Master oder Meister? - DEG Alles für das Dach eG

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Master oder Meister? - DEG Alles für das Dach eG
ZKZ-67542
www.zedach.com
Das Magazin der ZEDACH-GRUPPE
IV.Quartal/2014
NEWS
Master
oder Meister?
BETRIEB
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Editorial
Nicht nur
zur Weihnachtszeit
Wie kaum eine andere Unternehmensform handelt die Genossenschaft grundsätzlich im Sinne ihrer Mitglieder und
damit ihrer Kunden. Gemäß § 1 des Genossenschaftsgesetztes ist sie zur „uneingeschränkten Förderung der wirtschaftlichen Existenz ihrer Mitglieder
verpflichtet“. So bedeutet die Idee Genossenschaft gleichzeitig Solidarität,
Bereitschaft Eigenverantwortung zu
übernehmen sowie Selbstbestimmung
und Unabhängigkeit. Genossenschaften sind gelebte Wirtschaftsdemokratie
und arbeiten nach der Prämisse ihrer
Begründer Hermann Schulze-Delitzsch
und Friedrich Wilhelm Raiffeisen: „Was
der Einzelne nicht vermag, das vermögen viele.“ Dafür stehen zum Beispiel
rund 80.000 Personen, die sich jährlich
Genossenschaften anschließen.
Die große „Familie“ Genossenschaft bietet ebenso einen umfassenden Service,
der mit der Auslieferung der Ware längst
nicht aufhört. ZEDACH kann mit über
130 Verkaufsstellen im In- und Ausland
flächendeckend aus einer Hand agieren.
Mehr als 500.000 Artikel bestimmen das
Sortiment, und jedes Produkt ist in Kürze
verfügbar. Über 2.400 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind im Einsatz. Sie
helfen Mitgliedern und Kunden bei der
Angebotsabwicklung, beim Marketing,
der Fachberatung vor Ort, bei Schulung
und flexibler zeitgemäßer Anlieferung.
Sie stehen für Service und Qualität, die
sich sehen lassen können. Service, der
in diesen Zeiten insbesondere gefragt ist,
wenn es um Preisdumping geht. Unsere
Titelgeschichte ab Seite 10 versucht hier,
Lösungen aufzuzeigen.
Jetzt zu Weihnachten wird gerne von der
Zeit der Familie gesprochen. Genossenschaften aller Branchen haben als tragende Gemeinsamkeiten verbindende
Interessen und bilden sozusagen eine
genossenschaftliche Familie. Das gilt in
besonderem Maße auch für die 6 Dachdecker-Einkauf-Genossenschaften, die
durch Zusammenschluss zum Dienstleister ZEDACH (Zentralgenossenschaft
des Dachdeckerhandwerks) den Weg zu
gleichberechtigter Beteiligung am gemeinsamen Erfolg gelegt haben. Auch
in diesem Jahr zeigt sich, dass man in
wesentlichen Wirtschaftsbereichen mit
gemeinschaftlicher Selbsthilfe mehr erreicht. Davon profitieren insbesondere
die über 6.600 Handwerksbetriebe als
Mitglieder dieses Leistungsverbundes.
Als Teilhaber ihres eigenen Handelsunternehmens können sie aus mehr als
nur einem qualitativ hochwertigen Produktangebot zu marktgerechten Preisen
schöpfen.
Social Media, Facebook, Twitter sind
Schlagworte unserer Zeit. Über das Für
und Wider berichteten wir schon in früheren Ausgaben. Zukünftig werden wir
über Handwerksbetriebe und ihre Erfahrungen mit diesen Segmenten informieren; ab Seite 14.
■ Thorsten Seidel,
Generalsekretär der ZEDACH eG,
Hamm.
Nachwuchswerbung ist ebenso wichtig
wie politische Lobbyarbeit für das Dachdeckerhandwerk. Wie man hier erfolgreich agiert, zeigen die Seiten 16 und 28.
Seitens der ZEDACH-Gruppe wünsche
ich „unserer Familie“ immer beste Ergebnisse, Gesundheit, eine friedvolle
Weihnachtszeit und ein erfolgreiches
Jahr 2015.
Herzlichst
Ihr Thorsten Seidel
Das DACH
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Über 30 Jahre Fachkompetenz:
Willkommen bei Sita.
Der Name Sita steht seit Jahrzehnten für Kompetenz bei der Entwässerung und Notentwässerung
flacher Dächer. In jedem Produkt steckt hier die Erfahrung von mehreren Millionen produzierten
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wässerungs- und Lüftungssystemen liegt Sita in Deutschland ganz vorn. Wir wissen, wie wichtig
gute Produktqualität für das hervorragende Endergebnis ist. Deshalb tun wir alles, um Ihnen mit
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BETRIEB
Inhalt
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Ab dieser Ausgabe wollen wir unseren Lesern das
Thema Social Media näher bringen. Ob Facebook, Twitter, Youtube etc. – wir fragen, was dran ist an diesen
Kommunikationsplattformen. Was hat der Handwerksbetrieb davon, kann er Social Media erfolgreich für sich
einsetzen? Aus der Praxis informiert unser Bericht über
einen zukunftsorientierten Dachdeckerbetrieb.
T I T E LT H E M A
Preiskampf – Innovative Ideen sind gefragt
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NEWS
BETRIEB
AktionDACH – Gemeinschaftswerbung
Deutscher Meister von der Mosel – Leistungswettbewerb
Angela Merkel – „Ja zum Meisterbrief“
Unfallrisiko – Zahlen der Berufsgenossenschaft
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V O R G E S T E L LT
16 „Wir wollen DICH! – Werde Dachdecker!“ Mit
dieser beispielgebenden Aktion wendete sich die
Dachdecker-Innung Bremen an die Öffentlichkeit. Das
gab jede Menge Zuspruch und Aufsehen. Die Auszubildenden selbst waren dabei und sorgten für Werbung
in Presse und TV.
Porträt – Markus Schnitger
Landesverbände – Zimmererverband Württemberg
Frauen im Handwerk – Birgit Huckschlag
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PERSÖNLICH
Neue Serie: Handwerk und Politik – Alfred Oberlader
Hobby – Hinrich Berends
Nachgefragt – Anke Maske
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BETRIEB
BETRIEB
26 Eine gelungene Sanierung in den neuen Bundesländern. Die DEG Alles für das DACH eG war hier
wesentlich beteiligt. Nicht jeder Dachdeckerbetrieb
kann eine Arbeit so einfach bewältigen. Es handelt
sich um eine der größten Sanierungen in Mecklenburg
Vorpommern des Jahres 2014.
Neue Serie: Neukunden gewinnen – Social Media in der Praxis
Nachwuchswerbung – Wir wollen dich/Jump in your Job
Dachmarketing – Der Einstieg zum Aufstieg
Dachsanierung – Projekt mit vielen Baustellen
Neue Serie: Von der Schule zum Gesellen – Zimmererlehre Teil I
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M AT E R I A L+T E C H N I K
Rheinzink – Fassadensysteme + Dachrinnenheizung
Böcker – Easy Line
Braas – Innovationen auf der Bau 2015
Holz konstruktiv – Aussichtsturm für Boppard
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PERSÖNLICH
SERVICE
Dachlatten – Nur noch mit CE-Zeichen
Elektrofahrzeuge – Keine Steuervergünstigung
Umsatzsteuer – Metalllieferung
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Hinrich Berends hat mit seinem Dachdeckerbetrieb alle Hände voll zu tun. Da sorgt das richtige
Hobby für den Ausgleich im harten Geschäft. Er hat
eine Menge Trikes und damit schon eine Menge erlebt.
Und ein Festival auf den Wiesen hinter dem Deich
veranstaltet er auch noch.
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RUBRIKEN
Editorial – Thorsten Seidel
Kommentar – Alexander Sonntag
Gewinnspiel/Humor/Impressum
Titelbild: Fotolia/Montage: Patz
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Das DACH
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News
Auftragswerbung
AktionDACH immer aktiv!
1990 wurde die „Gemeinschaftswerbeaktion Dachdeckerhandwerk, Industrie
und Handel“ vom ZVDH ins Leben gerufen. Ging es damals primär um die Imageförderung des Dachdeckerhandwerks, so
hat sich das Aufgabengebiet inzwischen
zu direkten Hilfen des Handwerksbetriebes bei der Auftragsgewinnung verlagert. Die AktionDACH unterstützt den
Dachdecker-Unternehmer auf vielseitige
Weise, sich auf Marktentwicklungen einzustellen und auf Kundenwünsche zu re-
6
Das DACH
agieren. Dazu gehören zum
Beispiel aufeinander abgestimmte Broschüren, die auf
die Wünsche der Endkunden
reagieren. Zahlreiche kostenlose Folder zu den Themen
Steildach, Flachdach, Fassade,
Energie-Einsparung etc. sind
gerade dem Zeitgeist entsprechend aktualisiert worden.
Kostenlose
Auftragswerbung
Die bisherigen Auftragswerbe-Broschüren der
AktionDACH werden neu gestaltet. Die Verwendung von emotionalen Bildern unterstützt
die unbewusste Kaufentscheidung. Gezeigt
werden Menschen, die sich wohl fühlen in
ihrem Haus, Bilder, die Ruhe, Behaglichkeit und
Frieden ausstrahlen. Die Neuen, „Steildach“
(Nr. 354), „Außenwandbekleidungen“ (Nr. 353),
„Flachdach für gewerbliche Kunden“ (Nr. 359)
können per Fax oder E-Mail über die Adresse
des ZVDH in Köln bestellt werden (Online-Shop
interner Bereich für Mitglieder des ZVDH). Im
Laufe des Jahres 2015 erscheinen weitere Folder der neuen Serie und ersetzen so nach und
nach die bisherigen Ausgaben.
www.dachdecker.org
Broschüren zur Nachwuchswerbung mit treffenden Aussagen von Lehrlingen stehen
ebenso zur Verfügung
wie das Pixi-Heft
über den Dachdeckerberuf und
das neue Malbuch,
das speziell für die
etwas älteren Kids
produziert wird. Eine
Bilderdatenbank enthält
Motive der AktionDACH-Partner,
speziell erstellte Motive, die für die
emotionale Wirkung in den eigenen
Prospekten sorgen. Das Innungsmitglied hat hier die Möglichkeit, sich für
seinen Bedarf die passenden Bildmotive
herunterzuladen. Eine weitere Leistung
wird mit dem Dachtruck und dem Skateprojekt mit der Playstation geboten, das
bei vielen Veranstaltungen schon für
Aufsehen gesorgt hat.
In Mayen trafen sich jetzt die Mitglieder
zur Vollversammlung der AktionDACH.
Über 50 Teilnehmer stimmten über die
Besetzung des Beirates ab, zu dem auch
die ZEDACH als eine der Hauptsponsoren
der Gemeinschaftswerbeaktion der Bedachungsbranche gehört.
@ www.aktiondach.de
■ Vollversammlung der AktionDACH. Die Gemeinschaftswerbeaktion von Dachdeckern, Industrie
und Handel.
Angehende Meisterinnen auf dem Dach
Sechs Dachdeckergesellinnen und 93 Dachdeckergesellen
aus ganz Deutschland bereiten sich am Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V. (BBZ)
in Mayen auf ihre persönliche Meisterschaft der Berufsbildung, die Meisterprüfung, vor. Dazu gehört auch die
Abschlussprüfung zum staatlich anerkannten Fachleiter
für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik. Unter den
Meisteranwärtern befinden sich sechs Frauen. Gerade in
den letzten Jahren hat die Zahl der Meisteranwärterinnen
im Dachdeckerhandwerk zugenommen.
■ Lea Erbach, Lisa Bolinski, Ines Rau, Sarah Darscheid, Kristin Roelle
und Sandra Andres (v.l.n.r.) bereiten sich auf die Meisterprüfung vor.
Nach 50 Jahren trafen sie sich wieder: Meisterschüler aus ganz Deutschland, die 1964 die
Dachdeckerfachschule, das heutige Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks (BBZ) in Mayen, besucht haben.
Unter ihnen auch Dieter Kreuz, gebürtiger
Ochtendunger, der heute im Westerwald lebt
oder Karl-Ernst Neger aus Mainz, Sohn des bekannten singenden Dachdeckermeisters Karl
Neger. Mit zum Rahmenprogramm des von
Jochen Raabe aus Lemgo organisierten Jahrgangstreffens gehörte auch die Besichtigung
des Deutschen Schieferbergwerks unterhalb
der Genovevaburg.
Meisterschüler in Mayen
Wiedersehen nach 50 Jahren
■ Nach 50 Jahren an ihrer „alten“ Wirkungsstätte:
die Absolventen des Meisterjahrgangs 1964.
Deutscher Meister von der Mosel
Zehn Landessieger, darunter eine junge Frau, nahmen an
der Meisterschaft im Dachdecken teil. Nach hartem Kampf
in dem Arbeitsproben nach Wahl im Bereich Dachziegeloder Schieferdeckung oder Dachabdichtung und zwei Arbeiten nach Vorgaben zu bewerkstelligen waren, stand der
Sieger Manuel Mertens aus Senheim an der Mosel, Rheinland-Pfalz, fest. (Ausbildungsbetrieb: Dachdeckermeister
Christian Gietz in Beilstein). Die Silbermedaille ging an
Volker Pohlmeyer, Nordrhein-Westfalen, und den dritten
Platz holte sich Tobias Winter, Landessieger Sachsen. Die
ersten beiden haben sich für die IFD-Weltmeisterschaft
junger Dachdecker 2016 in Polen qualifiziert.
■ Manuel Mertens, 1. Bundessieger im Dachdeckerhandwerk, wird
zusammen mit dem Zweiten Volker Pohlmeyer die deutschen Farben bei
der Weltmeisterschaft in Polen vertreten. Dritter wurdeTobias Winter aus
Sachsen (v.l.n.r.) Foto DDH.
Das DACH
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News
PERSÖNLICH
■ Kurt Krautscheid (53), Dachdeckermeister aus Neustadt/Wied, ist neuer Präsident der Handwerkskammer
Koblenz. Für fünf
Jahre bekleidet der
Aufsichtsratsvorsitzende der ZEDACH
eG, Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks und
der DEG Alles für das
Dach eG, nun das
höchste Ehrenamt. Krautscheid will
„in guter Zusammenarbeit mit der
hauptamtlichen Geschäftsführung
ein paar Dinge in der Kammer anschieben“. So soll die Kammer dem
großen Problem des Nachwuchsmangels entgegenwirken – beispielsweise mit Schulpatenschaften oder
mit Strategien, Studienabbrecher
fürs Handwerk zu gewinnen. „Auch
bei der wichtigen Verteidigung des
deutschen Meisterbriefs und der dualen Ausbildung in Europa müssen
wir am Ball bleiben.“
■ Alexander Böcker (31) ist seit Mitte
Oktober neuer Geschäftsführer der
Böcker Maschinenwerke GmbH aus
dem westfälischen
Werne. Er tritt die
Nachfolge seines verstorbenen Vaters an.
Nach dem plötzlichen
Tod Robert Böckers
wird sein Sohn, rund
ein Jahr früher als ursprünglich vorgesehen, das Unternehmen repräsentieren und die weitere Entwicklung des
Unternehmens vorantreiben. Unterstützt wird er von Jens te Kaat, der
als zweiter Geschäftsführer bereits Robert Böcker zur Seite stand. Alexander
Böcker war seit Gründung der Böcker
AG Mitglied des Aufsichtsrates und ist
so mit allen Entscheidungen bestens
vertraut. Künftig wird der DiplomKaufmann den Vorstandsvorsitz
der Aktiengesellschaft übernehmen.
Das mittelständische Unternehmen
bleibt auch in dritter Generation in
der Hand der Familie.
8
Das DACH
Gute Absichten
Merkels „Ja zum Meisterbrief“
Ein klares Bekenntnis zum Meisterbrief zeigte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
anläßlich der ZDH-Vollversammlung in Berlin. Sie versprach, sich nicht nur in
Deutschland für den Meisterbrief einzusetzen, sondern auch in Europa. Die Bundesregierung werde nicht zulassen, die Qualität der Berufsausbildung zu schmälern.
Wenn Anfang November in Brüssel
die neue EU-Kommission im Amt
sei, wolle die Bundesregierung dies
auch wieder deutlich machen. Das
Thema der energetischen Gebäudesanierung will die Kanzlerin weiter
in den Fokus zu rücken. Merkel versprach, dass die Bundesregierung die
KfW-Programme „im Rahmen des finanziell Machbaren“ ausbauen wolle. Auch altersgerechtes und energieeffizientes Bauen solle weiter gefördert werden. Hoffnung
auf die von der Bauwirtschaft geforderte steuerliche Absetzbarkeit von energieeffizienten Investitionen machte sie jedoch nicht.
Akademisierungswahn?
Master oder Meister?
Studieren heute zu viele junge Menschen? Werden Lehrlinge
bei uns nicht genügend wertgeschätzt? Und wer ist
nachher fachlich besser, der Master oder der Meister? „Weder noch“, sagt Philosoph Julian NidaRümelin zum Thema „Akademisierungswahn“
und ergänzt: „Vergleiche hinken hier. Beides
sind Qualifikationen, die wir brauchen und
das in ausreichender Anzahl. Der Meister
wurde abgewertet durch die teilweise Abschaffung des Meisterprivilegs. Dadurch
ist auch die fachliche Kompetenz in manchen Handwerksbetrieben nicht mehr gesichert. Die Zahl der Solo-Selbstständigen ist gestiegen, die Qualität oft zweifelhaft geworden.
Etablierte Handwerksbetriebe werden zerstört.
Für die OECD-Definition ist jemand ein Bildungsabsteiger, dessen Vater arbeitsloser promovierter
Philosoph ist, wenn er sich entscheidet, Optiker
oder Mechatroniker zu werden, selbst, wenn er
den Meister schafft und
ein Vielfaches seines Vaters verdient. Vergleicht
man das LebenseinkomDer 1. Deutsche Dachdeckertag findet vom Donnersmen zwischen Absoltag, 19.02., bis zum Freitag, 20.02.2015, in Bonn statt.
venten geistes-, kultur-,
Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandund sozialwissenschaftwerks wird diesen Tag zukünftig in den Jahren auslicher Fächer mit dem von
richten, in denen keine Messe DACH+HOLZ stattfindet.
Technikern und HandHauptveranstaltungen des Dachdeckertages bilden die
werkern mit abgeschlosDelegierten- und Obermeistertagung. Gastredner und
sener Berufsausbildung,
die Möglichkeit zum Gedankenaustausch sowie zur inzeigt sich, das Letztere im
formativen Kommunikation werden den Tag abrunden.
