BAUSTELLE DES MONATS Spektakuläres Halbrund

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BAUSTELLE DES MONATS Spektakuläres Halbrund
4.2011 Baustelle des Monats Spektakuläres Halbrund aus Holz . STEILDACH Schieferdach schützt historisches Kleinod . FLACHDACH Schweißautomaten retten Zeitplan . SOLAR + PHOTOVOLTAIK Das PV-Dach finanziert sich von selbst . HOLZBAU Sanierung mit Profi-Elektrowerkzeugen
BAUSTELLE DES MONATS Spektakuläres Halbrund aus Holz Seite 42
STEILDACH
Schieferdach
schützt histori­
sches Kleinod
Seite 16
FLACHDACH
Schweißauto­
maten retten
Zeitplan
Seite 20
SOLAR +
PHOTOVOLTAIK
Das PV­Dach
finanziert sich von
selbst
Seite 26
HOLZBAU
Sanierung mit
Profi­Elektro­
werkzeugen
Seite 52
Kann auch ohne Wind Energie gewinnen.
Der FORD TRANSIT, jetzt noch effizienter.
Mit den neuen Duratorq TDCi-Dieselmotoren, dem Energie-RückgewinnungsSystem und dem Start-Stopp-System wurden Verbrauch und Emissionen deutlich
gesenkt und dabei die Leistung erhöht. Als ECOnetic sinkt somit der CO2-Ausstoß auf
gerade mal 178 g/km. Und dank dem verlängerten Serviceintervall auf 50.000 km
bzw. 2 Jahre haben Sie lange Freude an Ihrem neuen Kollegen.
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EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser, Intelligente
Dachsysteme
Flachdächer | Dachanschlüsse
Rüdiger Sinn, verantwortlicher Redakteur ([email protected])
Foto: Bernd Fetzer
für die Zimmerleute und Dachdecker
beginnt mit dem Winter die garstige
Zeit auf dem Bau. Und das in mehrerlei
Hinsicht: die Architekten drängen, dass
noch schnell das Dach dicht gemacht
und die Baustelle im Allgemeinen winterfest gemacht werden soll. Zum anderen zwingt einen das Wetter oftmals
in die Knie. Beides Faktoren, die für den
Chef und die Belegschaft zum Stressfaktor werden können. Die Betonung
liegt auf „können“, denn ebenso dient
die kommende dunkle Jahreszeit auch
dazu, anderen Tätigkeiten nachzuge-
Wir machen
jede Form
mit!
verbunden. Die Amortisation kommt
bekanntlich erst nach ein paar Jahren,
aber genau das gilt es herauszustellen.
Mit Ihrem Fachwissen und der Hilfe
eines fachkundigen Artikels in der Zeitschrift dach + holzbau, die Sie in den
Händen halten. Das TOP Thema auf
Seite 12 widmet sich ausführlich dieser
„Wintertätigkeit“. Klicken Sie für weitere Informationen zu diesem Thema
auch ins Internet. Unter www.bau handwerk.de im eMagazin der dach+ holzbau steigen wir noch tiefer ins Thema ein.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist Pflicht und Sie können dabei punkten!
hen. Die Dämmung der oberen Geschossdecke zum Beispiel könnte sich
in diesem Winter als Selbstläufer entpuppen. Der Gesetzgeber hat laut
EnEV 2009 vorgesehen, dass bei der
Nutzung des Speichers als Wohnraum
eine Dämmung Pflicht wird. Und falls
der Speicher nur als Abstellraum genutzt wird, muss zumindest die oberste
Geschossdecke gedämmt werden.
Egal, ob nun das komplette Dach gedämmt wird oder nur die oberste Geschossdecke, die Umsetzung ist eine
sinnvolle Maßgabe, bei der Sie punkten
können: Wie wäre es zum Beispiel mit
einem Rundschreiben an Ihre Kunden,
bei dem Sie auf die Gesetzesänderung
aufmerksam machen und im gleichen
Mailing natürlich sofort eine Lösung
anbieten!? Es wird sicherlich nicht jeder Hausbesitzer vor Freude aufschreien, schließlich ist eine Sanierung vordergründig erst einmal mit Kosten
Damit wir Ihnen diese und weitere interessante Neuigkeiten in einer entsprechenden Ausführlichkeit darstellen
können, gibt es für das kommende Jahr
noch eine wichtige und gute Nachricht:
Die Zeitschrift dach + holzbau wird nun
sechs Mal im Jahr erscheinen, nachdem
wir bislang vier Mal für Sie da waren.
Die Redaktion freut sich, Ihnen noch
mehr Themen und interessante Inhalte
präsentieren zu dürfen und noch aktueller zu berichten.
In diesem Sinne: kommen Sie gut durch
den Winter, gönnen Sie sich ein paar
ruhigere Tage im Dezember, wir lesen
uns im neuen Jahr!
Der Spezialist für Flüssigkunststoff
Lösungen mit Triflex sind besonders sicher.
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werden nahtlos abgedichtet. Und das ohne
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4.2011
1
[email protected] | www.triflex.de
INHALT  PANORAMA
Meldungen
4
TOP-Thema
DämmungderoberstenGeschossdeckewirdPflicht
12
Werkstatt + Betrieb
DachdeckerportalfürbessereInternetpräsenz
14
12
Dämmen ist sinnvoll – Zusatzgeschäft im Winter sichern!
26
Interview: PV-Anlagen als
Dachersatz
46
Energieeffizientes Bürogebäude
in Holzbauweise
52
Profi-Elektrowerkzeuge für die
Sanierung
 DACH
Baustelle des Monats
SchieferdachschützthistorischesKleinod
16
Baubericht
DachschweißautomatenrettenknappenZeitplan
BürosinhistorischerHafenumgebungmit
passenderDeckung
20
24
Ausführung + Montage
DasPV-Dachfinanziertsichselbst!Interviewüber
26
dieChancenfürdasDachdeckerhandwerk
EinbauvonFlachdachgullys:DasmüssenSiebeachten! 28
Praxistipp
Windsogsicherung:MitwenigenKlickszur
30
richtigenKlammer
DieBlätterfallen:ClevereIdeengegendasHerbstlaub 32
EnergetischeSteildachsanierung:
34
Teil2–Sanierungvonaußen
Produkte
37
Web-Service
Audio
Podcast, Interview
Film
Montageanleitung PDF
Prospekt, usw. ...
Text
Liste, Text, usw. ...
2
4.2011
Diagramm
Vergleich, Übersicht
Foto
Bilddokumentation ...
Tabelle
Datenvergleich ...
Zeichnung
Grundriss, Schnitt ...
40
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INHALT
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PRODUKTE SPEZIAL
Lichtkuppeln und Dachfenster
40
Botschaft
an alle
Dach-Dichter
 HOLZBAU
Baustelle des Monats
Stadthalle Bielefeld: Halbrund mit nicht brennbaren Holzzementplatten
42
Baubericht
Bürogebäude aus Holz mit Energie-Plus In doppelter Hinsicht nachhaltig: Die Bundesgarten-
schau in Koblenz
46
50
Ausführung + Montage
Dachstuhlsanierung mit Profi-Elektrowerkzeugen
52
Praxistipp
Akku-Schrauber mit Drehmoment-Vorsatz im Profi-Test 55
Produkte
58
IMPRESSUM
63
4.2011 Baustelle des Monats Spektakuläres Halbrund aus Holz . STEILDACH Schieferdach schützt historisches Kleinod . FLACHDACH Schweißautomaten retten Zeitplan . SOLAR + PHOTOVOLTAIK Das PV-Dach finanziert sich von selbst . HOLZBAU Sanierung mit Profi-Elektrowerkzeugen
Auf der Walz
Musikalisch zünftige Zimmersleut BAUSTELLE DES MONATS Spektakuläres Halbrund aus Holz Seite 42
STEILDACH
Schieferdach
schützt historisches Kleinod
Seite 16
64
Titelbild:
Ein Zimmermann arbeitet mit dem
Akku-Bohrschrauber BS 18 LTX
Quick von Metabo
FLACHDACH
Schweißautomaten retten
Zeitplan
Seite 20
SOLAR +
PHOTOVOLTAIK
Das PV-Dach
finanziert sich von
selbst
Seite 26
HOLZBAU
Sanierung mit
Profi-Elektrowerkzeugen
Seite 52
P R E M I U M - Q U A L I T Ä T
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Foto: Metabo
4.2011
3
Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe
PANORAMA Meldungen
Bronze für Zimmerer Philipp Stich
Große Freude über Bronze: „Ich wollte auf jeden Fall eine Medaille holen“
Fotos: ZDB
Philipp Stich, Mitglied der Zimmerer-Nationalmannschaft
von Holzbau Deutschland und
Vize-Europameister 2010, hat
bei der Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2011“ in
London die Bronzemedaille geholt. Gold ging nach Korea, Silber an Frankreich und Japan.
In 22 Arbeitsstunden an vier
Wettbewerbstagen mussten die
Zimmerer einen Holzpavillon
mit Dachstuhl bauen. Der Thüringer kämpfte neben dem Zeitdruck mit einer Erkältung und
Zahnschmerzen. Dazu kam ein
Fehler am ersten Tag, der ihn
ins Mittelfeld zurück warf.
„Philipp Stich hat nicht aufge-
geben, sondern hat bis zur letzten Sekunde weitergemacht,
weil er auf das Podest wollte.
Am Ende hat er durch präzises
Arbeiten überzeugt“, berichtet
Ullrich Huth, Vorsitzender von
Holzbau Deutschland, der die
letzte Tage in London mitgefiebert hatte. Mit der Bronzemedaille hat Stich sein Ziel erreicht. Als er 2008 Deutscher
Meister wurde, hatte er formuliert: „Erst EM, dann WM – jeweils eine Medaille, Farbe
egal!“ Intensiv hat sich der 22jährige fast drei Jahre vorbereitet, hat viele Trainings mit der
Mannschaft absolviert und in
Opas alter Werkstatt trainiert.
Ein Kämpfer bis zur letzten Sekunde: Philipp Stich holt Bronze bei der Berufsweltmeisterschaft
Die Zimmerer-Nationalmannschaft wird von den Leistungspartnern von Holzbau Deutschland unterstützt.
Mit 944 Teilnehmern aus 51
Ländern in 46 Berufsdisziplinen war „WorldSkills 2011“ der
größte Berufswettbewerb, der
jemals ausgetragen wurde. Insgesamt haben über 200 000
Besucher die Teilnehmer beim
Wettbewerb der beruflichen
Fähigkeiten beobachtet. Selbst
der britische Premierminister
David Cameron zeigte sich
beim Besuch begeistert und
verkündete bei der Siegerehrung per Videobotschaft: „Was
Ihr hier geleistet habt, hat ei-
nen unglaublichen Vorbildcharakter für viele andere junge
Menschen. Was ich gesehen
habe, macht mich optimistisch
für unsere Zukunft.“
Die nächste Berufsweltmeisterschaft, die WorldSkills 2013,
findet in Leipzig statt. „Wir
freuen uns darauf, denn die Berufsweltmeisterschaft ist eine
beeindruckende Leistungsshow
von Handwerk und Industrie.
Besser als auf einer solchen WM
mit diesen Dimensionen kann
man nicht für Berufe im Handwerk und Industrie werben!“,
sagt Ullrich Huth mit Blick auf
die WM im eigenen Land. www.
holzbau-deutschland.de
Wissen für Profis
Das neue Trainingsprogramm der BraasAkademie startet. Die Schulung „Basistraining für Einsteiger und Aufsteiger“
wird an den Braas-Standorten in Monheim, Mainburg, Obergräfenhain und
Petershagen sowie in Heusenstamm angeboten.
Das Angebot ist vielfältig: Zwei technische
Trainer und zehn weitere Dozenten schulen Verarbeiter, Händler und Architekten.
4
4.2011
Mit den thematischen Schwerpunkten
Produkte und Technik, Marketing und
Verkauf, Regeln und Recht sowie drei zusätzlichen Expertenforen zu den Themen
Energieeffizienz, Denkmalpflege sowie
nachhaltiges Bauen sollen sämtliche
Fachgebiete abgedeckt weden. Alle Trainings sind auf den individuellen Kenntnisstand und das Berufsfeld der Teilnehmer ausgerichtet. So richtet sich die
Veranstaltung „Windsogsicherung nach
den neuesten Regeln der Technik“ zum
Beispiel an Dachhandwerker, Zimmerer
und Händler; das „Basis-Verkaufstraining
für Dachhandwerker“ gibt Inhabern und
Meistern sowie Mitarbeitern, die aktiv in
der Kundenbetreuung tätig sind, die richtigen Verkaufsstrategien an die Hand.
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Meldungen PANORAMA
Neues Fassadenkleid sahnt Preise ab
Die Anton Ambros GmbH aus
Hopferau ist für die „TES Energyfacade“, an der das Ostallgäuer Holzbauunternehmen
maßgeblich beteiligt ist, zweifach ausgezeichnet worden:
zunächst mit dem Deutschen
Holzbaupreis in der Kategorie
„Komponenten und Konzepte“,
dann mit dem „Schweighofer
Prize“ – einem Innovationspreis als die wichtigste Auszeichnung der europäischen
Forst- und Holzwirtschaft.
Bei dem TES-System werden
vorgefertigten Fassadenelemente mit integrierter Wärmedämmung an die Gebäude montiert. So können Altbauten in
kürzester Zeit selbst auf Passivhaus-Niveau getrimmt werden. „Unter Vermeidung von
Die im Werk vorgefertigten Fassadenelemente werden Stück für Stück an
das Gebäude montiert und werten so
das Gebäude energetisch und auch
optisch auf
Foto: Ambros
Schmutz und Lärm wird so aus
einem Ölschlucker, der 25 oder
mehr Liter Heizöl pro Quadratmeter im Jahr zum Schornstein
hinausgepustet hat, ein hochenergieeffizientes Gebäude,
dessen Heizenergieverbrauch
bei umgerechnet 1,5 Litern pro
Quadratmeter im Jahr liegt“,
sagt Firmenchef Josef Bucher.
Die Hülle sitzt bei der TES Energy Facade wie ein maßgefertigtes Kleid über dem Gebäude
und vermindert zum einen den
CO2-Ausstoß, zum anderen
speichert es CO2 in Form von
Holz. „TES Energy Facade ist
ein vollkommen neuer Ansatz
für die thermische Gebäudesanierung und hat ein großes Potential,“ so die Jury in ihrer
Begründung.
Das ausgezeichnete System,
das in Zusammenarbeit mit der
Technischen Universität in
München sowie Forschungsinstituten in Finnland und Norwegen entstanden ist, eignet
sich dabei nicht nur für Wohnhäuser, sondern ist inzwischen
auch mehrfach bei Schulhaussanierungen angewandt worden.
Unter anderem hat die Ambros
GmbH die Realschule und die
Hauptschule in Buchloe neu
verkleidet, damit optisch aufgewertet und fit für den Klimaschutz gemacht.
www.ambros-haus.de
www.deutscher-holzbaupreis.
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berry-Smartphones sowie für iPhone
und iPad bereit. Darüber hinaus kann
die Triflex App in allen gängigen AppStores kostenfrei heruntergeladen
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aufrufen. Genau angepasst an Außentemperatur und gewünschte Produktmenge ermittelt die Triflex-App die
richtige Katalysatorzugabe zur Basiskomponente sowie Topf- und Aushärtungszeit. Zur Ermittlung dieser Daten hatte Triflex in der Vergangenheit
die sogenannte „Katalysator-Drehscheibe“ eingesetzt.
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Seit dem Sommer konnten Handwerker mit einem Bild von sich sowie einem originel­len Bekenntnis
zu Mineralwolle-Dämmstoffen mit
ECOSE-Technology bei der Knauf
Insulation Aktion „Wohlfühler des
Jahres“ mitmachen. Seit Anfang November läuft nun die Abstimmung
darüber, wer die Wohlfühler des Jahres werden. Die Gewinner werden
2012 bei einer weiteren KnaufWerbekampagne für MineralwolleDämmstoffe mit ECOSE Technology
ihr Gesicht zeigen. Zudem erhalten
die Ausgewählten neben der Teilnahme an dem Foto-Shooting für das
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4.2011
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Meldungen PANORAMA
Ingenieurbau-Messe 2012
Brücke Sneek II: Holzingenieurbau in Vollendung
Foto: Schaffitzel / Miebach
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Wir schreiben das Jahr 2011, aber das
Rad der Zeit dreht sich unvermindert
weiter. So möchte die Messe Freiburg
schon auf das Messejahr 2012 hinweisen
und kündigt die econstra – Fachmesse in
Europa für Ingenieurbau an. Das Spannende daran: auch für den Holzingenieurbau dürfte diese Messe interessant
werden. Wenn man weiß, was bereits
heute aus Holz gebaut wird, darf dieses
Themengebiet nicht fehlen.
Daneben sollen die Bereiche Infrastruktur, Tunnelbau, Brückenbau,
Grundbau, erneuerbare Energien
sowie Rückbau und Entsorgung
abgebildet werden.
Die europaweit erste Fachmesse
für Ingenieurbau und Bauwerksinstandsetzung findet an drei Tagen,
vom 25. bis zum 27. Oktober 2012,
in Freiburg statt.
www.econstra.de
Seminarprogramm 2011/2012
s
Foto: Ur
a
Die sich ständig verändernden Regeln und Anforderungen sowie deren Umsetzung in die Praxis erfordern eine regelmäßige Fort- und
Weiterbildung. Ursa bietet diese im
Seminarprogramm 2011 / 2012 an.
Dabei finden sich Schulungen zu
technischen und bauphysikalischen
Themen sowie den Anforderungen
der geltenden und zukünftigen
Energieeinsparverordnungen und
zu den Fördermöglichkeiten der
KfW. Ein wichtiger Teil der Schulungen beinhaltet auch eine Einführung in die Nutzung der aktualisierten Software Ursa U-Wert. Sie
bietet erstmals ausführliche Vorlagen zur Unternehmererklärung.
Neu im aktuellen Schulungsjahr
sind Basisseminare vor Ort, in
denen Grundlagen der Bauphysik und der Dämmung vermittelt werden.
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4.2011
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PANORAMA Meldungen
In 20 Jahren 500 Holzhäuser Von Null auf 500 in 20 Jahren:
auf diese Bilanz an realisierten
Holzhäusern kann die M&M
Holzhaus GmbH im Jahr 2011
verweisen. Der Allgäuer Anbieter für baubiologisches und
ökologisches Bauen plant, projektiert und baut seit 1991 Einfamilien- und Doppelhäuser in
der Holzbauweise. In den vergangenen fünf Jahren realisierte das Unternehmen aus Nesselwang zusammen mit der
Schwarzwälder Partnerfirma
Ökohaus Ibach mit seinem 30Bürogebäude aus Holz
köpfigen Team konstant über 40
Foto: M&M Holzhaus
Häuser pro Jahr. Der Unternehmensverbund zählt nach eigenen Angaben tin Müller, einer der Geschäftsführer. Dazu den größten Herstellern von handwerk- mals lag der Anteil von Holz- und Fertiglich und zimmermannsmäßig gefertigten häusern in der Bundesrepublik bei zwei
Holzhäusern in Süddeutschland. Prozent, heute sind es bereits – je nach
„Als wir uns vor 20 Jahren selbständig ge- Region – 15 bis 30 Prozent und wenn es
macht haben, wurden wir noch ausgelacht. nach Martin Müller ginge, ist auch bei uns
Meine Studienkollegen meinten: ,Holzhäu- eine Entwicklung wie in Österreich mögser in Deutschland, das wird doch nie was‘“, lich. „Hier haben die Holzhäuser die 30
erinnert sich Diplom-Holzingenieur Mar- Prozent-Marke überschritten.“ M&M Holzhaus entwickelte
sich weiter und im Jahr 2005
seine „Energiesparwand“. Die
damit erstellten, sogenannten
Natur-Plus-Häuser haben eine
bis 50 cm dicke Wandkonstruktion und sind aus baubiologischen sowie ökologischen
Gesichtspunkten konzipiert. Je
nach Stärke der Energiesparwand werden die einzelnen Förderstufen der Energieeffizienzhäuser, die die Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) vorgibt, erreicht beziehungsweise
sogar noch übertroffen.
Einen Wunsch hat die Unternehmensleitung zum 20-jährigen Geburtstag auch: „Wir würden gerne mal ein größeres öffentliches Gebäude wie ein
Altenheim oder Schulgebäude oder auch
ein mehrstöckiges Mehrfamilienhaus in
Holzbauweise bauen, das wäre eine ganz
besondere Herausforderung“, sagt Geschäftsführer Müller.
www.holzhaus.de
Gerüstbau in Vollendung
Für die Dacharbeiten am neuen Terminal des künftigen
Flughafens Berlin / Brandenburg Willy Brandt erstellte die
B+P Gerüstbau GmbH eine
Kombination aus Raumgerüsten und Hängegerüsten mit
einem flexiblen Allround-System von Layher.
Herzstück des neuen Flughafens wird das 220 Meter lange,
180 Meter breite und 32 Meter
hohe neue BER-Terminal sein.
Die Montage des Terminaldaches dauerte acht Monate.
Die großzügige Halle wird von
einer filigranen Stahl-GlasKonstruktion überspannt.
Das Gerüst war für die Arbeiten an der Dachkonstruktion
notwendig. Da der Boden des
Terminals nicht vollständig
8
4.2011
Foto: Layher
als Gerüst-Aufstellfläche eingesetzt werden konnte, wurde
die Arbeitsplattform teilweise
als Hängegerüst ausgebildet.
Insgesamt erstellten die Ge-
rüstbauer mit dem AllroundSystem von Layher rund
850 000 Kubikmeter Raumgerüst mit circa 50 000 Quadratmeter Grundfläche sowie etwa
8500 Quadratmeter Hängegerüst. Das Gerüst war freistehend, da eine Befestigung am
Bauwerk nicht möglich war.
Der Aufbau der Gerüstkonstruktionen erfolgte in mehreren Teilabschnitten und war
sehr komplex. Bei der Montage
der Hängegerüste kamen den
Gerüstbaumonteuren – bis zu
hundert Mann waren gleichzeitig auf der Baustelle, um die
Terminvorgaben hundertprozentig einzuhalten – die eigens
für die Baustelle konzipierten,
synchron-gesteuerten Elektro­
kettenzüge zugute. In Teilab-
schnitten von ungefähr 200
Quadratmetern wurde die
Hängegerüstkonstruktion am
Boden vormontiert, an die entsprechende Stelle befördert
und mit den Anschlüssen der
Stahlbinder verschweißt. Als
„Finish“ bekamen die letzten
fünf Meter der Gerüstkonstruktion eine Einhausung mit
einer schwer entflammbaren
B1-Folie, damit die Arbeiten
am Dach auch in den Wintermonaten weitergehen konnten. Die Belagebene erhielt
zudem eine Schutzabdeckung
aus OSB-Platten. Dank dieser
Schutzvorrichtungen konnte
die Arbeitsfläche konstant
zwischen acht und zehn Grad
Celsius beheizt werden.
www.layher.com
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Meldungen PANORAMA
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Siedlungsprojekt mit Holzhäusern
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Ökologische Wohnanlage: in Griffen sind zwei Sozialwohnbauten mit insgesamt 18 Wohnungen
entstanden, die energieeffizient und aus natürlichen Baumaterialien gefertigt sind
Foto: Griffnerhaus AG
Das Kärntner Siedlungswerk, eine
gemeinnützige Bauvereinigung, und
das Unternehmen Griffner, spezialisiert auf die Planung und das Bauen
von Häusern aus Holz, haben mit dem
sogenannten „Griffen Green“ ein ökologisches Vorzeigeprojekt in Österreich realisiert. Gefördert vom Land
Kärnten, sind auf einem 3200 m²
großen Grundstück in Griffen zwei
Sozialwohnbauten mit insgesamt 18
Wohnungen entstanden, die energieeffizient und aus natürlichen Baumaterialien gefertigt sind.
„Für mich ist das Projekt etwas Besonderes“, sagt Thomas Lenzinger,
Vorstandsvorsitzender der Griffnerhaus AG. So seien das Qualitäts- und
Markenbewusstsein aus dem Einfamilienhausbau erfolgreich auf den
mehrgeschossigen Wohnungsbau
übertragen worden. „Das ist der Beweis dafür, dass eine energieeffiziente und ressourcenschonende Holzbauweise technisch problemlos
machbar und preislich wettbewerbsfähig ist. Energieautarkie ist zumindest im Gebäudebereich keine Utopie
mehr, sondern bereits heute machbar“, so sein Resümee.
Die Wohnanlage wurde nach den
neuesten Erkenntnissen im Hinblick
auf nachhaltiges Bauen realisiert
und damit gesunder und leistbarer
Wohnraum für die Bevölkerung geschaffen. Die Wände sind aus ökologischen Materialien wie Holz, Zellu-
lose und Kork gefertigt, trotzdem
sind die geforderten Schallschutzwerte erreicht worden.
Mit einem U-Wert von 0,12 W/m²K
besitzen die Wände nicht nur sehr
gute Dämmeigenschaften, sie tragen
auch zu einem gesunden Raumklima
bei, weil der natürliche Feuchtigkeitsaustausch gewährleistet ist.
Alle Anschlüsse sind wärmebrückenminimiert. Fenster mit Dreifachverglasung lassen viel Licht hinein,
halten aber im Winter die Wärme im
Haus. Die solaren Wärmegewinne
der Gebäude decken 44 Prozent der
Transmissionswärmeverluste. Das
Energiekonzept der Anlage beinhaltet eine kontrollierte Wohnraumbelüftung mit integrierter Wärmerückgewinnung. Diese Anlage sorgt für
eine konstante Frischluftzufuhr und
reduziert nebenbei den Heizbedarf
auf 11,04 kWh/m²a. Alle Wohnungen
sind mit Fußbodenheizung über eine
Pelletszentralheizung ausgestattet.
