Basistraining Koordination

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Basistraining Koordination
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Jörn Herbers
Basistraining
Koordination
Aktivierende Übungen für den
Sportunterricht am Gymnasium
Bergedorfer ® Unterrichtsideen
Jörn Herbers
Downloadauszug
aus dem Originaltitel:
SPORT
Basistraining Kondition,
Kraft, Koordination
Aktivierende Übungen für den Sportunterricht
am Gymnasium
GYMNASIUM
5./6. Klasse
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Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfo
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1. Dribbeln mit und ohne Partner
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit, räumliche Orientierungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit
Das Dribbeln eines Balles ist die elementare Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Erarbeitung von kleinen und großen Sportspielen. Aus diesem Grund sollte das Dribbeln immer wieder
möglichst vielfältig geübt werden. Mit den folgenden Übungen werden grundlegende Fertigkeiten des Dribbelns erweitert und gefestigt:
1. Die Schüler dribbeln frei in der Halle. Dabei müssen sie auch Bänke oder Kästen, die in der
Halle aufgestellt sind, überlaufen.
2. Nun dribbeln die Schüler mit einem Partne
Partnerr frei in de
der Halle. Dabei können die Bälle
B
überg
übergeleich zugep
sst w
uss ein Schü
ben bzw. einander zeitgleich
zugepasst
werden. Anschließend muss
Schülerr seinem
nd alle
a Aktionen u
nd B
ners beim Dribbeln nachahh
Partner nachlaufen und
und
Bewegungen des Partners
dribbeln“)
men („Schattendribbeln“).
1. Je nach Spo
Sportspiel
rtspie können ver
verschiedene Ballarten, wie z. B. Basket- oder Handbälle eingezt werden.
setzt
Auf ein Zeichen könn
2. Auf
können Zusatzaufgaben vergeben werden, wie z. B. das Variieren der Kraftdosierung (hoch bzw. flach dribbeln), die Veränderung der Körperposition (im Liegen, Knien
dosierung
oder Sitzen dribbeln) oder ein Handwechsel (die Schüler geben sich beim Dribbeln die Hand
b
und begrüßen
sich o. Ä.).
D Dribbeln kann auch bei Fang- oder Staffelspielen einbezogen werden. Die Spiele wer3. Das
den durch das Dribbeln eines Balles erschwert (z. B. Linienstaffel).
verschiedene Bälle, Bänke, Kästen
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© Persen Verlag
15 Min.
1
2. Dribbeln ohne Gegenspieler
Auge-Hand-Koordination, Ballkontrolle, räumliche Orientierungsfähigkeit
Jeder Schüler bekommt einen Ball (z. B. Basketball). Nun sollen die Schüler den Ball innerhalb
eines Feldes dribbeln. Dabei müssen sie auf ihre Mitschüler achten, um sich nicht gegenseitig
zu behindern. Nach und nach sollte das Lauftempo beim Dribbeln erhöht werden. Auch Handund Krafteinsatz (hohes bzw. niedriges Dribbeln) kann variiert werden.
1. Während der
d Übung erh
erhalten die Schüler Zusatzaufgaben,
atzaufgaben, w
wie z. B. „Setzt euch auf den
„T usche den Ball mit einem Mitschü
ler“ etc.
Ball“ oder „Tausche
Mitschüler“
spruchsvolle zu ges
2. Um das Sp
Spiel interessanter u
und anspruchsvoller
gestalten, wird nun ein Schüler betimmt, der
de seinen Mitschülern
ülern de
all abnehmen so
stimmt,
den Ball
soll. Dies erhöht die Anforderungen soch in der Be
bachtung des Spielgeschehens. Wird einem Schüler
wohl beim Dribbeln als auch
Beobachtung
ss dieser nun auc
der Ball abgenommen, muss
auch versuchen, Bälle zu erobern.
verschiedene Bälle
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15 Min.
2
3. Passen und Fangen
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit
Jeweils zwei Kinder erhalten einen Ball. Je nach Thema der Unterrichtseinheit können dies
z. B. Hand- oder Basketbälle sein. Die Partner sollten im Laufe der Übung mehrmals gewechselt werden. Die beiden Kinder passen und fangen den Ball auf unterschiedliche Weise und in
verschiedenen Positionen:
1. Direkte Pässe über unterschiedliche Distanzen
2. Bodenpässe
3. Auf einem Bein stehen und den Ball zupassen (direkte Pässe und Bodenpässe)
nd w
4. Pässe durch die Beine: Ein Schüler beugt sich leicht nach vorn und
wirft den Ball durch die
Beine zu dem hinter ihm stehenden Partner.
5. Werfen gegen die Wand, Partner fängt den Ball
6. Auf einer Bank stehend den Ball passen
einander etc.
7. Im Laufen passen: nebeneinander, rückwärts, hintereinander
8. Passen im Sitzen, Liegen, Knien etc.
Bälle, Bänke
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15 Min.
3
4. Zehnerpass
Fangen und Passen, Spielfähigkeit, Reaktionsfähigkeit
Die Lerngruppe wird in zwei Gruppen aufgeteilt. Diese erhalten Mannschaftsbänder in zwei
unterschiedlichen Farben. Das Ziel des Spiels ist es, in einem Spielfeld (z. B. Volleyballfeld),
den Ball innerhalb des eigenen Teams zehn Mal hin und her zu passen. Wird der Ball von der
gegnerischen Mannschaft berührt bzw. abgefangen, wechselt der Ballbesitz und das Zählen
beginnt erneut. Sobald eine Mannschaft den Ball zehn Mal gepasst hat, bekommt diese einen
Punkt und der Ball wechselt zum anderen Team.
1. Um das Spiel zu variieren, sollten die Ballarten wechseln.
2. Es kann außerdem auf Zeit gespielt werden. Die Teams versuchen, innerhalb dieser Zeit
möglichst oft den Ball ohne Gegnerkontakt zu passen. Das Team mit den meisten Pässen
hat das Spiel gewonnen.
