- Medizinische Fakultät der Martin-Luther

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- Medizinische Fakultät der Martin-Luther
Hallesche Beiträge zu den
Gesundheits- und
Pflegewissenschaften
sapere aude
»Pflegebedürftig« in der »Gesundheitsgesellschaft«
Tagung vom 26.–28. März 2009 in Halle (Saale)
Psychische Determinanten gesundheitsrelevanten
Verhaltens: Verhaltensspezifische Kernkonstrukte und
sozialepidemiologische Forschungsperspektiven
von Thomas von Lengerke
Herausgeber: Johann Behrens
Redaktion & Gestaltung: Gero Langer & Maria Girbig
8. Jahrgang
ISSN 1610–7268
46 Vor der Veröffentlichung werden Beiträge im üblichen »peer review«-Verfahren auf ihre Publikationswürdigkeit hin begutachtet.
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Gesetzt mit LATEX 2ε in der Stempel Garamond
Redaktionsschluß: 9. Juli 2009
IMPRESSUM
Die »Halleschen Beiträge zur Gesundheits- und Pflegewissenschaft« werden herausgegeben von Prof. Dr. phil. habil. Johann Behrens
Redaktion & Gestaltung: Dr. Gero Langer
Kontakt: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ⋅ Medizinische Fakultät ⋅ Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft ⋅
German Center for Evidence-based Nursing ⋅ Magdeburger Straße 8 ⋅ 06112 Halle/Saale ⋅ Deutschland
Telefon 0345 – 557 4454 ⋅ Fax 0345 – 557 4471 ⋅ E-Mail [email protected]
Website http://www.medizin.uni-halle.de/pflegewissenschaft/index.php?id=341
ISSN 1610–7268
Alle Rechte vorbehalten.
© Prof. Dr. Johann Behrens, Halle/Saale, Deutschland
Inhaltsverzeichnis
1
Psychische Determinanten gesundheitsrelevanten Verhaltens im verhaltensepidemiologischen Analysemodell
6
2
Verhaltensspezifische Kernkonstrukte: Sozial-kognitive
tensstadien und Gewohnheitsstärken
2.1 Risikowahrnehmungen (Vulnerabilitäten) . . . . . . .
2.2 Konsequenzerwartungen . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3 Selbstwirksamkeitserwartungen . . . . . . . . . . . .
2.4 Zielintentionen (Ziele) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5 Ausführungsintentionen (Pläne) . . . . . . . . . . . .
2.6 Verhaltensstadien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7 Gewohnheitsstärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
Variablen, Verhal.
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Schlussbemerkung: Sozialepidemiologische Forschungsperspektiven
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17
Literatur
19
Danksagung
29
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der verhaltensepidemiologischen Fragestellung, wie gesundheitsrelevante Verhaltensweisen entstehen und aufrechterhalten werden, gibt der vorliegende
Beitrag einen Überblick über die aus gesundheitspsychologischer Perspektive zentralen
psychischen Determinanten gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen auf der Mikroebene
handelnder Individuen. Es handelt sich dabei um die verhaltensspezifischen Kernkonstrukte Risikowahrnehmungen, Konsequenz- und Selbstwirksamkeitserwartungen, Zielund Ausführungsintentionen sowie Verhaltensstadien und Gewohnheitsstärken. Die Verhaltensbereiche, für die Skalen zur Erfassung dieser Konstrukte beispielhaft vorgestellt
werden, sind Rauchentwöhnung, Alkoholkonsum, körperliche Bewegung, Ernährung
sowie die Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen. Abschließend werden
zentrale sozialepidemiologische Forschungsperspektiven bzgl. der Rolle der genannten
psychischen Konstrukte für die Erklärung sozioökonomisch bzw. sozial bedingter Ungleichheiten in gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen skizziert. Diese beziehen sich vor
allem auf die Analyse mediierender und moderierender Mechanismen sowie konzeptuell
auf die »Sozialisierung« psychischer Verhaltensdeterminanten (entweder als Modellierung überindividueller Größen oder mittels der Berücksichtigung verhaltensrelevanter
Aspekte der sozialen und/oder physischen Umwelt bei der Formulierung individueller,
selbstbezogener Konstrukte). Praxisbezogen könnten damit durch Bereitstellung einer
psycho-sozial-verhaltensepidemiologischen Datenbasis wichtige Erkenntnisse für die
Prävention und Therapie von Erkrankungen durch die Entwicklung und Evaluation von
Programmen zur Förderung gesunden Handeln und Verhaltens produziert werden.
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Abstract
Based on the behavioral epidemiological issue of how health-related behaviors develop,
the present paper gives an overview of the key determinants of specific health-related
behaviors from health psychology on the micro-level of individual actors: risk perceptions, outcome and self-efficacy expectancies, goal and implementation intentions, and
stages of change and habit strengths. Behavioral domains for which instruments for
assessing these constructs are presented are smoking cessation, alcohol consumption,
physical activity, nutrition behavior and the utilization of screening program. Finally,
key social epidemiological research perspectives are delineated in relation to the role of
the aforementioned psychological constructs for explaining socioeconomic and social
inequalities in health-related behaviors. Specifically, these include tests of mediation and
moderation effects and, on the level of constructs, socializing psychological determinants
of behavior (either by modeling supra-individual variables or by including features of
social and/or physical environments in individual, self-related constructs). Regarding
practice, by providing psychosocial behavioral epidemiology data, these endeavors could
produce important insights for the prevention and treatment of states of ill-health by way
of developing and evaluating programs to promote healthy actions and behaviors.
Schlagworte
Determinanten
• Psychosoziale
gesundheitsrelevanten Verhaltens
• Psychosocial
Determinants
Health-related Behavior
• Verhaltensepidemiologie
• Behavioral Epidemiology
• Gesundheitspsychologie
• Health Psychology
• Sozialepidemiologe
• Social Epidemiology
• Messinstrumente
• Measuring Instruments
of
Über den Autor
Dr. phil. Dipl.-Psych. Thomas von Lengerke; Jahrgang 1966; Studium an der RuprechtKarl-Universität Heidelberg und der Freien Universität Berlin; Promotion an der Technischen Universität Chemnitz (2000); Wissenschaftlicher Angestellter an der Medizinischen
Hochschule Hannover (MHH), Zentrum Öffentliche Gesundheitspflege, Forschungs-
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und Lehreinheit Medizinische Psychologie; Gastwissenschaftler am Helmholtz Zentrum
München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Institut für
Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Neuherberg; Lehrbeauftragter für »Gesundheitspsychologie und Verhaltensepidemiologie« an der LudwigMaximilians-Universität München (Master of Public Health und Master of Science in
Epidemiology); seit 2007 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Medizinische
Soziologie (DGMS).
