Berliner Mädchenchor: Zauberflöte am 14.12.2014, Programmheft

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Berliner Mädchenchor: Zauberflöte am 14.12.2014, Programmheft
Die Zauberflöte
von W. A. Mozart, bearbeitet für Kinder von Nadja Merzyn
gesungen und gespielt vom
Aufbauchor des Berliner Mädchenchores
Sonntag, 14. Dezember 2014, 15 Uhr
Lindenkirche, Berlin-Wilmersdorf
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Die Handlung
Der junge Prinz Tamino wird in letzter Sekunde von den drei Damen vor einer Riesenschlange gerettet. Diese zeigen ihm ein Bild von Pamina, die vom Sonnenpriester
Sarastro gefangen gehalten wird. Tamino verliebt sich sofort in das Bild und erhält
den Auftrag, Pamina zu retten. Der müßiggängerische Vogelfänger Papageno soll ihn
dabei unterstützen. Damit die Befreiung gelingt, geben die drei Damen Tamino eine
Zauberflöte und Papageno ein magisches Glockenspiel. Die beiden Gefährten eilen
in unterschiedliche Richtungen davon.
Papageno findet Pamina in Sarastros Reich
und berichtet ihr, dass der verliebte Tamino
zu ihrer Rettung aufgebrochen ist. Derweil
erreicht Tamino, von drei Knaben geführt,
Sarastros Weisheitstempel. Doch an der
Tempelpforte wird ihm zunächst der Einlass
verwehrt.
Sarastro versammelt sich mit den Eingeweihten im Zauberwald und erklärt ihnen,
dass sie freundlich zu Tamino sein sollen. Da
treffen sich Tamino und Papageno wieder
und beobachten gemeinsam die Versammlung, werden aber schon bald entdeckt.
Sarastro wünscht, dass Tamino als Priester des Weisheitstempels geweiht wird, und
erklärt, dass er Pamina nur entführt habe, um sie vor der bösen Königin der Nacht
zu bewahren, die auch den Tempel zerstören wolle. Tamino und Pamina seien füreinander bestimmt, und auch für Papageno gebe es eine Papagena. Sie müssten zuvor
jedoch drei Prüfungen bestehen. Tamino und der zaghafte Papageno willigen ein.
Währenddessen erscheint die Königin der Nacht Pamina im Garten von Sarastros
Reich. Auch sie möchte, dass Pamina und Tamino zusammenkommen. Aber sie will
verhindern, dass Tamino in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen wird und gibt
Pamina ein Messer, mit dem sie ihren Erzfeind Sarastro töten soll.
Tamino und Papageno unterziehen sich den Prüfungen. Aber der Vogelhändler versagt schon zu Beginn und kann Tamino nicht weiter begleiten. Pamina darf dagegen
weiter ihrem Tamino folgen; mit Hilfe der Zauberflöte bestehen sie die letzten beiden
Prüfungen. Der verzweifelte Papageno wird durch sein magisches Glockenspiel mit
Papagena vereint. Die Königin der Nacht versucht einen Überfall auf den Tempel,
wird dabei jedoch vernichtet. Tamino und Pamina werden schließlich durch Sarastro
gemeinsam in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen.
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Die Lieder
Ouvertüre (instrumental)
Zu Hilfe (instrumental)
Stirb Ungeheuer
Der Vogelfänger bin ich ja
Dies Bildnis ist bezaubernd schön
Rezitativ (instrumental)
O zittre nicht, mein lieber Sohn
Bei Männern, welche Liebe fühlen
Zum Ziele führt dich diese Bahn
Flötenarie (instrumental)
Marcia (instrumental)
O Isis und Osiris
Wie? Wie? Wie?
