VdK-Zeitung März 2012

Transcription

VdK-Zeitung März 2012
Niedersachsen-Bremen
Inhalt
„Ambulante Reha – empfehle ich jedem“
Pflegeversicherung
Christine Meier fuhr jeden Tag 13 Kilometer mit dem Rad zur Reha und löste ihre Schulterprobleme
UNSER LAND
Reform greift nicht
weit
Seite 14
Reisen mit dem VdK
Im Mai an die
Ostsee
Seite 15
Tauschaktion
Buskarte gegen
Führerschein
Seite 16
Förderung der
Seniorenservicebüros
wird ausgeweitet
Die niedersächsische Landesregierung fördert die 16 Seniorenservicebüros, die 2008 an den Start gegangen sind, ein Jahr länger als geplant. „Wir wollen ein adäquates
und zuverlässiges Angebot für die älteren Menschen im Land“, sagt Niedersachsens Sozialministerin Aygül
Özkan. Die Weiterförderung können auf Antrag die 16 Seniorenservicebüros erhalten, deren Förderung
zum 30. Juni 2012 ausläuft. „Dafür
stellen wir weitere 688 000 Euro zur
Verfügung.“
Das Aufgabenspektrum der Seniorenservicebüros, die die Förderung erhalten, wird angepasst: Zukünftig beraten sie auch die Seniorinnen und Senioren, die sich im
Bundesfreiwilligendienst engagieren wollen. Aus Anlass des Europäischen Jahres des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen
den Generationen werden sich die
Seniorenservicebüros außerdem
vermehrt um Projekte des Generationendialogs kümmern.
Seniorenservicebüros aus den
folgenden Landkreisen oder kreisfreien Städten können einen Antrag auf Weiterförderung beim Landessozialamt in Hildesheim stellen:
Landkreise Celle, Diepholz, Emsland, Göttingen, Grafschaft Bentheim, Holzminden, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Oldenburg,
Osterode,
Rotenburg/Wümme,
Verden, Wittmund und Wolfenbüttel sowie die Städte Wolfsburg und
Hannover.
Die haben mich dort so motiviert, dass ich am nächsten Tag
mit dem Fahrrad zur Reha gefahren bin“, berichtet Christine
Meier von ihrem ersten Tag in
der ambulanten Reha. 13 Kilometer sind es von Ronnenberg
bis nach Hannover in die Kestnerstraße. „Wenn ich mir das zutraue, könnte ich auch mit dem
Rad fahren.“
Etwa 220 Menschen kommen jeden Morgen in das ambulante
Reha-Zentrum, erhalten dort ihre
Therapien, machen ihre Übungen,
bekommen ein Mittagessen, können sich im Ruheraum ausruhen
und fahren am Abend wieder nach
Hause. „Ich hab geglaubt, ich seh
nicht recht“, meinte Christine Meier, von Beruf Gewerkschaftssekretärin, als sie auch Samstagstermine
für die Rehabilitanden der Rentenversicherung entdeckte. Aber natürlich kam sie.
Die steife Schulter: Im Januar
ließ Christine Meier sich einen
Sporn am Schulterdach operativ
entfernen. Aber nach der Operation trat nicht die erhoffte Besserung ein, mit einer Kapsel-Fibrose
nahmen die Schmerzen zu. „Ich
konnte meine Schulter kaum noch
bewegen, sie wurde steif“, erzählt
Christine Meier im Rückblick. Sie
stellte einen Reha-Antrag, dann
meinte ihr Orthopäde, die Schulter müsse noch einmal operiert
werden. Nach der zweiten Operation rief ihr Mann im Krankenhaus an und sagte ihr, sie habe
Post von der Deutschen Rentenversicherung Bund bekommen.
„Aufmachen! Vorlesen!“, drängte
sie ihn. „Eine ambulante Reha
wurde genehmigt“, las er ihr am
Telefon vor.
Reha-Ziele aufschreiben
In den nächsten Tagen erhielt
Christine Meier einen Bogen, auf
dem sie ihre Reha-Ziele aufschreiben sollte. „Das habe ich gemacht: Dass meine Schulter wieder beweglich wird, ich wieder eine Kaffeetasse aus dem Küchenschrank nehmen, mir die Haare
In einem ambulanten Reha-Zentrum lassen sich Kraft und Ruhe tanken.
waschen kann, dass ich mich
mehr bewege, mein Gewicht reduziere.“ Für Dr. Thilo Busche,
den Leiter des ambulanten RehaZentrums in der Kestnerstraße,
„sind gerade orthopädische Rehabilitationen für die ganztägige ambulante Reha geeignet. Ausreichend Mobilität, die Reha-Einrichtung zu erreichen, und die
häusliche Versorgung müssen gewährleistet sein. Das war bei Frau
Meier gegeben“.
Voller Tagesplan
Ambulante Reha gefällt ihr.
„Mein Sohn ist gerade 16 geworden
und da kann ich ein bisschen darauf achten, dass er regelmäßig zu
Hause isst und schläft. Außerdem
schlafe ich zu Hause in meinem
Bett am besten.“ Aber ihr Tagesplan in der Kestnerstraße ist in den
drei Wochen vollgepackt: Ergometertraining, Rotlicht, Kältetherapie,
Schultergruppe, Interferenzstrom,
Motorschiene Schulter, Einzelgymnastik, Adipositas-Gruppe. Dazwischen Entspannungstraining nach
Jacobson, täglich ein Mittagessen
und in den kurzen Pausen die
INTERVIEW
Gute Gründe für
ambulante Reha
Welchen Stellenwert hat die ambulante Reha für die Rentenversicherung?
Die ganztägig ambulante Reha
der Rentenversicherung ist inhaltlich und konzeptionell eine
gleichwertige Alternative zur stationären Reha. Sie ist wohnortnah und kann deshalb flexibler
gestaltet werden. Angehörige
oder Selbsthilfeaktivitäten vor
Ort lassen sich leichter einbeziehen. Sie wurde verstärkt ausgebaut, aber das Interesse daran
wird noch wachsen.
Für wen ist sie interessant?