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1 Psychische Determinanten gesundheitsrelevanten Verhaltens im
verhaltensepidemiologischen Analysemodell
Verhaltensepidemiologie (behavioral epidemiology) wird neben der Aufgabe, Prävalenzen
und Inzidenzen gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen zu bestimmen, grundsätzlich
durch die Bearbeitung zweier Fragestellungen definiert (Lengerke & Abu-Omar, 2007):
• Welche Relevanz haben welche Verhaltensweisen für welche Indikatoren von
Gesundheit und Krankheit? Die Identifizierung solcher behavioralen Risiko- und
Schutzfaktoren stellt dabei eine Aufgabe dar, die die Verhaltensepidemiologie je
nach Indikationsgebiet mit anderen epidemiologischen Teilgebieten wie der HerzKreislauf- und der Krebsepidemiologie gemeinsam hat.
• Wie entstehen und entwickeln sich gesundheitsrelevante Verhaltensweisen? Damit sind alle inneren und äußeren Einflussfaktoren angesprochen, die gesundheitsrelevante Verhaltensweisen (mit-)bedingen. Zu den inneren Faktoren gehören dabei
psychische Determinanten, die ein zentraler Gegenstand der vorliegenden Arbeit
sind.
Vor allem im Hinblick auf diese zweite Fragestellung haben Lengerke und Abu-Omar
(2007) in Anlehnung an das Makro-Mikro-Makro-Modell der soziologischen Erklärung
(Coleman, 1990; Esser, 1999; Greve, Schnabel & Schützeichel, 2008a,b) und dessen Erweiterung durch Puls (2004) sowie die Klassifikation individueller und kollektiver Merkmale
von Lazarsfeld und Menzel (1980) ein verhaltensepidemiologisches Analysemodell entwickelt, das die Analyse individueller und kollektiver Explananda erlaubt. Wie Abb. 1
veranschaulicht, unterscheidet es grundsätzlich zwei Ebenen:
Abb. 1: Verhaltensepidemiologisches Analysemodell (Lengerke & Abu-Omar, 2007,
in Anlehnung an Coleman, 1990; Esser, 1999;
Puls, 2004; Lazarsfeld (Lengerke
& Menzel, 1980) & Abu-Omar, 2007,
Abbildung 1: Verhaltensepidemiologisches
Analysemodell
in Anlehnung an Coleman, 1990; Esser, 1999; Puls, 2004; Lazarsfeld &
Menzel, 1980)
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• Die Makroebene beinhaltet alle überindividuellen Merkmale, die indirekt oder
direkt auf gesundheitsrelevante Verhaltensweisen Einfluss nehmen bzw. von diesen
beeinflusst werden. Nach Lazarsfeld und Menzel (1980) lassen sich drei Merkmalsarten unterscheiden. Analytische Merkmale sind solche, die durch eine mathematische
Operation beschrieben werden können, die auf ein Merkmal der Mitglieder angewandt wird, also z. B. das mittlere Einkommen einer Gemeinde oder die Prävalenz
einer Verhaltensweise. Strukturelle Merkmale sind solche, die durch eine mathematische Operation beschrieben werden können, die auf die Beziehungen jedes
Mitglieds zu einigen oder allen anderen Mitgliedern angewandt wird, also z. B. die
Cliquenhaftigkeit einer Schulklasse oder der Anteil ethnischer Enklaven an den
Bezirken einer Großstadt. Globale Merkmale sind solche, die ohne Rückgriff auf
Merkmale von Individuen definiert und gemessen werden (müssen), also z. B. regionale Dichte von Sportstätten oder der Quotient aus nationalstaatlichen Investitionen
in Bildung vs. Verteidigung.
• Die Mikroebene beinhaltet alle individuellen Merkmale, die Einfluss auf Verhalten
ausüben, und individuelles Verhalten. Auf Seiten der Determinanten werden entsprechend dem biopsychosozialen Krankheitsmodell somatische, psychische und soziale
Merkmale unterschieden.1 Im »Health Behavior Model« des US-amerikanischen
Medizinsoziologen und Versorgungsforschers Ronald M. Andersen (Andersen,
1995), das seit 2001 auch vom Robert Koch-Institut für die Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) verwendet wird (Thode et al., 2004; 2005; Bergmann et
al., 2005; Kamtsiuris et al., 2007), sind psychische Faktoren als »Health Beliefs« repräsentiert. Inzwischen ist das Modell allerdings bezüglich psychosozialer Faktoren
von Lengerke, Wolfenstetter und John (2008) in Anlehnung an Bradley et al. (2002)
modifiziert worden, die es unter Beteiligung von Andersen gesundheitspsychologisch erweitert hatten. In Deutschland ist diese Version des Modells, die Abb. 2
zeigt, bisher zur Spezifikation von Analysen auf der Mikroebene verwendet worden
(Bremer & Lengerke, 2007; Mönnichs & Lengerke, 2004; Lengerke et al., 2005; 2006;
1
Lazarsfeld und Menzel (1980) haben auch für individuelle Merkmale eine formale Klassifikation entwickelt:
– absolute Merkmale, deren Bestimmung weder einen Rückgriff auf Merkmale überindividueller
Einheiten noch auf Merkmale von Beziehungen zu anderen Individuen verlangt;
– relationale Merkmale, die auf Grundlage von Informationen über Beziehungen zu anderen Individuen
bestimmt werden;
– komparative Merkmale, die sich aus dem Vergleich des Werts des Individuums auf einem absoluten
oder relativen Merkmal mit der Verteilung dieses Merkmals im betrachteten Kollektiv ergeben; und
– kontextuelle Merkmale, die Individuen durch ein (globales, analytisches oder strukturelles) Merkmal
des Kollektivs beschreiben (und die daher für alle Mitglieder des Kollektivs invariant sind).
