BKU-Journal 3/2007

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BKU-Journal 3/2007
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:05 PM
3_2007
Bund Katholischer Unternehmer e.V.
JOURNAL
Nachrichten
•
Berichte
•
Kommentare
Mit Werten führen: ■
BKU-Bundestagung auf der Zeche Zollverein in Essen:
S. 3
Bildung braucht Unternehmergeist: ■
Vorschau auf das BKU-Jahresthema 2008 S. 5-11
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Inhalt
SCHWERPUNKT: BILDUNG BRAUCHT UNTERNEHMERGEIST
05 Bildung braucht Unternehmergeist
Auftaktveranstaltung zum BKU-Jahresthema 2008
06 Privatschulen sind im Kommen
IW-Studie beklagt finanzielle Benachteiligungen
11 Neuer Schulkampf in NRW
19 BKU-Empfang
Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt
hielt die Festrede beim diesjährigen
Sommerempfang in Berlin.
SPD gegen kirchliche Gymnasien
TAGUNGEN
19 Hundt und die Werte
Der Arbeitgeberpräsident beim BKU-Sommerempfang
21 Wie weit reicht Europa?
Vizekanzler a.D. Busek bei den Frauenwörther Gesprächen
24 Kultur- und Pilgerreise durch die Jahrtausende
Eine BKU-Gruppe in Israel
5–11 Bildung
Das Jahresthema „Bildung braucht
Unternehmergeist“ hat sich der BKU
für 2008 vorgenommen.
25 Ordoliberalismus und Katholische Soziallehre
Fachtagung zum 100. Geburtstag von Kardinal Höffner
FORUM
26 Arbeitslosenversicherung I: in Arbeitnehmerhand
Ein Vorschlag für eine Neuaufstellung
27 Arbeitslosenversicherung II: 3,2 Prozent reichen
Adenauer und Dött fordern Senkung der Beiträge
GRÜNE SEITEN
22–23 Pilgerreise
Auf Initiative der DG Rhein-Main reiste
eine Gruppe von BKU-Mitgliedern ins
Heilige Land.
Ethisches Investment –
Mit Geldanlagen Verantwortung wahrnehmen
Handreichung des Zentralkomites der deutschen Katholiken (ZdK)
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Editorial
Bildung
braucht
Unternehmergeist
Die Silhouette der Zeche Zollverein in Essen – Ort der BKUBundestagung 2007.
LETZTE MELDUNG
Mit Werten führen
12. bis 14. Oktober: BKU-Bundestagung
Bundesarbeitsminister Franz Müntefering ist einer der
Redner der BKU-Bundestagung im Design-Museum auf
der Zeche Zollverein in Essen. Vom 12. bis 14. Oktober
2007 laden Bundes-BKU und Diözesangruppe Ruhrgebiet
ein.
Freuen Sie sich auf weitere Vorträge von
• Essens Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger
• Kardinal Rodriguez de Maradiaga, Tegucigalpa/ Honduras
• E.ON-Vorstand Christoph Dänzer-Vanotti
• NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben
• Hans-Michael Heitmüller, Vorstandsvorsitzender
der Deutsche Leasing AG, Bad Homburg
• Weihbischof Dr. Franz Grave, Essen
Das Rahmenrogramm sieht unter anderem vor:
• Messe und Abendessen mit Ruhrbischof Dr. Felix Genn
• eine Führung durch das Weltkulturerbe Zeche Zollverein
• ein Abendessen im Industrie-Ambiente des „Schürerstandes“
• eine Rundfahrt zum Gasometer Oberhausen
• die Besichtigung einer Moschee in Hamborn
Kurzfristige Anmeldungen zur Tagung sind noch möglich
– auch an der Tageskasse. Die Einladung finden Sie im
Internet unter www.bku.de im Bereich Termine. Nähere
Informationen erhalten Sie in der BKU-Geschäftsstelle,
Tel. 0221 / 272370.
Beilagenhinweis:
Dieses Journal enthält Beilagen
für die Managementkurse von BKU und KUE/I
der Caritas Stiftung
der ABEQ-Akademie
der Christlichen Wirtschaftskonferenz in Oberhausen
Als vor 200 Jahren Alexander von Humboldt begann, ein
staatliches Bildungswesen zu schaffen, ging es ihm darum, qualifizierte Mitarbeiter für den Staatsdienst auszubilden, die für die Umsetzung der Staatsreformen in Preußen gebraucht wurden. Der Erfolg gab ihm Recht. Heute
ist die Herausforderung, bestmöglich qualifizierte Mitarbeiter für unsere im globalen Wettbewerb stehenden
Unternehmen auszubilden. Unser Bildungswesen ist gut,
aber nicht mehr gut genug, um der Konkurrenz von zwei
Milliarden Chinesen und Indern dauerhaft standhalten und
unseren Wohlstand auch in Zukunft sichern zu können.
Würde uns Humboldt heute ein Bildungswesen empfehlen, das weitgehend staatsmonopolistisch organisiert ist?
Wohl kaum! Um einen qualitativen Quantensprung im
Bildungswesen zu machen, brauchen wir mehr Wettbewerb, mehr privates Kapital, mehr unternehmerische Initiative und vor allem: Unternehmergeist!
Wir reden dabei keiner einseitigen Ausrichtung des Bildungswesens an ökonomischen Funktionalitäten das
Wort. Das wäre fatal, denn in einer globalisierten Wirtschaft und einer pluralistischen Gesellschaft müssen wir
es unseren Kindern und Enkelkindern ermöglichen, zu
ganzheitlich – auch religiös und kulturell – gebildeten Persönlichkeiten heranzureifen und ethisches Urteilsvermögen zu entwickeln.
Der BKU will anregen, die Grundsätze der Sozialen
Marktwirtschaft auch auf das Bildungswesen anzuwenden: Eine dem Subsidiaritätsprinzip entsprechende freiheitliche Wettbewerbsordnung, über deren Funktionieren
ein starker Staat wacht, und ein intelligentes Solidarsystem, das sicherstellt, dass ausnahmslos jedem jungen
Mensch eine qualifizierte Ausbildung und individuelle
Förderung zuteil wird. Daran mitzuarbeiten, ist eine Herausforderung an die Katholische Soziallehre und auch an
uns als katholische Unternehmer.
Marie-Luise Dött, MdB
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Schwerpunkt: Bildung braucht Unternehmergeist
Bildung braucht Unternehmergeist
BKU-Jahresthema für 2008 – Auftaktveranstaltung in Freiburg – Bildungssponsoring in St. Blasien
Die Vorsitzenden der BKUDiözesangruppen haben beschlossen, die Aktivitäten
des BKU im kommenden
Jahr unter das Jahresthema
„Bildung braucht Unternehmergeist“ zu stellen. Bei
der Diözesangruppe Freiburg diskutierte die BKUVorsitzende Marie-Luise
Dött, MdB, hierüber mit Jesuitenpater Johannes Siebner, Direktor des traditionsreichen Kollegs St. Blasien
im Schwarzwald.
Im fruchtbaren Streitgespräch: Kollegsdirektor Pater Johannes Siebner,
SJ, und die BKU-Vorsitzende M.-L. Dött, MdB.
Foto: Martin J. Wilde
von Martin J. Wilde
„Wir müssen die Soziale
Marktwirtschaft auch im Bildungswesen einführen!“ Mit
dieser programmatischen Aussage begründete Dött die Wahl
des BKU-Jahresthemas 2008,
„Bildung braucht Unternehmergeist“.
Gemeinsam mit der Sparkasse Freiburg hatte die Diözesanvorsitzende Elke MartinEhret zu einer Diskussion dieses Themas eingeladen und
dafür neben Dött auch Pater
Johannes Siebner (SJ) vom
Kolleg St. Blasien gewonnen.
Die Diskussion entwickelte
sich schnell zu einem veritablen Streitgespräch auf hohem
Niveau über das „Soziale“ und
den „Markt“ im Bildungswesen. So berichtete Pater Siebner, der in seinen Beiträgen
betonte, dass Bildung nicht
„verökonomisiert“ werden
dürfe, von zahlreichen unternehmerischen Initiativen seiner Schule.
Die Schule im Markt
positionieren
So beschäftigt das Kolleg
St. Blasien hauptamtlich einen
Profi für Fundraising und
Marketing, der die Aufgabe
(40 000) und China (400 000)
von 2008: „Wir können froh
sein, dass heute nur 4 000 der
chinesischen Ingenieure so gut
sind wie unsere 40 000. Aber
es ist nur eine Frage der Zeit,
wann die 40 000 Chinesen so
gut sein werden wir unsere
heute. Für uns heißt das: Gut
ist nicht mehr gut genug, wir
müssen sehr gut werden, und
dafür brauchen wir weniger
Staat und mehr Markt im Bildungswesen“, sagte Dött. Einig waren sich Dött und Siebner in der Forderung nach individueller Förderung benachteiligter Jugendlicher, die
nicht durch den Rost fallen
dürfen. Dies müsse eine Kernaufgabe des kirchlichen Bildungsengagements sein.
BKU-Mitglied
Wagner initiiert
Schulgründung
Das von den Jesuiten geführte St. Blasien gehört zu den führenden Schulen in Deutschland. Zur Zeit besuchen 900 Kollegiaten, davon 320 Internatsschüler, aus Deutschland und der ganzen Welt die Klosterschule in
Foto: Kolleg St. Blasien
einem ehemaligen Benediktinerkloster.
hat mitzuhelfen, die Schule im
Markt zu positionieren und
Spenden und Sponsorengelder
von Privaten und Unternehmen einzuwerben. Damit finanziert die Schule nicht nur
Stipendien für Internatsschüler, die Schwierigkeiten haben
das Schulgeld zu bezahlen,
sondern auch andere Projekte.
So unterzeichnete das Kolleg
jetzt Kooperationsverträge mit
zwei Wirtschaftsunternehmen.
Der Bauanstrichmittelhersteller „Sto AG“ aus Stühlingen unterstützt Aktivitäten der
Berufsorientierung nach dem
Abitur und ermöglicht die
Neugestaltung von Schulräumen durch die Jugendlichen
selbst. Die Freiburger Vermö-
gensmanagement
GmbH
unterstützt als Kooperationspartner die Schule etwa im
Wirtschaftsunterricht, finanziert Exkursionen oder übernimmt eine Wirtschaftspatenschaft für ein von Schülern gegründetes Unternehmen. Der
Feststellung Dötts „Sie sind
ein vorbildlicher Bildungsunternehmer“ konnte und
wollte der Jesuit dann auch
nicht widersprechen.
Dött für „sehr gutes“
Bildungssystem
Für Pater Siebner neu waren dagegen Absolventenzahlen der Ingenieurswissenschaften in Deutschland
Seit dem 3. September
läuft der Schulbetrieb der
Christlichen
MontessoriGanztagsschule in Zwenkau
(Sachsen). Der Verein Lebenswelt Schule e.V. ist Träger der
Schule, in deren bislang einzigem Klassenraum neun Schüler unterrichtet werden. Der
Vorsitzende der BKU-Gruppe
Leipzig, Alexander Wagner,
engagiert sich in dem Verein
und erläutert sein Engagement: „Uns geht es um eine
werteorientierte Schule für unsere Kinder. Dafür setzen wir
uns in dieser ökumenischen
Initiative ein.“ Entsprechend
fand ein ökumenischer Gottesdienst zur Eröffnung der Schule statt. Interessierte Eltern
können schon jetzt ihre Kinder
für das Schuljahr 2008/2009
bei der Schule anmelden, persönlich, per Telefax an 034203
/ 52578 oder per E-Mail an
[email protected].
BKU - Journal 3_07 5
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Schwerpunkt: Bildung braucht Unternehmergeist
Privatschulen sind im Kommen
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Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft beklagt finanzielle Benachteiligung
Privatschulen erfreuen sich
zunehmender Beliebtheit.
Nach einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) nimmt sowohl
ihre Zahl als auch die Zahl
der an ihnen unterrichteten
Schüler stetig zu. Die Finanzierung der Privatschulen steht laut IW-Studie
aber auf wackeligen Füßen.
von Carmen Rotterdam-Kluxen
Seit 1992 hat sich laut IWStudie die Zahl der Schüler an
allgemeinbildenden Schulen
in freier beziehungsweise privater Trägerschaft um 42 Prozent auf 640 000 im Jahr 2005
erhöht. Das sind 6,7 Prozent
aller Schüler. Die Tendenz ist
trotz rückläufiger Kinderzah-
len in Deutschland eindeutig
steigend. Die staatlichen
Schulen verzeichnen dagegen
seit 1997 sinkende Schülerzahlen. Vor allem in Ostdeutschland wurden und werden zahlreiche neue Privatschulen gegründet. Der Privatschüleranteil dort erreicht
aufgrund dieses Trends inzwischen gesamtdeutsch das Niveau, das er in Westdeutschland bereits vor der Wiedervereinigung innehatte. Wenn
Eltern ihre Kinder auf eine
Schule in freier Trägerschaft
schicken, dann lockt sie meist
die Annahme einer höheren
Unterrichtsqualität im Vergleich zu den staatlichen
Schulen. Diese Annahme entbehrt keineswegs der empirischen Grundlage.
PISA: Privatschüler
sind besser
Der internationale Bildungsvergleich PISA stärkt den Privatschulen den Rücken, da Privatschüler besser abschneiden.
Bei der Lesekompetenz der
2003 getesteten 15-jährigen
schneiden die Privatschüler im
Schnitt mit 564 Pisa-Punkten
um 79 Punkte deutlich besser
ab als Gleichaltrige auf staatlichen Schulen.
Die Privatschulen erreichen
diese Ergebnisse, obwohl sie
finanziell schlechter ausgestattet sind als staatliche Schulen. Schulen in freier Trägerschaft genießen in Deutschland zwar den Schutz des
Grundgesetzes nach Art. 7(4)
und erhalten als anerkannte
Ersatzschulen mit staatlichem
Bildungsauftrag eine Regelbeihilfe zu den laufenden Kosten des Schulbetriebs. Diese
fällt bei den privaten Schulen
jedoch geringer aus als bei den
staatlichen. Dass Privatschulen durch die Bank als unterfinanziert einzustufen sind, hat
aber noch einen zweiten
Grund: Die Kosten des Schulbetriebs werden vom Staat
systematisch zu gering veranschlagt. Dies zeigt ein Vergleich der kameralistischen
Schulausgabenrechnung mit
den nach betriebswirtschaftlichen Methoden vom Steinbeis-Transferzentrum Wirtschafts- und Sozialmanagement in Heidenheim ermittelten Kosten: Demnach liegen
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Schwerpunkt: Bildung braucht Unternehmergeist
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Privatschulen finanziell
benachteiligt
Es verwundert somit nicht
weiter, dass freie Schulen ihre
Kosten nur selten decken können. Das IW hat dies für fünf
Bundesländer
untersucht.
Demnach haben die freien
Schulträger lediglich in Nordrhein-Westfalen eine angemessene finanzielle Ausstattung.
Doch gemessen an den betriebswirtschaftlichen Kosten
langt auch in NRW die Finanzausstattung durch die öffentliche Hand nicht. Von den anderen betrachteten Bundesländern ganz zu schweigen: Je
nach Schulform kommen die
freien Träger dort auf einen betriebswirtschaftlichen Kosten-
deckungsgrad zwischen 39 und
95 Prozent. Im Mittel der
Bundesländer erhalten die Privatschulen (ohne Förderschulen) je Schüler einen staatlichen
Zuschuss von 3 800 Euro pro
Jahr, während für öffentliche
Schulen Pro-Kopf-Ausgaben
von 4 900 Euro anfielen.
Insgesamt spart der Fiskus
aufgrund der Ungleichbehandlung 870 Millionen Euro. Legt
man die von Steinbeis ermittelten Kosten zugrunde,
steigt der Fehlbetrag auf 2 800
Euro je Schüler. Die Staatskasse wird nach dieser Rechnung
durch die allgemeinbildenden
Schulen in freier Trägerschaft
um 1,7 Milliarden Euro entlastet, einschließlich der privaten
Berufsschulen sind es sogar
2,3 Milliarden Euro.
Um ihre wirtschaftliche
Existenz zu sichern, sind private Schulen dauerhaft auf eigene Mittel, Spenden oder
Sponsoren angewiesen.
In vielen Fällen dürfte
zudem das Schulgeld
das verfassungsmäßig
zulässige Maß übersteigen. Gespart wird mitunter auch an den Lehrergehältern.
Die Bildungsqualität
in Deutschland würde
über mehr Wettbewerb
im Schulwesen einen ordentlichen Schub erhalten. Erreichen ließe sich
das nach Ansicht des IW
über Gutscheine, die Eltern für den Besuch ihrer Sprösslinge an einer
staatlichen oder privaten
Schule einsetzen können. Solche Gutscheine
würden die privaten
Schulen finanziell auf
eine Stufe mit den staatlichen stellen.
Nachdruck der Grafik mit freundlicher Genehmigung des IW.
Privatschulen international:
Vielerorts weiter verbreitet
So viel Prozent der Schüler besuchten im Jahr 2004
eine Privatschule
PISA-Ergebnis für Lesekompetenz der Schüler
an Privatschulen 2003 in Punkten
Unterschied zu Schülern an staatlichen Schulen
76,4 517 +24
Niederlande
56,5 k.A.
Belgien
40,6 583 +81
Vereinigtes Königreich
30,4 515 +49
Spanien
29,7 k.A.
Australien
21,3 k.A.
Frankreich
16,9 528
Südkorea
12,4
Portugal
Dänemark
Japan
+8
462 -15
11,9 490
-4
© 10/2007 Deutscher Instituts-Verlag
die tatsächlichen Ausgaben je
Schüler um 20 bis 40 Prozent
über denen, die das Statistische Bundesamt ausweist.
10,2 478 -30
USA
9,6
531 +36
Ungarn
9,5
493 +12
Österreich
7,7
530 +43
Kanada
7,0
560 +34
Deutschland
6,7
Griechenland 6,6
564 +79
k.A.
Slowakei
6,2
496 +30
Schweden
6,0
531 +18
Italien
5,5
478
Schweiz
5,4
487 -12
+1
Finnland
5,2
537
-7
Tschechien
5,1
491
+3
Norwegen
4,1
519 +14
Polen
4,0
k.A.
Schüler: Primarstufe, Sekundarstufe I und II einschließlich beruflicher Schulen; Norwegen: PISAErgebnis 2000; Ursprungsdaten: OECD
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Schwerpunkt: Bildung braucht Unternehmergeist
Ethik ist kein Lehrfach wie jedes andere!
Volksbegehren: Die Initiative „Pro Reli“ kämpft um den Religionsunterricht in Berlin
Der Kampf um den Erhalt
des Religionsunterrichts an
öffentlichen Schulen in Berlin kommt in eine neue Phase.
Seit
dem
Schuljahr
2006/2007 müssen alle Schüler ab der 7. Klasse an einem
so genannten Fach Ethik teilnehmen. Daneben können sie
wie bisher den unter kirchlicher Verantwortung organisierten freiwilligen Religionsunterricht besuchen. Vielen
der Schüler ist diese Doppelbelastung jedoch zuviel. Bei
den ohnehin schon stark gedrängten Stundenplänen der
heutigen Siebt- und Achtklässler – Schüler in der 7. Klasse
haben in Berlin heute bereits
ohne den Religionsunterricht
32 Wochenstunden – melden
sich immer mehr Schüler vom
Religionsunterricht ab.
Um dem zu begegnen, hat
Dr. Christoph Lehmann, Mitglied des mit dem BKU befreundeten Bundes katholischer Rechtsanwälte (BKR),
Protest: Mit dieser Demonstration in Berlin machte die Initiative „Pro
Reli“ auf sich aufmerksam.
Foto: Pro Reli
die Initiative „Pro Reli“ ins Leben gerufen. Pro Reli hat eine
Unterschriftensammlung gestartet, um ein Volksbegehren
einzuleiten. Ziel des Volksbegehrens, das von beiden großen Kirchen unterstützt wird,
ist es, einen Wahlpflichtbereich Ethik/Religion einzurichten. Dabei soll neben Ethik
auch Religion als ordentliches
Lehrfach angeboten werden,
ebenso wie in den meisten anderen Bundesländern. Jeder
Schüler soll die Wahl haben,
ob er an einem Religionsunter-
richt teilnimmt. Entscheidet er
sich nicht für einen konfessionsgebundenen Religionsunterricht, so soll er am Ethikunterricht teilnehmen.
