Besser beißen dank 3D-CAD

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Besser beißen dank 3D-CAD
CAD/CAM
ZL-Microdent sorgt für solide Zähne
Tipps@Tricks zu Solid Edge
Tipp 1: Beim Datenaustausch 3D DWG importieren
Solid Edge extrahiert aus einer Mechanical Desktop Datei (DWG)
den 3D Körper. Bis zur Solid Edge V11 Version war es nur möglich, SAT-Dateien in Solid Edge zu importieren. Mit V12 erhalten
Sie nun einen erweiterten Umfang der Importmöglichkeiten: 2D
und 3D aus einer DWG-Datei. Die Vorgehensweise unterscheidet
sich in diesem Fall nicht von der des Einlesens einer 2D DWG
Konstruktionszeichnung. Verwenden Sie die Draft-Vorlage für das
Einlesen der 3D DWG Dateien. Solid Edge registriert die 3D-Information und extrahiert beim Einlesen den SAT Inhalt. Dieser
befindet sich im gleichen Verzeichnis, in dem Sie die DWG Datei
aufgerufen haben. Lesen Sie diesen wie gewohnt mit den zur Verfügung stehenden Optionen in Solid Edge ein.
Tipp 2: SAT Export
Die SAT-Dateiformate sind nicht
abwärtskompatibel. Systeme die
nur Acis Version < 5.0 verstehen,
können Sie nicht mit einem Acis
6.0 bedienen. Sie haben beim Export eines Modells die Möglichkeit, in den verschiedenen Versionen zu speichern. Mit dem Options-Knopf können Sie die wichtigsten Eigenschaften des Export
einstellen. Sollte es bei einem Datenaustausch zu Problemen kommen, so muss man sich über die Versionsstände im klaren sein.
Geht dies nicht aus einer Dokumentation der Software hervor, so
können Sie sich die Acis Datei in einem Texteditor ansehen. Die
ersten Zeilen geben Auskunft über das Herkunftssystem und die
Version, in der gespeichert wurde.
Besser beißen
dank 3D-CAD
Zahnimplantate entwickelt und fertigt die ZL-Microdent-Attachment GmbH & Co. KG im sauerländischen Breckerfeld bei Hagen. Die Einzelteile messen
zwischen 0,5 und 15 mm. Präzise Passung und
sparsamen Materialeinsatz sichert seit April 2000
das 2D/3D-CAD-System Solid Edge.
V
iele kennen vielleicht die
Situation: Gequält auf
dem Zahnarztstuhl liegend wird dem Patienten eröffnet, dass ein defekter Zahn durch
ein Implantat ersetzt werden
muss. Doch die wenigsten Patienten denken daran, wieviel
Know-how und welche hohe
konstruktive Präzision die Herstellung erfordert. Die Firma ZLMicrodent hat sich auf Zahnimplantate spezialisiert.
Auswahl
im Internet
Tipp 3: Bei Baugruppen Peer-Variablen verwenden
Mit Solid Edge können Sie aus der
Baugruppe heraus Variablen in
den darin enthaltenen Einzelteilen
steuern. Sie können Einzelteile
über Unterbaugruppen hinweg
steuern und das einfach durch Selektieren von Bauteilen. Unter
„Extras\Variablen“ finden Sie die
Funktion
„Peer-Variablen...“.
Wählen Sie ein Einzelteil und die
dazugehörige
Variablentabelle
öffnet sich. Fahren Sie über die
Variablen, so sehen Sie in der
Baugruppe die Maße der Einzelteile. Ändern Sie Parameter, so werden die Einzelteile sofort angepasst. Beim Speichern der Baugruppe werden auch die durch
die Peer-Variablen veränderten Einzelteile mitgespeichert. Eine
einfache und effektive Art, Einzelteile zu steuern.
Die Entwicklung und Konstruktion verantwortet seit 15 Jahren
Nico Dragotto: „Vor 1999 haben
wir ein 21/2-D-CAD System ein-
Winzige, hochpräzise
Einzelteile gehören
zu den Systemen für
die Zahntechnik. Das
gesamte Produktprogramm findet sich im
Internet unter:
www.zl-microdent.de
QUELLE UND WEITERE INFOS
Marcus
Sachs
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Tipps@Tricks erscheint in Zusammenarbeit mit der größten deutschen CAD-Community im Internet CAD.de.
www.cad.de
Die Tipps und Tricks dieser
COMPUTER@PRODUKTION 1/2003
Ausgabe stammen von Marcus Sachs (IT Berater Maschinenbau) und Markus Gras
(Technische Leitung), beide
beschäftigt bei der Unitec Informationssysteme GmbH.