Eine 82 m² große Solaranlage kombiniert mit einer Photovoltaikanlage
mit 5,52 kWp versorgt beide Gebäude mit Strom, Warmwasser und Wärme, die anderen drei Flachdächer
sind begrünt ausgeführt. Die Stromversorgung reicht aus, um den Energiebedarf der allgemeinzugänglichen
Räume zu decken. Überschüssiger
Solarstrom wird in das öffentliche
Netz eingespeist.
www.griffner.com
4.2011
9
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PANORAMA Meldungen
Der Seeigel als Forschungsvorbild
Einen weiteren Versuchspawerden. Auch die Verbindung der Holzteile mit
villon aus Holz (Grundfläche
72 m² /Rauminhalt 200 m³)
Fingerzinken ist dem Seeihat die Universität Stuttggel nachempfunden: Das
art seit Kurzem auf ihrem
Schalenskelett dieses LebeCampus stehen, wenngleich
wesens ist aus Segmenten
auch nur für kurze Zeit. Das
zusammengesetzt, die fingeInstitut für Computerbarähnlich miteinander versiertes Entwerfen (ICD) und
zahnt sind
das Institut für Tragkons„Im Gegensatz zu klassischen Leichtbauweisen,
truktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) haben
welche nur auf belastungseinen bionischen Versuchsoptimierte Formen angebau zusammen mit Lehwendet werden können, ist
renden und Studierenden
das neue Konstruktionsprinzip auf beliebige Tragentworfen.
Beim Bau des Versuchspavillons arbeiteten Studierende und Lehrende zusammen
werksgeometrien anwendDas Projekt erforscht die Fotos: ICD/ITKE Universität Stuttgart
bar. Daraus ergibt sich ein
Übertragung biologischer
Strukturbildungsprinzipien der Plattens- typen angewandt. Damit soll die Leis- hohes Leichtbaupotential “, sagt Dipl.-Ing.
kelette von Seeigeln in die Architektur. Die tungsfähigkeit biologischer Strukturen in Tobias Schwinn von der Uni Stuttgart.
Umsetzung geschieht mit computerbasier- architektonischen Entwürfen integriert Mit diesem Prinzip lässt sich die Zukunft
ter Entwurfs- und Simulationsverfahren werden. Mit diesem Prinzip (nach der Ana- gestalten: Die Wandstärken der Sperrholzsowie computergesteuerter Fertigungsme- lyse des Plattenskelettes einer Seeigelart platten messen bei dem gesamten Pavillon
konnte eine Baustruktur für den Pavillon nur 6,5 mm. So muss der Pavillon, der noch
thoden für die bauliche Umsetzung.
Bionische Prinzipien (das heißt, die Vor- erarbeitet werden) konnte eine hohe Ge- bis Ende November 2011 auf dem Campus
bilder kommen aus der Natur) wurden bei samtsteifigkeit des Pavillons erzielt und an der Keplerstraße steht, nur gegen Abdem Bauwerk auf verschiedene Geometrie- damit auch die Wandstärken reduziert heben durch Windsog gesichert werden.
Der temporäre Bau ist bis Ende
November auf dem Campus der Uni
Stuttgart zu bestaunen
Fertigung und Montage
Die Fertigung der Platten erfolgte auf der universitätseigenen robotischen Fertigungsanlage. Zu fräsen waren 850 geometrisch unterschiedliche Bauteile aus Birkensperrholz mit mehr als 100 000 frei im Raum angeordneten Zinken. Im Anschluss an die robotische Fertigung wurden die Sperrholzplatten an den Fingerzinkenverbindungen zu Zellen gefügt, grundiert und lasiert. Die Montage dieser vorgefertigten Module erfolgte kontinuierlich auf dem Campus Stadtmitte der Universität Stuttgart. Mehr unter: http://icd.uni-stuttgart.de?
tag=researchpavilion201
10
4.2011
Im Internet finden Sie im eMagazine der dach+
holzbau weitere Bilder von der Arbeit an dem Versuchspavillon. Meldungen PANORAMA
Schöne Ausblicke mit begehbarem Dach
Das doppelgeschossige Aussichts- und Ausstellungsgebäu­de
auf der Bundes­garten­schau ist
ein Hingucker. Hoch oben auf
der Festung Ehrenbreitstein
direkt über dem Rheinsteg installiert, gewährt es atemberaubende Ausblicke. Nach der
BuGa wird die Aussichtsplattform in den künftigen Landschaftsgarten integriert.
Für die Konstruktion ist Douglasienholz aus Deutschland
verwendet worden. Um den
Wettereinflüssen standzuhalten, wurden die der Witterung
ausgesetzten Untergurte der
BSH-Träger mit Zinkblechen
abgedeckt. Die Holz-Stahl-Verbindungen sind so ausgeführt,
dass das komplette Objekt von
allen Seiten umlüftet wird. Als
Endbehandlung des Holzes
Hoch über dem Rhein mit Ausblick auf
Koblenz: das Aussichtsbauwerk der
Landesforsten Rheinland-Pfalz
Foto: Vedag GmbH
wurde nur ein farbloser Anstrich gegen Bläue verwendet.
Um den unteren Ausstellungsbereich vor Regen zu schützen
und das Dach begehbar zu machen, musste die Dachfläche
des Objektes allerdings noch
abgedichtet werden.
Verarbeitet wurde eine mehrschichtige Dach- und Dichtungsbahn aus Kunststoff auf
der Basis von PVC-P (VEDAFOL V 15). Das Produkt ist
laut Hersteller reiß- und wetterbeständig und hat eine hohe
Alterungsbeständigkeit.
Die Dachbahn wurde zunächst
mechanisch auf einer HolzTragschale befestigt. Auf diese
wurde dann (mit einer dazwischen liegenden Trennlage aus
Polyestervlies 300g/m²) eine
Holzkonstruktion aus Kanthölzern mit einer Höhe von 15 bis
20 Zentimetern aufgebracht.
Hierauf erfolgte die Installation des Laufweges in Form einer
Brücke. Abschließend wurde
die komplette Holzkonstruktion mit eingedichtet.
Über weitere Objekte der BuGa
2011 lesen Sie im ausführlichen
Nachbericht auf Seite 50.
www.buga2011.de
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PANORAMA TOP-Thema
Dämmen wird zur Pflicht!
Die Dachflächen des Hauses zu dämmen, ist aus Energiespargründen immer sinnvoll. Wenn der begehbare
Dachboden nur als Lagerraum gebraucht wird, ist nun auch zumindest die oberste Geschossdecke zu dämmen.
Bei Nutzung als Wohnraum muss sogar das gesamte Dachgeschoss gedämmt werden.
Von Achim Zielke
Die Bundesländer sind verpflichtet, die Energieeinspar-Verordnung (EnEV) umzusetzen; ab 2012
gelten deshalb neue Vorschriften. War es bislang so,
dass im Altbau das Dämmen der Dachfläche weitgehend im Ermessen des Eigentümers lag, so wird nun
entweder – bei Nutzung des Speichers als Wohnraum
– eine Unter-, Zwischen- oder Aufsparrendämmung
Pflicht oder – bei Nutzung als Speicherboden – zumindest die Dämmung der obersten Geschossdecke. Der
Gesetzgeber will damit den unkontrollierten Wärme-
Der Wärmeverlust lässt sich durch die fachgerechte
Dämmung um drei Viertel mindern
Über unzureichend
gedämmte Bauteile
geht viel Raumwärme
verloren. Mit einer Auf-,
Zwischen- oder Untersparrendämmung lässt
sich diese Energieverschwendung reduzieren
Fotos: VHD e.V., Wuppertal; www.holzfaser.org
Welches Dämmprodukt passt?
Hilfestellung bei der Argumentation, welches Dämmprodukt für welches Gebäude zur Verwendung im
Dachbereich am besten geeignet ist, leisten die Anbieter von Holzfaserdämmstoffen; ihre Kontaktadressen finden sich auf der Website www.holzfaser.
org im >Herstellerverzeichnis<.
12
4.2011
durchgang vom beheizten Voll- ins unbeheizte Dachgeschoss begrenzen, so dass weniger Raumwärme
verloren geht. Bei der Sanierung bietet sich neben den
herkömmlichen Dämmstoffen vor allem die Verwendung von Dämmkeilen, -matten oder –platten aus
natürlichen Holzfasern an.
Holzfaser-Dämmprodukte lassen sich für vielfältige
Anwendungen miteinander kombinieren; beim Dachgeschossausbau sind sie erste Wahl zum Dämmen der
obersten Geschossdecke, der Dachflächen, der Drempel und der Giebelwände. Die diffusionsoffene Struktur des natürlichen Materials gibt bauphysikalische
Sicherheit, bewirkt ein ausgeglichenes Raumklima
und sorgt für behagliches Wohlbefinden in gedämmten
Innenräumen. Außerdem sind Dämmprodukte aus
Holzfasern weitgehend alterungsbeständig, was ein
spürbares Plus an Wohnkomfort durch gleichzeitigen
Schutz vor Kälte, Hitze sowie Schall für etliche Jahrzehnte garantiert. Das liegt an den besonderen bauphysikalischen Eigenschaften: Bereits das Vollholz
aus dem Wald zeichnet sich durch eine auffallend geringe Wärmeleitfähigkeit aus.
Aufklärung durch den Fachhandwerker ist wichtig
Viele Hauseigentümer haben also nur noch wenige
Wochen Zeit, ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Nachdämmpflicht zu genügen; dem Bauhandwerk winken
dadurch Zusatzgeschäfte, die die betriebliche Auslastung während der traditionell eher auftragsschwachen
Wintermonate erhöhen. Da die Arbeiten in der kalten
Jahreszeit erledigt werden müssen, wird der Effekt
der Dämmmaßnahme für den Bauherrn schon kurze
Zeit nach der Ausführung spürbar: Laut VHD ist davon auszugehen, dass sich durch fachgerechtes Dämmen der obersten Geschossdecke mit Holzfaserplatten
der unkontrollierte Wärmedurchgang ins unbeheizte
Dachgeschoss um maximal drei Viertel verringern
lässt! Der absehbare Minderverbrauch an Brennstoffen zum Beheizen der Wohnräume im bewohnten und
beheizten Vollgeschoss trägt zur raschen Amortisation der baulichen Investitionen bei.
Alt- und Neukunden bewerben
Handwerksbetriebe, die oberste Geschossdecken mit
natürlichen Holzfaserprodukten dämmen, sollten auf
ihr erweitertes Leistungsangebot schnellstmöglich
TOP-Thema PANORAMA
Unterschiedliche
Hersteller bieten
Dämmsysteme für die
Dämmung der obersten
Geschossdecke an
Links: Oberste Geschossdecken sind bis
Jahresende aufzudämmen, schreibt die EnEV
2009 verbindlich vor
Die Dämmplatten werden entweder in zwei
Schichten versetzt verlegt oder aber in einem
Dämmpaket mit Nutund Feder-Verbindung,
um Wärmebrücken zu
vermeiden
Das Gesetz beruht auf die EnEV 2009
Die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) schreibt
vor, dass begehbare Geschossdecken zum bislang
ungedämmten Speicherboden ab 1. Januar 2012 über
einen Wärmeschutz verfügen müssen, der die Transmissionsverluste auf U = 0,24 W/m²K begrenzt. Bei
Eigentumsübertragungen gilt: Erwerber bestehender Wohnhäuser haben maximal zwei Jahre Zeit,
ihren Dämmpflichten nachzukommen.
aufmerksam machen, indem sie für den Einsatz von
Holzfaserdämmplatten im Haus kräftig die Werbetrommel Bestandskunden und auch potenzielle Neukunden sind die Zielgruppe.
Keine Regel ohne Ausnahmen
Die Dämmpflicht für oberste Geschossdecken gilt
nicht, wenn der Eigentümer sein Ein- oder Zweifamilienhaus am 1. Februar 2002 selbst bewohnt hat oder
die erforderlichen finanziellen Aufwendungen nicht
durch die Energieeinsparung innerhalb einer angemessenen Frist erwirtschaftet werden können – was
zum Beispiel bei Ferienwohnungen oder -häusern der
Fall sein kann (weitere Ausnahmeregelungen siehe
Web-Service unter www.bauhandwerk.de).
Eine Dämmung ist immer sinnvoll
Eine zusätzliche Holzfaserdämmung auf die oberste
Geschossdecke aufzubringen, kann dennoch nicht
schaden, zumal der Energiebedarf des Hauses durch
die sofort spürbare Verminderung des Wärmedurchgangs ins unbeheizte Dachgeschoss deutlich verringert wird und somit im ureigenen Interesse jedes
Hausbewohners liegen sollte.
Autor
Achim Zielke ist freier Journalist und auf Baufachthemen spezialisiert. Eines seiner Themengebiete ist die energetische Gebäudesanierung.
Wie gehe ich vor, wenn bei der Sanierung mehrere
Eigentümer beteiligt sind? Welche Ausnahmeregelungen gibt es? Wer kontrolliert die Umsetzung?
Im Internet im eMagazine der dach+holzbau gibt es
Antworten auf Ihre Fragen.
4.2011
13
PANORAMA Werkstatt + Betrieb
Dachdecker-Portal optimiert Netzpräsenz
Jeder Handwerker weiß das: die Gestaltung des Internetauftrittes ist wichtig für die Neukunden-Akquise und
entscheidet oft über einen Auftrag. Trotzdem wird dieses Medium oft vernachlässigt. Ein spezielles OnlinePortal für Dachdecker hilft dem Handwerker und hinterlässt eine gute Visitenkarte im Netz.
Von Frederike Pollner
Online-Visitenkarte
mit multimedialen
Elementen zur seriösen Präsentation des
Dachdeckerbetriebes im
Internet
Foto: Dachdecker.com
Dachdeckermeister Sebastian Jepp gründete seinen
Dachdeckerbetrieb im Jahr 2008. Momentan beschäftigt er in seinem Unternehmen drei Mitarbeiter und
einen Auszubildenden. Mit dem Motto „Jung, dynamisch, erfolgreich“ setzt der Fachbetrieb auf konsequente Weiterbildung, um immer auf dem neuesten
Stand der Technik zu sein. Dazu gehört auch, sich neue
Vertriebskanäle zu erschließen. Vorigen Winter hat sich
der junge Dachdeckermeister deshalb verstärkt mit
dem Thema Onlineakquise und dem Internet auseinandergesetzt und seine neue Homepage auf den Weg
gebracht. Damit war er seinem Ziel, die Außenwirkung
zu verbessern, einen Schritt näher gekommen.
Hellhörig wurde er, als er kurze Zeit später ein Sonderrundschreiben des Berliner Dachdeckerverbandes
Große Reichweite
Mit 120 000 eindeutigen Besuchern, über 60 000 bei
Google indexierten Seiten und über 25 000 in Suchmaschinen auffindbaren Schlüsselwörtern kann das
Portal eine Sichtbarkeit im Netz aufweisen, die für
die Homepage eines einzelnen Betriebes nur schwer
zu erreichen ist.
14
4.2011
erhielt, in dem eine TV- Sendung zum Thema Internetpräsenz angekündigt wurde. In dem Fernsehinterview traten der Geschäftsführer des Dachdeckerhandwerks Berlin und einer der Geschäftsführer von
Dachdecker.com auf, um das Geschäftskonzept des
Online-Portals zu erklären. So würden – erfuhr Sebastian Jepp – online-Visitenkarten mit multimedialen Elementen (Bildergalerien, Videos) DachdeckerBetrieben eine professionelle Darstellung im Internet
ermöglichen und damit auch einen neuen Vertriebskanal zur Neukundengewinnung öffnen.
Das Konzept kommt an
Die Idee, Fachbetriebe über Unternehmensmerkmale
und unter Einsatz von Multimedia im Internet zu präsentieren, hat Dachdeckermeister Jepp sofort angesprochen, zumal er das Portal für seriös hielt: „Hier
gibt es kein Preisdumping und nur seriöse Anbieter
und Aufträge“, berichtet der Handwerker. Dachdecker.
com sei mehr als ein Eintrag in einem Adressverzeichnis, wirbt der Online-Anbieter.
Multimediale Online-Präsenz
Dachdecker.com bietet auf seinen Online-Visitenkarten einen individuellen Informationstext über den
Werkstatt + Betrieb PANORAMA
Dachdeckermeister Sebastian Jepp
hat seit Februar 2011 eine Online-Visitenkarte bei Dachdecker.com
Foto: Dachdecker.com
diese Erfahrung hat auch Sebastian Jepp
gemacht: „Nach drei Wochen kam der erste lukrative Auftrag. Und nach einigen
Monaten Arbeit mit dem Portal ist er auch
weiterhin zufrieden mit seiner Entscheidung: „Ich erhalte im Monat etwa fünf Aufträge. Toll, dass das wirklich so gut funktioniert.“
Betrieb und Angaben zu selbst definierten
Spezialisierungsrichtungen. Darüber hinaus gehört auch die multimediale Präsenz
zum Service. Das Premiumprofil kann zusätzlich mit Fotos vom Betrieb oder Referenzarbeiten ergänzt werden. Und über
individuell produzierte Firmenvideos bekommt der Endkunde mehr Informationen
als beim herkömmlichen Branchenbucheintrag.
Wird nun eine Anfrage für eine Bauleistung gestellt, kommt zuerst das Expertenteam des online-Portals ins Spiel. Das
heißt: alle eingehenden Auftragsanfragen
werden manuell überprüft und mit den
Spezialisierungsangaben der regionalen
Betriebe abgeglichen. So wird sichergestellt, dass die Anfragen der Kunden auch
in das Leistungsspektrum des gelisteten
Meisterbetriebs passen.
Neukundengewinnung mit der OnlineVisitenkarte
Wenn ein Dachdecker-Betrieb eine OnlineVisitenkarte gebucht hat, lassen auch die
Aufträge nicht lange auf sich warten. Das
verspricht zumindest Dachdecker.com und
Den Überblick behalten
Wichtig ist für Herrn Jepp außerdem, dass
sein Werbebudget nun messbar geworden
ist. „Der Überblick über die Werbeausgaben
am Ende des Monats gefällt mir gut. Denn
so kann ich direkt sehen, was ich investiert
habe und ob sich diese Investition gelohnt
hat“, sagt er. Eine weitere Unterstützung
nimmt der Dachdecker gerne in Anspruch:
Der Kundenservice steht für Rückfragen
zur Verfügung.
Investition hat sich gelohnt
Für Herrn Jepp hat sich die Investition bei
diesem Internetdienst bereits gelohnt.
Denn er hat mit seinem Profil auch seine
Bekanntheit als Dienstleister erhöht und
erhält jetzt auch Aufträge aus seinem Berliner Bezirk. Die lokale Suche im OnlinePortal funktioniert also nicht nur für Endkunden, die auf der Suche nach
Qualitätsarbeit in ihrer näheren Umgebung sind, sondern auch für die Dachdeckerbetriebe.
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Autorin
Frederike Pollner ist bei der DS Digitale Seiten verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit und den Social
Media Bereich.
Made
in Germany!
und
twi
En cklung
Herstellung
in Deutschland
Leistungen von Dachdecker.com
 Auflistung des Betriebs mit Adresse und Kontaktdaten
 Generierung von hochwertigen Kundenanfragen aus dem gesamten Bundegebiet
 Manuelle Prüfung der Anfragen und Weiterleitung an die entsprechenden Be-
triebe
 Weiterempfehlungsfunktion der Betriebe an andere Kunden
 Hochwertige Darstellung im branchenaffinen Umfeld (spezielle Firmendaten,
Gully-Defroster
Portfolio, Firmentext, Bilder, Videos)
nenoptimierung
 Produktion, Präsentation von zielgruppenorientierten Imagevideos
 Referenzbildergalerie für den Kunden  Erstellung eines seriösen Auftritts im führenden sozialen Netzwerk Facebook
zur Eröffnung eines weiteren Kundenkanals
4.2011
15
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DACH Baustelle des Monats
Ein Kleinod der Handwerkskunst: Villa Gericke in Potsdam
Schieferdach schützt historisches Kleinod
Die Villa Gericke steht unweit der russischen Siedlung Alexandrowka in Potsdam. Ihre Ge­staltung weist traditionelle Züge einer nordisch-russischen Bauweise auf. Nach der Komplettsanie­rung – das Dach mit Alt­deut­
scher Deckung und Bischofsmützen – erstrahlt das reich ver­zier­te Bauwerk wieder in ganzer Pracht.
Von Gerard Halama sowie Ulrike und Martin Schmiechen
„Ich hab gebaut nach meinem Sinn, und wem das Haus
nicht gefällt, der bau es besser für sein Geld, Anno
1863“. So steht es an einem Erker der Villa Gericke in
Potsdam. Das mit vielen deko­rativen Elementen versehene Gebäude wurde 1892 vom Architekten F. Gericke errichtet und soll, so heißt es, eine Kopie der
Villa Ende sein, die vorher im Berliner Tiergarten
stand. Teile dieser Villa, die wegen einer neuen Bahnlinie abgerissen werden musste, sind hier verbaut. Das
Denkmal ist eine Backstein-Holz-Architektur mit reichen Laubsägedekorationen, steilen Dächern und wie
gedrehte Säulen aussehenden Schornsteinen.
Die Außenarchitektur ist inspiriert durch
die Antike und das Mittelalter
Komplettsanie­rung war notwendig
Nach der Deutschen Einheit war das Bauwerk im
Herzen Potsdams hochgradig sanierungsbedürftig. Als
Filigrane Holzarbeiten
schmücken alle Giebel.
Bei der Sanierung wurden fehlende Teile ersetzt, beschädigte Teile
restauriert
Fotos: Rathscheck
Schiefer
16
4.2011
bourgeoise Architektur in der ehemaligen DDR verpönt, hatte die Villenarchitektur wenig Für­sprecher
im Arbeiter und Bauernstaat. Die Dächer waren ungepflegt und undicht. Bewohnt war die Villa nur in
den unteren Räu­men. Im Jahr 2005 erstand dann ein
international tätiges Anwaltsehepaar die Villa. Das
Dach war zu diesem Zeitpunkt undicht und unvollständig, der Dachstuhl schadhaft. Feuchtigkeit fand
sich vielerorts, die Bausub­stanz war durch Hausschwamm stark angegriffen. Wer einen solchen Bau
als Privatmann angeht, muss sein Konto im Auge
behal­ten. Das tat der Bauherr und behielt gleichzeitig
seine Handwerker im Auge. Er wählte sie persönlich
aus. Der Dachdecker war eine Empfehlung, der Zimmermann ebenfalls.
Der Bauherr ist quasi selbst ein Bauprofi. Er hat schon
viele alte Häuser weltweit saniert, gilt als sachkundig,
kann genau zuhören und drückt die Preise nicht; er
fordert aber die Ehre des Handwerks.
Im Detail der Außenarchitektur sind Antike und Mittelalter gleichermaßen zu finden. Die Ornamentik der
Holzarbeiten, das sind insbesondere die Schwebegiebel an allen vier Hausseiten – mit den Krabben auf
den Ortgängen – Ranken, Vielpaßbögen und Dolorien
sind sowohl von normannischer wie skandinavischer
und Schweizer Vorbildern inspiriert. Die Reliefs auf
den Brüstungen darunter sind dagegen antikisch aufgefasst.
Auffallend dabei ist die Farbigkeit der Architektur,
hier die Farben gelb und rot, die das Ganze überziehen.
Die Reliefs sind themengestaltet und über den Fensterstürzen sind vereinzelt noch Verse zu erkennen, die
besonders häufig an Häusern der Neugotik zu finden
sind. Insbesondere solchen Häusern, die durch ihren
ausgeprägt malerischen Charakter auffallen.
Baustelle des Monats DACH
Die aufwändige Sanierung dauerte mehrere Jahre
Dieses Haus galt es unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu sanieren. 2005 begannen die Bauarbeiten, 2006 wurde das Gebäude komplett mit einem
Gerüst mit Überdach (inklusive Blechdach) eingehaust.
Die Dachdecker rissen die alte Dachdeckung ab und
zeich­neten dabei die Details des Daches auf. Die Dachdeckung bestand zum Teil aus Altdeut­scher Deckung
und zum Teil aus Bischofsmützen. Der Turm hatte
keine Turmspitze mehr. Hier wurde nur noch die
Flachdach-Notdeckung abgerissen. Im Zuge der Abrissarbeiten wurden Schäden an sämtlichen Anschlüssen, Ortgängen, Kehlen und Giebeln festgestellt.
Dann kamen die Zimmerer. Sie bargen sämtliche Giebeldreiecke und restaurierten sie in der Werkstatt.
Fehlende Teile wurden ersetzt oder vollkommen zerstörte Details passgenau eingesetzt und somit originalgetreu wiederhergestellt.
ein Kegeldach. Dabei wurde das Dach, zwischen den
14er-Sparren gedämmt und innen mit einer Dampf­
brem­se versehen. Dann wurde das gesamte Dach wieder komplett verschalt und für die Schiefer­deckung
mit einer diffusionsoffenen Vordeckung vorbereitet.
Im Zuge der Dacharbeiten fanden die Handwerker auf
dem Dachboden verschiedene alte Dach-Bauteile. Zum
Beispiel alte Firstverzierungen, Schornsteinteile oder
Teile einer aufge­legten Rinne. Sie wurden vom Bauherren genauestens in Augenschein genommen, für
die anste­henden Baumaßnahmen genutzt oder im
Der kleine Turm trägt
eine Altdeutsche
Deckung ohne Gebindesteigung, dafür aber
mit Gegengebinden alle
fünf Reihen
Der Turm hatte vor der
Sanierung keine Turmspitze mehr. Diese wurde mit der Renovierung
wieder aufgebaut
Tragwerkskonstruktion musste erneuert werden
Dann wurde die Vollschalung rückgebaut und das
Holztrag­werk untersucht. Die Konstruktion musste
weitgehend erneuert werden. Der Turm erhielt wieder
4.2011
17
DACH Baustelle des Monats
Während der Sanierung
war das gesamte Objekt
eingehaust, um auch bei
schlechter Witterung
immer arbeiten zu
können
Fotos: Zimmerei
Schmiechen & Grüber
Der Dachstuhl war
schadhaft und durch den
Hausschwamm stark
angegriffen
18
4.2011
Auftrag des Bauherren in den benötigten Stückzahlen
nachgebaut
Bischofsmützen und Altdeutsche Deckung
Im Januar 2007 begannen die Arbeiten am Schieferdach. Nach einge­hender Sichtung alter Unterlagen
und alter Bilder stand fest, dass die Satteldachflächen im Ursprung mit Bischofsmützen gedeckt waren. Es wurden für die Satteldächer Bischofsmützen
der Größe 50 x 25 cm gewählt. Die Schiefer lieferte
Rathscheck Schiefer aus Mayen. Die Firste bekamen
wieder ihre al­ten Verzierungen und an allen Enden
jeweils Zierspitzen. Auch die schlan­ken Satteldachgauben krönt jeweils eine Zierspitze aus Titanzink.
