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│HIPEC Klinik und Poliklinik für Chirurgie Patienteninformation und Einverständniserklärung Operationen bei Tumorbefall des Bauchfells Primärtumor: Kolorektales Karzinom Appendixkarzinom Pseudomyxoma peritonei Magenkarzinom Peritoneales Mesotheliom Ovarialkarzinom Sonstiges: __________________________ Patientenetikett Art des operativen Eingriffes: Zytoreduktive Chirurgie (CRS) Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) Zytostatikum 1: _________________ i.v. i.p. Zytostatikum 2: _________________ i.v. i.p. Tumordebulking/Palliativeingriff ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Aufklärender Arzt/aufklärende Ärztin: __________________________ OP-Datum: __________________ Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, bei Ihnen liegt (möglicherweise) ein Tumorbefall des Bauchfells (Peritonealkarzinose) vor, der einen operativen Eingriff sinnvoll erscheinen lässt. Die vorliegende Patienteninformation stellt die grundlegenden operativen Verfahren und deren häufigste Komplikationen dar. Sie soll das folgende Aufklärungsgespräch mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin erleichtern und dient dessen Dokumentation. Bitte lesen Sie die Patienteninformation aufmerksam durch und notieren Sie entstehende Fragen für das Aufklärungsgespräch. Allgemeine Komplikationen Bei jedem operativen Eingriff kann es vor, während und nach der Operation zu Komplikationen kommen. Das operative Risiko ist u.a. abhängig von Größe und Dauer sowie Art des Eingriffes und von möglichen bekannten oder unbekannten Begleiterkrankungen des/der Patienten/Patientin. Die unerwünschten Ereignisse können im Einzelfall akut oder im Verlauf lebensbedrohlich sein, einen Erweiterung des Eingriffes erfordern und/oder zu weiteren operativen Eingriffen oder Behandlungen führen. Im Rahmen abdomineller chirurgischer Eingriffe können die folgenden allgemeinen unerwünschten Ereignisse auftreten: • Blutung, Nachblutung und Hämatom: Während des chirurgischen Eingriffes oder im postoperativen Verlauf kann es zu einem Blutverlust kommen, der u.U. eine Fremdblutübertragung notwendig macht, in deren Rahmen ein Restrisiko für die Übertragung von Infektionskrankheiten wie z.B. HIV oder Hepatitis besteht. In diesem Zusammenhang sollte vor dem Eingriff die Möglichkeit einer Eigenblutübertragung besprochen werden. Ein weiteres Risiko besteht in der Entwicklung einer Transfusionsreaktion. Darüber hinaus kann eine Nachblutung einen erneuten operativen Eingriff oder eine Intervention notwendig machen. • Infektion, Abszess, Wundheilungsstörung: Infolge des chirurgischen Eingriffes kann es insbesondere im Falle einer Darmeröffnung während der Operation zu Infektionen kommen. Diese können zu Eiteransammlungen im Bauchraum (Abszess), Bauchfellentzündung (Peritonitis) oder Wundinfektionen führen, die einen erneuten Eingriff oder eine Intervention erforderlich machen. Weitere Folgen wie Organfunktionsstörungen (Niere, Leber, Lunge) oder Fistelbildung sind möglich. Zudem besteht auch ein Seite 1 von 7 ©2013 Dr. G. Glockzin Patienteninformation und Einverständniserklärung – OP bei Tumorbefall des Bauchfells • • • • • • • │HIPEC erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Lungenentzündung (Pneumonie). Darüber hinaus können Infektionen der Gallenwege (Cholangitis) oder Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) auftreten, die ggf. ebenfalls weiterer Behandlung bedürfen. In Folge der Infektion kann es zu einem Übertritt von Bakterien in die Blutbahn bis hin zur lebensbedrohlichen Sepsis mit Multiorganversagen kommen. Im Falle von Wundinfektionen ist mit einer offenen