Schnitt mehr verdienen.“
Dachdeckertag 2015 in Bonn
Die Lücke im Gesetz
Ohne Ausbildung handwerken?
Häufig liest man in der Presse von den Praktiken unseriöser
Dachdeckerbetriebe, die an der Haustür spontane Reparaturleistungen anbieten. Laut ZVDH ist es grundsätzlich erlaubt,
Dachdeckerarbeiten an der Tür
anzubieten. Zu hinterfragen
ist, ob der Anbieter ein Dachdeckerbetrieb sein muss, denn
nach der Handwerksordnung
(HwO) dürfen Dachdeckerarbeiten in der Regel nur von
eingetragenen Dachdeckermeisterbetrieben ausgeführt
werden. Dann hat der Kunde
ausreichend Sicherheit und
Fachkompetenz. Es gibt aber
eine „Lücke“ im Gesetz für den
Reisegewerbetreibenden. Per
Reisegewerbekarte, die jedermann ohne Nachweis einer Qualifikation bei der Gemeinde
bekommt, kann nahezu jedes Handwerk ohne Beschränkungen im Reisegewerbe ausgeübt werden.
Freier Handwerker oder „Dachhai“?
Als Reisegewerbetreibender braucht man in der Tat keinerlei
Ausbildung, nicht einmal einen Gesellenbrief. Einzige Voraussetzung für dieses legale Geschäft ist das „Klingelputz-
prinzip“. Das Geschäft muss „reisend“ betrieben werden. Der
Erstkontakt, die Kundenansprache muss dabei vom Reisegewerbetreibenden ausgehen. Dies passiert typischerweise
an der Haustür. Oft sind es
gerade die schwarzen Schafe,
die hier ihr Unwesen treiben.
Dagegen kann sich der Kunde
schützen, indem er sich z.B.
Reisegewerbekarte und Personalausweis zeigen lässt und
nach der Ausbildung fragt.
Brüssel macht Stimmung
Natürlich gibt es bei den Reisegewerbetreibenden durchaus seriöse Handwerker, die
aber keine wesentliche Rolle
im Wettbewerb spielen. Allerdings gibt es ja Stimmen aus Brüssel, die gegen den Meisterzwang Stimmung machen. Das gilt es zu beobachten, denn
ohne hochwertige Ausbildung gibt es kein qualifiziertes Dachdeckerhandwerk. Die „freien“ Handwerker sollte man doch
mal nach ihrer letzten Fortbildung fragen und unsere Politiker
sollten sich fragen, warum insbesondere die Handwerksberufe
mit Meisterzwang eine Konstante in unserem Wirtschaftsleben
und in der Ausbildung darstellen.
Unfallrisiko am Arbeitsplatz
Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen sprechen für 2013 von 22,5 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je 1.000 Vollarbeiter. Damit sei das Unfallrisiko
am Arbeitsplatz im vergangenen Jahr auf
einen neuen Tiefststand gesunken. Die
gemeinsamen Anstrengungen von Betrieben, Versicherten und Unfallversicherung im Arbeitsschutz lohnen sich. Einen
leichten Anstieg um rund 1,4 Prozent
gab es dagegen bei den Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit. Insgesamt
erhielten die Berufsgenossenschaften
und Unfallkassen 71.579 Anzeigen auf
BK-Verdacht im Jahr 2013. Bei insgesamt
36.202 Versicherten bestätigte sich der
Verdacht – in der Mehrzahl handelte es
sich hierbei um berufsbedingte Hauterkrankungen. 4.815 Versicherte erhielten
erstmals eine BK-Rente. 2.343 Versicherte
starben infolge einer Berufskrankheit, wobei asbestbedingte Erkrankungen wie
in den Vorjahren auch 2013 die Haupttodesursache waren. Der Einsatz von
Asbest ist zwar seit 1993 in Deutschland verboten, das Mineral fordert jedoch
angesichts langer Latenzzeiten noch immer viele Todesopfer.
Buchtipp
Mit der Neuerscheinung „Brandfallmatrix“ aus der Reihe „Praxiswissen
Brandschutz“ liefern die Autoren Markus Kraft und Martin Roszak ein Handlungsschema für den Einsatz von
Brandmeldesystemen in
der Praxis – von den ersten Überlegungen bis zur
Abnahme. Dieses bietet
eine Einführung in die
Konzeption und Planung
von Brandfallsteuerungen und zeigt anhand
übersichtlicher Inhalte die richtige Vorgehensweise zur sicheren Ansteuerung
der komplexen Zusammenhänge. Praxiswissen Brandschutz–Brandfallmatrix,
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Das DACH
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Titelthema: Preiskampf
Harter Preiskampf zwingt
In einigen Regionen und Bundesländern verschärft sich das
gibt. Die Situation ist auch für alteingesessene Dachdecker
Serviceorientierung höhere Preise durchzusetzen.
S
einen Betrieb führt er schon über
25 Jahre. Doch wie sich der Preiskampf aktuell zuspitzt in seiner Heimatregion Südniedersachsen, das hat
Peter Pander (Name von der Redaktion
geändert) so noch nicht erlebt. „Ich weiß
mit meiner Erfahrung schon, wie sauber
kalkuliert wird. Doch es gibt heute zu viele
Mitbewerber, die bei Material
und Lohnkosten immer mehr
Dumping betreiben.“ Pander
hat sein Team inzwischen auf
den Kern reduziert. Von den
generell guten Konjunkturaussichten im Bauhandwerk
kann er in seiner Region mit
der zusätzlichen Konkurrenz
von Betrieben aus den neuen
Bundesländen wenig bemerken. Statt dessen Preiskampf,
den ein seriöser Dachdecker
wie Pander nicht mehr verstehen kann. Ein Beispiel: „Da
ist ein Betrieb, der seit wenigen Jahren auf dem Markt ist.
Der unterbietet bei einer Ausschreibung noch die ohnehin niedrig kalkulierenden Mitbewerber um 30 Prozent.“
I Billiges Material und Dumpinglöhne
Ein extremes Beispiel, doch für Pander
zeigt es, wohin der Weg geht: massive
Einsparungen beim Material auf Kosten
der Kunden und harte Einsparungen
10 Das DACH
beim Lohn auf Kosten der Mitarbeiter. Es würden zum Teil minderwertige
Materialien verbaut, was er selbst bei
späteren Reparaturen in Augenschein
nehmen konnte. „Traufbleche sind angeblich nicht erforderlich, ebenso Nageldichtung unter den Konterlatten. Wärmedämmung bei Sanierungen bleibt auf
ein Minimum beschränkt, indem die
Sparren bis Oberkante aufgefüllt werden. Alles andere sei unzumutbarer Aufwand, wurde Kunden gesagt. Oder: In
12 bis 14 Zentimeter hohe Sparren wird
18 Zentimeter Klemmfilz eingebaut ohne
Sparrenaufdoppelung. Reicht doch nach
Energieeinsparverordnung. Solche Märchen werden Kunden erzählt“, erklärt
Pander. „Es gibt viele seriös kalkulierende
Kollegen, die saubere Arbeit abliefern,
aber leider auch einige Mitbewerber, die
immer unter Preis anbieten.“
bayern besonders
ausgeprägt ist. Eine
andere sieht Pander
in seiner Region
bei einigen Zimmereien. „Die machen
neben Dachstühlen
auch gleich die Eindeckung oder Balkone mit, ohne oftmals wirklich über
das Know-how zu
verfügen. Ich halte
es für einen Fehler,
dass Zimmerer nach
einem DachdeckerGrundkurs auch
Dächer eindecken
dürfen. Ebenso maße ich mir nicht an,
nach einem 8-Wochen Zimmererkurs
das zu können, was
ein Zimmermann
in drei Jahren Ausbildung erlernt. Dies ist unausgegoren
und geht zulasten
der Kunden.“
I Weiterhin auf Qualität
und Beratung setzen
■ Einflüsse auf die Kundenzufriedenheit.
Quelle: RKW-Broschüre „Serviceinnovationen im Handwerk“.
Viele Ein-Mann-Betriebe, die sich auch
gerne zusammentun, um Ausschreibungen zu gewinnen, sind die eine Ursache für den harten Preiskampf, der in
Südniedersachsen, den neuen Bundesländern, in Teilen von Hessen oder Nord-
Doch bei aller Kritik am Preisdumping:
Wer Pander zuhört, merkt schnell, dass
er nicht zur Fraktion der Jammerer gehört. Er versucht die Situation zu beschreiben, wie sie ist in Südniedersachsen. Und er setzt weiterhin auf Qualität
und persönliche Beratung. Natürlich
gebe es Kunden, die allein unten auf
den Preis schauen würden. Doch eben
auch viele andere, die mit Beratung zu
überzeugen sind, auf gute Qualität zu
setzen. „Ich mache öfter auch mal zwei
Angebote: eines mit günstigeren und
eines mit hochwertigen Materialien und
erläutere den Kunden dann die Unter-
zu innovativen Ideen
Preisdumping. Vor allem dort, wo es viele Ein-Mann-Betriebe
schwierig – sie bietet aber auch die Chance, mit konsequenter
der Deutschen Wirtschaft (RKW) vorgelegt hat. Kunden begeistern ist also das
Thema – und dies möglichst schon auf
dem Weg zum Auftrag.
Das geht auch in den neuen Bundesländern, wie Andreas Paulsen zeigt, der seinen Dachdeckerbetrieb in MecklenburgVorpommern hat. Unternehmerischer
Erfolg beginnt für ihn bei der Akquise
von Aufträgen. Da will Paulsen noch effektiver werden, auch wenn aktuell das
Auftragspolster für alle Mitarbeiter mehrere Monate beträgt. Das Verhältnis von
erstellten Angeboten zu erhaltenen Aufträgen lässt sich immer weiter verbessern,
gerade im Hinblick auf den Aufwand, der
hinter jeder Angebotserstellung steckt.
Paulsen macht die Präsentation von Angeboten so persönlich wie eben möglich,
per Post verschickt er keine für Privatkunden.
■ Andreas Paulsen zeigt auf dem Außengelände nicht nur
Dachziegeln, sondern gleich ein Ensemble mit Fenster und Gaube.
schiede. Meine Angebote entsprechen
jedoch in jedem Fall immer den Fachregeln. Am Ende muss ein fairer Preis
für die Kunden und den ausführenden
Betrieb herauskommen. Ein zufriedener
Kunde ist die beste Werbung, so bekommen wir immer mal wieder Kontakte
über Weiterempfehlung.“ Auch bei den
Mitarbeitern will Pander nicht sparen
und zahlt ihnen die 1,9 Prozent Tariferhöhung seit diesem Oktober. „Ansonsten geht es mir wie vielen Betrieben
in unserer Innung: Ich komme über
die Runden, aber die erzielten Preise
reichen nicht, um Rücklagen für Ersatzinvestitionen zu schaffen.“
I Dienstleistung wirklich erlebbar
machen
Auf Qualität und Beratung zu setzen ist
sicher der richtige Weg, um dem Preisdruck wirkungsvoll zu begegnen. Höhere
Preise lassen sich aber nur rechtfertigen,
wenn die Qualität der Dienstleistung
vom Erstkontakt bis zur Rechnung für
den Kunden wirklich erlebbar wird. Und
dann gibt es auch jede Menge Empfehlungen – also weitere Chancen auf lukrative Aufträge mit Vertrauensvorschuss.
Das ist eine der zentralen Thesen der Studie „Serviceinnovationen im Handwerk“,
die Alexander Sonntag vom Verein Rationalisierungs- und Innovationszentrum
Dafür hat er einen Besprechungsraum,
der vor allem die Sinne anspricht. An
einer Seite plätschert ein Brunnen vor
einer figürlich bemalten Wand, von der
Decke hängen Ziegel und in den Glasvitrinen sind Dachaufbauten und Fotos
von Referenzobjekten zu sehen. Es ist
ganz bewusst ein Raum zum Wohlfühlen
und Verweilen, ohne Aktenordner und
Büroatmosphäre. Ein Großbildschirm
ist in eine Wand eingelassen, auf dem
Paulsen die Angebotspräsentation zeigt,
mit Fotos für jede Position, damit es verständlicher wird.
Das Ziel: Wenn die Kunden wieder im
Auto sitzen und heimfahren, sollen sie
sich bereits für uns entschieden haben.
Auf dem Freigelände des Firmengrundstücks können sich die Interessenten zuvor im Erstgespräch alle nur möglichen
Dachziegel anschauen. Die Auswahl an
den Stellwänden ist groß – jeder findet
etwas nach seinem Geschmack.
Das DACH
11
Titelthema: Preiskampf
I Ein Überzeugungstäter in Sachen
Kundenorientierung
I Wunschdach vorab
auf Fotos anschauen
Ein weiteres Beispiel für innovative Ideen
kommt aus der norddeutschen Tiefebene
zwischen Bremen und Hamburg. Digitalkameras sind nicht teuer und heute
hat fast jeder eine. Damit schießt Jens
Schmegel Dachfotos bei seinen poten-
ziellen Kunden. Nach der Bearbeitung
am Computer sieht es so aus, als hätten
die Häuser ein neues Dach, mit Pfannen,
Gauben oder Rinnen nach Wahl. Seine
Kunden reagieren sehr positiv auf die
Simulation, weil sie sich eine viel bessere Vorstellung machen können,
wie ihr künftiges Dach aussehen wird. Denn vorher beim
ersten Beratungsgespräch ist
das oftmals noch nicht der Fall.
Welcher Dachdecker kennt das
nicht: Da möchte die Frau lieber eine glasierte und der Mann
womöglich eine klassische rote
Frankfurter Pfanne. Die Wünsche bei Eheleuten sind durchaus verschieden. Da macht er
vom Foto eben zwei Varianten,
druckt sie mit seinem Logo aus
und legt sie ganz vorne in die
Angebotsmappe, die er persönlich vorbei bringt. So können
12 Das DACH
Schmegel lässt ihnen Zeit. Er berät leidenschaftlich gerne und ist ein Überzeugungstäter in Sachen Kundenorientierung. So führt er im Angebot alle
Einzelpositionen auf, von der Einrüstung
über die Materialien bis zur Eindeckung.
Schmegel bietet zunächst Standards an,
damit die Kunden ein Gefühl für den
Preis bekommen. Dann kann gemeinsam geschaut werden, wo noch etwas
zu verändern ist, ob vielleicht doch eine
■ Dacheindeckung vorher und nachher:
Jens Schmegel zeigt das seinen Kunden
mit Hilfe einer Software.
Kupferblende schöner aussieht. Schmegel setzt auf Transparenz. Erst wenn die
Kunden sagen: Das gefällt mir, ist er zufrieden. Fast jedenfalls. Denn danach
fährt er mit ihnen an einem Wochenende in die Region, damit sie die Wahl
noch einmal am realen Objekt überprüfen können.
Für Schmegel ist der Kunde König – auch
wenn der Aufwand nicht immer mit
einem Auftrag belohnt wird. Beim ersten Termin auf der Baustelle ist er immer
dabei und stellt den Vorarbeiter und sein
Team vor. Und nach Abschluss der Arbeiten macht Schmegel auch die Abnahme.
So fühlen sich die
Kunden einfach
ernst genommen.
Viele sind begeistert von solch einer Serviceorientierung und
sprechen darüber
mit ihren Freunden und Nachbarn. Dann ist
das Ziel wirklich
erreicht. Dachdecker wie Paulsen
und
Schmegel
setzen auf TopDienstleistung.
Sie wissen, dass es
der einzige Weg ist, sich vom Wettbewerb abzuheben und sauber kalkulierte,
faire Preise durchzusetzen.
■ Wichtige Faktoren für Kundenzufriedenheit.
Quelle: RKW-Broschüre „Serviceinnovationen im Handwerk“.
Text: Köstergarten, Fotos: Höpken, Schmegel, Grafiken: RKW
die Kunden vergleichen und sich Schritt
für Schritt ihrem Wunschdach annähern.
Kommentar
Wege aus der Kostenfalle
■ Alexander Sonntag
wissenschaftlicher Mitarbeiter,
Fachbereich Innovation,
RKW-Kompentenzzentrum.
Um es vorweg zu sagen, es geht kein Weg daran vorbei, Prozesse
und Abläufe regelmäßig zu hinterfragen und zu optimieren.
Genauso richtig ist aber auch: Wer das Gleiche anbietet wie die
Konkurrenz, wird sich über kurz oder lang in der Kostenfalle
wiederfinden.
Mit Dienstleistung überzeugen
Dem Wettbewerb eine Nasenspitze voraus
Dies gilt umso mehr, als das Handwerk sich immer preissensibleren Kunden und neuen Playern am Markt stellen muss. Die
Folge: ein immer stärkerer Preisdruck. Was in konjunkturell guten Jahren eine hohe Nachfrage kaschiert, wird in Krisenzeiten
zur Überlebensfrage! Einwandfreie Arbeit ist sicherlich die Basis
eines jeden erfolgreichen Handwerksbetriebs. Sie alleine reicht
aber oftmals nicht mehr aus, um sich von der Masse abzuheben.
Neue Wege sind gefragt!
Spezialisieren
Häufig ist es vielversprechend, das Angebot konsequent auf eine
bestimmte Zielgruppe auszurichten und attraktive Nischenmärkte zu besetzen. Beispiele reichen vom Schreiner, der sich
zu einem Spezialist für Sicherheits- und Brandschutzlösungen
entwickelt hat, bis hin zum sogenannten Translozierungsangebot, das den Abbau, die Restaurierung und den originalgetreuen
Wiederaufbau alter Baudenkmäler an einem neuen Ort umfasst.
Dachausstieg wingopan ‘wra 0.8’
Dreifach-Verglasung und Uw = 0,78 W/(m2K)
Eine weitere Möglichkeit: mit attraktiven Dienstleistungen
punkten. Zahlreiche innovative Handwerksunternehmen zeigen, wie dieser Weg erfolgreich beschritten werden kann: von
der umfassenden Beratung über einen 24-Std. Service, den
Wartungsservice, die Renovierung während des Urlaubs bis hin
zur Komplettsanierung aus einer Hand. So hat die Zimmerei
Hoffmann aus Friedrichshafen beispielsweise einen Wartungsvertrag fürs Dach entwickelt. Wie man sich konsequent über
Service und Komplettlösungen vom Wettbewerb differenzieren
kann, zeigt dagegen die Avato GmbH. Auf dem Weg zum erfolgreichen Angebot gilt es, die Probleme und Wünsche der Kunden
zu verstehen, attraktive und qualitativ hochwertige Angebote
systematisch zu erarbeiten und diese offensiv zu kommunizieren. Gelingt das, ist es die beste Voraussetzung, um sich von
Billigpreisanbietern abzusetzen und höhere Preise zu rechtfertigen. Besser noch: Zufriedene Kunden sind zudem treue Kunden
und ganz wichtig im Handwerk: Zufriedene Kunden helfen
durch ihre Empfehlungen, Neukunden zu gewinnen.