Für Firste und Trau­fen kamen ent­spre­chen­de Zubehörschiefer als Rechtecker zum Einsatz. Die Regenrinne wurde wie einst als auf­ge­legte Rinne ausge­
führt.
Der Kegelturm erhielt eine Altdeut­sche Deckung aus
Moselschiefer. Nach einer alten Schwarz­weißbild-Vorlage ist die Altdeutsche Deckung hier waagerecht,
ohne Gebinde­stei­gung gedeckt. Nach jeweils fünf
rechts gedeckten Rei­hen folgt ein links gedecktes
Gegenge­bin­de. So entstehen vier waagerechte Felder
zu je fünf Deckreihen und drei Gegen­ge­binde. Die Kegeldeckung des Turmes entspricht auf diese Weise mit
seinem Streifenmuster wieder exakt dem historischen
Vorbild.
Orientierung an alten Zeichnungen und Bildern
Nach vorgefun­denen Zeichnungen und alten Bildern
wurden auch die Anschlüsse an Kehlen, Gauben,
Ortgän­gen und Traufen mit Blechen (mit Wasserfalz)
gelöst. Dabei verwende­ten die Dachdecker 0,7 mm
dickes Titan­zink. Abweichend vom Originalzustand
wurden mit Zu­stim­mung der Denkmalpflege in zwei
von Außen nicht einsehbare Dachflächen zwei Dachflä­
chen­fenster eingebaut. Ansonsten folgt das gesamte
Dachbild dem historischen Vorbild. Das gelungene
Dach ehrt den Handwerker und bestätigt die Vorgehensweise des Bauherren.
Baustelle des Monats DACH
Bautafel (Auswahl)
Objekt Villa Gericke, Potsdam (Bezug: 2009)
Bauherr Privatinvestor Bauzeit 2005 bis 2009
Dachdecker Dachdeckerei Thomas Bernhardt, 14557 Wilhelmshorst, www.dachdeckerei-bernhardt.de
Zimmerer Schmiechen & Grüber GmbH, 14558 Nuthetal, www.schmiechen-grueber.de
Material Rathscheck Schiefer, Bischofsmützen 50 x 25 cm, InterSIN und Altdeutsche Deckung, Moselschiefer, www.rathscheck.de
Bedächtige Vorgehensweise der Handwerker und des
Bauherren
Ähnlich konsequent ging der Bauherr auch bei den
Mauerwerks- und Fassadenarbeiten vor. Bei dem Innenausbau wurde das Mauerwerk in Teilbereichen
mittels Injektage und durch Fluten mit einem
Schwammsperrmittel behandelt. Die Kassettendecken
und das bleigefasste Fenster erhielten eine sorgfältige
Überarbeitung und Restaurierung. Die Wendeltreppe
im Turm ist aus dem Bestand des Bauherren und wurde hier zur Erschließung des Spitzbodens montiert.
Die noch vorhandene Altdielung wurde werkstattmäßig aufgearbeitet und wieder verlegt. Einige Räume
im Dachgeschoss erhielten eine neue Kieferndielung.
Im Spitzboden wurde eine historische Altdielung aus
Fichtenholz mit Friesbrettern verlegt.
Nach der Renovierung glänzt die Villa Gericke mit
einem neuen Schieferdach mit besonderen Details wie
der Altdeutschen Deckung und den Bischofsmützen.
Zudem prägen ungewöhnlich reizvolle und liebevoll
vollendete Holzarbeiten und Mauerwerksdetails die
Villa.
Autoren
Gerard Halama ist Fachjournalist und betreibt ein Büro für Fachpublizistik in Bremen. Martin Schmiechen ist Zimmermeister. Sein Betrieb ist auf Sanierungsarbeiten spezialisiert. Seine Frau Ulrike schreibt und koordiniert Objektberichte von den Baustellen.
Schwebegiebel an allen
vier Hausseiten: die
Holzverzierungen sind
sowohl von normannischen wie skandinavischen und Schweizer
Vorbildern inspiriert
Das Anwesen in Potsdam vor der Sanierung
Im Internet finden Sie im eMagazine der dach+
holzbau weitere Bilder von der Renovierung der Villa Gericke.
4.2011
19
DACH Baubericht
Gesundheitszentrum Büchenbeuren, wie es sich heute präsentiert:
moderne Architektur, gebaut mit vorwiegend nachwachsenden Rohstoffen, perfekte Eingliederung in die Landschaft
Foto: SLB, Boppard (Architekten, Projektentwickler)
Dachschweißautomaten retten Zeitplan
Trotz eines frühen Wintereinbruches konnte der dreigeschossige Holzbau in Massivholzbauweise in Büchenbeuren (Hunsrück) fristgerecht fertig gestellt werden. Einen Beitrag leisteten drei auf die Arbeitsbedingungen
abgestimmte Schweißgeräte für die Aufbringung der Dachbahnen auf dem leicht geneigten Satteldach.
Von Klaus Bucher
Mit der Inbetriebnahme des Gesundheitszentrums
Büchenbeuren in der Nähe des Flughafens FrankfurtHahn im Hunsrück im April 2011 wurde eine Vision
Wirklichkeit, die für viele Bereiche als Leuchtturm
des planerischen, architektonischen, ökologischen und
ökonomischen Handelns gelten kann.
Ohne die Dachschweißautomaten wäre ein homogener
Verbund der Schweißung nicht möglich gewesen
Das Gesundheitszentrum knüpft zudem an das an, was
die Politik fordert: die Erhaltung der Grundversorgung
im ländlichen Raum. Bei den Planungen weitete sich
das Projekt immer weiter zu einem „gesunden“ Vorhaben aus, bei dem den Gesundheitsdiensten (Ärzten,
Apotheke, medizinische Dienstleister), der Bevölkerung
und der gesamten Region ein zusätzliches Plus an Ökologie und Energieeinsparung gegeben wurde. Hinzu
kommen neue Beschäftigungsmöglichkeiten in der ReMit dem Doppelschweiß­
automaten Belton P
konnten beide Seiten
des Trägerprofils in
einem Arbeitsgang
mit der Dichtungsbahn
durchdringungsfrei aufgeschweißt werden
Foto: Herz 20
4.2011
gion. In diesem Zusammenhang wurde konsequent auf
nachhaltiges, ökologisches Bauen, Energieeffizienz und
die Verwendung des Baustoffes Holz aus heimischen
Wäldern gesetzt.
Leuchtturmprojekt im ländlichen Raum
Mit Brettsperrholzelementen, gefertigt in der Region
(Firma Eugen Decker, Morbach), deren gute Dämmeigenschaften und geringe Wärmeleitfähigkeit bekannt sind, wurde ein dreigeschossiges, kubisches
Gebäude mit rund 13 x 52 m errichtet. Die moderne
Architektursprache ließ sich dabei perfekt mit dem
Werkstoff Holz umsetzen.
In sich abgestimmtes energetisches System
Das Flachdach (als leichtes Satteldach mit 3 Grad
ausgeführt) ist mit der breiten Seite nach Süden ausgerichtet, hier erzielen die Solarkollektoren einen sehr
guten Wirkungsgrad. Zusätzlich leisten die AufdachLuft-Wasser-Wärmepumpen ihren Anteil an dem Konzept des energiesparenden Bauens. Weiterhin tragen
30 qm Warmwasserkollektoren an der Südfassade zur
Gebäudeheizung und Brauchwassererwärmung bei.
Positiv für die Energiebilanz ist die Wärmerückgewinnung bei den Lüftungsanlagen. Durch das Niedrigtemperatur-Heizsystem (Fußbodenheizung) wird auf
diese Weise Energie eingespart.
Abgerundet wird das ganzheitliche Energiekonzept
durch eine 70 kWp Photovoltaik(PV)-Anlage auf dem
Flachdach, auf die die Solarmodule ohne Durchdringung der Dachhaut aufgebaut werden konnten. Sie
produziert rechnerisch 20 Prozent mehr Energie als
beim Betrieb selbst verbraucht wird. Es entstanden
vier große Felder mit insgesamt 389 Modulen über
eine Fläche von 680 Quadratmetern.
Baubericht DACH
Klug durchdachtes Energiekonzept
Das Dienstleistungszentrum übertrifft die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009
deutlich und wird durch die Anrechnung der PV-Anlage in der Gesamtbilanz zu einem Plusenergiegebäude. Das Gebäude unterschreitet den erforderlichen,
spezifischen Transmissionswärmeverlust HT um
30 Prozent.
Öffentliche Förderung und Zeitplan
Um Mittel der öffentlichen Förderung fristgerecht
erhalten zu können, war der Realisierungszeitplan
äußerst knapp bemessen. In weniger als neun Monaten sollte der Bau fertig gestellt werden. Allerdings
kam ein langer Winter, der von Dezember 2010 bis
Januar 2011 mit langen Perioden von Eis, Schnee und
Kälte die Bauarbeiten behinderte. Zwischen dem Spatenstich (September 2010) und dem Richtfest Anfang
Dezember 2010 lagen nur zehn Wochen.
Deshalb blieb auch der Firma Karl Schlösser Bedachungen aus Neuwied nur ein Zeitfenster von neun
Tagen für die Dacheindeckung und rund drei Wochen
für die Installation der PV-Anlage.
Die Ausführung als Flachdach wurde zum einen gewählt, um die PV-Anlage flach aufbringen zu können,
zum anderen, um die mögliche Gebäudehöhe optimal
zu nutzen und auch dem dritten Geschoss ebene
Raumdecken mitzugeben.
Die Unterkonstruktion wurde aus Gipskartonplatten
(unterhalb der Sparren), der Foliendampfsperre Isover, einer Zellulose-Dämmung als Zwischensparrendämmung (Sparrendicke = 300 mm) und einer OSB
4-Platte als luft- und winddichten Abschluss ausgeführt. Der Wärmedurchgangskoeffizient des Daches
beträgt 0,15 W/m²K.
Der Neuwieder Dachdecker-Meisterbetrieb Karl
Schlösser führte dann die eigentlichen Arbeiten auf
dem Dach aus. Als Trennlage fungierte ein 600 Gramm
Mit dem Dachschweißautomaten Laron wurden die Dachdichtungsbahnen mit konstanter
Temperatur, Geschwindigkeit und Anpressdruck geschweißt, um
eine gleichbleibend
hohe Qualität der
Verschweißung zu erreichen
Speziell für Detailarbeiten in Rand- und
Anschlussbereichen ist
das Handschweißgerät
Rion geeignet
Das Dach, Garant für Energieeffizienz
Dem Generalunternehmer für die Bauausführung
(Neubauer Ingenieurholzbau aus Dörth) oblag auch
die Unterkonstruktion und Dämmung des Flachdachs.
4.2011
21
DACH Baubericht
Die Bedachungsfirma
war auch für die Projektleitung und Montage
der PV-Anlage zuständig, die über ein RenolitTragschienensystem in
Verbindung mit WürthSchienen aufgebracht
wurde
Fotos: Herz
Bautafel
schweres Polyesterflies, abgedeckt mit einer 2 mm
Alcorplan in einer Bahnbreite von 110 cm. Die Fixierung erfolgte über Tellerbefestigungen im Bereich der
Nahtüberdeckungen, die dann anschließend homogen
verschweißt wurde.
Dachschweißautomaten retten Zeitplan
Um bei dem Energieplushaus mit seinem innovativen
Konzept auch das Dachgewerk fristgerecht fertig zu
stellen, setzte der Handwerksbetrieb auf ein System
von Dachschweißautomaten der Firma Herz. Bei den
Flächenarbeiten konnten Dachbahnen mit dem Dachschweißautomaten Typ Laron Meter für Meter in
konstanter Geschwindigkeit verschweißt werden.
Hierbei waren die optimale Einstellbarkeit der drei
Schweißparameter Temperatur, Geschwindigkeit und
Druck sowie das praxiserprobte, ergonomische Handling der Maschine von entscheidender Bedeutung.
Mit seinem robusten, baustellengerechten Design, der
Anfahrautomatik und bei einem Gewicht von 35 kg
wird die Schweißnahtbreite von 40 mm mit Temperaturen bis 620 Grad in kontinuierlicher Qualität erzielt.
Für die Dachränder, -ecken und -anschlüsse setzte das
Mit Dachschweißautomaten, die spezielle
Aufgaben lösten, konnte
die Verschweißung der
Dachbahnen fristgerecht erfolgen
Objekt Gesundheitszentrum Büchenbeuren
Generalunternehmer / Bausführung Neubauer Ingenieurholzbau, Dörth
Brettsperrholzelemente Eugen Decker, Morbach
Bedachung / PV-Anlage Karl Schlösser Bedachungen, Neuwied
Dachschweißautomaten Herz, Neuwied
Solarmodule Sunconcept GmbH, SCP 180 M5-50, Monokristalin
Architekt / Bauleitung Stadt – Land + Bahn, Hachenberg & Roll GbR, Boppard
Bauherr GZB-Projekt GmbH + Co. KG, Boppard
Schlösser-Team auf das Handschweißgerät Typ Rion,
das mit seiner ergonomischen Form und seinem Gewicht von 1,3 kg sehr handlich ist.
Um die Verschweißung der Dachbahnen im Bereich
der Trägerprofile sicherzustellen, fiel die Wahl auf das
Herz-Gerät Belton P. Mit dem Doppelschweißautomat
konnte gleichzeitig auf beiden Seiten des Trägerprofils
der Solarpanele die Verschweißung erfolgen. Gerade
die enge Zeitvorgabe im Rahmen der Errichtungsphase im Verbund mit dem heftigen Wintereinbruch mit
Kälteperioden von über 20 Grad minus ließen den
Projektleiter der Schlösser-Bedachungen, Thomas
Meuter, ein eindeutiges Fazit ziehen: “Ohne die HerzDachschweißautomaten, als Selbstfahrgeräte, mit
dieser Schweißkapazität, wäre ein homogener Verbund der Schweißung nicht möglich gewesen.“
Die fristgerechte Übergabe an den Bauherrn (die GZBProjekt GmbH & Co. KG in Boppard) konnte so noch
vor Weihnachten 2010 vollzogen werden.
Autor
Dipl.-Betriebswirt Klaus Bucher betreut verschiedene Firmen bei der Pressearbeit und ist spezialisiert auf Themen der Gewerke auf dem Bau.
22
4.2011
Das
Original
ELUX
Weil die beim
Austausch keine halben
Sachen machen.
Manche empfehlen beim Fenstertausch die
alten Dachanschlüsse beizubehalten. VELUX
hingegen empfiehlt den zeitgemäßen Kom­
plett­Austausch, inklusive neuer Dämmung
und Innenverkleidung – für eine Modernisie­
rung auf dem neuesten Stand.
Schöne Aussichten
für Ihr Geschäft.
Katrin Mayer, 34
Zimmerin und
Dipl. Bauingenieurin (FH)
Kulmbach
DACH Baubericht
Neues Leben in alten
Speichern: das langgestreckte Gebäude
Westhafenstraße 1 in
Berlin wurde komplett
zu Hochwertbüros umgenutzt
Fotos: Creaton / HS
Büros am Wasser mit sicherer Deckung
Wo innerstädtische Hafenanlagen ihre wirtschaftliche Bedeutung verlieren, bieten sich besondere städtebauliche Chancen und Herausforderungen. Am Berliner Westhafen wurden alte Speichergebäude aufwändig saniert und in moderne Büroräume umgestaltet. Die Hochwertigkeit zieht sich bis zum Dach hinauf.
Von Michael Scheklies
Die Westhafenstraße 1 im Berliner Stadtteil Moabit
ist eine gute Adresse geworden. Das 126 Meter lange
und 23 Meter breite zweigeschossige Speichergebäude
aus rotbraunen Klinkersteinen mit dunklem Walmdach, durch drei Giebel gegliedert, stammt aus der
Für die Dachfläche kamen 50 000 Flachdachziegel zusammen
Bauzeit des Hafens zwischen 1914 und 1923 und steht
unter Denkmalschutz. Welche Dacheindeckung hier
zum Einsatz kommen durfte, war daher mit der Denkmalpflege abzustimmen. Im Original waren die Gebäude im Westhafen mit anthrazitfarbenen FlachGilt auch in Berlin als
schick: Arbeiten am
Wasser, Hafenflair inklusive
24
4.2011
dachpfannen eingedeckt gewesen. Der Dachziegel
Premion des Herstellers Creaton in der anthrazit engobierten Nuance-Ausführung kam dem alten Dachbild am nächsten. Nachdem die Denkmalpflegebehörde schon bei einem früheren Bauabschnitt für den
Premion grünes Licht gegeben hatte, schrieb Architekt
Tom Keller vom Architekturbüro stars von Alvensleben, Keller & Partner für die Westhafenstraße 1 aufgrund dieser guten Erfahrung von vorneherein diesen
Ziegel aus.
Massivdach als Untergrund für weitere Arbeiten
Für die Ausführung der Dacharbeiten ging der Zuschlag an die Glock & Co. Kirchmöser Bau GmbH aus
Brandenburg-Plaue. Die Dachdeckerabteilung unter
Leitung von Bauleiter Frank Schulz erhielt den Auftrag, die 4000 m² große Dachfläche komplett zu erneuern und energetisch auf den Stand der aktuellen EnEV
zu bringen. Eine Besonderheit des Gebäudes: Es gibt
keinen klassischen Dachstuhl aus Holz, sondern ein
Massivdach aus Beton, bei dem Betonrippen die Lattung ersetzen. Auf diesen Untergrund wurden 120 mm
dicke kaschierte PU-Wärmedämm-Elemente verlegt
und anschließend Lattung und Konterlattung aufgebracht. Mit den Premion- Flächen-, First- und Ortgangziegeln hatten die Dachdecker schon bei früheren
Objekten gute Erfahrungen gemacht. Die jeweils drei
Giebel und vier Schleppgauben auf jeder Seite des
Firstes boten handwerklich keine Schwierigkeiten –
die einzige Herausforderung war die große Fläche, auf
der ein sauberes Deckbild zu erzielen war. Bei einem
Baubericht DACH
Bautafel
Objekt Umbau Speichergebäude Westhafenstraße 1, Berlin
Bauherr BEHALA Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH, Berlin
Architekt Dipl.-Ing. Tom Keller, Architekturbüro „stars von Alvensleben, Keller & Partner“, Berlin/
Mailand
Ausführung Glock & Co. Kirchmöser Bau GmbH, Brandenburg
Produkte Premion Nuance anthrazit engobiert (Fläche 4000 m²), „Signum“-Dunstrohrhauben
Hersteller Creaton AG, Wertingen
Ziegelverbrauch von 11,9 Stück auf einen Quadratmeter kommen immerhin fast 50 000 Flachdachziegel
zusammen. „Mit einer verarbeitungsfreundlichen flexiblen Deckbreite von 6 mm und einer Decklänge von
9 mm war das aber kein Problem“, so Bauleiter Frank
Schulz. Keramische Signum-Dunstrohrhauben von
Creaton, im gleichen Design wie die Flächenziegel,
komplettierten das harmonische Bild in vollkeramischer Qualität.
Ausgeklügelte Kopf- und Fußverfalzung
Dass die Wahl auf den bei über 1100 °C im sogenannten Keralis-Verfahren hergestellten und durchgefärbten Premion fiel, war nicht nur eine Entscheidung für
ein Deckbild mit optisch ansprechender weicher Linienführung. „Wir wollten ein besonders langlebiges
Premium-Produkt mit höchster Widerstandsfähigkeit
gegen Witterungseinflüsse“, so Bauleiter Frank
Schulz. Selbst starkem Frost kann der Ziegel – wie in
einem externen Prüfverfahren nachgewiesen wurde
– mühelos widerstehen.
Die ausgeklügelte Kopf- und Fußverfalzung in Labyrinthtechnik verleiht diesem Flachdachziegel eine
effektive Wind- und Wasserführung auch bei starkem
Winddruck und somit eine hervorragende Regeneintragsicherheit. Die ist sogar bis zu einer Dachneigung
von nur 10° gegeben. Eine Eigenschaft, die sich am
Westhafen vor allem bei den extrem flach geneigten
Schleppgauben bewährte. Schließlich gilt Arbeiten
und Leben am Wasser nicht nur in der Hauptstadt als
schick. Aber nur, solange das Wasser vor der Tür bleibt
und ein sicheres Dach das Gebäude auch „vor Wasser
von oben“ schützt.
Drei Giebel gliedern das
langgestreckte Gebäude. Die anthrazit engobierten Flachdachziegel
ergeben einen schönen
farblichen Kontrast zum
warmen Rot der Klinkerfassade
Autor
Michael Scheklies ist Fachberater bei Creaton und betreute das Projekt Dachsanierung Westhafenstraße 1.
Harmonisches Bild:
Der Dachziegel Premion
gibt der Dachfläche
eine lebendige Oberflächenstruktur mit
ansprechender weicher
Linienführung
4.2011
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DACH Ausführung + Montage
„Ein Dach, das sich refinanziert“
Mit dem In-Dach-System Solarwatt Easy-In wird die bisherige Dacheindeckung ersetzt und zugleich umweltfreundliche Sonnenenergie zur Stromerzeugung genutzt. Eine Möglichkeit, dem sich das Dachdeckerhandwerk
nicht verschließen sollte. Im Interview erklärt Michael Neumann die Besonderheiten des Systems.
Was macht das Easy-In System interessant für
Ihre Kunden?
Das Easy-In System ist ein sogenanntes In-Dach-System. Ein Bauherr profitiert davon gleich doppelt – zum
einen, weil das Solarsystem die herkömmliche Dacheindeckung ersetzt. Die Kosten dafür entfallen also.
Zum anderen erzeugt Easy-In umweltfreundlichen
Sonnenstrom, der selbst genutzt oder in das Netz eingespeist werden kann. Dafür erhält der Betreiber einer
solchen Solaranlage eine Vergütung entsprechend dem
Einspeisegesetz (EEG).
Michael Neumann ist
Vertriebsingenieur und
hat Easy-In mitentwickelt. Der 30-jährige ist
bei der Solarwatt AG für
den Bereich Indachsysteme verantwortlich
Komplett integriert:
auch Dachfenster lassen
sich problemlos in das
System einbinden
Fotos: Solarwatt
Kann der Betreiber die Investitionskosten steuerlich
geltend machen?
Ja, er profitiert von der steuerlichen Gleichbehandlung von Indach- und Aufdachanlagen, denn er kann
die Investitionskosten für eine In-Dach-Anlage über
20 Jahre abschreiben, und nicht, wie früher üblich,
über einen Zeitraum von bis zu 50 Jahren. Ein Bauherr, der sich für Easy-In entscheidet, erhält damit ein
Dach, das sich selbst refinanziert.
Für welche Dachformen eignet sich das Easy-In System?
Es handelt sich um ein Solarsystem speziell für
Schrägdächer mit Holzunterbau. Es eignet sich für
viele unterschiedliche Dachtypen und Neigungswinkel
von 22 bis 65 Grad. Das System erfüllt alle technischen
Normen für Brandschutz, Regensicherheit sowie die
Einwirkung von Wind, Schneelasten und Hagel. Und
es ist deutlich leichter als eine „klassische“ Dachhaut.
Eine herkömmliche Ziegeleindeckung wiegt pro Quadratmeter über 40 Kilogramm; soll darauf noch ein
Solarsystem montiert werden, kommt dazu noch das
Gewicht der Solarmodule und des Befestigungssystems. Unsere Solarmodule hingegen bringen lediglich
15 Kilogramm pro Quadratmeter auf die Waage und
damit auch auf das Dach.
Sprechen Sie mit Ihrem System denn die Elektroinstallateure beziehungsweise Solarteure an oder den
Dachdecker?
Sowohl als auch. Bei der Installation einer Indachanlage wird das Fachwissen beider Gewerke benötigt.
Deshalb wurden schon bei der Entwicklung des EasyIn von Solarwatt über unseren Partner cms-Energiesysteme Elektroinstallateure und Dachdecker einbezogen. Auch die praktische Umsetzung funktioniert
bestens: Entweder besitzt der Installateur als Solarteur entsprechende Fachkenntnisse auf beiden Gebieten oder Dachdecker und Elektroinstallateure arbeiten Hand in Hand. Besonders im Bereich der
Dachanbindung der Photovoltaik-Anlage zum Restdach ist das Fachwissen des Dachdeckerhandwerks
von großer Bedeutung.
Was unterscheidet Easy-In von anderen Systemen auf
dem Markt?
Im Unterschied zu allen anderen In-Dach-Solaranlagen benötigt unser System kein zusätzliches Gestellsystem. Diese Funktion ist schon in den Modulrahmen
integriert, der mit Sogsicherungen an der Dachlattung
verschraubt wird. Das Modul fungiert sozusagen als
Dachersatz.
Wie erfolgt die Montage?
Die Montage ist sehr einfach: Die Module werden mit
dem oberen Modulrahmen in die Dachkonstruktion
eingehängt und dann über eine Nut-Feder-Verbindung
ineinander geschoben, dann noch verschraubt, fertig.
Man benötigt wenig Werkzeug und spart Material,
Montagezeit und Kosten. Das gesamte Modulfeld wird
in die Dacheindeckung wie ein Dachfenster durch Einblechen eingebunden.
Wenn die Sonne auf ein solches Dach scheint, dann erwärmt sich die Dachhaut. Bei Solarmodulen ist das nicht
erwünscht, denn bei steigenden Modultemperaturen
sinkt der Stromertrag. Gibt es Abhilfe?
Unser Solarsystem ist gut hinterlüftet. Hinter den Solarmodulen erwärmt sich die Luft und steigt nach oben,
wo sie über den sogenannten Lüftungsfirst entweichen
kann. Dadurch entsteht ein Sog, der beständig kühlere
26
4.2011
Ausführung + Montage DACH
tional
a
n
r
e
t
n
I
die Nr. 1
Ein Monteur setzt zur Verbesserung der Wärme und Kondensat
abführenden Hinterlüftung spezielle Lüftungsziegel ein
Luft durch Lufteinlässe traufseitig nachströmen lässt.
