Omnidirektionale Antenne für den Satellitenfunk

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Omnidirektionale Antenne für den Satellitenfunk
ANTENNEN
Omnidirektionale Antenne
für den Satellitenfunk
Kompakt, portabel und effektiv
Andreas Bilsing, DL2LUX
Im Folgenden werden zwei Versionen der Lindenblad-Antenne vorgestellt. Die erste ist jene aus dem
Satellite Experimenters Handbook
[1], die der originalen Bauform
nach Nils Lindenblad sehr nahe
kommt und eine gewisse Verbreitung bei Satelliten-Funkamateuren
gefunden hat. Da ihre Herstellung
aufgrund der ungewöhnlichen
Geometrie nicht einfach ist und
dieVerknüpfung der vier Faltdipole
oft zu Problemen führt, hat Tony,
AA2TX, eine vereinfachte Version
konstruiert [2, 3]. Hier werden
anstelle der Faltdipole parasitäre
Elemente verwendet.
Bild 1: Darstellung des Prinzips der Lindenblad-Antenne
E
ine Lindenblad-Antenne verfügt
über zirkulare Polarisation, und
das Strahlungsdiagramm hat omnidirektionale Richtcharakteristik. Deshalb
ist diese Antenne hervorragend geeignet
für den nullstellenfreien Empfang linear
polarisierter Signale, die zufällig aus verschiedenen Richtungen einfallen. Hierbei
liegt der Gewinn bei Signalen mit einer
Elevation unter 30°. Durch diese Eigenschaft ist die Antenne für die Arbeit mit
LEO-Satelliten gut geeignet und kann oftmals eine Richtantenne mit Drehgerät und
Elevationsrotor ersetzen. Weiterhin ist sie
für den portablen oder gelegentlichen
Einsatz zweckmäßig. Leider ist der Aufbau der Antenne kompliziert, weil vier
einzeln gespeiste Dipole verwendet werden, die mit einem Winkelversatz von 30°
montiert werden müssen.
Historie
Diese Antenne wurde um das Jahr 1940
von Nils Lindenblad von der Radio Corporation of America (RCA) erfunden. Die
10
Bild 2: Foto eines Prototyps der
Lindenblad-Antenne von RCA
originale Lindenblad-Antenne arbeitet
mit vier Dipol-Elementen, die in Phase
gespeist werden. Die Dipole sind um 30°
aus der Horizontalen gekippt und gleichmäßig um einen Kreis mit einem Durchmesser von etwa einem Drittel der
Wellenlänge (λ/3) positioniert. Bild 1
zeigt das Antennenkonzept.
Zu der Zeit dieser Erfindung arbeitete
Lindenblad für die zur damaligen Zeit
entstehende Fernseh-Industrie. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs verzögerte
weitere Arbeiten für das Fernsehen. Nach
dem Krieg begannen die zwei RCAIngenieure Brown und Woodward nach
Möglichkeiten zur Schwundreduzierung
(Fading) bei Funkverbindungen zwischen
Flugzeugen und Flughafen zu suchen.
Flugzeuge benutzen üblicherweise vertikal polarisierte Antennen. Der Einsatz
von zirkular polarisierten Antennen auf
dem Flughafen könnte zur Verringerung
oder Beseitigung der durch die Flugmanöver bedingten Schwunderscheinungen
führen. Brown und Woodward beschlossen, die Idee von Lindenblads früherer
Fernsehantenne aufzugreifen und bauten
Prototypen für VHF und UHF. Ein originaler Prototyp von Brown und Woodward
ist in Bild 2 zu sehen.
Diese Konstruktion verwendet für die
Speisung jedes Dipols einen offenen
Sperrtopf. Die tatsächliche Dipol-Einspeisung erfolgt durch ein Koaxialkabel,
welches durch eine Seite des offenen
Sperrtopfes geführt wird. Die vier Koaxialkabel treffen sich am Zentralstück der
Antenne, wo sie parallel zusammenge-
AMSAT-DL Journal 3/2011
ANTENNEN
Tabelle 1: Dimensionierung für eine 70-cm-Lindenblad-Antenne nach [4]
Abstand s (mm)
Element 2 mm
Länge d (mm)
Impedanz (⍀)
Element 6 mm
Länge d (mm)
Impedanz (⍀)
13
Element 6 mm (oben), 1,6 mm (unten)
Länge d (mm)
Impedanz (⍀)
295
20
279
282,4
30
270
269,3
40
260
252,8
50
250
235,4
60
240
217,7
70
227
195,8
schaltet werden und von einem anderen
Koaxialkabel zur Impedanzanpassung
gespeist werden, um eine Anpassung an
50 Ω zu bekommen.