Dreifach wärmegedämmt.
Das DACH
13
Betrieb: Social Media in der Praxis
80 Prozent Neukunden
„Social Media in der Praxis“ heißt unsere neue Serie,
die ab sofort in Das DACH erscheint. Wir wollen Social
Media mit seinen vielfältigen Möglichkeiten vorstellen
und aufzeigen, wie Dachhandwerker aktuell mit dem
Thema umgehen.
„E
s fing im Frühjahr 2011 an“, erinnert sich Melanie Bernhardt, Dachdeckermeisterin, Tochter und Mitarbeiterin in
der F. Bernhardt Bedachung-Gerüstbau GmbH aus Frankfurt, Mitgliedsbetrieb der Dachdecker Einkauf Rhein-Main eG.
Die Webseite wurde zuerst erneuert und Google-optimiert.
Um mit ihrer Webseite bei Google ganz oben zu erscheinen,
versucht Melanie Bernhardt regelmäßig neue Inhalte auf die
Seite zu stellen. Außerdem ist die Webseite mit vielen anderen
Kanälen verlinkt, wie z. B. Facebook und einigen Bewertungsportalen. Das bringt auch Traffic und somit ein gutes GoogleRanking. Des Weiteren ist die Dachdeckerei bei Google+ (dem
sozialen Netzwerk von Google) angemeldet und investiert circa
100 Euro im Monat für Google AdWords (eine Art Anzeige, die
immer ganz oben bei Google erscheint und für die man pro
Klick einen Betrag zahlen muss).
„Über das Internet gewinnen wir 80 - 90 %
unserer
Neukunden;
den Rest über Empfehlungen“, erklärt Melanie
Bernhardt sichtlich stolz.
Neben der Neukundengewinnung will man über
Social Media Kanäle die
Dachdeckerei bekannt
machen, ihre Leistungen
aufzeigen, Sympathien
und eine Vertrauensbasis
aufbauen sowie mit Kollegen, auch anderer Gewerke, in Kontakt treten und bleiben. So teilt Melanie Bernhardt auch oft
Posts ihrer Kollegen auf Facebook: „Wir sind
Dienstleister und müssen uns überall gut verkaufen. Auch bei unseren Social Media Auftritten müssen wir ein ehrliches Bild präsentieren.“
■ Die Facebook-Seite der Firma Bernhardt.
Nach der Webseite wurden die Social Media Auftritte erstellt.
Der Anstoß dazu kam von Melanie Bernhardt, die einige Netzwerke schon privat nutzte und die Vorteile für die DachdeckerFirma ihres Vaters erkannte. Sie eignete sich das Know-how
sowie die wichtigsten rechtlichen Regeln selbst an, u. a. über
Online Tutorials, und besuchte Seminare zu den Themen.
Heute nutzt das Unternehmen folgende Social Media Kanäle:
Facebook, Xing, Google+, Pinterest, Blog und diversen Social
Bookmark- sowie Bewertungsplattformen.
14 Das DACH
Facebook steht bislang im Vordergrund ihrer
Social Media Tätigkeiten. Einen festen Plan,
was sie wann postet, hat sie nicht. Sie postet
drei bis vier Mal pro Woche aktuelle Bilder von
Baustellen oder aus dem Firmen- und Familienleben der Bernhardts. Mehr als drei Stunden
pro Woche sollte man für Social Media nicht
aufwenden. Wichtig sei nicht die Anzahl der
Fans, sondern dass ihre Beiträge gelesen und
geteilt werden. Deshalb wird versucht, interessante Einblicke in den Arbeits- und Familienalltag zu gewähren. Die Mischung macht´s!
Fachliche Korrektheit ist dabei genauso wichtig wie ein gutes Bild und kurze prägnante Texte – keine eigene
Beweihräucherung! Auch der Pfusch am Bau vom Vorgänger
wird, allerdings anonymisiert, auf Facebook dokumentiert.
Dazu ist es aber wichtig, dass das Urheberrecht nicht verletzt
wird. Es ist nicht immer einfach, schöne Fotos von Dachlandschaften zu schießen, da diese zwar fachgerecht und regelkonform gedeckt, aber nicht wirklich optisch ansprechend
sind. Schwierigkeiten hatte Melanie Bernhardt beim Social
gewinnen!
Media Recht. Hier gibt es
viele Grauzonen, besonders
auch bei Bildern. Eine gute
Rechtsberatung ist da Gold
Wert, aber teuer und schwer
zu finden, da sich wenige
Anwälte auf Internetrecht
spezialisiert haben.
■ Familie Bernhardt aus Frankfurt
(2. v. r. Melanie Bernhardt).
Schlechte Erfahrungen hat
das Familienunternehmen
bisher keine gemacht. „Wir
sind nah am Kunden und
haken nach, sodass dieser
keine Wut aufbauen kann“,
sagt Melanie Bernhardt.
„Positive Erfahrungen dagegen gebe es umso mehr. Man pflegt nette Kontakte zu Kollegen,
man bekommt tolle Bewertungen geschickt, die man direkt
weiter verbreiten kann, man kann sich und seine Arbeit präsentieren und wird so einer breiten Masse bekannt.“
I Positive Resonanz
Die Resonanz der Mitarbeiter war durchweg positiv. Alle wurden vorab informiert. Selbst für die Suche neuer Mitarbeiter
hat es sich gelohnt. Ein neuer Mitarbeiter hatte sich vorher
über die Webseite und den Facebook-Auftritt der Firma Bernhardt informiert und sich aufgrund des sympathischen und
professionellen Auftritts beworben. Dachdecker an sich seien
weniger in den Sozialen Netzwerken vertreten. „Hier muss
man sich frei machen von dem Konkurrenzdenken und das
positive am kollegialen Austausch sehen“, meint Melanie
Bernhardt. Sie versteht nicht, warum sich so wenige an Social
Media herantrauen. Viele hätten Angst vor öffentlicher Kritik.
Hierfür schlägt sie die Festlegung einer „Nettiquette“ (Verhaltensregeln im Social Media) vor. Man könnte bei Facebook
allen Fans mitteilen, dass negative Kommentare auch einen
gewissen Grad an Höflichkeit aufweisen müssen und nicht
unhaltbar sein dürfen, da diese ansonsten gelöscht werden.
Text und Fotos: Martin
I Tipps für die Praxis
- Macht euch einen Plan, was ihr machen und erreichen wollt.
- Beschäftigt euch zunächst still damit.
- Wählt Social Media Kanäle aus, die zu euch und eurer Firma
passen.
- Ignoriert den Trend nicht, sonst verpasst ihr den Anschluss.
- Haltet eure Seiten mit regelmäßigen und professionellen Beiträgen aktuell.
Familienbetrieb in 4. Generation
Die 1896 gegründete Dachdeckerei F. Bernhardt GmbH aus
Frankfurt am Main ist ein Familienbetrieb in vierter Generation. Friedrich Wilhelm Karl Bernhardt leitet die Dachdeckerei gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth seit 1980. Auch die
beiden Kinder, Melanie, Dachdeckermeisterin, und Oliver,
Dachdeckergeselle, arbeiten im elterlichen Betrieb. Die ehrenamtliche Betätigung in der Dachdecker-Innung Frankfurt
liegt der ganzen Familie Bernhardt am Herzen. Leitsatz der
Bernhardts: „Was wir versprechen, halten wir auch!“
Zur Analyse, ob sich ihre Anstrengungen im Internet lohnen,
prüft Melanie Bernhardt in regelmäßigen Abständen, über welche Plattformen auf die Webseite zugegriffen wurde. Dabei hat
sich gezeigt, dass bei Facebook geteilte Links, die zur Webseite
führen, der Webseite mehr Besuche eingebracht haben. Außerdem schaut sie sich bei Facebook die teilweise sehr detaillierten
Statistiken an, die unter anderem die Beitragsreichweite anzeigen.
I Neuestes Projekt: Weblog
Als neuestes Projekt versucht sich Melanie Bernhardt gerade
am Aufbau eines Blogs. Der Blog wurde bereits eingerichtet,
aber noch nicht freigeschaltet. „Somit haben wir eine eigene
Plattform und sind unabhängig von Facebook“, erklärt Melanie Bernhardt diesen Schritt.
Wiki der Social Media Begriffe
Social Media = Gesamtheit der digitalen Technologien und
Medien wie Weblogs, Wikis, soziale Netzwerke etc., über die
Nutzerinnen und Nutzer miteinander kommunizieren können
Wiki = Sammlung von Informationen und Beiträgen im Internet zu einem bestimmten Thema
Google-optimiert = optimales Gestalten z. B. einer Webseite für die Internetsuchmaschine Google, um möglichst weit
oben in der Ergebnisliste bei einer Suchanfrage aufzutauchen
Traffic = Zugriffe auf eine Website
Google-Ranking = Rangliste der Suchergebnisse bei Google
Google+ = soziales Netzwerk von Google
Google AdWords = Werbesystem der Internetsuchmaschine Google, Werbetreibende können Anzeigen schalten, die
nur bei der Suche nach vorher definierten Schlüsselwörtern
dargestellt werden; gezahlt wird pro Klick auf die Seite ein
bestimmter Betrag
Online Tutorials = schriftliche oder filmische Gebrauchsanleitungen oder Kurse
Posten = mit Fragen, Antworten, Kommentaren an Internetforen und Weblogs teilnehmen bzw. in Internetforen und Weblogs schreiben
Posts = gesendete oder erhaltene Mitteilung, Nachrichten,
Neuigkeiten oder Botschaften
Nettiquette = Verhaltensregeln im Social Media
Weblog = tagebuchartig geführte, öffentlich zugängliche
Webseite, die ständig um Kommentare oder Notizen zu
einem bestimmten Thema ergänzt wird
Das DACH
15
Betrieb: Nachwuchswerbung
„Wir wollen DICH! – Werde Dachdecker“! So
werben junge Bremer Dachdeckerlehrlinge
für ihren Beruf. Das Dachdeckerhandwerk
braucht dringend Nachwuchs und da muss
man sich etwas einfallen lassen. Gemeinsam mit der Dachdecker-Innung stellte man
Wir wollen dich!
sich beim großen Freimarktumzug durch
die Bremer Innenstadt vor. Sie liefen vorneweg, gefolgt vom marketinggerecht in Szene
gesetzten Umzugswagen
der Dachdecker-Einkauf
Nordwest eG. Dieser zeigte
nach allen Seiten den Slogan: „Unser Herz schlägt
für Bremens Dächer“ Das
kam an bei den 150.000
Besuchern, bei Presse und
Fernsehen. Der Clou: Die
Innung hatte gleichzeitig
Großplakate mit gleichem Motiv in Bremen
platziert und zeigte somit klare Präsenz für
ihren Berufsstand. Ebenfalls verteilt wurden
die Berufsinformationen der AktionDACH,
wie Pixihefte und Broschüren mit klaren
Aussagen von Auszubildenden.
■ „Wir wollen DICH! –
werde Dachdecker“.
■ Der „Umzugswagen“
mit deutlicher Aussage.
■ Gleichzeitig zum Event
plakatierte die DachdeckerInnung Bremen ihren Wahlspruch: „Unser Herz schlägt
für Bremens Dächer“ an
markanten Stellen in
der Stadt.
Fahr nicht zur See!
Modern und dem Zeitgeist entsprechend geht die Dachdecker Innung
Hamburg auf ihrer Facebookseite mit bestem Beispiel voran. Provozierende Bilder sorgen für Aufmerksamkeit, Anlehnung an die Werbekampagne des ZDH und der AktionDACH sorgt für Aktualität, und
Auszubildende zeigen in Filmsequenzen, was den Beruf so interessant
macht, wenn man ihn annimmt. Der Erfolg bleibt nicht aus. Die Seite
ist im Gespräch, die Infos multiplizieren sich und zahlreiche Kommentare
und „Likes“ bestätigen den Machern,
dass man ankommt bei der Jugend.
Dazu gehört auch die Anzeige mit dem
Tenor „Fahr nicht zu See. Werd Dachdecker – Damit Muddern nicht mehr
weint.“ Dazu passen dann die klaren
Aussagen wie „steife Brise, rauer Ton
und beste Aussicht.“ Jetzt anheuern
unter innung-hamburg@dachdecker.
de lautet die Devise. Und natürlich
kann auch gleich der Button zur Bewerbung angeklickt werden.
@ www.dachdecker-innung-hamburg.de
■ Fahr nicht zur See: Klare Ansage an die Jugend: jetzt anheuern unter
[email protected]
16 Das DACH
■ Der junge Mann ist natürlich
ein echter Dachdecker-Azubi.
Darauf wurde seitens der Macher
besonderer Wert gelegt.
■ Interesse wecken ist angesagt.
Der Landesverband Westfalen wirbt direkt an den Schulen für
den Dachdeckerberuf. „Wir wollen, dass Jungen und Mädchen
der Sprung von der Schule in den Job gelingt“, sagt Manfred
Struwe, Landesinnungsmeister der Dachdecker aus Dortmund.
Information ist ihm dabei wichtiger als Werbung. „Nur mit
einer klaren gemeinsamen Vorstellung können Ausbildungsbetrieb und Azubi das Ziel Gesellenbrief erreichen. Deshalb
ist eine umfassende Information über Berufsbilder wichtig“,
sagt Struwe. „Kein Abschluss ohne Anschluss“ heißt es im
Ausbildungskonsens NRW und an der Finanzierung der Aktion
hat sich u.a. auch die DEG Dach-Fassade-Holz eG aus Hamm
beteiligt. Die
DachdeckerInnungen
tragen die
laufenden Kosten für die Kampagne, die westfälische Dachdeckerschule in Eslohe stellt zwei junge Ausbildungsmeister
ab, die landauf, landab Schüler darüber informieren. 1.217
Azubis werden derzeit zentral in der westfälischen Dachdeckerschule in Eslohe ausgebildet. Diesen Stand will
man halten, wenn die
Schulabgänger weniger
werden.
Jump in your Job!
geber Pate. Bei dieser jungen Sportart
werden mit teils waghalsigen Sprüngen
Hindernisse und Mauern überwunden.
Auf dem Anhänger der Dachdecker-Kampagne ist ein junger
Mann abgebildet, der von Dach zu Dach springt. Und das ist
ein echter Dachdecker-Azubi. Darauf wurde seitens der Dachdecker besonderer Wert gelegt. Zahlreiche Innungen, wie u.a.
Dortmund, sind auf die rollende Innungskampagne ihres
Verbandes in Westfalen aufgesprungen und machen mit dem
Dachdecker-Mobil Station, direkt bei Schulen und dort, wo
Interessierte warten.
Um junge Menschen
zu erreichen, stand für
„JUMP IN YOUR JOB“ die
Trendsportart ParcoursJumping als Namens-
■ Hammer schwingen oder
Schreibtischtäter werden?
Das ist hier die Frage.
Das DACH
17
Vorgestellt: Betriebsporträt
■ Trägt gerne und mit
Stolz die Zimmerer-Kluft:
Markus Schnitger.
„Wir wollen Aufträge und
Zimmerermeister Markus Schnitger gründete
vor 16 Jahren seinen eigenen Betrieb. Heute
beschäftigt er 20 Mitarbeiter. Diese sind für ihn
eine Basis des Erfolgs und so sorgt er für hervorragende Arbeitsbedingungen. Das Resultat: Die
Kunden sind begeistert von Qualität und Service.
■ Die Ausstellung mit Dachziegeln
und der Eingangsbereich (Foto rechte
Seite oben) mit Fensterelement und
einem Aufbau zur Dachdämmung bieten
Anschauungsmaterial für die Besucher.
18 Das DACH
W
er auf Markus Schnitger trifft, der
fühlt sich gleich gut aufgehoben.
Der Zimmerermeister aus dem beschaulichen Apen, westlich von Oldenburg gelegen, hat eine sehr zugewandte
Präsenz. Er legt nicht gleich los, sondern
stellt sich zuerst auf seine Gesprächspartner ein. Schnitger möchte wirklich wissen, was seine Kunden bewegt und welche
Wünsche sie haben. Das ist seine sympathische Art, aber auch seine Überzeugung,
wie sich unternehmerisch erfolgreich arbeiten lässt. „Wir besprechen jedes Angebot persönlich mit den Privatkunden
– in unseren Firmenräumen. Das kommt
gut an, fast alle nehmen den Fahrtweg
auf sich.“ Bis auf die Interessenten, die
Schnitger als Angebotssammler bezeichnet. „Und für die will ich mir die Mühe
nicht machen.“
Da kommt dann die andere Seite des
Unternehmers Schnitger zum Vorschein.
Der Mann weiß, was er will und hat einen klaren Kompass. „Ich möchte Aufträge und keine Brieffreundschaften.“
Diesen Satz hörte Schnitger vor Jahren
auf einem Verkaufsseminar. Danach hat
er ihn umgesetzt. Seine Kunden reagieren positiv auf den Besuchstermin.
„Wir gehen das Angebot in Ruhe Punkt
für Punkt durch und visualisieren auch
erste Planungen auf der Leinwand im
Besprechungsraum. Und wir zeigen anschaulich an Ausstellungsobjekten, wie
die Dämmung funktioniert oder der
sommerliche Hitzeschutz.“ Auf dem Außengelände gibt es zudem Aufsteller mit
einer Auswahl an Dachziegeln. Schnit-
ben“, sagt Schnitger. Er setzt auf Trans- Die Kunden wollen das. Und wir bieten
parenz und zeigt gerne seinen Betrieb. ein breites Spektrum und sind sehr fleUnd wer bei ihm auf das Firmengelände xibel in der Ausführung“, erklärt Schnitfährt, weiß auch gleich warum. Alles ist ger. Die Aufträge kommen jeweils zur
sauber und aufgeräumt. Es gibt einen Hälfte von Firmen- und Privatkunden.
schön gestalteten Vorbau als Eingangs- Neben allen Arbeiten auf dem Dach ist
bereich mit Emp- der Hausneubau im Holzrahmenbaufang und den weise das zweite Standbein. „Und hier
Ausstellungsob- sehen wir noch richtig Potenzial und
jekten. Hier hat wollen diesen Bereich zukünftig weiter
der Kunde gleich ausbauen.“
das Gefühl, willkommen zu sein. Doppelte Qualifikation haben inzwiIn den Umbau schen auch viele Lehrlinge des Betriebs.
der Gebäude hat „Wer nach der Zimmererlehre noch eine
Schnitger richtig als Dachdecker absolviert, kann viele Erinvestiert, als er fahrungen sammeln, Kompetenzen aufvor sieben Jah- bauen und in der zweiten Ausbildung
ren nach Apen auch mehr verdienen. Und wir können
umzog mit seinem Betrieb. „Durch die die jungen Leute so längerfristig an den
Angebotsbesprechung im Hause konn- Betrieb binden. Das ist für beide Seiten
ten wir die Quote der Angebote, die tat- eine Win-win-Situation“, so Schnitger.
sächlich zu Aufträgen führen, erhöhen.“ Die exzellenten jungen Fachkräfte sind
für ihn eine Basis für den unternehmerischen Erfolg.