Die Initiative argumentiert,
dass Ethik kein Lehrfach wie
jedes andere sei. Moralische
Bewertungen hängen vom jeweiligen Menschenbild und
davon ab, was der Betrachter
als den Sinn des Lebens ansieht. Der als alleiniges Fach
angebotene Ethikunterricht
vermittelt den falschen Eindruck, dass es eine von ande-
ren Grundüberzeugungen losgelöste gewissermaßen allgemeine Moral gebe. Ein wirklich sinnvoller auf die ethische
und moralische Bildung junger Menschen ausgerichteter
Unterricht muss nach Auffassung der Initiative nach deren
Grundüberzeugung differenzieren. Christliche, muslimische, jüdische oder atheistische Schülerinnen und Schüler werden unterschiedliche
Fundamente für ihre moralischen Vorstellungen entdekken. Es ist Sache des Staates,
diese Vielfalt zu respektieren.
Die Initiative hat nach Einschätzung von Pro Reli auch
Auswirkungen über die Stadt
Berlin hinaus. Durch das
Volksbegehren soll in Berlin
gezeigt werden, dass die Politik sich nicht ohne Weiteres
über die berechtigten Belange
der Kirchen hinwegsetzen
könne.
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Kontakt zu Christoph Lehmann
über Murawo-Rechtsanwälte in
Berlin, Tel. 030/88 72 45 41.
Leistungsbereitschaft einfordern
Josefs-Gesellschaft integriert eine Behindertenwerkstatt in die Industrieproduktion
Einen innovativen Ansatz
zur Beschäftigung Behinderter bieten die Bigger
Werkstätten im Sauerland.
Ein Teil der Beschäftigten
ist in den normalen Produktionsbetrieb integriert.
Integration: Beschäftigte einer
Werkstatt für Behinderte werden
in der Firma Olsberg direkt in die
Produktion eingebunden.
von Paul Hüster
Mehr als 250 Menschen mit
Behinderung finden im Sauerland einen Arbeitsplatz in den
Bigger Werkstätten, einem
modernen Produktions- und
Dienstleistungsunternehmen
in Trägerschaft der katholischen Josefs-Gesellschaft.
Seit 38 Jahren fertigen Mitarbeiter einer Arbeitsgruppe in
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Foto: Josefs-Gesellschaft
den Bigger Werkstätten die
Schalttafeln zur Steuerung der
Speicherheizungen für die Firma Olsberg. Im Rahmen eines
innovativen Sozialprojektes
werden die betreuten Arbeitsplätze direkt in die Produktion
vor Ort integriert.
Der mittelständische Firmenchef Ralf Kersting unterstützt diese Integration: „Unsere Mitarbeiter sind stolz, als
erstes Unternehmen in NRW
den Teil einer Werkstatt für behinderte Menschen so nahtlos
in die Produktion eingebunden
zu haben.“ Aus seiner Sicht
entsteht eine Win-Win-Situation durch die vereinfachte Logistik und Kostenersparnis.
Wenn der Fertigungsverantwortliche im Arbeitsalltag die
Potentiale und Qualifikationen
der Menschen mit Behinderungen kennen gelernt hat,
kann er sie auch als Springer in
der Montage einsetzen. „Es hat
Berührungsängste gegeben“,
sagt Kersting. „Aber die
Grundstimmung ist positiv.“
Eine Projektdokumentation
gibt es bei der Josefs-Gesellschaft, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Costodisstr.19-21,
50679 Köln, [email protected]
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Schwerpunkt: Bildung braucht Unternehmergeist
Neuer Schulkampf in NRW
SPD gegen kirchliche Gymnasien – Kirche pocht auf Verfassungsgarantie
Die nordrhein-westfälische
SPD hat sich bei ihrem Parteitag in Bochum für die
Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems aus
Haupt-, Realschulen und
Gymnasien ausgesprochen.
Der Widerstand formiert
sich bereits.
von Magdalena Kanthack
und der KNA
Nach dem Willen ihrer
Vorsitzenden
Hannelore
Kraft sollen keine Ausnahmen möglich sein. Sie erklärte, nach einem Wahlsieg ihrer
Partei werde es keine erzbischöflichen Gymnasien mehr
geben, sondern nur noch
kirchliche Gemeinschaftsschulen.
Die Beschlusslage der
SPD stieß nicht nur bei der
Landesregierung, sondern
auch in der Kirche auf scharfe Ablehnung. Die beiden
großen Kirchen erklärten ihren Willen, gegen derartige
Schulpläne zu klagen. Katholische und evangelische Kirche sind Träger von rund 200
Schulen in Nordrhein-Westfalen. Sie hätten das in der
Verfassung verbriefte Recht,
eigene Schulen zu unterhalten, und darauf werde man
bestehen, sagten der Leiter
des katholischen Büros in
Düsseldorf, Prälat KarlHeinz Vogt, und der evangelische Kirchenrat Horst Krebs
der „Rheinischen Post“.
Bistümer und andere freie
Schulträger müssten sich an
einer Abschaffung des dreigliedrigen
Schulsystems
nicht beteiligen, erklärten die
Diözesen Münster und Essen.
Das garantiere die verfassungsrechtlich geschützte
Privatschulfreiheit.
Der Hauptabteilungsleiter
Schule im Bistum Münster,
William Middendorf, erklärte, die Privatschulfreiheit garantiere freien Trägern die
Möglichkeit zu eigenen Lehrplänen und Organisationsstrukturen. Gleichheit sei nur
bei Zeugnissen, Abschlüssen
und Berechtigungen gefordert. „Bischöfliche Schulen
müssen im Hinblick auf die
öffentlichen Schulen nicht
gleichartig, sondern lediglich
gleichwertig sein.“
Kirchliche Schulen
mit hohem Zulauf
Der Sprecher des Bistums
Essen, Ulrich Lota, sagte der
Katholischen NachrichtenAgentur (KNA): „Wir können
der Linie der SPD nicht folgen
und sehen viel Klärungsbedarf.“ Konfessionelle Schulen
in Nordrhein-Westfalen verzeichneten einen hohen Zulauf. „Es ist daher nicht nachzuvollziehen, was Frau Kraft
mit ihren Plänen bezweckt.“
N o r d r h e i n - We s t f a l e n s
Schulministerin Barbara Sommer (CDU) vermutet hinter
den „Abrissplänen der SPD“
politisches Kalkül. Die Genossen wüssten ganz genau, dass
– wenn nur das staatliche
Schulwesen auf Gemeinschaftsschule getrimmt würde
– die Eltern mit ihren Kindern
„zu Hunderttausenden“ aus
dem öffentlichen Schulsystem
auf Privatschulen flüchten
würden. Sie warf der SPD vor,
den Plan „auch den privaten
Ersatzschulen aufzwingen“ zu
wollen und damit den Eltern
den „Notausgang“ zu versperren.
Schavan: Angriff auf das
freie Bildungssystem
Auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan
(CDU) kritisierte die Schulpläne der NRW-SPD als „Angriff auf das freie Bildungssystem, die freien Schulträger
und die Entscheidungsfreiheit“. Die Ankündigung, es
werde „keine erzbischöflichen
Schulen mehr geben“, sei „abwegig“, sagte sie dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“. Die SPDPläne ließen „jedes Bewusstsein für ein modernes Bildungswesen vermissen, zu
dem die freie Wahl gehört“, so
Schavan. Jedes von oben verordnete Konzept widerspreche dem Bemühen um mehr
Selbstständigkeit vor Ort und
um ein differenziertes, begabungsgerechtes Schulwesen“.
Freie Träger und speziell die
Kirchen müssten die Aussagen als Versuch verstehen, ihnen den Garaus zu machen.
Kirchliche Schulen seien
„hoch anerkannt und beliebt“.
Sie seien die Ersten gewesen,
die einen freien Zugang zur
Bildung für alle propagiert
und praktiziert hätten.
KKV für BKUGutscheinkonzept
Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) hat sich hinter
das BKU-Konzept zur Finanzierung vorschulischer Bildung
gestellt. Der KKV-Bundesvorsitzende Clemens August Krapp
bezeichnete es als intelligente
Idee, die Finanzierung über
Gutscheine mit der Möglichkeit
zu verbinden, den Gutscheinwert alternativ als zusätzlichen
Steuerfreibetrag zu nutzen. Der
Familienbund der Katholiken
fordert ein Betreuungsgeld von
300 Euro, das an alle Eltern bis
zum dritten Geburtstag des Kindes gezahlt wird. „Damit zeigt
der Staat, dass ihm jede Form
der Erziehung etwas wert ist“,
sagte Familienbund-Präsidentin
Elisabeth Bußmann.
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SPD rudert zurück
Inzwischen ruderte die
SPD zurück. „Wir werden
prüfen müssen, ob es verfassungsrechtlich möglich ist,
dass erzbischöfliche Schulen
zu kirchlichen Gemeinschaftsschulen werden“, sagte
der Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Breustedt, der Katholischen Nachrichtenagentur. Es sei erstrebenswert, dass die Kirchen
sich an einer flächendeckenden Umstellung auf die Gemeinschaftsschule beteiligen.
„Doch wir werden uns an die
Verfassung halten.“ Die Kritiker sehen in diesen Äußerungen allerdings nur einen taktischen Rückzug, Ziel der SPD
bleibe die staatlich verordnete
Einheitsschule.
■
BKU - Journal 3_07 11
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Kurz und Knapp
Amnesty und
Abtreibung
Rote Karte für „Jesus liebt Dich“
A
Fifa verbietet religiöse Botschaften
K
Kurienkardinal
Renato
Raffaele Martino hat amnesty
international (ai) für die Forderung kritisiert, vergewaltigten Frauen im sudanesischen
Darfur eine straffreie und sichere Abtreibung zu ermöglichen. Eine solche Praxis sei
doppelbödig und häufe „Gewalt auf andere Gewalt“, sagte der Präsident des päpstlichen Menschenrechtsrats
„Iustitia et Pax“. Man könne
nicht gegen die Todesstrafe
und für die Rechte von Gefangenen und Flüchtlingen kämpfen und sich dann gegenüber
dem schutzlosen Leben eines
Ungeborenen anders verhalten. KNA
Die Gegener religiöser
Symbole haben ein neues
Spielfeld entdeckt: Ab sofort bleiben die Kleidungsstücke der Profifußballer
tabu für fromme Botschaften.
Bayerns brasilianischer Abwehrrecke Lucio, Stuttgarts
Stürmer Cacau und Schalkes
Gerald Asamoah hatten bislang keine Scheu, sich in den
Fußballarenen als fromme
Christen zu outen. Auf ihren
Unterziehtrikots trugen sie
Sprüche wie „Jesus liebt
dich“. Doch damit ist nun
Schluss.
Pünktlich zum Saisonstart
hat der Weltfußballverband
Moral macht erfolgreich
Werbung ja, Religion
nein: Diese pseudoreligiöse Werbung des Bezahlsenders Premiere dürfte
viel eher Anstoß erregen
als der Spruch „Jesus
liebt Dich!“ auf dem
Unterhemd.
Foto: Unterberg
FIFA die Rote Karte gezückt –
für alle Kleidungsstücke der
Spieler mit einer politischen,
persönlichen oder religiösen
Botschaft. Bestraft wird danach
nicht nur der Spieler, der gegen
die Anweisung handelt, sondern die gesamte Mannschaft.
Wenig Verständnis für die
Regelverschärfung der FIFA
hat der Geistliche Beistand des
FC Schalke 04, Hans-Joachim
Dohm. Das Argument der
FIFA, aus Respekt vor anderen Überzeugungen dürften
die Spieler sich auf ihren TShirts nicht mehr zu ihrem
Glauben bekennen, empfindet
er als vordergründig. Schließlich habe die FIFA keine Hemmungen bei kommerzieller
Werbung. KNA
Meisners Wunsch
Studie belegt Vorteile guten Verhaltens
Muslime sollen sich für Christen einsetzen
Bestimmte moralische Normen können nach einer
Studie der Uni Bielefeld
zum Erfolg von Gesellschaften beitragen.
In der Debatte um den Bau
einer Moschee in Köln hat
Kardinal Joachim Meisner
an die Muslime in Deutschland appelliert, sich auch in
ihren Heimatländern für
freie Religionsausübung
von Christen einzusetzen.
Die christliche Nächstenliebe zum Beispiel verschaffe
Gruppen im Konkurrenzkampf mit anderen Vorteile,
weil sie die Kooperation zwischen ihren Mitgliedern stär-
ke, sagte Nachwuchswissenschaftlerin Marie Aßmann.
Festigend wirke auch, wenn
Gesellschaften nach außen
freundlich aufträten.
Bei der Auswahl von Normen dürfe der Erfolgsfaktor
aber aus ethischer Sicht nicht
ausschlaggebend sein, betonte
die Philosophin. An erster
Stelle müsse eine moralische
Begründung stehen. KNA
Er frage sich, warum die
Türkisch-Islamische Union
der Anstalt für Religion (Di-
tib), die die große Moschee in
Köln bauen will, nicht zu
Gunsten der Christen in der
Türkei eintrete, denen permanent der Bau kleiner Kirchen
verboten werde. Misstrauen
wecke auch, dass es von muslimischer Seite in Deutschland
kaum Proteste gebe, wenn
Christen in muslimischen Ländern verfolgt oder getötet würden. KNA
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12_BKU - Journal 3_07
Kopftuch bleibt tabu
Verbot gilt auch für Ordenstracht an Schulen
Muslimische Lehrerinnen
an Schulen in NordrheinWestfalen dürfen nach einer Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts auch weiterhin kein
Kopftuch tragen.
Als religiöses Symbol lasse
sich das Tuch nicht mit dem
staatlichen Neutralitätsgebot
vereinbaren, teilte das Gericht
mit. Gleichzeitig bekräftigten
die Richter ein Urteil vom Ju-
ni, nach dem das Gesetz keine
Differenzierung zwischen islamischen und christlichen Bekundungen zulässt. „Auch
Nonnen dürfen im Ordenshabit
nicht im allgemeinbildenden
Unterricht auftreten“, sagte Gerichtssprecher Gerd Ulrich
Kapteina. Das Verbot der Ordenstracht gelte aber nicht im
Religionsunterricht und nicht
im Unterricht an kirchlichen
Schulen. KNA
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Kurz und Knapp
Ausstieg aus dem Tarif
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Kolping-Bildungszentren in Paderborn schaffen Fakten
„Die Frage nach Werten ist
in vielen Bereichen der Gesellschaft aktuell geworden“, schreibt die Zeitung
Die Kolping-Bildungszentren im Erzbistum Paderborn steigen aus der kirchliche Gehaltsordnung aus.
Neue Mitarbeiter der Kolping-Bildungszentren im Erzbistum Paderborn werden zukünftig nicht mehr nach der
kirchlichen Tarifordnung bezahlt. Das berichtete die Paderborner
Kirchenzeitung
„Der Dom“ unter Berufung
auf Geschäftsführer Wolfgang
Gelhardt. Dieser begründete
diesen Schritt mit dem wachsenden Wettbewerbsdruck im
Bildungsmarkt. Konkurrenten
zahlten „Dumpinglöhne“. Um
wettbewerbsfähig zu bleiben,
habe man also handeln müssen, sagte Gelhardt.
Der Vorsitzende der Diözesan-Arbeitsgemeinschaft der
Mitarbeitervertretungen, Mar-
... und lobt dann die vom
BKU herausgegebenen
„Zehn Gebote für Unternehmer“:
tin Schenk, zeigte sich enttäuscht. Die Mitarbeiter hätten
in achtjährigen Verhandlungen
durchaus Zugeständnisse gemacht und etwa auf Weihnachtsgeld verzichtet. Die Geschäftsleitung habe dann aber
Fakten geschaffen. Klagen gegen das niedrigere Festgehalt
scheiterten. Schenk wirft der
Geschäftsleitung vor, sich nicht
an das im kirchlichen Dienst
vorgesehene Prinzip „Dialog
und Konsens“ gehalten zu haben. Der Erzbischof von Paderborn Hans-Josef Becker äußerte sein „ausdrückliches Bedauern“, verwies aber auf die Tatsache, dass er in diesem Fall
keine Weisungsbefugnis hat. ■
Bistum durfte Weihnachtsgeld kürzen
So beleuchtet der BKU die
Zehn Gebote vor dem
Hintergrund alltäglicher Erfahrungen im Unternehmen
und fomuliert kurz, knapp
und leicht zu merken: Das
erste Gebot: Ich bin der
Herr dein Gott. Du sollst
keine anderen Götter neben
mir haben – Spiele dich
nicht als Herrgott auf und
halte dich nicht für allwissend oder allmächtig. Höre
auf dein Gewissen und deine Mitarbeiter (...).
Schnell wird klar, wenn wir
solcher Auslegung auch der
anderen Gebote folgen, dass
diese Orientierung an den
Zehn Geboten nicht nur für
Unternehmer wertvoll ist.
Das Landesarbeitsgericht
Hessen hat in zweiter Instanz
die Klage eines Mitarbeiters
des Bistums Limburg auf höheres Weihnachtsgeld zurückgewiesen. (Az.: 1 Sa 315/07).
Die Höhe des Weihnachtsgelds beim Bistum richtet sich
nach dem Tarifvertrag für die
Angestellten des Landes Hessen. Als dort im Jahre 2003
das Weihnachtsgeld auf 83,79
Prozent eines Monatsgehaltes
gekürzt wurde, entschied Bischof Franz Kamphaus, auch
bei den Bistums-Mitarbeitern
entsprechend zu kürzen. KNA
Vatikan schreibt
schwarze Zahlen
Pax-Bank
steigert Gewinn
LIGA-Bank
wächst langsam
Weltbild
wächst schneller
Der Vatikan hat sein Geschäftsjahr 2006 erneut mit
schwarzen Zahlen abgeschlossen. Der Haushalt wies bei Gesamtausgaben von 225,4
Millionen Euro einen Überschuss von 2,4 Millionen Euro
aus, teilte der Vatikan mit. Die
getrennt geführte Bilanz des
Staats der Vatikanstadt schloss
mit einem Plus von 21,8 Millionen Euro. Maßgeblich sind
dafür Einnahmen aus den Vatikanischen Museen, die mit
4,2 Millionen Besuchern im
vergangenen Jahr einen neuen
Rekord erzielten. KNA
Die Kölner Pax-Bank hat
im Jahr 2006 ihren Bilanzgewinn im Vergleich zum Vorjahr
um 5,8 Prozent gesteigert. Er
betrug nach Steuerabzug und
Zuweisung in die Rücklagen
3,1 Millionen Euro, teilte das
katholische Geldinstitut mit.
Die Bilanzsumme stieg um
11,2 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Ursache dafür seien
vor allem die um zehn Prozent
auf 1,361 Milliarden Euro gestiegenen Kundeneinlagen.
Das gesamte Kundengeschäftsvolumen betrug rund
vier Milliarden Euro. KNA
Die LIGA-Bank hat 2006
ihr Wachstumstempo verringert, aber den Gewinn deutlich gesteigert. Dem Geschäftsbericht zufolge erhöhte sich die Bilanzsumme
gegenüber 2005 lediglich um
1,7 Prozent auf 3,512 Milliarden Euro. Der Gewinn stieg
dagegen um rund 23 Prozent
auf mehr als 2,4 Millionen
Euro. Das Unternehmen mit
Sitz in Regensburg ist in elf
süddeutschen Städten sowie
in Dresden und Österreich
vertreten. KNA
Der Weltbild-Konzern ist
im vergangenen Geschäftsjahr
um 15 Prozent gewachsen.
Den Umsatz im Geschäftsjahr
2006/07 bezifferte das katholische Buchhandels- und Medienunternehmen mit 1,6 Milliarden Euro. Angaben zu
Überschüssen werden traditionell nicht gemacht. Motor des
Wachstums sei die Verzahnung aller Vertriebswege, erklärte Hauptgeschäftsführer
und BKU-Mitglied Carel
Halff. Auch im nächsten Jahr
erwartet er ein knapp zweistelliges Plus beim Umsatz. KNA
BKU - Journal 3_07 13
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Kurz und Knapp
Namen sind
Nachrichten
Norbert Feldhoff (67), Kölner Dompropst, ist von der
Generalversammlung der
kirchlichen Pax-Bank zum
Aufsichtsratsvorsitzenden
gewählt worden. Er folgt Ehrendechant Peter Haanen,
der den Vorsitz wegen Erreichens der Altersgrenze von
70 Jahren abgab.
Paolo Cipriani (52) hat die
Führung der Vatikanbank
IOR übernommen. Der
international erfahrene Finanzmanager und bisherige
Vize-Chef des Geldinstituts
löste den bisherigen Generaldirektor Lelio Scaletti
(80) ab, der sein Amt aus Altersgründen abgibt.
Der frühere Pressesprecher
des Weltjugendtages, Matthias Kopp, hat das Europaministerim Nordrhein-Westfalen verlassen und leitet
jetzt die Pressestelle der
NRW-Landesregierung. Der
Theologe wurde zum 1. September zugleich Sprecher
der Staatskanzlei, wie die
Landesregierung mitteilte.
Der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach hat im Juli seinen 70. Geburtstag gefeiert. Seit Jahrzehnten streitet der in Frankfurt am Main
beheimatete Jesuit für soziale Gerechtigkeit.