Der Hölle Rache (instrumental)
Seid uns zum zweiten Mal willkommen
(Solo der 3 Knaben)
Ach, ich fühl’s
Chor der Priester (instrumental)
Ein Mädchen oder Weibchen
Tamino mein, o welch ein Glück
(Violine und Violoncello)
Marsch „Triumph, Triumph!“
Erklinge Glockenspiel erklinge
Pa-Pa-Pa
Zerschmettert, vernichtet ist
unsere Macht
Die Strahlen der Sonne
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Emanuel Schikaneder
für Kinder bearbeitet von Nadja Merzyn
Pause nach der 6. Szene (Zauberwald)
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Die Zauberflöte – Vereinigung mehrerer Musik- und Theaterstile
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) nannte seine Zauberflöte eine „deutsche
Oper“. Tatsächlich vereinigt das Werk aber einige höchst unterschiedliche Musik- und
Theaterstile – die Opera seria, die Opera buffa und die Tragédie lyrique. Formal ist
die Zauberflöte ein Singspiel und steht mit ihren märchenhaften Inhalten und spektakulären Bühnenverwandlungen in der Tradition des Alt-Wiener Zaubertheaters, einer
damals sehr populären Wiener Sonderform des Singspiels.
Aufführungspraxis
„Die Zauberflöte“ wurde am 30. September 1791 – rund zwei Monate vor Mozarts
Tod – in Schikaneders Freihaustheater in Wien uraufgeführt. Mit der Zauberflöte war
der Komponist – nach „Le nozze de Figaro“ (1786), „Don Giovanni“ (1787) und „Cosi
fan tutte“ (1790) – zur deutschen Sprache zurückgekehrt.
Das im Original etwa dreistündige Werk zählt zu den weltweit bekanntesten und am
häufigsten inszenierten Opern. Zahlreiche Arien, wie „Der Vogelfänger bin ich ja“,
„Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ und die Arie der Königin der Nacht, sind auch
vielen vertraut, die die Oper noch nie gesehen haben. Da die Zauberflöte aufgrund
ihres märchenhaften Charakters leicht zugänglich ist, wird sie außerdem häufig für
junge Zuschauer inszeniert oder auch als Marionettentheater gezeigt.
Literarischer Hintergrund
Das Libretto stammt von Emanuel Schikaneder (1751 – 1812), Schauspieler, Sänger,
Regisseur, Dichter und Theaterdirektor. Geschichte und Texte der Zauberflöte gehen
auf „Der Stein der Weisen“, ein Märchen des deutschen Dichters Christoph Martin
Wieland (1733 – 1813), zurück. Wieland war einer der bedeutendsten Schriftsteller
der Aufklärung im deutschen Sprachraum und der Älteste des Vierergestirns der
Weimarer Klassik neben Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang Goethe und
Friedrich Schiller. Wieland persiflierte in „Der Stein der Weisen“ die Bemühungen
der Alchemisten um die Erlangung von Reichtum. Ähnlich spöttisch sagt Mephisto
in Goethes Faust II: „Wenn sie den Stein der Weisen hätten, / Der Weise mangelte
dem Stein.“
Der Stein der Weisen
Als „Stein der Weisen“ (lat. Lapis philosophorum; arab. El Iksir, daraus dt. Elixier)
bezeichneten die Alchemisten (von altägyptisch khem, dt. „schwarz“), die eine alte
Naturphilosophie vertraten, seit der Spätantike eine angebliche Substanz, mit der
man unedle Metalle wie Quecksilber in Gold oder Silber verwandeln könne. Vielen
Alchemisten galt der Stein der Weisen zudem als Universalmedizin. Die Alchemie
wurde im Laufe des 17./18. Jahrhunderts von der modernen Chemie und Pharmakologie abgelöst.
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Ein Thema – vielfältige Geschichten
Der „Stein der Weisen“ taucht in der Kinder- und Jugendliteratur des 20. Jahrhunderts
erneut auf. In Band 3 der Comic-Serie „Die Schlümpfe“ (Der gefangene Schlumpf,
erschienen 1959) möchte der böse Zauberer Gargamel den Stein der Weisen mittels
Zutat Schlumpf herstellen, um dann Metall in Gold verwandeln zu können. Schlangengift, Schwefelsalz, gereinigtes Quecksilber und viele andere Zutaten schlumpft
er schon, er muss noch nur in dem erhitzten Trank einen kleinen Schlumpf auflösen,
was ihm schließlich auch gelingt. – Im ersten Band der Harry-Potter-Reihe mit dem
Titel „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (1997) findet der Zauberschüler Harry
Potter heraus, dass in der Zauber- und Hexenschule Hogwarts ein geheimnisvoller Gegenstand versteckt ist. Dabei handelt es sich vermutlich um den sagenhaften
Stein der Weisen, der seinem Besitzer Reichtum und ewiges Leben verleiht.