Obwohl diese Konstruktion sehr raffiniert
ist und gut funktioniert, ist der Nachbau
für den normalen Funkamateur auch
ziemlich schwierig.
267
264,0
249
231,9
227
193,5
200
Bild 3:
Schematische
Darstellung
der Speisung
der einzelnen
Dipole
(Draufsicht)
Lindenblad nach W6SHP
Das Hauptproblem ist die Speisung der
vier Dipole. Um den Nachbau zu vereinfachen, werden Faltdipole [4, 5, 6]
verwendet. Sie erlauben eine einfache
Impedanzanpassung (Bild 3). Die vier
Speiseleitungen teilen die Impedanz der
Dipole durch vier, sodass ein Koaxialkabel angeschlossen werden kann. Um die
Anpassung zu optimieren, kann man hier
einen Impedanztransformator und/oder
einen Balun zwischen die Phasenleitungen und die Hauptspeiseleitung schalten.
Da alle Dipole in Phase gespeist werden,
ist die Leistungsverteilung und die Phasenlage einfach, und das Antennengebilde
kann ohne Messgeräte leicht nachgebaut
werden.
Um einen nicht reaktiven Widerstand im
Speisepunkt der Faltdipole zu erzielen,
müssen diese gegenüber der vollen Resonanzlänge verkürzt werden. Dieses Verhältnis kann nicht in einer einfachen
Formel wiedergegeben werden. Stu,
WD4ECK/7, errechnete mit einem Simulationsprogramm (MINITEC) die Konfiguration für verschiedene Dipollängen l,
Abstände der Schleife s und Elementendurchmesser von 2 mm und 6 mm. Die
Werte für das 70-cm-Satellitenband sind
in Tabelle 1 wiedergegeben.
Die vier Faltdipole werden auf ein Montagekreuz aus Plexiglas befestigt. Bild 4
zeigt einen Vorschlag für die Konstruktion
eines Montagekreuzes, und die Bilder
Bild 5 und 6 zeigen die Realisierung
einer solchen Konstruktion. Die Antenne
war mehrere Jahre auf dem Dach im Einsatz. Man erkennt deutlich die Spuren der
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Verwitterung. Das Material hat sich etwas
gelb verfärbt. Die mechanische Stabilität
wurde davon nicht beeinflusst. Mit dieser
Antenne gelangen über Jahre Satellitenbeobachtungen, aber auch terrestrischer
Relaisfunkverkehr.
Bild 4: Montagekreuz für 70-cm-Lindenblad-Antenne.
Plexiglas oder anderes nichtleitendes Material verwenden (ca. 6 mm dick)
11
ANTENNEN
Neues Prinzip nach AA2TX
Die Idee der parasitären Lindenblad-Antenne ist einen einzigen Dipol als gespeistes Element zu verwenden, welches von
vier passiven parasitären Elementen umgeben ist, die einen Zirkularpolarisator
bilden und so das Strahlungsdiagramm
bestimmen. Dadurch werden sämtliche
Leitungs- und Anpassungsprobleme – mit
Ausnahme der für den gespeisten Dipol –
vermieden. Dies vereinfacht den Aufbau
der Antenne erheblich.
Parasitäre Elemente
Ein parasitäres Element einer Antenne bezieht seine Leistung aus dem umgebenden elektromagnetischen Feld. Es ist
nicht mit der Speiseleitung der Antenne
verbunden. Bei herkömmlichen YagiUda-Antennen befinden sich das gespeiste Element und die parasitären Elemente
12
(Direktoren, Reflektor) in einer Ebene.
Ihre Aufgabe ist hier, den Gewinn und das
Vorwärts-Rückwärts-Verhältnis zu verbessern. Im Gegensatz dazu sind bei der
parasitären Lindenblad-Antenne diese
Elemente in verschiedenen Ebenen angeordnet und dienen dazu, die lineare Polarisation des Dipolelements in eine zirkulare
Polarisation umzuwandeln.
