Iran-News November 2009

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Iran-News November 2009
Die Arbeiterbewegung in der vergangenen Woche
Am 15.11.2009 wurde Ali Nedjati im einem Gericht in der Stadt Shush verhaftet
und wird in einem Gefängnis verbracht, um die seine Haftstrafe dort zu
verbringen.
Seit der Gründung des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter der Zuckerfabrik
Hafttappeh, dessen 5 Mitglieder, Freydoun Nikoofard, Jalil Ahmadi, ghorban
Alipur, Mohammad Heidarie Mehr, und Ali Nedjati im Gefängnis sind, zählt zu
seiner aufgaben, sich mit der Solidarität der anderen Menschen und Gruppen sich
für die Unterstützung der verhafteten Arbeiter und Forderung der Arbeiter
einzusetzen.
Wir verurteilen die Festnahme von Ali Nedjati und fordern die bedingungslose
Freilassung aller verhafteten Arbeiter. Wir appellieren an die iranische und
internationale Arbeiterorganisationen sich mit allen Ihnen zur Verfügung
stehenden Mitteln zur Verurteilung dieser Antiarbeiter Akt der iranischen
Regierung und zur Unterstützung dieser Arbeiter einzusetzen.
Wir bitten alle Arbeiter, die den Angehörigen dieser 5 verhafteten Arbeiter helfen
wollen, ihre Spenden auf das Konto von Ali Nejdati, Konto-Nr.: 0302895180008
6579 zu überweisen.
Das Komitee zur Unterstützung der Arbeiter der Zuckerfabrik Hafttappeh wird mit
allen Mittel den verhafteten Arbeiter verteidigen. Auf diesen weg laden wir alle
ArbeiterInnen und Arbeiterorganisationen zur Unterstützung und vereinigung ein.
Es lebe die Klassensolidarität der Arbeiter
14.11.2009
Komitees zur Verteidigung der Arbeiter der Zuckerfabrik Hafttappeh
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In der letzte Woche haben neue Arbeiterproteste in der iranischen
Provinz Khusistan begonnen:
Ali Nedjati, ein Arbeiter der Haft Tapeh Sugar Cane Company, schreibt einen
Brief, der die kämpferischen Erfahrungen dieser FreundInnen zeigt. Er bezeichnet
ganz deutlich in seinem Brief die internationalen Organisationen als
hausgemachte Organisationen des internationalen Weltkapitals zur Ablenkung
vom Arbeiterkampf und als eine „Fata Morgana“. Er erklärt, dass man von ihnen
nicht erwarten kann, sich für die Belangen der ArbeiterInnen einzusetzen. Er
beschäftigt sich auch mit der Rolle der abhängigen „islamischen Arbeiterräte“ im
Iran, lädt die ArbeiterInnen zur einer unabhängigen Solidarität: „Ich betone die
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moralische Unterstützung der ArbeiterInnen und nicht die anderen Stellen, weil
ich davon überzeugt bin, dass die ArbeiterInnen sich gegenseitig unterstützen
müssen. Das resultiert aus unserem Schicksal. Wir haben keine Unterstützung
außer uns. Die AberterInnen, die diesen fünf verhafteten Arbeitern und ihren
Familienangehörigen helfen wollen, können eine Spende je nach ihren
Möglichkeiten auf mein Konto-Nr.: 0302895180008, BLZ: 6579 ‫ کد‬, Empfänger :
Ali nedjati bei der iranischen Nationalbank überweisen.
„Meiner Meinung nach müssen wir nach aus unseren langjährigen Erfahrungen die
Lektion gelernt haben, dass wir Arbeiter uns gegenseitig helfen müssen, wo es
nötig ist.“
Die Arbeiterproteste der letzten Woche zeigen ihr Ausmaß und ihre landesweite
Dimension. Wir müssen aufmerksam sein, dass ein momentan fehlendes Wissen
über den Verlauf der vorherigen Arbeiterproteste nicht bedeutet, dass sie sie
nicht weiterlaufen. Sondern wir müssen die aktuellen Informationen über die
Proteste mit den vorherigen abgleichen. In diesem Fall können wir betrachten,
dass innerhalb von wenigen Tagen Tausenden von streikenden Arbeitern neu
hinzukommen.“
Versammlung der Arbeiter der Ölraffinerie in der Stadt Abadan
Eine Gruppe von Arbeitern der Ölraffinerie der Stadt Abadan, deren Anzahl auf
300 Personen eingeschätzt wird, hat sich aufgrund ihrer ausstehenden Löhne von
drei Monaten versammelt. Die Zeitung Teheran e Emrooz berichtete, dass „die
Verantwortlichen der Ölraffinerie in Abadan haben erklärt, dass diese Arbeiter, die
in der 3. Abteilung dieser Ölraffinerie beschäftigt seien, als Leiharbeiter von
privaten Subfirmen beschäftigt seien, und ihre Forderungen die Ölraffinerie nichts
angingen.“
Die kommunalen Arbeiter in der Stadt Khorramshahr ist in Protest
Die Arbeiter der Stadtreinigung der Stadt Khorramshahr haben gegen die
katastrophalen Hygienezustände gestreikt. Die Webseite Ayandeh (Zukunft) hat
berichtet, dass dieser Streik infolge der Krise in der Stadtreinigung zu Stande
gekommen ist. Die Müllkrise und deren Gesundheitsfolgen haben zu jener Zeit
zugenommen, in der Mahmoud Ahmadinedschad sich selbst zum Gouverneur der
Stadt ernannt hat.
