BKU-Journal 3/2007
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BKU-Journal 3/2007
bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:05 PM 3_2007 Bund Katholischer Unternehmer e.V. JOURNAL Nachrichten • Berichte • Kommentare Mit Werten führen: ■ BKU-Bundestagung auf der Zeche Zollverein in Essen: S. 3 Bildung braucht Unternehmergeist: ■ Vorschau auf das BKU-Jahresthema 2008 S. 5-11 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:05 PM Inhalt SCHWERPUNKT: BILDUNG BRAUCHT UNTERNEHMERGEIST 05 Bildung braucht Unternehmergeist Auftaktveranstaltung zum BKU-Jahresthema 2008 06 Privatschulen sind im Kommen IW-Studie beklagt finanzielle Benachteiligungen 11 Neuer Schulkampf in NRW 19 BKU-Empfang Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt hielt die Festrede beim diesjährigen Sommerempfang in Berlin. SPD gegen kirchliche Gymnasien TAGUNGEN 19 Hundt und die Werte Der Arbeitgeberpräsident beim BKU-Sommerempfang 21 Wie weit reicht Europa? Vizekanzler a.D. Busek bei den Frauenwörther Gesprächen 24 Kultur- und Pilgerreise durch die Jahrtausende Eine BKU-Gruppe in Israel 5–11 Bildung Das Jahresthema „Bildung braucht Unternehmergeist“ hat sich der BKU für 2008 vorgenommen. 25 Ordoliberalismus und Katholische Soziallehre Fachtagung zum 100. Geburtstag von Kardinal Höffner FORUM 26 Arbeitslosenversicherung I: in Arbeitnehmerhand Ein Vorschlag für eine Neuaufstellung 27 Arbeitslosenversicherung II: 3,2 Prozent reichen Adenauer und Dött fordern Senkung der Beiträge GRÜNE SEITEN 22–23 Pilgerreise Auf Initiative der DG Rhein-Main reiste eine Gruppe von BKU-Mitgliedern ins Heilige Land. Ethisches Investment – Mit Geldanlagen Verantwortung wahrnehmen Handreichung des Zentralkomites der deutschen Katholiken (ZdK) Anzeige Weihnachtsmarkt Der besondere mit ausgefallenster Weihnachtsbeleuchtung, LED-Lichtbäumen, hochwertigem Kunstgewerbe, Gablonzer Weihnachtsschmuck, Handtaschen, kleinen Wichtel-Geschenken, Schlüsselanhängern, Kerzen und vielen neuen Highliights... 4. 1 1. 0 m e Ab d fn e t!t geö f 2_BKU - Journal 3_07 Neumarkt 35-37 . 50667 Köln Tel. 0221/20 797- 0 [email protected] . Mo- Sa 10 -19 h (Parkhäuser gegenüber Hintereingang!) www.remagenlicht.de nd n bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:05 PM Editorial Bildung braucht Unternehmergeist Die Silhouette der Zeche Zollverein in Essen – Ort der BKUBundestagung 2007. LETZTE MELDUNG Mit Werten führen 12. bis 14. Oktober: BKU-Bundestagung Bundesarbeitsminister Franz Müntefering ist einer der Redner der BKU-Bundestagung im Design-Museum auf der Zeche Zollverein in Essen. Vom 12. bis 14. Oktober 2007 laden Bundes-BKU und Diözesangruppe Ruhrgebiet ein. Freuen Sie sich auf weitere Vorträge von • Essens Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger • Kardinal Rodriguez de Maradiaga, Tegucigalpa/ Honduras • E.ON-Vorstand Christoph Dänzer-Vanotti • NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben • Hans-Michael Heitmüller, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Leasing AG, Bad Homburg • Weihbischof Dr. Franz Grave, Essen Das Rahmenrogramm sieht unter anderem vor: • Messe und Abendessen mit Ruhrbischof Dr. Felix Genn • eine Führung durch das Weltkulturerbe Zeche Zollverein • ein Abendessen im Industrie-Ambiente des „Schürerstandes“ • eine Rundfahrt zum Gasometer Oberhausen • die Besichtigung einer Moschee in Hamborn Kurzfristige Anmeldungen zur Tagung sind noch möglich – auch an der Tageskasse. Die Einladung finden Sie im Internet unter www.bku.de im Bereich Termine. Nähere Informationen erhalten Sie in der BKU-Geschäftsstelle, Tel. 0221 / 272370. Beilagenhinweis: Dieses Journal enthält Beilagen für die Managementkurse von BKU und KUE/I der Caritas Stiftung der ABEQ-Akademie der Christlichen Wirtschaftskonferenz in Oberhausen Als vor 200 Jahren Alexander von Humboldt begann, ein staatliches Bildungswesen zu schaffen, ging es ihm darum, qualifizierte Mitarbeiter für den Staatsdienst auszubilden, die für die Umsetzung der Staatsreformen in Preußen gebraucht wurden. Der Erfolg gab ihm Recht. Heute ist die Herausforderung, bestmöglich qualifizierte Mitarbeiter für unsere im globalen Wettbewerb stehenden Unternehmen auszubilden. Unser Bildungswesen ist gut, aber nicht mehr gut genug, um der Konkurrenz von zwei Milliarden Chinesen und Indern dauerhaft standhalten und unseren Wohlstand auch in Zukunft sichern zu können. Würde uns Humboldt heute ein Bildungswesen empfehlen, das weitgehend staatsmonopolistisch organisiert ist? Wohl kaum! Um einen qualitativen Quantensprung im Bildungswesen zu machen, brauchen wir mehr Wettbewerb, mehr privates Kapital, mehr unternehmerische Initiative und vor allem: Unternehmergeist! Wir reden dabei keiner einseitigen Ausrichtung des Bildungswesens an ökonomischen Funktionalitäten das Wort. Das wäre fatal, denn in einer globalisierten Wirtschaft und einer pluralistischen Gesellschaft müssen wir es unseren Kindern und Enkelkindern ermöglichen, zu ganzheitlich – auch religiös und kulturell – gebildeten Persönlichkeiten heranzureifen und ethisches Urteilsvermögen zu entwickeln. Der BKU will anregen, die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft auch auf das Bildungswesen anzuwenden: Eine dem Subsidiaritätsprinzip entsprechende freiheitliche Wettbewerbsordnung, über deren Funktionieren ein starker Staat wacht, und ein intelligentes Solidarsystem, das sicherstellt, dass ausnahmslos jedem jungen Mensch eine qualifizierte Ausbildung und individuelle Förderung zuteil wird. Daran mitzuarbeiten, ist eine Herausforderung an die Katholische Soziallehre und auch an uns als katholische Unternehmer. Marie-Luise Dött, MdB BKU - Journal 3_07_3 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM B B D D sc de Ja „B ne de bu V D su ne re im Investieren Sie in den IVG Italy Office Fund ! Stabile Erträge und attraktive Wertsteigerungschancen – Diversifikation durch ein italienisches Immobilienportfolio * Die Informationen über den IVG Italy Office Fund stellen kein öffentliches Angebot und keine Zusicherung von Eigenschaften bzw. Garantien dar, sondern sind lediglich eine unverbindliche Vorabinformation. Sie beruhen auf Ertragsannahmen per Stand November 2006. Diese können sich verändern, anders darstellen oder nicht eintreten. Die IVG Immobilien AG zählt zu den großen börsennotierten Immobiliengesellschaften in Europa. Unser Interesse gilt Büroimmobilien in ausgewählten deutschen und europäischen Metropolen. Zurzeit verwalten wir über unser Niederlassungsnetzwerk vor Ort ein Immobilienvermögen von über 19 Mrd. Euro. Unsere Marktaktivitäten entwickeln wir über vier eigenständige Geschäftsbereiche: Investment, Fonds, Development und Kavernen. 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Bei der Diözesangruppe Freiburg diskutierte die BKUVorsitzende Marie-Luise Dött, MdB, hierüber mit Jesuitenpater Johannes Siebner, Direktor des traditionsreichen Kollegs St. Blasien im Schwarzwald. Im fruchtbaren Streitgespräch: Kollegsdirektor Pater Johannes Siebner, SJ, und die BKU-Vorsitzende M.-L. Dött, MdB. Foto: Martin J. Wilde von Martin J. Wilde „Wir müssen die Soziale Marktwirtschaft auch im Bildungswesen einführen!“ Mit dieser programmatischen Aussage begründete Dött die Wahl des BKU-Jahresthemas 2008, „Bildung braucht Unternehmergeist“. Gemeinsam mit der Sparkasse Freiburg hatte die Diözesanvorsitzende Elke MartinEhret zu einer Diskussion dieses Themas eingeladen und dafür neben Dött auch Pater Johannes Siebner (SJ) vom Kolleg St. Blasien gewonnen. Die Diskussion entwickelte sich schnell zu einem veritablen Streitgespräch auf hohem Niveau über das „Soziale“ und den „Markt“ im Bildungswesen. So berichtete Pater Siebner, der in seinen Beiträgen betonte, dass Bildung nicht „verökonomisiert“ werden dürfe, von zahlreichen unternehmerischen Initiativen seiner Schule. Die Schule im Markt positionieren So beschäftigt das Kolleg St. Blasien hauptamtlich einen Profi für Fundraising und Marketing, der die Aufgabe (40 000) und China (400 000) von 2008: „Wir können froh sein, dass heute nur 4 000 der chinesischen Ingenieure so gut sind wie unsere 40 000. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, wann die 40 000 Chinesen so gut sein werden wir unsere heute. Für uns heißt das: Gut ist nicht mehr gut genug, wir müssen sehr gut werden, und dafür brauchen wir weniger Staat und mehr Markt im Bildungswesen“, sagte Dött. Einig waren sich Dött und Siebner in der Forderung nach individueller Förderung benachteiligter Jugendlicher, die nicht durch den Rost fallen dürfen. Dies müsse eine Kernaufgabe des kirchlichen Bildungsengagements sein. BKU-Mitglied Wagner initiiert Schulgründung Das von den Jesuiten geführte St. Blasien gehört zu den führenden Schulen in Deutschland. Zur Zeit besuchen 900 Kollegiaten, davon 320 Internatsschüler, aus Deutschland und der ganzen Welt die Klosterschule in Foto: Kolleg St. Blasien einem ehemaligen Benediktinerkloster. hat mitzuhelfen, die Schule im Markt zu positionieren und Spenden und Sponsorengelder von Privaten und Unternehmen einzuwerben. Damit finanziert die Schule nicht nur Stipendien für Internatsschüler, die Schwierigkeiten haben das Schulgeld zu bezahlen, sondern auch andere Projekte. So unterzeichnete das Kolleg jetzt Kooperationsverträge mit zwei Wirtschaftsunternehmen. Der Bauanstrichmittelhersteller „Sto AG“ aus Stühlingen unterstützt Aktivitäten der Berufsorientierung nach dem Abitur und ermöglicht die Neugestaltung von Schulräumen durch die Jugendlichen selbst. Die Freiburger Vermö- gensmanagement GmbH unterstützt als Kooperationspartner die Schule etwa im Wirtschaftsunterricht, finanziert Exkursionen oder übernimmt eine Wirtschaftspatenschaft für ein von Schülern gegründetes Unternehmen. Der Feststellung Dötts „Sie sind ein vorbildlicher Bildungsunternehmer“ konnte und wollte der Jesuit dann auch nicht widersprechen. Dött für „sehr gutes“ Bildungssystem Für Pater Siebner neu waren dagegen Absolventenzahlen der Ingenieurswissenschaften in Deutschland Seit dem 3. September läuft der Schulbetrieb der Christlichen MontessoriGanztagsschule in Zwenkau (Sachsen). Der Verein Lebenswelt Schule e.V. ist Träger der Schule, in deren bislang einzigem Klassenraum neun Schüler unterrichtet werden. Der Vorsitzende der BKU-Gruppe Leipzig, Alexander Wagner, engagiert sich in dem Verein und erläutert sein Engagement: „Uns geht es um eine werteorientierte Schule für unsere Kinder. Dafür setzen wir uns in dieser ökumenischen Initiative ein.“ Entsprechend fand ein ökumenischer Gottesdienst zur Eröffnung der Schule statt. Interessierte Eltern können schon jetzt ihre Kinder für das Schuljahr 2008/2009 bei der Schule anmelden, persönlich, per Telefax an 034203 / 52578 oder per E-Mail an [email protected]. BKU - Journal 3_07 5 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Schwerpunkt: Bildung braucht Unternehmergeist Privatschulen sind im Kommen di Sc üb sc Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft beklagt finanzielle Benachteiligung Privatschulen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Nach einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) nimmt sowohl ihre Zahl als auch die Zahl der an ihnen unterrichteten Schüler stetig zu. Die Finanzierung der Privatschulen steht laut IW-Studie aber auf wackeligen Füßen. von Carmen Rotterdam-Kluxen Seit 1992 hat sich laut IWStudie die Zahl der Schüler an allgemeinbildenden Schulen in freier beziehungsweise privater Trägerschaft um 42 Prozent auf 640 000 im Jahr 2005 erhöht. Das sind 6,7 Prozent aller Schüler. Die Tendenz ist trotz rückläufiger Kinderzah- len in Deutschland eindeutig steigend. Die staatlichen Schulen verzeichnen dagegen seit 1997 sinkende Schülerzahlen. Vor allem in Ostdeutschland wurden und werden zahlreiche neue Privatschulen gegründet. Der Privatschüleranteil dort erreicht aufgrund dieses Trends inzwischen gesamtdeutsch das Niveau, das er in Westdeutschland bereits vor der Wiedervereinigung innehatte. Wenn Eltern ihre Kinder auf eine Schule in freier Trägerschaft schicken, dann lockt sie meist die Annahme einer höheren Unterrichtsqualität im Vergleich zu den staatlichen Schulen. Diese Annahme entbehrt keineswegs der empirischen Grundlage. PISA: Privatschüler sind besser Der internationale Bildungsvergleich PISA stärkt den Privatschulen den Rücken, da Privatschüler besser abschneiden. Bei der Lesekompetenz der 2003 getesteten 15-jährigen schneiden die Privatschüler im Schnitt mit 564 Pisa-Punkten um 79 Punkte deutlich besser ab als Gleichaltrige auf staatlichen Schulen. Die Privatschulen erreichen diese Ergebnisse, obwohl sie finanziell schlechter ausgestattet sind als staatliche Schulen. Schulen in freier Trägerschaft genießen in Deutschland zwar den Schutz des Grundgesetzes nach Art. 7(4) und erhalten als anerkannte Ersatzschulen mit staatlichem Bildungsauftrag eine Regelbeihilfe zu den laufenden Kosten des Schulbetriebs. Diese fällt bei den privaten Schulen jedoch geringer aus als bei den staatlichen. Dass Privatschulen durch die Bank als unterfinanziert einzustufen sind, hat aber noch einen zweiten Grund: Die Kosten des Schulbetriebs werden vom Staat systematisch zu gering veranschlagt. Dies zeigt ein Vergleich der kameralistischen Schulausgabenrechnung mit den nach betriebswirtschaftlichen Methoden vom Steinbeis-Transferzentrum Wirtschafts- und Sozialmanagement in Heidenheim ermittelten Kosten: Demnach liegen Weiter auf Seite 7 Anzeige 6_BKU - Journal 3_07 w K ne B D Sc rh se tr la au ch re de na fr tr bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Schwerpunkt: Bildung braucht Unternehmergeist te m elsse en en ufiat en ulat neren mit ftnrteelen Privatschulen finanziell benachteiligt Es verwundert somit nicht weiter, dass freie Schulen ihre Kosten nur selten decken können. Das IW hat dies für fünf Bundesländer untersucht. Demnach haben die freien Schulträger lediglich in Nordrhein-Westfalen eine angemessene finanzielle Ausstattung. Doch gemessen an den betriebswirtschaftlichen Kosten langt auch in NRW die Finanzausstattung durch die öffentliche Hand nicht. Von den anderen betrachteten Bundesländern ganz zu schweigen: Je nach Schulform kommen die freien Träger dort auf einen betriebswirtschaftlichen Kosten- deckungsgrad zwischen 39 und 95 Prozent. Im Mittel der Bundesländer erhalten die Privatschulen (ohne Förderschulen) je Schüler einen staatlichen Zuschuss von 3 800 Euro pro Jahr, während für öffentliche Schulen Pro-Kopf-Ausgaben von 4 900 Euro anfielen. Insgesamt spart der Fiskus aufgrund der Ungleichbehandlung 870 Millionen Euro. Legt man die von Steinbeis ermittelten Kosten zugrunde, steigt der Fehlbetrag auf 2 800 Euro je Schüler. Die Staatskasse wird nach dieser Rechnung durch die allgemeinbildenden Schulen in freier Trägerschaft um 1,7 Milliarden Euro entlastet, einschließlich der privaten Berufsschulen sind es sogar 2,3 Milliarden Euro. Um ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern, sind private Schulen dauerhaft auf eigene Mittel, Spenden oder Sponsoren angewiesen. In vielen Fällen dürfte zudem das Schulgeld das verfassungsmäßig zulässige Maß übersteigen. Gespart wird mitunter auch an den Lehrergehältern. Die Bildungsqualität in Deutschland würde über mehr Wettbewerb im Schulwesen einen ordentlichen Schub erhalten. Erreichen ließe sich das nach Ansicht des IW über Gutscheine, die Eltern für den Besuch ihrer Sprösslinge an einer staatlichen oder privaten Schule einsetzen können. Solche Gutscheine würden die privaten Schulen finanziell auf eine Stufe mit den staatlichen stellen. Nachdruck der Grafik mit freundlicher Genehmigung des IW. Privatschulen international: Vielerorts weiter verbreitet So viel Prozent der Schüler besuchten im Jahr 2004 eine Privatschule PISA-Ergebnis für Lesekompetenz der Schüler an Privatschulen 2003 in Punkten Unterschied zu Schülern an staatlichen Schulen 76,4 517 +24 Niederlande 56,5 k.A. Belgien 40,6 583 +81 Vereinigtes Königreich 30,4 515 +49 Spanien 29,7 k.A. Australien 21,3 k.A. Frankreich 16,9 528 Südkorea 12,4 Portugal Dänemark Japan +8 462 -15 11,9 490 -4 © 10/2007 Deutscher Instituts-Verlag die tatsächlichen Ausgaben je Schüler um 20 bis 40 Prozent über denen, die das Statistische Bundesamt ausweist. 