Passiver Zirkularpolarisator
Die vier parasitären Elemente bilden einen Zirkularpolarisator, der um den zentral montierten vertikalen Dipol angeordnet ist. Die Elemente sind ähnlich der
herkömmlichen Lindenblad-Antenne angebracht: Sie sind um 30° aus der Horizontalen gekippt und gleichmäßig um den
zentralen Dipol positioniert. Der Abstand
beträgt 0,15 Wellenlängen (λ). Damit liegen die Mittelpunkte dieser Elemente auf
einem Kreis mit dem Durchmesser einer
Drittel Wellenlänge, wie auch bei der herkömmlichen Lindenblad-Antenne.
Im Sendefall absorbieren die parasitären
Elemente Energie aus dem elektromagnetischen Feld, welches vom gespeisten
Dipol erzeugt wird. Dies verursacht einen
Stromfluss in ihnen.
Der induzierte Strom in einem parasitären
Element bewirkt ein elektromagnetisches
Feld um dieses Element, fast als wäre
es selbst ein gespeistes Element. Allerdings folgt der Stromfluss in jedem parasitären Element dem Leiter, der 30° aus
der horizontalen geneigt ist und nicht vertikal wie der speisende Dipol. Diese
Stromverteilung ist gleich der in den
Dipolen einer herkömmlichen Lindenblad-Antenne. Die daraus resultierenden
elektromagnetischen Felder sind zirkular
polarisiert, und sie sind phasenverschoben.
Der Gesamteffekt ergibt sich aus der
Summe des Strahlungsdiagramms einer
AMSAT-DL Journal 3/2011
ANTENNEN
Bild 5 (links):
70-cm-Lindenblad-Antenne
von DL2LUX
auf Montagekreuz aus Plexiglas.
Man erkennt
deutlich die
Spuren der Verwitterung nach
mehreren Jahren
auf dem Dach
Bild 6 (rechts):
70-cm-Lindenblad-Antenne auf
Montagekreuz
aus Plexiglas.
Ansicht von oben.
Die Leitungen der
vier Dipole sind
in einer Filmdose
zusammengeschaltet, die mit
Heißkleber ausgefüllt wurde
herkömmlichen Lindenblad-Antenne und
einem vertikalen Dipol, die sich in gleicher Position befinden und mit der gleichen Leistung gespeist werden. Da sich
die Leistung in den parasitären Elementen
zu gleichen Teilen in vertikale und horizontale Komponenten teilt, entspricht die
vertikale Feldkomponente aus den parasitären Elementen nur der Hälfte der Feldstärke des gespeisten Dipols.
Die Längen der parasitären Elemente sind
so ausgelegt, dass der in ihnen induzierte
Strom um 180° gegenüber dem gespeisten Dipol phasenverschoben ist.
Dadurch wird die vertikale Feldkomponente teilweise ausgelöscht und es bleibt
eine resultierende vertikale Feldkomponente, die in etwa so groß ist, wie die einer
herkömmlichen Lindenblad-Antenne, jedoch mit entgegengesetzter Polarität. Diese Auslöschung ist nicht perfekt, weil der
Dipol nicht genau das gleiche vertikale
Strahlungsdiagramm wie die parasitären
AMSAT-DL Journal 3/2011
Elemente hat, aber es ist für einen signifikanten Elevationsbereich sehr ähnlich.
Das horizontale Strahlungsdiagramm der
parasitären Elemente wird durch den vertikalen Dipol nicht beeinflusst, weil diese
keine horizontalen Komponenten erzeugen. Also ist das horizontale und das
vertikale Strahlungsdiagramm durch die
Kombination der parasitären Elemente
und des gespeisten Dipols virtuell das
gleiche wie bei einer klassischen Lindenblad-Antenne, mit Ausnahme der Polarisationsrichtung. Das bedeutet, wir müssen die parasitären Elemente wie bei
einer klassischen Lindenblad-Antenne für
linksdrehende Polarisation (LHCP) so
ausrichten, um rechtsdrehende Polarisation (RHCP) zu erzeugen.
Impedanzanpassung
Ein gewöhnlicher Dipol hat im Resonanzfall eine Impedanz von ungefähr 75 Ω.
Wegen der Beeinflussung durch die parasitären Elemente würde die Impedanz des
vertikalen Dipols auf etwa 32 Ω bei
Resonanz absinken. Diese 32 Ω passen
nicht gut zu einem 50-Ω-Kabel.
Um die Konstruktion möglichst einfach
zu halten, sollte auf zusätzliche Komponenten verzichtet werden. Wird der Dipol
jedoch ein wenig verlängert, dann wird
ihm eine kleine zusätzliche induktive
Reaktanz hinzugefügt. Hierdurch ist es
möglich das 50-Ω-Kabel direkt anzuschließen. Um das zu erreichen, muss der
Dipol nur um 19 mm verlängert werden,
sodass das Strahlungsdiagramm davon
nicht verändert wird.
