Antonio Vivaldi

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Antonio Vivaldi
Antonio Vivaldi
Antonio Lucio Vivaldi wurde als erster seiner 7 Geschwister des späteren Cellisten Gian Battista
Vivaldi am 4. März 1678 in Venedig geboren. Er wuchs in Venedig, der Stadt der Gondeln auf. Sein
Vater brachte ihm die Grundregeln der Musik bei.
Antonio Lucio Vivaldi brachte ein grosses Talent zur Musik mit. Zunächst absolvierte dieser eine
Ausbildung als Priester. Diese Ausbildung besuchte er in zwei nahegelegenen Pfarreien. Mit 25
Jahren wurde er zum Priester geweiht. Im gleichen Jahr startete er bis zum Jahr 1740 eine
Tätigkeit als Dirigent, Violinist und Komponist. In dieser Zeit komponierte er auch Konzerte und
Oratorien, die dann dort aufgeführt wurden. Das Orchester erlangte bald einen für die damalige
Zeit legendären Ruf und lockte zahlreiche Reisende an.
Zusätzlich komponierte Vivaldi in Venedig Opern. Zu den Aufführungen seiner Werke unternahm
der Komponist Reisen nach Rom, Mantua, Amsterdam und anderen grossen europäischen Städten.
Um das Jahr 1723 verliess er Venedig und siedelte nach Rom über. Im Anschluss an seine
Lehrtätigkeit im Mädchenkonservatorium in Venedig liess er sich in Wien nieder. Dort fand er eine
Beschäftigung am Hof von Kaiser Karl VI.
Der venezianische Priester und Komponist Antonio Lucio Vivaldi war durch seine
aussergewöhnlichen technischen Fähigkeiten der bedeutendste Violinist seiner Zeit. Als Geiger
verhalf er dem Instrument zu einem Durchbruch im Konzertbetrieb von Europa. Vivaldi prägte mit
seiner Musik und seinen Konzerten die Komponisten und Musiker. Der italienische
Meisterkomponist begründete die dreisätzige Konzertform und die Solokadenzen.
Besonders das Instrumentalwerk des italienischen Komponisten diente Kollegen aus Italien und
Deutschland als Orientierung für das eigene Schaffen. So liess sich beispielsweise Johann Sebastian
Bach aus Vivaldis Werken anregen. Der deutsche Komponist transkribierte Vivaldis Violinkonzerte
und Sonate. Auch heute sind sie nur in dieser Form erhalten.
Neben seiner Kompositionsleistung verschaffte sich Antonio Vivaldi einen weitverbreiteten Ruf als
Violinist. Dazu verhalfen ihm seine ungewöhnlichen technischen Fertigkeiten in der Beherrschung
dieses Instruments. Vivaldi selbst machte die Geige salonfähig für den europäischen
Konzertbetrieb.
Antonio Lucio Vivaldi starb am 28. Juli 1741 in Wien.
Musik
Vivaldi‘s typisches Merkmal seiner Kompositionen ist der Dreisatz und seine variationsreiche
Instrumentation, die von einer wirkungsvollen Melodik und Rhythmisierung betont wird. Dagegen
sind die langsamen Tempi charakteristisch für seine Mittelsätze.
Als Komponist setzte er die Refrain-Form konsequent in den eigenen Werken durch. Sie wurde
durch ihn zur Standardform für schnelle Konzertsätze. Ausserdem begründete er die Dreisätzigkeit
im Konzert und setzte somit einen Gegenpunkt zum Concerto grosso-Modell von Corelli. Zu seinen
weiteren kompositorischen Besonderheiten zählt die Einführung der Solokadenzen.
Gloria Werkverzeichnis: RV 589
Die beiden stilistisch und satztechnisch vielfältigen Gloria-Vertonungen RV 588 und 589 gehören
seit langem zum festen Repertoire derjenigen Ensembles, die sich dem kirchenmusikalischen
Oeuvre Antonio Vivaldis annehmen. Die Werke sind kantatenmässig angelegt (11 bzw. 12
Nummern), wobei dem Gloria RV 588 eine Zweisätzige, aus Arie und Rezitativ bestehende
Introduzione vorausgeht. Programmvorschlag: Beide Werke zusammen- bzw. gegenüberstellen
statt der üblichen Bevorzugung des Gloria RV 589, dazwischen eines der kleineren "stillen"
Kirchenstücke Vivaldis.
