Ausgabe #10/2014

Transcription

Ausgabe #10/2014
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TIS
A
R
G
ATTL-BLATTL
DAS INFO-MAGAZIN FÜR MENSCHEN MIT UND OHNE BEHINDERUNG RUND UM DIE STIFTUNG ATTL
168h Chiemsee boahart
Die Wahnsinns-Tour der Sportfreunde Attl
10 Jahre Attler Hof
Vielfalt als Erfolgsrezept
Ausgabe #10/2014
Editorial
Inhalt
ATTL-BLATTL
CHRIS COLUMBUS
Ungeniert-Tour 2014
Editorial.................................................................................... 3
Nachrichten............................................................................. 4
24. Sept.
Wann ist ein Geldinstitut
gut für die Region?
CHRISTIAN
SPRINGER
Wenn es nicht nur in Geldanlagen
investiert. Sondern auch in
das gesellschaftliche Leben
in der Region.
Mit über 250.000,00 Euro jährlich engagiert sich die Sparkasse
Wasserburg in Sport, Umwelt, Soziales, Kunst und Kultur in der
Region. So tragen die Sparkasse Wasserburg und ihre Stiftungen
aktiv dazu bei, die Lebensqualität in der Region vielfältig zu
steigern. Das ist gut für die Region und alle, die hier leben.
www.sparkasse-wasserburg.de
MADISON VIOLET
TOUR 2014
13. Oktober
für die Region.
HaigerlohGut
Festschrift_1
18.05.10 20:07 Seite 2
25. & 26. Sept.
17. Oktober
Lauterbach 13
84431 Heldenstein
Tel. 0 86 36 / 71 39 · Fax 0 86 36 / 51 69
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•
Für das Plus am Menschen: Der Förderverein................. 7
10 Jahre Attler Hof - Vielfalt als Erfolgsrezept.................. 8
Aus den Inntal-Werkstätten.............................................. 10
•
Azubi-Austausch, 5 Jahre am Außenarbeitsplatz
TSH in Leichter Sprache......................................................12
Seelsorger, Begleiter und Freund....................................14
Pater Wagner geht in den Ruhestand
Aus dem Unternehmensbereich Lernen....................... 16
•
Sommerfest, Live Musik Now, Firmung
Afrikanische Trommelmusik und Ice Age.......................17
Der Grundstein ist gelegt!..................................................21
Nachrichten der Offenen Behindertenarbeit...............22
•
Veranstaltungsreihe, Aktionstag, Vernissage
Nachrichten........................................................................... 23
•
Basketballtraining, Bierprobe, Gedenkstätte
12. Attler Lauf.......................................................................24
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Friedrich Seipel, Franz Hartl, Tanja Langhans, Anna-Lena Springer, Stephanie Traoré, Samuel Hoeft, Herbert Prantl-Küssel, Vinzenz Füss, Johannes
Heinerich, Ruth Röder, Kurt Hiebl, Christine Terla, Ramona Mühlbauer,
Gaby Leonard, Karin Erhardt, Karin Lindner, Renate Philippczik, Veronika
Holzinger, Uwe Grünwald, Andrea Birlin, Petra Hageneder, Markus Zeidler,
Roswitha Hutterer, Thomas Witzkowski, Celine Deschl, Monika Latein, Samuel Zahn, Anton Helminger, Simon Abinger, Regina Mittermaier, Gerhard
Herrmann, Beatrix Folkers sowie die Wohngruppen Zeno, Gabriel, Hubertus, Franziskus, Vitus, Paul-Miki und Samuel.
Countryfest............................................................................ 25
Burgfest.................................................................................. 25
Firmgruppen in Attl.............................................................26
Die Förderstiftung................................................................ 27
Der Beirat am Heim............................................................. 27
168h Chiemsee boahart....................................................28
•
Die Wahnsinnsaktion der Sportfreunde Attl
Attl persönlich......................................................................30
Ihr kompetenter Partner für
• Neubau
• Umbau
• Ausbau
• Sanierung
•
Auflage
2.500 Exemplare
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
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Liebe Leserin,
lieber Leser,
es ist ein kleines Jubiläum. Das zehnte ATTL-BLATTL hat zwar
vier Monate auf sich warten lassen. Dafür steckt aber wieder
jede Menge drin. Das ist ja auch kaum verwunderlich, wenn
man bedenkt, was in den vergangenen Wochen und Monaten
bei uns in der Stiftung los war.
Da sind nicht nur das Maibaumfest, das 10jährige Jubiläum
des Attler Hofs und der Attler Lauf. Auch unser Herbstfest wirft
schon wieder seinen langen Schatten voraus.
Wir haben im Frühjahr Pater Karl Wagner nach über einem
Viertel Jahrhundert seiner seelsorgerischen Tätigkeit verabschiedet und in Wasserburg den Grundstein zusammen mit
der GWG für ein neues Wohnhaus gelegt.
Doch damit nicht genug. Wie Sie bestimmt dem Newsletter
oder auch der Tagespresse entnommen haben, nehmen wir
zum 1. September in den ehemaligen Räumlichkeiten der
Bernadettegruppe ein Clearinghaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Betrieb. Die Regierung von Oberbayern
hat bereits die Zusage für eine Betriebserlaubnis zum 1. September zugesichert, so dass dann in zwei Wohngruppen insgesamt sechzehn minderjährige Flüchtlinge vorübergehend
einen Platz finden können. Viele von ihnen sind aufgrund
eines Bürgerkriegs und der Flucht traumatisiert, wofür fachkundige Hilfe nötig ist. Das stellt nicht nur uns als Träger vor
neue anspruchsvolle Aufgaben sondern vor allem auch die
Kollegen, die sich entschieden haben künftig dort zu arbeiten.
Wir wünschen ihnen einen guten Start und viel Erfolg, wenn es
darum geht, den Jugendlichen aus den Bürgerkriegsregionen
zu einem Neuanfang zu verhelfen.
Susanne Bruckmaier, Ruby Wölk, Heavy Boys
Religiöses Leben.................................................................. 32
• Katholikentag, Wallfahrt, Wiesen-Gottesdienst
Und Ihnen, liebe Leser, wünschen wir viel Spaß mit der neuesten Ausgabe unseres ATTL-BLATTL.
Nachruf................................................................................... 34
Kultur im Brauhaus............................................................. 37
Gruppenurlaube...................................................................38
Layout: M. Wagner
2
Franz Hartl, Friedrich Seipel
Fußball, Mode-Taxi, InnTerschau
Neues Wohnhaus (in Leichter Sprache)...........................20
Redaktion
Unternehmenskommunikation
Michael Wagner
Tel.: 08071 102-117
E-Mail: [email protected]
Foto: Wagner
Vermischtes............................................................................. 6
Neues vom Berufsbildungsbereich................................ 19
Herausgeber
Stiftung Attl
Einrichtung für Menschen mit Behinderung
Attel 11 • 83512 Wasserburg a. Inn
www.stiftung.attl.de
Holzhausbau
Bus für Außenwohngruppe, Bienenhaus
Benefiz-Spargelschälen
Maibaum 2014..................................................................... 18
Impressum
Zimmerei • Holzbau
•
•
QM - Zahlen, Daten, Fakten.................................................39
Franz Hartl
Friedrich Seipel
Vorstand
Nachrichten
Nachrichten
aus der Stiftung Attl
aus der Stiftung Attl
Foto: Wagner
Mobil dank Meggle
Molkerei Meggle GmbH & Co. KG stiftet Bus für
Attler Außenwohngruppe
Pfaffing - An sich fehlt es ja den Kindern
und Jugendlichen in den neuen Wohnhäusern in Pfaffing an fast nichts. Die
jungen Menschen mit Behinderung sind
sehr gut in der Gemeinde aufgenommen
worden und auch sonst haben sie sich in
ihrer neuen Umgebung gut zurechtgefunden.
Seit einem Jahr hat die Stiftung Attl die
zwei Wohnhäuser, die insgesamt sechzehn Jugendlichen ein neues Zuhause
bieten, in Betrieb. Mit Außenwohngruppen konnte die Einrichtung für Menschen
mit Behinderung schon in vielen umliegenden Gemeinden auf positive Erfahrungen zurückgreifen, die einen Betrieb
solcher Wohnhäuser begünstigen. Doch
Vieles ist im Vergleich zu den Wohngruppen, die die Stiftung im Ort Attel selbst
betreibt, anders. So muss beispielsweise bei den Außenwohngruppen auf die
vorhandene Infrastruktur vor Ort zurückgegriffen werden. Das bedeutet zuerst
einmal für die Betreuten wie auch die
Mitarbeiter einen erhöhten Aufwand,
bietet aber auf der anderen Seite ein erhebliches Plus, wenn es darum geht, die
Selbständigkeit und vor allem die Inklusion von Menschen mit Behinderung voran
zu bringen.
Doch was hierbei eine wichtige Rolle
spielt, ist die Mobilität in die nähere und
mittlere Umgebung. Dafür hat jetzt die
Wasserburger Molkerei Meggle einen
VW-Bus gestiftet. Somit steht nicht nur
den ganz normalen Freizeitaktivitäten,
wie beispielsweise Ausflügen, nichts
mehr im Wege. Auch ganz normale Einkaufsfahrten und Erledigungen können
nun zusammen mit möglichst vielen betreuten Kindern geplant und realisiert
werden.
„Bei unseren Außenwohngruppen können wir nicht auf den vorhandenen Fuhrpark der Einrichtung zurückgreifen. Für
sie benötigen wir zusätzliche Fahrzeuge“,
meint der Leiter der Attler Wohnstätten
Herbert Prantl-Küssel. „So eine Spende
bringt für den ganz normalen Alltag der
Wohngruppen einen enormen Mehrwert.“ -mjv
Die Idee zu dem Bienenhaus kam dann
eher zufällig über einen Praktikanten,
der sich damit schon eingehender beschäftigt hatte. Also holten sich der Heilerziehungspfleger Karl Loibl und seine
Kollegen im Vorfeld viele Informationen
ein und bauten zusammen mit ihren Betreuten im Frühjahr das Haus. Bei denen
stieß das Projekt auf so großes Interesse,
dass man nun bald auf vier Völker erweitern möchte.
„Es gibt viele verschiedene Arbeitsprozesse, die zusammen mit unseren Betreuten erledigt werden können“, berichtet Konrad Stemmer. „Wichtig ist es uns
auch den Kreislauf, angefangen vom Bau
des Hauses, der Arbeit der Bienen bis hin
zum fertigen Honig und Bienenwachs zu
vermitteln.“
Die beiden Völker in der Stiftung Attl
gehören zur Art der friedlichen Bienen.
Angst, von ihnen gestochen zu werden,
muss man also bestimmt nicht haben.
-mjv
Benefiz-Spargelschälen: Pfiffige Idee mit langer Tradition
Normalerweise widmet sich der Verein der Köche im Landkreis Rosenheim der Pflege der Kochkunst und der Geselligkeit. Doch an
einem Tag im Jahr treffen sich die Köche im Wasserburger Großmarkt Singer zu einer ganz besonderen Veranstaltung: dem
Benefiz-Spargelschälen. So auch am Samstag, den 10. Mai.
Die Idee dahinter ist eigentlich ganz einfach. Kunden, die dort
den saison-frischen Spargel kaufen, können sich diesen auf
Wunsch gleich von den Köchen schälen lassen. Somit entfällt
die lästige Arbeit zuhause und dafür spenden die Kunden einen kleinen Betrag zugunsten eines sozialen Zwecks.
„Seit siebzehn Jahren schälen wir hier einmal im Jahr den
Spargel“, meint Karl Heinz Kohler, Vorstand des Vereins der
Köche. „Mit den Beträgen haben wir unter anderem schon
den Silberstreifen, die Arbeiterwohlfahrt, den Kinderschutzbund und die Aktion für das Leben unterstützt.“ Auch die Stiftung Attl zählte schon mehrfach zu den Begünstigten.
Flotte Bienen in
der Stiftung Attl
Förderstätte nimmt
Bienenhaus in Betrieb
Bienen gelten ja im Allgemeinen als
fleißig. Dass sie zudem aber auch einen
therapeutischen und sogar pädagogischen Nutzen haben können, ist neu.
Mit dem Betrieb eines eigenen kleinen
Bienenhauses geht die Förderstätte der
Stiftung Attl nun neue Wege.
Mit vorerst zwei Bienenvölkern ist das
Bienenhaus, welches Mitarbeiter und
Betreute gebaut haben, nun in Betrieb
genommen worden. Über ein halbes Jahr
der Vorbereitung war dafür nötig. Auch
das notwendige Grundwissen mussten
die neuen Imker erst bei erfahrenen Kollegen erwerben. Deutschlandweit gibt es
nach wie vor zu wenige Bienen. Der ausschlaggebende Grund für dieses Projekt
war jedoch ein anderer.
4
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
„Ich bin ein Gourmeggle.“
Foto: Wagner
Die neuen Jungimker vor ihrem Bienenhaus. Kreative Ideen sind bei der Förderstätte an der Tagesordnung.
„Wir betreuen Menschen mit Behinderung, die aus den unterschiedlichsten
Gründen keiner Arbeit in einer Werkstätte
nachgehen können“, meint Konrad Stem-
mer, Leiter der Attler Förderstätte. „Für
diese Menschen brauchen wir spezielle
Angebote und die unterschiedlichsten
Betätigungsfelder.“
Foto: Wagner
Seit 17 Jahren Spargelschälen für den guten Zweck.
Immer mit dabei der Küchenchef aus der Stiftung Attl
Helmut Feichtner (2. v. r.).
Heuer kommt es dort den Kindern und Jugendlichen in den
Pfaffinger Wohnhäusern zugute. Gerade bei der Freizeitgestaltung sind dort die Mittel oftmals knapp, so dass dort jeder
Euro willkommen ist.
Die Köche erhalten bei ihrem Einsatz für den sozialen Zweck
auch noch Unterstützung vom Edeka-Großmarkt Singer, der
die Spendensumme jedes Mal aufstockt sowie von der Firma
Adelholzner, die ihrerseits die Aktion mit einem Getränkeverkauf unterstützte.
Wieviel genau an Spenden so zusammen kommen, ist noch
nicht gewiss, da die Spendenübergabe erst in wenigen Wochen erfolgt. „Aber da kommt schon was zusammen“, weiß
Karl Heinz Kohler. „Eintausend bis fünfzehnhundert Euro sind
das meistens schon.“ - mjv
ATTL-BLATTL · Ausgabe 10
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Neues aus Attl
Neues aus Attl
Vermischtes
Vermischtes
Foto: fkn
Fußball Turnier in
Schönbrunn
Mode-Taxi – eine tolle
Idee setzt sich durch
Für das Plus am Menschen
Auch im Alter noch schick aussehen und sich ab und zu neu
einkleiden oder einfach mal wieder zum Shoppen gehen: das
möchten auch die Bewohnerinnen und Bewohner vom Senioren- und Pflegeheim Maria Stern.