Für den einwandfreien Betrieb muss der
vertikale Dipol symmetrisch gespeist
werden. Wenn das Koaxialkabel direkt an
den Dipol angeschlossen ist, dann kann
ein erheblicher Strom über die Außenseite
des Koaxialkabels fließen. Dies würde
das Strahlungsdiagramm negativ beein-
13
ANTENNEN
Bild 7:
PVC-Standardkomponenten
für den Aufbau
der Halterung
der parasitären
Elemente (Zirkularpolarisator)
(Foto: AA2TX)
Bild 8:
Anschluss des
Koaxialkabels
an den Dipol
(Foto: AA2TX)
Bild 9:
Die Anschlüsse
des Dipols
werden mit
Schrumpfschlauch
geschützt
(Foto: AA2TX)
Bild 10:
Ferrite werden
über das Kabel
geschoben und
unterhalb des
Dipols befestigt
(Foto: AA2TX)
flussen. Durch die Verwendung einer
Mantelwellensperre kann das vermieden
werden. Hierzu werden Ferrite für Kabelmontage verwendet.
Neue Konstruktion
AA2TX stellt eine Konstruktion aus Installationsmaterial vom (amerikanischen)
14
Baumarkt vor (Bild 7). Es wird UVbeständiges (graues) PVC-Material verwendet. Tabelle 2 zeigt die Liste der
verwendeten Materialien. Gegebenenfalls
muss hier improvisiert werden und auf
ähnliche Materialien ausgewichen werden.
Zunächst wird das gespeiste Dipol-Element hergestellt (Bilder 8 bis 11). Hierzu
wird das Kunststoffelement, die Muffe
(Pos. 3), welches die beiden Dipolteile
verbindet, vorsichtig in die beiden Aluminium-Rohre geschoben. Ein Gummihammer kann hierbei gute Dienste leisten. Der
Abstand der beiden Dipolhälften beträgt
etwa 6 mm. Die gesamte Dipollänge sollte dann bei 31,4 mm liegen.
Danach werden die beiden Löcher zum
Anschluss des Koaxialkabels gebohrt. Für
den Anschluss der Seele des Koaxialkabels wird eine Bohrung für eine selbst
schneidende Schraube mit 3 mm Durchmesser und für den Anschluss der Seele
eine Bohrung für eine mit 5 mm Durchmesser benötigt. Beide Bohrungen haben
einen Abstand vom etwa 9 mm vom Ende
des Rohres auf dem Verbindungselement
und befinden sich auf gleicher Höhe
gegenüber dem Isolationsspalt.
Die Bohrungen werden mit Stahlwolle
gereinigt. AA2TX empfiehlt die Anwendung von Ox-Gard, einem Korrosionsschutzmittel der Firma Gardner-Bender
Inc. (Milwaukee, WI 53209 USA) für
Aluminium-Kupfer-Verbindungen. Die
beiden Schrauben werden vorsichtig in
die Bohrungen eingedreht, jedoch noch
nicht fest gezogen.
Jetzt wird das Koaxialkabel abisoliert, sodass etwa 10 mm Seele freigelegt werden
und 6 mm Isolierung zwischen KabelSchirmung und -Seele stehenbleiben. Die
Drähte von Kabel-Seele werden vorsichtig verdrillt und unter der 4-mm-Schraube
festgelegt. Ebenso verfährt man mit den
Drähten der Kabel-Schirmung und der
5-mm-Schraube. Das Koaxialkabel wird
dann mit einem Kabelbinder am unteren
Element befestigt, um die Kontakte von
mechanischer Beanspruchung zu entlasten.
Danach können die Anschlüsse mit einem
Schrumpfschlauch verschlossen werden.
AA2TX verwendet LM-240-Koaxialkabel, weil es geringe Verluste ausweist.
Es lässt sich jedes andere 50-Ω-Koaxialkabel verwenden.
Das untere Teil des Dipols (der Teil der
mit dem Schirm des Koaxialkabels verbunden wurde) wird auf ein Stück PVCRohr (Pos. 5) mit Gewinde geschraubt.
