Inhalt - Der Bodensee
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Inhalt n SeeSicht Editorial3 Panoramakarte 6 SeeNews 8 Aufstiegschancen 12 Wolkenmeere und Seejuwelen 20 Facebook meets print 103 n SeeGeschichten n Tatort Bodensee, 28 Mord und Melancholie Interview mit Thomas D. Trummer, 36 Direktor des Kunsthaus Bregenz Interview mit dem Sternekoch Dirk Hoberg 74 Kolumne Manfred Aufricht Liegt der Bodenseewein im Trend? 78 n SeeKultur vorarlberg museum Bregenz St.Galler Festspiele Jüdisches Museum Hohenems Kunstmuseum Singen Ausstellungskalender 2016 Schloss Achberg Erwin Hymer Museum Bad Waldsee 4 SeeSicht | Inhaltsverzeichnis Bauernhaus-Museum Wolfegg Kunstmuseum Liechtenstein Forum Würth Rorschach Kartause Ittingen Warth Schloss und Park Arenenberg Historisches Museum Thurgau Frauenfeld Museenführer Kirchen, Klöster und Konzil Archäologisches Landesmuseum Konstanz Landesausstellung Baden-Württemberg 4.000 Jahre Pfahlbauten Altes Schloss Meersburg Staatliche Schlösser und Gärten Burg Hohenzollern 38 40 40 42 43 46 47 47 48 49 50 51 52 54 58 59 60 62 68 71 SeeGenuss Ausgewählte Gastronomen, 76/82 Brenner und Winzer Genießertipps 80 Obst vom Bodensee 84 Simmler Schwarzkirsch-Innovationen 86 Weinerlebnis Hegau-Schaffhausen 89 n SeeVital Ausgezeichnete Wandererlebnisse 92 Bodensee-Therme Konstanz 94 Bodensee-Therme Überlingen 95 Privatklinik Lindberg 96 METTNAU – Bewegung ist Leben 98 Hotel Gasthof Hirschen Horn 99 Gesundheitslandschaft100 Oberschwaben-Allgäu Thermenhotel Gesundheits-Bad Buchau 101 Gesundheitszentrum Waldsee-Therme SeeSport – Wasser marsch! n 102 104 FamilienFerien Tipps für Seefahrer – Bootsstüble Wangen 106 Schwäbischer Bodensee 108 Ravensburger Spieleland / Meckenbeuren 109 Abenteuerliche Ferien in Immenstaad 110 Abenteuer-Kletterpark Tannenbühl 112 Familienferien in Ailingen 112 Tipps für Wasserratten und Seebären 114 Walter Zoo Gossau 115 Europa-Park Rust 117 Wandern mit Kindern 118 Bauernhof-Erlebnisse 119 Die BodenseeErlebniskarte 120 n SeeWinter Schnee am See 212 Winter in der Vierländerregion 214 Weihnachtsmärkte216 n BodenseeMobil Bodensee-Airport Friedrichshafen 222 Fähre Konstanz-Meersburg 224 Der Katamaran 225 Bodensee Schiffsbetriebe 226 Vorarlberg Lines Bregenz 228 Schweizerische Bodensee Schifffahrt 230 Schifffahrt Untersee und Rhein 230 Der Seehas 231 BODENSEE Magazin 2016 THURBO - Die Regionalbahn 232 Tageskarte Euregio Bodensee 233 Classic Bodensee 234 Deutschland Westlicher Bodensee Das Beste vom Westen 124 Konstanz128 Konzilstadt Konstanz 131 Hotel 47° Konstanz 132 Insel Mainau 134 Allensbach136 Insel Reichenau – Unesco Weltkulturerbe 137 Der Untersee 138 Halbinsel Höri 140 Gaienhofen, Moos, Öhningen Radolfzell am Bodensee 142 Hegau – Premiumwandern 144 Hegaustädte – Singen, Engen 146 Gailingen, Tengen 147 Blumberg148 Stockach149 Überlinger See Affenberg Salem 151 Überlingen152 Obersee Hagnau153 Friedrichshafen Messe und Hotels 154 Comfort Hotel Friedrichshafen 157 BODENSEE Magazin 2016 Wasserburg158 Nonnenhorn160 Lindauer Hotelgeschichten 162 Hotel Bad Schaden, Hotel Bayerischer Hof Bodenseeresidenz Lindau 165 Fürstentum Liechtenstein Fürstliche Genuss-Momente Allgäu Westallgäu Tourismus 166 Argenbühl166 Isny und Kißlegg 167 Leutkirch und Region Waldburg 168 Wangen und Wolfegg 169 Oberschwaben Oberschwaben-Allgäu170 Ravensburg172 Weingarten174 Aulendorf175 Herbertingen176 Meßkirch und Campus Galli 177 Schweiz Thurgau196 Kreuzlingen198 Arbon201 Der Säntis 202 St.Gallen-Bodensee204 Textilland Ostschweiz 206 Radisson Blu Hotel St.Gallen 208 Hoher Kasten 209 Bad Zurzach 209 Winterthur210 Swiss Center Technorama 211 n Österreich Vorarlberg – Eine kleine Welt für sich 181 Pfänder 184 Montafon Tourismus 186 Hard188 Inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn 189 Hohenems 190 Hotel Stäfeli, Lech am Arlberg 191 192 SeeService Ausblicke 2017 218 Impressum220 Herausnehmbare Straßenkarte 224 Schiffsfahrplan Bodensee & Rhein 235 Seeinfos, Katamaran Fahrplan 240 Leserumfrage und Gewinnspiel 241 Bodenseehotels Übersicht 243 Terminkalender 2016 249 Stichwortregister254 Katalogservice 255 Bestellpostkarten 256 SeeSicht | Inhaltsverzeichnis 5 Märchenhaft Der See mit Happy End. Auch wenn der Rhein den See verlässt. Fotografiert von Michael Häfner Mord und melancholie Ein sterbender Mann in einer Barke auf dem Bodensee, blutend aus zahllosen Wunden. Ein Giftmord und eine lustige Witwe. Eine, die einmal jung und wild war und jetzt so still wie gefährlich ist. Eine verschworene Schwesternschaft in einem verwunschenen Garten. Ein Land, das aus den Fugen ist. Und in Bangladesch brennt schon wieder eine Fabrik. Seltsam und rätselhaft sind die Fälle, mit denen Klara Blum, Kai Perlmann und Matteo Lüthi befasst sind, doch ob sie zusammenhängen, wird vielleicht niemand je erfahren. Es geht um das Wesen der Welt und die Zigarette davor, es geht um den Sturz von Königen und das Recht der Schwächeren, es geht ums Ganze, und es geht Klara ans Herz. Am Ende ist alles