Wahlergebnisse bestätigen Vertrauen bestätigen
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Wahlergebnisse bestätigen Vertrauen bestätigen
LV Baden-Württemberg Südwest Deutsche Steuer-Gewerkschaft – Fachgewerkschaft der Finanzverwaltung Heft 4 Juni 2010 Personalratswahlen 2010 Wahlergebnisse bestätigen Vertrauen in die DSTG *** DSTG-Kandidaten erfolgreich: 8 Mitglieder im Hauptpersonalrat beim Finanzministerium BW und 10 Mitglieder im Bezirkspersonalrat OFD FD Karlsruhe bei der O *** Danke für Ihr Vertrauen! Ihr Vertrauen ist uns Verpflichtung. Die DSTG steht für engagierte Personalratsarbeit! 2 Wahlen zu Bezirks- und Hauptpersonalrat 2010 Die DSTG bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die den DSTG-Kandidaten ihre Stimmen gegeben und ihr Vertrauen bei den Wahlen zum Hauptpersonalrat beim Finanzministerium und zum Bezirkspersonalrat bei der Oberfinanzdirektion geschenkt haben. wahlen zu den Stufenvertretun- sonalrat, bei dem viele Wähgen am 27.04.2010. ler nicht der Steuerverwaltung angehören (z. B. Bauämter, LBV, StatistischesLandesamt),konnte So konnte die DSTG im Bezirkspersonalrat bei den Beam- die DSTG bei den Beamten sieten acht von neun Sitzen und ben von neun Sitzen und im Taim Tarifbereich beide Sitze ge- rifbereich einen von zwei Sitzen winnen. Auch im Hauptper- erringen. Wir sind uns darüber im Klaren, dass dieses Wahlergebnis nicht nur eine Anerkennung der bisherigen Personalratsarbeit, sondern auch einen Vertrauensvorschuss für die Bewältigung der vor uns liegenden Aufgaben darstellt. Die Ergebnisse im Einzelnen: Diese Aufgaben wollen wir mit allem Engagement angehen, um sie zusammen mit den örtlichen Personalräten und Ihnen allen zu bewältigen. Parallel dazu wird die DSTG sich weiterhin im politischen Bereich, in dem die Personalräte nicht tätig werden dürfen, mit aller Kraft für spürbare Verbesserungen einsetzen. Nur wenn die Politik die Rahmenbedingungen verbessert – und die Verwaltung in Zusammenarbeit mit der Personalvertretung für humane Arbeitbedingungen sorgt – werden wir die auf uns wartenden Anforderungen erfüllen können. Sehr erfreulich wertet der Landesvorsitzende der DSTG Baden Württemberg, Franz Riß, die Ergebnisse der Personalrats- Bezirkspersonalrat (BPR) Hauptpersonalrat (HPR) Beamte Beamte 74,11 % Wahlbeteiligung 73,20 % Wahlbeteiligung 66.221 Stimmen für die DSTG – 13.824 Stimmen ver.di 68.103 Stimmen für die DSTG – 19.605 Stimmen ver.di 8 Sitze für die DSTG – 1 Sitz für ver.di 7 Sitze für die DSTG – 2 Sitze für verdi Von der DSTG gewählt wurden: Von der DSTG gewählt wurden: Markus Scholl (Finanzamt Heidelberg) Klaus Becht (Finanzamt Ludwigsburg) Jochen Rupp (Finanzamt Schwäbisch Gmünd) Markus Scholl (Finanzamt Heidelberg) Gerd Huber (Finanzamt Freiburg-Stadt) Andrea Gallasch (Finanzamt Göppingen) Kai Rosenberger (ZBP) Sonja Stiefvater (Finanzamt Stuttgart I) Michaela Mengel (Finanzamt Baden-Baden) Petra Imbery (Finanzamt Lörrach) Sabine Lauer (Finanzamt Stuttgart IV) Steffen Wohlleb (Finanzamt Ulm) Adalbert Lang (Finanzamt Offenburg) Raphael Thome (Finanzamt Bruchsal) Andrea Nicklas (Finanzamt Heilbronn) 3 Controlling, Benchmarking Arbeitnehmer und weitere Management-Instrumente verstärken die per65,42% Wahlbeteiligung manente Leistungsspirale, in 2.479 Stimmen DSTG – der kollegiales Miteinander ver.di 3.377 Stimmen unterzugehen droht im elek1 Sitz DSTG – tronisch überwachten Leis1 Sitz ver.di tungswettkampf „jeder gegen Von der DSTG gewählt wurde: jeden“. Dorothea Faisst-Steigleder Der Leistungsdruck auf die (Finanzamt Heidenheim) Beschäftigten wird nicht nachlassen. Das Ringen um eine humane Gestaltung unserer Arbeitswelt wird schwieriger, doch Ersatzmitglieder: auch notwendiger denn je. Ordentliche Mitglieder sind im Verhinderungsfall in den Sitzungen durch Ersatzmitglieder zu vertreten. Rein rechnerisch ist bei Es waren und es sind Personalden Beamten in BPR (8) und HPR (7) fast ständig ein Mitglied räte, die sich immer wieder für im Urlaub; dienstliche Verhinderungen und Krankheit sind auch die Interessen der Kolleginnen und Kollegen mit ihrer ganzen einzukalkulieren. Deshalb kommt den Ersatzmitgliedern – gerade bei der Gruppe Überzeugungskraft einsetzen. Dieser engagierte Einsatz von der Beamten – besondere Bedeutung zu. Personalräten wird auch in den nächsten Jahren dringend nötig BPR-Ersatzmitglieder sein. Beamte: 1.) Christiane Beez (FA Reutlingen), 2.) Petra Probst (FA Ulm), 3.) Alexandra Geiger (FA Konstanz), 4. Jörg Kock Unsere Arbeitsbedingungen werden nur zum Teil von Führungs(FA Sigmaringen) Arbeitnehmer: 1.) Ulrike Gutschmidt (FA Heilbronn), 2.) Antje kräften innerhalb unserer Verwaltung beeinflusst. Daneben Weidemann (FA Göppingen) nimmt die politische Führung des Landes erheblichen Einfluss und HPR-Ersatzmitglieder Beamte: 1.) Patrick Schellhorn (FA Ravensburg), 2.) Stefanie setzt elementare RahmenbedinVogel (FA Stuttgart II), 3.) Steffen Buse (FA Bietigheim-Bissin- gungen. Denken Sie nur an Stichworte wie „Stellenabbau“ oder gen), 4.) Olga Hirschfeld (FA Freiburg-Land) „Beförderungsmöglichkeiten“. Arbeitnehmer: 1.) Bernhard Ritter (FA Freiburg-Land), 2.) Antje Dort, auf der politischen Ebene, Weidemann (FA Göppingen) wo die verwaltungsinternen Eingriffsmöglichkeiten der PersoLast not least: Ein ganz besonderer Dank gilt unseren Mitgliedern, die mit nalvertretungen enden, da muss ihrer Kandidatur auf den Listen der DSTG zu dem ausge- die gewerkschaftliche Intereszeichneten Wahlergebnis unserer Gewerkschaft beigetragen senvertretung nahtlos einsetzen. Arbeitnehmer 66,91% Wahlbeteiligung 2.258 Stimmen DSTG – ver.di 981 Stimmen 2 Sitze DSTG – verdi 0 Von der DSTG gewählt wurden: Dorothea Faisst-Steigleder (Finanzamt Heidenheim) Bernhard Ritter (Finanzamt Freiburg-Land) haben. Die kommenden vier Jahre werden sicher keine einfachen Jahre. Der Arbeitsalltag gerade in der Finanzverwaltung ist härter geworden. Die bestmögliche Gewähr für diesen durchgängigen Einsatz Die Ansprüche unserer Kun- sowohl innerhalb der Verwaltung als auch bei den entscheiden wachsen. denden Politikern bietet Ihnen Nur Zyniker nehmen noch das die enge Verzahnung zwischen Wort „Steuervereinfachung“ der DSTG, unserer Fachgewerkin den Mund. schaft der Finanzverwaltung, und ihren Personalvertretern. 4 Die Vertreter der DSTG im neugewählten Bezirkspersonalrat (von links nach rechts): Gerd Huber, Andrea Nicklas, Jochen Rupp, Sabine Lauer, Michaela Mengel, Adalbert Lang, Dorothea Faisst-Steigleder, Kai Rosenberger, Bernhard Ritter, Markus Scholl Die DSTG wird im neugewählten Hauptpersonalrat vertreten durch (von links nach rechts): Sonja Stiefvater, Raphael Thome, Dorothea Faisst-Steigleder, Petra Imbery, Rolf Maierhöfer (Hauptvertrauensperson der Schwerbehinderten), Steffen Wohlleb, Andrea Gallasch, Klaus Becht. Auf dem Bild fehlt Markus Scholl. 5 Der Durchbruch – das ersehnte Beförderungsprogramm: Am 27.04.2010 gab das Staatsministerium Baden-Württemberg folgende Pressemitteilung heraus: Ministerrat billigt Eckpunkte für strukturelle Verbesserungen der Beamtenbesoldung im Rahmen der Dienstrechtsreform Ministerpräsident Stefan Mappus und Finanzminister Willi Stächele: Attraktivität, Leistungsgerechtigkeit und soziale Verantwortung des öffentlichen Dienstes erhöhen „Der Ministerrat hat in seiner gestrigen Sitzung die Eckpunkte für strukturelle Verbesserungen der Beamtenbesoldung im Rahmen der Dienstrechtsreform gebilligt. Wir stellen hierfür ab 2011 rund 40 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Unser Ziel ist es, die Attraktivität, die Leistungsgerechtigkeit und die soziale Verantwortung des öffentlichen Dienstes zu erhöhen. Denn qualifizierte und motivierte Beschäftigte sind das wichtigste Kapital für eine effiziente, leistungsfähige Landesverwaltung. