Omnidirektionale Antenne für den Satellitenfunk
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Omnidirektionale Antenne für den Satellitenfunk
ANTENNEN Omnidirektionale Antenne für den Satellitenfunk Kompakt, portabel und effektiv Andreas Bilsing, DL2LUX Im Folgenden werden zwei Versionen der Lindenblad-Antenne vorgestellt. Die erste ist jene aus dem Satellite Experimenters Handbook [1], die der originalen Bauform nach Nils Lindenblad sehr nahe kommt und eine gewisse Verbreitung bei Satelliten-Funkamateuren gefunden hat. Da ihre Herstellung aufgrund der ungewöhnlichen Geometrie nicht einfach ist und dieVerknüpfung der vier Faltdipole oft zu Problemen führt, hat Tony, AA2TX, eine vereinfachte Version konstruiert [2, 3]. Hier werden anstelle der Faltdipole parasitäre Elemente verwendet. Bild 1: Darstellung des Prinzips der Lindenblad-Antenne E ine Lindenblad-Antenne verfügt über zirkulare Polarisation, und das Strahlungsdiagramm hat omnidirektionale Richtcharakteristik. Deshalb ist diese Antenne hervorragend geeignet für den nullstellenfreien Empfang linear polarisierter Signale, die zufällig aus verschiedenen Richtungen einfallen. Hierbei liegt der Gewinn bei Signalen mit einer Elevation unter 30°. Durch diese Eigenschaft ist die Antenne für die Arbeit mit LEO-Satelliten gut geeignet und kann oftmals eine Richtantenne mit Drehgerät und Elevationsrotor ersetzen. Weiterhin ist sie für den portablen oder gelegentlichen Einsatz zweckmäßig. Leider ist der Aufbau der Antenne kompliziert, weil vier einzeln gespeiste Dipole verwendet werden, die mit einem Winkelversatz von 30° montiert werden müssen. Historie Diese Antenne wurde um das Jahr 1940 von Nils Lindenblad von der Radio Corporation of America (RCA) erfunden. Die 10 Bild 2: Foto eines Prototyps der Lindenblad-Antenne von RCA originale Lindenblad-Antenne arbeitet mit vier Dipol-Elementen, die in Phase gespeist werden. Die Dipole sind um 30° aus der Horizontalen gekippt und gleichmäßig um einen Kreis mit einem Durchmesser von etwa einem Drittel der Wellenlänge (λ/3) positioniert. Bild 1 zeigt das Antennenkonzept. Zu der Zeit dieser Erfindung arbeitete Lindenblad für die zur damaligen Zeit entstehende Fernseh-Industrie. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs verzögerte weitere Arbeiten für das Fernsehen. Nach dem Krieg begannen die zwei RCAIngenieure Brown und Woodward nach Möglichkeiten zur Schwundreduzierung (Fading) bei Funkverbindungen zwischen Flugzeugen und Flughafen zu suchen. Flugzeuge benutzen üblicherweise vertikal polarisierte Antennen. Der Einsatz von zirkular polarisierten Antennen auf dem Flughafen könnte zur Verringerung oder Beseitigung der durch die Flugmanöver bedingten Schwunderscheinungen führen. Brown und Woodward beschlossen, die Idee von Lindenblads früherer Fernsehantenne aufzugreifen und bauten Prototypen für VHF und UHF. Ein originaler Prototyp von Brown und Woodward ist in Bild 2 zu sehen. Diese Konstruktion verwendet für die Speisung jedes Dipols einen offenen Sperrtopf. Die tatsächliche Dipol-Einspeisung erfolgt durch ein Koaxialkabel, welches durch eine Seite des offenen Sperrtopfes geführt wird. Die vier Koaxialkabel treffen sich am Zentralstück der Antenne, wo sie parallel zusammenge- AMSAT-DL Journal 3/2011 ANTENNEN Tabelle 1: Dimensionierung für eine 70-cm-Lindenblad-Antenne nach [4] Abstand s (mm) Element 2 mm Länge d (mm) Impedanz (⍀) Element 6 mm Länge d (mm) Impedanz (⍀) 13 Element 6 mm (oben), 1,6 mm (unten) Länge d (mm) Impedanz (⍀) 295 20 279 282,4 30 270 269,3 40 260 252,8 50 250 235,4 60 240 217,7 70 227 195,8 schaltet werden und von einem anderen Koaxialkabel zur Impedanzanpassung gespeist werden, um eine Anpassung an 50 Ω zu bekommen. Obwohl diese Konstruktion sehr raffiniert ist und gut funktioniert, ist der Nachbau für den normalen Funkamateur auch ziemlich schwierig. 