„In unserer Pflegeeinrichtung wäre aber für viele unserer Bewohner eine Einkaufsfahrt aufgrund ihres hohen Pflegebedarfs
nicht möglich“, meint Heimleiter Christian Eder dazu. „Deshalb
haben wir den Besuch des Mode-Taxis bei uns organisiert.“
Nun kommt das Kaufhaus sozusagen direkt zu den Senioren
in Maria Stern. Eine tolle Idee, die nicht nur von ihnen, sondern
auch von deren Angehörigen gut angenommen wird und auch
in dieser Woche wieder auf reges Interesse stieß.
Bei individueller Beratung war da viel Zeit für passende Mode
und gefällige Accessoires in vertrauter Atmosphäre. - re
10.000 Euro – diesen stattlichen Betrag erhielt bereits im vergangenen
Herbst das neue Wohnhaus für Kinder
und Jugendliche der Stiftung Attl in der
Gemeinde Pfaffing vom Förderverein
der Einrichtung.
Damit sollte ein wichtiger Teil der Außenanlagen finanziert werden. Nun
haben sich die Vorstände des Vereins
Alfons Willer und Bernhard Kaul selbst
davon überzeugt, was aus dem Vorhaben
geworden ist.
Herbert Prantl-Küssel, der in der Stiftung Attl den Unternehmensbereich Wohnen leitet, und der Hausleiter des Jugendwohnheims, Hans Hauner, informierten
in einem Rundgang durch die Häuser
ausführlich über den aktuellen Stand. Ein
hoher Qualitätsstandard und liebevoll individuell eingerichtete Bewohnerzimmer
garantieren den Bewohnern nun eine familiäre Atmosphäre zum Wohlfühlen.
Auch die Außenanlagen nehmen nach
und nach Gestalt an. Schon von weitem ist
der große Kletterturm in der Bürgermeister-Bodmeier-Straße zu sehen. Der Spielgarten ist vor allem auf die Bedürfnisse
der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten und überzeugt durch Barrierefreiheit
und behindertengerechte Spielgeräte.
Auch der Rasen wurde bereits angesät,
Am 10.Mai fand ein Fußball-Turnier in Schönbrunn bei herrlichem Sonnenschein statt. Es spielten der FC Attl, FC Algasing,
FC Schönbrunn, FC Hohenwart, OBA München und OBA Ingolstadt. Die Fußballer der Stiftung Attl erreichten einen erfolgreichen 6. Platz und gingen mit nur einer Niederlage und zwei Unentschieden vom Platz. Die OBA Ingolstadt gewann souverän
das Turnier, gegen die auch die Attler sich geschlagen geben
mussten. Freude am Fußball und der Fairness beherrschte den
Platz. Ein besonderer Dank gilt auch Florian (Heilerziehungspflege-Schüler), der wieder einmal als ehrenamtlicher Begleiter
der Fußballer tätig war. - vf
Foto: Wagner
Fahrräder für den
Integrationshort
Der Förderverein der Stiftung Attl
auf dem sich dann die sechzehn Kinder
und Jugendlichen mit Behinderung bald
austoben können.
Besonders erfreulich waren auch die
positiven Berichte über die ersten Erfahrungen zum Leben der betreuten Kinder
und Jugendlichen in der Gemeinde Pfaffing. Es scheint, dass hier hinsichtlich der
Umsetzung des Inklusionsgedankens ein
Glückstreffer gelungen ist.
Doch es sind noch weitere Anschaffungen notwendig und verschiedene Wünsche wie beispielweise ein Trampolin
oder Sonnenmarkisen offen.
Der Förderverein der Stiftung Attl e.V.
wurde 1989 gegründet und hat sich die
Aufgabe gestellt, die Lebensqualität von
Menschen mit Behinderung in der Einrichtung für Menschen mit Behinderung
zu fördern. Vereinszweck ist die finanzielle und ideelle Unterstützung der Stiftung Attl, verbunden mit solidarischem
Eintreten in der Öffentlichkeit für die Interessen von Menschen mit Behinderung.
Der Förderverein der Stiftung Attl möchte
natürlich weiterhin die neuen Kinderund Jugendhäuser unterstützen und hofft
deshalb auf neue Mitglieder.
Mehr Informationen über den Förderverein der Stiftung Attl finden sich auf der
Homepage www.stiftung.attl.de .- mjv
Foto (von links): Bernhard Kaul, Alfons Willer und Marion Berger vom Förderverein, Hans Hauner (Leiter der Kinder- und Jugendwohnhäuser)
Foto: hpk
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Jetzt, da der Sommer endlich Einzug in unseren Breiten gehalten hat, sind sie natürlich bestens zu gebrauchen. Gleich
drei Fahrräder hat das Geschäft Bike-Service Gruber in Haag
dem Integrationshort der Stiftung Attl in Pfaffing zukommen
lassen. Die generalüberholten Räder wurden von den Kindern
nicht nur begeistert angenommen, sondern werden auch sehr
viel benützt, wie Gaby Leonard vom Integrationshort berichtete.
Die Kinder bedankten sich ihrerseits mit einem selbst gemalten
Plakat. - re
Beitrittserklärung
Ja, ich möchte die betreuten Menschen und die Ziele des Fördervereins der Stiftung Attl e.V. unterstützen und erkläre hiermit
meinen Beitritt.
Name
Vorname
Anschrift
Foto: Wagner
InnTerSchau Wasserburg
Foto: Wagner
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ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Die Angebotspalette des Attler Hof ist vielfältig. Davon konnten
sich auch die Besucher der InnTerSchau in Wasserburg vom 9.
bis 11. Mai überzeugen.
Die Mitarbeiterr des Naturland-Betriebs zeigten dabei nicht
nur den Produktionsweg eines Attler Bio-Eis sondern boten
den interessierten Besucher auch Schmackhaftes aus der Attler
Produktpalette zum Verkosten an. - re
Ja, ich erteile hiermit den Auftrag zur Abbuchung des Jahresbeitrages von meinem Konto in Höhe von
€*
*) Der Jahresbeitrag beträgt mindestens 25,00 Euro, kann aber auch individuell über diesem Betrag liegen.
IBAN
Kontoinhaber
Kreditinstitut
Widerrufsbelehrung: Mit meiner Unterschrift bestätige ich, darüber informiert zu sein, dass ich diesen Abbuchungsauftrag jederzeit widerrufen kann.
Ort/Datum, Unterschrift
Ort/Datum, Unterschrift
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ARBEITEN
ARBEITEN
Inntal-Werkstätten
Inntal-Werkstätten
10 Jahre Attler Hof
Vielfalt als Erfolgsrezept
Er ist nicht zu übersehen. Zusammen
mit dem Attler Markt und der angrenzenden Gärtnerei bildet er das „Grüne
Tor“ am Ortseingang von Attel. Jetzt
feierte der Attler Hof sein zehnjähriges
Bestehen.
Über 300 Gäste kamen am Sonntag,
den 13. Juli, in die Stiftung Attl um gemeinsam mit den Betreibern und den
dort arbeitenden Beschäftigten dieses
Jubiläum zu feiern. Mit einem Festgottesdienst in der Attler Pfarrkirche St.
Michael und einem anschließenden gemeinsamen Mittagessen am Attler Hof
erinnerten die Verantwortlichen nicht
nur an die vergangenen zehn Jahre des
Naturland-Betriebs, sondern bedankten sich damit bei all ihren zahlreichen
Kooperationspartnern und Kunden, die
diese Erfolgsgeschichte überhaupt erst
möglich gemacht hatten.
Stiftungsvorstand Franz Hartl begrüßte
die Festgäste und hob das besondere
Engagement des verantwortlichen Leiters Peter Steinmüller und der pädagogischen Leitung Hermann Kühn hervor.
Seit jeher ist der Attler Hof ein Teil der
Inntal-Werkstätten der Stiftung Attl. Deren Leiter Martin Posch erinnerte, wie
Fotos: Wagner
Ein Fotoalbum mit Aufnahmen aus den vergangenen zehn Jahren gab es für
Abteilungsleiter Peter Steinmüller (hinten links) und den pädagogischen Leiter
Hermann Kühn.
auch im Anschluss der damals verantwortliche Bauherr Rainer Steidle, an
die einzelnen Bau- und Entstehungsphasen.
Eine Landwirtschaft hatte es in der Stif-
tung Attl eigentlich schon seit der klösterlichen Zeit gegeben. Bereits 1989
hatte man dann bereits vollkommen
auf die Bio-Produktion umgestellt und
arbeitete als zertifizierter NaturlandBetrieb. Das war vor 25 Jahren.
Doch der landwirtschaftliche
Betrieb spielte in den alten
landwirtschaftlichen Gebäuden
des ehemaligen Klosters eine
eher untergeordnete Rolle.
tungsleitern Alfred Eiblmaier und Wolfgang Slatosch stießen die beiden auf
offene Ohren und die Idee zum Neubau
einer Landwirtschaft am Ortseingang
von Attel nahm immer konkretere Züge
an. Doch nun stand man vor einer neuen Hürde. Ein Bauherr musste her. Jemand, der die verantwortliche Leitung
schultern konnte. Den fand man aber
schnell in den eigenen Reihen. Der damalige Leiter des Grünen Bereichs und
somit auch der Gärtnerei Rainer Steidle
übernahm die Bürde für den über eine
Million Euro teuren Neubau.
Nach einer Bauzeit von zwei Jahren
wurde die neue Landwirtschaft, der
Attler Hof, 2004 dann endlich in Betrieb genommen. Und das mit gerade
mal sechs Beschäftigten mit Behinderung. Heute sind es 28, mit denen das
zehnköpfige Team der Mitarbeiter die
Landwirtschaft betreibt. Dabei ist es
aber nicht nur gelungen, besonders
leistungsfähigen Beschäftigten einen
interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz zu bieten, wie Hermann Kühn bei seiner kurzen Rede
anlässlich der Feier betonte. „Wir haben es geschafft, auch Nischenplätze
für solche Menschen einzurichten, die
sich schwer damit tun in Gruppen zu
arbeiten.“
Vielfalt ist das Erfolgsrezept des Attler
Hof. Neben der Bio-Fleisch-Produktion
von Schwein und Rind gibt es nicht
nur den Ackerbau auf den zum Hof
gehörigen fünfzig Hektar Wiesen- und
Ackerflächen. Getreide und Kartoffeln
werden dort hauptsächlich geerntet.
Ersteres findet unter anderem im eigenen Brotbackhaus Verwendung, letz-
Um die 800 Hühner im Stall kümmert sich Steffi. Sie zähmt die Hühner, sodass
man ein jedes sogar in die Hand nehmen kann.
tere werden im angrenzenden Attler
Markt direkt vermarktet, wo auch alle
übrigen Produkte an den Kunden gehen.
Kreisläufe schließen
„Uns ist es wichtig, Kreisläufe zu schließen“, betont Hermann Kühn. „Die landwirtschaftliche Arbeit muss für unsere
Beschäftigten mit Behinderung nach-
Vielfältige Angebote
40kg Brot für den eigenen Bedarf werden hier jeden Donnerstag gebacken.
8
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Es war dem damals angehenden Heilerziehungspfleger und
Landwirtschaftsmeister Peter
Steinmüller zu verdanken, dass
sich dies ändern sollte. Gemeinsam mit Wolfgang Böhm
vom pädagogischen Fachdienst
der Stiftung Attl arbeitete er ein
Konzept für eine neue Landwirtschaft aus mit dem Ziel,
möglichst viele und vor allem
vielfältige Arbeitsangebote für
Menschen mit Behinderung zu
schaffen.
Bei den damaligen Einrich-
Über 300 Gäste kamen am 13. Juli 2014 zur Jubiläumsfeier zum Attler Hof.
vollziehbar sein. Dies gilt für die gesamte Fleischproduktion aber auch für
die Feldarbeit. Wenn man auf dem Feld
Ampfer entfernen muss, macht das erst
einmal keinen Sinn“, so der Heilerziehungspfleger. „Wenn dann aber das
geerntete Getreide seine Weiterverarbeitung im eigenen Backofen erfährt
und als Brotzeit zur Pause auf dem
Tisch liegt, ist das auch für einen Menschen mit Behinderung ein geschlossener Kreislauf, der nachvollziehbar ist.“
Dies gelte für die meisten Produktionsabläufe am Attler Hof.
Zwei weitere wichtige Standbeine bilden die Produktion von Brennholz und
Bio-Eiern. Bei beidem ist viel Handarbeit gefragt. Das ist auch wichtig, um
viele verschiedene Tätigkeitsfelder
für die Beschäftigten zu schaffen. Auf
den Einsatz von Maschinen wird da
bewusst verzichtet. 800 Hühner legen
jeden Tag bis zu 600 Eier, die von Hand
abgetragen, durchleuchtet, gestempelt
und verpackt werden. Mit einem Handkarren geht es dann auf die andere
Straßenseite zum Verkauf in den Attler
Markt.
Für den Landwirtschaftsmeister und
Abteilungsleiter Peter Steinmüller
ist die Arbeit ein Stück Lebensaufgabe, nicht nur dazu da, um damit Geld
zu verdienen. „Das ist Arbeit mit der
Schöpfung und der Natur und man erlebt immer wieder neue Sachen. Die
Menschen mit Behinderung bekom-
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
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ARBEITEN
ARBEITEN
Inntal-Werkstätten
men hier das Gefühl, dass sie hier
gebraucht werden“, schätzt er den pädagogischen Wert der Arbeit für die Beschäftigten. „Und am Ende des Tages
sieht man, was man geschafft hat.“
In den vergangenen zehn Jahren hat
sich der Attler Hof ständig weiter entwickelt. Nach dem Schweinestall und
dem Bau des Brotbackhauses hat
man die Gruppen der Beschäftigten
erweitert. Mittlerweile werden manche
sogar zum Arbeiten an der Motorsäge
ausgebildet. Für einige gab es auch die
Möglichkeit den Traktor-Führerschein
zu erwerben. Der Blick ist bei allen Beteiligten stets nach vorne gerichtet.
„Wir sind noch lange nicht am Ziel“,
meint Peter Steinmüller. „Es gibt noch
viele Ideen, die wir in der Zukunft umsetzen möchten.“ Und Hermann Kühn
ergänzt: „Es ist das Wichtige in der
Landwirtschaft, dass es stetig voran
geht und dass es auch immer wieder
Veränderungen gibt.“ -mjv
*
Inntal-Werkstätten
10 Jahre Attler Hof
Johannes Heinerich arbeitet
am Attler Hof und machte ein
Schnupperpraktikum beim
ATTL-BLATTL:
10 Jahre Attler Hof sind eine lange Zeit. Das feiern wir mit vielen
guten Freunden und Kollegen. Im
Attler-Hof-Team zu arbeiten und
dort das Team zu fördern ist unser
Leben. Das ist wunderschön.
Da verkaufen wir Eier, Holz und
Kartoffeln. Und ich, Johannes Heinerich, arbeite immer so gut mit,
wie es geht. Die Arbeit auf dem Attler Hof ist auch mein Leben. Ich arbeite dort
draußen und lasse mich von der Arbeit inspirieren. Morgens machen wir erst die
Einteilung. Manchmal muss ich die Schweine ausmisten, Holz sägen, aufrichten.