Diese herkömmliche Hinterlüftung wird außerdem
durch zusätzliche Hinterlüftungsöffnungen im Modulrahmen optimiert, so dass die Effizienz und somit die
Stromausbeute noch einmal erhöht werden.
In welcher Form ist das Easy-In System erhältlich?
Wenn gewünscht, kann der Dachdecker das System
natürlich selbst konfigurieren. Aber wir bieten das
neue In-Dach-System auch als Komplettpaket inklusive aller notwendigen Teile, Wechselrichter und Kabel
an. Diese Pakete gibt es in drei Größen – 3 kWp, 5 kWp
und 10 kWp, das entspricht zwölf, 20 und 40 Modulen.
Die Pakete beschleunigen die Lieferung und verringern den logistischen Aufwand.
Easy-In System gibt es in drei Grundvarianten – mit
polykristallinen ebenso wie mit den leistungsstärkeren monokristallinen Modulen sowie in der ästhetisch
anspruchsvollen Version Black, bei der das komplette
Modul in Schwarz gestaltet wird. Und weil Dachflächen begrenzt sind, verfügen die Solarmodule über
eine hohe Leistungsdichte von bis zu 144 Watt pro
Quadratmeter.
Gibt es Schulungen für die Montage des Systems,
beraten Sie die Dachhandwerker?
Monatlich bieten wir im Unternehmen Schulungen
sowohl für Elektroinstallateure als auch für Dachdecker an. Die kostenfreien ganztägigen Veranstaltungen vermitteln theoretische Kenntnisse, Höhepunkt
ist jedoch die Mustermontage des Solarwatt-Easy-In
an einem originalgroßen Dachmodell. Dazu gibt es
ergänzende Informationen zu Themen wie Blitzschutz
oder Photovoltaik-Versicherungen.
Speziell zur Beratung von Dachdeckern kooperieren
wir mit dem Landesbildungszentrum des Sächsischen
Dachdeckerhandwerks in Bad Schlema. Die Mitarbeiter dort unterstützen stets mit fachlichem Rat, beantworten aber auch während der Schulungen vor Ort
Fragen beispielsweise zur Unterdachkonstruktion
oder Dachanbindung.
Herr Neumann, wir bedanken uns für dieses Gespräch.
4.2011
27
31.1. – 3.2.2012
Messe Stuttgart
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Dienstag – Freitag von 9 bis 18 Uhr
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2012 ist die DACH+HOLZ International
so stark wie nie!
Im Mittelpunkt stehen Sie – als Profi aus Handwerk und Industrie – und das, was Sie wirklich
interessiert:
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Ausland auf mehr als 70.000 m2 und ein
fachspezifisches Rahmenprogramm.
Wir freuen uns auf Sie!
DACH Ausführung + Montage
Einbau von Gullys mit Aufstockelementen
Hitze, Kälte, Windsog und Schwingungen – Gullys mit Aufstockelement müssen vielen Belastungen standhalten. Fachgerecht eingebaut, tun sie dies auch. Aber mit den immer dicker werdenden Dachschichtenpaketen
kommen neue Herausforderungen auf die Produkte und den Verarbeiter zu.
Von Rainer Pieper
Nie ohne Winkeldichtring! Wird er vergessen oder schief eingesetzt, droht Undichtigkeit im Anschlussbereich des Gullytopfes
Rechts: Nie ohne mechanische Fixierung!
Auch der Kragen des
Anstauelementes muss
mechanisch in der Unterkonstruktion befestigt werden
Um die geforderten Energieeinsparungen zu erfüllen,
werden die Dämmschichten auf Dächern immer dicker.
Flachdachgullys hat man deshalb mit Aufstockelementen versehen, aber es gibt – bei immer größeren
Längen – oft Schwierigkeiten beim Einbau. Nur durch
fachgerechte Verarbeitung auf allen Ebenen kann
vermieden werden, dass der Gesamtaufbau „ins
Schwimmen kommt“ und Gullys mit Aufstockelement
in Schieflage geraten – mit den entsprechend unerwünschten Folgen.
Gerät der Gully aus dem Lot, gibt
es Probleme
Dachschichtenwanderungen unterbinden
Ein häufiger Grund für Undichtigkeiten und Fehlfunktionen bei Gullys mit Aufstockelement sind die
sogenannten Dämmstoffwanderungen. Kommen
Dachschichtenpakete ins Wandern, können sie ungeheure Kräfte entwickeln. Und wenn sie wandern, dann
in der Regel zum Mittelpunkt des Daches, weil dies
der Punkt der größten Schwingung ist. Auf ihrer unerwünschten Reise nehmen sie den Gully samt Aufstockelement einfach mit, da er alle Relativbewegungen des Daches mit macht beziehungsweise
mitmachen muss. Der Gully gerät in Schieflage, womit
seine Funktion und Dichtigkeit aus dem Lot geraten.
Dachschichtenwanderungen muss daher von Anfang
an, also schon bei der Montage, vorgebaut werden. In
der Regel erfolgt die fachgerechte Befestigung des
Dämmstoffpaketes durch sorgfältiges Verkleben.
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4.2011
Gullys brauchen Halt
Der ordnungsgemäße Aufbau des Dachschichtenpaketes ist eine gute Basis für dichte Gullys. Aber auch
der Gully selbst muss solide fixiert werden, wenn er
nicht zum Sorgengully werden soll. Das Problem ist
nicht unbekannt und wird daher in den unterschiedlichsten Regelwerken thematisiert. Auch die DIN
18531, Teil 3, Pkt. 8.5, die sich auf ungenutzte Dächer
bezieht, lässt hier keinen Interpretationsspielraum.
Sie fordert: „Dachabläufe und Notüberläufe sind so
einzubauen, dass sie sich durch Relativbewegungen
zwischen Dachuntergrund und Dachabdichtung nicht
so weit schräg stellen oder verschieben, dass eine Beeinträchtigung der Entwässerungsfunktion entsteht.
Der Grundkörper muss mit dem Untergrund verbunden werden.“ Das Phänomen des schief gestellten
Gullys tritt statistisch gesehen öfter bei ungenutzten
Dächern auf, die in Leichtbauweise erstellt wurden.
Betondächer scheinen Unachtsamkeiten während des
Einbaus leichter zu verzeihen, was aber nicht dazu
führen darf, hier die Fachregeln zu missachten.
Richtige Befestigung von Verstärkungsblechen ist Pflicht
Tauchen Probleme auf, sind sie oft auf die gleichen
Ursachen zurückzuführen. Pauschal lässt sich sagen,
dass es sich in der Regel um mangelnde Befestigung
handelt. Bei Stahltrapezprofil-Unterkonstruktionen
ist der Einsatz eines Verstärkungsbleches im Durchdringungsbereich ein absolutes Muss. Deshalb weist
die Sita Bauelemente GmbH in ihren allgemeinen
Einbauhinweisen und Planungsunterlagen noch einmal ganz deutlich auf diesen so wichtigen Stabilisierungsfaktor hin. Damit das Verstärkungsblech ganze
Arbeit leisten kann, muss es gemäß DIN 18077 mit
Anz-Repaband_56_270DachHolzBau_Layout 1 05.
Ausführung + Montage DACH
der Unterkonstruktion verschraubt werden. Ebenso wichtig ist
es, das Loch im Verstärkungsblech sorgfältig der Gullygröße anzupassen. Ein zu großer Ausschnitt im Verstärkungsblech kann
Gullytopf und -kragen keinen richtigen Halt geben. Ist der Gully eingepasst, muss auch er mechanisch fixiert werden. Zugelassene Schrauben, die durch den PUR-Kragen in das Verstärkungsblech geschraubt werden, sichern die dauerhafte Verbindung.
Das Allzweck Dichtungsband
mit extremer
Klebkraft
Alles fest – alles dicht
Ist die Dampfsperre mit dem Flansch oder der Anschlussmanschette des Dachgullys verklebt, beziehungsweise verschweißt,
kommt der nächste für die Reklamationsfreiheit wichtige Arbeitsschritt: das Einsetzen des Winkeldichtrings. Dieses Dichtungselement zwischen Gully und Aufstockelement ist entscheidend für
die Rückstausicherheit des Gullyaufbaus. Es lohnt sich, diesem
Arbeitsschritt volle Aufmerksamkeit zu schenken. Der Winkeldichtring wird so in den Gullykörper eingesetzt, dass die obere
überstehende Lippe absolut plan auf dem Kragenrand aufliegt.
Jetzt kann die Wärmedämmung aufgebracht werden und im Bereich des Gullytopfes die Kontur des Aufstockelementes ausgeschnitten werden. Um eine optimale Wärmedämmung zu erzielen,
sollte darauf geachtet werden, ein passgenaues Negativprofil des
Aufstockelementes zu erstellen.
riginraeli
das Om
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- bit e
Repaband zum Abdichten von:
Rissen
Anschlüssen
Kamindichtungen
Glasdächern
Fugen
Metallverbindungen
Lichtkuppeln
Befestigung des Aufstockelementes
Wird jetzt das Aufstockelement in den Gully eingesetzt, so ist darauf
zu achten, dass es so tief eingeschoben wird, dass es mindestens
bündig mit der Unterkante des Winkeldichtrings ist. Mangelnde
Überlappung der beiden Gully-Elemente geht zu Lasten der Stabilität und Dichtigkeit. Aber Achtung bei abgewinkelten Gullys! Wer
hier des Guten zu viel tut und sie zu tief einschiebt, der versperrt
den Abfluss. Der freie Abfluss, beziehungsweise der Abflussquerschnitt des Basisgullys, muss erhalten bleiben. Um die Konstruktion fest zu verankern, wird jetzt auch der Kragen des Anstauelementes mechanisch in der Unterkonstruktion befestigt.
Mauerabdeckungen
Rohrtunnel
Dachrinnen
Wellplatten
Ziegeln
Dachsteinen
Dachpappe
Fallrohren
Kehlen
Stahlteilen
Lüftungsanlagen
Fazit: Fachgerecht arbeiten, damit nichts schief geht
Komplexe Dachaufbauten sind als Gesamtprodukt zu sehen. Verarbeiter, die sich auf allen Ebenen gewissenhaft an die anerkannten Regelwerke und Vorschriften halten, bekommen die
größtmögliche Sicherheit, dass sich nichts mehr schief stellt. Es
lohnt sich, vor Beginn der Dacharbeiten einen Blick in die Arbeitsund Planungshilfen zu werfen, die die Industrie zur Verfügung
stellt. Wer hier ein wenig Zeit investiert, kann es sich sparen, sich
später mit lästigen Reklamationen zu befassen.
Klimaeinrichtungen
usw.
Selbstklebend auf Butylkautschukbasis
mit Alu-Abdeckung silber- oder bleifarbig.
TÜV
zertifiziert
nach ISO 9001
Autor
Kebulin-Gesellschaft
Kettler Gmbh & Co. KG
Rainer Pieper ist Prokurist und technischer Leiter der Sita Bauelemente
GmbH.
Gully in Schieflage:
hier wurde der Gully
von einem wandernden Dämmstoffpaket mitgerissen
und in eine Schieflage gebracht, in der
er seine Funktion
nicht mehr richtig
erfüllen kann
29
Fabrik für Korrosionsschutz und
Abdichtung seit 1933
Ostring 9 · 45701 Herten-Westerholt
Tel. +49 209 9615-0 · Fax 9615 - 190
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DEUB
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Z Stuttga
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DAC
DACH Praxistipp
Windsogberechnung Schritt für Schritt
Seit diesem Jahr gilt die neue Fachregel für das Dachdeckerhandwerk zur Windsogberechnung. Um dem
Handwerker das Leben leichter zu machen, wurden von verschiedenen Anbietern Software-Tools entwickelt.
Der Artikel zeigt, wie sich der Handwerker mit einem dieser Tools online zurechtfinden kann.
Von Hans Jürgen Krolkiewicz
Windzonenkarte
Deutschland
Grafik: FOS
30
4.2011
Das Thema ist für viele Handwerker neu
Viele Verarbeiter müssen sich zum ersten Mal mit
diesem Thema auseinander setzen und es stellen sich
dadurch viele Fragen. Wann und wie viel muss geklammert werden? Welche Sturmklammer ist für das jeweilige Objekt zugelassen? Worauf muss ich bei der
komplizierten Windsogberechnung achten?
Der Hersteller von Befestigungssystemen zur Windsogsicherung von Dach und Fassade, Fr. Ossenberg-Schule +
Söhne GmbH + Co KG (FOS),
macht es dem Vera-rbeiter
einfach. Auf www.fos.de
bietet der Hersteller ein
Berechnungstool, mit dem
fast jeder auf dem Markt
erhältliche Dachziegel
oder Dachstein in Kombination mit den
passenden Sturmklammern berechnet
werden kann. Dies ist
möglich, weil FOS seit
Jahrzehnten die vielen
unterschiedlichen Dachpfannen in
Kombination mit den neuesten
Sturmklammern auf eigenen
Testanlagen prüft und die
Ergebnisse in eine Datenbank einspeist. Die riesige
Datenbank berechnet sogar
selten verlegte Formen oder
Altdeckbaustoffe. Im Einzelfall
bietet FOS an, auf Anfrage auch
für ausländische Sonderformen, eine fachgerechte
Berechnung zu liefern.
In nur drei Schritten und mit wenigen Eingaben bekommt der Nutzer alle nötigen Angaben, um fachregelgerechte Sturmklammern auswählen und sie nach
dem entsprechenden Verlegeschema einsetzen zu
können.
1. Im ersten Schritt sind folgende Angaben nötig:
 Name des Dachpfannenherstellers oder Dachpfanne
 Dachziegel / Dachstein
 Lattung
Screenshots: FOS
Seit dem 1. März 2011 gibt es nun die entscheidende
Ergänzung zum Regelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks. In der Fachinformation „Windlasten
auf Dächern mit Dachziegel- und Dachsteineindeckungen“ wurden die Windlasten neu definiert, die Dachbereiche neu eingeteilt und die Anforderungen an die
Befestigungen enorm erhöht. Mit der neuen Fachinformation müssen nicht nur wesentlich größere Teilflächen der Steildächer verklammert werden, sondern
zudem auch Dächer, die sich in den Windzonen 1 und
2 befinden.
Ergebnis: Nach Eingabe der oben genannten Daten
werden alle für die Dachpfanne zugeordneten Klammern angezeigt. Auf der rechten Seite zeigt eine Ampel
an, in welchen Windzonen die Klammer eingesetzt
werden kann.
Durch das Anklicken des Buttons der gewünschten
Klammer jeweils über der Ampel kann nun eine Einzelfallberechnung durchgeführt werden.
2. Im zweiten Schritt sind folgende Eingaben
erforderlich:
 PLZ, Ort oder direkt die Windzone
 Eine Kennzeichnung, wann sich das Objekt im Binnenland oder an der Küste oder über 800 m über NN
befindet
Praxistipp DACH
 die Dachform
 Dachneigung und Art der Deckunterlage
 die Gebäudehöhe
Ergebnis: Nach Eingabe der Daten wird das Verlegeschema für jeden Dachbereich angezeigt. Wem das
bereits ausreicht, kann dieses Ergebnis mit dem Namen des Bauvorhabens abspeichern und als PDF ausdrucken.
3. Der dritte und letzte Schritt bringt den größten
Nutzen. Hier ...
 ... klickt der Nutzer auf Dachbereiche / Stückzahlen
und gibt die Giebel- und Trauflänge ein
Ergebnis: Jetzt wird ihm ein ausführliches Klammerschema inklusive genauer Dachbereichseinteilung
und der jeweiligen Klammerstückzahlen pro Dachbereich angezeigt. Auch dieses Ergebnis kann als PDF
abgespeichert und ausdruckt werden.
Fazit: Mit dem Berechnungstool geht es einfach
Anstatt Zeit und Nerven am Schreibtisch zu lassen,
kann der Verarbeiter das komplizierte Rechnen anderen überlassen und dafür mehr Zeit auf dem Dach
verbringen.
Autor
Hans Jürgen Krolkiewicz ist Sachverständiger, Buchautor, lebt in
Köln und publiziert als freier Journalist Themen aus dem Baubereich.
4.2011
31
DACH Praxistipp
Laubschutz-Produkte
ersparen gefährliche
Reinigungsarbeiten
Foto: istockphoto / Sharon Meredith
Clevere Ideen gegen Herbstlaub
Der Herbst ist da und damit fallen die Blätter. Und auch wenn es schön aussehen mag, für Hausbesitzer (und
auch für Dachdecker) bedeuten fallende Blätter meist viel Arbeit. Handelt es sich im Garten vor allem um ein
kosmetisches Problem, können von verstopften Dachrinnen und Fallrohren echte Gefahren ausgehen.
Von Tanja Schwarz
Die Probleme kommen mit dem Blätterfall. Zum einen
für die Gesundheit – Hausbesitzer, die mit der Leiter
versuchen, die Blätter aus der Rinne zu holen, können
sich bei einem Sturz von der Leiter verletzten – zum
Vor Montage der Laubschutz-Produkte müssen
die Regenrinnen gereinigt werden
Stabile, rostfreie und
witterungsbeständige
Laubschutzgitter aus
Edelstahl
Foto: Grömo
32
4.2011
anderen sind sie technischer Natur, denn durch überlaufende Dachrinnen kann es zu kostspieligen Schäden an der Bausubstanz kommen, sollte sich das Regenwasser einen Weg ins Gebäude suchen. Die Folgen
können verschmutzte Fassaden oder gar Schimmelbildung in den Wohnungen und Häusern sein. Gefährlich kann es auch bei Frost werden, wenn sich zwar
schöne, aber bedrohliche Eiszapfen bilden, die eine
Verletzungsgefahr darstellen.
Das Dach winterfest machen
Wer Regenrinnen und Fallrohre also nicht vom unerwünschten Laub befreit, riskiert zeit- und kostenintensive Gebäudeschäden, die anschließend aufwändig
ausgebessert werden müssen. Für diejenigen, die Dachrinnen und Fallrohre nicht regelmäßig von Hand reinigen möchten, gibt es professionelle Laubschutz-Produkte, die ein Eindringen des Laubes in die Dachrinne
verhindern. Führende Dachentwässerungsspezialisten,
wie beispielsweise Grömo, bieten verschiedene Produkte im Fachhandel an, die sich einfach und schnell
vom Handwerker montieren lassen.
„Wir arbeiten kontinuierlich an einem durchdachten
System, das wir Handwerkern an die Hand geben können, um Hausbesitzern ideale Lösungen zum Schutz
von unerwünschtem Laub in Regenrinnen und Fallrohren anzubieten“, sagt Roland Jürgens vom Produktmanagement bei Grömo. So würden sich Laubschutzgitter, Rinnenseiher sowie Fangkörbe in
Fallrohren einfach montieren lassen und böten einen
optimalen Schutz vor fallenden Blättern, Ästen und
andrem Schmutz. Das gesamte Laubschutz-Sortiment
ist über den Fachhandel erhältlich.
Bevor geeignete Laubschutz-Produkte zum Einsatz
kommen können, sollten die Regenrinnen und Fallrohre
vom Schmutz befreit werden. Dies lässt sich am einfachsten mit einer runden Gartenschaufel machen, die
sich durch ihre Form der Dachrinne anpasst.
Dabei sollte stets darauf geachtet werden, dass der angehäufte Schmutz nicht in die Fallrohre gelangt. Das
Entfernen des Schmutzes sollte daher immer in entgegengesetzter Richtung des Fallrohres erfolgen. Vor der
Montage des Laubschutzes müssen die Regenrinnen
und Fallrohre mit ausreichend Wasser gespült werden,
um den reibungslosen Einbau zu gewährleisten.
Praxistipp DACH
Einfache Montage der Laubschutzgitter: zuschneiden, einlegen und unter der
Wulstfeder einschnappen lassen
Laubschutzgitter aus Edelstahl bieten sicheren Schutz
Wartungsfreie Lösungen auf dem Dach, die einen dauerhaften Schutz vor Laubschäden bieten, gibt es mit
Laubschutzgittern aus Edelstahl. Sie behalten im
Sommer wie im Winter ihre Form (witterungsunempfindlich) und sind rostfrei. Kunststoffvorrichtungen
hingegen sind oft zu leicht, halten stärkeren Belastungen durch Äste, Schnee oder ähnlichem nicht Stand
und neigen dazu, bei starkem Wind aus der Regenrinne zu rutschen. Zudem gewährleistet das filigrane
Edelstahldrahtgitter, dass auch bei starkem Laubfall
eine hohe Wasserdurchlässigkeit möglich ist. Edelstahl-Produkte lassen sich mit allen Dachrinnenmetallen kombinieren, haben eine hohe UV-Beständigkeit und somit eine längere Lebensdauer als Produkte
aus Kunststoff.
Unkomplizierter Einbau
Die Wirkungsweise ist simpel: Blätter, die vom Dach
in die Regenrinne rutschen oder hineingeweht werden,
bleiben auf dem Laubschutzgitter liegen, trocknen und
werden vom Wind wieder fortgeweht. Einfach ist auch
der Einbau: die angebotenen Laubschutzgitter eignen
sich für alle gängigen Regenrinnen und lassen sich
ohne großen Aufwand auf die gewünschte Länge zuschneiden und anschließend einlegen.
Doch nicht nur die Regenrinnen sollten vor dem herabfallenden Laub geschützt werden, sondern auch die
Fallrohre. Als Lösung bietet Grömo Rinnenseiher an,
die sich schnell, einfach und problemlos in die Einhangstutzen oder Fallrohre einstecken lassen. Die
Rinnenseiher passen in alle gängigen Stutzen mit
einem Durchmesser von 75 bis 150 Millimetern. Erhältlich ist der Rinnenseiher sowohl aus filigranem
Edelstahl als auch aus hochwertigem Kupfer.
Herabfallendes Laub wird vom Wind vom Laubschutzgitter wieder weggetragen
Fotos: Grömo
Herausnehmbare Laubfänger
gegen das Verstopfen
Als Lösung für alle, die nicht
aufs Dach steigen und die Wartung lieber vom Boden aus
ausführen möchten, gibt es so
genannte Laubfänger, die vom
Handwerker an einer leicht
zugänglichen Stelle im Fallrohr eingebaut werden. Dort
filtern die Laubfänger Regenwasser und sammeln anfallendes Laub und sonstigen
Schmutz in einem integrierten
Fangkorb. Zum Reinigen wird
dieser Fangkorb mit Hilfe des
Klappmechanismus herausgenommen und entleert.
Auch hier sollte man darauf
achten, dass der Laubfänger aus
dem richtigen Material ist und
zur vorhandenen Dachentwässerung passt. Er ist aus Zink
oder Kupfer erhältlich. Denn nur
wenn gleiche Materialien kombiniert werden, verspricht das
eine lange Lebensdauer.
Die Fangkörbe lassen
sich zum Leeren einfach
aus dem Fallrohr entnehmen
Autorin
Tanja Schwarz ist PR-Redakteurin bei der Bamberg Kommunikation GmbH.
4.2011
33
DACH Praxistipp
Sanierung des Daches – Teil 2: von außen
Angesichts ständig steigender Energiekosten entscheiden sich viele Bauherrn, ihr Dach im Zuge einer Sanierung auch energetisch optimieren zu lassen. Wie aufwändig dies wird, hängt im Wesentlichen von der Ausgangssituation ab. Der zweite Teil des Artikels beleuchtet die Sanierung des Daches von außen.
Von Heinz-Peter Raidt
Sanierung besonders dann, wenn sie mit einer ohnehin
erforderlichen Erneuerung der Dachdeckung verbunden wird.
Vor Verlegung der
Aufdachdämmplatten
muss die Dampf- und
Luftsperre rundum
angeschlossen sein.
Auch enge Schlitze (z.B.
zwischen Sparren und
Giebelwand), müssen
gedämmt werden
Fotos: Dörken
Wenn bereits ein Innenausbau vorhanden ist, gilt im
Prinzip das Gleiche wie bei der Sanierung von innen,
jedoch mit dem Unterschied, dass in aller Regel der
alte Innenausbau und eine gegebenenfalls vorhandene Wärmedämmung demontiert werden müssen, bevor
mit der eigentlichen Sanierung begonnen werden
kann. Konsequenterweise müssten auch alle Einbauten entfernt werden, die Einfluss auf die spätere
Energiebilanz des Dachraumes haben. Geschieht dies
nur in Teilen – zum Beispiel weil eine Kniestock- oder
Drempelwand stehen bleiben soll – so ist dieser Altbestand nicht nur nachzudämmen. Vielmehr ist genau
zu überlegen, in welcher Form die Luftdichtheit auch
in diesem Bereich hergestellt werden kann. Bestehen
Zweifel in Bezug auf die Luftdichtheit der Wand, so
sollte im Zuge der Dämmmaßnahmen die Luftdichtheitsfolie auch über diese Fläche gezogen werden.
Denn grundsätzlich gilt: nur verputztes Mauerwerk
ist luftdicht.
Wirtschaftlich wird die Dachsanierung dann, wenn
wieso eine neue Dacheindeckung notwendig wird
All diese Maßnahmen sind natürlich nur dann durchführbar, wenn die Bewohner während der Sanierungsarbeiten in andere Räume umziehen können. Da dies
nicht immer möglich ist und die Umbaumaßnahmen
meist auch mit einer erheblichen Schmutzbelastung
einhergehen, werden viele bereits ausgebaute Dächer
von außen saniert. Wirtschaftlich wird diese Form der
34
4.2011
Verschiedene Möglichkeiten der Dämmung von außen
Auch in diesem Fall besteht die Aufgabe zunächst darin, einen geeigneten Dämmstoff in der richtigen Dimensionierung einzubauen. Bei ausreichender Sparrenhöhe wird in aller Regel der gesamte Zwischenraum
bis zur Sparrenoberkante mit Dämmstoff gefüllt.
Reicht die Sparrenhöhe dabei nicht aus, um die Anforderung der EnEV zu erfüllen, sollte man die Vorund Nachteile der folgenden Alternativen gründlich
abwägen.