I Zimmerei und Dachdeckerei
Schnitger versteht sich als Dachhandwerker. Der Zimmerei- und Dachdecker- Für den Zimmerermeister ist sein Team
betrieb beschäftigt rund 20 Mitarbeiter. von entscheidender Bedeutung. Nur mit
„Wir haben einen Zimmerermeister da- hochmotivierten und eigenständig arbei, der die Kunden in Sachen Dachsa- beitenden Mitarbeitern lassen sich Kunnierung kompetent berät. Er hat dafür den begeistern. Wertschätzung ist für
keine Brieffreundschaften“
ger setzt auf das Haptische, den Bezug
zu Materialien. „Nur Papier, das reicht
nicht. Und das Persönliche ist wichtig.
Wenn es irgendwo hakt beim Angebot,
dann können wir gleich zusammen Lösungen besprechen“, erläutert Schnitger.
I Vertrauen und Transparenz
Letztlich geht es um Vertrauen.
Denn so eine Dachsanierung kostet mehr als ein Kleinwagen und
soll ja auch richtig lange halten.
„Beim Autokauf fahren die Menschen von Händler zu Händler,
um sich einen Eindruck zu machen. Da sollten sie bei ihrem eigenen Dach, das die meisten nur
einmal im Leben sanieren, auch
wissen, mit wem sie es zu tun ha-
eine Zusatzqualifikation als Gebäudeenergieberater. Wir haben das Knowhow, um etwa Dachstuhl und Eindeckung komplett anbieten zu können.
Schnitger das A und O. Das zeigt sich
in allerhand Details. Es gibt die einheitliche Zimmererkluft, deren Finanzierung der Betrieb zur Hälfte übernimmt.
Bezahlt wird auch die
Reinigung über einen
Lieferservice. Jeder
Mitarbeiter erhält eigene Visitenkarten.
Weiterbildungen gibt
es auch, was ebenfalls
für den Chef gilt. Er
hat Seminare in Personalführung und Motivation absolviert, er
engagiert sich in einer
Kooperation mit Zimmerern aus anderen
Regionen, um neue
Anregungen zu erhal-
Das DACH
19
Vorgestellt: Betriebsporträt
ten. „Denn wir wollen nicht tun, was
alle tun.“ Schnitger möchte das Potenzial der Mitarbeiter entwickeln. Sie sollen
unternehmerisch mitdenken und auf
den Baustellen selber Entscheidungen
treffen. „Ich bin nicht der Typ, der täglich drei Mal vor Ort ist und alles kontrolliert.“ Schnitger gibt Verantwortung
ab, damit er sich auf sein Kerngeschäft
konzentrieren kann: Aufträge gewinnen
und Abläufe weiter verbessern.
■ Die Chemie stimmt im
Team der Zimmerei Schnitger.
I Persönliches Verhältnis
zu den Mitarbeitern
Die persönliche Bindung ist ihm wichtig im Umgang mit seinen Leuten. Die
sollen in ihrem Job richtig gut sein aber
auch teamfähig. „Ich habe mich schon
von Mitarbeitern getrennt, wenn die
sich sozial nicht integrieren konnten“,
sagt Schnitger. Für ihn muss die Chemie zwischen seinen Mitarbeitern auf
den Baustellen stimmen, damit alle zufrieden sind. Deshalb bindet Schnitger
auch gerne die Familien mit ein, alle
zwei Jahre gibt es ein großes Familienfest. „Wenn dann der Mann auch mal
am Samstag auf die Baustelle muss, läuft
das ohne Murren.“ Die Wertschätzung
und das Vertrauen kommen so von den
Mitarbeitern zurück. Es ist ein geflügeltes Wort: „Wenn Du bei Schnitger
bist, hast du es geschafft.“
frühzeitig gegenüber den Kunden und
für die zwei Wochen laufen alle Anrufe
zu einem Callcenter. Für dringende Fälle
gibt es einen Notdienst“, erläutert der
Zimmerermeister. Sehr durchdacht ist
das, was er anpackt, und Schnitger hat
dabei immer auch die Bedürfnisse seiner
Mitarbeiter im Blick.
I Durchdachte Ablaufplanung
Teams spielen auch bei der Ablaufplanung eine große Rolle. „Bei uns gibt es
feste Kolonnen. Immer zwei Mitarbeiter, die gut zusammen passen, haben
ihr eigenes Fahrzeug“, erzählt Schnitger. Für die Planung gibt es seit einigen
Jahren eine große Stecktafel im Büro.
„Das war ein Wunsch aus der Betriebsversammlung. Letztere machen wir mit
den Mitarbeitern alle drei Monate, um
zu überlegen, was wir besser machen
können“, berichtet Schnitger. An der Tafel gibt eine kurzfristige und eine langfristige Planung sowie eine für Urlaub.
Für die Mitarbeiter ist der Vorteil, dass
sie vorab schauen können, wo sie in
den nächsten Tagen oder der nächsten
Woche sein werden. „Seit zwei Jahren
machen wir im Sommer zwei Wochen
Betriebsferien, weil wir selbst und viele
Mitarbeiter inzwischen schulpflichtige
Kinder haben. Wir kommunizieren das
20 Das DACH
Seinen eigenen Betrieb gründete der
Zimmerermeister 1998. Zimmerer
wollte er schon immer werden wie sein
Vater. Mit dem ging er als Schüler in
den Ferien mit auf die Baustellen. „Ich
mag den Baustoff Holz und es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn abends
so ein Dachstuhl
fertig ist.“ Nach der
Lehre arbeitete er
zunächst als Geselle bei einem Bauunternehmen. Doch
weil er seine eigenen Ideen umsetzen
wollte, machte sich
Schnitger schon
bald selbstständig.
Nach wenigen Wochen stellte er die
ersten beiden Mit-
arbeiter ein. Von da an gab es nur eine
Richtung, nach oben: Weil Schnitger
überzeugend beraten kann, weil seine
Mitarbeiter freundlich, kompetent und
sauber auf den Baustellen agieren, weil
Zuverlässigkeit, Qualität und Termintreue tatsächlich umgesetzt werden. Dafür spielen auch Logistik und Material
eine große Rolle. „Wir haben mit den
Mitarbeitern eine Checkliste entwickelt,
damit sie nichts vergessen und zeitraubende Wege entfallen“, sagt Schnitger.
Alle größeren Materialien lässt er sich
direkt nach Bedarf auf die Baustellen liefern. „Wir arbeiten hier mit dem Dach-
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Die neue Ära der Stehfalzbefestigung
decker-Einkauf Nordwest in Hesel. Auf
Siegfried Schatke und sein Team können
wir voll und ganz vertrauen.“
Wir haben uns lange Zeit mit der Optimierung der Befestigungssicherheit von Stehfalzprofilen beschäftigt und nach neuen
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Was gehört noch zum Erfolgsrezept?
Schnitger ein bodenständiger Mensch
geblieben, dem seine Heimatregion und
die Familie sehr wichtig sind. Er wohnt
noch im selben Ort wie die Eltern, in deren Garage er sein erstes Lager eingerichtet hatte. Schnitger hat lange überlegt,
bevor er vor sieben Jahren mit dem Betrieb zehn Kilometer weiter nach Apen
gezogen ist. Und mit seiner Frau Julia
hat er die Partnerin fürs Leben gefunden, mit der er gemeinsam das Ganze
organisch weiterentwickeln kann. Sie
ist Diplom-Wirtschaftsingenieurin und
managt das Büro zusammen mit einer
Mitarbeiterin. Markus und Julia Schnitger haben inzwischen eine Tochter und
einen Sohn. So oft es geht fährt die
Familie mal weg über das Wochenende
und natürlich in den Betriebsferien. Das
ist Schnitger ganz wichtig, gerade weil er
sonst viel arbeitet. Mit der Familie fährt
er die Anspannung runter und lädt den
Akku wieder auf für die nächste Herausforderung.
RZ_4707-4C-D
Text: Köstergarten, Fotos: Köstergarten, Schnitger
I Familienmensch –
verwurzelt in der Region
Material+Technik: Absturzsicherungen
ST Quadrat auf der BAU 2015
Umfangreiche
Leistungspalette
Für den Hersteller von intelligenten und bewährten Absturzsicherungseinrichtungen zählt die BAU in München zu den
wichtigsten Ereignissen der Branche, um die Planer, Handwerker der verschiedenen Gewerke (Dachdecker, Zimmerer,
Spengler) für das Thema „Absturzsicherheit an höher gelegenen Arbeitsplätzen“ zu sensibilisieren. Der Messeauftritt vom
19. bis 24. Januar 2015 in München ist deshalb traditionell ein
Pflichttermin für die Experten in Sachen Absturzsicherungen.
Auf dem einladenden Messestand in der Halle B 2 Stand 413
wird sich alles um das weitreichende Thema der Personensicherung auf und in Europas Gebäuden (Steildach, Flachdach,
Fassade, Industriegebäude, Werkshalle innen und außen)
drehen. Dazu fährt ST Quadrat bewährte und neue, qualitativ hochwertige Absturzsicherungseinrichtungen auf, die
ein ganzheitliches Bild ihrer umfangreichen Leistungspalette
darstellen. Alle Produkte und Systeme wurden mit dem Ziel
entwickelt, Mehrfachnutzen wie Sicherheit, Montagekomfort
und Wirtschaftlichkeit zu bieten.
Es werden Lösungen aus unterschiedlichen LUX-top® Anwendungsbereichen (Dach und Fassade) vorgestellt, darunter
erstmals auch Einbauvarianten mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen DiBt-Zulassung. Damit folgt der Hersteller dem
vorherrschenden Trend, seine Produkte und Systeme generell
als bauaufsichtlich zugelassene Bauprodukte anzubieten. So
sind Bauherren und Anwender immer auf der sicheren Seite.
Persönliche Schutzausrüstungen, Anschlageinrichtungen, Seitenschutz- und Rückhaltesysteme sind ebenfalls wieder mit dabei. Alle präsentierten Anschlageinrichtungen sind zusätzlich
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22 Das DACH
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Betrieb: DACHMARKETING
Der Einstieg
zum Aufstieg
„Dachdecker sind immer obenauf“ – heißt ein treffender
Slogan, den der ZVDH einst kreierte. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer: „Obenauf kommt nicht von selbst
und man sollte tunlichst darauf achten, obenauf zu
bleiben.“
Ihr Profi für
Propanbrenner
Deshalb hat DACHMARKETING die Werbung für Aufsteiger ins Leben gerufen. Damit lässt sich aus einer
Fülle von Angeboten ganz einfach das passende Sortiment für jeden Marketingzweck zusammenstellen.
Ganz bewusst reicht die Angebotspalette vom kleinen
Streuartikel über Bannerwerbung bis hin zur bundesweiten XXL-Plakatwerbung. Dazu gehören auch die sogenannten Grundwerbemittel wie Feuerzeug, Zollstock
und Bleistift. Aber auch T-Shirt, Caps, Tischbanner und
Geschäftsausstattung hat das Programm zu bieten. Und
wer seine Internet-Seite aufbauen oder erneuern will, ist
bei DACHMARKETING an der richtigen Adresse.
Den Einstieg zum Aufstieg bietet DACHMARKETING
mit der Winteraktion bis zum 31. Januar 2015. Mit
dem Deckblatt zu diesem Heft lassen sich Zollstock und
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Material+Technik: Neu auf dem Markt
Neue Fassadensysteme und Dachrinnenheizung
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Der Name Art-Line steht für ein neues, modular aufgebautes
RHEINZINK-Fassadensystem mit sechs verschieden dimensionierten Modulen. Diese lassen sich beliebig miteinander
kombinieren – die
Vielzahl an Variationen eröffnet
unsagbare Möglichkeiten einer grafisch geradlinigen
Fassadengestaltung.
Die vollständig flächenbündige Optik
■ Ein System, sechs Module, viel- garantiert einen edlen Gesamtfältige Gestaltungsmöglichkeiten.
eindruck. Auf der BAU wird das
System live auf dem Messestand
montiert. Zusätzlich bietet sich dem Besucher mit Augmented
Reality eine völlig neue Raum-Erfahrung und mit Hilfe des eigenen Smartphones kann die Systemmontage verfolgt werden.
I Neues Fassadensystem Kristallraute
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ner linken als auch in einer rechten Ausführung lieferbar. Ganz gleich, ob als Spiegeldeckung
(1/2 Versatz), mit 1/4 Versatz oder als Ausführung mit der
optisch ruhigeren, statisch ausgewogeneren Kreuzfuge: Das
Ergebnis ist lebendig und die bei glatten Rautenbekleidungen
sichtbaren markanten vertikalen Falze verschwinden nahezu.
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RHEINZINK hat ab sofort eine Profilösung zum Schutz von
Rinnen und Rohren vor Schnee und Eis im Angebot: Die
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Heizbandregler ist eine günstige, wartungsfreie Lösung, die
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Schmelzwasser schützt.
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24 Das DACH
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Regional DEG Alles für das Dach eG
Bestens aufgestellt in die Zukunft
Sehr geehrte Damen und Herren,
nichts ist so beständig wie der Wandel. Eine Tatsache, nach
direktoren eine starke Verlässlichkeit gewährleisten. Die Ab-
der unser Unternehmen seit jeher lebt und sich zum Maß der
teilung Einkauf wird von Christina Finhold geleitet, die an
Dinge im Bedachungsfachhandel entwickelt hat.
beide Herren berichtet.
Und es geht weiter. Unser langjähriges Vorstandsmitglied
Im Bereich Finanzen/Administration werden Dirk Prassel
Arno Maus scheidet nach über 37-jähriger Tätigkeit mit
(Controlling) und Thomas Starp (Kreditmanagement) zu
Erreichen der Altersgrenze zum 31. Oktober 2015 aus dem
Prokuristen ernannt.
Unternehmen aus.
DEG Alles für das Dach eG, das sind über 1.000 Mitarbeiter
Ab 1. November 2015 werden Volkmar Sangl, verantwort-
an 55 Standorten, die sich tagtäglich für das Dachbauhand-
lich für den Bereich Vertrieb/Warenwirtschaft, und Kai-Uwe
werk einsetzen. Mit unserer neuen Führungsstruktur wollen
Heuer, zuständig für die Geschäftsbereiche Finanzen und
wir die Wege kürzer machen, die Produktqualität auf höchs-
Administration den hauptamtlichen Vorstand stellen. Bereits
tem Niveau halten, den Service bei marktgerechten Preisen
mit Wirkung zum 1. Januar 2015 wird Volkmar Sangl den
optimieren und weiterhin ein verlässlicher Partner für das
Vorstandsvorsitz übernehmen.
Dachhandwerk sein. Setzen Sie auf uns.
Die Zusammenführung von Einkauf und Vertrieb zum
Mit freundlichen Grüßen
1. November 2015 wird für richtige Impulse hinsichtlich
einer effektiven Marktnähe und Marktdurchdringung sorgen. Ausgestattet mit Prokura zum 1. Januar 2015 werden
Oliver Pees (Vertriebsregion Nord/West sowie Geschäftsbereich Steildach) und Stefan Schuchard (Vertriebsregion Süd/
Ost sowie Geschäftsbereich Flachdach) hier als Vertriebs-
Volkmar Sangl
Arno Maus
Kai-Uwe Heuer
WICHTIGE TERMINE
Bitte beachten!
Öffnungszeiten 2014/2015
Sehr geehrte Kunden und Mitglieder,
in der Zeit vom 24. Dezember 2014 – 01. Januar 2015
Liebe Kunden,
bleiben unsere Niederlassungen geschlossen.
Ab Freitag, den 02. Januar 2015,
sind wir wieder für Sie da.
Bitte vormerken!
Generalversammlung 2015
Am 08.05.2015 um 16:00 Uhr begrüßen wir Sie
gerne zu unserer Generalversammlung im
Kurfürstlichen Schloss in Koblenz.
I
Das Dach
Das Weihnachtsfest steht bevor und schon bald stehen wir an der
Schwelle zu einem neuen Jahr. Ein willkommener Anlass, Ihnen und
Ihren Mitarbeitern für die angenehme Zusammenarbeit und das
entgegengebrachte Vertrauen zu danken.
Wir wünschen Ihnen, Ihrer Familie sowie Ihren Mitarbeitern ein
gesegnetes Weihnachtsfest und einen glücklichen Start ins neue
Jahr 2015.
Ihr Team der
DEG Alles für das Dach eG
Das Dach
I
Regional DEG Alles für das Dach eG
Ja zum Meister!
Die EU nimmt den Meisterbrief unter umsonst wird deutsche Meisterarbeit im
Beschuss. Dabei ist dieser das Qualitäts- europäischen Ausland geschätzt. Auch
merkmal für Wirtschaft und Bevölke- eine Jugendgruppe des Landesinnungsrung. Er ist gelebter Verbraucherschutz verbandes Rheinland-Pfalz hat Initiative
und bietet Orientierung, Sicherheit und ergriffen und einen Videoclip ins Leben
Zukunft. Das Handwerk kämpft für den gerufen, der sich für den Erhalt des MeisMeistertitel. Vor diesem Hintergrund hat terbriefes als Zulassungsvoraussetzung
die ZVDH-Mitgliederversammlung auf einsetzt.
ihrer Sitzung am 17. Juni 2014 in Mainz
eine Resolution mit dem Titel „10 gu- „Wir haben hier eine äußerst engagierte
te Argumente für die Meisterpflicht im Truppe von jungen Menschen, die mit
Dachdeckerhandwerk“ verabschiedet.
kleinem Budget und sehr viel Eigenleistung dieses Filmprojekt auf den Weg
Meisterpflicht im Dachdeckerhandwerk gebracht hat. Wir wollen weiter daran
arbeiten, dass das starke Engagement
...ist aktiver Verbraucherschutz
für die Nachwuchsgewinnung erhalten
...ist zur Durchführung der Energiebleibt“, sagt Rolf Fuhrmann, Geschäfts wende unverzichtbar
führer des Landesinnungsverbandes
...verhindert Betrügereien
Dachdecker Rheinland-Pfalz.