anders und nichts entschieden. Nur der Abschied. „Wofür es sich zu leben lohnt“ – der letzte Fall für Klara Blum und ihren Assistenten Kai Perlmann. Ein Mord, ein Feuer, ein Blick zurück. Nach 15 bzw. 13 Tatortjahren und am Ende insgesamt 31 abgedrehten Tatort-Bodensee-Folgen hat das Team vom Bodensee Magazin Eva Mattes alias Klara Blum und Sebastian Bezzel alias Kai Perlmann an einem Drehtag begleitet und als Tat(ort)zeugen befragt. Bodensee Magazin: Nach 15 bzw. 13 Jahren beim Tatort – wie schwer fällt der Abschied? Was ist es für ein Gefühl, wenn mit dem letzten Dreh der Tatort Bodensee zu Ende geht? Eva Mattes: Wenn ich hier in Konstanz durch die Straßen gehe und mir selbst sage, dass es vielleicht das letzte Mal sein wird, könnte ich sentimental werden. Aber ich bin im Grunde kein sentimentaler Mensch. Ich versuche tatsächlich in der Gegenwart zu leben. Am Freitag ist hier unser letzter Drehtag, dann das Abschlussfest und direkt im Anschluss fliege ich nach Berlin. Dort geht es gleich am Montag weiter mit Proben für das Theater. Dann ist der Tatort schon wieder ein ganzes Stück weg. Das heißt allerdings nicht, dass ich die Menschen nicht mitnehme, mit denen ich lange Jahre zusammengearbeitet habe. Die Freundschaft mit Sebastian wird bestehen bleiben und auch zu vielen anderen im Team. Aber der Bodensee-Tatort ist zu Ende und das ist gut so für mich. BM: Und für Sie Herr Bezzel? Stellt sich ein kleines bisschen Wehmut ein? 30 SeeKultur | Tatort Sebastian Bezzel: Ich sehe das ähnlich pragmatisch. Es geht schnell weiter. Wenn ich nach unserem Abschlussfest am Samstag nach Hause komme, warten da zwei Kinder ungeduldig auf mich und spätestens Sonntag früh ist die Welt schon wieder eine ganz andere. Jetzt steht das neue Jahr vor der Tür und damit die nächsten Projekte. Es ist also ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. 13 Jahre sind eine lange Zeit und man kann es durchaus als Erfolg für sich verbuchen, dass man da so lange dabei war und auch dabei sein durfte. Es war eine schöne Zeit. Ich freue mich aber auch tierisch, dass jetzt neue Sachen auf mich zukommen. BM: Klara Blum hatte lange Jahre ihren „Arbeitsplatz“ hier in Konstanz. Konnten Sie eine Beziehung zu der Stadt aufbauen? Eva Mattes: Vor allem habe ich eine Beziehung zum See entwickelt. Bei jedem Tatort-Dreh habe ich im Inselhotel gewohnt, immer im gleichen Zimmer. Und jedes Mal, wenn ich in dieses Zimmer kam, hatte ich beinahe das BODENSEE Magazin 2016 Gefühl, als würde ich direkt in den See gehen. Schon beim Eintreten hatte ich den Blick aufs Wasser. Und diese wunderbare Aussicht gab mir jedes Mal das Gefühl: „Ah, das ist mein See!“. Von Anfang an war mir klar, ich brauche einen Platz direkt am See, damit ich mich in diese Region und in die Figur einleben kann. Ein Leben hier stelle ich mir als sehr eng verknüpft mit dem See vor. Er hat so viele Gesichter. Vor zwei Tagen beispielsweise war es sehr, sehr neblig. Als ich am Morgen die Vorhänge aufzog, dachte ich nur: „Was ist das denn?“. Es war nichts zu sehen, als eine weiße Wand, weder Himmel noch See. An diesem Tag hatten wir einen Dreh auf der Reichenau. Man sah die Hand vor Augen nicht und konnte kaum sagen, wo man eigentlich gerade war. In solchen Momenten denke ich mir: „Ok, das gehört auch dazu.“ Im Sommer dann das krasse Gegenteil: Weitblicke in die manchmal noch schneebedeckten Berge und der in allen Farben glitzernde See. Manchmal glitzert er silbern. Immer aber unterschiedlich, mal ist er dunkel, mal hell. Je nachdem, wie die Wolken am Himmel sind. Man empfindet eine große Weite. Das gefällt mir besonders gut. BODENSEE Magazin 2016 BM: Sie waren als Tatortkommissarin ja auch immer Image-Trägerin für die Region. Hat es Sie manchmal gestört, dass Sie stellvertretend für den Bodensee gesehen wurden? Eva Mattes: Nein, ganz und gar nicht. Das gehört ja auch dazu. Die Menschen, die hier leben haben sich eher gefreut und haben uns begrüßt mit einem freundlichen „Hallo“ oder auch „Ach, schön, drehen Sie wieder?“. Da gab immer eine positive Wahrnehmung und Rückmeldung. Sebastian Bezzel: Es ist durchaus sehr schön, wenn man in einer Gegend arbeitet, die noch nicht so sehr „abgefrühstückt“ ist vom Drehen. Bei Dreharbeiten in Berlin oder München wird man schon mal angepöbelt mit Ausrufen wie: „Ach, jetzt drehen Sie schon wieder hier?