Hierzu wird der Dipol in dieses PVCRohr hineingeschoben, mit einer Treibschraube gesichert und dann mit einer
Überwurfmutter befestigt. Durch dieses
PVC-Rohr ist eine isolierte Montage an
einem Mast möglich. Das ist wichtig, da
der untere Teil des Dipols nicht direkt mit
anderen elektrisch leitenden Bauteilen
verbunden werden darf und auch einen
Abstand von mindestens einer halben
AMSAT-DL Journal 3/2011
ANTENNEN
Wellenlänge zu einem metallischen Mast
haben muss.
Bevor der Koaxialstecker am anderen
Ende des Kabels angelötet oder angecrimpt wird, werden die beiden Ferrite
über das Koaxialkabel geschoben. Unterhalb des unteren Dipolelements, auf Höhe
des Gewindes des PVC-Rohres, werden
diese Ferrite mit Kabelbinder fixiert. Die
Kabellänge ist unkritisch. Es sollte jedoch
eine benutzerfreundliche Länge verwendet werden. Bei AA2TX werden 3 m verwendet, weil ein Portabelmast entsprechender Größe zum Einsatz kommt.
Zur Herstellung des Trägers für die parasitären Elemente (Bild 12) wird ein Passstück aus PVC (Pos. 7) verwendet, welches der Anpassung von 1” auf ¾” dient.
Dieses Passstück hat über die gesamte
Länge den Außendurchmesser von 1”.
Daher hat es auf der Anschlussseite für
¾” mehr Material, sodass hier vier Löcher
von 12 mm in das Passstück gebohrt werden können, die gleichmäßig über dem
Umfang verteilt sind.
Bevor die Abstandshalter in diese Bohrungen eingeklebt werden können, muss
noch eine Nut in das Passstück gefräst
werden. Sie dient der Aufnahme der
Schrauben der Anschlüsse des Koaxialkabels, wenn die parasitären Elemente auf
den Dipol gesteckt und montiert werden.
Zur Herstellung der Nut kann ein Dremel
verwendet werden, ein Satz passender
Reibahlen tut hier auch gute Dienste.
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Am oberen Teil des Passstücks wird noch
ein Loch für eine Treibschraube gebohrt.
Diese Schraube dient der Befestigung der
Tabelle 2: Stückliste für eine parasitäre Lindenblad-Antenne
Pos.
Menge
Beschreibung
11
2
Aluminium-Rohr, 157 mm lang, ⭋ 20 mm
12
4
Aluminium-Rundmaterial, 298 mm lang, ⭋ 3 mm
13
1
PVC-Muffe, grau, 1/2” ⫻ 1/2”
14
1
PVC-Einschraubadapter, grau, 1/2” ⫻ 1/2”
15
1
PVC-Installationsrohr, 305 mm lang, ⭋12 mm
16
4
PVC-Abstandshalter, 95 mm lang, ⭋ 12 mm (im Original werden 127 mm
lange Trägerelemente für Laubschutzgitter von Dachrinnen verwendet,
die gekürzt werden)
17
1
Passstück (Adapter) 1” auf
18
2
⭋ 3 mm ⫻ 3,5 mm Treibschraube für Aluminiumblech
3/4”
(PVC)
19
2
⭋ 5 mm ⫻ 3,5 mm Treibschraube für Aluminiumblech
10
2
Ferrite für Kabelmontage (Fair-Rite von Mouser Electronics,
Nr. 623-2643540002)
11
1
50-⍀-Koaxialkabel, 1–3 m lang, (LMR-240)
12
1
Steckverbinder passend für 50-⍀-Koaxialkabel, z.B. N-Stecker
13
1
Endkappe 3/4”
14
4
Endkappe 1/2”
15
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AMSAT-DL Journal 3/2011
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parasitären Elemente in der korrekten
Position.
Zuletzt wird die Halterung mit dem Zirkularpolarisator von oben über den Dipol
geschoben und in der Mitte befestigt, sodass die Dipolmitte mit der Mitte der vier
parasitären Elemente in einer Ebene liegt.
Dann werden noch die Endkappen auf die
offenen Rohrenden und den Dipol geschoben. Die Bilder 13 und 14 zeigen
die komplette parasitäre LindenbladAntenne.
Strahlungsdiagramm
Das vertikale Strahlungsdiagramm wurde
mit EZNEC berechnet und ist in Bild 15
wiedergegeben. Es zeigt den Gewinn für
rechtsdrehende Polarisation der parasitären Lindenblad-Antenne, montiert auf einem Portabelmast etwa drei Meter über
realem Boden. Die Kurve für die parasitäre Lindenblad-Antenne ist schwarz dargestellt. Die graue Linie entspricht einer
herkömmlichen Variante, die in gleicher
Höhe montiert ist. Man erkennt, dass
beide Kurven bis zu einer Elevation von
etwa 45° nahezu identisch sind und auch
darüber gibt es nur geringe Unterschiede.