...sorgt für solide Staatsfinanzen
...schafft solide Arbeitsplätze
...sichert dauerhafte Ausbildungs-
Bis zum Februar 2015 sammelt der Lan chancen für Jugendliche
desinnungsverband Rheinland-Pfalz Un...kümmert sich um Sicherheit und
terstützungsunterschriften. Diese wird er
Gesundheitsschutz
Europa im Frühjahr 2015 präsentieren
...ist aktiver Umweltschutz
und deutlich machen: Ohne den Mei...hilft, kulturelle Werte zu erhalten
stertitel gibt es keine Ausbildung und
...heißt nicht: Ausschluss von
keine handwerkliche Qualität. Machen
Quereinsteigern
Sie mit unter: www.dach-rlp.de
Das Meister-System im deutschen Handwerk schottet sich nicht ab, sondern integriert Fachkräfte und Know-how aus
ganz Europa. Deshalb kann es auch „Best
Practice“ für ein einheitliches europäisches Qualifikationssystem sein. Nicht
II Das Dach
QR Code Video
youtu.be/UnaAbf3yCJ0
Abschlussfeier der rheinland-
Zum zweiten
Schwerpunktthema 59. NordBau in Neumünster
„Wohnen über den
Dächern der Stadt“
Zur diesjährigen 59. Nordbau vom 10. bis 14. September
2014 präsentierte sich die DEG Alles für das Dach erstmalig zusammen mit dem Dachdecker- und Zimmererhandwerk auf ihrem neuen Gemeinschaftsstand in der
Halle 5 der Messe in Neumünster. Das Schwerpunktthema
„Dachausbau“ wurde dabei auf zwei Etagen auf dem beeindruckenden Messestand anschaulich präsentiert. Umfassende Beratung erfolgte durch die geschulten Mitarbeiter
der DEG Niederlassungen, der Mitglieder und Mitarbeiter
des Landesinnungsverbandes des Dachdeckerhandwerks
Schleswig-Holstein und durch das Holzbauzentrum Schleswig-Holstein. Wichtigstes Thema war hier immer wieder die
energetische Sanierung, aber auch Fragen zu Brand- und
Schallschutz oder zu ökologischen Baustoffen wurden immer wieder gestellt – der Trend, bezahlbaren und attraktiven
Wohnraum unter dem Dach zu schaffen, hält ungebrochen
an. Auch in den regionalen Medien fand das Sonderthema
großes Interesse. Fernsehteams von NDR und SAT.1 Regional sendeten live von unserem Stand und sorgten so für
ein noch größeres Interesse der Messebesucher.
Traditionsgemäß fand am Freitag auch wieder der Jungmeister-Abend im Bayern-Zelt auf der Messe statt, bei
gutem bayerischen Essen, geistigen Getränken und stimmungsvoller Musik der two-blon.de wurde hier ein gelungener Abend gefeiert. Insgesamt besuchten knapp 68.000
Besucher die größte Kompaktmesse des Bauens in Nordeu-
pfälzischen Dachdecker-Lehrlinge
Mal Pilot sein!
ropa mit über 900 Ausstellern auf 69.000 m2 Freigelände
und 20.000 m2 Hallenfläche.
Am Donnerstag informierten sich zudem 1.500 Schülerinnen und Schüler aus 31 Schulen aus Schleswig-Holstein,
Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern
über Berufsmöglichkeiten und Karriereperspektiven in der
Baubranche. Natürlich waren auch hier wieder die DEG
Alles für das Dach und der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks vertreten und boten den Jugendlichen in
terminierten und spontanen Beratungsgesprächen einen
Ausblick für engagierte und motivierte Mitarbeiter/innen.
Zur Abschlussfeier der rheinland-pfälzischen Dachdecker-Azubis wurden alle jungen Dachdeckergesellinnen und
Dachdeckergesellen, die 2013/2014 die
Prüfung bestanden hatten, am 20. September 2014 zur Flugschule Löffler und
ins Technik Museum in Speyer eingeladen. Den Steuerknüppel eines Ultraleichtflugzeugs einmal selbst unter Anleitung eines Fluglehrers zu bedienen,
ein ganz besonderer Kick für viele der
Teilnehmer. Alternativ und ergänzend
bot die Besichtigung des Technik Museums den Gästen spannende Eindrücke.
Landeslehrlingswart Karl-Heinz Bischoff
und Prüfungsausschussvorsitzender
Werner Risch begrüßten am Samstagmorgen die Junggesellinnen und Junggesellen sowie die Ehrengäste der DEG,
die Ausbilder aus der überbetrieblichen
Ausbildung der berufsbildenden Schulen
sowie Artur Wierschem, Geschäftsführer
des Berufsbildungszentrums in Mayen.
Ein Motorradrennen auf dem Hockenheim Ring, den Altrhein und den Speyerer
Dom aus luftiger Höhe konnten die jungen Dachdecker/-innen erleben sowie
einen Besuch des Technik Museums.
Die Übergabe der Schmuckurkunden
erfolgte durch den Prüfungsausschussvorsitzenden Werner Risch sowie Landeslehrlingswart Karl-Heinz Bischoff.
Präsente und Auszeichnungen in Form
von „Dachdecker – Dein Beruf“ Bekleidung erhielten die Prüfungsbesten Manuel Mertens, HwK Koblenz, Laurin Oster, HwK Trier, und Tobias Stopp, HwK
Kaiserslautern. Zum Abschluss erfolgte
der Dank an die Sponsoren, die DEG
Alles für das Dach eG, Koblenz, und
die Dachdecker-Einkauf Süd eG, Mannheim, ohne die die Durchführung eines
solchen Events nicht möglich gewesen
wäre.
Das Dach
III
Regional DEG Alles für das Dach eG
Ein Auftrag der Superlative - 42.000 Quadratmeter Dachfläche
Nestlé eröffnet größtes Kaffeekapselwerk Europas
Groß-Investitionen sind selten in Mecklenburg-Vorpommern.
Umso wichtiger ist der Bau des Kaffeekapsel-Werkes in Schwerin. Das 220-Millionen-Euro-Werk wird nicht nur die größte
europäische Produktionsstätte für „Nescafé Dolce Gusto“, sondern mit rund 450 Arbeitsplätzen zu einem der wichtigsten
Arbeitgeber der Region. Schon der Bau sorgt in der Region für
einen wirtschaftlichen Aufwind. Einer der Nutznießer ist die
Paulsen Dachdeckerei GmbH, ein Familienunternehmen aus
Roggendorf. Für Andreas Paulsen und seinTeam ist es ein Auftrag der Superlative – mit 42.000 m² Dachfläche der größte der
über 20-jährigen Firmengeschichte. „Ein solcher Auftrag ist
einmalig. Ich glaube nicht, dass es sowas in den nächsten 20
Jahren nochmal für uns gibt“, sagt Andreas Paulsen.
Die Dachdeckerei Paulsen wurde am 21.12.1990 als
eine „1-Mann-Firma“ gegründet, mit dem Büro in
der Wohnstube einer Zwei-Raum-Neubauwohnung.
Heute beschäftigt Andreas Paulsen kontinuierlich
ca. 70 Mitarbeiter, darunter kaufmännische Angestellte, Auszubildende und natürlich Fachkräfte, die
den Kunden gerne aufs Dach steigen – Dachdecker,
Dachklempner und Zimmerer.

Mitarbeiter-Jubiläen
Wir gratulieren unseren Mitarbeitern
und �reuen uns au� die weitere
Z usammenarbeit mit i�nen!
15-jährige Betriebszugehörigkeit
Färber
Claudia
DEG Bayreuth
Geertz
Christian
DEG Flensburg
Niers
Dirk
DEG Limburg
20-jährige Betriebszugehörigkeit
Bohley
Thomas
Lex
Bernhard
Remmet
Thorsten
Ruegner
Frank
30-jährige Betriebszugehörigkeit
DEG Bingen
DEG Trier
DEG Bingen
DEG Trier
Plaumann
Gesa
DEG Kiel
35-jährige Betriebszugehörigkeit
Hansen
Sauer
Schmitz
IV Das Dach
Hans-Peter
Anton
Alfred
DEG Flensburg
DEG Koblenz
DEG Köln
Durchschnittlich 25 bis 30 Mitarbeiter waren täglich
auf der Baustelle tätig. Mehrere Subunternehmer – unter anderem für Lieferung und Installation von Trapezblechen, Lichtkuppeln, Rauchabzugsanlagen und die
Verblechung der Attika – beschäftigte Paulsen. Allein
die Vorbereitungen der Arbeiten nahmen vier Wochen in Anspruch. „Mit der Logistik und Vorbereitung
steht und fällt bei einem solchen Projekt alles“, sagt
Dachdecker Chris Paulsen, Sohn des Firmeninhabers.
Denn sobald bei einem Auftrag in dieser Größenordnung etwas
schief laufe, rede man schnell über eine fünfstellige Schadenssumme. Die Arbeit selbst sei nichts anderes als das, was sie sonst
auch jeden Tag machten, sagen Vater und Sohn.
Qualitativ hochwertigste Produkte, neueste Verarbeitungsverfahren und -techniken sowie moderne, geprüfte Baustoffe sind
für die Arbeiten der Paulsen Dachdeckerei selbstverständlich.
„Wichtig ist hierfür die Zusammenarbeit mit zuverlässigen,
vertrauenswürdigen Lieferanten. Ein Dachbaustoffhändler mit
genau diesen Ansprüchen ist die DEG Alles für das Dach“, sagt
Andreas Paulsen. „Die jahrelange Zusammenarbeit mit Dirk
Hillenhagen, stellvertretender NL-Leiter DEG Schwerin, hat
sich bewährt. So konnten wir uns gemeinsam einer anderen
Größenordnung, dem Nestlé-Kaffeekapsel-Werk in Schwerin,
stellen und sie bewältigen.“

Gel i efert durch di e DEG
40.000 m² Bauder Tec DBR/VA 4, Isover 2 x 80 mm Mineralwolle
und Firestone FPO (1500 m Wartungswege)
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komplette RWA Ausstattung
59 St. Elekrtische Lichtkuppeln
70 St. Starre Lichtkuppel
550 m Seilsicherungssystem
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Metern. Selbst unter Last und in
flacher Stellung kann der Mast
ruckfrei ein- und austeleskopiert
werden. Möglich macht dies u.a.
der kraftvolle PTO-Antrieb, der
sowohl LKW als auch den Kran
betreibt und damit für geringe
Wartungs- und Betriebskosten
sorgt. Im Arbeitsalltag zeichnet
sich das geschlossene Mastsystem durch eine geringe DurchInsbesondere beim Dachbau
biegung, Langlebigkeit und Präkönnen mit geeigneter Hebezision bis in den Grenzbereich
technik Vorgänge automatisiert,
aus. Einen sicheren Stand gakörperliche Belastung verrinrantieren vier hydraulisch eingert und Prozesse beschleunigt
zeln
steuerbare Stützen aus Feinwerden. Mobil und effizient
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kornbaustahl. Dank des geringen
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Durchschwenkradius lassen sich Arbeiten bei laufendem
schnell einsatzbereit und zugleich leicht zum Einsatzort zu
Verkehr auch in einseitigem Stützenbetrieb durchführen.
fahren. Verglichen mit dem Anhängerkran bietet er dabei
Für eine einfache und komfortable Bedienung sorgen die
eine deutlich höhere Reichweite. Als kostengünstiger und
Funksteuerung mit Vollgrafikdisplay sowie eine übersichtzugleich leistungsfähiger Autokran kann der AK EasyLine der
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DACH 25
Betrieb: Dachsanierung
■ Dachdeckermeister Matthias Krumm Anfang September
vor dem größten Bauprojekt seiner Firmengeschichte.
Modernisierungen bergen eine Fülle von Herausforderungen. Das unterstreicht
eine der größten Dachsanierungen des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern:
Angesichts des knappen Zeitplans überzeugt das besonders hohe Niveau der
Eindeckung.
Anspruchsvolle Dachsanierung
I Projekt mit vielen Baustellen
Nur wenige Betriebe bewältigen
komplizierte Aufträge dieser Art.
Verteilt auf sieben Blöcke umfasste das Mammutprojekt ca.
6000 qm Dachfläche. Hinzu kamen Dachfenster, Loggien und
Gauben. Während der Sanierung
blieben die Häuser der Mirower
WOBAU in der August-BebelStraße bewohnt. Äußerste Rücksicht zu nehmen war daher auf
die Menschen, die in den Miet- und Eigentumswohnungen
leben. „Der Zeitrahmen ist eine absolute Herausforderung“,
berichtete Matthias Krumm im Sommer von den Arbeiten.
Am 2. Juni startete die Modernisierung. Fertiggestellt werden
sollten alle Blöcke bis Ende November. Inklusive Entfernung
der alten Dächer sowie Auf- und Abbau der Gerüste durch ein
26 Das DACH
Partnerunternehmen. Saniert waren Mitte August zwei Häuser
mit 450 qm und 520 qm Dachfläche. Das größte Gebäude mit
1450 qm Dachfläche befand sich in Arbeit und wurde Anfang
September fertig. „Die Organisation parallel zum Tagesgeschäft forderte uns eindeutig“, erinnert sich Matthias Krumm,
„...Material zu bestellen, damit der Lagerbestand gefüllt ist und
die Arbeiten vorankommen.“ Aus Erfahrung vertraute der Betrieb auf eine Zusammenarbeit mit der DEG Alles für das Dach.
Das Team um Niederlassungsleiter
Alexander Vetting kümmerte sich
optimal um die Baustoffe. „Die Mitarbeiter ermittelten den aktuellen
Bedarf“, erklärte der Dachdeckermeister. „Was gebraucht wurde, lieferte die DEG reibungslos. Die Verständigung stimmte. Einwandfreie
Kooperation.“
■ Frisch verlegt und wetterfest abgedichtet
mit Zink sowie Schieferplatten, die zur
Farbe der Ziegel passen.
I Aufwertung der Wohnimmobilien
Die Eindeckung lässt keine Wünsche offen: Für die Klinkerbauten aus den Jahren 1936 bis 1941 fiel die Wahl auf den Reformziegel Terra Optima von Creaton, von dem die Mitarbeiter
insgesamt ca. 72.000 Exemplare verlegten. Dieser Ziegel eignet
sich aufgrund flexibler Deckmaße hervorragend zur Sanierung.
Text und Fotos: Rasch
M
it der energetischen Sanierung in Mirow stemmte Dachdeckermeister Matthias Krumm das größte Bauvorhaben
seiner 11-jährigen Firmengeschichte. Durch die beachtlichen Dimensionen, den Arbeitsaufwand und die Zahl der
Beteiligten rangiert das Projekt an der Spitze unter allen Mecklenburger Sanierungen des Jahres 2014. Von der Dämmung
bis zum Ziegel lieferte die DEG Alles für das Dach das gesamte
Material über den Standort in Waren/Müritz.
Mehrere Verlegebreiten und -längen ermöglichen es, die Ziegel
leicht den Abständen der Holzkonstruktion anzupassen. Drei
Millimeter Verschiebespiel in der Deckbreite (219 mm, 220 mm,
221 mm) und Decklängen von 330 mm über 355 mm bis 380
mm garantieren eine schnelle, einfache Verlegung. Passend
zu den Klinkersteinen entschieden sich die Bauherren für
die Farbe ‚Schieferton engobiert’. Die Beschichtung verleiht
den neuen Dächern einen dezenten Glanz. Der entstehende
Kontrast zwischen dem Anthrazit der Ziegel und der rötlichen
Fassade findet seinen Ursprung in der Backsteinarchitektur,
die seit dem Mittelalter viele Bauwerke
in Norddeutschland und Skandinavien
prägt. Gauben, die mit Schieferplatten
verkleidet und mit Zink abgedichtet wurden, offenbaren Handwerkskunst bis ins
Detail. Helle Dachkästen sowie Fallrohre
und Rinnen aus Titanzink runden den
hochwertigen Gesamteindruck ab.
I Nach neuestem Standard gedämmt
Nicht zu unterschätzen waren die Vorgaben für die energetische Sanierung mit
einem geforderten Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von 0,14 W/(m² x K).
Deshalb wählte die Dachdeckerei das
garantieren die geforderten Dämmeigenschaften. Durch ihre
Nut-und-Feder-Kante lassen sich die Segmente ideal verlegen
und vielseitig einsetzen. Weil das Material schwer entflammbar ist, erfüllt es hohe Brandschutzkriterien. Das Volumen der
Sanierung lag bei knapp 1 Million EUR, das die Kreditanstalt
für Wiederaufbau zu großen Teilen aus ihren Programmen zur
energiegerechten Modernisierung förderte.
I Exzellente Logistik überwindet Hindernisse
Die Sanierung forderte Mensch und Maschine, da zeitgleich
6 bis 9 Dachdecker
auf der Baustelle arbeiteten. Um Material aufs Dach und
herunter zu heben, kam ein Teleskop-Radlader mit
4 t Nutzlast und
einem 25 Meter
langen Arm zum
Einsatz.
beeindruckt Branche
Material und die Dämmung in enger Kooperation mit den
Bauherren, den Herstellern und Klaus Dieter Lüskow von der
Neustrelitzer Bauplanung Merkur. Als Aufsparrendämmung
für Steildächer gelangte Purschaum der Firma Bauder zum
Einsatz. Die 160 mm starken Verbundelemente vom Typ
BauderPIR SF sind beidseitig mit Aluminium beschichtet und
■ Die Mitarbeiter beim
Entladen der Ziegel,
die per Teleskop-Radlader
aufs Dach gelangen.
Zeitweise war sogar ein 34-Meter-Kran
vor Ort. Im Juli drohte der Stillstand.
Als im Dachstuhl die Nester von Mauerseglern und Schwalben entdeckt wurden,
musste die Naturschutzbehörde informiert werden. „Die
Auseinandersetzungen
kosteten einigen Aufwand“,
berichtet
Matthias Krumm. „Zur
Überbrückung stellten wir die Planung
um und zogen einen anderen Bau vor.
Vorübergehend arbeiteten nur noch 5
Mitarbeiter am Projekt.“ Nach dem Ende der dreiwöchigen Brutzeit Anfang
August startete eine gigantische Aufholjagd. Mit täglich einer Stunde Mehrarbeit
und zusätzlicher Samstagsarbeit sollte
der Termin zur Fertigstellung gehalten
werden. Der Meisterbetrieb zählt zurecht
zu den 100-Top-Dachdeckereien bundesweit, denn das Ergebnis stimmt. „Die
Dächer sind wartungsfrei“, fügt Matthias
Krumm hinzu. Für viele Jahre.