Bühnenbild
Neben zahlreichen Melodien aus der Zauberflöte sind auch die Bühnenbildentwürfe
des preußischen Architekten und Malers Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841) für die
Berliner Erstaufführung im Jahr 1816 im kollektiven Gedächtnis aller Opernfreunde
Bühnenbildentwurf von Karl Friedrich Schinkel: Die Sternenhalle der Königin der Nacht (1815). Das Original
befindet sich im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin.
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verankert. Sie markierten damals die ästhetische Reform des Berliner Theaters und
wurden seitdem unzählige Male nachgeahmt. So begegnen wir etwa dem legendär
gewordenen Sternenhimmel auch in der Inszenierung von August Everding an der
Staatsoper Unter den Linden aus dem Jahr 1994, die bis heute zu den Klassikern im
Repertoire des Hauses zählt.
Der Mensch an sich
Zunächst im bunt schillernden Gewand einer Zauberposse auftretend, wendet sich
„Die Zauberflöte“ im Verlauf der Handlung zunehmend der Verkündigung freimaurerischer Ideale – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität – zu.
Der Großteil dieser Werte entstammt der Ethik und Philosophie des Zeitalters der
Aufklärung. Das Ziel der Freimaurerei besteht darin, diese fünf Grundsätze im Alltag zu leben, um so das menschlich Gute in der Welt zu fördern. Dementsprechend
sollen sich bei den Freimaurern auch alle sozialen Schichten, Bildungsgrade und
Glaubensvorstellungen wiederfinden. Denn für Freimaurer steht „der Mensch an sich“
im Mittelpunkt. Emanuel Schikaneder, selbst Freimaurer wie Wolfgang Amadeus
Mozart, bringt diese Einstellung im Libretto der Zauberflöte mit den Worten „Er ist
Prinz, noch mehr, er ist ein Mensch!“ zum Ausdruck.
Schikaneder als Papageno
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Die Mitwirkenden
Musikalische Leitung, Dramaturgie und szenische Einstudierung
Nadja und Alexander Merzyn
Musik
Mari Watanabe (Klavier), Christine Goldammer (Querflöte),
Izabella Jakubowska-Bialas (Violine), Alexander Merzyn (Violoncello)
Sängerinnen / Darstellerinnen
Ensemble: Priester und Bäume
Tabea-Caroline Abramowski, Christina von Amsberg, Rixa-Luise von Amsberg,
Antonia Bartsch, India Baum, Anja Büchner, Magali Correll, Sinya Coupar, Antonia
Finkenstaedt, Charlotte Goldammer, Lea Hinrichs, Nilu Ema Kellner, Klara Maria
Krenz, Marta Kux, Clelia Lindenberger, Sophia Lüdinghausen, Jelisaveta Lukovenkova, Luise Meinel, Johanna Mielisch, Luise Mielisch, Theresa Sagebiel, Luisa Schmid,
Antonia Schönball, Emilia Vogt, Alvina Wewerka, Antonella Wewerka, Maria Zaumseil
Solo-Rollen in der Reihenfolge ihres Auftritts
Jonna Scharfe (Tamino), Alvina Wewerka (Schlange), Antonella Wewerka (1. Dame),
Magali Correll (2. Dame), Charlotte Goldammer (3. Dame), Luise Jungius (Papageno),
Johanna Mielisch (Königin der Nacht), Klara Maria Krenz (Pamina), Anja Büchner
(Knabe), Jelisaveta Lukovenkova (Knabe), Marta Kux (Knabe), Lea Hinrichs (Stimme), Rixa-Luise von Amsberg (Tier), Clelia Lindenberger (Tier), Luisa Schmid (Tier),
Antonia Schönball (Tier), Alvina Wewerka (Tier), Emilia Vogt (Tier), Sinya Coupar
(Sarastro), Antonia Bartsch (Sprecher), Christina von Amsberg (Weib/Papagena)
Mitarbeit
Bühnenbild/Technische Leitung/Programmheft: Nicola von Amsberg
Inspizientin: Constanze von Meding-von Amsberg
Licht: Jens-Peer Müller
Beamer: Rebecca von Amsberg, Sophie Nguyen
Kostüme/Ausstattung: Eltern der Aufbauchormädchen, private Leihgaben, BMCFundus, Maren Carbon-Correll, Karin Groth, Wiltrud Heise (Schneiderei)
Garderobe/Maske: Leila Crispien, Mira Schadler, Pauline Schupp, Florence Stowiezky
Fotografie, Ton- und Videodokumentation: Marcus von Amsberg
Wir bedanken uns für die Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung des Berliner
Mädchenchores e.V.