3. Es wird eine bestimmte Passreihenfolge innerhalb der Teams festgelegt, indem die Schüler
z. B. Nummern bekommen: Spieler 1 passt zu Spieler 2 etc. Dadurch wird sowohl das Freilaufen als auch das Defensivspiel der einzelnen Schüler stärker gefördert.
verschiedene Bälle, Mannschaftsbänder
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15 Min.
4
5. Tennisbälle einmal anders
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit, Auge-Hand-Koordination, Gleichgewichtsfähigkeit
Tennisbälle können auch im Sportunterricht zweckentfremdet werden. Sie lassen sich in verschiedenen kleinen Übungen fördernd und spielerisch einsetzen.
1. Zu Beginn der Übung bekommt jedes Kind einen Tennisball und dribbelt frei auf einem abgesteckten Feld. Anschließend sollen die Kinder versuchen, mit zwei Bällen gleichzeitig zu
dribbeln.
2. Nun klemmen die Kinder beide Bälle zwischen ihre Füße und hüpfen so durch den Raum,
ohne die Bälle zu verlieren.
3. Um das Gleichgewicht zu schulen, legen die Kinder einen Ball in die Handinnenfläche oder
n sich die Kinder im Spielauf den Handrücken. Der zweite Ball wird geprellt. Dabei bewegen
feld frei umher, ohne andere Kinder zu stören.
4. Die Kinder stellen sich mit beiden Füßen auf einen Tennisball und versuch
versuchen, nicht den Boinem Pa
tner durchfüh
den zu berühren. Diese Übung kann man auch mit einem
Partner
durchführen, indem man
sich an den Händen festhält, um so die Balance zu halten.
1. Um das Niveau zu steigern, legen die Kinder nun einen Ball auf den Fuß und hüpfen auf einem Bein durch das Spielfeld.
2. Eine zusätzliche Steigerung findet statt, wenn der zweite Ball dabei von den Kindern gedribbelt wird.
Tennisbälle (2 pro Kind)
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15–20 Min.
5
6. Tchoukball
Spielfähigkeit, Zielwurf, Passen und Fangen, Reaktionsfähigkeit
Die Lerngruppe wird in zwei Teams aufgeteilt. Diese erhalten Mannschaftsbänder in zwei unterschiedlichen Farben. Zwei Reutherbretter werden auf einem abgesteckten Spielfeld an der
Wand oder mithilfe eines kleinen Kastens aufgestellt. Um die Bretter wird ein Halbkreis (Durchmesser ca. 5 m) gezogen und markiert. Ziel des Spiels ist es nun, den Ball gegen das Brett des
Gegners zu werfen. Berührt dieser nach dem Brett außerhalb des Kreises den Boden, bekommt
die Mannschaft einen Punkt, die den Ball geworfen hat. Wird ein Punkt erzielt, kommt der Ball
innerhalb des Kreises auf oder fängt die verteidigende Mannschaft den Ball, wechselt der Balle mi
besitz. Die Kinder dürfen den Ball nicht prellen und max. drei Schritte
mit dem Ball laufen. Das
Spiel kann auf Zeit oder nach Punktestand gespielt werden.
1. Mit einerr gro
großen
ßen L
Lerngruppe
eb
bietet es sich an, ein Turnier zu spielen.
m das Spiel zu bes
2. Um
beschleunigen, können Punkte alternativ an beiden Brettern erzielt werden.
Das Tempo wird ebe
Das
ebenfalls erhöht, wenn statt zwei, drei oder vier Bretter aufgestellt werden.
Das Passen und Fangen wird gefördert, wenn pro Spielzug mindestens vier oder fünf Spie3. Das
de
en Bal
ler den
Ball berührt haben müssen, bevor das Brett getroffen wird.
Softball, Mannschaftsbänder, Reutherbretter,
evtl. kleine Kästen, Hütchen
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15–20 Min.
6
7. Volleyball light
Spielfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, räumliche Orientierungsfähigkeit, Kooperation
Auf einem Volleyballfeld stehen sich zwei Mannschaften mit 4 bis 6 Spielern gegenüber. Zwischen den Teams ist das Netz bzw. eine Schnur gespannt. Gespielt wird nach den Volleyballregeln. Im Unterschied zum klassischen Volleyball dürfen die Kinder den Ball fangen, diesen
jedoch maximal nur drei Sekunden in den Händen halten. Dann müssen sie den Ball an einen
Mitspieler passen oder zurück über das Netz werfen. Der Ball darf drei Mal innerhalb des Teams
geworfen werden und darf nicht den Boden berühren. Die Hand darf beim Werfen über das Netz
nicht über den Ball geführt werden, d. h. die Kinder dürfen den Ball nicht Richtung Boden werfen. Berührt der Ball den Boden, wird ins Aus geworfen oder längerr als drei Sekunden gehalten, bekommt die andere Mannschaft einen Punkt.
1. Der Ball muss drei Mal innerhalb des Teams gespielt werden.
2. Der Ball darf nur maximal zwei Sekunden in den Händen gehalten werden.
3. Anstatt des Netzes werden auf der Mittellinie Kästen aufgebaut. Zwischen diesen Kästen
werden zwei Weichbodenmatten hochgestellt, sodass sie nicht umfallen können. Die Kinder
können die gegnerische Mannschaft nicht sehen. Gespielt wird nach den oben beschriebenen Regeln. Durch die Veränderung wird vor allem die Reaktionsfähigkeit gefördert.
Volleyball, Netz oder Schnur, Kästen, Weichbodenmatten
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20 Min.
7
8. Basket-Handball
Räumliche Orientierungsfähigkeit, kinästhetische Differenzierungsfähigkeit, Spielfähigkeit
Bei dieser Übung werden die beiden klassischen Sportspiele Basketball und Handball miteinander kombiniert. Auf einem geeigneten Spielfeld spielen zwei Mannschaften gegeneinander.
