2010/07_08 - vlbs Rheinland

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2010/07_08 - vlbs Rheinland
vlbs-aktuell
Organ des Verbandes der Lehrerinnen und Lehrer
an berufsbildenden Schulen (vlbs) im DBB
Jahrgang 32
Juli / August 2010
Nr. 7 / 8
Welche Zukunft hat das duale Berufsausbildungssystem?
Ulrich Brenken als Experte auf dem Kongress der FDP-Fraktionsvorsitzendenkonferenz in Mainz
(hk) Eine endgültige Antwort auf
die Frage „Welche Zukunft hat
das duale Berufsbildungssystem?“
konnten die rund 100 Teilnehmer
nicht geben auf dem sehr gut besuchten Kongress, zu dem Herbert
Mertin, FDP-Fraktionsvorsitzender im Mainzer Landtag, und
Nicole Morsblech, die bildungspolitische Sprecherin der FDPFraktion, im Juni nach Mainz eingeladen hatten.
Herbert Mertin stellte bei seiner Begrüßung heraus, wie „neidvoll“ in
anderen Ländern auf die Erfolge des
dualen Berufsausbildungssystems
gesehen werde, und kritisierte, dass
die berufsbildenden Schulen bei der
Lehrerversorgung „stiefmütterlich“
behandelt würden.
Die aktuelle Veränderung der Schullandschaft in Rheinland-Pfalz durch
die „Realschule plus“ berge das Potenzial, dass die berufsbildenden
Schulen und die Berufsausbildung in
der Bildungsplanung der Jugendlichen in den Hintergrund geraten
könnten.
Er freute sich, dass er nicht nur fünf
ausgewiesene Experten für Berufsbildung begrüßen durfte, darunter
den „immer kampfbereiten Vorsit-
zenden des vlbs, Ulrich Brenken“,
sondern auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete, Landtagsabgeordnete,
Schulleiter und Vertreter von anderen Lehrerverbänden.
Nicole Morsblech, die die Veranstaltung gewohnt souverän und kenntnisreich moderierte, freute sich, dass
so viele fachkundige Gäste der Einladung gefolgt waren. Durch den
„Dauerbrenner Bologna-Reform“ sei
zuletzt viel über die Qualität und
Zukunft der Bildungsgänge im allgemein bildenden Bereich diskutiert
worden. Die berufliche Bildung,
insbesondere die im dualen System,
sei dabei etwas aus dem Blick der
Öffentlichkeit geraten. Dabei garantiere gerade sie Durchlässigkeit und
Chancengerechtigkeit im deutschen
Bildungssystem, konstatierte Nicole
Morsblech.
In fünf Referaten beleuchteten die
Podiumsteilnehmer unterschiedliche
Aspekte der dualen Berufsausbildung.
Professorin Dr. Jutta Rump, Fachhochschule Ludwigshafen, lobte die
duale Ausbildung als ein langjähriges Erfolgsmodell und setzte auf ein
ganzheitliches Konzept der Dualität
in der gesamten Bildungslaufbahn ab
Ulrich Brenken, der Landesvorsitzende des
vlbs Rheinland-Pfalz, bei seinem Vortrag.
In dieser Ausgabe:
Welche Zukunft hat das duale
Berufsausbildungssystem?
Titelseite bis Seite 39
Neues Pädagogisches Landesinstitut
Rheinland-Pfalz
Seite 38
vlbs-Vertreter auf einer dbb-Fortbildung in Königswinter
Seite 39
BV-Südwestpfalz: Weiterqualifizierungsmöglichkeiten im
gehobenen Dienst
Seminar: Stressfrei und selbstbestimmt im beruflichen Alltag Seite 40
dbb Bundsfrauenversammlung
in Potsdam
Langeweile an der Schule
Seite 41
BV Trier: Neuwahl des Vorstandes
Lehramtsanwärter in RheinlandPfalz 2010
Seite 42
IN KÜRZE
OV Simmern: OStD i.R. Bruno
Schlechtriemen seit 50 Jahren
Mitglied im vlbs
Seite 43
Rheinland-pfälzischer Berufsschultag
am 24. September 2010 in Bad Kreuznach
OV Bernkastel-Kues: OStR Werner
Klein verlässt den aktiven Schuldienst
OV Mainz: Gewinn überreicht
Seite 44
38
vlbs-aktuell
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Die Experten auf dem Podium der FDP-Fraktionsvorsitzendenkonferenz mit Moderatorin Nicole Morsblech (v.l.n.r.): Dr. Dirk Hannowsky
(Geschäftsführer der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz), Michael Böffel (Leiter des Geschäftsbereichs Ausbildung der
Industrie- und Handelskammer für die Pfalz), Günther Tartter (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Rheinhessen), Nicole Morsblech
MdL (bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion), Ulrich Brenken (Landesvorsitzender des vlbs Rheinland-Pfalz) und Professorin
Dr. Jutta Rump (Fachhochschule Ludwigshafen)
dem Kindergarten bis ins Studium.
Jeder müsse lebenslang „in Bewegung bleiben“ und „in Balance bleiben“, um seine „employability“ zu
erhalten. Unser aller Wohlstand hänge davon ab, dass Deutschland genügend innovative, leistungsfähige
Fachkräfte habe, so Professorin
Rump. Notwendig sei dazu auch eine
Vernetzung und Kooperation aller
Partner bei der Bildung über das
gesamte Berufsleben hinweg.