10,2 478 -30 USA 9,6 531 +36 Ungarn 9,5 493 +12 Österreich 7,7 530 +43 Kanada 7,0 560 +34 Deutschland 6,7 Griechenland 6,6 564 +79 k.A. Slowakei 6,2 496 +30 Schweden 6,0 531 +18 Italien 5,5 478 Schweiz 5,4 487 -12 +1 Finnland 5,2 537 -7 Tschechien 5,1 491 +3 Norwegen 4,1 519 +14 Polen 4,0 k.A. Schüler: Primarstufe, Sekundarstufe I und II einschließlich beruflicher Schulen; Norwegen: PISAErgebnis 2000; Ursprungsdaten: OECD 7 Anzeige bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Schwerpunkt: Bildung braucht Unternehmergeist Ethik ist kein Lehrfach wie jedes andere! Volksbegehren: Die Initiative „Pro Reli“ kämpft um den Religionsunterricht in Berlin Der Kampf um den Erhalt des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen in Berlin kommt in eine neue Phase. Seit dem Schuljahr 2006/2007 müssen alle Schüler ab der 7. Klasse an einem so genannten Fach Ethik teilnehmen. Daneben können sie wie bisher den unter kirchlicher Verantwortung organisierten freiwilligen Religionsunterricht besuchen. Vielen der Schüler ist diese Doppelbelastung jedoch zuviel. Bei den ohnehin schon stark gedrängten Stundenplänen der heutigen Siebt- und Achtklässler – Schüler in der 7. Klasse haben in Berlin heute bereits ohne den Religionsunterricht 32 Wochenstunden – melden sich immer mehr Schüler vom Religionsunterricht ab. Um dem zu begegnen, hat Dr. Christoph Lehmann, Mitglied des mit dem BKU befreundeten Bundes katholischer Rechtsanwälte (BKR), Protest: Mit dieser Demonstration in Berlin machte die Initiative „Pro Reli“ auf sich aufmerksam. Foto: Pro Reli die Initiative „Pro Reli“ ins Leben gerufen. Pro Reli hat eine Unterschriftensammlung gestartet, um ein Volksbegehren einzuleiten. Ziel des Volksbegehrens, das von beiden großen Kirchen unterstützt wird, ist es, einen Wahlpflichtbereich Ethik/Religion einzurichten. Dabei soll neben Ethik auch Religion als ordentliches Lehrfach angeboten werden, ebenso wie in den meisten anderen Bundesländern. Jeder Schüler soll die Wahl haben, ob er an einem Religionsunter- richt teilnimmt. Entscheidet er sich nicht für einen konfessionsgebundenen Religionsunterricht, so soll er am Ethikunterricht teilnehmen. Die Initiative argumentiert, dass Ethik kein Lehrfach wie jedes andere sei. Moralische Bewertungen hängen vom jeweiligen Menschenbild und davon ab, was der Betrachter als den Sinn des Lebens ansieht. Der als alleiniges Fach angebotene Ethikunterricht vermittelt den falschen Eindruck, dass es eine von ande- ren Grundüberzeugungen losgelöste gewissermaßen allgemeine Moral gebe. Ein wirklich sinnvoller auf die ethische und moralische Bildung junger Menschen ausgerichteter Unterricht muss nach Auffassung der Initiative nach deren Grundüberzeugung differenzieren. Christliche, muslimische, jüdische oder atheistische Schülerinnen und Schüler werden unterschiedliche Fundamente für ihre moralischen Vorstellungen entdekken. Es ist Sache des Staates, diese Vielfalt zu respektieren. Die Initiative hat nach Einschätzung von Pro Reli auch Auswirkungen über die Stadt Berlin hinaus. Durch das Volksbegehren soll in Berlin gezeigt werden, dass die Politik sich nicht ohne Weiteres über die berechtigten Belange der Kirchen hinwegsetzen könne. ■ Kontakt zu Christoph Lehmann über Murawo-Rechtsanwälte in Berlin, Tel. 030/88 72 45 41. Leistungsbereitschaft einfordern Josefs-Gesellschaft integriert eine Behindertenwerkstatt in die Industrieproduktion Einen innovativen Ansatz zur Beschäftigung Behinderter bieten die Bigger Werkstätten im Sauerland. Ein Teil der Beschäftigten ist in den normalen Produktionsbetrieb integriert. Integration: Beschäftigte einer Werkstatt für Behinderte werden in der Firma Olsberg direkt in die Produktion eingebunden. von Paul Hüster Mehr als 250 Menschen mit Behinderung finden im Sauerland einen Arbeitsplatz in den Bigger Werkstätten, einem modernen Produktions- und Dienstleistungsunternehmen in Trägerschaft der katholischen Josefs-Gesellschaft. Seit 38 Jahren fertigen Mitarbeiter einer Arbeitsgruppe in 8_BKU - Journal 3_07 Foto: Josefs-Gesellschaft den Bigger Werkstätten die Schalttafeln zur Steuerung der Speicherheizungen für die Firma Olsberg. Im Rahmen eines innovativen Sozialprojektes werden die betreuten Arbeitsplätze direkt in die Produktion vor Ort integriert. Der mittelständische Firmenchef Ralf Kersting unterstützt diese Integration: „Unsere Mitarbeiter sind stolz, als erstes Unternehmen in NRW den Teil einer Werkstatt für behinderte Menschen so nahtlos in die Produktion eingebunden zu haben.“ Aus seiner Sicht entsteht eine Win-Win-Situation durch die vereinfachte Logistik und Kostenersparnis. Wenn der Fertigungsverantwortliche im Arbeitsalltag die Potentiale und Qualifikationen der Menschen mit Behinderungen kennen gelernt hat, kann er sie auch als Springer in der Montage einsetzen. „Es hat Berührungsängste gegeben“, sagt Kersting. „Aber die Grundstimmung ist positiv.“ Eine Projektdokumentation gibt es bei der Josefs-Gesellschaft, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Costodisstr.19-21, 50679 Köln, [email protected] ■ bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM sekhe ner sen nmitiühe likes, n. nch dt as in lies ge en ■ nn in ht aois. ntdie en eat, in hat n“, die on llh1, fs■ bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM N S D SP te A dr H G D si V K m te Pa sc ge ki sc SP L au fe gr re Sc lis ch Sc fa V ei te be de D H sc de Sc ei gl ni D D su Pr bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Schwerpunkt: Bildung braucht Unternehmergeist Neuer Schulkampf in NRW SPD gegen kirchliche Gymnasien – Kirche pocht auf Verfassungsgarantie Die nordrhein-westfälische SPD hat sich bei ihrem Parteitag in Bochum für die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems aus Haupt-, Realschulen und Gymnasien ausgesprochen. Der Widerstand formiert sich bereits. von Magdalena Kanthack und der KNA Nach dem Willen ihrer Vorsitzenden Hannelore Kraft sollen keine Ausnahmen möglich sein. Sie erklärte, nach einem Wahlsieg ihrer Partei werde es keine erzbischöflichen Gymnasien mehr geben, sondern nur noch kirchliche Gemeinschaftsschulen. Die Beschlusslage der SPD stieß nicht nur bei der Landesregierung, sondern auch in der Kirche auf scharfe Ablehnung. Die beiden großen Kirchen erklärten ihren Willen, gegen derartige Schulpläne zu klagen. Katholische und evangelische Kirche sind Träger von rund 200 Schulen in Nordrhein-Westfalen. Sie hätten das in der Verfassung verbriefte Recht, eigene Schulen zu unterhalten, und darauf werde man bestehen, sagten der Leiter des katholischen Büros in Düsseldorf, Prälat KarlHeinz Vogt, und der evangelische Kirchenrat Horst Krebs der „Rheinischen Post“. Bistümer und andere freie Schulträger müssten sich an einer Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems nicht beteiligen, erklärten die Diözesen Münster und Essen. Das garantiere die verfassungsrechtlich geschützte Privatschulfreiheit. Der Hauptabteilungsleiter Schule im Bistum Münster, William Middendorf, erklärte, die Privatschulfreiheit garantiere freien Trägern die Möglichkeit zu eigenen Lehrplänen und Organisationsstrukturen. Gleichheit sei nur bei Zeugnissen, Abschlüssen und Berechtigungen gefordert. „Bischöfliche Schulen müssen im Hinblick auf die öffentlichen Schulen nicht gleichartig, sondern lediglich gleichwertig sein.“ Kirchliche Schulen mit hohem Zulauf Der Sprecher des Bistums Essen, Ulrich Lota, sagte der Katholischen NachrichtenAgentur (KNA): „Wir können der Linie der SPD nicht folgen und sehen viel Klärungsbedarf.“ Konfessionelle Schulen in Nordrhein-Westfalen verzeichneten einen hohen Zulauf. „Es ist daher nicht nachzuvollziehen, was Frau Kraft mit ihren Plänen bezweckt.“ N o r d r h e i n - We s t f a l e n s Schulministerin Barbara Sommer (CDU) vermutet hinter den „Abrissplänen der SPD“ politisches Kalkül. Die Genossen wüssten ganz genau, dass – wenn nur das staatliche Schulwesen auf Gemeinschaftsschule getrimmt würde – die Eltern mit ihren Kindern „zu Hunderttausenden“ aus dem öffentlichen Schulsystem auf Privatschulen flüchten würden. Sie warf der SPD vor, den Plan „auch den privaten Ersatzschulen aufzwingen“ zu wollen und damit den Eltern den „Notausgang“ zu versperren. Schavan: Angriff auf das freie Bildungssystem Auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) kritisierte die Schulpläne der NRW-SPD als „Angriff auf das freie Bildungssystem, die freien Schulträger und die Entscheidungsfreiheit“. Die Ankündigung, es werde „keine erzbischöflichen Schulen mehr geben“, sei „abwegig“, sagte sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die SPDPläne ließen „jedes Bewusstsein für ein modernes Bildungswesen vermissen, zu dem die freie Wahl gehört“, so Schavan. Jedes von oben verordnete Konzept widerspreche dem Bemühen um mehr Selbstständigkeit vor Ort und um ein differenziertes, begabungsgerechtes Schulwesen“. Freie Träger und speziell die Kirchen müssten die Aussagen als Versuch verstehen, ihnen den Garaus zu machen. Kirchliche Schulen seien „hoch anerkannt und beliebt“. Sie seien die Ersten gewesen, die einen freien Zugang zur Bildung für alle propagiert und praktiziert hätten. KKV für BKUGutscheinkonzept Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) hat sich hinter das BKU-Konzept zur Finanzierung vorschulischer Bildung gestellt. Der KKV-Bundesvorsitzende Clemens August Krapp bezeichnete es als intelligente Idee, die Finanzierung über Gutscheine mit der Möglichkeit zu verbinden, den Gutscheinwert alternativ als zusätzlichen Steuerfreibetrag zu nutzen. Der Familienbund der Katholiken fordert ein Betreuungsgeld von 300 Euro, das an alle Eltern bis zum dritten Geburtstag des Kindes gezahlt wird. „Damit zeigt der Staat, dass ihm jede Form der Erziehung etwas wert ist“, sagte Familienbund-Präsidentin Elisabeth Bußmann. Anzeige SPD rudert zurück Inzwischen ruderte die SPD zurück. „Wir werden prüfen müssen, ob es verfassungsrechtlich möglich ist, dass erzbischöfliche Schulen zu kirchlichen Gemeinschaftsschulen werden“, sagte der Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Breustedt, der Katholischen Nachrichtenagentur. Es sei erstrebenswert, dass die Kirchen sich an einer flächendeckenden Umstellung auf die Gemeinschaftsschule beteiligen. „Doch wir werden uns an die Verfassung halten.“ Die Kritiker sehen in diesen Äußerungen allerdings nur einen taktischen Rückzug, Ziel der SPD bleibe die staatlich verordnete Einheitsschule. ■ BKU - Journal 3_07 11 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Kurz und Knapp Amnesty und Abtreibung Rote Karte für „Jesus liebt Dich“ A Fifa verbietet religiöse Botschaften K Kurienkardinal Renato Raffaele Martino hat amnesty international (ai) für die Forderung kritisiert, vergewaltigten Frauen im sudanesischen Darfur eine straffreie und sichere Abtreibung zu ermöglichen. Eine solche Praxis sei doppelbödig und häufe „Gewalt auf andere Gewalt“, sagte der Präsident des päpstlichen Menschenrechtsrats „Iustitia et Pax“. Man könne nicht gegen die Todesstrafe und für die Rechte von Gefangenen und Flüchtlingen kämpfen und sich dann gegenüber dem schutzlosen Leben eines Ungeborenen anders verhalten. KNA Die Gegener religiöser Symbole haben ein neues Spielfeld entdeckt: Ab sofort bleiben die Kleidungsstücke der Profifußballer tabu für fromme Botschaften. Bayerns brasilianischer Abwehrrecke Lucio, Stuttgarts Stürmer Cacau und Schalkes Gerald Asamoah hatten bislang keine Scheu, sich in den Fußballarenen als fromme Christen zu outen. Auf ihren Unterziehtrikots trugen sie Sprüche wie „Jesus liebt dich“. Doch damit ist nun Schluss. Pünktlich zum Saisonstart hat der Weltfußballverband Moral macht erfolgreich Werbung ja, Religion nein: Diese pseudoreligiöse Werbung des Bezahlsenders Premiere dürfte viel eher Anstoß erregen als der Spruch „Jesus liebt Dich!“ auf dem Unterhemd. Foto: Unterberg FIFA die Rote Karte gezückt – für alle Kleidungsstücke der Spieler mit einer politischen, persönlichen oder religiösen Botschaft. Bestraft wird danach nicht nur der Spieler, der gegen die Anweisung handelt, sondern die gesamte Mannschaft. Wenig Verständnis für die Regelverschärfung der FIFA hat der Geistliche Beistand des FC Schalke 04, Hans-Joachim Dohm. Das Argument der FIFA, aus Respekt vor anderen Überzeugungen dürften die Spieler sich auf ihren TShirts nicht mehr zu ihrem Glauben bekennen, empfindet er als vordergründig. Schließlich habe die FIFA keine Hemmungen bei kommerzieller Werbung. KNA Meisners Wunsch Studie belegt Vorteile guten Verhaltens Muslime sollen sich für Christen einsetzen Bestimmte moralische Normen können nach einer Studie der Uni Bielefeld zum Erfolg von Gesellschaften beitragen. In der Debatte um den Bau einer Moschee in Köln hat Kardinal Joachim Meisner an die Muslime in Deutschland appelliert, sich auch in ihren Heimatländern für freie Religionsausübung von Christen einzusetzen. Die christliche Nächstenliebe zum Beispiel verschaffe Gruppen im Konkurrenzkampf mit anderen Vorteile, weil sie die Kooperation zwischen ihren Mitgliedern stär- ke, sagte Nachwuchswissenschaftlerin Marie Aßmann. Festigend wirke auch, wenn Gesellschaften nach außen freundlich aufträten. Bei der Auswahl von Normen dürfe der Erfolgsfaktor aber aus ethischer Sicht nicht ausschlaggebend sein, betonte die Philosophin. An erster Stelle müsse eine moralische Begründung stehen. KNA Er frage sich, warum die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Di- tib), die die große Moschee in Köln bauen will, nicht zu Gunsten der Christen in der Türkei eintrete, denen permanent der Bau kleiner Kirchen verboten werde. Misstrauen wecke auch, dass es von muslimischer Seite in Deutschland kaum Proteste gebe, wenn Christen in muslimischen Ländern verfolgt oder getötet würden. KNA Anzeige Transform GmbH Business Consulting Unsere Beratungsagentur unterstützt Sie auf folgenden Gebieten: Behördenmanagement: Ansiedlung von Unternehmen, insbesondere in den neuen Ländern Sanierung alter Produktionsstandorte Umbau bestehender Unternehmens- und Produktionsstandorte Vorbereitung von Förderanträgen (insbesondere in den neuen Ländern) Umstrukturierung von Unternehmen: Erstellung neuer Unternehmenskonzepte Regelung der Unternehmensnachfolge (PersonalRecruitment und -Entwicklung, Organisationsentwicklung) Kontakt: • • • • • • Franz Schuster, Minister a.D. (Geschäftsführer) Thüringer Allee 123, 53757 Sankt Augustin Tel: 0 22 41 – 33 22 38 / 34 35 32, Fax: 0 22 41 – 34 35 31 www.transform-consulting.de, E-Mail: [email protected] 12_BKU - Journal 3_07 Kopftuch bleibt tabu Verbot gilt auch für Ordenstracht an Schulen Muslimische Lehrerinnen an Schulen in NordrheinWestfalen dürfen nach einer Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts auch weiterhin kein Kopftuch tragen. Als religiöses Symbol lasse sich das Tuch nicht mit dem staatlichen Neutralitätsgebot vereinbaren, teilte das Gericht mit. Gleichzeitig bekräftigten die Richter ein Urteil vom Ju- ni, nach dem das Gesetz keine Differenzierung zwischen islamischen und christlichen Bekundungen zulässt. „Auch Nonnen dürfen im Ordenshabit nicht im allgemeinbildenden Unterricht auftreten“, sagte Gerichtssprecher Gerd Ulrich Kapteina. Das Verbot der Ordenstracht gelte aber nicht im Religionsunterricht und nicht im Unterricht an kirchlichen Schulen. KNA D tr bo ch pi bi kü ki za de „D au G di se B za w ha se sa M B H di de he ge V s sc sc se sa M sc au g S m o d ti 4 v R on gihlte en us m rg m er een Tm et ßmer in zu er aen en snd nn nür- ne aech bit en ech rm ht en bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Kurz und Knapp Ausstieg aus dem Tarif P re s s e - E ch o Kolping-Bildungszentren in Paderborn schaffen Fakten „Die Frage nach Werten ist in vielen Bereichen der Gesellschaft aktuell geworden“, schreibt die Zeitung Die Kolping-Bildungszentren im Erzbistum Paderborn steigen aus der kirchliche Gehaltsordnung aus. Neue Mitarbeiter der Kolping-Bildungszentren im Erzbistum Paderborn werden zukünftig nicht mehr nach der kirchlichen Tarifordnung bezahlt. Das berichtete die Paderborner Kirchenzeitung „Der Dom“ unter Berufung auf Geschäftsführer Wolfgang Gelhardt. Dieser begründete diesen Schritt mit dem wachsenden Wettbewerbsdruck im Bildungsmarkt. Konkurrenten zahlten „Dumpinglöhne“. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, habe man also handeln müssen, sagte Gelhardt. Der Vorsitzende der Diözesan-Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen, Mar- ... und lobt dann die vom BKU herausgegebenen „Zehn Gebote für Unternehmer“: tin Schenk, zeigte sich enttäuscht. Die Mitarbeiter hätten in achtjährigen Verhandlungen durchaus Zugeständnisse gemacht und etwa auf Weihnachtsgeld verzichtet. Die Geschäftsleitung habe dann aber Fakten geschaffen. Klagen gegen das niedrigere Festgehalt scheiterten. Schenk wirft der Geschäftsleitung vor, sich nicht an das im kirchlichen Dienst vorgesehene Prinzip „Dialog und Konsens“ gehalten zu haben. Der Erzbischof von Paderborn Hans-Josef Becker äußerte sein „ausdrückliches Bedauern“, verwies aber auf die Tatsache, dass er in diesem Fall keine Weisungsbefugnis hat. ■ Bistum durfte Weihnachtsgeld kürzen So beleuchtet der BKU die Zehn Gebote vor dem Hintergrund alltäglicher Erfahrungen im Unternehmen und fomuliert kurz, knapp und leicht zu merken: Das erste Gebot: Ich bin der Herr dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben – Spiele dich nicht als Herrgott auf und halte dich nicht für allwissend oder allmächtig. Höre auf dein Gewissen und deine Mitarbeiter (...). Schnell wird klar, wenn wir solcher Auslegung auch der anderen Gebote folgen, dass diese Orientierung an den Zehn Geboten nicht nur für Unternehmer wertvoll ist. Das Landesarbeitsgericht Hessen hat in zweiter Instanz die Klage eines Mitarbeiters des Bistums Limburg auf höheres Weihnachtsgeld zurückgewiesen. (Az.: 1 Sa 315/07). Die Höhe des Weihnachtsgelds beim Bistum richtet sich nach dem Tarifvertrag für die Angestellten des Landes Hessen. Als dort im Jahre 2003 das Weihnachtsgeld auf 83,79 Prozent eines Monatsgehaltes gekürzt wurde, entschied Bischof Franz Kamphaus, auch bei den Bistums-Mitarbeitern entsprechend zu kürzen. KNA Vatikan schreibt schwarze Zahlen Pax-Bank steigert Gewinn LIGA-Bank wächst langsam Weltbild wächst schneller Der Vatikan hat sein Geschäftsjahr 2006 erneut mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Der Haushalt wies bei Gesamtausgaben von 225,4 Millionen Euro einen Überschuss von 2,4 Millionen Euro aus, teilte der Vatikan mit. Die getrennt geführte Bilanz des Staats der Vatikanstadt schloss mit einem Plus von 21,8 Millionen Euro. Maßgeblich sind dafür Einnahmen aus den Vatikanischen Museen, die mit 4,2 Millionen Besuchern im vergangenen Jahr einen neuen Rekord erzielten. KNA Die Kölner Pax-Bank hat im Jahr 2006 ihren Bilanzgewinn im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent gesteigert. Er betrug nach Steuerabzug und Zuweisung in die Rücklagen 3,1 Millionen Euro, teilte das katholische Geldinstitut mit. Die Bilanzsumme stieg um 11,2 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Ursache dafür seien vor allem die um zehn Prozent auf 1,361 Milliarden Euro gestiegenen Kundeneinlagen. Das gesamte Kundengeschäftsvolumen betrug rund vier Milliarden Euro. KNA Die LIGA-Bank hat 2006 ihr Wachstumstempo verringert, aber den Gewinn deutlich gesteigert. Dem Geschäftsbericht zufolge erhöhte sich die Bilanzsumme gegenüber 2005 lediglich um 1,7 Prozent auf 3,512 Milliarden Euro. Der Gewinn stieg dagegen um rund 23 Prozent auf mehr als 2,4 Millionen Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Regensburg ist in elf süddeutschen Städten sowie in Dresden und Österreich vertreten. KNA Der Weltbild-Konzern ist im vergangenen Geschäftsjahr um 15 Prozent gewachsen. Den Umsatz im Geschäftsjahr 2006/07 bezifferte das katholische Buchhandels- und Medienunternehmen mit 1,6 Milliarden Euro. Angaben zu Überschüssen werden traditionell nicht gemacht. Motor des Wachstums sei die Verzahnung aller Vertriebswege, erklärte Hauptgeschäftsführer und BKU-Mitglied Carel Halff. Auch im nächsten Jahr erwartet er ein knapp zweistelliges Plus beim Umsatz. KNA