Ausgabe #10/2014
Transcription
Ausgabe #10/2014
! TIS A R G ATTL-BLATTL DAS INFO-MAGAZIN FÜR MENSCHEN MIT UND OHNE BEHINDERUNG RUND UM DIE STIFTUNG ATTL 168h Chiemsee boahart Die Wahnsinns-Tour der Sportfreunde Attl 10 Jahre Attler Hof Vielfalt als Erfolgsrezept Ausgabe #10/2014 Editorial Inhalt ATTL-BLATTL CHRIS COLUMBUS Ungeniert-Tour 2014 Editorial.................................................................................... 3 Nachrichten............................................................................. 4 24. Sept. Wann ist ein Geldinstitut gut für die Region? CHRISTIAN SPRINGER Wenn es nicht nur in Geldanlagen investiert. Sondern auch in das gesellschaftliche Leben in der Region. Mit über 250.000,00 Euro jährlich engagiert sich die Sparkasse Wasserburg in Sport, Umwelt, Soziales, Kunst und Kultur in der Region. So tragen die Sparkasse Wasserburg und ihre Stiftungen aktiv dazu bei, die Lebensqualität in der Region vielfältig zu steigern. Das ist gut für die Region und alle, die hier leben. www.sparkasse-wasserburg.de MADISON VIOLET TOUR 2014 13. Oktober für die Region. HaigerlohGut Festschrift_1 18.05.10 20:07 Seite 2 25. & 26. Sept. 17. Oktober Lauterbach 13 84431 Heldenstein Tel. 0 86 36 / 71 39 · Fax 0 86 36 / 51 69 e-mail: [email protected] www.holzbau-mueller-lauterbach.de • Für das Plus am Menschen: Der Förderverein................. 7 10 Jahre Attler Hof - Vielfalt als Erfolgsrezept.................. 8 Aus den Inntal-Werkstätten.............................................. 10 • Azubi-Austausch, 5 Jahre am Außenarbeitsplatz TSH in Leichter Sprache......................................................12 Seelsorger, Begleiter und Freund....................................14 Pater Wagner geht in den Ruhestand Aus dem Unternehmensbereich Lernen....................... 16 • Sommerfest, Live Musik Now, Firmung Afrikanische Trommelmusik und Ice Age.......................17 Der Grundstein ist gelegt!..................................................21 Nachrichten der Offenen Behindertenarbeit...............22 • Veranstaltungsreihe, Aktionstag, Vernissage Nachrichten........................................................................... 23 • Basketballtraining, Bierprobe, Gedenkstätte 12. Attler Lauf.......................................................................24 Mitarbeiter dieser Ausgabe Friedrich Seipel, Franz Hartl, Tanja Langhans, Anna-Lena Springer, Stephanie Traoré, Samuel Hoeft, Herbert Prantl-Küssel, Vinzenz Füss, Johannes Heinerich, Ruth Röder, Kurt Hiebl, Christine Terla, Ramona Mühlbauer, Gaby Leonard, Karin Erhardt, Karin Lindner, Renate Philippczik, Veronika Holzinger, Uwe Grünwald, Andrea Birlin, Petra Hageneder, Markus Zeidler, Roswitha Hutterer, Thomas Witzkowski, Celine Deschl, Monika Latein, Samuel Zahn, Anton Helminger, Simon Abinger, Regina Mittermaier, Gerhard Herrmann, Beatrix Folkers sowie die Wohngruppen Zeno, Gabriel, Hubertus, Franziskus, Vitus, Paul-Miki und Samuel. Countryfest............................................................................ 25 Burgfest.................................................................................. 25 Firmgruppen in Attl.............................................................26 Die Förderstiftung................................................................ 27 Der Beirat am Heim............................................................. 27 168h Chiemsee boahart....................................................28 • Die Wahnsinnsaktion der Sportfreunde Attl Attl persönlich......................................................................30 Ihr kompetenter Partner für • Neubau • Umbau • Ausbau • Sanierung • Auflage 2.500 Exemplare ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 2 Liebe Leserin, lieber Leser, es ist ein kleines Jubiläum. Das zehnte ATTL-BLATTL hat zwar vier Monate auf sich warten lassen. Dafür steckt aber wieder jede Menge drin. Das ist ja auch kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, was in den vergangenen Wochen und Monaten bei uns in der Stiftung los war. Da sind nicht nur das Maibaumfest, das 10jährige Jubiläum des Attler Hofs und der Attler Lauf. Auch unser Herbstfest wirft schon wieder seinen langen Schatten voraus. Wir haben im Frühjahr Pater Karl Wagner nach über einem Viertel Jahrhundert seiner seelsorgerischen Tätigkeit verabschiedet und in Wasserburg den Grundstein zusammen mit der GWG für ein neues Wohnhaus gelegt. Doch damit nicht genug. Wie Sie bestimmt dem Newsletter oder auch der Tagespresse entnommen haben, nehmen wir zum 1. September in den ehemaligen Räumlichkeiten der Bernadettegruppe ein Clearinghaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Betrieb. Die Regierung von Oberbayern hat bereits die Zusage für eine Betriebserlaubnis zum 1. September zugesichert, so dass dann in zwei Wohngruppen insgesamt sechzehn minderjährige Flüchtlinge vorübergehend einen Platz finden können. Viele von ihnen sind aufgrund eines Bürgerkriegs und der Flucht traumatisiert, wofür fachkundige Hilfe nötig ist. Das stellt nicht nur uns als Träger vor neue anspruchsvolle Aufgaben sondern vor allem auch die Kollegen, die sich entschieden haben künftig dort zu arbeiten. Wir wünschen ihnen einen guten Start und viel Erfolg, wenn es darum geht, den Jugendlichen aus den Bürgerkriegsregionen zu einem Neuanfang zu verhelfen. Susanne Bruckmaier, Ruby Wölk, Heavy Boys Religiöses Leben.................................................................. 32 • Katholikentag, Wallfahrt, Wiesen-Gottesdienst Und Ihnen, liebe Leser, wünschen wir viel Spaß mit der neuesten Ausgabe unseres ATTL-BLATTL. Nachruf................................................................................... 34 Kultur im Brauhaus............................................................. 37 Gruppenurlaube...................................................................38 Layout: M. Wagner 2 Franz Hartl, Friedrich Seipel Fußball, Mode-Taxi, InnTerschau Neues Wohnhaus (in Leichter Sprache)...........................20 Redaktion Unternehmenskommunikation Michael Wagner Tel.: 08071 102-117 E-Mail: [email protected] Foto: Wagner Vermischtes............................................................................. 6 Neues vom Berufsbildungsbereich................................ 19 Herausgeber Stiftung Attl Einrichtung für Menschen mit Behinderung Attel 11 • 83512 Wasserburg a. Inn www.stiftung.attl.de Holzhausbau Bus für Außenwohngruppe, Bienenhaus Benefiz-Spargelschälen Maibaum 2014..................................................................... 18 Impressum Zimmerei • Holzbau • • QM - Zahlen, Daten, Fakten.................................................39 Franz Hartl Friedrich Seipel Vorstand Nachrichten Nachrichten aus der Stiftung Attl aus der Stiftung Attl Foto: Wagner Mobil dank Meggle Molkerei Meggle GmbH & Co. KG stiftet Bus für Attler Außenwohngruppe Pfaffing - An sich fehlt es ja den Kindern und Jugendlichen in den neuen Wohnhäusern in Pfaffing an fast nichts. Die jungen Menschen mit Behinderung sind sehr gut in der Gemeinde aufgenommen worden und auch sonst haben sie sich in ihrer neuen Umgebung gut zurechtgefunden. Seit einem Jahr hat die Stiftung Attl die zwei Wohnhäuser, die insgesamt sechzehn Jugendlichen ein neues Zuhause bieten, in Betrieb. Mit Außenwohngruppen konnte die Einrichtung für Menschen mit Behinderung schon in vielen umliegenden Gemeinden auf positive Erfahrungen zurückgreifen, die einen Betrieb solcher Wohnhäuser begünstigen. Doch Vieles ist im Vergleich zu den Wohngruppen, die die Stiftung im Ort Attel selbst betreibt, anders. So muss beispielsweise bei den Außenwohngruppen auf die vorhandene Infrastruktur vor Ort zurückgegriffen werden. Das bedeutet zuerst einmal für die Betreuten wie auch die Mitarbeiter einen erhöhten Aufwand, bietet aber auf der anderen Seite ein erhebliches Plus, wenn es darum geht, die Selbständigkeit und vor allem die Inklusion von Menschen mit Behinderung voran zu bringen. Doch was hierbei eine wichtige Rolle spielt, ist die Mobilität in die nähere und mittlere Umgebung. Dafür hat jetzt die Wasserburger Molkerei Meggle einen VW-Bus gestiftet. Somit steht nicht nur den ganz normalen Freizeitaktivitäten, wie beispielsweise Ausflügen, nichts mehr im Wege. Auch ganz normale Einkaufsfahrten und Erledigungen können nun zusammen mit möglichst vielen betreuten Kindern geplant und realisiert werden. „Bei unseren Außenwohngruppen können wir nicht auf den vorhandenen Fuhrpark der Einrichtung zurückgreifen. Für sie benötigen wir zusätzliche Fahrzeuge“, meint der Leiter der Attler Wohnstätten Herbert Prantl-Küssel. „So eine Spende bringt für den ganz normalen Alltag der Wohngruppen einen enormen Mehrwert.“ -mjv Die Idee zu dem Bienenhaus kam dann eher zufällig über einen Praktikanten, der sich damit schon eingehender beschäftigt hatte. Also holten sich der Heilerziehungspfleger Karl Loibl und seine Kollegen im Vorfeld viele Informationen ein und bauten zusammen mit ihren Betreuten im Frühjahr das Haus. Bei denen stieß das Projekt auf so großes Interesse, dass man nun bald auf vier Völker erweitern möchte. „Es gibt viele verschiedene Arbeitsprozesse, die zusammen mit unseren Betreuten erledigt werden können“, berichtet Konrad Stemmer. „Wichtig ist es uns auch den Kreislauf, angefangen vom Bau des Hauses, der Arbeit der Bienen bis hin zum fertigen Honig und Bienenwachs zu vermitteln.“ Die beiden Völker in der Stiftung Attl gehören zur Art der friedlichen Bienen. Angst, von ihnen gestochen zu werden, muss man also bestimmt nicht haben. -mjv Benefiz-Spargelschälen: Pfiffige Idee mit langer Tradition Normalerweise widmet sich der Verein der Köche im Landkreis Rosenheim der Pflege der Kochkunst und der Geselligkeit. Doch an einem Tag im Jahr treffen sich die Köche im Wasserburger Großmarkt Singer zu einer ganz besonderen Veranstaltung: dem Benefiz-Spargelschälen. So auch am Samstag, den 10. Mai. Die Idee dahinter ist eigentlich ganz einfach. Kunden, die dort den saison-frischen Spargel kaufen, können sich diesen auf Wunsch gleich von den Köchen schälen lassen. Somit entfällt die lästige Arbeit zuhause und dafür spenden die Kunden einen kleinen Betrag zugunsten eines sozialen Zwecks. „Seit siebzehn Jahren schälen wir hier einmal im Jahr den Spargel“, meint Karl Heinz Kohler, Vorstand des Vereins der Köche. „Mit den Beträgen haben wir unter anderem schon den Silberstreifen, die Arbeiterwohlfahrt, den Kinderschutzbund und die Aktion für das Leben unterstützt.“ Auch die Stiftung Attl zählte schon mehrfach zu den Begünstigten. Flotte Bienen in der Stiftung Attl Förderstätte nimmt Bienenhaus in Betrieb Bienen gelten ja im Allgemeinen als fleißig. Dass sie zudem aber auch einen therapeutischen und sogar pädagogischen Nutzen haben können, ist neu. Mit dem Betrieb eines eigenen kleinen Bienenhauses geht die Förderstätte der Stiftung Attl nun neue Wege. Mit vorerst zwei Bienenvölkern ist das Bienenhaus, welches Mitarbeiter und Betreute gebaut haben, nun in Betrieb genommen worden. Über ein halbes Jahr der Vorbereitung war dafür nötig. Auch das notwendige Grundwissen mussten die neuen Imker erst bei erfahrenen Kollegen erwerben. Deutschlandweit gibt es nach wie vor zu wenige Bienen. Der ausschlaggebende Grund für dieses Projekt war jedoch ein anderer. 4 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 „Ich bin ein Gourmeggle.“ Foto: Wagner Die neuen Jungimker vor ihrem Bienenhaus. Kreative Ideen sind bei der Förderstätte an der Tagesordnung. „Wir betreuen Menschen mit Behinderung, die aus den unterschiedlichsten Gründen keiner Arbeit in einer Werkstätte nachgehen können“, meint Konrad Stem- mer, Leiter der Attler Förderstätte. „Für diese Menschen brauchen wir spezielle Angebote und die unterschiedlichsten Betätigungsfelder.“ Foto: Wagner Seit 17 Jahren Spargelschälen für den guten Zweck. Immer mit dabei der Küchenchef aus der Stiftung Attl Helmut Feichtner (2. v. r.). Heuer kommt es dort den Kindern und Jugendlichen in den Pfaffinger Wohnhäusern zugute. Gerade bei der Freizeitgestaltung sind dort die Mittel oftmals knapp, so dass dort jeder Euro willkommen ist. Die Köche erhalten bei ihrem Einsatz für den sozialen Zweck auch noch Unterstützung vom Edeka-Großmarkt Singer, der die Spendensumme jedes Mal aufstockt sowie von der Firma Adelholzner, die ihrerseits die Aktion mit einem Getränkeverkauf unterstützte. Wieviel genau an Spenden so zusammen kommen, ist noch nicht gewiss, da die Spendenübergabe erst in wenigen Wochen erfolgt. „Aber da kommt schon was zusammen“, weiß Karl Heinz Kohler. „Eintausend bis fünfzehnhundert Euro sind das meistens schon.“ - mjv ATTL-BLATTL · Ausgabe 10 5 Neues aus Attl Neues aus Attl Vermischtes Vermischtes Foto: fkn Fußball Turnier in Schönbrunn Mode-Taxi – eine tolle Idee setzt sich durch Für das Plus am Menschen Auch im Alter noch schick aussehen und sich ab und zu neu einkleiden oder einfach mal wieder zum Shoppen gehen: das möchten auch die Bewohnerinnen und Bewohner vom Senioren- und Pflegeheim Maria Stern. „In unserer Pflegeeinrichtung wäre aber für viele unserer Bewohner eine Einkaufsfahrt aufgrund ihres hohen Pflegebedarfs nicht möglich“, meint Heimleiter Christian Eder dazu. „Deshalb haben wir den Besuch des Mode-Taxis bei uns organisiert.