■ Das zweite von insgesamt sieben Gebäuden nach
der Sanierung, eingedeckt mit dem Ziegel Creaton
Terra Optima: Die hochwertige Beschichtung sorgt
für eine stilvolle Optik und jahrelange Haltbarkeit.
Das DACH
27
Persönlich: Handwerk und Politik
„Ich will den Ort, in dem
ich lebe, mit g
S
ind wir Deutschen politikmüde geworden? Seit 1972 sinkt die Wahlbeteiligung permanent – bei den Bundestagswahlen z. B. von damals über 91
auf heute 72 %. Oder haben wir schon
resigniert: „Die machen ja doch, was sie
wollen“?
In dieser neuen Serie wollen wir „Menschen vom Dach“ vorstellen, die über
Politik nicht nur am Stammtisch reden,
sondern bei der Politik aktiv mitmachen
und sie mitgestalten. Ihnen geht es nicht
darum, wie am Dach „ganz oben“ zu
sein, sondern schon dabei zu sein, bevor
Entscheidungen getroffen werden und
wenn Entscheidungen getroffen werden.
So, wie Alfred Oberlader, Zimmerermeister aus Neufahrn bei München.
Wer an Oberbayern denkt, der denkt
wohl zuerst an CSU. Als ob es in der
politischen Landschaft hier keine andere Kraft gäbe. „Für die Schwarzen war
ich von meiner Einstellung her nicht
schwarz genug, für die Roten nicht so rot
und für die Grünen fand ich mich zuwenig grün“, erklärt Alfred Oberlader seine
Zugehörigkeit zu den Freien Wählern.
Seine Motivation für politisches Engagement war schlicht und ergreifend, nicht
immer nur zu kritisieren, wenn in seiner
20.000 Einwohner zählenden Gemeinde nahe dem Airport München etwas
nicht so lief, wie es nach seiner Meinung anders laufen könnte. „Politisieren
am Stammtisch macht wohl jeder. Ich
wollte meinen Ort selbst mitgestalten“,
fasst der 52-Jährige seine Motivation
ganz einfach, kurz und bündig zusammen. Und eigentlich sollte es vor knapp
13 Jahren ja sowieso nur die Mitgliedschaft bei den Freien Wählern sein. Aber
– wie der Volksmund weiß – kommt es
erstens anders und zweitens, als man
denkt. Obwohl nicht gerade mit einem
guten Listenplatz gesegnet, gelang dem
28 Das DACH
estalten“
■ Alfred Oberlader.
Der Einstieg ins politische Neuland wurde ihm sowohl von seinen Fraktionskollegen als auch den Parteikollegen und
dem Bürgermeister und selbst von den
„alten Hasen“ im Gemeinderat leicht gemacht. Hier gab es keine Spielchen „meine Partei, deine Partei“, sondern nur das
Interesse „unsere Gemeinde“. Und weil
Alfred Oberlader nun mal ein Mann aus
der Baubranche ist, lag es auch nahe,
ihn gleich mit in den Bauausschuss zu
wählen. Macht auch Sinn, denn endlich
wird hier realisiert, was in der großen
Politik sonst immer kritisiert wird: Lasst
doch mal als Entscheidungsträger die
ran, die ihr Metier verstehen. Im Gegensatz zur Bundespolitik, wo ein Verteidigungsminister mal schnell zum Experten
für Inneres, eine Familienministerin über
Nacht zur Verteidigungsexpertin wird.
Und weil auch noch der Ausschuss des
Wasserzweckverbandes besetzt werden
muss, hat auch hier Oberlader ein Wort
mitzureden.
„Na klar, da gibt es auch noch Stimmen,
die meinen: Der Oberlader hätte den
Auftrag der Gemeinde nie bekommen,
wäre er nicht im Gemeinderat dabei“,
schmunzelt er. Bevor er so etwas erklären
oder richtigstellen muss, hatte das schon
der Bürgermeister für ihn getan: Aufträge
werden nicht vergeben, sondern ausgeschrieben. Und wer das wirtschaftlichste,
also nicht das billigste Angebot, wie von
vielen die VOB missverstanden wird, abgibt, hat nun mal den Auftrag.
„Ich könnte den Zeitaufwand in Stunden
nicht beziffern, aber viel mehr dürfte es
nicht sein“, gibt Oberlader zu. Immer- ■ Fachmann im Bauausschuss:
Zimmerermeister Alfred Oberlader.
hin hat er ja noch einen kleinen, aber
erfahrenen Familienbetrieb zu führen, Wohl der Kommune, die Leute vom Fach
der sich die Arbeit mit einem Partnerbe- im Gemeinderat hat. So stellte sich Altrieb aufteilt (da treffen sich Manpower fred Oberlader bei manchen Projekten
mit Erfahrung). Und dazu kommt als und deren Geboten, die dem Bauaus„Familienerbe“ noch eine Würstl-Braterei schuss vorgelegt wurden, schon die Frage,
auf dem Oktoberfest in München. Aber ob der Bieter beabsichtigt, noch während
grenzwertig ist es schon für ihn. Wo- der Auftragsausführung in Konkurs zu
bei der Wille, seinen Ort mitzugestalten, gehen. Der Gemeinderat und das Bauausüber die Vernunft siegt, ein paar Stunden schussmitglied bekommen plötzlich eine
mehr Zeit für die Familie zu haben. „Mei- ganz andere Dimension und Funktion:
ne Frau und meine beiden Kinder kennen Berater nämlich. Vielleicht würden der
das gar nicht anders.“ Das ganz norma- Bundespolitik auch Menschen aus der
le Leben eines Handwerksmeisters also. Praxis guttun, die wissen, ob man für eine Drohne z. B. eine Zulassung braucht,
Ob er durch sein Gemeinderatsamt nun bevor man die Drohne entwickeln lässt…
neue Kunden gewonnen oder vielleicht
potenzielle Kunden verloren hat? „Viel- Zimmerer mit Herzblut, Politiker mit
leicht hätte ich den einen oder anderen Herzblut. Und was ist, wenn er mit 60
Auftrag bekommen, wäre ich nicht im oder 65 nicht mehr auf dem Dach steht?
Gemeinderat. Kann man wohl nie so Weiter als „Berufspolitiker“? Alfred Obergenau sagen“, meint Oberlader. Und so, laders „Nein“ kommt blitzschnell. Er ist
wie er es sagt, ist es ihm eigentlich auch eben zum Leib-und-Seele-Zimmerer gegleichgültig. Was für ihn zählt, ist, dass boren. Zum Politiker ist er geworden,
er einfach Mitverantwortung übernom- weil er Mitverantwortung übernehmen
wollte – und nicht Macht.
men hat.
Das DACH
29
Text und Fotos: Friedrich
Zimmerermeister als Parteineumitglied
der Einzug in den Gemeinderat.
Vorgestellt: Die Landesverbände/Zimmererhandwerk – Baden-Württemberg
Um ein Unternehmen und seine Philosophie
besser kennenzulernen, gibt es einen ganz
einfachen, kleinen Test: Kommen Sie 10 Minuten
vor dem vereinbarten Termin.
„Können wir etwas für Sie tun?”
I
n diesen zehn Minuten – meist im Foyer – sehen Sie Mitarbeiter
und werden von ihnen gesehen. Sie erleben live, ob und wie
die Mitarbeiter untereinander oder vielleicht auch mit Ihnen
kommunizieren. Und genau dies verrät Ihnen einiges darüber,
wie das Klima im Unternehmen, die „Inner-Relations“ und die
Einstellung des Unternehmens und seiner Mitarbeiter gegenüber
Kunden und Gästen ist.
Auch wenn ich nur fünf
Minuten vor dem vereinbarten Termin beim Landesinnungsverband des
Zimmererhandwerks Baden-Württemberg angekommen bin, erfahre ich
schon eine Menge über
den Verband. Nicht nur,
dass sein Geschäftssitz in
Ostfildern bei Stuttgart
in einem Holzhaus ist –
dem „Forum Holzbau“.
Bei der Anfahrt zum Termin fährt man auf ein
großes Gebäude im Fachwerkstil mit vielen Dachgauben zu:
„Da muss es sein“, signalisiert der Hinterkopf in Umsetzung
seiner Vorstellungen. „Biegen Sie links ab“, mahnt die freundliche Dame im Navi des Autos. Und nicht vor einem Fachwerkhaus, sondern vor einem Architektenhaus meldet diese Dame
„Sie haben Ihr Ziel erreicht“. Dass ausgerechnet Zimmerer in
einem Gebäude mit Flachdach residieren, ist dem Bebauungsplan geschuldet, klärt später Peter Mackowiack, Leiter Kommunikation, auf. Fremdverschulden könnte man es nennen.
Doch noch habe ich ihn erst wenige Sekunden im Foyer gesehen: „Entschuldigung, ich bin sofort für Sie da“, begrüßt er
mich und ruft gleich noch einem Kollegen zu, bitte mal schnell
beim Einladen von Roll-up-Displays zu helfen. Keine Minute
vergeht, als mich freundlich eine weitere Mitarbeiterin grüßt
und fragt, ob sie mir helfen könne. „Danke, Herr Mackowiack
ist schon informiert.“ Keine Minute später begrüßt mich Thomas Schäfer, Geschäftsführer, mit Handschlag und fragt, ob er
etwas für mich tun könne. Und so oder ähnlich lerne ich in
nur wenigen Minuten insgesamt vier Mitarbeiter des Verbandes
kennen, noch bevor ich meinen Termin habe.
30 Das DACH
■ Konsequent: Der Landesverband hat sein Domizil
im Forum Holzbau, das nach seinen eigenen Vorstellungen
und Vorgaben entworfen und gebaut wurde.
Fünf Minuten nach dem vereinbarten Termin entschuldigt sich
Peter Mackowiack, er habe nur noch schnell der engagierten
Frau eines Obermeisters Displaymaterial für eine Berufs-InfoVeranstaltung in ihr Auto einladen müssen. Nächster Eindruck:
Service gegenüber den Mitgliedern hat absoluten Vorrang –
und auch ein Leiter Kommunikation packt dafür selbst mit an.
Ach so, ja, wir hatten eingangs von einem Unternehmen gesprochen. Ein Landesinnungsverband als Unternehmen? Die
Kunden sind die Mitglieder – also die landesweit 31 Innungen
und deren insgesamt rund 1.100 Mitgliedsbetriebe. Das sind
immerhin rund zwei Drittel aller baden-württembergischen
Betriebe, die ins Zimmererhandwerk eingetragen sind. Durchschnittliche Betriebsgröße: 6,4 Mitarbeiter. Und diese Kunden
haben Vorrang. Bei der Betreuung durch die insgesamt 13
und die zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen muss kein
Teilnehmer viel, viel weiter als andere anreisen. Und schon
allein mit dem Bau der Geschäftsstelle hat der Verband etwas
für seine Mitglieder getan. Denn die Realisierung des Entwurfs
der holzbauerfahrenen Stuttgarter Architekten Glück & Partner wurde ausschließlich unter den Mitgliedern ausgeschrieben. Was hier realisiert wurde, könnte
auch die Katalogseite aus „Sieh‘ mal an,
was man alles aus Holz machen kann“
sein. Die Wände der Eingangshalle (wobei die Betonung auf Halle liegt) bestehen – ebenso wie die Wände aller Büros,
die ein architektonischer Augenschmaus
aus Holz und Glas sind – aus Weißtanne aus dem Schwarzwald. Treppe, Boden,
Decken – hier sind alle Arbeitsbereiche
des Zimmererhandwerks und Holzbaus
vertreten. Und selbst der Aufzugschacht
– darauf hat Verbandspräsident Schlosser
bestanden – hat aus Holz und nicht aus
grauem Beton zu sein.
■ Der Kunde ist König – und die Kunden
des Verbandes sind seine Mitglieder, meint
Peter Mackowiack, Leiter Kommunikation.
Text und Fotos: Friedrich
Mitarbeiter des Verbandes, vom Rechtsberater über Techniker,
kaufmännische und steuerliche Berater, den Experten für Kommunikation und Marketing, Mitarbeiter für das Seminarwesen,
das Sekretariat, den Empfang und für neue Medien. Und natürlich Hauptgeschäftsführer Joachim Hörrmann, der im Frühjahr
2015 seinen Ruhestand genießen wird und dessen Nachfolge
Thomas Schäfer antritt. Diese Besetzung und Unterstützung ist
auch für die Verbandsleitung unter Präsident Josef Schlosser
und den zehnköpfigen Vorstand Grundvoraussetzung, ein Ehrenamt für 1.100 Mitglieder und Kunden überhaupt ausüben
zu können, ohne die Entscheidung zwischen eigener Betriebsführung oder Verbandsarbeit treffen zu müssen.
Die Frage „Kann ich etwas für Sie tun“ zieht sich durch das
gesamte Verbandsgeschehen. Für die Mitglieder konnte man
vor zwei Jahren eine Menge tun, indem die neue Geschäftsstelle gebaut wurde. Denn hier bei Stuttgart ist das Herz und in
etwa der Mittelpunkt von Baden-Württemberg. Für Seminare
1.800 Quadratmeter für 1.100 Mitglieder.
Und keine Angst davor, dass eines Tages dieses Verhältnis schrumpfen wird? Nicht etwa, dass das
verbaute Holz schrumpft, sondern die Mitgliederzahlen, weil
der Nachwuchs ausbleibt? Kommunikationsleiter Mackowiack
sieht die Zukunft seiner „Holz-Leute“ ganz und gar nicht im
Abgrund des demografischen Wandels versinken. 800 Auszubildende werden derzeit – konstant – im größten Ausbildungszentrum bundesweit in Biberach überbetrieblich beschult. Tendenz weiterhin positiv. Das zeigt allein die Resonanz auf den
erst seit Mitte des Jahres eingerichteten Facebook-Account
„Z wie Zimmerer“. 16.000 „Gefällt-mir“-Angaben sind rein
statistisch 100 „Likes“ pro Tag. Und Facebook funktioniert bei
den Zimmerern, wie Facebook eigentlich sinnvoll immer funktionieren sollte: mit konstruktivem Dialog. „Ich will Zimmerer
werden. Wo gibt’s einen Ausbildungsbetrieb bei mir in der Nähe?“, sind keine seltenen Posts auf dieser Seite. Das erfordert
natürlich eine ständige Betreuung des Accounts durch den Verband. „Auch das können wir für Sie tun, liebe Mitglieder und
Kunden.“ Noch mehr und konsequent unter dem Auftritt „Z
wie Zimmerer“ startet jetzt eine Nachwuchskampagne, für die
der Verband eine Werbeagentur aus Stuttgart mit ins „Holz“Boot geholt hat. Nachwuchssorgen ja – wie bei vielen anderen
Gewerken. Aber keine Nachwuchs-Panik.
Und wie ist es mit dem drohenden Wegfall des Meisterbriefs?
Natürlich würde man eine solche Entscheidung, getroffen an
Brüsseler Schreibtischen, mit Bestürzung sehen. Aber wohl
die weitaus größte Zahl der Innungsbetriebe und der Zimmerer von morgen würden dann ihren Kunden die Frage stellen:
„Was kann ich als Meister für Sie tun?“
Das DACH
31
Vorgestellt: Frauen im Handwerk
Tafel Schokolade statt Ziga
Dachdeckermeisterin Birgit Huckschlag
übernahm den väterlichen Betrieb und
zog zwei Söhne groß. Als Chefin hat sie
sich in einer Männerdomäne durchgesetzt
auf ihre ganz eigene Art – mit Tatkraft,
Organisationstalent und Interesse an
neuen Erfahrungen.
■ Birgit Huckschlag nimmt sich Zeit für Aktivitäten
außerhalb des Betriebs: Volleyball spielen, im Gospelchor
singen oder mit ihrem Hund Sam spazieren gehen.
32 Das DACH
D
ie Frau macht einen entspannten Eindruck. Seit 23 Jahren
führt Birgit Huckschlag den vom Vater übernommenen
Dachdeckerbetrieb in Unna mit ihrem Bruder Peter Schmiers.
Geht sie ans Telefon, spricht sie mit Mitarbeitern, Lieferanten oder
Bauarbeitern auf dem Nachbargrundstück, dann sehr freundlich
aber zugleich sehr bestimmt. Der Eindruck, der im Gespräch mit
ihr Gestalt annimmt: Die Frau hat ihren Job gefunden und den
Betrieb sowieso gut im Griff.
„Die Leidenschaft für die Dachdeckerei habe ich von meinem
Vater, er hat das vorgelebt, sogar noch, als er am Ende schwer
erkrankt ist“, erinnert sich Huckschlag. Als das 1991 passierte,
ist sie ohne lange zu überlegen in den Betrieb zurückgekehrt
und wird Chefin in einer Männerdomäne. Der ältere Bruder
steigt als Geselle mit ein, der jüngere arbeitet inzwischen auch
im Betrieb. Doch sie ist die Dachdeckermeisterin, betreut die
Kunden, schreibt die Angebote, macht das Büro, unterstützt
retten von den Kunden
warmen Arztpraxis ging es bei Wind und Wetter aufs Dach.
Viel größer konnte der Kontrast nicht sein. Der Vater hat sie
dabei unterstützt. „Ich war als junge Frau gleich mittendrin,
Probleme mit dem rauI „Mich reizt der Wettkampf“
eren Ton auf Baustellen
Wie sie das am Anfang trotzdem gegab es keine. Der einschafft hat? Huckschlag macht da keine
zige Unterschied war,
großen Worte. Vielleicht reicht auch
dass die Männer von
ein Blick ins Büro. Denn dort hat alles
den Kunden Zigaretten
seine Ordnung, auf den beiden Schreibbekamen und ich eine
tischen liegt kein Blatt Papier einfach so
Tafel Schokolade.“ Beherum. Ihr Telefon ist so richtig Highrufsbegleitend machte
tech, eine kleine Schaltzentrale für sich.
sie auf der Abendschule
Erste Idee: Die Frau ist richtig gut organoch die Ausbildung zur
nisiert. Muss sie auch sein, denn zwei
Bürokauffrau, ihre dritte.