Konstruktion drei Kriterien, die
das neue System unbedingt erfüllen musste:
O Es sollte wegen der teuren
Edelmetalle, die in den Produkten verarbeitet werden, eine exakte Volumenberechnung
und Möglichkeiten zur Optimierung enthalten,
O die einfache Anfertigung
hochwertiger Produktdarstellungen für die Kataloge unterstützen und
O die Berechnung der Kräfte sowie Analyse der mechanischen
Belastungen im Kieferknochen ermöglichen.
Im Internet stieß Dragotto dann
auf Solid Edge und die Drissler +
Plaßmann GmbH in Werl, ein
Mitglied des Solid System
Teams. Im Auswahlverfahren
unterstützte
der
Braunschweiger Kooperationspartner Dynatec Drissler + Plaßmann mit FEM-Beratung. ZL-Microdent
entschied sich für Solid Edge als neues 3DCAD-System.
Markus
Gras
gesetzt. Als die Software nicht
mehr weiter entwickelt wurde,
suchten wir nach einem neuen
System.“ Vor der Auswahl definierten Geschäftsführung und
Neben der Erfüllung der oben
genannten Kriterien gaben insbesondere drei Gründe den Ausschlag für Solid Edge: die
Bedienoberfläche für einfache
CAD/CAM
Anwendung und sofortiges produktives Arbeiten, eine leistungsstarke 2D-Funktionalität
innerhalb des 3D-Systems sowie
ein kompetenter Beratungspartner für die speziellen Anforderungen bei ZL-Microdent. Die
Erwartungen der beiden Geschäftsführer, Volkhard-Hagen
Clostermann und Sven Grether
waren hoch. Bereits innerhalb
von vier Wochen nach der Installation sollte mit dem neuen System bereits produktiv konstruiert
werden.
Nach einer Grundlagenschulung
begann Dragotto im April 2000
mit der Arbeit in Solid Edge. Das
erste Ergebnis war besser als er-
ich heute mit Solid Edge und Design Space erledige, hätten vor
zehn Jahren noch zehn Menschen vollauf beschäftigt.“
Die winzigen Teile des Produktprogramms entwirft Dragotto
immer noch in 2D. Das entspricht zwar nicht der 3D-Philosophie, ist für ihn aber ein gewohnter und erfolgreicher Weg.
Denn fast gleichzeitig entstehen
in Solid Edge aus den 2D-Zeichnungen dreidimensionale Bauteile, die mit der integrierten
FEM-Software Design Space auf
Funktionalität und Belastung sowie auf den Verlauf des
Kaudrucks im Kieferknochen
optimiert werden. Die Supra-
ZL Microdent entwickelt und fertigt seit 1980 komplette AnkerSysteme, die in Deutschland an zahntechnische Laboratorien geliefert werden. Der internationale Durchbruch gelang 1984 mit der
Entwicklung des feinaktivier- und austauschbaren Geschiebes
Duolock. 1992 wurde das ZL-Duraplant-Implantat-System in den
Markt eingeführt. (Bilder: ZL Microdent)
Tipps@Tricks zu Solid Edge
Tipp 4: In der Einzelteilkonstruktion symmetrische
Abstandsoption verwenden
Als typisches Beispiel der Verwendung eines symmetrischen
Offset kann man das Langloch bezeichnen. Hierbei liegt dem
Sketch nur eine definierte Linie
zugrunde, die über den symmetrischen Offset ein Langloch erzeugt.
In unserem Fall wollen wir eine
Passfeder mit einer Länge von
20 mm und einer Breite von 5 mm
verwenden. Wir wählen die Ausschnittsfunktion und befinden uns
in der Zeichenumgebung. Verwenden Sie nun eine Linie von 15 mm
Länge und rufen die symmetrische
Abstandsoption auf. Hier können
Sie Optionen für den Offset unserer Linie vergeben. In unserem Fall ist die Breite der Passfedernut
5 mm und somit der Radius 2,5 mm. Als Linienendbehandlung
verwenden Sie den Abdeckungstyp „Offset-Bogen“.