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Verbesserungen für die unteren und mittleren Besoldungsgruppen“, sagten Ministerpräsident Stefan Mappus und Finanzminister Willi Stächele heute (27. April 2010) in Stuttgart. Die Eckpunkte weisen den einzelnen Ressorts Beträge zu, die für Stellenhebungen und die Erhöhung bzw. Neure- gelung von Zulagen eingesetzt werden können. Zugleich umreißen sie die Maßnahmen, die im jeweiligen Ressortbereich umzusetzen sind. Zu den Begünstigten gehören vor allem der mittlere und der gehobene Dienst in Polizei, Steuerverwaltung und Justizvollzug, was den unteren und mittleren Besoldungsgruppen entspricht. „Wir wollen den Stellenanteil in A 7 bei der Landespolizei ab 2011 auf nahezu null reduzieren. Die verbleibenden Stellen in A 7 werden künftig fast ausschließlich den Berufsanfängern bei der Bereitschaftspolizei vorbehalten bleiben. Die Versetzung in den Einzeldienst soll in der Regel mit der Beförderung nach A 8 verbunden sein. Die Stellenanteile in den Spitzenämtern des mittleren und des gehobenen Dienstes, also in A 9, A 12 und A 13, werden aufgestockt und zusätzliche Beförderungsmöglichkeiten im höheren Dienst geschaffen“, erklärte der Ministerpräsident. „Mit den meinem Ressort zugewiesenen Mitteln können wir in der Steuerverwaltung voraussichtlich rund 1.500 Stellenhebungen realisieren – überwiegend in den unteren Besoldungsgruppen des mittleren und des gehobenen Dienstes. Diese beachtliche Zahl an Hebungen wird sich in den Finanzämtern vor Ort spürbar bemerkbar machen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Steuerverwaltung, die durch das immer komplexer werdende Steuerrecht stärker denn je gefordert sind, werden verdientermaßen profitieren“, betonte der Finanzminister. Das Finanzministerium werde nunmehr die Maßnahmen des beschlossenen Eckpunktepapiers in Abstim- Inhaltsverzeichnis: Wahlen zu Bezirks- und Hauptpersonalrat 2010 . . . . . . . 2 Ministerrat billigt Eckpunkte für strukturelle Verbesserungen der Beamtenbesoldung im Rahmen der Dienstrechtsreform. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Personalausstattung der Steuerverwaltung BadenWürttemberg – Wunsch und Wirklichkeit . . . . . . . . . . . . 12 Beurteilungsergebnisse der einzelnen Finanzämter. . . . . 13 Einberufung der Steuer-Gewerkschaftstage 2010 . . . . . . 6 dbb-Chef Peter Heesen warnt vor verantwortungsloser Finanzpolitik auf Kosten öffentlicher Dienstleistungen . 15 DSTG-Spitze bei FDP-Fraktion im Landtag . . . . . . . . . . 6 Sitzung des DSTG-Landeshauptvorstands . . . . . . . . . . . 15 SPD-Landtagsfraktion wendet sich in einem offenen Brief an Vorsteher und Personalräte der Finanzämter . . . 7 DSTG-Landesfrauenvertretung tagt am internationalen Frauentag in Rastatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Personalausstattung der Steuerverwaltung – Verstärkung von Steuerfahndung und Betriebsprüfung notwendig . . . 8 Personalwechsel beim DSTG-Fachausschuss höherer Dienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Ministerpräsident Mappus antwortet dem DSTGBundesvorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Aus den Verbänden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Auch Landtagsabgeordnete sind Steuerzahler . . . . . . . . . 20 Schäuble befürwortet Einstellung zusätzlicher Steuerfahnder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Teilpersonalversammlung des Tarifpersonals der Stuttgarter Finanzämter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 6 mung mit den anderen Ressorts im Rahmen der bestehenden Besoldungsstruktur konkretisieren und in den Entwurf des Dienstrechtsreformgesetzes sowie den Nachtragshaushalt 2010/2011 aufnehmen, erklärten Mappus und Stächele. *** Die DSTG ist gespannt, wie die Details der versprochenen Verbesserungen nach dem Konzept des Finanzministeriums aussehen sollen. In Gesprächen mit den Entscheidungsträgern im Finanzministerium und den Finanzpolitikern der Landtagsfraktionen wird die DSTG sich intensiv dafür einsetzen, die bestmögliche Lösung für die Kolleginnen und Kollegen zu erreichen und sich dabei an den Schwerpunkten ihres Forderungskatalogs (siehe DSTG-FORUM-Südwest Nr. 3/2009, Seite 2) orientieren. Einberufung der Steuer-Gewerkschaftstage 2010 Der DSTG-Landeshauptvorstand und die Bezirksvorstände haben die SteuerGewerkschaftstage 2010 auf 3. bis 5. November 2010 nach Leonberg festgelegt. Gem. § 15 der Satzung der DSTG Baden-Württemberg werden die Steuergewerkschaftstage 2010 hiermit öffentlich einberufen. Am 3. November 2010 werden die DSTG-Bezirksverbände Baden und Württemberg ihre Bezirks-Gewerkschaftstage abhalten. Der Steuer-Gewerkschafstag der DSTG Baden-Württemberg folgt am 4. und 5. November 2010. Im Rahmen ihres Steuer-Gewerkschaftstages lädt die DSTG Baden-Württemberg Delegierte und Gäste zur Öffentlichkeitsveranstaltung auf 5. November 2010, 10:00 Uhr in die Stadthalle in Leonberg ein. DSTG-Mitglieder können auf eigene Kosten am Steuer-Gewerkschaftstag teilnehmen. Insbesondere die Kollegin- nen und Kollegen aus den naheliegenden Finanzämtern erwarten wir natürlich als Gäste der Öffentlichkeitsveranstaltung. Ehrengäste aus Politik und Verwaltung – an der Spitze der Finanzminister von Baden-Württemberg, MdL Willi Stächele – sind vorab eingeladen worden. Wir erwarten zahlreiche Zusagen, gilt der Steuer-Gewerkschaftstag doch als FORUM und Schaufenster der Steuerverwaltung unseres Landes. DSTG-Spitze bei FDP-Fraktion im Landtag Der Beschluss der Landesregierung über die Strukturverbesserungen im Rahmen der Dienstrechtsreform (siehe gesonderten Bericht in diesem FORUM) ist ein wichtiger Schritt hin zur Umsetzung der von der DSTG mit allem Nachdruck geforderter Beförderungsmöglichkeiten für das Steuerpersonal. Doch endgültig beschlossen wird bekanntlich im Landtag. Da haben die Landtagsfraktionen das letzte Wort. Deshalb haben der DSTG-Landesvorsitzende Franz Riß und der stv. DSTGBundesvorsitzende u. stv. BBW-Vorsitzende Thomas Eigenthaler erneut das Gespräch mit der Finanzpolitischen Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Frau MdL Heiderose Berroth, und dem parl. Berater, Herrn Dietmar Schöning, gesucht. Nach dem Gespräch im Foyer der FDP-Fraktion im Haus der Abgeordneten (von links): Herr Schöning, Franz Riß, Frau MdL Berroth, Thomas Eigenthaler 7 Die parlamentarische Absicherung der im Landtag notwendigen Mehrheiten für die Realisierung des Strukturprogramms stand im Mittelpunkt der über einstündigen Unterredung. Doch auch andere berufliche Themen zur Arbeit der Steuerverwaltung, der aktuellen Steuergesetzgebung sowie weiteren Themenfeldern der Dienstrechtsreform wurden in einem sehr konstruktiven, wohlwollenden Gesprächsklima behandelt. Frau MdL Berroth äußerte die Einschätzung und sagte auch zu, die FDP-Fraktion werde die Kabinettsentscheidung zum Strukturprogramm einschl. der grundsätzlichen Verteilungsquoten mit großer Sicherheit in den Beratungen des Landtags mittragen. Darauf lässt sich die Zuversicht aufbauen, die lange ersehnten Verbesserungen für die Kolleginnen und Kollegen noch in diesem Jahr realisieren zu können. Die DSTG wird die Gespräche auch mit den anderen Landtagsfraktionen im weiteren parlamentarischen Beratungsablauf fortsetzen. SPD-Landtagsfraktion wendet sich erneut in einem offenen Brief an Vorsteher und Personalräte der Finanzämter Dr. Nils Schmid, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und neuer SPD-Landesvorsitzender, hat am 3. Mai 2010 erneut einen offenen Brief an die Vorsteher und Personalräte der baden-württembergischen Finanzämter geschrieben. Er nimmt darin Stellung zu der Personalsituation und den Beförderungsmöglichkeiten in der Steuerverwaltung. Wir zitieren hier den Brief in Auszügen. Der gesamte Text kann auf der Internetseite der DSTG Baden-Württemberg abgerufen werden: www.dstg-bw.de. Personalsituation Der Personalabbau in der Steuerverwaltung wurde unverändert bis ins Jahr 2009 fortgesetzt. Außerdem betrifft der Personalabbau nicht nur Arbeitsplätze, die durch den Einsatz von EDV kompensiert wurden, wie es von der Landesregierung in diesem Zusammenhang immer dargestellt wird. So wurden beispielsweise auch im Bereich der Betriebsprüfung seit dem Jahr 2006 rd. 200 Personalstellen abgebaut. Die SPD wird für den anstehenden Nachtragshaushalt im Juli 2010 auch mit Verweis auf die aktuellen Daten und die zusätzlichen Anforderungen u. a. aufgrund von Selbstanzeigen und übermittelter Steuerdaten erneut zusätzliche Personalstellen für die Steuerverwaltung einfordern. Beförderungsmöglichkeiten In dem ebenso wichtigen Bereich der Verbesserungen von Beförderungsmöglichkeiten in der Steuerverwaltung zeichnet sich hingegen eine nachhaltige Verbesserung ab. Die Landesregierung hat auf einer Pressekonferenz am 27. April angekündigt, im Rahmen der Dienstrechtsreform für das Personalwesen im Finanzministerium 7,5 Mio. Euro zusätzlich aufzuwenden, um die Beförderungsstruktur zu verbessern, Aufstiegshebungen im Bereich des mittleren Dienstes aufzustocken und die Attraktivität der Außenprüfung zu verstärken. Konkret sollen insgesamt 1.500 Stellenhebungen in der Steuerverwaltung, davon offenbar jeweils 750 Hebungen im mittleren und 750 Hebungen im gehobenen Dienst, mit dem Nachtragshaushalt im Juli beschlossen werden. Das Volumen und die angekündigten Hebungen entsprechen weitgehend dem Haushaltsantrag der SPD vom Februar. Die im Brief genannten Zahlen basieren auf der Antwort der Landesregierung auf den Antrag der SPD-Landtagsfraktion zum Thema „Anforderungen und Personaleinsatz in der Steuerverwaltung des Landes“. Den Antrag der SPD-Fraktion sowie die Stellungnahme des Finanzministeriums finden Sie im Internet unter www.landtagbw.de – Drucksache 14/6095. 