Die im verhaltensepidemiologischen Analysemodell in der vorliegenden Form gemeinten somatischen,
psychischen und sozialen Merkmale stellen dabei meist absolute Merkmale dar, so dass das Modell an
diesem Punkt noch unterkomplex ist. Da es jedoch im vorliegenden Zusammenhang in erster Linie darum
geht, ein Modell zu spezifizieren, das psychische Kerndeterminanten in einem Mehrebenenrahmen
abbilden kann, wird diese Unschärfe an dieser Stelle in Kauf genommen.
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2007a; 2007b; 2007c). Bezogen auf das verhaltensepidemiologische Analysemodell
kann es als konkretisierende Darstellung dieser Ebene verstanden werden.
Abb. 2: „Verhalten
im System“:
Ein Modell
individueller
Determinanten Determinanten geAbbildung
2: »Verhalten
im System«:
Ein
Modell individueller
gesundheitsrelevanten Verhaltens (Lengerke, Wolfenstetter & John, 2008) als
sundheitsrelevanten Verhaltens (Lengerke, Wolfenstetter & John, 2008)
Spezifikation der Individualebene des verhaltensepidemiologischen Analysemodells
als Spezifikation der Individualebene des verhaltensepidemiologischen
Analysemodells
Epidemiologisch liegen hinsichtlich der sozialen Determinanten gesundheitsrelevanten
Verhaltens in Deutschland bereits zahlreiche Arbeiten vor (nicht zuletzt aus der GBE
in Bezug auf Unterschiede nach individuellem sozioökonomischen Status: RKI, 2006;
Nocon et al., 2007; Schulze & Lampert, 2006; Mensink, 2002; 2003; Burger & Mensink,
2003; Knopf & Melchert, 2003; Kohler & Ziese, 2004; Lampert et al., 2005; Ellert et
al., 2006). Für psychische Determinanten gilt dies (zumindest für Erwachsene) in weit
geringerem Maße. So wurde im Gesundheitsbericht für Deutschland 1998 (Statistisches
Bundesamt, 1998) lediglich die »Einstellung zum gesunden Leben« berücksichtigt, die
auch im Themenspektrum der GBE bisher die einzige psychische Größe außerhalb
psychischer Morbiditätsindikatoren darstellt. Dies stellt vor allem deshalb eine Lücke
dar, weil für eine rationale Steuerung der Rahmenbedingungen für gesundes Verhalten die
Kenntnis seiner psychischen Determinanten ebenso wie die sozialer Faktoren sowie von
Bedarfsfaktoren von Bedeutung ist. Dies gilt für alle drei Verhaltenscluster, die in Abb. 2
dargestellt sind:
• Mit Gesundheitsverhaltensweisen sind die »Personal Health Practices« gemeint,
die Andersen (1995) neben der Inanspruchnahme von Gesundheitsversorgung (»Use
of Health Services«) unter dem Label »Health Behavior« subsumiert. Obwohl in
jüngerer Zeit Verhaltensparameter wie Safer Sex, Sonnenbaden, Verhalten im Straßenverkehr und häusliche Mundpflege verstärkt zum Thema geworden sind, sind
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auch in der GBE des Bundes die sog. »holy four« bzw. RABE-Parameter (Lengerke, 2007a) Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegung und Ernährung Schwerpunkte
geblieben.
• Mit Versorgungsinanspruchnahme sind alle Verhaltensparameter der Nutzung
von Versorgungsleistungen des Gesundheitswesens gemeint, also im ambulanten
und im stationären Bereich sowie im Bereich Arzneimittel. Diese unterscheiden
sich von den o. g. Gesundheitsverhaltenweisen auch darin, dass sie prinzipiell
nicht ohne eine Angebotsseite realisiert werden können. Demgegenüber können
Gesundheitsverhaltensweisen unter und ohne Rückgriff auf Angebote realisiert
werden: so kann eine Person in einem Fitnessstudio, einer Herzgruppe oder einem
Volkshochschulkurs sportlich aktiv sein, aber auch im häuslichen Bereich bzw.
durch Nutzung öffentlicher Räume.
• Beteiligung am Gesundheitssystem meint gesundheitlich relevante (politische)
Partizipation, z. B. Teilnahme an Surveys (Umfragebeteiligung), aktive Mitgliedschaft in Selbsthilfegruppen, Bürgerinitiativen und kooperativen Planungsgruppen,
Teilnahme an Anhörungen in Ausschüssen (Verfahrensbeteiligung), Teilnahme als
sachverständiger Bürger in Entscheidungsgremien (Beratungsbeteiligung), Versichertenbeteiligung bei Entscheidungen von Leistungsträgern (Entscheidungsbeteiligung)
sowie die Übernahme formaler Positionen im Sinne von professionalisierten Formen
der Partizipation.
Vor diesem Hintergrund hat die vorliegende Arbeit zwei Ziele. Zum Einen soll ein Überblick über die zentralen bisher (vor allem) in der Gesundheitspsychologie diskutierten
psychischen Determinanten gesundheitsrelevanten Verhaltens gegeben werden. Dabei soll
in diese Einflussgrößen sowohl konzeptuell-definitorisch als auch operational eingeführt
werden. Letzteres soll mittels der Dokumentation relevanter Skalen geleistet werden, und
zwar für die Verhaltensbereiche Rauchentwöhnung, Alkoholkonsum, körperliche Bewegung und Ernährung (die global zu den zehn führenden vermeidbaren Risiken gehören;
vgl. WHO, 2002; Vinck, Oldenburg & Lengerke, 2004; Lengerke, 2007a), und Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen.2 Konkret geht es unter Berücksichtigung
der entsprechenden Empfehlungen (Burger & Mensink, 2003; Rütten et al., 2005; Mensink, 2002; RKI, 2006) um die Indikatoren »mit dem Rauchen aufhören« bzw. »weniger
Rauchen«, »nicht mehr als die empfohlene tägliche Höchstmenge alkoholischer Getränke
trinken« bzw. »keine alkoholischen Getränke trinken«, »an mindestens vier Tagen in der
Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv sein, dass man etwas schwerer Atmen
muss als normal« bzw. »an einem Tag in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so
2
Dies umfasst die Früherkennung sowohl von Risikofaktoren (Primärprävention) als auch von Krankheiten und ihren Frühformen (Sekundärprävention). Damit wird nicht impliziert, dass Inanspruchnahme
primordialer und tertiärer (kurativer) Versorgung nicht auch psychoepidemiologischer Analyse zugänglich ist (vgl. z. B. von Lengerke et al., 2006). Allerdings sind solche Analysen vor allem bzgl. kurativer
Versorgung – und stärker noch als Gesundheitsverhaltensweisen – nicht ohne Berücksichtigung von
Bedarfsfaktoren sinnvoll, und m. W. existieren bis dato keine einschlägigen verhaltensspezifischen
Messinstrumente.