Selektieren Sie die von Ihnen gezeichnete Linie, bestätigen Sie
über das grüne Häkchen und die Kontur des Langlochs wird gezeichnet. Das Schöne an dieser Funktion ist, dass Sie voll parametrisch ist und man jederzeit Änderungen vornehmen kann. Sie können auch
mehrere Langlöcher oder Ausschnitte in
einem Feature unterbringen. Sie selektieren die gewünschten Geometrien und Solid Edge erzeugt Ihnen den Offset darauf.
Diese Funktion beschränkt sich nicht nur
auf einzelne Linien.
Tipp 5: Ein Formelement mehrfach nacheinander verwenden
wartet. In weniger als einer Woche
wurde
das
Produkt
„Duolock“ als fertige Katalogvorlage präsentiert. Im Vergleich
zur bisherigen Arbeit an 21/2-DISO-Ansichten,
die
mit
Coreldraw koloriert wurden, erreichte man einen Zeitgewinn
von drei Wochen.
Dafür war das Werkzeug WEB
Publisher, eine Applikation von
Solid Edge, verantwortlich. Dieses erzeugt interaktiv 3D-Abbildungen, die mit Produktinformationen gekoppelt im Internet veröffentlicht werden können.
Schmunzelnd bemerkt Nico Dragotto dazu: „Die Aufgaben, die
struktur, also der Aufbau zwischen Prothese und den Implantaten, wird auf Wandstärke – wegen der sehr hohen Materialkosten – Bruchgefahr und Kraftverlauf optimiert. Der Kaumuskel
aktiviert die größten punktuellen
Kräfte im Körper eines Menschen.
Erstes Ergebnis der Produktentwicklung ist bei ZL-Microdent
immer ein Katalogbild des Produkts. Die fertigen, schattierten
und gerenderten Modelle können
in Solid Edge schnell gedreht
werden, um die beste Ansicht zu
wählen. Das Urteil über den Einsatz des neuen CAD-Systems
fällt eindeutig
ZUM ANBIETER
aus:
Heute
schafft man in
PLM Solutions ist mit einem Umsatz von über einer Milliarde US-Dollar
einer der größten internationalen Anbieter von Software und Services
zwei
Tagen
für CAD/CAM/CAE und PLM. Die offen konzipierten Lösungen sollen
das, wofür man
die globale Zusammenarbeit unter Nutzung moderner Software-Techfrüher vier Wonologie und Industrie-Standards ermöglichen.
chen benötigt
www.plm-solutions.de
hat.
◆
Was häufig zu beobachten ist, ist das Anwender, wenn sie ein Formelement erstellen wollen, dieses in der entsprechenden Werkzeugleiste auswählen. Und zwar
auch dann, wenn sie es mehrfach
hintereinander benötigen. Das ist
unnötig und eine weitere nützliche Eigenschaft von Solid Edge
bleibt ungenutzt. Solid Edge
merkt sich alle Einstellungen, die der Anwender zu einem Formelement getroffen hat, solange er kein neues Formelement auswählt. Möchte man z.B. ein Z-förmiges Blech erstellen, dessen
Winkel 135° beträgt, so genügt es beim ersten Lappen den Winkel
einzugeben. Nachdem dieser Lappen fertig gestellt ist, ist das Formelement Lappen immer noch aktiv und es kann ein weiterer Lappen erzeugt werden ohne den Winkel erneut eingeben zu müssen.
Klickt man jedoch zwischen den einzelnen Lappen erneut auf das
Formelement Lappen in der Werkzeugleiste, dann beginnt der
zweite Lappen wieder mit Standardeinstellungen (siehe OnlineTipp „Ändern der VoreinstellunWEITERFÜHRENDES:
gen bei Lappen“). Dieser Tipp gilt
Zwei
weitere Tipps zum Arbeiten mit
nicht nur für Lappen im BlechmoLappen finden Sie online unter:
dul sondern für alle Solid Edge
www.computer-produktion.de
Formelemente.
1/2003 COMPUTER@PRODUKTION
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