Diese erhalten Mannschaftsbänder in zwei unterschiedlichen Farben. Eine Mannschaft spielt
Basketball und muss den Ball in den Korb des Gegners werfen. Die andere Mannschaft spielt
Handball; Ziel ist ein Tor oder eine hochgestellte Weichbodenmatte. Die Kinder beider Teams
dürfen mit dem Ball nur drei Schritte gehen. Diese Kombination erfordert viel Geschick, da das
Offensivverhalten dem einen und das Defensivverhalten dem anderen Sportspiel entnommen
ie gr
ist. So müssen sich die Kinder immer sehr schnell umstellen. Da die
grundlegende Spielidee
aft ist
das Passen, Fangen und taktische Agieren innerhalb einer Mannschaft
ist, wird so die Spielfähigkeit gefördert.
Nach einer zuvor vereinbarten Zeit werden die Seiten gewechselt,, sodass die Teams das Spielverhalten beider Sportspiele umsetzen müssen.
Je nach Them
Thema der Unterrichtseinheit, kann die Übung auch mit anderen Sportspielen kombiwer
niert werden,
z. B. Fußball mit Handball (ein Team spielt nach Fußball-, das andere nach Handballr
ballregeln).
Ball, Korb, Tor oder Weichbodenmatte, Mannschaftsbänder
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20 Min.
8
9. Torschützenkönig
Räumliche Orientierungsfähigkeit, Ballführung
Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt. Diese erhalten Mannschaftsbänder in zwei unterschiedlichen Farben. Jeder Schüler der ersten Gruppe bekommt einen Fußball. Die Kinder der
zweiten Gruppe setzen sich auf gekippte kleine Kästen und Kastenteile, die in einem abgesteckten Spielfeld stehen. Es sollten möglichst viele dieser „Tore“ aufgebaut werden. Es ist bei
Kastenmittelteilen sinnvoll, dass sich z. B. immer zwei Schüler darauf setzen, da hier Tore von
beiden Seiten erzielt werden können. Innerhalb des Feldes müssen die Schüler der ersten
Gruppe versuchen, den Ball in bzw. durch die Kästen zu schießen. Die Kinder der zweiten
rend des Spiels ihre Tore.
Gruppe versuchen, dieses zu verhindern. Die Schüler zählen während
pe ge
Nach einer zuvor vereinbarten Zeit werden die Aufgaben der Gruppe
gewechselt. Am Ende
wird anhand der gezählten Tore der Torschützenkönig ermittelt.
1. Bei erfahrenen Schülern können Handicaps eingebaut werden. So dürfen sie z. B. nur mit
dem schwachen Fuß schießen o. Ä.
2. Um das Passen und Stoppen zu fördern, lässt sich die Übung auch gut mit einem Partner
durchführen. Die beiden Kinder versuchen dabei durch geschicktes und gezieltes Passspiel
Tore zu erzielen.
Fußbälle, kleine Kästen, Kastenteile, Mannschaftsbänder
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
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15 Min.
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10. Mattenrugby
Spielfähigkeit, Fangen und Passen
Die Lerngruppe wird in zwei Teams aufgeteilt. Diese erhalten Mannschaftsbänder in zwei unterschiedlichen Farben. In der Halle bzw. auf einem markierten Spielfeld wird an jede Grundlinie
eine Weichbodenmatte gelegt. Ziel des Spiels ist es, den Ball auf die Matte zu legen. Die Matte
darf weder von der angreifenden noch von der verteidigenden Mannschaft betreten oder überlaufen werden. Der Ball darf nicht gedribbelt werden. Der ballführende Spieler darf maximal
drei Schritte mit dem Ball gehen und muss dann ein anderes Teammitglied anspielen.
Wichtig beim Spiel ist es, zuvor gemeinsame Regeln aufzustellen. Es w
wird zwar mit starkem
olliert stattfinden.
Körperkontakt an der Matte gespielt, doch sollte dieser immer kontrolliert
1. Je nach Größe
öße der Lerngruppe
ppe kann auch gut ein Turnier auf zwei oder drei Spielfeldern
eführ werd
ch erhöht sich die Aktivität der einzelnen Schüler z. B. hinsichtdurchgeführt
werden. Dadurch
ch der Laufle
stung Spielbeteiligung etc.
lich
Laufleistung,
Je
edes Teammit
lied bekommt eine genaue Position zugeteilt. Mit dieser Festlegung können
2. Jedes
Teammitglied
ge ielt Offensive
Offensiv und Defensive eingeübt werden. Die Rollen werden dabei ständig gegezielt
tauscht
tauscht.
3. Um d
das Spieltempo zu erhöhen und die Aktions- bzw. Anpassungsfertigkeiten zu erhöhen,
k
kann
das Spiel auch mit vier Matten (zwei pro Team) gespielt werden.
Ball, Weichbodenmatten, Mannschaftsbänder
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15–20 Min.
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11. Mattenhandball
Spielfähigkeit, räumliche Orientierungsfähigkeit
Es werden zwei Mannschaften gebildet, die nach Möglichkeit jeweils quer in einer Hallenhälfte
gegeneinander spielen und Mannschaftsbänder in zwei unterschiedlichen Farben erhalten. Die
Mannschaftsgröße muss der Lerngruppe angepasst werden. An den Kopfseiten der Halle wird
je eine Weichbodenmatte als Tor aufgestellt. Ein paar Meter davor wird durch Hütchen eine
Angriffslinie markiert. Grundlage des Spiels sind die Handballregeln. Die Kinder dürfen frei
dribbeln, maximal drei Schritte mit dem Ball gehen und die Torzone hinter der Angriffslinie nicht
betreten. Punkte werden erzielt, wenn ein Spieler den Ball direkt gegen die Weichbodenmatte
ffszo nicht betreten. Bei
wirft. Auch die Verteidiger dürfen während der Defensive die Angriffszone
Verstößen (z. B. Betreten der Torzone) gibt es einen Freiwurf von der A
Angriffslinie oder der
Ballbesitz wechselt.