Alternative 1
Man belässt es bei der Dämmung des Sparrenzwischenraums und zieht zur Begründung den Abs. 4.1
e) aus Anhang 3 der EnEV heran: „Wird (…) der Wärmeschutz als Zwischensparrendämmung ausgeführt
und ist die Dämmschichtdicke wegen einer innenseitigen Bekleidung oder der Sparrenhöhe begrenzt, so
gilt die Anforderung als erfüllt, wenn die nach anerkannten Regeln der Technik höchstmögliche Dämmschichtdicke eingebaut wird.“ Damit verschenkt man
allerdings die Möglichkeit, mit relativ geringem Mehraufwand die Energiebilanz deutlich zu optimieren.
Alternative 2
Man baut zusätzlich eine so genannte Unterdämmbahn ein. Diese drei Zentimeter dicke Kombination
aus Unterdeckbahn und Wärmedämmung verbessert
nicht nur den U-Wert; sie entschärft zugleich
auch Wärmebrücken, die planerisch oft nicht
genügend beachtet werden, die Energiebisolanz aber empfindlich beeinträchtigen können. Das Risiko von Wärmebrücken besteht
im Dachbereich – wie bereits erwähnt – bei
Ortgang- und Innenwänden oder Traufenausmauerungen. Eine über die vorhandenen Sparrenoberkanten geführte Unterdämmbahn überdeckt
auch diese Mauerkronen und entschärft diese potentiellen Wärmebrücken deutlich. Im Idealfall wird die
Bahn am Ortgang sogar noch ein Stück an der Giebelwand nach unten geführt, sofern nicht im Zuge der
Sanierung auch die Fassade gedämmt wird.
Praxistipp DACH
Alternative 3
Eine Alternative zur wärmedämmenden Unterdeckbahn ist die Auffütterung. Dabei wird der Sparren mit
einem Brett oder einer Latte auf die Höhe gebracht, die
den Einbau einer Zwischensparrendämmung in gewünschter Höhe erlaubt. Nachteil dieser Methode ist,
dass das Holz, das zur Auffütterung verwendet wird,
einen relativ schlechten Dämmwert hat. Um die gleiche
Wirkung zu erzielen wie bei einer Unterdämmbahn,
muss die Auffütterung deshalb höher ausfallen.
Alternative 4 Zusätzlich zur Zwischensparrendämmung kann eine
zweite Dämmschicht oben auf die Sparren gelegt wer-
den. Dabei ist allerdings zu beachten, dass bei aufeinander liegenden Dämmstoffschichten die Dampfsperre
immer ganz unten sein sollte. Wird die Folie zwischen
die Dämmlagen gebracht, besteht das hohe Risiko der
Kondenswasserbildung unterhalb der Folie.
Alternative 5
Die letzte Möglichkeit ist die reine Aufsparrendämmung. Hiermit lassen sich Wärmebrücken am besten
vermeiden. Der Nachteil ist jedoch, dass die gesamte
Konstruktion deutlich angehoben wird, wodurch Anschlussprobleme zum Beispiel an Gauben oder Kaminen entstehen können. Bei Reihenhäusern wird zudem
die Optik einer einheitlichen Dachlinie gestört.
Auch bei der Aufsparrendämmung muss
zunächst die Luftdichtheitsschicht fachgerecht
verlegt sein, bevor die
Platten aufgelegt werden können
Eine Unterdämmbahn
wird über die Mauerkrone und die Sparren
verlegt und verhindert
somit Wärmebrücken
Links: Bei der Sanierung von außen sind
Sanierungsdampfbremsen mit variablem
Diffusionswiderstand
inzwischen Standard
4.2011
35
DACH Praxistipp
Rechts: Die ungedämmte Mauerkrone
am Ortgang lässt den
Schnee schmelzen, ein
Zeichen für hohe Energieverluste
Fotos: Dörken
Eine über die Sparrenoberkanten geführte
Unterdämmbahn überdeckt auch die Mauerkronen und entschärft
diese potentiellen Wärmebrücken deutlich
36
4.2011
Luftdicht, aber wie?
Für alle genannten Maßnahmen bei der Sanierung
von außen gilt natürlich auch die Verpflichtung zur
Herstellung der Luftdichtheit. Denn die Forderung
der DIN 4108-2 Abs. 4.2.3, dass Außenbauteile nach
den allgemein anerkannten Regeln der Technik luftdicht ausgeführt werden müssen, gilt grundsätzlich
und nicht nur für den Neubau. Für die Alternativen 1
bis 4 sind so genannte Sanierungsdampfbremsen mit
variablem Diffusionswiderstand inzwischen Standard.
Der Grund: Wenn vorhandene Innenbekleidungen
erhalten bleiben sollen, wird die Luft- und Dampfsperre nach dem Ausräumen der Sparrenfelder in aller
Regel schlaufenförmig über Sparren und Innenbekleidung verlegt. Da sie dabei auch die Außenseite des
Sparrens überdeckt, entsteht bei kälteren Außentemperaturen zwischen Holz und Bahn ein Tauwasserausfall. Dieser kann sich bei Bahnen mit konstantem
sd-Wert aufaddieren und zur Schädigung der tragenden Dachkonstruktion führen. Luft- und Dampfsperren mit flexiblem sd-Wert dagegen gewährleisten
die Standsicherheit des Dachs. Eine solche Bahn hat
einen Wert zwischen 5,00 und 0,20 m. Den niedrigeren,
deutlich als diffusionsoffen geltenden sd-Wert, nimmt
die Bahn in Bereichen erhöhter Feuchtigkeit an, also
etwa im oberen Drittel des Sparrens, der Region des
Tauwasserausfalls.
Mit der strukturviskosen Masse können auch komplizierte Anschlüsse der Dampfbremse beziehungsweise Dampfsperre oder
auch Details an schwer zugänglichen Stellen sicher ausgebildet
werden
Autor
Hilfe bei schwierigen Detailarbeiten
Bei der Aufdachdämmung erscheint die Verlegung der
Luft- und Dampfsperre auf den ersten Blick einfacher,
da sie nur glatt über die Sparren gezogen werden
muss. Aber auch hier steckt der Teufel im Detail, was
bedeutet: Die Anschlüsse an den Rändern müssen
dicht ausgebildet werden. Dafür muss zunächst jedoch
eine Grundlage geschaffen werden. So ist raues Mauerwerk mit einem Glattstrich zu versehen, bevor daran angeschlossen werden kann. Auch an der Traufe
ist der Anschluss nicht leicht herzustellen. Wenn man
sich nicht zur Radikalkur entschließt und alle Sparren
bündig mit dem Außenputz abschneidet, müssen alle
Sparren und Pfetten, die die Luftdichtheitsschicht
durchdringen, allseitig luftdicht eingebunden werden,
um die oben liegende Folie mit dem unten liegenden
Mauerwerk zu verbinden.
Speziell für solche schwierigen Details wurde eine
Funktionsbeschichtung entwickelt, mit der nicht nur
der Glattstrich entfallen kann, sondern auch die Folieneinfassungen der durchdringenden Bauteile. Mit
der strukturviskosen Masse ist es möglich, auch komplizierte Anschlüsse der Dampfbremse beziehungsweise Dampfsperre oder auch Details an schwer zugänglichen Stellen sicher auszubilden. Aufwändige
Folienmanschetten und komplizierte Bänderverklebungen werden damit nahezu überflüssig.
Heinz-Peter Raidt ist Leiter der Anwendungstechnik bei der Dörken GmbH & Co. KG.
Produkte DACH
Systemlösung für Luftdichtung
Modern und klassisch
Dunkle Dacheindeckungen
liegen im Trend. Mit dem neuen Dark FalZinc von Kalzip
lassen sich moderne Dachflächen alternativ in dunkler
Metalldeckung ausführen.
Die zeitlos-elegante Anmutung klassischer Naturmaterialien bleibt dabei erhalten.
Mit der Metalldeckung lassen
sich Kontraste inszenieren
oder Akzente bei der Gestaltung setzen. Kombiniert zum
Beispiel mit einer weißen
Putzfassade wirkt das dunkle
Dach wie ein moderner Kontrapunkt.
Kalzip Falzbares Aluminium
ist ein Bauprodukt, das speziell für Dachdeckungen und
Fassadenbekleidungen in tra-
ditioneller Klempnertechnik
entwickelt wurde. Neben
Dark FalZinc stehen die Oberflächenvarianten FalZinc,
falzbares Aluminium mit vorbewitterter Zinkoberfläche,
und TitanSilber, falzbares
Aluminium mit elegantem
Silberton zur Verfügung. Das
seewassserfeste Aluminium
besitzt laut Hersteller eine
extrem hohe Korrosionsbeständigkeit.
Kalzip GmbH
56070 Koblenz
Tel.:0261/9834-0
[email protected]
www. kalzip.com
Das Luftdichtsystem Rockfol
für die Innenanwendung – bestehend aus Dampfbremsen,
Klebebändern und Dichtklebern – ist eine Komplettlösung
mit aufeinander abgestimmten
Komponenten. Mit einem sdWert von 0,25 m bis über 10 m
hat die Folie eine in allen Klimabereichen wirksame Variabilität des Diffusionswiderstands.
Die Dampfbremse Rockfol PE
ist nahezu dampfundurchlässig
mit einem sd-Wert > 100. Zur
Verklebung der Überlappungen
der Dampfbremsen wird das
Klebeband Rockfol KB 1 verwendet. Das ebenfalls einseitig
wirkende, allerdings dehnbare
Klebeband Rockfol KB 2 dient
der Verklebung von Anschlüssen. Der Anschluss an bestehende Bauteile und Mauerwerk
erfolgt mit der dauerelastischen
Klebemasse Rockfol DK.
Rockwool Mineralwoll GmbH
45966 Gladbeck
Tel.: 02043/408-0
[email protected]
www.rockwool.de
Ohne Entsorgungskosten sanieren
Eine Sanierungsmethode für alte Bitumendächer kommt aus dem Hause Luxmetall mit Metalldachplatten in Ziegeloptik. Der Vorteil: die Ziegel werden über
das noch vorhandene Bitumendach verbaut, das alte Dach muss also nicht entsorgt werden. Das funktioniert auch bei
Faserzementplatten, sofern sie nicht asbesthaltig sind. Möglich wird diese Methode durch das geringe Gewicht des Metalls, das außerdem dafür sorgt, dass alte
Dachstühle nicht extra verstärkt werden
müssen. So können Altbauten oder zum
Beispiel denkmalgeschützte Gebäude kostengünstig saniert werden. Das Metall-
dachsystem ist laut Hersteller einfach zu
montieren, witterungsbeständig, kratzund korrosionsfest. Die Metallziegel gibt
es in einer großen Auswahl an Formen
und Farben.
Luxmetall Deutschland GmbH
12589 Berlin
Tel.: 030/656607-0
[email protected]
www.luxmetall.de
Machen Sie den Kuli zu Ihrem Gehilfen!
Außer Transportieren und Abrollen nun auch noch maßgenau ablängen!
Kuli Transport- und Abrollgerät mit Schere und Längenmeßeinrichtung.
K.N.O.L.L Metall- und Spenglertechnik · Tel +49 (0)7305 932873 · D–89185 Hüttisheim · www.knoll-spenglertechnik.de
4.2011
37
DACH Produkte
Der Ergoldsbacher Biberschwanzziegel ist der
Klassiker der historischen Dachziegel
Foto: Erlus
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Historisches mit modernen Mitteln
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Erlus hat in seiner historischen Themenwelt
eine Auswahl an passenden Tondachziegeln für
das individuelle Sanierungsvorhaben zusammengefasst. Die Ergoldsbacher Mönchpfanne
hat sich auf zahlreichen Kirchendächern bewährt. Der Fränkische Rinnenziegel eignet sich
besonders für historische Dachflächen mit Regionalcharakter und kann trocken verklammert
oder traditionell mit Mörtel gedeckt werden. Der
Ergoldsbacher Mönch- und Nonnen­­ziegel ist mit
seinem Licht- und Schattenspiel ideal für individuelle Dachgestaltungen und Mauerabdeckungen. Es gibt sechs unterschiedliche Modelle und auch Sonderformen wie zum Beispiel für
Kegeldächer. Der Ergoldsbacher Biberschwanzziegel ist der Klassiker unter den historischen
Ziegeln. Er ist in Normal- und Sinterbrand erhältlich und zeichnet sich durch eine hohe Flugschneesicherheit aus.
Erlus AG
84088 Neufahrn
Tel.: 08773/180
[email protected]
Gelebter Denkmalschutz
Die klassischen historischen Dachziegelmodelle sind der Mönch-Nonnen-Ziegel, der Krempziegel, die Hohlpfanne und der Biberschwanzziegel. Im Laufe der Zeit bildeten sich aus diesen
vier Grundformen zahlreiche Varianten heraus.
Die ersten drei Modelle lassen sich entwicklungsgeschichtlich auf den römischen Leistenziegel zurückführen; der Biberschwanz hingegen ist von der Holzschindel abgeleitet.
Doch nicht alle Formen bleiben so lange erhalten
wie zum Beispiel der alte Biberschwanz. 1841
stellte der Falzziegel eine Wende in der Ziegelproduktion dar. Mit ihm begann die industrielle
Fertigung. 1930 folgte die Flachdachpfanne als
Reaktion auf den Bauhaus-Stil als moderner
Dachziegel für das flach geneigte Dach. Im Verlauf
der letzten 100 Jahre sind mit dem Verschwinden
von über 98 Prozent der einst existierenden Dachziegeleien auch viele Dachziegelmodelle
wieder vom Markt verschwunden. Erlus verfügt
über ein umfangreiches Standardprogramm historischer Ziegel und fertigt zudem spezielle,
originalgetreue Nachbildungen.
www.erlus.de
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LQIR#MHWJUXSSHGH
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Modulares Aufdachsystem
Das modulare Aufdachmontage-System GermanClick-Baukastensystem besteht aus
pulverbeschichteten Aluminium-Profilen und lässt sich mit
wenigen Befestigungspunkten
montieren. Bei dem System
werden zwei oder drei Module
in Reihe oder aber parallel angeordnet. Die Montage gelingt
auf den unterschiedlichsten
38
4.2011
Dacheindeckungen. Für die
Verbindung mit dem Untergrund stehen hierfür verschiedene Formen an Ankern zur
Verfügung. Da die Module eine
geschlossene Oberfläche bilden,
bietet sich durch die Kaminwirkung eine optimale Hinterlüftung. Das modulare System
wurde speziell für Germansolar-Module entwickelt.
Germansolar AG
03051 Cottbus
Tel.: 0355/494943-0
[email protected]
www.germansolar.com
Produkte DACH
Sanierungsziegel statt Asbest
Mit einem Klick
Mit dem System Futura Siplex
führt die Donauer Solartechnik
vormontierte Kreuzverbinder
und Modulklemmen ein, die
mit speziellen Clips in die
Querträger eingeklickt werden
und automatisch einrasten. Die
Querträger zeichnen sich durch
ein geringes Gewicht aus, sind
aber trotzdem sehr stabil. Das
System kann mit sämtlichen
Dachbefestigungen von Donauer kombiniert werden, es
lässt sich mit M10 Schrauben
und Muttern auf die vorhandene Dachbefestigung montieren.
Alle Klemmen werden als vormontierte Sets aus Klemme,
Inbusschraube mit Vierkantmutter und Siplex-Clip geliefert. Besonders einfach ist die
Montage auf Ziegeldächern, da
hier auf dem Dachhaken der
Profilclip schon vormontiert ist.
Der Hersteller spricht von einer Montage-Zeitersparnis von
20 Prozent gegenüber vergleichbaren Systemen.
Donauer Solartechnik
82205 Gilching
Tel.: 08105/7725-0
[email protected]
www.donauer.eu
Moderne Dächer in Form und Farbe
Wenn der Dachstuhl noch in
Ordnung ist, die Eindeckung
aber nicht, sind Sanierungsziegel mit entsprechenden
Verschiebebereichen gefragt.
Die Dachziegelwerke Nelskamp stellen mehrere Dachziegelmodelle mit großem
Verschiebespiel her. Die
sogenannten S- und Ü-TonDachziegel – S für Sanierungsziegel und Ü für Überdecker – verfügen über eine
variable Decklänge. Sie unterscheiden sich in Form, Farbe
und Größe. Viele Asbest-belastete Dächer stehen derzeit
immer noch zur Sanierung an,
hier empfiehlt Nelskamp den
Dachziegel Nibra DS 5. Er
passt in der Regel auf dieses
Dach, ohne die Lattung ändern zu müssen. Und durch
sein geringes Gewicht von nur
ca. 6,8 kg werden von dem
Großflächen-Tondachziegel
auch keine besonderen Anforderungen an die statische
Dachkonstruktion verlangt.
Dachziegelwerke Nelskamp
GmbH
46510 Schermbeck
Tel.: 02853/9130-0
[email protected]
www.nelskamp.de
Stark
..
Schon
Leicht
Onduline GmbH
Ostring 11 . 65205 Wiesbaden
Tel. ++49- 61 22 - 990-0
www.onduline.de
PRODUKTE SPEZIAL Lichtkuppeln und Dachfenster
Planungshinweise für Dachoberlichter
Die neue Arbeitsstätten-Richtlinie ASR A3.4
„Beleuchtung“ fordert, dass alle Arbeitsstätten möglichst ausreichend mit Tageslicht
versorgt werden. Wie der Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e.V. (FVLR) mitteilt, lässt sich diese Forderung bei Räumen
oder Hallen, die direkt unter einem Flachdach liegen, durch den Einbau von Dachoberlichtern in Form von Lichtkuppeln oder
Lichtbändern leicht erfüllen. Sie leuchten
im Vergleich zu Fenstern auch Räume mit
großer Grundfläche und Raumtiefe gleichmäßig aus, verursachen weniger Blendung
und werden in ihrer lichtspendenden Wirkung durch die Verbauung umliegender
Gebäude weniger beeinträchtigt.
Allerdings sollten bei der Projektierung
von Dachoberlichtern einige Regeln beachtet werden:
1. Das Verhältnis von lichtdurchlässiger
Oberlichtfläche zur Raumgrundfläche
soll mindestens 1:10 (entspricht rund 1:8
der Rohbaumaße), für höhere Sehanforderungen bis 1:5 betragen, um ausreichend Tageslicht am Arbeitsplatz zur
Verfügung zu stellen.
2. Für eine gleichmäßige Beleuchtung des
Raums mit Tageslicht ist es wichtig, dass
die Dachoberlichter gleichmäßig verteilt
sind. Pro 100 m² sollte mindestens ein
Dachoberlicht angeordnet sein. Mehrere
kleinere Dachoberlichter bewirken eine
bessere Lichtverteilung als Lösungen
mit wenigen großen. Die unmittelbaren
Dachrand- und Eckbereiche sollten ausgespart werden, um die Dachoberlichter
nicht erhöhten Windlasten auszusetzen.
3. Damit eine zu große Wärmeeinstrahlung
im Sommer verhindert wird, sollte die
lichte Breite von Lichtbändern immer
kleiner als die halbe Raumhöhe sein.
4. Ein Mindestabstand von einem Meter
zwischen den einzelnen Dachoberlichtern ist vorzusehen, damit der Dachdecker ausreichend Platz zwischen den
Bauteilen hat, um diese fachgerecht eindichten zu können. Durch diese Lösung
werden auch unzugängliche Schmutzecken vermieden.
Die Mitgliedsunternehmen des FVLR bieten Architekten und Planern kompetente
Unterstützung bei der Projektierung von
Lichtkuppeln und Lichtbändern an. Die
Liste der Mitglieder ist unter www.fvlr.de
einsehbar.
Mehr Sicherheit bei Lichtbändern
Insbesondere Lichtbänder, die ohne zusätzliche Aufsatzkränze und -zargen auf
einer Ebene mit dem Dachwerkstoff eingebaut werden, stellen eine einfache Möglichkeit dar, in Well- und Trapezdächern
aus Metall oder Faserzement Lichtöffnungen zu schaffen. Die transparenten
Lichtplatten aus Kunststoff werden überlappend im Verbund mit den nicht transparenten Well- oder Trapezplatten eingebaut. So entsteht ein einheitliches
Profilbild, das jedoch hinsichtlich der Tragfähigkeit ein Risiko darstellen kann.
Weniger Risiko bei Arbeiten auf dem Dach
lässt sich mit dem Einsatz von durch-
40
4.2011
Renolit Ondex. Sie bestehen aus HartPVC (Polyvinylchlorid hart) und sind aufgrund des speziellen Herstellungsverfahrens besonders zugfest und schlagzäh.
Damit sind sie dauerhaft hagelsicher und
gewähren auch nach Jahren noch ein hohes Maß an Durchsturzsicherheit.
sturzsicheren Lichtbändern realisieren.
Als besonders geeignet erweisen sich hier
biaxial gereckte Licht- und Bauplatten als
Trapez- und Wellprofile des Herstellers
Vertrieb über Wilkes GmbH
58332 Schwelm
Tel.: 02336/9370-0
[email protected]
www.wilkes.de
Lichtkuppeln und Dachfenster PRODUKTE SPEZIAL
Energetisch hochwertig
Energieeffiziente Kuppel
Zwei neue Lichtband-Systeme des Herstellers Essmann
zeichnen sich durch umlaufende Kunststoff-Grundprofile aus, die in Kombination
mit Lastaufnahmeböcken sowohl für eine thermische
Trennung als auch für eine
sehr gute Lastabtragungen
und hohe Stabilität sorgen.
Durch dieses Zusammenspiel
ist zum einen die Gefahr der
Kondensatbildung für eine
Vielzahl von Anwendungsfällen deutlich minimiert und
zum anderen werden die
Lichtbänder durch die gezielte
Lastabtragung gestiegenen
statischen Anforderungen gerecht. Eine Sichtblende auf
der Innenseite sorgt auch im
Innenbereich für eine homogene Ansicht.
Für den erhöhten Anspruch an
die Energieeffizienz nach EnEV
2009 hat die Jet-Gruppe ihr
Produktprogramm durch die
Lichtkuppel Jet-Top 90 Plus
ergänzt. Sie besteht aus zweischaligem PMMA und einer
innenliegenden PC-Stegsiebenfachplatte. Das Zusammenspiel
der thermoplastischen Kunststoffe sorgt dabei für einen
UN,LK-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) =1,17 W/m²K und
einen Uw-Wert (Gesamtenergie-Durchgangswert) von 0,76
bis 1,26 W/m²K. Die in die Kuppel integrierte PC-Platte ist in
opaler und klarer Ausführung
erhältlich. Die opale Ausführung ermöglicht einen Lichttransmissionsgrad der Kuppeln
von bis zu 38 Prozent und einen
Gesamtenergiedurchlass von
bis zu 54 Prozent. Bei klarer
Alle Lichtbänder i und ih in
gewölbter Form werden je
nach Verglasungsausführung
und Spannbreite in Stichhöhen von 1/5 oder 1/9 der Lichtbandbreite ausgeführt. Die
Oberlichter können in jeder
Breite zwischen 1 und 6 Meter
in endloser Länge hergestellt
werden. Je nach statischer
Anforderung oder Ausführung
sind Sprossenabstände der
Tragkonstruktion von 530,
703 und 1060 Millimetern
möglich.
Essmann GmbH
32107 Bad Salzuflen
Tel.: 05222/791-0
[email protected]
www.essmann.de
Ausführung beläuft sich der
Lichttransmissionsgrad auf bis
zu 48 Prozent und der Gesamtenergiedurchlass auf bis zu 56
Prozent. Gebäudeenergetische
Berechnungen an einem Modellgebäude mit 10 000 Quadratmetern Grundfläche belegen, dass mit dieser besonderen
Ausführung der Lichtkuppel
eine Einsparung von bis zu 10
Prozent des Gesamt-Primärenergiebedarfes eines Gebäudes
erzielt werden kann. Zudem
wird ein Luftschalldämmmaß
von RW=28 Dezibel erreicht.
JET Tageslicht & RWA GmbH
32609 Hüllhorst
Tel.: 05744/503-0
[email protected]
www.jet-gruppe.de
Hoher Lichteinfall, gute Wärmedämmung
Das Oberlicht-Glaselement
F100 von Lamilux mit verglastem Oberteil, einem Rahmenprofil aus Kunststoff und
einem fugenlos gefertigten
Aufsatzkranz aus faserverstärktem Kunststoff hat einen
Wärmedämmwert (Wärmedurchgangskoeffizient U) von
0,62 W/(m²K). Es ermöglicht
einen großzügigen Tageslichteinfall und damit eine energiesparende Raumausleuchtung mit natürlichem Licht.
Das Glaselement lässt sich
über Fernbedienung öffnen.
Mit einem Klappensystem
kann es so zur natürliche Beund Entlüftung eingesetzt
werden. Gegen die Überhitzungen von Räumen und zum
Schutz vor Blendeinwirkungen
kann der Lichteinfall durch
ein auf das Oberlicht aufgesetztes Verschattungssystem
dosiert werden. Auch die Verschattung ist per Fernbedienung ansteuerbar.
Das Oberteil ist auf einen um
fünf Grad, horizontal geneigten Aufsatzkranz montiert. Durch den leicht schrägen Einbau reinigt sich das
Tageslichtelement von selbst:
Ablaufendes Regenwasser
wäscht Staub und Verunreinigungen von der Glasscheibe.
Unterstützt wird dieser Effekt
durch eine Spezialbeschichtung der Verglasung.
Lamilux
Heinrich Strunz GmbH
95111 Rehau
Tel.: 09283/595-0
[email protected]
www.lamilux.de
4.2011
41
HOLZBAU Baustelle des Monats
Der markante Erweiterungsbau der Stadthalle
Bielefeld ist multifunktional nutzbar und bietet
Platz für bis zu 5000
Besucher
Fotos: Stefan Sättele /
www.stefansaettele.com
Nicht brennbares Halbrund
Mit einem eindrucksvollen Dach wurde die Ausstellungshalle der Stadthalle Bielefeld in Szene gesetzt. Das
spektakuläre Bogendach wurde mit 15 Meter langen, vorgefertigten Dachelementen aus Holz erstellt. Um das
Brandschutzkonzept zu erfüllen, wurden spezielle, nicht brennbare Holzzementplatten beim Bau verwendet.