Ulrich Brenken, Landesvorsitzender
des vlbs Rheinland-Pfalz, hatte –
typisch Lehrer, wie er selber sagte –
eine Übersicht zu den Bildungsangeboten der berufsbildenden Schulen
auf jedem Platz verteilt. „Es handelt
sich um das adressatenorientierteste,
innovativste, chancenreichste und am
besten vernetzte System, das die
Bildungslandschaft in Deutschland
zu bieten hat, mit allen Abschlüssen,
die es überhaupt gibt – vom Hauptschulabschluss über die mittlere Reife, die Fachhochschulreife bis hin
zur allgemeinen Hochschulreife, dem
Abitur – und bis in die Erwachsenenbildung. Wir führen dabei hinein in
Beruf UND Studium.“, erläuterte
Ulrich Brenken die Vorzüge der berufsbildenden Schulen. Berufsbildungspolitik sei immer auch Wirtschafts- und Standortpolitik, betonte
er im Hinblick auf die zahlreich anwesenden Landes- und Bundespolitiker. Auf seinen Hinweis, dass mehr
als die Hälfte der Schülerinnen und
Schüler über 18 Jahre alt und deswegen als Jungwähler zu gewinnen
seien, erntete er zustimmendes Lachen.
Er lobte die Landesregierung, die auf
die Nachfrage nach Plätzen an den
beruflichen Gymnasien reagiere und
den Ausbau dieser Schulform in
Rheinland-Pfalz fördere, kritisierte
aber auch, dass mit „Keiner ohne
Abschluss“ eine Konkurrenz zum
Berufsvorbereitungsjahr eingerichtet
und „den Wettbewerb verzerrend
deutlich besser ausgestattet“ werde.
Weniger erfreut zeigte sich der Landesvorsitzende des vlbs auch darüber, dass der 12. Platz für Rheinland-Pfalz im Bundesvergleich bei
der Schüler-Lehrer-Relation in der
Berufsschule zeige, dass es in elf
Neues Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
(hk) Ministerin Ahnen stellte Mitte Juni das neue „Pädagogische Landesinstitut
Rheinland-Pfalz“ vor, das zum 01.08.2010 offiziell eingerichtet wird. Damit
werden drei bisherige Serviceeinrichtungen abgelöst (das Institut für schulische
Fortbildung und schulpsychologische Beratung (IFB) in Speyer, das pädagogische Zentrum in Bad Kreuznach und das Landesmedienzentrum in Koblenz)
und in einem Institut zusammengefasst.
Ministerin Ahnen betonte, dass die Serviceleistungen durch die Einrichtung des
Pädagogischen Landesinstitutes noch verbessert und stärker aufeinander abgestimmt werden sollen. Die zahlreichen Außenstandorte – für das IFB die regionalen Fortbildungszentren in Speyer, Boppard und Saarburg sowie die 14 Beratungsstellen für den schulpsychologischen Dienst und die sieben Außenstellen
des Pädagogischen Zentrums – sollen erhalten bleiben. Das MBWJK verspricht
sich von der Zusammenlegung Synergieeffekte.
Bundesländern besser gelinge, diese
für das duale Ausbildungssystem
zentrale Schulform mit Lehrkräften
zu versorgen. Ebenso kritisierte er,
dass die Fachoberschule als „Flagschiff der Realschule plus“ geplant
werde. Diese Fachoberschule, die
richtigerweise im Schulgesetz als
Schulform der berufsbildenden Schule zugeordnet werde und in der nach
der KMK-Rahmenvereinbarung zur
Fachoberschule Lehrkräfte der
Sekundarstufe II unterrichten, gehöre
auch organisatorisch an die BBS.
„Wo berufsbildende Schule drin ist,
soll auch BBS draufstehen“, forderte
Ulrich Brenken unter viel Applaus.
An die Kammern und anwesenden
Vertreter von Unternehmen appellierte er, dass Ausbildung in der Fläche in Rheinland-Pfalz nur erhalten
bleiben könne, wenn die Betriebe
auch Ausbildungsplätze anbieten.
Er gab als Antwort auf die Leitfrage
des Kongresses, dass er die duale
Berufsausbildung für in hohem Maße
zukunftsfähig halte, denn sie biete
durch die Kombination von Betrieb
und Schule mehr als jeder andere
Bildungszweig. Dabei gebe sie allen
einen Einstieg und immer eine oder
mehrere Möglichkeiten zum Aufstieg, verbunden mit der Chance,
über die Lebenswirklichkeit im Berufsleben Fuß zu fassen, sich dort
höher zu qualifizieren oder ein Studium in Angriff zu nehmen – und zwar
flexibel dann, wenn es in den persönlichen oder betrieblichen Lebenszuschnitt passe. „Mehr Perspektive
geht nicht!“, schloss der Landesvorsitzende des vlbs seinen Vortrag.
„Wir kämpfen um jeden Jugendlichen“, sagte Günther Tartter,
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Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Rheinhessen, und
verwies auf die volkswirtschaftliche
Bedeutung des Handwerks in Rheinland-Pfalz, das mit ca. 50.000 Betrieben und ca. 345.000 Mitarbeitern,
davon etwa 10 % Auszubildende,
einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor
darstelle. Stolz verwies er darauf,
dass 2010 bereits 11,5 % mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden als im Vorjahr (Mai 2009: 2.243
Ausbildungsverträge, Mai 2010:
2.502 Ausbildungsverträge).
Die Zahl der Abiturienten unter den
Auszubildenden im Handwerk sei
allerdings gering und konzentriere
sich auf wenige, vorwiegend technische Berufe wie Optiker und Hörgeräteakustiker. Er setze auf die Verbesserung der Berufsorientierung an
den allgemein bildenden Schulen
und eine individuelle Förderung am
Übergang Schule / Beruf.