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aktiv sein, dass man etwas schwerer Atmen muss als normal«, »täglich mehr als 400g Obst
und Gemüse essen« bzw. »weniger fettreiche Nahrungsmittel essen« und »die allgemeine
Gesundheitsuntersuchung (Check-up) wie empfohlen in Anspruch nehmen« bzw. »Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wie empfohlen in Anspruch nehmen«. Zum Anderen
sollen diese Kernkonstrukte gesundheitspsychologischer Verhaltensmodellierung für die
Sozialepidemiologie und die Medizinische Soziologie konzeptionell zugänglich gemacht
werden, indem ihre potenzielle Relevanz für die Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit
skizziert wird.3
2 Verhaltensspezifische Kernkonstrukte: Sozial-kognitive Variablen,
Verhaltensstadien und Gewohnheitsstärken
Der »Mainstream« gesundheitspsychologischer Gesundheitsverhaltenstheorien lässt sich
durch einen sozial-kognitiven Ansatz charakterisieren. Seine Logik lässt sich gut anhand
des Health Action Process Approach (HAPA; vgl. Abb. 3) beschreiben, da dieser ein
integratives Modell darstellt, das den größten gemeinsamen Nenner zahlreicher relevanter
Modelle identifiziert (Lippke & Kalusche, 2007). Daher wird dieses Modell hier als
präzisierende Darstellung der prädisponierenden psychischen Faktoren des »Health
Behavior Model« in Abb. 2 auf Seite 8 eingeführt:
Abb.3:3:Der
Der Health
Action
Process
Approach
(HAPA; Schwarzer,
2004;
Darstellung:2004; DarstelAbbildung
Health
Action
Process
Approach
(HAPA;
Schwarzer,
Keller & Nigg, 2007) als Spezifikation psychischer „Predisposing Factors“ im Modell
lung: Keller & Nigg, 2007) als Spezifikation psychischer »Predisposing
individueller Determinanten gesundheitsrelevanten Verhaltens
Factors« im Modell individueller Determinanten gesundheitsrelevanten
Verhaltens
3
Der Verhaltensbereich »Beteiligung am Gesundheitssystem« wird dabei trotz seiner zunehmenden
Bedeutung (Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen, 2001) nur deshalb
nicht weiter berücksichtigt, weil dies wegen dem (zumindest in Deutschland) weitgehend defizitären
(psychologischen und soziologischen) Forschungstand die Möglichkeiten dieser Arbeit übersteigen
würde.
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Seite 10
• Zum Einen enthält es alle »key constructs« moderner Gesundheitsverhaltenstheorien: Risikowahrnehmungen, Konsequenzerwartungen, Selbstwirksamkeitserwartungen, Ziel- und Ausführungsintentionen (Lippke & Renneberg, 2006; s. Abschnitte
2.1.-2.5.).
• Zum Anderen nimmt es mehrere Stadien von Verhaltensveränderungsprozessen an,
indem es eine motivationale, eine volitionale und eine aktionale Phase unterscheidet.
Diese Differenzierung ist m. E. insofern sinnvoll, da sie kompatibel zu den fünf
Stadien ist, die im Transtheoretical Model (TTM) angenommen werden (s. Abschnitt
2.6.), und zugleich noch stärker Tendenzen einer überzogenen Phasensegmentierung
(z. B. in acht Stufen beim Multi-Stage Model of Health Behavior Change; Lippke &
Ziegelmann, 2006) und damit der Gefahr der Annahme von »Pseudostufen« (Sutton,
2001) vorbeugt.
Zusätzlich wird ein Instrument zur Erfassung der Gewohnheitsstärke von Verhalten
eingeführt (s. Abschnitt 2.7.). Diese Ergänzung wird vor allem deshalb vorgenommen,
weil die aktionale Phase auch im HAPA Gefahr läuft, psychologisch »unterdeterminiert«
zu sein. Zwar erfordert habitualisiertes Verhalten tatsächlich weniger »Psychologie« als
neue oder wieder einzuübende Verhaltensweisen (vgl. die phasenspezifische Rolle der
Umweltstrukturen und -barrieren im HAPA). Vor allem für die Frage jedoch, ob sich ein
Rückfall oder gar ein Ausstieg ereignet, ist das Ausmaß an Habitualisierung und damit
der jeweiligen Gewohnheitsstärke zentral.
Insgesamt beschränkt sich die Darstellung auf selbstbezogene, d. h. die eigene Person bezogene Konstrukte. So werden z. B. Selbstwirksamkeitserwartungen auf Überzeugungen
beschränkt, mittels eigener Fähigkeiten zielführende Handlungen und Verhaltensweisen selbst ausüben zu können. Es sei daher auf Konstrukte hinzuweisen, die sich auf
kollektive Erwartungen beziehen (z. B. collective efficacy; Bandura, 2000; Näheres s.
Abschnitt 3.). Es liegen jedoch m. W. derzeit keine verwendbaren Konzepte, geschweige
denn Instrumente für die hier ausgewählten Verhaltensbereiche Rauchentwöhnung, Alkoholkonsum, körperliche Bewegung, Ernährung und Versorgungsinanspruchnahme vor
(bisherige Studien waren auf Arbeitsbedingungen, Lehrerkollegien und Leistungssport
fokussiert: Parker, 1994; Shamir, 1990; Spink, 1990a; 1990b; Romano, 1996; Schwarzer &
Schmitz, 1999). Nicht zuletzt wäre zu prüfen, ob in Deutschland individualistische soziale
Normen dergestalt vorherrschen, dass individuelle Selbstwirksamkeitserwartungen funktional äquivalent zu allozentrischen Kognitionen in kollektivistischen Kulturen wirken
können (wie z. B. für Stressbewältigung in einem USA/Hongkong-Vergleich gezeigt:
Schaubroeck et al., 2000; zur Frage, ob individuell-selbstbezogene Konstrukte relevante
Kontextfaktoren berücksichtigen können, s. u. Abschnitt 3). Schließlich ist der Fokus
auf verhaltensspezifische Konstrukte darin begründet, dass diese – ceteris paribus – eine
höhere Verhaltensprädiktivität besitzen als generische (Hofstetter, Sallis & Hovell, 1990).