1. Je
J nach Fertigkeiten der Lerngruppe
erngruppe und
nd Größe der Halle kann mit oder ohne festen Torwart
art darf sich n
ur in
gespielt werden. Der Torwart
nur
innerhalb der Torzone bewegen.
n eingeführt w
2. Es können feste Positionen
werden. So dürfen z. B. nur einige Kinder (evtl. mit
kieren) Tore erzielen.
rziel
Bändern markieren)
dere Torwu
e ka
3. Eine andere
Torwurfvariante
kann geübt werden, indem Tore nur zählen, wenn der Ball vorn berü
her d
den Bode
Boden
berührt hat.
Weichbodenmatten, Handball, Hütchen, Mannschaftsbänder
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
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20 Min.
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12. Strafmatte
Zielwerfen, Reaktionsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit
Es werden zwei Mannschaften gebildet. Diese stehen sich auf einem Spielfeld, z. B. einem Volleyballfeld, gegenüber und erhalten Mannschaftsbänder in zwei unterschiedlichen Farben. Im
hinteren Teil jeder Spielhälfte liegt eine Turnmatte auf dem Boden. Ziel des Spiels ist es, die
Schüler der gegnerischen Mannschaft mit einem Softball abzuwerfen. Es zählen nur direkte
Treffer, Treffer überhalb der Schulter sind dagegen verboten. Wenn ein Kind getroffen wurde,
muss es sich auf die Matte im gegnerischen Feld stellen. Von dort kann es zurück in die eigene
Hälfte gelangen, indem es einen Gegner abwirft. Die Mitspieler müssen daher durch geschickuspie
tes und genaues Passen versuchen, die Spieler auf der Matte anzuspielen.
Das Kind darf die
iner der
d Spieler die Matte
Matte beim Werfen und Fangen allerdings nicht verlassen. Kann einer
chselt der Ballbesitz.
verlassen oder fängt die gegnerische Mannschaft den Ball ab, wechselt
Das Spiel ist beendet, wenn alle Spieler einer Mannschaft auf die Matte wechs
wechseln mussten und
uf Zeit g
spielt, hat da
nicht mehr in das eigene Feld zurückgelangen. Wird auf
gespielt,
das Team mit den
meisten Spielern im eigenen Feld gewonnen.
Das Spiel kann anspruchsvoller gestaltet werden, indem anstatt der Matte eine Bank als Strafzone verwendet wird. Die Kinder dürfen auch die Bank beim Fangen und Werfen der Bälle nicht
verlassen, da sonst der Ballbesitz wechselt.
Softball, zwei Turnmatten oder Bänke, Mannschaftsbänder
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15–20 Min.
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13. Schattentanz
Rhythmusfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Kooperation
Das rhythmische Bewegen zur Musik ist grundlegend für Tanz und Sportgymnastik. Diese
Übung dient als Einstieg in das Thema.
Die Klasse bewegt sich zur Musik durch die Halle. Jeder Schüler soll sich ganz individuell auf
die Musik einlassen. Der Lehrer kann einige Bewegungsarten, z. B. Hopserlauf oder Armbewegungen, vorführen. Es ist auch möglich, dass mit der gesamten Gruppe einzelne Schritte eingeübt werden, wie Sidesteps, Kreuzschritte oder Anstellschritte.
Anschließend suchen sich die Schüler einen Partner. Die beiden tauschen sich über mögliche
Bewegungen und Tanzschritte aus und demonstrieren diese ihrem Partn
Partner. Die Partner beween Be
gen sich nun zur Musik durch die Halle. Ein Kind gibt die eingeübten
Bewegungen vor, sein
enen Ablä
Partner bewegt sich als „Schatten“ und reagiert auf die vorgegebenen
Abläufe.
elt werden. U
Während dieser Phase sollte immer das gleiche Musikstück gespielt
Um aber ein mögllte die Übung
Ü
wieder
lichst breites Spektrum an Bewegungen zu erhalten, sollte
wiederholt werden und
op, Pop, R
ock etc.
dabei andere Musikstile einbezogen werden, wie Hip Hop,
Rock
Die Kinder überlegen sich eine kurze Kür, die sie der gesamten Klasse vorführen.
Musik
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
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15 Min.
13
14. Bodenkontakt mit Partner
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit, Kooperation, Gleichgewichtsfähigkeit
Jedes Kind der Lerngruppe sucht sich einen Partner. Die Teams stellen sich am Mittelkreis auf.
In der Mitte des Kreises steht der Lehrer und würfelt. Die Augenzahl des Würfels gibt vor, wie
viele Bodenkontakte die Partner haben dürfen. Zuvor sollten einige Positionen, die die Schüler
bei der Übung einnehmen können, anschaulich gezeigt und besprochen werden. Gerade jüngeren Kindern hilft es, die Beispiele zunächst nachstellen zu können. Die Bodenkontakte können auf vielfältige Weise und mit den verschiedensten Körperteilen hergestellt werden. Die
Schüler sind gefordert, kreativ in Kooperation mit dem Partner zu agieren.
1. Nach einigen
einigen Durchgän
Durchgängen können auch Einschränkungen
hränkungen vor
vorgenommen werden. So dürma mal zw
nd den Boden be
ühre
fen z. B. maximal
zwei Füße und eine Hand
berühren.
ufs
mgesetzt we
den. Die Kinder laufen (zur Musik) zusam2. Die Übung k
kann auch als Laufspiel
umgesetzt
werden.
ch die Ha
en (oder bei einem Musikstopp) sagt der
men mit ih
ihrem Partner durch
Halle.. Auf ein Zeic
Zeichen
takte an.