McPflege gibt auf
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Rund-um-die-Uhr-Pflege sollte nur 1500 Euro im Monat kosten
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Schon kurz nach dem Start
hat das Bremer Unternehmen McPflege schon wieder
seine Geschäftsaufgabe bekannt gegeben. Geplant
war, in 20 bundesweiten Filialen osteuropäische Haushaltshilfen und Pflegerinnen zu vermitteln.
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von Magdalena Kanthack und
der KNA
Diese sollten für die Patienten rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Mit 1500 bis 1700
Euro im Monat hätte dieser
Service damit nur zwei Euro
die Stunde gekostet. Der Geschäftsführer von McPflege,
Norbert Meiners, erklärte bei
Spiegel Online, dass er niemanden vom Markt verdrängen wolle. Die Dienste würden
lediglich als ergänzende Hilfe
zu den Besuchen der deutschen
Pflegedienste angeboten.
Mit seinem Geschäftsmodell reagierte er auf die hohe
Nachfrage nach ganztägiger
Betreuung. In Deutschland leben etwas 4,5 Millionen pflegebedürftige Menschen, doppelt so viele wie bei den Pflegekassen als Leistungsberechtigte registriert sind, schreibt
die taz-Online.
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14_BKU - Journal 3_07
dieses Problem mit Hilfe osteuropäischer Pflegerinnen gelöst. Sie arbeiten oft illegal
und wohnen als „Freundin der
Familie“ im Haus ihrer Patienten. Der Deutsche Caritasverband hält solche illegalen Arbeitsverhältnisse für nicht akzeptabel. Um die Rechte der
betroffenen Frauen zu sichern,
sei es dringend notwendig, die
Arbeitsverhältnisse zu legalisieren. Die dazu bereits bestehenden Möglichkeiten seien
allerdings viel zu bürokratisch.
Zweifel an
der Legalität
Zudem vermitteln verschiedene Internetanbieter Pflegekräfte. Auch die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung
besorgt Haushaltshilfen aus
dem Ausland. Eine ähnliche
Betreuung durch deutsche
Pflegedienste scheint dagegen
mit bis zu 5 000 Euro im Monat schier unerschwinglich.
Der Geschäftsführer des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
(bpa), Bernd Tews, äußerte
derweil rechtliche Zweifel ob
der Legalität von McPflege
und ähnlicher Anbieter. Der
geringe Lohn sei sittenwidrig
und der Eindruck, nach dem
die Pflegekräfte 24 Stunden
am Tag arbeiten dürften, täusche. Selbst nach polnischem
Recht seien maximal 48 Stunden in der Woche erlaubt.
Diese Erwägungen sind
nun hinfällig geworden, denn
McPflege hat Mitte August unter Berufung auf die vielen
Proteste seinen Betrieb eingestellt. Für bpa-Geschäftsführer
Tews ist das Thema noch nicht
erledigt. Es gebe diverse andere Anbieter, „die mit ähnlichen, unseres Erachtens illegalen Geschäftspraktiken arbeiten“.
■
Altkleider als Ware
Verband stellt falsche Vorstellungen richtig
Textilien aus Kleidersammlungen werden laut Dachverband Fairwertung größtenteils an Recyclingfirmen
verkauft.
Sie gehen nicht in Sozialprojekte, wie die meisten
Menschen meinten, erklärte
der Verband bei der Vorstellung seines Jahresberichts in
Essen. Unseriöse Sammler
würden diesen Irrglauben bewusst fördern.
Bei Aufrufen für Kleidersammlungen werde gezielt
mit Formulierungen gearbeitet, die an die Hilfsbereitschaft
der Menschen appellierten,
kritisierte der Dachverband.
Auch viele gemeinnützige
Einrichtungen klärten nicht
eindeutig darüber auf, was mit
den Sachen geschehe.Bundesweit werden jedes Jahr
600.000 Tonnen Gebrauchtkleider gesammelt. KNA
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Kurz und Knapp
Ethisch investieren
Das ZdK legt Erklärung vor
Die Deutschen sollen ihr
Geld verstärkt in Fonds anlegen, die Frieden, Menschenrechte, Umweltschutz
und weltweite Armutsbekämpfung fördern. Das fordert das Zentralkomitee der
deutschen Katholiken
(ZdK) in einer Erklärung.
Selbst Kleinanleger könnten
dazu beitragen, das Verhalten
von Unternehmen und Staaten
positiv zu beeinflussen, heißt es
in dem Papier. Der CDUBundestagsabgeordnete und
entwicklungspolitische Sprecher des ZdK, Peter Weiß, sagte bei der Vorstellung, ausgerechnet im Bereich des ethischen Investments sei Deutschland ein Entwicklungsland. Das
ZdK wolle dazu beitragen, diese Anlageformen salonfähiger
zu machen. In der Erklärung
appelliert das oberste Laiengremium der deutschen Katholiken deshalb an Banken und
Unternehmen, mehr ethische
Anlagemöglichkeiten zu schaffen und stärker für sie zu wer-
ben. Aktionäre werden ermuntert, sich zusammenzuschließen
und bei den Hauptversammlungen der Unternehmen auf eine
an ethischen Gesichtspunkten
orientierte Unternehmensführung zu drängen. Weiß mahnte
kirchliche Organisationen, bei
ihren Entscheidungen zur Geldanlage noch stärker ethische
Aspekte zu berücksichtigen.
Die Erklärung verweist auf
Untersuchungen, nach denen
der finanzielle Erfolg von
Fonds mit einer klaren ethischen Ausrichtung höher sei.
Der Präsident der Frankfurt
School of Finance and Management, Udo Steffens, sagte, ethisches Investment müsse weit
mehr als ein gutes Gewissen
bringen und dürfe nicht nur ein
Hobby von Gutmenschen und
Birkenstock-Trägern
sein.
Wenn die Rendite nicht stimmen würde, wäre das fatal.
KNA
Hinweis: Der gesamte Text des
Papieres ist in den Grünen Seiten dieses Journals dokumentiert.
Erfahrung vor Ort
BKU organisiert auch 2008 Exposure-Programm
Der BKU, die belgische
FairInvest-Gesellschaft Incofin und der Exposureund Dialogprogramme e.V.
der Deutschen Commission
Justitia et Pax planen auch
für 2008 wieder ein gemeinsames Exposure- und Dialogprogramm (EDP) zum
Thema Mikrofinanz in
Uganda.
Bei einem EDP handelt es
sich um ein professionell vorbereitetes und begleitetes Angebot, für eine Woche aus dem
Alltag auszusteigen, in eine
andere Welt einzutauchen und
sich sehr intensiv in einem
hochrangigen Teilnehmerkreis
mit neuen und zukunftsweisenden Fragestellungen zu befassen. Im Mittelpunkt des
EDP vom 7. bis 15. Juni 2008
werden Fragen der privatwirtschaftlichen Eigenkapitalbeteiligung an Mikrofinanzbanken stehen. Teilnehmer der
EDPs 2005 und 2006 waren
unter anderem Bundesbankvorstand Dr. Hans Reckers,
der stellvertretende CDU/
CSU-Fraktionsvorsitzene Arnold Vaatz und BKU-Mitglieder vor allem der Katholischen
Banken in Deutschland.
Wer Interesse an einer Teilnahme hat, erhält Informationen
bei BKU-Geschäftsführer Martin J. Wilde: [email protected]
BKU - Journal 3_07 15
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Initiativen und Ideen
Der günstigere
Automobilclub
Mikrofinanz professionell
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Steyler planen Bank auf den Philippinen
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Will eine Bank für die Armen gründen: Pater Dr. Heinz Kulüke, ProvinzFoto: Julia Kneuse
oberer der Steyler Missionare in Cebu, Philippinen.
Der Siegeszug der Mikrofinanzen geht weiter. Aktuell
planen die Steyler Missionare eine Gründung auf
den Philippinen.
von Dr. Stephan Kunz
Jetzt auch als Fuhrparktarif
Kirchliche Einrichtungen, Gemeinden und Firmen können
den BAVC-Mobilschutz ab sofort für ihren Fuhrpark nutzen
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Anlässlich des geplanten
Aufbaus einer Mikrofinanzbank in Cebu City/Philippinen
haben die BKU-Mitglieder
Jürgen Knieps, Geschäftsführer der Steyler Bank in Sankt
Augustin, und Dr. Stephan
Kunz, Geschäftsführer des 3p
Institute for Sustainable Management e.V., im August
2007 intensive Vorgespräche
mit Vertretern der Steyler Mission vor Ort geführt.
Der Provinzialobere der
Steyler Süd-Provinzen in den
Philippinen, Pater Dr. Heinz
Kulüke, der bereits im Mai in
BKU-Kreisen über dieses Vorhaben berichtet hat, organisierte zahlreiche Treffen mit
Vertretern von Banken, Unternehmern, Akademien sowie
Entwicklungsexperten.
Knieps und Kunz (letzter begleitet in verschiedenen Funktionen seit 20 Jahren die entwicklungspolitische Arbeit der
Steyler Missionare auf den
Philippinen) konnten sich so
über die lokalen Rahmenbedingungen ein Bild machen.
Dazu gehörten auch Besuche
bei Armutsgruppen, die zum
möglichen Kundenstamm für
16_BKU - Journal 3_07
eine angestrebte professionelle Mikrofinanzbank gehören.
Im Rahmen der Gespräche
und der Entwicklung konzeptioneller Ideen wurde vom
Steyler Orden entschieden, eine Bank zu etablieren. Schon
im Herbst sollen externe lokale Experten mit der Arbeit an
einer Studie beginnen. Parallel
zur Mikrofinanzbank soll ein
Qualifizierungsprogramm in
Kooperation mit der von den
Steyler Missionaren geführten
University of San Carlos für
Entwicklungshelfer etabliert
werden, welche die Schnittstelle zwischen Bank und Kreditnehmern bilden sollen.
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Kofinanzierung aus
Deutschland
Zudem sollen Entwicklungsprojekte, die unter anderem aus Deutschland kofinanziert werden, die Komponente
der Mikrofinanzierung beinhalten. Ziel ist es, ein ganzheitliches System zu schaffen,
das es ermöglicht, die Wirkung der Kleinkredite so effizient wie möglich zu gestalten. Wirtschaftliche Indikatoren seitens der Bank sollen
ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Das Netzwerk
rund um die Steyler Mission
scheint vielversprechend für
diesen Ansatz der Mikrofinanzkredite auf den Philippinen zu sein.
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
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Initiativen und Ideen
Christliche Alternative für Autofahrer
Der BAVC Automobil- und Verkehrssicherheitsclub setzt auf Sicherheit und Menschlichkeit
Der BAVC Automobil- und
Verkehrssicherheitsclub
setzt auf Sicherheit und
Menschlichkeit – eine
christliche Alternative im
großen Feld der Automobilclubs.
Unter den vielen Automobilclubs, die Pannendienste
und Schutzbriefe organisieren,
gibt es auch den kirchlich ausgerichteten BAVC, Bruderhilfe Automobilclub und Verkehrssicherheitsclub e. V. Die
Leistungen für Mitglieder des
BAVC reichen von der europaweiten Pannenhilfe bis zu
einem weltweit und für die
ganze Familie geltenden Personenschutz mit Krankenrücktransport, Hilfe beim Verlust von Reisedokumenten
und weiteren Leistungen für
Reise und Urlaub.
Rabatte beim Kauf eines
PKW, bei Versicherungen,
Reisen und Mobilfunktarifen
ergänzen das Angebot genau
wie jährliche Zuschüsse für
Rechtsberatung, bei Motorund Wildschäden. Tourenplanungen und Kfz-Bewertungen
sind für Mitglieder gratis.
Das Angebot des BAVC wurde jetzt durch einen Sondertarif
für den Fuhrpark von Firmen
und kirchlichen Einrichtungen
ergänzt. Geht es den „Großen“
vor allem darum, neue Autos
vorzustellen, stehen beim
BAVC Werte wie Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme im
Mittelpunkt. Als Mitinitiator des
Vereins „Pilgern bewegt“ kümmert sich der BAVC um die barrierefreie Ausgestaltung von Pilgerwegen in Deutschland.
BAVC-Automobil- und Verkehrssicherheitsclub, Karthäuserstr. 3a,
34117 Kassel, Tel. 0561 / 709940,
[email protected]
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Ruine mit
Charme
Auf eine besondere Ruine weist
BKU-Mitglied Prof. Thomas Oyen
aus Neubrandenburg hin. Oyen
gehört dem Vorstand der Stifftung
Herrenhäuser und Gutsanlagen in
Mecklenburg-Vorpommern an, die
einen Käufer für die Ruine des
Gutshauses Goldenbow sucht. Das
Haus war Sitz der Familie von Lützow, die als einige der wenigen
Adelsfamilien in der Region katholisch geblieben war. „Es wäre
schön, wenn sich wieder ein katholischer Eigentümer finden ließe“, schreibt Oyen, der die Ruine
zum Grundstückspreis anbietet.
Kontakt: [email protected], Tel.
0395/5708549
BKU - Journal 3_07 17
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Initiativen und Ideen
Die Geschichte des BKU ist in guten Händen
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Wirtschaftsarchiv hat Bestände aus der Gründungszeit erfasst – Findbuch hilft bei der Forschung
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Die Dokumente aus der
Frühzeit des BKU sind jetzt
in guten Händen: Das Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsarchiv (RWWA) in
Köln hat die Akten übernommen und fachmännisch
sortiert.
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ist mit einer eineindeutigen
Nummer versehen. Mit Hilfe
des Findbuchs, in dem alle Bereiche thematisch geordnet
sind, können Benutzer des öffentlich zugänglichen Archivs
die Vorgänge im BKU, die
nicht mehr der gesetzlichen
Sperrfrist von 30 Jahren unterliegen, einsehen. Für die Einsicht in neuere Unterlagen ist
eine Genehmigung des BKU
erforderlich.
Das Archiv steht auch
Unternehmen offen, die ihre
Akten in gute Hände abgeben
wollen. Unter anderem lagern
dort die Akten des Parfümherstellers 4711 – samt Ölgemälden zur Unternehmensgeschichte. Auch bei der Erfassung von Nachlässen und der
Recherche in Firmengeschichten helfen die Mitabeiter gern
weiter.
■
von Magdalena Kanthack
Das entsprechende Findbuch übergab RWWA-Direktor Dr. Ulrich S. Soénius jetzt
an BKU-Geschäftsführer Peter Unterberg. Mit Hilfe dieser
Dokumentation können Akten
aus der gesamten Geschichte
des BKU in den Räumen des
RWWA gezielt gesucht werden. Ein weiterer Bestand des
Archivs beinhaltet den Nachlass des BKU-Gründungsvorsitzenden Dr. Franz Greiss
(1905–1995).
Im RWWA nehmen allein
die Unterlagen des BKU 20
laufende Meter ein. Jede Akte
Blick in die Vergangenheit: Archivdirektor Dr. Ulrich Soénius und BKU-Geschäftsführer Peter Unterberg mit dem Findbuch des BKU vor den GeFoto: Magdalena Kanthack
mälden aus der 4711-Geschichte.
Interessenten können sich an
Dr. Ulrich Soénius wenden, Tel
0221/16 40 800.
Au s b e f re u n d e te n Ve r b ä n d e n
UNIAPAC –
Ein unsommerliches
Arbeitsprogramm
Der Sommer ist in Frankreich im Vergleich zu Deutschland besonders ausgeprägte Urlaubszeit. Dies gilt eigentlich
auch für den Generalsekretär der Internationalen Vereinigung Christlicher
Unternehmerverbände
(UNIAPAC),
Laurent Mortreuil, der seit dem Frühjahr
seinen Sitz in Paris und nicht mehr in
Brüssel hat. Doch entgegen den landläufigen Usancen, denen zufolge sich in
Frankreich im Sommer nicht viel bewegt,
haben Mortreuil und damit die UNIAPAC ein bemerkenswertes Programm
abgearbeitet.
Entsprechend den Vorstandsbeschlüssen
von Santiago de Chile im November
2006 und Köln (April 2007) wurde die
18_BKU - Journal 3_07
Arbeit am Grundsatzpapier zu „Corporate Social Responsibility“ weiter vorangetrieben. Die meisten Mitgliedsverbände
hatten zu dem ersten Entwurf, der auf der
Vorstandssitzung in Köln vorgelegt worden war, ihre Kommentare aus der jeweiligen Landessicht abgegeben. Diese wurden nun eingearbeitet, und das „neue“
Papier liegt nun – wie ein Puzzle aus zum
Teil weit auseinander liegenden Positionen zusammengesetzt – dem Vorstand
auf seiner Sitzung in Quito (10/2007) zur
weiteren Bearbeitung und Entscheidung
vor.
Ebenso in Verfolg des Beschlusses von
Santiago, die UNIAPAC weiter zu „internationalisieren“, kam es zu zahlreichen
Begegnungen mit – dem BKU und seinen
„Schwesterverbänden“ vergleichbaren –
Vereinen, um diese für eine Mitgliedschaft an der UNIAPAC zu gewinnen:
Slovenien, Slovakei, Ungarn, diverse
Verbände afrikanischer Provenienz. Weitere Kontakte wurden in Indien und
Australien aufgenommen. Daneben wurden die Gedanken der Katholischen Soziallehre und der aus dieser Gesellschaftssicht abgeleiten „Corporate Social Responsibility“ mit Vertretern der
OECD, UNESCO und anderen multinationalen und auch kirchlichen Insitutionen besprochen.
Wir hoffen, daß die Grundposition und –
positionierung der UNIAPAC in der aktuellen Frage von „Corporate Social
Responsibility“ nun bald den Mitgliedern der Verbände und damit einer breiten Öffentlichkeit vorgelegt werden
kann.
Burkhard Leffers
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Tagungen
Hundt: Ethik und Ökönomie kein Gegensatz
BdA-Präsident als Festredner beim BKU-Sommerempfang – Dött lobt Zusammenarbeit
Der Sommerempfang des
BKU in Berlin hat sich zu
einer festen Institution entwickelt: In diesem Jahr
folgten rund 200 Gäste der
Einladung des Verbandes in
die hessische Landesvertretung. Den Festvortrag zum
Thema „Mit Werten führen“ hielt Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt.
Ethik und Ökonomie keine
Gegensätze sind, denn: „Gutes
Wirtschaften setzt sich zusammen aus ethisch und ökonomisch richtigem Handeln“.
Ethische Verantwortung
als Wettbewerbsfaktor
Von Peter Unterberg
Die BKU-Vorsitzende Marie-Luise Dött, MdB, bezeichnete Mitarbeiter der Unternehmen als Schätze, deren Fähigkeiten es zu fördern gelte. Mit
Blick auf den prominenten
Hauptredner wies sie auf die
gute Zusammenarbeit zwischen dem BKU und der BdA
hin. Mit Blick auf einen weiteren Redner des Abends, den
Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt/Ingolstatt, Prof. Dr. Max
Ringlstetter, kündigte sie zudem die Unterstützung des
BKU bei dem Bemühen an,
Eichstätt zu DER katholischen
Hochschule in Deutschland zu
machen.
Grundstück mit
bewegter Geschichte
Als Hausherr begrüßte
Hessens Minister für Bundesund Europaangelegenheiten,
Volker Hoff, die Runde „extraterritorial in Hessen“. Hoff
griff die Historie des Gebäude-Standortes in der Nähe des
Potsdamer Platzes auf, der in
den vergangenen Jahren so
viele Wandlungen durchgemacht habe wie kaum ein anderer Ort der Erde: Hier stand
in den 1920er Jahren die erste
Verkehrsampel der Welt, später die Reichskanzlei samt
„Führerbunker“. 20 Jahre spä-
Gastgeber und Festredner: die BKU-Vorsitzende Marie-Luise Dött, MdB
(v. li.), BdA-Präsident Dr. Dieter Hundt, der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Volker Kauder, und „Hausherr“ Volker Hoff.
Fotos: Peter Unterberg
Unter „Kollegen“: Die Vorsitzenden der Diözesangruppen Aachen, Andree Brüning (v. li.), Berlin, Norbert Jöris, und Köln, Fritz Roth.
ter verlief hier der Todesstreifen der Mauer. Es sei eine politische Herausforderung, daran zu arbeiten, dass sich solche dramatischen Umbrüche
nicht wiederholten, mahnte er.
Hundt: Werte beschäftigen mich täglich
Festredner Hundt betonte,
dass ihn das Thema „Mit Werten führen“ als Arbeitgeberpräsident und mittelständischer Unternehmer nahezu
täglich beschäftigt. Dann stellte er klar, dass bei allen Anforderungen an ein Unternehmen
dessen erstes Ziel darin besteht, die eigene Position im
Markt zu sichern und dabei
wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben. „Nur dann kann
es Arbeitsplätze schaffen und
sichern, und nur dann kann es
sich zusätzlich gesellschaftlich
und sozial engagieren.“ Von
zentraler Bedeutung sei dabei
der Gewinn des Unternehmens: „Gewinn signalisiert,
dass die Strategie des Unternehmens im Markt und im
Wettbewerb richtig ist. Erst der
Unternehmenserfolg macht Innovationen und Investitionen
möglich. Gewinn ist sicherlich
nicht alles, aber ohne Gewinn
ist alles nichts“.
