webmaking_SEA_Bing_oder_Google 1
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Business und E-Commerce: Suchmaschinenwerbung Kombination mit dem geringen Marktanteil nie wirklich durchsetzten. Jetzt, nachdem Microsoft und Yahoo! gemeinsame Sache machen, hat sich das Blatt stückweise gewendet. Ein gemeinsamer Suchindex bedeutet mehr Marktanteil beziehungsweise mehr Reichweite für Werbetreibende. Die Mitwirkung von Microsoft verschafft dem Portal und dem Backend eine ansprechende Optik und neue Funktionalität, um den Vorsprung Googles in Bezug auf die Akzeptanz durch Werbetreibende abzubauen. AdWords und adCenter SEA: Bing oder Google Wer Suchmaschinenwerbung schalten möchte, kommt heutzutage nicht an Google AdWords vorbei. Doch es gibt auch andere Anbieter wie etwa Microsoft Advertising mit seiner Suchmaschine Bing, die auch im Yahoo-Netzwerk zum Einsatz kommt. Welche Strategie bei der Wahl des Anbieters beim Suchmaschinenmarketing die beste ist, erfahren Sie in diesem Artikel (Florian Stelzner/mk) er eine perfekte PPC-Kampagne (Pay Per Click) aufsetzen will, landet oft direkt beim Branchenriesen Google, der laut Comscore derzeit ca. 66 Prozent des Suchmarktes in den USA für sich behauptet. Klingt zunächst logisch, aber dieses Vorgehen ist ungefähr ähnlich unklug wie seine Immobilienangebote nur beim deutschen Marktführer Immobilienscout24 einzustellen und dabei Immonet und Immowelt zu vergessen, obwohl die Qualität der Anzeigen und die Features oftmals wesentlich besser sind. Zudem W Mit jeder Suchanfrage verfolgt der Nutzer bestimmte Absichten. Diese lassen sich in drei Gruppen einteilen unterscheiden sich die Zielgruppen, oder würden sie einer 4-köpfigen Familie eine 1,5 Zimmer WG anbieten? Microsoft und Yahoo Um Suchmaschinenwerbung einzubuchen, sind umfangreiche Features und eine gute Usability mit intuitiver Oberfläche zwar nicht der alleinige Schlüssel zum Erfolg, aber sie helfen doch ungeheuer bei der Akzeptanz eines Produktes. Yahoo! Overture arbeitete beispielsweise jahrelang mit einem ungenügenden Interface und konnte sich in Obwohl beide, Google AdWords und das Microsoft adCenter im Kern die selben Features bieten, gibt es bei genauerer Betrachtung jedoch gravierende Unterschiede. Böse Zungen behaupten sogar, dass Microsoft bei Google nur kopieren würde. Doch während sich im Deutschen Phrase Match und Exact Match kaum unterscheiden, gibt es zum Beispiel deutliche Unterschiede beim Broad Match, wie die Tabelle im Kasten auf der nächsten Seite kenntlich macht. Bing zeigt im Broad Match eher Ähnlichkeiten zum Broad Match Modifier bei Google AdWords. Bei diesem wird das entsprechende Keyword mit einem Plus-Zeichen ergänzt (Beispiel: +blau). Dieses muss dann von den Nutzern in der Suchanfrage exakt bzw. mit minimalen Variationen wie Rechtschreibung, Abkürzungen, Singular oder Plural aber ohne Synonyme wie beim normalen Broad Match eingegeben werden, damit die Anzeige erscheint (Mehr Informationen zum Broad Match Modifier unter Webcode*: WMS5HS). Suchintentionen Doch egal welches System zum Matchen des Suchwortes verwendet wurde, am Ende entscheidet immer die Gestaltung der Anzeige selbst. Diese muss möglichst genau der Intention des Suchenden entsprechen. Auch die Optik und das Layout der Suchmaschine spielen dabei eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist eine Eyetracking-Studie, die die Firma User Centric im Juni 2009 durchgeführt hat (Studie unter Webcode*: WML8TF). Untersucht wurden die Suchergebnislisten bei Bing