Wundbehandlung, Spülungen, Anwendung diverser Methoden zur Wundkonditionierung und/oder Sekundärnaht zu rechnen. Platzbauch, Narbenhernie, Narbenwucherung: Im kurzfristigen postoperativen Verlauf kann es durch erhöhten Druck im Bauchraum oder im Rahmen einer Infektion zu einem Nahtversagen im Bereich der Bauchdecken, sog. Platzbauch, kommen, der i.d.R. einen erneuten operativen Eingriff erforderlich macht. Mittel- bzw. langfristig können Narbenbrüche sowie Narbenwucherungen auftreten, die ggf. operativ versorgt bzw. korrigiert werden müssen oder sollten. Verletzung innerer Organe/Gefäße/Nerven: Im Rahmen des operativen Eingriffes kann es trotz aller Sorgfalt zu Verletzungen innerer Organe, Gefäße und/oder Nerven kommen, die einen entsprechenden Funktionsausfall oder ein Durchblutungsstörung nach sich ziehen. Hierdurch kann je nach Verletzung eine Entfernung des betroffenen Organs oder von Organteilen, eine chirurgische Rekonstruktion, ein Gefäßersatz, sowie im Verlauf weitere chirurgische Eingriffe oder Interventionen notwendig werden. Eingetretene Funktionsverluste können im Einzelfall unumkehrbar sein und dauerhaft behandlungsbedürftig bleiben (z.B. Blutwäsche (Dialyse), motorische/sensible Ausfälle uvm.). Das Risiko operationsbedingter Verletzungen ist insbesondere bei Verwachsungen durch Voroperationen, abgelaufene Bauchfellentzündungen oder ausgedehnten Tumorbefall deutlich erhöht. Thrombose, Lungenembolie: Aufgrund des operativen Eingriffes besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Blutgerinnseln (Thrombose) und damit auch einer Abschwemmung in die Lungenstrombahn (Lungenembolie). Weitere thrombotische Gefäßverschlüsse mit folgender Minderdurchblutung des Darmes (Darmischämie), Schlaganfall oder Herzinfarkt sind ebenfalls möglich. Daher erfolgt, soweit vorliegende Begleiterkrankungen diese nicht einschränken oder aber eine therapeutische Antikoagulation notwendig machen, eine perioperative Thromboseprophylaxe durch Kompressionsstrümpfe und niedermolekulares Heparin (NMH). Die Gabe von Heparin oder anderen Antikoagulanzien kann allerdings auch in prophylaktischer Dosierung das postoperative Blutungsrisiko erhöhen. Allergie, Unverträglichkeitsreaktion: Schwere allergische Reaktionen auf Medikamente oder Materialien wie z.B. Latex sind selten, können aber schwerwiegende Folgen bis hin zum lebensbedrohlichen Multiorganversagen haben und ggf. eine intensivmedizinische Maßnahmen erforderlich machen. Bleibende Schäden sind bei schwerem Verlauf möglich. Lagerungsschaden: Insbesondere bei sehr langer Operationszeit kann es zu Druckschäden von Nerven und/oder Muskeln sowie zu Durchblutungsstörungen im Bereich der Arme und Beine kommen, die zu Gefühls- und/oder Funktionsausfällen der betroffenen Extremität führen können. Im Falle eines Kompartment-Syndroms sind häufig mehrere Folgeeingriffe notwendig. Bleibende Schäden sind nicht auszuschließen. Künstlicher Darmausgang, Stomakomplikation: Im Rahmen bauchchirurgischer Eingriffe kann die Anlage eines künstlichen Darmausganges (Anus praeter, Stoma) notwendig sein. Bei elektiven Eingriffen wird daher die Position des möglichen künstlichen Darmausganges durch die StomatherapeutInnen vor dem Eingriff angezeichnet, um eine optimale Lage und postoperative Versorgung zu gewährleisten. Mögliche Komplikationen sind schlechte Versorgbarkeit, Brüche, Verengungen, Blutungen und Stomavorfälle. Im Einzelfall kann hier eine operative Versorgung notwendig sein. Stenose, Insuffizienz: Bei allen Hohlorganen, die im Rahmen eines Eingriffes operativ rekonstruiert werden, kann es zu einer Verengung (Stenose) oder zu einer Undichtigkeit der Naht (Insuffizienz) kommen. Häufig