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Seite 11
2.1 Risikowahrnehmungen (Vulnerabilitäten)
4
Zumindest intentional krankheitspräventives Verhalten – also Gesundheitshandeln, das
nicht »nur« primordial-, primär-, sekundär- und/oder tertiärpräventiv wirkt, sondern
bewusst zu einem oder mehreren dieser Zwecke eingesetzt wird – setzt die Wahrnehmung
eines Krankheitsrisikos für die eigene Person voraus. Dies ist ein Grund dafür, dass Risikokommunikation klassischerweise eine zentrale Rolle in der Verhaltensprävention spielt
(teilweise nach dem Motto »Gefahr erkannt, Gefahr gebannt«). Auch wenn inzwischen
unstrittig ist, dass wesentlich mehr Faktoren für erfolgreiche Verhaltensprävention von
Bedeutung sind, hat Risikokommunikation noch immer ihren Platz in entsprechenden
Interventionen (vgl. Barth & Bengel, 1998).
Neben dem wahrgenommen Schweregrad gesundheitlicher Outcomes, der bei zahlreichen epidemischen Erkrankungen wie dem Herzinfarkt in der Regel als hoch anzunehmen
ist, ist die Vulnerabilität (susceptibility), also die subjektive Wahrscheinlichkeit für die
eigene Person, von dem jeweiligen Outcome betroffen zu werden, zentral für die Wahrnehmung des eigenen Risikos. Es ist gesichert, dass diese subjektive Wahrscheinlichkeit
vielfach optimistisch getönt ist. So wird zwar für andere Personen gleichen Alters und
Geschlechts (Peers) meist eine Wahrscheinlichkeit des gesundheitlichen Outcomes angenommen, die größer null ist, jedoch nicht oder nur in geringerem Maße für die eigene
Person (»It won’t happen to me«; Weinstein, 1984). Dieser »unrealistische Optimismus«
(Weinstein, 1980; 1982; 1987) ist häufig Grundlage ungesunden Verhaltens (Weinstein,
2003). Der Nachweis des unrealistischen Optimismus wird in Regel über eine von zwei
Methoden geführt (zum Überblick s. Renner & Schupp, 2005). Die direkte Methode
erfordert von Befragten die Einschätzung ihres persönlichen Risikos im Vergleich zu
Peers. Entscheidend für den Nachweis ist, dass sich die Befragten (als Gruppe bzw. Subgruppe) im Mittel für unterdurchschnittlich gefährdet halten; in diesem Fall unterschätzt
zumindest ein Teil der Befragten ihr Risiko. Bei der indirekten Methode (Perloff & Fetzer,
1986) hingegen werden zwei getrennte absolute Einschätzungen erfragt, von denen sich
eine auf das Risiko für die eigene Person und die andere auf das der Peers. Das statistische
Kriterium für den Nachweis eines unrealistischen Optimismus entspricht dann dem der
direkten Methode. Ein Vorteil der indirekten Methode ist, dass Unterschiede in den Risikowahrnehmungen und im Ausmaß des unrealistischen Fehlschlusses danach analysiert
werden können, ob sie auf der Einschätzung für die eigene Person oder die Vergleichsgruppe basieren (oder beide). Sie hat jedoch den Nachteil, dass ihre Erhebung aufwändiger
ist. Tabelle 1 auf Seite 30 stellt beide Optionen für ein Morbiditätsspektrum dar, das auch
im neuesten Gesundheitsbericht (RKI, 2006) dokumentiert ist (indirekte Methode: Items
zu absoluten Vulnerabilitäten, direkte Methode: Items zu relativen Vulnerabilitäten).
2.2 Konsequenzerwartungen
Gesundheitsrelevantes Verhalten und vor allem entsprechende Verhaltensänderungen werden nicht nur durch erwartete Effekte für die (eigene) Gesundheit determiniert, sondern
4
Genau genommen handelt es sich hierbei nicht um ein verhaltens-, sondern um ein krankheitsspezifisches
Konstrukt.
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Seite 12
auch durch Konsequenzen in anderen Bereichen wie Befindlichkeit, soziale Interaktion und persönliche Ressourcen (Fuchs, 1994; Lengerke & Schwarzer, 1996). Allgemein
werden solche Konsequenzerwartungen (Handlungs-Ergebnis-Erwartungen; outcome
expectancies) als ». . . expectation that an outcome will follow a given behavior« (Williams
et al., 2005, S. 70) definiert. Es geht also um die Bestimmung wahrgenommener Zusammenhänge zwischen Handlungen/Anstrengungen und bestimmten Ergebnissen (Renner
et al., 1996a). Beispielsweise drückt die Kognition »Wenn man wenig Alkohol trinkt,
beugt man einem Herzinfarkt vor« die Erwartung aus, dass die Handlung »geringer Alkoholkonsum« zum Ergebnis »verringertes Herzinfarktrisiko« führt. Ein weiteres Beispiel
wäre »Wenn man mit dem Rauchen aufhört, verliert man den Kontakt zu den Kollegen in
der Raucherecke«.
Im Gegensatz zu dieser allgemeinen Form haben Renner et al. (1996a) diese Kognitionen »individualisiert«, d. h. die Handlungsausführung an die eigene Person gebunden. Es
hat sich gezeigt, dass diese Spezifizierung zu theoriekonformer Verhaltensprädiktion beiträgt (Renner et al., 2008; Schwarzer & Renner, 2000; Renner & Schwarzer, 2005; Renner
et al., 2007). Tabelle 2 auf Seite 31 dokumentiert daher verhaltensspezifische Konsequenzerwartungen in der Form »Wenn ich weniger Alkohol trinken würde, dann beuge ich
einem Herzinfarkt vor«. Diese Darstellungen sind als Itempools zu verstehen, zu denen
teilweise bereits Kurzversionen existieren und eingesetzt worden sind (s. Anmerkungen
der Tabelle). Ihre vollständige Dokumentation soll vor allen Dingen deutlich machen,
dass nicht nur erwartete gesundheitliche Effekte von Verhalten im Sinne der »response
efficacy« verhaltensbestimmend sind, sondern Menschen in ihren alltäglichen Bezügen
und Handlungsmustern eine Vielzahl anderer Ziele verfolgen.