“. Das ist das ganz Besondere an dieser Region, sie ist ganz natürlich und unverbraucht. Und besonders der See ist wirklich wahnsinnig schön. Im Lauf der Zeit kristallisieren sich dann auch Lieblingsstellen heraus. SeeKultur | Tatort 31 Vor und hinter der Kamera Ein aufregendes Ensemble Der Tatort „Wofür es sich zu leben lohnt“ (Arbeitstitel) ist eine Produktion des SWR in Koproduktion mit dem SRF. Als 31. Tatort vom Bodensee ist er gleichzeitig die letzte Folge mit Eva Mattes als Hauptkomissarin Klara Blum, die seit 2002 zum Tatort-Ermittlerteam gehört, und der 27. gemeinsam mit Sebastian Bezzel als Hauptkomissar Kai Perlmann. Ob er seine Vorgesetzte am Ende der letzten Folge immer noch siezt, bleibt bis zum Schluss das große Geheimnis. Voraussichtlicher Sendetermin: Herbst 2016 Für diesen Fall, der wieder ein gemeinsamer von Klara Blum und Kai Perlmann mit ihrem Schweizer Kollegen Matteo Lüthi ist, konnte ein aufregendes Ensemble gewonnen werden: Mit Eva Mattes und Sebastian Bezzel stehen nicht nur Roland Koch und Matthias Habich vor der Kamera, sondern auch die Fassbinder-Heroinen Hanna Schygulla, Irm Hermann und Margit Carstensen. Julia Jäger, Paula Knüpling, Isabelle Barth, Thomas Loibl, Sarah Hostettler und Justine Hauer komplettieren den Cast. Alle Fotos: Gabriele Schindler, Helga Stützenberger BM: Jetzt aber heraus mit der Sprache. Wo sind die Lieblingsplätze? Eva Mattes: Die Konstanzer Altstadt zum Beispiel gefällt mir ganz besonders mit ihren verwinkelten Gässchen und historischen Gebäuden. Ich mache gerne einen Spaziergang ans Hörnle. Und ansonsten bin ich ein großer Fan der Insel Reichenau. Auch wenn sie es einem an solchen Nebeltagen, wie wir sie bei diesen Dreharbeiten hatten, manchmal auch nicht ganz leicht macht. Aber das ist gleichzeitig auch etwas sehr Schönes, fast Mystisches. Ich sehe die Mönche im Mittelalter bildlich vor mir, wie sie in kalten Stunden am Feuer sitzen, intelligente Schriften verfassen, gutes Bier brauen oder einen Kräutergarten anlegen. Hier am See gibt es so viele Ecken, die sehr schön sind. Jede auf ihre ganz eigene Art. BM: Es gab ja fallübergreifend auch immer eine Beziehung zu den Schweizer Kollegen. Wie haben Sie die Zusammenarbeit erlebt? Wie hat man sich gegenseitig ergänzt? Sebastian Bezzel: Sprachlich nicht und mentalitätsmäßig auch nicht. Die Schweizer haben sich immer sehr bemüht. Ansonsten ist das bei Schauspielern schon etwas einfacher. Wir sehen uns höchstens zehn Tage in einem Zeitraum von vier Wochen. Ich glaube, bestimmte Eigenheiten kommen viel mehr auf, wenn man zum Beispiel ein halbes Jahr in einem Büro zusammen ist. Und die Schweizer Kollegen, mit denen wir gedreht haben, waren immer gut und hochprofessionell. Eva Mattes: Dem kann ich nur zustimmen und füge nicht ohne ein kleine wenig Stolz hinzu, dass ich mittlerweile ganz gut Schweizer-Deutsch verstehe. BM: Hatten Sie auch Gelegenheit, die Schweizer Seite und den wunderschönen Thurgau landschaftlich zu erleben? Sebastian Bezzel: Von der Schweiz haben wir tatsächlich sehr viel gesehen, auch von der Reichenau, der Höri oder Meersburg. Aber ich fand es fast ein wenig schade, dass wir so wenig von der anderen Ecke des Sees gesehen haben. Für ein anderes Projekt hab ich vor einiger Zeit in Lindau gedreht. Da blickt man von der anderen Seite auf den See und bekommt einen völlig neuen Blickwinkel. Ganz anders aber auch wirklich schön. Eva Mattes: Wenn wir im Sommer gedreht haben, bin ich in manchen Drehpausen mit dem Fahrrad in der Schweiz am See entlang gefahren und habe wirklich ganz entzückende Ecken entdeckt. BODENSEE Magazin 2016 BM: Wir konnten Ihre Dreharbeiten in Teilen verfolgen und nach allem was wir gesehen haben geht es in der letzten Folge nochmal so richtig zu Sache. Ist das auch persönlich eine Herausforderung für Sie in den letzten Tatort nochmal alles hineinzulegen? Eva Mattes: Von unserer Seite aus würde ich eher sagen „Nein“. Jede Folge ist anders, jede Folge ist neu. Und man versucht dementsprechend immer alles zu geben. Dem Sender ist aber ganz sicher an einem krönenden Abschluss gelegen. Es wird also ein würdiges Finale werden. Sebastian Bezzel: Die Frage müsste ich auch eher an den Sender weitergeben. Aber abgesehen davon, dass ich dieses Drehbuch sehr mag und es mehr Spaß gemacht hat, als manch andere, die wir schon hatten, darf das keinen Unterschied machen bei den Dreharbeiten. BM: Klara Blum hat ein gewisses Alter erreicht und hat einige Berufsjah- re hinter sich. Geht Sie denn einfach in Rente oder gibt es doch einen spektakuläreren Abgang? Eva Mattes: Dazu darf ich natürlich nichts sagen. Für die Rente bin ich aber doch noch recht jung … BM: Sie verabschieden sich vom Bodensee und packen Ihren Rucksack. Was würden Sie gerne mitnehmen? Eva Mattes: Am liebsten den ganzen See. Sebastian Bezzel: In meinem Rucksack wären wohl einige Obstbrände, und da könnte ich mich jetzt auch kaum für einen entscheiden. Da gibt es einfach hervorragende Sachen. Eva Mattes: Nein, bei mir wäre es schon der Blick auf den See. So schwer der auch einzupacken ist. Sebastian Bezzel: Einmal haben wir bei einem Obstbrenner gedreht, das war herrlich. Es hat uns viel über seine Arbeit erzählt und mich total von den Produkten überzeugt. Die Obstbrände wären also definitiv dabei. Den wunderschönen Blick lasse ich hier, weil sonst ja vielleicht keine Touristen mehr hierherkommen. Ich find es gut, wenn der hier bleibt. So muss man immer wiederkommen. Eva Mattes: Du bleibst bei den Edelbränden. Ich bleibe beim Blick. Den hab ich ja in mir … Die Dreharbeiten beobachtet haben Katharina Schlude, Helga Stützenberger, Johanna Lambach und