8 Die Landtagsfraktion der Grünen informiert die DSTG Baden-Württemberg über ihre Initiativen und Anfragen Personalausstattung der Steuerverwaltung – Verstärkung von Steuerfahndung und Betriebsprüfung notwendig Eine zeit- und mengenmäßig abgestimmte Verstärkung von Betriebsprüfung und Steuerfahndung in allen Bundesländern um jährlich 3 % in den Jahren 2011–2015 fordert die Fraktion der Grünen im Landtag von BadenWürttemberg. Eine konzertierte Aktion aller Bundesländer sei deshalb gefordert, weil eine einseitige Personalverstärkung nur in Baden-Württemberg wegen des Länderfinanzausgleichs weitgehend unwirtschaftlich wäre. Die erzielten Mehrergebnisse (pro Prüfer/Fahnder lt. Bericht des Finanzministeriums zum Haushalt 2010 = durchschnittlich 1,2 Millionen EURO !!!) würden größtenteils in andere Länder abfließen. Würden sich alle Bundesländer gleichmäßig beteiligen, würden auch alle am anteiligen Mehrerfolg beteiligt. Der Wortlaut des Fraktionsantrags: Antrag der Fraktion GRÜNE Mehr Steuergerechtigkeit in Deutschland hier: Konzertierte Aktion der Bundesländer zur Verbesserung der Personalausstattung im Bereich der Betriebsprüfung und der Steuerfahndung Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen, den anderen Bundesländern die folgende Vereinbarung vorzuschlagen: Die Bundesländer vereinbaren, ihre jeweilige Personalausstattung bei der Betriebsprüfung und bei der Steuerfahndung in den Jahren 2011 bis 2015 so zu verbessern, dass beginnend im Jahr 2011 in jedem Jahr bis 2015 die Zahl der Personalstellen in diesen Aufgabenbereichen parallel in allen Bundesländern um 3 % bezogen auf die jeweilige Personalstattung Basisjahr 2010 angehoben wird. Stuttgart, den 23.3.2010 Schlachter, Kretschmann und Fraktion Begründung Aus dem „Bericht des Finanzministeriums zum Staatshaushaltsplan 2010/2011“ (Anlagen 6 und 8) ergibt sich ein mittleres jährliches Mehrergebnis pro Prüfer für die Bereiche Betriebsprüfer und Steuerfahnder zusammen von über 1,2 Mio. Euro. Allerdings ist bei einer unilateralen Verbesserung der Personalausstattung in einem einzelnen Bundesland zu berücksichtigen, dass ein nicht unerheblicher Teil des Mehrergebnisses in den Länderfinanzausgleich abfließt und das tatsächliche Nettoergebnis nach Länderfinanzausgleich deutlich niedriger ausfällt. Dieser Sachverhalt hat bisher in Baden-Württemberg ähnlich wie in anderen Bundesländern dazu geführt, dass die Personalausstattung bei der Betriebsprüfung und Steuerfahndung weit hinter den Notwendigkeiten zurückbleibt, die der Zielsetzung der vollständigen Steuererhebung und der Steuergerechtigkeit angemessen wäre. Durch eine multilaterale und konzertierte Vorgehensweise zur Verbesserung der Personalausstattung um 15 % bis 2015, wie sie hier vorgeschlagen wird, können demgegenüber alle Bundesländer gleichermaßen gewinnen, weil die o. g. Wirkungen des Länderfinanzausgleichs ausgeglichen werden. Die Vollständigkeit der Steuererhebung sowie die Steuergerechtigkeit in Deutschland werden dabei deutlich verbessert. 9 Im Jahr 2008 waren lt. dem o. g. Bericht des Finanzministeriums zum Staatshaushaltsplan 2010/2001 in Baden Württemberg 284 Steuerfahnder mit einem Mehrergebnis von 235 Mio. Euro und 1.700 Betriebsprüfer mit einem Mehrergebnis von 2.320 Mio. Euro eingesetzt. Mit der vorliegenden Initiative erhöht sich die Gesamtzahl schrittweise um ca. 60 Stellen pro Jahr, also um 300 Stellen bis 2015. Um diese Stellen besetzen zu können, müssen für die Betriebsprüfer und Steuerfahnder attraktivere Besoldungs- und Arbeitsbedingungen geschaffen werden, deren zusätzliche Kosten aber nur einen sehr kleinen Anteil der zu erwartenden Mehreinnahmen ausmachen. Das zu erwartende Mehrergebnis von 2.535 Mio. Euro/a (2008) würde schrittweise ansteigen und nach dem Jahr 2015 bei ca. 2.900 Mio. Euro/a liegen – eine dauerhafte Mehreinnahme von ca. 380 Mio. Euro/a unter den Annahme des bisherigen Steuerrechts. *** Die Landtagsdrucksache 14/6088 enthält inzwischen auch die (abschlägige) Antwort des Finanzministeriums: Steuergerechtigkeit setzt eine gleichmäßige Besteuerung voraus. Die Lasten sind auf die Steuerbürger entsprechend ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu verteilen. Steuergerechtigkeit bedingt zudem die Gesetzmäßigkeit der Besteuerung. Diesen verfassungsrechtlichen Anforderungen muss nicht nur bei der Steuerrechtssetzung, sondern auch beim Steuervollzug entsprochen werden. Für die Bearbeitung von Steuerfahndungsfällen und anderer besonders risikobehafteter Fälle stehen ausreichend Ressourcen zur Verfügung. Dem verfassungsmäßigen Auftrag wird damit entsprochen. Das Grundgesetz weist Personalhoheit und Organisationsgewalt – auch im Rahmen der im Wege der Bundesauftragsverwaltung verwalteten Gemeinschaftssteuern – den Ländern zu. Die sich daraus ergebende weitgehende Gestaltungsfreiheit der Länder schränkt Artikel 108 Abs. 2 Satz 2 für den Bereich der Bundesauftragsverwaltung zugunsten des Bundesgesetzgebers lediglich dahingehend ein, dass der Bund ermächtigt wird, sowohl den Aufbau der Landesfinanzbehörden als auch die wesentlichen Organisationsbestimmungen für die Steuerverwaltungen der Länder mit Zustimmung des Bundesrates zu regeln. Hierdurch soll einerseits eine gleichmäßige Besteuerung gesichert und die Grundlage für eine vergleichbare, im Aufbau gleichförmige Steuerverwaltung der Länder geschaffen werden. Der Bund hat von dieser Ermächtigung Gebrauch gemacht und mit dem Finanzverwaltungsgesetz (FVG) ein umfassendes Ausführungsgesetz zu Artikel 108 GG geschaffen, das die Organisation der Finanzverwaltung regelt. Gleichwohl will Artikel 108 Abs. 2 Satz 2 GG die Organisationsgewalt der Länder nicht völlig einschränken. Die Regelung des internen Aufbaus der Landesfinanzbehörden bleibt daher den Ländern überlassen. So können sie auf Änderungen der jeweiligen Verwaltungsbedingungen schnell und flexibel reagieren. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Haushaltshoheit der Länder hält es die Landeregierung nicht für angebracht, dem Antrag entsprechend Vereinbarungen mit anderen Bundesländern zu einem pauschalen Personalaufbau zu treffen. Derartige Vereinbarungen würden im Übrigen weder regionalen Besonderheiten noch unterschiedlichen haushalterischen Voraussetzungen sowie den verschiedenen Organisationsstrukturen gerecht. *** Zu Recht fordert die Grünen-Fraktion auch attraktive Arbeitsbedingungen für diese hoch qualifizierten Spezialisten. Dazu stellt die DSTG Baden-Württemberg fest: Bereits derzeit sind rd. 100 Betriebsprüfer-Stellen (Haushaltsstellen) im Land nicht besetzt. 10 Ministerpräsident Mappus antwortet dem DSTG-Bundesvorsitzenden Ministerpräsident Mappus hat auf den Brief des DSTGBundesvorsitzenden Dieter Ondracek (siehe FORUM Heft 3/2010) geantwortet. Lesen Sie seine Sicht und die Begründung für seine Entscheidung, die Steuerdaten-CD nicht anzu- kaufen (Brief im Original unter www.dstg-bw.de). Inzwischen hat der Bund gemeinsam mit Niedersachsen die umstrittene Daten-CD für 185.000 Euro gekauft: DER MINISTERPRÄSIDENT DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG Deutsche Steuer-Gewerkschaft Herrn Bundesvorsitzenden Dieter Ondracek Friedrichstr. 