2.3 Selbstwirksamkeitserwartungen
Das Motiv, positiv bewertete Ziele, Zustände, Wirkungen oder Folgen auch unter widrigen Umständen durch eigenes Handeln bzw. mindestens mittels eigener bzw. selbst
organisierter Ressourcen erreichen zu können, ist für die meisten Menschen zentral.
Dementsprechend stehen Überzeugungen und Erwartungen zur Selbstkontrolle auch in
der Gesundheitsverhaltensforschung im Mittelpunkt. Ein bekanntes Konstrukt ist der
»Health Locus of Control« (HLC; Wallston et al., 1976; Wallston et al., 1978; Wallston,
2005), das allerdings eher Überzeugungen zu der Frage reflektiert, ob innere oder äußere
Faktoren die eigene Gesundheit verursachen (Wallston, 1992), ohne dabei eigenes Können
im Sinne eigener Wirksamkeit zu berücksichtigen.5 Vor diesem Hintergrund haben bereits
Norman und Bennett (1996, S. 86) konstatiert: »The role of HLC in predicting health
behaviour is a weak one...«, und auch Wallston selbst hat zur Prädiktion von Verhalten inzwischen andere Konstrukte und Instrumente entwickelt (Wallston, 1992; Smith,
Wallston & Smith, 1995). Diese Konstrukte sind mit der Selbstwirksamkeitserwartung
5
Folgende Zitate unterstützen diese Einschätzung: »An internal locus of control connotes selfresponsibility and self-blame for outcomes but does not necessarily connote self-mastery (or selfefficacy) for the behaviors that lead to those outcomes« (K. A. Wallston, persönliche Mitteilung,
20.02.2004) und »If I were starting out now with labeling LOC, I would agree that ›locus of causation‹ is
a more appropriate label than ›locus of control‹. . . « (K. A. Wallston, persönliche Mitteilung, 23.02.2004).
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(SWE) eng verwandt (Bandura 1977; 1995; 1997; 1998),6 das inzwischen in praktisch
allen Gesundheitsverhaltenstheorien eine zentrale Rolle einnimmt (notabene auch in der
Theory of Planned Behavior von Ajzen, 19917 ). Selbstwirksamkeitserwartungen sind
definiert als »beliefs in one’s capabilities to organize and execute the courses of action
required to produce given levels of attainments« (Bandura, 1998, S. 624). Wichtig ist hier
der Begriff »capabilities«, der im Gegensatz zu »abilities« auf zukünftige Kompetenzen
verweist.
Tabelle 3 ab Seite 33 zeigt hierzu für die ausgewählten Verhaltensparameter angepasste
Items von Renner et al. (1996b). Diese Darstellungen sind wiederum als Itempools zu
verstehen, zu denen teilweise bereits Kurzversionen existieren und eingesetzt worden
sind (s. Anmerkungen in der Tabelle). Ihre vollständige Dokumentation soll vor allem
verdeutlichen, dass Qualität und Quantität subjektiv wahrgenommener Hindernisse sehr
variabel sein können, zumal manche Public Health-relevanten Themen in den bisherigen
Instrumenten noch gar nicht repräsentiert sind (z. B. das Hindernis ». . . wenn die meisten
Menschen in meiner Kommune sich anders verhalten«; vgl. auch Abschnitt 3).
2.4 Zielintentionen (Ziele)
Seit der Entwicklung der Theory of Reasoned Action (Ajzen & Fishbein, 1980) und ihrer
Erweiterung (Theory of Planned Behavior; Ajzen, 1991) sowie der Protection Motivation
Theory (Rogers, 1983) als Nachfolger des Health Belief Model (Rosenstock, 1974) gilt als
gesichert, dass Menschen Intentionen bilden, die für nachfolgendes Gesundheitshandeln
bestimmend sind. Schwarzer (2004) unterscheidet in Anlehnung an Heckhausen (1989)
zwischen Zielintentionen und Ausführungsintentionen. Erstere bilden den Endpunkt
eines motivationalen Prozesses, in dem Risikowahrnehmungen, Konsequenz- und Selbstwirksamkeitserwartungen die zentralen Größen darstellen (s. o. Abb. 3). Sie stellen Vorsätze ohne Planungscharakter dar, wie z. B. »Ich habe mir vorgenommen, weniger fettreiche
Nahrungsmittel zu essen«. Erst in der Volitionsphase werden Realisierungsmöglichkeiten
dieses Vorsatzes gesucht, die optimalerweise in Plänen, also konkretisierten Handlungsvorsätzen münden (Ausführungsintentionen; s. u., 2. 5.). Die Unterscheidung Ziel- vs.
Ausführungsintentionen stellt daher einen Informationsgewinn dar, weil Zielgruppen, die
sich noch keine Vorsätze gebildet haben, sich noch in der »Entscheidungsphase« befinden,
und bereits über eine Umsetzung des Vorsatzes nachdenken, differenziert werden können.
Interventiv bietet dies die Möglichkeit, die Bildung von Zielintentionen als Teilziel zu
fördern. Tabelle 4 auf Seite 35 zeigt entsprechende Standardformulierungen zur Messung
von Zielintentionen für die ausgewählten Verhaltensparameter.
6
. . . our more generalized Perceived Competence measure is very similar to Jerusalem & Schwarzer
Generalized Self-Efficacy measure (K. A. Wallston, persönliche Mitteilung, 05.09.2003)
7
Auch der Versuch von Ajzen (2002), sein Konstrukt »Verhaltenskontrolle« als übergeordnet zu konzipieren, ist nicht überzeugend (vgl. auch Schwarzer, 2004).
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2.5 Ausführungsintentionen (Pläne)
Im Gegensatz zu Zielintentionen, die sich auf das »Was« im Sinne eines Ziels beziehen,
beziehen sich Ausführungsintentionen (implemention intentions; Gollwitzer, 1999; Rise
et al., 2003) auf das »Wann«, »Wo« und »Wie« der Zielerreichung im Sinne von Plänen.