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Der Berliner Mädchenchor (BMC)
wurde 1986 an der Lindenkirche in Berlin-Wilmersdorf gegründet. Er ist eine Chorschule der
Musikschule City-West. Die Mädchen durchlaufen zunächst drei Vorchöre, in denen sie Freude
am Singen ein- bis dreistimmiger Chorliteratur entfalten und musikalische Grundkenntnisse
erwerben. Mit 13 Jahren treten sie dann in den Konzertchor ein, dessen vielfältiges Repertoire
mehrstimmige Literatur aus allen Epochen bildet. Der Konzertchor unter Leitung von Sabine
Wüsthoff wirkt an Produktionen renommierter Berliner Chöre und Orchester mit und nimmt
regelmäßig an internationalen Chorwettbewerben teil, bei denen er schon mehrfach Preise gewonnen hat, zuletzt beim 9. Deutschen Chorwettbewerb in Weimar 2014 einen 2. Preis und den
Sonderpreis der Volksbanken Raiffeisenbanken für die beste Performance.
Im Aufbauchor (Leitung: Nadja und Alexander Merzyn) singen die Mädchen mehrstimmig
und werden individuell gefördert. Das musikalische Programm umfasst neben Auftritten in der
Kirchengemeinde auch Aufführungen kleinerer Musiktheaterstücke.
Die Vorchöre stehen allen Mädchen, die gerne singen, offen. Der Einstieg ist jederzeit möglich.
Lediglich für die Aufnahme in den Konzertchor ist ein Vorsingen erforderlich.
PROBEN
in der Lindenkirchengemeinde, Johannisberger Str. 15A, 14197 Berlin
Vorchor (6 bis 8 Jahre)
Montag 15:00 – 16:00 Uhr (Lindenkirche) oder
Donnerstag 14:45 – 15:45 Uhr (Ruppin-Schule)
Aufbauchor (8 bis 10 Jahre)
Donnerstag 16:00 – 18:00 Uhr
Kleiner Konzertchor (10 bis 13 Jahre)
Montag 16:30 – 18:30 Uhr
Konzertchor (13 bis 22 Jahre)
Montag 18:30 – 19:30 Uhr und
Donnerstag 17:00 – 19:30 Uhr
Die Gesellschaft zur Förderung des Berliner Mädchenchores e.V.
wurde 1999 gegründet. Zweck des Vereins ist die ideelle und materielle Förderung der musikpädagogischen Arbeit, der musikalischen Bildung und Erziehung, von Konzertauftritten, Chorreisen und Probenfahrten, internationalen Jugendchorbegegnungen und von sozial schwachen
Chormitgliedern. Konkret hilft der Verein dem Chor zum Beispiel bei der Beschaffung von Lehr-,
Lern- und Anschauungsmaterial sowie von Ausstattungsgegenständen für die Singspiele, bei
der Öffentlichkeitsarbeit, den Chorreisen und der Alumnaearbeit.
UNTERSTÜTZEN SIE DEN BERLINER MÄDCHENCHOR
durch eine Mitgliedschaft im Förderverein (Jahresbeitrag 30 Euro) oder durch eine Spende.
Der Förderverein ist als gemeinnützig anerkannt. Es können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden. Spendenkonto: IBAN DE85 1007 0024 0510 8394 00.
KONTAKT
Berliner Mädchenchor
Sabine Wüsthoff, Gesamtleitung
[email protected]
Gesellschaft zur Förderung des BMC e.V.
Lisa Arntz, 1. Vorsitzende
[email protected]
www.berlinermaedchenchor.de
youtube.com/berlinermaedchenchor
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