Jahre nach der Betriebsübernahme
Dann folgte sogleich die
kommt der erste Sohn zur Welt, drei
Meisterschule in EssloJahre später der zweite. Auch das erzählt
■ Birgit Huckschlag und ihr Bruder Peter Schmiers (rechts) gratulieren
he. „Wir waren damals
Huckschlag eher so nebenbei. Als sei Mitarbeiter Stefan Seeger zum 25-jährigen Firmenjubiläum.
neun Frauen in sieben
es eine Alltäglichkeit, einen Betrieb zu
Klassen.“ Meisterin wollte Huckschlag von Beginn an werden.
führen und zugleich zwei Kinder großzuziehen. Ist eher typisch
für Frauen, wenn sie Karriere und Familie unter einen Hut
Doch danach führte ihr Weg nicht automatisch zurück in
bringen wollen. Gut organisiert muss die Dachdeckermeisterin
den väterlichen Betrieb. Huckschlag machte eine berufliche
wohl sein sowie zugleich tatkräftig, zielstrebig und voller EnSchleife und sammelte beim Dachdecker-Einkauf in Hagen
ergie. Seit ihrer Jugend spielt Huckschlag Volleyball im Verein,
Erfahrungen im Vertrieb. „Da habe ich in den drei Jahren viel
früher auch im Leistungsbereich. „Mich reizt heute noch der
gelernt, Einblicke in andere Betriebe bekommen und Kontakte
Wettkampf, nur Joggen oder so, das wäre nichts.“
aufgebaut.“ Und sie hat die Zeit als Angestellte genutzt für eine
fünfwöchige Weltreise. „Meine Mutter sagte damals, ich könI „Das Miteinander im Betrieb ist wichtig“
ne das viele Geld doch besser ins Haus stecken. Doch so eine
Auch an der Dachdeckerei gefällt Huckschlag der Kontakt mit
Reise würde ich immer wieder machen. Die Erlebnisse sind es
den Menschen – in der Beratung oder auf den Baustellen. „Ich
wert“, erläutert Huckschlag. Netzwerken wie beim Dachdeckerbin gerne draußen und unterwegs.“ Neues kennenlernen, mit
Einkauf ist auch etwas, was ihr liegt. Stellvertretende ObermeisMenschen ins Gespräch zu kommen, das ist ihre Sache. Huckterin der Innung Unna ist Birgit Huckschlag. „Wir sind dort
schlag baut schnell Kontakt auf und nimmt sich Zeit. Dauernd
eine große Familie, es gibt mehr als Konkurrenz.“
auf der Baustelle ist sie aber nicht. „Ich muss meine Mitarbeiter
nicht permanent kontrollieren und setze auf Vertrauen und
Verlässlichkeit im Team. Das Miteinander ist mir wichtig, meiI Wandern auf dem Jakobsweg
ne Leute sollen sich wohl fühlen im Betrieb“, erläutert sie ihre
Mit dem Betrieb ist sie zudem Mitglied der örtlichen HandPhilosophie. Die offene und schnörkellose Art kommt aber
werkerkooperation „Bauteam“. Sie wurde angesprochen, ob
auch bei den Kunden gut an. „Da zählt am Ende die Kompesie mitmachen wolle. Huckschlag schaute bei einem Treffen
tenz und nicht, ob ich eine Frau oder ein Mann bin“, berichtet
vorbei und sagte kurzentschlossen zu. Der Austausch über den
Huckschlag von ihren Erfahrungen. Natürlich gibt es immer
Tellerrand ist ihr wichtig, es gibt sogar gemeinsame Reisen
Kunden, die gerne den Mann sprechen wollen. Da antwortet
zum Skilaufen. Aufträge gewinnt ihr Betrieb natürlich auch
sie schon mal: „Von denen hat hier keiner was zu sagen.“ Erim „Bauteam“. Angesprochen wird Birgit Huckschlag häufiger.
zählen tut Huckschlag sowas mit einem Schmunzeln.
Anscheinend halten einige Menschen einiges von ihr. So kam
sie auch zum Ehrenamt als Richterin am Arbeitsgericht Dortmund, zum Singen im Gospelchor oder zum Wandern auf dem
I Drei Ausbildungen und ein Meistertitel
legendären Jakobsweg. Da war sie mit Dachdeckerkollegen eiAuch wenn sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht hat, Umne Woche auf dem Schlussabschnitt unterwegs. Das hat sie so
wege ist sie doch gegangen. Vielleicht einfach aus Neugier,
inspiriert, dass es nächstes Jahr wieder dorthin geht, diesmal
weil Huckschlag gerne ihren Horizont erweitert – im Job und
an den Anfang in den Pyrenäen. Heute kann sie wieder mehr
privat. So hat sie nach der Schule zuerst Arzthelferin gelernt
reisen, denn die Jungs sind groß und der Betrieb mit den acht
beim Kinderarzt. War aber nicht das Richtige, also dann gleich
Mitarbeitern läuft rund – auch mal ohne die Chefin.
eine zweite Ausbildung als Dachdeckerin hinterher. Von der
Text: Köstergarten, Fotos: Evelyn Hölmer
von der Mutter. Die Familie gibt ihr Kraft. Von den Erfahrungen des Vaters hätte sie gerne noch länger profitiert.
Das DACH
33
Persönlich: Dachdecker und ihre Hobbys
Über Geschwindigkeit reden
E
igentlich hätte Hinrich Berends schon vor etwa 20 Jahren
gern ein Motorrad gehabt. Aber Vater sagte nein, und so
wurde es auch nichts mit der notwendigen Führerschein
Klasse 1. Der Gedanke an satt klingende Motorgeräusche und
kräftige PS-Zahl ließ den Dachdeckermeister aus dem ostfriesischen Weener jedoch
nicht los, und eines Tages sah er ein Goldwing Trike in der Garage eines Kunden. Sofort war sein Interesse geweckt. Der Kunde
dachte jedoch nicht an Verkauf, aber sein
Nachbar hatte ein Trike mit 34 PS auf dem
Hof stehen. „Den kauf ich“, sagte Hinrich
Berends und man wurde sich schnell einig.
Und so begann seine Leidenschaft für diese
herrlichen Maschinen, die er immer wieder
wechselt, umbaut, erneuert und seine Freude daran hat.
■ Alle zwei Jahre „pilgern“ Hunderte von Trikern nach
Ostfriesland zur Wiese von Hinrich Berends Vater.
34 Das DACH
Natürlich wird auch gefahren und alle
2 Jahre findet auf der 2 Hektar großen
Wiese seines Vaters ein Treffen statt, zu
dem Gleichgesinnte aus ganz Deutschland und den Niederlanden ihre Maschinen präsentieren. Da kommen dann Menschen der verschiedensten Berufe, die für ein Wochenende ihren Arztkittel, die
Richterrobe oder die Handwerkertracht gegen die Nietenjacke eintauschen und eine große Gemeinschaft bilden.
■ Trike und Wohnmobil,
ein erholsames Gespann.
Nicht ohne Stolz berichtet Hinrich
Berends, dass er mit seinem ziemlich
neuen Trike V8, also mit 8 Zylindern,
beim Treffen der Giganten in Passau den
1. Platz gemacht hat. 380 PS hat die
Maschine. „Über die Endgeschwindigkeit reden wir lieber nicht, man muss
sie nur wissen und nicht fahren“, sagt
Berends, der eher der genüssliche Fahrer ist. Mit dem Wohnwagen dahinter in die Berge, an die Mosel oder ins
Allgäu,sind seine liebsten Touren. Und
wenn er nicht mit Hobbykollegen unterwegs ist, ist seine Ehefrau dabei, die
inzwischen selbst begeisterte Trike-Fahrerin ist. „Das ist ein gesunder Ausgleich zum harten Wettbewerb im Dachdeckergeschäft“, sagt Berends, dessen Leidenschaft soweit geht, dass er schon mal sein erstes Trike wieder
zurück kaufte, da der neue Besitzer die Maschine „irgendwo
in der Ecke vergammeln“ ließ. Und sobald sich die ersten
Sonnenstrahlen zeigen, geht’s wieder los, auf den schnellsten
Straßenfahrstühlen der Welt.
Ein mehr als guter Kontakt besteht auch zur Niederlassung Hesel der Dachdecker-Einkauf Nordwest eG. „Seit
der Gründung von Schult & Berends haben wir eine sehr
partnerschaftliche Geschäftsbeziehung und man weiß unseren Service zu schätzen“, sagt Niederlassungsleiter Siegfried Schatke.
wir nicht...
Gemeinsam mit Dachdeckermeister Boris Schult hat Hinrich
Berends im Jahr 2000 den Betrieb in Bunde gegründet, um
Arbeitsplätze zu schaffen und handwerkliche Qualität zu
fairen Preisen zu liefern. Heute beschäftigt das Unternehmen
25 Gesellen und bildet ständig aus. Bereits dreimal stellte der
Betrieb den Prüfungsbesten in der Region.
Text: Höpken, Fotos: Berends
■ Über´m Fluss: immer hoch
hinaus. Auch im Urlaub.
■ So sehen Sieger aus.
■ Gesunder Ausgleich zum harten Wettbewerb.
Und die Ehefrau ist begeistert dabei.
Das DACH
35
Betrieb: Von der Schule zum Gesellen I / Zimmererhandwerk
I
mmer wieder wird behauptet, die „Jugend von heute“ habe keinen Plan und
keine Ziele. Party statt Pauken, Abhängen statt Anpacken, Handy statt Handwerk? Wer der Shell-Studie nicht glaubt,
dass die Jugend 2014 ganz anders ist, wer
in dieser Studie nicht nachlesen will, dass
traditionelle Werte wie Freundschaft, Familie und Erfolg im Beruf wieder zählen,
der muss sich einfach nur in Richtung
Süden begeben. Ziel Großdingharting
als einer von zehn Ortsteilen der Gemeinde Straßlach südlich von München.
Hier ist Bayern wie im Bilderbuch: von
A wie Alpenpanorama bis Z wie Zirbelkiefer. 3.000 Einwohner, verteilt auf
28 Quadratkilometer und 26 Vereine.
Und genau hier lässt sich Sebastian Praml
zum Zimmerer ausbilden.
„Man muss eine Aufgabe vor sich sehen,
nicht ein geruhsames Leben“, erkannte
Leo Tolstoi einst ganz richtig. Der 16-jährige Sebastian hat’s früher erkannt: „Geselle machen, Meister werden, Haus
bauen“, mit diesen wenigen Worten beschreibt er seine Ziele.
In der Schule gut in Mathematik zu sein,
ist keine Selbstverständlichkeit. Noch
weniger alltäglich ist es, sogar noch Spaß
an Pythagoras und seinen Kumpanen
zu haben. Sebastian Praml hat es und
dennoch war es für ihn nie ein Thema,
„Ich will mein Haus bauen“
daraus eine Schreibtischkarriere zu machen. Handwerk sollte es sein. Und wer
wie er schon in der Schule zum Klettern
gegangen ist, hat auch die Frage nach der
Höhenangst direkt beantwortet: Gibt’s
nicht. Und spätestens nach seinem Praktikum bei Zimmerermeister Albert Patzak
war für Sebastian Praml klar: Eine Zimmererausbildung muss es sein. Ja, haben
denn die Eltern keine Angst, wenn ihr
Sohn auch schon mal in schwindelnder
Höhe arbeiten wird? „Nein, die waren sofort dafür, dass ich das Handwerk lerne“,
ist die spontane Antwort von Sebastian.
■ Geselle machen, Meister werden, Haus bauen:
Zimmererlehrling Sebastian Praml hat klare Ziele.
36 Das DACH
Ausbilder Albert Patzak hat kein mittelständisches Unternehmen, sondern
einen gestandenen Zweimann-Betrieb
inklusive Lehrling Praml. Hier geht es
trieb weiß er, wie gut die überbetriebliche Ausbildung und die
Ausbilder im benachbarten München und an der Berufsschule
sind. Einer der wesentlichen Gründe für ihn auch, Mitglied
in der Innung zu sein: „Die unterstützen uns bei der Ausbildung perfekt.“ Seine einzige Einschränkung: „Eigentlich ist
der Lehrling in der Schule, wenn Du ihn im Betrieb brauchst.
Und wenn das Wetter schlecht ist, ist er im Betrieb“, resümmiert er schmunzelnd.
Ob es denn schwer ist, heutzutage einen Lehrling zu finden?
„Nicht leichter und nicht schwerer als früher“, meint Patzak.
Seine „Fundgrube“ für Nachwuchs sind meist Empfehlungen.
Auch das spricht für die Ausbildung bei ihm in Großdingharting. Und zur Jugend von heute sagt er nur: „Die sind
eigentlich nicht anders als wir damals.“ Wer zu ihm kommt,
ist hochmotiviert und wird hochmotiviert. Da zählt nicht die
Note im Zeugnis, sondern die tatsächliche Begabung – und
der Wille, ein Ziel zu definieren und es zu erreichen. Da sind
sich Albert Patzak und Sebastian Praml einig.
■ Von der Theorie zur Praxis. Albert Patzak stimmt seinen Auszubildenden
Sebastian Praml auf das vielseitige Zimmererhandwerk ein.
Text und Fotos: Friedrich
In der Zimmererausbildung in Bayern
muss zunächst ein Berufsgrundschuljahr
(BGJ) absolviert werden. Im Wechsel von
Praktikumswochen und Schulwochen
werden fachtheoretische und fachpraktische Grundkenntnisse vermittelt. Erst
dann startet die „klassische“ duale Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule.
Zwei erfolgreiche Jahre später kann die
Gesellenprüfung im Zimmererhandwerk
absolviert werden. Für Sebastian Praml
aber nur eine erste Zwischenstufe, wie er
schon jetzt weiß. „irgendwann kommt
dann der Meister und das eigene Haus.“
Wenn Zimmerer Patzak „Meister“ hört –
kommt dann nicht die Befürchtung, für
den Markt anstatt für den eigenen Betrieb auszubilden? „Ich habe auch schon
die Kinder von Kollegen ausgebildet“,
meint der nur. Und es klingt, als habe „sein Handwerk“ irgendwie Vorrang
vor den eigenen Interessen. Ist auch so.
Denn aus 15 Jahren als Ausbildungsbe-
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nicht um Millionenaufträge, sondern
um das Handwerk mit Holz und Köpfchen – das Zimmererhandwerk. Mal
hier einen Dachstuhl bauen, mal dort
einen Holzbalkon, mal hier eine Treppe, mal dort ein ganzes Dach ab Oberkante Mauer. Das garantiert dem, der
hier ausgebildet wird, nicht nur Vielseitigkeit, sondern auch eine Quote
Ausbilder : Lehrling im Verhältnis 1 : 1.
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Das DACH
37
Material+Technik::Anzeige Innovation
Braas Innovationen
■ Auf der BAU 2015 zeigt Braas zum ersten Mal
das neue Ausstiegsfenster Luminex Klassik.
Führender Dachsystemanbieter präsentiert
Neuheiten in den Bereichen Dachziegel,
Dämmung, Dachsystemteile und Solar.
■ Mit dem Rubin 15V
erweitert Braas sein Sortiment
kleinformatiger Dachziegel.
■ Optisch und technisch
modernisiert, besitzt der neue
Topas 11V alle Gestaltungsmerkmale einer Reformpfanne.
38 Das DACH
V
om 19. bis zum 24. Januar informiert Braas Besucher
auf der BAU 2015 in München über seine innovativen
Systemlösungen für geneigte Dächer. In Halle A3 am
Stand 303 präsentiert der führende Hersteller von kompletten Dachsystemen seine zahlreichen Neuheiten. Mit
im Gepäck: zwei neue Dachziegelmodelle, eine besonders
dünne und effiziente Aufsparrendämmung, ein Ausstiegsfenster sowie die werkzeugfrei zu verlegende Sturmklammer für Braas Dachsteine und einzelne Dachziegelmodelle.
Die BAU 2015 ist der Auftakt für den neuen Braas Dachziegel Rubin 15V. Mit dem Modell baut Braas sein Sortiment im Segment kleinformatiger Dachziegel weiter
aus. Der Rubin 15V ermöglicht eine Regeldachneigung
von nur 16° und sorgt dank 20 mm Verschiebespiel für
eine einfache Dacheinteilung. Braas bietet den kleinformatigen Dachziegel mit einem kompletten Zubehörsortiment an. Auch die innovative Sturmklammer Braas
Clip ist für den Rubin 15V erhältlich.
auf der Bau 2015
Ebenfalls neu im Braas Produktportfolio ist die Hochleistungsdämmlösung Clima Comfort. Die diffusionsfähige Aufsparrendämmung aus Resol-Hartschaum ist besonders effizient. Sie verfügt über einen herausragenden
∆-Wert ≥ 0,021 W/mK und punktet gleichzeitig mit
einer besonders geringen Materialstärke. So ermöglicht
sie sehr schlanke Dachaufbauten – sowohl im Neubau
als auch bei der Modernisierung. Braas bietet Clima
Comfort in sechs Materialstärken an.
Das Ausstiegsfenster Braas Luminex Klassik gehört
ebenfalls zu den Produktneuheiten. Es besteht aus
hochwertigem Holz und Aluminium und ist optimal
auf den Einbau mit Dachsteinen und Dachziegeln von
Braas abgestimmt. Das Ausstiegsfenster eignet sich
für Dachneigungen von 16° bis 55° und ermöglicht
die Belichtung sowie die Belüftung ungedämmter
Dachräume.
Komplettiert werden die Messeneuheiten durch den
neuen Dachziegel Topas 11V, den Braas Clip für Dachsteine und Dachziegel sowie das Photovoltaik IndachSystem PV Premium für den Dachziegel Turmalin:
Optisch und technisch modernisiert, besitzt der neue
Topas 11V alle Gestaltungsmerkmale einer Reformpfanne. Für die schnelle Verarbeitung bei einer Regeldachneigung von 25° sorgt das großzügige Verschiebespiel
von 60 mm.
■ Die Aufsparrendämmung Clima Comfort von Braas ist besonders effizient. Sie verfügt
über einen herausragenden ∆-Wert ≥ 0,021 W/mK und punktet gleichzeitig mit einer
sehr geringen Materialstärke.
■ Sturmsicherung für Braas Dachpfannen: Der neue Braas Clip lässt sich schnell und
werkzeugfrei montieren.
Im Bereich Dachsystemteile bietet Braas ab sofort eine
innovative Sturmklammer an. Der Braas Clip lässt sich
werkzeugfrei und mit nur wenigen Handgriffen montieren. Abgestimmt auf die jeweilige Form bietet Braas
für viele Dachpfannen den passenden Clip. Braas hat
das besonders ästhetische Photovoltaik Indach-System
PV Premium auf den Dachziegel Turmalin ausgeweitet.
Das vom TÜV zertifizierte Indach-System PV Premium
wird direkt in die Dachfläche integriert und fügt sich
nahtlos in die Dachoptik ein. Beim Turmalin ersetzen
die Module 7,5 Dachziegel in der Breite und einen in
der Höhe.