Es gibt die unterschiedlichsten
Gründe für eine ganztägig ambulante Reha – oft ist sie die einzige
Möglichkeit, eine Reha-Leistung
bei gefährdeter Erwerbsfähigkeit
überhaupt in Anspruch zu nehmen. Auch aus medizinischer
Sicht gibt es gute Gründe für die
ganztägig ambulante Rehabilitation, zum Beispiel kann dabei auch
ein gesundheitsförderliches häusliches Umfeld genutzt werden.
Welche Vorteile bietet sie?
Sie kommt besonders denen entgegen, die im Rahmen des
Wunsch- und Wahlrechts eine
ortsnahe Rehabilitation wünschen. Der Transfer des in der Rehabilitation Erlernten in den Alltag kann so direkt am Wohnort
umgesetzt werden. Weitere Vorteile sind wohnortbezogene Belastungserprobungen, kurze Wege
der Kontaktaufnahme zum Betrieb, zur regionalen Agentur für
Arbeit, zu den behandelnden niedergelassenen Ärzten sowie dem
Betriebs- oder Werksarzt. Angehörige können leichter einbezogen
werden. Und die ganztägig ambulante Reha ist zuzahlungsfrei.
Wie viele nutzen diese Möglichkeit?
Im Jahr 2010 nutzten zwölf Prozent der Rehabilitanden die Mög-
lichkeit der ganztägig ambulanten
Reha. In Ballungszentren liegt der
Anteil entsprechend dem größeren Angebot deutlich höher als in
ländlichen Gebieten.
Was ist entscheidend für die Frage
„ambulant oder stationär“?
Wenn sich die angestrebten RehaZiele mit der ganztägig ambulanten Reha erreichen lassen, wird
dem Wunsch danach auch entsprochen.
Die durchzuführenden Leistungen sind quantitativ und qualitativ gleichwertig denen einer stationären Rehabilitation. Häufig
beobachten wir den Wunsch
nach ganztägig ambulanter Rehabilitation bei Versicherten, die
pflegebedürftige Angehörige am
Wohnort nicht allein lassen wollen.
Die Fragen beantwortete Dr.
Thomas Hillmann, Leitender
Arzt der Abteilung Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund.
Rückzugsmöglichkeit in die Bibliothek oder in den Ruheraum.
Sieben Termine gab es bei der
Adipositas-Gruppe. Diätassistentin Stefanie Ochodlo hat die Unterrichtseinheiten aufgeteilt in
Wurststunde, Brotstunde, Milchstunde, Süßigkeitenstunde, eine
Cholesterin-Einheit, eine für die
Kohlenhydrate und zum Schluss
das gemeinsame Essenkochen.
„Selbst denen, die nicht kochen
können, macht es Spaß.“ Man
riecht gleich, dass fettarm richtig
lecker sein kann. Eine cremige
Erbsensuppe, Möhren-Lauch-Rohkost mit gerösteten Kürbiskernen,
Nudeln mit fettarmer Käsesoße
und ein fettarmes Käseschnitzel,
dazu als Nachtisch ein Diät-Tiramisu mit Orangen und Kokos. Der
Tisch ist sauber gedeckt, man sieht
es allen an, dass das Selbstgekochte besonders gut schmeckt.
In einem riesigen Saal des Erdgeschosses des ehemaligen Druckereigebäudes wird geschwitzt.
Vier Frauen und zwei Männer lassen sich von einem Therapeuten
auf den Ergometern einweisen,
drei Frauen trainieren auf dem
Laufband. Auch Hüftstrecker,
Butterfly, Beinbeuger, Pulldown,
Beinstemme, Seilzug, Rückenbeuger oder Ruderzug sind gern genutzte „Folterwerkzeuge“. Christine Meier sitzt am Hand-Ergometer, fünfmal die Woche 15 bis 20
Minuten. Für die Ausdauer geht
sie zusätzlich 30 Minuten aufs Ergometer, immer einen Krimi dabei.
Die Digitalanzeige zeigt ihr, wie
viele Kilometer hinter ihr liegen.
Sie hat sich deutlich gesteigert, sowohl bei der Kilometerzahl als
auch bei der Wattleistung.
Ein Protokoll weist Tag für Tag
ihre Leistung nach. Um ihre
Schulter wieder beweglich zu machen, legt sie ihren Arm jeden Tag
15 Minuten in eine Motorschiene.
Die bewegt ihren Arm langsam
auf und ab. Eine Karte speichert
die erreichte Beweglichkeit. „Die
Patienten müssen dabei lernen,
die Gegenbewegung rauszulassen, nach dem Prinzip: Pass auf,
Gehirn, lass die erlernte Ausweichbewegung weg und kehr zurück zur früher gelernten Bewegung“, erklärt die Physiotherapeutin Silke Gras. Ab und zu legt
sie ihrer Patientin „eine Erinne-
Foto: Techniker Krankenkasse
rungshand“ auf die Schulter, „damit Sie die Schulter unten lassen
– die klassische Ausweichbewegung, wenn das Schultergelenk
nicht mehr ausreichend Mobilität
hergibt“.
Einzelgymnastik
In der Einzelgymnastik lernt sie
beim Therapeuten Patrick Steih,
die Beweglichkeit ihrer Schulter
zu fördern, die Muskulatur aufzuwärmen, um gleichzeitig das Bewegungsausmaß zu erhöhen. Das
Rollen eines Stabs soll die Gelenkkapsel vordehnen, danach folgen
Wischübungen mit einem leichten
Sandsack, eine kleine Hantel wird
von links nach rechts und zurück
bewegt, ein Ball die Wand hoch
und wieder runter, nach rechts
und wieder nach links gerollt.
„Wird die Bewegung reduziert,
verkürzen sich die Muskeln“, erklärt Patrick Steih. „Wenn man
Beweglichkeit kriegen will, muss
man sich wieder regelmäßig bewegen und dehnen, um die Muskulatur zu verlängern und die Spannung herauszunehmen.“
Nachsorge
Im Anschluss an die Reha will
Christine Meier noch ein bisschen
Urlaub machen, „dann im September fange ich wieder an zu arbeiten“. Aber die Reha lässt sie noch
nicht ganz los. „Als Nachsorgeprogramm habe ich vereinbart, in 26
Wochen 24-mal hier vorbeizukommen und zu trainieren: entweder mittwochabends, 19 bis 21
Uhr, oder samstagvormittags.“ Bei
den Fahrten den Maschsee entlang
und durch die Schrebergärten hat
sie Hannover als fahrradtaugliche
Stadt entdeckt. „Meine Freunde
haben mir jetzt zum Geburtstag einen Fahrradhelm geschenkt.“
Zu Hause hat sie ihren stillgelegten Ergometer wieder aktiviert.