Günther Tartter betonte, dass er
dankbar sei für das große Engagement der Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen, auch in den verschiedenen Ausschüssen des Handwerks.
Er hob auch hervor, wie wichtig das
Handwerk bei der Integration von
Migranten und wie wichtig umgekehrt Migranten als Fachkräfte für
das Handwerk seien.
Michael Böffel, Leiter des Geschäftsbereichs Ausbildung der Industrie- und Handelskammer für die
Pfalz, zeigte sich enttäuscht, dass
jede vierte Ausbildungsstelle man-
vlbs-aktuell
gels geeigneter Bewerber nicht besetzt werden könne.
Zum „Tag der Chance“ im Oktober
jedes Jahres, an dem eine Ausbildungsplatzgarantie für alle unversorgten Jugendlichen gegeben wird,
würden rund 70 % der Angeschriebenen ohne Begründung nicht erscheinen. Er zitierte aus der Befragung
des DIHK (siehe Kommentar dazu in
vlbs-aktuell 5 / 2010, S. 30) und wies
auf die Schwierigkeiten bei der Ausbildung hin. „Der Pool der geeigneten Bewerber wird immer kleiner“,
sah auch er und lobte die berufsbildende Schule, die es wie keine
Schulart fertig bringe, Jugendliche
mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen auf eine anspruchsvolle
Tätigkeit und Prüfung vorzubereiten.
„Wir sind die Nachfrager des beruflichen Bildungssystems“, begann
Dr. Dirk Hannowsky, Geschäftsführer der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz
(LVU), seinen Vortrag. Die Jugendarbeitslosigkeit sei um die Hälfte
geringer in den Ländern Europas, die
ein duales Ausbildungssystem haben,
als in denen ohne dieses duale System. Da dieses System jedoch relativ
teuer sei, werde es wohl gelobt, aber
nicht überall übernommen. Der Vorteil in Deutschland sei, dass dort die
Investitionen zur Etablierung des
Systems bereits getätigt seien.
Für die Zukunft gebe es sowohl ein
quantitatives (Rückgang der Bewerber) als auch ein qualitatives (Man-
BBS-Vertreter auf einer dbb-Fortbildung in Königswinter
Die BBS waren gut vertreten im Juni 2010 auf der
Fortbildung des dbb zum
Thema „Coaching“, bei
dem die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer relevante
Faktoren der Teamentwicklung kennen lernten sowie
Aufgaben und Rollen des
Vorstandes reflektierten
(v.l.n.r.): Malte Hestermann (Geschäftsführer des
dbb Rheinland-Pfalz),
Ulrich Brenken (Landesvorsitzender des vlbs
Rheinland-Pfalz), Hildegard Küper (Schriftführerin von vlbs-aktuell), Lilli
Lenz (Landesvorsitzende
des dbb Rheinland-Pfalz)
und Jürgen Kettner (Stellvertrender Landesvorsitzender des VLW).
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gel an geeigneten Bewerbern) Problem. „Natürlich“ werde sich die Einführung der Fachoberschule an der
„Realschule plus“ negativ auf das
Berufsbildungssystem auswirken, so
Dr. Hannowsky. Er forderte u.a. eine
Reduzierung der Zahl der Ausbildungsberufe, eine Zertifizierung
auch von Teilqualifikationen und
eine zweijährige Grundausbildung
im Berufsfeld.
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde u.a. kritisiert, dass
der DQR (Deutscher Qualitätsrahmen) (vgl. vlbs-aktuell 5 / 2010, S.
31) die Abschlüsse im allgemein
bildenden System höher bewertet als
die beruflichen Abschlüsse, sodass
z.B. ein Abiturient (Stufe 5) nach
anschließender dualer Ausbildung
nur noch in Stufe 4 eingeordnet wird.
Es gab auch kritische Nachfragen
zur Finanzierung der Berufsbildungszentren der Kammern mit öffentlichen Mitteln. Diese Gelder könnten
doch den unterfinanzierten BBS zur
Verfügung gestellt werden, wurde
eingewandt. Günther Tartter verwies
dazu auf die Erfolge der Bildungsstätten der Kammern. Zudem würde
die Finanzierung durch die Bundesagentur für Arbeit in einem unabhängigen Auswahlverfahren erfolgen.
Der Atomisierung der Ausbildungsberufe entgegenzuwirken und effizienter bei Eltern und Schülern über
die berufliche Bildung möglichst
früh zu informieren, seien gute Perspektiven, kommentierte Ulrich
Brenken während der Diskussion.
Nur gute Ausbildungsbetriebe könnten in der Konkurrenz um den qualifizierten Nachwuchs erfolgreich sein,
gab Hildegard Küper (vlbs) aus dem
Plenum zu bedenken.
Professorin Rump hob hervor, dass
Unternehmen sich für die Attraktivität des Berufsbildes und als gute
Arbeitgeber engagieren müssten.
Nicole Morsblech sah eine wichtige
Aufgabe der Politik darin, für die,
die nicht qualifizierbar sind, sinnvolle Tätigkeiten zu schaffen.
In seinen Schlussworten dankte Herbert Mertin pointiert allen Podiumsteilnehmern und allen Anwesenden
für ihre Beiträge zu dem Kongress.
SWR3-TV berichtete in den abendlichen Nachrichtensendungen dreimal in einem 2-Minutenclip, bei dem
die BBS Ingelheim aktiv mitwirkte.