“ Nun kommt das Kaufhaus sozusagen direkt zu den Senioren in Maria Stern. Eine tolle Idee, die nicht nur von ihnen, sondern auch von deren Angehörigen gut angenommen wird und auch in dieser Woche wieder auf reges Interesse stieß. Bei individueller Beratung war da viel Zeit für passende Mode und gefällige Accessoires in vertrauter Atmosphäre. - re 10.000 Euro – diesen stattlichen Betrag erhielt bereits im vergangenen Herbst das neue Wohnhaus für Kinder und Jugendliche der Stiftung Attl in der Gemeinde Pfaffing vom Förderverein der Einrichtung. Damit sollte ein wichtiger Teil der Außenanlagen finanziert werden. Nun haben sich die Vorstände des Vereins Alfons Willer und Bernhard Kaul selbst davon überzeugt, was aus dem Vorhaben geworden ist. Herbert Prantl-Küssel, der in der Stiftung Attl den Unternehmensbereich Wohnen leitet, und der Hausleiter des Jugendwohnheims, Hans Hauner, informierten in einem Rundgang durch die Häuser ausführlich über den aktuellen Stand. Ein hoher Qualitätsstandard und liebevoll individuell eingerichtete Bewohnerzimmer garantieren den Bewohnern nun eine familiäre Atmosphäre zum Wohlfühlen. Auch die Außenanlagen nehmen nach und nach Gestalt an. Schon von weitem ist der große Kletterturm in der Bürgermeister-Bodmeier-Straße zu sehen. Der Spielgarten ist vor allem auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten und überzeugt durch Barrierefreiheit und behindertengerechte Spielgeräte. Auch der Rasen wurde bereits angesät, Am 10.Mai fand ein Fußball-Turnier in Schönbrunn bei herrlichem Sonnenschein statt. Es spielten der FC Attl, FC Algasing, FC Schönbrunn, FC Hohenwart, OBA München und OBA Ingolstadt. Die Fußballer der Stiftung Attl erreichten einen erfolgreichen 6. Platz und gingen mit nur einer Niederlage und zwei Unentschieden vom Platz. Die OBA Ingolstadt gewann souverän das Turnier, gegen die auch die Attler sich geschlagen geben mussten. Freude am Fußball und der Fairness beherrschte den Platz. Ein besonderer Dank gilt auch Florian (Heilerziehungspflege-Schüler), der wieder einmal als ehrenamtlicher Begleiter der Fußballer tätig war. - vf Foto: Wagner Fahrräder für den Integrationshort Der Förderverein der Stiftung Attl auf dem sich dann die sechzehn Kinder und Jugendlichen mit Behinderung bald austoben können. Besonders erfreulich waren auch die positiven Berichte über die ersten Erfahrungen zum Leben der betreuten Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde Pfaffing. Es scheint, dass hier hinsichtlich der Umsetzung des Inklusionsgedankens ein Glückstreffer gelungen ist. Doch es sind noch weitere Anschaffungen notwendig und verschiedene Wünsche wie beispielweise ein Trampolin oder Sonnenmarkisen offen. Der Förderverein der Stiftung Attl e.V. wurde 1989 gegründet und hat sich die Aufgabe gestellt, die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung in der Einrichtung für Menschen mit Behinderung zu fördern. Vereinszweck ist die finanzielle und ideelle Unterstützung der Stiftung Attl, verbunden mit solidarischem Eintreten in der Öffentlichkeit für die Interessen von Menschen mit Behinderung. Der Förderverein der Stiftung Attl möchte natürlich weiterhin die neuen Kinderund Jugendhäuser unterstützen und hofft deshalb auf neue Mitglieder. Mehr Informationen über den Förderverein der Stiftung Attl finden sich auf der Homepage www.stiftung.attl.de .- mjv Foto (von links): Bernhard Kaul, Alfons Willer und Marion Berger vom Förderverein, Hans Hauner (Leiter der Kinder- und Jugendwohnhäuser) Foto: hpk ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Jetzt, da der Sommer endlich Einzug in unseren Breiten gehalten hat, sind sie natürlich bestens zu gebrauchen. Gleich drei Fahrräder hat das Geschäft Bike-Service Gruber in Haag dem Integrationshort der Stiftung Attl in Pfaffing zukommen lassen. Die generalüberholten Räder wurden von den Kindern nicht nur begeistert angenommen, sondern werden auch sehr viel benützt, wie Gaby Leonard vom Integrationshort berichtete. Die Kinder bedankten sich ihrerseits mit einem selbst gemalten Plakat. - re Beitrittserklärung Ja, ich möchte die betreuten Menschen und die Ziele des Fördervereins der Stiftung Attl e.V. unterstützen und erkläre hiermit meinen Beitritt. Name Vorname Anschrift Foto: Wagner InnTerSchau Wasserburg Foto: Wagner 6 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Die Angebotspalette des Attler Hof ist vielfältig. Davon konnten sich auch die Besucher der InnTerSchau in Wasserburg vom 9. bis 11. Mai überzeugen. Die Mitarbeiterr des Naturland-Betriebs zeigten dabei nicht nur den Produktionsweg eines Attler Bio-Eis sondern boten den interessierten Besucher auch Schmackhaftes aus der Attler Produktpalette zum Verkosten an. - re Ja, ich erteile hiermit den Auftrag zur Abbuchung des Jahresbeitrages von meinem Konto in Höhe von €* *) Der Jahresbeitrag beträgt mindestens 25,00 Euro, kann aber auch individuell über diesem Betrag liegen. IBAN Kontoinhaber Kreditinstitut Widerrufsbelehrung: Mit meiner Unterschrift bestätige ich, darüber informiert zu sein, dass ich diesen Abbuchungsauftrag jederzeit widerrufen kann. Ort/Datum, Unterschrift Ort/Datum, Unterschrift •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 7 ARBEITEN ARBEITEN Inntal-Werkstätten Inntal-Werkstätten 10 Jahre Attler Hof Vielfalt als Erfolgsrezept Er ist nicht zu übersehen. Zusammen mit dem Attler Markt und der angrenzenden Gärtnerei bildet er das „Grüne Tor“ am Ortseingang von Attel. Jetzt feierte der Attler Hof sein zehnjähriges Bestehen. Über 300 Gäste kamen am Sonntag, den 13. Juli, in die Stiftung Attl um gemeinsam mit den Betreibern und den dort arbeitenden Beschäftigten dieses Jubiläum zu feiern. Mit einem Festgottesdienst in der Attler Pfarrkirche St. Michael und einem anschließenden gemeinsamen Mittagessen am Attler Hof erinnerten die Verantwortlichen nicht nur an die vergangenen zehn Jahre des Naturland-Betriebs, sondern bedankten sich damit bei all ihren zahlreichen Kooperationspartnern und Kunden, die diese Erfolgsgeschichte überhaupt erst möglich gemacht hatten. Stiftungsvorstand Franz Hartl begrüßte die Festgäste und hob das besondere Engagement des verantwortlichen Leiters Peter Steinmüller und der pädagogischen Leitung Hermann Kühn hervor. Seit jeher ist der Attler Hof ein Teil der Inntal-Werkstätten der Stiftung Attl. Deren Leiter Martin Posch erinnerte, wie Fotos: Wagner Ein Fotoalbum mit Aufnahmen aus den vergangenen zehn Jahren gab es für Abteilungsleiter Peter Steinmüller (hinten links) und den pädagogischen Leiter Hermann Kühn. auch im Anschluss der damals verantwortliche Bauherr Rainer Steidle, an die einzelnen Bau- und Entstehungsphasen. Eine Landwirtschaft hatte es in der Stif- tung Attl eigentlich schon seit der klösterlichen Zeit gegeben. Bereits 1989 hatte man dann bereits vollkommen auf die Bio-Produktion umgestellt und arbeitete als zertifizierter NaturlandBetrieb. Das war vor 25 Jahren. Doch der landwirtschaftliche Betrieb spielte in den alten landwirtschaftlichen Gebäuden des ehemaligen Klosters eine eher untergeordnete Rolle. tungsleitern Alfred Eiblmaier und Wolfgang Slatosch stießen die beiden auf offene Ohren und die Idee zum Neubau einer Landwirtschaft am Ortseingang von Attel nahm immer konkretere Züge an. Doch nun stand man vor einer neuen Hürde. Ein Bauherr musste her. Jemand, der die verantwortliche Leitung schultern konnte. Den fand man aber schnell in den eigenen Reihen. Der damalige Leiter des Grünen Bereichs und somit auch der Gärtnerei Rainer Steidle übernahm die Bürde für den über eine Million Euro teuren Neubau. Nach einer Bauzeit von zwei Jahren wurde die neue Landwirtschaft, der Attler Hof, 2004 dann endlich in Betrieb genommen. Und das mit gerade mal sechs Beschäftigten mit Behinderung. Heute sind es 28, mit denen das zehnköpfige Team der Mitarbeiter die Landwirtschaft betreibt. Dabei ist es aber nicht nur gelungen, besonders leistungsfähigen Beschäftigten einen interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz zu bieten, wie Hermann Kühn bei seiner kurzen Rede anlässlich der Feier betonte. „Wir haben es geschafft, auch Nischenplätze für solche Menschen einzurichten, die sich schwer damit tun in Gruppen zu arbeiten.“ Vielfalt ist das Erfolgsrezept des Attler Hof. Neben der Bio-Fleisch-Produktion von Schwein und Rind gibt es nicht nur den Ackerbau auf den zum Hof gehörigen fünfzig Hektar Wiesen- und Ackerflächen. Getreide und Kartoffeln werden dort hauptsächlich geerntet. Ersteres findet unter anderem im eigenen Brotbackhaus Verwendung, letz- Um die 800 Hühner im Stall kümmert sich Steffi. Sie zähmt die Hühner, sodass man ein jedes sogar in die Hand nehmen kann. tere werden im angrenzenden Attler Markt direkt vermarktet, wo auch alle übrigen Produkte an den Kunden gehen. Kreisläufe schließen „Uns ist es wichtig, Kreisläufe zu schließen“, betont Hermann Kühn. „Die landwirtschaftliche Arbeit muss für unsere Beschäftigten mit Behinderung nach- Vielfältige Angebote 40kg Brot für den eigenen Bedarf werden hier jeden Donnerstag gebacken. 8 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Es war dem damals angehenden Heilerziehungspfleger und Landwirtschaftsmeister Peter Steinmüller zu verdanken, dass sich dies ändern sollte. Gemeinsam mit Wolfgang Böhm vom pädagogischen Fachdienst der Stiftung Attl arbeitete er ein Konzept für eine neue Landwirtschaft aus mit dem Ziel, möglichst viele und vor allem vielfältige Arbeitsangebote für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Bei den damaligen Einrich- Über 300 Gäste kamen am 13. Juli 2014 zur Jubiläumsfeier zum Attler Hof. vollziehbar sein. Dies gilt für die gesamte Fleischproduktion aber auch für die Feldarbeit. Wenn man auf dem Feld Ampfer entfernen muss, macht das erst einmal keinen Sinn“, so der Heilerziehungspfleger. „Wenn dann aber das geerntete Getreide seine Weiterverarbeitung im eigenen Backofen erfährt und als Brotzeit zur Pause auf dem Tisch liegt, ist das auch für einen Menschen mit Behinderung ein geschlossener Kreislauf, der nachvollziehbar ist.“ Dies gelte für die meisten Produktionsabläufe am Attler Hof. Zwei weitere wichtige Standbeine bilden die Produktion von Brennholz und Bio-Eiern. Bei beidem ist viel Handarbeit gefragt. Das ist auch wichtig, um viele verschiedene Tätigkeitsfelder für die Beschäftigten zu schaffen. Auf den Einsatz von Maschinen wird da bewusst verzichtet. 800 Hühner legen jeden Tag bis zu 600 Eier, die von Hand abgetragen, durchleuchtet, gestempelt und verpackt werden. Mit einem Handkarren geht es dann auf die andere Straßenseite zum Verkauf in den Attler Markt. Für den Landwirtschaftsmeister und Abteilungsleiter Peter Steinmüller ist die Arbeit ein Stück Lebensaufgabe, nicht nur dazu da, um damit Geld zu verdienen. „Das ist Arbeit mit der Schöpfung und der Natur und man erlebt immer wieder neue Sachen. Die Menschen mit Behinderung bekom- ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 9 ARBEITEN ARBEITEN Inntal-Werkstätten men hier das Gefühl, dass sie hier gebraucht werden“, schätzt er den pädagogischen Wert der Arbeit für die Beschäftigten. „Und am Ende des Tages sieht man, was man geschafft hat.“ In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Attler Hof ständig weiter entwickelt. Nach dem Schweinestall und dem Bau des Brotbackhauses hat man die Gruppen der Beschäftigten erweitert. Mittlerweile werden manche sogar zum Arbeiten an der Motorsäge ausgebildet. Für einige gab es auch die Möglichkeit den Traktor-Führerschein zu erwerben. Der Blick ist bei allen Beteiligten stets nach vorne gerichtet. „Wir sind noch lange nicht am Ziel“, meint Peter Steinmüller. „Es gibt noch viele Ideen, die wir in der Zukunft umsetzen möchten.“ Und Hermann Kühn ergänzt: „Es ist das Wichtige in der Landwirtschaft, dass es stetig voran geht und dass es auch immer wieder Veränderungen gibt.