„Ambulante Reha – würde ich jedem weiterempfehlen“, fasst
Christine Meier ihre Erfahrungen
zusammen. „Für mich war es angenehm, am späten Nachmittag
nach Hause zu kommen. Viele, die
ich dort getroffen habe, sehen das
ähnlich“, ergänzt sie und zitiert eine ihrer Mitpatientinnen: „Reha
entweder hier oder gar nicht!“
Niedersachsen-Bremen
Seite 14 – März 2012
„Mit der Minierhöhung kommt man nicht weit“
Die VdK-ZEITUNG sprach mit Landesvorsitzender Ute Borchers-Siebrecht über die aktuelle Reform der Pflegeversicherung
Über die Reform der Pflegeversicherung sprach die VdK-ZEITUNG
mit Ute Borchers-Siebrecht, Vorsitzende des Sozialverbands VdK
Niedersachsen-Bremen und Präsidiumsmitglied des VdK
Deutschland.
Der damalige Gesundheitsminister Philipp Rösler hatte 2011 zum
Jahr der Pflege ausgerufen. Die mit
den Sozialverbänden diskutierten
notwendigen Maßnahmen zur Reform der Pflegeversicherung wurden aber von seinem Nachfolger
Daniel Bahr nur ansatzweise auf
den Weg gebracht.
Schiebt die Politik die Pflegereform auf die lange Bank?
Heute sind rund 2,4 Millionen
Menschen in Deutschland pflegebedürftig. In wenigen Jahrzehnten
wird die Zahl voraussichtlich auf
über vier Millionen ansteigen. Und
ebenso erhöhen wird sich die Anzahl der Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Zurzeit sind
dies 1,4 Millionen Menschen. Die
Zahl der Erwerbsfähigen hingegen
sinkt. Das heißt: Die Reform der
Pflegeversicherung ist unumgänglich, um die Situation von Pflege-
Vorsitzende Ute Borchers-Siebrecht im Gespräch mit Hans-Gerd Finke.
Foto: Christian Damm
bedürftigen und pflegenden Angehörigen spürbar zu verbessern.
Leider greifen die Beschlüsse der
Regierungskoalition zur Pflegereform zu kurz.
Gibt es nicht erste kleine
Schritte?
Mit der „Minierhöhung“ des
Pflegeversicherungsbeitrags um
Entwicklung hoffnungsvoll
Kinderarmut in Norddeutschland wieder geringer
In Niedersachsen und Bremen
geht die Kinderarmut zurück.
Die Zahl der Mädchen und Jungen, die von Hartz IV leben müssen, ist im Nordwesten in den
vergangenen Jahren gesunken.
Das geht aus Daten der Bundesanstalt für Arbeit hervor.
Nach Angaben der niedersächsischen Sozialministerin Aygül
Özkan (CDU) sank die Zahl der
unter 15-Jährigen mit staatlicher
Grundsicherung von September
2006 bis 2011 von 201 592 auf
161 748. Im Fünf-Jahres-Vergleich liegt der Rückgang in Niedersachsen mit knapp 20 Prozent
deutlich höher als der bundesweite Durchschnitt von 13,5 Prozent.
„Die Entwicklung stimmt hoffnungsvoll“, sagte Özkan Ende Januar der Nachrichtenagentur
dpa. „Wir dürfen auf allen Ebenen nicht in unserem Engagement
nachlassen, insbesondere Familien mit Kindern gute Zukunftsperspektiven zu ermöglichen.“
Der Stadtstaat Bremen erreichte
mit minus elf Prozent nicht den bundesweiten Schnitt. In Bremen und
Bremerhaven ging dennoch die Zahl
der Kinder, die von Hartz IV leben
mussten, von 27 484 auf 24 368 zurück. Hintergrund sei ein Rückgang
der Bedarfsgemeinschaften, sagte ein
Sprecher des Sozialressorts in der
Hansestadt. Immer mehr Menschen
fänden einen Job mit auskömmlichem Einkommen.
dpa/lni
0,1 Prozent ab 2013 kommt man
nicht weit. Die dadurch erzielbaren Mehreinnahmen von 1,1 Milliarden Euro reichen bei Weitem
nicht aus. Allein um die Pflege von
Demenzkranken finanziell zu unterstützen, sind mindestens drei
Milliarden Euro pro Jahr notwendig. Die längst überfällige Neudefi-
Frühgeborene dürfen weiterhin
auch in kleineren Krankenhäusern
versorgt werden. Das Landessozialgericht (LSG) Berlin-Brandenburg hat eine bundesweite Neuregelung gekippt, nach der nur noch
große Spezialkliniken mit mindestens 30 Fällen pro Jahr Frühchen
hätten behandeln dürfen. Das Gericht ist bundesweit für Streitfälle
dieser Art zuständig, deshalb gilt
das Urteil in ganz Deutschland.
Die Neuregelung hatte der Gemeinsame
Bundesausschuss
Wie Kindererziehung
bewerten
Pflegende Angehörige sind nach
wie vor unzureichend sozial abgesichert. Deshalb muss Pflege denselben Stellenwert wie Kindererziehung bekommen, um vor allem
die pflegenden Frauen – und das
sind mehr als 70 Prozent der pflegenden Angehörigen – vor drohender Altersarmut zu schützen. Auch
eine Lohnersatzleistung ähnlich
die dem Elterngeld ist dringend
notwendig.
Das Gespräch führte HansGerd Finke, Leiter der Presseabteilung des VdK NiedersachsenBremen.
Am 4. April ist Abgabeschluss für den Verbandstag in Hannover
Am 31. Mai und 1. Juni werden
der Landesverbandsvorstand,
die Landesverbandsrevisoren
und Delegierte aus allen Kreisund Fachverbänden in Hannover zum 16. Ordentlichen Landesverbandstag zusammenkommen.