Lehrer die Anzahl der Kontakte
n auch drei od
er v
3. Bei älteren Kindern können
oder
vier Schüler zusammen die Aufgaben durchfühall müssen sich die Sch
ren. In diesem Fall
Schüler mehr tragen oder heben.
Würfel, evtl. Musik
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
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15 Min.
14
15. Gleichgewichtstraining
Gleichgewichtsfähigkeit, Kondition
Die Schüler durchlaufen einen Parcours zur Gleichgewichtsförderung. Die Übungen werden
hintereinander durchlaufen, können aber auch als freie Stationen angeboten werden.
1. Bank: Zwei Schüler gehen auf einer umgedrehten Bank aneinander vorbei.
2. Seil: Die Kinder balancieren über ein dickes Seil. Je nach Ausstattung kann das Seil auch
zwischen zwei Pfosten gespannt werden. Ideal ist eine sogenannte Slackline.
3. Bank: Eine Bank wird umgedreht auf eine Weichbodenmatte gelegt. Auf der Bank stehen
drei oder vier Hütchen. Die Schüler gehen über die Bank, ohne die Hütchen zu berühren.
4. Medizinbälle: Die Kinder steigen von einem kleinen Kasten auf Med
Medizinbälle und müssen
lte mit Turnmatten abgesiüber diesen Weg einen zweiten Kasten erreichen. Die Strecke sollte
chert werden.
1. Statt auf einer umgedrehten Bank können die Schüler auch durch einen Gymnastikreifen
aneinander vorbeisteigen.
2. Variante Seil: Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen balancieren die Kinder rückwärts über
das Seil.
Medizinbälle, kleine Kästen, dickes Seil oder Slackline
(Spanngurt zum Balancieren), Weichbodenmatte, Bänke,
Hütchen, Turnmatten, evtl. Reifen
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
© Persen Verlag
15–20 Min.
15
16. Schusslinie
Reaktionsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit
An der Hallenwand wird eine Hindernisstrecke mit Bänken, Kästen, einem Bock und anderen
Geräten aufgebaut. Dieser Parcours wird mit Turnmatten gut abgesichert. Nun wird die Klasse
in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe stellt sich an eine Startlinie zum Parcours. Die Kinder
der anderen Gruppe stellen sich in ein paar Metern Entfernung parallel zur Hindernisstrecke
(hinter einer Hütchenreihe) auf. Diese Schüler bekommen alle mindestens einen weichen Ball.
Ihre Aufgabe ist es, die Kinder der Gruppe abzuwerfen, die den Hindernisparcours durchläuft.
Wird ein Kind getroffen, muss es zur Startlinie zurück und erneut versuchen, den Parcours zu
en Ze
durchlaufen, ohne getroffen zu werden. Nach einer zuvor festgelegten
Zeit werden die Gruppen
onnen Bei einer Gesamtgewechselt. Das Kind mit den meisten Läufen ohne Abwurf hat gewonnen.
onnen.
wertung hat die Gruppe mit den meisten Läufen ohne Abwurf gewonnen.
Die Übung kann auch ohne Hindernisse
indernisse durchgeführt werden. Dann ist es deutlich schwieriger,
di Mitschüler zu treffen.
die
Turnmatten, Kästen, Bock, Bänke, Bälle, Hütchen
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20 Min.
16
17. Turnparcours
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit, Gleichgewicht, Kraft
In der Halle wird ein Parcours aufgebaut. Je nach vorhandenen Rahmenbedingungen können
verschiedene Geräte und Materialien eingesetzt werden. Die Schüler durchlaufen den Parcours nacheinander und starten in kurzen Abständen. Ein möglicher Parcours kann z. B. aus
folgenden Stationen bestehen:
1. Balancieren über eine umgedrehte Bank, die auf einem kleinen Kasten liegt („Wippe“)
2. Barren im Krebsgang oder Vierfüßlergang überlaufen
3. Von einem kleinen Kasten zum nächsten springen
4. Mattenbahn mit Rolle vorwärts/rückwärts
oden springen
5. Kastentreppe hochlaufen und in einer Drehung auf den Weichboden
6. Hockwende über Kasten mit Reutherbrett
7. An einem Seil von Kasten zu Kasten schwingen
senwand kle
8. Sich an einer eingehängten Bank hochziehen, an die Spros
Sprossenwand
klettern und auf die
Matte springen
h zwei
ei Bänken fortbewege
9. Sich mit einer Teppichfliese zwischen
fortbewegen
nden
10. Bock im Grätschsprung überwinden
siehe Auflistung, Reutherbretter (Sprungbretter aus Holz)
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20–25 Min.
17
18. Sprungrolle
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit, Körperspannung, Stütz- und Sprungkraft
Die Schüler sollten altersentsprechend für diese Übung die Rolle vorwärts beherrschen. Ist
dies nicht der Fall, muss diese unbedingt vorher geübt und gefestigt werden. Dies kann durch
Übungen schrittweise, wie z. B. auf der Schiefbahn oder von einem kleinen Kasten aus, geschehen.
Bei der Sprungrolle wird mit beiden Beinen gleichzeitig abgesprungen. Die gestreckten Arme
werden weit nach vorn geschwungen. Nach einer Flugphase, die kurz nach oben führt, werden
die Hände schulterbreit aufgesetzt. Der Kopf wird zur Brust gezogen und die Arme gebeugt.
chulte
Das Aufsetzen auf dem Boden erfolgt zuerst mit den Händen, die schulterbreit
aufgesetzt were kan
den, dann am Nacken. Die Beine werden angehockt. Nach der Rolle
kann der Schüler durch
den Schwung ohne Unterstützung der Hände aufstehen. Um das Vorstrecke
Vorstrecken der Arme und die
atte helfen.
verlängerte Flugphase zu üben, können Markierungen auf der Matte
Anbahnung der Flugrolle:
m Stand mit weite
m Vorstreck
1. Es wird eine Rolle vorwärts aus dem
weitem
Vorstrecken der Arme durchgeführt.
chiefe Mattenbahn geübt. D
2. Die Sprungrolle wird auf einer schiefen
Dadurch wird das Abrolle
Abrollen erleichtert.
chritten Anlauf e
beinige Absp
rung.
