Lisa Malich - Hu

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Lisa Malich - Hu
Lisa Malich
Graduiertenkolleg ‚Geschlecht als Wissenkategorie’
Humboldt-Universität zu Berlin, Phil. Fak. III
Sophienstr. 22a
10178 Berlin
Email: [email protected]
Dissertationsprojekt:
Hormonelle Gefühle – gefühlte Hormone:
Zur historischen Formation hormoneller Emotionalität in der Schwangerschaft
In heutigen Konzeptionen von Gravidität gelten nicht nur der schwangere Körper
sondern oft auch die schwangere Psyche als vollständig von hormonellen Prozessen
bestimmt. Demgemäß wird auch die erhöhte Emotionalität in der Schwangerschaft,
die in populären wie wissenschaftlichen Darstellungen häufig postuliert wird, auf
diese Weise erklärt: ob die berühmt-berüchtigten Stimmungsschwankungen in der
Schwangerschaft, ob eine generelle Ängstlichkeit oder eine tiefe Zuneigung zum
ungeborenen Kind – ein Verweis auf 'die Hormone' ist aus diesbezüglichen Beschreibungen kaum wegzudenken.
Die historische Formation der Verknüpfung von schwangerer Emotionalität mit
hormonellen Faktoren soll das Thema meines Dissertationsprojekts darstellen.
Dabei werden weder das Konzept der Hormone noch das der schwangerschaftstypischen Gefühle als naturgegeben und universell betrachtet. Vielmehr möchte ich
aufzeigen, dass Zuschreibungen emotionaler Zustände der Schwangerschaft im
westlichen Kulturraum keineswegs konstant blieben und stets mit kulturellen
Vorstellungen zu Körper und Geschlecht verwoben waren. Zu diesem Zweck sollen
Transformationen und Konstitutionsbewegungen diesbezüglicher Aussagesysteme
rekonstruiert werden – und zwar in der Zeit ab 1900 bis hin zu Darstellungen in
aktuellen Diskursen. Durch eine Diskursanalyse von Texten aus den empirischen
Wissenschaften, von Hebammenliteratur und Schwangerschaftsratgebern sollen
drei Hauptfragen beantwortet werden: Welche Brüche und Kontinuitäten lassen sich
in Darstellungen schwangerschaftstypischer Emotionalität finden? In welchem
Verhältnis dazu stehen historische Konzeptionen von Hormonen? Und welche Orte
und Mechanismen der Wissensproduktion sind mit diesen Kategorien verbunden?
Studium
10.2000 - 2.2003
Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaften im Magister-Hauptfach und
Neuer deutscher Literatur und Psychologie im
Nebenfach an der Freien Universität Berlin
4.2003
Beginn des Diplomstudiums der Psychologie
an der Freien Universität Berlin
2004 - 2008
Mitglied in der Forschungsgruppe Culture,
Development & Psychology (geleitet von Prof.
Dr. Hildebrandt-Nilshon und Dr. Papadopoulos) an der Freien Universität Berlin;
8.2006 - 5.2007
Studium am Department of Gender Studies/
Kinsey Institute der Indiana University in
Bloomington, USA
10.2008
Diplom in Psychologie an der Freien
Universität Berlin
Lebenslauf
Lisa Malich
Dissertation
Vorträge
Publikationen
ab dem 1.2009
Stipendiatin im Graduiertenkolleg Geschlecht
als Wissenskategorie an der HumboldtUniversität zu Berlin
28.06.–5.07.2009
Teilnahme an der 11. Ischia Summerschool
„From Generation to Reproduction: Knowledge and Techniques from the Renaissance
to the Present Day“,organisiert vom MaxPlanckInstitut für Wissenschafts–geschichte,
dem Wellcome Trust und der Stazione
Zoologica Anton Dohrn
6.10. – 6.11.2009
Forschungsaufenthalt am CERMES-Zentrum,
Paris im Rahmen des ESF RNP – Austausch–
programms „Standardizing and marketing
drugs in the 20th century“
25.6.2008
Gastvortrag in der Vorlesungsreihe Gender
und Antike an der UdK Berlin
13.9.2009
Vortrag auf dem Kulturgeschichtetag Linz
09.04.2010
Vortrag im Rahmen der Reihe ZweiPusEins
der Galerie Artacker, Berlin
21.05.2010
Vortrag auf der 4th Christina Conference on
Gender Studies: Gender, Nature and Culture,
Helsinki
28.05.2010
Vortrag auf der zweiten internationalen
Tagung zur historischen Diskursanalyse:
Diskursanalyse in der Wissenschaftsgeschichte, Zürich
08.10.2010
Vortrag auf dem Workshop Standardizing and
marketing drugs in the 20th century, Berlin
Malich, L. & Schnicke, F. (2010) Institutionalisierung und
Komplexität. Berliner Reflexionen zur Genese und Gegenwart der
Geschlechterforschung. ZtG Bulletin (40-42)
Malich, L. & Schnicke, F. (2010) Travelling Gender Studies.
Wissenschaftliche Tagung anlässlich 20 Jahre institutioneller
Frauen- und Geschlechterforschung an der Humboldt-Universität
Berlin. Feministische Studien 28(1), 166-169.
Malich, L., & Pischel, C. (2010). Das Sagbare und das Sichtbare
als politische Dimension der Fotografie: Verena Jaekels Serie
»Neue Familienportraits/New Family Portraits«. In D. Funcke & P.
Thorn (Hrsg.), Die gleichgeschlechtliche Familie mit Kindern:
Interdisziplinäre Beiträge zu einer neuen Lebensform (S. 455480). Bielefeld: transcript Verlag.
Malich, L. (im Druck). Rezension: E.-M. Silies: Liebe, Lust und
Last. Die Pille als weibliche Generationserfahrung in der
Bundesrepublik 1960-1980. Neue Politische Literatur.
Lebenslauf
Lisa Malich
Lehrtätigkeit
Weitere
Tätigkeiten
10.2004 - 2.2005
Leitung des Seminars Foucault und die
Psychologie zusammen mit Dr. Dimitris
Papadopulos und Harald Kliems im Fachbereich Entwicklungspsychologie der FU
Berlin
10.2010 – 2.2011
Leitung des Seminars Fremde fotografieren:
Fotografie als neues wissenschaftliches
Dokument im 19. Jahrhundert zusammen mit
Steffen Mayer im Bachelor-Studiengang
Gender Studies der HU Berlin
4. - 7.2004
Mitarbeit am Film zum Projekt Schwestern
des Westens von Verena Jaekel, gezeigt u.a.
im Kunstraum Bethanien
1.4. – 1.7.2006
Mitarbeit an der Organisation und Durchführung des Filmprojekts zur Ausstellung
Neue Familienbilder/ New Family Portraits
der Fotografin Verena Jaekel, gezeigt u.a. in
der co Galerie, Berlin
4.2005 - 12.2008
Stelle als studentische Hilfskraft im Projekt
Coactiv des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung
24.09.2010
Moderation des Panels Empirische
Perspektiven: Männlichkeiten und
Maskulinismus auf der Tagung In Bewegung:
das Verhältnis von Medien, Öffentlichkeit und
Geschlecht, Berlin