Die Modellierung mit EZNEC sagt eine
15
ANTENNEN
Bild 11:
Prinzipskizze des
gespeisten Dipols
Bild 12:
Prinzipskizze des Trägers
für parasitäre Elemente
Bild 13: Die parasitäre LindenbladAntenne von AA2TX komplett montiert
(Foto: AA2TX)
Bild 14:
Veronica Monteiro, die Tochter
von AA2TX, präsentiert die
Lindenblad-Antenne am Portabelmast
(Foto: AA2TX)
maximale Verstärkung von 7,47 dBic bei
einer Elevation von 3° voraus.
Das berechnete horizontale Strahlungsdiagramm (hier nicht als Bild dargestellt) ist
fast kreisrund mit weniger als 0,1 dB Abweichung.
16
AMSAT-DL Journal 3/2011
ANTENNEN
Vertrieb durch
AMSAT-UK ...
Die parasitäre Lindenblad-Antenne
von G7HIA.
(Bausatz der AMSAT-UK)
ie AMSAT-UK hat einen Bausatz für eine parasitäre Lindenblad-Antenne für das 70-cmBand im Angebot. Er basiert auf der
innovativen Konstruktion von AA2TX
und wurde als United-Kingdom-Version von John Heath, G7HIA, variiert.
Hierbei fällt auf, dass die Halterung für
die parasitären Elemente auf etwas
andere Weise realisiert wurde. Der
Bausatz enthält alle benötigten Materialien, kostet 35 Englische Pfund (ca.
40 ‡) und kann bei [6] und [7] bestellt
werden.
D
Bild 15: Das vertikale Strahlungsdiagramm der parasitären Lindenblad-Antenne
wurde mit EZNEC berechnet
Bild 16:
Parasitäre
LindenbladAntenne:
Das Stehwellenverhältnis über
der Frequenz
Literatur
[1] Davidoff, Martin R., K2UBC:
[3] „ The Satellite Experimenters Handbook“; The American Radio Relay League; Newington, Conn.,
[3] 1985; ISBN 0-87259-004-6
[2] Anthony Monteiro, AA2TX:
[3] „ A Parasitic Lindenblad Antenna for 70 cm“; QST, Feb. 2010; Seite 46–48
[3] Anthony Monteiro, AA2TX:
[3] „ A Parasitic Lindenblad Antenna for 70 cm“; AMSAT-Proceedings 2006
[4] Sodja, Howard, W6SHP:
[3] „ The Lindenblad: The Ultimate Satellite Omni Antenna“, Artikel im Internet. Updated 7 September
[3] 1995, www.amsat.org/amsat/articles/w6shp/lindy.html
[5] Hoefs, Kai-Uwe, DL1AH:
[3] „ Die Lindenblad-Antenne“; AMSAT-DL Journal, Jg. 22 (1995) Heft 4, Seite 21–22
[6] Bilsing, Andreas, DL2LUX:
[3] „ Lindy – die Lindenblad-Antenne“; FUNKAMATEUR, Heft 5, Jg. 46 (1997), Seite 570–571
[7] http://shop.amsat.org.uk
AMSAT-DL Journal 3/2011
Ergebnisse
Mit einem AEA-Technology Analyzer
wurde die 50-Ω-Anpassung der Antenne
geprüft. Die Bild 16 zeigt das SWV über
der Frequenz, gemessen in einem Bereich
von 20 MHz um die Frequenz von
436 MHz. Der Wert ist nicht nur im Satellitenbereich sehr niedrig, sondern auch
darüber hinaus und zeigt, dass diese Antenne auch als Allzweckantenne für den
Relaisfunk verwendet werden kann.
Tony, AA2TX, berichtet, dass er mit der
parasitären Lindenblad-Antenne während
eines ARRL-Fielddays zahlreiche SSBund FM-Kontakte über die Satelliten
AO-07, FO-29, SO-50, AO-51 und VO-52
tätigen konnte. Die Antenne eignet sich
sowohl für den portablen Einsatz, als auch
als Stationsantenne für den Betrieb über
LEO-Satelliten.
Abschließend möchte sich der Autor bei
Antony Monteiro, AA2TX, für die Überlassung der Unterlagen, Bilder und Fotografien bedanken.
17