Gabriele Schindler. SeeKultur | Tatort 33 n SEEGENUSS im Trend Voraussetzung für Genuss ist Diversität. Gesegnet mit ihrem mediterranen Klima, bietet die fruchtbare Kulturlandschaft rund um den Bodensee eine Vielfalt an herausragenden regionalen Produkten. Wie etwa rebenbewachsene Hänge als Grundlage für hervorragende Weine, die ausgebaut von hochdekorierten Winzern nicht nur das Leben am See bereichern, sondern auch die regionale Küche beflügeln. Hier kommen nur die besten Produkte zum Einsatz. Fangfrische Fische, knackige Salate, zartes Gemüse. Die Insel Reichenau ist hier wichtiger Lieferant und Garant für Frische, Vielfalt und Qualität. Bodensee Magazin: Herr Hoberg, Sie haben zwei Michelin Sterne innerhalb von zwei Jahren verliehen bekommen, schneller geht’s ja gar nicht. Ist das Fluch, Segen, Ansporn für Ihre tägliche Arbeit? Dirk Hoberg: Segen natürlich, wir freuen uns sehr darüber. Selbstverständlich ist das auch täglicher Ansporn, wobei man den auch ohne die Sterne hat und braucht. Für mich ist kochen eine Passion. Unabhängig von den Sternen starte ich mit der gleichen großen Leidenschaft in jeden Tag. BM: Steigt Ihr Puls am Abend vor Bekanntgabe der Michelin Sterne? Hoberg: Das ist schon eine aufregende Sache jedes Jahr. Aber nein, der Puls steigt nicht. Wir geben stets unser Bestes und wenn es nicht sein soll, dann soll es eben nicht sein. Ich bin da ganz beruhigt und sehe unsere Sterne als recht sicher an. Diese haben natürlich einen hohen Stellenwert in einer Branche, die sich jedes Jahr aufs Neue beweisen muss. Ich möchte mich aber davon in meiner täglichen Arbeit nicht nervös machen lassen. BM: Sie leben und arbeiten hier in der Bodenseeregion, landschaftlich reizvoll mit einer Vielfalt an regionalen Produkten. Wie wichtig ist Ihnen, dass der Gast die Region auf der Speisekarte entdeckt? Hoberg: Wir versuchen selbstverständlich mit regionalen Produkten in unserer Küche zu arbeiten. Wir binden auf jeden Fall Bodenseefische, seien es Felchen, Kretzer oder Aal, zu Beginn in unsere Menüs z. B. in Form von Fingerfood ein. Das sind verschiedene kleine Teilchen, die wir dem Gast reichen, während er in Ruhe die Speisekarte liest, um Vorfreude zu wecken und auf den Abend einzustimmen. Hier betonen wir ganz stark die Regionalität und möchten dem Gast zeigen, was der See, was die Region alles zu bieten hat. Regionalität und Nachhaltigkeit sind auch beim Kochen ein wichtiges Thema. Zwar sind unsere Menüs bestimmt von Weltoffenheit und dem ganz klaren Fokus: Egal woher das Produkt kommt, es muss das Beste sein. Aber zu Beginn stellen wir die Region ganz bewusst in den Vordergrund. BM: Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Lieferanten aus. Regionalität und Frische oder nach gewünschten Produkten? Hoberg: Bei Gemüse z. B. ganz klar die Regionalität und hier speziell die Insel Reichenau, die ja direkt vor der Restauranttüre liegt. Mit der Genossenschaft auf der Insel Reichenau arbeiten wir viel zusammen und stehen in engem Kontakt zu einzelnen Bauern, die auch spezielle Setzlinge nur für mich pflanzen. Ich verarbeite mit Vorliebe das ganze Produkt, also auch die Wurzel, die ja sehr schmackhaft ist. „In der schönen Villa am See hat man auf ausgesprochen stilvolle Art Klassisches und Modernes vereint. Dazu passt die ebenso modern inspirierte Küche, die weder Kreativität noch Ausdrucksstärke vermissen lässt und auf eine eigene Handschrift setzt – eine Freude auch für Vegetarier.“ So umschreiben die Inspektoren des Guide MICHELIN, das RIVA und das dort beheimatete Gourmet-Restaurant Ophelia. Das Team vom Bodensee Magazin hat sich auf die Spuren des Michelin begeben und im Gespräch einen offenen, freundlichen und ganz unprätentiösen Sternekoch kennengelernt. Das Gespräch führten Stephan Bickmann und Gabriele Schindler. BM: Was würden Sie einem Gast, der vielleicht das erste Mal an den Bodensee kommt, empfehlen, was er probiert haben muss? Hoberg: Neben den üblichen Bodenseefischen sollte man natürlich die vielen Gemüsesorten von der Reichenau probieren. Als Geheimtipp würde ich den Bodensee-Aal empfehlen. Viele schrecken davor zurück und behaupten, Aal schmecke nicht. Wenn sie sich aber dann doch dazu entschließen, revidieren nicht wenige ihr Vorurteil. Der Aal schmeckt richtig zubereitet nämlich sehr gut. BM: Gibt es Trends für eine „moderne Seeküche“? Hoberg: Ja, und dabei müssen wir auch die weitere Entwicklung der Bodenseefische im Auge behalten. Der See ist sehr sauber, es gibt immer weniger Felchen. Inzwischen ist es schwierig, Fisch aus dem See zu bekommen. Als Themen sind Frische und Regionalität nach wie vor wichtig. Aber auch gesundes und bewusstes Essen sind richtige und wichtige Trends. Stichwort grüne Küche, es werden zunehmend vegetarische Gerichte nachgefragt. Fleisch tritt stärker in den Hintergrund. Auch ich persönlich habe hier einen Wandel vollzogen. War ich vor ein paar Jahren noch der Meinung, ein Menü kommt nicht ohne wahlweise Fisch oder Fleisch aus, hat sich mein