169/170 10117 Berlin 7. April 2010 Sehr geehrter Herr Ondracek, Sie haben sich mit Schreiben vom 4. März an mich gewandt und kritisiert, dass das Land BadenWürttemberg ihm angebotene steuererhebliche Daten nicht gekauft hat. Es ist legitim, dass Sie sich als Bundesvorsitzender der DSTG in dieser Frage zu Wort melden. Das ist sachlich und im Interesse der Beschäftigten begründet. Dass Sie öffentlich weitergehende Forderungen mit Konsequenzen für meine Regierung erheben, ohne zunächst die für die Entscheidung der Landesregierung maßgeblichen Gründe zu hören, nehme ich dabei mit Verwunderung zur Kenntnis. Die Minister für Justiz und für Finanzen des Landes Baden-Württemberg wurden erstmals Anfang Februar dieses Jahres darüber unterrichtet, dass der Steuerfahndung Baden-Württemberg ein Angebot über steuererhebliche Daten vorlag. Es ist deswegen falsch, wenn behauptet wird, Mitglieder der Landesregierung hätten sehenden Auges Steuer- und Strafbehörden rechtswidrig agieren lassen. Hinzu kommt, dass für die bis Februar 2010 auf der Grundlage von kostenlos überlassenen Probedaten geführten Ermittlungen eine Strafbarkeit der handelnden Beamten nicht zu besorgen war. Die gutachterliche Prüfung des Justizministeriums, nach der im konkreten Fall eine Strafbarkeit der handelnden Bediensteten nicht auszuschließen gewesen wäre, bezog sich ausdrücklich nur auf den Ankauf dieser Daten. Ein solcher Ankauf ist jedoch unstreitig nicht erfolgt. Deshalb ergibt sich aus entsprechenden Äußerungen des baden-württembergischen Justizministers auch kein Vorwurf rechtswidrigen Handelns gegen baden-württembergische Bedienstete. Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat sich bei ihrer Entscheidung auf die gutachterliche Prüfung des Justizministeriums gestützt. Diese Prüfung bezog sich auf den konkreten, dem Land vorliegenden Einzelfall. Sie kam zu dem Ergebnis, dass jedenfalls in diesem Einzelfall eine Strafbarkeit der handelnden Steuerbeamten wegen Anstiftung oder Beihilfe im Bereich des Möglichen liegt. Für mich gab es angesichts dieser strafrechtlichen Beurteilung aus dem 11 Justizministerium Baden-Württemberg, die im Grundsatz auch von führenden Vertretern der Gerichtspraxis und der Strafrechtswissenschaft geteilt wird, keine Alternative. In einem Rechtsstaat stößt staatliches Handeln spätestens dann an seine Grenze, wenn es konkrete Hinweise für die Strafbarkeit dieses Handelns gibt. Alles andere wäre im Übrigen auch mit der Fürsorgepflicht für die Landesbediensteten nicht vereinbar Dass es im Grundsatz andere Rechtsmeinungen gibt, war und ist der Landesregierung bekannt. Weil andere Entscheidungsträger in möglicherweise anders gelagerten Fällen oder aufgrund anderer Rechtsauffassung keine rechtlichen Hindernisse für einen Ankauf sehen, hat sich das Land mit dem Bundesfinanzministerium dahingehend geeinigt, die Daten an das Bundeszentralamt für Steuern weiterzuleiten, damit der Bund, gegebenenfalls unter Mitwirkung eines anderen Landes, die Daten kauft bzw. über einen Kauf entscheiden kann. Nachdem der Kontakt zwischen dem Anbieter und den baden-württembergischen Steuerbehörden ursprünglich über das Bundeszentralamt hergestellt worden war, war dieser Schritt nur konsequent. Baden-Württemberg tut alles rechtlich Mögliche, um Steuerhinterziehung konsequent zu bekämpfen. Soweit dem Land von dritter Seite Daten aus im Grundsatz vergleichbaren Ankaufsfällen zur Verfügung gestellt werden, wird dem ohne Wenn und Aber nachgegangen. Justiz-und Finanzministerium haben bestätigt, dass bezüglich derartiger Daten weder ein straf- noch ein steuerrechtliches Verwertungsverbot greift. Die uns zwischenzeitlich aus Nordrhein-Westfalen übermittelten Daten werden deshalb konsequent bearbeitet. Sollte sich allerdings aus dem beim Bundesverfassungsgericht anhängigen Verfahren zur Verwertbarkeit von Daten aus dem ,,Liechtenstein-Fall“ etwas anderes ergeben, muss über das weitere Vorgehen neu entschieden werden. Ich bin mir wohl bewusst, dass das Vorgehen Baden-Württembergs im bundesdeutschen Kontext Fragen aufwirft. Deshalb hat die Landesregierung von Baden-Württemberg eine Initiative im Bundesrat eingebracht. Wir setzen uns darin im Interesse unserer Bediensteten und mit dem Ziel einer konsequenten Verfolgung von Steuersündern dafür ein, dass eindeutige Regelungen für einen rechtssicheren Erwerb geschaffen werden. Wir sind weiter der Auffassung, dass die strafbefreiende Wirkung einer Selbstanzeige zumindest eingeschränkt werden muss. Steuerhinterziehung darf auch mit Blick auf die Folgen nicht zu einfach gemacht werden. Die Entscheidung, die angebotenen Daten nicht zu kaufen, war nicht populär. Das zeigt auch die große Zahl von Zuschriften steuerehrlicher Bürger, die sich durch massenhafte Steuerhinterziehung in ihrer Rechtstreue verletzt sehen. Für mich ist eine solche Haltung voll und ganz nachvollziehbar. Emotional und politisch hätte deshalb auch ich lieber eine andere Entscheidung getroffen. Klar ist aber auch, dass diese andere Entscheidung rechtsstaatlich problematisch gewesen wäre. Deshalb entbehrt auch der gegen mich und andere erhobene Vorwurf der Strafvereitelung im Amt jeder Grundlage. Die Staatsanwaltschaft sah zu Recht keinen Grund, Ermittlungsverfahren einzuleiten. Den Vorwurf, die Regierung von Baden-Württemberg würde Steuerhinterzieher decken, weise ich damit in aller Deutlichkeit zurück. Solche Vorwürfe entsprechen im Übrigen auch nicht dem Niveau, das in einer solchen Frage in der politischen Auseinandersetzung zur Anwendung kommen sollte – auch nicht mit Blick auf eine Gewerkschaft. Mit freundlichen Grüßen Stefan Mappus 12 Î Eine weitere positive Meldung erreichte uns aus der Politik. Man darf gespannt sein, ob den Worten auch Taten folgen: Schäuble befürwortet Einstellung zusätzlicher Steuerfahnder „Der Staat darf auf die ihm zustehenden Steuer- und Abgabenzahlungen nicht unter Verweis auf fehlendes Personal verzichten“ Zur aktuellen Diskussion um Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit sagte der Minister, „der Bund befürwortet die Einstellung zusätzlicher Steuerfahnder, aber er kann das den Ländern nicht vorgeben. Die Bundeszollverwaltung geht bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit jedenfalls mit gutem Beispiel voran und hat allein für dieses Jahr 200 neue Stellen vorgesehen“, zeigte sich Schäuble überzeugt. „Das wäre eine eklatante Verletzung sowohl der Steuergerechtigkeit als auch der Pflicht zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben.“ Für ihn, so Schäuble weiter, „bestand und besteht kein Zweifel daran, dass Bund und Länder alles tun müssen, um Steuerhinterziehern das Handwerk zu legen“. Das gelte auch für denAnkauf von Daten. „Das sind wir den ehrlichen Steuerzahlern in unserem Land ganz einfach schuldig.“ Personalausstattung der Steuerverwaltung Baden-Württemberg – Wunsch und Wirklichkeit In einer Pressemitteilung nimmt das Finanzministerium zu dem Vorwurf der SPD-Landtagsfraktion Stellung, durch mangelnde Personalausstattung der Steuerverwaltung würde die Steuergerechtigkeit gefährdet. Das sieht das Finanzministerium – jedenfalls nach dieser Pressemitteilung vom 26. April 2010 – völlig anders. Der Kernsatz des Ministeriums lautet: „Der Steuerverwaltung stehen die zur Aufgabenerfüllung notwendigen Ressourcen zur Verfügung. Wir verzichten auf keinen Euro bei der Steuererhebung.“ Lesen Sie die Aussagen der Presseabteilung des Finanzministeriums und schreiben Sie uns, wenn Sie die Realitäten auf den Finanzämtern genau so sehen. Hier der Text der Pressemitteilung des Finanzministeriums: Personalausstattung in den Finanzämtern des Landes SPD sucht verzweifelt nach Themen Finanzminister Willi Stächele: „Die Steuerverwaltung des Landes erfüllt ihren gesetzlichen Auftrag und sichert damit die Gleichmäßigkeit und Gesetzmäßigkeit der Besteuerung. Zu diesem Zweck stellt das Land die notwendigen Personalressourcen zur Verfügung, denn der gerechte Vollzug der Steuergesetze ist für die Akzeptanz unseres Steuerrechts bei den Bürgern und Unternehmen von großer Bedeutung. Die SPD sucht verzweifelt nach Themen. Dem unrichtigen Eindruck, der durch deren verzerrende Darstellungen entstehen könnte, widerspreche ich mit Entschiedenheit.