Braas freut sich vom 19. bis zum 24.01.2015
auf seine Besucher in Halle A3, Stand 303.
■ Das Photovoltaik Indach-System Braas PV Premium ist jetzt auch für den Turmalin
erhältlich. Die Module ersetzen 7,5 Dachziegel in der Breite und einen in der Höhe.
Das DACH
39
Material+Technik: Holz konstruktiv
Neue Touristenattraktion für Boppard
Aussichtsturm Fünfseenblick
D
ie Stadt Boppard hatte den Wunsch, im Ortsteil Luftkurort
Fleckertshöhe einen Aussichtsturm zu errichten. Der Turm
wurde auf der Kuppe der Hochlei erstellt und liegt am
Rundwanderweg „Fünfseenblick“. Atemberaubende Ausblicke
ins romantische Rheintal sind garantiert, 126 Treppenstufen geht
es aufwärts, um die unvergessliche Aussicht auf die Schönheiten
im Mittelrheintal zu genießen.
Der Turm wurde als Holzkonstruktion mit einer Gesamthöhe
von ca. 27 m geplant. Annähernd 23 m über dem Gelände
liegt die Aussichtsplattform, gekrönt durch ein schützendes
Dach. Das Bauwerk wurde als achteckiger Turm mit senkrecht
verlaufenden Stützen errichtet, ist bis zur Dachspitze 27,4 m
hoch, hat einen Durchmesser von 6,4 m und besitzt sieben
Ebenen von je 3,2 m Höhe.
Mit dem Bau wurde die Firma Hermann Liesenfeld aus Halsenbach beauftragt; ein Familienbetrieb, der seit 1965 in der
3. Generation als Zimmereibetrieb rund um den Holzbau tätig
ist. Neben der Zimmerei betreibt Liesenfeld auch ein Sägewerk
mit angeschlossenem Holzhandel und bietet Kranarbeiten an.
Das Team besteht aus 12 Mitarbeitern, darunter drei Meister,
fünf Gesellen und ein Auszubildender.
Alle 3,2 Höhenmeter liegen kräftige Querriegel und waagerechte Aussteifungsverbände. In dieses vorgegebene Höhenraster
werden Podeste und Treppen eingeordnet. Die Stützen sind
durch stählerne Kreuzverbände ausgesteift, Querriegel und
Aussteifungsverbände sichern eine hohe Stabilität. Für die
Tragkonstruktion wurde wasserfest verleimtes Brettschichtholz verwendet. Der Podestbelag besteht aus kesseldruckimprägnierten Riffelbohlen, die Balken der Podeste wurden aus
kesseldruckimprägniertem Nadelholz gefertigt. Verbindungsmittel und Knotenbleche bestehen aus rostfreiem Stahl.
■ Die ersten Segmente sind aufgestellt und werden miteinander verbunden.
40 Das DACH
Die Etagen Nr. 4 und 7 werden als durchgehende Plattformen
ausgebildet. Somit bietet die Ebene 4 die Möglichkeit einer Verschnaufpause beim Aufstieg. Als Wetterschutz erhielt
die oberste Aussichtsplattform ein einfaches Zeltdach mit
Blecheindeckung. Dieses achteckige Dach wurde an vier Seiten
„aufgeklappt“, dadurch zeigen die entstehenden vier Giebel
in die Haupthimmelsrichtungen. Für die Dachkonstruktion
wurde Fichte/Tanne, BSH und KVH verwendet.
■ Die ersten beiden Segmente stehen und werden noch gesichert bzw. gestützt.
Der Aussichtsturm wurde auf einem ringförmigen, achteckigen Stahlbetonfundament gegründet. Anschließend erfolgte in drei Abschnitten die Turmmontage zu je zwei bzw.
drei Ebenen vor Ort. Durch gleiche Etagengrundrisse wurde
die Anzahl der Bauelemente auf ein Minimum reduziert und
die Montage vereinfacht; die Montagezeit betrug ca. 6 Wochen
nach einer etwa vierwöchigen Vorbereitungsphase. Um die
Bauteile im teils unwegsamen Gelände transportieren zu können, wurde schon in der Planung die maximale Bauteillänge
auf 10,5 m begrenzt. Eine wertvolle Hilfe bei der Montage war
das eigene Kranfahrzeug von Liesenfeld.
■ Atemberaubende Ausblicke ins Rheintal (Foto: Stadt Boppard).
Nach Fertigstellung wurden die Holzteile mit Koralan Holzschutz gestrichen, immerhin ca. 200 Liter Eiche hell Lasur und
ca. 40 Liter Grundierung wurden verarbeitet und geben dem
Holz den nötigen Schutz. Holzschutz und auch ca. 32 cbm
Lärche BSH wurden von der DEG Alles für das Dach, Niederlassung Bingen, geliefert.
Text und Fotos: Petry/Liesenfelder/Stadt Boppard
Der Turm wurde in seiner Konstruktion so geplant und dimensioniert, dass dieser zu einem späteren Zeitpunkt um eine
Etage aufgestockt werden kann.
BA U TA F E L
Bauherr
Planer
Projekt
Bauzeit
Zimmererarbeiten
Materiallieferant
Stadt Boppard
Ingenieurbüro Lutz Müller
Aussichtsturm "Fünfseenblick"
2014
Zimmerei Hermann Liesenfeld
DEG Alles für das Dach eG,
Niederlassung Bingen
Das DACH
41
Service
Bei Holz auf Nummer sicher gehen
Dachlatten nur noch
mit CE-Zeichen
Sonder- oder gesetzlicher Urlaub?
Vereinbaren die Arbeitsvertragsparteien ein zeitweises Ruhen des Arbeitsverhältnisses oder die Gewährung eines unbezahlten Sonderurlaubs, bleibt der
gesetzliche Urlaubsanspruch des Arbeitnehmers unberührt. Dies hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) mit
Urteil-Az.: 9 AZR 678/12 entschieden. Eine Kürzung des
gesetzlichen Urlaubsanspruchs dürfe in einem solchen
Fall nicht erfolgen. Über seinen Wunsch nach Sonderurlaub hat der Arbeitgeber nach billigem Ermessen
zu entscheiden. Oftmals wird mit der Gewährung von
Sonderurlaub eine anteilige Kürzung des gesetzlichen
oder (tarif)vertraglichen Urlaubsanspruchs verbunden. Diese Regelungen müssen aufgrund der BAGEntscheidung nun überdacht werden, so der ZVDH.
Bekanntlich sind seit 2001 tragende Dachlatten nach DIN 4074 S 10
bzw. S 13 zu sortieren und mit dem Ü-Zeichen zu versehen. Hintergrund waren die vielen Unfälle auf dem Dach aufgrund durchbrechender Dachlatten. Wegen des drastischen
Rückgangs der Unfälle hält die BauBG unverändert an der bewährten Dachlattenregelung fest. Mit dem Wegfall des Ü-Zeichens
als nationale Regelung und Ersatz durch das
CE-Zeichen für den europäischen Bereich
fehlt für Dachlatten jedoch eine rechtlich verbindliche Regelung, die
die BauBG mit heranziehen kann. Von Seiten der BauBG kam deshalb
die Forderung, Dachlatten mit CE-Zeichen zu versehen und damit eine
sichere Grundlage für die Tragfähigkeit der Dachlatten zu erhalten. Seit
2012 ist für tragend eingesetztes Bauschnittholz nach DIN EN 14081
das CE-Zeichen verpflichtend. Ab 2015 sind nur noch Dachlatten mit
CE-Zeichen zu verwenden!
Elektrofahrzeuge
Keine Steuervergünstigung
Die unternehmensfremde, private Nutzung eines dem Unternehmen
vollständig zugeordneten Fahrzeugs unterliegt der Umsatzsteuer. Für
umsatzsteuerliche Zwecke erfolgt jedoch keine Kürzung des inländischen Listenpreises bzw. der Aufwendungen um Aufwendungen, die
auf das Batteriesystem bei Elektro- und Hybridfahrzeugen entfallen.
Nutzt ein Unternehmer ein solches Fahrzeug auch privat, darf der
Bruttolistenpreis bei Anwendung der ertragssteuerlichen Ein-ProzentRegelung wegen der darin enthaltenen Kosten für das Batteriesystem
pauschal gemindert werden. Der Betrag richtet sich nach dem Anschaffungsjahr. Wird z.B. ein Neufahrzeug in 2014 erworben, erfolgt
eine Kürzung um 450 Euro je kWh, maximal jedoch um 9.500 Euro.
Falsch ausgestellte Quittungen können fatal sein. Das Finanzamt kann den Vorsteueranspruch streichen und Aussteller als
Steuerschuldner in Regress nehmen. Bei kleinen Summen zeigt
sich der Fiskus großzügig: Für Zahlungen bis zu einem Gesamtbetrag von 150 Euro brutto gelten vereinfachte Rechnungsanforderungen. Quittungen werden als so
genannte Kleinbetragsrechnungen anerkannt,
wenn vier zentrale Merkmale erfüllt sind: der Name und die
Anschrift des Ausstellers, das Ausstellungsdatum, die Art und
Menge der gelieferten Produkte oder Dienstleistungen sowie
der Bruttopreis und der anzuwendende Steuersatz. Falsch
ausgestellte Quittungen können zu einer tückischen Steuerfalle werden, warnt der Bundesverband der Bilanzbuchhalter
und Controller e.V. (BVBC). Viele Unternehmen und Pri-
vatleute setzen auf handschriftliche Belege – mit oder ohne
Quittungsblock. Dabei müssen die formalen Vorgaben genau
eingehalten werden. „Fehlerhafte Angaben auf Quittungen
gefährden den Vorsteuerabzug“, warnt Axel Uhrmacher, VizePräsident des BVBC. „Schnell streichen Finanzbeamte den
Erstattungsanspruch und
machen Nachforderungen
geltend.“ Bei einer Quittung
über 150 Euro brutto beträgt
der Vorsteuerabzug bei 19 % Umsatzsteuer immerhin rund
24 Euro. Werden Fehler zur Methode, kommen schnell hohe
Summen zusammen. Tipp des BVBC: Man sollte grundsätzlich auf handschriftliche Belege verzichten und nur aktuell
gültige Quittungsformulare verwenden. Unternehmen sollten
alle Mitarbeiter, die Quittungen ausstellen, nochmal für die
genaue Einhaltung der Formvorschriften sensibilisieren.
Steuerfalle Quittungsblock
42 Das DACH
Lieferung von Metallen
Umkehr der Umsatz
steuerschuldnerschaft
Bei der Umsatzbesteuerung von Metall-Lieferungen
ist zu beachten, dass nicht mehr der Lieferer die
Umsatzsteuer schuldet, sondern der unternehmerische Abnehmer. Durch dieses Verfahren soll
Umsatzsteuerbetrug im Handel mit Metallen
verhindert werden. Betroffen sind alle in
der Anlage 4 zum Umsatzsteuergesetz
(UStG) aufgeführten Metalle. Die
Produkte sind dort mit ihren jeweiligen Zolltarifnummern abgebildet.
Die Neuregelung gilt
für reine Lieferungen
von Gegenständen
(ohne Einbau/Montage), Lieferungen innerhalb Deutschlands,
an unternehmerische Abnehmer.
die Lieferung von Metall-Abfällen und
Metall-Schrott, Metalle, die Teil einer
Werklieferung z.B. an einem Bauwerk sind (Lieferung mit Einbau/
Montage). Hierfür gilt aber ggf.
die Regelung zur Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers bei Bauleistungen.
Die Neuregelung gilt nicht für sonstige Leistungen im Zusammenhang mit Metallen (Transport, Umarbeitungen),
T h e
n e x t
Der Lieferer muss dem Abnehmer
eine Rechnung ohne Umsatzsteuer
(sog. Netto-Rechnung) ausstellen. In die
Rechnung muss er den Hinweis „Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers“ aufnehmen. Der
Abnehmer zahlt an den Lieferer nur den Netto-Betrag. Er
muss die Umsatzsteuer für die empfangene Lieferung selbst
errechnen, in seiner Umsatzsteuer-Voranmeldung anmelden
und kann sich gleichzeitig den entsprechenden Betrag an
Vorsteuer abziehen. Ratsam ist, die Angelegenheit mit dem
Steuerberater zu besprechen.
Ein Merkblatt des ZVDH ist für Mitgliedsbetriebe auch unter
www.dachdecker.de zu beziehen.
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Hier die Lösungssumme der 6 Seitenzahlen eintragen, auf denen sich die
unten gezeigten Bilder befinden.
Es liegt gut in der Hand, man ist sehr flexibel damit unterwegs und es hat schon
so manches Problem auf schnelle und
einfache Weise gelöst. Auf dem 7,9 ZollDisplay sieht alles scharf und realistisch
aus. Leuchtende Farben und Fotos. Wi-Fi
+ 4G mit 16 GB Speicher. Gewinnen geht einfach: Das DACH durchblättern
und die Bilder auf den dazugehörigen Seiten sichten, Seitenzahlen addieren,
Gewinnzahl an Das DACH senden – etwas Glück haben und schon bald
vom iPad mini profitieren.
Über ein nagelneues iPad mini kann sich die H.-W. Fischer Bedachungen
GmbH in Cuxhaven freuen. Sie schickte uns die richtige Lösungszahl unseres Bilderrätsels aus Heft III/2014 und hat damit einen guten Assistenten
bei der Kundenberatung zur Hand. Der Mitgliedsbetrieb der DachdeckerEinkauf Nordwest eG, Weyhe bei Bremen, wird von der Niederlassung in
Bremerhaven betreut und sein iPad demnächst von NL-Leiterin Janeke de
Beet erhalten. Herzlichen Glückwunsch!
Impressum
Die Lösungszahl aus dem Rätsel
der vorhergehenden Ausgabe: 176
Schicken Sie die Lösungszahl an:
ZEDACH CONCEPT GmbH
Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel
Fax: 0431 54027-79
Einsendeschluss ist der 20. Februar 2015.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Das DACH 12. Jahrgang
Erscheint quartalsweise
Herausgeber:
ZEDACH eG
Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks
c/o ZEDACH CONCEPT GmbH
Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel
Tel. 0431 54027-73, Fax 0431 54027-79
[email protected], www.zedach.com
Konzeption und Inhalt:
ZEDACH CONCEPT GmbH
Jean Pierre Beyer,
[email protected]
Henning Höpken,
[email protected]
Redaktionsbeirat:
Andreas Hauf, Stefan Klusmann,
Jürgen Matuschke, Volkmar Sangl,
Bernhard Scheithauer, Raimund Schrader,
Frank Skitschak
Redaktion:
Henning Höpken
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Harald Friedrich, Knut Köstergarten,
Margot Müller, Markus Petry, Henry Rasch
Grafik und Layout:
Frank Petersen,
Carolin Martin (RM), Michael Kunsch (NW, OST)
Cartoon:
Gunga
Lektorat:
Renate Redmann
Anzeigenverwaltung:
ZEDACH CONCEPT GmbH
Anzeigenschluss:
Vier Wochen vor Erscheinen
Bildbearbeitung:
L+S digital, Kiel
Druck:
dfn! Kiel
Abonnementsbedingungen:
Einzelheftpreis 3,- Euro.
Der Bezugspreis für Mitglieder der ZEDACH-Gruppe
ist in der Mitgliedschaft enthalten.
44 Das DACH
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Das DACH
45
Persönlich: Nachgefragt
Anke Maske
Ein persönlicher Fragebogen an Anke Maske.
Die Diplom-Betriebswirtin führt die Geschäfte
des Landesinnungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Brandenburg in Potsdam, der sich in
den letzten Monaten neu aufgestellt hat. Gleichzeitig führt sie noch die Geschäfte des Landesverbandes der Tischler.
Nach
gefragt
Frau Maske, wie führt sich ein Verband einer
Männerdomäne?
Gut, durch gegenseitige Achtung für den Beruf.
Das Besondere am LIV Brandenburg?
Der LIV Brandenburg ist ein Verband zum „Anfassen“.
Wir sind für alle Fragen, Sorgen, Ideen Ansprechpartner, ohne im Vorfeld zu bewerten. Wir hören zu.
Hat Innung Zukunft?
Ja, und ich sage Ihnen warum. Weil wir vor den Betrieben stehen und für sie da sind. Wir setzen uns für das
Handwerk ein und fördern die Gemeinschaft. Es wird
zu viel geklagt. Wir versuchen Wege zu finden, bilden
unseren Nachwuchs aus, fördern die Handwerkskultur und sind eine starke Stütze für jeden und alles.
Ihre Meinung zum Meisterzwang?
Es gibt keinen Meisterzwang. Wer im Dachdeckerhandwerk ein Unternehmen führen, möchte muss
Qualifikationen vorweisen. Der Meisterbrief beinhaltet
alles Notwendige, um ein Unternehmen zu führen.
Unsere Bürger müssen sich auf Qualität verlassen
können. Das zeigt der Meisterbrief. Er muss bleiben.
Nur durch die Qualität im Handwerk kann die Bundesregierung ihre aktuell diskutierten energiepolitischen
Ziele erreichen. Wir sind das Fachhandwerk, auf das
sich jeder Bürger verlassen kann.
Ihr Lebensmotto?
„Geht nicht gibt´s nicht”
Brandenburg – gutes Klima für Dachhaie?
Ein gutes Klima? Nein!!! Als LIV Brandenburg informieren wir auch unsere Brandenburger und Brandenburgerinnen. Wir klären auf! Handwerk hat seinen
Preis. Wer das versteht, ist bereit!
Social Media – Zukunft auch für Verbände?
Schneller und moderner geht Werbung nicht und es
ist zu bezahlen. Wir investieren gut 20 Minuten pro Tag
und erreichen viele Leser mit interessanten Neuigkeiten. Die moderne Litfasssäule.
Können Sie politische Gremien beeinflussen?
Das wäre schön, aber lassen sich Politiker beeinflussen? Nein. Wir können aufklären, hinweisen, dranbleiben. Die Gespräche mit Politikern zeigen mir immer
wieder, dass das Handwerk zu wenig Lobby hat.
Ihr Lebensmotto?
Geht nicht gibt’s nicht – hat mein Vater uns immer
wieder gesagt.
Der beste Ratschlag, den sie bisher bekamen?
Wer zuerst spricht, verliert.
Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?
Musik und Tanz.
25 Jahre nach der Wende. War alles gut?
Nicht alles, aber besser als vorher.
46 Das DACH
Anschluss,
fertig, los!
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Das VELUX Innenfutter:
� Einfache Montage
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Inkl. Dampfsperrschürze BBX
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Ideal auch für
Feuchträume
Das DACH
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