Spektrum am Herd doch sehr stark um vegetarische Speisen erweitert. Und ganz ehrlich, privat koche ich nur vegetarisch. BM: Dass man aus guten regionalen Produkten ein schmackhaftes Essen machen kann, ist landläufig bekannt. Von Ihnen wird nun aber mehr erwartet, von Ihnen erwartet man Kochkunst! BODENSEE Magazin 2016 Hoberg: Ich mag das Wort Kunst in diesem Zusammenhang eigentlich nicht. Für mich ist es wichtig, dass mein Gast ein gutes Essen bekommt, das ihm schmeckt. Dass dies entsprechend präsentiert werden muss, ist keine Frage. Aber Kunst machen wir nicht – das sag’ ich auch jedem Gast. BM: Untertreiben Sie da jetzt nicht ein wenig? Das Auge isst unbestritten im Ophelia mit, die Präsentation der Speisen ist einfach wunderschön. Hoberg: Ja, natürlich, das soll auch so sein, denn wir wollen ja auch alle Sinne ansprechen. Essen funktioniert gesamthaft, wenn etwas fürs Auge, für die Nase und natürlich für die Zunge dabei ist. BM: Der Sternekoch Dirk Hoberg – sind Sie eher Einzelkämpfer oder Teamplayer? Hoberg: Das Team steht für mich im Vordergrund. Man könnte nichts erreichen ohne das Team. Mir ist es wichtig, dass jeder meiner Köche an dem Erfolg Teil hat und nicht nur die Küche, natürlich auch der Service und alle anderen Personen, die daran beteiligt sind. BM: Nun gilt ja die Gastronomie und der Beruf des Kochs im Besonderen als Stressjob. Was ist Ihr Ausgleich zum Berufsalltag? Hoberg: Sport. Ich stehe meistens um 6 Uhr auf, mache dann von 7 bis 9 mein Sportprogramm und bin dann ab 9 Uhr hier in der Küche anzutreffen. Ohne zwei Stunden Sport am Tag, durch Laufen und Radfahren, würde ich das auf Dauer nicht durchhalten, denn in der Regel geht mein Arbeitstag bis kurz vor Mitternacht. An freien Tagen geht’s auch mal zum Segeln oder Kitesurfen auf den See. BM: Das Zwei-Sterne-Restaurant Ophelia steht ja auch immer im Zusammenhang mit Ihrem Namen. Wie wichtig ist das Zusammenspiel z. B. mit Ihrem Arbeitgeber, Herrn Kolb. Wie viel Freiraum haben Sie hier im Haus? Hoberg: Ich muss sagen, das ist einfach fantastisch. Ich bin jetzt seit acht Jahren hier und fing als 27-Jähriger zunächst als RIVA-Küchenchef an. Diese Verantwortung und das in mich gesetzte Vertrauen haben mich von Anfang an enorm angespornt. Über die Jahre hat sich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, das es ermöglicht, Entscheidungen souverän zu treffen. Sei es die Speisekarte, die Menüfolge, die Neuentwicklung von Gerichten, die Ausgestaltung der Kochkurse, da habe ich freie Hand. BM: Die Belle Etage mit dem Ophelia ist ja, um es lapidar zu sagen, ein Sahnestückchen hier an der Seestraße in Konstanz. Das schüchtert vielleicht doch den einen oder anderen ein, hier mal reinzugehen und im Sommer einen Eisbecher zu bestellen. Hoberg: Ja, die Schwellenangst ist ganz klar da, was ich aber nur zum Teil verstehen kann und nicht akzeptieren möchte. Das RIVA und auch das Ophelia haben viele Facetten und eine ausgeprägte Willkommenskultur. Die Atmosphäre ist von Freundlichkeit und Gastlichkeit geprägt. Und ich kann sagen, die Eisbecher hier sind hervorragend. Ich kann nur jedem empfehlen einfach reinzukommen und auszuprobieren, was das Haus zu bieten hat – sei es ein Eisbecher, ein Schnitzel auf der RIVA-Terrasse oder ein kleines Gourmetmenü im Ophelia. DER GARTEN. EINMAL ANDERS*: OPHELIA DAS RESTAURANT IM RIVA HOTEL KONSTANZ * KOMPONIERT VON DIRK HOBERG UND TEAM BM: Sie hatten vorhin erwähnt, Sie sind seit acht Jahren hier am See. Hat der See den gebürtigen Westfalen verändert? Hoberg: Ja, durchaus. Zum Beispiel kann ich schon „Konschtanz" sagen. Die Umgebung prägt natürlich und ich bin sehr gerne hier. Die Berge, die unglaubliche Ruhe, die der See morgens ausstrahlt, wenn ich zur Arbeit radle. Der See sieht jeden Morgen anders aus und das ist faszinierend. Es geht hier zwar alles ein wenig langsamer, aber das ist auch ganz gut so. BM: Zurück zu den Sternen. Wie sieht die Zielsetzung aus. Wann wird der dritte Stern über dem Ophelia aufgehen? Hoberg: Schwere Frage. Wenn ich das wüsste, wäre ich schon einen Schritt weiter. Natürlich ist der dritte Stern ein gemeinsam definiertes Ziel im Haus, doch weder der Besitzer noch das Team setzen sich da unter Druck. Wir geben jeden Tag unser Bestes und sind zuversichtlich, dass wir damit auch irgendwann unser Ziel erreichen. Wir lernen jeden Tag dazu. ÖFFNUNGSZEITEN GOURMETRESTAURANT OPHELIA DONNERSTAG BIS MONTAG AB 19:00 UHR SONNTAGMITTAG AB 12:00 UHR DIENSTAG UND MITTWOCH RUHETAG RIVA – DAS HOTEL AM BODENSEE SEESTRASSE 25 I D-78464 KONSTANZ TEL. +49 (0) 75 31 – 3 63 09-0 WELCOME @ HOTEL-RIVA.DE I WWW.HOTEL-RIVA.DE BODENSEE Magazin 2016 n ÜBERLINGEN Wo Schokoladenträume wahr werden Der Name Popp steht in Überlingen und Umgebung für feinste Konditoreiwaren in allerbester Qualität und weckt wahrlich süße Träume. Die Auswahl fällt nicht leicht, wenn man in die Vitrine schaut. Hier locken wahlweise Opéra Törtchen, ein schokoladiger Hochgenuss mit 70%iger Schokolade, Torten mit