“ -mjv * Inntal-Werkstätten 10 Jahre Attler Hof Johannes Heinerich arbeitet am Attler Hof und machte ein Schnupperpraktikum beim ATTL-BLATTL: 10 Jahre Attler Hof sind eine lange Zeit. Das feiern wir mit vielen guten Freunden und Kollegen. Im Attler-Hof-Team zu arbeiten und dort das Team zu fördern ist unser Leben. Das ist wunderschön. Da verkaufen wir Eier, Holz und Kartoffeln. Und ich, Johannes Heinerich, arbeite immer so gut mit, wie es geht. Die Arbeit auf dem Attler Hof ist auch mein Leben. Ich arbeite dort draußen und lasse mich von der Arbeit inspirieren. Morgens machen wir erst die Einteilung. Manchmal muss ich die Schweine ausmisten, Holz sägen, aufrichten. Im Moment ernten wir die Frühkartoffeln. Am liebsten bin ich beim Holz. Mit meinen Kollegen verstehe ich mich sehr gut. Auch die Chefs sind gut. Um 9.00 Uhr machen wir Brotzeit. Da gibt es auch mal Brotzeit vom Hof: Wurst und Brot. Alle 14 Tage misten wir auch den Hühnerstall aus. Im Attler Hof arbeite ich mit vielen Freunden zusammen. Mir macht die Arbeit viel Spaß und ich gehe gerne hin. hatten dabei viel Spaß. Zudem konnten sie noch mit Hilfe der Azubis Musterplatten verpressen, auch mit eigenem Dekor. Am Nachmittag fand dann die „ fünfte SchATTLer Gaudiolympiade“ statt. Es gab fünf Teams (ein Azubi und ein Beschäftigter), die gegeneinander antraten. Es wurde Büchsenwerfen, Ringewerfen und Darten auf Luftballons gespielt. Zum Abschluss der zwei tollen Tage wurde in der Schattoria gemeinsam gegrillt mit Siegerehrung der Gaudi-Olympiade. Jeder erhielt eine Medaille und die ersten drei Platzierten sogar einen Pokal. Die Freude war bei allen groß und wir traten zufrieden und glücklich die Heimreise an. Es war wieder ein tolle Begegnung und eine wirklich hervorragende Truppe, die schnell zusammen gewachsen ist, sich gegenseitig unterstützt hat und viel Spaß miteinander hatte. Danke an alle Beteiligten. - rr/kh Besichtigung in Thansau Foto: Wagner Am 15. und 17. Juli diesen Jahres fand das Projekt Azubiaustauch zwischen der Firma Schattdecor in Thansau und den Inntal-Werkstätten Attl bereits zum fünften Mal statt. Bei diesem partnerschaftlichen Projekt kommen die Azubis des zweiten Lehrjahres von der Firma Schattdecor einen Tag lang in die Inntal-Werkstätten und arbeiten unter der Anleitung eines Beschäftigten Seite an Seite. Folgende Beschäftigte waren dieses Jahr die Anleiter: Peter 10 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Schweiger, Sven Akar, Thomas Pech, Benedict Oberst und Waltraud Ober. Bei einem gemeinsamen Frühstück konnten sich die Teilnehmer kennenlernen. Mit dabei waren noch die zwei Vorsitzenden des Werkstattrates, Dominikus Kendlinger und Marcus Grünwald. Professionell stellten sie die Stiftung Attl, die Werkstatt und die Aufgaben des Werkstattrates vor. Anschließend sind die Beschäftigten mit ihren zugeteilten Azubis in ihre Ab- Am übernächsten Tag haben wir uns um 8.00 Uhr auf den Weg zur Firma Schattdecor nach Thansau gemacht. Dort wurden wir am Empfang von den Auszubildenden abgeholt und in die Schattoria (Kantine) begleitet zum gemeinsamen Frühstück. Die anschließende Firmenbesichtigung war atemberaubend, da alles riesengroß ist. Es ist sehr interessant, zu erfahren, wie man die unterschiedlichsten Musterdekore herstellt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen durften die Beschäftigten verschiedene Farbmuster kreieren und Die Gaudi-Olympiade ist schon seit Jahren der traditionelle Abschluss des jeweiligen Austauschs. Hurra, das Baby ist da! Azubi-Austausch 2014 teilungen gegangen und haben dort den ganzen Vormittag miteinander unterschiedlichste Arbeiten erledigt. Zum Mittagessen trafen sich alle wieder in der Kantine. Danach gab es eine gemeinsame Führung durch die InntalWerkstätten. Als Abschluss des ersten Tages konnte jeder Beschäftigte und Azubi erzählen, wie sie den Tag erlebt haben und welche Eindrücke sie mitnehmen. Bei diesem Erfahrungsaustausch merkte man sofort die Offenheit und gegenseitige Annahme zwischen den Azubis und den Beschäftigten. Foto: rr Foto: rr „Endlich geschafft!“ Seit mehreren Jahren hat Christine Terla einen Außenarbeitsplatz bei Schattdecor in Thansau. Nun folgte für die junge Frau der nächste Schritt in die Selbständigkeit: die erste eigene Wohnung. Seit dem 1. Juli 2014 wohne ich in einer eigenen Wohnung in Rosenheim. Wer hätte das vor vier Jahren gedacht? - Viele ehemalige Mitarbeiter und auch teilweise Mitarbeiter an meinem neuen Arbeitsplatz haben es mir nicht zugetraut, dass ich in einer eigenen Wohnung wohnen kann. Viele meiner Freunde vom Eishockey sagten: „Du schaffst es, wenn du daran glaubst!“ So kam es dazu. Ich bin sehr glücklich, dass es geklappt hat. Es ist eine große Umstellung, dass ich jetzt alles selber machen darf. Aber es ist ein super Gefühl, dass nicht mehr alles vorgeschrieben wird, was ich zu tun habe. An alle, die es sich zutrauen alleine zu wohnen: Kämpft dafür! Es lohnt sich. Eure Tine Hallo, wir heißen Ramona Mühlbauer und Frank Bortolot. Ich habe an einem Außenarbeitsplatz im Kindergarten Zauberberg in Vogtareuth gearbeitet. Im Sommer wurde ich schwanger und habe bis zum 19. Februar 2014 noch gearbeitet. Danach bin ich in den Mutterschutz gegangen. Ich habe am 27.3.2014 um 13.19 Uhr in Rosenheim unsere kleine Tochter Leonie auf die Welt gebracht. Sie war 2910 g schwer und 48 cm groß. Frank und ich sind sehr glücklich. Leonie ist unser ganzer Stolz, sie ist ein süßer Wonneproppen. Foto: fkn Ich werde nun ein Jahr zuhause bleiben und Elternzeit machen. Anschließend fange ich wieder im Kindergarten Zauberberg zu arbeiten an, da ich ja meine Tochter Leonie mitnehmen kann. Sie wird dann in der Kinderkrippe betreut. Ramona Mühlbauer Foto: Wagner Fünf Jahren am Außenarbeitsplatz Seit nun schon fünf Jahren arbeitet Martin Gerberich beim Spielzeughersteller Selecta in Edling. Der 44-Jährige lebt in einer Außenwohngruppe bei Wasserburg. Von dort aus macht er sich selbst jeden Morgen auf den Weg zu seinem wenige Kilometer entfernten Arbeitsplatz. Und das nun schon ein halbes Jahrzehnt. Von seinem Chef, dem Geschäftsführer der Selecta Spielzeug AG, Matthias Menzel, wurde er dafür nun mit einer Urkunde geehrt. Matthias Menzel bedankte sich bei seinem Mitarbeiter für die Zusammenarbeit. Auch Ruth Röder von der Stiftung Attl, die seit vielen Jahren die Außenarbeitsplätze für die Inntal-Werkstätten betreut, überreichte im Namen des Vorstands und der Werkstattleitung eine Urkunde sowie Präsentkörbe für die Verantwortlichen bei Selecta. - re ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 11 ATTL-BLATTL ATTL-BLATTL in leichter Sprache in leichter Sprache Leichte Sprache: Tagesstrukturierende Hilfsangebote * Was ist das eigentlich? Nach der Arbeit kommt die Rente. Dann bleibt viel Zeit übrig. * Wie kann ich diese Zeit für mich nutzen? Für Betreute in Attl gibt es viele Angebote. Dafür gibt es eine Abkürzung: T S H. TSH Handwerkliches Hier wird mit verschiedenen Materialien gearbeitet: Zum Beispiel machen wir Figuren aus Ton und Gips. Es gibt Arbeiten mit Holz und wir bauen Radios. Aus Peddig-Rohr flechten wir tolle Körbe. Wahrnehmung Bei diesen Angeboten geht es in den Erlebnisraum oder den SI-Raum. Es gibt Massagen und ganz viel Entspannung. Alle Angebote im Überblick: Kochgruppen Wir entscheiden gemeinsam, was gekocht wird. Frisches Obst und Gemüse kaufen wir im Attler Markt. Nach dem Kochen gibt es ein gemeinsames Mittagessen. Fotos: Wagner Biografie Wir sehen uns gemeinsam alte Fotos und Filme an. Es gibt Gespräche über die eigene Vergangenheit und die eigenen Erinnerungen. Wir sprechen darüber: so war das früher. Schreiben, Lesen und Kommunikation Wir führen Gespräche über Religion, Feiertage und Rituale. Hier kann man lesen und kurze Geschichten schreiben. Dazu benützen wir die Schreibmaschine oder den Computer. Das Team der TSH Diese Drei machen die Angebote: Therese Krause-Huber, Ana Vorgič und Hubert Held. Anmeldung zu den Angeboten und weitere Informationen: Bewegung Hier gibt es Spiele mit vielen verschiedenen Dingen. Zum Beispiel spielen wir mit Wurfpfeilen oder gehen zum Kegeln. TSH Tagesstrukturierende Hilfsangebote Attel 5 • 83512 Wasserburg a. Inn Telefon: 0 80 71 102-285 E-Mail: [email protected] *) Illustrationen © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013. 12 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 13 ATTL-BLATTL ATTL-BLATTL Das besondere Porträt Das besondere Porträt In seinen Gottesdiensten für die Betreuten der Stiftung Attl ging es Pater Wagner vor allem immer um Begegnung und Beziehung. Auch darum, die richtige Sprache und die richtigen Bilder zu finden, um sie zu begleiten und den Glauben zu vermitteln. „Es geht mehr um den ganzheitlichen Ansatz, auch wenn die Antworten auf die Fragen der Menschen nicht immer streng nach dem Katechismus ausfallen“, meint der Seelsorger dazu. „Die Beziehungsebene ist wichtig. Wenn die stimmt, dann darf man auch einmal Fehler machen. Die Menschen müssen aber spüren, dass man sie ernst nimmt.“ Eine prägende Zeit Foto: Wagner Seelsorger, Begleiter und Freund Pater Karl Wagner geht in den Ruhestand. von Michael Wagner April 2014 - Auf dem Gang vor seinem Arbeitszimmer stehen bereits die ersten gepackten Kartons. Jetzt sind es nur noch knapp zwei Wochen bis zum Umzug. Nach über 27 Jahren seiner Tätigkeit geht Pater Karl Wagner in den Ruhestand und verlässt somit die Stiftung Attl sowie die Pfarrgemeinde St. Michael. Es war der Auftrag der Seelsorge für Menschen mit geistiger Behinderung, die den Priester vom Orden der Redemptoristen in die Stiftung Attl führte. Schon wenige Jahre nach seiner Priesterweihe im Jahre 1970 widmete sich der Seelsorger in der Gemeinde-Mission Familien mit behinderten Kindern. „Zu dieser Aufgabe kam ich wie die Jungfrau zum Kind“, erinnert er sich schmunzelnd. Er begleitete und unterstützte damals die Familien bei Treffen und Veranstaltungen bis in die Mitte der 80er Jahre hinein und kümmerte sich um die seelsorgerische Begleitung von Förderschülern. 1986 kam er dann in die Einrichtung 14 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 für Menschen mit Behinderung. In einem Praktikum arbeitete er Tage in Gruppen der Stiftung Attl, beispielsweise in der damaligen Johann-von-Gott-Gruppe. Pater Wagner beschreibt diese Zeit selbst als sehr prägend für seinen weiteren Lebensweg. Am 8. April 1942 in Ellwangen in BadenWürttemberg geboren, bekam er die erste liturgische Schulung als Ministrant. Nach seiner Schulzeit, die er überwiegend in Bayern verbrachte, trat er mit 21 Jahren der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen bei. In deren Haus in Gars am Inn absolvierte er das Hochschulstudium und wurde im Alter von 28 Jahren durch Weihbischof Johannes Neuhäusler zum Priester geweiht. Als Seelsorger für die Behinderteneinrichtungen des Caritasverbandes in der Erzdiözese München und Freising, zu dem er 1986 berufen wurde, leistete er Pionierarbeit. Er kam dabei nicht nur in die Stiftung Attl. Einrichtungen in Rosenheim, Fürstenfeldbruck, Dachau oder Schonstett gehörten ebenfalls zu seinem Wirkungskreis. Keine leichte Aufgabe Sesshaft, wie er es selbst beschreibt, wurde er erst 1994 in Attel. Als er dann 1998 zum hauptamtlichen Pfarradministrator der Pfarrei Attel St. Michael angewiesen wurde, erhielt er damit den Auftrag, die Stiftung mit ihren Betreuten und die Pfarrgemeinde zusammen zu führen. Eine nicht immer ganz leichte Aufgabe, der sich der Seelsorger in seiner gesamten restlichen Amtszeit widmen sollte. „Das war schon in den 90ern Inklusion im Entwicklungsstadium“, meint Pater Wagner heute. Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung hat ihn dabei sehr geprägt. „Obwohl ich damals so zögernd in diese Aufgabe hineingegangen bin, war das für mich ein Stück Lebensaufgabe. Heute bin ich dankbar, dass ich damals hineingeschlittert bin.“ Viele Personen und Persönlichkeiten seien ihm in seiner Zeit in Attel begegnet. Sie werden ihm noch lange in Erinnerung bleiben. Unter den Betreuten der Einrichtung, wie auch bei den Mitarbeitern. Viele schöne Dinge haben sich in dieser Zeit entwickelt, sind gewachsen. Wie zum Beispiel die lange Osternacht, die am vergangenen Karsamstag zum 25. Mal stattfand. Anfangs war er im Zweifel, ob so eine lange Feier für die Betreuten machbar sei. Mittlerweile ist dieses Fest aber schon lange ein großer Gottesdienst, zu dem außer den Betreuten und Mitarbeitern der Einrichtung zahlreiche Familien und Menschen aus der gesamten Umgebung auch von außerhalb der Pfarrei kommen. „Wenn eine Feier so wachsen kann, dann haben wirklich alle etwas davon. Bei der ersten Osternacht habe ich die Tochter eines Mitarbeiters getauft“, erinnert er sich. „Bei meiner Verabschiedung war sie jetzt auch wieder da.“ Die Pfarrgemeinde hatte zu seinen Ehren am Ostermontag 2014 noch einmal zahlreiche Gäste in die Attler Kantine eingeladen. Unter den Rednern und Gratulanten waren auch Wasserburgs erster Bürgermeister Michael Kölbl sowie Vertreter der umliegenden Gemeinden. Auch die Vorstände der Stiftung Attl Franz Hartl und Friedrich Seipel ließen die gemeinsame Zeit noch einmal Revue passieren. Allein in den letzten Jahren wurden viele Projekte im Bereich von Einrichtung und Pfarrei verwirklicht. So wurden nicht nur der Pfarrhof und das alte Brauhaus saniert. Auch der Dachstuhl der Kirche, die Orgel oder der Friedhof der Pfarrgemeinde wurden erneuert. Der Zugang zur Kirche wurde endlich barrierefrei und die Pfarrkirche erhielt nach Jahren eine neu gestaltete Atteler Madonna in Form einer Neuinterpretation der Immaculata. Ein letzter Höhepunkt war mit Sicherheit die Altarweihe durch den Erzbischof Kardinal Reinhard Marx im vergangenen November. Ein neues Leben in Würzburg Auf die Frage, ob der Abschied mit Wehmut verbunden sei, meint der Seelsorger: „Dieser Blick und die gesamte Atmosphäre, die ist einem geschenkt und hängt mit den Menschen hier zusammen. Das kann man nicht verpflanzen oder einfach mitnehmen. Auch im neuen Leben muss es wieder Erlebnisse geben.