ist in diesen Fällen ein erneuter operativer Eingriff oder eine Intervention notwendig. Durch Verwachsungen, Narben oder Strikturen kann es auch im Bereich nicht unmittelbar operierter Hohlorgane zu Verengungen kommen, die ggf. ebenfalls versorgungspflichtig werden können. Seite 2 von 7 ©2013 Dr. G. Glockzin Patienteninformation und Einverständniserklärung – OP bei Tumorbefall des Bauchfells • • │HIPEC Blasenentleerungsstörung, Störung der Sexualfunktion: Insbesondere nach Eingriffen im kleinen Becken können Blasenentleerungsstörungen, aber auch Stuhlentleerungsstörungen und Störungen der Sexualfunktion auftreten, die sich im Verlauf vollständig, aber auch nur teilweise oder überhaupt nicht zurückbilden können. Relativ häufig ist ein postoperativer Harnverhalt nach Entfernung des Blasenkatheters, der durch Neuanlage des Blasenkatheters oder auch Anlage eines suprapubischen Blasenkatheters therapiert wird. Je nach Beschwerdebild können weitere Interventionen und insbesondere bei Inkontinenz und Potenzstörungen z.T. langwierige Behandlungen notwendig sein. Erguss, Verhalt: Sekretansammlungen sind nach einem chirurgischen Eingriff häufig. Diese können im Bauchraum aber auch im Bereich der Wunde oder im Brustraum (Pleuraerguss) auftreten. Eine interventionelle Drainagenanlage oder eine offen chirurgische Entlastung kann notwendig sein. Zytoreduktive Chirurgie (CRS) Ziel der zytoreduktiven Chirurgie ist die Entfernung aller sichtbaren Tumorknoten im Bauchraum. Eine komplette makroskopische Zytoreduktion (CC-0/1) gilt als erreicht, wenn keine Tumorknoten >2,5 mm mehr nachweisbar sind. Hierzu sind je nach Tumorbefallsmuster zahlreiche Prozeduren notwendig. Dazu gehören Organ- und Organteilresektionen, Gefäßresektionen, Muskel-, Zwerchfell- und Bauchdeckenresektionen sowie Lymphknotenentfernungen und die jeweils zugehörigen Rekonstruktionen. Darüber hinaus wird das den Bauchraum auskleidende Bauchfell (Peritoneum) ganz oder teilweise entfernt. Das Ausmaß des Tumorbefalls wird mit Hilfe des Peritoneal Cancer Index (PCI), eines Scores von 0 bis 39, bei dem das Abdomen in 13 Regionen eingeteilt und je nach Tumorlast mit 1-3 Punkten bewertet wird. Hierzu ist i.d.R. ein kompletter medianer Bauchschnitt vom Ende des Brustbeines bis zum vorderen Beckenknochen notwendig. Grundsätzlich kann das definitive Ausmaß des Tumorbefalls im Bauchraum erst bei der Operation sicher eingeschätzt und hinsichtlich der Möglichkeit einer kompletten makroskopischen Zytoreduktion beurteilt werden. Die vor der Operation durchgeführte Diagnostik (CT, MRT, PET-CT etc.) kann den tatsächlichen Tumorbefall deutlich unterschätzen. Ist eine CC-0/1-Resektion nicht möglich, wird ggf. lediglich eine limitierte Tumorresektion oder überhaupt keine weitere Operation durchgeführt und der Bauch wieder verschlossen. Die folgenden Prozeduren können im Rahmen des operativen Eingriffes notwendig sein (bereits vor der Operation wahrscheinlich erscheinende Prozeduren können hier zusätzlich angekreuzt werden): Peritonekotmie rechter Oberbauch: Hier kann zusätzlich eine Zwerchfellteilresektion mit anschließender Thoraxdrainagenanlage sowie eine Leberkapsel(teil)resektion und häufig die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) notwendig sein. Peritonektomie linker Oberbauch: Hier kann zusätzlich eine Zwerchfellteilresektion mit anschließender Thoraxdrainagenanlage sowie häufig eine Entfernung der Milz (Splenektomie) notwendig sein. Im Falle einer Splenektomie sollte die Impfung gegen Pneumokokken, Meningokokken und Haemophilus influenzae B erfolgen. Peritonektomie kleines Becken: Diese Prozedur umfasst häufig bei Frauen die Mitentfernung von Eierstöcken (Ovarektomie), Eileitern und Gebärmutter (Hysterektomie) sowie ggf. der Samenbläschenund Samenstränge bei Männern. Darüber hinaus kann bei beiden Geschlechtern eine Enddarmentfernung (Rektumresektion) notwendig sein. Bei Infiltration der Harnblase erfolgt die Blasenteilresektion mit direkter Naht. Eine Zystektomie mit künstlicher Harnableitung bleibt Ausnahmefällen vorbehalten. Folgen des operativen Eingriffs im kleinen Becken können Harnentleerungsstörungen, Stuhlentleerungsstörungen, Inkontinenz und Potenzstörungen sein. Peritonektomie rechter/linker Mittelbauch Infragastrale Omentektomie: Die Entfernung des sogenannten großen Netzes gehört zu den Standardprozeduren im Rahmen der CRS und geht aufgrund der Mitentfernung von den Magen versorgenden Gefäßen häufig mit einer vorübergehenden Magenentleerungsstörung einher. Magenteilresektion/Gastrektomie: Eine komplette Gastrektomie stellt einen erheblichen Eingriff in die postoperative Lebensqualität dar und sollte daher in jedem Fall präoperativ ausführlich besprochen werden. Magenteilresektionen sind insgesamt deutlich häufiger notwendig. U.a. kann es neben Seite 3 von 7 ©2013 Dr. G. Glockzin Patienteninformation und Einverständniserklärung – OP bei Tumorbefall des Bauchfells │HIPEC Passagestörungen auch langfristig zu Unverträglichkeiten sowie Nahrungsverwertungsstörungen mit Mangelerscheinungen kommen. Resektion des Omentum minus: Die Entfernung des kleinen Netzes ist Bestandteil der Gastrektomie, kann aber auch isoliert bei Tumorbefall notwendig sein. Hier kann es im Einzelfall zur Verletzung einer atypischen linken Leberarterie kommen. Leberresektion: Im Falle einzelner, gut entfernbarer Lebermetastasen oder einer tiefergehenden Infiltration der Leberkapsel kann eine limitierte Leberresektion sinnvoll sein. Mögliche Komplikationen sind Blutung, Infektion, Galleleckage, gallige Peritonitis und postoperative Leberfunktionsstörungen. Im Falle einer Gallengangsresektion mit biliodigestiver Anastomose können wiederkehrende Gallengangsentzündungen (Cholangitiden) auftreten. Stripping der Bursa omentalis: Die Entfernung von Tumorbefall im Raum zwischen Bauchspeicheldrüse und Magen kann zur Verletzung der Bauchspeicheldrüse mit Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie zur Verletzung von Strukturen im Leberhilus führen, die ggf. weitere chirurgische Eingriffe oder Interventionen erforderlich machen. Eine zusätzliche (Teil-)Entfernung der Bauchspeicheldrüse (Pankreasresektion) kann notwendig sein. Diese kann zu Stoffwechselstörungen und Diabetes führen. Dünndarm-/Kolonresektion: Häufig ist eine Entfernung von Teilen des Dünndarmes oder des Dickdarmes notwendig. Meist kann die Passage durch Naht wiederhergestellt werden. In der Folge kann es zu Engstellen (Stenose) oder Nahtundichtigkeiten (Insuffizienz) kommen, die eine erneute Operation oder eine Intervention erforderlich machen. Multiviszeralresektion Vorgehen nach intraoperativem Befund: Das genaue operative Vorgehen sowie das zum Erreichen einer kompletten makroskopischen Zytoreduktion notwendige Resektionsausmaß und die Anzahl und Art der Organresektionen und Rekonstruktionen kann letztlich erst intraoperativ definitv festgelegt werden. Sonstiges/Besonderheiten/Anmerkungen: _________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) Ziel der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie ist die Zerstörung verbliebener bzw. verschleppter Tumorzellen im Bauchraum. Die Spülung des Bauchraumes erfolgt direkt im Anschluss an den operativen Eingriff in Narkose im OP über mindestens vier Drainagen. Die unerwünschten Wirkungen der HIPEC sind abhängig von den verwendeten Substanzen sowie diversen individuellen Patientenfaktoren wie Vorerkrankungen, Funktionseinschränkungen von Organen oder Unverträglichkeiten. Prinzipiell können dieselben unerwünschten Wirkungen wie bei der intravenösen Gabe der verwendeten Substanzen. Dies sind u.a. Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, erhöhte Infektanfälligkeit, Haarausfall, Gefühlsstörungen und Fehlempfindungen an Händen und Füßen, Blutbildveränderungen, Beeinträchtigung von Organfunktionen (Leber, Niere, Knochenmark), allergische Reaktionen und Unverträglichkeitsreaktionen. Häufig werden nach CRS und HIPEC Passagestörungen des Magen-Dram-Traktes (Subileus) und Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) beobachtet. Alle Substanzen können potentiell Krebs erzeugen, vererbbare Schäden verursachen, die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und das Kind im Mutterleib schädigen. Eine Schwangerschaft muss daher vor einer HIPEC ausgeschlossen sein. Darüber hinaus wird für männliche und weibliche PatientInnen eine konsequente Verhütung während des gesamten Therapiezeitraumes mit Zytostatika sowie mindestens bis sechs Monate nach der letzten Zytostatikagabe empfohlen. Im Folgenden werden die häufigen bei der intravenösen Anwendung der einzelnen Zytostatika auftretenden unerwünschten Wirkungen auf Grundlage der entsprechenden Fachinformationen nochmals aufgeführt: • 5-Fluorouracil (5-FU): Das Zytostatikum wir im Rahmen der bidirektionalen HIPEC intravenös verabreicht. Kontraindikationen für die Anwendung sind: bekannte Überempfindlichkeit, Knochenmarksdepression, schwere Blutbildveränderungen, schwere Leberfunktionsstörungen und akute Infektionen. Seite 4 von 7 ©2013 Dr. G. Glockzin Patienteninformation und Einverständniserklärung – OP bei Tumorbefall des Bauchfells • • • • │HIPEC Darüber hinaus sollte eine Gabe bei Patienten mit Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD)-Mangel vermieden werden. Dieser kann vor der Erstgabe mittels einer Genanalyse ausgeschlossen werden. Häufige unerwünschte Wirkungen nach 5-FU-Gabe sind u.a.: Störung der Immunabwehr, erhöhte Infektionsrate, Störungen der Blutbildung, erhöhte Harnsäurespiegel, vorübergehende Störungen des zentralen Nervensystems (ZNS), Durchblutungsstörungen des Herzens, Angina pectoris-ähnliche Beschwerden, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Herzmuskelentzündung, Verengung der Atemwege, Nasenbluten, Erbrechen, Übelkeit, Durchfälle, Schleimhautentzündung, Leberzellschädigung, Hand-Fuß-Syndrom, Hautveränderungen, Fieber und Störungen des Allgemeinbefindens. Darüber hinaus können zahlreiche weitere unerwünschte Wirkungen auftreten. Oxaliplatin: Oxaliplatin darf bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeitsreaktion, Störungen der Blutbildung definierter Ausprägung, schwerer Nierenfunktionsstörung und je nach Ausprägung und Ursache peripherer Nervenschädigung mit Funktionseinschränkung nicht eingesetzt werden. Folgende häufige unerwünschte Wirkungen wurden bei der systemischen Therapie - meist in Kombination mit 5-FU über einen längeren Zeitraum - u.a. beobachtet: Erhöhung der Leberwerte im Labor, Blutbildungsstörungen, Fieber, Nervenschädigung mit Gefühlseinschränkungen, Schwindel, zentralnervöse Störungen, Kopfschmerzen, Augenbindehautentzündung, Verschlechterung des Seh- und/oder Hörvermögens, Atemnot, Husten, Nasenbluten, Schluckauf, Lungenembolie, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Schleimhautentzündung, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blutungen, Darmverschluss, Haarausfall, Hautveränderungen, Hand-Fuß-Syndrom, Rücken- und/oder Gelenkschmerzen, Elektrolytverschiebungen, erhöhter