267 264,0 249 231,9 227 193,5 200 Bild 3: Schematische Darstellung der Speisung der einzelnen Dipole (Draufsicht) Lindenblad nach W6SHP Das Hauptproblem ist die Speisung der vier Dipole. Um den Nachbau zu vereinfachen, werden Faltdipole [4, 5, 6] verwendet. Sie erlauben eine einfache Impedanzanpassung (Bild 3). Die vier Speiseleitungen teilen die Impedanz der Dipole durch vier, sodass ein Koaxialkabel angeschlossen werden kann. Um die Anpassung zu optimieren, kann man hier einen Impedanztransformator und/oder einen Balun zwischen die Phasenleitungen und die Hauptspeiseleitung schalten. Da alle Dipole in Phase gespeist werden, ist die Leistungsverteilung und die Phasenlage einfach, und das Antennengebilde kann ohne Messgeräte leicht nachgebaut werden. Um einen nicht reaktiven Widerstand im Speisepunkt der Faltdipole zu erzielen, müssen diese gegenüber der vollen Resonanzlänge verkürzt werden. Dieses Verhältnis kann nicht in einer einfachen Formel wiedergegeben werden. Stu, WD4ECK/7, errechnete mit einem Simulationsprogramm (MINITEC) die Konfiguration für verschiedene Dipollängen l, Abstände der Schleife s und Elementendurchmesser von 2 mm und 6 mm. Die Werte für das 70-cm-Satellitenband sind in Tabelle 1 wiedergegeben. Die vier Faltdipole werden auf ein Montagekreuz aus Plexiglas befestigt. Bild 4 zeigt einen Vorschlag für die Konstruktion eines Montagekreuzes, und die Bilder Bild 5 und 6 zeigen die Realisierung einer solchen Konstruktion. Die Antenne war mehrere Jahre auf dem Dach im Einsatz. Man erkennt deutlich die Spuren der AMSAT-DL Journal 3/2011 Verwitterung. Das Material hat sich etwas gelb verfärbt. Die mechanische Stabilität wurde davon nicht beeinflusst. Mit dieser Antenne gelangen über Jahre Satellitenbeobachtungen, aber auch terrestrischer Relaisfunkverkehr. Bild 4: Montagekreuz für 70-cm-Lindenblad-Antenne. Plexiglas oder anderes nichtleitendes Material verwenden (ca. 6 mm dick) 11 ANTENNEN Neues Prinzip nach AA2TX Die Idee der parasitären Lindenblad-Antenne ist einen einzigen Dipol als gespeistes Element zu verwenden, welches von vier passiven parasitären Elementen umgeben ist, die einen Zirkularpolarisator bilden und so das Strahlungsdiagramm bestimmen. Dadurch werden sämtliche Leitungs- und Anpassungsprobleme – mit Ausnahme der für den gespeisten Dipol – vermieden. Dies vereinfacht den Aufbau der Antenne erheblich. Parasitäre Elemente Ein parasitäres Element einer Antenne bezieht seine Leistung aus dem umgebenden elektromagnetischen Feld. Es ist nicht mit der Speiseleitung der Antenne verbunden. Bei herkömmlichen YagiUda-Antennen befinden sich das gespeiste Element und die parasitären Elemente 12 (Direktoren, Reflektor) in einer Ebene. Ihre Aufgabe ist hier, den Gewinn und das Vorwärts-Rückwärts-Verhältnis zu verbessern. Im Gegensatz dazu sind bei der parasitären Lindenblad-Antenne diese Elemente in verschiedenen Ebenen angeordnet und dienen dazu, die lineare Polarisation des Dipolelements in eine zirkulare Polarisation umzuwandeln. Passiver Zirkularpolarisator Die vier parasitären Elemente bilden einen