Im Moment ernten wir die Frühkartoffeln. Am liebsten bin ich beim Holz. Mit meinen Kollegen verstehe ich mich sehr gut. Auch die Chefs sind gut.
Um 9.00 Uhr machen wir Brotzeit. Da gibt es auch mal Brotzeit vom Hof: Wurst
und Brot. Alle 14 Tage misten wir auch den Hühnerstall aus. Im Attler Hof arbeite
ich mit vielen Freunden zusammen. Mir macht die Arbeit viel Spaß und ich gehe
gerne hin.
hatten dabei viel Spaß. Zudem konnten
sie noch mit Hilfe der Azubis Musterplatten verpressen, auch mit eigenem Dekor.
Am Nachmittag fand dann die „ fünfte
SchATTLer Gaudiolympiade“ statt. Es gab
fünf Teams (ein Azubi und ein Beschäftigter), die gegeneinander antraten. Es
wurde Büchsenwerfen, Ringewerfen und
Darten auf Luftballons gespielt.
Zum Abschluss der zwei tollen Tage wurde in der Schattoria gemeinsam gegrillt
mit Siegerehrung der Gaudi-Olympiade.
Jeder erhielt eine Medaille und die ersten
drei Platzierten sogar einen Pokal. Die
Freude war bei allen groß und wir traten
zufrieden und glücklich die Heimreise an.
Es war wieder ein tolle Begegnung und
eine wirklich hervorragende Truppe, die
schnell zusammen gewachsen ist, sich
gegenseitig unterstützt hat und viel Spaß
miteinander hatte. Danke an alle Beteiligten. - rr/kh
Besichtigung in Thansau
Foto: Wagner
Am 15. und 17. Juli diesen Jahres fand
das Projekt Azubiaustauch zwischen der
Firma Schattdecor in Thansau und den
Inntal-Werkstätten Attl bereits zum fünften Mal statt.
Bei diesem partnerschaftlichen Projekt
kommen die Azubis des zweiten Lehrjahres von der Firma Schattdecor einen Tag
lang in die Inntal-Werkstätten und arbeiten unter der Anleitung eines Beschäftigten Seite an Seite. Folgende Beschäftigte waren dieses Jahr die Anleiter: Peter
10
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Schweiger, Sven Akar, Thomas Pech, Benedict Oberst und Waltraud Ober.
Bei einem gemeinsamen Frühstück
konnten sich die Teilnehmer kennenlernen. Mit dabei waren noch die zwei Vorsitzenden des Werkstattrates, Dominikus
Kendlinger und Marcus Grünwald. Professionell stellten sie die Stiftung Attl, die
Werkstatt und die Aufgaben des Werkstattrates vor.
Anschließend sind die Beschäftigten
mit ihren zugeteilten Azubis in ihre Ab-
Am übernächsten Tag haben wir uns um
8.00 Uhr auf den Weg zur Firma Schattdecor nach Thansau gemacht. Dort wurden
wir am Empfang von den Auszubildenden
abgeholt und in die Schattoria (Kantine)
begleitet zum gemeinsamen Frühstück.
Die anschließende Firmenbesichtigung
war atemberaubend, da alles riesengroß
ist. Es ist sehr interessant, zu erfahren, wie
man die unterschiedlichsten Musterdekore herstellt. Nach einem gemeinsamen
Mittagessen durften die Beschäftigten
verschiedene Farbmuster kreieren und
Die Gaudi-Olympiade ist schon seit Jahren der traditionelle Abschluss des
jeweiligen Austauschs.
Hurra,
das Baby ist da!
Azubi-Austausch 2014
teilungen gegangen und haben dort den
ganzen Vormittag miteinander unterschiedlichste Arbeiten erledigt.
Zum Mittagessen trafen sich alle wieder in der Kantine. Danach gab es eine
gemeinsame Führung durch die InntalWerkstätten.
Als Abschluss des ersten Tages konnte
jeder Beschäftigte und Azubi erzählen,
wie sie den Tag erlebt haben und welche
Eindrücke sie mitnehmen. Bei diesem
Erfahrungsaustausch merkte man sofort
die Offenheit und gegenseitige Annahme
zwischen den Azubis und den Beschäftigten.
Foto: rr
Foto: rr
„Endlich geschafft!“
Seit mehreren Jahren hat Christine Terla einen Außenarbeitsplatz bei Schattdecor in Thansau. Nun folgte für die
junge Frau der nächste Schritt in die
Selbständigkeit: die erste eigene Wohnung.
Seit dem 1. Juli 2014 wohne ich in einer eigenen Wohnung in Rosenheim. Wer
hätte das vor vier Jahren gedacht? - Viele
ehemalige Mitarbeiter und auch teilweise Mitarbeiter an meinem neuen Arbeitsplatz haben es mir nicht zugetraut, dass
ich in einer eigenen Wohnung wohnen
kann.
Viele meiner Freunde vom Eishockey
sagten: „Du schaffst es, wenn du daran
glaubst!“ So kam es dazu.
Ich bin sehr glücklich, dass es geklappt
hat. Es ist eine große Umstellung, dass
ich jetzt alles selber machen darf. Aber
es ist ein super Gefühl, dass nicht mehr
alles vorgeschrieben wird, was ich zu tun
habe.
An alle, die es sich zutrauen alleine zu
wohnen: Kämpft dafür! Es lohnt sich. Eure Tine
Hallo, wir heißen Ramona Mühlbauer
und Frank Bortolot.
Ich habe an einem Außenarbeitsplatz
im Kindergarten Zauberberg in Vogtareuth gearbeitet. Im Sommer wurde ich
schwanger und habe bis zum 19. Februar
2014 noch gearbeitet. Danach bin ich in
den Mutterschutz gegangen. Ich habe am
27.3.2014 um 13.19 Uhr in Rosenheim
unsere kleine Tochter Leonie auf die Welt
gebracht. Sie war 2910 g schwer und 48
cm groß.
Frank und ich sind sehr glücklich. Leonie ist unser ganzer Stolz, sie ist ein süßer
Wonneproppen.
Foto: fkn
Ich werde nun ein Jahr zuhause bleiben
und Elternzeit machen. Anschließend
fange ich wieder im Kindergarten Zauberberg zu arbeiten an, da ich ja meine
Tochter Leonie mitnehmen kann. Sie wird
dann in der Kinderkrippe betreut. Ramona Mühlbauer
Foto: Wagner
Fünf Jahren am
Außenarbeitsplatz
Seit nun schon fünf Jahren arbeitet
Martin Gerberich beim Spielzeughersteller Selecta in Edling.
Der 44-Jährige lebt in einer Außenwohngruppe bei Wasserburg. Von dort
aus macht er sich selbst jeden Morgen
auf den Weg zu seinem wenige Kilometer entfernten Arbeitsplatz. Und das nun
schon ein halbes Jahrzehnt. Von seinem
Chef, dem Geschäftsführer der Selecta
Spielzeug AG, Matthias Menzel, wurde er
dafür nun mit einer Urkunde geehrt. Matthias Menzel bedankte sich bei seinem
Mitarbeiter für die Zusammenarbeit.
Auch Ruth Röder von der Stiftung Attl,
die seit vielen Jahren die Außenarbeitsplätze für die Inntal-Werkstätten betreut,
überreichte im Namen des Vorstands und
der Werkstattleitung eine Urkunde sowie
Präsentkörbe für die Verantwortlichen bei
Selecta. - re
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ATTL-BLATTL
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in leichter Sprache
in leichter Sprache
Leichte Sprache:
Tagesstrukturierende Hilfsangebote
*
Was ist das eigentlich?
Nach der Arbeit kommt die Rente.
Dann bleibt viel Zeit übrig.
*
Wie kann ich diese Zeit für mich nutzen?
Für Betreute in Attl gibt es viele Angebote.
Dafür gibt es eine Abkürzung: T S H.
TSH
Handwerkliches
Hier wird mit verschiedenen Materialien gearbeitet:
Zum Beispiel machen wir Figuren aus Ton und
Gips.
Es gibt Arbeiten mit Holz und wir bauen Radios.
Aus Peddig-Rohr flechten wir tolle Körbe.
Wahrnehmung
Bei diesen Angeboten geht es in den
Erlebnisraum oder den SI-Raum.
Es gibt Massagen und ganz viel Entspannung.
Alle Angebote im Überblick:
Kochgruppen
Wir entscheiden gemeinsam, was gekocht
wird.
Frisches Obst und Gemüse kaufen wir
im Attler Markt.
Nach dem Kochen gibt es ein gemeinsames
Mittagessen.
Fotos: Wagner
Biografie
Wir sehen uns gemeinsam alte Fotos
und Filme an.
Es gibt Gespräche über die eigene
Vergangenheit und die eigenen Erinnerungen.
Wir sprechen darüber: so war das früher.
Schreiben, Lesen und Kommunikation
Wir führen Gespräche über Religion,
Feiertage und Rituale.
Hier kann man lesen und kurze
Geschichten schreiben.
Dazu benützen wir die Schreibmaschine oder
den Computer.
Das Team der TSH
Diese Drei machen die Angebote:
Therese Krause-Huber,
Ana Vorgič und Hubert Held.
Anmeldung zu den Angeboten und weitere Informationen:
Bewegung
Hier gibt es Spiele mit vielen verschiedenen
Dingen.
Zum Beispiel spielen wir mit Wurfpfeilen oder
gehen zum Kegeln.
TSH
Tagesstrukturierende Hilfsangebote
Attel 5 • 83512 Wasserburg a. Inn
Telefon: 0 80 71 102-285
E-Mail: [email protected]
*) Illustrationen © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013.
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ATTL-BLATTL
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Das besondere Porträt
Das besondere Porträt
In seinen Gottesdiensten für die Betreuten der Stiftung Attl ging es Pater Wagner
vor allem immer um Begegnung und Beziehung. Auch darum, die richtige Sprache und die richtigen Bilder zu finden,
um sie zu begleiten und den Glauben zu
vermitteln. „Es geht mehr um den ganzheitlichen Ansatz, auch wenn die Antworten auf die Fragen der Menschen nicht
immer streng nach dem Katechismus
ausfallen“, meint der Seelsorger dazu.
„Die Beziehungsebene ist wichtig. Wenn
die stimmt, dann darf man auch einmal
Fehler machen. Die Menschen müssen
aber spüren, dass man sie ernst nimmt.“
Eine prägende Zeit
Foto: Wagner
Seelsorger, Begleiter und Freund
Pater Karl Wagner geht in den Ruhestand.
von Michael Wagner
April 2014 - Auf dem Gang vor seinem
Arbeitszimmer stehen bereits die ersten gepackten Kartons. Jetzt sind es
nur noch knapp zwei Wochen bis zum
Umzug. Nach über 27 Jahren seiner
Tätigkeit geht Pater Karl Wagner in den
Ruhestand und verlässt somit die Stiftung Attl sowie die Pfarrgemeinde St.
Michael.
Es war der Auftrag der Seelsorge für
Menschen mit geistiger Behinderung, die
den Priester vom Orden der Redemptoristen in die Stiftung Attl führte. Schon wenige Jahre nach seiner Priesterweihe im
Jahre 1970 widmete sich der Seelsorger
in der Gemeinde-Mission Familien mit
behinderten Kindern. „Zu dieser Aufgabe
kam ich wie die Jungfrau zum Kind“, erinnert er sich schmunzelnd. Er begleitete
und unterstützte damals die Familien bei
Treffen und Veranstaltungen bis in die
Mitte der 80er Jahre hinein und kümmerte sich um die seelsorgerische Begleitung
von Förderschülern.
1986 kam er dann in die Einrichtung
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ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
für Menschen mit Behinderung. In einem
Praktikum arbeitete er Tage in Gruppen
der Stiftung Attl, beispielsweise in der
damaligen Johann-von-Gott-Gruppe. Pater Wagner beschreibt diese Zeit selbst
als sehr prägend für seinen weiteren Lebensweg.
Am 8. April 1942 in Ellwangen in BadenWürttemberg geboren, bekam er die erste
liturgische Schulung als Ministrant. Nach
seiner Schulzeit, die er überwiegend in
Bayern verbrachte, trat er mit 21 Jahren
der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen bei. In deren Haus in Gars am Inn
absolvierte er das Hochschulstudium
und wurde im Alter von 28 Jahren durch
Weihbischof Johannes Neuhäusler zum
Priester geweiht.
Als Seelsorger für die Behinderteneinrichtungen des Caritasverbandes in
der Erzdiözese München und Freising,
zu dem er 1986 berufen wurde, leistete
er Pionierarbeit. Er kam dabei nicht nur
in die Stiftung Attl. Einrichtungen in Rosenheim, Fürstenfeldbruck, Dachau oder
Schonstett gehörten ebenfalls zu seinem
Wirkungskreis.
Keine leichte Aufgabe
Sesshaft, wie er es selbst beschreibt,
wurde er erst 1994 in Attel. Als er dann
1998 zum hauptamtlichen Pfarradministrator der Pfarrei Attel St. Michael angewiesen wurde, erhielt er damit den Auftrag, die Stiftung mit ihren Betreuten und
die Pfarrgemeinde zusammen zu führen.
Eine nicht immer ganz leichte Aufgabe,
der sich der Seelsorger in seiner gesamten restlichen Amtszeit widmen sollte.
„Das war schon in den 90ern Inklusion
im Entwicklungsstadium“, meint Pater
Wagner heute. Die Arbeit mit Menschen
mit Behinderung hat ihn dabei sehr geprägt. „Obwohl ich damals so zögernd in
diese Aufgabe hineingegangen bin, war
das für mich ein Stück Lebensaufgabe.
Heute bin ich dankbar, dass ich damals
hineingeschlittert bin.“
Viele Personen und Persönlichkeiten
seien ihm in seiner Zeit in Attel begegnet.
Sie werden ihm noch lange in Erinnerung
bleiben. Unter den Betreuten der Einrichtung, wie auch bei den Mitarbeitern.
Viele schöne Dinge haben sich in dieser
Zeit entwickelt, sind gewachsen. Wie zum
Beispiel die lange Osternacht, die am vergangenen Karsamstag zum 25. Mal stattfand. Anfangs war er im Zweifel, ob so
eine lange Feier für die Betreuten machbar sei. Mittlerweile ist dieses Fest aber
schon lange ein großer Gottesdienst, zu
dem außer den Betreuten und Mitarbeitern der Einrichtung zahlreiche Familien
und Menschen aus der gesamten Umgebung auch von außerhalb der Pfarrei
kommen. „Wenn eine Feier so wachsen
kann, dann haben wirklich alle etwas davon. Bei der ersten Osternacht habe ich
die Tochter eines Mitarbeiters getauft“,
erinnert er sich. „Bei meiner Verabschiedung war sie jetzt auch wieder da.“
Die Pfarrgemeinde hatte zu seinen Ehren am Ostermontag 2014 noch einmal
zahlreiche Gäste in die Attler Kantine
eingeladen. Unter den Rednern und Gratulanten waren auch Wasserburgs erster Bürgermeister Michael Kölbl sowie
Vertreter der umliegenden Gemeinden.