In den meisten bisherigen Studien wurden Ausführungsintentionen experimentell durch
entsprechende Instruktionen induziert (z. B. Milne et al., 2002). Rise et al. (2003) und
Sniehotta, Schwarzer et al. (2005) haben allerdings neuerdings Vorschläge zur direkten
Messung verhaltensspezifischer Ausführungsintentionen gemacht und empirisch geprüft
(wobei letztere von action planning sprechen, allerdings die Äquivalenz zu implementation intentions betonen8 ). Es wird dabei danach gefragt, ob die situationalen Bedingungen
zur Ausführung des jeweils intendierten Verhaltens (»Wann«, »Wo« und »Wie«) bereits
geplant worden sind. Ist dies der Fall, kann davon ausgegangen werden, dass diese Bedingungen als Hinweisreize fungieren und eine stabile und im Laufe der Zeit habitualisierte
Ausführung der Verhaltensweise fördern. Tabelle 5 auf Seite 36 zeigt entsprechende Vorschläge zur Operationalisierung von Ausführungsintentionen. Dabei ist anzumerken, dass
die hier ausgewählten empfehlungsnahen Verhaltensindikatoren die Formulierung von
konkreten »Wann«-, »Wie«- und »Wo«-Bedingungen nicht unproblematisch machen.
So ist die Formulierung einer möglichst konkreten »Wie«-Bedingung für den täglichen
Konsum von mindestens 400g Obst und Gemüse schwieriger als für das entsprechende
Item für die »Wann«-Bedingung.
2.6 Verhaltensstadien
Verhaltens(änderungs)prozesse lassen sich logisch in mindestens zwei Stufen einteilen:
das Stadium der Ausführung des (neuen) Verhaltens vs. das Stadium, in der das (neue)
Verhalten (noch) nicht gezeigt wird. Wie bereits erwähnt unterscheiden sich die sog.
»Stadienmodelle« des Gesundheitsverhaltens darin, in wie viele Stufen sie diese beiden
grundsätzlichen Stadien noch einteilen. Das bisher international bekannteste und am
intensivsten untersuchte Modell, das Transtheoretical Model (Prochaska & DiClemente,
1984; Prochaska & Velicer, 1997), geht von fünf Stadien aus: Präkontemplation (precontemplation [PC]), Kontemplation (contemplation [C]), Präparation (preparation [P]),
Aufnahme (action [A]), und Aufrechterhaltung (maintenance [M])9 . Ein Kritikpunkt an
8
Sniehotta, Schwarzer et al. (2005) verwenden desweiteren das Konstrukt des coping planning als »barrierfocused self-regulation strategy« (S. 567). Ein weiteres Konstrukt, das sich auf die Handlungsphase
bezieht, ist die action control (vgl. z. B. Schüz et al., 2007; Sniehotta, Scholz & Schwarzer, 2005),
die i. S. von Handlungsausführungskontrolle (Schwarzer, 2004) durch die Facetten self-monitoring,
awareness of standards und self-regulatory effort definiert ist. Die Fokussierung auf das Konstrukt
der Ausführungsintentionen im Rahmen der verhaltensspezifischen Determinanten hat vor allem den
Grund, dass Ausführungsintentionen wegen der durch sie definierten Bindung persönlicher Ziele an
Situationen (»passing the control of one’s behavior on to the environment«; Gollwitzer, 1993, S. 173)
besonders relevant für »verhältnisbasierte Verhaltensinterventionen« (Lengerke & Manz, 2007) ist, also
die Förderung intendierten Verhaltens durch Änderung von Verhältnissen (i. S. externer Situationen; vgl.
auch sozial-ökologische Verhaltensmodelle; Sallis, Owen & Fisher, 2008).
9
Ein weiteres mögliches Stadium, die sog. Stabilisierung (termination [T]), wird vor allem dadurch
gekennzeichnet, dass das Zielverhalten stark habitualisiert (automatisiert, nahezu unbewusst) ausgeführt
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der bisherigen Stadiendiagnostik im Rahmen des TTM ist allerdings, dass es keine empirische Grundlage für die Bindung von Stadien das von dieser Arbeitsgruppe verwendete
konkrete Zeitkriterium von sechs Monaten gibt (vgl. ausführlich Lippke & Kalusche,
2007). Aus theoretischer Perspektive sind Stadien eher psychologisch und grundsätzlich
unabhängig von zeitlichen Kriterien definiert. In diesem Sinne ist in Tabelle 6 auf Seite
37 eine Operationalisierung dargestellt, die Zeitmaße lediglich als optionale »2. Frage«
vorsieht und von ihren Autoren (Lippke et al., in Druck) so konstruiert wurde, dass
sowohl die TTM- als auch die HAPA-Stadien abgebildet werden können (s. Anmerkung
in Tabelle 6).
2.7 Gewohnheitsstärken
Ein Problem sozial-kognitiver Modelle gesundheitsrelevanten Verhaltens ist es, dass die
dort spezifizierten psychischen Einflussfaktoren bewusste Reflexionsprozesse über die
jeweilige Verhaltensweise implizieren bzw. abbilden; es geht also, plakativ formuliert,
um »vorsätzliches« (intentional geplantes) Verhalten. Damit besteht die Gefahr, dass die
Gewohnheitskomponente vieler Verhaltensweisen unterschätzt wird. Empirisch zeigt
sich dies vor allem dann als Problem, wenn in Studien, in denen früheres Verhalten zur
Vorhersage des zu erklärenden jetzigen Verhaltens zur Verfügung steht, früheres Verhalten
einen großen Anteil des jetzigen Verhaltens erklärt (z. B. in Hahn & Lengerke, 1998;
als Überblick Sutton, 1994). Zugleich sind Gewohnheit(en) aus interventiver Perspektive ambivalent. Zum Einen verhindern sie häufig die Veränderung eines unerwünschten
Verhaltens, zum Anderen sind sie letztlich aber auch das Ziel von Interventionen zur
Verhaltensveränderung – das »gesunde« Verhalten soll zur Gewohnheit werden und damit
(mindestens) ebenso änderungsresistent wie das »alte«, ungesunde Verhalten (Verplanken
& Orbell, 2003; Verplanken 2005; 2007). Zudem hat sich wiederholt gezeigt, dass Gewohnheitsstärke die Assoziation zwischen Intentionen und Verhalten moderiert (z. B. de
Bruijn et al., 2007). Ein übliches Vorgehen, welches Gewohnheitsstärke über wiederholte
Verhaltensmessungen an denselben Personen operationalisiert, ist inzwischen durch den
Self-Report-Habit-Index von Verplanken und Orbell (2003) ergänzt worden. Dieser Index wird hier zur Erfassung der Gewohnheitsstärken der ausgewählten Verhaltensweisen
dargestellt (Tabelle 7 ab Seite 38).10
wird, und die Wahrscheinlichkeit, es wieder aufzugeben, nahe null ist. Seine Konzeption stammt
vor allem aus Beobachtungen bei Ex-Rauchern, die nach einer längeren Phase der Ausführung des
Zielverhaltens »Nichtrauchen« wirklich kein Verlangen nach bzw. sogar eine Abneigung gegenüber
Zigaretten haben. Inwieweit sich dieses Stadium auf andere Verhaltensbereiche wie körperliche Aktivität
übertragen lässt, ist bisher ungeklärt, und auch die TTM-Autoren selbst gehen generell von den o.