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Weiterqualifizierungsmöglichkeiten im gehobenen Dienst
Großes Interesse an der Veranstaltung des BV-Südwestpfalz in Kaiserslautern
(Oliver Schmidt) Der Bezirksverband Südwestpfalz des vlbs hatte
am Dienstag, dem 1. Juni, die Lehrerinnen und Lehrer für Fachpraxis sowie die Fachlehrerinnen und
Fachlehrer zu einer Informationsveranstaltung an die BBS I Technik nach Kaiserslautern eingeladen.
Thema der Veranstaltung waren die
zukünftigen Einsatz- und entsprechenden Weiterqualifizierungsmöglichkeiten dieser Kolleginnen und
Kollegen. Wie auf der Vorgängerveranstaltung im Februar in Andernach
(vgl. vlbs-aktuell 4 / 2010) folgten
über 80 Kolleginnen und Kollegen
der Einladung.
Studiendirektor Oliver Schmidt begrüßte in seiner Funktion als Bezirksverbandsvorsitzender auch im
Namen des Schulleiters der BBS I
Technik Kaiserslautern, OStD Bernhard Henn, alle Anwesenden, insbesondere die beiden Referenten des
Nachmittags: Ulrich Brenken, der
Landesvorsitzende des vlbs, und
Willi Detemple, Mitglied des vlbsLandesvorstandes, sowie den Vorsitzenden des vlbs-Fachausschusses
„Lehrerinnen und Lehrer für Fachpraxis“, Reinhard Stritter.
Ulrich Brenken berichtete, dass der
Vorstand des vlbs seit dem Beschluss
der Landesregierung, die „Realschule plus“ einzuführen, sich Gedanken
darüber gemacht habe, was bei zu
Wie bereits die Vorgängerveranstaltung in Andernach fand auch die Info-Veranstaltung in
Kaiserslautern große Resonanz. Im Vordergrund (v.l.n.r.) Oliver Schmidt, Willi Detemple und
Reinhard Stritter.
erwartendem Schülerrückgang in der
Berufsfachschule und in den Klassen
der Berufsvorbereitungsjahre mit den
Lehrerinnen und Lehrern für Fachpraxis geschehen soll. Eine AG gemeinsam mit dem Ausschuss „Lehrerinnen und Lehrer für Fachpraxis“
beschäftigte sich mit dieser Thematik
und es entstanden zwei Positionspapiere (vgl. vlbs-aktuell 6 / 2009)
dazu, die dem Ministerium vorgelegt
wurden.
Willi Detemple ergänzte, dass zu
Schuljahresbeginn 2009 / 2010 sechs
Lehrerinnen und Lehrer für Fachpraxis im Schulaufsichtsbezirk Neustadt
ihre Ausbildung erfolgreich absolvierten und das Land RheinlandPfalz ihnen zunächst keine Übernahme zugesichert habe. Erst nach intensiven Bemühungen konnten alle eine
Anstellung bekommen.
Wie in Andernach berichteten auch
in Kaiserslautern viele Kolleginnen
und Kollegen, dass sie im theoretischen Unterricht der Berufs- und
auch Fachschulen eingesetzt würden.
Ziel des vlbs ist es, diese Tätigkeit
aus dieser rechtlichen Grauzone herauszulösen und Möglichkeiten der
Weiterbildung zu schaffen.
Oliver Schmidt (r.) bedankt sich bei Ulrich
Brenken (l.) für sein Engagement bei der
Info-Veranstaltung des BV-Südwestpfalz.
Informiert wurde auch zum Werdegang des Rechtsgutachtens von Professor Battis bezüglich eines Weiterbildungsvorhabens des MBWJK für
den Einsatz von Lehrkräften des
gehobenen Dienstes an der gesetzlich
den berufsbildenden Schulen zuge-
ordneten Fachoberschule unter dem
Dach der „Realschule plus“, das
gegenwärtig seine Wirkung entfaltet.
Dies hatten vlbs und VLW gemeinsam aus Mitgliedsbeiträgen beider
Verbände beauftragt. (Mit der JuniAusgabe von vlbs-aktuell haben alle
Mitglieder zwischenzeitlich eine
Sonderinformation hierzu erhalten.)
Nach über zwei Stunden reger Diskussion bedankte sich der BV-Vorsitzende Oliver Schmidt bei den beiden Referenten mit einem Präsent,
bei den angereisten Kolleginnen und
Kollegen fürs Kommen und wünschte allen einen guten Heimweg.
Stressfrei und selbstbestimmt
im beruflichen Alltag
Seminar der dbb Landesfrauenvertretung Rheinland-Pfalz
(hk) Am 14. September 2010 bietet
die dbb Landesfrauenvertretung das
Seminar „Stressfrei und selbstbestimmt im beruflichen Alltag“. Tagungsort wird das Dorint Novotel in
Mainz sein. Die Seminarleitung hat
Diplom-Kauffrau Margita Hagendorn, Frankfurt. Margita Hagendorn
kündigt an, dass die Teilnehmerinnen
lernen werden, den vielfältigen Anforderungen im Beruf und der gestiegenen Leistungsverdichtung wirksam
zu begegnen durch klare Zielsetzung,
Nutzung der eigenen Stärken und
einen strukturierten Umgang mit der
Zeit. Anmeldungen sind möglich
über [email protected]
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dbb Bundesfrauenversammlung in Potsdam
Nachteil von BLBS, VLW und Philologenverband – in der dbb tarifunion auch deutlich zu erkennen.