Wie in der Satzung vorgesehen,
findet der Landesverbandstag alle vier Jahre statt. Aufgabe dieses
höchsten Beratungs- und Beschlussgremiums des Landesverbands ist es, anstehende sozialpolitische Probleme zu erörtern
und über eingegangene Anträge
zu beschließen, um der Politik
Frühchen-Versorgung in kleinen Kliniken nach aktuellem Urteil weiter möglich
(GBA) von Ärzten, Kliniken und
Krankenkassen beschlossen. Sie
sah eine Erhöhung der Mindestgrenze von 14 auf 30 FrühchenBehandlungen pro Jahr vor. Dagegen klagten über 40 Kliniken aus
ganz Deutschland mit Erfolg (Az.:
L 7 KA 64/10 KL). Der GBA kündigte an, gegen das Urteil in Revision zu gehen.
Aus Sicht des Gerichts konnte
der GBA nicht nachweisen, dass
durch die Mengenvorgabe automatisch auch die Qualität der Versorgung gewährleistet ist. „Die
wissenschaftlichen Belege hierfür
wurden nicht erbracht“, sagte Gerichtssprecher Axel Hutschenreuther. Zudem kritisierten die Richter den Beschluss als willkürlich.
Der GBA habe einerseits strikte
Vorgaben für Frühgeborene bis
nehmern und Arbeitgebern. Auch
würde den Demenzpatienten der
Zugang zu Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung ermöglicht werden, wenn die bereits seit 2009 vorliegende und
wissenschaftlich unstrittige Neudefinition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs erfolgte, der neben
körperlichen auch seelisch-geistige Beeinträchtigungen berücksichtigt.
Anträge rechtzeitig einreichen!
Bundesweite Neuregelung gekippt
Das Thema ist sensibel: Wo werden Frühgeborene am besten versorgt? Wo haben sie die besten
Überlebenschancen? Nicht
zwangsläufig nur in großen Spezialkliniken, meinen Richter. Und
kippen eine bundesweite Reform.
nition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs wird weiter verschoben.
Die Sicherstellung einer würdevollen Pflege ist eine der größten
sozialpolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Wir können es
uns nicht erlauben, dieser Herausforderung dadurch zu begegnen,
dass wir die jetzt notwendige Weichenstellung auf die lange Bank
schieben.
Können wir uns das leisten?
Auf diese Frage antworte ich mit
einem klaren Nein. Die Menschen, die betroffen sind – und
das gilt für die Pflegebedürftigen
wie auch für die pflegenden Angehörigen – warten und vertrauen
darauf, dass sich ihre Situation
verbessert. Aber auch angesichts
der demografischen Entwicklung
muss die Pflegereform vorangetrieben statt gebremst werden.
Gute Pflege ist ein Gebot der
Menschenwürde, und diese darf
nicht unter Kostenvorbehalt stehen.
Welche Reformschritte schlagen Sie vor?
Ich plädiere für eine solidarisch
finanzierte Pflegereform unter paritätischer Beteiligung von Arbeit-
1250 Gramm gemacht, bei Neugeborenen mit einem Gewicht zwischen 1250 und 1500 Gramm dagegen nicht.
Damit setzte das Gericht seine
bisherige Rechtsprechung fort. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung ließen die Potsdamer Richter
aber in beiden Fällen eine Revision
beim Bundessozialgericht zu.
Für den Erhalt der Frühchenstationen an Krankenhäusern in
ländlichen Regionen hatte sich
auch der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen eingesetzt.
Unter anderem sind die Krankenhäuser in Celle, Hildesheim, Lüneburg, Meppen, Wolfsburg und
Vechta/Osnabrück von der Problematik betroffen.
Haiko Prengel und
Marion van der Kraats, dpa/hgf
Impulse zur Problemlösung zu
geben.
Neben der Entgegennahme von
Berichten über die abgelaufene
Amtsperiode, Entlastung und
Wahl des Landesverbandsvorstands, der Wahl der Landesrevisoren und der Wahl des Beschwerde- und Schlichtungsausschusses
werden aber auch Organisationsfragen im Mittelpunkt der Beratungen auf dem Landesverbandstag stehen. Denn die Verbandsstruktur muss den aktuellen Erfordernissen angepasst werden.
Anträge zum Landesverbandstag müssen mindestens acht Wochen vor Beginn der Tagung, also
bis zum 4. April, dem Landesverbandsvorstand vorliegen. Das
Recht Anträge zu stellen haben
der Landesverbandsvorstand, die
Kreis- und Fachverbände und die
juristischen Personen.
McAllister kommt
Zur Abschlussveranstaltung am
1. Juni haben bereits der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt
Hannover, Stephan Weil, und die
Präsidentin des VdK Deutschland, Ulrike Mascher, ihre Teilnahme zugesagt.
BITTE ANMELDEN!
Im Juli nach Presseck
Der Ortsverband Bad Bentheim-Gildehaus fuhr im vergangenen Jahr auf
Österreich-Urlaub nach St. Leonhard-Tieflehn im Tiroler Pitztal (siehe Foto).
In diesem Jahr soll es vom 20. bis 26. Juli nach Presseck in den Naturpark
Frankenwald gehen. Anmeldungen nehmen Georg Rademaker unter Telefon (0 59 21) 3 42 32 oder Gisela Baumfalk unter Telefon (0 59 24) 2 40 entgegen.
Seite 15 – März 2012
Niedersachsen-Bremen
REISEZIELE IM NEUEN JAHR
Arabische Emirate, Westeuropa und Budapest
Eine Flugreise und drei Kreuzfahrten stehen 2012 auf dem Programm des VdK-Reiseservice – Melden Sie sich jetzt schon an!
Erlebnisreiche Urlaube bieten
der Reisedienst des VdK Niedersachsen-Bremen und die VdKService GmbH in Zusammenarbeit mit dem Reisedienst des
VdK Bayern und den Kreisverbänden Lüchow-Dannenberg/
Uelzen-Altmark sowie Lüneburger Heide im Jahr 2012 wieder
an. Auf dem Programm stehen
eine Flugreise und drei Kreuzfahrten.
Dubai in den Arabischen Emiraten ist Ziel der Flugreise vom 28.
Februar bis 7. März ab Bremen,
Hannover, Hamburg oder Berlin –
über München. Stadtrundfahrten
in Dubai, Sharjah und Ajman sowie Tagesausflüge nach Abu Dhabi
und Al Ain sind bereits im Reise-
preis von 1395 Euro pro Person im
Doppelzimmer enthalten.