“ Für die Zukunft wünscht sich Pater Karl Wagner, dass auch er einmal sitzen bleiben können wird. Sitzen zu bleiben, um endlich mal ein Buch zu lesen oder eine Sache durch zu arbeiten, wie er es nennt. Im Laufe vieler Jahre hat er sich zahlreiche Notizen gemacht, die sich gestapelt haben. Einiges davon werde er wegwerfen, anderes dient dazu, bestimmte Dinge zu durchdenken oder einen Gottesdienst gehe und es ist kein Priester da?“, fragt sich der Geistliche. Er ist sich nicht sicher, wie er dann reagieren wird, vor allem mit Hinblick auf den Mangel an Priester in vielen Gemeinden. „Ich glaube, da brauchen unsere Kirchenleitungen den Druck der Not, um neue Wege zu gehen“, wünscht er sich. Für die Stiftung Attl und ihre Betreuten, für die er über die Jahrzehnte hinweg Seelsorger, Begleiter und auch Freund war, wünscht er sich, dass der hohe Stand der Entwicklung der letzten Jahre anhält. Dass man auch den Blick auf die Dinge fern ab der finanziellen Aspekte richtet und die Mitarbeiter immer auch sensibel sind, was die religiöse Begleitung ihrer Betreuten betrifft. Pastoralreferent Anton Helminger, der auch schon seit mehreren Jahren hier seelsorgerisch tätig ist, werde seine Arbeit fortsetzen. Für die Pfarrei übernimmt neben dem Edlinger Pfarrer Hippolyte Ibalayam künftig ein Pfarr-Vikar die Gottesdienste und die Seelsorge. Foto: fkn Zur Verabschiedung gab es für den Seelsorger nicht nur ein gemeinsames Fest von der Pfarrgemeinde und der Stiftung Attl. Neben vielen Präsenten und Einlagen überreichten die Vorstände der Stiftung Attl den obligatorischen Geschenkkorb zusammen mit einem ganz persönlichen Album, an dem die ganze Einrichtung mitgewirkt hatte. nochmal lebendig werden zu lassen und zu sortieren. Ein Buch werde er auf alle Fälle aber nicht schreiben. Eine Ahnung, eine Erfahrung oder eine Vision hat sich für ihn durch die letzten 25 Jahre gezogen, auf die er nun zurück blickt und die noch einmal entdeckt werden möchte. Wenn er nun im Mai in die Nähe von Würzburg zieht, macht er sich Gedanken über seine zukünftige Rolle, die er dort einnehmen wird. „Was ist, wenn ich in eine Gemeinde komme, dort in Pater Wagner schlendert noch einmal durch seinen Garten. In letzter Zeit habe er dessen Pflege ein wenig schleifen lassen. Er zieht ja bald um. Hier ruhte er sich immer aus, wenn Konflikte ihn bedrückten. Und weiter hinten, etwas versteckt, hat er einst ein kleines steinernes Bänkchen angebracht. Eigentlich zum Nachdenken, wie er meint. Aber wirklich oft benutzt hat er es dann doch nicht. Nur jetzt nimmt er dort für ein Foto Platz. ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 15 LERNEN LERNEN aus dem Jahreslauf aus dem Jahreslauf Live Music Now Unter dem Motto „Spielerei, Musik und Ton – mit Sax und plus Akkordeon “fand wieder ein Konzert aus der Reihe „Live Music Now“ in der Aula der MakariusWiedemann-Schule statt. Foto: gl Sommerfest im Integrationshort Bestes Wetter und beste Stimmung herrschten auch in diesem Jahr beim Sommerfest des Integrationhorts in Pfaffing. Über 70 Besucher, hauptsächlich Eltern und Verwandte der betreuten Kinder. Die machten sich über Kaffee, Kuchen und Getränke her, welche der Elternbeirat organisiert hatte. Besuch gab´s außerdem von den Pfaffinger Außenwohngruppen und Bürgermeister Lorenz Ostermaier. Für die vielen Kinder gab es nicht nur eine Hüpfburg und viele Spielmöglichkeiten. Ein fantasievolles Puppenspiel sorgte außerdem für Kurzweil. Der Erlös von zirka 250 Euro kommt der Mensa des Integrationshortes zugute. - re Foto: fkn Verena Richter (Saxophon) und Zdravko Zivkovic (Akkordeon), Könner auf ihrem jeweiligen Instrument, verführten uns mit schönen Melodien vom „Donauwalzer“ bis zu spritzigen Balkanliedern. Mit einem Walzer und einem Tango sprang dann der Funke über und viele Schülerinnen und Schüler begeisterten sich beim Tanz. - re * Fotos: Wagner Afrikanische Trommelmusik und Ice-Age Kreativkurs zeigt Marionettentheater Einleitend zieht die Gruppe des „Kreativkurs“ der Makarius-WiedemannSchule zu afrikanischer Trommelmusik ein und nimmt auf der Bühne Platz. Dort begleiten die Schüler der Grund- und Mittelstufe das Musikstück rhythmisch mit Boomwhakers. Zwei Mädchen, Lena und Julia, und spontan Benny trauen sich eine Sondereinlage zu. Abschließend legt Magdalena ein „Trommelsolo“ ein, und alle ernten reichlich Applaus. Anschließend folgt ein kurzes Theaterstück „Die Wundernuss“ der BS3 mit selbstgebauten Ice-Age-Marionetten. Die Geschichte Fotos: ke Firmung der Jugendlichen vom Förderzentrum Weihbischof Wolfgang Bischof in der Attler Hauskapelle Nach langer Vorbereitungszeit kamen am 10. April neun Schülerinnen und Schüler der Makarius-Wiedemann-Schule in der Hauskapelle der Stiftung Attl zusammen und feierten mit Weihbischof Wolfgang Bischof und Pater Wagner den Gottesdienst zu ihrer Firmung. Viele Gäste fanden sich ein, Verwandte und zahlreiche Freunde, um diesen besonderen 16 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Tag gemeinsam mit den Firmlingen zu begehen. Mit Berta Koch hatten sich die Schüler in den vergangenen Wochen gut auf diesen Tag vorbereitet und folgten den Worten des Bischofs aufmerksam. Dieser fand schnell eine große Nähe zu den Firmlingen, bezog alle mit ihren Bedürfnissen mit ein und gestaltete die Feier kurzweilig und sehr menschlich. In bewährter Weise begleiteten Lehrkräfte der Schule den Nachmittag musikalisch. Anschließend konnte die empfundene Freude bei einem Stehempfang in der Aula der Schule nachklingen. Mitschüler servierten den Gästen zu den Getränken von ihnen zubereitete Häppchen. Von allen Seiten war zu hören: Eine rundum gelungene Feier. - kl Eine übergroße „Wundernuss“ liegt auf der Bühne. Sid liegt darauf und schläft. Scrat will die Nuss als Futtervorrat in seinen Bau schaffen. Sid plumpst runter und ist verärgert. Die beiden rangeln und verschwinden von der Bühne. Es folgen die Mammuts Manni, Elli und Peaches, die die Nuss als Fußball zum Spielen verwenden. Als ihnen langweilig wird, traben sie zum großen Teich, um einen Rüssel voll Wasser zu trinken. Der Geier entdeckt in der Nuss sein verloren gegangenes Ei und brütet vor Ort, bis er von Diego dem Tiger weggejagt wird, der auf der Riesen- Nuss als seinem Thron Platz nimmt. Nacheinander kehren die Tiere zurück, tanzen um die Nuss, die ihnen so viel Freude bereitet hat. Die Nuss schwebt nach oben und ein Bonbon-Regen ergießt sich als Finale über das Publikum. burtstag von Renate zur Gaudi einen Fuchsschwanz für Scrat bekam, war ich fast beleidigt! Immer nur Ice-Age, IceAge! Aber als Scrat an den Fäden hing und mit dem Kopf hin- und herwackelte, da hab ich ihn mögen“. Zur Entstehung Wir haben uns anfangs immer wieder Ausschnitte aus dem Film „Ice-Age“ angesehen und uns die Besonderheiten der Figuren gemerkt. Dann hat sich jeder von uns eine Figur oder ein Tier ausgesucht und aufgemalt. Aus Pappmaschee haben wir dann die Einzelteile geformt. Das war sehr mühselig und zeitaufwendig. Sid hat einen Birnen-Bauch bekommen und hervorstehende Kulleraugen. Peaches als jüngstes Mammut kleine Stoßzähne und weißes Schaf-Fell. Manni als ältestes Mammut wurde riesengroß und schwerer als gedacht. „Das merkten wir dann bei den Proben, als mein Arm immer schwerer wurde“, sagt Veronika. „Den Geier hab ich erst als Geier erkannt, als er die schwarze Feder-Boa aufgeklebt bekam“, meint Rebecca. Max fügt ganz nüchtern hinzu: „Zwischendrin hätte ich am liebsten alles hingeschmissen. Und als ich zum Ge- Resüme „Bei der Aufführung waren wir aufgeregt, leider gab´s ein paar technische Probleme mit der Musik. Die Proben waren sehr lustig, vor allem unsere Lehrer mit den verstellten Stimmen zu hören. Schön, dass wir vor Publikum gespielt haben. Schön dass uns beim Auftritt eine Klasse aus der Grundschule Griesstätt besucht hat. Und es freut uns, dass die Figuren noch eine Woche in der Aula hängen, bis wir sie mit nach Hause nehmen können“. - rp ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 17 ARBEITEN Inntal-Werkstätten Neues aus dem Berufsbildungsbereich Ein Besuch bei Veronikas Pferden Mit dem Berufsbildungsbereich BBB ging es unlängst auch einmal zu den Pferden. Johannes Heinerich berichtet: „Der Umgang mit Pferden: Wir sind mit sechs Personen zu Veronika gefahren. Dort lernten wir etwas über den Umgang mit Pferden. Wir sind Cowboys und Cowgirls. Die Pferde hören viel besser als Fotos: bbb Werkstattbesichtigung in Algasing Am 8. Juli 2014 sind wir mit der BBBGruppe nach Algasing gefahren und haben uns die Werkstatt und Wohngruppen angeschaut. Dort haben sie uns einen Einblick gewährt, wie sie in Algasing arbeiten und wohnen. Wir haben uns dort die verschiedenen Montagegruppen angeschaut, was sie so alles produzieren. Es gibt auch eine ganz besondere Abteilung, die „Kunst und Genuss“ heißt. In dieser Abteilung füllen sie ihre eigenen Liköre ab und verpacken auch Essig für den eigenen Werkstattladen. Auch in den verschiedenen Montagegruppen stellen sie alltägliche Sachen her wie z.B. Fußbodenheizung, Zubehör für Kosmetikartikel und Hundespielzeug. In einer anderen Montageabteilung haben sie Kinderspielzeug, Mobile, und Topfuntersetzer hergestellt. Nach der Besichtigung der Montageabteilungen haben wir uns das Gelände angeschaut, das überschaubar war. Dann sind wir noch zu einer Wohngruppe gegangen und haben uns da mal umgeschaut, wie die Bewohner dort leben. Das besondere Highlight war das Mittagessen: Zur Auswahl standen Nudeln mit Meeresfrüchten und Kartoffeln mit Frischkäse. Das war sehr gut. Am Schluss der Besichtigung haben wir uns noch im Werkstattladen umgeschaut und den Likör probiert. Im Großen war es ein super Erlebnis, mal was anderes gesehen zu haben. Uwe Grünwald, BBB Der Ausflug zum Pferdestall gehört zu den beliebtesten Exkursionen. Exkursion nach Raubling Maibaum 2014 Wir vom BBB haben ausgemacht, dass wir uns die Werkstatt in Raubling anschauen. Wir sind in der Früh nach Raubling in die Werkstatt gefahren und haben uns erst mal vorgestellt. Danach sind wir in den BBB-Raum der Werkstatt gegangen und dann hat uns Frau Kühn das erklärt. Anschließend sind wir zur Brotzeit eingeladen geworden. Nachdem sie uns alles erklärt hatte, haben wir eine Besichtigung gemacht durch die Wäscherei, Schreinerei, Hauswirtschaft, Lager, Versand und die Montage. Danach sind wir Mittagessen gegangen Der BBB-Raum in Raubling ist viel kleiner als unserer Raum. Frau Kühn war sehr sympathisch und nett. Wie machen das die anderen?- Das ist immer wieder die Frage bei den Exkursionen zu den benachbarten Werkstätten. Die kostenlose Brotzeit hat sehr geschmeckt aber es gibt wenig Auswahl. Das ist bei uns in Attl besser. An der Wäscherei hat mir die Maschine gefallen, wie diese die Bettlaken faltet und bügelt. Und von der Wäscherei sind wir in die Montage gegangen. Dort gab es einen kleinen BBB-Raum. Da haben sie Waagen gemacht für ein Puppenhaus. In der Hauswirtschaft haben sie Essig und Öl abgefüllt. Sowas macht die Hauswirtschaft in der Stiftung Attl nicht. Danach sind wir ins Versand-Lager, wo sie ihre Produkte ins Ausland, z. B. nach Amerika verschicken. Anschließend sind wir danach zum Essen gefahren Mir hat das gefallen, dass ich was anderes anschauen durfte. - Matias Linhard, BBB ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Fotos: Wagner 19 ATTL-BLATTL Nachrichten in leichter Sprache aus der Stiftung Attl Leichte Sprache: Der Grundstein ist gelegt! Neues Wohnhaus in Wasserburg Jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache. Seit der Grundsteinlegung im vergangenen Mai wird in Wasserburg gleich neben dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs gebaggert und gemauert was das Zeug hält. Hier entsteht ein neues Wohnhaus für Menschen mit Behinderung aus der Stiftung Attl. Doch der Bauträger ist diesmal nicht die Einrichtung selbst. Die Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft der Stadt Wasserburg (kurz: GWG) errichtet das vier Millionen Euro teure Gebäude um es dann an die Stiftung Attl zu vermieten. Drei neue Außen-Wohn-Gruppen für 24 Menschen Die Stiftung Attl bekommt ein neues Wohnhaus mitten in Wasserburg. * Doch Attl baut das Gebäude nicht selbst. Das macht die Firma GWG. GWG bedeutet: Gemeinnützige Wohnungsbau Gesellschaft. Sie bauen Wohnungen für Menschen, die sich keine teuren Wohnungen leisten können. Wenn das Gebäude fertig ist, mietet es die Stiftung Attl. Dann ziehen Bewohner von der Benediktus-Gruppe und der Hubertus-Gruppe ein. In das Erdgeschoss kommt eine Förderstätte. Alle, die daran mithelfen, haben sich im Mai 2014 an der Baustelle getroffen. Sie haben alle zum Spaten gegriffen. Damit wollten sie sagen: Jetzt fangen wir gemeinsam an! Das ist wichtig! Denn die Menschen in dem neuen Wohnhaus sollen sich in Wasserburg wohl fühlen. Im Augenblick leben die zukünftigen Bewohner übergangsweise noch in Außenwohngruppen in Waldwinkel. Doch bei der Grundsteinlegung waren sie natürlich mit dabei. Und so konnten sich die anwesenden Gäste schon mal ein Bild davon machen, wer da künftig mitten in der Stadt einziehen wird. Der Vorsitzende der GWG in Wasserburg Josef Brandl zeigte sich erfreut, dass das Wohnhaus so zentral gebaut werden kann: „Diese Art der Inklusion ist bislang noch einmalig“, so Brandl. „Wir sind sehr glücklich, dass wir von der Regierung von Oberbayern tolle Unterstützung erfahren, um dieses gemeinsame Stadtleben zu realisieren.