3. Sprungrolle mit Anlauf. Nach drei S
Schritten
erfolgt der beidbeinige
Absprung.
Um jedem Kind zu ermöglichen, auf dem individuellen Niveau zu üben, sollten in der Halle verschiedene Stationen aufgebaut werden. Jedes Kind kann selbst entscheiden, ob es z. B. an der
schiefen Mattenbahn zunächst das sichere Abrollen festigen möchte oder schon auf einer Mattenbahn mit Anlauf die Sprungrolle üben möchte.
Turnmatten, Weichboden, Kasten
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15–20 Min.
18
19. Rad und Radwende
Kinästhetische Differenzierungfähigkeit, Stützkraft, Körperspannung
Viele Schüler können das Rad bereits turnen. Um den Bewegungsablauf möglichst sicher zu
schaffen, bietet es sich an, das Rad schrittweise zu üben bzw. zu verbessern.
Zunächst der Bewegungsablauf: Der Schüler hat die Arme in Hochhalte. Nun wird ein Bein, das
Schwungbein, vorgesetzt. Der Rumpf ist leicht gesenkt und das Druckbein aufgesetzt. Die erste Hand setzt auf dem Boden auf und das Schwungbein wird vom Boden gelöst. Dabei erfolgt
eine Vierteldrehung des Körpers. Die zweite Hand wird aufgesetzt. Das Druckbein stößt sich
vom Boden ab und es erfolgt der Aufschwung zum gegrätschten Seitenhandstand. Abschlieerich
ßend wird das Schwungbein abgesenkt und der Körper wieder aufgerichtet.
Um die Bewegungsabfolge zu üben, können entlang einer Linie die Fuß- und Handstellungen
ei Weichbo
markiert werden. Zur Kontrolle der Körperspannung werden zwei
Weichbodenmatten an der
Turnbahn hochgestellt. Der Schüler bekommt bei Berührung derr Matten ein
eine sofortige Rücknd.
meldung, dass Körper und/oder Beine nicht gestreckt sind.
Radwende: Bei der Radwende schwingt sich der Schüler in einen seitlichen Handstand auf. Die
Beine sind zusammen und gestreckt. Anschließend erfolgt erneut eine Vierteldrehung und die
aufrechte Landung im Stand.
Turnmatten
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15–20 Min.
19
20. Gymnastikreifen
Auge-Hand-Koordination, räumliche Orientierungsfähigkeit, kinästhetische Differenzierungfähigkeit
Jeder Schüler bekommt einen Gymnastikreifen.
1. Zunächst bekommen die Kinder Zeit, um sich individuell mit dem Turngerät vertraut zu machen und verschiedene Bewegungen auszuprobieren. Die Kinder bewegen sich dazu allein
mit ihrem Reifen frei in der Halle.
2. Anschließend sollen sie verschiedene Übungen umsetzen, z. B. den Reifen hochwerfen und
wieder auffangen, den Reifen neben sich rollen lassen, den Reifen um die Hüfte, um Arme
oder Beine kreisen lassen, den Reifen rückwärts rollen lassen o. Ä.
n die beiden Schüler sich
3. Jedes Kind sucht sich nun einen Partner. Erst werfen oder rollen
ifen paralle
einen Reifen abwechselnd zu. Danach versuchen sie, zwei Reifen
parallel zu werfen.
1. Eine anspruchsvolle
spruchsvo Aufgabe
eb
besteht darin, dass ein Schüler den Reifen rollt und der andem Par
re Schüler de
dem
Partner den Reifen zuwirft.
n Partner läs
st de
2.. E
Ein
lässt
den Reifen vor- oder rückwärts rollen. Der andere Partner versucht währe d der Rotatio
rend
Rotation, durch den Reifen zu krabbeln oder ihn mit einem Grätschsprung zu überspringen.
springen.
Gymnastikreifen (pro Schüler ein Reifen)
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
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15 Min.
20
21. Minitrampolin
Rhythmusfähigkeit, Sprungkraft, Koordination
Das Springen als elementarer Teil der Leichtathletik kann durch das Minitrampolin auf vielfältige Weise gefördert und weiterentwickelt werden. Nach Möglichkeit sollten die folgenden Übungen als ein differenziertes Angebot parallel durchgeführt werden, sodass die Schüler auf ihrem
individuellen Niveau aktiv sein können.
1. Die Schüler springen nach ein paar Sprüngen auf dem Trampolin beidbeinig ab. Das Landen
auf der Matte sollte im Stehen erfolgen. Die Schüler sollten sowohl weit springen (z. B. zielgerichtet auf oder hinter eine Markierung) als auch bestimmte Aufgaben dabei erfüllen (z. B.
halbe oder ganze Drehung, Beine anziehen, Ball fangen, Beine und Hände zusammenführen o. Ä.).
k an. Nach dem beidbeinigen
2. Die Kinder laufen über eine vor dem Trampolin stehende Bank
setzen (sieh
Absprung können sie weiterführende Aufgaben im Sprung umsetzen
(siehe unter 1.).
em beidb
einigen Absp
3. Die Schüler laufen auf dem Hallenboden an. Nach dem
beidbeinigen
Absprung können sie
he unter 1.)
weiterführende Aufgaben im Sprung umsetzen (siehe
1.). Flugrol
Flugrollen oder Saltos sollge
n werden
ten nur bei erfahrenen Schülern zugelassen
werden!