“ Dies sagte Finanzminister Willi Stächele am Montag (26. April 2010) in Stuttgart. In den baden-württembergischen Finanzämtern gebe es zum Anfang dieses Jahres 13.063 Stellen. In den vergangenen 20 Jahren wurden entsprechend der unausweichlichen Stelleneinsparprogramme insgesamt 1.964,5 Stellen abgebaut. Betroffen waren aber Bereiche, in denen durch einen Ausbau der EDVUnterstützung hohe Rationalisierungspotentiale realisiert werden konnten (z.B. Finanzkasse, Grundstückswertstelle, Schreibkräfte, Datenerfassung). Die Kernbereiche der Steuerverwaltung, die Veranlagung und die Außenprüfung, wurden dagegen personell verstärkt. So wurde im Innendienst der Bereich der Veranlagung gegenüber 1992 um 325 Arbeitskräfte auf aktuell 4.837 aufgestockt. Die Steuerfahndung des Landes wurde von 132 Fahnderinnen und Fahndern im Jahr 1992 auf aktuell 309 verstärkt. Zusätzlich stehen noch 44 Fahndungshelfer unterstützend zur Seite. Im gleichen Zeitraum wurde die Betriebs- 13 prüfung von 1.590 Prüferinnen und Prüfern auf 1.837 ausgebaut. Dadurch sei es gelungen, die Prüfung der Großbetriebe zu intensivieren und den Prüfungsturnus bei Mittel- und Kleinbetrieben weiterhin sehr nah am Bundesdurchschnitt zu halten. Bei Großbetrieben sei der Prüfungsturnus im Land kürzer als der Bundesdurchschnitt, so Stächele. Diese positive Personalentwicklung spiegele sich auch in den offenen Verfahren der Steuerfahndung wider. Der Bestand von offenen Fällen, die älter als 18 Monate seien, habe in den letzten 2 Jahren fast um die Hälfte reduziert werden können; zum 30. Juni 2008 waren es noch 1.137 Fälle landesweit, zum 31. Dezember 2008 1.129 Fälle, zum 30. Juni 2009 884 Fälle und zum 31. Dezember 2009 689 Fälle. Die fallende Tendenz ist eindeutig. „Diese Fakten sollten zur Kenntnis genommen werden. Baden-Württemberg tut alles, um Steuergerechtigkeit sicherzustellen. Wir verzichten auf keinen Euro bei der Steuererhebung,“ so der Finanzminister abschließend. Beurteilungsergebnisse der einzelnen Finanzämter Der Landtagsdrucksache 14/5729, einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der FDP-Abgeordneten Fauser, sind die Beurteilungsergebnisse (letzte Regelbeurteilung 2008) u. a. auch der einzelnen Finanzämter zu entnehmen. Für alle Besoldungsgruppen und Laufbahnen zusammen werden die Prozentanteile der einzelnen Beurteilungspunktzahlen aufgelistet. Die DSTG-FORUM-Redaktion hat die Zahlen für das Finanzministerium, die Finanzamt Hier das Ergebnis: Gesamturteil Punkte in Prozent (gerundet) –2,50 Aalen Oberfinanzdirektion und alle Finanzämter aus der Landtagsdrucksache 14/5729 herausgefiltert. Den kompletten Text der Anfrage finden sie im Internet unter www-landtag-bw.de. 3,00 3,50 4,00 1 Backnang Bad Urach 1 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50 7,00 7,50 2 6 18 30 18 18 7 3 9 23 26 23 8 7 8,00 1 6,00– 7,00– 8,00 8,00 73 25 65 16 1 1 4 17 28 23 18 6 75 24 Baden-Baden 1 3 11 11 30 22 13 7 2 74 22 Balingen 1 2 6 19 18 29 18 5 2 72 25 1 9 15 34 19 16 4 1 74 21 Biberach 1 Bietigheim-Bissingen 1 1 davon Böblingen Bruchsal 1 Calw 1 Ehingen 1 Emmendingen 1 2 8 18 22 26 11 11 70 22 2 6 6 16 28 20 16 6 70 22 1 2 4 15 34 24 12 4 3 77 19 1 3 9 19 26 21 12 6 2 67 20 1 9 18 21 28 17 4 1 71 22 2 Esslingen Ettlingen 1 Freiburg-Land 3 5 17 28 19 12 12 2 73 26 2 6 20 27 26 11 6 2 72 19 1 13 25 20 22 17 1 60 18 3 10 20 25 24 12 5 1 67 18 2 Freiburg-Stadt 2 8 22 27 15 18 6 Freudenstadt 1 3 18 38 21 10 9 1 1 7 21 24 21 14 8 2 4 10 13 21 24 16 Friedrichshafen Göppingen 1 68 26 78 19 3 70 25 7 2 70 25 1 Heidelberg 1 1 6 24 26 23 12 6 Heidenheim 2 1 8 18 21 23 17 10 1 1 10 20 23 19 17 6 1 3 13 25 19 17 12 2 4 9 18 24 18 13 Heilbronn 1 Karlsruhe-Durlach Karlsruhe-Stadt 1 68 19 71 27 2 67 25 8 2 58 22 8 3 66 24 14 Finanzamt Gesamturteil Punkte in Prozent (gerundet) –2,50 3,00 3,50 Konstanz 4,00 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50 davon 7,00 7,50 8,00 6,00– 7,00– 8,00 8,00 1 12 17 24 23 16 6 1 70 23 3 9 18 16 28 15 9 1 69 25 3 12 20 18 27 15 5 65 20 1 1 11 17 29 15 12 9 4 69 25 2 3 6 22 24 20 16 6 1 67 23 1 2 8 17 26 20 19 6 71 25 Mannheim-Stadt 1 1 3 20 28 26 18 2 1 75 21 Mosbach 2 7 17 26 23 18 6 1 74 25 Mühlacker 2 6 22 30 17 10 8 4 69 22 Lahr 1 Leonberg Lörrach 1 Ludwigsburg Mannheim-Neckarstadt 1 1 Müllheim 2 3 26 35 12 16 5 1 69 22 Nürtingen 2 10 15 29 21 17 5 1 73 23 2 7 19 25 21 17 6 2 71 25 1 7 20 25 20 21 2 1 69 24 Offenburg 1 Öhringen 1 2 Pforzheim 1 2 12 18 22 22 14 8 1 67 23 Rastatt 1 5 8 17 27 18 17 4 3 69 24 1 7 19 27 23 19 2 1 72 22 1 9 20 27 18 15 9 1 70 25 Ravensburg 1 Reutlingen Rottweil 1 2 Schorndorf 1 Schwäbisch Gmünd 1 Schwäbisch Hall 1 1 Schwetzingen Sigmaringen 1 1 1 Singen 6 20 20 24 18 8 1 71 27 13 15 17 20 20 13 1 71 34 10 17 22 20 16 10 2 70 28 13 15 23 26 14 5 3 71 22 4 2 6 14 36 20 9 8 1 1 3 19 27 22 17 9 1 1 10 16 30 18 18 5 1 2 9 15 27 24 17 5 Sinsheim 1 77 21 75 26 72 24 73 22 Stuttgart 1 1 1 13 18 24 14 19 7 2 66 28 Stuttgart II 1 1 3 9 19 23 21 14 6 3 67 23 3 4 10 18 20 19 16 9 1 65 26 Stuttgart IV 4 14 22 26 17 4 12 1 60 17 Stuttgart-Körperschaften 1 4 18 28 26 17 6 77 23 2 10 41 36 11 100 88 71 22 3 67 21 Stuttgart III Zentrales Konzernprüfungsamt Tauberbischofsheim 2 11 16 25 24 16 6 Tübingen 1 10 22 21 25 15 3 Tuttlingen 3 10 20 26 15 23 3 67 26 Überlingen 1 7 25 32 21 7 6 1 67 14 Ulm 3 11 16 27 17 19 6 1 70 26 2 5 18 29 21 15 7 2 74 24 2 12 30 21 17 7 8 2 55 17 Villingen-Schwenningen Waiblingen Waldshut-Tiengen Wangen Weinheim OFD Karlsruhe (Zentrale) 1 1 1 1 2 7 18 29 15 18 8 2 72 28 2 5 28 23 21 12 7 1 64 20 3 15 17 22 19 10 11 3 65 24 6 11 21 23 21 13 5 83 39 Wir dürfen gespannt sein auf die Beurteilungsbilanz 2010 und gehen davon aus, dass diese natürlich wieder veröffentlicht wird. 15 dbb-Chef Peter Heesen warnt vor verantwortungsloser Finanzpolitik auf Kosten öffentlicher Dienstleistungen Vor einer verantwortungslosen Finanzpolitik auf Kosten öffentlicher Dienstleistungen hat der dbb-Bundesvorsitzende Peter Heesen gewarnt. „Es ist absolut verantwortungslos, den Bürgern trotz höchster Staatsverschuldung zu suggerieren, dass man gleichzeitig in großem Umfang Steuern senken kann“, kritisierte Heesen die Pläne der Bundesregierung. Die Versprechungen seien umso absurder, als der finanzielle Spielraum nicht nur des Bundes, sondern insbesondere der Länder spätestens ab 2020 wegen der verpflichtenden Schuldenbremsen „gleich Null“ sein werde, so Heesen. „Allen voran die Länder dürfen dann keine neuen Schulden mehr machen.“ Zu befürchten sei, so der dbb-Chef, dass angesichts der prekären Kassenlage erneut der Ruf nach Kürzungen im öffentlichen Dienst laut werde. „Doch Ausgabenkürzungen und Personalabbau sind keine Option mehr“, betonte Heesen. „Das ifo-Institut bescheinigt Deutschlands öffentlichem Dienst gemessen an der Gesamtbeschäftigtenzahl den zweitniedrigsten Personalanteil in Europa – nur die Slowakei hat weniger Staatsdiener als wir. Wenn die politisch Verantwortlichen sicherstellen wollen, dass öffentliche Dienstleistungen zukünftig nicht nur leere Versprechen auf dem Papier sind, sondern gelebte Realität für Bürgerinnen und Bürger, muss es daher gerade im öffentlichen Dienst um Personalgewinnung gehen.“ Sitzung des DSTG-Landeshauptvorstands am 11. und 12. Mai 2010 Am 11. und 12. Mai tagte der DSTGLandeshauptvorstand in Rastatt. Im Mittelpunkt standen unter anderem die Geschäftsberichte des Landesvorsitzenden, der Bezirksvorsitzenden und der Fachreferenten. Eines der Hauptthemen war der Rückblick auf die Personalratswahlen im April 2010, mit dem für die DSTG sehr erfreulichen Ausgang. Näheres lesen Sie an anderer Stelle dieses FORUM. Aktuelle gewerkschaftliche Themen wie etwa die Dienstrechtsreform, Beförderungen und Beurteilungen rundeten die arbeitsintensive Sitzung ab. Der Ausblick auf die Steuer-Gewerkschaftstage im November 2010 in Leonberg war ein weiteres Schwerpunktthema. Die nächste Sitzung des DSTG-Landeshauptvorstandes ist auf 2. November 2010 – direkt vor den Steuer-Gewerkschaftstagen in Leonberg – terminiert. Mitglieder des Landeshauptvorstands bei ihrer Tagung in Rastatt 16 DSTG-Landesfrauenvertretung tagt am internationalen Frauentag in Rastatt Auf Einladung der DSTG-Landesfrauenvertreterin der DSTG Baden-Württemberg, Doris Leuchtenberger, waren die Frauenvertreterinnen aus allen Ortsverbänden des Landes am 08. und 09.03.2010 nach Rastatt gekommen. Unter der Leitung von Doris Leuchtenberger war die Tagung geprägt von einem intensiven Austausch von Informationen über die Situation von Frauen in den Finanzämtern im Land, den bestehenden Personalmangel, die schlechten Beförderungsmöglichkeiten, die anstehende Dienstrechtsreform, die neuen Beurteilungs- und Beförderungskriterien, die neu eröffneten Teilzeitmöglichkeiten in 10-er Schritten und die vorrangigen Aufgabenfelder zum Abbau von geschlechterspezifischen Benachteilungen. 