Geschmacksrichtung Schokochilimousse, Passionsfrucht, Himbeer-Cassis oder Orangensachertorte. Daneben kleine Köstlichkeiten, wie Tee- oder Chilipralinen, Champagnertrüffel und Butterkaramell. Dies alles kann man im gemütlich angeschlossenen Café in angenehmer Atmosphäre genießen oder mit nach Hause nehmen. Andreas Popp ist Unterstützer von Slow Food und fühlt sich der Philosophie nach sauberer, fairer und natürlicher Herstellung seiner Produkte verpflichtet. Selbstredend bezieht er – soweit möglich – alle Zutaten für seine Produkte aus der Region. Er ist Mitglied bei den Linzgauköchen, ausgezeichneter Südlandkoch und sein Café wurde 2014 vom Feinschmecker „zu den besten Cafés Deutschlands“ gewählt. Confiserie Popp – ein Muss für jeden, der den Bodensee von seiner Schokoladenseite kennenlernen möchte. Andreas Popp Konditorei, Café, Confiserie Hochbildstraße 23, D-88662 Überlingen Tel.: +49 (0) 7551 4532 [email protected], www.konditorei-popp.de Öffnungszeiten: täglich 8.30–17.30 Uhr Sonn- und feiertags 9–17Uhr Dienstag Ruhetag n LOCHAU Restaurant Mangold Das von Andrea und Michael Schwarzenbacher familiär geführte Restaurant Mangold in Lochau nahe dem Bodensee ist einer der kulinarischen Höhepunkte im Umkreis von Bregenz. Man speist in unterschiedlichsten Räumlichkeiten, im Sommer erweitern ein romantischer Innenhof-Garten und eine Terrasse das Restaurant. Michael Schwarzenbacher ist als Koch ein Publikumsliebling. Er bereitet aus bevorzugt regionalen Produkten genau jene Gerichte zu, die einerseits über traditionelle Färbung verfügen und andererseits doch von ganz persönlicher Innovationskraft geprägt sind. Vertraute Rezepte, zeitgemäße Leichtigkeit und sicheres Küchenhandwerk bringen harmonische Gerichte mit oft auch mediterranem Touch hervor. Andrea Schwarzenbacher ist eine charmante Gastgeberin und auf ihrer Weinkarte mit über 300 Positionen ist Österreich mit herausragenden und besonders spannenden Namen gelistet, aber auch die bedeutendsten europäischen Weinregionen sind markant vertreten. Bregenz ist in wenigen Minuten erreichbar und als Festspielund Kulturstadt ein Anziehungspunkt. Restaurant Mangold KG Andrea & Michael Schwarzenbacher Pfänderstraße 3, A-6911 Lochau Tel.: +43 (0) 5574 42431 [email protected] www.restaurant-mangold.at Öffnungszeiten: Mi–So 12–14 Uhr u. 18–24 Uhr, Mo u. Di Ruhetag n SALEM Frauenpower im Linzgau Das„Reck’s Hotel-Restaurant“ liegt vor dem Besucher wie ein badischer Gutshof. Wer durch das große Eisentor fährt, rollt über knirschenden Kies, sieht auf der einen Seite ein kleines Festhaus aus dem 19. Jahrhundert, gegenüber das schmucke Hotel mit Erker und Gaupen, davor der herrlich neugestaltete Garten mit alten Platanen, blühenden Azaleen und Rhododendren. Mehrere Plastiken des Bodenseekünstlers Peter Lenk grüßen den Gast und verraten auch gleich die Philosophie des Hauses: Küche, Kunst und schönes Wohnen. Geführt wird das Haus mit Frauenpower. Vorneweg Annette Reck, sie war in den First-Class-Hotels der Welt unterwegs, ihre Schwester Christine ist ebenfalls Hotelfachfrau. Sie beide wissen internationalen Standard zu bieten. Dazu die Küchenchefin Alexandra Reck. Sie alle sind der Region treu geblieben. Das „Reck’s“ ist ein Familienhotel wie aus dem Bilderbuch und gleichzeitig Treffpunkt kulturinteressierter und gourmetbegeisterter Gäste. 76 SeeGenuss Reck’s Hotel Restaurant Bahnhofstraße 111 D-88682 Salem-Neufrach Tel.: +49 (0) 7553 201 [email protected], www.recks-hotel.de Öffnungszeiten: Do 17–22 Uhr, Fr–Di 12–14 Uhr und 18–22 Uhr BODENSEE Magazin 2016 n LINDAU Hotel & Restaurant VILLINO Geschaffen für Menschen, die Außergewöhnliches lieben und genießen können In Lindau am Bodensee, einer der schönsten Urlaubsregionen Europas, liegt zwischen hohen alten Tannen und Zypressen das Relais & Châteaux Hotel VILLINO. Ein exquisites Hotel im exklusiven italienischen Landhausstil und mit herrlichem Panoramablick über die Alpenregion. Der großzügige Wellnessund Beauty-Bereich mit Zugang in den märchenhaften Garten und die mit viel Liebe zum Detail eingerichteten Zimmer und Suiten begeistern durch Einzigartigkeit und Komfort. Die mehrfach ausgezeichnete VILLINO-Küche im italienisch-asiatischen Stil ist wohlbekannt für ihre leichte und kreative Zubereitung sowie für Kochkunst auf allerhöchstem Niveau. Rund 850 Positionen auf der internationalen Weinkarte bieten Hochgenuss in großer Vielfalt. Ob bei einer kulinarischen Reise durch die Cucina dei Sensi, durch ein unvergessliches Verwöhn-Wochenende im VILLINO-SPA oder bei einem der zahlreichen Kochkurse und Weinrunden – es gibt viele Wege, das besondere Flair des VILLINO kennenzulernen. VILLINO – Relais & Châteaux 1 Michelin-Stern, 15 Gault Millau-Punkte / 2 Hauben Hotel – Restaurant – Wellness Hoyerberg 34, D-88131 Lindau am Bodensee Tel.: +49 (0) 8382 93 45-0 [email protected], www.villino.de n K O N S TA N Z Hotel & Restaurant Barbarossa „An historischer Stätte ein wahrhaft gastliches Haus” Dieser Leitspruch des Barbarossa-Begründers