Zirkularpolarisator, der um den zentral montierten vertikalen Dipol angeordnet ist. Die Elemente sind ähnlich der herkömmlichen Lindenblad-Antenne angebracht: Sie sind um 30° aus der Horizontalen gekippt und gleichmäßig um den zentralen Dipol positioniert. Der Abstand beträgt 0,15 Wellenlängen (λ). Damit liegen die Mittelpunkte dieser Elemente auf einem Kreis mit dem Durchmesser einer Drittel Wellenlänge, wie auch bei der herkömmlichen Lindenblad-Antenne. Im Sendefall absorbieren die parasitären Elemente Energie aus dem elektromagnetischen Feld, welches vom gespeisten Dipol erzeugt wird. Dies verursacht einen Stromfluss in ihnen. Der induzierte Strom in einem parasitären Element bewirkt ein elektromagnetisches Feld um dieses Element, fast als wäre es selbst ein gespeistes Element. Allerdings folgt der Stromfluss in jedem parasitären Element dem Leiter, der 30° aus der horizontalen geneigt ist und nicht vertikal wie der speisende Dipol. Diese Stromverteilung ist gleich der in den Dipolen einer herkömmlichen Lindenblad-Antenne. Die daraus resultierenden elektromagnetischen Felder sind zirkular polarisiert, und sie sind phasenverschoben. Der Gesamteffekt ergibt sich aus der Summe des Strahlungsdiagramms einer AMSAT-DL Journal 3/2011 ANTENNEN Bild 5 (links): 70-cm-Lindenblad-Antenne von DL2LUX auf Montagekreuz aus Plexiglas. Man erkennt deutlich die Spuren der Verwitterung nach mehreren Jahren auf dem Dach Bild 6 (rechts): 70-cm-Lindenblad-Antenne auf Montagekreuz aus Plexiglas. Ansicht von oben. Die Leitungen der vier Dipole sind in einer Filmdose zusammengeschaltet, die mit Heißkleber ausgefüllt wurde herkömmlichen Lindenblad-Antenne und einem vertikalen Dipol, die sich in gleicher Position befinden und mit der gleichen Leistung gespeist werden. Da sich die Leistung in den parasitären Elementen zu gleichen Teilen in vertikale und horizontale Komponenten teilt, entspricht die vertikale Feldkomponente aus den parasitären Elementen nur der Hälfte der Feldstärke des gespeisten Dipols. Die Längen der parasitären Elemente sind so ausgelegt, dass der in ihnen induzierte Strom um 180° gegenüber dem gespeisten Dipol phasenverschoben ist. Dadurch wird die vertikale Feldkomponente teilweise ausgelöscht und es bleibt eine resultierende vertikale Feldkomponente, die in etwa so groß ist, wie die einer herkömmlichen Lindenblad-Antenne, jedoch mit entgegengesetzter Polarität. Diese Auslöschung ist nicht perfekt, weil der Dipol nicht genau das gleiche vertikale Strahlungsdiagramm wie die parasitären AMSAT-DL Journal 3/2011 Elemente hat, aber es ist für einen signifikanten Elevationsbereich sehr ähnlich. Das horizontale Strahlungsdiagramm der parasitären Elemente wird durch den vertikalen Dipol nicht beeinflusst, weil diese keine horizontalen Komponenten erzeugen. Also ist das horizontale und das vertikale Strahlungsdiagramm durch die Kombination der parasitären Elemente und des gespeisten Dipols virtuell das gleiche wie bei einer klassischen Lindenblad-Antenne, mit Ausnahme der Polarisationsrichtung. Das bedeutet, wir müssen die parasitären Elemente wie bei einer klassischen Lindenblad-Antenne für linksdrehende Polarisation (LHCP) so ausrichten, um rechtsdrehende Polarisation (RHCP) zu erzeugen. Impedanzanpassung Ein gewöhnlicher Dipol hat im Resonanzfall eine Impedanz von ungefähr 75 Ω. Wegen der Beeinflussung durch die parasitären Elemente würde die Impedanz des vertikalen Dipols auf etwa 32 Ω bei Resonanz absinken. Diese 