Auch die Vorstände der Stiftung Attl
Franz Hartl und Friedrich Seipel ließen
die gemeinsame Zeit noch einmal Revue
passieren. Allein in den letzten Jahren
wurden viele Projekte im Bereich von
Einrichtung und Pfarrei verwirklicht. So
wurden nicht nur der Pfarrhof und das
alte Brauhaus saniert. Auch der Dachstuhl der Kirche, die Orgel oder der Friedhof der Pfarrgemeinde wurden erneuert.
Der Zugang zur Kirche wurde endlich
barrierefrei und die Pfarrkirche erhielt
nach Jahren eine neu gestaltete Atteler
Madonna in Form einer Neuinterpretation der Immaculata. Ein letzter Höhepunkt war mit Sicherheit die Altarweihe
durch den Erzbischof Kardinal Reinhard
Marx im vergangenen November.
Ein neues Leben in Würzburg
Auf die Frage, ob der Abschied mit
Wehmut verbunden sei, meint der Seelsorger: „Dieser Blick und die gesamte
Atmosphäre, die ist einem geschenkt
und hängt mit den Menschen hier zusammen. Das kann man nicht verpflanzen oder einfach mitnehmen. Auch im
neuen Leben muss es wieder Erlebnisse
geben.“
Für die Zukunft wünscht sich Pater
Karl Wagner, dass auch er einmal sitzen
bleiben können wird. Sitzen zu bleiben,
um endlich mal ein Buch zu lesen oder
eine Sache durch zu arbeiten, wie er es
nennt. Im Laufe vieler Jahre hat er sich
zahlreiche Notizen gemacht, die sich
gestapelt haben. Einiges davon werde
er wegwerfen, anderes dient dazu, bestimmte Dinge zu durchdenken oder
einen Gottesdienst gehe und es ist kein
Priester da?“, fragt sich der Geistliche. Er
ist sich nicht sicher, wie er dann reagieren wird, vor allem mit Hinblick auf den
Mangel an Priester in vielen Gemeinden.
„Ich glaube, da brauchen unsere Kirchenleitungen den Druck der Not, um
neue Wege zu gehen“, wünscht er sich.
Für die Stiftung Attl und ihre Betreuten,
für die er über die Jahrzehnte hinweg
Seelsorger, Begleiter und auch Freund
war, wünscht er sich, dass der hohe
Stand der Entwicklung der letzten Jahre
anhält. Dass man auch den Blick auf die
Dinge fern ab der finanziellen Aspekte
richtet und die Mitarbeiter immer auch
sensibel sind, was die religiöse Begleitung ihrer Betreuten betrifft.
Pastoralreferent Anton Helminger, der
auch schon seit mehreren Jahren hier
seelsorgerisch tätig ist, werde seine
Arbeit fortsetzen. Für die Pfarrei übernimmt neben dem Edlinger Pfarrer Hippolyte Ibalayam künftig ein Pfarr-Vikar
die Gottesdienste und die Seelsorge.
Foto: fkn
Zur Verabschiedung gab es für den Seelsorger nicht nur ein gemeinsames
Fest von der Pfarrgemeinde und der Stiftung Attl. Neben vielen Präsenten und
Einlagen überreichten die Vorstände der Stiftung Attl den obligatorischen Geschenkkorb zusammen mit einem ganz persönlichen Album, an dem die ganze
Einrichtung mitgewirkt hatte.
nochmal lebendig werden zu lassen und
zu sortieren. Ein Buch werde er auf alle
Fälle aber nicht schreiben. Eine Ahnung,
eine Erfahrung oder eine Vision hat sich
für ihn durch die letzten 25 Jahre gezogen, auf die er nun zurück blickt und die
noch einmal entdeckt werden möchte.
Wenn er nun im Mai in die Nähe von
Würzburg zieht, macht er sich Gedanken über seine zukünftige Rolle, die er
dort einnehmen wird. „Was ist, wenn
ich in eine Gemeinde komme, dort in
Pater Wagner schlendert noch einmal
durch seinen Garten. In letzter Zeit habe
er dessen Pflege ein wenig schleifen
lassen. Er zieht ja bald um. Hier ruhte er
sich immer aus, wenn Konflikte ihn bedrückten. Und weiter hinten, etwas versteckt, hat er einst ein kleines steinernes
Bänkchen angebracht. Eigentlich zum
Nachdenken, wie er meint. Aber wirklich
oft benutzt hat er es dann doch nicht.
Nur jetzt nimmt er dort für ein Foto Platz.
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LERNEN
LERNEN
aus dem Jahreslauf
aus dem Jahreslauf
Live Music Now
Unter dem Motto „Spielerei, Musik und
Ton – mit Sax und plus Akkordeon “fand
wieder ein Konzert aus der Reihe „Live
Music Now“ in der Aula der MakariusWiedemann-Schule statt.
Foto: gl
Sommerfest im Integrationshort
Bestes Wetter und beste Stimmung herrschten auch in diesem Jahr beim Sommerfest des Integrationhorts in Pfaffing. Über 70 Besucher, hauptsächlich Eltern
und Verwandte der betreuten Kinder. Die machten sich über Kaffee, Kuchen und
Getränke her, welche der Elternbeirat organisiert hatte. Besuch gab´s außerdem
von den Pfaffinger Außenwohngruppen und Bürgermeister Lorenz Ostermaier.
Für die vielen Kinder gab es nicht nur eine Hüpfburg und viele Spielmöglichkeiten. Ein fantasievolles Puppenspiel sorgte außerdem für Kurzweil. Der Erlös von
zirka 250 Euro kommt der Mensa des Integrationshortes zugute. - re
Foto: fkn
Verena Richter (Saxophon) und Zdravko
Zivkovic (Akkordeon), Könner auf ihrem
jeweiligen Instrument, verführten uns
mit schönen Melodien vom „Donauwalzer“ bis zu spritzigen Balkanliedern. Mit
einem Walzer und einem Tango sprang
dann der Funke über und viele Schülerinnen und Schüler begeisterten sich beim
Tanz. - re
*
Fotos: Wagner
Afrikanische Trommelmusik und Ice-Age
Kreativkurs zeigt Marionettentheater
Einleitend zieht die Gruppe des „Kreativkurs“ der Makarius-WiedemannSchule zu afrikanischer Trommelmusik ein und nimmt auf der Bühne
Platz. Dort begleiten die Schüler der
Grund- und Mittelstufe das Musikstück
rhythmisch mit Boomwhakers. Zwei
Mädchen, Lena und Julia, und spontan
Benny trauen sich eine Sondereinlage
zu. Abschließend legt Magdalena ein
„Trommelsolo“ ein, und alle ernten
reichlich Applaus.
Anschließend folgt ein kurzes Theaterstück „Die Wundernuss“ der BS3 mit
selbstgebauten Ice-Age-Marionetten.
Die Geschichte
Fotos: ke
Firmung der Jugendlichen vom Förderzentrum
Weihbischof Wolfgang Bischof in der Attler Hauskapelle
Nach langer Vorbereitungszeit kamen
am 10. April neun Schülerinnen und
Schüler der Makarius-Wiedemann-Schule in der Hauskapelle der Stiftung Attl
zusammen und feierten mit Weihbischof
Wolfgang Bischof und Pater Wagner den
Gottesdienst zu ihrer Firmung. Viele Gäste fanden sich ein, Verwandte und zahlreiche Freunde, um diesen besonderen
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ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Tag gemeinsam mit den Firmlingen zu
begehen. Mit Berta Koch hatten sich die
Schüler in den vergangenen Wochen gut
auf diesen Tag vorbereitet und folgten
den Worten des Bischofs aufmerksam.
Dieser fand schnell eine große Nähe
zu den Firmlingen, bezog alle mit ihren
Bedürfnissen mit ein und gestaltete die
Feier kurzweilig und sehr menschlich. In
bewährter Weise begleiteten Lehrkräfte
der Schule den Nachmittag musikalisch.
Anschließend konnte die empfundene
Freude bei einem Stehempfang in der
Aula der Schule nachklingen. Mitschüler
servierten den Gästen zu den Getränken
von ihnen zubereitete Häppchen. Von
allen Seiten war zu hören: Eine rundum
gelungene Feier. - kl
Eine übergroße „Wundernuss“ liegt auf
der Bühne. Sid liegt darauf und schläft.
Scrat will die Nuss als Futtervorrat in seinen Bau schaffen. Sid plumpst runter und
ist verärgert. Die beiden rangeln und verschwinden von der Bühne. Es folgen die
Mammuts Manni, Elli und Peaches, die
die Nuss als Fußball zum Spielen verwenden. Als ihnen langweilig wird, traben sie
zum großen Teich, um einen Rüssel voll
Wasser zu trinken. Der Geier entdeckt in
der Nuss sein verloren gegangenes Ei
und brütet vor Ort, bis er von Diego dem
Tiger weggejagt wird, der auf der Riesen-
Nuss als seinem Thron Platz nimmt.
Nacheinander kehren die Tiere zurück,
tanzen um die Nuss, die ihnen so viel
Freude bereitet hat. Die Nuss schwebt
nach oben und ein Bonbon-Regen ergießt sich als Finale über das Publikum.
burtstag von Renate zur Gaudi einen
Fuchsschwanz für Scrat bekam, war ich
fast beleidigt! Immer nur Ice-Age, IceAge! Aber als Scrat an den Fäden hing
und mit dem Kopf hin- und herwackelte,
da hab ich ihn mögen“.
Zur Entstehung
Wir haben uns anfangs immer wieder
Ausschnitte aus dem Film „Ice-Age“ angesehen und uns die Besonderheiten der
Figuren gemerkt. Dann hat sich jeder von
uns eine Figur oder ein Tier ausgesucht
und aufgemalt.
Aus Pappmaschee haben wir dann die
Einzelteile geformt. Das war sehr mühselig und zeitaufwendig. Sid hat einen
Birnen-Bauch bekommen und hervorstehende Kulleraugen. Peaches als jüngstes
Mammut kleine Stoßzähne und weißes
Schaf-Fell. Manni als ältestes Mammut
wurde riesengroß und schwerer als gedacht.
„Das merkten wir dann bei den Proben,
als mein Arm immer schwerer wurde“,
sagt Veronika.
„Den Geier hab ich erst als Geier erkannt, als er die schwarze Feder-Boa aufgeklebt bekam“, meint Rebecca.
Max fügt ganz nüchtern hinzu: „Zwischendrin hätte ich am liebsten alles
hingeschmissen. Und als ich zum Ge-
Resüme
„Bei der Aufführung waren wir aufgeregt, leider gab´s ein paar technische
Probleme mit der Musik. Die Proben waren sehr lustig, vor allem unsere Lehrer
mit den verstellten Stimmen zu hören.
Schön, dass wir vor Publikum gespielt
haben. Schön dass uns beim Auftritt eine
Klasse aus der Grundschule Griesstätt
besucht hat. Und es freut uns, dass die
Figuren noch eine Woche in der Aula hängen, bis wir sie mit nach Hause nehmen
können“. - rp
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
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ARBEITEN
Inntal-Werkstätten
Neues aus dem Berufsbildungsbereich
Ein Besuch bei
Veronikas Pferden
Mit dem Berufsbildungsbereich BBB
ging es unlängst auch einmal zu den
Pferden. Johannes Heinerich berichtet:
„Der Umgang mit Pferden: Wir sind mit
sechs Personen zu Veronika gefahren.
Dort lernten wir etwas über den Umgang
mit Pferden. Wir sind Cowboys und Cowgirls. Die Pferde hören viel besser als
Fotos: bbb
Werkstattbesichtigung in Algasing
Am 8. Juli 2014 sind wir mit der BBBGruppe nach Algasing gefahren und
haben uns die Werkstatt und Wohngruppen angeschaut. Dort haben sie uns einen Einblick gewährt, wie sie in Algasing
arbeiten und wohnen.
Wir haben uns dort die verschiedenen
Montagegruppen angeschaut, was sie
so alles produzieren.
Es gibt auch eine ganz besondere Abteilung, die „Kunst und Genuss“ heißt. In
dieser Abteilung füllen sie ihre eigenen
Liköre ab und verpacken auch Essig für
den eigenen Werkstattladen.
Auch in den verschiedenen Montagegruppen stellen sie alltägliche Sachen
her wie z.B. Fußbodenheizung, Zubehör
für Kosmetikartikel und Hundespielzeug.
In einer anderen Montageabteilung
haben sie Kinderspielzeug, Mobile, und
Topfuntersetzer hergestellt.
Nach der Besichtigung der Montageabteilungen haben wir uns das Gelände
angeschaut, das überschaubar war.
Dann sind wir noch zu einer Wohngruppe gegangen und haben uns da
mal umgeschaut, wie die Bewohner dort
leben.
Das besondere Highlight war das Mittagessen: Zur Auswahl standen Nudeln
mit Meeresfrüchten und Kartoffeln mit
Frischkäse. Das war sehr gut.
Am Schluss der Besichtigung haben
wir uns noch im Werkstattladen umgeschaut und den Likör probiert.
Im Großen war es ein super Erlebnis,
mal was anderes gesehen zu haben. Uwe Grünwald, BBB
Der Ausflug zum Pferdestall gehört zu
den beliebtesten Exkursionen.
Exkursion nach Raubling
Maibaum 2014
Wir vom BBB haben ausgemacht, dass
wir uns die Werkstatt in Raubling anschauen.
Wir sind in der Früh nach Raubling
in die Werkstatt gefahren und haben
uns erst mal vorgestellt. Danach sind
wir in den BBB-Raum der Werkstatt
gegangen und dann hat uns Frau Kühn
das erklärt. Anschließend sind wir zur
Brotzeit eingeladen geworden.
Nachdem sie uns alles erklärt hatte, haben wir eine Besichtigung gemacht durch die Wäscherei, Schreinerei,
Hauswirtschaft, Lager, Versand und die
Montage. Danach sind wir Mittagessen
gegangen
Der BBB-Raum in Raubling ist viel kleiner als unserer Raum. Frau Kühn war sehr
sympathisch und nett.
Wie machen das die anderen?- Das
ist immer wieder die Frage bei den
Exkursionen zu den benachbarten
Werkstätten.
Die kostenlose Brotzeit hat sehr geschmeckt aber es gibt wenig Auswahl.
Das ist bei uns in Attl besser.
An der Wäscherei hat mir die Maschine gefallen, wie diese die Bettlaken
faltet und bügelt. Und von der Wäscherei sind wir in die Montage gegangen.
Dort gab es einen kleinen BBB-Raum.
Da haben sie Waagen gemacht für ein
Puppenhaus.
In der Hauswirtschaft haben sie Essig und Öl abgefüllt. Sowas macht
die Hauswirtschaft in der Stiftung Attl
nicht.