BKU - Journal 3_07 13 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Kurz und Knapp Namen sind Nachrichten Norbert Feldhoff (67), Kölner Dompropst, ist von der Generalversammlung der kirchlichen Pax-Bank zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt worden. Er folgt Ehrendechant Peter Haanen, der den Vorsitz wegen Erreichens der Altersgrenze von 70 Jahren abgab. Paolo Cipriani (52) hat die Führung der Vatikanbank IOR übernommen. Der international erfahrene Finanzmanager und bisherige Vize-Chef des Geldinstituts löste den bisherigen Generaldirektor Lelio Scaletti (80) ab, der sein Amt aus Altersgründen abgibt. Der frühere Pressesprecher des Weltjugendtages, Matthias Kopp, hat das Europaministerim Nordrhein-Westfalen verlassen und leitet jetzt die Pressestelle der NRW-Landesregierung. Der Theologe wurde zum 1. September zugleich Sprecher der Staatskanzlei, wie die Landesregierung mitteilte. Der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach hat im Juli seinen 70. Geburtstag gefeiert. Seit Jahrzehnten streitet der in Frankfurt am Main beheimatete Jesuit für soziale Gerechtigkeit. McPflege gibt auf E Rund-um-die-Uhr-Pflege sollte nur 1500 Euro im Monat kosten D Schon kurz nach dem Start hat das Bremer Unternehmen McPflege schon wieder seine Geschäftsaufgabe bekannt gegeben. Geplant war, in 20 bundesweiten Filialen osteuropäische Haushaltshilfen und Pflegerinnen zu vermitteln. D G le sc un kä de de (Z von Magdalena Kanthack und der KNA Diese sollten für die Patienten rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Mit 1500 bis 1700 Euro im Monat hätte dieser Service damit nur zwei Euro die Stunde gekostet. Der Geschäftsführer von McPflege, Norbert Meiners, erklärte bei Spiegel Online, dass er niemanden vom Markt verdrängen wolle. Die Dienste würden lediglich als ergänzende Hilfe zu den Besuchen der deutschen Pflegedienste angeboten. Mit seinem Geschäftsmodell reagierte er auf die hohe Nachfrage nach ganztägiger Betreuung. In Deutschland leben etwas 4,5 Millionen pflegebedürftige Menschen, doppelt so viele wie bei den Pflegekassen als Leistungsberechtigte registriert sind, schreibt die taz-Online. Schon seit längerem wird Anzeige Diplom-Betriebswirt (FH) Clemens Willeke Wirtschaftsprüfer / Steuerberater • • • • Erstellung, prüferische Durchsicht bzw. Prüfung von Jahresabschlüssen, Überschussermittlungen, Planungsrechnungen sowie Sonderprüfungen, betriebswirtschaftliche Beratung sowie Steuerdeklaration bzw. - beratung. in Kooperation mit Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern Im Hilgersfeld 36 - 51427 Bergisch Gladbach Telefon: 02204 / 482 966 - mobil: 0172 / 581 94 96 e-mail: [email protected] 14_BKU - Journal 3_07 dieses Problem mit Hilfe osteuropäischer Pflegerinnen gelöst. Sie arbeiten oft illegal und wohnen als „Freundin der Familie“ im Haus ihrer Patienten. Der Deutsche Caritasverband hält solche illegalen Arbeitsverhältnisse für nicht akzeptabel. Um die Rechte der betroffenen Frauen zu sichern, sei es dringend notwendig, die Arbeitsverhältnisse zu legalisieren. Die dazu bereits bestehenden Möglichkeiten seien allerdings viel zu bürokratisch. Zweifel an der Legalität Zudem vermitteln verschiedene Internetanbieter Pflegekräfte. Auch die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung besorgt Haushaltshilfen aus dem Ausland. Eine ähnliche Betreuung durch deutsche Pflegedienste scheint dagegen mit bis zu 5 000 Euro im Monat schier unerschwinglich. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Bernd Tews, äußerte derweil rechtliche Zweifel ob der Legalität von McPflege und ähnlicher Anbieter. Der geringe Lohn sei sittenwidrig und der Eindruck, nach dem die Pflegekräfte 24 Stunden am Tag arbeiten dürften, täusche. Selbst nach polnischem Recht seien maximal 48 Stunden in der Woche erlaubt. Diese Erwägungen sind nun hinfällig geworden, denn McPflege hat Mitte August unter Berufung auf die vielen Proteste seinen Betrieb eingestellt. Für bpa-Geschäftsführer Tews ist das Thema noch nicht erledigt. Es gebe diverse andere Anbieter, „die mit ähnlichen, unseres Erachtens illegalen Geschäftspraktiken arbeiten“. ■ Altkleider als Ware Verband stellt falsche Vorstellungen richtig Textilien aus Kleidersammlungen werden laut Dachverband Fairwertung größtenteils an Recyclingfirmen verkauft. Sie gehen nicht in Sozialprojekte, wie die meisten Menschen meinten, erklärte der Verband bei der Vorstellung seines Jahresberichts in Essen. Unseriöse Sammler würden diesen Irrglauben bewusst fördern. Bei Aufrufen für Kleidersammlungen werde gezielt mit Formulierungen gearbeitet, die an die Hilfsbereitschaft der Menschen appellierten, kritisierte der Dachverband. Auch viele gemeinnützige Einrichtungen klärten nicht eindeutig darüber auf, was mit den Sachen geschehe.Bundesweit werden jedes Jahr 600.000 Tonnen Gebrauchtkleider gesammelt. KNA da vo po in B en ch te re sc la Z se zu ap m ke U A fe E B D Fa co un de Ju fü sa lo T U si be ge A an si ho o- es nV. te ob ge er ig m en um n- nd nn nen eer ht enear- ■ relt eiaft n, d. ge ht mit shr ht- bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Kurz und Knapp Ethisch investieren Das ZdK legt Erklärung vor Die Deutschen sollen ihr Geld verstärkt in Fonds anlegen, die Frieden, Menschenrechte, Umweltschutz und weltweite Armutsbekämpfung fördern. Das fordert das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in einer Erklärung. Selbst Kleinanleger könnten dazu beitragen, das Verhalten von Unternehmen und Staaten positiv zu beeinflussen, heißt es in dem Papier. Der CDUBundestagsabgeordnete und entwicklungspolitische Sprecher des ZdK, Peter Weiß, sagte bei der Vorstellung, ausgerechnet im Bereich des ethischen Investments sei Deutschland ein Entwicklungsland. Das ZdK wolle dazu beitragen, diese Anlageformen salonfähiger zu machen. In der Erklärung appelliert das oberste Laiengremium der deutschen Katholiken deshalb an Banken und Unternehmen, mehr ethische Anlagemöglichkeiten zu schaffen und stärker für sie zu wer- ben. Aktionäre werden ermuntert, sich zusammenzuschließen und bei den Hauptversammlungen der Unternehmen auf eine an ethischen Gesichtspunkten orientierte Unternehmensführung zu drängen. Weiß mahnte kirchliche Organisationen, bei ihren Entscheidungen zur Geldanlage noch stärker ethische Aspekte zu berücksichtigen. Die Erklärung verweist auf Untersuchungen, nach denen der finanzielle Erfolg von Fonds mit einer klaren ethischen Ausrichtung höher sei. Der Präsident der Frankfurt School of Finance and Management, Udo Steffens, sagte, ethisches Investment müsse weit mehr als ein gutes Gewissen bringen und dürfe nicht nur ein Hobby von Gutmenschen und Birkenstock-Trägern sein. Wenn die Rendite nicht stimmen würde, wäre das fatal. KNA Hinweis: Der gesamte Text des Papieres ist in den Grünen Seiten dieses Journals dokumentiert. Erfahrung vor Ort BKU organisiert auch 2008 Exposure-Programm Der BKU, die belgische FairInvest-Gesellschaft Incofin und der Exposureund Dialogprogramme e.V. der Deutschen Commission Justitia et Pax planen auch für 2008 wieder ein gemeinsames Exposure- und Dialogprogramm (EDP) zum Thema Mikrofinanz in Uganda. Bei einem EDP handelt es sich um ein professionell vorbereitetes und begleitetes Angebot, für eine Woche aus dem Alltag auszusteigen, in eine andere Welt einzutauchen und sich sehr intensiv in einem hochrangigen Teilnehmerkreis mit neuen und zukunftsweisenden Fragestellungen zu befassen. Im Mittelpunkt des EDP vom 7. bis 15. Juni 2008 werden Fragen der privatwirtschaftlichen Eigenkapitalbeteiligung an Mikrofinanzbanken stehen. Teilnehmer der EDPs 2005 und 2006 waren unter anderem Bundesbankvorstand Dr. Hans Reckers, der stellvertretende CDU/ CSU-Fraktionsvorsitzene Arnold Vaatz und BKU-Mitglieder vor allem der Katholischen Banken in Deutschland. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, erhält Informationen bei BKU-Geschäftsführer Martin J. Wilde: [email protected] BKU - Journal 3_07 15 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Initiativen und Ideen Der günstigere Automobilclub Mikrofinanz professionell C Steyler planen Bank auf den Philippinen D D V se M ch gr cl Will eine Bank für die Armen gründen: Pater Dr. Heinz Kulüke, ProvinzFoto: Julia Kneuse oberer der Steyler Missionare in Cebu, Philippinen. Der Siegeszug der Mikrofinanzen geht weiter. Aktuell planen die Steyler Missionare eine Gründung auf den Philippinen. von Dr. Stephan Kunz Jetzt auch als Fuhrparktarif Kirchliche Einrichtungen, Gemeinden und Firmen können den BAVC-Mobilschutz ab sofort für ihren Fuhrpark nutzen – ohne Leistungseinschränkung und zu besonders attraktiven Konditionen. T Pannenhilfe: europaweit T Beihilfen & Services: abrufbereit 1. Fahrzeug: 27,00 € / Jahr bis zu 20 weitere Fahrzeuge: jeweils 9,00 € / Jahr T inklusive Personenschutz weltweit 1. Fahrzeug: 41,70 € / Jahr bis zu 20 weitere Fahrzeuge: jeweils 23,70 € / Jahr Weitere Informationen und Angebote: Tel. 0561 / 70 99 40 www.bavc-automobilclub.de Anlässlich des geplanten Aufbaus einer Mikrofinanzbank in Cebu City/Philippinen haben die BKU-Mitglieder Jürgen Knieps, Geschäftsführer der Steyler Bank in Sankt Augustin, und Dr. Stephan Kunz, Geschäftsführer des 3p Institute for Sustainable Management e.V., im August 2007 intensive Vorgespräche mit Vertretern der Steyler Mission vor Ort geführt. Der Provinzialobere der Steyler Süd-Provinzen in den Philippinen, Pater Dr. Heinz Kulüke, der bereits im Mai in BKU-Kreisen über dieses Vorhaben berichtet hat, organisierte zahlreiche Treffen mit Vertretern von Banken, Unternehmern, Akademien sowie Entwicklungsexperten. Knieps und Kunz (letzter begleitet in verschiedenen Funktionen seit 20 Jahren die entwicklungspolitische Arbeit der Steyler Missionare auf den Philippinen) konnten sich so über die lokalen Rahmenbedingungen ein Bild machen. Dazu gehörten auch Besuche bei Armutsgruppen, die zum möglichen Kundenstamm für 16_BKU - Journal 3_07 eine angestrebte professionelle Mikrofinanzbank gehören. Im Rahmen der Gespräche und der Entwicklung konzeptioneller Ideen wurde vom Steyler Orden entschieden, eine Bank zu etablieren. Schon im Herbst sollen externe lokale Experten mit der Arbeit an einer Studie beginnen. Parallel zur Mikrofinanzbank soll ein Qualifizierungsprogramm in Kooperation mit der von den Steyler Missionaren geführten University of San Carlos für Entwicklungshelfer etabliert werden, welche die Schnittstelle zwischen Bank und Kreditnehmern bilden sollen. bi un gi ge fe ke L B pa ei ga so rü lu un R R C Kofinanzierung aus Deutschland Zudem sollen Entwicklungsprojekte, die unter anderem aus Deutschland kofinanziert werden, die Komponente der Mikrofinanzierung beinhalten. Ziel ist es, ein ganzheitliches System zu schaffen, das es ermöglicht, die Wirkung der Kleinkredite so effizient wie möglich zu gestalten. Wirtschaftliche Indikatoren seitens der Bank sollen ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Das Netzwerk rund um die Steyler Mission scheint vielversprechend für diesen Ansatz der Mikrofinanzkredite auf den Philippinen zu sein. ■ Au BK au ge He Me ei Gu Ha zo Ad th sc th ße zu Ko 03 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM en nz- use eln. he pm eion aan el in in en en ür ert elit- kente nzn, rialoen erk on ür ipi- ■ Initiativen und Ideen Christliche Alternative für Autofahrer Der BAVC Automobil- und Verkehrssicherheitsclub setzt auf Sicherheit und Menschlichkeit Der BAVC Automobil- und Verkehrssicherheitsclub setzt auf Sicherheit und Menschlichkeit – eine christliche Alternative im großen Feld der Automobilclubs. Unter den vielen Automobilclubs, die Pannendienste und Schutzbriefe organisieren, gibt es auch den kirchlich ausgerichteten BAVC, Bruderhilfe Automobilclub und Verkehrssicherheitsclub e. V. Die Leistungen für Mitglieder des BAVC reichen von der europaweiten Pannenhilfe bis zu einem weltweit und für die ganze Familie geltenden Personenschutz mit Krankenrücktransport, Hilfe beim Verlust von Reisedokumenten und weiteren Leistungen für Reise und Urlaub. Rabatte beim Kauf eines PKW, bei Versicherungen, Reisen und Mobilfunktarifen ergänzen das Angebot genau wie jährliche Zuschüsse für Rechtsberatung, bei Motorund Wildschäden. Tourenplanungen und Kfz-Bewertungen sind für Mitglieder gratis. Das Angebot des BAVC wurde jetzt durch einen Sondertarif für den Fuhrpark von Firmen und kirchlichen Einrichtungen ergänzt. Geht es den „Großen“ vor allem darum, neue Autos vorzustellen, stehen beim BAVC Werte wie Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme im Mittelpunkt. Als Mitinitiator des Vereins „Pilgern bewegt“ kümmert sich der BAVC um die barrierefreie Ausgestaltung von Pilgerwegen in Deutschland. BAVC-Automobil- und Verkehrssicherheitsclub, Karthäuserstr. 3a, 34117 Kassel, Tel. 0561 / 709940, [email protected] Anzeige Ruine mit Charme Auf eine besondere Ruine weist BKU-Mitglied Prof. Thomas Oyen aus Neubrandenburg hin. Oyen gehört dem Vorstand der Stifftung Herrenhäuser und Gutsanlagen in Mecklenburg-Vorpommern an, die einen Käufer für die Ruine des Gutshauses Goldenbow sucht. Das Haus war Sitz der Familie von Lützow, die als einige der wenigen Adelsfamilien in der Region katholisch geblieben war. „Es wäre schön, wenn sich wieder ein katholischer Eigentümer finden ließe“, schreibt Oyen, der die Ruine zum Grundstückspreis anbietet. Kontakt: [email protected], Tel. 0395/5708549 BKU - Journal 3_07 17 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Initiativen und Ideen Die Geschichte des BKU ist in guten Händen H Wirtschaftsarchiv hat Bestände aus der Gründungszeit erfasst – Findbuch hilft bei der Forschung B Die Dokumente aus der Frühzeit des BKU sind jetzt in guten Händen: Das Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsarchiv (RWWA) in Köln hat die Akten übernommen und fachmännisch sortiert. D B ei w fo E di tu T re d ist mit einer eineindeutigen Nummer versehen. Mit Hilfe des Findbuchs, in dem alle Bereiche thematisch geordnet sind, können Benutzer des öffentlich zugänglichen Archivs die Vorgänge im BKU, die nicht mehr der gesetzlichen Sperrfrist von 30 Jahren unterliegen, einsehen. Für die Einsicht in neuere Unterlagen ist eine Genehmigung des BKU erforderlich. Das Archiv steht auch Unternehmen offen, die ihre Akten in gute Hände abgeben wollen. Unter anderem lagern dort die Akten des Parfümherstellers 4711 – samt Ölgemälden zur Unternehmensgeschichte. Auch bei der Erfassung von Nachlässen und der Recherche in Firmengeschichten helfen die Mitabeiter gern weiter. ■ von Magdalena Kanthack Das entsprechende Findbuch übergab RWWA-Direktor Dr. Ulrich S. Soénius jetzt an BKU-Geschäftsführer Peter Unterberg. Mit Hilfe dieser Dokumentation können Akten aus der gesamten Geschichte des BKU in den Räumen des RWWA gezielt gesucht werden. Ein weiterer Bestand des Archivs beinhaltet den Nachlass des BKU-Gründungsvorsitzenden Dr. Franz Greiss (1905–1995). Im RWWA nehmen allein die Unterlagen des BKU 20 laufende Meter ein. Jede Akte Blick in die Vergangenheit: Archivdirektor Dr. Ulrich Soénius und BKU-Geschäftsführer Peter Unterberg mit dem Findbuch des BKU vor den GeFoto: Magdalena Kanthack mälden aus der 4711-Geschichte. Interessenten können sich an Dr. Ulrich Soénius wenden, Tel 0221/16 40 800. Au s b e f re u n d e te n Ve r b ä n d e n UNIAPAC – Ein unsommerliches Arbeitsprogramm Der Sommer ist in Frankreich im Vergleich zu Deutschland besonders ausgeprägte Urlaubszeit. Dies gilt eigentlich auch für den Generalsekretär der Internationalen Vereinigung Christlicher Unternehmerverbände (UNIAPAC), Laurent Mortreuil, der seit dem Frühjahr seinen Sitz in Paris und nicht mehr in Brüssel hat. Doch entgegen den landläufigen Usancen, denen zufolge sich in Frankreich im Sommer nicht viel bewegt, haben Mortreuil und damit die UNIAPAC ein bemerkenswertes Programm abgearbeitet. Entsprechend den Vorstandsbeschlüssen von Santiago de Chile im November 2006 und Köln (April 2007) wurde die 18_BKU - Journal 3_07 Arbeit am Grundsatzpapier zu „Corporate Social Responsibility“ weiter vorangetrieben. Die meisten Mitgliedsverbände hatten zu dem ersten Entwurf, der auf der Vorstandssitzung in Köln vorgelegt worden war, ihre Kommentare aus der jeweiligen Landessicht abgegeben. Diese wurden nun eingearbeitet, und das „neue“ Papier liegt nun – wie ein Puzzle aus zum Teil weit auseinander liegenden Positionen zusammengesetzt – dem Vorstand auf seiner Sitzung in Quito (10/2007) zur weiteren Bearbeitung und Entscheidung vor. Ebenso in Verfolg des Beschlusses von Santiago, die UNIAPAC weiter zu „internationalisieren“, kam es zu zahlreichen Begegnungen mit – dem BKU und seinen „Schwesterverbänden“ vergleichbaren – Vereinen, um diese für eine Mitgliedschaft an der UNIAPAC zu gewinnen: Slovenien, Slovakei, Ungarn, diverse Verbände afrikanischer Provenienz. Weitere Kontakte wurden in Indien und Australien aufgenommen. Daneben wurden die Gedanken der Katholischen Soziallehre und der aus dieser Gesellschaftssicht abgeleiten „Corporate Social Responsibility“ mit Vertretern der OECD, UNESCO und anderen multinationalen und auch kirchlichen Insitutionen besprochen. Wir hoffen, daß die Grundposition und – positionierung der UNIAPAC in der aktuellen Frage von „Corporate Social Responsibility“ nun bald den Mitgliedern der Verbände und damit einer breiten Öffentlichkeit vorgelegt werden kann. Burkhard Leffers ri ne m ke B H gu sc hi re D sc th st R de B E H m H un V te gr de Po de vi m de in V te „F en fe eet fvs ie en rnst U ch re en rn räleser hrn ■ an el d r - – l n s bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Tagungen Hundt: Ethik und Ökönomie kein Gegensatz BdA-Präsident als Festredner beim BKU-Sommerempfang – Dött lobt Zusammenarbeit Der Sommerempfang des BKU in Berlin hat sich zu einer festen Institution entwickelt: In diesem Jahr folgten rund 200 Gäste der Einladung des Verbandes in die hessische Landesvertretung. Den Festvortrag zum Thema „Mit Werten führen“ hielt Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt. Ethik und Ökonomie keine Gegensätze sind, denn: „Gutes Wirtschaften setzt sich zusammen aus ethisch und ökonomisch richtigem Handeln“. Ethische Verantwortung als Wettbewerbsfaktor Von Peter Unterberg Die BKU-Vorsitzende Marie-Luise Dött, MdB, bezeichnete Mitarbeiter der Unternehmen als Schätze, deren Fähigkeiten es zu fördern gelte. Mit Blick auf den prominenten Hauptredner wies sie auf die gute Zusammenarbeit zwischen dem BKU und der BdA hin. Mit Blick auf einen weiteren Redner des Abends, den Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt/Ingolstatt, Prof. Dr. Max Ringlstetter, kündigte sie zudem die Unterstützung des BKU bei dem Bemühen an, Eichstätt zu DER katholischen Hochschule in Deutschland zu machen. Grundstück mit bewegter Geschichte Als Hausherr begrüßte Hessens Minister für Bundesund Europaangelegenheiten, Volker Hoff, die Runde „extraterritorial in Hessen“. Hoff griff die Historie des Gebäude-Standortes in der Nähe des Potsdamer Platzes auf, der in den vergangenen Jahren so viele Wandlungen durchgemacht habe wie kaum ein anderer Ort der Erde: Hier stand in den 1920er Jahren die erste Verkehrsampel der Welt, später die Reichskanzlei samt „Führerbunker“. 