Die vier Jahreszeiten
Verzeichnis - op. 8
La Primavera - Der Frühling
Ryom-Verzeichnis (RV) 269
Sätze
1. Allegro c E-Dur
2. Largo e pianissimo sempre 3/4 cis-Moll
3. Allegro 12/8 E-Dur
Musik
Das recht bekannte Thema des ersten Satzes besteht aus zwei kurzen Abschnitten, die jeweils leise
(piano) wiederholt werden. Dann stellt gleich das erste Solo nicht die Solovioline in den
Vordergrund, sondern ein Trio gleichberechtigter Violinen, die über einem E-Dur-Akkord das
Durcheinanderzwitschern verschiedener Vogelarten darstellen. Zwischen den nächsten beiden
Kurzrefrains (-Ritornellen) eine längere „Allesreise" (Tuttipassage), die das Murmeln der Quellen
und sanfte Winde veranschaulicht. Diese werden in die Vorbereitungstonart (Dominant) moduliert,
bis plötzlich ein Frühlingssturm losbricht, mit Donner im ganzen Orchester und virtuosen Blitzen
der Solovioline. In der parallelen Molltonart nun eine kurze Wiederaufnahme des Violintrios mit
anderen Vogelstimmen und die erste Hälfte des Themas. Ein weiteres kurzes Solo führt dann in den
abschliessenden Refrain (Ritornell).
Der zweiteilige langsame Satz spielt auf die barocke Tradition der Schäferdichtung an und
portraitiert einen schlafenden Hirten. Die begleitenden Geigen malen das Blätter- und
Gräserrauschen. Im Hintergrund ertönt das müde Bellen des Hirtenhundes.
Der Schlusssatz stellt einen ländlichen Tanz dar. Vivaldi nutzt ausnehmend Dudelsackeffekte und
immer wieder auch versetzte Töne (Chromatik) in den Basslinien.
L'Estate - Der Sommer
RV 315
Sätze
1. Allegro non molto 3/8 g-Moll
2. Adagio c g-Moll
3. Presto 3/4 g-Moll
Musik
Die matten und schleppenden Akkorde des Themas sind auch für den heutigen Hörer als
Darstellung extremer Hitze nachvollziehbar. Zudem bauen sie eine Spannung auf, die sich
urplötzlich in einem perfekt gespielten (virtuosen) Solo entlädt. Hier ist der Kuckuck zu hören,
später dann auch die Taube und der Distelfink. Da sind auf einmal leichte Westwinde (Zephir) zu
spüren. Sie kommen aber nur langsam in Gang, bis urplötzlich der eisige Nordwind Boréas
losbricht. Pianissimo nun noch einmal ein paar Takte des Anfangsrefrains (Ritornells). Schon wieder
hören wir den Hirten über sein Schicksal klagen, bis der kalte Sturm wiederkommt und alles
hinwegfegt.
Entgegen aller Zusammenkunft (Konventionen) führt dieser Satz also etwa in der Mitte einen
neuen Refrain (Ritornell) ein, der kaum einen grösseren Gegensatz zum ursprünglichen haben
könnte, und beendet den Satz damit. Diese ungewöhnliche Verfahrensweise bringt ein starkes
dramatisches Element, denn das Motiv des alles vernichtenden Orkans, zieht sich nun auch durch
die weiteren Sätze. So portraitiert der langsame Satz einen sehr unruhigen Schläfer, der von
Mückenschwärmen geplagt wird. Alle paar Takte schreckt ihn das drohende Gewitter auf. Dass der
Satz nicht in der Paralleltonart steht, verstärkt das Gefühl, nur eine Überleitung zu sein, bis dann
das Gewitter endlich tatsächlich losbricht.
Der letzte Satz stellt eigentlich nur perfekte Tonleitern, Akkordbrechungen und repetierte Töne
zusammen, die nur in der Mitte einmal zu etwas Themenähnlichem gerinnen, das aber sofort
wieder zerfällt.