Wie der BKU vertritt auch
Hundt die Auffassung, dass
Ethische Verantwortung
entwickle sich zunehmend zu
einem Wettbewerbsfaktor bei
der Sicherung von Innovationsfähigkeit, der Stärkung
der Marktfähigkeit und der
Motivation der Mitarbeiter.
Die Führungskultur im Unternehmen sei nur dann erfolgreich, wenn sie auf Vertrauen
basiere. „Auch im Umgang
mit Sozialpartnern – den Betriebsräten und Gewerkschaften – können auf diese Weise
immer wieder vernünftige Ergebnisse für alle Beteiligten
erzielt werden. Ich halte mich
seit fast 40 Jahren an diese
Grundsätze und bin sehr gut
damit gefahren“, bekannte
Hundt.
Der Arbeitgeberpräsident
erinnerte auch daran, dass
deutsche Unternehmen weltweit führend sind in ihrem Engagement für Umwelt, Gesellschaft und Arbeitswelt. „Was
heute Corporate Social Responsibility heißt, ist selbstverständlicher Teil der historisch gewachsenen deutschen
Unternehmenskultur“, betonte
er.
Die angenehme Aufgabe,
dem Redner zu danken, und
zum gemütlichen Teil des
Abends einzuladen, kam dem
Vorsitzenden der Diözeangruppe Berlin zu: Norbert Jöris griff Hundts Thema auf und
definierte die Mitglieder des
BKU als Dolmetscher, die die
von Gott gegebenen Werte in
die Welt tragen und sie dort le■
bendig halten.
BKU - Journal 3_07 19
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Tagungen
Der Wert der Werte: Mit Ethik zum Erfolg
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Podiumsdiskussion des Humboldt-Forums Wirtschaft in Berlin
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Gleich drei der vier Podiumsteilnehmer einer mit
170 Teilnehmern besuchten
Diskussionsrunde des
Humboldt-Forum Wirtschaft in Berlin waren
BKU-Mitglieder.
von Ursula Lucas-Bachert
Aus dem BKU dabei waren
Kommunikationsexpertin Ursula Lucas-Bachert (Frankfurt), der Rektor des Canisius
Kollegs, Pater Klaus Mertes
SJ (Berlin), und der Unternehmer DDr. Thomas Rusche
(Oelde). Abgerundet wurde
das Podium durch den Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Bank Stiftung, Dr. Tessen
von Heydebreck.
Im Einführungsvortrag sensibilisierte Rusche für die TheAnzeige
Werte-Podium: Pater Mertes (v.l i), Dr. von Heydebreck, Ursula LucasBachert und Dr. Rusche.
Foto: Humboldt-Forum Wirtschaft
matik. Er begann mit Adam
Smith, der erkannt habe, dass
nur derjenige ein „guter Kapitalist“ sei, der es versteht, sich
in Bedürfnisse seiner Mitmenschen hinein zu versetzen.
Wesentlich ist für Rusche,
dass jedem Menschen eine unverfügbare Würde zukommt,
denn: „Er ist ein einzigartiger
Repräsentant der Menschheit
und nicht nur für Christen ein
Ebenbild Gottes.“ Deshalb
trügen Unternehmen wachsende Verantwortung für die
menschliche Entwicklung der
Wirtschaftsgesellschaft. Und
dies gelte weltweit.
Dr. von Heydebreck widersprach und verwies auf die
Komplexität eines globalen
Unternehmens, in dem sich
die unterschiedlichen Kulturen
und Nationen nur schwer mit
gleichen moralischen Maßstäben vereinen lassen. Hier
wurde die unterschiedliche
Auffassung eines Familienunternehmers und eines angestellten Top-Managers deutlich.
Pater Mertes legte seinen
Schwerpunkt auf die Umsetzung von Werte-Vorstellungen
in Unternehmen. Immer wieder betonte er die Notwendigkeit von überzeugt gelebten
Werten. Lucas-Bachert lieferte
Daten und Fakten über Wirtschaftskriminalität, Mobbing
und Mitarbeiterzufriedenheit.
Als allgemein gültige WerteHierarchie für die heutige Zeit
wurden die Kardinaltugenden
Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß genannt. ■
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Tagungen
Wie weit reicht Europa?
Vizekanzler a. D. Dr. Erhard Busek referiert bei den 10. Frauenwörther Gesprächen
„Wie weit reicht Europa?“
– um diese Frage ging es
bei den diesjährigen „Frauenwörther Gesprächen“, zu
denen die BKU-Diözesangruppe München und der
Wirtschaftsbeirat Bayern
einladen. Festredner war
der ehemalige österreichischer Vizekanzler und heutiger Sonderkoordinator
des Stabilitätspaktes für
Südosteuropa, Dr. Erhard
Busek.
von Anton Hötzelsperger
„Wie weit reicht uns heute
Europa?“ – diese provokante
Eingangsfrage beantwortete
Busek im Laufe seines Vortrages gleich selbst. Er vermittelte ein Bild von Europa, das es
wert ist, sich Gedanken zu machen und sich aktiv einzusetzen. Gerade die aktuellen Entwicklungen im Rahmen der
deutschen Ratspräsidentschaft
bezeichnet er als spannungsund hoffnungsvolle Chance.
Beeindruckend war Buseks
sprichwörtliche Sprachverliebtheit, die ihrerseits die eu-
Äbtissin Mayer: vermisst
geistige Identität
Bei aller Kritik voller Optimismus für Europa: Dr. Erhard Busek und Äbtissin Johanna Mayer. Fotos: Hötzelsperger
ropäische Sprachen- und Kulturvielfalt zum Ausdruck
brachte. „Gemeinsames Geschichtsbewusstsein braucht
seine Zeit, zumal stabile Verhältnisse bei aller Verwundbarkeit der Regierungen nur
mühevoll erreicht werden
können“, so der Referent. Europa sei mehr ein „global payer“ (Zahler) als ein „global
player“. Kritisch bezeichnete
er die fehlende europäische
Kompetenz in der Energiepolitik sowie das Einstimmigkeitsprinzip, das bei Entschei-
Dank für den Organisator
dungen in Brüssel gilt, gleichwohl die einzelnen Mitgliedsstaaten zu Hause dann wieder
gegen die getroffenen Entscheidungen sind. Im Grundsatz zeigte er sich optimistisch
– schließlich gebe es für das
Zusammenrücken in Europa
keine Alternative.
Äbtissin Johanna Mayer
OSB sprach in ihrem Grußwort von einem Anlass zu danken. Angesichts des wirtschaftlichen Zusammenhalts
dürfe allerdings die geistigspirituelle Identität nicht verloren gehen, meinte die Äbtissin. Sie erinnerte an die Zeit
der Völkerwanderungen, in
denen der Heilige Benedikt
seine heute noch gültigen Regeln schrieb, und daran, dass
das wahre Leben nur in einer
aufrechten Gottbezogenheit
gelingen kann.
Zum Rahmenprogramm gehörten traditionell eine Heilige
Messe im Münster mit Pater Dr.
h. c. Eugen Hillengass S.J. und
der gesellige Gedankenaustausch beim Klosterwirt.
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Seit zehn Jahren gibt es im Kloster von Frauenchiemsee die „Frauenwörther Gespräche“. Hochrangige Persönlichkeiten wie SKH Otto von
Habsburg oder Alt-Kanzler Helmut Kohl traten hier auf. „Motor“ der Veranstaltungen war bislang der frühere Vorsitzende der BKU-Diözesangruppe München, Helmut Linnenbrink (links). Er wurde jetzt vom Vorsitzenden der BKU-Gruppe Rosenheim, Dr. Michael Elsen, in den Ruhestand verabschiedet.
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Tagungen
Kurse für werteorientierte Führung
BKU kooperiert mit Katholischer Universität Eichstätt-Ingolstadt – Fakultät mit Reputation
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der
Katholischen Universität
Eichstätt-Ingolstadt (KU)
ist die einzige Business
School in katholischer
Trägerschaft im deutschen
Sprachraum. Für den BKU
ist sie somit ein natürlicher
Kooperationspartner, vor
allem auch wegen ihres hervorragenden Abschneidens
in allen Rankings.
Ansprechende Architektur: die Katholische Universität Eichstätt bei
Nacht.
Fotos: Uni Eichstätt und Peter Unterberg
von Martin J. Wilde
Das erste Kooperationsprojekt von BKU und KU ist die
Entwicklung von „Managementkursen für werteorientierte Unternehmensführung“.
Thema dieser Kurse sind Konzepte, wie die Orientierung an
christlichen Werten in unternehmerischen Erfolg umgesetzt werden kann. „Diese
Kurse haben den Anspruch,
betriebliche Prozesse so gestalten zu helfen, dass dabei
ein messbarer betrieblicher
Nutzen entsteht“, erläuterte
der Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Professor Dr. Max Ringlstetter.
Schwerpunkte der Kurse sollen unter anderem die Bereiche Personalführung, Unternehmensstrategie und Unter-
nehmenskommunikation sein.
Die ersten beiden Kurse
richten sich an Führungskräfte
aus den Geschäftsleitungen
mittelständischer und großer
Unternehmen, der zweite an
Nachwuchsführungskräfte.
Renommierte Partnerunternehmen
einer ersten Blockwoche folgen deshalb eintägige Kurseinheiten in Unternehmen. Partnerunternehmen sind unter anderem die Böllhoff-Gruppe,
der Babynahrungshersteller
HIPP und das auf Automationssicherheit spezialisierte
Familienunternehmen Pilz.
Universität die Ethik zu einem
Querschnittsthema unserer
Lehre und Forschung zu machen“, erläuterte Ringlstetter.
Zur fachlichen interdisziplinären Diskussion über Werteorientierung im unternehmerischen Handeln planen der
BKU und die KU eine jährliche Fachtagung für Führungspersönlichkeiten aus Kirche,
Wirtschaft und Wissenschaft.
Vom 3. bis 5. April 2008 soll
diese erstmals stattfinden unter dem Thema „Ressource
Glaube“.
Die BKU-Bundesvorsitzende Marie-Luise Dött
(MdB) begründete die Koope-
Ethikzentrum in Planung
Kernelement der Managementkurse ist die Verbindung
von Wissenschaft und Praxis.
Neben renommierten Wirtschaftswissenschaftlern, die
die neuesten Erkenntnisse ihrer Forschungsarbeit vermitteln werden, soll der intensive
Erfahrungsaustausch der Kursteilnehmer untereinander und
mit erfolgreichen Führungspersönlichkeiten stehen. Nach
Ringlstetter berichtete beim
BKU-Sommerempfang von
den Plänen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
zur Einrichtung eines Ethikzentrums mit drei Lehrstühlen. „Ziel dieses Zentrums solle es sein, in Zusammenarbeit
mit allen Lehrstühlen unserer
Fakultät und den anderen Fakultäten der Katholischen
Professor Dr. Max Ringlstetter
ration von BKU und KU auf
dem BKU-Sommerempfang:
„Papst Benedikt hat den
Wunsch geäußert, dass die Katholische Universität in Eichstätt und Ingolstadt zu DER
katholischen Universität in
Deutschland wird. Das wollen
wir unterstützen.“
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Tagungen
Kultur- und Pilgerreise durch die Jahrtausende
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BKU-Mitglieder im Heiligen Land
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Vom Mittelalter bis in die
Neuzeit hinein war es für
Christen ein frommer
Wunsch, die Heiligen Stätten der Christenheit als Pilger zu besuchen: Rom, Jerusalem und Santiago de
Compostela waren die Ziele
der spirituellen Wanderschaft. Im Juni 2007 machte
sich eine Gruppe von BKUMitgliedern und -Freunden
auf den Weg nach Israel.
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von Burkhard Leffers
Die Initiative von Bernhard
Vester dankbar aufgreifend,
der ursprünglich nur für die
Diözesangruppe Rhein-Main
dieses Vorhaben plante, fand
sich eine Gruppe von 20 Personen aus ganz Deutschland
zusammen, um den Spuren unseres Glaubens nachzugehen
und das Land des Judentums
kennen zu lernen.
Die Reise wurde von dem
Reisebüro des BKU-Mitgliedes Schnall sehr umsichtig
ausgerichtet. Uns leitete Abt
Makarios Hebler, OSB, der der
Beneditkinerabtei Tholey vorsteht. Die Reiseleitung im
Lande besorgte Frau Warnekke-Levy, eine Deutsche mit
theologischem und naturwissenschaftlichem Studium, die
seit Ihrer Eheschließung mit
einem Israeli dort lebt.
Dies erwies sich als ein seltener Glücksfall, denn neben dem
täglichen spirituellen Impuls
durch Abt Makarios ergänzte
Warnecke-Levy unsere optischen Eindrücke durch fundierte kunst- und kulturwissenschaftliche Erläuterungen und
verschaffte uns wertvolle Einblicke in gesellschaftliche
Strukturen, politische Denkweisen und in die gegenwärtigen
Herausforderungen. So erhielten wir wirklich einen Eindruck,
der Jahrtausende umspannte.
24_BKU - Journal 3_07
Die Reisegruppe vor der Silhoulette der Altstadt von Jerusalem.
Start am
See Genezareth
Die Reise führte uns direkt
an das Ufer des See Genezareth, wo wir fünf Tage im Gästehaus der Benediktiner in
Tabgha untergebracht waren.
Neben den Stätten unseres
Glaubens wie Kapharnaum,
Berg Tabor, Nazareth und Kanaa führten uns die Busausflüge auch in die Gegenwart auf
dem Golan und die dortigen
mancher fragte sich wohl am
See, an der Primatskapelle,
wie er wohl mit der Petrusfrage „liebst Du mich“ und seiner
Benennung als Fels der Kirche
umgegangen wäre. …
Die römische Präsenz in
Samaria begegnete uns in den
beeindruckenden Mosaiken
und großen Ausgrabungen der
Stadt Sephoris, in Caesarea
Philippi.
Aber es war nicht eine reine Kulturreise, sondern ganz
Heilige Messe mit Abt Makarios Hebler am See Genezaret.
Verteidigungsanlagen, in die
Naturschätze des Naturparks
Tel Dan mit der Jordanquelle,
wo uns die vielfältige Vegetation und der Wasserreichtum
des später nur ein Rinnsal bildenden „Lebensflusses“ überraschte. An diesem Fluss und
den vielen biblisch bedeutenden Orten stellen sich ganz unmittelbar
Glaubensfragen;
bewusst eine Pilgerfahrt ins
Heilige Land zu den Wurzeln
unseres Glaubens. So bleiben
die spirituellen Anregungen
durch Bibeltexte an den einzelnen Orten und die Aussprache darüber, die Meditation
auf dem Berg Tabor oder am
Shiloateich in Jerualem, vor
allem aber die Messfeiern auf
einem Boot auf dem See und
am Ufer des Sees unter Bäumen im Park der Brotvermehrungskirche in prägender Erinnerung.
Umzug nach Jerusalem
Den zweiten Teil der Reise
verbrachten wir in Jerusalem.
Diesen Teil der insgesamt
zwölftägigen Reise begannen
wir mit einer Messe in der
Franziskanerkirche „Dominus
flevit“ mit einem großartigen
Blick auf den Tempelberg und
über die Stadt Jerusalem.
Anschließend an das Gruppenphoto gingen wir den Weg
durch den Ölberg nach, besuchten den Garten Gethsemane, den Teich von Betesda, die
Via Dolorosa, die Grabeskirche, ein nicht nur der Menge
nach, sondern auch der religiösen Assoziationen wegen
sehr dichtes und bedrängendes
Programm. Dass sich dies alles in einer modernen, vom
Bazar mit marktschreierischem Flair, von einer Vielfalt
von Völkern und ihren Kleidungssitten geprägten, von der
Dynamik einer rasant wachsenden Urbanität charakterisierten Stadt Jerusalem findet,
macht den Eindruck nicht nur
Fortsetzung auf Seite 25
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Tagungen
Ordoliberalismus und Katholische Soziallehre
Fachtagung in Freiburg aus Anlass des 100. Geburtstages von Joseph Kardinal Höffner
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, an diese Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft.
Gleichzeitig forderte Vogel
die wissenschaftlichen Vertreter
der Katholischen Soziallehre in
Deutschland auf, gegenseitige
Animositäten zu überwinden
und der Tradition von Joseph
Höffner und Oswald von NellBreuning wieder zu mehr ge-
sellschaftspolitischer Relevanz
zu verhelfen.
Diesem Ziel diente auch die
Fachtagung in Freiburg, die eine ganze Reihe namhafter katholischer Sozialethiker für
drei Tage zusammenbrachte.
Der BKU war an dieser Tagung mit seinen beiden Wissenschaftlichen und Geistlichen Beratern, Prof. Dr. Jörg
Althammer und Prof. em. Dr.
Lothar Roos, seinem Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Diözesangruppe Freiburg, Elke Martin-Ehret, dem
Ehrenvorsitzenden des Kölner
BKU, Philipp Laufenberg, und
Geschäftsführer Martin J. Wilde vertreten.
Einig waren sich die meisten Teilnehmer der Tagung
darin, dass eine Erneuerung
der Sozialen Marktwirtschaft
ohne eine Neuentdeckung ihrer sozialethischen und ordoliberalen Wurzeln nicht gelingen wird.
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schem
Staat
trösität des Naund seinem pulzigeschehens
sierenden Leschweigen lasben und der
sen, und die froApathie im sehr
hen Farben und
armen Palästidas großartige
nensergebiet ist
Licht der Chahart. Er wird
gallfenster im
akzentuiert
Hadassahdurch
eine
K r a n ke n h a u s
Mauer, mit deschienen nicht
nen Israel sich
zu der Atmoseit der zweiten
sphäre der GeIntifada gegen Der Felsendom in Jerusalem.
denkstätte zu
Ter rorang riffe
passen. Das Tote
schützt. In ihren Dimensionen Meer und sein völlig verkarmit acht (!) Metern Höhe und stetes Umfeld beeindruckten
Beobachtungs- wie martiali- auf andere Weise: Dort hinterschen Kontrollposten kann sie lassen die Höhlen von Qumnur als monströs, beängsti- ran und die kargen Lebensumgend und verletzend empfun- stände der Essener einen präden werden. Der Besuch in genden Eindruck ebenso wie
Yad Vashem hat uns alle ange- der Lebenswillen im landwirtsichts unvergleichbarer Mons- schaftlichen Kibbuz und was
der Wüste abgerungen wird
genauso wie der Machtwille
eines Herodes durch den Bau
der Festung Masada und der
im Jahr 73 nach Christus demonstrierte, doch angesichts
römischer Militärmacht erfolglose Überlebenswille der
Juden. Schließlich setzte sich
der Wüsteneindruck mit einem Ausflug in den Negev
„Auf den Spuren Moses in der
Wüste“ fort.
In Erinnerung an zahlreiche Gespräche mit Teilnehmern in den letzten Wochen
wird mir erneut klar, wie
dicht, vielfältig, zeit- und kulturübergreifend die Eindrücke
dieser großartigen Reise waren. Und sie war, so erscheint
es mir heute, sehr nötig – für
das, was uns im Innersten bewegt.
■
Joseph Kardinal Höffner
war nicht nur Bischof von
Köln, sondern auch ein
wichtiger Sozialwissenschaftler. Daran erinnerte
jetzt eine Tagung in Freiburg.
von Martin J. Wilde
Dass Josepf Höffner Erzbischof in Köln und Kardinal war,
ist vielen innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche
bekannt. Dass er 1949 bis zur
Ernennung zum Bischof von
Münster das Amt des ersten
Geistlichen Beraters des BKU
übernahm, wissen dagegen nur
wenige. Und dass er während
des Krieges bei Walter Eucken
in Freiburg in Volkswirtschaft
promoviert wurde, ist fast in
Vergessenheit geraten.
Dabei gibt es viele gute
Gründe für die Überzeugung,
dass in diesem Zusammentreffen von Katholischer Sozialleh-
BKU-Geschäftsführer Martin J. Wilde im Gespräch mit dem Vorsitzenden
der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Bernhard Vogel.
re und Ordoliberalismus der
Freiburger Schule die Geburtsstunde der Sozialen Marktwirtschaft liegt. In seinem
Abschlussvortrag einer gemeinsamen Fachtagung von WalterEucken-Institut, Joseph-Höffner-Gesellschaft, BKU und dem
Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre der Universität Freiburg erinnerte Ministerpräsident
a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel,
Kultur- und Zeitreise: Fortsetzung von Seite 24
spannend, sondern bisweilen
auch verwirrend und kann die
kontemplative Seite einer Reise an religiöse Stätten sehr erschweren.