“ Drei Wohngruppen für insgesamt 24 Personen sollen in dem neuen Gebäude künftig leben. Zudem sollen hier auch noch sechzehn Förderstättenplätze entstehen. Für die Stiftung Attl leitet Wohnbereichsleiter Rupert Ober das Projekt. „Menschen mit schwersten Behinderungen und einem hohen Hilfebedarf werden künftig in Mitten der Stadt leben. Das ist für die Stiftung Attl neu und stellt somit eine bereichernde Erweiterung dar“, so der Heilpädagoge. Als er hörte, dass die Stadt Wasserburg eine Umgestaltung am Bahnhofsgelände plane, ergriff er die Initiative und fragte bei der GWG nach, die ja als Profi im Erstellen von sozialem Wohnraum gilt. Dort waren die Reaktionen jedoch zuerst etwas verhalten. Doch letzten Endes stieß er mit seinem Vorhaben beim Vorsitzenden der GWG Wasserburg Josef Brandl dann aber doch auf offene Ohren. Der dritte Baustein im Puzzleteil für das neue Wohnheim war dann die Stadt Wasserburg selbst. Als Grundstückseigner musste Rupert Ober deren obersten Vertreter, Bürgermeister Michael Kölbl, mit ins Boot holen. Und er hatte Glück. Die Stadt Wasserburg war bereit, für diesen Zweck das Grundstück an die GWG zu übereignen. Von der Regierung von Oberbayern gab es dann noch zusätzliche Fördermittel und so stand nach einer langen Vorbereitungszeit dem Bau nichts mehr im Wege. Was den Einzug der Wohngruppen in das neue Gebäude betrifft, zeigt sich Rupert Ober optimistisch. Er hofft auf eine Fertigstellung bis zum Ende des nächsten Jahres. „Es heißt, wenn die Bauleute erst einmal auf dem Gelände sind, dann geht es schnell. Da ist der akademische Vorbau meistens viel komplizierter.“ Für die Stiftung Attl bedeutet das Wohnheim in der Stadt Wasserburg einen Die Baustelle im Mai 2014: Bald wird hier der Rohbau stehen. weiteren Schritt zur Inklusion der von ihr betreuten Menschen. Denn schon seit vielen Jahren legt man Wert darauf, in vielen kleineren Wohneinheiten Betreuungsangebote vor Ort in den umliegenden Gemeinden zu schaffen. Beispielhaft dafür sind nicht nur die zahlreichen Außenwohngruppen sondern auch die Wohnangebote für Kinder und Jugendliche in Edling und Pfaffing. Dass sich nur der Personenkreis mit leichteren Behinderungen für Wohnprojekte in Städten und Gemeinden eigne, das hat sich mittlerweile als nicht richtig erwiesen. Und so wird man in der Stiftung Attl ähnliche Wohnprojekte und Angebote mit Sicherheit weiter verfolgen. - mjv * *) Illustrationen © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013. 20 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 ATTL-BLATTL · Ausgabe 10 21 Fotos: Wagner Nachrichten Nachrichten aus der Stiftung Attl aus der Stiftung Attl Offene Behindertenarbeit: „Wie sorge ich für meinen Lebensabend vor?“ Im März und April fand eine Veranstaltungsreihe zu den Themen „Sterbebegleitung und Hospiz-Arbeit“ sowie „Patientenverfügung in leichter Sprache“ statt. Eingeladen hatten dazu die OBAs im Landkreis Rosenheim und der Jakobus-Hospiz-Verein. Vor allem die Informationsveranstaltung am 2. April zum Thema Patientenverfügung fand großen Anklang. Im Klostersaal der Gemeinde Rott fanden sich ca. 50 interessierte Zuhörerinnen ein. Das gemischte Publikum lauschte aufmerksam den Ausführungen der Referentin Barbara Holler vom Diakonischen Werk über die rechtliche Seite von Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung. Gabriele Schalk vom Hospiz-Beratungsteam der Stiftung Attl stellte eine Patientenverfügung in leichter Sprache vor. Diese konnte dann auch gekauft werden. Viele Betreute setzten sich offen und ohne Scheu mit diesem Thema auseinander. Sie zeigten dies durch viele Nachfragen. Der Gesprächskreis am 4. April fand in wesentlich kleinerem Rahmen statt. Es Schon viel erreicht, noch viel mehr vor. Das war das Motto des Aktionstages am 5. Mai, zu dem die Aktion Mensch aufgerufen hatte. Die OBA der Stiftung Attl nahm mit einigen Betreuten an der Veranstaltung in Rosenheim teil. Dort hat die Behindertenbeauftragte der Stadt Rosenheim zusammen mit dem „Arbeitskreis Inklusion - Menschen mit Behinderung mittendrin!“ auf dem Max-Joseph-Platz ein "Café der Inklusion" veranstaltet. Es ging um die Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung, damit Inklusion und Barriere-Freiheit bei uns in Deutschland Wirklichkeit werden. Auf Stellwänden wurden viele Informationen zu unter- Fotos: Wagner Ein Training mit dem deutschen Meister Fotos: oba Groß war das Interesse an den Vorträgen zum Thema Sterbebegleitung, Hospizarbeit und Patientenverfügung bei den Veranstaltungen in Rosenheim, Wasserburg und Rott. zeigte sich, wie groß das Bedürfnis ist, über die Fragen zu Sterben und Tod zu reflektieren - und wie gut es auch tut, diese großen Fragen aus seinem Leben nicht auszuklammern. Wer jetzt noch Fragen zu dem Thema hat oder sich die Patientenverfügung anschauen oder kaufen möchte, kann sich gerne im Büro der OBA in Wasserburg melden; Tel.: 08071-921678. - ab schiedlichsten Initiativen dargeboten. Ein Zauberer zog Zuschauer in seinen Bann. Und auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Die Betroffenen verteilten fleißig Informationsmaterial an die vorbeigehenden Passanten und machten sie auf das wichtige Thema aufmerksam. - ab Glas Sekt begrüßt. In zwei Workshops waren eine Reihe Bilder zum Thema Frühling gemalt worden. Die Künstlerin Marija Zajak-Tinnes begleitete das Projekt. Sie schaffte es, die Betreuten soweit zu motivieren und anzuleiten, dass wirklich schöne Ergebnisse erzielt wurden. Zwei der Kunstwerke wurden direkt während der Vernissage schon verkauft. Ein weiteres haben Touristen, die Wasserburg besuchten, gesehen, gekauft und sofort mitgenommen. Die Ausstellung konnte noch bis Mitte Juli besichtigt werden. Und ein paar Bilder sind auch noch käuflich zu erwerben. Wir alle freuen uns schon darauf, dass es im Herbst weiter gehen wird - der Termin für die nächste Ausstellung in der Backstube steht schon! - ab Vernissage des Kunstkreis 11 Am 06.06. war es endlich soweit! Der KK 11 konnte seine Bilder in der Backstube in Wasserburg ausstellen. Die stolzen Künstler und Künstlerinnen, sowie weitere Besucher wurden von Sieglinde Rehling-Ibl, der Leiterin der OBA, mit einem 22 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Für die Handicap-Basketballer aus der Stiftung Attl gab es in dieser Woche ein gemeinsames Training mit den Top-Stars der deutsche Damen-Basketball-Szene. Emma Cannon und Rebecca Thoresen leiteten in der Attler Mehrzweckhalle das Training und gaben dabei wertvolle Tipps an die Sportler mit Handicap weiter. Es war übrigens nicht das erste Mal, dass es zu einem solchen Zusammentreffen kam. Schon seit Jahren gibt es zwischen dem amtierenden deutschen Basketball-Meister und den Betreuten der Stiftung Attl freundschaftliche Beziehungen. So war die Mannschaft beispielsweise 2011 Schirmherr des Attler Herbstfests. Denn in der Einrichtung für Menschen mit Behinderung gibt es besonders viele Fans. Sie lassen kein Heimspiel ihrer Mannschaft in der Badriahalle aus. Für die Sportler mit Behinderung war es wieder ein ganz besonderes Erlebnis, so nah mit den Spitzensportlerinnen zusammen zu trainieren. Als kleines Mitbringsel hatten Emma Cannon und Rebecca Thoresen hochwertige Kulturbeutel von ihrem Hauptsponsor Meggle mit dabei, die bei Attls Basketballern spätestens bei ihrem nächsten Turnier gute Verwendung finden werden. re Foto: fkn Foto: Wagner „Das Herbstfest kann kommen!“ Besuch der Gedenkstätte Jetzt steht dem 42. Attler Herbstfest nichts mehr im Wege. Anderl, die Gallionsfigur des Attler Herbstfests, hat sich am 25. Juli selbst davon überzeugt, dass der zum Ausschank kommende Gerstensaft auch den strengen Qualitätsrichtlinien von Attls fünfter Jahreszeit entspricht. Begleitet wurde das Attler Urgestein von einer Delegation bestehend aus dem Vorstand und den Festwirten der Stiftung Attl sowie dem Werkstattrat der Inntal-Werkstätten. Gemeinsam mit Bräu im Moos Eugen Münch und Braumeister Heini Stadler ging es so in den Gärkeller zum Verkosten des edlen Zwicklbiers. Unser Foto zeigt von links Braumeister Heini Stadler, Anderl, Vorstand Franz Hartl. Anderls Meinung: „Das Herbstfest kann kommen!“ - re Bereits im April besuchten die Leitungskräfte der Stiftung Attl, Vorstand Friedrich Seipel und Franz Hartl, sowie die Unternehmensbereichsleiter Martin Posch, Herbert Prantl-Küssel, Helmut Hammerbacher und Christian Eder die Gedenkstätte Schloss Hartheim in Oberösterreich. In der Zeit der Diktatur der Nationalsozialisten wurden in den Jahren 1940 bis 1944 hunderte Bewohner der Stiftung Attl dorthin deportiert und ermordet. Heute dient das Schloss als Stätte der Begegnung und als Lernund Gedenkort unter der Betreuung und Anleitung des Vereins Schloss Hartheim. - re * ATTL-BLATTL · Ausgabe 10 23 Neues aus Attl Neues aus Attl Vermischtes Vermischtes Alles Country oder was? 21. Attler Countryfest in der Stiftung Attl Es sind wohl eher die vielen kleinen Attraktionen, die das 21. Attler Countryfest am 12. Juli wieder zum Ereignis für die ganze Familie gemacht haben. Da waren nicht nur die Trike-Rundfahrten, die Elmar Wenisch aus Zorneding zusammen mit den „Gamsigen Isar-Trikern“ jedes Jahr zugunsten der Stiftung Attl anbietet. Über zwanzig Huskies zogen abwechselnd in einem Schlitten auf Rädern in Atem beraubendem Tempo die Besucher über das Stiftungsgelände. Seit vielen Jahren ist auch Michi Ebner mit seinem Bull-Riding hier vertreten. Er kommt jedes Jahr wieder gerne, weil er die besondere Atmosphäre des Fests auf dem Gelände des Attler Hofs so schätzt. Letzterer bietet mit seinen zahlreichen Tieren, den Eseln, Schweinen, Rindern und Schafen, die perfekte Kulisse für das Countryfest, welches die Kulturelle Arbeitsgemeinschaft jedes Jahr am zweiten Samstag im Juli veranstaltet. Und auch in diesem Jahr gab es wieder neue Attraktionen. Freunde aus dem benachbarten Betreuungszentrum in Steinhöring waren gekommen und beteiligten sich aktiv an der Ver- 12. Attler Lauf Fotos: Wagner Eine Rundfahrt mit den Huskies zählt zu den beliebtesten Attraktionen beim Attler Countryfest genauso wie die Trikefahrten, die jedes Jahr von Elmar Wenisch aus Zorneding und den „Gamsigen IsarTrikern“ organisiert werden. anstaltung. Sie sorgten dafür, dass man nach Wild-West-Manier nicht nur Messer und riesige Nägel auf eine große Holzwand werfen konnte. Auch das Hufeisenwerfen oder Lassoschwingen durfte natürlich nicht fehlen. Und selbst die Gäste konnten sich darin einmal versuchen. Wer es lieber ruhiger hatte, unternahm eine der angebotenen Kutschfahrten durch die Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Heiß her ging es dann eher am Abend, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Eventkünstler, Fakir und Feuerspucker Mark King, der schon am Nachmittag vor allem die jungen Gäste begeistert hatte, setzte mit seiner Feuershow am späten Abend den Höhepunkt für die zahlreichen Besucher. Dass auch die Freunde der Bluegrass- und Countrymusic nicht zu kurz kamen, dafür sorgten am Nachmittag Rüdiger Helbig mit seinen Huckleberry Five und am Abend die Chiemsee-Cowboys. - mjv Wieder ein erfolgreiches Burgfest Auch in diesem Jahr waren es wieder etwas mehr Besucher als im Vorjahr. Das Burgfest, welches das Senioren- und Pflegeheim Maria Stern jedes Jahr feiert, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Für die zahlreichen Besucher war am 26. Juli bei besten sommerlichen Temperaturen das Fest im Burghof von Wasserburgs Wahrzeichen nicht nur eine willkommene Einstimmung auf das nachfolgende Wasserburger Weinfest. Mit einer kleinen Tombola, Burgführungen, besten Schmankerl vom Grill, einem Basar der Attler Förderstätte und vor allem der Musik vom Urgestein der Wasserburger Alleinunterhalterszene Hans Thaler war auch ein buntes Rahmenprogramm geboten. Eine mittelalterliche Aufführung des Theaterkreis Wasserburg begeisterte alte wie junge Besucher, bevor pünktlich zum Ende der Veranstaltung ein Regenschauer auf die Gäste niederging. -mjv 24 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Foto: Wagner ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Fotos: Hoeft 25 WOHNEN ATTL-BLATTL Firmgruppen in Attl Stiftung Attl Foto: fkn Firmgruppen-Projekt: Ab in die Berge Am 23. Januar 2014 trafen wir uns das erste Mal zum Kennenlernen. Wir, das sind: Nico Punzet, Anian Hiermeier, Korbinian Hein, Leonie Sandl und Sabrina Winklmair. Ruth Herold und Rosina Rumberger (unsere Firmgruppen-Leiterinnen) erzählten uns, welche Behinderteneinrichtungen es in unserer Nähe gibt. Die Kinder- und Jugendgruppe in Pfaffing, die Wohngruppen in Rott im Asamweg, die offene Behindertenarbeit in Wasser- burg und die Behindertenwerkstätten in Meiling. Alle sind Teil der Stiftung Attl. Wir entschieden uns, zuerst die Stiftung in Attel anzusehen, um uns einen Überblick zu verschaffen. Hans Längfelder hat uns mit Luisa (eine Bewohnerin des Wohnheims im Asamweg) zuerst eine der Wohngruppen in Attel gezeigt. Nach einem Rundweg durch