Danach sind wir ins Versand-Lager,
wo sie ihre Produkte ins Ausland, z. B.
nach Amerika verschicken.
Anschließend sind wir danach zum Essen gefahren
Mir hat das gefallen, dass ich was anderes anschauen durfte. - Matias Linhard,
BBB
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Fotos: Wagner
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ATTL-BLATTL
Nachrichten
in leichter Sprache
aus der Stiftung Attl
Leichte Sprache:
Der Grundstein ist gelegt!
Neues Wohnhaus in Wasserburg
Jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache. Seit der Grundsteinlegung im vergangenen Mai wird in Wasserburg gleich
neben dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs gebaggert und gemauert was das Zeug hält. Hier entsteht ein neues Wohnhaus für Menschen mit Behinderung aus der Stiftung Attl. Doch der Bauträger ist diesmal nicht die Einrichtung selbst.
Die Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft der Stadt Wasserburg (kurz: GWG) errichtet das vier Millionen Euro teure
Gebäude um es dann an die Stiftung Attl zu vermieten.
Drei neue Außen-Wohn-Gruppen für 24 Menschen
Die Stiftung Attl bekommt ein neues Wohnhaus mitten in
Wasserburg.
*
Doch Attl baut das Gebäude nicht selbst.
Das macht die Firma GWG.
GWG bedeutet:
Gemeinnützige Wohnungsbau Gesellschaft.
Sie bauen Wohnungen für Menschen, die sich keine
teuren Wohnungen leisten können.
Wenn das Gebäude fertig ist, mietet es die Stiftung Attl.
Dann ziehen Bewohner von der Benediktus-Gruppe und
der Hubertus-Gruppe ein.
In das Erdgeschoss kommt eine Förderstätte.
Alle, die daran mithelfen, haben sich im Mai 2014 an der
Baustelle getroffen.
Sie haben alle zum Spaten gegriffen.
Damit wollten sie sagen: Jetzt fangen wir gemeinsam an!
Das ist wichtig! Denn die Menschen in dem neuen
Wohnhaus sollen sich in Wasserburg wohl fühlen.
Im Augenblick leben die zukünftigen
Bewohner übergangsweise noch in Außenwohngruppen in Waldwinkel. Doch
bei der Grundsteinlegung waren sie natürlich mit dabei. Und so konnten sich die
anwesenden Gäste schon mal ein Bild
davon machen, wer da künftig mitten in
der Stadt einziehen wird.
Der Vorsitzende der GWG in Wasserburg Josef Brandl zeigte sich erfreut, dass
das Wohnhaus so zentral gebaut werden
kann: „Diese Art der Inklusion ist bislang
noch einmalig“, so Brandl. „Wir sind sehr
glücklich, dass wir von der Regierung von
Oberbayern tolle Unterstützung erfahren,
um dieses gemeinsame Stadtleben zu realisieren.“
Drei Wohngruppen für insgesamt 24
Personen sollen in dem neuen Gebäude
künftig leben. Zudem sollen hier auch
noch sechzehn Förderstättenplätze entstehen.
Für die Stiftung Attl leitet Wohnbereichsleiter Rupert Ober das Projekt.
„Menschen mit schwersten Behinderungen und einem hohen Hilfebedarf werden künftig in Mitten der Stadt leben. Das
ist für die Stiftung Attl neu und stellt somit eine bereichernde Erweiterung dar“,
so der Heilpädagoge.
Als er hörte, dass die Stadt Wasserburg
eine Umgestaltung am Bahnhofsgelände
plane, ergriff er die Initiative und fragte bei der GWG nach, die ja als Profi im
Erstellen von sozialem Wohnraum gilt.
Dort waren die Reaktionen jedoch zuerst
etwas verhalten. Doch letzten Endes stieß
er mit seinem Vorhaben beim Vorsitzenden der GWG Wasserburg Josef Brandl
dann aber doch auf offene Ohren. Der
dritte Baustein im Puzzleteil für das neue
Wohnheim war dann die Stadt Wasserburg selbst. Als Grundstückseigner musste Rupert Ober deren obersten Vertreter,
Bürgermeister Michael Kölbl, mit ins Boot
holen. Und er hatte Glück. Die Stadt Wasserburg war bereit, für diesen Zweck das
Grundstück an die GWG zu übereignen.
Von der Regierung von Oberbayern gab
es dann noch zusätzliche Fördermittel
und so stand nach einer langen Vorbereitungszeit dem Bau nichts mehr im Wege.
Was den Einzug der Wohngruppen in
das neue Gebäude betrifft, zeigt sich Rupert Ober optimistisch. Er hofft auf eine
Fertigstellung bis zum Ende des nächsten
Jahres. „Es heißt, wenn die Bauleute erst
einmal auf dem Gelände sind, dann geht
es schnell. Da ist der akademische Vorbau meistens viel komplizierter.“
Für die Stiftung Attl bedeutet das Wohnheim in der Stadt Wasserburg einen
Die Baustelle im Mai 2014: Bald wird
hier der Rohbau stehen.
weiteren Schritt zur Inklusion der von ihr
betreuten Menschen. Denn schon seit
vielen Jahren legt man Wert darauf, in
vielen kleineren Wohneinheiten Betreuungsangebote vor Ort in den umliegenden Gemeinden zu schaffen.
Beispielhaft dafür sind nicht nur die
zahlreichen Außenwohngruppen sondern auch die Wohnangebote für Kinder
und Jugendliche in Edling und Pfaffing.
Dass sich nur der Personenkreis mit
leichteren Behinderungen für Wohnprojekte in Städten und Gemeinden eigne,
das hat sich mittlerweile als nicht richtig
erwiesen. Und so wird man in der Stiftung
Attl ähnliche Wohnprojekte und Angebote mit Sicherheit weiter verfolgen. - mjv
*
*) Illustrationen © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013.
20 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
ATTL-BLATTL · Ausgabe 10
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Fotos: Wagner
Nachrichten
Nachrichten
aus der Stiftung Attl
aus der Stiftung Attl
Offene Behindertenarbeit:
„Wie sorge ich für meinen Lebensabend vor?“
Im März und April fand eine Veranstaltungsreihe zu den Themen „Sterbebegleitung und Hospiz-Arbeit“ sowie „Patientenverfügung in leichter
Sprache“ statt. Eingeladen hatten
dazu die OBAs im Landkreis Rosenheim und der Jakobus-Hospiz-Verein.
Vor allem die Informationsveranstaltung am 2. April zum Thema Patientenverfügung fand großen Anklang. Im
Klostersaal der Gemeinde Rott fanden
sich ca. 50 interessierte Zuhörerinnen
ein. Das gemischte Publikum lauschte aufmerksam den Ausführungen der
Referentin Barbara Holler vom Diakonischen Werk über die rechtliche Seite
von Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung. Gabriele Schalk vom
Hospiz-Beratungsteam der Stiftung Attl
stellte eine Patientenverfügung in leichter Sprache vor. Diese konnte dann auch
gekauft werden. Viele Betreute setzten
sich offen und ohne Scheu mit diesem
Thema auseinander. Sie zeigten dies
durch viele Nachfragen.
Der Gesprächskreis am 4. April fand in
wesentlich kleinerem Rahmen statt. Es
Schon viel erreicht,
noch viel mehr vor.
Das war das Motto des Aktionstages am
5. Mai, zu dem die Aktion Mensch aufgerufen hatte.
Die OBA der Stiftung Attl nahm mit einigen Betreuten an der Veranstaltung in
Rosenheim teil. Dort hat die Behindertenbeauftragte der Stadt Rosenheim zusammen mit dem „Arbeitskreis Inklusion
- Menschen mit Behinderung mittendrin!“
auf dem Max-Joseph-Platz ein "Café der
Inklusion" veranstaltet. Es ging um die
Gleichstellung von Menschen mit und
ohne Behinderung, damit Inklusion und
Barriere-Freiheit bei uns in Deutschland
Wirklichkeit werden. Auf Stellwänden
wurden viele Informationen zu unter-
Fotos: Wagner
Ein Training mit dem deutschen Meister
Fotos: oba
Groß war das Interesse an den Vorträgen zum Thema Sterbebegleitung, Hospizarbeit und Patientenverfügung bei den Veranstaltungen in Rosenheim, Wasserburg und Rott.
zeigte sich, wie groß das Bedürfnis ist,
über die Fragen zu Sterben und Tod zu
reflektieren - und wie gut es auch tut,
diese großen Fragen aus seinem Leben
nicht auszuklammern.
Wer jetzt noch Fragen zu dem Thema
hat oder sich die Patientenverfügung
anschauen oder kaufen möchte, kann
sich gerne im Büro der OBA in Wasserburg melden; Tel.: 08071-921678. - ab
schiedlichsten Initiativen dargeboten. Ein
Zauberer zog Zuschauer in seinen Bann.
Und auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.
Die Betroffenen verteilten fleißig Informationsmaterial an die vorbeigehenden
Passanten und machten sie auf das wichtige Thema aufmerksam. - ab
Glas Sekt begrüßt.
In zwei Workshops waren eine Reihe
Bilder zum Thema Frühling gemalt worden. Die Künstlerin Marija Zajak-Tinnes
begleitete das Projekt. Sie schaffte es,
die Betreuten soweit zu motivieren und
anzuleiten, dass wirklich schöne Ergebnisse erzielt wurden. Zwei der Kunstwerke wurden direkt während der Vernissage schon verkauft. Ein weiteres haben
Touristen, die Wasserburg besuchten,
gesehen, gekauft und sofort mitgenommen.
Die Ausstellung konnte noch bis Mitte
Juli besichtigt werden. Und ein paar Bilder sind auch noch käuflich zu erwerben.
Wir alle freuen uns schon darauf, dass
es im Herbst weiter gehen wird - der Termin für die nächste Ausstellung in der
Backstube steht schon! - ab
Vernissage des
Kunstkreis 11
Am 06.06. war es endlich soweit! Der KK
11 konnte seine Bilder in der Backstube
in Wasserburg ausstellen. Die stolzen
Künstler und Künstlerinnen, sowie weitere Besucher wurden von Sieglinde Rehling-Ibl, der Leiterin der OBA, mit einem
22 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Für die Handicap-Basketballer aus der Stiftung Attl gab es in
dieser Woche ein gemeinsames Training mit den Top-Stars
der deutsche Damen-Basketball-Szene. Emma Cannon und
Rebecca Thoresen leiteten in der Attler Mehrzweckhalle das
Training und gaben dabei wertvolle Tipps an die Sportler
mit Handicap weiter.
Es war übrigens nicht das erste Mal, dass es zu einem solchen Zusammentreffen kam. Schon seit Jahren gibt es zwischen dem amtierenden deutschen Basketball-Meister und
den Betreuten der Stiftung Attl freundschaftliche Beziehungen. So war die Mannschaft beispielsweise 2011 Schirmherr
des Attler Herbstfests. Denn in der Einrichtung für Menschen mit Behinderung gibt es besonders viele Fans. Sie
lassen kein Heimspiel ihrer Mannschaft in der Badriahalle
aus.
Für die Sportler mit Behinderung war es wieder ein ganz
besonderes Erlebnis, so nah mit den Spitzensportlerinnen
zusammen zu trainieren. Als kleines Mitbringsel hatten
Emma Cannon und Rebecca Thoresen hochwertige Kulturbeutel von ihrem Hauptsponsor Meggle mit dabei, die bei
Attls Basketballern spätestens bei ihrem nächsten Turnier
gute Verwendung finden werden. re
Foto: fkn
Foto: Wagner
„Das Herbstfest kann kommen!“ Besuch der Gedenkstätte
Jetzt steht dem 42. Attler Herbstfest nichts mehr im Wege. Anderl, die Gallionsfigur des Attler Herbstfests, hat sich am 25.
Juli selbst davon überzeugt, dass der zum Ausschank kommende Gerstensaft auch den strengen Qualitätsrichtlinien von
Attls fünfter Jahreszeit entspricht. Begleitet wurde das Attler
Urgestein von einer Delegation bestehend aus dem Vorstand
und den Festwirten der Stiftung Attl sowie dem Werkstattrat
der Inntal-Werkstätten. Gemeinsam mit Bräu im Moos Eugen
Münch und Braumeister Heini Stadler ging es so in den Gärkeller zum Verkosten des edlen Zwicklbiers. Unser Foto zeigt von
links Braumeister Heini Stadler, Anderl, Vorstand Franz Hartl. Anderls Meinung: „Das Herbstfest kann kommen!“ - re
Bereits im April besuchten die Leitungskräfte der Stiftung Attl,
Vorstand Friedrich Seipel und Franz Hartl, sowie die Unternehmensbereichsleiter Martin Posch, Herbert Prantl-Küssel, Helmut
Hammerbacher und Christian Eder die Gedenkstätte Schloss
Hartheim in Oberösterreich.
In der Zeit der Diktatur der Nationalsozialisten wurden in den
Jahren 1940 bis 1944 hunderte Bewohner der Stiftung Attl dorthin deportiert und ermordet.
Heute dient das Schloss als Stätte der Begegnung und als Lernund Gedenkort unter der Betreuung und Anleitung des Vereins
Schloss Hartheim. - re
*
ATTL-BLATTL · Ausgabe 10
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Neues aus Attl
Neues aus Attl
Vermischtes
Vermischtes
Alles Country oder was?
21. Attler Countryfest in der Stiftung Attl
Es sind wohl eher die vielen kleinen Attraktionen, die das 21.
Attler Countryfest am 12. Juli wieder zum Ereignis für die ganze
Familie gemacht haben.
Da waren nicht nur die Trike-Rundfahrten, die Elmar Wenisch aus Zorneding zusammen mit den „Gamsigen Isar-Trikern“ jedes Jahr zugunsten der Stiftung Attl anbietet. Über zwanzig Huskies zogen abwechselnd in einem Schlitten auf Rädern in Atem beraubendem Tempo
die Besucher über das Stiftungsgelände. Seit vielen Jahren ist auch
Michi Ebner mit seinem Bull-Riding hier vertreten. Er kommt jedes Jahr
wieder gerne, weil er die besondere Atmosphäre des Fests auf dem
Gelände des Attler Hofs so schätzt.
Letzterer bietet mit seinen zahlreichen Tieren, den Eseln, Schweinen,
Rindern und Schafen, die perfekte Kulisse für das Countryfest, welches die Kulturelle Arbeitsgemeinschaft jedes Jahr am zweiten Samstag im Juli veranstaltet. Und auch in diesem Jahr gab es wieder neue
Attraktionen. Freunde aus dem benachbarten Betreuungszentrum in
Steinhöring waren gekommen und beteiligten sich aktiv an der Ver-
12. Attler Lauf
Fotos: Wagner
Eine Rundfahrt mit den Huskies zählt zu den beliebtesten Attraktionen beim Attler Countryfest genauso wie die Trikefahrten, die jedes Jahr von Elmar
Wenisch aus Zorneding und den „Gamsigen IsarTrikern“ organisiert werden.
anstaltung. Sie sorgten dafür, dass man nach Wild-West-Manier nicht
nur Messer und riesige Nägel auf eine große Holzwand werfen konnte.