Andererseits hat gerade
dieses Nebeneinander von
elektronischer Überwachung,
Verkehrchaos, Markt und
Handel und inbrünstigem Beten an der Klagemauer durch
die Juden wie die Frömmigkeit der Muslime auf dem
Tempelberg in Al-Aksa-Mosche und Felsendom einen besonderen Reiz und regt immer
wieder dazu an, über die
„Gegenwart“, die „Zeitigkeit“
und Aktualität jahrtausendealter Kulte und Riten nachzudenken.
Eine Fahrt nach Bethlehem
erwies sich als bedrückend:
der Gegensatz zwischen jüdi-
BKU - Journal 3_07 25
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Forum
Arbeitslosenversicherung in Arbeitnehmerhand
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Plädoyer für ein neues Bürgereinkommen ohne Arbeit und eine neue Bundesagentur für Einkommen
A
Wer die Geldströme in der
Arbeitslosenversicherung
betrachtet, sieht, dass die
Arbeitnehmer diese aus eigener Tasche finanzieren.
Aus dieser Erkenntnis leitet
BKU-Mitglied Manfred
Bunte ein interessantes Modell ab.
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von Manfred Bunte
Was die Arbeitslosen erhalten, wissen sie. Was sie kosten, wissen sie nicht. Der Begriff „Arbeitslosengeld“ hilft
nicht weiter. Exakte Zahlen
sind nur errechenbar mit neuen Begriffen wie Netto-Arbeitslosengeld, definiert als
ausgezahltes Arbeitslosengeld
und Brutto-Arbeitslosengeld,
definiert als Netto plus 50
Prozent der Sozialabgaben für
die Arbeitslosen. Der Aufwand der Bundesanstalt ergibt
sich aus Brutto plus 50 Prozent oder Netto plus 100 Prozent der Sozialabgaben.
Eine Gegenüberstellung
der Ausgabenposten mit den
Beiträgen der Arbeitnehmer
enthüllt bislang unbekannte
Fakten aus der Zeit vor und
nach der deutschen Einheit.
Addiert man die Gesamtzahlen aus beiden Zeiträumen
und rechnet sie auf Eurobasis
um, ergeben sich für die Zeit
von 1970 bis 2005, also für 36
Jahre Arbeitslosenversicherung, folgende Beträge: Der
Aufwand betrug 470 Milliarden Euro, die Sozialabgaben
zugunsten der Arbeitslosen
176 Milliarden Euro, das ausgezahlte Arbeitslosengeld, also die Netto-Arbeitslosengeldsumme 294 Milliarden
Euro, die Brutto-Arbeitslosengeldsumme 382 Milliarden Euro (294 plus 50 Prozent
Sozialabgaben), die Beitragssumme der Arbeitnehmer 430
26_BKU - Journal 3_07
Nach der deutschen Einheit (alle Werte in Mrd. Euro)
|
Jahr
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
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2oo2
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Arbeitslosengeld
BA-Aufw. | Brutto |
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18,45
24,1
19,35
26,5
21,25
28,4
22,8o
28,4
22,65
26,5
21,2o
363,1
292,65
(
)
|
| AV-Beiträge | Sozialabgaben / SU = Summe |
Netto
der AN
KV
RV / SU
5o%
( PV * )
8,3
16,o
2,3
1,5
3,8
1,9o
1o,9
18,7
3,2
2,o
5,2
2,6o
14,7
2o,4
4,5
2,6
7,1
3,55
15,3
2o,8
5,1
3,o
8,1
4,o5
14,7
21,5
4,o
5,6
9,6
4,8o
o,3 *
17,o
21,7
4,5
6,6
11,1
5,55
o,4
17,2
21,9
4,9
7,5
12,4
6,2o
o,6
15,3
22,o
4,5
6,6
11,1
5,55
o,6
14,4
22,5
4,o
5,9
9,9
4,95
o,5
13,8
23,2
3,8
5,5
9,3
4,65
o,5
14,6
23,6
3,9
5,6
9,5
4,75
o,5
16,o
23,7
4,4
6,1
1o,5
5,25
o,5
17,2
23,6
4,9
6,3
11,2
5,6o
o,6
16,9
23,6
4,8
6,7
11,5
5,75
o,6
15,9
23,5
4,4
6,2
1o,6
5,3o
o,5
222,2
326,7
63,2
77,7
14o,9
7o,45
5,6
* Zwar gehören die PV-Beiträge zum BA-Aufwand, bleiben jedoch unberücksichtigt,weil nicht paritätisch erhoben.
Die Halbierungsmöglichkeit der Sozialabgaben ist jedoch Voraussetzung, um das Brutto-Alg. berechnen zu können.
Legende für Tabelle 2: Mühelos bezahlte die BA die Netto- und die Brutto-Alg.-Summe von 15 Jahren ohne Inanspruchnahme von Arbeitgebermitteln - trotz der Millionen von hinzugekommenen ostdeutschen Arbeitslosen.
Pro Jahr gesehen gilt das Gleiche.Ausnahme:Brutto-Alg.1996,1997.Bezogen auf das an die Arbeitslosen ausgezahlte
"Arbeitslosengeld" mußten die Arbeitnehmer insgsamt 1o5 Mrd.Euro zuviel abführen.
Abkürzungen/Definitionen:
AN = Arbeitnehmer / AV,KV,PV,RV = Arbeitslosen-,Kranken-,Pflege-,Rentenversicherung / BA-Aufw. = Aufwand der Bundesanstalt
für Arbeit / Brutto-Alg. = Brutto-Arbeitslosengeld / Netto-Alg. = Netto-Arbeitslosengeld = ausgezahltes,überwiesenes Alg./
Eigene Berechnungen:
1. AV-Beiträge der AN: AV-Beitrag der AN und der Arbeitgeber geteilt durch Zwei.
2. Netto-Alg. + 5o% [KV + RV] = Brutto-Alg. + 5o% [KV+RV] = BA-Aufwand
Milliarden Euro. Lediglich für
die Finanzierung eines kleinen
Teils der zweiten Hälfte der
Sozialabgaben war ein Zuschuss notwendig – aus Arbeitgeberbeiträgen und anderen Einnahmen.
Arbeitnehmer zahlten
136 Milliarden zu viel
Bezogen auf das insgesamt
ausgezahlte „Arbeitslosengeld“ führten die Arbeitnehmer 136 Milliarden Euro zuviel ab. Auch pro Jahr betrachtet, führten sie in jedem der 36
Jahre mehr Geld ab, als die
Bundesanstalt den Arbeitslosen auszahlte. Ausnahme:
1975.
Eine Verringerung von Einkommensverlust bei Arbeitslosigkeit allein durch Arbeitnehmersolidarität – angeblich
ein Skandal und nicht möglich
– fand statt – jahrzehntelang
versteckt hinter Begriffen wie
Parität, Arbeitsförderung und
so weiter. Ohne dass es öffentlich wurde, haben sich die Arbeitnehmer ihr Arbeitslosengeld aus eigener Kraft gesichert. Sie könnten es logischerweise auch zukünftig.
Dies sollte aber offen und
transparent durch ein zeitgemäßeres Bürgereinkommen
ohne Arbeit geschehen – unter
Beibehaltung des Prinzips der
Zwangsversicherung und des
Versicherungszwanges, aber
mit wählbaren Beitragsstaffeln. Errechnen und auszahlen
sollte dies eine neue Bundesagentur für Einkommen, die
auschließlich von Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsvertretern zu leiten wäre.
Modell für eigenverantwortliche Bürger
Höhe und Bezugsdauer des
neuen Einkommens aus Arbeitnehmerhand wären nicht
mehr politisch fremdbestimmt, ihre Festlegung dem
Machtkampf der Parteien entzogen. Die Reform entspräche
der Eigenverantwortlichkeit
der Bürger und der Solidarität
der Arbeitnehmer.
Die (Rest-)Bundesagentur
wäre nicht mehr für Einkommen und Arbeit, sondern nur
noch für Arbeit zuständig.In
ihr spielten die Gewerkschaften als Arbeitnehmervertreter
keine Rolle, sondern nur die
Arbeitgeber oder/und der
Bund – je nachdem, wer von
beiden wieviel der Finanzierungskosten für jene Aufgaben
zu tragen hätte, die niemand
privatisieren oder/und kommunalisieren will.
■
BKU-Mitglied Manfred Bunte
war Mitglied der Geschäftsführung des Bildungswerks
der NRW-Wirtschaft und geschäftsführendes Mitglied des
Studienkreises KIRCHE/WIRTSCHAFT NRW.
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Forum
Arbeitslosenversicherung: 3,2 Prozent reichen
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Adenauer (Die Familienunternehmer – ASU) und Dött (BKU) fordern Absenkung der Beiträge
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Die BKU-Vorsitzende Marie-Luise Dött, MdB, und
der Präsident von „Die Familienunternehmer – ASU“,
Dr. Patrick Adenauer haben
die Bundesregierung aufgefordert, den Beitragssatz
zur Arbeitslosenversicherung um einen vollen Punkt
von 4,2 auf 3,2 Prozent zu
senken.
von Martin J. Wilde
In einem gemeinsamen
Brief verweisen die beiden
Verbandschefs auf die Überschüsse der Arbeitslosenversicherung, die nun an die Beitragszahler zurückgegeben
werden müssten. Sie sprechen
sich dagegen aus, die Überschüsse aus den Versicherungsbeiträgen für Eingliederungshilfen für Langzeitarbeitslose zu verwenden, denn
deren Finanzierung sei Aufgabe der gesamten Solidarge-
meinschaft, also der Steuerzahler, und nicht der Beitragszahler zur Arbeitslosenversicherung.
Adenauer und Dött fordern,
endlich ernst zu machen mit
einer transparenten Trennung
von beitragsfinanzierten Versicherungsleistungen
(Arbeitslosengeld I) und steuerfinanzierten Sozialleistungen
(Arbeitslosengeld II). „Alles
andere ist ein ungerechtfertigter Eingriff in die Eigentumsrechte der Versicherten“, erklärten die beiden Verbandsvorsitzenden. Sie weisen
weiterhin darauf hin, dass die
versicherungsfremden Sozialleistungen der Bundesagentur
für Arbeit (BA) auch durch die
Steuerzuschüsse aus der
Mehrwer tsteuererhöhung
nicht vollständig gedeckt werden. Diese Ansicht wird durch
eine Untersuchung des KarlBräuer-Institut des Bundes der
Steuerzahler unterstützt, die
die
versicherungsfremden
Leistungen der BA auf fast
zwölf Milliarden Euro pro
Jahr beziffert. Die Steuerzuschüsse aus der Mehrwertsteuer dagegen betragen nur rund
7,5 Milliarden. Nach Berechnungen des Instituts könnten
die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sogar auf drei
Prozent und weniger gesenkt
werden, würden alle versicherungsfremden Leistungen aus
Steuermitteln finanziert.
Dött und Adenauer sprachen sich dafür aus, die günstige Einnahmenentwicklung
des Staates dafür zu nutzen,
für ordnungspolitische Klarheit zu sorgen und die Beitragsfinanzierung versicherungsfremder Leistungen in
den Sozialsystemen allgemein
zu beenden, denn „dies gefährdet die Haushaltskonsolidierung nicht, sondern wird zu
einer Verstetigung des Aufschwunges und damit des
Steuer- und Beitragsaufkommens führen“.
■
Zitat
Wir fordern daher eine saubere, ja radikale Trennung
der Reform der Sozialversicherung von allen Maßnahmen der Fürsorge und Versorgung. Es handelt sich um
zwei
grundverschiedene
Aufgaben, die daher auch
verschiedener Behandlung
bedürfen und verschiedenen
Gesetzen unterstellt werden
müssen.
Wilfrid Schreiber,
Existenzsicherheit in der
industriellen Gesellschaft
(„Schreiber Plan“), in:
BKU Schriftenreihe, 1955
Wo l f ga n g O cke n fe l s : Z w i s ch e n r u f
Lafontaine und
die Katholische
Soziallehre
Oskar Lafontaine gehört zu
den wenigen Politikern, die
sich in Deutschland noch auf
die Katholische Soziallehre
berufen. Während sich die offizielle Parteilinie der MerkelCDU merklich von christlichen Positionen entfernt –
ohne sich ausdrücklich von ihnen zu distanzieren, scheint
neben der CSU nur noch die
Partei der Linken und vor allem ihr saarländisches Zugpferd etwas mit der katholischen Sozialtradition gemeinsam zu haben.
Ob er persönlich ein guter
Christ, ob er nach dem Besuch
des katholischen Gymnasiums in Prüm (Eifel) und dem
kirchlich subventionierten
Hochschulstudium noch katholisch gebunden ist, soll hier
nicht erörtert werden. Jedenfalls ist er ein schlechter Marxist, sonst würde er die Religion nicht als parteipolitisches
Instrument zu nutzen versuchen, um seinem Sozialismus
das Gütesiegel der Humanität
zu verleihen. Hier riecht es arg
nach Opium.
Mit der Parole „Freiheit durch
Sozialismus“ überschreibt
Herr Lafontaine einen Artikel,
den die Frankfurter Allgemeine Zeitung Anfang Juli ganzseitig brachte. Er beginnt
gleich mit einem aus dem
Zusammenhang gerissenen
Papstzitat, mit dem Johannes
Paul II. als Kronzeuge gegen
den „globalen Kapitalismus“
aufgerufen wird.
Hier wird der Eindruck erweckt, als ob die zum Repertoire der Katholischen Soziallehre gehörende Kritik an bestimmten Auswucherungen
des „Kapitalismus“ etwas mit
einer Option für den Sozialismus zu tun hätte. Das
Gegenteil ist der Fall. Herr Lafontaine möge einmal die Enzyklika Centesimus annus
aufmerksam lesen. Darin hat
Johannes Paul II. – zwei Jahre
nach dem durch ihn beschleunigten Abgang des OstblockSozialismus – für eine ganz
andere Wirtschaftsordnung
optiert. Nämlich für einen
„Kapitalismus“, der stark an
das Konzept der Sozialen
Marktwirtschaft erinnert, das
von „Neoliberalen“ wie Walter Eucken und Franz Böhm
entworfen wurde.
In dem Interview, das Herr Lafontaine dann dem Rheinischen Merkur gewährte, erklärt er zunächst, warum er in
seinem Büro ein Bild von Benedikt XVI. hängen hat. Womit hat der Papst das verdient?
„Für mich drückt es (das Bild)
aus, daß die christliche Soziallehre und Programme der Linken in vielem übereinstimmen.“ Und worin sollen sie
übereinstimmen? In der
christlichen Nächstenliebe natürlich. Wäre man sehr lieblos
und unhöflich – und bediente
sich des Marxschen Jargons,
könnte man hierzu anmerken:
„Die Hunde kokettieren, wo es
passend scheint, mit dem Sozialkatholizismus.“ Und sie
haben den Unterschied zwischen Nächstenliebe und Solidarität noch nicht begriffen.
BKU - Journal 3_07 27
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Forum
Familienunternehmen – als Arbeitgeber beliebt
M
... doch schwelen Konflikte oft zu lange, weiß der Managementberater Dr. Ulrich Blank
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Seine Beobachtungen über
Stärken und Schwächen
von Familienunternehmen
hat der Managementberater Dr. Ulrich Blank für das
BKU-Journal beschrieben.
„M
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BKU-Journal: Herr Blank,
Sie haben Führungsverantwortung in Familien- und
Kapitalgesellschaften getragen. Sind Familiengesellschaften immer noch
die begehrteren Arbeitgeber?
Blank: Ceteris paribus ja; respektable Familiengesellschaften haben als Arbeitgeber insbesondere beim
Führungsnachwuchs einen
unverändert guten Ruf.
Man könnte sagen „Familyness sells“.
BKU-Journal: Was verlangen
Nachwuchsführungskräfte
heute von ihrem Arbeitgeber Familiengesellschaft?
Blank: Zunächst, dass die Gesellschaft erfolgreich ist
und die persönlichen Entwicklungschancen stimmen. Und dann vor allem,
dass sie eine attraktive Füh-
Dr. Ulrich Blank ist Partner beim
TopManagerTeam GmbH, Bad
Homburg, Kontakt über: 06172/
1898881, E-Mail: ulrich.blank@
topmanagerteam.com.
rungskultur besitzt. In der
Fähigkeit, gute Führung zu
„produzieren“ und qualifizierte Führungskräfte an
sich zu binden, liegt die
größte Herausforderung für
den Unternehmer.
BKU-Journal: Tun sich Familien hier generell schwerer?
Blank: Jedenfalls ist hier besondere Umsicht geboten.
Unternehmen können von
charismatischen Unternehmerpersönlichkeiten zumal
in einer ersten Generation
ebenso erfolgreich wie
zentralistisch geführt werden. Da verführt umfassen-
de Erfahrung des Gründers
gelegentlich zum Verzicht
auf Delegation, auf eine
qualifizierte zweite Führungsebene oder auf strukturierte Zielsteuerung. Mit
zunehmender Größe der
Organisation rächt sich das
irgendwann.
BKU-Journal: Ohnehin kann
der Erfolg des Charismatikers auch schwinden….
Blank: …. und es wird ein Generationenwechsel fällig.
Doch hier lassen sich Familien oft zuviel Zeit. Sei es,
dass familiäre „Beißhemmungen“ oder fehlende
Corporate-Governance-Regeln eine Rolle spielen: Familiengesellschaften brauchen oft bessere Strukturen
und Regeln zur schnellen
Konfliktbewältigung. In
kritischen Situationen tragen oft externe Gesprächspartner zu einer besseren
Konfliktlösung bei.
BKU-Journal: Was machen
die erfolgreichen Gesellschaften richtig?
Blank: Mir fallen drei Merkmale erfolgreicher Fami-
liengesellschaften auf: Sie
sind sich ihrer Stärken und
ihrer Grenzen bewusst, sie
werden getrieben von eindrucksvollen Unternehmerpersönlichkeiten und
sie haben einen inhärenten,
also keineswegs nur instrumentellen Bedarf an Kultur.
BKU-Journal: Bei fortschreitendem Wachstum eines
Unternehmens werden auch
die
Eigentümerfamilien
größer. Trägt es zur Konfliktvermeidung bei, die
Leitung einem externen Management zu übertragen?
Blank: Das kann eine kluge
Strategie sein. Aber manchen Familiengesellschaften gelingt es auch in nachfolgenden Generationen
noch, exzellenten Führungsnachwuchs aus der
Familie zu rekrutieren. Ist
das Potenzial vorhanden,
sollte auf die Führung
durch einen Familien-CEO
nicht verzichtet werden.
Dann aber sollte zweckmäßiger Weise der Beiratsvorsitz extern und unabhängig
■
besetzt werden.
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Forum
Menschliches Leben von Anfang an schützen
Dött für klare Grenzen in der Stammzellenforschung
„Menschliches Leben beginnt aus christlicher Sicht
mit der Verschmelzung von
Ei- und Samenzelle. Von
diesem Zeitpunkt an ist es
ohne Wenn und Aber zu
schützen.“ Darauf hat die
BKU-Vorsitzende MarieLuise Dött, MdB, noch einmal hingewiesen.
„Es war deshalb schon
2002 falsch, Forschern den
Import humaner embryonaler
Stammzellen zu erlauben.
Denn humane embryonale
Stammzellen werden aus
menschlichen Embryonen gewonnen, die dabei zerstört
werden,“ sagte Dött jetzt in
Berlin.
Sie reagierte damit auf die
erneut aufgekommene Forderung, die Stichtagsregelung
für die verbrauchende Forschung mit embryonalen
Stammzellen neu zu regeln.
Dazu meinte die BKU-Vorsitzende weiter: „Dass eine
Mehrheit des Deutschen
Bundestages seinzerzeit dennoch unter strengen Auflagen
für den Import stimmte, hängt
in erster Linie mit den enormen Heilungsversprechungen
zusammen, die Forscher damals überall auf der Welt gemacht haben. Heute sind wir
schlauer. Niemand erwartet
mehr, dass sich Krankheiten in
absehbarer Zeit mit embryonalen Stammzellen heilen lassen werden. Daraus sollten wir
Konsequenzen ziehen. Eine
Änderung der Stichtagsregelung im Stammzellengesetz
hätte die Ausweitung einer
Forschung zur Folge, die
ethisch inakzeptabel ist und
medizinisch keinen Erfolg
verspricht. Eine Verlegung des
Stichtages kommt für mich
nicht in Frage“, stellte Dött
klar.