Attel besprachen wir im Florian-Stüberl, was wir als gemeinsame Aktion mit den Wohngruppen aus Rott machen wollen. Wir haben uns für eine Bergwanderung durch die Gießenbachklamm bei Kiefersfelden entschieden. Die Bewohner freuten sich sehr über die selbstgebastelten Einladungen. Am 26. April 2014 ging es los. Nachdem wir zusammen in der Wohngruppe unsere Brotzeit für den Ausflug hergerichtet hatten, fuhren wir mit dem Bus in die Berge. Dreizehn Bewohner, die Betreuer Hans und Florian, und wir sieben wurden unterstützt von Walter Hiermeier. Das Wetter war perfekt und es hat allen Spaß gemacht. Nach der Wanderung durch die Klamm gab es ein ausgiebiges Picknick. Wir spielten einige Spiele zusammen mit den Bewohnern und anschließend wanderten wir noch zur Schopperalm zu Kaffee und Eis. Wir alle fanden den Tag sehr schön, weil wir auch die Bewohner besser kennenlernen konnten. Jetzt freuen wir uns noch auf unseren gemeinsamen Grillabend im Garten vom Asamweg am 28. Juni 2014. Das Projekt hat uns sehr gefallen. Der gemeinsame Ausflug mit den Bewohnern war toll und wir sind um eine schöne Erfahrung reicher. Nico, Anian, Korbinian, Leonie und Sabrina mit Ruth und Rosina * Kasperltheater in der Stiftung Attl Förderstiftung Die Förderstiftung unterstützt die Arbeit in der Stiftung Attl. Im Sinne einer gemeinschaftlichen Verantwortung aller gesellschaftlichen Gruppen für gemeinnützige Aufgaben, ruft die Förderstiftung die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Initiativen und sonstigen privaten staatlichen und kirchlichen Institutionen und Organisationen dazu auf, sich an der Arbeit der Stiftung Attl zu beteiligen. Die Förderstiftung setzt sich dafür ein, Zuwendungen oder Initiativen zu bündeln und mit diesen unmittelbar die Arbeit der Stiftung Attl bzw. die von ihr betreuten Personen zu unterstützen. Sie bietet auch die treuhänderische Verwaltung von unselbständigen gemeinnützigen Stiftungen an, deren Zwecke mit dem Auftrag der Förderstiftung übereinstimmen. Die Zuweisung von Stiftungsmitteln an Einzelpersonen, die von der Stiftung Attl betreut werden, ist satzungsgemäß ausgeschlossen. Spenden, die mit einer Zweckbindung an Einzelpersonen gekoppelt sind, dürfen nicht angenommen werden. Die Förderstiftung der STIFTUNG ATTL ist als öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts anerkannt. Über die Verwendung der Stiftungsmittel entscheidet ein eigener Stiftungsvorstand zusammen mit einem Stiftungsrat. Die ordnungsgemäße Verwendung der Mittel wird von der Stiftungsaufsicht der Regierung von Oberbayern überwacht. Mit einem Spendenbeitrag an die Förderstiftung der Stiftung Attl helfen Sie zu 100 Prozent den Menschen, die durch die Arbeit der Stiftung Attl begleitet, gefördert und gepflegt werden - ohne Abzug von Verwaltungskosten oder anderen Gebühren. Unser Konto: Sparkasse Wasserburg / Zweigstelle Rott IBAN: DE54 7115 2680 0000 3348 70 BIC: BYLADE M 1WSB Foto: Wagner Bereits am 10. Juli hielt der Beirat an der Stiftung seine jüngste Sitzung ab. Das Gremium setzt sich aus Angehörigenvertretern, Mitgliedern des Heimbeirats und des Vorstands der Stiftung Attl zusammen. Darin stellte u. a. der ehemalige Direktor der Stiftung Attl Alfred Eiblmaier die Förderstiftung vor (siehe links). Er wies dabei darauf hin, dass es die Förderstiftung auch unterstütze, wenn für die notwendige Begleitung von Bewohnern bei Krankenhausaufenthalten zusätzliche Kosten entstünden. Foto (von links): Friedrich Seipel, Karl Botzang, Franz Hartl, Alfred Eiblmaier, Ludwig Bayer, Herr Weber, Irene Oberst, Benhard Kaul, Frau Bichlmaier. - re Attler Markt Blumen, Gemüse & Geschenke Herbstzauber Vielen Dank für Ihre Hilfe! Foto: fkn Eine Firmgruppe der Pfarrgemeinde St. Jakob aus Wasserburg organisierte als soziales Projekt eine Aufführung von Dr. Döblingers geschmackvollem Kasperltheater. Gezeigt wurde das Stück „Kasperl und die Stinkprinzessin“. Die Jugendlichen haben eigenverantwortlich die Vorfüh- 26 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 rung geplant und durchgeführt. Sie sorgten für den Kartenverkauf, Werbung, Auf- und Abbau sowie für das leibliche Wohl! Der gesamte Erlös der Veranstaltung kam der Stiftung Attl zugute. - re Bitte geben Sie den Verwendungszweck auf dem Überweisungsformular Ihrer Bank an, wenn Sie Ihre Spende einer bestimmten Arbeit der Stiftung Attl zukommen lassen möchten. Beachten Sie bitte, dass Zuwendungen, die an Einzelpersonen gebunden sind, von uns aus rechtlichen Gründen nicht angenommen werden dürfen! Die Förderstiftung der STIFTUNG ATTL ist als öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts anerkannt und damit berechtigt, Spendenquittungen auszustellen. Sie wird durch die Stiftungsaufsicht an der Regierung von Oberbayern und die Finanzbehörde überwacht. Attel an der B 15 83512 Wasserburg/Inn Tel.: 08071/102-129 Öffnungszeiten: Di.- Fr. 8.00 - 17.00 Sa. 8.30 - 12.00 Mo. Ruhetag Früchte, Blüten und Blätter im bunten Kleid. Im Attler Markt präsentiert sich der Herbst von seiner schönsten Seite mit vielfältigen Blumen, stilvoll bepflanzten Kränzen und einer großen Auswahl an Grabgestecken. Unsere widerstandsfähigen Pflanzen aus eigener Aufzucht bereiten Ihnen garantiert lange Freude. Außerdem in unserem Sortiment: Pflanzgefäße · Keramikartikel · Honig Tee · Gewürze · Essig & Öl · Feinkost und besondere Geschenkideen. ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 27 168h boahart 168h boahart Der Bericht Der Bericht Fotos: Wagner, Zeidler Liebe Sportfreunde, das war wirklich hammer-boahart! Sowas hat es bisher noch nie gegeben. Sieben Läufer, sieben Tage und sieben Nächte rund um die Uhr, rund um den Chiemsee. Das war die Vorgabe, die sich die Sportfreunde Attl selbst gemacht hatten. Mit dieser Wahnsinns-Aktion akquirierten sie bei zahlreichen Sponsoren insgesamt die stolze Summe von 17.000 Euro, die den sportlichen Aktivitäten der Betreuten in der Stiftung Attl zugute kommen. Insgesamt umrundeten die Staffelläufer 29 Mal den Chiemsee und legten dabei fast 1.500 Kilometer zurück. Eine Distanz, die es in sich hatte. Doch schon bald stellte sich heraus, dass die Strapazen wohl größer sein würden, als man sich das zu Beginn gedacht hatte. Denn als größte Feinde des Benefiz-Events stellten sich der fast fünf Tage andauernde Dauerregen und der chronische Schlafmangel der Läufer heraus. Sportfreund Markus Zeidler berichtete während der 168h-Chiemsee-boahart-Tour in einem Blog: Stunde 0 bis 12: Was für ein Start In unserem Basislager, der Sportfreunde-City, herrscht in der Stunde vor dem Start noch hektische Betriebsamkeit: unzählige Handgriffe müssen noch erledigt, viele letzte Vorbereitungen getroffen werden; die gesamte Zeltstadt beginnt sich nach und nach mit Besuchern zu füllen. Reporter verschiedener Blätter machen sich eifrig Notizen oder halten uns Kameras ins Gesicht. Schirmherr Stefan Dettl taucht kurz inmitten des Trubels auf und haut uns nochmal kräftig auf die Schulter. Und da bekommen wir auch schon das wichtigste Utensil für die nächsten Tage in die Hand gedrückt: unseren Staffelstab. Übergeben von einem HandbikePiloten der Stiftung Attl, der sich zusammen mit Vorstand Franz Hartl, dem unermüdlichen Michael Wagner und zwei weiteren Kollegen am Morgen als Staffel auf den Weg von Attl bis hierher gemacht hat. Und dann: High Noon. Blitzlichtgewit- 28 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 ter. Jemand zählt einen Countdown nach unten. Ein kleiner Fauxpas unterläuft Isabella Laböck, die die Start-Pistole zwar recht gekonnt zu führen weiss, diese aber um zwei Sekunden zu früh abfeuert. Aber geschenkt, denn besser kann der Start in solch ein Event trotzdem nicht laufen. Wann sonst kommt man schon in den Genuss, Seite an Seite mit einer SnowboardWeltmeisterin, Olympiateilnehmerin und Playmate in Personalunion laufen zu gehen? Ein gewisser Bekanntheitsgrad unseres „168h“-Projekts scheint sich durch unsere verschiedenen Werbemaßnahmen in der Öffentlichkeit bereits installiert zu haben, denn immer wieder dringen im Vorbeilaufen bzw. -radeln Wortfetzen wie „... das sind doch die....“, „.... letztes Mal im Fernsehen gesehen...“ oder „.... letztens doch erst was drüber gelesen...“ oder ähnliche an uns heran. Abgesehen von einer seltsamen und zunächst sehr umfänglichen, sich im weiteren Verlauf aber auf wundersame Weise immer weiter dezimierenden indischen Radlergruppe, die die Sporties auf der Runde begleiten, können keine besonderen Vorkommnisse für die ersten Stunden des Events verzeichnet werden. Stunde 13 bis 30: Wenn das Chiemgau zur Gobi wird Die erste von sieben Nächten unserer boaharten Tour ist rum. Bei völliger Dunkeheit zu laufen/radeln, bringt unerwartete Erkenntnisse mit sich. Zum Beispiel, dass es tatsächlich möglich ist, beim Radfahren einzuschlafen. Und dabei auch noch erstaunlich lange und mit bemerkenswert konstanter Trittfrequenz geradeaus zu fahren! Andere, grösstenteils angenehme Nebeneffekte einer sportlichen Nachtschicht sind dagegen weniger überraschend: es herrschen optimale Lauftemperaturen, und man kann, wenn man will, kilometerweit mitten auf der Hauptstrasse laufen. Auf Nacht folgt Tag, und der bringt an diesem Sonntag nicht nur strahlenden Sonnenschein mit sich, sondern bald auch backofengleiche Temperaturen. Heisser, trockener Wind bläst unbarmherzig aus der Gegenrichtung und dörrt einen aus wie altes Brot. Die klimatischen Bedingungen am Südufer des Chiemsees fühlen sich plötzlich ein ganz klein wenig an wie in den kargen Weiten der Gobi. Viel Abwechslung und Motivation liefern uns hingegen immer wieder dazustossende Gast-Läufer, die unsere Position via GPS LIVE TRACKING ermitteln, um uns dann ab entsprechender Stelle ein Stück weit des Weges zu begleiten. Nicht selten kommt es vor, dass ein DreierTeam der Sportfreunde im Basislager losläuft und später mit einer ganzen Gefolgschaft im Schlepptau wieder zurückkehrt, wo sich in der Folge meist überschwengliche Begrüssungs- und VerbrüderungsSzenen abspielen. Regen in verschiedensten Ausprägungen sollte von diesem Zeitpunkt an erst einmal unser hartnäckigster Begleiter bleiben und nicht nur das Leben im Basislager, sondern natürlich auch draussen auf dem Chiemsee-Trail deutlich erschweren. Tropfende Klamotten und beissende Müffel-Kulisse hier, überflutete Wege und aufgeweichte Füsse dort. Hinzu kommt mittlerweile auch der Tribut, den ein 168-Stunden-Marathon langsam und schleichend einfordert: Durch den chronischen Schlafmangel müssen selbst für eher einfache Aufgaben wie beispielsweise das sinnvolle Packen für die nächste Runde oder das Studieren des Laufplans grosse geistige Anstrengungen unternommen werden, und bei den Sportfreunden Martin und Flo kündigt sich zudem ein Problem mit der Achillessehne an. Stunde 31 bis 56: Wasserschaden Stunde 57 bis 120: keine Chance dem Biorhythmus Sportfreunde-City steht unter Wasser. Nach zwei Tagen allerbestem Frühlingswetter mit knalligen Temperaturen ist unser kleines Zeltdorf knöcheltief geflutet. Heftige Starkregenfälle suchen am Montagabend den südwestlichen Teil des Chiemsees heim, so dass sich unsere beiden Mädels Bonnie und Ilona samt den gerade ruhenden Sporties mit einer Aneinanderreihung spontaner Situationen auseinandersetzen müssen, die hauptsächlich das Abdichten von Zeltplanen, Wasserschöpfen, Gräben ziehen und das tunliche Abstandhalten zu allem was mit elektrischem Strom zu tun hat beinhalten. Wir habens geschafft! Nicht nur die Halbzeit, sondern, viel wichtiger: endlich unseren hinderlichen Biorhythmus zu schrotten! Es gibt kein Früh, Mittags, Abends, kein Tag und Nacht, kein Datum und keinen Wochentag. Wir denken und leben ausschliesslich in Runden. Wir sagen Guten Morgen am Nachmittag, essen Nudeln zum Frühstück oder ein Steak um drei Uhr morgens. Unsere Körper haben offenbar in so eine Art „Egal“-Modus umgeschaltet. Nahrungszufuhr und gelegentlich ein, zwei Stunden Schlaf müssen sein, aber wann genau, wie oft und in welcher Re- gelmässigkeit das passiert, spielt mittlerweile keine Rolle mehr. Bei einem Event wie einem siebentägigen Nonstop-Lauf ist das ungemein hilfreich! Stunde 121 bis 168: die letzte Meile Liebe Freunde, es ist der Morgen des 31. Mai 2014, und es verbleiben nur noch wenige Stunden bis zum Ende unseres siebentägigen nonstop-Marathons. Wir möchten die Gelegenheit nutzen und Euch jetzt schon mal ein riessengrosses Dankeschön für Eure grandiose Unterstützung aussprechen! Ob hier im Basecamp, draussen auf der Strecke oder online: ohne Euch alle hätten wir vermutlich niemals die Kraft und die Motivation gehabt, so lange durchzuhalten. Wir werden heute gegen 12:00 Uhr nach unserer letzten Runde auf dem Gelände der Chiemsee Schifffahrt in Prien einlaufen, und würden uns natürlich sehr auf ein Wiedersehen mit Euch freuen! Bis dahin, Eure Sportfreunde Simone, Markus, Martin, Marco, Roland, Stefan und Flo ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 29 Persönlich Persönlich Attler Leut` Attler Leut´ „Zeit um loszulassen“ - Wenn unsere Kinder erwachsen werden. Vor einigen Wochen erreichte uns der Beitrag von Roswitha Hutter, der uns