1. Jeder
eder Schüler
chüler stellt eine eigene „Kür“ vor. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Zw
wei Sc
üler sp
ringe synchron an zwei Sprungbahnen. Dies erfordert eine gute Absprache
2. Zwei
Schüler
springen
un ein hohes M
und
Maß an Koordination.
Minitrampolin, Weichbodenmatte, Bank
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
© Persen Verlag
20 Min.
21
22. Balltreiben
Zielwerfen
Die Lerngruppe wird in zwei Mannschaften aufgeteilt. Jede Mannschaft stellt sich hinter eine
seitlich gekippte Langbank. Die Bänke stehen einander parallel gegenüber. Zwischen den Bänken liegt ein Medizinball. Auch ein großer Gymnastikball kann verwendet werden. Nach Möglichkeit erhält jedes Kind einen Ball. Auf ein Zeichen versuchen beide Mannschaften den Medizinball durch gezielte Würfe auf die Seite der anderen Mannschaft zu treiben. Berührt der Ball
die gegnerische Bank, bekommt die erfolgreiche Mannschaft einen Punkt.
1. Das Spiel lässt sich auch mit zwei oder mehr Bällen spielen, die zwischen die Bänke in die
Mitte gelegt werden.
2. Bei einer großen Lerngruppe bietet es sich an, zwei Spielfelder aufzubauen oder das Spiel
in Turnierform durchzuführen.
verschiedene Bälle, Langbänke, Medizinball
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
© Persen Verlag
10 Min.
22
23. Dribbling-Brennball
Reaktionsfähigkeit, Schnelligkeitsausdauer, Auge-Hand-Koordination
Das klassische Brennballspiel wird bei dieser Übung durch das Dribbling deutlich erschwert.
Wie bei der Grundvariante „Brennball“ spielen zwei Mannschaften gegeneinander. Diese erhalten Mannschaftsbänder in zwei unterschiedlichen Farben. Eine Mannschaft steht im Feld und
versucht, die geworfenen Bälle möglichst schnell in den „Ofen“ (kleiner Kasten) zu befördern.
Der Werfer versucht währenddessen, ein Freimal (z. B. Hütchen, Gymnastikmatte) auf der abgesteckten Laufstrecke zu erreichen und dribbelt dabei einen Ball. Ist er noch unterwegs, wenn
sich der geworfene Ball im Ofen befindet, muss er entweder zum vorherigen Freimal oder ganz
ie M
zum Start zurück. Nach einer zuvor vereinbarten Zeit wechseln die
Mannschaften. Wer die
meisten erfolgreichen Durchläufe hat, gewinnt.
1. Erfahrene und geübte Klassen können das Spiel auch mit Hindernissen, wie z. B. Slalomstangen, Bänke oder kleine Kästen, auf der Laufstrecke spielen. Sie dribbeln den Ball und
durchlaufen so die Hindernisse. Bei dieser Variante sollte es zusätzliche Freimale geben.
2. Es müssen mindestens drei Spieler den Ball berühren, bevor dieser im Kasten landet.
3. Anstatt des Kastens kann auch ein Korbständer als Ofen verwendet werden.
Bälle, kleine Kästen, Bänke, Slalomstangen, Hütchen oder
Matten, Mannschaftsbänder
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
© Persen Verlag
20 Min.
23
24. Schiffe versenken
Reaktionsfähigkeit, Langzeitausdauer
In der Halle wird ein Spielfeld mit Hütchen markiert. Es werden drei Schüler bestimmt, die einen
kleinen Softball bekommen. Die anderen Schüler erhalten einen Gymnastikreifen. Diesen tragen sie in Hüfthöhe und laufen im Spielfeld umher. Die drei Kinder mit den Bällen versuchen,
den Ball zwischen Reifen und Körper zu werfen. Natürlich versuchen die Kinder, die den Reifen
tragen, dies mit geschickten Bewegungen zu verhindern. Hat ein Schüler den Ball in einem
Reifen versenkt, muss der getroffene Schüler außerhalb des Spielfeldes 20 Sekunden warten,
um dann wieder auf das Spielfeld zu laufen. Nach ein paar Minuten sollten die Rollen gewechselt werden.
1. Der getroffene Schüler legt seinen Reifen außerhalb des Spielfeldes ab und kann von einem
Mitschüler „aufgenommen“ werden. Die beiden Kinder laufen nun zu zweit mit einem Reifen
über das Spielfeld.
2. Der getroffene Schüler verlässt das Spielfeld. Dort muss er fünf bis zehn Mal durch den Reifen steigen (d. h. mit den Füßen in den Reifen steigen und diesen über den Kopf ziehen).
Anschließend darf er wieder auf das Spielfeld.
Softbälle, Gymnastikreifen, Hütchen
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
© Persen Verlag
15 Min.
24
25. Ritterduell
Gleichgewichtsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Auge-Hand-Koordination
In der Halle werden Bänke verteilt und durch Turnmatten abgesichert. Nun „kämpfen“ jeweils
zwei Schüler auf der Bank mit sogenannten Schwimmnudeln gegeneinander. Ziel des Spiels ist
es, den Gegner durch geschickte Treffer von der Bank zu stoßen.
Vorab werden die Regeln mit den Schülern genau abgesprochen, z. B. jedes Duell basiert auf
der freiwilligen Teilnahme beider Schüler, keine Kopftreffer, es darf nicht mit der Nudel geschlagen, sondern nur gestoßen werden). Ebenso werden Sicherheitsaspekte abgesprochen, z. B.
nur auf durch Matten abgesicherten Bänken kämpfen.
1. Je nach individuellen Fertigkeiten der Schüler kann auch auf einem Kastenoberteil, einer
umgedrehten Bank oder einem Barren gekämpft werden.
2. Durchführung als Turnier: Jeder kämpft gegen jeden.
3. Herausforderungsduell: Ein Schüler kann sich seinen Gegner aussuchen. Nur wenn dieser
auch zum „Kampf“ bereit ist, beginnt das Duell.