Zwei achttägige Flusskreuzfahrten mit MS Rossini auf der Donau
führen vom 3. bis 10. Mai und vom
27. August bis 3. September von
Passau nach Budapest. Nach einer
Zwischenübernachtung in Bamberg
zur Anreise nach Passau bietet die
malerische Landschaft der Donau
die stilvolle Kulisse für Besuche in
Bratislava, Budapest, Szentendre,
Esztergom, Wien und Dürnstein in
der Wachau. Als Bonus für VdKMitglieder wird eine Lichterfahrt in
Budapest angeboten. Der Reisepreis
beträgt ab 1095 Euro pro Person in
einer Zweibett-Innenkabine.
Schnupperurlaub in Westeuropa
(Deutschland, Niederlande, England, Frankreich, Belgien) bietet ei-
(Ausflugsmöglichkeiten nach Brügge und Gent). MS Artania, traditionell-zeitlos und erst 2011 umfangreich renoviert, verbindet modernen, höchsten Komfort mit den Eigenschaften klassischer Kreuzfahrttradition zu einem Reisepreis ab
749 Euro pro Person in einer Zweibett-Außenkabine.
KONTAKT
Fahren Sie mit der MS Rossini im Mai oder August/September 2012
von Passau nach Budapest.
ne Kreuzfahrt mit MS Artania vom
2. bis 8. September ab Bremerhaven auf dem Unterlauf der Weser,
durch den Nordseekanal und den
Ärmelkanal mit Stationen in Amsterdam, Dover (Ausflugsmöglichkeit nach London), St. Peter Port,
Guernsey, Le Havre, Zeebrügge
Prospekte bei der
VdK-Service GmbH,
Nikolausstraße
11,
26135
Oldenburg, Telefon (04 41)
2 10 29-50 (montags bis freitags
von 9 bis 12 Uhr), Fax (04 41)
2 10 29-10, E-Mail [email protected]
Zu den Perlen der Ostsee und nach Westeuropa
Mit der MS Artania können Sie im Mai und September in See stechen und die Erlebnisreise in der Außenkabine genießen
Zwei Reisen mit dem Kreuzfahrtschiff MS Artania bietet der
VdK-Reisedienst in Zusammenarbeit mit der VdK-Service
GmbH im Jahr 2012 an: eine elftägige Ostsee-Kreuzfahrt vom 15.
bis 25. Mai und einen sechstägigen Schnupperurlaub in Westeuropa vom 2. bis 8. September.
Im Mai findet eine Rundreise zu
den Perlen der Ostsee statt. Angesteuert werden Riga, Tallin, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm, die
Insel Gotland und Kopenhagen.
Die Erlebniskreuzfahrt mit der MS
Artania beginnt und endet in Kiel.
Die An- und Rückreise mit dem
Bus (ab sieben Personen) von
zum Mittag- und Abendessen,
Willkommens- und Abschiedscocktail, Captain`s Dinner mit
festlichem Menü, Bordveranstaltungen, Musik- und Showprogramme, Sport- und Spielprogramme, Kino, Reiseführer und
Länderinformationen.
Veranstalter ist Phoenix Reisen, vertreten durch TCI Reise &
Service.
Fahren Sie
mit MS Artania über Ostund Nordsee
und besuchen
Sie die
schönsten
Hafenstädte
Europas.
Hamburg und weiteren Orten in
der Region Niedersachsen-Bremen
zum Schiffsanleger ist inklusive.
Eingeschlossene Leistungen:
An- und Rückreise zum Schiffsan-
leger in Kiel, Schiffsreise in der gebuchten Kabinenkategorie, sämtliche Ein- und Ausschiffungsgebühren, Hafensteuern, Vollpension an Bord, Tischwein und Säfte
Schnupperurlaub
nach Westeuropa
Der Schnupperurlaub nach
Westeuropa (Deutschland, Niederlande, England, Frankreich,
Belgien) bietet eine Kreuzfahrt mit
der MS Artania im September ab
Bremerhaven (siehe unser Angebot oben).
Eingeschlossene Leistungen:
An-/Abreise nach/von Bremerhaven per Bus oder Bahn, Schiffsreise in der gebuchten Kabinenkategorie, Hafengebühren, Vollpension an Bord, Tischwein und Säfte
zu den Mittag- und Abendessen,
Willkommenscocktail, Abschiedsparty, Galadinner, Bordveranstaltungen, Musik- und Showprogramme, Kino, Reiseführer und
Länderinformationen. Veranstalter ist Phoenix Reisen.
Kontakt: Prospekte für beide
Reisen gibt es bei der VdK-Service GmbH.
SPEZIELLE VORBEUGEPROGRAMME FÜR VdK-MITGLIEDER UND GÄSTE
Gesundheit soll natürlich auch Spaß machen
Pauschalgesundheitswochen in der m & i-Fachklinik Bad Pyrmont – 14 Tage preisgünstiger – Buchungen ganzjährig möglich
Die Klinik hat speziell auf die
Bedürfnisse der VdK-Mitglieder
ausgerichtete Pauschalangebote
für Selbstzahler in ihr Programm
aufgenommen, die sich bundesweit an alle VdK-Mitglieder und
deren Angehörige richten. Unter
folgenden sechs Angeboten kann
das passende Programm ausgewählt werden:
1. VdK-Spezialgesundheitswoche
2. Morbus-Bechterew-Programm
3. Arthrose-Programm
4. Rheuma-Programm
5. Wirbelsäulen-Programm
6. Adipositas-Programm
Alle Programmangebote für das
Jahr 2012 schließen ab 381,50
Euro pro Person und Woche (sieben Übernachtungen) bzw. ab 686
Euro pro Person (14 Übernachtungen) folgende Leistungen ein:
Begrüßungsveranstaltung, Arztgespräch, Anwendungen, Training
und Therapie mit geschultem
Fachpersonal, Schwimmbad- und
Saunabenutzung, Unterbringung
in komfortablen Einzelzimmern
mit Dusche/WC, Balkon, Fernseher und Telefon (Zweibett- beziehungsweise Doppelzimmer auf
Wunsch möglich), bei Anmeldung
wahlweise Unterbringung in der
Klinik oder im angeschlossenen
Senator-Kur-/Pflegehotel im gleichen Gebäudekomplex, Vollpension mit Frühstück, mittags Menüwahl, Buffet am Abend, kostenloser Transfer vom/zum Bahnhof
Bad Pyrmont. Kurtaxe ist vor Ort
zu bezahlen. Dieses Angebot beinhaltet keine ärztliche und pflegerische Betreuung. Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Hausarzt sollte vorgelegt werden. Termine sind frei wählbar, allerdings ist
der bevorzugte Anreisetag der
Sonntag.
q Hauptsaison ist von: Mai bis
September.
q Nebensaison ist von: Oktober
bis April.