■
AGG kostet 72,50 Euro pro Mitarbeiter
Ein Jahr „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz“
Eine gemischte Bilanz ziehen die Betroffenen ein
Jahr nach Einführung des
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG).
von Magdalena Kanthack
und der KNA
Das vom BKU scharf kritisierte AGG, das im August
2006 in Kraft trat, hat nach einer Umfrage des Deutschen Instituts für kleine und mittlere
Unternehmen fatale Folgen für
die Wirtschaft. 80 Prozent der
befragten Manager gaben an,
dass das neue Gesetz zu zusätzlichem Aufwand und Kosten in
ihren Betrieben führe. 79 Prozent sahen eine „erhebliche
Rechtsunsicherheit“, sagte der
wissenschaftliche Direktor des
Instituts, Jörn-Axel Meyer.
Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes,
Martina Köppen, berichtete
dagegen, das AGG habe weniger Klagen ausgelöst als zuvor
angenommen. Sie verwies auf
Altersdiskriminierung auch bei Fotomodellen? Werden die jungen Modells
bald flächendeckend durch reifere Jahrgänge ersetzt wie in dieser noch
ironisch gemeinten Getränkewerbung?
Foto: Peter Unterberg
Zahlen der Landesarbeitsgerichte, nach denen AGG-Fälle
nicht mehr als 0,1 Prozent der
anhängigen Verfahren ausmachen. Die so genannten
„AGG-Hopper“ gebe es zwar,
räumte Köppen ein, sie seien
jedoch nur ein Randproblem.
Als AGG-Hopper werden Personen bezeichnet, die sich nur
zum Schein auf eine Stelle bewerben, mit dem Ziel, eine
Entschädigung nach dem
AGG einzufordern.
Köppen, die früher für die
katholische Deutsche Bischofskonferenz bei den EUInstitutionen in Brüssel tätig
war, rechnet künftig auch mit
Diskriminierungsbeschwerden von kirchlichen Mitarbeitern. Gleichzeitig wies sie
aber auch darauf hin, dass die
Kirchen gemäß Verfassung einen „Tendenzschutz“ beanspruchen könnten.
Nach Angaben des Magazins FOCUS führt die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) in Berlin eine
Liste mit Hinweisen auf
„AGG-Hopper“: „Das Gesetz
lädt zum Missbrauch ein“, so
BDA-Expertin Kristina Schütt.
Die BKU-Vorsitzende Marie-Luise Dött hatte schon
2005 vor den Folgen des Gesetzes gewarnt. Das AGG sei
ein schlimmer Eingriff in die
unternehmerische Freiheit und
in die Vertragsfreiheit. „Der
vormundschaftliche Staat lässt
grüßen“, mahnte sie damals.
Ebenso skeptisch äußerten
sich einige Mitglieder des
BKU (BKU-Journal 1/2005).
Der Dortmunder Wirtschaftsprofessor
Andreas
Hoffjan berechnete für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), dass das
AGG bisher rund 1,73 Milliarden Euro gekostet habe. Das
ergebe für jedes Unternehmen
im Durchschnitt 72,50 Euro je
sozialversicherungspflichtigen Mitarbeiter, wie die
Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete.
Als unbeabsichtigte Nebenwirkung kritisierte INSM-Geschäftsführer Max A. Höfer,
dass Unternehmen sich aus
Angst vor möglichen Klagen
scheuten, Bewerbern mehr als
standardisierte Absagen zu
schicken. Dies verbaue den
Jobsuchern ein brauchbares
Feedback.
■
BKU - Journal 3_07 29
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Aus den Arbeitskreisen
Schlüsselworte
H
Geistliche Lyrik als Gegensatz zur herrschenden Geschwätzigkeit
D
Lyrik fristet in der öffentlichen Wahrnehmung, soweit sie sich überhaupt noch
auf das Sprachkunstwerk
einlässt, ein Nischendasein.
von Dr. Rudolf Zewell
Lyrik entzieht sich dem lärmenden Marketing des Literaturbetriebs. Großer Umsatz ist
mit ihr nicht zu machen. In besonderer Weise gilt dies für
geistliche Lyrik. Doch wenn
nicht alle Zeichen trügen,
wächst das Interesse in dem
Maße, als mehr und mehr der
herrschenden Geschwätzigkeit überdrüssig sind.
Von der Begegnung mit Getrud von le Fort und dem Jahrhunderttheologen Hans Urs
von Balthasar ist Maria Eschbachs Lebensweg und literari-
Glauben
Lesen
sches Schaffen geprägt. Sie
hat diese intensiven geistiggeistlichen Beziehungen in ihrem 2006 veröffentlichten
autobiografischen
Band
„Glauben heißt der Liebe lauschen“ (Schöningh) beschrieben. Nun hat die in Bonn lebende Dichterin einen neuen
Lyrikband
veröffentlicht:
„Anvertrautes Wort“ lautet der
Titel der drei Gedichtzyklen,
die sie Papst Benedikt XVI. zu
dessen 80. Geburtstag gewid-
met hat. Es ist ihr siebenter Lyrikband. „Man muss in seinem
Inneren etwas haben, das größer und schöner ist und mehr
Gewicht hat als alles, was das
äußere Leben geben oder nehmen kann.“ Dieser Satz von
Eschbach beschreibt den Kern
ihrer geistlichen Lyrik. Schon
im Titel des Gedichtbandes
drückt sich aus, wie sie literarische Schöpfung versteht. Es
ist das „anvertraute Wort“,
dem sie Gestalt gibt, das sie im
freien Rhythmus der Verse
formt. Sie selbst nimmt sich
zurück. Dichten wird zum
Dienst. Und an mehreren Stellen wird dieses Sprechen
selbst zum Thema:
Um Jahrhunderte voraus
findet er die Schlüsselworte
aus dem Zwiegespräch
mit Gott,
Gotteswort in
Menschensprache.
Bild und Gleichnis
öffnen sich
tragen die Verbindlichkeit
neuer dichterischer Sprache.“
Maria Eschbach: Anvertrautes
Wort. Gedichte. Verlag Schöningh,Paderborn 2007. 156
Seiten, 12,90 Euro
Zwischen Angst und
Zuversicht bildet sich
der neue Mensch.
§-Tipp: Steuervor teile für bürgerschaftliches Engagement
Der Bundestag hat am 6. Juli
das „Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen
Engagements“ beschlossen.
Neben Verbesserungen und Vereinfachungen bei der Geltendmachung von Spenden sind
Maßnahmen zur Förderung des
Ehrenamtes vorgesehen.
Das Gesetz muss noch durch
den Bundesrat, soll aber bereits
rückwirkend ab Anfang 2007 in
Kraft treten. Im parlamentarischen Verfahren wurden einige
Veränderungen des ursprünglichen Gesetzentwurfs beschlossen, die zu einem Fördervolumen von nun rund 490
Millionen Euro führen.
Bisher sind Einnahmen aus
nebenberuflichen Tätigkeiten
etwa als Übungsleiter, Ausbilder, Erzieher oder Betreuer, aus
nebenberuflichen künstlerischen Tätigkeiten oder der
nebenberuflichen Pflege alter,
30_BKU - Journal 3_07
kranker oder behinderter Menschen im Dienst oder Auftrag
einer gemeinnützigen Einrichtung bis zu einer Höhe von insgesamt 1 848 Euro im Jahr steuerfrei. Diese Grenze wird auf
2 100 Euro jährlich angehoben.
Zu der entlastenden Wirkung
der Anhebung trägt wesentlich
bei, dass die nach § 3 Nr. 26
EStG steuerfreien Einnahmen
nicht als Arbeitsentgelt erfasst
werden und damit auch von der
Sozialversicherungspflicht freigestellt sind (§ 14 Abs. 1 Viertes Buch Sozialgesetzbuch).
Die Übungsleiterpauschale erfasst aber nicht alle ehrenamtlichen oder gemeinnützigen Tätigkeiten, sondern nur bestimmte, pädagogisch ausgerichtete
Tätigkeiten.
Zusätzlich können deshalb bereits ab 2007 alle, die sich
nebenberuflich im mildtätigen,
im gemeinnützigen oder im
kirchlichen Bereich engagieren,
einen Steuerfreibetrag von 500
Euro im Jahr geltend machen,
sofern sie nicht bereits von anderen Regelungen, insbesondere der Übungsleiterpauschale,
profitieren. Es handelt sich um
einen allgemeinen Freibetrag
für Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten im gemeinnützigen, mildtätigen oder
kirchlichen Bereich. Begünstigt
werden dadurch etwa Rettungssanitäter bei Großveranstaltungen oder die Aufwandsentschädigungen von Vereinsvorständen. Mit dem Freibetrag wird
pauschal der Aufwand, der den
nebenberuflich Tätigen Personen durch ihre Beschäftigung
entsteht, abgegolten.
Wenn die als Betriebsausgaben
oder Werbungskosten abziehbaren Aufwendungen höher sind
als der Freibetrag, sind die gesamten Aufwendungen nachzu-
weisen oder glaubhaft zu machen. Der Freibetrag wird jedoch nicht zusätzlich zur
Übungsleiterpauschale beziehungsweise zur Steuerbefreiung
für Aufwandsentschädigungen
aus öffentlichen Kassen gewährt.
Hinweis:
Da eine Steuerfreistellung nicht
greift, wenn die Betreuung unentgeltlich durchgeführt wird,
war im Entwurf noch vorgesehen, ab einem Zeitaufwand von
20 Stunden pro Monat im Kalenderjahr einen Abzug von 300
Euro im Jahr von der Steuerschuld einzuführen. Auf diese
Regelung wurde jedoch verzichtet. Unentgeltliche Tätigkeiten können damit leider
weiterhin nicht profitieren.
Jutta Stüsgen, Steuerberaterin,
www.stuesgen.de
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Menschen im BKU
Hier ist Gottes Haus und das Tor zum Himmel
Die BKU-Wallfahrt führt in diesem Jahr nach Walldürn
„Hier ist Gottes Haus und
das Tor zum Himmel.“ So
heißt es über dem Portal
der Klosterkirche Engelberg, in der die Teilnehmer
der 8. BKU-Wallfahrt am
Morgen des 15. September
einen festlichen Gottesdienst feierten.
“
von Michael Bommers
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Nicht weniger als 35 Personen kamen zu dieser Wallfahrt,
darunter auch eine ganze Anzahl, die sich erstmals mit den
angestammten Pilgern auf den
Weg machen wollten. Am Vorabend hatte Alois Konstantin
Fürst zu Löwenstein die Pilger
in sein Schloss Kleinheubach
eingeladen und dabei in lebendiger Weise über dessen geschichtliche Entwicklung erzählt. Alfons Gerhart, erfahrener
Wallfahrtsführer und Mitglied
der Marianischen Männersodalität, konnte die Teilnehmer an
diesem Abend auf die Tradition
der Wallfahrt zum Hl. Blut nach
Walldürn einstimmen.
Gemeinsam unterwegs: die BKU-Wallfahrer in Engelberg.
Walldürn sollte dann das
Ziel unserer Fußwallfahrt
sein. Theo H. Lang, Sekretär
der BKU-Diözesangruppe
Aschaffenburg, hatte das
Wallfahrtsprogramm
wie
schon in früheren Jahren
(Vierzehnheiligen im Jahre
2000 sowie Fränkischer Marienweg im Jahre 2003) bestens organisiert. Drei seiner
vier Kinder gingen den Pilgern als Ministranten voraus.
In die Wallfahrtskirche zu
Walldürn zog die Gruppe am
Ende mit Glockengeläut festlich ein, um dort vor der Walldürner Gnadenstätte die
Schlussandacht mit Sakramentalem Segen zu feiern.
Walldürn verdankt seinen
ersten Namensbestandteil der
nach dem Jahre 1330 einsetzenden Wallfahrt, die heute
jährlich mehr als 100 000
Gläubige anzieht. Der Überlieferung nach stieß in Dürn
um 1330 der Priester Heinrich
Otto unachtsam einen schon
konsekrierten Kelch um. Das
Blut des Herrn lief aus und
formte auf dem Altartuch das
Bild des Gekreuzigten. Die
Nachricht vom blutgetränkten
Tuch verbreitete sich rasch,
Wunder geschahen.
In seiner Predigt ging der
Geistliche Berater des BKU,
Prof. Dr. Lothar Roos auf die
biblischen Wurzeln des mit
dem „Heiligen Blut“ verbundenen Glaubensgeheimnisses
ein, demgemäß Jesus beim
Abendmahl die Worte sprach:
„Das ist mein Blut – das Blut
des Bundes“. Damit stiftete
Jesus die Freundschaft, die alle Gläubigen mit ihm und
untereinander verbinde; Folge
dieses Bundes sei auch die besonders in der Eucharistiefeier
zum Ausdruck gebrachte
Dankbarkeit sowie die Freiheit der Gläubigen, im Vertrauen auf das von Gott in Jesus geschenkte Heil trotz aller
täglichen Sorgen frohgemut in
dieser Welt zu leben. Der Predigttext wird in Kürze über die
BKU-Geschäftsstelle erhältlich sein.
Versprochen ist, dass der
Arbeitskreis „Christliche Spiritualität“ auch 2008 wieder
zu einer Wallfahrt und Urlaub
für die Seele einladen wird. ■
Hier herrscht der „Gott sinnlos“
Benedikt XVI. über die Folgen der Evolutionstheorie als universale Weltanschauung
In der Predigt von Papst
Benedikt XVI. zu seiner
Amtseinführung im April
2005 finden sich markante
Feststellungen: „Wir sind
nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution.
Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder ist gebraucht.“
von Prof. Lothar Roos
Damit greift der Papst ein
Thema auf, das er schon 1987
eingehend behandelt hatte. Damals sagte Joseph Ratzinger:
Die Gefährlichkeit der heute
„zur universalen Weltanschauung ausgebauten Theorien der
Evolution“ bestehe vor allem
darin, dass sie jegliche metaphysische Begründung einer
im „Wesen des Menschen“
verankerten Würde verneinen.
Der über „Zufall und Notwendigkeit“ erklärte rein mechanische Hergang der Weltwerdung – einschließlich der
Entstehung der Menschen –
bildet die Grundlage einer
„neuen Moral: das Ziel der
Evolution ist das Überleben
und die Optimierung der Arten. Das optimale Überleben
der Art Mensch wäre nun der
moralische Grundwert.
Nur scheinbar ist dies eine
Wiederkehr des Lauschens auf
die moralische Weisung der
Natur. In Wirklichkeit herrscht
nun der Gott Sinnlos, denn die
Evolution aus sich selbst ist
sinnlos. ... Die Moral ist abgetreten und der Mensch als
Mensch ist abgetreten. Warum
man sich an das Überleben dieser Art klammern soll, ist nicht
mehr einsichtig zu machen.“
Wie prophetisch diese Aussagen waren, kann man heute
an den Hypothesen bestimmter „Hirnforscher“ ablesen, die
unter Berufung auf ihre Experimente die Willensfreiheit des
Menschen leugnen. Dem hält
Glauben
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Joseph Ratzinger bereits 1987
entgegen: „Die Natur ist nicht
eine vom Zufall und seinen
Spielregeln aufgebaute Montage, sondern sie ist Schöpfung.
In ihr drückt sich der Creator
Spiritus aus. Deshalb gibt es
nicht nur Naturgesetze im Sinne physikalischer Funktionen,
sondern das eigentliche Naturgesetz ist ein moralisches Gesetz. Die Schöpfung selbst
lehrt uns, wie wir auf rechte
Weise Mensch sein können.“ ■
BKU - Journal 3_07 31
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Menschen im BKU
Regensburg trauert um Winkler
Stabwechsel nach 25 Jahren
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Bei der DG Aachen löst Andree Brüning Dr. Wolfgang Rüsges ab
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Im Alter von 80 Jahren verstarb am 22. Juni Rudolf
Winkler. Von vielfältigem sozialem und gesellschaftlichem
Engagement geprägt, war Rudolf Winkler auch dem BKU
in Regensburg ein wertvolles
Mutglied, der sich vor allem
immer dafür einsetzte, junge
Menschen für den BKU und
die Katholische Soziallehre zu
gewinnen. Er konnte den Verband mit seinen vielfältigen
Erfahrungen als Finanzfachmann in der Bezirksverwaltung und als langjähriger Direktor der Stadtbau GmbH sowie mit seinen politischen Aktivitäten als Stadtrat und
Bezirksrat unterstützen.
Der Diplom-Theologe Andree Brüning ist der neue
Vorsitzende der BKU-Diözesangruppe Aachen.
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Brüning tritt die Nachfolge
von Dr. Wolfgang Rüsges an,
der die Gruppe 20 Jahre lang
geführt hat. Als Mitglied ist er
dem BKU sogar schon seit
25 Jahren verbunden. Für Rüsges ist es ein Anliegen, im Sinne der Katholischen Soziallehre auf Menschen zuzugehen,
ihre Ansichten ernst zu nehmen
und Brücken zu bauen.
Die Wahl des Unternehmensberaters Brüning erfolgte am 25. Juli einstimmig mit
einer Enthaltung.
Gemeinsamer Einsatz: Der neue DG-Vorsitzende Andree Brüning (links)
und sein Vorgänger Dr. Wolfgang Rüsges beim Verbändetag der Aachener
Heiligtumswallfahrt.
Die feierliche Verabschiedung für Rüsges ist für den
22. Oktober in der Bischöflichen Akademie in Aachen
geplant. Die Feier beginnt
um17.00 mit einem Gottesdienst und wird mit einem Vor-
trag des in Fulda lehrenden Sozialethikers Prof. Dr. Peter
Schallenberg fortgesetzt. Passend zum BKU geht er der Frage nach, wie viel Ethik sich ein
Unternehmer leisten kann. ■
Verdienstkreuz für Meiser
Vorstand I: Dahmen
BKU-Mitglied Edmund
Meiser aus Wustweiler (DG
Trier) ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des
Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.
Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller sagte,
die Auszeichnung gelte einem
Dr. Marcus Dahmen, seit
vier Jahren BKU-Mitglied,
ist vom Verwaltungsrat der
Landwirtschaftlichen Rentenbank Frankfurt zum
Sprecher des Vorstandes
der Förderbank bestellt
worden.
Dahmen wird diese Position spätestens zum 1. Januar
Unternehmer, der sich immer
dem Gemeinwohl verpflichtet
habe. Meiser gründete im Jahr
1956 eine Stahl- und Eisenhandlung. 1960 begann er mit
der Produktion von Gitterrosten. Diese Gebrüder Meiser
GmbH beschäftigt mittlerweile 1500 Mitarbeiter.
■
Runde Geburtstage
40 Jahre
Inge Stangier, Bonn
Franz-Josef Lohmeier, Magdeburg
Dr. Bernhard Jäger, Gelsenkirchen-Buer
Anton Murr, Regensburg
Stephan Fetsch, Krefeld
Margsreta Lamla, BlieskastelBlickweiler
Prof. Dr. Ralf Haderlein, Koblenz
50 Jahre
Dr. Ines Knauber-Daubenbüschel, Bonn
Thomas Köhle, Bielefeld
Josef Rosche, Haselühne
32_BKU - Journal 3_07
Ulrich Kirchner, Burg
Heinrich Marx, Detmold
Georg Schnelle, Nürnberg
60 Jahre
Franz Fassl, Augsburg
Michael H.G. Hoffmann, Köln
Reinhold Jackels, Lingen
Walter Alt, Regensburg
70 Jahre
Leonhard Ziegler, Kerpen
Dr. Clemens Grosche, Düsseldorf
Herbert Späth, München
Joh. Wilhelm Schmitz, Essen
Willi Schäfer, Köln
C. Peter Maurenbrecher, Köln
2008 antreten. Die berufliche
Laufbahn des Volkswirtes begann im Jahr 1993 bei der
Deutschen Bank in der Kreditanalyse und Firmenkundenbetreuung. Zuletzt war er Leiter
Öffentlicher Sektor und Mitglied der Geschäftsleitung Firmenkunden Deutschland der
Deutschen Bank.
■
Vorstand II: Sonnenschein
BKU-Mitglied steigt bei Bank im Bistum Essen auf
BKU-Mitglied Manfred
Sonnenschein ist zum
1. September in den Vorstand der Bank im Bistum
Essen berufen worden.
Seine Karriere bei der Bank
im Bistum Essen begann Sonnenschein im Jahr 1989 als
Abteilungsleiter Kundenbetreuung. In den letzten dreieinhalb Jahren zeichnete das Vorstandsmitglied der BKU-Diözeangruppe Ruhrgebiet verantwortlich für die Bereiche
Treasury, Asset Management
und Institutionelle Großkunden. Im Vorstand der Bank
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Manfred Sonnenschein
Foto: Bank im Bistum Essen
wird sich der 44-jährige Familienvater, der seit 2002 Generalbevollmächtigter der Bank
ist, weiter um diese Bereiche
sowie die Privatkundenbetreuung kümmern.