4. Turnier: Duelle werden ausgelost (Freiwilligkeit jedes Kindes ist Voraussetzung).
Schwimmnudeln aus Schaumstoff, Bänke, Turnmatten
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
© Persen Verlag
15–20 Min.
25
26. Rollbrettbiathlon mit Partner
Gleichgewichtsfähigkeit, Kraftausdauer, Kooperation
In der Halle werden nach Möglichkeit zwei Biathlonstrecken parallel aufgebaut, um eine höhere Bewegungsaktivität jedes einzelnen Schülers zu ermöglichen. In der Mitte der Halle wird
eine Strafrunde markiert. Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt. Innerhalb der Gruppen
finden sich dann wieder zwei Kinder zu einem Team zusammen. Diese beiden durchfahren
später den Parcours. Ein Kind sitzt oder kniet dabei auf dem Rollbrett, das andere Kind stellt
sich dahinter und schiebt den Partner durch den Parcours. Sie müssen den Slalom und die
Bankgasse bewältigen und schließlich an der Wurfstation ihr Geschick zeigen. Es sollte für
beide Kinder eine Wurfstation aufgebaut sein. Für jeden Fehlwurf müss
müssen die beiden Schüler
trafru
jeweils eine Strafrunde absolvieren. Nach dem Durchlaufen der Strafrunden
kehren sie zur
re Bewegu
Gruppe zurück und das nächste Team darf starten. Um eine höhere
Bewegungszeit der Kinder
zu ermöglichen, kann das nächste Team auch starten, wenn das vorherige T
Team die Wurfstation verlassen hat. Im nächsten Durchgang werden die Aufgaben im Team gew
gewechselt.
Durch Veränderung des Parcours lässt sich das Anspruchsniveau der Übung an die Voraussetzungen der Lerngruppe anpassen, wie z. B. durch eine Rückwärtsstrecke oder zwei nebeneinanderstehende Bänke, die befahren werden müssen. Anstatt den Partner zu schieben, können
die Teampartner ihren Mitschüler auch mithilfe eines Seils ziehen. Eine noch anspruchsvollere
Variante: Das Kind steht auf dem Rollbrett.
Rollbretter, Hütchen, Bänke, Kästen, Bälle
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
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20–25 Min.
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Legende Piktogramme
Piktogramme zu den sportmotorischen Grundfähigkeiten
Koordination
Kondition
Kraft
Piktogramme zu den Lernfeldern
Leichtathletik (Laufen, Springen, Werfen)
Spielen/Sportspiele
Spielen
Bewegen auf rollenden und gleitenden Geräten
T
Turnen
Rhythmische Sportgymnastik
Kämpfen
ämpfen und R
Ringen
ingen
ktogramme
Ergänzende Piktogramme
Schwerpunkt/Kompetenzen
Sch
werpunkt/K
Material
Zeitaufwand
Differenzierung
Durchführung
urchführung
Wichtige Hinweise
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
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Übersicht Spiele und Übungen: Koordination
Übung
Schwerpunkt/Kompetenzen
Lernfeld
1. Dribbeln mit und ohne Partner Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit
Spielen/Sportspiele
2. Dribbeln ohne Gegenspieler
Auge-Hand-Koordination
Spielen/Sportspiele
3. Passen und Fangen
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit
Spielen/Sportspiele
4. Zehnerpass
Fangen und Passen
Spielen/Sportspiele
5. Tennisbälle mal anders
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit
elen/
Spielen/Sportspiele
6. Tchoukball
Spielfähigkeit
ielen/Spo
Spielen/Sportspiele
7. Volleyball light
Spielfähigkeit
Spielen/Sports
Spielen/Sportspiele
8. Basket-Handball
g
Räumliche Orientierungsfähigkeit
Sp
elen/S
Spielen/Sportspiele
9. Torschützenkönig
rientie ngsfähigkeit
Räumliche Orientierungsfähigkeit
e
Spielen/Sportspiele
10. Mattenrugby
higkeit
Spielfähigkeit
en/Sportspiele
Spielen/Sportspiele
11. Mattenhandball
Sp
elfähigkeit
Spielfähigkeit
pielen/Sportspiele
Spielen/Sportspiele
12. Strafmatte
Ziel
rfen
Zielwerfen
Spielen/Spo
ortspi
Spielen/Sportspiele
anz
13. Schattentanz
Rh
Rhythmusfähigkeit
R
Rhythmische Sportgymnastik
14. Bodenk
ontakt mit Pa
Bodenkontakt
Partner
sfähigke
Kinästhetische Differenzierun
Differenzierungsfähigkeit
Rhythmische Sportgymnastik
15. Gleichge
Gleichgewichtstraining
chgewichtsf igkeit
Gleichgewichtsfähigkeit
Turnen
16. Schu
Schusslinie
tionsfähigkeit
Reaktionsfähigkeit
Turnen
17. Turnparcours
hetis
Kinästhetische
Differenzierungsfähigkeit
Turnen
le
18. Sprungrolle
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit
Turnen
dwende
19. Rad und R
Radwende
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit
Turnen
nastikreif
20. Gymnastikreifen
Auge-Hand-Koordination
Turnen
21. Minitrampolin
Rhythmusfähigkeit
Leichtathletik
22. Balltreiben
Zielwerfen
Leichtathletik
23. Dribbling-Brennball
Reaktionsfähigkeit
Leichtathletik
24. Schiffe versenken
Reaktionsfähigkeit
Leichtathletik
25. Ritterduell
Gleichgewichtsfähigkeit
Kämpfen und Ringen
26. Rollbrettbiathlon mit Partner
Gleichgewichtsfähigkeit
Rollen und Gleiten
Jörn Herbers: Basistraining Koordination
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Illustrationen: Thomas Binder
Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH
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