Anmeldecoupon
Ja, ich melde mich/uns zu folgendem Reiseangebot an:
Gesundheitsprogramm in der m & i-Fachklinik Bad Pyrmont (bitte ankreuzen):
m VdK-Spezialgesundheitswoche
m Rheuma-Programm
m Morbus-Bechterew-Programm
m Wirbelsäulen-Programm
m Arthrose-Programm
m Adipositas-Programm
Vor- und Zuname(n):
Straße:
Telefonnummer (für Rückfragen):
Gewünschter Zeitraum:
q Klinik
q Hotelbereich
Datum/Unterschrift:
"
Erholung finden und neue Kräfte sammeln, aktiv vorbeugen
und sich fit halten unter fachlicher Betreuung – das sind die
Ziele der speziell für VdK-Mitglieder angebotenen Gesundheitswochen in der m & i-Fachklinik Bad Pyrmont. Denn
schließlich soll Gesundheit auch
Spaß machen.
PLZ/Ort:
q Einzelzimmer
q Doppelzimmer
Bitte lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt nachfolgend die unbedenkliche Teilnahme am ausgewählten Programm bestätigen.
Unbedenklichkeitsbescheinigung
______________________________________________
Unterschrift/Stempel des Arztes
Bitte einsenden an: VdK-Service GmbH, Nikolausstraße 11, 26135 Oldenburg,
Telefon (04 41) 2 10 29-50 (Frau Dirks), Telefax (04 41) 2 10 29-10.
Niedersachsen-Bremen
Durch die bunte Heide
Seite 16 – März 2012
Herbstversammlung in Altenwalde
Kreisgeschäftsführer Vorwerk dankte Grünwald für 15 starke Verbandsjahre
Die stärkste Gruppierung im
Kreisverband Cuxhaven stellt
mit seinen 516 Mitgliedern der
Ortsverband Altenwalde, der zu
seiner Herbstversammlung einlud. Dabei sprach Vorsitzender
Lothar Grünwald neben Kinderund Altersarmut auch das Thema Mindestlohn an.
Einen sonnigen Tag verbrachten Mitglieder und Freunde des Ortsverbands
Apen-Godensholt in der Lüneburger Heide. In Undeloh begann die Tour mit
einer Kutschfahrt, die durch die weite blühende Heidelandschaft zum Wilseder Berg führte. Der Heidegarten im Landschaftsschutzgebiet Höpen bot
Heidesorten in großer Farbenvielfalt.
Auf Burg Pappenheim
Grünwald rief nicht nur seine
VdK-Mitglieder auf, bei der Vergabe von Aufträgen an Handwerksfirmen die Unternehmen zu
bevorzugen, die auch sozialverträgliche Arbeitsverhältnisse aufweisen.
Kreisgeschäftsführer Heinrich
Vorwerk, der in der Rechtsschutzabteilung Stade insgesamt mehr als
5500 Mitglieder vertritt (Kreisverband Cuxhaven 2352, Stade 3200),
zeichnete Grünwald für seine 15jährige ehrenamtliche Tätigkeit auf
Kreis- und Ortsebene mit einer
Ehrenurkunde aus. In seinem Bericht informierte Vorwerk über
„aktuelle Angelegenheiten“ wie
Schwerbehindertenausweise und
Aktion Buskarte
gegen Führerschein
In die Fränkische Schweiz und ins Altmühltal ging die neuntägige Jahresfahrt
des VdK Buxtehude. Von Kinding aus wurden Entdeckungsfahrten ins obere und untere Altmühltal, nach Nürnberg und Bamberg sowie in die Umgebung der Fränkischen Schweiz unternommen. Neben der Höhle Pottenstein
mit ihrem urgeschichtlichen Bären, der Basilika in Ebermannstadt, dem
Schloss Greifenstein und der aus Schillers Wallenstein bekannten Burg Pappenheim gehörte eine Bootsfahrt auf dem künstlich aufgestauten Brombachsee zu den Höhepunkten.
Herbstfahrt in den Harz
Die Stadt Lingen im Emsland
belohnt Senioren für die Abgabe
ihres Führerscheins: Wer älter als
80 Jahre ist, bekommt ein Jahr lang
freie Fahrt im öffentlichen Nahverkehr, wenn er dauerhaft auf seine
Fahrlizenz verzichtet. „Damit wollen wir vor allem die Senioren ansprechen, die selbst spüren, dass
sie unsicher im Straßenverkehr geworden sind“, teilte Oberbürgermeister Dieter Krone mit. „Wir
können ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz im Stadtgebiet anbieten.“
Einen Tag nach dem Start der
Aktion Anfang Februar gab es
noch keine Senioren, die vom Auto auf den Bus umgestiegen waren,
sagte eine Stadtsprecherin. Der
Gegenwert der Senioren-Netzkarte beträgt rund 270 Euro. Die Stadt
Lingen will ihr Angebot unbegrenzt aufrechterhalten.
Für den Automobilclub ADAC
ist das Angebot eine unterstützenswerte Aktion. „Wichtig ist nur,
dass es auf freiwilliger Basis geschieht“, sagte Sprecher Nils Linge. Jeder müsse selbst entscheiden,
ob er sich noch zutraue, das Auto
zu nehmen. Eine ähnliche Aktion
sei dem ADAC bislang nicht bekannt. Es gebe aber freiwillige
Fahrer-Fitness-Checks für ältere
Menschen.
dpa/lni
Herbstversammlung in Altenwalde (von links): Iris Hildebrand, Heinrich Vorwerk, Elfriede Feige, Fritz Malter und Lothar Grünwald.