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Menschen im BKU
Böwe „packt“ bis zu 22000 Briefe pro Stunde
Unternehmer im BKU: Dr. Claus Gerckens; Sprecher des Vorstandes der Wanderer Werke AG
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Die Wanderer Werke waren
vor dem 2. Weltkrieg ein
klangvoller Hersteller von
Fahrrädern und Automobilen, heute sind sie eine reine
Finanzholding mit Beteiligungen in den Bereichen
Spezialmaschinenbau für
Briefversandzentren (Mailroom), Kraftfahrzeugteile
und Verpackungsmaterialien.
gung. Sie ist ein Spezialist für
die Herstellung hochwertiger
Blenden und Leisten aus Metall im Exterior- und Interiorbereich der Automobilindustrie, die sie mit Pulverlack,
E-loxal- und Farbeloxalbeschichtungen versieht. Zu den
namhaften Kunden gehören
neben BMW und Daimler
Chrysler auch Audi, Porsche,
SAAB und Opel.
von Martin J. Wilde
Herzensanliegen
Steuerreform
Gerckens hält Anteile an
der Wanderer Werke AG , deren größte Beteiligung mit
50,1 Prozent die ebenfalls börsennotierte Böwe Systec AG
(Augsburg) ist. „Obwohl wir
börsennotiert sind, spreche ich
mit Blick auf unsere Aktionärs- und Beteiligungsstruktur
davon, dass wir eine eher ‚familiengeprägte‘ Unternehmensgruppe sind und dadurch
eine langfristige Unternehmensstrategie verfolgen können“, erläutert Gerckens. Er
versteht sich daher durchaus
als mittelständischer Unternehmer und tritt auch für die
Mitarbeiterkapitalbeteiligung
ein, was bei der Böwe Systec
AG durch Wandelschuldverschreibungen für Führungskräfte und Belegschaftsaktien
für Mitarbeiter möglich ist.
Seit 1990 ist Gerckens Sprecher des Vorstandes der Wanderer Werke AG und seit 1994
auch Vorstandsvorsitzender
der Böwe Systec AG.
Böwe Systec als
wichtigste Beteiligung
Durch die 2003 vollzogene
Übernahme des amerikanischen Mitbewerbers Bell &
Howell ist die Böwe Systec
AG heute ein global agierender Komplettanbieter für den
automatisierten
Mailroom
Kuvertwender im Kuvertiersystem
Enduro: Wer täglich mehrere Zehntausend Briefe zu versenden hat,
ist bei der Böwe Systec AG an der
richtigen Adresse.Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ist BKUMitglied Dr. Claus Gerckens
Foto. Böwe Systec AG
(rechts).
(Briefversandzentrum). Das
Unternehmen ist Weltmarktführer bei Hochleistungskuvertieranlagen, die bis zu
22 000 Poststücke pro Stunde
verpacken können. Darüber
hinaus umfasst das Produktspektrum auch Software und
Dienstleistungen für die Überwachung und Vernetzung dieser Systeme sowie diverse Zusatzmodule.
Bislang sind Großunternehmen, Behörden und Organisationen mit hohem täglichem
Briefversandaufkommen die
Hauptzielgruppe. Durch das
Internet wird sich dieser Bereich allerdings verändern und
der Versand von personalisierter Werbung (Directmailing)
an Bedeutung gewinnen.
Wachstumschancen sieht Gerckens vor allem in der zunehmenden Liberalisierung der
Postmärkte, die alternativen
Dienstleistern neue Chancen
bieten und die Nachfrage nach
Mailroom-Systemen steigern
werden. Für das Geschäftsjahr
2007 strebt die Böwe Systec
AG erstmals einen Umsatz
von 500 Millionen Euro an,
zwei Drittel davon in den
USA.
Kraftfahrzeugteile und
Verpackungsmaterialien
Die beiden anderen Beteiligungsbereiche der Wanderer
Werke AG haben eines gemeinsam: Die spezialisierte
Behandlung und Beschichtung
von Oberflächen. Innerhalb
der Sparte Verpackungsmaterialien sind die Karl Fislage
GmbH & Co. KG mit Sitz in
Hörstel und die Merseburger
Verpackung GmbH die produzierenden Gesellschaften auf
den Gebieten Kreppen, Beschichten, Laminieren und
Konfektionieren von Papier
und anderen Materialien.
In der Sparte Kraftfahrzeugteile ist die Kittel Supplier
GmbH die zentrale Beteili-
Im BKU ist der dreifache
Familienvater und Schwiegersohn von Dr. Peter-Heinz Werhahn als Leiter des Arbeitskreises Mittelstand aktiv. Im
vergangenen Jahr wurde unter
seiner Leitung das BKU-Konzept für eine Unternehmenssteuerreform erarbeitet, in das
der 1950 in Hamburg geborene und 1978 promovierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, Steuerberater und
Wirtschaftsprüfer seine umfassende Sachkenntnis engagiert eingebracht hat. Die nun
von Bundesregierung und
Bundestag
verabschiedete
Unter nehmensteuer refom
sieht Gerckens im Lichte der
BKU-Ideen kritisch: „Von
Vereinfachung keine Spur,
Entlastung vor allem für die
großen internationalen Konzerne und kaum für den Mittelstand! Das ist uns entschieden zu wenig! Was wir brauchen ist eine wirklich umfassende Reform, die auch
die Einkommensteuer einschließt.“
Mit dieser Meinung steht
Gerckens im BKU nicht allein.
Die Stimmung auf einer BKUVeranstaltung zur Unternehmensteuerreform fasste ein
Teilnehmer kürzlich wie folgt
zusammen: „Kirchhof hat
■
doch Recht!“
BKU - Journal 3_07 33
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Rezensionen
Auf dem Weg zum Buch des Jahres?
Das Jesus-Buch des Papstes begeistert die Kritiker – Sonderkonditionen für BKU-Mitglieder
Man braucht kein Prophet
zu sein, um vorauszusagen,
dass dieses Buch im Rückblick auf die Neuerscheinungen des Jahres 2007
ganz oben dabei sein wird:
Innerhalb kürzester Zeit ist
das Jesus-Buch des Papstes
zu einem vieldiskutierten
Bestseller avanciert.
Glaubenshüter der katholischen Kirche gewohnt ist, mit
amtlicher Autorität … zu sprechen, seine Reflexionen über
Jesus der Kritik von jedermann unterwirft, ist schon bemerkenswert.“
Benedikt XVI., der brillante Denker und Theologe auf
dem Stuhl Petri, möchte die
Für BKU-Mitglieder, die
das Buch als Geschenk nutzen möchten, bietet BKUMitglied Manuel Herder im
Rahmen der eng gesteckten
Möglichkeiten der Buchpreisbindung
gestaffelte
Mengennachlässe von zehn
Prozent (ab zehn Exemplaren) bis 35 Prozent (ab 1 000
Exemplaren) an. Ein individueller Versandservice ist
möglich. Kontakt: Sandra
Hainke, Verlag Herder, Tel.
0761-2717233, Fax 076127171285,,33,
E-Mail:
[email protected].
Sonderpreis
Der Verleger Manuel Herder und sein prominentester „Autor“ bei der Vorstellung des Jesus-Buches.
Foto: Verlag Herder
Joseph Ratzinger/Benedikt
XVI.: Jesus von Nazareth, Herder-Verlag Freiburg, Normalausgabe, 448 Seiten, gebunden 24 Euro, Geschenkausgabe
48 Euro, Hörbuch Euro 39,95.
Frage nach dem Kern und tragenden Grund des biblischchristlichen Glaubens in die
Mitte der Debatte um die Zukunft der abendländischen
Kultur- und Werteordnung zurückbringen.
„Es
wundert
nicht“,
schreibt die Welt am Sonntag,
„dass dieses Jesus-Buch eine
reizvolle wie selbstverständliche Mischung aus Vernunft
und Glaube ist. Denn dieses
Lebensthema begleitet den
heutigen Papst seit Jahrzehnten. … Nirgendwo sonst wird
die heilsame Symbiose von
Glaube und Vernunft, also von
aufgeklärter Aufklärung, so
erhellend klar wie in der Person Jesu.“
Selbst der Spiegel zollt
Respekt: „Dass einer, der seit
mehr als 20 Jahren als oberster
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Die Illusion einer guten Führungskraft
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Babiak und Hare beschreiben „Psychopaten bei der Arbeit“
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Wer kennt sie nicht, die Tyrannen aus der Chefetage,
die „über Leichen gehen“?
Viele von ihnen sind echte
Psychopathen, warnen Paul
Babiak und Robert Hare.
In ihrem Buch „Menschenschinder oder Manager“ beschreiben sie zunächst die typischen Erkennungsmerkmale
von Psychopathen: Sie verstehen die Gefühle anderer Menschen nicht und haben keinerlei Einsicht in eigene Fehler,
geschweige denn ein Gewissen. Sie sind impulsiv und
oberflächlich, hinterlistig und
aufbrausend und übernehmen
keinerlei Verantwortung.
Die Tatsache, dass viele
34_BKU - Journal 3_07
Paul Babiak, R. Hare: Menschenschinder oder Manager,
Psychopathen bei der Arbeit,
Carl Hanser Verlag München,
280 Seiten, Euro 24,90
Psychopathen unentdeckt in
Führungspositionen gelangen
und dort viel Unheil anrichten,
erklären die Autoren damit,
dass viele ihrer Eigenschaften
als Führungsstärke fehlgedeutet
werden. Psychopathen sind
charmant und selbstbewusst.
Und die ständige Umstrukturierungen in der modernen Wirtschaft haben vielfach ein Chaos
zur Folge, in dem sie sich wohlfühlen und entfalten können.
Zweifelsohne gibt es in der
Arbeitswelt viele Kollegen
oder Vorgesetzte, die mehrere
dieser Symptome aufweisen.
Die Autoren warnen aber davor, jeden Choleriker gleich
als Psychopathen abzustempeln. Diese Diagnose dürften
nur Fachleute stellen – nach
eingehender Untersuchung.
Neben den Symptomen werden auch Schutzmaßnahmen
und Strategien für Opfer thematisiert.
Das alles wird anschaulich
geschildert. Leider übertreiben es die Autoren aber mit
dem Stilmittel amerikanischer
Sachbücher, das Erklärte
durch Anekdoten zu veranschaulichen. Verwirrend vermischen sich Episoden aus
der Karriere des Psychopathen Dave mit vielen Geschichten am Rande. Wer diese Stellen jedoch quer liest,
bekommt eine gute Übersicht
über Symptome und typische
Vorgehensweisen von Psychopathen – und mögliche Gegenmaßnahmen.
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Bund Katholischer Unternehmer e.V.
INTERN
Nachrichten • Berichte • Kommentare
Afrika? Afrika!!!
Neue Veranstaltungsreihe von BKU, Konrad-Adenauer-Stiftung und Maxhaus
Die Premiere ist gelungen:
Unter dem Titel „Zukunftskontinent Afrika“ boten die
christlichen Veranstalter in
Düsseldorf am 2. September
erstmals einen Politischen
Sonntags-Frühschoppen an.
Mehr als 250 Gäste nahmen
die Einladung in das katholische Maxhaus an.
Die Mischung aus interessanten Experten – allen voran
der bekannte Entwicklungshilfe-Kritiker und Marktliberale
James Shikwati aus Nairobi –,
die kenntnisreiche Moderation
von Ludger Schadomsky
(Deutsche Welle, Bonn), die
kurzweilige Show des All-Star
Ensembles BOBA aus Ghana
und die Möglichkeit zu einem
vormittäglichen Imbiss schienen beim Publikum gut anzukommen!
Warum „Afrika“ als Premierenthema? Auf die 45 Län-
Sorgte für den Zündstoff in der Diskussion über Entwicklungspolitik:
James Shikwati aus Nairobi/Kenia.
Foto: Wim Johnen
der Afrikas südlich der Sahara
entfielen 1996 gerade einmal
ein Prozent (!) aller ausländischen Direktinvestitionen (3,6
Milliarden US-Dollar). So sahen sich die mehr oder weniger
offiziellen Vertreter deutscher
Entwicklungspolitik
denn
auch der harschen Kritik eines
Afrikaners (Shikwati) ausge-
setzt, der diese Politik generell
für Afrika als schädlich ansieht und statt der Hilfsgelder
nach der Stärkung eigenverantwortlicher Marktkräfte in
Afrika selbst ruft. „Man muss
den Afrikanern die Chance geben, selber zu produzieren und
ihre Güter zu verkaufen. Und
man muss die (afrikanischen)
Regierungen darauf verweisen, sich über die Steuergelder
ihrer Bürger zu finanzieren.
Das ist der einzige Weg, wie
man die Korruption in den
Griff bekommt und die Regierungsführung verbessert.“
Auch in der bis zum Ende
kontrovers geführten Diskussion ließ sich der afrikanische
Gründer des IREN-Institutes
nicht von seiner Position abbringen, die in der provokanten Forderung nach einem sofortigen Stopp der westlichen
Entwicklungshilfe gipfelte.
Fragen aus dem Publikum
rundeten die lebhafte und
spannende Vormittags-Veranstaltung ab. Die Vorsitzende
der DG Düsseldorf, Maria Fischer, verabschiedete die Gäste mit dem Hinweis auf den
nächsten gemeinsamen Politischen Frühschoppen am
4. November zum Thema „Soziale Marktwirtschaft in Zeiten der Globalisierung!“.
Gott dienen im Alltag
Kirchhof und die Familie
DG Rhein-Main informiert sich über Opus Dei
DG Düsseldorf mit prominentem Redner
Was ist das besondere am
Opus Die? Um diese Frage
ging es bei einer Veranstaltung der DG Rhein-Main in
Frankfurt.
Eine Antwort aus der Sicht
eines Mitgliedes gab der Arzt
und Priester Dr. Harald Bienek
(Foto). Er kritisierte zunächst,
dass viele Vorurteile die Sicht
auf das Opus Dei verstellen,
dem 85 000 Menschen angehörten. Zentrale Botschaft sei,
dass jeder Mensch in seinem
konkreten Lebensumfeld Gott
begegnen und ihm dienen
kann.
Opus-Gründer Josefmaria
Escrivá hatte im Jahr 1928 die
Vision, dass Menschen aller
Berufe die Fülle des christlichen Lebens erfahren sollten. Dies sei in einfachen Berufen ebenso möglich wie im
Kloster, erläuterte Bienek. Im
Dienste Gottes gebe es keine
belanglose Arbeit. Unt
Einen Politikwechsel zugunsten von Familien hat
der frühere Verfassungsrichter Prof. Dr. Paul Kirchhof gefordert.
Sollte der Trend zur Kinderlosigkeit anhalten, sei
Deutschland spätestens in
30 Jahren kulturell und wirtschaftlich in großer Gefahr,
sagte er bei einer Gemeinschaftsveranstaltung der DG
Düsseldorf, des ASG-Bildungsforums und des Familienbundes der Katholiken.
Kirchhof kritisierte, dass in
der Debatte um Familie und
Beruf das Bedürfnis der Kin-
der nach elterlicher Zuwendung unterschlagen werde. Er
wies auch darauf hin, dass mit
der Entscheidung für eine
staatliche Kinderbetreuung
die Weichen für die religiöse
Erziehung der Kinder gestellt
wird: Dürfe doch der weltanschaulich neutrale Staat keine
religiösen Werte vermitteln.
BKU - Journal 3_07 35
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Sommerfest
in Stuttgart
Wie jedes Jahr im Juli trafen sich die Mitglieder und
Gäste der Diözesangruppe
Stuttgart zum Sommerfest dieses Mal im Herzen des
Bistums in Rottenburg.
Nach einer Besichtigung
des Diözesanmuseums unter
der Führung des Bistumskonservators Wolfgang Urban
fand man sich zu einem Dinner im Martinshof zusammen.
Anschließend stellte Generalvikar Dr. Clemens Stroppel
sich und seine Arbeit vor. Er
berichtete über die Entwicklung der Mitgliedszahlen und
die Finanzierungsprobleme,
aber auch über Perspektiven
der Katholischen Kirche. Abgerundet wurde der Abend von
einem meditativen Orgelkonzert im Dom mit der Organistin Christine Schmälzle.
Vernunft und Glaube versöhnen
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Bei der DG Bonn stellt Martin Lohmann Gedanken des Papstes vor
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Der gegenwärtige Papst
versucht, die stecken gebliebene Aufklärung weiterzuführen. Dazu möchte er
Vernunft und Glaube zu einer Ganzheit vereinen. Dies
sei das Markenzeichen dieses Pontifikats, glaubt der
Publizist Martin Lohmann.
Nach dem Philosophen Johannes Paul II. sitze nun ein
großer Theologe auf dem
Stuhl Petri, sagte er jetzt bei
einem Mittagstisch der DG
Bonn. Papst Benedikt XVI.
gehe von der Erkenntnis aus,
dass in der Aufklärung die Religion in den Bereich der Gefühle abgeschoben wurde,
während die Vernunft den
Wissenschaften vorbehalten
sei.
Das könne dazu führen,
dass nur noch experimentell
Er erklärte das zentrale Motiv des gegenwärtigen Pontifikats: der Publizist Martin Lohmann in Bonn.
Foto: Philipp M. Laufenberg
nachvollziehbare Tatsachen
dem Bereich der Vernunft zugeordnet werden. Die Folge:
Alle existenziellen Fragen
nach der letzten Wahrheit, die
den Menschen in seinem Innersten bewegen, werden als
irrational angesehen.
Diese Spaltung gelte es zu
überwinden, meint Lohmann
in Anlehnung an Benedikt.
Der Papst wolle die „Aufklärung aufklären“ und zeigen,
dass Vernunft ein Postulat des
Glaubens sei. Es gehe nicht um
die Frage Glaube oder Vernunft,
sondern um die Erkenntnis,
dass die Vernunft hilft, den
Glauben zu bekennen. UNT
Seine Gedanken zu Benedikt
XVI. hat Lohmann in dem Buch
„Maximum – wie der Papst
Deutschland verändert“ zusammengefasst. Gütersloher
Verlagshaus 2007, 192 Seiten,
Preis 14,95 Euro.
Heiligtumsfahrt
Umweltfreundliches Heizöl
DG Aachen beim Verbändetag gut vertreten
DG Aachen besuchte die Clyvia Technology
Erstmalig in der Geschichte
der Heiligtumsfahrt veranstalteten die Verbände im
Bistum Aachen gemeinsam
einen Verbändetag.
Ziel war es, die Vielfalt der
Verbände mit ihren jeweils eigenen Aufgaben und Hilfestellungen deutlich zu machen. Entsprechend groß war
auch das Interesse. So besuchten der Generalvikar,
beide Weihbischöfe sowie
viele Zuschauer aus den verschiedenen Regionen und
Verbänden den BKU-Stand.
Furore machten die plakatierten „10 Gebote für Unternehmer“, die auch fleißig an
Interessenten verteilt wurden
mit der Maßgabe, dass jeder
für sich und für einen Anderen ein Exemplar mitnehmen
konnte. Der neue DG-Vorsit-
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Am 5. Juni besuchte die DG
Aachen die Clyvia Technology GmbH in WegbergWildenrath.
Einsatz: Andree Brüning (li.) und
Dr. Wolfgang Rüsges am BKUStand.
zende Andree Brüning brachte im anschließenden Gottesdienst die Fürbitte des BKU
vor, mit der Pyramide in der
Hand als Symbol des Gleichklangs von Personalität, Subsidiarität, Solidarität und Gemeinwohl.
Dr. Manfred Sappok, Erfinder und Mitgesellschafter
der Clyvia Technology GmbH,
stellt aus Alt-Kunststoffen und
Altölen Heizöl und Diesel her
– und dies mit nur 20 Prozent
des CO2-Ausstoßes einer normalen Dieselproduktion.
Die Anlage selbst ist sehr
überschaubar. Der Platzbedarf
für die Rohstoffe ist größer als
der für die eigentliche Depolimerisationsanlage. Sappok
klagte jedoch über das Unverständnis bei den Naturschützern. Weder Kommunen noch
Industrieunternehmen haben
bisher angebissen und Produktionsanlagen geordert für
die Deckung des Heizöl- oder
Die BKU-Gruppe beim Firmenbesuch.
Dieselbedarfes aus eigenen
Abfällen. Allerdings hofft
Sappok, in Kürze die ersten
Anlagen in Tschechien, Ungarn und Frankreich bauen zu
können.
Mit der Clyvia-Anlage
können Kunststoffabfall und
Altöl praktisch zu 100 Prozent
zu wiederverwertbaren Stoffen wie Dieselöl und bituminösen Stoffen für den Straßenbau umgewandelt werden. Der
Besuch zeigt: Die Bewahrung
der Schöpfung ist in den Köpfen der Menschen noch nicht
angekommen. Dr. W. Rüsges
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Qualitätsmanagement Einkehrtage mit Prof. Roos
DG Koblenz untersucht Non-Profit-Bereich
Das Thema Qualitätsmanagement ist heute auch im
Bereich der Non-Profit-Organisationen nicht mehr
wegzudenken. Immer mehr
Altenheime, Krankenhäuser und Kindergärten führen ein Qualitätsmanagement ein und zertifizieren
dies.