Blutzucker, Infektionen, Einblutungen, Verschlechterung des Allgemeinbefindens, Schlaflosigkeit, Depression und Nervosität. Darüber sind weitere unerwünschte Wirkungen beschrieben. Cisplatin: Gegenanzeigen für die Verwendung von Cisplatin sind bekannte Überempfindlichkeit, schwere Nierenfunktionsstörung, eingeschränktes Hörvermögen definierter Art und Ausprägung, bestehende Knochenmarksschädigung definierter Art und Ausprägung, Cisplatin-induzierte Nervenschädigung und akute Infektionen. Häufige im Rahmen der systemischen Chemotherapie beschriebene unerwünschte Wirkungen sind u.a. Neuauftreten maligner Erkrankungen (Leukämie), Thrombosen, Störung der Knochenmarksfunktion, Blutarmut (Anämie), allergische Reaktionen, Elektrolytverschiebungen, Harnsäureerhöhung, periphere Nervenschäden, zentralnervösen Schädigung, Gedächtnisverlust, Störungen des Seh- und/oder Hörvermögens, Schleimhautentzündungen, Zahnfleischbluten, vorübergehende Leberfunktionsstörung und Nierenschädigung. Weitere, meist seltenere unerwünschte Wirkungen und Ereignisse sind beschrieben. Doxorubicin: Doxorubicin darf bei bekannter Überempfindlichkeit, ausgeprägter Knochenmarksschädigung, schweren Leberfunktionsstörungen, schweren Herzerkrankungen definierter Art und Ausprägung, erhöhter Blutungsneigung und akuter Infektion nicht eingesetzt werden. Häufige unerwünschte Wirkungen bei der systemischen Anwendung sind u.a.: Infektionen bis zur Sepsis, Knochenmarksschädigung, Störung der Blutbildung, Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Thrombose, Entzündung im Gefäßbereich, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schleimhautentzündungen, Gewichtsabnahme, Magen-Darm-Blutungen, Schädigungen des Dickdarmes, Haarausfall, Juckreiz, und Hautveränderungen. Hinzu kommen zahlreiche, meist seltenere weitere unerwünschte Wirkungen. Für die intraperitoneale Anwendung ist ein dosisabhängiger Sklerosierungseffekt beschrieben, weshalb eine maximale Dosierung von 15 mg/qm Körperoberfläche nicht überschritten werden sollte. Mitomycin: Kontraindikationen für die Anwendung von Mitomycin sind bekannte Überempfindlichkeit, Blutbildungsstörung definierter Art und Ausprägung, erhöhte Blutungsneigung und akute Infektion. Lungen-, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen können den therapeutischen Einsatz von Mitomycin ebenfalls einschränken. Bei der systemischen Therapie mit Mitomycin wurden u.a. folgende unerwünschte Wirkungen häufiger beobachtet: Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Schleimhautentzündung, Durchfälle, Knochenmarkschädigung, Störung der Blutbildung, Lungenentzündung, Atemnot, Kurzatmigkeit, Husten, Hautveränderungen, Rötung der Handinnenflächen Seite 5 von 7 ©2013 Dr. G. Glockzin Patienteninformation und Einverständniserklärung – OP bei Tumorbefall des Bauchfells │HIPEC und Fußsohlen, Haarausfall und Nierenfunktionsstörungen. Weitere unerwünschte Wirkungen sind möglich. • Irinotecan: Kontraindikationen für die Anwendung von Irinotecan sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, bekannte Überempfindlichkeit, dreifach über der Norm erhöhtes Serumbilirubin, schwere Störungen der Knochenmarksfunktion sowie die gleichzeitige Anwendung von Johanniskrautpräparaten. Häufigere, für die intravenöse Anwendung beschrieben unerwünschte Wirkungen sind u.a. Störungen der Blutbildung, Blutarmut (Anämie), Infektionen, Fieber, allergische Reaktionen, Lungeninfiltrate, Atemnot, Durchfall (insbesondere auch verzögert einsetzend), Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Dickdarmentzündung, Nierenfunktionsstörungen, Schleimhautentzündungen, Bauchschmerzen, Haarausfall, Hautreaktionen, vorübergehendes schweres akutes