20 Jahre spä- Gastgeber und Festredner: die BKU-Vorsitzende Marie-Luise Dött, MdB (v. li.), BdA-Präsident Dr. Dieter Hundt, der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Volker Kauder, und „Hausherr“ Volker Hoff. Fotos: Peter Unterberg Unter „Kollegen“: Die Vorsitzenden der Diözesangruppen Aachen, Andree Brüning (v. li.), Berlin, Norbert Jöris, und Köln, Fritz Roth. ter verlief hier der Todesstreifen der Mauer. Es sei eine politische Herausforderung, daran zu arbeiten, dass sich solche dramatischen Umbrüche nicht wiederholten, mahnte er. Hundt: Werte beschäftigen mich täglich Festredner Hundt betonte, dass ihn das Thema „Mit Werten führen“ als Arbeitgeberpräsident und mittelständischer Unternehmer nahezu täglich beschäftigt. Dann stellte er klar, dass bei allen Anforderungen an ein Unternehmen dessen erstes Ziel darin besteht, die eigene Position im Markt zu sichern und dabei wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben. „Nur dann kann es Arbeitsplätze schaffen und sichern, und nur dann kann es sich zusätzlich gesellschaftlich und sozial engagieren.“ Von zentraler Bedeutung sei dabei der Gewinn des Unternehmens: „Gewinn signalisiert, dass die Strategie des Unternehmens im Markt und im Wettbewerb richtig ist. Erst der Unternehmenserfolg macht Innovationen und Investitionen möglich. Gewinn ist sicherlich nicht alles, aber ohne Gewinn ist alles nichts“. Wie der BKU vertritt auch Hundt die Auffassung, dass Ethische Verantwortung entwickle sich zunehmend zu einem Wettbewerbsfaktor bei der Sicherung von Innovationsfähigkeit, der Stärkung der Marktfähigkeit und der Motivation der Mitarbeiter. Die Führungskultur im Unternehmen sei nur dann erfolgreich, wenn sie auf Vertrauen basiere. „Auch im Umgang mit Sozialpartnern – den Betriebsräten und Gewerkschaften – können auf diese Weise immer wieder vernünftige Ergebnisse für alle Beteiligten erzielt werden. Ich halte mich seit fast 40 Jahren an diese Grundsätze und bin sehr gut damit gefahren“, bekannte Hundt. Der Arbeitgeberpräsident erinnerte auch daran, dass deutsche Unternehmen weltweit führend sind in ihrem Engagement für Umwelt, Gesellschaft und Arbeitswelt. „Was heute Corporate Social Responsibility heißt, ist selbstverständlicher Teil der historisch gewachsenen deutschen Unternehmenskultur“, betonte er. Die angenehme Aufgabe, dem Redner zu danken, und zum gemütlichen Teil des Abends einzuladen, kam dem Vorsitzenden der Diözeangruppe Berlin zu: Norbert Jöris griff Hundts Thema auf und definierte die Mitglieder des BKU als Dolmetscher, die die von Gott gegebenen Werte in die Welt tragen und sie dort le■ bendig halten. BKU - Journal 3_07 19 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Tagungen Der Wert der Werte: Mit Ethik zum Erfolg W Podiumsdiskussion des Humboldt-Forums Wirtschaft in Berlin V Gleich drei der vier Podiumsteilnehmer einer mit 170 Teilnehmern besuchten Diskussionsrunde des Humboldt-Forum Wirtschaft in Berlin waren BKU-Mitglieder. von Ursula Lucas-Bachert Aus dem BKU dabei waren Kommunikationsexpertin Ursula Lucas-Bachert (Frankfurt), der Rektor des Canisius Kollegs, Pater Klaus Mertes SJ (Berlin), und der Unternehmer DDr. Thomas Rusche (Oelde). Abgerundet wurde das Podium durch den Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Bank Stiftung, Dr. Tessen von Heydebreck. Im Einführungsvortrag sensibilisierte Rusche für die TheAnzeige Werte-Podium: Pater Mertes (v.l i), Dr. von Heydebreck, Ursula LucasBachert und Dr. Rusche. Foto: Humboldt-Forum Wirtschaft matik. Er begann mit Adam Smith, der erkannt habe, dass nur derjenige ein „guter Kapitalist“ sei, der es versteht, sich in Bedürfnisse seiner Mitmenschen hinein zu versetzen. Wesentlich ist für Rusche, dass jedem Menschen eine unverfügbare Würde zukommt, denn: „Er ist ein einzigartiger Repräsentant der Menschheit und nicht nur für Christen ein Ebenbild Gottes.“ Deshalb trügen Unternehmen wachsende Verantwortung für die menschliche Entwicklung der Wirtschaftsgesellschaft. Und dies gelte weltweit. Dr. von Heydebreck widersprach und verwies auf die Komplexität eines globalen Unternehmens, in dem sich die unterschiedlichen Kulturen und Nationen nur schwer mit gleichen moralischen Maßstäben vereinen lassen. Hier wurde die unterschiedliche Auffassung eines Familienunternehmers und eines angestellten Top-Managers deutlich. Pater Mertes legte seinen Schwerpunkt auf die Umsetzung von Werte-Vorstellungen in Unternehmen. Immer wieder betonte er die Notwendigkeit von überzeugt gelebten Werten. Lucas-Bachert lieferte Daten und Fakten über Wirtschaftskriminalität, Mobbing und Mitarbeiterzufriedenheit. Als allgemein gültige WerteHierarchie für die heutige Zeit wurden die Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß genannt. ■ „W – b en d gr W ei d sc ti d S B E E B ge te w ch ze w de be un sp li D Se wö Ha an gr sit sta en mit ßer he neut- en eten egen te rtng it. eeit en p- ■ bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Tagungen Wie weit reicht Europa? Vizekanzler a. D. Dr. Erhard Busek referiert bei den 10. Frauenwörther Gesprächen „Wie weit reicht Europa?“ – um diese Frage ging es bei den diesjährigen „Frauenwörther Gesprächen“, zu denen die BKU-Diözesangruppe München und der Wirtschaftsbeirat Bayern einladen. Festredner war der ehemalige österreichischer Vizekanzler und heutiger Sonderkoordinator des Stabilitätspaktes für Südosteuropa, Dr. Erhard Busek. von Anton Hötzelsperger „Wie weit reicht uns heute Europa?“ – diese provokante Eingangsfrage beantwortete Busek im Laufe seines Vortrages gleich selbst. Er vermittelte ein Bild von Europa, das es wert ist, sich Gedanken zu machen und sich aktiv einzusetzen. Gerade die aktuellen Entwicklungen im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft bezeichnet er als spannungsund hoffnungsvolle Chance. Beeindruckend war Buseks sprichwörtliche Sprachverliebtheit, die ihrerseits die eu- Äbtissin Mayer: vermisst geistige Identität Bei aller Kritik voller Optimismus für Europa: Dr. Erhard Busek und Äbtissin Johanna Mayer. Fotos: Hötzelsperger ropäische Sprachen- und Kulturvielfalt zum Ausdruck brachte. „Gemeinsames Geschichtsbewusstsein braucht seine Zeit, zumal stabile Verhältnisse bei aller Verwundbarkeit der Regierungen nur mühevoll erreicht werden können“, so der Referent. Europa sei mehr ein „global payer“ (Zahler) als ein „global player“. Kritisch bezeichnete er die fehlende europäische Kompetenz in der Energiepolitik sowie das Einstimmigkeitsprinzip, das bei Entschei- Dank für den Organisator dungen in Brüssel gilt, gleichwohl die einzelnen Mitgliedsstaaten zu Hause dann wieder gegen die getroffenen Entscheidungen sind. Im Grundsatz zeigte er sich optimistisch – schließlich gebe es für das Zusammenrücken in Europa keine Alternative. Äbtissin Johanna Mayer OSB sprach in ihrem Grußwort von einem Anlass zu danken. Angesichts des wirtschaftlichen Zusammenhalts dürfe allerdings die geistigspirituelle Identität nicht verloren gehen, meinte die Äbtissin. Sie erinnerte an die Zeit der Völkerwanderungen, in denen der Heilige Benedikt seine heute noch gültigen Regeln schrieb, und daran, dass das wahre Leben nur in einer aufrechten Gottbezogenheit gelingen kann. Zum Rahmenprogramm gehörten traditionell eine Heilige Messe im Münster mit Pater Dr. h. c. Eugen Hillengass S.J. und der gesellige Gedankenaustausch beim Klosterwirt. ■ Anzeige ndler – -Fachhä a in Europ Überall unipool Alles für Swimmingpool, Sauna und Whirlpool unipool gehört zu den führenden Herstellern in der europäischen Wellness-Branche. Vom attraktiven Rundpool bis zum exklusiven Langformbecken, von der Selbstbau-Sauna bis zur luxuriösen Familiensauna, von der einfachen Whirlpoolwanne bis zum transportablen Whirlpool. unipool ist Ihr Ansprechpartner rund um Swimmingpool, Sauna und Whirlpool! Seit zehn Jahren gibt es im Kloster von Frauenchiemsee die „Frauenwörther Gespräche“. Hochrangige Persönlichkeiten wie SKH Otto von Habsburg oder Alt-Kanzler Helmut Kohl traten hier auf. „Motor“ der Veranstaltungen war bislang der frühere Vorsitzende der BKU-Diözesangruppe München, Helmut Linnenbrink (links). Er wurde jetzt vom Vorsitzenden der BKU-Gruppe Rosenheim, Dr. Michael Elsen, in den Ruhestand verabschiedet. BKU - Journal 3_07 21 swimmingpools + Fitness GmbH Rudolf-Diesel-Straße 16 · D 22941 Bargteheide Telefon +49 (0) 45 32 - 2 03 30 · Fax +49 (0) 45 32 - 55 66 unipool - Benelux Waterwilgweg 2 B 2050 Antwerpen-Linkeroever Telefon +32 (0) 3 254.15.00 Fax +32 (0) 3 254.14.55 [email protected] unipool - France Sortie RN 83 F 67230 Sermersheim/ Elsaß Telefon +33 (0) 388 58 74 00 Fax +33 (0) 388 74 46 81 unipool - España Autopista del Norte KM 16 E 38350 Tacoronte/ Tenerife Telefon +34 922 57 22 44 Fax +34 922 57 17 23 www.unipool.com bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Tagungen Kurse für werteorientierte Führung BKU kooperiert mit Katholischer Universität Eichstätt-Ingolstadt – Fakultät mit Reputation Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ist die einzige Business School in katholischer Trägerschaft im deutschen Sprachraum. Für den BKU ist sie somit ein natürlicher Kooperationspartner, vor allem auch wegen ihres hervorragenden Abschneidens in allen Rankings. Ansprechende Architektur: die Katholische Universität Eichstätt bei Nacht. Fotos: Uni Eichstätt und Peter Unterberg von Martin J. Wilde Das erste Kooperationsprojekt von BKU und KU ist die Entwicklung von „Managementkursen für werteorientierte Unternehmensführung“. Thema dieser Kurse sind Konzepte, wie die Orientierung an christlichen Werten in unternehmerischen Erfolg umgesetzt werden kann. „Diese Kurse haben den Anspruch, betriebliche Prozesse so gestalten zu helfen, dass dabei ein messbarer betrieblicher Nutzen entsteht“, erläuterte der Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Professor Dr. Max Ringlstetter. Schwerpunkte der Kurse sollen unter anderem die Bereiche Personalführung, Unternehmensstrategie und Unter- nehmenskommunikation sein. Die ersten beiden Kurse richten sich an Führungskräfte aus den Geschäftsleitungen mittelständischer und großer Unternehmen, der zweite an Nachwuchsführungskräfte. Renommierte Partnerunternehmen einer ersten Blockwoche folgen deshalb eintägige Kurseinheiten in Unternehmen. Partnerunternehmen sind unter anderem die Böllhoff-Gruppe, der Babynahrungshersteller HIPP und das auf Automationssicherheit spezialisierte Familienunternehmen Pilz. Universität die Ethik zu einem Querschnittsthema unserer Lehre und Forschung zu machen“, erläuterte Ringlstetter. Zur fachlichen interdisziplinären Diskussion über Werteorientierung im unternehmerischen Handeln planen der BKU und die KU eine jährliche Fachtagung für Führungspersönlichkeiten aus Kirche, Wirtschaft und Wissenschaft. Vom 3. bis 5. April 2008 soll diese erstmals stattfinden unter dem Thema „Ressource Glaube“. Die BKU-Bundesvorsitzende Marie-Luise Dött (MdB) begründete die Koope- Ethikzentrum in Planung Kernelement der Managementkurse ist die Verbindung von Wissenschaft und Praxis. Neben renommierten Wirtschaftswissenschaftlern, die die neuesten Erkenntnisse ihrer Forschungsarbeit vermitteln werden, soll der intensive Erfahrungsaustausch der Kursteilnehmer untereinander und mit erfolgreichen Führungspersönlichkeiten stehen. Nach Ringlstetter berichtete beim BKU-Sommerempfang von den Plänen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zur Einrichtung eines Ethikzentrums mit drei Lehrstühlen. „Ziel dieses Zentrums solle es sein, in Zusammenarbeit mit allen Lehrstühlen unserer Fakultät und den anderen Fakultäten der Katholischen Professor Dr. Max Ringlstetter ration von BKU und KU auf dem BKU-Sommerempfang: „Papst Benedikt hat den Wunsch geäußert, dass die Katholische Universität in Eichstätt und Ingolstadt zu DER katholischen Universität in Deutschland wird. Das wollen wir unterstützen.“ ■ Anzeige Auf zu neuen Ufern! Am 08. Oktober eröffnen wir unser neues Planungsbüro * für Licht- und Raumdesign im Kölner Rheinauhafen. * 22_BKU - Journal 3_07 r Wir sin d Ih r Partn er r komp eten te .. tige r h och w er fur .. Kon ze pte fur e – Office + H om Termine n a ch g! Ve rein baru n . Kontor 19 im Rheinauhafen Anna - Schneider- Steig 8 -10 50678 Köln . Tel. 0221/20 797- 25 [email protected] www.remagenlicht.de m er ar. zireer lise, ft. oll nce itött e- uf g: en ahR in en ■ bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Tagungen Kultur- und Pilgerreise durch die Jahrtausende O BKU-Mitglieder im Heiligen Land F Vom Mittelalter bis in die Neuzeit hinein war es für Christen ein frommer Wunsch, die Heiligen Stätten der Christenheit als Pilger zu besuchen: Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela waren die Ziele der spirituellen Wanderschaft. Im Juni 2007 machte sich eine Gruppe von BKUMitgliedern und -Freunden auf den Weg nach Israel. J w K w sc je b von Burkhard Leffers Die Initiative von Bernhard Vester dankbar aufgreifend, der ursprünglich nur für die Diözesangruppe Rhein-Main dieses Vorhaben plante, fand sich eine Gruppe von 20 Personen aus ganz Deutschland zusammen, um den Spuren unseres Glaubens nachzugehen und das Land des Judentums kennen zu lernen. Die Reise wurde von dem Reisebüro des BKU-Mitgliedes Schnall sehr umsichtig ausgerichtet. Uns leitete Abt Makarios Hebler, OSB, der der Beneditkinerabtei Tholey vorsteht. Die Reiseleitung im Lande besorgte Frau Warnekke-Levy, eine Deutsche mit theologischem und naturwissenschaftlichem Studium, die seit Ihrer Eheschließung mit einem Israeli dort lebt. Dies erwies sich als ein seltener Glücksfall, denn neben dem täglichen spirituellen Impuls durch Abt Makarios ergänzte Warnecke-Levy unsere optischen Eindrücke durch fundierte kunst- und kulturwissenschaftliche Erläuterungen und verschaffte uns wertvolle Einblicke in gesellschaftliche Strukturen, politische Denkweisen und in die gegenwärtigen Herausforderungen. So erhielten wir wirklich einen Eindruck, der Jahrtausende umspannte. 24_BKU - Journal 3_07 Die Reisegruppe vor der Silhoulette der Altstadt von Jerusalem. Start am See Genezareth Die Reise führte uns direkt an das Ufer des See Genezareth, wo wir fünf Tage im Gästehaus der Benediktiner in Tabgha untergebracht waren. Neben den Stätten unseres Glaubens wie Kapharnaum, Berg Tabor, Nazareth und Kanaa führten uns die Busausflüge auch in die Gegenwart auf dem Golan und die dortigen mancher fragte sich wohl am See, an der Primatskapelle, wie er wohl mit der Petrusfrage „liebst Du mich“ und seiner Benennung als Fels der Kirche umgegangen wäre. … Die römische Präsenz in Samaria begegnete uns in den beeindruckenden Mosaiken und großen Ausgrabungen der Stadt Sephoris, in Caesarea Philippi. Aber es war nicht eine reine Kulturreise, sondern ganz Heilige Messe mit Abt Makarios Hebler am See Genezaret. Verteidigungsanlagen, in die Naturschätze des Naturparks Tel Dan mit der Jordanquelle, wo uns die vielfältige Vegetation und der Wasserreichtum des später nur ein Rinnsal bildenden „Lebensflusses“ überraschte. An diesem Fluss und den vielen biblisch bedeutenden Orten stellen sich ganz unmittelbar Glaubensfragen; bewusst eine Pilgerfahrt ins Heilige Land zu den Wurzeln unseres Glaubens. So bleiben die spirituellen Anregungen durch Bibeltexte an den einzelnen Orten und die Aussprache darüber, die Meditation auf dem Berg Tabor oder am Shiloateich in Jerualem, vor allem aber die Messfeiern auf einem Boot auf dem See und am Ufer des Sees unter Bäumen im Park der Brotvermehrungskirche in prägender Erinnerung. Umzug nach Jerusalem Den zweiten Teil der Reise verbrachten wir in Jerusalem. Diesen Teil der insgesamt zwölftägigen Reise begannen wir mit einer Messe in der Franziskanerkirche „Dominus flevit“ mit einem großartigen Blick auf den Tempelberg und über die Stadt Jerusalem. Anschließend an das Gruppenphoto gingen wir den Weg durch den Ölberg nach, besuchten den Garten Gethsemane, den Teich von Betesda, die Via Dolorosa, die Grabeskirche, ein nicht nur der Menge nach, sondern auch der religiösen Assoziationen wegen sehr dichtes und bedrängendes Programm. Dass sich dies alles in einer modernen, vom Bazar mit marktschreierischem Flair, von einer Vielfalt von Völkern und ihren Kleidungssitten geprägten, von der Dynamik einer rasant wachsenden Urbanität charakterisierten Stadt Jerusalem findet, macht den Eindruck nicht nur Fortsetzung auf Seite 25 sc is h b E M G üb w d in pr V G d fe K sp au ko se sc di el V H te di ke Te sc so w „G un te de er de e uhEr- se m. mt en er us en nd peg eadie irge gien es alm rialt eier hriet, ur 25 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Tagungen Ordoliberalismus und Katholische Soziallehre Fachtagung in Freiburg aus Anlass des 100. Geburtstages von Joseph Kardinal Höffner Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, an diese Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft. Gleichzeitig forderte Vogel die wissenschaftlichen Vertreter der Katholischen Soziallehre in Deutschland auf, gegenseitige Animositäten zu überwinden und der Tradition von Joseph Höffner und Oswald von NellBreuning wieder zu mehr ge- sellschaftspolitischer Relevanz zu verhelfen. Diesem Ziel diente auch die Fachtagung in