Martin Miehle wird heute durch Ur-Ur-Enkel Florian Miehle und durch das gesamte Barbarossa-Team täglich aufs Neue mit Leben gefüllt. Bereits im Jahre 1419, unmittelbar nach dem Konstanzer Konzil, wurde das Barbarossa als Wirtschaft mit Tanzboden erstmalig urkundlich erwähnt. Ab 1874 befindet sich das Gebäude im Familienbesitz. Seit die 5. Generation das Haus führt, wurde kontinuierlich sowohl in für den Gast Sichtbares, als auch Unsichtbares investiert: in individuelle Zimmereinrichtungen, W-LAN im ganzen Haus, eine kleine Bibliothek, eine Sonnenterrasse zur Erholung und vieles mehr. Aber auch die energetische Optimierung durch eine Wärmerückgewinnung und die Renovierung der Küche standen auf der Agenda. Christiane und Florian Miehle führen so das Haus mit viel Leidenschaft in die Zukunft. Miehle Hotel und Gaststätten GmbH Obermarkt 8-12, D-78462 Konstanz Tel.: +49 (0) 7531 128990 [email protected], www.hotelbarbarossa.de n GOTTMADINGEN-RANDEGG Auberge Harlekin und Gästehaus „Alte Schreinerei“ Auf dem Weg zu Randeggs weithin bekannter Ottilienquelle lohnt ein grün bewachsenes Häuschen, die Auberge Harlekin, einen Besuch. Karl J. Graf, kurz „Charly“ genannt, hat hier in einem alten Bauernhaus und einer Schreinerei eine urgemütliche Mischung aus Weinstube, Galerie, feinem Speiserestaurant und sechs gemütlichen Gästezimmern und Ferienwohnungen verwirklicht. Das rustikale Ambiente mit viel Holz und sichtbarem Fachwerk und der offene Kamin schaffen eine warme und entspannte Atmosphäre. Regelmäßig finden Kunst-Ausstellungen und Konzerte statt und stellen so die – nach Charly Grafs persönlichem Credo – ideale Verbindung von Kunst und kulinarischem Genuss her. Am Herd zaubert der Autodidakt eine gelungene Mischung aus regionalen und Elsäßer Spezialitäten und hat sich damit ein treues Stammpublikum erworben. Qualität, frische und regionale Produkte sind dabei für ihn oberstes Gebot. So entstehen aus frischem Meeresfisch, Wild aus heimischer Jagd und regional erzeugtem Gemüse exzellente klassische Gerichte. Auch die inzwischen 150 Positionen starke Weinkarte mit vielen regionalen Besonderheiten kann sich sehen lassen. Kulinarische Themenwochen wie die Elsäßer- und Spargelwochen runden das vielfältige Angebot ab. BODENSEE Magazin 2016 Auberge Harlekin – Alte Schreinerei Karl J. Graf Gailinger Straße 6 D-78244 Randegg Tel.: +49 (0) 7734 6347 Öffnungszeiten: Mo u. Di Ruhetag, Mi–So 17.30–24 Uhr, So auch 11.30–14 Uhr [email protected] www.restaurant-harlekin.de SeeGenuss 77 KOLUMNE: MANFRED AUFRICHT Liegt der Bodenseewein im Trend? Wir leben in einer äußerst reizvollen Region, in der sich Einheimische und Besucher gleichermaßen wohlfühlen. Das Bodenseegebiet ist aufgrund vielfacher Qualitäten und Attraktionen in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Doch wie sieht es mit den regionalen Erzeugnissen aus, können wir uns auch hier über eine positive Resonanz freuen? Als Winzer kennen wir alle die Situationen, in denen wir vor einigen Jahren hier und da belächelt wurden, wenn man sagte, dass man ein Weingut am Bodensee hat. Klar ist es schön dort, aber machen die denn auch richtig guten Wein, dachte sich so manches etablierte Gegenüber. Da hat inzwischen ein großes Umdenken stattgefunden. War es vor einigen Jahren für den Konsumenten noch besonders wichtig, Weine von internationalen Anbietern zu trinken (denn alles, was weit weg war, war sowieso gut!), hat man inzwischen gemerkt, dass das, was vor der eigenen Haustüre wächst, durchaus immer mehr seine Qualitäten hat. Und das gilt nicht nur für den Wein. Heute wird wieder verstärkt nach dem verlangt, was aus der heimischen Landschaft stammt. Und dafür gibt es gute Gründe! Nach einer Reihe von internationalen Lebensmittelskandalen interessiert sich der Verbraucher immer mehr für die Herkunft der Produkte. Ich selbst kaufe auch gerne beim Erzeuger ein, denn dort kann ich Fragen nach Anbau- oder Haltungsmethoden stellen. Und den Umweltschutzgedanken darf man nicht außer Acht lassen! Denn warum sollen wir auf Produkte zurückgreifen, die erst einmal einen langen Weg zurück legen müssen, bevor sie zu uns kommen. Gerade das muss man sich immer wieder bewusst machen, wenn man in einer so einzigartigen Region lebt, die man ja auch erhalten will. Das Konsumentenverhalten hat sich geändert in den letzten Jahren, die Leute sind aufmerksamer geworden und ihr Anspruch damit höher. Das hat einen positiven Schneeballeffekt hervorgerufen, der dem wertigen Tourismus, der Landwirtschaft und schließlich auch dem Weinbau in der Region sehr zugutekommt. Unter den Bodenseewinzern gibt es ein tolles qualitatives Engagement und seit dem die Konsumenten gemerkt haben, wie gut die Bodenseeweine sind, trinken sie diese auch noch mehr. Hinter uns liegen nun 10 absolute Spitzenjahre im Weinbau. Und vielleicht ist 2015 ein echter Jahrhundertjahrgang. Unsere Trauben waren perfekt, sie hatten ein hohes Maß an zarter Gleichmäßigkeit. Der Ertrag ist zwar kleiner ausgefallen