cholinerges Syndrom, Anstieg der Leberwerte und allgemeines Schwächegefühl. Weitere, meist seltenere unerwünschte Wirkungen sind beschrieben. Sonstiges/Besonderheiten/Anmerkungen: _________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Tumordebulking/Palliativeingriff Das Ziel eines palliativen chirurgischen Eingriffes ist die Verbesserung der Lebensqualität bzw. die Vorbeugung oder Behandlung tumorbedingter Komplikationen. Die Operation dient nicht einer Verbesserung der Prognose der Grunderkrankung. Daher sollte das operative Risiko so gering wie möglich gehalten werden. Dennoch können auch im Rahmen eines palliativen Eingriffes o.g. Komplikationen auftreten. HIPEC-Register der DGAV Die Organgruppe Peritoneum der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie (DGAV) unterhält eine Datenbank, in die die deutschlandweit teilnehmenden Kliniken die Behandlungs- und Nachsorgedaten der PatientInnen, die eine HIPEC erhalten haben, pseudonymisiert eingeben. Ziel ist eine statistische Erfassung und regelmäßige Auswertung zur Qualitätssicherung und zur Bewertung des kombinierten Behandlungskonzeptes von CRS und HIPEC hinsichtlich der Komplikationsraten sowie der Prognose der behandelnden PatientInnen. Alle notwendigen Daten werden ohne Nennung des Namens, der Initialen und/oder exakten Geburtsdatums übermittelt. Die Bestimmungen des Datenschutzes werden eingehalten. Die Dateneingabe in das HIPEC-Register der DGAV ist integrativer Bestandteil der Zentrenzertifizierung der DGAV. Fragen/Notizen An dieser Stelle können Sie Fragen an den/die aufklärende/n Arzt/Ärztin und/oder Anmerkungen zum Aufklärungsgespräch notieren. _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ Seite 6 von 7 ©2013 Dr. G. Glockzin Patienteninformation und Einverständniserklärung – OP bei Tumorbefall des Bauchfells │HIPEC Was der/die Arzt/Ärztin wissen sollte: Relevante Vorerkrankungen: ____________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Voroperationen: ______________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Allergien/Unverträglichkeiten: ___________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Aktuelle Medikation: ___________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Sonstiges/Besonderheiten/Anmerkungen: _________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Schwangerschaft: ja nein ________________________________ Ort/Datum __________________________________________ Aufklärende/r Arzt/Ärztin Ablehnung der Operation Nach aufmerksamer Lektüre der vorliegenden Patienteninformation sowie dem Aufklärungsgespräch mit Herrn/Frau ____________________ lehne ich die Durchführung des o.g. operativen Eingriffes ausdrücklich ab. ________________________________ Ort/Datum __________________________________________ PatientIn / gesetzliche/r Vertreter / Betreuer Einverständniserklärung Nach aufmerksamer Lektüre der vorliegenden Patienteninformation sowie dem Aufklärungsgespräch mit Herrn/Frau ____________________ erkläre ich mich nach reiflicher Überlegung mit der Durchführung des o.g. operativen Eingriffes einverstanden. Ich fühle mich vollständig informiert und aufgeklärt und konnte alle mir wichtigen Fragen stellen. Ich benötige keine weitere Bedenkzeit. Ich habe keine weiteren Fragen. Mit der Eingabe meiner Daten in das HIPEC-Register der DGAV bin ich einverstanden. ________________________________ Ort/Datum __________________________________________ PatientIn / gesetzliche/r Vertreter / Betreuer Eine Kopie der unterzeichneten Einwilligungsunterlagen habe ich erhalten. __________________________________________ PatientIn / gesetzliche/r Vertreter / Betreuer Seite 7 von 7 ©2013 Dr. G. Glockzin