Ihr seid die Zukunft der Kirche!
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Ihr seid die Zukunft der Kirche!
„Ihr seid die Zukunft der Kirche!“ von Kornelia Olbrich und Edith Klenner Im Rahmen der „Schülertage des Bistums Speyer 2013“ konnten Vertreter der Bistumsleitung am 17.1.2013 über 90 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Johanneum aus Homburg in Speyer begrüßen. Die Jugendlichen waren einer Einladung des Bischofs Karl-Heinz Wiesemann zu einem der Begegnungstage gefolgt, die erstmals zum Thema „Meine Diözese“ für alle Oberstufenschüler des Bistums angeboten wurden. Da wollten auch die Zehntklässler und die Religionsneigungskurse des christlich geprägten Johanneums dabei sein. Wo könnte ein solcher Tag in Speyer anders beginnen als in dem romanischen Dom, dem Herzstück des Bistums und Weltkulturerbe? dafür eignet, um sich auf eine Dombesichtigung vorzubereiten“, wie Hannah Daubaris und Svenja Marx versicherten. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Domdekan Dr. Christoph Kohl wurden die Schülerinnen und Schüler von drei Experten erwartet, die Kostbarkeiten des Doms präsentierten. Pfarrer Dr. Stefan Seckinger, der als ehemaliger Domkaplan eine besondere Beziehung zum Dom hat, begleitete die Jugendlichen in die unterirdischen Gewölbe der größten romanischen Hallenkrypta, die teils als Gottesdienstraum genutzt wird, teils aber auch als Grablege für das salische Kaiserhaus dient. Einen im wahrsten Sinne bleibenden Eindruck nahm Jasmin Memmer vom Dom mit nach Hause. Die begabte Zeichnerin skizzierte vor Ort das Westwerk der romanischen Kathedrale mit dem Hauptportal und der großen Fensterrosette. Zeitgleich stellte Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer in der Sakristei mit spürbarer Begeisterung den „Codex aureus“, das im 11. Jahrhundert entstandene salische KaiserEvangeliar, vor. Dieses „Goldene Evangelienbuch“, das einige Schüler eigenhändig aus der schützenden Metallschatulle heben durften, machte mit seinen prächtigen Buchillustrationen seinem Namen alle Ehre. Vorsichtig berührten die Schüler die mit Goldtinte geschriebenen Buchstaben und zeigten sich sehr beeindruckt von dem Werk, das selbst als Faksimile noch von immensem Wert ist. Ein besonderes Bonbon bot auch Christoph Keggenhoff, der als Stellvertretender Domorganist die beiden neuen Orgeln vorstellte. „Herr Keggenhoff zeigte uns als kleines Highlight durch sein Spielen und die Vorführung den wundervollen, einzigartigen Klang der „Königin der Instrumente“, schwärmte Schülerin Johanna Kilburg. Auf gute Resonanz war bei den Jugendlichen im Vorfeld auch die neue Internet-Plattform „Kaiserdom virtuell“ gestoßen, die sich „sehr Zeichnung des Domes von Jasmin Memmer, Kl. 10b Für die weiteren Gesprächsangebote trennten sich die Wege der 10er-Klassen und der Schüler der beiden Neigungskurse im Fach Religion. Domdekan Dr. Christoph Kohl stellte sich als Mitglied des Domkapitels den Fragen der Neigungskurse von Pfarrer Dr. Seckinger. Die Schüler der Klassenstufe 10 mit ihren Religionslehrerinnen Kornelia Olbrich und Edith Klenner erhielten in einem einstündigen Gespräch mit dem Generalvikar des Bistums Speyer, Dr. Franz Jung, einen äußerst interessanten Einblick in die Arbeit der Bistumsleitung. „Bevor wir jedoch mit unseren Fragen loslegten“, erinnerte sich Malte Kerl aus der Klasse 10eu, „gaben Vertreter der beiden Jugendgruppen des Johanneums, KSJ und DPSG, dem Generalvikar einen kurzen Eindruck unserer Aktivitäten.“ Recht schnell „war das erste Eis durch die lockere Art des Generalvikars gebrochen“, lobte Valeria Nardi das angenehme Klima der Begegnung. Bemerkenswert fand Joanne Aksoy, dass die zahlreichen Fragen und Anregungen, die die Jugendlichen mitgebracht hatten, sehr zufriedenstellend und ausführlich beantwortet wurden. „Unsere erste Frage war gleich eine sehr persönliche“, räumte Malte Kerl ein. „Wir interessierten uns dafür, wie der Generalvikar seine Berufung gespürt hat, worauf Dr. Jung uns über seine Stationen auf dem Weg zum Priester berichtete.“ Der breite Themenfächer der Fragen reichte vom Zölibat über den Bistumshaushalt und die Gemeindepastoral 2015 bis hin zu den Missbrauchsfällen. Nach den Aufgaben eines Generalvikars befragt, betonte Dr. Jung, er sehe den Sinn seiner Arbeit darin, für die Zukunft des Bistums Speyer zu kämpfen, was aber auch eine Herausforderung darstelle. Mit großem Engagement griff der Generalvikar die Frage nach der Gestalt der Kirche im 21. Jahrhundert auf. „Ihr seid die Zukunft der Kirche!“ war die zentrale Botschaft, die Dr. Jung den Jugendlichen mit auf den Weg gab. Die Kirche wolle auf die Anliegen der jungen Menschen eingehen. Domdekan Dr. Christoph Kohl lud die Schüler nachdrücklich zur Stellungnahme ein: „Jetzt will ich aber eure Erwartungen an die Kirche hören.“ Die Religions-Neigungskurse nutzten die Chance, Dr. Kohl ihre Hoffnungen auf eine „Kirche, die für alle Menschen da ist“, ans Herz zu legen. Sie wünschten sich auch „moderne Gottesdienstformen für Jugendliche“. Der Pressesprecher der Diözese, Markus Herr, machte seinen anschließenden Vortrag über die zahlreichen Facetten des Bistums Speyer am Bild des Weinstocks fest. Vor allem die anschaulichen Beispiele machten es den Jugendlichen leicht, „gute Einblicke in die Struktur des Bistums zu gewinnen“, bemerkte Malte Kerl. Als Dankeschön überreichte Religionslehrerin Kornelia Olbrich im Namen der Schüler die neueste Ausgabe des „Johanneumsheftes“, eines schuleigenen Jahrbuches, sowie eine Broschüre, die die Lebendigkeit der Schule mit ihren vielfältigen Angeboten spürbar macht. Nach so viel Input ließen die Jugendlichen sich das Mittagessen, zu dem die Diözese eingeladen hatte, gut schmecken. Im Nachmittag führte ein Team von BDKJ und Caritas in die verschiedenen Formen von Freiwilligendiensten ein. Im Rahmen dessen knüpften die Schüler aus vielen bunten Schnüren ein Netzwerk, das ihr eigenes Eingebundensein in unterschiedliche Gruppen sichtbar werden ließ. Den Abschluss eines dichten Tagesprogramms bildeten Vertreter der Caritas, die in Interviews die vielfältige Beratungsarbeit der Caritas, wie Schwangerschaftsberatung oder Suchtberatung, lebendig werden ließen. „Was bleibt, ist die Erfahrung der Schülerinnen und Schüler, von der Kirche ernst genommen zu werden und engagierten Menschen zu begegnen, die der Kirche ein Gesicht geben“, so Religionslehrerin Edith Klenner zum Abschluss des Begegnungstages in Speyer. „Alles in allem war es ein gelungener Tag“, resümmierte Schülerin Valeria Nardi, als der Bus wieder in Homburg einlief.