Von Gerald Muntendorf
Die Stadthalle Bielefeld liegt im Zentrum der nordrhein-westfälischen Stadt direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Mit dem angeschlossenen Hotel ist sie ein
attraktiver Veranstaltungsort für Tagungen, Messen
oder Konzerte und wird seit ihrer Eröffnung im Jahr
1990 intensiv genutzt. Da nicht nur der Platzbedarf bei
den verschiedenen Veranstaltungen kontinuierlich zunahm, sondern auch die Anforderungen an die Gestaltungsmöglichkeiten der Ausstellungsflächen, wurden
2008 die Architekten von Gerkan, Marg und Partner
mit dem Entwurf einer neuen Halle beauftragt. Die
Hamburger Architekten entwickelten für den ausgewählten Standort zwischen Hotel und Stadthalle einen
markanten Erweiterungsbau. 18 Bogenträger aus
Brettschichtholz überspannen 40 Meter stützenfrei die
3400 Quadratmeter große Veranstaltungsfläche, die
Platz für 5000 Besucher bietet.
18 Träger aus Brettschichtholz überspannen ein Halbrund von 40 Meter
Gemäß Versammlungsstättenverordnung (VStättV),
sind bei derart großen Räumen strenge baurechtliche
Vorgaben zu beachten. Neben einem feuerhemmenden
Dachaufbau in F30, dürfen nur nichtbrennbare Materialien für die Bedachung zum Einsatz kommen. Die
von den Architekten gewünschte Holzkonstruktion
wäre mit gängigen Holzwerkstoffplatten, die lediglich
normal entflammbar B2 sind, nicht möglich gewesen.
Die Wiehag GmbH aus Altheim, die die Dachelemente
42
4.2011
fertigte, empfahl die Holzzementplatten Duripanel
A2. Erst mit dem Einsatz dieser nicht brennbaren
Platte von Eternit konnte das hohe Schutzziel erreicht
und gleichzeitig alle Vorteile der ökologischen Holzbauweise genutzt werden. Aufgrund ihrer hohen Materialdichte trägt die Holzzementplatte zudem zu einer deutlichen Verbesserung der Raumakustik bei.
Vorteile der Vorfertigung
Die 15 Meter langen Dachelemente der eindrucksvollen Dachkonstruktion wurden bei Wiehag vorgefertigt
und per Tieflader zur Baustelle nach Bielefeld geliefert. „Die Vorfertigung im Werk garantierte eine kurze Bauzeit unter optimalen Bedingungen und bringt
die Vorteile des Holzbaus voll zum Tragen“, erläutert
Alexander Leidorf von der Wiehag GmbH. Die leicht
gewölbten Dachelemente bestehen im Kern aus jeweils
fünf Vollholzbalken mit Querausfachung, ausgedämmt
mit 200 Millimeter starker Mineralfaserdämmung
(Hersteller Isover). Innenseitig erfolgte die Beplankung mit einer 18 Millimeter dicken Holzzementplatte Duripanel A2. Dank ihrer aussteifenden Wirkung
verleiht sie der Konstruktion besondere Stabilität. Von
außen wurden 22 Millimeter starke Duripanel Platten
auf die gebogenen Elemente geklammert. „9000 Quadratmeter Holzzementplatten wurden so witterungsunabhängig, zügig und präzise verarbeitet“, fast Projektleiter Leidorf die Vorteile der Vorfertigung
zusammen. Dabei war zu beachten, dass die verwendeten Klammern den Anforderungen nach DIN
1052:2008 entsprechen und gleichmäßig im Winkel
von 30 Grad zur Faserrichtung, bündig mit der Plattenoberfläche, eingetrieben werden. Zum Schutz vor
Baustelle des Monats HOLZBAU
40 Meter stützenfrei spannen die 18 Bogenträger
aus Brettschichtholz. Die vorgefertigten WiehagDachelemente wurden mit den nichtbrennbaren
Eternit Holzzementplatten Duripanel beplankt
Bautafel
Projekt Erweiterung Stadthalle Bielefeld
Bauherr BBVG Bielefelder
Beteiligungs- und Vermögensverwaltungs-GmbH
Architekt gmp Architekten
von Gerkan, Marg & Partner,
Hamburg
Verarbeiter Wiehag GmbH,
Altheim
Produkt Eternit Holzzementplatte Duripanel A2
Dämmung Isover
Dachdichtungsbahn Bauder
Metallbedachung Zambelli
HOLZBAU Baustelle des Monats
Um die riesigen Holzrahmen zügig beidseitig zu beplanken, wurden die Duripanel-Platten auf die Unterkonstruktion geklammert. Dass jeder Rahmen für die
halbrunde Dachstruktur eine leichte Wölbung aufwies, stellte für die Befestigung
der Holzzementplatten kein Problem dar
Fotos: Wiehag GmbH
Zeitsparend und witterungsgeschützt wurden die Elemente im Werk des Holzbauunternehmens Wiehag vorgefertigt. Die 15 Meter langen Dachelemente bestehen aus jeweils fünf Vollholzbalken mit Querausfachung, ausgedämmt mit 200
Millimeter starker Mineralfaserdämmung
Feuchtigkeit wurden die Dachelemente außen schließlich mit einer diffusionsoffenen Dachdichtungsbahn
(Hersteller Bauder) belegt.
Auf der Baustelle brachte ein mobiler Kran die Dachelemente auf den 18 Leimholzbindern in Position, die
ebenfalls von Wiehag gefertigt wurden. 600 Millimeter
lange Holzbauschrauben verbinden die Dachelemente
kraftschlüssig. Der Dachaufbau wurde mit einer zweiten, 25 Millimeter dicken Lage Mineralwolle und der
abschließenden Metallbedachung (Hersteller Zambelli) fertiggestellt. Die halbrunde Dachkonstruktion
wird von zweischaligen Beton-Technikspangen getragen, die die Kräfte ableiten. In diesem Bereich bietet
eine Galerie den direkten Anschluss an die 1990 vom
gleichen Architekturbüro fertiggestellte Stadthalle.
Das Erscheinungsbild des Innenraumes bestimmen
die sichtbaren Brettschichtholzträger sowie schallabsorbierende Akustikpaneele mit holzfarbenen Oberflächen. Diese schmalen Akustikelemente dienen als
Bekleidung der Holzzementplatten und betonen durch
ihre horizontale Ausrichtung die Länge der Halle.
Vorteile nach starken
Regenfällen während
der Bauphase: durch
die diffusionsoffene
Struktur der schimmelund feuchteresistenten
Holzzementplatte
wurde das vollständige
Austrocknen der
Dachelemente
sichergestellt
44
4.2011
Brandschutz: Strenge Vorgaben für den Holzbau
Die Schalenkonstruktion verleiht der Ausstellungshalle nicht nur eine markante Form mit einem hohen
Wiedererkennungswert, sondern erfüllt auch alle
funktionalen Anforderungen. So stellen die Dreigelenkbögen, als leichte Holzbauweise im Vergleich zur
Massivbauweise mit Beton, ein statisch optimales
Tragsystem für die notwendige Auskragung und Überbrückung des U-Bahn-Tunnel-Aufgangs zum Hauptbahnhof dar. Zudem nutzen sie innerhalb der Abstandsflächen die größtmögliche Breite aus. Die
aufgelegten Holzrahmenelemente sind die Grundlage
für die Blechdachhaut und beinhalten Wärmedämmund Schallschutzfunktionen. Während oberhalb der
Mineralfaserdämmung Duripanel Holzzementplatten
vor Wassereintritt schützen, bieten diese unterhalb
der Dämmschicht und der variablen Dampfbremse
konstruktiv Sicherheit. Denn die nichtbrennbaren
Eternit-Platten entsprechen dem geforderten F30
Dachaufbau, der gemäß MVStättV nötig ist.
Anforderungen an den Brandschutz
Die Bielefelder Ausstellungs- und Veranstaltungshalle wird entsprechend des § 2 Musterbauordnung (MBO) als Sonderbau eingestuft und muss
folgende Anforderungen erfüllen:
 Das Dachtragwerk, das den oberen Raumabschluss
bildet, muss feuerhemmend sein.
 Die Bedachung – ausgenommen Dachhaut und
Dampfsperre – muss aus nichtbrennbaren Baustoffen hergestellt sein.
 Dämmstoffe müssen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen.
Baustelle des Monats HOLZBAU
Die Eigenschaften der Holzzementplatten überzeugen
Duripanel von Eternit wurde ausgewählt, da die Holzzementplatten dank ihrer Zusammensetzung aus Zement,
Holzfasern und Wasser für tragende und aussteifende Zwecke geeignet sind. Auch die Wölbung der halbrunden
Dachstruktur stellte für die 3100 x 1250 Millimeter großen Platten kein Problem dar. Duripanel konnte sich
ohne Beeinträchtigung der statischen Eigenschaften optimal dem erforderlichen Radius von 20 Metern anpassen. Aufgrund der hohen Materialdichte trägt Duripanel auch zur Verbesserung der Raumakustik bei.
Zudem behält die Platte durch das Bindemittel Zement auch bei außerplanmäßiger Feuchte wie beispielsweise Baufeuchte, Tauwasser oder Befeuchtung während der Montage seine mechanische Belastung bei und
verhindert mit einem hohen alkalischen pH Wert von 12 auf natürliche Weise das Wachstum von Schimmelpilzen. Mit einer Umwelt-Produktdeklaration (EPD – Environmental Product Declaration) nach ISO 14025 des
Instituts Bauen und Umwelt e.V. kann Eternit die Ökobilanz der Platte vorlegen. Die Werte aus dem freiwilligen
Prüfverfahren sind ein Hauptbestandteil des neuen Zertifizierungssystems der Deutschen Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen (DGNB).
Nichtbrennbare Holzzementplatten brachten die Lösung
Die gebogenen Brettschichtholzbinder und die lastverteilenden und aussteifenden Dachelemente, beplankt mit Holzzementplatten Duripanel A2, erfüllen
die geltende Anforderung der Feuerwiderstandsklasse F30 (feuerhemmend) nach DIN 4102-2. Die Anforderung nach „nichtbrennbaren Baustoffen“ schloss
einen Einsatz herkömmlicher, normalentflammbarer
Holzwerkstoffplatten, wie beispielsweise OSB oder
Spanplatten aus. Auch gipsgebundene Platten waren
aufgrund der geringen Stabilität und der temporären
Befeuchtung nicht einsetzbar. Innerhalb des Dachaufbaus weichen die Holzrahmen von der Anforderung
der Nichtbrennbarkeit zwar ab, dass Schutzziel, eine
schnelle Brandweiterleitung über das Dach zu verhindern, wird jedoch durch die Segmentierung der Dachelemente und die Feuerwiderstandsfähigkeit der Beplankung mit Duripanel A2 in ausreichendem Maße
sichergestellt.
Die 18 Holzbinder (Länge 40 Meter) wurden
auf den zweischaligen
Beton-Technikspangen,
die die Kräfte in den Untergrund weiterleiten,
kraftschlüssig montiert.
Danach befestigten
die Zimmerleute die
15 Meter langen Rahmenelemente mit den
Holzbindern
Mit einem mobilen Kran
wurden die 15 Meter
langen Dachelemente
auf der Baustelle in
Position gebracht. Zum
Schutz vor Feuchtigkeit
wurden diffusionsoffene
Dachdichtungsbahnen
außen auf die Duripanel-Platten aufgebracht
Autor
Dipl.-Ing. Gerald Muntendorf ist Marketingmanager bei der
Eternit AG.
4.2011
45
HOLZBAU Baubericht
Als zukünftiges Plusenergiehaus soll die JuwiZentrale mehr Energie
erzeugen als es durch
den Betrieb verbraucht
Foto: Juwi
Bürogebäude mit Energie-Plus
Einer der führenden Projektentwickler für Erneuerbare-Energien-Anlagen baute seine Firmenzentrale komplett in Holzbauweise. Die Holzskelettkonstruktion sowie die mit Gipsfaser-Platten beplankten Wandtafeln
wurden vorgefertigt. Das ausgeklügelte Energiemanagement macht das Gebäude zum Plusenergiehaus.
Von Rita Jacobs
Das Unternehmen Juwi ist einer der weltweit führenden
Komplettanbieter im Segment der erneuerbaren Energien. Das Geschäft boomt. 2008 bezog das Unternehmen
ein neues, exakt auf den Unternehmensbedarf zugeschnittenes Quartier in Wörrstadt, südwestlich von
Mainz. Es wurde in den beiden folgenden Jahren vergrößert und bietet mittlerweile Platz für über 700 Mitarbeiter. Gleichzeitig soll der Neubau nach der kompletten
Fertigstellung 2012 die Vision einer rein regenerativen
Energieversorgung erfüllen. Unternehmensangaben
zufolge wird die Juwi-Zentrale dann das energieeffizienteste Bürogebäude der Welt sein, ein Plusenergiehaus,
das mehr Energie erzeugt als es verbraucht.
Die Holztafelwände wurden alle mit
Zellulose gedämmt
Für den Bau der neuen Firmenzentrale waren vor
allem nachhaltige Gesichtspunkte bestimmend. Entstanden ist im ersten Bauabschnitt ein aus drei Gebäudeteilen und sieben Staffelebenen bestehendes
Bürogebäude mit 8500 m². Es wurde durch zwei weitere Gebäude mit Größen von rund 2800 m² beziehungsweise 5700 m² ergänzt. Neben Holz kommen in
allen drei Bauabschnitten Fermacell Gipsfaser-Platten zum Einsatz.
Die Firmenzentrale von
Juwi sollte ein besonderes Gebäude sein, das
besonderen Ansprüchen
an Energieeffizienz
standhält. Die Bauten
werden komplett in
Holzbauweise realisiert
Foto: Juwi
46
4.2011
Konstruktion
Der Keller des gesamten ersten Bauabschnitts sowie
der Mittelteil des zweiten Gebäudes – die beiden anderen Gebäudeteile sind nicht unterkellert – besteht
aus Betonfertigteilen. Ebenso wurden aus Gründen
des vorbeugenden Brandschutzes die Treppenhäuser
massiv mit Stahlbetonfertigteilen ausgeführt.
Bei allen drei Bauabschnitten erfolgte der Aufbau der
Bürogebäude nach dem gleichen Prinzip: Zunächst
wurde die tragende Holzskelettkonstruktion erstellt,
anschließend wurden Brettsperrholzplatten als Decken montiert. Sie bleiben im Wesentlichen auch nach
Fertigstellung der Gebäude sichtbar. Es folgten die
geschosshohen Fassadenelemente, die auf Konsolen
vor die Skelett-Konstruktion gehängt und verschraubt
wurden. Der Raumabschluss wurde mit raumhohen
Wandelementen ausgeführt.
Für die Holzskelettkonstruktion sowie für die vorgefertigten Wandtafeln wurde zertifiziertes und unbehandeltes Nadelholz eingesetzt, die Beplankung erfolgte mit Fermacell. Insgesamt kamen bei den
Juwi-Verwaltungsgebäuden in den drei Bauabschnitten 3940 m³ Holz und 40 200 m² Gipsfaser-Platten zum
Einsatz.
Die Außenwände wurden als 38,5 cm dicke Holztafelwände ausgeführt. Dabei wurde die 20 cm dicke Tragkonstruktion raumseitig mit Zellulose gedämmt und
mit OSB-Platten geschlossen. Es folgte eine ebenfalls
mit Zellulosedämmung versehene Installationsebene,
die dann zum Raum hin einlagig mit einer 12,5 mm
dicken Fermacell Gipsfaser-Platte beplankt wurde. Zur
Außenseite hin wurde die Konstruktion mit einer diffusionsoffenen Holzwerkstoffplatte mit Unterspannbahn und der Fassadenbekleidung geschlossen. Die
Fassaden wurden teilweise als Putzfassade auf Naturkorkplatte ausgeführt, zum Teil auch als hinterlüftete
Fassaden und – sofern keine Solarelemente integriert
sind – mit Lärchenholz bekleidet. Insgesamt erreicht
die Konstruktion einen U-Wert von 0,18 W/(m²K).
Baubericht HOLZBAU
Für die Holzskelettkonstruktion sowie
für die vorgefertigten Wandtafeln wurde zertifiziertes und unbehandeltes
Nadelholz eingesetzt
Foto: Griffnerhaus AG
Bautafel (Auswahl)
Objekt Juwi-Hauptverwaltung, Wörrstadt
Investor/Bauherr Juwi Holding AG,
Wörrstadt
Nutzung Bürogebäude
Planung Griffner Commercial, Harald
Sauer, Leitung Abteilung Architektur
Holzbau/Generalunternehmer Griffnerhaus AG, Griffen, Österreich
Technische Beratung Günter Grube,
Fermacell GmbH
Produkt 20 000 m² Fermacell GipsfaserPlatten im 1. Bauabschnitt / 6700 m²
Fermacell Gipsfaser-Platten im 2. Bauabschnitt / 13 500 m² Fermacell Gipsfaser-Platten im 3. Bauabschnitt
HOLZBAU Baubericht
Energiedaten und Energie-Prognosen des Firmen­
standorts Wörrstadt (Quelle: Juwi-Gruppe)
Die Innenwände wurden
mit einer beidseitig
einfachen Lage aus
12,5 mm Gispfaser-Platten und Zellulose-Dämmung im Wandhohlraum
ausgeführt
Foto: Griffnerhaus AG
Die Innenwände wurden mit einer beidseitig einfachen
Lage aus 12,5 mm Fermacell Gispfaser-Platten und
Zellulose-Dämmung im Wandhohlraum beplankt. Die
Konstruktion erreicht Schalldämmwerte von 42 dB.
Schnelle Bauzeit durch hohen Vorfertigungsgrad
Sämtliche Teile der Holzskelettkonstruktion sowie die
Fassaden- und Wandelemente wurden in den Werkstätten der Griffner AG in Kärnten, die sich auf energieeffizientes ökologisches Bauen mit hohem Designanspruch spezialisiert hat, vollständig vorgefertigt,
per LKW zur Baustelle geliefert und dort vor Ort montiert. Durch den hohen Vorfertigungsgrad war eine
schnelle und reibungslose Abwicklung auf der Baustelle gewährleistet. Dies setzte sich für den Innenausbau fort, da die Elemente spachtel- und malerfertig angeliefert wurden.
Die Kombination von Holzskelettbauweise
und Gipsfaserplatten bewährte sich
Insgesamt wurden pro Bauabschnitt für die Produktion sämtlicher Holzbauelemente im Werk rund sechs
Wochen benötigt. Nach nur sechs Monaten war das
8500 m² große Gebäude des ersten Bauabschnitts fertiggestellt. Damit erfüllte die Griffner AG, die das
Projekt als Generalunternehmer betreute, die zeitlichen Vorstellungen des Bauherrn. Beim zweiten und
dritten Bauabschnitt mit 2800 m² beziehungsweise
5700 m² konnten durch weitere Optimierung von Arbeitsabläufen die Vorgaben mit knapp fünf Monaten
noch einmal deutlich unterschritten werden.
Baustoff-Vorteile
Die Vorfertigung im Griffner-Werk erfolgt unter kontrollierten Bedingungen. Der grundsätzliche Einsatz
von diffusionsoffenen Baustoffen und der Verzicht auf
Dampfsperren in den Wänden leisten einen positiven
Beitrag zum Raumklima. Mit dem Einsatz von Fermacell Gipsfaser-Platten konnte dieses ökologische
Konzept rationell, schnell und kostengünstig realisiert
werden, ohne die Qualität zu mindern.
Da die Material- und Verarbeitungseigenschaften dem
Holz sehr ähnlich sind, stellt Fermacell eine gute Ergänzung zur Holzunterkonstruktion dar. Der Baustoff
48
4.2011
Die Juwi-Gruppe ist mit Planung und Bezug der neuen Firmenzentrale in Wörrstadt angetreten, eines
der weltweit energieeffizientesten Bürogebäude zu
betreiben. Derzeit besteht der Firmenkomplex aus
zwei Bürogebäuden mit jeweils 8500 m² Bürofläche,
einer Lagerhalle mit Bürofläche (rund 1500 m²) sowie
einem Showroom mit Werkstatt und ausgiebigen
Parkflächen mit solaren Carports. Auf Grund des
schnellen Wachstums seit Juli 2008 – jährlich beginnen rund 400 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
bei Juwi, davon rund 250 am Standort Wörrstadt –
wurden zusätzlich Bürocontainer (circa 500 m²) installiert, deren Energieeffizienz allerdings leider zu
wünschen übrig lässt. Diese werden in der Regel
elektrisch beheizt, was negative Auswirkungen, vor
allem auf die benötigte Strommenge, hat.
Der Energieverbrauch der genannten Einrichtungen
betrug im Jahr 2010 in der Summe rund 1,06 Mio.
Kilowattstunden (kWh); davon entfallen rund 75 Prozent auf den Strom- und etwa 25 Prozent auf den
Wärmebedarf. Dabei ist zu berücksichtigen, dass
folgende, für den „klassischen“ Bürobetrieb untypischen Einrichtungen zu den Hauptverbrauchern
gehören: Die oben genannten Bürocontainer, die Kantine für rund 700 Mitarbeiter, zahlreiche Sporteinrichtungen (inklusive Sanitäreinrichtungen) sowie
die Elektrofahrzeuge, die unter den solaren Carports
geladen werden. Zudem war das Jahr 2010 durch
umfangreiche Bautätigkeiten zur Erstellung des Gebäudes 2 sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich geprägt.
Die am Firmengelände installierte Energiekabine
erzeugte im Jahr 2010 auf der Basis von Holzpellets
und Solarthermie rund 280 000 kWh Wärme. Die am
Firmensitz installierten Photovoltaik-Anlagen kamen im Jahr 2010 auf eine Jahresproduktion von rund
340 000 kWh Strom. Berücksichtigt man die Verbrauchs- und Erzeugungswerte, so ergibt sich in etwa
ein Energiebedarf von rund 35 bis 40 kWh / m².
Nach Fertigstellung des dritten Gebäudeteils im
Frühsommer 2012 und Abschluss aller Bauarbeiten
sowie der Installation weiterer Photovoltaikanlagen
am und auf dem Gebäude sowie den benachbarten
Parkplätzen (die neuen solaren Carports werden die
regenerative Stromerzeugung um rund 800 000 kWh
erhöhen) wird sich die Energiebilanz des Gebäudekomplexes weiter verbessern. Das Verhältnis von
solarer Stromerzeugung zum Stromverbrauch wird
dann in etwa beim Faktor 2 liegen. Im Jahr 2012 sind
zudem der Wärmebezug aus einer bereits geplanten
Biogasanlage in unmittelbarer Nähe sowie die Kühlung des neuen Gebäudes durch eine GeothermieAnlage geplant. Da die Juwi-Gruppe auch Windstrom
aus dem firmeneigenen Windpark in Wörrstadt bezieht, wird das Unternehmen nach der endgültigen
Fertigstellung am Standort Wörrstadt vier regenerative Energiequellen nutzen und somit eine autarke
Energieversorgung rund um die Uhr ermöglichen.
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Unternehmens sowie der einzelnen Abteilungen untereinander zu
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Foto: Juwi
ist durch die Faserarmierung (recycelte Papierfasern)
zudem sehr fest und verfügt über eine hohe mechanische Beanspruchbarkeit. Durch entsprechende
werkseitige Imprägnierung, mit der alle Platten standardmäßig ausgerüstet sind, konnten auch die
Feuchträume mit Fermacell ausgebaut werden.
Brandschutz
Sämtliche Gebäude wurden mit einer Sprinkleranlage ausgestattet. Zusätzliche Sicherheit im Brandfall
bieten die nichtbrennbaren Oberflächen aus Fermacell
Platten. Sie sind zugelassen nach ETA-03/0050 und
entsprechen der Klasse A2-s1 d0 nach EN13501-1 und
somit der Baustoffklasse A nach DIN 4102 (nicht
brennbar). Bereits mit der 10 mm dicken FermacellPlatte sind Brandschutzkonstruktionen in F30 bis
F120 möglich.
Durch eine Kombination von Holzskelettbauweise und
Gipsfaser-Platten entstand in Wörrstadt die Hauptverwaltung eines Komplettanbieters für erneuerbare
Energien. Durch die Vorfertigung der Systemelemente
unter idealen Bedingungen in der Werkstatt konnten
die Vorgaben der Bauherren nach kurzen Bauzeiten
und entsprechend schnellen Nutzungsmöglichkeiten
realisiert werden.
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4.2011
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HOLZBAU Baubericht
Das Objekt „Haus der Landschaft“ soll
das temporären Wohnen im Alpinen
Raum thematisieren. Wohl nicht von
ungefähr erinnert es an eine abgestellte, hölzerne Seilbahngondel
In doppelter Hinsicht nachhaltig
Mitte Oktober ging die Bundesgartenschau in Koblenz zu Ende. Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz:
Drei Millionen Besucher konnten gezählt werde und positiv ist auch das Veranstaltungskonzept aus Holzbauhinsicht: Alle Holz-Pavillons werden nach der großen Garten- und Landschaftsbau-Schau weitergenutzt.
Von Robert Mehl
Anders als in den vorangegangenen Gartenschauen,
ging man in diesem Jahr von einem revitalisierenden
Gestaltungskonzept aus. Für die Bundesgartenschau
(BUGA) 2011 nutzte und sanierte man die schon lange bestehenden Grünanlagen dreier historisch, wie
touristisch bedeutsamer Bauten: die des Koblenzer
Stadtschlosses, die der Festung Ehrenbreitstein sowie
das bauliche Umfeld des Deutschen Ecks, dem großen
Denkmal unmittelbar am Zusammenfluss von Rhein
und Mosel. Architektonisch beeindruckend war, wie
diese einzelnen Bereiche miteinander verbunden und
wie diese Gärten mit der angrenzenden Bebauung
verzahnt wurden. Hervorzuheben ist die hierfür geschaffene Gondelseilbahn, die das Stadtzentrum direkt mit dem Hochplateau der Festung verbindet.
Nach dem Ende der BUGA wird sie mindestens noch
zwei weitere Jahre erhalten bleiben.
Die Pavillons wurden aus heimischen
Hölzern erstellt
Neben dem historischen Bestand fielen den Besuchern
die zahlreichen Pavillons ins Auge. Ausnahmslos erstellt aus heimischen Hölzern, vornehmlich aus Douglasien, überwiegend aus Rheinland-Pfalz.