Auch das Hufeisenwerfen oder Lassoschwingen durfte natürlich nicht
fehlen. Und selbst die Gäste konnten sich darin einmal versuchen.
Wer es lieber ruhiger hatte, unternahm eine der angebotenen Kutschfahrten durch die Einrichtung für Menschen mit Behinderung.
Heiß her ging es dann eher am Abend, und das im wahrsten Sinne
des Wortes. Der Eventkünstler, Fakir und Feuerspucker Mark King, der
schon am Nachmittag vor allem die jungen Gäste begeistert hatte, setzte mit seiner Feuershow am späten Abend
den Höhepunkt für die zahlreichen Besucher.
Dass auch die Freunde der Bluegrass- und Countrymusic nicht zu kurz kamen, dafür sorgten am Nachmittag Rüdiger Helbig mit seinen Huckleberry Five und am
Abend die Chiemsee-Cowboys. - mjv
Wieder ein erfolgreiches Burgfest
Auch in diesem Jahr waren es wieder etwas mehr Besucher als
im Vorjahr.
Das Burgfest, welches das Senioren- und Pflegeheim Maria Stern jedes Jahr feiert, erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Für die zahlreichen Besucher war am 26. Juli bei besten sommerlichen Temperaturen das Fest im Burghof von Wasserburgs Wahrzeichen nicht nur eine willkommene Einstimmung auf das nachfolgende
Wasserburger Weinfest. Mit einer kleinen Tombola, Burgführungen,
besten Schmankerl vom Grill, einem Basar der Attler Förderstätte und
vor allem der Musik vom Urgestein der Wasserburger Alleinunterhalterszene Hans Thaler war auch ein buntes Rahmenprogramm geboten. Eine mittelalterliche Aufführung des Theaterkreis Wasserburg
begeisterte alte wie junge Besucher, bevor pünktlich zum Ende der
Veranstaltung ein Regenschauer auf die Gäste niederging. -mjv
24 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Foto: Wagner
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Fotos: Hoeft
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WOHNEN
ATTL-BLATTL
Firmgruppen in Attl
Stiftung Attl
Foto: fkn
Firmgruppen-Projekt: Ab in die Berge
Am 23. Januar 2014 trafen wir uns das
erste Mal zum Kennenlernen. Wir, das
sind: Nico Punzet, Anian Hiermeier, Korbinian Hein, Leonie Sandl und Sabrina
Winklmair. Ruth Herold und Rosina Rumberger (unsere Firmgruppen-Leiterinnen)
erzählten uns, welche Behinderteneinrichtungen es in unserer Nähe gibt. Die
Kinder- und Jugendgruppe in Pfaffing,
die Wohngruppen in Rott im Asamweg,
die offene Behindertenarbeit in Wasser-
burg und die Behindertenwerkstätten in
Meiling. Alle sind Teil der Stiftung Attl. Wir
entschieden uns, zuerst die Stiftung in Attel anzusehen, um uns einen Überblick zu
verschaffen.
Hans Längfelder hat uns mit Luisa (eine
Bewohnerin des Wohnheims im Asamweg) zuerst eine der Wohngruppen in Attel gezeigt. Nach einem Rundweg durch
Attel besprachen wir im Florian-Stüberl,
was wir als gemeinsame Aktion mit den
Wohngruppen aus Rott machen wollen.
Wir haben uns für eine Bergwanderung
durch die Gießenbachklamm bei Kiefersfelden entschieden. Die Bewohner freuten sich sehr über die selbstgebastelten
Einladungen.
Am 26. April 2014 ging es los. Nachdem
wir zusammen in der Wohngruppe unsere Brotzeit für den Ausflug hergerichtet
hatten, fuhren wir mit dem Bus in die
Berge. Dreizehn Bewohner, die Betreuer
Hans und Florian, und wir sieben wurden
unterstützt von Walter Hiermeier.
Das Wetter war perfekt und es hat
allen Spaß gemacht. Nach der Wanderung durch die Klamm gab es ein ausgiebiges Picknick. Wir spielten einige
Spiele zusammen mit den Bewohnern
und anschließend wanderten wir noch
zur Schopperalm zu Kaffee und Eis. Wir
alle fanden den Tag sehr schön, weil wir
auch die Bewohner besser kennenlernen
konnten.
Jetzt freuen wir uns noch auf unseren
gemeinsamen Grillabend im Garten vom
Asamweg am 28. Juni 2014. Das Projekt
hat uns sehr gefallen. Der gemeinsame
Ausflug mit den Bewohnern war toll und
wir sind um eine schöne Erfahrung reicher.
Nico, Anian, Korbinian, Leonie und Sabrina mit Ruth und Rosina
*
Kasperltheater in der Stiftung Attl
Förderstiftung
Die Förderstiftung unterstützt die
Arbeit in der Stiftung Attl.
Im Sinne einer gemeinschaftlichen Verantwortung aller gesellschaftlichen Gruppen für gemeinnützige Aufgaben, ruft die Förderstiftung die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Initiativen
und sonstigen privaten staatlichen und kirchlichen Institutionen und Organisationen dazu auf,
sich an der Arbeit der Stiftung Attl zu beteiligen.
Die Förderstiftung setzt sich dafür ein, Zuwendungen oder Initiativen zu bündeln und mit diesen unmittelbar die Arbeit der Stiftung Attl bzw. die von ihr
betreuten Personen zu unterstützen. Sie bietet auch
die treuhänderische Verwaltung von unselbständigen gemeinnützigen Stiftungen an, deren Zwecke
mit dem Auftrag der Förderstiftung übereinstimmen.
Die Zuweisung von Stiftungsmitteln an Einzelpersonen, die von der Stiftung Attl betreut werden, ist
satzungsgemäß ausgeschlossen. Spenden, die mit
einer Zweckbindung an Einzelpersonen gekoppelt
sind, dürfen nicht angenommen werden.
Die Förderstiftung der STIFTUNG ATTL ist als öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts anerkannt.
Über die Verwendung der Stiftungsmittel entscheidet
ein eigener Stiftungsvorstand zusammen mit einem
Stiftungsrat. Die ordnungsgemäße Verwendung der
Mittel wird von der Stiftungsaufsicht der Regierung
von Oberbayern überwacht.
Mit einem Spendenbeitrag an die Förderstiftung
der Stiftung Attl helfen Sie zu 100 Prozent den Menschen, die durch die Arbeit der Stiftung Attl begleitet,
gefördert und gepflegt werden - ohne Abzug von Verwaltungskosten oder anderen Gebühren.
Unser Konto:
Sparkasse Wasserburg / Zweigstelle Rott
IBAN: DE54 7115 2680 0000 3348 70
BIC: BYLADE M 1WSB
Foto: Wagner
Bereits am 10. Juli hielt der Beirat an der Stiftung seine
jüngste Sitzung ab. Das Gremium setzt sich aus Angehörigenvertretern, Mitgliedern des Heimbeirats und des Vorstands
der Stiftung Attl zusammen. Darin stellte u. a. der ehemalige
Direktor der Stiftung Attl Alfred Eiblmaier die Förderstiftung
vor (siehe links). Er wies dabei darauf hin, dass es die Förderstiftung auch unterstütze, wenn für die notwendige Begleitung
von Bewohnern bei Krankenhausaufenthalten zusätzliche
Kosten entstünden.
Foto (von links): Friedrich Seipel, Karl Botzang, Franz Hartl,
Alfred Eiblmaier, Ludwig Bayer, Herr Weber, Irene Oberst, Benhard Kaul, Frau Bichlmaier. - re
Attler
Markt
Blumen, Gemüse & Geschenke
Herbstzauber
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Foto: fkn
Eine Firmgruppe der Pfarrgemeinde St. Jakob aus Wasserburg organisierte als soziales Projekt eine Aufführung von
Dr. Döblingers geschmackvollem Kasperltheater. Gezeigt
wurde das Stück „Kasperl und die Stinkprinzessin“.
Die Jugendlichen haben eigenverantwortlich die Vorfüh-
26 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
rung geplant und durchgeführt. Sie sorgten für den Kartenverkauf, Werbung, Auf- und Abbau sowie für das leibliche
Wohl!
Der gesamte Erlös der Veranstaltung kam der Stiftung Attl
zugute. - re
Bitte geben Sie den Verwendungszweck auf dem Überweisungsformular Ihrer Bank an, wenn Sie Ihre Spende einer
bestimmten Arbeit der Stiftung Attl zukommen lassen
möchten.
Beachten Sie bitte, dass Zuwendungen, die an Einzelpersonen gebunden sind, von uns aus rechtlichen Gründen
nicht angenommen werden dürfen!
Die Förderstiftung der STIFTUNG ATTL ist als öffentliche
Stiftung bürgerlichen Rechts anerkannt und damit berechtigt, Spendenquittungen auszustellen.
Sie wird durch die Stiftungsaufsicht an der Regierung von
Oberbayern und die Finanzbehörde überwacht.
Attel an der B 15
83512 Wasserburg/Inn
Tel.: 08071/102-129
Öffnungszeiten:
Di.- Fr. 8.00 - 17.00
Sa. 8.30 - 12.00
Mo. Ruhetag
Früchte, Blüten und Blätter im
bunten Kleid.
Im Attler Markt präsentiert sich der Herbst
von seiner schönsten Seite mit vielfältigen
Blumen, stilvoll bepflanzten Kränzen und
einer großen Auswahl an Grabgestecken.
Unsere widerstandsfähigen Pflanzen
aus eigener Aufzucht bereiten Ihnen
garantiert lange Freude.
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Tee · Gewürze · Essig & Öl · Feinkost
und besondere Geschenkideen.
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
27
168h boahart
168h boahart
Der Bericht
Der Bericht
Fotos: Wagner, Zeidler
Liebe Sportfreunde,
das war wirklich hammer-boahart!
Sowas hat es bisher noch nie gegeben. Sieben Läufer, sieben Tage und sieben Nächte rund um die Uhr, rund um den Chiemsee. Das war die Vorgabe, die sich die Sportfreunde Attl selbst gemacht hatten. Mit dieser Wahnsinns-Aktion akquirierten
sie bei zahlreichen Sponsoren insgesamt die stolze Summe von 17.000 Euro, die den sportlichen Aktivitäten der Betreuten
in der Stiftung Attl zugute kommen. Insgesamt umrundeten die Staffelläufer 29 Mal den Chiemsee und legten dabei fast
1.500 Kilometer zurück. Eine Distanz, die es in sich hatte. Doch schon bald stellte sich heraus, dass die Strapazen wohl
größer sein würden, als man sich das zu Beginn gedacht hatte. Denn als größte Feinde des Benefiz-Events stellten sich der
fast fünf Tage andauernde Dauerregen und der chronische Schlafmangel der Läufer heraus. Sportfreund Markus Zeidler
berichtete während der 168h-Chiemsee-boahart-Tour in einem Blog:
Stunde 0 bis 12:
Was für ein Start
In unserem Basislager, der Sportfreunde-City, herrscht in der Stunde vor dem
Start noch hektische Betriebsamkeit: unzählige Handgriffe müssen noch erledigt,
viele letzte Vorbereitungen getroffen werden; die gesamte Zeltstadt beginnt sich
nach und nach mit Besuchern zu füllen.
Reporter verschiedener Blätter machen
sich eifrig Notizen oder halten uns Kameras ins Gesicht. Schirmherr Stefan Dettl
taucht kurz inmitten des Trubels auf und
haut uns nochmal kräftig auf die Schulter.
Und da bekommen wir auch schon das
wichtigste Utensil für die nächsten Tage
in die Hand gedrückt: unseren Staffelstab. Übergeben von einem HandbikePiloten der Stiftung Attl, der sich zusammen mit Vorstand Franz Hartl, dem
unermüdlichen Michael Wagner und zwei
weiteren Kollegen am Morgen als Staffel
auf den Weg von Attl bis hierher gemacht
hat.
Und dann: High Noon. Blitzlichtgewit-
28 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
ter. Jemand zählt einen Countdown nach
unten.
Ein kleiner Fauxpas unterläuft Isabella
Laböck, die die Start-Pistole zwar recht
gekonnt zu führen weiss, diese aber um
zwei Sekunden zu früh abfeuert. Aber
geschenkt, denn besser kann der Start
in solch ein Event trotzdem nicht laufen.
Wann sonst kommt man schon in den Genuss, Seite an Seite mit einer SnowboardWeltmeisterin, Olympiateilnehmerin und
Playmate in Personalunion laufen zu gehen?
Ein gewisser Bekanntheitsgrad unseres
„168h“-Projekts scheint sich durch unsere verschiedenen Werbemaßnahmen in
der Öffentlichkeit bereits installiert zu haben, denn immer wieder dringen im Vorbeilaufen bzw. -radeln Wortfetzen wie „...
das sind doch die....“, „.... letztes Mal im
Fernsehen gesehen...“ oder „.... letztens
doch erst was drüber gelesen...“ oder
ähnliche an uns heran.
Abgesehen von einer seltsamen und
zunächst sehr umfänglichen, sich im weiteren Verlauf aber auf wundersame Weise
immer weiter dezimierenden indischen
Radlergruppe, die die Sporties auf der
Runde begleiten, können keine besonderen Vorkommnisse für die ersten Stunden
des Events verzeichnet werden.
Stunde 13 bis 30: Wenn das
Chiemgau zur Gobi wird
Die erste von sieben Nächten unserer
boaharten Tour ist rum. Bei völliger Dunkeheit zu laufen/radeln, bringt unerwartete Erkenntnisse mit sich.
Zum Beispiel, dass es tatsächlich möglich ist, beim Radfahren einzuschlafen.
Und dabei auch noch erstaunlich lange
und mit bemerkenswert konstanter Trittfrequenz geradeaus zu fahren!
Andere, grösstenteils angenehme Nebeneffekte einer sportlichen Nachtschicht
sind dagegen weniger überraschend: es
herrschen optimale Lauftemperaturen,
und man kann, wenn man will, kilometerweit mitten auf der Hauptstrasse laufen.
Auf Nacht folgt Tag, und der bringt an
diesem Sonntag nicht nur strahlenden
Sonnenschein mit sich, sondern bald
auch backofengleiche Temperaturen.
Heisser, trockener Wind bläst unbarmherzig aus der Gegenrichtung und dörrt
einen aus wie altes Brot.
Die klimatischen Bedingungen am Südufer des Chiemsees fühlen sich plötzlich
ein ganz klein wenig an wie in den kargen
Weiten der Gobi.
Viel Abwechslung und Motivation liefern uns hingegen immer wieder dazustossende Gast-Läufer, die unsere Position via GPS LIVE TRACKING ermitteln, um
uns dann ab entsprechender Stelle ein
Stück weit des Weges zu begleiten. Nicht
selten kommt es vor, dass ein DreierTeam der Sportfreunde im Basislager losläuft und später mit einer ganzen Gefolgschaft im Schlepptau wieder zurückkehrt,
wo sich in der Folge meist überschwengliche Begrüssungs- und VerbrüderungsSzenen abspielen.