32 Ω passen nicht gut zu einem 50-Ω-Kabel. Um die Konstruktion möglichst einfach zu halten, sollte auf zusätzliche Komponenten verzichtet werden. Wird der Dipol jedoch ein wenig verlängert, dann wird ihm eine kleine zusätzliche induktive Reaktanz hinzugefügt. Hierdurch ist es möglich das 50-Ω-Kabel direkt anzuschließen. Um das zu erreichen, muss der Dipol nur um 19 mm verlängert werden, sodass das Strahlungsdiagramm davon nicht verändert wird. Für den einwandfreien Betrieb muss der vertikale Dipol symmetrisch gespeist werden. Wenn das Koaxialkabel direkt an den Dipol angeschlossen ist, dann kann ein erheblicher Strom über die Außenseite des Koaxialkabels fließen. Dies würde das Strahlungsdiagramm negativ beein- 13 ANTENNEN Bild 7: PVC-Standardkomponenten für den Aufbau der Halterung der parasitären Elemente (Zirkularpolarisator) (Foto: AA2TX) Bild 8: Anschluss des Koaxialkabels an den Dipol (Foto: AA2TX) Bild 9: Die Anschlüsse des Dipols werden mit Schrumpfschlauch geschützt (Foto: AA2TX) Bild 10: Ferrite werden über das Kabel geschoben und unterhalb des Dipols befestigt (Foto: AA2TX) flussen. Durch die Verwendung einer Mantelwellensperre kann das vermieden werden. Hierzu werden Ferrite für Kabelmontage verwendet. Neue Konstruktion AA2TX stellt eine Konstruktion aus Installationsmaterial vom (amerikanischen) 14 Baumarkt vor (Bild 7). Es wird UVbeständiges (graues) PVC-Material verwendet. Tabelle 2 zeigt die Liste der verwendeten Materialien. Gegebenenfalls muss hier improvisiert werden und auf ähnliche Materialien ausgewichen werden. Zunächst wird das gespeiste Dipol-Element hergestellt (Bilder 8 bis 11). Hierzu wird das Kunststoffelement, die Muffe (Pos. 3), welches die beiden Dipolteile verbindet, vorsichtig in die beiden Aluminium-Rohre geschoben. Ein Gummihammer kann hierbei gute Dienste leisten. Der Abstand der beiden Dipolhälften beträgt etwa 6 mm. Die gesamte Dipollänge sollte dann bei 31,4 mm liegen. Danach werden die beiden Löcher zum Anschluss des Koaxialkabels gebohrt. Für den Anschluss der Seele des Koaxialkabels wird eine Bohrung für eine selbst schneidende Schraube mit 3 mm Durchmesser und für den Anschluss der Seele eine Bohrung für eine mit 5 mm Durchmesser benötigt. Beide Bohrungen haben einen Abstand vom etwa 9 mm vom Ende des Rohres auf dem Verbindungselement und befinden sich auf gleicher Höhe gegenüber dem Isolationsspalt. Die Bohrungen werden mit Stahlwolle gereinigt. AA2TX empfiehlt die Anwendung von Ox-Gard, einem Korrosionsschutzmittel der Firma Gardner-Bender Inc. (Milwaukee, WI 53209 USA) für Aluminium-Kupfer-Verbindungen. Die beiden Schrauben werden vorsichtig in die Bohrungen eingedreht, jedoch noch nicht fest gezogen. Jetzt wird das Koaxialkabel abisoliert, sodass etwa 10 mm Seele freigelegt werden und 6 mm Isolierung zwischen KabelSchirmung und -Seele stehenbleiben. Die Drähte von Kabel-Seele werden vorsichtig verdrillt und unter der 4-mm-Schraube festgelegt. Ebenso verfährt man mit den Drähten der Kabel-Schirmung und der 5-mm-Schraube. Das Koaxialkabel wird dann mit einem Kabelbinder am unteren Element befestigt, um die Kontakte von mechanischer Beanspruchung zu entlasten. Danach können die Anschlüsse mit einem Schrumpfschlauch verschlossen werden. AA2TX verwendet LM-240-Koaxialkabel, weil es geringe Verluste ausweist. Es lässt sich jedes andere 50-Ω-Koaxialkabel verwenden. Das untere Teil des Dipols (der Teil der mit dem Schirm des Koaxialkabels verbunden wurde) wird