Beim Pavillon der
HWK bilden fünfeckige
Module das konstruktive
Tragsystem. Gegliedert
wird es mit baumartigen
Stützen
Fotos: Robert Mehl
50
4.2011
Pavillon der Handwerkskammer an der Kastorkirche
Der Bau stammt von Holger Hoffmann, Professor für
Digitales Entwerfen im Fachbereich Architektur an der
Fachhochschule Trier.
Das Gebäude ist konzipiert als „treehugger“ und modular angelegt. Diese Bauweise hat sowohl den Aufbau
unter den Bäumen erleichtert und gleichzeitig eine
stimmige Umsetzung der komplexen Geometrie gestattet. Dabei bilden punktsymmetrische, fünfeckige
Module das konstruktive Tragsystem sowie ein räumliches Ornament, das mit seinen baumartigen Stützen
den Innenraum gliedert. Diese entwickeln sich wie
Stalaktiten aus der Dachstruktur und verzahnen jenes
homogen mit dem Fußboden.
Obwohl er in seiner Ausführung ungemein aufwändig
und bedingt durch die maßgeschneiderten Aussparungen für den alten Baumbestand weniger mobil
erscheint, stand seine weitere Nutzung nie in Frage.
Tatsächlich soll es der aus natürlichem Material bestehende Gebäudeteil eines neuen Ensembles werden,
welches gerade von de IHK in Koblenz im Stadtteil
Moselweiß errichtet wird. Dort wird der Holzpavillon
einmal das Zentrum für Ernährung und Gesundheit,
kurz ZEG, bilden.
Haus der Landschaft, basierend auf dem Fincube
Das Haus der Landschaft ist eine Modifikation eines
hölzernen Fertighauses, das von Werner Aisslinger
entworfen wurde und von dem Südtiroler Unternehmer Josef Innerhofer angeboten wird. Das Objekt ist
zum temporären Wohnen im Alpinen Raum ersonnen
worden und erinnert wohl deshalb nicht von ungefähr
an eine im Grünen abgestellte, hölzerne Seilbahngondel. Die formal sehr stark gliedernden Horizontallamellen dienen sowohl der Aussteifung der äußerlich
angeordneten Tragkonstruktion wie auch dem passiven Sonnenschutz. Aufgrund seiner frei positionierbaren Innenwände ist der Pavillon in vielfältiger Weise nutzbar. Der Fincube wurde von den beiden
Südtiroler Handwerksbetrieben Zimmerei Lobis und
Möbeltischlerei Prast gefertigt.
Der temporäre Bau wird nach der BUGA nach Hamburg geschafft und auf der dort 2013 stattfindenden
Internationalen Gartenschau (IGS) wieder das Haus
der Landschaft sein.
„Echolot“-Pavillon der FH Koblenz
Der Fachbereich Bauwesen, der aus den Studienfächern Architektur und Bauingenieurwesen besteht,
hat diesen temporären Bau auf Basis bionischer Prinzipien entwickelt. Besuchern wird er durch seinen
optisch wie akustischen Verweis auf die Ortungsmethoden von Fledermäusen in Erinnerung bleiben. Die
bemerkenswerte Form, dieses Iglu-artigen Bauwerkes
beruht auf einem dreidimensionalen Modell der
Schallwellenausbreitung eines Fledermausrufes.
Um die Konstruktion in Holz auszuführen, wurde die
ermittelte Volumenhüllfläche in ein Gebilde aus Stäben zerlegt. Dabei wurde eine Konstruktion aus räumlich angeordneten Stäben gewählt. In der Natur kennt
man solche räumlich stabilen Dreiecks- und Sechseckraster etwa von Bienenwaben, von Kieselalgen oder
etwa von bestimmten Blütenformen. Nach der BUGA
2011 wird dieser Pavillon als konstruktives Lehr- und
Anschauungsobjekt auf dem Gelände der Fachhochschule im Stadtteil Karthause wieder aufgebaut.
Aussichtsbauwerk und Pavillon
Nahe dem oberen Ausstieg der Seilbahn befindet sich
das hölzerne Aussichtsbauwerk der Gartenausstellung. Errichtet auf einem leicht hervorragenden Sporn,
hat man hier ein spektakuläres Stadtpwanorama.
Entworfen wurde das Gebäude mit seinen geschosshohen Fachwerkträgern von dem Architekten Daniel
Dethier aus Lüttich. Gebaut hat es Mohr IngenieurHolzbau aus Trier.
Im Gegensatz zu allen anderen temporären Bauwerken wird dieses Objekt nach der Schau nicht zerlegt,
sondern bleibt in seiner Funktion erhalten.
Entsprechend ist das gesamte Objekt auf Langlebigkeit angelegt und seine Details wurden in Hinblick
auf einen konstruktiven Holzschutz entwickelt. Alle
konstruktiven Anschlüsse erfolgten grundsätzlich von
Holz auf Stahl. Direkte Holzverbindungen wurden
vermieden. Und, obwohl als Holzschutz nur eine wasserlösliche Lasur gegen Schimmel und Bläue aufgebracht wurde, geht Uwe Hallmann von der zuständigen Projektgruppe der Forstverwaltung hier von einer
zehn bis 15-jährigen Lebenszeit aus. Lediglich bei den
Dachflächen rechnet er mittelfristig mit einer gewissen Verwitterung, da diese ebenso direkt dem Wetter
ausgesetzt sind.
Der temporäre Bau
„Echolot“ ist auf Basis
bionischer Prinzipien
entwickelt worden. Die
Schallwellenausbreitung des Fledermausrufes stand Pate für die
Form des Iglu-artigen
Bauwerkes
Fazit
Nicht nur für Koblenz war die BUGA 2011 ein Gewinn.
Sie war auch ein gelungener Ort zu zeigen, wie nachhaltig, wie hochflexibel und wie dauerhaft mit Holz
gebaut werden kann.
Autor
Robert Mehl ist Architekturfotograf und Journalist. Er lebt und
arbeitet in Aachen.
Im Internet finden Sie im eMagazine der dach+holzbau
weitere Bilder der Bundesgartenschau in Koblenz.
4.2011
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HOLZBAU Ausführung + Montage
Dachstuhlsanierung mit Profiwerkzeugen
„Morsches“ Holz – also Holz in fortgeschrittenem Zersetzungsstadium – kann den statischen Belastungen
eines Bauwerks nicht standhalten. Damit herrscht Gefahr für Leib und Leben, weshalb eine schnelle und vor
allem sachkundige Sanierung mit geeigneten Elektrowerkzeugen notwendig ist.
Von Andreas Buck
Die Zersetzung von Holz über Pilze ist ein normaler
und notwendiger Kreislauf in der Natur um dem Boden die erforderlichen Nährstoffe zurückzuführen.
Findet dieser Prozess allerdings in Gebäuden statt,
liegt ein ernsthaftes Problem vor.
Hölzer in Gebäuden müssen vor der Sanierung durch
Sachverständige begutachtet werden
Im Dachstuhl der Martinskirche in Filderstadt-Sielmingen bei Stuttgart hat die oben beschriebenen Holzzersetzung den Dachstuhl angegriffen. Zudem haben
verschiedene An- und Umbauten sowie Kriegsschäden
mit kleinen Brandstellen ihre Spuren hinterlassen.
Undichte Stellen in der Dacheindeckung führten im
Bereich der Schwellen des Dachstuhls, der im 14. JahrDer Dachstuhl der
Martinskirche in Filderstadt-Sielmingen musste saniert werden
hundert als Kombination aus Hänge- und Sprengwerk
errichtet wurde, zum Pilzbefall und damit zur Zersetzung des Holzes. Mit der Zeit wurden die Zugverbindungen an den Mauerköpfen so stark geschädigt, dass
der Dachstuhl die Kirchenmauern auseinander drückte. Um eine weitere Schädigung des Gebäudes zu vermeiden wurde deshalb eine umfangreiche Sanierung
in Auftrag gegeben.
Den Auftrag, Sparren, Schwellen und Balkenköpfe
oberhalb des Kirchenschiffes auszutauschen, bekam
das Unternehmen Holzbau Kleiner aus Wolfschlugen.
Dabei war Zimmermeister Christoph Deyle für die
Baustelle zuständig.
Nach DIN 68800 Teil 4, Abs. 2 müssen Hölzer im Gebäude vor der Sanierung durch Sachverständige begutachtet und das Untersuchungsergebnis in schriftlicher Form festgehalten werden. In dem Gutachten
sind alle sanierungsbedürftigen Bereiche erfasst und
bilden somit den „Sanierungsfahrplan“ und die Checkliste zugleich. In diesem Fall forderte das Gutachten,
dass alle schadhaften Stellen entfernt werden. Der
Austausch von Balken, Schwellen und Sparren erfolgte bei diesem Projekt in enger Zusammenarbeit
mit dem Statikbüro Schilling+Kallenbach in Stuttgart. Für jede Einbausituation gab der Statiker eine
exakte Vorgabe hinsichtlich Holzquerschnitt, Blattausführung, Verdübelung aber auch über notwendige
Abstützungen um einen etwaigen Einsturz des Dachstuhls zu verhindern.
Das Statikbüro begleitete die Bauausführungen
Durch Vorgaben des Denkmalschutzes sollte bei der
Martinskirche möglichst viel historische Bausubstanz
erhalten werden. Daher wurde zunächst der geschädigte Bereich unter Einhaltung der Abstandsmaße
rechtwinklig ausgetrennt. Hierfür gibt die DIN 68800
Teil 4 genaue Vorgaben, welche Zonen über die schadhafte Stelle hinaus entfernt werden müssen. So ist
zum Beispiel beim Hausschwamm für den sogenannten „Gesundschnitt“, ein Bereich von einem Meter über
den Befall hinaus zu entfernen. Bei dem Hausporling,
wie im vorliegenden Fall, sind 30 cm ausreichend.
Danach wird längs zum Bauteil ein Blatt eingeschnitten, welches eine einfache Verbindung von neuem und
altem Holz, sowie eine perfekte Übertragung der
Schublasten ermöglicht. Vorgaben, wie das Blatt ausgeführt werden muss, kommen vom Statiker beziehungsweise sind in der DIN 1052 definiert. Danach
52
4.2011
Ausführung + Montage HOLZBAU
wird das Gegenstück vom Blatt aus neuem Holz gefertigt und eingesetzt. Damit die Verbindung formschlüssig ist, das heißt die beiden Blätter perfekt aufeinander passen, sind exakt winklige Schnitte
notwendig.
Einsatz von Profi-Elektrowerkzeugen bei der Sanierung
Der Zimmerermeister Christoph Deyle nutzte hierfür
die UniverS von Protool, eine Kombination aus Kettensäge und Kreissäge. Durch den Führungstisch und
bei Bedarf der passenden Schiene sind exakt winklige
Schnitte – auch Gehrungsschnitte bis 60° – möglich.
Die Maschine ist trotz 200 mm Schnitttiefe mit 7,5 kg
sehr leicht und damit auch in den kniffligsten Sägesituationen noch gut zu beherrschen. Darüber hinaus
kann die UniverS auch zur Bearbeitung von druckfesten Dämmstoffen wie Holzfaser- oder PUR/PIRPlatten eingesetzt werden.
Die Verdübelung der beiden Blätter erfolgt bei diesem
Objekt mit Holzdübeln mit bis zu 28 mm Durchmesser.
Hierfür werden im Bereich der Überblattung Löcher
nach den exakten Vorgaben des Statikers hinsichtlich
Anzahl und Position gebohrt, PU Leim eingebracht
und die Dübel eingeschlagen. Da für die Bohrungen
Bohren der Dübellöcher
an einer Schwelle mit
der Winkelbohrmaschine
Fotos: Protool
Pilzbefall im Schwellenbereich: die schadhafte
Stelle muss unter Einhaltung der Vorschriften
der DIN 68800 Teil 4
entfernt werden
Rechts: Winkliges
Austrennen des Blattes
mit der Schwertsäge
UniverS
4.2011
53
HOLZBAU Ausführung + Montage
Verbindung von altem
und neuem Sparren mit
Holzdübeln und PU Leim
Fotos: Protool
Rechts: individuelles
Einbringen einer Kerve
in den zukünftigen Balkenkopf
der Dübellöcher vorwiegend zwischen dem Gebälk
oder im Schwellenbereich direkt unter der Dachfläche
gearbeitet werden musste, stand zu wenig Platz für
herkömmliche Bohrmaschinen zur Verfügung. Für
solche Zwecke hat die Zimmerei Kleinert die DRP 20
von Protool seit Jahren im Maschinenbestand. Das
Gerät ist je nach Bedarf eine normale Bohrmaschine
oder eine Winkelbohrmaschine. Das Bohrfutter kann
werkzeuglos abgenommen und durch den Winkelkopf
Interview mit dem Autor, Andreas Buck
„Sanierungen sind sehr individuell“
dach + holzbau: Herr Buck, gibt es Sanierungskniffs, die allgemein Gültigkeit haben?
Andreas Buck: Sanierungen sind immer sehr individuell. Leider gibt es daher kaum allgemein gültige Kniffs oder Regeln, die immer Anwendung finden können.
Aber hinsichtlich des Maschineneinsatzes gibt es doch sicher einen Tipp
von Ihnen, oder?
Was zählt ist Leistung und Flexibilität. Leistung, da im Sanierungsfall häufig
Hartholz anzutreffen ist. Flexibilität vor allem deshalb, damit die Maschinen
in verschiedensten Arbeitssituationen eingesetzt werden können. Die QuaDrill und QuaDrive Maschinen von Protool eignen sich hierfür besonders,
denn die Maschinen sind nicht nur Bohrmaschine oder Schrauber, sondern
bieten durch das Schnellwechselsystem die Möglichkeit die Maschinen werkzeuglos in gleich fünf verschiedene Typen umzubauen und das in Sekundenschnelle.
Gibt es bei Sanierungen von denkmalgeschützten Häusern wichtige Dinge
zu beachten?
Die zentrale Aufgabe bei der Denkmalsanierung ist Erhaltung von möglichst
viel historischer Bausubstanz. Die Bestimmung sanierungsbedürftiger Bauteile obliegt dem Statiker.
ersetzt werden. Für Christoph Deyle gibt es bei Arbeiten in Engstellen keine bessere Maschine. „Das Gerät
ist durchzugsstark und flexibel, damit komme ich
überall hin“, sagt der Zimmermeister.
Exaktes Arbeiten mit der Schwertsäge
Die Schwellen im Dachstuhl liegen schräg um die
Dachneigung gekippt auf der Balkenlage der Decke
auf. Das heißt die Kerven sind nicht im Sparren sondern in der Balkendecke eingelassen. Damit musste
beim Austausch eines Balkenkopfes neben dem Blatt
noch eine Kerve in das einzusetzende Stück Holz eingebracht werden. Hierfür wurde wieder die UniverS
genutzt. Das Schwert steht im 90° Winkel zum Führungstisch und erlaubt damit – auch dank der präzisen
Schnittanzeiger – ein exaktes Aussägen der Kerve und
damit individuelles an- und einpassen des neuen
Bauteils.
Alle neuen Holzbauteile beziehungsweise mindestens
der erste Laufmeter vom Schnitt aus, müssen mit
einem vorbeugenden Holzschutzmittel gegen holzzerstörende Pilze nach DIN 68800 Teil 3 (Prüfprädikat
„P“) behandelt werden.
Aufwändige Arbeiten – kein Balken wie der andere
Die Arbeiten in der Kirche waren sehr aufwändig und
wurden im Oktober abgeschlossen. „Kein Arbeitsschritt, kein Sparren, keine Schwelle und kein Balken
war wie der andere“, erzählt Zimmermeister Deyle
rückblickend. Eine Sanierung solchen Ausmaßes erfordert vom Zimmerer großes Fachwissen, Geschick
und Improvisationsvermögen. Die Kosten für den Auftraggeber sind beträchtlich, aber notwendig um das
Gebäude und ein gutes Stück historische Handwerkskunst vor dem Verfall zu bewahren.
Autor
Andreas Buck ist Produktmanager bei Protool.
54
4.2011
Praxistipp HOLZBAU
Ein Bauteil nach dem anderen schwebt am Ladekran auf die Baustelle
Fotos: Metabo
Ein Vorsatz im Akku-Einsatz
Die Akku-Technologie ist nicht neu, wohl aber die Dimension, in die manche Akku-Schrauber vordringen. Mit
einem Drehmomentaufsatz lassen sich extrem lange Gewindeschrauben butterweich in Weichholz eindrehen
– ohne Vorbohren. Wir präsentieren den Baustellentest mit dem Bohrschrauber BS 18 LTX Quick.
Von Martin Egenrieder
Am frühen Mittwochmorgen sieht es auf der Baustelle in Seebronn bei Rottenburg am Neckar noch seltsam
karg aus: Rund um eine Fundamentplatte steht ein
zwei Stockwerke hohes Baugerüst – sonst ist nichts zu
sehen, was an ein Haus erinnert. Die Zimmerleute der
Firma Willi Mayer Holzbau aus Bisingen werden das
allerdings bald ändern. Um sieben Uhr trifft mit den
fünf Handwerkern auch der erste Sattelzug voller Holz
und Fertigteile ein. Wände, Balken, Deckenteile, Pfeiler – ein Teil nach dem anderen schwebt am Kran vor
einem strahlend blauen Himmel auf die Baustelle.
Je höher es hinauf geht, desto praktischer ist die Akku-Technik
Akku-Technologie mit Kraft
Dann beginnt der Hausbau und es wird aufgerichtet,
die ersten Wände „ins Wasser gesetzt“, Verstrebungen
verschraubt, gebohrt und gehämmert. Mit dabei ist
der Bohrschrauber BS 18 LTX-X3 Quick von Metabo.
Den hat Zimmermann Stefan Ruiz seit einigen Wochen
als Testgerät im Praxistest auf der Baustelle mit dabei.
„Wir hatten die Maschine zum ersten Mal im Einsatz
als wir auf einem Blechdach eine Photovoltaik-Anlage
installiert haben“, berichtet Ruiz. „Dafür ist der AkkuBohrschrauber super. Kabelgeräte sind bei solchen
Arbeiten sehr hinderlich. Und die Akkulaufzeit bei der
mobilen Maschine ist wirklich ordentlich.“ In Seebronn allerdings zum ersten Mal im Einsatz ist der
Drehmomentvorsatz PowerX3. Mit der Kraft von bis
zu 120 Newtonmetern im weichen Schraubfall (zum
Beispiel Fichtenholz) können Handwerker mit dem
Vorsatz Holzbalken ohne Vorbohren mit 12 x 600 mm
Vollgewindeschrauben aufschrauben. Mit Vorbohren
packt die Maschine sogar Vollgewindeschrauben bis
zu einer Größe von 16 x 800 mm.
Lange Kraft für große Schrauben
Schrauben solcher Größenordnung hat Ruiz zwar
nicht dabei, von den verwendeten 8 x 320 mm Schrauben lassen sich mit einer Akkuladung dafür problemlos zehn oder mehr eindrehen. „Normalerweise bohren
wir alle Löcher vor“, erklärt Ruiz. „Dann lassen sich
die Schrauben auch ohne Drehmomentvorsatz eindrehen. Aber es kann natürlich immer mal sein, dass irgendwo noch eine zusätzliche Schraube rein muss, wo
es kein Loch gibt. Außerdem ist das ein Arbeitsschritt
mehr und wir brauchen immer zwei Maschinen.“ Gerade bei Dachbalken oder Wandelementen für die
oberen Stockwerke, wo es weit und breit keine Steckdose gibt, sei ein Akku-Gerät mit viel Kraft besonders
praktisch, sagt Ruiz.
Wandelemente verschrauben: Für den
BS 18 LTX Quick mit
PowerX3 kein Problem
4.2011
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HOLZBAU Praxistipp
Mehr als zehn der 8 x 320 mm Schrauben dreht der
Metabo Bohrschrauber mit einer Akkuladung ein
Fotos: Metabo
Mit dem verlängerten Handgriff hält Stefan Ruiz die Kraft
von bis zu 120 Newtonmetern im Zaum
Wand für Wand, Balken für Balken
Doch so weit oben sind die Zimmerer in Seebronn noch
nicht. Die kurze Frühstückspause verbringen sie noch
auf dem Fundament – aber immerhin schon innerhalb
von drei Wänden. Die vierte Außenwand besteht bislang
nur aus einem Rahmen und muss noch verkleidet wer-
Bei einer Ladezeit von nur rund einer Stunde
kann quasi durchgearbeitet werden
den. Dann kommen die Deckenbalken. Die vorgefertigten Teile passen perfekt ineinander und die ZimmererKollegen arbeiten Hand in Hand. Als am späten
Vormittag die Holzdecke das Erdgeschoss abschließt,
Der hohe Vorfertigungsgrad und Profi-Werkzeuge sorgen dafür,
dass das Holzhaus in
wenigen Tagen steht
56
4.2011
Steckdosen sucht man ab einer gewissen
Höhe vergeblich – da ist eine Akku-Maschine
mit Power gefragt
schwebt auch schon die fertige Treppe, gefertigt von
Schreiner Kunibert Sauer, in die vorgesehene Lücke.
Die Kollegen auf dem Bau kennen sich – bis zur Schlüsselübergabe arbeitet die Firma Willy Mayer meist mit
den gleichen Firmen zusammen – und deshalb darf
auch Schreiner Sauer die Metabo-Maschine mal testen:
Mit Begeisterung verschraubt er innerhalb kürzester
Zeit die Treppe fest in Boden, Wand und Decke.
Zugkräftige Lösung
„Akku-Werkzeuge sind für uns auf dem Bau sehr wichtig“, betont Zimmermann Ruiz. „Je höher wir kommen,
desto mehr sind wir auf gute mobile Maschinen angewiesen.“ Und zugkräftige Lösungen gibt es jetzt auch
in der Akku-Variante. Mit dem Drehmomentvorsatz
lassen sich beispielsweise Wandelemente miteinander
verschrauben oder Dachsparren befestigen – „das packen ohne Vorbohren bislang nur Kabelgeräte“, zeigt
sich Ruiz beeindruckt. Einen Punktabzug gibt es von
dem erfahrenen Zimmermann für die Geschwindigkeit. Weil das Getriebe, das vor den Bohrschrauber
gespannt wird, einen guten Teil der Drehzahl in Drehmoment umwandelt, läuft die Maschine insgesamt
zwar mit deutlich mehr Kraft, aber eben auch langsamer.
Dafür spart das sogenannte Quick-System Zeit beim
Wechseln der Aufsätze. „Bei vielen Arbeiten müssen
wir häufig zwischen Bohren und Schrauben wechseln.
Da ist so ein System wirklich praktisch“, findet Ruiz.
Ob Drehmomentvorsatz oder Winkelschraubaufsatz
– alles ist mit wenigen Handgriffen montiert.
Praxistipp HOLZBAU
Eine Holzbaufirma mit Tradition
„In der Holzbau-Branche spüren wir deutlich, wie
rasant sich die Akku-Technologie in den vergangenen
Jahren entwickelt hat“, sagt Ruiz. „Früher mussten
wir die Stromkabel kreuz und quer über die ganze
Baustelle ziehen.“ Ganz zu schweigen von den Anfängen des Unternehmens, als gerade mal die ersten
Elektrowerkzeuge auf den Markt kamen: Vor 82 Jahren startete Willi Mayer mit einem klassischen Zimmerer-Betrieb. Nach und nach kam dann der Holzbau
dazu. Aus den anfangs 15 Mitarbeitern sind inzwischen 42 geworden – darunter Architekten, Bauzeichner, Bauleiter, Technische Einkäufer und natürlich
Zimmermänner. „1995 haben wir das erste Haus in
Holzrahmen-Bauweise schlüsselfertig übergeben“,
sagt Ruiz. Der Ablauf ist meist der gleiche – wie auch
jetzt in Seebronn: „Es gibt einen kleinen Vorentwurf,
die Detailplanung übernimmt dann aber schon einer
unserer beiden hauseigenen Architekten. Anschließend folgt der übliche Prozess von Änderungen, Abstimmung, Genehmigungen, Statik und so weiter.“
Ein Zimmermeister begleitet jedes Projekt von der
ersten Planung bis hin zur Schlüsselübergabe. Etwa
40 Häuser zieht die Firma Willi Mayer Holzbau im
Jahr in Holzrahmen-Bauweise hoch. Das klingt viel
– wundert einen aber nicht mehr, wenn man sieht,
wie schnell das Haus in Seebronn wächst. Unter anderem auch, weil hochwertige Maschinen zum Einsatz kommen.
Qualität aus dem Ländle
Das schwäbische Holzbau-Unternehmen setzt auf regionale Qualität – in jeder Hinsicht. „Wir bekommen
im Durchschnitt täglich einen Sattelzug voll Holz von
der Ostalb. Das wird von der FMPA Stuttgart güteüberwacht“, sagt Ruiz. Die kurzen Wege sind ein Teil
der Firmenphilosophie. „Wer mit Holz baut, setzt auf
Nachhaltigkeit. Und wenn die Rohstoffe aus der Region kommen, umso besser“, bringt es Zimmermann
Ruiz auf den Punkt. Bei den Elektrowerkzeugen setzen die Bisinger ebenfalls auf lokale Produkte. „Metabo ist ein Hersteller aus der Region und da passt
einfach die Qualität.“
Am Ende des Tages haben die Zimmermänner auf
der Baustelle in Seebronn mit dem Bohrschrauber
BS 18 LTX Quick unzählige Schrauben in Deckenbalken gedreht, Wandelemente verbunden und Verbinder fixiert. Eine Pause mussten die Handwerker
wegen der Akku-Technologie nicht machen. Die flexiblen Akkupakete passen für viele Werkzeuge von
Metabo, die auch auf der Baustelle zu finden sind:
beispielsweise die Akku-Schlagbohrmaschine SB 18
LTX Impuls, die Säbelsäge ASE 18 LTX, die AkkuHandkreissäge KSA 18 LTX oder die Stichsäge STA
18 LTX. Die Ladegeräte sind für alle Akkus geeignet
und die Ladezeit für einen 18-Volt-Akku beträgt nur
etwa eine Stunde, also kurz genug, um durchzuarbeiten. Deshalb ist auch schon ein Baufortschritt zu
sehen – wo am Morgen noch ein Gerüst um ein leeres
Fundament herum stand, sieht das Ganze nun schon
fast wie ein fertiges Haus aus.