Freiburg, die eine ganze Reihe namhafter katholischer Sozialethiker für drei Tage zusammenbrachte. Der BKU war an dieser Tagung mit seinen beiden Wissenschaftlichen und Geistlichen Beratern, Prof. Dr. Jörg Althammer und Prof. em. Dr. Lothar Roos, seinem Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Diözesangruppe Freiburg, Elke Martin-Ehret, dem Ehrenvorsitzenden des Kölner BKU, Philipp Laufenberg, und Geschäftsführer Martin J. Wilde vertreten. Einig waren sich die meisten Teilnehmer der Tagung darin, dass eine Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft ohne eine Neuentdeckung ihrer sozialethischen und ordoliberalen Wurzeln nicht gelingen wird. ■ schem Staat trösität des Naund seinem pulzigeschehens sierenden Leschweigen lasben und der sen, und die froApathie im sehr hen Farben und armen Palästidas großartige nensergebiet ist Licht der Chahart. Er wird gallfenster im akzentuiert Hadassahdurch eine K r a n ke n h a u s Mauer, mit deschienen nicht nen Israel sich zu der Atmoseit der zweiten sphäre der GeIntifada gegen Der Felsendom in Jerusalem. denkstätte zu Ter rorang riffe passen. Das Tote schützt. In ihren Dimensionen Meer und sein völlig verkarmit acht (!) Metern Höhe und stetes Umfeld beeindruckten Beobachtungs- wie martiali- auf andere Weise: Dort hinterschen Kontrollposten kann sie lassen die Höhlen von Qumnur als monströs, beängsti- ran und die kargen Lebensumgend und verletzend empfun- stände der Essener einen präden werden. Der Besuch in genden Eindruck ebenso wie Yad Vashem hat uns alle ange- der Lebenswillen im landwirtsichts unvergleichbarer Mons- schaftlichen Kibbuz und was der Wüste abgerungen wird genauso wie der Machtwille eines Herodes durch den Bau der Festung Masada und der im Jahr 73 nach Christus demonstrierte, doch angesichts römischer Militärmacht erfolglose Überlebenswille der Juden. Schließlich setzte sich der Wüsteneindruck mit einem Ausflug in den Negev „Auf den Spuren Moses in der Wüste“ fort. In Erinnerung an zahlreiche Gespräche mit Teilnehmern in den letzten Wochen wird mir erneut klar, wie dicht, vielfältig, zeit- und kulturübergreifend die Eindrücke dieser großartigen Reise waren. Und sie war, so erscheint es mir heute, sehr nötig – für das, was uns im Innersten bewegt. ■ Joseph Kardinal Höffner war nicht nur Bischof von Köln, sondern auch ein wichtiger Sozialwissenschaftler. Daran erinnerte jetzt eine Tagung in Freiburg. von Martin J. Wilde Dass Josepf Höffner Erzbischof in Köln und Kardinal war, ist vielen innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche bekannt. Dass er 1949 bis zur Ernennung zum Bischof von Münster das Amt des ersten Geistlichen Beraters des BKU übernahm, wissen dagegen nur wenige. Und dass er während des Krieges bei Walter Eucken in Freiburg in Volkswirtschaft promoviert wurde, ist fast in Vergessenheit geraten. Dabei gibt es viele gute Gründe für die Überzeugung, dass in diesem Zusammentreffen von Katholischer Sozialleh- BKU-Geschäftsführer Martin J. Wilde im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Bernhard Vogel. re und Ordoliberalismus der Freiburger Schule die Geburtsstunde der Sozialen Marktwirtschaft liegt. In seinem Abschlussvortrag einer gemeinsamen Fachtagung von WalterEucken-Institut, Joseph-Höffner-Gesellschaft, BKU und dem Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre der Universität Freiburg erinnerte Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel, Kultur- und Zeitreise: Fortsetzung von Seite 24 spannend, sondern bisweilen auch verwirrend und kann die kontemplative Seite einer Reise an religiöse Stätten sehr erschweren. Andererseits hat gerade dieses Nebeneinander von elektronischer Überwachung, Verkehrchaos, Markt und Handel und inbrünstigem Beten an der Klagemauer durch die Juden wie die Frömmigkeit der Muslime auf dem Tempelberg in Al-Aksa-Mosche und Felsendom einen besonderen Reiz und regt immer wieder dazu an, über die „Gegenwart“, die „Zeitigkeit“ und Aktualität jahrtausendealter Kulte und Riten nachzudenken. Eine Fahrt nach Bethlehem erwies sich als bedrückend: der Gegensatz zwischen jüdi- BKU - Journal 3_07 25 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Forum Arbeitslosenversicherung in Arbeitnehmerhand A Plädoyer für ein neues Bürgereinkommen ohne Arbeit und eine neue Bundesagentur für Einkommen A Wer die Geldströme in der Arbeitslosenversicherung betrachtet, sieht, dass die Arbeitnehmer diese aus eigener Tasche finanzieren. Aus dieser Erkenntnis leitet BKU-Mitglied Manfred Bunte ein interessantes Modell ab. D ri d m D d fo zu ru vo se von Manfred Bunte Was die Arbeitslosen erhalten, wissen sie. Was sie kosten, wissen sie nicht. Der Begriff „Arbeitslosengeld“ hilft nicht weiter. Exakte Zahlen sind nur errechenbar mit neuen Begriffen wie Netto-Arbeitslosengeld, definiert als ausgezahltes Arbeitslosengeld und Brutto-Arbeitslosengeld, definiert als Netto plus 50 Prozent der Sozialabgaben für die Arbeitslosen. Der Aufwand der Bundesanstalt ergibt sich aus Brutto plus 50 Prozent oder Netto plus 100 Prozent der Sozialabgaben. Eine Gegenüberstellung der Ausgabenposten mit den Beiträgen der Arbeitnehmer enthüllt bislang unbekannte Fakten aus der Zeit vor und nach der deutschen Einheit. Addiert man die Gesamtzahlen aus beiden Zeiträumen und rechnet sie auf Eurobasis um, ergeben sich für die Zeit von 1970 bis 2005, also für 36 Jahre Arbeitslosenversicherung, folgende Beträge: Der Aufwand betrug 470 Milliarden Euro, die Sozialabgaben zugunsten der Arbeitslosen 176 Milliarden Euro, das ausgezahlte Arbeitslosengeld, also die Netto-Arbeitslosengeldsumme 294 Milliarden Euro, die Brutto-Arbeitslosengeldsumme 382 Milliarden Euro (294 plus 50 Prozent Sozialabgaben), die Beitragssumme der Arbeitnehmer 430 26_BKU - Journal 3_07 Nach der deutschen Einheit (alle Werte in Mrd. Euro) | Jahr 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2ooo 2oo1 2oo2 2oo3 2oo4 2oo5 Arbeitslosengeld BA-Aufw. | Brutto | 12,1 1o,2o 16,1 13,5o 21,8 18,25 23,4 19,35 24,3 19,5o 28,1 22,55 29,6 23,4o 26,4 2o,85 24,3 19,35 23,1 18,45 24,1 19,35 26,5 21,25 28,4 22,8o 28,4 22,65 26,5 21,2o 363,1 292,65 ( ) | | AV-Beiträge | Sozialabgaben / SU = Summe | Netto der AN KV RV / SU 5o% ( PV * ) 8,3 16,o 2,3 1,5 3,8 1,9o 1o,9 18,7 3,2 2,o 5,2 2,6o 14,7 2o,4 4,5 2,6 7,1 3,55 15,3 2o,8 5,1 3,o 8,1 4,o5 14,7 21,5 4,o 5,6 9,6 4,8o o,3 * 17,o 21,7 4,5 6,6 11,1 5,55 o,4 17,2 21,9 4,9 7,5 12,4 6,2o o,6 15,3 22,o 4,5 6,6 11,1 5,55 o,6 14,4 22,5 4,o 5,9 9,9 4,95 o,5 13,8 23,2 3,8 5,5 9,3 4,65 o,5 14,6 23,6 3,9 5,6 9,5 4,75 o,5 16,o 23,7 4,4 6,1 1o,5 5,25 o,5 17,2 23,6 4,9 6,3 11,2 5,6o o,6 16,9 23,6 4,8 6,7 11,5 5,75 o,6 15,9 23,5 4,4 6,2 1o,6 5,3o o,5 222,2 326,7 63,2 77,7 14o,9 7o,45 5,6 * Zwar gehören die PV-Beiträge zum BA-Aufwand, bleiben jedoch unberücksichtigt,weil nicht paritätisch erhoben. Die Halbierungsmöglichkeit der Sozialabgaben ist jedoch Voraussetzung, um das Brutto-Alg. berechnen zu können. Legende für Tabelle 2: Mühelos bezahlte die BA die Netto- und die Brutto-Alg.-Summe von 15 Jahren ohne Inanspruchnahme von Arbeitgebermitteln - trotz der Millionen von hinzugekommenen ostdeutschen Arbeitslosen. Pro Jahr gesehen gilt das Gleiche.Ausnahme:Brutto-Alg.1996,1997.Bezogen auf das an die Arbeitslosen ausgezahlte "Arbeitslosengeld" mußten die Arbeitnehmer insgsamt 1o5 Mrd.Euro zuviel abführen. Abkürzungen/Definitionen: AN = Arbeitnehmer / AV,KV,PV,RV = Arbeitslosen-,Kranken-,Pflege-,Rentenversicherung / BA-Aufw. = Aufwand der Bundesanstalt für Arbeit / Brutto-Alg. = Brutto-Arbeitslosengeld / Netto-Alg. = Netto-Arbeitslosengeld = ausgezahltes,überwiesenes Alg./ Eigene Berechnungen: 1. AV-Beiträge der AN: AV-Beitrag der AN und der Arbeitgeber geteilt durch Zwei. 2. Netto-Alg. + 5o% [KV + RV] = Brutto-Alg. + 5o% [KV+RV] = BA-Aufwand Milliarden Euro. Lediglich für die Finanzierung eines kleinen Teils der zweiten Hälfte der Sozialabgaben war ein Zuschuss notwendig – aus Arbeitgeberbeiträgen und anderen Einnahmen. Arbeitnehmer zahlten 136 Milliarden zu viel Bezogen auf das insgesamt ausgezahlte „Arbeitslosengeld“ führten die Arbeitnehmer 136 Milliarden Euro zuviel ab. Auch pro Jahr betrachtet, führten sie in jedem der 36 Jahre mehr Geld ab, als die Bundesanstalt den Arbeitslosen auszahlte. Ausnahme: 1975. Eine Verringerung von Einkommensverlust bei Arbeitslosigkeit allein durch Arbeitnehmersolidarität – angeblich ein Skandal und nicht möglich – fand statt – jahrzehntelang versteckt hinter Begriffen wie Parität, Arbeitsförderung und so weiter. Ohne dass es öffentlich wurde, haben sich die Arbeitnehmer ihr Arbeitslosengeld aus eigener Kraft gesichert. Sie könnten es logischerweise auch zukünftig. Dies sollte aber offen und transparent durch ein zeitgemäßeres Bürgereinkommen ohne Arbeit geschehen – unter Beibehaltung des Prinzips der Zwangsversicherung und des Versicherungszwanges, aber mit wählbaren Beitragsstaffeln. Errechnen und auszahlen sollte dies eine neue Bundesagentur für Einkommen, die auschließlich von Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsvertretern zu leiten wäre. Modell für eigenverantwortliche Bürger Höhe und Bezugsdauer des neuen Einkommens aus Arbeitnehmerhand wären nicht mehr politisch fremdbestimmt, ihre Festlegung dem Machtkampf der Parteien entzogen. Die Reform entspräche der Eigenverantwortlichkeit der Bürger und der Solidarität der Arbeitnehmer. Die (Rest-)Bundesagentur wäre nicht mehr für Einkommen und Arbeit, sondern nur noch für Arbeit zuständig.In ihr spielten die Gewerkschaften als Arbeitnehmervertreter keine Rolle, sondern nur die Arbeitgeber oder/und der Bund – je nachdem, wer von beiden wieviel der Finanzierungskosten für jene Aufgaben zu tragen hätte, die niemand privatisieren oder/und kommunalisieren will. ■ BKU-Mitglied Manfred Bunte war Mitglied der Geschäftsführung des Bildungswerks der NRW-Wirtschaft und geschäftsführendes Mitglied des Studienkreises KIRCHE/WIRTSCHAFT NRW. B V sc ch tr w si sc ru ru be de be bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Forum Arbeitslosenversicherung: 3,2 Prozent reichen d Adenauer (Die Familienunternehmer – ASU) und Dött (BKU) fordern Absenkung der Beiträge ) * em nthe eit ät ur mur In fer ie er on een nd m- ■ te sks ees T- Die BKU-Vorsitzende Marie-Luise Dött, MdB, und der Präsident von „Die Familienunternehmer – ASU“, Dr. Patrick Adenauer haben die Bundesregierung aufgefordert, den Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung um einen vollen Punkt von 4,2 auf 3,2 Prozent zu senken. von Martin J. Wilde In einem gemeinsamen Brief verweisen die beiden Verbandschefs auf die Überschüsse der Arbeitslosenversicherung, die nun an die Beitragszahler zurückgegeben werden müssten. Sie sprechen sich dagegen aus, die Überschüsse aus den Versicherungsbeiträgen für Eingliederungshilfen für Langzeitarbeitslose zu verwenden, denn deren Finanzierung sei Aufgabe der gesamten Solidarge- meinschaft, also der Steuerzahler, und nicht der Beitragszahler zur Arbeitslosenversicherung. Adenauer und Dött fordern, endlich ernst zu machen mit einer transparenten Trennung von beitragsfinanzierten Versicherungsleistungen (Arbeitslosengeld I) und steuerfinanzierten Sozialleistungen (Arbeitslosengeld II). „Alles andere ist ein ungerechtfertigter Eingriff in die Eigentumsrechte der Versicherten“, erklärten die beiden Verbandsvorsitzenden. Sie weisen weiterhin darauf hin, dass die versicherungsfremden Sozialleistungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) auch durch die Steuerzuschüsse aus der Mehrwer tsteuererhöhung nicht vollständig gedeckt werden. Diese Ansicht wird durch eine Untersuchung des KarlBräuer-Institut des Bundes der Steuerzahler unterstützt, die die versicherungsfremden Leistungen der BA auf fast zwölf Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Die Steuerzuschüsse aus der Mehrwertsteuer dagegen betragen nur rund 7,5 Milliarden. Nach Berechnungen des Instituts könnten die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sogar auf drei Prozent und weniger gesenkt werden, würden alle versicherungsfremden Leistungen aus Steuermitteln finanziert. Dött und Adenauer sprachen sich dafür aus, die günstige Einnahmenentwicklung des Staates dafür zu nutzen, für ordnungspolitische Klarheit zu sorgen und die Beitragsfinanzierung versicherungsfremder Leistungen in den Sozialsystemen allgemein zu beenden, denn „dies gefährdet die Haushaltskonsolidierung nicht, sondern wird zu einer Verstetigung des Aufschwunges und damit des Steuer- und Beitragsaufkommens führen“. ■ Zitat Wir fordern daher eine saubere, ja radikale Trennung der Reform der Sozialversicherung von allen Maßnahmen der Fürsorge und Versorgung. Es handelt sich um zwei grundverschiedene Aufgaben, die daher auch verschiedener Behandlung bedürfen und verschiedenen Gesetzen unterstellt werden müssen. Wilfrid Schreiber, Existenzsicherheit in der industriellen Gesellschaft („Schreiber Plan“), in: BKU Schriftenreihe, 1955 Wo l f ga n g O cke n fe l s : Z w i s ch e n r u f Lafontaine und die Katholische Soziallehre Oskar Lafontaine gehört zu den wenigen Politikern, die sich in Deutschland noch auf die Katholische Soziallehre berufen. Während sich die offizielle Parteilinie der MerkelCDU merklich von christlichen Positionen entfernt – ohne sich ausdrücklich von ihnen zu distanzieren, scheint neben der CSU nur noch die Partei der Linken und vor allem ihr saarländisches Zugpferd etwas mit der katholischen Sozialtradition gemeinsam zu haben. Ob er persönlich ein guter Christ, ob er nach dem Besuch des katholischen Gymnasiums in Prüm (Eifel) und dem kirchlich subventionierten Hochschulstudium noch katholisch gebunden ist, soll hier nicht erörtert werden. Jedenfalls ist er ein schlechter Marxist, sonst würde er die Religion nicht als parteipolitisches Instrument zu nutzen versuchen, um seinem Sozialismus das Gütesiegel der Humanität zu verleihen. Hier riecht es arg nach Opium. Mit der Parole „Freiheit durch Sozialismus“ überschreibt Herr Lafontaine einen Artikel, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung Anfang Juli ganzseitig brachte. Er beginnt gleich mit einem aus dem Zusammenhang gerissenen Papstzitat, mit dem Johannes Paul II. als Kronzeuge gegen den „globalen Kapitalismus“ aufgerufen wird. Hier wird der Eindruck erweckt, als ob die zum Repertoire der Katholischen Soziallehre gehörende Kritik an bestimmten Auswucherungen des „Kapitalismus“ etwas mit einer Option für den Sozialismus zu tun hätte. Das Gegenteil ist der Fall. Herr Lafontaine möge einmal die Enzyklika Centesimus annus aufmerksam lesen. Darin hat Johannes Paul II. – zwei Jahre nach dem durch ihn beschleunigten Abgang des OstblockSozialismus – für eine ganz andere Wirtschaftsordnung optiert. Nämlich für einen „Kapitalismus“, der stark an das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft erinnert, das von „Neoliberalen“ wie Walter Eucken und Franz Böhm entworfen wurde. In dem Interview, das Herr Lafontaine dann dem Rheinischen Merkur gewährte, erklärt er zunächst, warum er in seinem Büro ein Bild von Benedikt XVI. hängen hat. Womit hat der Papst das verdient? „Für mich drückt es (das Bild) aus, daß die christliche Soziallehre und Programme der Linken in vielem übereinstimmen.“ Und worin sollen sie übereinstimmen? In der christlichen Nächstenliebe natürlich. Wäre man sehr lieblos und unhöflich – und bediente sich des Marxschen Jargons, könnte man hierzu anmerken: „Die Hunde kokettieren, wo es passend scheint, mit dem Sozialkatholizismus.“ Und sie haben den Unterschied zwischen Nächstenliebe und Solidarität noch nicht begriffen. BKU - Journal 3_07 27 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Forum Familienunternehmen – als Arbeitgeber beliebt M ... doch schwelen Konflikte oft zu lange, weiß der Managementberater Dr. Ulrich Blank D Seine Beobachtungen über Stärken und Schwächen von Familienunternehmen hat der Managementberater Dr. Ulrich Blank für das BKU-Journal beschrieben. „M gi m E di oh sc B L m BKU-Journal: Herr Blank, Sie haben Führungsverantwortung in Familien- und Kapitalgesellschaften getragen. Sind Familiengesellschaften immer noch die begehrteren Arbeitgeber? Blank: Ceteris paribus ja; respektable Familiengesellschaften haben als Arbeitgeber insbesondere beim Führungsnachwuchs einen unverändert guten Ruf. Man könnte sagen „Familyness sells“. BKU-Journal: Was verlangen Nachwuchsführungskräfte heute von ihrem Arbeitgeber Familiengesellschaft? Blank: Zunächst, dass die Gesellschaft erfolgreich ist und die persönlichen Entwicklungschancen stimmen. Und dann vor allem, dass sie eine attraktive Füh- Dr. Ulrich Blank ist Partner beim TopManagerTeam GmbH, Bad Homburg, Kontakt über: 06172/ 1898881, E-Mail: ulrich.blank@ topmanagerteam.com. rungskultur besitzt. In der Fähigkeit, gute Führung zu „produzieren“ und qualifizierte Führungskräfte an sich zu binden, liegt die größte Herausforderung für den Unternehmer. BKU-Journal: Tun sich Familien hier generell schwerer? Blank: Jedenfalls ist hier besondere Umsicht geboten. Unternehmen können von charismatischen Unternehmerpersönlichkeiten zumal in einer ersten Generation ebenso erfolgreich wie zentralistisch geführt werden. Da verführt umfassen- de Erfahrung des Gründers gelegentlich zum Verzicht auf Delegation, auf eine qualifizierte zweite Führungsebene oder auf strukturierte Zielsteuerung. Mit zunehmender Größe der Organisation rächt sich das irgendwann. BKU-Journal: Ohnehin kann der Erfolg des Charismatikers auch schwinden…. Blank: …. und es wird ein Generationenwechsel fällig. Doch hier lassen sich Familien oft zuviel Zeit. Sei es, dass familiäre „Beißhemmungen“ oder fehlende Corporate-Governance-Regeln eine Rolle spielen: Familiengesellschaften brauchen oft bessere Strukturen und Regeln zur schnellen Konfliktbewältigung. In kritischen Situationen tragen oft externe Gesprächspartner zu einer besseren Konfliktlösung bei. BKU-Journal: Was machen die erfolgreichen Gesellschaften richtig? Blank: Mir fallen drei Merkmale erfolgreicher Fami- liengesellschaften auf: Sie sind sich ihrer Stärken und ihrer Grenzen bewusst, sie werden getrieben von eindrucksvollen Unternehmerpersönlichkeiten und sie haben einen inhärenten, also keineswegs nur instrumentellen Bedarf an Kultur. BKU-Journal: Bei fortschreitendem Wachstum eines Unternehmens werden auch die Eigentümerfamilien größer. Trägt es zur Konfliktvermeidung bei, die Leitung einem externen Management zu übertragen? Blank: Das kann eine kluge Strategie sein. Aber manchen Familiengesellschaften gelingt es auch in nachfolgenden Generationen noch, exzellenten Führungsnachwuchs aus der Familie zu rekrutieren. Ist das Potenzial vorhanden, sollte auf die Führung durch einen Familien-CEO nicht verzichtet werden. Dann aber sollte zweckmäßiger Weise der Beiratsvorsitz extern und unabhängig ■ besetzt werden. 