Die dbb tarifunion hat in letzter Zeit
z.B. die Forderung der GEW und des
VBE nach einer Einheitsbezahlung
für alle Lehrkräfte unterstützt. Es
birgt Sprengstoff, dass Positionen,
die von einigen dbb-Verbänden, z.B.
dem BLBS, dem VLW und dem
Philologenverband, strikt abgelehnt
werden, mittlerweile von der Dachorganisation rücksichtslos vertreten werden.
Die Vertreterinnen des BLBS auf dem 10. dbb Bundesfrauenkongress (v.l.n.r.): Claudia Bögeholz (Nordrhein-Westfalen), Helga Hüsch (Nordrhein-Westfalen), Edelgard Hagenow (Nordrhein-Westfalen), Thea Kuhs (Nordrhein-Westfalen, Schriftführerin im BLBS-Bundesvorstand),
Hildegard Küper (Rheinland-Pfalz, Schriftführerin von vlbs-aktuell) und Heidi Bonni (Rheinland-Pfalz, stellvertretende Landesvorsitzende des vlbs)
(hk) Zur Bundesfrauenversammlung in Potsdam im Juni 2010 kamen 289 stimmberechtigte Delegierte und zahlreiche Gäste.
Bei der Festveranstaltung fiel auf,
dass hochkarätige Vertreterinnen und
Vertreter der Politik weitgehend
fehlten. 2006 hatte noch der damalige Bundesvorsitzende der SPD,
Matthias Platzeck, Ministerpräsident
von Brandenburg, die Festansprache
gehalten, diesmal glänzte insbesondere die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
Kristina Schröder, durch Abwesenheit. Der parlamentarische Staatssekretär Dr. Hermann Kues, der als Vertretung der Ministerin ein Grußwort
sprechen sollte, sagte kurzfristig ab.
Das Ministerium wurde charmant
und kompetent von der Abteilungsleiterin Eva Maria Welskopp-Deffaa
vertreten.
Bei den Wahlen zum Vorstand wurde Helene Wildfeuer mit großer
Mehrheit wieder zur Bundesvorsitzenden gewählt. Mit einer hohen
Zahl von Gegenstimmen (72 zu 198
Ja-Stimmen) wurde Jutta Endruschat,
Leiterin einer Hauptschule in Nordrhein-Westfalen und Mitglied des
VBE, stellvertretende Bundesvorsitzende. Sie hat in ihrer bisherigen
Position als Beisitzerin bereits in der
dbb tarifunion mitgewirkt und die
Handschrift des VBE ist – zum
Forschung zu „Langeweile an der Schule“
(hk) Professor Dr. Thomas Götz, Universität Konstanz, forscht u.a. zum Thema
„Langeweile an der Schule“. Dies sei eine Emotion, die sich nur schwer aus
dem Unterricht verbannen lasse, so Professor Götz.
Bei einer aktuellen Untersuchung stellte sich heraus, dass sich die Schülerinnen
und Schüler in 54 Prozent der Unterrichtszeit zumindest leicht langweilen und
in 24 Prozent der Zeit sehr stark. Die Werte für Freude, Angst, Hoffnung, Stolz
und auch für Ärger waren wesentlich geringer. Langeweile war die mit Abstand
dominierende Emotion. Allerdings gehöre die Langeweile an Schulen in der
Regel zur „weniger aggressiven Form“, die „in erster Linie einfach ertragen
[werde], eben weil sie nur schwach negativ erlebt wird“.
Aufgrund der heterogenen Klassen könne ein Lehrer nur in Unterrichtsformen,
die stark individualisieren, vermeiden, dass sich ein Teil der Schüler langweile,
so Professor Götz. Deswegen fordert er in der Lehrerbildung und in der Weiterbildung, verstärkt Lehrkräfte auf den Umgang mit Heterogenität vorzubereiten.
Weitere Information sind unter www.psychologie.uni-konstanz.de erhältlich.
Helene Wildfeuer stellte den ausführlichen Geschäftsbericht vor,
legte aber einen äußerst mageren
Kassenbericht – ausschließlich Angaben zu den Einnahmen vom und
zu den Rückzahlungen an den dbb –
vor. Dies geschehe nicht ausführlicher, weil 2006 Daten nach außen
gedrungen seien, antwortete sie auf
die Nachfrage von Hildegard Küper
vom BLBS (vlbs Rheinland-Pfalz).
Die zahlreichen Anträge wurden mit
Gegenstimmen im einstelligen Bereich beschlossen.
Von den fünf Entschließungsanträgen gab es nur bei dem Antrag zur
Bildung eine etwas größere Zahl
Gegenstimmen, weil hier einige Delegierte nicht einverstanden mit der
Bewertung des Bologna-Prozesses
und der Entwicklung von Standards
für die Lehrerbildung waren.
Der Kongress zeigte pressewirksam,
wie viele Frauen im dbb sind und
ihren Bundesvorstand unterstützen.
Heidi Bonni, stellvertretende Landesvorsitzende des vlbs Rheinland-Pfalz (l.), während einer Pause im Gespräch mit Helene
Wildfeuer, der wiedergewählten Bundesvorsitzenden der dbb-Frauen (r.).
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Neuwahl des Vorstandes im Bezirksverband Trier
(Axel Schumacher) Trotz der hohen zeitlichen Inanspruchnahme,
standen doch die letzten Klassenarbeiten, Abschlusskorrekturen
sowie die Zeugnisse an, versammelten sich zahlreiche Delegierte
der Ortsverbände des vlbs-Bezirks
Trier am 27. Mai im Restaurant
Postillion in Trier, um über die
aktuelle Schulpolitik zu diskutieren und einen neuen Vorstand zu
wählen.