sehr bewegt hat. Sie schildert darin ihre Erlebnisse beim Begleiten ihrer Tochter beim Erwachsenwerden: „Der Weg in die Selbständigkeit meiner Tochter war bisher die größte Herausforderung in meinem Leben. Damals als sehr junge Mutter war es mein Ziel, für mein Kind und auch ein Stück für mich, die Erziehung zu ihrer Selbständigkeit. Aber wie und ob das geht, wusste ich nicht! Ich vertraute und hoffte auf das Leben, den Glauben und die Liebe, die mich und mein Kind verband. Viele Hürden und Stolpersteine legten sich in den Weg. Aber wie soll es mit der Selbständigkeit funktionieren, wenn man als Mama immer eine „Glucke“ ist, und das Loslassen sehr schwer fällt? Was man liebt, soll man loslassen? Viele Fragen auf die es keine Antworten gab. Mein Ziel habe ich aber immer weiterverfolgt. Es war ein langer Weg, aber wenn ich zurückblicke hat sich alles gelohnt. Das wusste ich aber erst hinterher. Meine Beweggründe möchte ich nun kurz schildern: Die größte Sorge, oder nennen wir es auch Angst, war für mich das Älterwerden und nicht zu wissen, was mit meiner Tochter passiert, wenn es mich nicht mehr gibt! Soll denn mein jüngerer Sohn zeitlebens die Verantwortung für seine Schwester übernehmen? Er hat doch auch das Recht auf ein selbständiges Leben. Das war nicht mein Ziel. Meine Aufgabe als Mutter bestand darin, alles zu regeln für Susanne und auch für meinen Sohn. Die Zeit verstrich und aus meinem Kind by Wölk Stell dich doch bi tte kurz vor: Mein Name ist Ru by Wölk, ich bin 17 Jahre alt und Ausz der Attler Gärtner ubildende in ei. Wie kam es dazu ? Ich habe dort meh re re Praktika gemac ht. Was gefällt dir an deiner Arbeit beso nders? Die Kommunikatio n und das mensc hliche Verhalten tern und den Besc bei den Mitarbeihäftigten ist sehr gut. Es macht Sp oft zum Lachen ge aß und ich werde bracht, was in vie len anderen Betri zu oft der Fall ist. eben nicht all Jeder hat seinen Platz und seine Au funktioniert auch fgabe und so alles prächtig. Was wünscht du dir für deine Zuku nft? Dass die Gärtnerei immer munter un d ohne Probleme Für mich wünsch bestehen bleibt. e ich mir, dass ich nach meiner Ausb Arbeitsplatz finde ildung einen , der auch so supe r ist, und wo es au und lustige Stimm ch eine so gute ung gibt wie hier in Attl. Das wird aber nich t leicht sein. Mein e Meinung zu Attl: immer! Eine Familie für Foto: fkn Foto: tw Das Interview füh rte Thomas Witzkowsk i. Susanne Bruckmaier lebt seit knapp zwei Jahren im Rahmen des Ambulant Betreuten Wohnens in einer eigenen Wohnung und führt ein selbstbestimmtes selbständiges Leben. wurde eine erwachsene Frau, mit all den Träumen, Plänen und Sehnsüchten für die Zukunft, die jeder Mensch auch ohne Handicap hat. Stundenlange Gespräche und Stärkung des Selbstbewusstseins aber auch Zweifel, die immer wieder aufkamen, waren an der Tagesordnung. Irgendwann aber war es soweit! Susi bekam ein Angebot für ihre erste eigene Wohnung. Die hatte sie sich schwer erkämpft. Dabei möchte ich mich an dieser Stelle für den unermüdlichen Einsatz des ABW- und Attler Teams bedanken, ohne deren Hilfe dies alles nicht möglich gewesen wäre. Susanne lebt jetzt seit 16 Monaten in ihren eigenen vier Wänden in Wasserburg. Sie hat sich in der Zeit noch mehr zu einer selbständigen und unabhängigen jungen Frau entwickelt, die stolz ist auf ihr neues kleines Reich. Mit der Unterstützung des ABW-Teams und natürlich der weiteren Hilfe der Eltern bewältigt Susanne ihren Alltag nahezu problemlos. Mit Stolz kann ich sagen: es hat sich alles gelohnt. Alle Zweifel, Sorgen, Tränen, Angst und des Öfteren auch Hilflosigkeit haben sich verflüchtigt. In Ruhe alt werden dürfen „so Gott will“, ist für mich eine große Entlastung. Vielleicht spreche ich dem einen oder anderen aus der Seele. Wie heißt es so schön: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Unsere Kinder sind für unser Leben eine große Bereicherung, ohne sie wären wir nicht was wir heute sind. DANKE, dass es euch gibt!“ e-Eck z t i W s e n Celi Gehen zwei Nuller in die Sauna. Da sehen sie einen Achter. Da fragt ein Nuller: „Wie kann man in der Sauna nur einen Gürtel anziehen?“ 30 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Kurz-Interview: R u Gehen zwei Zahnstocher auf den Berg. Da kommt ein Igel vorbei. Da sagt der Zahnstocher: „Ich wusste gar nicht, dass da ein Bus hoch fährt.“ Foto: Hoeft den letzten Sport, der in er nd re ie in ein fasz Wrestling – Popularität gewinnt. an ig et ich Jahren st rn gründete llen Kämpfe to ein w is se b ie s d fen un erung zu sch. Wir tref ie ti d Aus Begeist m er m ta üb S n um 14 eine im Stüberl, er od e am 28.05.20 us ha im Monat zu . len dreimal zu diskutieren e ss ni eh ch es G d un rs Sta eizeitin sind der Fr se en m m sa ei B essen oder gemütlichen t. Ob Kuchen tz h se Bei unserem ge en er Stammtisc ine Grenz mensitzen: d m e sa m gestaltung ke zu ah e iln nd Te einer Ru gfan. Die lin st re W re einfach nur in en ne jed klei cherung für ialien können ist eine Berei für die Mater h lic ig d le ist kostenlos, hen. Kosten entste freuen. h mich sehr mer ab men würde ic m lgender Num Ko fo r er te eu un h Auf ic m r Ih e könnt Bei Interess 1/102434 reichen: 0807 er r h 18:00 U Euer Thomas Foto: Wagner Ganz schön heavy diese Boys! Vor 10 Jahren habe ich die Band „Die Heavy Boys“ gegründet. 2005 sind die ersten Songs gekommen. Seitdem habe ich viele Songs gesucht und geschrieben. Heute komponiere ich eigene Songs. Playback singe ich schon seit dem zehnten Lebensjahr. - Johannes Heinerich Witzkowski ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 31 Religiöses Leben Reliöses Leben Seelsorge in Attl Seelsorge in Attl Zu Besuch beim Katholikentag in Regensburg Vom 28. Mai bis 01. Juni fuhren wir nach Regensburg. Wir, das waren Samuel und Monika, Wolfgang, Susanne, Josef, Walter, Luggi und Karin, Markus, Gustav und als Betreuer Toni Helminger, Maria Aschbacher, Resi Krause-Huber, noch eine Maria und Hans Wenisch. Treffpunkt war um 13:45 Uhr in Reitmehring am Bahnhof, da der Zug um 14:00 Uhr abfuhr. Eine kleine Gruppe versammelte sich bereits am Bahnhof, doch o Schreck, wo war der Helminger Toni? Als das Taxi kam und Karin, Luggi, Maria und Toni abholen wollte, wollte Toni noch schnell Unterlagen aus seinem Büro in Attel holen und so fuhr ihm das Taxi fast vor der Nase weg. Aber Gott sei Dank ist er dann doch noch pünktlich nachgekom- men. So waren wir alle komplett. Dann sind wir mit dem Zug über Mühldorf nach Landshut und von Landshut weiter nach Regensburg. Am Mittwochabend war die Eröffnungsfeier, wo Gauck und Seehofer mit dabei waren und eine Eröffnungsrede hielten. In Regensburg hat es geregnet und es war kalt, die ersten zwei Tage lang, dann wurde es herrlich sonnig und warm. Am Freitagabend waren ich, Monika, Karin, Luggi und Toni bei einem Konzert von Bayern3 und wir hatten das große Glück: wir bekamen Plätze ziemlich weit vorne und wir durften etwa fünf Meter vor der Bühne sitzen und es war echt ein Riesen Erlebnis, so nah dran an den Stars, die man sonst nur im Radio hört. Einfach Klasse! Fotos: ah Am anderen Tag haben wir alte Kirchen angeschaut und waren in einem Gottesdienst, wo wir den Bischof Bischof trafen, Wir kannten ihn bis jetzt nur vom Sagen, aber er kam auf uns zu und sagte: „Ja, die Attler, wie schön“, schüttelte uns die Hände und lachte freundlich. Es war sehr schön, aber erst hatten wir uns alle gewundert und gedacht, wir haben uns verlaufen, weil links und rechts herum lauter Polizisten in der Kirche waren. Es war ein Gottesdienst, an dem der Polizei für gute Taten gedankt wurde. Am Sonntag dann war ein Abschiedsgottesdienst in einem großen Stadion, mit tausenden von Menschen. Es war richtig schön! Liebe Grüße, Monika und Samuel Wallfahrt der Caritas-Werkstätten nach Maria Eich Am 14. Mai haben fünf Beschäftigte der Inntalwerkstätten zusammen mit zwei Betreuern an der Wallfahrt der Caritas-Werkstätten zum bekannten Münchner Wallfahrtsort Maria Eich teilgenommen. Simon Abinger, ein Beschäftigter der KFZ-Werkstätte berichtet darüber: „Wir sind gemeinsam mit vielen anderen ca. 8 km von Lochham nach Maria Eich gegangen. Gott sei Dank hat es noch rechtzeitig des Regnen aufgehört und die Sonne ist rausgekommen. Fotos: Regina Mittermaier Ein Gottesdienst unter freiem Himmel Gemeinsame Andacht mit Soyener Kinderchor „Wir sind alle Sonnenkinder“. Das Eingangslied beim Wiesen-Gottesdienst in Dirnhart hätte nicht passender sein können. Die Kinder und Jugendlichen der Außenwohngruppen in Pfaffing feierten gemeinsam mit Kindern aus Soyen bei besten sommerlichen Temperaturen eine stimmungsvolle Andacht. Pastoralreferent Anton Helminger be- gleitete den Gottesdienst und segnete die Kerzen, die die Jugendlichen der Wohngruppen mitgebracht hatten. Auf Decken und Bierbänken nahmen die Kinder und Jugendlichen Platz und der Kinderchor aus Soyen machte mit vielen bunten Liedern den Gottesdienst zu etwas ganz Besonderem. Lissi Lohmeier-Hildgartner hatte den Es wurde auch ein Jesusbild mitgetragen und bei einer Pause (Station) hergezeigt. In Maria Eich feierten wir gemeinsam Gottesdienst mit Anne Kunstmann. Sie ist in der Diözese zuständig für die Pastoral für Menschen mit Behinderung. Der Abschluss war ein gemütliches Beisammensein beim Mittagessen in einer großen Wirtschaft. Uns hat dies alles sehr gut gefallen.“ Foto: Wagner Wie wollen Menschen mit Behinderung leben? Großer Aktionstag im Bayerischen Landtag Fotos: ah 32 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Jeder Teilnehmer hat so ein schönes Wallfahrtskreuz aus Holz bekommen. Inklusion ist ein Schlagwort geworden. Was aber bedeutet das gemeinsame Leben, Lernen und Arbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung für unsere Gesellschaft? Dieser Frage stellte sich die Landesarbeitsgemeinschaft Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie Bayern (LAG CBP) mit einem Aktionstag im Gottesdienst im Freien organisiert. „Es ist schön, wenn wir mit den Jugendlichen gemeinsam im Freien an Gott denken können“, so die Heilerziehungspflegerin. So gestaltete sich die Andacht in Dirnhart zu einer besonders ansprechenden Feier mit vielen schönen gemeinsamen Momenten und Gedanken. - re Bayerischen Landtag. Mit Informationsständen stellten sich unterschiedlichste Projekte aus ganz Bayern vor, die mit verschiedenartigen Ansätzen Menschen mit Behinderung Teilhabe ermöglichen wollen – immer mit den Betroffenen, nicht über deren Köpfe hinweg. Auch die Stiftung Attl hatte bei dieser Veranstaltung einen eigenen Stand. Zum Thema Partnerschaft und kirchliche Segnung berichteten die Paare Ludwig Fritz und Karin Keller sowie Andi Puchtinger und seine Gefährtin Sylvia über ihre Erfahrungen. Beide Partnerschaften bestehen schon viele Jahre und die Paare bestätigten ihr Zusammensein jeweils mit einer kirchlichen Segnung. Groß war das Interesse der Besucher des Aktionstags am Attler Stand. Begleitet wurden die beiden Paare von Anton Helminger, Pastoralreferent und Seelsorger der Stiftung Attl, der auch die kirchliche Segnung von Andi und Sylvia vorgenommen hatte, und von Erika Dumler, die in der Stiftung Attl Paare in Beziehungsfragen begleitet. - re ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 33 Nachruf Nachruf im stillen Gedenken im stillen Gedenken Besonders liebte er die Lieder von Simon and Garfunkel. Am 26.5.14 verstarb Simon unerwartet in seinem gewohnten Lebensumfeld, er wurde am 26.6.2014 in München beigesetzt. In stiller Trauer und großer Betroffenheit nehmen wir Abschied von unserem ehemaligen Direktor Alfred Kettner. Alfred Kettner Direktor der Stiftung Attl i. R. * 25. April 1925 † 24. Juli 2014 Alfred Goede *11.11.1925 in Lauterbach-Schlitz †28.5.2014 in Mühldorf Alfred Kettner begann im August 1970 seine Tätigkeit und war bis zu seiner schweren Krankheit im März 1981 Direktor der Stiftung Attl. In dieser Funktion war er maßgeblich am Aufbau der Einrichtung beteiligt. Dabei leistete er intensive Pionierarbeit. In seine Wirkungszeit fallen: • 1975: Neubau eines Wohnheimes für ältere Menschen mit Behinderung. Es ist heute Zentrum des Wohnbereiches „Pater-Rupert-Mayer“. • 1979: Anerkennung der „Werkstatt für behinderte Menschen“ (WfbM) nach dem Schwerbehindertengesetz. • 1981: Neubau der „Förderschule zur individuellen Lebensbewältigung“ mit Turnhalle, Hallenbad, Sport- und Spielgelände. Wir danken ihm aufrichtig für seine Hartnäckigkeit, Liebe, Fantasie und Geduld, mit der er beim Auf- und Ausbau und der Weiterentwicklung der Stiftung Attl vor allem zwei Ziele verfolgt hat: zum einen den Menschen mit Behinderung Geborgenheit und Heimat zu geben und zum anderen eine Bildungsstätte aufzubauen, in der die Menschen mit Behinderung die ihnen gegebenen Fähigkeiten bestmöglich entwickeln können. Er bleibt uns vor allem als großzügiger Mensch in Erinnerung; Bescheiden im Auftreten, getragen vom christlichen Glauben und größter Wertschätzung für Menschen mit und ohne Behinderung. Wir werden Alfred Kettner stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. Friedrich Seipel Franz Hartl Vorstand Berthold Mentrup Mitarbeitervertretung MAV In stillem Gedenken nehmen wir Abschied von unserer Mitarbeiterin und Kollegin Simon Engels *13.11.1978 in München, †26.5.2014 in Attel Simon wurde am 13.11.1978 in München geboren. Dort lebte er mit seinen Eltern und seiner Schwester, bis er im September 1989 in die Stiftung Attl zog. Er wohnte dort auf der Andreas- und der Martingruppe. Im Sommer 2001 wechselte er auf die Gabrielgruppe in das Casa Rossa. Er besuchte die Förderschule und im Anschluss erhielt er Einzelbetreuung durch die Förderstätte. Ausgedehnte Spaziergänge genoss er besonders. Zu seinen Leibspeisen zählten Gummibärchen, Kekse und Erdnusscreme und dazu auch immer eine Tasse Kaffee, die er besonders liebte. Sein lautes Lachen war oft ansteckend. Alfred Goede wuchs mit seinen Geschwistern in der Gegend von Schwerin auf. Dort verbarchte er auch viel Zeit bei Familie Bulisch, die eine Landwirtschaft besassen. Besonders Gertraud Bulisch blieb ihm Zeit seines Lebens in guter Erinnerung. 