8. März – was für ein Tag? Die Badischen Neuesten Nachrichten berichten auf der zweiten Seite „Gleicher Lohn für Frauen“ und stellt u.a. fest, dass nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, Frauen in Deutschland fast ein Viertel (23,8 Prozent) in 2008 brutto weniger verdient hätten als Männer! Dass andere Länder wie Frankreich und Kanada längst politische Schritte für eine faire Bezahlung von Frauen eingeleitet hätten. Und dass nach den Angaben der Europäischen Kommission Deutschland EU-weit zu den Ländern mit dem größten Unterschied bei der Bezahlung von Frauen und Männern gehöre! Und Ulrike Keller, DSTG Bezirksfrauenvertreterin Württemberg, stimmte die anwesenden Frauenvertreterinnen auf diesen besonderen Tag ein. Kess stellte sie die Frage: Warum gibt es keinen internationalen Männertag? – haben wir nicht das ganze Jahr über den Tag des Mannes? Aber nur einen Tag im Jahr für die Frau? Ein Männertag anstelle eines Frauentages wäre dann sinnvoll: wenn: der Mann seit 1919 nur mit Zustimmung seiner Ehefrau einer Erwerbstätigkeit hätte nachgehen dürfen … Er irgendwann in den 50er Jahren nach Hause käme und sich von seiner Frau sagen lassen müsse, dass sie seine Arbeitsstelle gekündigt hätte, weil er nicht mehr seinen Haushaltspflichten nachgekommen sei … Der Mann zwar eigenes Geld verdient hätte, aber sein Vermögen weder selbst verwalten noch verwenden dürfte, weil das Gesetz der Ehefrau die sogenannte „mütterliche“ Gewalt über den Ehemann einräumt … Der Mann bei der Hochzeit selbstverständlich seinen Namen und die damit verbundene Identität aufgäbe … Weil sich all das aber nie so, sondern andersherum abgespielt hat, gibt es am 8. März den internationalen Frauentag! Jetzt war es aber an der Zeit, einem Mann das Wort zu erteilen: Der DSTG-Landesvorsitzende und Vorsitzende des Hauptpersonalrats, Franz Riß, bekam das Wort! Er informierte über die aktuellen Themen aus Gewerkschaft und Personalvertretung und deren Vielfältigkeit. Wie z. B. PAB, Führungskräfte-Feedback, Teilzeit in 10-er Schritten, Mitarbeiterbefragung und vieles andere mehr. All diese Themenbereiche zeigen, wie unterschiedlich das Aufgabenspektrum zurzeit ist. Anschließend stellte er sich den vielen Fragen, die die Frauenvertreterinnen aus den DSTG-Ortsverbänden an ihn stellten und beantwortete sie mit Bra- vour. Auch viele Anregungen und Bitten konnte er in seiner Tasche mitnehmen. Dorothea Faisst-Steigleder stellte uns das Aktuellste aus dem Tarifrecht vor, gab viele Anregungen und neue Erkenntnisse in diesem Bereich und stellte sich der anschließenden regen Diskussion. Die Vorsitzende der Bundesfrauenvertretung der DSTG, Andrea SauerSchnieber, referierte über die aktuelle Entwicklung der Frauenpolitik. Themen wie die geschlechtergerechte Leistungsbezahlung, geschlechterdifferenzierte Beurteilungsstatistiken, Teilzeit, Heimarbeitsplätze, Beförderungen und Frauenförderung wurden von ihr in einem äußerst interessanten und lebhaften Vortag angesprochen. Hier an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Andrea. Klaus Becht, Bezirksvorsitzender der DSTG Württemberg und BPR-Vorsitzender berichtete aus der aktuellen Arbeit des Bezirkspersonalrats. Er sprach u. a. die Themen aktuelle Beurteilungsund Beförderungskriterien an. Auch an ihn hatten die Frauenvertreterinnen zahlreiche Fragen und gaben ihm zu einigen Punkten ihre Anregungen und eventuelle Lösungsvorschläge mit. Markus Scholl, Bezirksvorsitzender der DSTG Baden, referierte mit einem interessanten Vortrag über den aktuellen Stand der Dienstrechtsreform BW und stellte den Vortrag jeder Teilnehmerin zur Verfügung. Unser Gast, Werner-Willi Pfisterer, meldete sich immer dann zu Wort, wenn es aus der Sicht eines Vorstehers etwas zu erläutern bzw. zu ergänzen bedurfte und bereicherte so die Veranstaltung stets mit guten und äußerst informativen Wortbeiträgen. Jetzt war es an der Zeit, der Landesfrauenvertreterin Doris Leuchtenberger adieu zu sagen. Es war ihre letzte Veranstaltung, die sie für die Ortsfrauenvertreterinnen der DSTG organisiert hatte. Sie 17 wird im November beim anstehenden Gewerkschaftstag aus Altersgründen (geht in den wohlverdienten Ruhestand) für dieses Amt nicht mehr kandidieren! Die Anwesenden bedankten sich für die interessante und wie immer gut organisierte Veranstaltung und wünschten ihr Gesundheit und einen schönen neuen Lebensweg. An Blumen und Geschenken fehlte es natürlich nicht und viel Beifall wurde auch gespendet. Sie ließ kurz ihre über zwanzigjährige Tätigkeit zum Wohle der Kolleginnen Revue passieren und erläuterte, warum der zweite Tag in Strasbourg stattfinden sollte: Ihre Aktivitäten in diesem Bereich begannen mit ihrer ersten Tagung, die für die Frauenvertreterinnen des Bezirksverbandes Karlsruhe im April 1986 in Heidelberg stattfand. Bei dieser Tagung hielt die damalige Europaabgeordnete, Dietmar Theato, das Referat „Politik für Frauen – Anspruch und Wirklichkeit“. So wie es einst begann, so sollte es auch enden und so stand der zweite Tag unter dem Motto Europa Der Europaabgeordnete Dr. Thomas Ulmer hatte die Gruppe in das Europaparlament nach Strasbourg eingeladen. Die Gruppe durfte einer Plenarsitzung bei- Auf Einladung des Europaabgeordneten Dr. Thomas Ulmer (vorne rechts) besuchten die Frauenvertreterinnen der DSTG Baden-Württemberg das Europaparlament in Straßburg – neben dem Europaparlamentarier: Doris Leuchtenberger, die DSTG-Landesfrauenvertreterin wohnen. Es fand die gemeinsame Aussprache zu einem Schwerpunktthema „Binnenmarkt und Verbraucherschutz“ statt. Danach stand Dr. Thomas Ulmer zum Gespräch zur Verfügung. Er erläuterte seinen Tätigkeitsbereich und seine Aktivitäten innerhalb des Parlaments. Die Zeit verging wie im Fluge, ob des interessanten Vortags von Dr. Ulmer. Nach dem Mittagessen in der Kantine des Parlaments traten wir die Heimfahrt nach Rastatt und danach den Heimweg mit sehr vielen und auch hilfreichen Informationen an. Doris Leuchtenberger Landesfrauenvertreterin Personalwechsel beim DSTGFachausschuss höherer Dienst Auf der Sitzung des Fachausschusses höherer Dienst der DSTG Baden-Württemberg wurde Florian Heuser (BP-SGL beim FA Heidelberg) als Neuzugang im Fachausschuss vorgestellt (als Nachfolger von Dr. Michael Häuser). Der Kollege Reinhold Hoch (FA Göppingen) ist aus dem Fachausschuss ausgeschieden. Bei der anschließenden Wahl zum Vorsitzenden des Fachausschusses wurde Florian Heuser vorgeschlagen und sodann einstimmig (bei eigener Enthaltung) zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er hat die Wahl angenommen und freut sich auf die neue Aufgabe. Seine Bestätigung durch den Landeshauptvorstand ist auf der Sitzung dieses Gremiums in Rastatt am 12. Mai erfolgt. 18 Mitgliederversammlung beim DSTG-Ortsverband Balingen Zu einer offenen Mitgliederversammlung luden der Ortsverband Balingen und der Bezirksvorstand der DSTG Württemberg am 14. April 2010 die Arbeitnehmer und Beamten beim Finanzamt Balingen ein. Insgesamt 42 Beschäftigte folgten der Einladung. Nach der Begrüßung stellte der Vorsitzende der DSTG Balingen, Ewald Ott, in seinem ausführlichen Rechenschaftsbericht die gute Entwicklung im Ortsverband dar. Entgegen dem Trend konnte die Mitgliederzahl im Ortsverband Balingen bei 11 Austritten seit 2005 von 133 auf 142 Mitglieder gesteigert werden. Bei den folgenden Wahlen wurden die bisherigen Vertreter im Ortsverband einstimmig wiedergewählt. Im Anschluss daran folgten die Ehrungen für 25 bzw. 40 Jahre Mitgliedschaft. Ewald Ott und der Vorsitzende der DSTG Württemberg, Klaus Becht, dankten Hans Baur und Gebhard Bögle für die 40-jährige Mitgliedschaft in der DSTG Die aufmerksamen Balinger Zuhörer und überreichten ihnen eine Urkunde und ein Weinpräsent. Die Urkunden und Präsente für die nicht anwesenden Jubilare Konrad Diez und Annemarie Seifer (jeweils 40 Jahre) sowie Erika Frank (25 Jahre) werden von Ewald Ott noch übergeben. Beim Bezirksverband bedankte sich Ewald Ott für die immer gute Zusammenarbeit. Klaus Becht berichtete der Versammlung über die künftigen Beförderungsmöglichkeiten und stellte die einzelnen Punkte der Dienstrechtsreform dar. Danach hatten die Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zum Bezirkspersonalrat und zum Hauptpersonalrat die Möglichkeit, sich vorzustellen. Auch aus den umliegenden Ämtern nahmen Christiane Beez (FA Reutlingen), Birgit Muth (FA Bad Urach) und Jörg Kock (FA Sigmaringen) diese Gelegenheit wahr. Die Jubilarehrung des Ortsverbands Balingen (von links): Ewald Ott, Hans Baur, Gebhard Bögle, Klaus Becht Der Hauptgewinn bei der Tombola zum Schluss der Versammlung ging an Richard Wagner. Ewald Ott 19 Ortsverband Bruchsal: Mitgliederversammlung mit dem DSTG-Landesvorsitzenden Franz Riß Ungeteilte Aufmerksamkeit fanden die Berichte von Franz Riß bei den Mitgliedern des OV-Bruchsal im gut gefüllten Sitzungssaal des Finanzamts Bruchsal. Der Ortsvorstand der DSTG hatte die Mitglieder am 19. März zu einer Informationsversammlung eingeladen, um über die Aktivitäten im vergangenen Jahr zu berichten und einen Ausblick auf die Herausforderungen