L'Autunno - Der Herbst
RV 293
Sätze
1. Allegro c F-Dur
2. Adagio 3/4 d-Moll
3. Allegro 3/8 F-Dur
Musik
Der Refrain (Das Ritornell) ähnelt deutlich dem des Frühlings. Es handelt sich um ein bäuerliches
Trinklied in einfachster Form. Übermütig wiederholt es die Sologeige mit gefährlichen
Doppelgriffen, bis der Chor wieder einfällt. Inzwischen ist mehr Wein geflossen, die Sprünge
werden höher und die Kunststückchen schwieriger. Nur das Trinklied in verschiedenen Tonarten
und Abwandlungen kann noch einen Rest von Ordnung in das Geschehen bringen. Schliesslich
bekommt der Solist einen Schluckauf und schläft dann einfach ein. Der Satz schliesst mit dem
unveränderten Refrain (Ritornell).
Der langsame Satz verzichtet ganz auf den Solisten und bildet eine grossangelegte Akkordstudie,
aus der sich allmählich eine Melodie der ersten Geige herausschält. Laut Programm ein mildes
Lüftchen, das die kraftlosen Trinker im Schlaf umschmeichelt.
Geradezu verpflichtend für eine barocke Herbstmusik ist das Motiv der Jagd, das nun den
Schlusssatz eröffnet. Ein stilisierter Dreiertakt mit Hörnerklang, aber Vivaldi zeigt auch Details: Wir
hören Gewehrschüsse, die vom Echo zurückgeworfen werden und die aufgeregten Versuche des
Tiers, zu entkommen. Das Tier wird immer matter und bricht schliesslich zusammen.
Triumphierend beschliesst das Hornritornell die Jagd.
L'Inverno - Der Winter
Sätze
1. Allegro non molto c f-Moll
2. Largo c Es-Dur
3. Allegro 3/8 f-Moll
Musik
Mit einem uneinstimmigen (dissonanten) Staccato-Septakkord (ist ein Viersatz, der wie ein
Dreisatz gespielt wird), beginnt das vierte Konzert und erzeugt sofort eine zitternde Atmosphäre.
Die perfekt gespielte (virtuose) Solovioline unterbricht mit „erbarmungslosem" Wind. Erst nach
einem Drittel des Satzes formt sich in der Kälte ein echter Refrain (Ritornell), der laut Vivaldi Füsse
stampfen darstellt und den Satz auch beschliessen wird.
Der zweiteilige Mittelsatz ist wohl der zugänglichste und geschlossenste des Zyklus'. Er zeigt die
Behaglichkeit und Wärme am Kamin, während „draussen" der Regen an die Scheibe pocht (zupfen
der Geigen).
Im Schlusssatz zieht ein Eisläufer seine Kreise. Andere Menschen gehen vorsichtiger und setzten in
der Glätte bedächtig die Schritte voreinander, bis plötzlich jemand hinfällt. Der Eisläufer aber läuft
weiter und zeigt immer perfektere Figuren, bis das Eis schliesslich bricht. Wieder zu Hause, hören
wir den heissen Wind (Scirocco) von fern durch die geschlossene Tür. Urplötzlich bricht wieder der
Sturm los. Ein heisser Wind (Schirokko) und ein kalter Wind (Boréas) vereinigen sich und fegen
alles hinweg.
Das Gedicht (Sonett) schliesst. So ist der Winter. Aber was bringt er für Freude? Vivaldi sah
offensichtlich keinen Weg oder keinen Bedarf, uns auch diese angedeuteten Freuden musikalisch
näherzubringen. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass das Gedicht erst nach der Komposition
entstand.
Es wird manchmal bezweifelt, dass es in Italien im 18. Jahrhundert so kalt war, dass Vivaldi
Schnee gekannt haben könnte. Tatsächlich war dies der Fall. In Mitteleuropa war es damals
deutlich kälter als heute. Dieses Phänomen ist unter dem Namen „Kleine Eiszeit" bekannt.
Das Mandolin Concerto in C-Dur, RV 425, das auch Mandoline und Orchester geschrieben werden
könnte, ist ein Konzert des italienischen Komponisten Antonio Vivaldi. Es wurde 1725 geschrieben
und wird oft von The Four Seasons (1725) begleitet. Die Musik besteht aus dem Soloinstrument
(die Mandoline) und dem Zusammenspiel zwischen dem Solisten und der Begleitung des
Orchesters. Die Anforderungen sind höher als bei anderen Konzerten von Vivaldi. Die Arbeit ist eine
der berühmtesten Mandoline-Stücke.