und Google für jeweils identische Suchergebnisse aus den drei unterschiedlichen Intentionen von Suchmaschinennutzern: Business und E-Commerce: Suchmaschinenwerbung 1. Transactional Search Als transaktionale Suche bezeichnet man alle Anfragen, die als Zielintention einen Verkauf, eine Buchung, eine Reservierung, etc. haben. Beispiel: „Hotel buchen“ Eine Studie der Firma User Centric aus dem Jahr 2009 zeigt, dass die Sponsored Links auf der rechten Seite bei Bing mehr Aufmerksamkeit erregen als bei Google Bild: User Centric 2. Informational Search Die informationelle Suche hat meistens generische Anfragen mit wenigen oder nur einem Wort. Der Suchende möchte sich (zunächst) zu einem Thema belesen. Beispiel: „Hotel“ 3. Navigational Search Wenn ein User im Prinzip genau weiß, was er sucht bzw. auf welche Website er möchte, dann bedient er sich navigationalen Suchanfragen wie konkreten URLs oder Markennamen. Beispiel: „Hotel.de“ Das Ergebnis der Studie belegt, dass die Anzeigen der Testgruppe bei Bing eine größere Aufmerksamkeit erhalten. Ein großer Vorteil, denn auffällige Elemente werden häufiger geklickt. Nachdem nun auch Google sein Layout angepasst hat, gab es eine neue Studie von User Centric zu den Suchergebnislisten. Hierbei unterscheiden sich die beiden Suchmaschinen nun kaum mehr. Jedoch erzielte Google bei den bezahlten Anzeigen mehr Aufmerksamkeit. Doch die zentrale Frage bleibt: „Wie erreiche ich den optimalen ROI für mein Investment?“. Beide Anbieter haben hier ihre speziellen Vorteile. Vorteile von Google Reichweite: Wichtigstes Erfolgskriterium von Google ist die unumstrittene Reichweite des Suchgiganten aus Mountain View. Jahrelange Erfahrung am Markt und die Garantie täglich Millionen von Usern zu erreichen erbrachte Google die größtmögliche Akzeptanz in der Werbebranche. Verknüpfung zu Analytics: Vielen Budgetverantwortlichen stellt sich erst gar nicht die Frage nach einem anderen Netzwerk, da bereits seit einiger Zeit messbare Ziele erreicht werden. Mit der einfachen Verknüpfungsmöglichkeit von AdWords zum freien Trakkingtool Google Analytics wird gleichzeitig Vertrauen aufgebaut und Abhängigkeit geschaffen. Wer in seinem Unternehmen schon einmal einen Wechsel von Trackingtool A zu Trackingtool B vorgenommen hat weiß, um die unzähligen Stunden Implementierungsarbeit und um den noch viel aufwendigeren internen Überzeugungsprozess bei den Mitarbeiten. Auch die Experten von TRG-The Reach Group GmbH empfehlen ihren Kunden gerne dieses kostenfreie Tool. Das gesparte Geld kann oft besser in neue Kampagnen gesteckt werden. Natürlich gibt es Ausnahmen (etwa 20 Prozent), aber diese benötigen dann vor allem eine ausgefeilte Business Intelligence Strategie mit aussagekräftigem Data Warehouse und die exakt auf ihren Business Case angepasste individuelle Tracking-Lösung, die sich aus den Stärken und Schwächen eines Tools, sowie der Individualisierung des Tracking- Codes zusammensetzt. AdWords Keyword-Tool: Ein weiteres Plus für Google ist das AdWords Keyword-Tool, welches nicht nur für Werbetreibende zur Verfügung steht, sondern nach Eingabe eines Captchas für alle frei zugänglich ist (https://adwords.google.com/select/ KeywordToolExternal). Dieses Tool ist nicht nur eine gute Basis für Keywordrecherchen bei Suchmaschinenwerbung, sondern vor allem auch bei der Suchmaschinenoptimierung. Das intuitive Interface ermöglicht es in wenigen Minuten eine große Liste an geeigneten Keywords zusammenzustellen. Im Microsoft adCenter gibt es zwar auch ein