der Zukunft zu geben. Der Vorsitzende der DSTG Bruchsal, Helmut Hess, lobte den Vorsteher des Finanzamts Bruchsal, Herrn Wolfgang Krieger, für sein Engagement, das letztlich dazu führte, dass die unsäglichen Auswirkungen der sog. Kettenversetzungen auf ein erträgliches Maß reduziert werden konnten. Mit einem Kurzbericht über die Aktivitäten und Aktionen im vergangenen Jahr erinnerte OV-Vorsitzender Helmut Hess an die Erhöhung der Wegstreckenentschädigung für Außendienstler sowie an die Teilnahme einer ordentlichen Anzahl von Mitgliedern an den Protestkundgebungen des Beamtenbundes Baden-Württemberg am 11. und 27. Februar 2009. Trotz aller Unbill sichtlich gut gelaunte Zuhörer beim Ortsverband Bruchsal Mit diesem Protest wollte man auf die Arbeitgeber (Bund, Land und Gemeinden) Druck ausüben und die Gehaltsforderung – einer linearen Erhöhung der Einkommen um 8 % – bekräftigen. Hess erinnerte auch daran, dass das Ergebnis, aus heutiger Sicht betrachtet, gut war und sich durchaus sehen lassen kann. Am 7. Oktober 2009 startete der OVBruchsal eine Informationskampagne mit dem Ziel, die Abgeordneten der Franz Riß, Helmut Hess und der verabschiedete Ludwig Zimmerer Wahlkreise Bruchsal und Betten auf die ausgesprochen schlechten Beförderungsmöglichkeiten beim Finanzamt Bruchsal aufmerksam zu machen und um sie für die Beratungen zum Doppelhaushalt 2010/2011 zu sensibilisieren. Die Abgeordneten Heribert Rech und Joachim Kößler (beide CDU), Friedhelm Ernst (FDP) reagierten auf unser Schreiben überhaupt nicht. Lediglich Walter Heiler (SPD) gab eine Stellungnahme ab und bedauerte den radikalen Stellenabbau bei der Einnahmeverwaltung. Er legte einen Entwurf vor, in dem die SPD-Fraktion mehr Stellen für die Finanzverwaltung BW forderte. Franz Riß erläuterte in seinem Referat die DSTG-Arbeit für ein Beförderungsprogramm, das – wenn es gelingt, die Landtagsmehrheit der Regierungsfraktionen zu überzeugen – im Rahmen der Dienstrechtsreform aus dem Topf der Strukturmaßnahmen (40 Mio. €) finanziert werden könnte. Mit einem Appell an die Zuhörer, Kontakte zu Abgeordneten zu nutzen, um aktiv für ein Beförderungsprogramm zu werben, sei für das Steuerpersonal nach wie vor eine reelle Chance, am Strukturprogramm mit zusätzlichen Beförderungsstellen/Hebungen dabei zu sein. Neben einer klaren Aussage zum Kauf von Steuerdaten 20 ging Franz Riß noch auf viele aktuelle Themen ein. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Berichterstattung war die Einführung von KONSENS und die damit verbundenen Schulungsmaßnahmen sowie die dafür erforderlichen arbeitstechnischen Voraussetzungen. Mit der Ehrung von 13 Mitgliedern für 50, 40 und 25 Jahre Mitgliedschaft bei der DSTG sowie der Verabschiedung von Ludwig Zimmerer aus dem Vorstand des Ortsverbands Bruchsal ging eine gute und informative Veranstaltung zu Ende. Auch Landtagsabgeordnete sind Steuerzahler Über das Wachstumsbeschleunigungsgesetz, Daten-CDs, Anwärter, Einstellungskorridore und die Sturheit des Finanzministeriums Ursprünglich hatte er sich am 17. März eine Stunde für die Vertreter der DSTG (OV Lörrach und Müllheim) nehmen wollen. Am Ende wurden es über 90 Minuten in angenehmer Atmosphäre. Da sich der Wahlkreis von Herrn Ulrich Lusche (CDU) auf die beiden Finanzämter erstreckt, waren aus dem OV Lörrach der Vorsitzende Martin Driesch, die Stellvertreter Petra Imbery und Frank Specht sowie aus dem OV Müllheim die Vorsitzende Anja Kiefer zu dem Gespräch gekommen. Für die Jugend war der Kollege Daniel Quizinski aus Müllheim vor Ort. Zu Beginn stellte sich schnell heraus, dass nicht nur Finanzbeamte bei der Anwendung der sich immer schneller än- dernden Gesetze Verständnisprobleme mit den sich gelegentlich daraus ergebenden Resultaten haben können, sondern auch juristisch beschlagene Abgeordnete. Kernproblem war dabei – wie könnte es auch anders sein – dass man bei der Änderung des Gesetzes zur Abgeordnetenversorgung die Auswirkungen auf das Steuerrecht (Sonderausgabenabzug) nicht bedachte und nun von Seiten des Finanzministeriums stur eine in diesem Fall für den Abgeordneten als Steuerbürger unsinnig erscheinende Lösung vertritt. Dazu passte die ermäßigte Besteuerung von Übernachtungen. Herr Lusche zeigte sich über diese Gesetzesänderung wenig erfreut, zumal man an die Aus- Am runden Tisch von links im Uhrzeigersinn: Martin Driesch, Petra Imbery, Frank Specht, Anja Kiefer, Daniel Quizinski und MdL Ulrich Lusche (CDU) wirkung auf andere Gesetze (z. B. Lohnsteuer) ebenso wenig gedacht hat wie an die praktische Umsetzbarkeit. Er warb aber für Verständnis: Diese Änderung sei Ende des letzten Jahres mit anderen (unstrittigen) Maßnahmen im Paket verbunden gewesen (u. a. mit Maßnahmen zur Familienförderung) und Teil der Koalitionsvereinbarung. Für die vorgetragenen Fragen und Probleme zeigte Herr Lusche großes Interesse, auch wenn er als Mitglied im Europa- und Umweltausschuss wenig mit der Finanzverwaltung zu tun hat. Er hatte sich sehr gut auf das Gespräch vorbereitet – wobei sich auch hier Differenzen zwischen den Erfahrungen vor Ort in den Finanzämtern und der Wahrnehmung in Stuttgart zeigten. Durch die Praktiker der DSTG wurde bestehender Verbesserungsbedarf bei der EDV-Ausstattung, deren rechtzeitiger Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit dargelegt. Ebenso wurden die Zusammenhänge zwischen den Bundesländern aufgezeigt. So handelt es sich bei der Finanzverwaltung zwar um eine Landesverwaltung – bei der EDV sitzen aber inzwischen alle Bundesländer in einem Boot (siehe KONSENS und BpA-EURO). Dachte man bisher: „Was gehen uns die Probleme in anderen Bundesländern an?“, ist man nun von den in NordrheinWestfalen aufgetretenen Problemen mit der Anlage KAP auf Umwegen auch in Baden-Württemberg mit verheerenden Folgen für die Kolleginnen und Kollegen betroffen. 21 Die Notwendigkeit eines Einstellungskorridors in den nächsten Jahren für die Anwärter sei mit Blick auf die Altersstruktur unbestritten, so Herr Lusche. Hierfür versprach er sich einzusetzen. Unrealistisch sei es aber mit Blick auf die Haushaltslage, ein Stellenstrukturprogramm zu versprechen. Es sei politischer Konsens aller Beteiligten in Stuttgart, dass die Bildung oberste Priorität habe. Nach diesen Maßnahmen seien Mittel für weitere Verbesserungen in der Landesverwaltung nicht mehr vorhanden. Eventuell könnten im Rahmen der Dienstrechtsreform vereinzelt Hebungen möglich sein. Versprechen konnte und wollte er nichts. Erschüttert zeigte er sich über die Ehrlichkeit der Jugendvertretung. Auf die Frage, ob man die Ausbildung und eine spätere Karriere beim Finanzamt empfehlen könne, kam von ihm mit Blick auf den mittleren Dienst ein klares: „Nein.“ Die Ausbildung sei interessant und anspruchsvoll, aber die Rahmenbedingungen, die Besoldung, die Übernahme- und die Karrierechancen würden nicht zu den gestellten Anforderungen passen. Zum Ende des Gesprächs erkundigte sich Herr Lusche, wie man dem Finanzamt Lörrach konkret auf Grund der Grenzlage helfen könne. Dabei sagte er zu, die Höhe des Personalzuschlags für die Grenzgänger noch einmal zu thematisieren. Bei der Frage nach den Bankdaten aus der Schweiz, die in den letzten Monaten wiederholt zum Kauf angeboten wurden, zeigten sich Differenzen zwischen Herrn Lusche und den DSTG-Vertretern. Grundsätzlich habe er nichts gegen den Erwerb der Daten – aber nicht bei der derzeitigen gesetzlichen Lage. Bei den aktuellen gegebenen Rahmenbedingungen sei er strikt dagegen, die CDs zu erwerben. Es müsse eine saubere gesetzliche Regelung geben; dann könnte man über den Erwerb erneut nachdenken. Unabhängig von der Frage des Erwerbs strebe er eine einvernehmliche Lösung mit der Schweiz an (große Auskunftsklausel im DBA). Dies würde allen Seiten gerecht werden. Man kann festhalten: Es gab eine konkrete Zusage für einen Einstellungskorridor sowie das Angebot für weitere und kontinuierliche Gespräche. Und es gab mit Hinweis auf die Haushaltslage eine klare Ablehnung eines Stellenstrukturprogramms, was nicht erfreulich, aber wenigstens ehrlich ist. Dies lässt für unsere Anwärter die Hoffnung aufkommen, dass Herr Lusche es in ihrem Punkt ebenso aufrichtig und ehrlich meint. Offene Mitgliederversammlung des Ortsverbands Tübingen Bei der offenen Mitgliederversammlung am 14.04.2010 konnte Tübingens DSTG-Ortsverbandsvorsitzender Bruno Willmann ca. 80 Kolleginnen und Kollegen begrüßen. In seiner Ansprache betonte er das sich ideal ergänzende Zusammenwirken von Personalratstätigkeit und Gewerkschaftsarbeit. Der Vorsteher des Finanzamts Tübingen, Dieter Möhler, lobte das gute Verhältnis von Amtsleitung und Personalrat mit den Worten: „Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Amtsleitung und Personalrat kann in Tübingen als vorbildlich bezeichnet werden.