Regen in verschiedensten Ausprägungen sollte von diesem Zeitpunkt an erst
einmal unser hartnäckigster Begleiter
bleiben und nicht nur das Leben im Basislager, sondern natürlich auch draussen auf dem Chiemsee-Trail deutlich
erschweren. Tropfende Klamotten und
beissende Müffel-Kulisse hier, überflutete Wege und aufgeweichte Füsse dort.
Hinzu kommt mittlerweile auch der Tribut, den ein 168-Stunden-Marathon langsam und schleichend einfordert: Durch
den chronischen Schlafmangel müssen
selbst für eher einfache Aufgaben wie
beispielsweise das sinnvolle Packen für
die nächste Runde oder das Studieren
des Laufplans grosse geistige Anstrengungen unternommen werden, und bei
den Sportfreunden Martin und Flo kündigt sich zudem ein Problem mit der
Achillessehne an.
Stunde 31 bis 56:
Wasserschaden
Stunde 57 bis 120: keine
Chance dem Biorhythmus
Sportfreunde-City steht unter Wasser.
Nach zwei Tagen allerbestem Frühlingswetter mit knalligen Temperaturen ist unser kleines Zeltdorf knöcheltief geflutet.
Heftige Starkregenfälle suchen am
Montagabend den südwestlichen Teil des
Chiemsees heim, so dass sich unsere beiden Mädels Bonnie und Ilona samt den
gerade ruhenden Sporties mit einer Aneinanderreihung spontaner Situationen
auseinandersetzen müssen, die hauptsächlich das Abdichten von Zeltplanen,
Wasserschöpfen, Gräben ziehen und das
tunliche Abstandhalten zu allem was mit
elektrischem Strom zu tun hat beinhalten.
Wir habens geschafft! Nicht nur die
Halbzeit, sondern, viel wichtiger: endlich
unseren hinderlichen Biorhythmus zu
schrotten!
Es gibt kein Früh, Mittags, Abends, kein
Tag und Nacht, kein Datum und keinen
Wochentag. Wir denken und leben ausschliesslich in Runden. Wir sagen Guten
Morgen am Nachmittag, essen Nudeln
zum Frühstück oder ein Steak um drei Uhr
morgens. Unsere Körper haben offenbar
in so eine Art „Egal“-Modus umgeschaltet. Nahrungszufuhr und gelegentlich ein,
zwei Stunden Schlaf müssen sein, aber
wann genau, wie oft und in welcher Re-
gelmässigkeit das passiert, spielt mittlerweile keine Rolle mehr. Bei einem Event
wie einem siebentägigen Nonstop-Lauf
ist das ungemein hilfreich!
Stunde 121 bis 168:
die letzte Meile
Liebe Freunde, es ist der Morgen des
31. Mai 2014, und es verbleiben nur noch
wenige Stunden bis zum Ende unseres
siebentägigen nonstop-Marathons.
Wir möchten die Gelegenheit nutzen
und Euch jetzt schon mal ein riessengrosses Dankeschön für Eure grandiose
Unterstützung aussprechen!
Ob hier im Basecamp, draussen auf der
Strecke oder online: ohne Euch alle hätten wir vermutlich niemals die Kraft und
die Motivation gehabt, so lange durchzuhalten. Wir werden heute gegen 12:00
Uhr nach unserer letzten Runde auf dem
Gelände der Chiemsee Schifffahrt in Prien
einlaufen, und würden uns natürlich sehr
auf ein Wiedersehen mit Euch freuen!
Bis dahin,
Eure Sportfreunde Simone, Markus, Martin, Marco, Roland, Stefan und Flo
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
29
Persönlich
Persönlich
Attler Leut`
Attler Leut´
„Zeit um loszulassen“ - Wenn unsere Kinder erwachsen werden.
Vor einigen Wochen erreichte uns der
Beitrag von Roswitha Hutter, der uns
sehr bewegt hat. Sie schildert darin
ihre Erlebnisse beim Begleiten ihrer
Tochter beim Erwachsenwerden:
„Der Weg in die Selbständigkeit meiner
Tochter war bisher die größte Herausforderung in meinem Leben.
Damals als sehr junge Mutter war es
mein Ziel, für mein Kind und auch ein
Stück für mich, die Erziehung zu ihrer
Selbständigkeit. Aber wie und ob das
geht, wusste ich nicht! Ich vertraute und
hoffte auf das Leben, den Glauben und
die Liebe, die mich und mein Kind verband.
Viele Hürden und Stolpersteine legten
sich in den Weg. Aber wie soll es mit der
Selbständigkeit funktionieren, wenn man
als Mama immer eine „Glucke“ ist, und
das Loslassen sehr schwer fällt?
Was man liebt, soll man loslassen? Viele Fragen auf die es keine Antworten
gab. Mein Ziel habe ich aber immer weiterverfolgt.
Es war ein langer Weg, aber wenn ich
zurückblicke hat sich alles gelohnt. Das
wusste ich aber erst hinterher.
Meine Beweggründe möchte ich nun
kurz schildern:
Die größte Sorge, oder nennen wir es
auch Angst, war für mich das Älterwerden und nicht zu wissen, was mit meiner Tochter passiert, wenn es mich nicht
mehr gibt! Soll denn mein jüngerer Sohn
zeitlebens die Verantwortung für seine
Schwester übernehmen? Er hat doch
auch das Recht auf ein selbständiges Leben. Das war nicht mein Ziel. Meine Aufgabe als Mutter bestand darin, alles zu
regeln für Susanne und auch für meinen
Sohn.
Die Zeit verstrich und aus meinem Kind
by Wölk
Stell dich doch bi
tte kurz vor:
Mein Name ist Ru
by Wölk, ich bin 17
Jahre alt und Ausz
der Attler Gärtner
ubildende in
ei.
Wie kam es dazu
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Ich habe dort meh
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re Praktika gemac
ht.
Was gefällt dir an
deiner Arbeit beso
nders?
Die Kommunikatio
n und das mensc
hliche Verhalten
tern und den Besc
bei den Mitarbeihäftigten ist sehr
gut. Es macht Sp
oft zum Lachen ge
aß
und ich werde
bracht, was in vie
len anderen Betri
zu oft der Fall ist.
eben nicht all
Jeder hat seinen
Platz und seine Au
funktioniert auch
fgabe und so
alles prächtig.
Was wünscht du
dir für deine Zuku
nft?
Dass die Gärtnerei
immer munter un
d ohne Probleme
Für mich wünsch
bestehen bleibt.
e ich mir, dass ich
nach meiner Ausb
Arbeitsplatz finde
ildung einen
, der auch so supe
r ist, und wo es au
und lustige Stimm
ch eine so gute
ung gibt wie hier
in Attl.
Das wird aber nich
t leicht sein. Mein
e Meinung zu Attl:
immer!
Eine Familie für
Foto: fkn
Foto: tw
Das Interview füh
rte
Thomas Witzkowsk
i.
Susanne Bruckmaier lebt seit knapp zwei Jahren im Rahmen des Ambulant
Betreuten Wohnens in einer eigenen Wohnung und führt ein selbstbestimmtes
selbständiges Leben.
wurde eine erwachsene Frau, mit all den
Träumen, Plänen und Sehnsüchten für
die Zukunft, die jeder Mensch auch ohne
Handicap hat. Stundenlange Gespräche
und Stärkung des Selbstbewusstseins
aber auch Zweifel, die immer wieder aufkamen, waren an der Tagesordnung.
Irgendwann aber war es soweit! Susi
bekam ein Angebot für ihre erste eigene
Wohnung. Die hatte sie sich schwer erkämpft. Dabei möchte ich mich an dieser
Stelle für den unermüdlichen Einsatz des
ABW- und Attler Teams bedanken, ohne
deren Hilfe dies alles nicht möglich gewesen wäre.
Susanne lebt jetzt seit 16 Monaten in ihren eigenen vier Wänden in Wasserburg.
Sie hat sich in der Zeit noch mehr zu einer
selbständigen und unabhängigen jungen
Frau entwickelt, die stolz ist auf ihr neues
kleines Reich.
Mit der Unterstützung des ABW-Teams
und natürlich der weiteren Hilfe der Eltern
bewältigt Susanne ihren Alltag nahezu
problemlos.
Mit Stolz kann ich sagen: es hat sich alles gelohnt. Alle Zweifel, Sorgen, Tränen,
Angst und des Öfteren auch Hilflosigkeit
haben sich verflüchtigt.
In Ruhe alt werden dürfen „so Gott will“,
ist für mich eine große Entlastung.
Vielleicht spreche ich dem einen oder
anderen aus der Seele. Wie heißt es so
schön: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Unsere Kinder sind für unser
Leben eine große Bereicherung, ohne
sie wären wir nicht was wir heute sind. DANKE, dass es euch gibt!“
e-Eck
z
t
i
W
s
e
n
Celi
Gehen zwei Nuller in die Sauna. Da sehen sie einen
Achter. Da fragt ein Nuller: „Wie kann man in der
Sauna nur einen Gürtel anziehen?“
30 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Kurz-Interview: R
u
Gehen zwei
Zahnstocher auf
den Berg. Da
kommt ein Igel
vorbei. Da sagt
der Zahnstocher:
„Ich wusste gar
nicht, dass da
ein Bus hoch
fährt.“
Foto: Hoeft
den letzten
Sport, der in
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Wrestling – Popularität gewinnt.
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18:00 U
Euer Thomas
Foto: Wagner
Ganz schön heavy diese Boys!
Vor 10 Jahren habe ich die Band „Die
Heavy Boys“ gegründet. 2005 sind
die ersten Songs gekommen. Seitdem
habe ich viele Songs gesucht und
geschrieben. Heute komponiere ich
eigene Songs. Playback singe ich schon
seit dem zehnten Lebensjahr. - Johannes Heinerich
Witzkowski
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
31
Religiöses Leben
Reliöses Leben
Seelsorge in Attl
Seelsorge in Attl
Zu Besuch beim Katholikentag in Regensburg
Vom 28. Mai bis 01. Juni fuhren wir nach
Regensburg.
Wir, das waren Samuel und Monika,
Wolfgang, Susanne, Josef, Walter, Luggi
und Karin, Markus, Gustav und als Betreuer Toni Helminger, Maria Aschbacher,
Resi Krause-Huber, noch eine Maria und
Hans Wenisch.
Treffpunkt war um 13:45 Uhr in Reitmehring am Bahnhof, da der Zug um
14:00 Uhr abfuhr. Eine kleine Gruppe versammelte sich bereits am Bahnhof, doch
o Schreck, wo war der Helminger Toni?
Als das Taxi kam und Karin, Luggi, Maria
und Toni abholen wollte, wollte Toni noch
schnell Unterlagen aus seinem Büro in
Attel holen und so fuhr ihm das Taxi fast
vor der Nase weg. Aber Gott sei Dank ist
er dann doch noch pünktlich nachgekom-
men. So waren wir alle komplett. Dann
sind wir mit dem Zug über Mühldorf nach
Landshut und von Landshut weiter nach
Regensburg. Am Mittwochabend war die
Eröffnungsfeier, wo Gauck und Seehofer
mit dabei waren und eine Eröffnungsrede
hielten.
In Regensburg hat es geregnet und es
war kalt, die ersten zwei Tage lang, dann
wurde es herrlich sonnig und warm.
Am Freitagabend waren ich, Monika, Karin, Luggi und Toni bei einem Konzert von
Bayern3 und wir hatten das große Glück:
wir bekamen Plätze ziemlich weit vorne
und wir durften etwa fünf Meter vor der
Bühne sitzen und es war echt ein Riesen
Erlebnis, so nah dran an den Stars, die man
sonst nur im Radio hört. Einfach Klasse!
Fotos: ah
Am anderen Tag haben wir alte Kirchen
angeschaut und waren in einem Gottesdienst, wo wir den Bischof Bischof trafen,
Wir kannten ihn bis jetzt nur vom Sagen,
aber er kam auf uns zu und sagte: „Ja, die
Attler, wie schön“, schüttelte uns die Hände und lachte freundlich.
Es war sehr schön, aber erst hatten wir
uns alle gewundert und gedacht, wir haben uns verlaufen, weil links und rechts
herum lauter Polizisten in der Kirche waren. Es war ein Gottesdienst, an dem der
Polizei für gute Taten gedankt wurde.
Am Sonntag dann war ein Abschiedsgottesdienst in einem großen Stadion,
mit tausenden von Menschen. Es war
richtig schön!
Liebe Grüße, Monika und Samuel
Wallfahrt der Caritas-Werkstätten nach Maria Eich
Am 14. Mai haben fünf Beschäftigte der Inntalwerkstätten zusammen mit zwei Betreuern an der
Wallfahrt der Caritas-Werkstätten zum bekannten
Münchner Wallfahrtsort Maria Eich teilgenommen. Simon Abinger, ein Beschäftigter der KFZ-Werkstätte
berichtet darüber:
„Wir sind gemeinsam mit vielen
anderen ca. 8 km von Lochham
nach Maria Eich gegangen. Gott
sei Dank hat es noch rechtzeitig des Regnen aufgehört und
die Sonne ist rausgekommen.
Fotos: Regina Mittermaier
Ein Gottesdienst unter freiem Himmel
Gemeinsame Andacht mit Soyener Kinderchor
„Wir sind alle Sonnenkinder“. Das Eingangslied beim Wiesen-Gottesdienst
in Dirnhart hätte nicht passender sein
können. Die Kinder und Jugendlichen
der Außenwohngruppen in Pfaffing feierten gemeinsam mit Kindern aus Soyen
bei besten sommerlichen Temperaturen
eine stimmungsvolle Andacht.
Pastoralreferent Anton Helminger be-
gleitete den Gottesdienst und segnete
die Kerzen, die die Jugendlichen der
Wohngruppen mitgebracht hatten.
Auf Decken und Bierbänken nahmen
die Kinder und Jugendlichen Platz und
der Kinderchor aus Soyen machte mit
vielen bunten Liedern den Gottesdienst
zu etwas ganz Besonderem.
Lissi Lohmeier-Hildgartner hatte den
Es wurde auch ein Jesusbild mitgetragen und
bei einer Pause (Station) hergezeigt. In Maria
Eich feierten wir gemeinsam Gottesdienst
mit Anne Kunstmann. Sie ist in der Diözese
zuständig für die Pastoral
für Menschen mit Behinderung.
Der Abschluss war ein gemütliches Beisammensein
beim Mittagessen in einer
großen Wirtschaft. Uns hat
dies alles sehr gut gefallen.“
Foto: Wagner
Wie wollen Menschen mit Behinderung leben?
Großer Aktionstag im Bayerischen Landtag
Fotos: ah
32 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Jeder Teilnehmer hat
so ein schönes Wallfahrtskreuz aus Holz
bekommen.
Inklusion ist ein Schlagwort geworden.