Fotos: Metabo
Praktisch: mit dem Quick Schnellwechselsystem wird aus dem
Drehmoment-Schrauber im Handumdrehen eine Bohrmaschine
Autor
Martin Egenrieder ist Produktmanager und Leiter des KompetenzCenters „Akku“ bei Metabo.
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HOLZBAU Produkte
Natürlich dichten bei Blockhäusern
Als traditionelle Bauweise ist
die Rundholz- oder Blockbohlentechnik seit Jahrhunderten
bekannt. Für die Abdichtung
der für diese Bauart typischen
Eckverkämmungen und Sattelkerben zwischen den Blockbohlen oder Rundhölzern ist die
Systemlösung Thermo-Hanf-
Block geeignet. Je nach Kerbtiefe kommt hier das Produkt
als Dichtungsstreifen in einer
Dicke bis zu 80 mm zum Einsatz. Das Material ist schimmelresistent und schließt die
Fugen zwischen den Hölzern.
Die Dicht- und Dämmstreifen
werden für die Montage einfach
vor der Verlegung der Hölzer
mit einem Klammergerät fixiert, das Rundholz wird dicht
eingepasst, fertig.
Hock GmbH
86720 Nördlingen
09081/80500-70
[email protected] www.thermo-hanf.de
Tierische Klimaanlage
Wer gerne Schafwoll-Pullover
anzieht, kann den Werbetext
für Schafwoll-Dämmung für
den Hausbau sicherlich verstehen. „Schafwolle ist wie
eine natürliche Klimaanlage“,
steht dort geschrieben. Und
wirklich. In einem Schafwoll-Pullover lässt es sich im
Sommer wie im Winter gut
aushalten. Das Feuchtigkeit
regulierende Prinzip des Naturprodukts hat auch das Unternehmen Isolena erkannt
und produziert Dämmstoff
aus reiner Schafwolle.
Der Dämmstoff wird auf Rollen geliefert und lässt sich
seitlich an die Sparren antackern und damit fixieren. Das
CO2-neutrale Produkt kann
bis zu 33 Prozent seines Eigengewichts an Feuchtigkeit
aufnehmen. Ein Grund dafür
ist auch die regionale und damit umweltfreundliche Verfügbarkeit des Dämmstoffes.
Die Schafwolle lässt sich für
das Dach, für Zwischenwände,
58
4.2011
Installationsebenen und die
Fassade verwenden.
Isolena
Naturfaservliese GmbH,
A-4730 Waizenkirchen,
Tel.: 0043/(0)7277/2496-0
[email protected]
www.isolena.at
Web-Service
www.bauhandwerk.de
Im Internet finden Sie im eMagazine der dach+holzbau einen
Film über die Verarbeitung von
Schafwolle im Hausbau.
Produkte HOLZBAU
Verbesserte Feuchteregulierung
Feuerfeste Trockenbau-Platte
Europaweit werden für öffentliche Gebäude im Trockenbau
zunehmend Platten mit der
Baustoffklasse A1 gefordert.
Fermacell hat deshalb seine
klassische Gipsfaser-Platte
weiterentwickelt. Mit der neuen Brandschutzplatte Firepanel A1 werden die hohen Anforderungen erfüllt. Möglich
wurde die Entwicklung durch
eine neue Rezeptur und die Verwendung von nichtbrennbaren
Fasern. Gleichzeitig bleiben
dabei die bekannten Eigenschaften der Gipsfaser-Platte
im Trockenbau erhalten.
Fermacell Firepanel A1 Platten
sind der europäischen Baustoffklasse A1 nach DIN EN
13501-1 (national nach DIN
4102-1) zugeordnet. Entsprechend können sie überall dort
eingesetzt werden, wo für den
baulichen Brandschutz Platten
der Baustoffklasse A1 gefordert
werden.
Fermacell GmbH
47259 Duisburg
Tel.: 0203/60880-0
[email protected]
www.fermacell.de
DuPont stellt eine neue
Dampfbremse vor, die speziell
als Teil des Innenausbaus zur
luftdichten Verlegung unter
der Wärmedämmung innerhalb von Dach- und Fassadenbauteilen entwickelt wurde.
Die Vorteile sind eine verbesserte Feuchteregulierung, die
Luftdichtigkeit und eine Verbesserung des Raumklimas.
EGGER EUROSTRAND® OSB � TOP
Damit soll die Dampfbremse
AirGuard Sd 23 (Sd-Wert =
23 m) auch die Energieeffizienz von Holzrahmenkonstruktionen verbessern. Mit
der hohen mechanischen Festigkeit und ihrer grau-transparente Farbe ist sie speziell
für Einblasdämmstoffe (zum
Beispiel Zellulose) geeignet
und unterstützt luftdichtes
Bauen. AirGuard Sd 23 ist in
Standardgrößen mit Rollenbreiten von 1,50 m und 2,80 m
erhältlich. DuPont de Nemours
63263 Neu Isenburg
Tyvek Hotline 0800/6633990
[email protected]
www.tyvek.de
PROFESSIONAL
FORMALDEHYDFREI VERLEIMT
IHR VORSPRUNG IN ÖKOLOGIE UND TECHNIK
EGGER EUROSTRAND® OSB � TOP ist für die Ausbildung von Scheibentragwerken (Dach, Decke, ggf. Wand) mit großen Spannweiten geeignet. Sie ist in 30 mm Stärke mit Nut
und Feder in zwei Formaten erhältlich. Brandschutzanforderungen F30-B nach DIN ����-� für Decken und Dächer mit sichtbarer Balkenlage können sicher erfüllt werden. Mehr
Informationen zum Produkt erhalten Sie über unsere Technik-Hotline: +49 3841 301 21260 oder im Internet: www.egger.com/holzbau.
EGGER Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co. KG · Im Haffeld 1 · 23970 Wismar · Deutschland · � +49 3841 301-0 · � +49 3841 301-20222 · [email protected]
www.egger.com/holzbau
4.2011
59
HOLZBAU Produkte
Jacke für kalte Tage
Holzfeuchte-Messung
Eine neue Gore-Tex-Jacke von
Snicker Workwear verspricht
die richtige Kleidung für extreme Einsätze zu sein. Die
gut belüftete Jacke aus strapzierfähigem 3-Schicht GoreTex-Material ist laut Hersteller
100 Prozent wasser- und
winddicht. Die Jacke hat große
verschließbare Taschen, eine
integrierte Kapuze und wasserdichte Reißverschlüsse.
Die Jacke gibt es in den Größen
XS bis XXXL und in den Farben schwarz und gelb /schwarz.
Zudem gibt es die Jacke als
2-Lagen-Variante in den Farben schwarz, olive /schwarz
und stahlgrau /schwarz.
Die Hydrometten Blue Line
H40 und HT70 sind für Präzisionsmessungen von Schnittholz bis maximal 180 mm
Holzstärke geeignet. Die
Messbereiche von 5 bis 40 beziehungsweise 70 Prozent
Holzfeuchte in Verbindung mit
der integrierten Holztemperaturkompensation erlauben
dem Anwender äußerst genaue
Messungen von Schnittholz,
Spanplatten und Furnieren.
Durch die Speichermöglichkeit von bis zu 10 Messwerten
kann der Anwender die für
ihn wichtigsten Messwerte
separat im Gerät speichern.
Optional können je nach Ge-
Hultafors
Group Germany GmbH
Snickers Workwear
32602 Vlotho
Tel.: 05228/957-0
[email protected]
www.hultaforsgroup.de
rätetyp bis zu
fünf anwenderspezifische
Kennlinien einprogrammiert
werden. Zudem
kann zwischen
Holzfeuchte
und Wassergehalt gewählt werden.
Gann Mess- und
Regeltechnik GmbH
70839 Gerlingen
Tel.: 07156/4907-0
[email protected]
www.gann.de
Cleveres Transportsystem
Effiziente Sanierungslösung:
Luftdichtbahn PAVATEX LDB 0.02,
PAVATHERM-PLUS
Sichere Luftdichtheit:
Klebeband PAVATAPE FLEX
für luftdichte Anschlüsse
Leistungsstark für Wärmedämmverbundsysteme:
PAVATEX DIFFUTHERM
60
Anz_PAVATIGHT_Haus2_186x63_sw.indd 1
4.2011
brauchsmaterial auf einmal getragen werden. Die SYS-ToolBox schlägt damit die
Brücke im gemeinsamen Transport von
Elektrowerkzeug, Verbrauchsmaterial und
Hilfsmittel.
Protool GmbH
73240 Wendlingen
Tel.: 07024/804-24010
[email protected]
www.protool.de
Dämmen und
Dichten im System
Diffusionsoffen dämmen und
luftdicht bauen – das schaffen die
neuen Dämmsysteme von PAVATEX.
Sie bringen die luftdichte
Gebäudehülle mit
nachhaltiger
Holzfaserdämmung
zusammen.
www.pavatex.com
Die SYS-ToolBox von Protool ist ein Transportsystem, das die Verbindung zwischen
Elektrowerkzeug und Handwerkzeug
schafft. Die Box verfügt über zwei geräumige offene Fächer, durch die offene Bauweise ist lässt sich Werkzeug einfach und
zeitsparend verstauen.
Neu ist das Koppelsystem: die Boxen können mit wenigen Klicks miteinander verbunden werden. Aber auch das Koppeln mit
den Systainern T-Loc von Protool ist möglich. So können Werkzeug, Kiste, und Ver-
28.10.11 09:16
Produkte HOLZBAU
Fühl Dich
zu Hause...
Mit doppelter Kraft
Die Zimmerei-Kettensäge ZSX-TWIN Ec von Mafell ermöglicht die mobile
Bearbeitung von groß dimensionierten Hölzern, auch im Längsschnitt, mit
einer maximalen Schnitttiefe von 400 mm. Zwei 3000 Watt starke Motoren
treiben das 20 kg-Gerät an. Die Motoren werden über einen 400-Volt-Anschluss mit Strom versorgt.
Mit der Hartmetall-Längsschnittkette wird bei einer maximalen Schnitttiefe von 400 mm eine Schnittgeschwindigkeit von bis zu 3 Meter in der Minute im Längsholz erreicht. Die Säge ist auf der dem Motor abgewandten Seite
bis 60° schwenkbar, auf der Motorenseite bis 15°. Damit sind auch schräge
Schnitte möglich.
Die mobile Kettensäge ist für Massivholzwände,
verleimte Hölzer und Leimholzbinder geeignet, die in immer größeren Längen
und Stärken gefertigt werden und bei
denen die bislang eingesetzten Kreisoder Kettensägen an ihre Leistungsgrenze stießen.
mit dem NEUEN
vvv
vv
vvvv
vv
vv
Flachdachziegel
Mafell AG
78727 Oberndorf
Tel.: 07423/812-0
[email protected]
www.mafell.de
Durch einen maximalen Betriebsdruck von 22,5 bar – üblich sind lediglich 8 bar – widmet sich Makita
einer neuen Drucklufttechnologie.
Durch die damit geringere Baugröße sind die Maschinen rund 30 Prozent leichter als solche, die mit 8 bar
betrieben werden. Weitere Vorteile
sind das rückstoßarme und leisere
Arbeiten, zudem ist der Luftverbrauch durch die hohe Kompression
geringer, die Einschlagstärke allerdings höher.
Zum Programm gehören neben dem
Kernstück des Systems, dem
Kompressor AC320H, verschiedene
Coil-Nagler, ein Dachpappe-Nagler,
Klammernagler,Stiftnagler,Stauchkopfnagler sowie ein Schnellbauschrauber und ein Betonnagler.
Der Kompressor verfügt über 2 Niederdruckanschlüsse mit maximal
10 bar zur Versorgung herkömmlicher 8 bar-Geräte sowie zwei regelbaren High-Pressure-Anschlüs-
NEU
Mehr Druck
Ab sofort mit großem
Verschiebebereich von 30 mm
sen mit 22,5 bar. Je nach gewähltem
Betriebsmodus können an allen
vier Anschlüssen gleichzeitig Maschinen betrieben werden. Alle Modelle werden im Koffer mit Öl,
Schutzbrille und weiterem Zubehör
ausgeliefert.
Jacobi Tonwerke GmbH
37434 Bilshausen
Telefon 05528/910-0
Makita Werkzeug GmbH
40885 Ratingen
Tel.: 02102/1004-0
[email protected]
Walther Dachziegel GmbH
90579 Langenzenn
Telefon 09101/708-0
www.makita.de
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61
www.dachziegel.de
HOLZBAU Produkte
Zusammenzieheffekt auch beim Innenausbau
Die Schraubenfamilie Unix des Herstellers Heco hat Zuwachs bekommen: Ab
sofort gibt es die Vollgewindeschraube mit
Zusammenzieheffekt auch mit kleinem
Linsenkopf für den Einsatz als Dielenschraube. Die veränderliche Gewindesteigung bewirkt, dass Holzbauteile trotz
Einsatz eines Vollgewindes beim Einschrauben zusammengezogen werden.
Diese Eigenschaft kommt auch der Fußbodenbefestigung zugute. Die Schraube
zieht die Holzbauteile zusammen und fixiert sie gleichzeitig axial über das Gewinde. Dies erlaubt nicht nur eine schnelle
und kostensparende Montage, sondern
kann demzufolge sehr klein ausgeführt
werden. Eine präzise Verbindung der Profilhölzer ist gewährleistet.
Zudem reduziert die Bohrspitze der HecoTopix die Spaltwirkung, so dass der Einsatz in dünnsten Querschnitten mit geringen Randabständen möglich ist.
verhindert auch zuverlässig lästiges
Knarzen des Holzbelages am Schraubenschaft. Da die Lasten durch das Gewinde
übertragen werden, dient der Kopf nur
noch zur Aufnahme eines Antriebes und
Heco-Schrauben GmbH & Co. KG
78713 Schrammberg
Tel.: 07422/989-0
[email protected]
www.heco-schrauben.de
Holzöl gegen Bläue und Pilze
Auf Nadelholz-Fassaden bei
Holzhäusern, Carports und
Balkonen erzielt der Handwerker mit dem Holzöl Gori 29 von
Dyrup eine schützende und
wasserabweisende Oberfläche.
Das Holz wird zudem gegen
den schädigenden Einfluss von
Bläue und holzzerstörenden
Pilzen geschützt.
Gori 29 ist in den Farbtönen
Lärche und Bangkirai sowie in
leicht pigmentiertem Farblos
verfügbar. Es lässt sich sowohl
im Streich-, Tauch- und Flutverfahren und mit einem Bürstenapparat aufbringen. Dabei
reicht ein Liter (je nach Oberfläche) für rund 12,5 m2. Das Öl
ist nicht filmbildend, platzt also
später nicht ab. Es ist in den
Gebindegrößen 0,75; 2,5; 5 und
20 Liter erhältlich.
Dyrup GmbH
41199 Mönchengladbach
Tel.: 02166/964-6
[email protected]
www.dyrup.de
Allzwecksauger für alle Fälle
Die Geräte der AS-Allzwecksauger Serie
von Starmix sind sowohl für die Trockenals auch für die Nassreinigung geeignet.
Die Sauger sind leicht, kompakt und wendig, aber trotzdem robust. Sie sind in vier
verschiedenen Ausführungen und unterschiedlichen Behältergrößen erhältlich.
Alle Varianten verfügen über eine Leistung von 1200 Watt. Die Filter mit 3600
Quadratzentimeter Filteroberfläche halten laut Hersteller bis zu 99,9 Prozent der
Staubpartikel zurück. Mit einem Gerätegewicht zwischen fünf und sieben Kilogramm – je nach Modell – lassen sich die
Sauger auch bequem tragen, wenn die
Rollen einmal nicht zum Einsatz kommen.
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Zwei getrennte Luftkreisläufe für Kühlund Arbeitsluft ermöglichen das Saugen
von Flüssigkeit und eine optimale Kühlung des Motors, was eine extrem lange
Lebensdauer des Gerätes garantieren soll.
Eine pneumatische Wasserstandserkennung sorgt dafür, dass der Saugstrom
unterbrochen wird, sobald die Füllhöhe
im Auffangbehälter erreicht ist.
Electrostar GmbH
73262 Reichenbach/Fils
Tel.: 07153/982-300
[email protected]
www.starmix.de
Produkte HOLZBAU
Absolut natürlich
Mit der flexiblen Holzfaserdämmplatte holzFlex Mais
hat Homatherm seine Dämmplatte holzFlex weiterentwickelt. Als Bindemittel für den
Dämmstoff wird eine textile
Faser aus Maisstärke verwendet. Die Holzfaserplatte ist
damit im wahrsten Sinne des
Wortes „bis in die kleinste Faser“ ein absolut natürliches
Produkt und frei von jeglichen
fossilen Bestandteilen.
Die flexible Dämmplatte eignet sich für die passgenaue
Dämmung zwischen Sparren
oder Ständern und damit für
eine leichte, saubere Verarbeitung. Gleich ob bei Neubau
oder Sanierung, als Innen-
www.bauverlag.de
dach+holzbau
Das Profimagazin für
Dachdecker und Zimmerer
ist ein Sonderheft der Fachzeitschrift
Bauhandwerk
Das Profimagazin für
Ausbau, Neubau und Sanierung
32. Jahrgang 2010
www.bauhandwerk.de
ISSN 0173-5365
Bauverlag BV GmbH
Avenwedder Straße 55, Postfach 120
33311 Gütersloh, Deutschland
Chefredaktion:
Dipl.-Ing. Roland Herr
Telefon + 49(0)5241 80-887 30
[email protected]
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)
Redaktion:
Rüdiger Sinn (verantw.)
Telefon + 49(0)7071 99 85 232
Telefax + 49(0)5241 80-96 50
[email protected]
Verbinder in neuen Abmessungen
oder Außendämmung. Die
gewohnt guten Eigenschaften
– sommerlicher Hitzeschutz
beziehungsweise Energieeinsparung in der kalten Jahreszeit sowie guter Schall-,
Brand- und Feuchteschutz –
kann die ökologische Platte
ebenso vorweisen.
Erhältlich ist holzFlex Mais
für alle Anforderungen in
Dicken zwischen 30 mm und
200 mm.
Homatherm GmbH
06536 Berga
Tel.: 034651/416-0
[email protected]
www.homatherm.com
Thomas Wieckhorst
Telefon + 49(0)5241 80-1040
[email protected]
Redaktionsbüro:
Gaby Porten
Telefon + 49(0)5241 80-2162
[email protected]
Gestaltung:
Kerstin Berken
Telefon + 49(0)5241 80-2128
[email protected]
Anzeigenverkaufsleiter:
Axel Gase -Jochens
Telefon + 49(0)5241 80-7938
axel.gase [email protected]
(verantwortlich für den Anzeigenteil)
Anzeigenpreisliste Nr. 7 vom 1.10.2011
Geschäftsführer:
Karl-Heinz Müller
Telefon + 49(0)5241 80-2476
Verlagsleiter:
Reinhard Brummel
Telefon + 49(0)5241 80-2513
Herstellungsleiter:
Olaf Wendenburg
Telefon + 49(0)5241 80-2186
Telefax + 49(0)5241 80-6070
Das BiLO-UBt-Verbindersystem von Bierbach ist in neuen
Größen erhältlich. Bierbach
liefert das Stecksystem für den
konstruktiven Holzbau nun
auch in den Maßen 46 x 45, 46
x 195 und 114 x 195 mm an. Die
Materialstärke beträgt 4 mm.
Das UBt-System ermöglicht
unsichtbare, langlebige und
flexible Holzkonstruktionen
bei schneller und damit kostensparender Verarbeitung. Das
Einsatzgebiet reicht von der
Realisierung von Balkenkonstruktionen bis zur Fixierung
von Wandverbindungen im
Holzrahmenbau, dem Einhängen von vorgefertigten Fixelementen im Innenausbau oder
Podesten im Balkonbau.
Leiterin Marketing - Customer Media Services:
Britta Kösters
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Dach – Ausbau, Neubau und Sanierung erscheint
mit 4 Ausgaben pro Jahr. Jahresabonnement (inklusive Versandkosten und ggf. inklusive BauNetz BauKatalog):
Inland
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die Lieferung per Luftpost erfolgt mit Zuschlag
Einzelheft
Euro 13,50
Der Verbinder kann Lasten in
Einhängerichtung, quer zur
Einhängerichtung, quer zur
Anschlussfläche und entgegen
der Einschubrichtung aufnehmen. Anwender können damit
horizontale Anschlüsse unter
90 Grad, horizontal schräge
Anschlüsse und vertikal geneigte Anschlüsse bei Balkenkonstruktionen realisieren.
Ergänzend dazu gibt es die systemkonformen Schrauben. Bierbach Befestigungstechnik
GmbH & Co. KG
59425 Unna
Tel.: 02303/2802-0
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4.2011
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ZÜNFTIG Auf der Walz
Musikalisch zünftige Zimmersleut
Das Zimmermannshandwerk hat eine lange Tradition. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich regional
unterschiedliche Bräuche. Dabei spielte die Musik auch immer eine bedeutende Rolle. Diese wurde in Musikkapellen gepflegt. Das Zimmermannsorchester „Ballas“ aus Halle pflegt diese Tradition seit fast 50 Jahren.
Von Lutz Reinboth
mehr, auch waren die Probebedingungen schwierig
und der Verein verlor Mitglieder. Trotz dieser Widrigkeiten konnten die Musiker das Orchester vor der
Auflösung bewahren. Heute hat die Zimmermannskapelle wieder bundesweit Auftritte. 2011 spielten sie
beim Gesellentreffen in Blankenburg und traten beim
traditionellen Salzfest in Halle auf. Seit der Gründung
hatten die Musiker über 1400 Auftritte, rund 600 Mitglieder bekamen eine Ausbildung an den unterschiedlichsten Instrumenten.
Die „Ballas“ spielen zu
allen möglichen Anlässen, hier zum Geburtstag eines langjährigen
Mitglieds
Foto: Günter Kurz
Zimmermänner sind bisweilen lustige Gesellen und
so entstanden bei der Wanderschaft oft zünftige Lieder,
die bei verschiedenen Anlässen gemeinsam gesungen
wurden. Nach der deutsch-deutschen Teilung wurden
in der DDR diese Bräuche weiter gepflegt. 1966 gründeten 25 Lehrlinge des damaligen Bau- und Montagekombinats Chemie Halle ein Zimmermannsorchester. Heute ist diese Musikkombo das einzige
zunftunterstützende Orchester des Bauhandwerks in
der Bundesrepublik und Mitglied im BZGD „Bündnis
zünftiger Gesellen Deutschlands“ sowie im „Landesmusikverband Sachsen-Anhalt“.
Das Zimmermannsorchester „die Ballas“ hat seinen
Namen von einem systemkritischen DDR-Film
Einer der Höhepunkte in der Anfangszeit war der Auftritt bei der Uraufführung des Filmes „Spur der Steine“ nach dem gleichnamigen Roman von Erik Neutsch.
Dieser Film wurde kurz danach verboten, da er sich
mit den Verhältnissen in der ehemaligen DDR zu kritisch auseinander setzte. Durch Nachahmung von
manchen Streichen aus dem Film bekam das Orchester bald den Beinamen „Die Ballas“.
In folgenden Jahren spielten die musikalischen Zimmerleute bei verschiedenen Gelegenheiten in der DDR,
wie zum Beispiel bei Jugendtreffen oder bei der Einweihung des Palastes der Republik. Nach der politischen Wende begann dann eine Zeit mit vielfältigen
Problemen, zum Beispiel flossen keine Fördergelder
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4.2011
Nachwuchs gesucht
Mit zünftigen Märschen, Walzerklängen, Polkas sowie
manche Stimmungstitel begeistern die Musiker das
Publikum. „Ein Problem aber ist der Nachwuchs“, sagt
Vereinvorsitzender Eckhart Schumann. Es sei in Halle relativ schwierig, musikbegeisterte und traditionsbewusste junge Menschen für das Orchester zu finden.
Eine weitere Hürde: die Musiker müssen Zimmermänner sein.
Allerdings ist das Interesse in der Bevölkerung an dem
Zunftorchester ungebrochen und spiegelt sich bei Auftritten und in zahlreichen Beiträgen in der Presse und
im Hörfunk wider. „Von dem her sollte das genügend
Ansporn für den Nachwuchs sein“, sagt der Vereinsvorsitzende Schuhmann zuversichtlich.
Autor
Lutz Reinboth ist Bauingenieur und interessiert sich vor allem für
historische Begebenheiten am Bau.
Spenden erwünscht!
Zimmermannsorchester Halle e.V. 1966 „Die Ballas“
c/o Eckart Schumann
06132 Halle (Saale)
Tel.: 0345 / 7705794
www.zimmermannsorchester-halle.de
„Die Ballas“ – zünftig und traditionell
Das Zimmermannsorchester bietet auch eine eigene
CD an: Einige Titel können auf der Internetseite
downgeloadet und bestellt werden.
Ein kleiner Schritt für uns, ein riesiger für Sie!
Wir kennen die Entscheider. Ab sofort nennen wir sie auch.
Interesse? Dann wählen Sie jetzt
Tel.: 0800 - 3344355
Stichwort: Mondlandung
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www.ibau.de
www.braas.de
WIR ARBEITEN MIT HOCHLEISTUNG FÜR
INTELLIGENTE INNOVATIONEN.
Was nutzen Innovationen, die niemandem nützen? Deshalb ist es für uns als Trendsetter am geneigten Dach von größter
Bedeutung, Lösungen zu entwickeln, von denen alle Beteiligten in höchstem Maße profitieren. Ob es um die Verbesserung
einzelner Produkte, die intelligente Erweiterung des Sortiments oder den Einsatz neuester Technologien geht: Fortschritt
geschieht bei uns niemals nur um seiner selbst willen, sondern muss auch immer positiv zum Ganzen beitragen. Denn nur
so wird aus einem Dach und seinen einzelnen Komponenten ein komplettes Dach-System, das auf intelligente Weise unser
gesamtes Know-how in sich vereint.