Keyword-Tool, welches aber in Sachen Bedienbarkeit, Features und Optik nicht so gelungen ist wie Googles Version. Tipp: Für die Keyword-Recherche unbedingt zuerst das Google AdWords Keyword-Tool nutzen und dann evtl. später zur Sicherheit im Microsoft adCenter vergleichen. Tipp 2: Wer im eingeloggten Modus das Keyword-Tool nutzt erhält bis zu 800 Keyword-Alternativen (im ausgeloggten Modus erhält man dagegen nur 100 Alternativen). Variantenreiche Anzeigenformate: Sind erst einmal die passenden Keywords für die Kampagne gefunden, bietet AdWords unterschiedliche Formate für die Anzeigen an. Während das Micosoft adCenter lediglich Text und Mobilanzeigen ermöglicht, kommen bei Google AdWords Anzeigenformate für Bilder und Video hinzu, welche sich zudem noch durch conversionsteigernde AdExtensions wie Sitelinks (Zusätzliche Links unterhalb der Anzeige) oder Locations (Verknüpfung mit Google Places) erweitern lassen. In Zeiten schnell steigender Bandbreiten und starker Verbreitung von Smartphones wird die Kombination aller Formate ein wichtiger strategischer Aspekt, den Google in letzter Zeit auf vielen Messen und Konferenzen herausstellt. Vorteile von Bing Intelligentes Targeting: Ein ganz klares Plus vom Microsoft ad- Unterschiede beim Broad Match Beim Broad Match handelt es sich um ein weitgehend passendes Keyword. Das heißt, die Anzeige erscheint auch wenn der Nutzer Variationen des gebuchten Keywords anfragt. Während Google und Bing bei Exact Match und Phrase Match gleich sind, gibt es speziell beim Broad Match deutliche Unterschiede. Am Beispiel-Keyword „blaues Kleid“ soll verdeutlicht werden, wann bei welchen Suchanfragen die Anzeige von Bing und Google geschaltet wird, und wann nicht. Query Blau Kleid kleid blau blaues kleid blaues kleid kaufen kleid und blaues kettchen Google Ja Ja Ja Ja Ja Ja Bing Nein Nein Nein Ja Ja Ja Business und E-Commerce: Suchmaschinenwerbung Keyword-Insertion bei Google AdWords. Eine weitere Studie von User Centric vergleicht beide Suchmaschinen nach Googles Layout-Anpassung Geringere Kosten: Last but not least: Der CPC (Cost-perClick) ist im Vergleich zu Google AdWords oft wesentlich geringer. Ähnlich wie die Universal Search Optimierung im SEO-Bereich eine tolle Möglichkeit sein kann an verschlafenen Wettbewerbern im organischen Ranking leicht vorbei zu ziehen, ermöglicht ein Fokus auf Bing-Werbung in vielen Fällen einen deutlichen Vorsprung vor der Konkurrenz und eine unbedrängte Kommunikation mit dem Kunden. Zusätzlicher Traffic zum Schnäppchenpreis sozusagen. Bild: User Centric Center ist das intelligente Targeting der Zielgruppen. Beispielsweise kann genau festgelegt werden, wo sich der User zum Zeitpunkt der Suche befinden soll und an welchem Tag der Woche er sucht. Diese Möglichkeit, wie sonst nur Facebook Ads sie bietet (allerdings in einer meist unprofitablen Zielgruppe), führt effektiver zu qualifizierten Leads als das vermeintliche „Gießkannenprinzip“ von Google AdWords. Geringere Qualitätsschwelle: Ein weiterer Vorteil von Bing gegenüber AdWords ist die geringere Qualitätsschwelle bei Landingpages. Während bei AdWords der Qualitätsfaktor schnell auf die Kosten der Kampagne drückt, weil die Landingpage z.B. nicht das Keyword der Anzeige enthält oder vielleicht gänzlich aus Flash-Inhalten besteht und somit nicht von einem Suchmaschinenbot ausgelesen werden kann, fokussiert sich das Microsoft adCenter auf die Qualität der Anzeige selbst. Bei Google AdWords kann eine schlechte Qualität der Landingpage sehr schnell