Was aber bedeutet das gemeinsame Leben, Lernen und Arbeiten von Menschen
mit und ohne Behinderung für unsere
Gesellschaft? Dieser Frage stellte sich
die Landesarbeitsgemeinschaft Caritas
Behindertenhilfe und Psychiatrie Bayern (LAG CBP) mit einem Aktionstag im
Gottesdienst im Freien organisiert. „Es
ist schön, wenn wir mit den Jugendlichen gemeinsam im Freien an Gott
denken können“, so die Heilerziehungspflegerin. So gestaltete sich die
Andacht in Dirnhart zu einer besonders
ansprechenden Feier mit vielen schönen gemeinsamen Momenten und Gedanken. - re
Bayerischen Landtag. Mit Informationsständen stellten sich unterschiedlichste
Projekte aus ganz Bayern vor, die mit verschiedenartigen Ansätzen Menschen mit
Behinderung Teilhabe ermöglichen wollen – immer mit den Betroffenen, nicht
über deren Köpfe hinweg.
Auch die Stiftung Attl hatte bei dieser
Veranstaltung einen eigenen Stand. Zum
Thema Partnerschaft und kirchliche Segnung berichteten die Paare Ludwig Fritz
und Karin Keller sowie Andi Puchtinger
und seine Gefährtin Sylvia über ihre Erfahrungen. Beide Partnerschaften bestehen schon viele Jahre und die Paare bestätigten ihr Zusammensein jeweils mit
einer kirchlichen Segnung. Groß war das
Interesse der Besucher des Aktionstags
am Attler Stand.
Begleitet wurden die beiden Paare von
Anton Helminger, Pastoralreferent und
Seelsorger der Stiftung Attl, der auch die
kirchliche Segnung von Andi und Sylvia
vorgenommen hatte, und von Erika Dumler, die in der Stiftung Attl Paare in Beziehungsfragen begleitet. - re
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
33
Nachruf
Nachruf
im stillen Gedenken
im stillen Gedenken
Besonders liebte er die Lieder von Simon
and Garfunkel.
Am 26.5.14 verstarb Simon unerwartet
in seinem gewohnten Lebensumfeld, er
wurde am 26.6.2014 in München beigesetzt.
In stiller Trauer und großer Betroffenheit nehmen wir Abschied von unserem ehemaligen Direktor Alfred Kettner.
Alfred Kettner
Direktor der Stiftung Attl i. R.
* 25. April 1925
† 24. Juli 2014
Alfred Goede
*11.11.1925
in Lauterbach-Schlitz
†28.5.2014 in Mühldorf
Alfred Kettner begann im August 1970 seine Tätigkeit und war bis zu seiner schweren Krankheit im März 1981 Direktor der Stiftung Attl. In dieser Funktion war er
maßgeblich am Aufbau der Einrichtung beteiligt. Dabei leistete er intensive
Pionierarbeit.
In seine Wirkungszeit fallen:
• 1975: Neubau eines Wohnheimes für ältere Menschen mit Behinderung. Es ist heute Zentrum des Wohnbereiches
„Pater-Rupert-Mayer“.
• 1979: Anerkennung der „Werkstatt für behinderte Menschen“ (WfbM) nach dem Schwerbehindertengesetz.
• 1981: Neubau der „Förderschule zur individuellen Lebensbewältigung“ mit Turnhalle, Hallenbad, Sport- und Spielgelände.
Wir danken ihm aufrichtig für seine Hartnäckigkeit, Liebe, Fantasie und Geduld, mit der er beim Auf- und Ausbau und der
Weiterentwicklung der Stiftung Attl vor allem zwei Ziele verfolgt hat: zum einen den Menschen mit Behinderung Geborgenheit und Heimat zu geben und zum anderen eine Bildungsstätte aufzubauen, in der die Menschen mit Behinderung die
ihnen gegebenen Fähigkeiten bestmöglich entwickeln können.
Er bleibt uns vor allem als großzügiger Mensch in Erinnerung; Bescheiden im Auftreten, getragen vom christlichen Glauben
und größter Wertschätzung für Menschen mit und ohne Behinderung.
Wir werden Alfred Kettner stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
Friedrich Seipel Franz Hartl
Vorstand
Berthold Mentrup
Mitarbeitervertretung MAV
In stillem Gedenken nehmen wir Abschied von unserer
Mitarbeiterin und Kollegin
Simon Engels
*13.11.1978 in München,
†26.5.2014 in Attel
Simon wurde am 13.11.1978 in München
geboren. Dort lebte er mit seinen Eltern
und seiner Schwester, bis er im September 1989 in die Stiftung Attl zog. Er wohnte dort auf der Andreas- und der Martingruppe. Im Sommer 2001 wechselte er
auf die Gabrielgruppe in das Casa Rossa.
Er besuchte die Förderschule und im Anschluss erhielt er Einzelbetreuung durch
die Förderstätte.
Ausgedehnte Spaziergänge genoss er
besonders. Zu seinen Leibspeisen zählten Gummibärchen, Kekse und Erdnusscreme und dazu auch immer eine Tasse
Kaffee, die er besonders liebte.
Sein lautes Lachen war oft ansteckend.
Alfred Goede wuchs mit seinen Geschwistern in der Gegend von Schwerin
auf. Dort verbarchte er auch viel Zeit
bei Familie Bulisch, die eine Landwirtschaft besassen. Besonders Gertraud
Bulisch blieb ihm Zeit seines Lebens in
guter Erinnerung.
1940 zog er nach Baden bei Wien, nach
dem 2. Weltkrieg verschlug es ihn in
die Gegend um Dachau.
Nachdem sein Vater und seine Geschwister bereits verstorben waren,
musste er 1970 mit seiner Mutter in ein
Altenheim einziehen.
1980 erfolgte dann sein Einzug in die
Stiftung Attl, zunächst in die Danielgruppe und wenige Jahre später in die
Hubertusgruppe, in welcher er über
drei Jahrzehnte verbrachte.
Von 1981 bis 1994 arbeitete er in der
Attler Weberei. Nach seiner Berentung
waren es vor allem die Angebote für
Senioren der TSH, denen er gerne und
häufig nachging. Besonders schätzte
er dort die Gesellschaft des damaligen
Leiters Christian Eder.
Gerne besuchte er seine Schwester in
München, er liebte das Straßenbahnfahren.
In seiner Freizeit bastelte er gerne mit
unterschiedlichsten Materialien, strickte und nähte mit der Nähmaschine.
Im Gruppenalltag half er gerne in der
Küche beim Schälen von Äpfeln und
Kartoffeln.
Alfred war ein einzigartiger Mensch
mit großer eigener Persönlichkeit, der
bei uns eine große Leere hinterlässt
und immer in guter Erinnerung bleiben
wird.
Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Alfred am 28. Mai im Krankenhaus Mühldorf.
Anni Neumayer
*25.04.1938
Von der Erde bist du
gegangen,
doch in unseren Herzen
lebst du weiter.
Thomas Aumüller
*30.12.1920
†14.03.2014
Manfred
Kecht
Frau Neumayer war in der Jahren 1988 bis 1998 in
unserer Küche tätig. Wir werden sie stets in dankbarer
Erinnerung behalten.
Friedrich Seipel Franz Hartl
Vorstand
*04.07.1947
†28.03.2014
Berthold Mentrup
Mitarbeitervertretung
Dieter
Kopisch
*04.08.1959
†01.04.2014
†06.05.2014
Wir werden Dich und Dein Lächeln nie vergessen.
In liebevoller Erinnerung
Deine Zenogruppe
34 ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
Wir vermissen dich - dein Lachen, deine Liebe, deine
Energie, deine Freundschaft.
Wir werden dich immer in unseren Herzen tragen.
Abschied nehmen von einem Menschen bedeutet Trauer
und Schmerz,
aber auch Liebe und Dankbarkeit.
Deine Franziskusgruppe
Es gibt Menschen, die vergisst man nie,
wie weit der Tod sie auch getragen.
Ein warmer Glanz von ihrem Wesen
bleibt uns bewahrt allen Tagen.
Deine Franziskusgruppe
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
35
Kultur! im Brauhaus • Kultur! im Brauhaus
Kultur
in der Stiftung Attl
Kultur! im Brauhaus
Konzertreihe erfolgreich fortgesetzt
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Martina Eisenreich & Andreas Hinterseher
11. Oktober 2014 • 20.00 Uhr
Brauhaus Attl
Kartenvorverkauf und Reservierung unter Tel.: 0 80 71 - 102-200 oder per Mail an : [email protected]
Fotos: Wagner
Mit zwei weiteren Konzerten im April
und Juni wurde die Reihe „Kultur! im
Brauhaus“ nun fortgesetzt.
Während FOLKS mit ihren Interpretationen der legendären Songs Leonard
Cohens das Publikum verzauberten,
begeisterten Café Caravan mit zeitlosem Gipsy Swing ihre Zuhörer.
Es ist wohl ihre einzigartige melancholische Atmosphäre, welche die Songs
des kanadischen Dichters und SingerSongwriters Leonard Cohen so zeitlos
macht. Das Quartett Folks präsentierte
am am 26. April so etwas wie eine Werkschau des Altmeisters im Brauhaus Attel.
Über vier Jahrzehnte umfasst die kreative
Schaffensphase Cohens, der heuer seinen 80. Geburtstag begeht.
Claudia Rucker-Müller, Ben Leinenbach, Robert Winkler und Jörg Müller
führten mit ihrer Formation FOLKS das
Publikum an diesem Abend durch eben
diese vier Jahrzehnte. Als Rahmen diente Cohens Gedicht-Zyklus „A Thousand
Kisses Deep“, den Folks analog auch ins
Deutsche übertrug. Angefangen mit dem
Klassiker „Suzanne“ aus dem Jahr 1967
führten Folks die Zuhörer in dieser Reminiszenz bis in die Gegenwart. Natürlich
nicht ohne die vielen zeitlosen Klassiker
Cohens wie „Bird On A Wire“, „Chelsea
Hotel“ oder „Halleluja“, die auch heute
immer noch von vielen Künstlern gecovert werden.
Folks setzen bei ihren Interpretationen
auf eine überwiegend rudimentäre Be-
setzung aus Gitarre, Kontrabass, Piano
und Gesang. Ab und zu greift Jörg Müller
zum Akkordeon oder seine Frau Claudia
zur Ukulele. Sonst ist da viel Raum für
abwechselnden bis dreistimmigen Gesang, der viel Platz lässt für den Flair, der
Cohens Werke so zeitlos und einzigartig
macht.
Folks schaffte auf diese Weise im Brauhaus Attel genau das, woran viele Interpreten von Cohens Musik scheitern. Sie
schafften eine Stimmung, ein Gefühl und
eine musikalische Umgebung, die dem
Eindruck des Orginals sehr nahe kommt,
ohne aber den Meister zu kopieren.
*
Das Konzert von Café Caravan hätte
eigentlich auf dem Kirchhof neben dem
Brauhaus stattfinden sollen. Doch dem
machte ein heftiger Regenschauer einen
Strich durch die Rechnung. So zogen
Knud Mensing (Gitarre), Michael Vochezer
(Gitarre), Manolo Diaz (Bass) und Jurek
Zimmermann (Klarinette, Saxophon) kurzerhand ins Brauhaus um und präsentierten zwei Stunden lang in der Tradition
von Django Reinhardt Gipsy Swing vom
Feinsten.
Keine unnötige Effekthascherei war hierbei geboten. Virtuos zeigten die vier Musiker, die auch immer wieder als Solisten
brilllierten, dass diese Musik bis heute
nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.
Dafür gab es nicht nur viel Beifall vom
Publikum, sondern auch die entsprechenden musikalischen Zugaben.
Die Reihe „Kultur! im Brauhaus“ wird am
11. Oktober mit Martina Eisenreich und Andreas Hinterseher fortgesetzt. - mjv
Bereits das zweite Mal im Brauhaus: die Musiker von Café Caravan. Von links:
Jurek Zimmermann, Manolo Diaz und Knud Mensing.
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
37
QM für alle
in Leichter Sprache
Wir waren in Caorle!
Fotos: Wohngruppen
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Inforeihe: Das ABC zur Qualität in Attl
Zahlen - Daten - Fakten
von Gerhard Hermann
Manche Menschen sagen: Es gibt zu viele Veranstaltungen in der Stiftung Attl.
Darüber kann man streiten.
Doch wie viele Veranstaltungen sind das eigentlich?
Lesen Sie den ZDF-Bericht!
ZDF ist eine Abkürzung im Qualitätsmanagement.
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Das heißt: Zahlen, Daten, Fakten.
Wer die Zahlen kennt, kann besser mitreden!
Der ZDF-Bericht aus der Stiftung Attl:
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Plätze gibt es in unseren Lebensbereichen Wohnen, Lernen, Arbeiten, Pflegen. Manche
Plätze werden von einer Person sowohl dort wie da genutzt.
Zum Beispiel 1 Wohnplatz + 1 Arbeitsplatz.
•
455 Bewohner in den Wohn- und Außenwohngruppen
•
330 Beschäftigte in den Inntal-Werkstätten
•
194 Kinder/Jugendliche in Schule, HPT und Integrationshort
•
73 Bewohner im Altenheim Maria Stern.
Weitere Plätze gibt es in der Förderstätte und Offenen Behindertenarbeit.
44
Jahre ist im Durchschnitt das Alter der Bewohner in unseren Wohnbereichen.
26
Aufnahmen neuer Bewohner/innen konnten im letzten Jahr zugesagt werden.
12
Berufseinsteiger im Berufsbildungsbereich der Inntal-Werkstätten sind im September 2013
in ihr Arbeitsleben gestartet.
16
Außen-Arbeitsplätze. Hier arbeiten Menschen mit Behinderung in einem Betrieb in der
Region. Sie werden von den Inntal-Werkstätten der Stiftung Attl begleitet.
50
Menschen mit Behinderung, die zuhause wohnen, nutzen das Freizeitangebot der
Offenen Behindertenarbeit in Wasserburg (OBA).
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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Stiftung Attl tätig.
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•
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•
35 Auszubildende
•
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Jahre ist im Durchschnitt das Alter der Mitarbeiter/innen (Stand: Juli 2014).
•
376 Mitarbeiter/innen sind über 50 Jahre alt (37%).
•
104 Mitarbeiter/innen sind über 60 Jahre alt (10%).
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Ehrenamtliche Helfer unterstützen unsere Arbeit regelmäßig oder spontan.
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32
550
40
Fortbildungs-Teilnehmer haben unsere 72 Kursangebote genutzt (2013).
Verbesserungsvorschläge wurden von den Mitarbeitern seit 2012 eingereicht.
Besucher nehmen jährlich an einer unserer rund 40 Führungen teil.
Veranstaltungen zur Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung in der Stiftung
Attl sind es in diesem Jahr. Eine davon ist das Attler Herbstfest.
ATTL-BLATTL · Ausgabe #10
39
Dekor „Curves“ aus der aktuellen digital VISIONS Kollektion.
...wünscht
viel Spaß mit der
Sommerausgabe
des Attl-Blattl!
www.schattdecor.de