auf ein Stück PVCRohr (Pos. 5) mit Gewinde geschraubt. Hierzu wird der Dipol in dieses PVCRohr hineingeschoben, mit einer Treibschraube gesichert und dann mit einer Überwurfmutter befestigt. Durch dieses PVC-Rohr ist eine isolierte Montage an einem Mast möglich. Das ist wichtig, da der untere Teil des Dipols nicht direkt mit anderen elektrisch leitenden Bauteilen verbunden werden darf und auch einen Abstand von mindestens einer halben AMSAT-DL Journal 3/2011 ANTENNEN Wellenlänge zu einem metallischen Mast haben muss. Bevor der Koaxialstecker am anderen Ende des Kabels angelötet oder angecrimpt wird, werden die beiden Ferrite über das Koaxialkabel geschoben. Unterhalb des unteren Dipolelements, auf Höhe des Gewindes des PVC-Rohres, werden diese Ferrite mit Kabelbinder fixiert. Die Kabellänge ist unkritisch. Es sollte jedoch eine benutzerfreundliche Länge verwendet werden. Bei AA2TX werden 3 m verwendet, weil ein Portabelmast entsprechender Größe zum Einsatz kommt. Zur Herstellung des Trägers für die parasitären Elemente (Bild 12) wird ein Passstück aus PVC (Pos. 7) verwendet, welches der Anpassung von 1” auf ¾” dient. Dieses Passstück hat über die gesamte Länge den Außendurchmesser von 1”. Daher hat es auf der Anschlussseite für ¾” mehr Material, sodass hier vier Löcher von 12 mm in das Passstück gebohrt werden können, die gleichmäßig über dem Umfang verteilt sind. Bevor die Abstandshalter in diese Bohrungen eingeklebt werden können, muss noch eine Nut in das Passstück gefräst werden. Sie dient der Aufnahme der Schrauben der Anschlüsse des Koaxialkabels, wenn die parasitären Elemente auf den Dipol gesteckt und montiert werden. Zur Herstellung der Nut kann ein Dremel verwendet werden, ein Satz passender Reibahlen tut hier auch gute Dienste. Anzeige Passion in high frequency NEU! ® Ecoflex Die weltbekannten low loss Koaxialkabel! 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Menge Beschreibung 11 2 Aluminium-Rohr, 157 mm lang, ⭋ 20 mm 12 4 Aluminium-Rundmaterial, 298 mm lang, ⭋ 3 mm 13 1 PVC-Muffe, grau, 1/2” ⫻ 1/2” 14 1 PVC-Einschraubadapter, grau, 1/2” ⫻ 1/2” 15 1 PVC-Installationsrohr, 305 mm lang, ⭋12 mm 16 4 PVC-Abstandshalter, 95 mm lang, ⭋ 12 mm (im Original werden 127 mm lange Trägerelemente für Laubschutzgitter von Dachrinnen verwendet, die gekürzt werden) 17 1 Passstück (Adapter) 1” auf 18 2 ⭋ 3 mm ⫻ 3,5 mm Treibschraube für Aluminiumblech 3/4” (PVC) 19 2 ⭋ 5 mm ⫻ 3,5 mm Treibschraube für Aluminiumblech 10 2 Ferrite für Kabelmontage (Fair-Rite von Mouser Electronics, Nr. 623-2643540002) 11 1 50-⍀-Koaxialkabel, 1–3 m lang, (LMR-240) 12 1 Steckverbinder passend für 50-⍀-Koaxialkabel, z.B. N-Stecker 13 1 Endkappe 3/4” 14 4 Endkappe 1/2” 15 Verschiedenes: AMSAT-DL Journal 3/2011 • Dämpfung: bis zu -11% Gewicht: bis zu -22% • hochpräzise Verseilung des Innenleiters • Schrumpfschlauch für ⭋ 20 mm • PVC-Klebstoff • Korrosionsschutzmittel • Kabelbinder Fax: -120 www.ssb.de parasitären Elemente in der korrekten Position. Zuletzt wird die Halterung mit dem Zirkularpolarisator von oben über den Dipol geschoben und in der Mitte befestigt, sodass die Dipolmitte mit der Mitte der vier parasitären Elemente in einer Ebene liegt. Dann werden noch die Endkappen auf die offenen Rohrenden und den Dipol geschoben. Die Bilder 13 und 14 zeigen die komplette parasitäre LindenbladAntenne. Strahlungsdiagramm Das vertikale Strahlungsdiagramm wurde mit EZNEC berechnet und ist in Bild 15 wiedergegeben. Es zeigt den