20 Im St D St m w A Ei E h Ja A lu Anzeige si 20 ne st U di be da lic ih ze R w In m M da ge an 28_BKU - Journal 3_07 t ie nd ie nhnd n, uur. eies ch en nie a- ge nfhen her st n, ng O n. ärig ■ bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Forum Menschliches Leben von Anfang an schützen Dött für klare Grenzen in der Stammzellenforschung „Menschliches Leben beginnt aus christlicher Sicht mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Von diesem Zeitpunkt an ist es ohne Wenn und Aber zu schützen.“ Darauf hat die BKU-Vorsitzende MarieLuise Dött, MdB, noch einmal hingewiesen. „Es war deshalb schon 2002 falsch, Forschern den Import humaner embryonaler Stammzellen zu erlauben. Denn humane embryonale Stammzellen werden aus menschlichen Embryonen gewonnen, die dabei zerstört werden,“ sagte Dött jetzt in Berlin. Sie reagierte damit auf die erneut aufgekommene Forderung, die Stichtagsregelung für die verbrauchende Forschung mit embryonalen Stammzellen neu zu regeln. Dazu meinte die BKU-Vorsitzende weiter: „Dass eine Mehrheit des Deutschen Bundestages seinzerzeit dennoch unter strengen Auflagen für den Import stimmte, hängt in erster Linie mit den enormen Heilungsversprechungen zusammen, die Forscher damals überall auf der Welt gemacht haben. Heute sind wir schlauer. Niemand erwartet mehr, dass sich Krankheiten in absehbarer Zeit mit embryonalen Stammzellen heilen lassen werden. Daraus sollten wir Konsequenzen ziehen. Eine Änderung der Stichtagsregelung im Stammzellengesetz hätte die Ausweitung einer Forschung zur Folge, die ethisch inakzeptabel ist und medizinisch keinen Erfolg verspricht. Eine Verlegung des Stichtages kommt für mich nicht in Frage“, stellte Dött klar. ■ AGG kostet 72,50 Euro pro Mitarbeiter Ein Jahr „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz“ Eine gemischte Bilanz ziehen die Betroffenen ein Jahr nach Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). von Magdalena Kanthack und der KNA Das vom BKU scharf kritisierte AGG, das im August 2006 in Kraft trat, hat nach einer Umfrage des Deutschen Instituts für kleine und mittlere Unternehmen fatale Folgen für die Wirtschaft. 80 Prozent der befragten Manager gaben an, dass das neue Gesetz zu zusätzlichem Aufwand und Kosten in ihren Betrieben führe. 79 Prozent sahen eine „erhebliche Rechtsunsicherheit“, sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts, Jörn-Axel Meyer. Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Martina Köppen, berichtete dagegen, das AGG habe weniger Klagen ausgelöst als zuvor angenommen. Sie verwies auf Altersdiskriminierung auch bei Fotomodellen? Werden die jungen Modells bald flächendeckend durch reifere Jahrgänge ersetzt wie in dieser noch ironisch gemeinten Getränkewerbung? Foto: Peter Unterberg Zahlen der Landesarbeitsgerichte, nach denen AGG-Fälle nicht mehr als 0,1 Prozent der anhängigen Verfahren ausmachen. Die so genannten „AGG-Hopper“ gebe es zwar, räumte Köppen ein, sie seien jedoch nur ein Randproblem. Als AGG-Hopper werden Personen bezeichnet, die sich nur zum Schein auf eine Stelle bewerben, mit dem Ziel, eine Entschädigung nach dem AGG einzufordern. Köppen, die früher für die katholische Deutsche Bischofskonferenz bei den EUInstitutionen in Brüssel tätig war, rechnet künftig auch mit Diskriminierungsbeschwerden von kirchlichen Mitarbeitern. Gleichzeitig wies sie aber auch darauf hin, dass die Kirchen gemäß Verfassung einen „Tendenzschutz“ beanspruchen könnten. Nach Angaben des Magazins FOCUS führt die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) in Berlin eine Liste mit Hinweisen auf „AGG-Hopper“: „Das Gesetz lädt zum Missbrauch ein“, so BDA-Expertin Kristina Schütt. Die BKU-Vorsitzende Marie-Luise Dött hatte schon 2005 vor den Folgen des Gesetzes gewarnt. Das AGG sei ein schlimmer Eingriff in die unternehmerische Freiheit und in die Vertragsfreiheit. „Der vormundschaftliche Staat lässt grüßen“, mahnte sie damals. Ebenso skeptisch äußerten sich einige Mitglieder des BKU (BKU-Journal 1/2005). Der Dortmunder Wirtschaftsprofessor Andreas Hoffjan berechnete für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), dass das AGG bisher rund 1,73 Milliarden Euro gekostet habe. Das ergebe für jedes Unternehmen im Durchschnitt 72,50 Euro je sozialversicherungspflichtigen Mitarbeiter, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete. Als unbeabsichtigte Nebenwirkung kritisierte INSM-Geschäftsführer Max A. Höfer, dass Unternehmen sich aus Angst vor möglichen Klagen scheuten, Bewerbern mehr als standardisierte Absagen zu schicken. Dies verbaue den Jobsuchern ein brauchbares Feedback. ■ BKU - Journal 3_07 29 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Aus den Arbeitskreisen Schlüsselworte H Geistliche Lyrik als Gegensatz zur herrschenden Geschwätzigkeit D Lyrik fristet in der öffentlichen Wahrnehmung, soweit sie sich überhaupt noch auf das Sprachkunstwerk einlässt, ein Nischendasein. von Dr. Rudolf Zewell Lyrik entzieht sich dem lärmenden Marketing des Literaturbetriebs. Großer Umsatz ist mit ihr nicht zu machen. In besonderer Weise gilt dies für geistliche Lyrik. Doch wenn nicht alle Zeichen trügen, wächst das Interesse in dem Maße, als mehr und mehr der herrschenden Geschwätzigkeit überdrüssig sind. Von der Begegnung mit Getrud von le Fort und dem Jahrhunderttheologen Hans Urs von Balthasar ist Maria Eschbachs Lebensweg und literari- Glauben Lesen sches Schaffen geprägt. Sie hat diese intensiven geistiggeistlichen Beziehungen in ihrem 2006 veröffentlichten autobiografischen Band „Glauben heißt der Liebe lauschen“ (Schöningh) beschrieben. Nun hat die in Bonn lebende Dichterin einen neuen Lyrikband veröffentlicht: „Anvertrautes Wort“ lautet der Titel der drei Gedichtzyklen, die sie Papst Benedikt XVI. zu dessen 80. Geburtstag gewid- met hat. Es ist ihr siebenter Lyrikband. „Man muss in seinem Inneren etwas haben, das größer und schöner ist und mehr Gewicht hat als alles, was das äußere Leben geben oder nehmen kann.“ Dieser Satz von Eschbach beschreibt den Kern ihrer geistlichen Lyrik. Schon im Titel des Gedichtbandes drückt sich aus, wie sie literarische Schöpfung versteht. Es ist das „anvertraute Wort“, dem sie Gestalt gibt, das sie im freien Rhythmus der Verse formt. Sie selbst nimmt sich zurück. Dichten wird zum Dienst. Und an mehreren Stellen wird dieses Sprechen selbst zum Thema: Um Jahrhunderte voraus findet er die Schlüsselworte aus dem Zwiegespräch mit Gott, Gotteswort in Menschensprache. Bild und Gleichnis öffnen sich tragen die Verbindlichkeit neuer dichterischer Sprache.“ Maria Eschbach: Anvertrautes Wort. Gedichte. Verlag Schöningh,Paderborn 2007. 156 Seiten, 12,90 Euro Zwischen Angst und Zuversicht bildet sich der neue Mensch. §-Tipp: Steuervor teile für bürgerschaftliches Engagement Der Bundestag hat am 6. Juli das „Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements“ beschlossen. Neben Verbesserungen und Vereinfachungen bei der Geltendmachung von Spenden sind Maßnahmen zur Förderung des Ehrenamtes vorgesehen. Das Gesetz muss noch durch den Bundesrat, soll aber bereits rückwirkend ab Anfang 2007 in Kraft treten. Im parlamentarischen Verfahren wurden einige Veränderungen des ursprünglichen Gesetzentwurfs beschlossen, die zu einem Fördervolumen von nun rund 490 Millionen Euro führen. Bisher sind Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten etwa als Übungsleiter, Ausbilder, Erzieher oder Betreuer, aus nebenberuflichen künstlerischen Tätigkeiten oder der nebenberuflichen Pflege alter, 30_BKU - Journal 3_07 kranker oder behinderter Menschen im Dienst oder Auftrag einer gemeinnützigen Einrichtung bis zu einer Höhe von insgesamt 1 848 Euro im Jahr steuerfrei. Diese Grenze wird auf 2 100 Euro jährlich angehoben. Zu der entlastenden Wirkung der Anhebung trägt wesentlich bei, dass die nach § 3 Nr. 26 EStG steuerfreien Einnahmen nicht als Arbeitsentgelt erfasst werden und damit auch von der Sozialversicherungspflicht freigestellt sind (§ 14 Abs. 1 Viertes Buch Sozialgesetzbuch). Die Übungsleiterpauschale erfasst aber nicht alle ehrenamtlichen oder gemeinnützigen Tätigkeiten, sondern nur bestimmte, pädagogisch ausgerichtete Tätigkeiten. Zusätzlich können deshalb bereits ab 2007 alle, die sich nebenberuflich im mildtätigen, im gemeinnützigen oder im kirchlichen Bereich engagieren, einen Steuerfreibetrag von 500 Euro im Jahr geltend machen, sofern sie nicht bereits von anderen Regelungen, insbesondere der Übungsleiterpauschale, profitieren. Es handelt sich um einen allgemeinen Freibetrag für Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten im gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Bereich. Begünstigt werden dadurch etwa Rettungssanitäter bei Großveranstaltungen oder die Aufwandsentschädigungen von Vereinsvorständen. Mit dem Freibetrag wird pauschal der Aufwand, der den nebenberuflich Tätigen Personen durch ihre Beschäftigung entsteht, abgegolten. Wenn die als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abziehbaren Aufwendungen höher sind als der Freibetrag, sind die gesamten Aufwendungen nachzu- weisen oder glaubhaft zu machen. Der Freibetrag wird jedoch nicht zusätzlich zur Übungsleiterpauschale beziehungsweise zur Steuerbefreiung für Aufwandsentschädigungen aus öffentlichen Kassen gewährt. Hinweis: Da eine Steuerfreistellung nicht greift, wenn die Betreuung unentgeltlich durchgeführt wird, war im Entwurf noch vorgesehen, ab einem Zeitaufwand von 20 Stunden pro Monat im Kalenderjahr einen Abzug von 300 Euro im Jahr von der Steuerschuld einzuführen. Auf diese Regelung wurde jedoch verzichtet. Unentgeltliche Tätigkeiten können damit leider weiterhin nicht profitieren. Jutta Stüsgen, Steuerberaterin, www.stuesgen.de „H da he de be de M ei di ne da za an W be Fü in ei ge sc zä W de lit di de W H B In B A 20 Fe ni lo Je ne de lie Th ei m D bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Menschen im BKU Hier ist Gottes Haus und das Tor zum Himmel Die BKU-Wallfahrt führt in diesem Jahr nach Walldürn „Hier ist Gottes Haus und das Tor zum Himmel.“ So heißt es über dem Portal der Klosterkirche Engelberg, in der die Teilnehmer der 8. BKU-Wallfahrt am Morgen des 15. September einen festlichen Gottesdienst feierten. “ von Michael Bommers s r g n - t , n 0 e r , Nicht weniger als 35 Personen kamen zu dieser Wallfahrt, darunter auch eine ganze Anzahl, die sich erstmals mit den angestammten Pilgern auf den Weg machen wollten. Am Vorabend hatte Alois Konstantin Fürst zu Löwenstein die Pilger in sein Schloss Kleinheubach eingeladen und dabei in lebendiger Weise über dessen geschichtliche Entwicklung erzählt. Alfons Gerhart, erfahrener Wallfahrtsführer und Mitglied der Marianischen Männersodalität, konnte die Teilnehmer an diesem Abend auf die Tradition der Wallfahrt zum Hl. Blut nach Walldürn einstimmen. Gemeinsam unterwegs: die BKU-Wallfahrer in Engelberg. Walldürn sollte dann das Ziel unserer Fußwallfahrt sein. Theo H. Lang, Sekretär der BKU-Diözesangruppe Aschaffenburg, hatte das Wallfahrtsprogramm wie schon in früheren Jahren (Vierzehnheiligen im Jahre 2000 sowie Fränkischer Marienweg im Jahre 2003) bestens organisiert. Drei seiner vier Kinder gingen den Pilgern als Ministranten voraus. In die Wallfahrtskirche zu Walldürn zog die Gruppe am Ende mit Glockengeläut festlich ein, um dort vor der Walldürner Gnadenstätte die Schlussandacht mit Sakramentalem Segen zu feiern. Walldürn verdankt seinen ersten Namensbestandteil der nach dem Jahre 1330 einsetzenden Wallfahrt, die heute jährlich mehr als 100 000 Gläubige anzieht. Der Überlieferung nach stieß in Dürn um 1330 der Priester Heinrich Otto unachtsam einen schon konsekrierten Kelch um. Das Blut des Herrn lief aus und formte auf dem Altartuch das Bild des Gekreuzigten. Die Nachricht vom blutgetränkten Tuch verbreitete sich rasch, Wunder geschahen. In seiner Predigt ging der Geistliche Berater des BKU, Prof. Dr. Lothar Roos auf die biblischen Wurzeln des mit dem „Heiligen Blut“ verbundenen Glaubensgeheimnisses ein, demgemäß Jesus beim Abendmahl die Worte sprach: „Das ist mein Blut – das Blut des Bundes“. Damit stiftete Jesus die Freundschaft, die alle Gläubigen mit ihm und untereinander verbinde; Folge dieses Bundes sei auch die besonders in der Eucharistiefeier zum Ausdruck gebrachte Dankbarkeit sowie die Freiheit der Gläubigen, im Vertrauen auf das von Gott in Jesus geschenkte Heil trotz aller täglichen Sorgen frohgemut in dieser Welt zu leben. Der Predigttext wird in Kürze über die BKU-Geschäftsstelle erhältlich sein. Versprochen ist, dass der Arbeitskreis „Christliche Spiritualität“ auch 2008 wieder zu einer Wallfahrt und Urlaub für die Seele einladen wird. ■ Hier herrscht der „Gott sinnlos“ Benedikt XVI. über die Folgen der Evolutionstheorie als universale Weltanschauung In der Predigt von Papst Benedikt XVI. zu seiner Amtseinführung im April 2005 finden sich markante Feststellungen: „Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder ist gebraucht.“ von Prof. Lothar Roos Damit greift der Papst ein Thema auf, das er schon 1987 eingehend behandelt hatte. Damals sagte Joseph Ratzinger: Die Gefährlichkeit der heute „zur universalen Weltanschauung ausgebauten Theorien der Evolution“ bestehe vor allem darin, dass sie jegliche metaphysische Begründung einer im „Wesen des Menschen“ verankerten Würde verneinen. Der über „Zufall und Notwendigkeit“ erklärte rein mechanische Hergang der Weltwerdung – einschließlich der Entstehung der Menschen – bildet die Grundlage einer „neuen Moral: das Ziel der Evolution ist das Überleben und die Optimierung der Arten. Das optimale Überleben der Art Mensch wäre nun der moralische Grundwert. Nur scheinbar ist dies eine Wiederkehr des Lauschens auf die moralische Weisung der Natur. In Wirklichkeit herrscht nun der Gott Sinnlos, denn die Evolution aus sich selbst ist sinnlos. ... Die Moral ist abgetreten und der Mensch als Mensch ist abgetreten. Warum man sich an das Überleben dieser Art klammern soll, ist nicht mehr einsichtig zu machen.“ Wie prophetisch diese Aussagen waren, kann man heute an den Hypothesen bestimmter „Hirnforscher“ ablesen, die unter Berufung auf ihre Experimente die Willensfreiheit des Menschen leugnen. Dem hält Glauben ve r t i e fe n Joseph Ratzinger bereits 1987 entgegen: „Die Natur ist nicht eine vom Zufall und seinen Spielregeln aufgebaute Montage, sondern sie ist Schöpfung. In ihr drückt sich der Creator Spiritus aus. Deshalb gibt es nicht nur Naturgesetze im Sinne physikalischer Funktionen, sondern das eigentliche Naturgesetz ist ein moralisches Gesetz. Die Schöpfung selbst lehrt uns, wie wir auf rechte Weise Mensch sein können.“ ■ BKU - Journal 3_07 31 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Menschen im BKU Regensburg trauert um Winkler Stabwechsel nach 25 Jahren B Bei der DG Aachen löst Andree Brüning Dr. Wolfgang Rüsges ab U Im Alter von 80 Jahren verstarb am 22. Juni Rudolf Winkler. Von vielfältigem sozialem und gesellschaftlichem Engagement geprägt, war Rudolf Winkler auch dem BKU in Regensburg ein wertvolles Mutglied, der sich vor allem immer dafür einsetzte, junge Menschen für den BKU und die Katholische Soziallehre zu gewinnen. Er konnte den Verband mit seinen vielfältigen Erfahrungen als Finanzfachmann in der Bezirksverwaltung und als langjähriger Direktor der Stadtbau GmbH sowie mit seinen politischen Aktivitäten als Stadtrat und Bezirksrat unterstützen. Der Diplom-Theologe Andree Brüning ist der neue Vorsitzende der BKU-Diözesangruppe Aachen. D v k F le F g S B ro u li Brüning tritt die Nachfolge von Dr. Wolfgang Rüsges an, der die Gruppe 20 Jahre lang geführt hat. Als Mitglied ist er dem BKU sogar schon seit 25 Jahren verbunden. Für Rüsges ist es ein Anliegen, im Sinne der Katholischen Soziallehre auf Menschen zuzugehen, ihre Ansichten ernst zu nehmen und Brücken zu bauen. Die Wahl des Unternehmensberaters Brüning erfolgte am 25. Juli einstimmig mit einer Enthaltung. Gemeinsamer Einsatz: Der neue DG-Vorsitzende Andree Brüning (links) und sein Vorgänger Dr. Wolfgang Rüsges beim Verbändetag der Aachener Heiligtumswallfahrt. Die feierliche Verabschiedung für Rüsges ist für den 22. Oktober in der Bischöflichen Akademie in Aachen geplant. Die Feier beginnt um17.00 mit einem Gottesdienst und wird mit einem Vor- trag des in Fulda lehrenden Sozialethikers Prof. Dr. Peter Schallenberg fortgesetzt. Passend zum BKU geht er der Frage nach, wie viel Ethik sich ein Unternehmer leisten kann. ■ Verdienstkreuz für Meiser Vorstand I: Dahmen BKU-Mitglied Edmund Meiser aus Wustweiler (DG Trier) ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller sagte, die Auszeichnung gelte einem Dr. Marcus Dahmen, seit vier Jahren BKU-Mitglied, ist vom Verwaltungsrat der Landwirtschaftlichen Rentenbank Frankfurt zum Sprecher des Vorstandes der Förderbank bestellt worden. Dahmen wird diese Position spätestens zum 1. Januar Unternehmer, der sich immer dem Gemeinwohl verpflichtet habe. Meiser gründete im Jahr 1956 eine Stahl- und Eisenhandlung. 