als im Jahr zuvor, aber dafür haben wir eine noch bessere Qualität. Das Wetter des Jahres war sehr verlässlich, es gab keine Hagelschäden und wir konnten stolze sechs Wochen lang ernten. Das hat uns sehr gefreut, denn wir selbst wollen gar nicht so früh mit der Ernte beginnen. Ende Oktober, Anfang November haben wir die letzten Trauben geerntet, das sind sehr gute Voraussetzungen für langlebige Weine. Auch nach einem so außergewöhnlichen Jahr wird man nicht übermütig als Winzer, denn Wein ist und bleibt ein Naturprodukt. Da braucht es schon eine gewisse Demut gegenüber der Natur, denn das Wetter im nächsten Jahr kann schon wieder ganz anders aussehen. Wir sind in der Situation, dass der Bodenseewein immer wieder internationale Preise gewinnt, das hilft der Region. Denn wenn das publiziert wird, sagen sich die Leute, da muss es ja tolle Winzer geben und das ist ein großer Anreiz, um das Bodenseegebiet zu besuchen. Reise78 SeeGenuss | Kolumne ziele werden nach bestimmten Kriterien ausgewählt und das Kulinarische spielt dabei immer häufiger eine große Rolle. Am Bodensee haben wir außer den wunderbaren Naturressourcen und einer gewachsenen Kulturlandschaft eine große Gastfreundschaft. Hier merkt man, dass die Weine gut zur Landschaft, zum Essen, zu den regionalen Spezialitäten passen. Die Bodenseeregion bringt eher leichtere Weine hervor, die einen Hauch weniger Alkohol haben, dafür aber mehr Frische aufgrund des Seeklimas und der Höhenlage. Es ist zudem beeindruckend, dass es Top-Rotweine am Bodensee gibt. Bereits 2001 haben wir mit einem Aufricht-Wein den Pinot-Cup gewonnen, als erster Bodenseewein überhaupt. Seitdem haben wir uns qualitativ nochmals gesteigert und auch dafür viele Auszeichnungen erhalten. Damit sind wir wieder bei der Frage, ob der Bodenseewein im Trend liegt. Das tut er ganz klar! Ein guter Wein benötigt viel Zeit, Liebe und Zuspruch. Man braucht auch die nötige Ruhe, um ihn zu betrachten und zu genießen. Da wir selbst seit ca. 25 Jahren Mitglied bei Slow-Food sind, sprechen wir bei unseren Weinen gerne von slow motion Weinen. Das sind keine Weine von der Stange, dahinter steht ein gutes Handwerk, ein hohes Maß an Sensitivität und ein bewusster Umgang mit der Natur. Bio ist schon lange im Trend, da es oft umweltfreundlicher ist. Dazu gehört zuallererst der schonende Umgang mit dem Boden mit dem Bewusstsein, dass der Boden (Terrain) und das reine Trinkwasser das Wichtigste sind, das man an die nächste Generation weiter geben kann. Wir verwenden beispielsweise im gesamten Weingut erneuerbare Energien, um die Natur zu schonen. Und am besten lässt man viel weg bei der Arbeit im Weinberg wie „unnütze” Pestizide und Herbizide. Ein Teil unseres Betriebes ist bio-zertifiziert, aber darüber wollen wir uns nicht definieren, sondern darüber, dass wir ein gutes Weingut sind. In der internationalen Weinbranche fragen wir uns natürlich alle, wo der Trend langfristig hin geht. Die Qualität der Bodenseeweine an sich ist hervorragend, nun geht es vielmehr darum, den eigenen Charakter weiter heraus zu arbeiten. Viele Winzer glauben, nach einem tollen Jahr wie 2015 auf exotische Rebsorten aus dem Ausland setzen zu dürfen. Davon halte ich wenig, deshalb bleiben wir bei heimischen Sorten, denn die Winzer der Region haben sich beinahe perfekt an die Besonderheiten der Sorten angepasst. Wir sollten keine schnellen Modeerscheinungen mitmachen, das wäre zu kurz gedacht, denn der Trend zum regionalen Wein muss sich weiter etablieren. Wir müssen ein „önologisches Kauderwelsch“ vermeiden, indem sich international alles angleicht beim Wein. Vielmehr ist es zukunftsweisend, die unterschiedlichen Charakterstärken der Bodenseeweine zu betonen und zu changieren. Vor allem aber müssen und wollen wir uns die Freude am Weinbau und am Genuss erhalten. Aktuell wurden wir vom renommierten Gourmet- und Reisemagazin SAVOIRVIVRE zum „Winzer des Jahres 2015“ gewählt für unser Sortiment und die Qualität unserer Weine. Eine Auszeichnung, die uns glücklich in ein neues Winzerjahr starten lässt. Wir möchten Ihnen eine Weißweinsorte ans Herz legen, die bei uns unter „weinbaulichem Denkmalschutz“ steht: der Auxerrois. Er duftet nach heimischen Frühlingsblüten, hat einen schlanken, frischen Körper mit Anklängen an Mirabellen und gelbe Renekloden. Er ist ein toller Sommerwein, der hervorragend zu leichten Gerichten mit Fisch und Salaten passt. Zum Wohl auf den Bodenseewein - auch für 2016! BODENSEE Magazin 2016 WEINGUT AUFRICHT Außergewöhnliche Weine eines außergewöhnlichen Ortes AUSGEZEICHNET! 2014er Aufricht Grauburgunder ‚Burgundische Lilie’ Zum dritten Mal in Folge unter den drei Besten beim internationalen Grauburgunder Symposium. WEINGUT – ROBERT UND MANFRED AUFRICHT Höhenweg 8 D - 88719 Meersburg / Stetten Tel. 07532 / 24 27 Fax. 07532 / 24 21 E-Mail: [email protected] Direktverkauf ab Weingut Montag bis Samstag 10 - 12 und 14 - 18 Uhr Sonn- und Feiertage geschlossen. www.aufricht.de BODENSEE Magazin 2016 SeeGenuss 79