1940 zog er nach Baden bei Wien, nach dem 2. Weltkrieg verschlug es ihn in die Gegend um Dachau. Nachdem sein Vater und seine Geschwister bereits verstorben waren, musste er 1970 mit seiner Mutter in ein Altenheim einziehen. 1980 erfolgte dann sein Einzug in die Stiftung Attl, zunächst in die Danielgruppe und wenige Jahre später in die Hubertusgruppe, in welcher er über drei Jahrzehnte verbrachte. Von 1981 bis 1994 arbeitete er in der Attler Weberei. Nach seiner Berentung waren es vor allem die Angebote für Senioren der TSH, denen er gerne und häufig nachging. Besonders schätzte er dort die Gesellschaft des damaligen Leiters Christian Eder. Gerne besuchte er seine Schwester in München, er liebte das Straßenbahnfahren. In seiner Freizeit bastelte er gerne mit unterschiedlichsten Materialien, strickte und nähte mit der Nähmaschine. Im Gruppenalltag half er gerne in der Küche beim Schälen von Äpfeln und Kartoffeln. Alfred war ein einzigartiger Mensch mit großer eigener Persönlichkeit, der bei uns eine große Leere hinterlässt und immer in guter Erinnerung bleiben wird. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Alfred am 28. Mai im Krankenhaus Mühldorf. Anni Neumayer *25.04.1938 Von der Erde bist du gegangen, doch in unseren Herzen lebst du weiter. Thomas Aumüller *30.12.1920 †14.03.2014 Manfred Kecht Frau Neumayer war in der Jahren 1988 bis 1998 in unserer Küche tätig. Wir werden sie stets in dankbarer Erinnerung behalten. Friedrich Seipel Franz Hartl Vorstand *04.07.1947 †28.03.2014 Berthold Mentrup Mitarbeitervertretung Dieter Kopisch *04.08.1959 †01.04.2014 †06.05.2014 Wir werden Dich und Dein Lächeln nie vergessen. In liebevoller Erinnerung Deine Zenogruppe 34 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 Wir vermissen dich - dein Lachen, deine Liebe, deine Energie, deine Freundschaft. Wir werden dich immer in unseren Herzen tragen. Abschied nehmen von einem Menschen bedeutet Trauer und Schmerz, aber auch Liebe und Dankbarkeit. Deine Franziskusgruppe Es gibt Menschen, die vergisst man nie, wie weit der Tod sie auch getragen. Ein warmer Glanz von ihrem Wesen bleibt uns bewahrt allen Tagen. Deine Franziskusgruppe ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 35 Kultur! im Brauhaus • Kultur! im Brauhaus Kultur in der Stiftung Attl Kultur! im Brauhaus Konzertreihe erfolgreich fortgesetzt Into The Deep ANDIMA Ach Neu tung ! er T erm in! Martina Eisenreich & Andreas Hinterseher 11. Oktober 2014 • 20.00 Uhr Brauhaus Attl Kartenvorverkauf und Reservierung unter Tel.: 0 80 71 - 102-200 oder per Mail an : [email protected] Fotos: Wagner Mit zwei weiteren Konzerten im April und Juni wurde die Reihe „Kultur! im Brauhaus“ nun fortgesetzt. Während FOLKS mit ihren Interpretationen der legendären Songs Leonard Cohens das Publikum verzauberten, begeisterten Café Caravan mit zeitlosem Gipsy Swing ihre Zuhörer. Es ist wohl ihre einzigartige melancholische Atmosphäre, welche die Songs des kanadischen Dichters und SingerSongwriters Leonard Cohen so zeitlos macht. Das Quartett Folks präsentierte am am 26. April so etwas wie eine Werkschau des Altmeisters im Brauhaus Attel. Über vier Jahrzehnte umfasst die kreative Schaffensphase Cohens, der heuer seinen 80. Geburtstag begeht. Claudia Rucker-Müller, Ben Leinenbach, Robert Winkler und Jörg Müller führten mit ihrer Formation FOLKS das Publikum an diesem Abend durch eben diese vier Jahrzehnte. Als Rahmen diente Cohens Gedicht-Zyklus „A Thousand Kisses Deep“, den Folks analog auch ins Deutsche übertrug. Angefangen mit dem Klassiker „Suzanne“ aus dem Jahr 1967 führten Folks die Zuhörer in dieser Reminiszenz bis in die Gegenwart. Natürlich nicht ohne die vielen zeitlosen Klassiker Cohens wie „Bird On A Wire“, „Chelsea Hotel“ oder „Halleluja“, die auch heute immer noch von vielen Künstlern gecovert werden. Folks setzen bei ihren Interpretationen auf eine überwiegend rudimentäre Be- setzung aus Gitarre, Kontrabass, Piano und Gesang. Ab und zu greift Jörg Müller zum Akkordeon oder seine Frau Claudia zur Ukulele. Sonst ist da viel Raum für abwechselnden bis dreistimmigen Gesang, der viel Platz lässt für den Flair, der Cohens Werke so zeitlos und einzigartig macht. Folks schaffte auf diese Weise im Brauhaus Attel genau das, woran viele Interpreten von Cohens Musik scheitern. Sie schafften eine Stimmung, ein Gefühl und eine musikalische Umgebung, die dem Eindruck des Orginals sehr nahe kommt, ohne aber den Meister zu kopieren. * Das Konzert von Café Caravan hätte eigentlich auf dem Kirchhof neben dem Brauhaus stattfinden sollen. Doch dem machte ein heftiger Regenschauer einen Strich durch die Rechnung. So zogen Knud Mensing (Gitarre), Michael Vochezer (Gitarre), Manolo Diaz (Bass) und Jurek Zimmermann (Klarinette, Saxophon) kurzerhand ins Brauhaus um und präsentierten zwei Stunden lang in der Tradition von Django Reinhardt Gipsy Swing vom Feinsten. Keine unnötige Effekthascherei war hierbei geboten. Virtuos zeigten die vier Musiker, die auch immer wieder als Solisten brilllierten, dass diese Musik bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat. Dafür gab es nicht nur viel Beifall vom Publikum, sondern auch die entsprechenden musikalischen Zugaben. Die Reihe „Kultur! im Brauhaus“ wird am 11. Oktober mit Martina Eisenreich und Andreas Hinterseher fortgesetzt. - mjv Bereits das zweite Mal im Brauhaus: die Musiker von Café Caravan. Von links: Jurek Zimmermann, Manolo Diaz und Knud Mensing. ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 37 QM für alle in Leichter Sprache Wir waren in Caorle! Fotos: Wohngruppen Berlin, Berlin, w Q M Inforeihe: Das ABC zur Qualität in Attl Zahlen - Daten - Fakten von Gerhard Hermann Manche Menschen sagen: Es gibt zu viele Veranstaltungen in der Stiftung Attl. Darüber kann man streiten. Doch wie viele Veranstaltungen sind das eigentlich? Lesen Sie den ZDF-Bericht! ZDF ist eine Abkürzung im Qualitätsmanagement. ir fuhren nach B erlin!!! Startaufstellung un seres kleinen Ausfl uges zusammenge el- und Paul Miki setzt aus SamuGruppe waren Us wir auch schon chi Liersch, Chris dlowski, Helmut tian Gross, Gert Sc in Berlin. Nachde Fangmann, Petra him wir in unser Ho dammer Platz ein Hageneder, Seve Renauer und Stef tel am Potsgecheckt waren, rin Martl, Johann an Schwertberge m es achten wir uns au um r. An di lass für die Reise unserer langjährig e Stadt unsicher ch schon auf, war der Umzug zu en Samuelgruppe m ac he n. Nach einem kurze machten wir uns nbewohnerin Us bis dorthin 18 Ja n Frühstück auf den Weg, um chi Liersch, welch hre auf der Samue den Tag optimal e können. Vorbei am lgruppe wohnte. ten wir uns gemein ausnutzen zu Am 13.3.2014 mac Potsdamer Platz sam früh am mor hin Richtung Bran Zwischenstopp be gen auf die Sock denburger Tor, im Currywurststa en nach München nd und weiter zu Dort angekommen m Bundestag! bekamen wir ein an den Flughae sehr nette Führ für Menschen mit ung (speziell Behinderung), ni fen und starten cht zu lang, nicht richtig. Leider ha zu kurz, genau ben wir Frau Mer unsere Reise in kel nur in Form ein an ihrem Büro ge es Türschildes sehen, was jedoc die Hauptstadt. h nichts im Verg Christian Gross´ leich zu Herrn Showeinlage am Für einige un Brandenburger To ihm ein Geistesbl r war. Dort kam itz und er fing an serer Bewohner „I´ve been lookin von David Hasselh g for Freedom“ of war es das erste f zu singen und die Show war pe ging es dann im rfekt! Weiter Doppeldecker To Mal im Flugzeug, uribus vorbei an digkeiten die Berli allen Sehenswürn zu bieten hat. was die Sache Endstation war Da s KaDeWe, wo wi natürlich sehr r uns noch stärkte stießen wir auf un n. Gemeinsam sere Uschi an. De spannend gestalr letzte Tag war eh entspannt. Wir wa er ruhig und ren noch gemein tete. Start über sam am Checkpoi ben uns die Mauer nt Charlie, haangeschaut und So standen, Usch i uvenirs gekauft. Al war es ein riesen les in allem Spaß und kann nu lachte sogar und r weiterempfohlen die Bewohner ko werden. Auch nnten sehr viele po hatte Spass! Und sitive Eindrücke m zehren noch heut itnehmen und e von dem Kurztrip nach zirka einer , welcher unter an einen großen Bild derem durch er ra Stunde hmen auf der Pa waren ul-Miki Gruppe ve de. - Paul-Miki& Samuelgrupp rewigt wure Das heißt: Zahlen, Daten, Fakten. Wer die Zahlen kennt, kann besser mitreden! Der ZDF-Bericht aus der Stiftung Attl: 1200 Plätze gibt es in unseren Lebensbereichen Wohnen, Lernen, Arbeiten, Pflegen. Manche Plätze werden von einer Person sowohl dort wie da genutzt. Zum Beispiel 1 Wohnplatz + 1 Arbeitsplatz. • 455 Bewohner in den Wohn- und Außenwohngruppen • 330 Beschäftigte in den Inntal-Werkstätten • 194 Kinder/Jugendliche in Schule, HPT und Integrationshort • 73 Bewohner im Altenheim Maria Stern. Weitere Plätze gibt es in der Förderstätte und Offenen Behindertenarbeit. 44 Jahre ist im Durchschnitt das Alter der Bewohner in unseren Wohnbereichen. 26 Aufnahmen neuer Bewohner/innen konnten im letzten Jahr zugesagt werden. 12 Berufseinsteiger im Berufsbildungsbereich der Inntal-Werkstätten sind im September 2013 in ihr Arbeitsleben gestartet. 16 Außen-Arbeitsplätze. Hier arbeiten Menschen mit Behinderung in einem Betrieb in der Region. Sie werden von den Inntal-Werkstätten der Stiftung Attl begleitet. 50 Menschen mit Behinderung, die zuhause wohnen, nutzen das Freizeitangebot der Offenen Behindertenarbeit in Wasserburg (OBA). 988 Die AWG Reitmering war in Tschechien ekommen sind, war das Als wir am Hotel Pyramida ang die diesem Moment Staunen groß. Jeder dachte in hier! ön sch l tota wohl das Gleiche: Es ist t waren, sehr gedor wir der in he, Wir haben die Woc , haben wir uns war el nossen. Weil es ein Wellnes Hot Schönste war, das h Doc täglich verwöhnen lassen. großen Park zum Spadass das Hotel einen schönen Park mit Rehen, Goldzierengehen und einen kleinen en hatte. Wir haben Tier fasanen und vielen weiteren piel waren wir in den Beis Zum t. viele Ausflüge gemach auch ein Besuch in der Städten Cheb und Egger und t fehlen. Dort muss man Porzellanstadt Selb durfte nich asst man etwas. verp st einmal gewesen sein, son einfach traumhaft war Es en: sag zu h Es bleibt nur noc schön. Beatrix Folkers 1 4 3 5 2 Juni in Caorle im GruppenurWir, die Vitusgruppe, waren Anfang Bungalows, in denen immer laub. Es war sehr schön. Wir hatten drei Zum Pool und Strand waren . drei Kinder und drei Betreuer schliefen Woche über auch super. die war er Wett es nur fünf Minuten und das n Tag beim Baden, der Pool Wir haben viel gemacht. Wir waren jede Ecke. Außerdem haben wir und das Meer waren ja gleich um die le gemacht. Einmal haben Caor und lo Shoppingausflüge nach Jeso anderen Jugendgruppen gewir sogar eine Schlagerparty mit den r viele Muscheln gesammelt macht. Die war toll. Wir haben am Mee haben wir uns alle Hennaal einm und waren Tretboot fahren, und rlich haben wir auch viel Pizen Abend gab es noch Tattoos auf unsere Körper gemalt. Natü e auch oft. Das war sehr lecker. Am letzt wurd illt gegr Und . ssen gege Eis und za und Nudeln he. Wir hoffen, das nächste Jahr wird war ein gelungener Abschluss der Woc Das nd. Stra am w rsho Feue ge riesi eine wieder so schön. Eure Vitusgruppe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Stiftung Attl tätig. • 663 Frauen und 325 Männer • 647 in Teilzeit (65%) • 35 Auszubildende • 27 im Freiwilligendienst. 43 Jahre ist im Durchschnitt das Alter der Mitarbeiter/innen (Stand: Juli 2014). • 376 Mitarbeiter/innen sind über 50 Jahre alt (37%). • 104 Mitarbeiter/innen sind über 60 Jahre alt (10%). 80 Ehrenamtliche Helfer unterstützen unsere Arbeit regelmäßig oder spontan. 925 32 550 40 Fortbildungs-Teilnehmer haben unsere 72 Kursangebote genutzt (2013). Verbesserungsvorschläge wurden von den Mitarbeitern seit 2012 eingereicht. Besucher nehmen jährlich an einer unserer rund 40 Führungen teil. Veranstaltungen zur Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung in der Stiftung Attl sind es in diesem Jahr. Eine davon ist das Attler Herbstfest. ATTL-BLATTL · Ausgabe #10 39 Dekor „Curves“ aus der aktuellen digital VISIONS Kollektion. ...wünscht viel Spaß mit der Sommerausgabe des Attl-Blattl! www.schattdecor.de