1960 begann er mit der Produktion von Gitterrosten. Diese Gebrüder Meiser GmbH beschäftigt mittlerweile 1500 Mitarbeiter. ■ Runde Geburtstage 40 Jahre Inge Stangier, Bonn Franz-Josef Lohmeier, Magdeburg Dr. Bernhard Jäger, Gelsenkirchen-Buer Anton Murr, Regensburg Stephan Fetsch, Krefeld Margsreta Lamla, BlieskastelBlickweiler Prof. Dr. Ralf Haderlein, Koblenz 50 Jahre Dr. Ines Knauber-Daubenbüschel, Bonn Thomas Köhle, Bielefeld Josef Rosche, Haselühne 32_BKU - Journal 3_07 Ulrich Kirchner, Burg Heinrich Marx, Detmold Georg Schnelle, Nürnberg 60 Jahre Franz Fassl, Augsburg Michael H.G. Hoffmann, Köln Reinhold Jackels, Lingen Walter Alt, Regensburg 70 Jahre Leonhard Ziegler, Kerpen Dr. Clemens Grosche, Düsseldorf Herbert Späth, München Joh. Wilhelm Schmitz, Essen Willi Schäfer, Köln C. Peter Maurenbrecher, Köln 2008 antreten. Die berufliche Laufbahn des Volkswirtes begann im Jahr 1993 bei der Deutschen Bank in der Kreditanalyse und Firmenkundenbetreuung. Zuletzt war er Leiter Öffentlicher Sektor und Mitglied der Geschäftsleitung Firmenkunden Deutschland der Deutschen Bank. ■ Vorstand II: Sonnenschein BKU-Mitglied steigt bei Bank im Bistum Essen auf BKU-Mitglied Manfred Sonnenschein ist zum 1. September in den Vorstand der Bank im Bistum Essen berufen worden. Seine Karriere bei der Bank im Bistum Essen begann Sonnenschein im Jahr 1989 als Abteilungsleiter Kundenbetreuung. In den letzten dreieinhalb Jahren zeichnete das Vorstandsmitglied der BKU-Diözeangruppe Ruhrgebiet verantwortlich für die Bereiche Treasury, Asset Management und Institutionelle Großkunden. Im Vorstand der Bank d re 5 se (A b m n d m m ei m n v al n M ei A sc k fü S ch d au d Manfred Sonnenschein Foto: Bank im Bistum Essen wird sich der 44-jährige Familienvater, der seit 2002 Generalbevollmächtigter der Bank ist, weiter um diese Bereiche sowie die Privatkundenbetreuung kümmern. ■ Ü sc H A d au bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Menschen im BKU Böwe „packt“ bis zu 22000 Briefe pro Stunde Unternehmer im BKU: Dr. Claus Gerckens; Sprecher des Vorstandes der Wanderer Werke AG s) ner oer asraein ■ he eer iteer itirer ■ en mienk he u- ■ Die Wanderer Werke waren vor dem 2. Weltkrieg ein klangvoller Hersteller von Fahrrädern und Automobilen, heute sind sie eine reine Finanzholding mit Beteiligungen in den Bereichen Spezialmaschinenbau für Briefversandzentren (Mailroom), Kraftfahrzeugteile und Verpackungsmaterialien. gung. Sie ist ein Spezialist für die Herstellung hochwertiger Blenden und Leisten aus Metall im Exterior- und Interiorbereich der Automobilindustrie, die sie mit Pulverlack, E-loxal- und Farbeloxalbeschichtungen versieht. Zu den namhaften Kunden gehören neben BMW und Daimler Chrysler auch Audi, Porsche, SAAB und Opel. von Martin J. Wilde Herzensanliegen Steuerreform Gerckens hält Anteile an der Wanderer Werke AG , deren größte Beteiligung mit 50,1 Prozent die ebenfalls börsennotierte Böwe Systec AG (Augsburg) ist. „Obwohl wir börsennotiert sind, spreche ich mit Blick auf unsere Aktionärs- und Beteiligungsstruktur davon, dass wir eine eher ‚familiengeprägte‘ Unternehmensgruppe sind und dadurch eine langfristige Unternehmensstrategie verfolgen können“, erläutert Gerckens. Er versteht sich daher durchaus als mittelständischer Unternehmer und tritt auch für die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ein, was bei der Böwe Systec AG durch Wandelschuldverschreibungen für Führungskräfte und Belegschaftsaktien für Mitarbeiter möglich ist. Seit 1990 ist Gerckens Sprecher des Vorstandes der Wanderer Werke AG und seit 1994 auch Vorstandsvorsitzender der Böwe Systec AG. Böwe Systec als wichtigste Beteiligung Durch die 2003 vollzogene Übernahme des amerikanischen Mitbewerbers Bell & Howell ist die Böwe Systec AG heute ein global agierender Komplettanbieter für den automatisierten Mailroom Kuvertwender im Kuvertiersystem Enduro: Wer täglich mehrere Zehntausend Briefe zu versenden hat, ist bei der Böwe Systec AG an der richtigen Adresse.Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ist BKUMitglied Dr. Claus Gerckens Foto. Böwe Systec AG (rechts). (Briefversandzentrum). Das Unternehmen ist Weltmarktführer bei Hochleistungskuvertieranlagen, die bis zu 22 000 Poststücke pro Stunde verpacken können. Darüber hinaus umfasst das Produktspektrum auch Software und Dienstleistungen für die Überwachung und Vernetzung dieser Systeme sowie diverse Zusatzmodule. Bislang sind Großunternehmen, Behörden und Organisationen mit hohem täglichem Briefversandaufkommen die Hauptzielgruppe. Durch das Internet wird sich dieser Bereich allerdings verändern und der Versand von personalisierter Werbung (Directmailing) an Bedeutung gewinnen. Wachstumschancen sieht Gerckens vor allem in der zunehmenden Liberalisierung der Postmärkte, die alternativen Dienstleistern neue Chancen bieten und die Nachfrage nach Mailroom-Systemen steigern werden. Für das Geschäftsjahr 2007 strebt die Böwe Systec AG erstmals einen Umsatz von 500 Millionen Euro an, zwei Drittel davon in den USA. Kraftfahrzeugteile und Verpackungsmaterialien Die beiden anderen Beteiligungsbereiche der Wanderer Werke AG haben eines gemeinsam: Die spezialisierte Behandlung und Beschichtung von Oberflächen. Innerhalb der Sparte Verpackungsmaterialien sind die Karl Fislage GmbH & Co. KG mit Sitz in Hörstel und die Merseburger Verpackung GmbH die produzierenden Gesellschaften auf den Gebieten Kreppen, Beschichten, Laminieren und Konfektionieren von Papier und anderen Materialien. In der Sparte Kraftfahrzeugteile ist die Kittel Supplier GmbH die zentrale Beteili- Im BKU ist der dreifache Familienvater und Schwiegersohn von Dr. Peter-Heinz Werhahn als Leiter des Arbeitskreises Mittelstand aktiv. Im vergangenen Jahr wurde unter seiner Leitung das BKU-Konzept für eine Unternehmenssteuerreform erarbeitet, in das der 1950 in Hamburg geborene und 1978 promovierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer seine umfassende Sachkenntnis engagiert eingebracht hat. Die nun von Bundesregierung und Bundestag verabschiedete Unter nehmensteuer refom sieht Gerckens im Lichte der BKU-Ideen kritisch: „Von Vereinfachung keine Spur, Entlastung vor allem für die großen internationalen Konzerne und kaum für den Mittelstand! Das ist uns entschieden zu wenig! Was wir brauchen ist eine wirklich umfassende Reform, die auch die Einkommensteuer einschließt.“ Mit dieser Meinung steht Gerckens im BKU nicht allein. Die Stimmung auf einer BKUVeranstaltung zur Unternehmensteuerreform fasste ein Teilnehmer kürzlich wie folgt zusammen: „Kirchhof hat ■ doch Recht!“ BKU - Journal 3_07 33 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Rezensionen Auf dem Weg zum Buch des Jahres? Das Jesus-Buch des Papstes begeistert die Kritiker – Sonderkonditionen für BKU-Mitglieder Man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusagen, dass dieses Buch im Rückblick auf die Neuerscheinungen des Jahres 2007 ganz oben dabei sein wird: Innerhalb kürzester Zeit ist das Jesus-Buch des Papstes zu einem vieldiskutierten Bestseller avanciert. Glaubenshüter der katholischen Kirche gewohnt ist, mit amtlicher Autorität … zu sprechen, seine Reflexionen über Jesus der Kritik von jedermann unterwirft, ist schon bemerkenswert.“ Benedikt XVI., der brillante Denker und Theologe auf dem Stuhl Petri, möchte die Für BKU-Mitglieder, die das Buch als Geschenk nutzen möchten, bietet BKUMitglied Manuel Herder im Rahmen der eng gesteckten Möglichkeiten der Buchpreisbindung gestaffelte Mengennachlässe von zehn Prozent (ab zehn Exemplaren) bis 35 Prozent (ab 1 000 Exemplaren) an. Ein individueller Versandservice ist möglich. Kontakt: Sandra Hainke, Verlag Herder, Tel. 0761-2717233, Fax 076127171285,,33, E-Mail: [email protected]. Sonderpreis Der Verleger Manuel Herder und sein prominentester „Autor“ bei der Vorstellung des Jesus-Buches. Foto: Verlag Herder Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth, Herder-Verlag Freiburg, Normalausgabe, 448 Seiten, gebunden 24 Euro, Geschenkausgabe 48 Euro, Hörbuch Euro 39,95. Frage nach dem Kern und tragenden Grund des biblischchristlichen Glaubens in die Mitte der Debatte um die Zukunft der abendländischen Kultur- und Werteordnung zurückbringen. „Es wundert nicht“, schreibt die Welt am Sonntag, „dass dieses Jesus-Buch eine reizvolle wie selbstverständliche Mischung aus Vernunft und Glaube ist. Denn dieses Lebensthema begleitet den heutigen Papst seit Jahrzehnten. … Nirgendwo sonst wird die heilsame Symbiose von Glaube und Vernunft, also von aufgeklärter Aufklärung, so erhellend klar wie in der Person Jesu.“ Selbst der Spiegel zollt Respekt: „Dass einer, der seit mehr als 20 Jahren als oberster A N D U ko ch D er So M di lis sa de fe Ja di vo (D ku En un vo ne ko Die Illusion einer guten Führungskraft m Babiak und Hare beschreiben „Psychopaten bei der Arbeit“ G Wer kennt sie nicht, die Tyrannen aus der Chefetage, die „über Leichen gehen“? Viele von ihnen sind echte Psychopathen, warnen Paul Babiak und Robert Hare. In ihrem Buch „Menschenschinder oder Manager“ beschreiben sie zunächst die typischen Erkennungsmerkmale von Psychopathen: Sie verstehen die Gefühle anderer Menschen nicht und haben keinerlei Einsicht in eigene Fehler, geschweige denn ein Gewissen. Sie sind impulsiv und oberflächlich, hinterlistig und aufbrausend und übernehmen keinerlei Verantwortung. Die Tatsache, dass viele 34_BKU - Journal 3_07 Paul Babiak, R. Hare: Menschenschinder oder Manager, Psychopathen bei der Arbeit, Carl Hanser Verlag München, 280 Seiten, Euro 24,90 Psychopathen unentdeckt in Führungspositionen gelangen und dort viel Unheil anrichten, erklären die Autoren damit, dass viele ihrer Eigenschaften als Führungsstärke fehlgedeutet werden. Psychopathen sind charmant und selbstbewusst. Und die ständige Umstrukturierungen in der modernen Wirtschaft haben vielfach ein Chaos zur Folge, in dem sie sich wohlfühlen und entfalten können. Zweifelsohne gibt es in der Arbeitswelt viele Kollegen oder Vorgesetzte, die mehrere dieser Symptome aufweisen. Die Autoren warnen aber davor, jeden Choleriker gleich als Psychopathen abzustempeln. Diese Diagnose dürften nur Fachleute stellen – nach eingehender Untersuchung. Neben den Symptomen werden auch Schutzmaßnahmen und Strategien für Opfer thematisiert. Das alles wird anschaulich geschildert. Leider übertreiben es die Autoren aber mit dem Stilmittel amerikanischer Sachbücher, das Erklärte durch Anekdoten zu veranschaulichen. Verwirrend vermischen sich Episoden aus der Karriere des Psychopathen Dave mit vielen Geschichten am Rande. Wer diese Stellen jedoch quer liest, bekommt eine gute Übersicht über Symptome und typische Vorgehensweisen von Psychopathen – und mögliche Gegenmaßnahmen. D W O gi tu Fr ei un (F limit eer re- e m n e n 0 t a . : ren e- ch eimit er te nrus aeest, ht he on- bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Bund Katholischer Unternehmer e.V. INTERN Nachrichten • Berichte • Kommentare Afrika? Afrika!!! Neue Veranstaltungsreihe von BKU, Konrad-Adenauer-Stiftung und Maxhaus Die Premiere ist gelungen: Unter dem Titel „Zukunftskontinent Afrika“ boten die christlichen Veranstalter in Düsseldorf am 2. September erstmals einen Politischen Sonntags-Frühschoppen an. Mehr als 250 Gäste nahmen die Einladung in das katholische Maxhaus an. Die Mischung aus interessanten Experten – allen voran der bekannte Entwicklungshilfe-Kritiker und Marktliberale James Shikwati aus Nairobi –, die kenntnisreiche Moderation von Ludger Schadomsky (Deutsche Welle, Bonn), die kurzweilige Show des All-Star Ensembles BOBA aus Ghana und die Möglichkeit zu einem vormittäglichen Imbiss schienen beim Publikum gut anzukommen! Warum „Afrika“ als Premierenthema? Auf die 45 Län- Sorgte für den Zündstoff in der Diskussion über Entwicklungspolitik: James Shikwati aus Nairobi/Kenia. Foto: Wim Johnen der Afrikas südlich der Sahara entfielen 1996 gerade einmal ein Prozent (!) aller ausländischen Direktinvestitionen (3,6 Milliarden US-Dollar). So sahen sich die mehr oder weniger offiziellen Vertreter deutscher Entwicklungspolitik denn auch der harschen Kritik eines Afrikaners (Shikwati) ausge- setzt, der diese Politik generell für Afrika als schädlich ansieht und statt der Hilfsgelder nach der Stärkung eigenverantwortlicher Marktkräfte in Afrika selbst ruft. „Man muss den Afrikanern die Chance geben, selber zu produzieren und ihre Güter zu verkaufen. Und man muss die (afrikanischen) Regierungen darauf verweisen, sich über die Steuergelder ihrer Bürger zu finanzieren. Das ist der einzige Weg, wie man die Korruption in den Griff bekommt und die Regierungsführung verbessert.“ Auch in der bis zum Ende kontrovers geführten Diskussion ließ sich der afrikanische Gründer des IREN-Institutes nicht von seiner Position abbringen, die in der provokanten Forderung nach einem sofortigen Stopp der westlichen Entwicklungshilfe gipfelte. Fragen aus dem Publikum rundeten die lebhafte und spannende Vormittags-Veranstaltung ab. Die Vorsitzende der DG Düsseldorf, Maria Fischer, verabschiedete die Gäste mit dem Hinweis auf den nächsten gemeinsamen Politischen Frühschoppen am 4. November zum Thema „Soziale Marktwirtschaft in Zeiten der Globalisierung!“. Gott dienen im Alltag Kirchhof und die Familie DG Rhein-Main informiert sich über Opus Dei DG Düsseldorf mit prominentem Redner Was ist das besondere am Opus Die? Um diese Frage ging es bei einer Veranstaltung der DG Rhein-Main in Frankfurt. Eine Antwort aus der Sicht eines Mitgliedes gab der Arzt und Priester Dr. Harald Bienek (Foto). Er kritisierte zunächst, dass viele Vorurteile die Sicht auf das Opus Dei verstellen, dem 85 000 Menschen angehörten. Zentrale Botschaft sei, dass jeder Mensch in seinem konkreten Lebensumfeld Gott begegnen und ihm dienen kann. Opus-Gründer Josefmaria Escrivá hatte im Jahr 1928 die Vision, dass Menschen aller Berufe die Fülle des christlichen Lebens erfahren sollten. Dies sei in einfachen Berufen ebenso möglich wie im Kloster, erläuterte Bienek. Im Dienste Gottes gebe es keine belanglose Arbeit. Unt Einen Politikwechsel zugunsten von Familien hat der frühere Verfassungsrichter Prof. Dr. Paul Kirchhof gefordert. Sollte der Trend zur Kinderlosigkeit anhalten, sei Deutschland spätestens in 30 Jahren kulturell und wirtschaftlich in großer Gefahr, sagte er bei einer Gemeinschaftsveranstaltung der DG Düsseldorf, des ASG-Bildungsforums und des Familienbundes der Katholiken. Kirchhof kritisierte, dass in der Debatte um Familie und Beruf das Bedürfnis der Kin- der nach elterlicher Zuwendung unterschlagen werde. Er wies auch darauf hin, dass mit der Entscheidung für eine staatliche Kinderbetreuung die Weichen für die religiöse Erziehung der Kinder gestellt wird: Dürfe doch der weltanschaulich neutrale Staat keine religiösen Werte vermitteln. BKU - Journal 3_07 35 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Sommerfest in Stuttgart Wie jedes Jahr im Juli trafen sich die Mitglieder und Gäste der Diözesangruppe Stuttgart zum Sommerfest dieses Mal im Herzen des Bistums in Rottenburg. Nach einer Besichtigung des Diözesanmuseums unter der Führung des Bistumskonservators Wolfgang Urban fand man sich zu einem Dinner im Martinshof zusammen. Anschließend stellte Generalvikar Dr. Clemens Stroppel sich und seine Arbeit vor. Er berichtete über die Entwicklung der Mitgliedszahlen und die Finanzierungsprobleme, aber auch über Perspektiven der Katholischen Kirche. Abgerundet wurde der Abend von einem meditativen Orgelkonzert im Dom mit der Organistin Christine Schmälzle. Vernunft und Glaube versöhnen Q Bei der DG Bonn stellt Martin Lohmann Gedanken des Papstes vor D Der gegenwärtige Papst versucht, die stecken gebliebene Aufklärung weiterzuführen. Dazu möchte er Vernunft und Glaube zu einer Ganzheit vereinen. Dies sei das Markenzeichen dieses Pontifikats, glaubt der Publizist Martin Lohmann. Nach dem Philosophen Johannes Paul II. sitze nun ein großer Theologe auf dem Stuhl Petri, sagte er jetzt bei einem Mittagstisch der DG Bonn. Papst Benedikt XVI. gehe von der Erkenntnis aus, dass in der Aufklärung die Religion in den Bereich der Gefühle abgeschoben wurde, während die Vernunft den Wissenschaften vorbehalten sei. Das könne dazu führen, dass nur noch experimentell Er erklärte das zentrale Motiv des gegenwärtigen Pontifikats: der Publizist Martin Lohmann in Bonn. Foto: Philipp M. Laufenberg nachvollziehbare Tatsachen dem Bereich der Vernunft zugeordnet werden. Die Folge: Alle existenziellen Fragen nach der letzten Wahrheit, die den Menschen in seinem Innersten bewegen, werden als irrational angesehen. Diese Spaltung gelte es zu überwinden, meint Lohmann in Anlehnung an Benedikt. Der Papst wolle die „Aufklärung aufklären“ und zeigen, dass Vernunft ein Postulat des Glaubens sei. Es gehe nicht um die Frage Glaube oder Vernunft, sondern um die Erkenntnis, dass die Vernunft hilft, den Glauben zu bekennen. UNT Seine Gedanken zu Benedikt XVI. hat Lohmann in dem Buch „Maximum – wie der Papst Deutschland verändert“ zusammengefasst. Gütersloher Verlagshaus 2007, 192 Seiten, Preis 14,95 Euro. Heiligtumsfahrt Umweltfreundliches Heizöl DG Aachen beim Verbändetag gut vertreten DG Aachen besuchte die Clyvia Technology Erstmalig in der Geschichte der Heiligtumsfahrt veranstalteten die Verbände im Bistum Aachen gemeinsam einen Verbändetag. Ziel war es, die Vielfalt der Verbände mit ihren jeweils eigenen Aufgaben und Hilfestellungen deutlich zu machen. Entsprechend groß war auch das Interesse. So besuchten der Generalvikar, beide Weihbischöfe sowie viele Zuschauer aus den verschiedenen Regionen und Verbänden den BKU-Stand. Furore machten die plakatierten „10 Gebote für Unternehmer“, die auch fleißig an Interessenten verteilt wurden mit der Maßgabe, dass jeder für sich und für einen Anderen ein Exemplar mitnehmen konnte. Der neue DG-Vorsit- 36_BKU - Journal 3_07 D na B ga w A se re m di de ho ei un lo ol le de m „n gu D P Am 5. Juni besuchte die DG Aachen die Clyvia Technology GmbH in WegbergWildenrath. Einsatz: Andree Brüning (li.) und Dr. Wolfgang Rüsges am BKUStand. zende Andree Brüning brachte im anschließenden Gottesdienst die Fürbitte des BKU vor, mit der Pyramide in der Hand als Symbol des Gleichklangs von Personalität, Subsidiarität, Solidarität und Gemeinwohl. Dr. Manfred Sappok, Erfinder und Mitgesellschafter der Clyvia Technology GmbH, stellt aus Alt-Kunststoffen und Altölen Heizöl und Diesel her – und dies mit nur 20 Prozent des CO2-Ausstoßes einer normalen Dieselproduktion. Die Anlage selbst ist sehr überschaubar. Der Platzbedarf für die Rohstoffe ist größer als der für die eigentliche Depolimerisationsanlage. Sappok klagte jedoch über das Unverständnis bei den Naturschützern. Weder Kommunen noch Industrieunternehmen haben bisher angebissen und Produktionsanlagen