Gewinn für rechtsdrehende Polarisation der parasitären Lindenblad-Antenne, montiert auf einem Portabelmast etwa drei Meter über realem Boden. Die Kurve für die parasitäre Lindenblad-Antenne ist schwarz dargestellt. Die graue Linie entspricht einer herkömmlichen Variante, die in gleicher Höhe montiert ist. Man erkennt, dass beide Kurven bis zu einer Elevation von etwa 45° nahezu identisch sind und auch darüber gibt es nur geringe Unterschiede. Die Modellierung mit EZNEC sagt eine 15 ANTENNEN Bild 11: Prinzipskizze des gespeisten Dipols Bild 12: Prinzipskizze des Trägers für parasitäre Elemente Bild 13: Die parasitäre LindenbladAntenne von AA2TX komplett montiert (Foto: AA2TX) Bild 14: Veronica Monteiro, die Tochter von AA2TX, präsentiert die Lindenblad-Antenne am Portabelmast (Foto: AA2TX) maximale Verstärkung von 7,47 dBic bei einer Elevation von 3° voraus. Das berechnete horizontale Strahlungsdiagramm (hier nicht als Bild dargestellt) ist fast kreisrund mit weniger als 0,1 dB Abweichung. 16 AMSAT-DL Journal 3/2011 ANTENNEN Vertrieb durch AMSAT-UK ... Die parasitäre Lindenblad-Antenne von G7HIA. (Bausatz der AMSAT-UK) ie AMSAT-UK hat einen Bausatz für eine parasitäre Lindenblad-Antenne für das 70-cmBand im Angebot. Er basiert auf der innovativen Konstruktion von AA2TX und wurde als United-Kingdom-Version von John Heath, G7HIA, variiert. Hierbei fällt auf, dass die Halterung für die parasitären Elemente auf etwas andere Weise realisiert wurde. Der Bausatz enthält alle benötigten Materialien, kostet 35 Englische Pfund (ca. 40 ‡) und kann bei [6] und [7] bestellt werden. D Bild 15: Das vertikale Strahlungsdiagramm der parasitären Lindenblad-Antenne wurde mit EZNEC berechnet Bild 16: Parasitäre LindenbladAntenne: Das Stehwellenverhältnis über der Frequenz Literatur [1] Davidoff, Martin R., K2UBC: [3] „ The Satellite Experimenters Handbook“; The American Radio Relay League; Newington, Conn., [3] 1985; ISBN 0-87259-004-6 [2] Anthony Monteiro, AA2TX: [3] „ A Parasitic Lindenblad Antenna for 70 cm“; QST, Feb. 2010; Seite 46–48 [3] Anthony Monteiro, AA2TX: [3] „ A Parasitic Lindenblad Antenna for 70 cm“; AMSAT-Proceedings 2006 [4] Sodja, Howard, W6SHP: [3] „ The Lindenblad: The Ultimate Satellite Omni Antenna“, Artikel im Internet. Updated 7 September [3] 1995, www.amsat.org/amsat/articles/w6shp/lindy.html [5] Hoefs, Kai-Uwe, DL1AH: [3] „ Die Lindenblad-Antenne“; AMSAT-DL Journal, Jg. 22 (1995) Heft 4, Seite 21–22 [6] Bilsing, Andreas, DL2LUX: [3] „ Lindy – die Lindenblad-Antenne“; FUNKAMATEUR, Heft 5, Jg. 46 (1997), Seite 570–571 [7] http://shop.amsat.org.uk AMSAT-DL Journal 3/2011 Ergebnisse Mit einem AEA-Technology Analyzer wurde die 50-Ω-Anpassung der Antenne geprüft. Die Bild 16 zeigt das SWV über der Frequenz, gemessen in einem Bereich von 20 MHz um die Frequenz von 436 MHz. Der Wert ist nicht nur im Satellitenbereich sehr niedrig, sondern auch darüber hinaus und zeigt, dass diese Antenne auch als Allzweckantenne für den Relaisfunk verwendet werden kann. Tony, AA2TX, berichtet, dass er mit der parasitären Lindenblad-Antenne während eines ARRL-Fielddays zahlreiche SSBund FM-Kontakte über die Satelliten AO-07, FO-29, SO-50, AO-51 und VO-52 tätigen konnte. Die Antenne eignet sich sowohl für den portablen Einsatz, als auch als Stationsantenne für den Betrieb über LEO-Satelliten. Abschließend möchte sich der Autor bei Antony Monteiro, AA2TX, für die Überlassung der Unterlagen, Bilder und Fotografien bedanken. 17