Das sagte Prof. Dr. Ralf Haderlein (Foto) von der Fachhochschule Remagen jetzt bei
einer Veranstaltung von BKU
und dem Forum Vinzenz Pallotti in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar bei Koblenz. Er verdeutlichte, dass ein Qualitätsmanagement erst einmal nur
„neutrale“ Werkzeuge für ein
gutes Managen einer Einrich-
tung zu Verfügung stellt.
Die Art und
Weise,
wie
diese Instrumente angewendet werden, sei eine Frage der Haltung
des Managements und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
und damit eine Frage nach
Werten und Normen in der
Einrichtung.
Haderlein belegte, dass soziale Einrichtungen, die ein gemeinsames Verständnis von
Werten und Normen der eigenen Einrichtung haben, nicht
nur Erfolge in der Betreuungszufriedenheit, sondern auch
organisatorisch und finanziell
verbuchen können.
M. Scheidgen
Die Mitglieder der südwestdeutschen DGs kamen jetzt auf Einladung der
DG Stuttgart erstmals im Herz-Jesu-Kloster Neustadt in der Pfalz (Foto)
zusammen. Der Geistliche Berater des BKU, Prof. Dr. Lothar Roos, behandelte in bewährter Weise und aus aktuellem Anlass das spannungsreiche Thema:„Die Wiederkehr der Religion - zwischen Fundamentalismus
und Säkularismus“. Das Thema endete mit der Betrachtung von Vernunft, Glaube und dem Dialog zwischen den Kulturen aus der Sicht Benedikts XVI. Die nächsten Einkehrtage sind vom 16. bis 18. Mai 2008 wieder in Neustadt geplant – da der Ort zentral ist und die äußeren Bedingungen im Kloster gut sind.
Sommerempfang in Erfurt
Die Frage nach dem Glück
Philosophisches bei der DG Kurzpfalz
Jeder Mensch strebt nach
Glück. Allerdings sind die
Vorstellungen über die Inhalte des Glücks sehr unterschiedlich, weiß Caritas-Direktor i.R. Hermann Horst
(Bild) aus Ludwigshafen.
„Glück kommt von Gelingen“; sagte er jetzt bei einer
Veranstaltung der DG Kurpfalz in Mannheim. Dennoch
gehe dem viel zitierten Glück
des Tüchtigen die Fügung voraus, die ihn in einem Elternhaus aufwachsen lasse, das
seine Talente fördert. Daraus
ergibt sich für Horst die Verpflichtung, auch denen zu helfen, die auf der Schattenseite
des Lebens stehen.
Die Frage nach dem höchsten Glück beantwortete er mit
Thomas von Aquin: Demnach
sei „das Schauen der Wahrheit
das höchste Glück“. Als Christ
sei diese Wahrheit im Angesicht Gottes zu suchen – und
durch einen festen eigenen
Standpunkt zu ergänzen.
Für die Erziehung folge
daraus, dasss jungen Menschen der ungetrübte Blick auf
die Wirklichkeit zu ermöglichen sei. Wenn dies gelinge,
seien sie lebenstüchtig und
hätten die Chance auf ein
glückliches Leben. Dazu gehöre eine positive Wahrnehmung der Welt und die Bereitschaft, seinen Weg zu gehen,
auch wenn dieser mühsam sei.
Schließlich sei der Mensch ein
„homo viator“, ein Wesen auf
dem Wege. „Und am Ende,
wenn es schwach wird, möge
das Licht auf Gott das Glück
aufrecht halten“, wünschte er
der Runde. P. Unterberg
Auf einen erfolgreichen Sommerempfang mit mehr als 50 Gästen kann
die DG Erfurt zurückblicken. Bei aller Freude blieb für DG-Vorstand Ernst
W. Bergmann (li.) und Organisator Klaus Schmidbauer (re.) doch ein
Wehmutstropfen: Verabschiedete sich an diesem Abend doch der Geistliche Berater der Gruppe, Militärpfarrer Benno Porovne (mi), der ins Verteidigungsministerium nach Bonn versetzt wurde.
Gelungenes Sommerfest
Der BKU der Erzdiözese München-Freising lud unter Leitung des neuen Vorstandsvorsitzenden Gerhard Lux (Mitte rechts) am 23. Juli zu einem unterhaltsamen Sommerfest in den Räumen der Oberbank München ein. Die
zahlreichen Münchener BKU-Mitglieder und ihre Gäste unterhielten sich
prächtig bei exquisiter Bewirtung. Als besondere künstlerische Überraschung präsentierte BKU- Mitglied Martina Lohaus -Selmer (Galerie Clodwig Selmer)den zeitgenössischen Maler Ludwig Arnold mit eindrucksvollen religiösen Motiven und Landschaftsmalerei. Fazit: Ein überaus gelungener und interessanter Abend mit zufriedenen Gästen von nah und fern.
BKU - Journal 3_07 37
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Das „Unternehmen Türkei“
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Bei der DG Regensburg diskutierten Prof. Dr. Norbert Walter und Generalkonsul Mehmet S. Kartal
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Auf dem Weg zu einem Beitritt der Türkei zur EU ist
eine offene und vielseitige
Debatte nötig. Das zeigte
das Podiumsgespräch zwischen Prof. Dr. Norbert
Walter und Generalkonsul
Kartal bei der DG Regensburg.
Etwa 80 Gäste aus Wirtschaft und Gesellschaft beteiligten sich engagiert und diskussionsfreudig. Eingeladen
hatten der BKU und die Unternehmerrunde e.V.
Bedeutung und Breite des
Themas zeigten sich bereits in
Walters Impulsvortrag. Der
Chefvolkswirt der Deutschen
Bank vermisste eine rationale
Im Dialog: Norbert Walter (Li.)
und Generalkonsul Kartal
Debatte zum Thema Türkei,
das oft in „inhaltsleeren Vokabeln“ münde. Dabei bescheinigt BKU-Mitglied Walter der
Türkei ein hohes Wirtschaftsund Entwicklungspotenzial.
Er erwartet für die nächsten
Jahre ein kontinuierliches
jährliches Wirtschaftswachs-
tum von rund vier Prozent. Ein
Potenzial, das von der deutschen Wirtschaft größtenteils
übersehen werde. Die Türkei
gelte nicht als ein Land, um
das man sich mit Direktinvestitionen zu kümmern habe.
Der türkische Generalkonsul Mehmet Selim Kartal be-
klagte die sehr kritische, bis
hin zur Übertreibung neigende Haltung der deutschen Medien zur Türkei. Die Türkei sei
immer ein Verfechter Europas
gewesen und werde dies auch
in Zukunft sein. Die Medien
dagegen stellten die Türkei
ausschließlich mit problematischen Fragestellungen wie
dem Thema Armenien dar.
Viele Aspekte der Türkei würden in Europa gar nicht wahrgenommen.
Fazit: Das Thema Türkei
lässt sich nicht auf wenige
Stammtischparolen reduzieren; es ist vielmehr als Chance
für Deutschland, Europa und
die Türkei zu verstehen.
Vollmitgliedschaft
Löwenstein, Karl Prinz zu,
Geschäftsführer der Deutschen
Malteser gGmbH, Köln
Andres-Unger, Petra,
Coaching und Organisationsberatung, München
Höglmeier, Harald,
Geschäftsführer der Otto Höglmeier
Entsorgungs GmbH, Ellingen
Papaioannou, Joannis,
Papas Fliesen u. Natursteine, Bonn
Becker, Christoph,
Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Kreis Olpe e.V.
Hölken, Verena,
Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnern zu Olpe
Broer, Bernd,
Geschäftsf. Gesellschafter der
GEBRO Dr. Ing. Broer GmbH &
Co. KG, Paderborn
Brzezina, Anna-Maria,
Geschäftsführer der Birkamidon
Rohstoffhandels GmbH, Berlin
Pottgiesser, Cornel,
Partner der Rechtsanwälte
Pottgiesser & Partner, Esslingen
Rentrop, Norman,
Verlag Norman Rentrop, Bonn
Ibels, Elmar,
Finanzkonzepte Ibels, Duisburg
Röhrig, Alfred,
vorm. Deutsche Bank Köln
Jarrenberg, Clemens,
Geschäftsf. Gesellschafter der SAM
Headhunting Baden-Württemberg
GmbH, Karlsruhe
Sattler-Mütherich,
Geschäftsführung der Sattler
Modevertriebs GmbH, Warstein
Schlereth, Eugen,
Geschäftsführer Gemüseland
Schlereth, Unterpleichfeld
Diederich, Uwe,
DT Bauplanungsbüro für Hoch- und
Ingenieurbauten GmbH, Magdeburg
Kaiser, Paul,
Kfm. Direktor der Psychosomatischen Fachklinik St. FranziskusStift, Bad Kreuznach
Feibel, Albrecht,
Geschäftsf. Gesellschafter der
F & T Reiseservice, Saarbrücken
Kasper, Dr. Martin,
Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Childaid Network, Königstein
Schmid, Dr. Helmut,
Geschäftsf. Partner des Ganzheitlichen Vermögensmanagement
Löffelmacher, Dr. Schmid & Partner, München
Klose, Peter,
Ruheständler, Berlin
Schmid, Thomas,
Anwaltskanzlei, Ulm
Kommende Dortmund,
Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn
Spiegel, Dr. Udo,
Leiter F & E, QS, Tiefkühlkost,
Mitglied der Bereichsleitung der Dr.
August Oetker Nahrungsmittel KG
Feldmann, Bernhard,
Feldmann & Beller GmbH & Co. KG,
Paderborn
Gallus, Horst,
Unternehmensberatung Düsseldorf
Gritz, Johannes,
Geschäftsführer der DURMIN Entsorgung und Logistik GmbH, Nürnberg
Hellmund, Michael,
Relationshipmanager der
Hypo Vereinsbank, Hamburg
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Krieger, Bernd,
Crossroads Europe GmbH, Schwäbisch
Gmünd
Lakomczyk, Johannes,
Geschäftsfüher FLIESENRABE
Magdeburg GmbH
Truffner, Georg,
Mitinhaber/Partner der Rechtsanwaltskanzlei Balke, Truffner,
Dr. Hirner, Biberach
Mütel, Hans Jochen,
Mütel-Architekten, Hamburg
Vipic, Alois,
Gardinen Vipic, Regensburg
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N e u e M i t gl i e d e r
Hetzenegger, Markus,
Edeka-Hetzenegger,
Bergisch Gladbach
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Weigl, Dr. Werner,
geschäftsf. Gesellschafter der BBI
Bauer Beratende Ingenieure GmbH,
2
Juniorenmitglieder
Metten, Michael,
Assistent der Geschäftsführung der
Metten Stein + Design GmbH &
Co. KG, Overath
Uckermann, Thorsten,
Geschäftsführer des Fridolinbades
GmbH, Köln
Übernahme der Firmenmitgliedschaft
Deutsche Bank AG,
Köln von Herrn Alfred Röhrig auf
Herrn Horst-Georg Bröhl
Firmenmitglieder
2
2
2
2
Deutsche Leasing AG,
vertr. durch Hans-Michael Heitmüller, Bad Homburg
DKM Darlehnskasse Münster eG,
vertr. durch Christoph Bickmann
SternVerlag e.K.,
vertr. durch Klaus Janssen,
Meerbusch
VR Bank Bergisch Gladbach Overath -Rösrath eG,
vertr. durch Vorstandsmitglied
Franz Hardy, Bergisch Gladbach
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bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
Risiken und Nebenwirkungen
DG Köln informiert über Häuser-Schenkungen
Über Risiken und Nebenwirkungen bei der Weitergabe von Immobilien erkundigen Sie sich bei Ihrem
Anwalt und Steuerberater.
So lassen sich die Informationen zusammenfassen, die
Steuerberaterin Jutta Stüsgen und Notar Dr. Martin
Lohr jetzt beim Mittagstisch der Diözesangruppe
Köln gaben.
Die Diskussion zeigte, dass
viele der 30 Teilnehmer persönlich betroffen sind. Lohr
warnte davor, kurzsichtig der
Mode zu folgen und das eigene Haus schon zu Lebzeiten
den Kindern zu übertragen,
denn: „Sie trennen sich von
Ihrem Eigentum!“. Folglich
sollte vor einer Übertragung
geklärt werden, warum dies
geschehe und welche recht-
lichen und steuerlichen Folgen
dies habe.
Das klassische Motiv sei es,
die späteren Erbschaftssteuern
zu sparen. Die Frage der Erbschaftssteuern sei seit einem
Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in der Schwebe, erklärte BKU-Mitglied Stüsgen.
Die Richter hatten bemängelt,
dass Immobilien bei der Erbschaftssteuer gegenüber ande-
rem Besitz bevorzugt werden.
Diese Ungleichheit muss der
Gesetzgeber nun bis Ende
nächsten Jahres ausräumen.
Wichtig ist, dass sich Fehler
in Schenkungsverträgen nicht
mehr beheben lassen, sobald
diese notariell beurkundet
sind. Folglich sollten alle steuerlichen und juristischen Folgen vorab geklärt werden.
Peter Unterberg
A k t u e l l e Te r m i n e
Oktober
08.10. DG Magdeburg, 18.30 Uhr,
Kabarettbesuch, „Zwickmühle“, Leiterstraße, Magdeburg
09.10. DG Freiburg: 12.15 Uhr,
Mittagstisch,
12.-14.10.BKU-Bundestagung in
Essen
16.10. DG Würzburg: Besichtigung
des Museums Gerolzhofen
Führung mit H. H. Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen
22.10. DG Aachen, Verabschiedung des langjährigen Vorsitzenden Dr. Wolfgang
Rüsges, 17.00 Uhr heilige
Messe, ab 18.15 Festakt mit
Vortrag Prof. Dr. Peter
Schallenberg, „Wie viele
christliche Werte kann sich
ein Unternehmer leisten?“,
Bischöfliche Akademie,
Aachen
26.10. DG Paderborn: 16.00 Uhr,
Firmenseminar, KlingenthalGruppe, Salzkotten
26.10. DG Leipzig: 12.00 Uhr
BKU-Mittagstisch,
Cafe Paul, Leipzig
26.10. DG Kurpfalz: 17.00 Uhr
Besichtigung Fa. Freudenberg in Weinheim
29.10. BKU und Partner: 19.00 Uhr
„Schicksalsthema Bildung“
Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin. Mit
Prof. Dr. Michael Hüther
(IW, Köln), Katherina Reiche MdB, Bernhard Recker,
MdL
29.10. DG Stuttgart: Gemeinschaftsveranstaltung mit dem
AEU zur Nachhaltigkeit: es
diskutieren Dais, Bosch und
Fürst Lövenstein, Stuttgart
31.10. DG Bonn: 13.30 - 19.00 Uhr
„Gutes tun über den Tod hinaus - 1. Bonner Tag des Erbrechts"
Mit Vorträgen u.a. von:
Fritz Roth, Bestattungsunternehmer, Dr. Peter Kemp, Notar, Alexander Knauss, Fachanwalt für Erbrecht, Dr.
Hans Reckers, Vorstand der
Deutschen Bundesbank,
Leoninum, Bonn
November
02.11. DG Magdeburg: 13.00 Uhr
Mittagstisch
04.11. DG Düsseldorf: 11.-14.00
Uhr Frühschoppen mit Podiumsdiskussion, Kultur &
Häppchen in Kooperation
mit der KAS: „Soziale
Marktwirtschaft in Zeiten der
Globalisierung“, Maxhaus
Düsseldorf
06.11. DG Düsseldorf:19 Uhr Mitgliederversammlung, anschl.
Offener Abend, Maxhaus
06.11. DG Freiburg: 12.15 Uhr
Mittagstisch mit Vortrag,
Zunftstube Hotel Kolping
06.11. DG Aachen, Vortrag, Dr.
Müller, „Änderung der Wertund Weltachse - vom Wirtschaftswunder über 68er zur
Globalisierung, Art-Hotel,
Superior, Aachen
07.11. DG Dresden:19.30 Uhr Vortrag Jörg Naumann: BASEL
II Auswirkungen auf den
Mittelstand, Haus der Kathedrale, Dresden
07.11. DG-Hamburg, 19.30 Uhr,
Treffen im Hafen-Klub,
Berthold BonekampKerkhoff, Geschäftsführer
des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmsstift,
Hamburg
07.11. DG Münster, 19.00 Uhr,
Stammtisch bei Stuhlmacher,
Prinzipalmarkt, Münster
07.11. DG Düsseldorf, 19.00 Uhr,
Gemeinschaftsveranstaltung
BKU/Bank im Bistum Essen/Stadtsparkasse Düsseldorf, „Vorstellung Mikrofinanzfonds“, Forum Stadtsparkasse, Berliner Allee,
Düsseldorf
08.11. Gemeinschaftsveranstaltung
BKU/AEU/Wirtschaftsbeirat
der Union
16. -17.11. DG Magdeburg: Tagung
in Kirchmöser
17.11. Initiativgruppe Ulm: 14.00
bis 19.00 Uhr Seminar „BKU
für Einsteiger“, Kloster Roggenburg
20.11. DG Ruhrgebiet: Veranstaltung zum Thema „Der flexible Mensch“, Wolfsburg
20.11. DG Köln, 18.00 Uhr Vortragsveranstaltung mit
Bundesbildungsministerin
Annette Schavan
21.11. DG Regensburg: 12.30 Uhr,
Mittagstisch, Federico
Secondo, Deichgasse 1,
Regensburg
27.11. DG Würzburg: 18.30 Uhr
Besichtigung Juliusspital
Führung Kirche: mit H, H,.
DK Dr. Lenssen, Führung
Keller: mit Herrn FD Dr.
Bauer
27.11. DG-München: Bogenhausener Kreis
27.11. DG Hildesheim: 18.00 Uhr,
gemeinsamer Gottesdienst in
St. Godehard, anschließend
Gespräch mit Abt Benedikt
Lindemann OSB „Die Situation der Christen im Heiligen
Land“, Hildesheim
30.11. DG Ruhrgebiet, 12 Uhr,
Adventliche Begegnung,
Propstei St, Augustinus,
Gelsenkirchen
30.11. DG Münster, 19 Uhr, Orgelkonzert und adventliches
Abendessen
Dezember
04.12. DG Aachen: Rorategottes-
dienst mit Msgr. Poqué,
Priesterseminar
04.12. DG Düsseldorf: 19.00 Uhr,
Jour Fixe, Offener Abend,
Maxhaus
04.12. DG Köln, 12.30 Uhr - 14.30
Uhr, Mittagstisch, Dr. Manfred Becker-Huberti, „Apfel,
Nuss und Mandelkern Brauchtum in der Weihnachtszeit, Kolpinghaus
International
04.12. DG Freiburg: 12.15 Uhr
Mittagstisch mit Vortrag,
Zunftstube Hotel Kolping
06.12. DG Rhein-Main:Gottesdienst, Adventsmeditation,
Dr. Scholz, Kaiserdom
06.12. DG Stuttgart: 19.00 Uhr, Nikolauslesung
06.12. DG Paderborn: 19.00 Uhr,
Stammtisch, Gut Ringelsbruch,
07.12. DG Magdeburg: 13.00 Uhr
Mittagstisch
10.12. DG Bonn, 12.30 - 14.00 Uhr,
Mittagstreff, RheinauenParkrestaurant, Bonn
13.12. DG Regensburg: 16.30 Uhr,
Mitgliederversammlung
(Kolpinghaus / Haus Heuport)
14.12. DG Leipzig: 12.00 Uhr,
BKU-Mittagstisch, Cafe
Paul, Leipzig
17.12. DG Berlin: 18.00 Uhr Heilige Messe, anschließend Adventsfeier
Vorschau 2008
18.-19.4. Frühjahrstagung in
Schmallenberg
26.4.-01.5. BKU-Romreise
16.- 18.5. Besinnungswochenende
zusammen der südwestdeutschen DGs in einem Kloster
in Neustadt an der Weinstraße
21.-25.5. 97. Deutscher Katholikentag in Osnabrück
17.-19.10. BKU-Bundestagung in
Stuttgart
BKU - Journal 3_07 39
IMPRESSUM
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM
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BKU-JOURNAL
Quartalszeitschrift des Bundes Katholischer Unternehmer.
Herausgeber: Bund Katholischer Unternehmer e.V.,
Georgsstraße 18, 50676 Köln,
Telefon 02 21/2 72 37-0, Fax 02 21/2 72 37 27
E-Mail:
[email protected]
Internet:
http://www.bku.de
Redaktion: Peter Unterberg
Druck:
Zimmermann Druck und visuelle Kommunikation, Köln
Erscheinung: viermal jährlich
Bezugspreis: 4,00 Euro
Adressenfeld
ISSN 1865-4576
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Gestalten Sie die Zukunft
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