Foto: Dieter Meisner
Parkausweise für Schwerbehinderte. Urkunden und Blumensträuße gab es für langjährige Mitglieder, allen voran Fritz Malter,
der 25 Jahre dem Verband angehört. Zehn Jahre dabei sind Her-
mine und Helmut Carstens, Uwe
von Cölln, Derek Eichler, Elfriede
Feige, Iris und Rüdiger Hildebrand, Heinz-August Krämer, Petra Osterndorf, Peter Uschold sowie Inge und Erich Wallewein.dm
Tanz in der Drosselgasse
Der Ortsverband Lingen fuhr nach Rüdesheim. Eine Schiffsfahrt auf dem
Rhein bot eindrucksvolle Bilder von der schönen Landschaft, den Burgen
und Schlössern. Besichtigt wurde die Produktionsstätte von „Asbach-Uralt“
und abends beim Lindenwirt in der Drosselgasse getanzt. Mit einem Abstecher nach Königswinter klang die Reise aus.
Ins Berchtesgadener Land
Freizeit mit dem VdK
Der Ortsverband Visselhövede startete mit 53 Teilnehmern zu einer Busfahrt
nach Altenau in den Harz. Bei herrlichem Sonnenschein genoss die Reisegruppe eine Schiffsrundfahrt auf dem Okerstausee. Nach einem ausgiebigen
Mittagsmenü konnten während eines Stadtbummels die Sehenswürdigkeiten von Altenau besichtigt werden. Bevor es nach Hause ging, stärkte sich
die Gruppe noch bei Kaffee und Kuchen.
Wer seine Ansprüche nicht
anmeldet, verliert bares Geld.
Der VdK hilft Ihnen als Mitglied.
IMPRESSUM
Landesteil
Niedersachsen-Bremen
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Niedersachsen-Bremen
Verantwortlich: Hans-Gerd Finke
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niedersachsen-bremen
Neun sonnige Tage verlebten Mitglieder des Ortsverbands Schierbrok in Ainring im Berchtesgadener Land. Tagesfahrten mit Stadtbesichtigungen führten nach Bad Reichenhall, Reit im Winkl und Salzburg. Über die Deutsche
Queralpenstraße verlief die Tagesfahrt zum Obersalzberg mit Besichtigung
des Kehlsteinhauses. Außerdem wurden Schiffsfahrten auf dem Wolfgangsee und Chiemsee unternommen.
Seite 17 – März 2012
Niedersachsen-Bremen
Höhepunkt Mai-Singen
„Mit Handicap zum Handicap“ spielen
Nienhagen blickte auf Verbandsjahr 2011 zurück
Integrativer Golfclub in Lilienthal erweitert sein Gelände auf 18-Loch-Platz
Was mit einer Hand voll Idealisten begann, mauserte sich zum
integrativen Erfolgsprojekt. Nun
wird Deutschlands einziger
Golfplatz für Menschen mit und
ohne Behinderung von 28 auf 56
Hektar erweitert.
Mai-Singen: Der Chor „Cantiamo“ des Gesangvereins Nienhagen unter der Leitung von Otmar Schulz (links) gestaltete das Programm.
In einem Rückblick informierte
der Ortsverband NienhagenWathlingen über die Aktivitäten
im Jahr 2011.
Regelmäßiges Klönen wurde jeden ersten Donnerstag im Monat
(außer Juli und August) ab 14.30
Uhr angeboten. Im Februar fand
die Jahreshauptversammlung statt.
Neben den üblichen Tagesordnungspunkten blieb Zeit für Gespräche und Informationsaustausch. Auf dem Programm standen Vorstandswahlen und Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft.
Das beliebte Grünkohl-/Braunkohlessen hat alle Anwesenden
begeistert. Ein paar Tage vor
Ostern hieß es wieder „vorösterliches Basteln“ bei Kaffee und Kuchen und vielen Osterüberraschungen. Ein weiterer Höhepunkt war wie im Vorjahr das
Mai-Singen im Hagensaal in Nienhagen. 2011 gestaltete der Chor
„Cantiamo“ des Gesangvereins
Nienhagen das Programm mit Liedern aus den Musicals „West Side
Story“ und „Phantom of the Opera“. Dazwischen erklangen Lieder
der schwedischen Gruppe „ABBA“.
Dankenswerterweise hatte der Dirigent Otmar Schulz die Leitung
des Chores übernommen. Am Flügel begleitete Gabriele Kolbert.
Die Zuhörer erlebten ein harmonisches Konzert.
Die letzte Veranstaltung im ersten Halbjahr war das Spargelessen. Nach den Sommerferien fand
das traditionelle Fischessen statt.
Am 3. Oktober folgte ein Frühschoppen zum Tag der Deutschen
Einheit, im November ein gemütliches Beisammensein mit DiaSchau und im Dezember die Adventsfeier.
Im Ostseebad Boltenhagen
Christel und Georg Rinderknecht, 29. Januar, Ortsverband
Stickgras;
Karin und Hermann Janssen, 23.
Februar, Ortsverband Leerhafe.
Die Expansion wird durch die
Betriebsaufgabe eines benachbarten Landwirts möglich. Er verpachtet dem Verein 28 Hektar
Land, darunter 13 Hektar Maisfeld. Mit der Umgestaltung zum
Golfareal setzen die Lilienthaler
auch ein Signal gegen die zunehmende Vermaisung der Landschaft. „Jede andere Nutzung ist
ökologisch wertvoller als Maisanbau“, meint Club-Vizepräsident
Dietrich Schuler. „Wir wollen kei-
Übrigens: Bereits im Jahr 2006
hat der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen den Lilienthaler Golfclub für vorbildliche behindertengerechte Gestaltung der
Anlage und Integration behinderter Menschen mit dem Prädikat
und der VdK-Plakette „barrierefrei“ ausgezeichnet.
Berit Böhme, dpa/hgf
Elsa Küpper feierte ihren 100.
Geburtstag im Kreis zahlreicher
Weggefährten in der Altersresidenz Amandus, in der sie inzwischen lebt.
Im VdK sorgen
viele ehrenamtliche
Mitarbeiter für
Geborgenheit
Christa und Guenther Warnecke, 21. Dezember 2011, Ortsverband Gartow.