zum Ausschluss der Anzeige führen. Generell sollte aber immer auf eine gut optimierte Landingpage geachtet werden, um die maximale Anzahl Conversions zu erreichen. Denken Sie dabei unbedingt auch an A/B-Testing und multivariates Testing der einzelnen Design und Conversion-Elemente ihrer Landingpages. Fehlende professionelle Conversion Optimierung führt nicht nur zu weniger Abschlüssen bei der gleichen Anzahl an eingekauften Nutzern, sondern auch zu deutlich steigenden Anzeigenpreisen (zumindest bei Google). In dieser Beziehung ähnelt sich das Verhältnis von Conversion und SEA sehr dem von Usability und SEO. Genaue Zielgruppenabstimmung: Sämtliche Keywords lassen sich im Microsoft adCenter durch das flexible Parameter System durch Variablen ergänzen. Dadurch werden sehr individuelle Anzeigen möglich, die deutlich genauer auf die eigene Zielgruppe abgestimmt werden können als mit der simplen Informationen über den Autor Als Head of Consulting bei der strategischen Online Marketing Beratung TRG – The Reach Group GmbH ist Florian Stelzner dafür verantwortlich, die einzelnen Beratungsfelder der Unternehmensberatung (Suchmaschinenoptimierung, Social Media-, Usability- und Conversion Optimierung sowie Business Intelligence) untereinander zu koordinieren und miteinander optimal zu verknüpfen. Die ganzheitliche Betrachtungsweise der Online Marketing Erfolgsfaktoren und seine langjährige Erfahrung im Bereich Webdevelopment & Marketing machen ihn zudem zu einem gefragten Ansprechpartner für Kunden. Zuvor war Florian bei TRG als SEO Consultant tätig; bei vorherigen Stationen seiner Laufbahn bei der Beate Uhse New Media AG, Axel Springer AG / Immonet GmbH und XING AG konnte er eine umfassende Expertise in allen Online Marketing-Disziplinen aufbauen. Innerhalb der Beratungstätigkeit liegt sein Hauptaugenmerk auf der verständlichen und informativen Vermittlung komplexer Inhalte. Gerade wegen dieses Talents ist er ein gern gesehener Speaker auf vielen führenden Veranstaltungen und Konferenzen. Nicht nur auf ein Pferd setzen Google AdWords ist und bleibt erste Wahl im PPC-Advertising, wenn es vor allem um Reichweite geht. Kosten sparen und damit einen günstigeren Return on Investment erreicht man jedoch sehr gut mit Suchmaschinenwerbung auf Bing. Wer Bing nicht als Werbeplattform nutzt, muss sich bewusst sein, dass ca. 30 Prozent des gesamten Suchvolumens erst gar nicht erreicht werden können. Es bietet sich daher an, beide Plattformen auszuprobieren. Im übrigen gebietet so ziemlich jedes Marketing Grundlagenbuch der Welt nicht in nur einen Anbieter zu investieren. Allein schon durch die Abhängigkeit wird das Risiko schnell viel zu groß. Experimentieren Sie Warum nicht einfach mal eine Testkampagne parallel laufen lassen oder eine bereits erfolgreiche AdWords Kampagne auf Bing mit nach unten korrigierten Klickpreisen duplizieren? Tipp: Nutzen Sie die Export-Funktion als CSV-Listen von AdWords und passen sie dann den maximalen CPC global in der Tabellenkalkulations-Software ihrer Wahl an. Anschließend können Sie die CSV-Listen ins Microsoft adCenter importieren. Egal für welches Tool sie sich entscheiden oder ob sie beiden Tools eine Chance geben wollen, versuchen Sie langfristig immer weiter in den Longtailbereich, also weniger beliebte Suchbegriffe und lange Keywordkombinationen, zu gelangen. Denn ein User, der nach „Hotel“ sucht, konvertiert sicher nicht so schnell wie ein User, der nach „Hotel in Hamburg buchen“ sucht. ■ *Webcodes eingeben auf webmaking-online.de.