Tradition ist es bei diesen Veranstaltungen, dass der Landesvorsitzende
Ulrich Brenken ein Referat zur Veranstaltung beisteuert und den Bezirksdelegierten Gelegenheit gibt,
mit ihm über ihre Befürchtungen und
Wünsche zu sprechen.
In seinem Rechenschaftsbericht ging
der Bezirksvorsitzende Axel Schumacher zuerst einmal auf die Determinanten des derzeitigen Lehrerdaseins ein.
Themen waren dabei unter anderem
die Strukturreform mit ihren Problemen in der Berufsfachschule I sowie
die Lernfeld- und Lernbausteinarbeit
mit ihren häufigen Teamsitzungen
und Konferenzen.
Ein zweiter Punkt in den Ausführungen Schumachers war das Lehrerdasein vor dem Hintergrund des Beamtenrechts. Auch hier seien deutliche negative Entwicklungen offensichtlich, so der Bezirksvorsitzende.
Man denke nur an die finanziellen
Einbußen der letzten Jahre oder die
Ausweitung der nicht unterrichtlich
gebundenen Arbeitszeit der LehrerInnen über die Grenzen des erträglichen Maßes hinaus.
Weitere Belastungen würden sicher
nicht ausbleiben, so die Befürchtung
des Bezirksverbandsvorsitzenden.
Genannt werden könnte hier z.B. die
Schulbuchausleihe ab dem Schuljahr
2011 / 2012. Grundsätzlich sei dieses
neue System der entgeltlichen und
unentgeltlichen Ausleihe zu begrüßen, aber die Belastungen müssten
vom Träger, also den Kommunen,
getragen werden und nicht von den
Schulen.
Axel Schumacher beendete seinen
Rechenschaftsbericht mit einem
Rück- und einem Ausblick auf die
Veranstaltungen des Bezirksverbandes. Rege seien hier die Ortsverbände Trier, Prüm, Bitburg und Bernkastel-Kues gewesen.
Sehr gut besuchte Veranstaltungen
seien z.B. die KulTour nach Luxemburg und die Weinprobe in den Vereinigten Hospitien gewesen. Auch
die Stadtrallye in Bitburg war eine
schöne Veranstaltung.
Als besonders positiv wertete der
Vorsitzende das Engagement von
Jürgen Klenk und Bernd Leininger
bei der Betreuung der Pensionäre.
Auch hier wurden mehrere gesellige
Veranstaltungen angeboten. So fuhr
man z.B. mit dem Römerschiff auf
der Mosel, besuchte das Telefonmuseum in Morbach und konnte die
Konstantin-Ausstellungen in den
Trierer Museen besichtigen.
Schumacher bedankte sich bei seinen
Vorstandskolleginnen und -kollegen
sowie bei den Ortsverbandsvorsitzenden und Schulvertrauensleuten.
Diese hätten ihn immer bereitwillig
unterstützt und es herrsche ein toller
Teamgeist unter den Funktionsträgern des Bezirks. Dies sei auch
sicherlich mit ein Grund für das mit
56 Prozent traumhafte Wahlergebnis
bei den Personalratswahlen für den
HPR und den BPR im Bezirk Trier
gewesen.
Viel Applaus fand auch der Kassenbericht von Andrea Wagner, die eine
solide Kassenlage des Bezirksverbandes aufzeigte.
In seinem engagierten Referat, das
der Landesvorsitzende Ulrich Brenken in gewohnter rhetorisch amüsanter Art und Weise hielt, ging der
Landesvorsitzende auf die im Moment aktuellen Themen der landesweiten Schulpolitik ein.
In seinem breiten Spektrum waren
unter anderem Themen zu finden wie
Schulleiterpauschale, Lehrerarbeitszeit, Lehrerausbildung, Laufbahnrecht, „Realschule plus“, Beförderungssituation. Ausführlich und engagiert ging Brenken auch auf die
Situation der Fachlehrer und Fachpraxislehrer ein.
Neben dem Referat des Landevorsitzenden standen die Neuwahlen zum
Bezirksvorstand im Mittelpunkt der
Veranstaltung.
Sie brachten folgendes Ergebnis:
• Bezirksvorsitzender: Axel Schumacher (Ortsverband Trier)
• Stv. Bezirksvorsitzende: Maria
Schares (Ortsverband Bitburg)
• Kassenführerin: Andrea Wagner
(Ortsverband Bernkastel-Kues)
• Schriftführer: Frank Schmitz (Ortsverband Trier)
• Beisitzer: Horst Engel (Ortsverband Prüm)
• Beisitzer: Holger Härtel (Ortsverband Saarburg).
Besonders bedankte sich der Bezirksvorsitzende bei Werner Laures,
der am längsten von allen Anwesenden Funktionsträger im Bezirksvorstand des vlbs gewesen sei. Werner
Laures kandidierte nicht mehr, da er
aus dem aktiven Dienst ausscheidet.
Schumacher gab jedoch seiner Hoffnung Ausdruck, dass man aber sicherlich in Zukunft noch für die Belange des Verbandes mit Werner
Laures zusammenarbeiten werde.
Außerdem bedankte sich der Vorsitzende bei Dr. Willi Günther, der
ebenfalls lange Jahre im Bezirksvorstand aktiv mitwirkte. Zudem wünsche man Willi Günther in seiner
Funktion als neuem Schulleiter in
Bernkastel-Kues ein erfolgreiches
Wirken.
Lehramtsanwärter in
Rheinland-Pfalz 2010
(hk) Das Statistische Landesamt
teilte im Juni 2010 mit, dass in
Rheinland-Pfalz momentan 1.011
Anwärter für das Lehramt an Gymnasien ausgebildet werden, 846 werden für Grund- und Hauptschulen
ausgebildet, 471 für Realschulen,
383 für Berufsbildende Schulen und
161 für Förderschulen.