“ Er bat die Anwesenden die bevorstehenden Personalratswahlen als Teilnahmepflicht anzusehen. Für 25-jährige Mitgliedschaft in der DSTG wurden 8 Kolleginnen und Kollegen geehrt. Waldemar Gauss, Claus Nopper und Gabriele Jahnel erhielten eine Ehrung für 40 Jahre Mitgliedschaft in der DSTG. Neben ihren Urkunden erhielten sie von Berthold Höschle, dem stellvertretenden DSTG-Ortsverbandsvorsitzenden, noch Weinpräsente überreicht. Hansjörg Märkle wurde nicht nur die Ehrung für 40 Jahre DSTG Mitgliedschaft zuteil, Bruno Willmann bedankte sich bei ihm auch für seine 12-jährige Der geehrte Hansjörg Märkle (Mitte) umrahmt von Berthold Höschle (links) und Bruno Willmann (rechts) 22 Tätigkeit als Ortsverbandsvorsitzender in Tübingen. Bei der Kandidaten/innen-Vorstellung für die Wahlen zum HPR bzw. BPR stellten sich zuerst Birgit Muth (Bad Urach), Christiane Beez (Reutlingen) und Jörg Kock (Sigmaringen) vor. Alle drei kamen dabei sehr sympathisch rüber und es wurde deutlich, dass es sich um sehr engagierte und fähige Bewerber/innen handelt. Im Anschluss kamen die von Bruno Willmann als „Flaggschiffe der DSTG“ bezeichneten Kandidaten/innen zu Wort. Andrea Gallasch, Sonja Stiefvater, Jochen Rupp und Kai Rosenberger schilderten die Aufgabenbereiche beim HPR und BPR. Anhand aktueller Themen zeigten sie die große Bandbreite auf, die in der Personalratstätigkeit steckt. Sichtlich beeindruckt von der teils schwierigen Zusammenarbeit mit OFD/FinMin wurde den Zuhö- rern klar, dass das ewige Totschlagargument „Die Gewerkschaft macht doch eh nichts“ in den Bereich der Phantasie gehört. Bei der folgenden Tombola sorgte die Glücksfee Steffi Schwarz für Heiterkeit, als sie sich selbst als Gewinnerin aus der Lostrommel zog. Im Sozialraum fand die Veranstaltung bei einem kleinen Stehempfang und vielen, teils intensiven Gesprächen ein gelungenes Ende. Info-Veranstaltung für Angestellte beim Ortsverband Tübingen Am 14.04.2010 fand beim Finanzamt Tübingen eine Info-Veranstaltung für die Angestellten statt. In seiner Begrüßung machte Bruno Willmann, Tübingens DSTG-Ortsverbandsvorsitzender, deutlich, dass es ihm ein großes Anliegen ist, dass der Angestelltenbereich auf aktuelle Veränderungen im Tarifbereich hingewiesen wird. Tübingens Vorsteher Dieter Möhler betonte in seinen Grußworten, dass er die Arbeit der Angestellten beim Finanzamt Tübingen sehr schätzt und er diese Veranstaltung sehr begrüßt. Er bedankte sich bei Dorothea Faisst-Steigleder für ihre Bereitschaft, nach Tübingen zu kommen. DSTG-Tarifexpertin Dorothea FaisstSteigleder konnte bei ihrer Veranstaltung die fast komplett erschienenen Angestellten/innen des Finanzamts Tübingen begrüßen. Die große Teilnehmerzahl zeigt, dass die Angestellten ein enormes Informationsbedürfnis über die Änderungen des Tarifrechts haben. In einer PowerPoint-Präsentation behandelte Dorothea aktuelle Themen aus dem Tarifbereich. Fragen der Zuhörer wurden dabei sofort und fachkompetent beantwortet. Die Veranstaltung kam bei den Angestellten/innen sehr gut an und es wurde der Wunsch laut, so eine Veranstaltung in absehbarer Zeit zu wiederholen. Der Vorsteher des Finanzamts Tübingen, Dieter Möhler, im Gespräch mit der DSTG-Tarifexpertin Dorothea Faisst-Steigleder 23 Teilpersonalversammlung des Tarifpersonals der Stuttgarter Finanzämter Am 04.03.2010 fand im großen Sitzungssaal der ehemaligen OFD Stuttgart eine Teilpersonalversammlung für das Tarifpersonal statt. ter auch Gäste des Finanzamts Backnang. Frau Lauer und Frau Stiefvater begrüßten die anwesenden Gäste im Namen der Arbeitsgemeinschaft. Eingeladen hatte die Arbeitsgemeinschaft der Stuttgarter Personalräte. Hintergrund waren wiederholte Hinweise der Kollegen, dass Fragen des Tarifpersonals im Rahmen der regulären Personalversammlungen zu kurz kommen bzw. gar nicht angesprochen werden. Als Referentin konnte Frau Dorothea Faisst-Steigleder gewonnen werden. Sie ist Mitglied des Bezirks- und des Hauptpersonalrats und zeichnet dort verantwortlich für Tariffragen. Stellvertretend für die Amtsleiter sprach der Vorsteher des Finanzamts Stuttgart I, Herr Hans-Peter Hoffmann, ein Grußwort. Er machte deutlich, dass ihm die Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehr am Herzen liegen. Der Veranstaltung wünschte er gutes Gelingen, wohl wissend, wie umfangreich und kompliziert das Tarifrecht ist. Mit Frau Faisst-Steigleder, so Herr Hoffmann, stünde hier jedoch eine kompetente und engagierte Fachfrau als Referentin zur Verfügung. Mehr als 80 interessierte Kolleginnen und Kollegen fanden sich zu dieser Teilpersonalversammlung ein, darun- Frau Faisst-Steigleder informierte anschließend über Themen wie z. B. Tarifabschluss, Altersteilzeit, Höher- gruppierungen und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Großen Anklang fand die begleitende PowerPoint-Präsentation, die den Teilnehmern auch in Papierform zur Verfügung gestellt wurde. Es folgte eine lebhafte Fragerunde, der Informationsbedarf war ohne Zweifel sehr groß. Im Anschluss an die Veranstaltung stand Frau Faisst-Steigleder noch für Einzelfragen zur Verfügung. Vergleichbare Veranstaltungen fanden an weiteren 45 Ämtern statt An dieser Stelle herzlichen Dank an alle Amtsleiter, die diese Teilpersonalversammlungen ermöglicht haben. Sabine Lauer, FA Stuttgart IV Sparpläne der Bundesregierung gehen in falsche Richtung DSTG-Chef Dieter Ondracek kritisiert in einer ersten Stellungnahme die nach der Kabinettsklausur im Kanzleramt Anfang Juni bekannt gewordenen Sparpläne als sozial unausgewogen und Weg in die falsche Richtung. Mit drastischen Streichungen bei den Sozialleistungen, beim Elterngeld und bei den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auf Bundesebene sollen einmal mehr diejenigen zur Kasse gebeten werden, die die finanzielle Notlage der öffentlichen Haushalte nicht zu vertreten haben. Der Eindruck, dass wieder einmal der sogenannte kleine Mann die Ze- che für die Banken- und Wirtschaftkrise zu zahlen hat, ist bei den Sparplänen der Bundesregierung nicht von der Hand zu weisen, so Ondracek. Als ein Signal dafür, dass sämtliche Schultern die krisenbedingten Lasten tragen sollen, hätte die Bundesregierung eine strukturelle Neuausrichtung der ermäßigten Umsatzsteuertatbestände – einschließlich der Steuervergünstigungen für das Hotelier- und Gaststättengewerbe – auf ihre Sparagenda setzten müssen. Auch die Einführung einer Transaktionssteuer in Höhe von mindestens 0,5 Prozent hätte die Chance geboten, die Banken und Anlagefonds dauerhaft an den Kosten der von ihnen mit verursachten Weltwirtschaftskrise zu beteiligen. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine effektivere Steuererhebung, die seit langem von Deutscher SteuerGewerkschaft und Bundesrechnungshof gefordert werden, könnten darüber hinaus einen gewichtigen Beitrag leisten, um die nach der Schuldenbremse des Grundgesetzes notwendigen Einsparvorgaben zu realisieren, hob der DSTGChef hervor. 24 Die FORUM-Redaktion hat für ihre Leser … ein paar brasilianische Empfehlungen zum Glück: Lobe jeden Tag drei Personen; erlebe wenigstens einmal im Jahr einen Sonnenaufgang; sieh den Menschen in die Augen, wenn Du mit ihnen sprichst; lerne ein Musikinstrument spielen; singe unter der Dusche; gib weniger aus als du verdienst; beherrsche drei gute Witze; spende Blut; behalte Dinge für Dich, die Dir anvertraut wurden; überrasche Menschen die Du magst mit kleinen Geschenken; akzeptiere immer eine Entschuldigung; fahre häufiger mit dem Fahrrad und behalte die Namen Deiner Mitmenschen. Impressum: Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) Landesverband Baden-Württemberg e.V. Postfach 101007, 70009 Stuttgart, Internet: www.dstg-bw.de Telefon: 07 11 / 4 20 81 54 Geschäftsstelle DSTG E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Franz Riß Druck: BUB, Bonn · www.bub-bonn.de Redaktion: Steffen Buse, [email protected], Tel. d. 0 71 42 / 590-528 Anschriften der Bezirksverbände: Bezirksverband Baden e. V., Markus Scholl, Postfach 1305, 76603 Bruchsal Internet: www.dstg-baden.de, Bezirksverband Württemberg e. V., Klaus Becht, Postfach 101007, 70009 Stuttgart Internet: www.dstg-wue.de E-Mail: [email protected]