Ahmadinedchad hat auf seiner Provinztourne am 24. Mai 2009 vor den
protestierenden Menschen in der Stadt Khorramshahr erklärt: „Heute habe ich
mich entschieden, mich persönlich zum Gouverneur oder Vizegouverneur der
Stadt zu erklären, um persönlich Eure Probleme zu bewältigen.’
Die Einwohner der Stadt beklagen eine Hygieneproblematik in der Stadt ,
aufgrund derer jetzt vor einer Grippeepidemie gewarnt wird. Im Dezember 2008
waren die Arbeiter der Stadtreinigung in einen Warnstreik getreten und hatten
sich vor dem Rathaus versammelt, um unverzüglich ihre Forderungen erfüllt zu
sehen.
Die Arbeiter der Stadtreinigung Khorramshahr sind dieses Jahr in einer Situation
in den Streik getreten, wo die Fahrer des Stadtbusbetriebes am 5.November
dieses Jahres ebenfalls für einigen Stunden in einen Warnstreik getreten waren.
Am 15. August 2009 hatten ca. 350 Werftarbeiter der Firma Bahrakan in der
Stadt Khorramshahr sich aus Protest gegen die Schließung der Werft Bahrakan
und gegen die Entlassung vor dem Gouverneursamt versammelt und ihre Rechte
eingefordert.
Der Streik der Arbeiter der Hafttappeh-Zuckerarbeiter
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Die Leiharbeiter der Hafttappeh-Zuckerfabrik sind zwei Tage nach dem Beginn
ihrer Arbeit in dieser Fabrik wegen Unstimmigkeiten über ihre Löhne in einem
Warnstreik getreten. Diese Arbeiter kommen aus anderen Provinzen des Iran, um
Arbeit zu fin den. Die einheimischen Arbeiter haben sie unterstützt. Sie haben
gemeinsam dem Arbeitgeber mit einem unbefristeten Streik bis zur Erfüllung
ihrer Forderungen gedroht.
Laut den Berichten, die uns erreichen konnten, hat der Arbeitgeber sich nach vier
Tage Gleichgültigkeit gegenüber dem Streik endlich gezwungen gesehen,
nachzugeben und sich zur Erfüllung der Forderungen zu verpflichten. Aus diesem
Grund haben die Saisonarbeiter ihren Streik beendet. Es eine dringende Aufgabe
der Arbeiteraktivisten in dieser Region, den Saisonarbeitern ihre besonderen
Rechte zu erklären. Der Arbeitgeber ist so lange in einer ungünstigen
Verhandlungsposition, wie die Rohrzucker-Ernte nicht beendet ist, und die Ernte
von der Vernichtung gefährdet ist. Insofern ist es für die Arbeiter wichtig, darauf
zu achten, dass der Arbeitgeber seine Versprechungen einhält. Denn nach der
Ernte verfügen sie über keinen Druckmechanismus gegenüber dem Arbeitgeber,
um die Durchsetzung ihrer Forderungen zu erreichen.
In dem Brief von Ali Nedjati wird berichtet, es habe den Anschein, dass die
Arbeiter der Zuckerfabrik nicht dazu geneigt sind, die Gewerkschaftsaktivisten zu
unterstützen. Aber es ist die Aufgabe der Arbeiteraktivisten, diese Forderungen
unter der Arbeitern der Zuckerfabrik Hafttappeh zu verbreiten, und ihnen
aufzuzeigen, dass sie gewinnen können, wenn sie einheitlich gegenüber dem
Arbeitsgeber auftreten.
Arbeiternews in der Stadt Arak
Heute ist die Stadt Arak, die wichtigste Industriestadt des Landes, Schauplatz
vieler Proteste und Streiks der Arbeiter. Bis jetzt waren diese Kämpfe verstreut.
Die Arbeiter konnten ihre Kämpfe nicht einheitlich vorantreiben.
Verprügeln der Arbeiterinnen der Industriefirma durch die Antiterror-Polizei
Mehr als 100 Arbeiter der Industriefirma in der Stadt Arak haben sich aus Protest
gegen das Ausbleiben ihrer Löhne am 9. November 2009 vor dem
Gouverneursamt und anschließend im dessen Hof versammelt. Es wird berichtet,
dass 5.000 ArbeiterInnen seit fünf Monaten keinen Lohn bekommen haben. Es ist
zu erwähnen, dass sich auch 30 Frauen an dieser Protestaktion beteiligt haben.
Sie riefen „Ihr lügt. Ihr lügt“, „Tod dem Djardi“. Die dort stationierte AntiterrorPolizei hat diese Frauen attackiert und vier von Ihnen verprügelt. Diese Frauen
haben sich an einen Gerichtsmediziner gewandt. Der Arbeitsgeber dieser Firma
hatte am 11. Oktober 2009 in einer Zeitungsanzeige die Auflösung der Firma
bekannt gegeben.