1.938 aller Anwärter sind weiblich,
934 männlich. Die Zahl der Seiteneinsteiger in allen Schularten ist auf
218 gestiegen, dass sind 47,3 Prozent
mehr als im vergangenen Jahr. Die
meisten werden im naturwissenschaftlich-technischen Bereich eingesetzt. In Physik sind mittlerweile
48,1 Prozent der Lehramtsanwärter
Seiteneinsteiger, in Chemie 41 Prozent und in Informatik 31,1 Prozent.
7 / 8-2010
IN KÜRZE
(hk) Laut einer Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben 85 Prozent der
Deutschen Vertrauen in Lehrerinnen und Lehrer. An der Spitze liegen Feuerwehrleute mit 97 Prozent.
Die Forscher haben für ihren jährlichen Vertrauensindex weltweit
18.800 Menschen befragt, was sie
über verschiedene Berufe denken.
Der zweite Bericht zum gemeinsamen Forschungsprojekt des Bundesministeriums des Innern und des
KFN (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen) kann auf
www.kfn.de heruntergeladen werden. Erstmalig wurde eine deutschlandweit repräsentative Dunkelfeldbefragung zur Jugenddelinquenz
und zu möglichen Bedingungsfaktoren durchgeführt. Im Mittelpunkt
stand dabei die Analyse der Jugendgewalt, in Opfer- wie in Täterperspektive.
Unter www.informatikserver.at findet man die kostenlose dynamische
Mathematiksoftware GeoGebra,
die für SchülerInnen aller Altersklassen geeignet ist und auf allen Betriebssystemen läuft. GeoGebra verbindet Geometrie, Algebra, Tabellen,
Statistik, Analysis und Zeichnungen
in einem einfach zu bedienenden
Softwarepaket, das bereits mehrere
Bildungssoftware-Preise in Europa
und den USA gewonnen hat.
Die AG-Schulverpflegung des Fachbereichs Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein und das Kompetenz-Netzwerk „Meine Schulmensa“ haben einen Ratgeber für Verantwortliche in Schulen und Schulbehörden entwickelt, der einen Einblick
in die Planung der Mensa und in
die Planung der Verpflegung im
laufenden Schulbetrieb bietet. Der
Ratgeber ist kostenlos zu beziehen
unter 06202 / 9 25 90 91 oder unter
[email protected]
www.lehrer-online.de/841966.php
bietet den Aufbaukurs Metalltechnik: Pneumatische Steuerungstechnik II. Erarbeitet werden u.a. die
Sicherheitssteuerung, eine Schaltung
mit Einknopfbedienung und mit der
Option für die Betriebsarten Einzelund Dauerbetrieb. Diese Webseite
bietet auch eine „Einführung in die
pneumatische Steuerungstechnik“.
vlbs-aktuell
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OV Simmern: OStD i.R. Bruno Schlechtriemen
seit 50 Jahren Mitglied im vlbs
Thorsten Hachmer, der Vorsitzende des Ortsverbandes Simmern
(l.) und Willi
Detemple, Vorsitzender des
Bezirksverbandes
Koblenz (r.), gratulieren OStD i.R.
Bruno Schlechtriemen (Mitte) zu
50 Jahren Mitgliedschaft im vlbs
Rheinland-Pfalz.
(Thorsten Hachmer) Im Rahmen
der Mitgliederversammlung des
Ortsverbandes Simmern wurde
Oberstudiendirektor i.R. Bruno
Schlechtriemen für seine 50-jährige Mitgliedschaft im vlbs geehrt.
schullehrer im Bereich Bautechnik
und Chemie eingesetzt. Ab 1970 war
er zunächst als stellvertretender
Schulleiter, ab 1976 als Schulleiter
an der Berufsbildenden Schule Simmern tätig.
Es ist nicht oft möglich, ein Mitglied
für eine so lange Verbundenheit und
Treue zu ehren. Deswegen will der
Ortsverband auf der Landesdelegiertenkonferenz am 25. September in
Bad Kreuznach auf dem Podium vor
dem Landesvorstand diese Ehrung
wiederholen, um Bruno Schlechtriemen für seine langjährige Unterstützung zu danken.
In seiner Zeit als Schulleiter wurde
eine Vielzahl von Bildungsgängen
eingerichtet, die bis heute für die
Region von großer Bedeutung sind,
da sie den Nachwuchs an Fach- und
Führungskräften nachhaltig sichern.
OStD i.R. Schlechtriemen, der am
07.07.1935 in Wissen / Westerwald
geboren wurde und dort aufwuchs,
erkannte bereits in jungen Jahren
seine Freude an der Arbeit mit Menschen. Bereits nach dem Abitur 1955
war sein Berufswunsch klar: Lehrer
an einer berufsbildenden Schule.
Doch zuvor absolvierte er als Berufsvorbereitung zunächst eine Berufsausbildung als Maurer (1957) und
legte später vor der Handwerkskammer in Koblenz die Meisterprüfung
im Bauhandwerk ab.
Das Studium am Berufspädagogischen Institut der Universität zu Köln
endete mit der Abschlussprüfung im
Jahr 1960, anschließend folgte der
zweijährige Vorbereitungsdienst am
Studienseminar und der Gewerblichen Berufsschule in Neuwied.