geordert für die Deckung des Heizöl- oder Die BKU-Gruppe beim Firmenbesuch. Dieselbedarfes aus eigenen Abfällen. Allerdings hofft Sappok, in Kürze die ersten Anlagen in Tschechien, Ungarn und Frankreich bauen zu können. Mit der Clyvia-Anlage können Kunststoffabfall und Altöl praktisch zu 100 Prozent zu wiederverwertbaren Stoffen wie Dieselöl und bituminösen Stoffen für den Straßenbau umgewandelt werden. Der Besuch zeigt: Die Bewahrung der Schöpfung ist in den Köpfen der Menschen noch nicht angekommen. Dr. W. Rüsges Je G V h sc re (B ge V pf ge de au ha se er pf fe de li- rg es m ft, is, en kt ch st uer n, öl e- en fft en nzu ge nd nt fminer ng pht bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Qualitätsmanagement Einkehrtage mit Prof. Roos DG Koblenz untersucht Non-Profit-Bereich Das Thema Qualitätsmanagement ist heute auch im Bereich der Non-Profit-Organisationen nicht mehr wegzudenken. Immer mehr Altenheime, Krankenhäuser und Kindergärten führen ein Qualitätsmanagement ein und zertifizieren dies. Das sagte Prof. Dr. Ralf Haderlein (Foto) von der Fachhochschule Remagen jetzt bei einer Veranstaltung von BKU und dem Forum Vinzenz Pallotti in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar bei Koblenz. Er verdeutlichte, dass ein Qualitätsmanagement erst einmal nur „neutrale“ Werkzeuge für ein gutes Managen einer Einrich- tung zu Verfügung stellt. Die Art und Weise, wie diese Instrumente angewendet werden, sei eine Frage der Haltung des Managements und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und damit eine Frage nach Werten und Normen in der Einrichtung. Haderlein belegte, dass soziale Einrichtungen, die ein gemeinsames Verständnis von Werten und Normen der eigenen Einrichtung haben, nicht nur Erfolge in der Betreuungszufriedenheit, sondern auch organisatorisch und finanziell verbuchen können. M. Scheidgen Die Mitglieder der südwestdeutschen DGs kamen jetzt auf Einladung der DG Stuttgart erstmals im Herz-Jesu-Kloster Neustadt in der Pfalz (Foto) zusammen. Der Geistliche Berater des BKU, Prof. Dr. Lothar Roos, behandelte in bewährter Weise und aus aktuellem Anlass das spannungsreiche Thema:„Die Wiederkehr der Religion - zwischen Fundamentalismus und Säkularismus“. Das Thema endete mit der Betrachtung von Vernunft, Glaube und dem Dialog zwischen den Kulturen aus der Sicht Benedikts XVI. Die nächsten Einkehrtage sind vom 16. bis 18. Mai 2008 wieder in Neustadt geplant – da der Ort zentral ist und die äußeren Bedingungen im Kloster gut sind. Sommerempfang in Erfurt Die Frage nach dem Glück Philosophisches bei der DG Kurzpfalz Jeder Mensch strebt nach Glück. Allerdings sind die Vorstellungen über die Inhalte des Glücks sehr unterschiedlich, weiß Caritas-Direktor i.R. Hermann Horst (Bild) aus Ludwigshafen. „Glück kommt von Gelingen“; sagte er jetzt bei einer Veranstaltung der DG Kurpfalz in Mannheim. Dennoch gehe dem viel zitierten Glück des Tüchtigen die Fügung voraus, die ihn in einem Elternhaus aufwachsen lasse, das seine Talente fördert. Daraus ergibt sich für Horst die Verpflichtung, auch denen zu helfen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen. Die Frage nach dem höchsten Glück beantwortete er mit Thomas von Aquin: Demnach sei „das Schauen der Wahrheit das höchste Glück“. Als Christ sei diese Wahrheit im Angesicht Gottes zu suchen – und durch einen festen eigenen Standpunkt zu ergänzen. Für die Erziehung folge daraus, dasss jungen Menschen der ungetrübte Blick auf die Wirklichkeit zu ermöglichen sei. Wenn dies gelinge, seien sie lebenstüchtig und hätten die Chance auf ein glückliches Leben. Dazu gehöre eine positive Wahrnehmung der Welt und die Bereitschaft, seinen Weg zu gehen, auch wenn dieser mühsam sei. Schließlich sei der Mensch ein „homo viator“, ein Wesen auf dem Wege. „Und am Ende, wenn es schwach wird, möge das Licht auf Gott das Glück aufrecht halten“, wünschte er der Runde. P. Unterberg Auf einen erfolgreichen Sommerempfang mit mehr als 50 Gästen kann die DG Erfurt zurückblicken. Bei aller Freude blieb für DG-Vorstand Ernst W. Bergmann (li.) und Organisator Klaus Schmidbauer (re.) doch ein Wehmutstropfen: Verabschiedete sich an diesem Abend doch der Geistliche Berater der Gruppe, Militärpfarrer Benno Porovne (mi), der ins Verteidigungsministerium nach Bonn versetzt wurde. Gelungenes Sommerfest Der BKU der Erzdiözese München-Freising lud unter Leitung des neuen Vorstandsvorsitzenden Gerhard Lux (Mitte rechts) am 23. Juli zu einem unterhaltsamen Sommerfest in den Räumen der Oberbank München ein. Die zahlreichen Münchener BKU-Mitglieder und ihre Gäste unterhielten sich prächtig bei exquisiter Bewirtung. Als besondere künstlerische Überraschung präsentierte BKU- Mitglied Martina Lohaus -Selmer (Galerie Clodwig Selmer)den zeitgenössischen Maler Ludwig Arnold mit eindrucksvollen religiösen Motiven und Landschaftsmalerei. Fazit: Ein überaus gelungener und interessanter Abend mit zufriedenen Gästen von nah und fern. BKU - Journal 3_07 37 bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Das „Unternehmen Türkei“ R Bei der DG Regensburg diskutierten Prof. Dr. Norbert Walter und Generalkonsul Mehmet S. Kartal D Auf dem Weg zu einem Beitritt der Türkei zur EU ist eine offene und vielseitige Debatte nötig. Das zeigte das Podiumsgespräch zwischen Prof. Dr. Norbert Walter und Generalkonsul Kartal bei der DG Regensburg. Etwa 80 Gäste aus Wirtschaft und Gesellschaft beteiligten sich engagiert und diskussionsfreudig. Eingeladen hatten der BKU und die Unternehmerrunde e.V. Bedeutung und Breite des Themas zeigten sich bereits in Walters Impulsvortrag. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank vermisste eine rationale Im Dialog: Norbert Walter (Li.) und Generalkonsul Kartal Debatte zum Thema Türkei, das oft in „inhaltsleeren Vokabeln“ münde. Dabei bescheinigt BKU-Mitglied Walter der Türkei ein hohes Wirtschaftsund Entwicklungspotenzial. Er erwartet für die nächsten Jahre ein kontinuierliches jährliches Wirtschaftswachs- tum von rund vier Prozent. Ein Potenzial, das von der deutschen Wirtschaft größtenteils übersehen werde. Die Türkei gelte nicht als ein Land, um das man sich mit Direktinvestitionen zu kümmern habe. Der türkische Generalkonsul Mehmet Selim Kartal be- klagte die sehr kritische, bis hin zur Übertreibung neigende Haltung der deutschen Medien zur Türkei. Die Türkei sei immer ein Verfechter Europas gewesen und werde dies auch in Zukunft sein. Die Medien dagegen stellten die Türkei ausschließlich mit problematischen Fragestellungen wie dem Thema Armenien dar. Viele Aspekte der Türkei würden in Europa gar nicht wahrgenommen. Fazit: Das Thema Türkei lässt sich nicht auf wenige Stammtischparolen reduzieren; es ist vielmehr als Chance für Deutschland, Europa und die Türkei zu verstehen. Vollmitgliedschaft Löwenstein, Karl Prinz zu, Geschäftsführer der Deutschen Malteser gGmbH, Köln Andres-Unger, Petra, Coaching und Organisationsberatung, München Höglmeier, Harald, Geschäftsführer der Otto Höglmeier Entsorgungs GmbH, Ellingen Papaioannou, Joannis, Papas Fliesen u. Natursteine, Bonn Becker, Christoph, Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Kreis Olpe e.V. Hölken, Verena, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnern zu Olpe Broer, Bernd, Geschäftsf. Gesellschafter der GEBRO Dr. Ing. Broer GmbH & Co. KG, Paderborn Brzezina, Anna-Maria, Geschäftsführer der Birkamidon Rohstoffhandels GmbH, Berlin Pottgiesser, Cornel, Partner der Rechtsanwälte Pottgiesser & Partner, Esslingen Rentrop, Norman, Verlag Norman Rentrop, Bonn Ibels, Elmar, Finanzkonzepte Ibels, Duisburg Röhrig, Alfred, vorm. Deutsche Bank Köln Jarrenberg, Clemens, Geschäftsf. Gesellschafter der SAM Headhunting Baden-Württemberg GmbH, Karlsruhe Sattler-Mütherich, Geschäftsführung der Sattler Modevertriebs GmbH, Warstein Schlereth, Eugen, Geschäftsführer Gemüseland Schlereth, Unterpleichfeld Diederich, Uwe, DT Bauplanungsbüro für Hoch- und Ingenieurbauten GmbH, Magdeburg Kaiser, Paul, Kfm. Direktor der Psychosomatischen Fachklinik St. FranziskusStift, Bad Kreuznach Feibel, Albrecht, Geschäftsf. Gesellschafter der F & T Reiseservice, Saarbrücken Kasper, Dr. Martin, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Childaid Network, Königstein Schmid, Dr. Helmut, Geschäftsf. Partner des Ganzheitlichen Vermögensmanagement Löffelmacher, Dr. Schmid & Partner, München Klose, Peter, Ruheständler, Berlin Schmid, Thomas, Anwaltskanzlei, Ulm Kommende Dortmund, Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn Spiegel, Dr. Udo, Leiter F & E, QS, Tiefkühlkost, Mitglied der Bereichsleitung der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG Feldmann, Bernhard, Feldmann & Beller GmbH & Co. KG, Paderborn Gallus, Horst, Unternehmensberatung Düsseldorf Gritz, Johannes, Geschäftsführer der DURMIN Entsorgung und Logistik GmbH, Nürnberg Hellmund, Michael, Relationshipmanager der Hypo Vereinsbank, Hamburg 38_BKU - Journal 3_07 Krieger, Bernd, Crossroads Europe GmbH, Schwäbisch Gmünd Lakomczyk, Johannes, Geschäftsfüher FLIESENRABE Magdeburg GmbH Truffner, Georg, Mitinhaber/Partner der Rechtsanwaltskanzlei Balke, Truffner, Dr. Hirner, Biberach Mütel, Hans Jochen, Mütel-Architekten, Hamburg Vipic, Alois, Gardinen Vipic, Regensburg O 0 0 1 N e u e M i t gl i e d e r Hetzenegger, Markus, Edeka-Hetzenegger, Bergisch Gladbach Ü w ga k A S ti S ge L ti K 1 Weigl, Dr. Werner, geschäftsf. Gesellschafter der BBI Bauer Beratende Ingenieure GmbH, 2 Juniorenmitglieder Metten, Michael, Assistent der Geschäftsführung der Metten Stein + Design GmbH & Co. KG, Overath Uckermann, Thorsten, Geschäftsführer des Fridolinbades GmbH, Köln Übernahme der Firmenmitgliedschaft Deutsche Bank AG, Köln von Herrn Alfred Röhrig auf Herrn Horst-Georg Bröhl Firmenmitglieder 2 2 2 2 Deutsche Leasing AG, vertr. durch Hans-Michael Heitmüller, Bad Homburg DKM Darlehnskasse Münster eG, vertr. durch Christoph Bickmann SternVerlag e.K., vertr. durch Klaus Janssen, Meerbusch VR Bank Bergisch Gladbach Overath -Rösrath eG, vertr. durch Vorstandsmitglied Franz Hardy, Bergisch Gladbach 2 is neei as ch en ei aie ar. rr- ei ge ece nd H, r G, bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM Risiken und Nebenwirkungen DG Köln informiert über Häuser-Schenkungen Über Risiken und Nebenwirkungen bei der Weitergabe von Immobilien erkundigen Sie sich bei Ihrem Anwalt und Steuerberater. So lassen sich die Informationen zusammenfassen, die Steuerberaterin Jutta Stüsgen und Notar Dr. Martin Lohr jetzt beim Mittagstisch der Diözesangruppe Köln gaben. Die Diskussion zeigte, dass viele der 30 Teilnehmer persönlich betroffen sind. Lohr warnte davor, kurzsichtig der Mode zu folgen und das eigene Haus schon zu Lebzeiten den Kindern zu übertragen, denn: „Sie trennen sich von Ihrem Eigentum!“. Folglich sollte vor einer Übertragung geklärt werden, warum dies geschehe und welche recht- lichen und steuerlichen Folgen dies habe. Das klassische Motiv sei es, die späteren Erbschaftssteuern zu sparen. Die Frage der Erbschaftssteuern sei seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in der Schwebe, erklärte BKU-Mitglied Stüsgen. Die Richter hatten bemängelt, dass Immobilien bei der Erbschaftssteuer gegenüber ande- rem Besitz bevorzugt werden. Diese Ungleichheit muss der Gesetzgeber nun bis Ende nächsten Jahres ausräumen. Wichtig ist, dass sich Fehler in Schenkungsverträgen nicht mehr beheben lassen, sobald diese notariell beurkundet sind. Folglich sollten alle steuerlichen und juristischen Folgen vorab geklärt werden. Peter Unterberg A k t u e l l e Te r m i n e Oktober 08.10. DG Magdeburg, 18.30 Uhr, Kabarettbesuch, „Zwickmühle“, Leiterstraße, Magdeburg 09.10. DG Freiburg: 12.15 Uhr, Mittagstisch, 12.-14.10.BKU-Bundestagung in Essen 16.10. DG Würzburg: Besichtigung des Museums Gerolzhofen Führung mit H. H. Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen 22.10. DG Aachen, Verabschiedung des langjährigen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Rüsges, 17.00 Uhr heilige Messe, ab 18.15 Festakt mit Vortrag Prof. Dr. Peter Schallenberg, „Wie viele christliche Werte kann sich ein Unternehmer leisten?“, Bischöfliche Akademie, Aachen 26.10. DG Paderborn: 16.00 Uhr, Firmenseminar, KlingenthalGruppe, Salzkotten 26.10. DG Leipzig: 12.00 Uhr BKU-Mittagstisch, Cafe Paul, Leipzig 26.10. DG Kurpfalz: 17.00 Uhr Besichtigung Fa. Freudenberg in Weinheim 29.10. BKU und Partner: 19.00 Uhr „Schicksalsthema Bildung“ Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin. Mit Prof. Dr. Michael Hüther (IW, Köln), Katherina Reiche MdB, Bernhard Recker, MdL 29.10. DG Stuttgart: Gemeinschaftsveranstaltung mit dem AEU zur Nachhaltigkeit: es diskutieren Dais, Bosch und Fürst Lövenstein, Stuttgart 31.10. DG Bonn: 13.30 - 19.00 Uhr „Gutes tun über den Tod hinaus - 1. Bonner Tag des Erbrechts" Mit Vorträgen u.a. von: Fritz Roth, Bestattungsunternehmer, Dr. Peter Kemp, Notar, Alexander Knauss, Fachanwalt für Erbrecht, Dr. Hans Reckers, Vorstand der Deutschen Bundesbank, Leoninum, Bonn November 02.11. DG Magdeburg: 13.00 Uhr Mittagstisch 04.11. DG Düsseldorf: 11.-14.00 Uhr Frühschoppen mit Podiumsdiskussion, Kultur & Häppchen in Kooperation mit der KAS: „Soziale Marktwirtschaft in Zeiten der Globalisierung“, Maxhaus Düsseldorf 06.11. DG Düsseldorf:19 Uhr Mitgliederversammlung, anschl. Offener Abend, Maxhaus 06.11. DG Freiburg: 12.15 Uhr Mittagstisch mit Vortrag, Zunftstube Hotel Kolping 06.11. DG Aachen, Vortrag, Dr. Müller, „Änderung der Wertund Weltachse - vom Wirtschaftswunder über 68er zur Globalisierung, Art-Hotel, Superior, Aachen 07.11. DG Dresden:19.30 Uhr Vortrag Jörg Naumann: BASEL II Auswirkungen auf den Mittelstand, Haus der Kathedrale, Dresden 07.11. DG-Hamburg, 19.30 Uhr, Treffen im Hafen-Klub, Berthold BonekampKerkhoff, Geschäftsführer des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmsstift, Hamburg 07.11. DG Münster, 19.00 Uhr, Stammtisch bei Stuhlmacher, Prinzipalmarkt, Münster 07.11. DG Düsseldorf, 19.00 Uhr, Gemeinschaftsveranstaltung BKU/Bank im Bistum Essen/Stadtsparkasse Düsseldorf, „Vorstellung Mikrofinanzfonds“, Forum Stadtsparkasse, Berliner Allee, Düsseldorf 08.11. Gemeinschaftsveranstaltung BKU/AEU/Wirtschaftsbeirat der Union 16. -17.11. DG Magdeburg: Tagung in Kirchmöser 17.11. Initiativgruppe Ulm: 14.00 bis 19.00 Uhr Seminar „BKU für Einsteiger“, Kloster Roggenburg 20.11. DG Ruhrgebiet: Veranstaltung zum Thema „Der flexible Mensch“, Wolfsburg 20.11. DG Köln, 18.00 Uhr Vortragsveranstaltung mit Bundesbildungsministerin Annette Schavan 21.11. DG Regensburg: 12.30 Uhr, Mittagstisch, Federico Secondo, Deichgasse 1, Regensburg 27.11. DG Würzburg: 18.30 Uhr Besichtigung Juliusspital Führung Kirche: mit H, H,. DK Dr. Lenssen, Führung Keller: mit Herrn FD Dr. Bauer 27.11. DG-München: Bogenhausener Kreis 27.11. DG Hildesheim: 18.00 Uhr, gemeinsamer Gottesdienst in St. Godehard, anschließend Gespräch mit Abt Benedikt Lindemann OSB „Die Situation der Christen im Heiligen Land“, Hildesheim 30.11. DG Ruhrgebiet, 12 Uhr, Adventliche Begegnung, Propstei St, Augustinus, Gelsenkirchen 30.11. DG Münster, 19 Uhr, Orgelkonzert und adventliches Abendessen Dezember 04.12. DG Aachen: Rorategottes- dienst mit Msgr. Poqué, Priesterseminar 04.12. DG Düsseldorf: 19.00 Uhr, Jour Fixe, Offener Abend, Maxhaus 04.12. DG Köln, 12.30 Uhr - 14.30 Uhr, Mittagstisch, Dr. Manfred Becker-Huberti, „Apfel, Nuss und Mandelkern Brauchtum in der Weihnachtszeit, Kolpinghaus International 04.12. DG Freiburg: 12.15 Uhr Mittagstisch mit Vortrag, Zunftstube Hotel Kolping 06.12. DG Rhein-Main:Gottesdienst, Adventsmeditation, Dr. Scholz, Kaiserdom 06.12. DG Stuttgart: 19.00 Uhr, Nikolauslesung 06.12. DG Paderborn: 19.00 Uhr, Stammtisch, Gut Ringelsbruch, 07.12. DG Magdeburg: 13.00 Uhr Mittagstisch 10.12. DG Bonn, 12.30 - 14.00 Uhr, Mittagstreff, RheinauenParkrestaurant, Bonn 13.12. DG Regensburg: 16.30 Uhr, Mitgliederversammlung (Kolpinghaus / Haus Heuport) 14.12. DG Leipzig: 12.00 Uhr, BKU-Mittagstisch, Cafe Paul, Leipzig 17.12. DG Berlin: 18.00 Uhr Heilige Messe, anschließend Adventsfeier Vorschau 2008 18.-19.4. Frühjahrstagung in Schmallenberg 26.4.-01.5. BKU-Romreise 16.- 18.5. Besinnungswochenende zusammen der südwestdeutschen DGs in einem Kloster in Neustadt an der Weinstraße 21.-25.5. 97. Deutscher Katholikentag in Osnabrück 17.-19.10. BKU-Bundestagung in Stuttgart BKU - Journal 3_07 39 IMPRESSUM bku_journal_3_07.ps - 9/26/2007 3:06 PM G 2943 F BKU-JOURNAL Quartalszeitschrift des Bundes Katholischer Unternehmer. Herausgeber: Bund Katholischer Unternehmer e.V., Georgsstraße 18, 50676 Köln, Telefon 02 21/2 72 37-0, Fax 02 21/2 72 37 27 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.bku.de Redaktion: Peter Unterberg Druck: Zimmermann Druck und visuelle Kommunikation, Köln Erscheinung: viermal jährlich Bezugspreis: 4,00 Euro Adressenfeld ISSN 1865-4576 ;`\M\id^\ejDXeX^\i[\iDeZ_\e\iIZble[<I>F nnn%d\X^%Zfd Gestalten Sie die Zukunft @_ibfdg\k\ek\i8ejgi\Z_gXike\i]iD<8>$=fe[j ?XdYli^$DXee_\`d\iM\ij`Z_\ile^j$8> 8cY\ikBiXee`Z_ M\ikiXl\ejdXee[\i<I>F>ilgg\]ib`iZ_c`Z_\e9\i\`Z_ Il[fcjk[k\ijki%**,`e00(')E`\[\ie`jjX K\c\]fe1'*-( s + )* '* )) <dX`c18cY\ik%BiXee`Z_7?XdYli^$DXee_\`d\i%[\ M\iXeknfikc`Z_\j?Xe[\cei\`Z_kY\i[`\\`^\e\>\e\iXk`fe_`eXlj% Ki\]]\eJ`\Y\`@_i\iBXg`kXcXecX^\\`e\Y\nljjk\<ekjZ_\`[le^]i[`\ N\ckmfedfi^\e%D`k[\dD<8>EXZ__Xck`^b\`kj\kq\eJ`\Xl]qlble]kj$ fi`\ek`\ik\N\ik\#f_e\[XY\`Xl][`\<ekn`Zbcle^jZ_XeZ\e[\i`ek\ieX$ k`feXc\e8bk`\edibk\qlm\iq`Z_k\e%J`\`em\jk`\i\e`eLek\ie\_d\e# [`\e`Z_kelilek\ibfefd`jZ_\e#jfe[\ieXlZ_bfcf^`jZ_\ele[ jfq`Xc\e8jg\bk\e`e`_i\i9iXeZ_\]_i\e[j`e[%JZ_X]]\eJ`\d`klej \`e\Y\jj\i\Qlble]k% s D<8>EXZ__Xck`^b\`ks 8cc\`em\iY`e[c`Z_\>ile[cX^\]i[\e<in\iYmfe=fe[jXek\`c\ej`e[[\ia\n\`cj^ck`^\Xlj]_ic`Z_\le[m\i\`e]XZ_k\M\ibXl]jgifjg\bkjfn`\[\ic\kqk\AX_i\j$Yqn%?XcYaX_i\jY\i`Z_k2bfjk\ecfj\i_ckc`Z_Y\`D<8>DLE@:?<I>FBXg`kXcXecX^\^\j\ccjZ_X]k dY?#FjbXi$mfe$D`cc\i$I`e^(/#/'***DeZ_\e%Mfe[\iD<8>DLE@:?<I>FBXg`kXcXecX^\^\j\ccjZ_X]kdY?Xl]^\c\^k\=fe[jj`e[XljjZ_c`\c`Z_]i[\eM\iki`\Y`d@ecXe[9le[\ji\glYc`b;\lkjZ_cXe[ Y\jk`ddk8ljeX_d\1D<8><lif@em\jkle[D<8> EXZ__Xck`^b\`k XlZ_ `e {jk\ii\`Z_ % =i I`Z_k`^b\`k# Mfccjke[`^b\`k le[ 8bklXc`kk [`\j\i @e]fidXk`fe\e Y\ie\_d\e n`i b\`e\ >\n_i%