Die Ölraffineriekrise hat sich auf andere Städten ausgeweitet
Nach vergeblichen Verhandlungen von zwei Verantwortlichen der Firma NCC vom
10. November mit den streikenden Arbeiter, des Neubaus der alten Ölraffinerie
der Stadt Bandarabbas haben sie ihnen versprochen, ihre ausstehenden Löhne
am 16. November auszuzahlen. Die Belegschaft hat erklärt, dass sie unter einer
Bedingung ihre Arbeit wieder aufnehmen werde: dass ihre ausstehenden
Forderungen an diesem Tage beglichen werden, und dass die pünktliche
Weiterzahlung ihrer Löhne auch in Zukunft gewährleistet wird.
Es muss erwähnt werden, dass die 4.500 Arbeiter des Ablegers ?, des Neubaus
der alten Ölraffinerie der Stadt Bandarabbas seit August dieses Jahres jeden
Monat gestreikt hatten. Ihr Streik, der im September zwei Tage und im Oktober
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fünf Tage gedauert hatte, wurde mit der Zahlung eines Teils der ausstehenden
Löhne beendet. Im Moment kämpfen die Arbeiter für ihre erneut seit fünf
Monaten ausstehenden Löhne.
Arbeiternews in der Stadt Qazwin
Im letzten Monat gab es in dieser Stadt Arbeiterproteste in der Porzellanfabrik
Alborz. Die Protestierenden barrikadierten die Straen und griffen zu weiteren
Aktionsformen. Es ist nicht verwunderlich, dass auch anderen Fabriken über
Proteste berichtet wird, weil das Industrieviertel Alborz - das die einersder
ältesten und größten Arbeiterzentren ist - die Lage dieser Stadt in eine explosive
Situation verwandelt hat.
Arbeiterproteste hat dieses Mal in der Azarghaf-Fabrik in der Stadt Qazwin
gegeben: Der Arbeitgeber hatte seit fünf Monaten die Arbeitslöhne nicht
ausgezahlt. Aber ihnen versprochen sie alle zu begleichen. Infolge der Klage einer
Gruppe der Arbeiter hat das Prüfungsorgan des Arbeitsministeriums nachgeprüft.
Der Arbeitgeber hat die ausstehenden Löhne mit der Stagnation des Marktes und
einem Mangel an Rohstoffen begründet. Der Arbeitsgeber hat den Prüfern aber
mitgeteilt, dass er bereit sei, die ausstehenden Arbeitslöhne gänzlich zu
begleichen.
Demonstration der Belegschaft des Busbetriebes der Stadt Zandjan
Das Rathaus der Stadt Zandjan hat den Busbetrieb privatisiert und ihn dem
Privatkapital überlassen. Der Bürgermeister und die anderen Verantwortliche
haben erst 50 Arbeiter entlassen. Sie haben die Forderung der Fahrer, die bereit
waren, die Busse selbst zu übernehmen, nach Überlassung der Fahrzeuge
abgelehnt. Im Gegenteil haben sie die Busse denjenigen überlassen, die durch
Auf- und Weiterverkauf der Transportmittel einen privaten Profit erzielen wollten.
Diese Personen, die dabei staatliche Unterstützung genießen, haben vom Staat
hohe Kredite bekommen. Sie haben die gekauften Busse mit hohem Profit an
andere Personen qeiterverkauft. Die 50 Entlassenen haben dieses Verbrechen
angeprangert und bei allen zuständigen Stellen Klage gegen ihrer Entlassung
erhoben. Sie verlangen ihre Wiedereingliederung und eine Arbeitplatzgarantie.
Entlassung von 110 Arbeitern in der Stadt Kermanshah
Die Firma Kimia Gharb, eine Chemiefabrik, hat vor einiger Zeit 110 Angehörige
der Belegschaft entlassen. Diese Fabrik wurde vor sieben Monaten an die Firma
Schesta, eine staatliche Fabrik, veräuert. Dieser Vertrag wurde in einer Zeit
abgeschlossen, wo die Löhne der Belegschaft seit dem Oktober 2008 ausstanden.
Die Schesta-Fabrik hat als ersten Schritt 110 Arbeiter entlassen. Diese waren im
Zeitraum 2003 und 2004 als Leiharbeiter, zunächst für ein Jahr, eingestellt
worden.
Protestversammlung der Zuckerfabrik in der Stadt Schirwan
Die Arbeiter der Zuckerfabrik Schirwan haben sich aus Protest vor dem
Arbeitsamt der Stadt versammelt. Sie fordern ihre Löhne und eine
Arbeitsplatzgarantie.
Für mehr Information: http://nedaanews.com/English/
Diese Webseite wurde nach der Ermordung der jungen Studentin Neda Ali Agha
im Laufer der Proteste der Demokratiebewegung im Juni 2009 in Teheran
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eingerichtet. Die Webseite berichtet über die sozialen Bewegungen im Iran. Die
Webseite ist ein Organ der iranischen kommunistischen Arbeiter.
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