Nach bestandener Prüfung als Gewerbelehrer war Herr Schlechtriemen ab 1962 in Neuwied als Berufs-
Beispielhaft seien hier Berufsfachschulen unterschiedlicher Fachrichtungen, die Fachschule für Maschinentechnik sowie die Fachschule für
Altenpflege genannt. Auch die Einrichtung des Wirtschaftsgymnasiums
an der BBS Simmern ist auf die langjährige und beharrliche Initiative von
Herrn Schlechtriemen zurückzuführen. Heute ist die BBS Simmern mit
ca. 2.000 Schülerinnen und Schülern
und etwa 110 Lehrkräften die größte
Bildungseinrichtung im Rhein-Hunsrück-Kreis. Sie deckt als regionale
Bündelschule eine große Palette unterschiedlicher Berufsfelder ab.
Neben seiner Tätigkeit als Schulleiter engagierte sich Herr Schlechtriemen in einer Vielzahl von Prüfungsausschüssen, Lehrplankommissionen
und Berufsbildungsausschüssen als
kompetenter Repräsentant der beruflichen Bildung im Kreis.
Bis heute verfolgt Herr Schlechtriemen die Verbandsarbeit mit großem
Interesse und nimmt regelmäßig
engagiert an Veranstaltungen des
Ortsverbandes Simmern teil.
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vlbs-aktuell
7 / 8-2010
OV Bernkastel-Kues: OStR Werner Klein verlässt den aktiven Schuldienst
(Andrea Wagner) Auf den Tag
genau drei Jahrzehnte war OStR
Werner Klein Lehrer an der BBS
Bernkastel-Kues. Zum 1. Februar
2010 haben ihn die Ortsverbandsvorsitzende Andrea OverhoffPelkner sowie Andrea Wagner
jetzt in die Passivphase der Altersteilzeit verabschiedet.
Klein absolvierte vor dem Studium
an der Technischen Hochschule
Darmstadt zunächst eine Lehre als
Herren- und Damenfriseur, besuchte
das Abendgymnasium und arbeitete
zeitweise bei der Fa. Wella AG in
Darmstadt.
Nach dem Referendariat an der
„Frankfurter Schule für Bekleidung
und Mode“ kam er als Lehrer an die
Berufsbildende Schule in BernkastelKues.
Neben dem Unterricht in Friseurklassen engagierte er sich vor allem im
Unterricht für benachteiligte Jugendliche und erwarb die Unterrichtserlaubnis „Berufssonderpädagogik“.
Dem vlbs trat Werner Klein 1986
bei. Neben seiner schulischen Tätigkeit war Werner Klein als Fachleiter
am Studienseminar in Trier tätig
sowie Mitglied im Prüfungsausschuss für Lehrer für Fachpraxis mit
beratenden Aufgaben im Seminarbereich Trier und Kaiserslautern und
im Prüfungsausschuss der Friseurinnung Bernkastel-Wittlich.
Seit 1986 arbeitet er als ständiges
Mitglied im Ausschuss des Landes-
Die Vorsitzende des
Ortsverbandes Bernkastel-Kues, Andrea
Overhoff-Pelkner
(l.), verabschiedet
Werner Klein, für
den die Passivphase
der Altersteilzeit
begonnen hat.
innungsverbandes Hessen / Rheinland des Friseurhandwerks zur Erarbeitung von Prüfungsaufgaben für
Abschluss- und Zwischenprüfungen
mit.
Der engagierte Hobbymusiker gründete 1990 eine „Musik-AG“ an der
BBS Bernkastel-Kues, die er bis
zuletzt mit viel Freude und großem
Engagement führte.
Bei vielen Veranstaltungen in und
außerhalb der Schule wie Fastnacht,
Sommerfest, Info-Tage, Weihnachtsund Verabschiedungsfeiern von
Schülern und Lehrkräften präsentierte sich die Musik-AG stets mit
einem Mix aus Klassik, Rock und
Pop.
1998 kam es zur Gründung der SIXPACK-GROUP, einer Musik- und
Comedygruppe, die aus sechs Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich Körperpflege besteht.
Diese Gruppe trat für den vlbs viermal auf:
OV Mainz: Gewinn überreicht
Auf der Sitzung des
Ortsverbandes
Mainz überreichte
der OV-Vorsitzende
Markus Penner
Frau Eva Kampka
einen digitalen Bilderrahmen. Diesen
Gewinn hat Frau
Eva Kampka von
der BBS 1 Mainz im
Rahmen der Mitgliederwerbeaktion des
dbb gewonnen.
Der OV Mainz
gratuliert der Gewinnerin!
• zur 50-jährigen Jubiläumsveranstaltung des vlbs in Koblenz im
Jahre 1999
• am Berufsschultag in Montabaur
2007
• zur Protestkundgebung vor dem
Landtag in Mainz in Verbindung
mit dem dbb ebenso im Jahre 2007
sowie
• 2009 zur 60-jährigen Jubiläumsveranstaltung des vlbs in Kaiserslautern.
Der Landesvorstand, die Ortsverbandsvorsitzende Andrea OverhoffPelkner und Andrea Wagner wünschen Werner Klein viel Zeit für
seine Hobbys, alles erdenklich Gute,
Zufriedenheit und vor allem Gesundheit in der Zukunft.
vlbs-aktuell
Herausgeber: Verband der Lehrerinnen und
Lehrer an berufsbildenden Schulen RheinlandPfalz (vlbs) im DBB, Adam-Karrillon-Straße
62, 55118 Mainz, Telefon 06131-612450, Fax
06131-616705. Webseite: www.vlbs.org
Vorsitzender: Ulrich Brenken, Rheingauer
Straße 8, 55122 Mainz, Telefon 06131-41818,
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