Vom VdK ausgezeichnet
Ortsverband Cuxhaven-Mitte gratulierte Elsa Küpper zum 100. Geburtstag
Elise und Jelde Cordes, 12. Oktober 2011, Ortsverband Leerhafe;
Gertrud und Fred Banuat, 14.
Februar, Ortsverband Leerhafe;
Wibke und Bernhard Janssen, 22.
März, Ortsverband Leerhafe.
Diamantene Hochzeit
Projekts, das behinderten Heranwachsenden das Golftraining ermöglicht. Stets stehen die persönlichkeitsfördernden und sozial-integrativen Potenziale des Spiels im
Vordergrund. Für Golfer etwa mit
Querschnittslähmung stehen „Paragolfer“ genannte Spezialrollstühle bereit. Sie richten die Spieler an Brust und Beinen auf. Sehbehinderte spielen mithilfe akustischer Signale. Neben integrativen
Turnieren laufen in Lilienthal beispielsweise auch Championate der
halbseitig Gelähmten.
In der Platzpflege bietet der Verein Menschen mit Behinderung
sogar Arbeitsplätze. Neben einer
Fachfirma sind acht bis zwölf Mitarbeiter der Lilienthaler Stiftung
„Leben und Arbeiten“ für das
Greenkeeping zuständig. Die
Platzpfleger freuen sich auf die Erweiterung – sie meinen: Mit dem
neuen Gelände werden die Pflegearbeiten vielseitiger.
Als sie Hilfe brauchte, ging sie zum VdK
Eiserne Hochzeit
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
Goldene Hochzeit
Baubeginn im Herbst
Elsa Küpper wurde vor hundert
Jahren geboren. Damals gab es
noch einen Kaiser. Von diesem
historischen Ansatz aus kann man
am Lauf der Ereignisse ermessen,
welch langen Zeitraum ein Leben
von hundert Jahren umschließt.
Dass es Elsa Küpper nach Cuxhaven verschlagen hat, hängt mit der
Marine zusammen. Auf dem Kreuzer „Leipzig“ lernte das Paar sich
bei einem Empfang kennen. Von
Leipzig ging es über Swinemünde
und Kiel nach Cuxhaven. Der einzige Sohn wurde 1934 in Swinemünde geboren. Er ging in Cuxhaven zur Schule, als sein Vater 1941
von einem Einsatz in der Biskaya
nicht mehr zurückkehrte.
Elsa Küpper, fremd in der Stadt,
musste sich in den Kriegsjahren
und besonders in der schweren
Zeit danach allein durchsetzen.
Als sie Hilfe benötigte, wandte sie
sich an den VdK. Dort traf sie andere Kriegerwitwen. Man tat sich
zusammen. Über Jahrzehnte ist Elsa Küpper dem VdK treu geblieben. Sie genoss die Geselligkeit
und nahm bis ins hohe Alter auch
an den gemeinsamen Fahrten teil.
Der Ortsverband Gartow unternahm eine Tagesfahrt ins Ostseebad Boltenhagen. Unterwegs wurden in Klütz das Schloss und der Schlosspark Kalkhorst sowie im Klützer Winkel die Restaurierungsarbeiten auf Schloss Bothmer, Mecklenburg-Vorpommerns größter barocker Schlossanlage, besichtigt.
Der zuständige Ortsverband, der
Kreisverband sowie der Landesverband gratulieren ganz herzlich zum
Hochzeitsjubiläum und wünschen
noch viele gemeinsame Jahre bei
bester Gesundheit:
Die Lilienthaler haben nach eigenen Angaben als erster Club in
Deutschland mit der Trennung
von behinderten und nicht behinderten Golfern gebrochen. Unter
dem Vereinsmotto „Mit Handicap
zum Handicap“ pitchen die Sportler aller Generationen am Rande
der Ortschaft Lilienthal (Kreis
Osterholz). Mittlerweile hat der
Club fast 500 Mitglieder – es wird
eng auf dem Zwölf-Loch-Platz.
Deshalb soll er für 500 000 Euro
zum 18-Loch-Platz erweitert werden.
ne autobahnähnliche Anlage. Sie
soll in die Natur des Geländes eingebettet werden, die Baumbestände bleiben.“ Eine vor allem aus
Club-Mitgliedern bestehende Investorengruppe übernimmt die Finanzierung. Baubeginn ist im
Herbst 2012, gut ein Jahr später
sollen die ersten Bälle rollen.
Der integrative Ansatz des Lilienthaler Golfclubs fußt auf bitteren Erfahrungen von Menschen
wie Fritz-Martin Müller, der dort
auch selbst abschlägt. Der nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmte Arzt für Psychiatrie und
Psychotherapie hatte vergeblich
versucht, in normalen Clubs Mitglied zu werden. Niemand wollte
seiner Einschätzung nach wohl
sein Bild beim Einlochen vor Augen haben. 1998 gründete sich der
Verein, 2004 wurden Driving Range
und Golfplatz eröffnet. Als Clubdomizil dient ein Fachwerkhaus
von 1826, der Umgang ist herzlich
statt elitär. „Wir sind immer noch
der einzige integrative Club
Deutschlands“, sagt Schuler, und
in seiner Stimme schwingt eine
Mischung aus Stolz und Bedauern.
Ein Schwerpunkt des Vereins
liegt bei der Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen. Rund 60 von
ihnen lernen unter Anleitung von
zwei Trainern das Putten und Abschlagen. Seit Sommer 2005 ist Lilienthal auch Stützpunkt eines
Zum 100. Geburtstag konnte Elsa Küpper (sitzend, links) viele Gratulanten empfangen, darunter auch Helga Kretschmer (stehend, Dritte
von rechts), Vorsitzende des Ortsverbands Cuxhaven-Mitte.
Küppers Sohn und Schwiegertochter waren zum großen runden
Jubiläum aus Hamburg gekommen
und hatten mit der Heimleitung einen gebührenden Empfang vorbereitet, wobei die Jubilarin in geistiger Frische ihre Wünsche durchzusetzen wusste. Lauter alte Bekannte
waren auf der fröhlichen Feier um
das Geburtstagskind versammelt
und überreichten viele Geschenke.
Nur der neue Bürgermeister Rüdiger Kurmann musste sich vorstellen, ehe er die Glückwünsche von
den Oberhäuptern der Stadt, des
Landkreises und des Landes Niedersachsen überbringen konnte.