g. fünf Stadien aus (vgl. z. B. http://www.uri.edu/research/cprc/TTM/StagesOfChange.htm, Zugriff:
10.02.2009). Im Folgenden wird es daher nicht weiter berücksichtigt (vgl. auch Lippke & Renneberg,
2006).
10
Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die deutschsprachige Version (Verplanken, 2007) keine Übersetzung des Indexautors darstellt (B. Verplanken, persönliche Mitteilung, Dezember 2007; M. Moretti,
persönliche Mitteilung, Dezember 2007).
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3 Schlussbemerkung: Sozialepidemiologische Forschungsperspektiven
Psychische Faktoren, die auf gesundheitsrelevante Verhaltensweisen Einfluss nehmen,
sind wie die entsprechenden Effekte biologischer und sozialer Einflussfaktoren komplex.
Diese Komplexität wird noch gesteigert, wenn im Sinne eines biopsychosozialen Modells
somatische, psychische und soziale Merkmale in ihren Inter- und Transaktionen betrachtet
werden (ganz zu schweigen von Versuchen, zugleich überindividuelle Determinanten im
Sinne des verhaltensepidemiologischen Analysemodells – und damit der Klassifikation
von Lazarsfeld & Menzel, 1980 – zu berücksichtigen). Entsprechend sind für zahlreiche
Modelle gesundheitsrelevanten Verhaltens (uni-)disziplinär bedingte »blinde Flecke« zu
konstatieren, so z. B. das (tendenzielle) Fehlen somatischer Faktoren im Modell von
Kremers et al. (2006), psychischer Faktoren im Modell von Glass und McAtee (2006), und
sozialer Faktoren in gesundheitspsychologischen Modellen wie dem HAPA (vgl. Abb.
3, und zuletzt Schwarzer, 2008). Vor diesem Hintergrund sollen im Folgenden zunächst
für die Mikroebene handelnder Individuen die aus meiner Sicht wichtigsten sozial- und
verhaltensepidemiologischen Forschungsperspektiven skizziert werden, wobei ich somatische Faktoren als »blinden Fleck« zugunsten einer Vereinfachung der Darstellung der
psychosozialen Faktoren in Kauf nehme. Grundsätzlich sehe ich zwei Ansatzpunkte:
Analyse mediierender (vermittelnder) und moderierender (modifizierender) Mechanismen. Wie Abb. 4 auf der nächsten Seite veranschaulicht, sind im Hinblick auf gemeinsame
Effekte psychischer und sozialer Faktoren auf gesundheitsrelevante Verhaltensweisen
verschiedene Mechanismen denkbar. So können soziale Faktoren wie sozioökonomische
Position oder soziale Beziehungen, die Zusammenhänge mit Verhalten aufweisen (Effekt
1), psychische Faktoren beeinflussen (Effekt 3), die ihrerseits auf gesundheitsrelevantes
Verhalten wirken (Effekt 2) und damit soziale Verhaltensunterschiede (mit-)erklären (Effekt 5), und/oder psychische Faktoren können die Effekte sozialer Faktoren moderieren
(Effekt 6). Umgekehrt ist denkbar, dass soziale Faktoren Verhaltenseffekte psychischer
Faktoren vermitteln (Effekt 7) oder modifizieren (Effekt 8). Schließlich sind mediierte
Moderations- und moderierte Mediationseffekte möglich (nicht dargestellt; vgl. Muller et al., 2005, und grundsätzlich zu Mediation vs. Moderation Baron & Kenny, 1986).
Sozialepidemiologisch können solche Analysen zukünftig zur Erklärung von Verhaltensunterschieden zwischen Personen unterschiedlichen sozialen Status beitragen, die
auch für Deutschland belegt sind (z. B. Nocon et al, 2007). Zwar gibt es international
inzwischen einige Studien zur diesbezüglichen Rolle von psychischen Faktoren wie Stress
(Grzywacz et al., 2004), negativen Emotionen (Barger, 2006; Gallo & Matthews, 2003),
Einstellungen (Rutter & Quine, 1996) und Optimismus (Cannella, 2006; vgl. auch Adler
et al., 1994; Adler & Newman, 2002; Taylor et al., 1997; Taylor & Seeman, 1999), jedoch
nur wenige zu den hier beschriebenen Kernkonstrukten gesundheitspsychologischer Provenienz. Eine Studie, die auch Nocon et al. (2007) zitieren (Siahpush et al., 2006a), hat im
angloamerikanischen Raum für den Verhaltensbereich »Rauchen« Unterschiede in Selbstwirksamkeitserwartung und Zielintention zuungunsten unterer sozialer Lagen belegt (zur
Risikowahrnehmung siehe Siahpush et al., 2006b). Auch die TTM-Verhaltensstadien sind
sozioökonomisch dergestalt verteilt, dass sich wohlhabendere Personen eher in verhaltensnäheren Stufen befinden, wie Adams und White (2007) in einem Überblicksartikel
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zeigen konnten. Insgesamt sind kausalanalytische Beiträge von Analysen mediierender
und moderierender Prozesse vor allem dann zu erwarten, wenn sie getrennt für soziale Einzelindikatoren (z. B. Bildung, Einkommen und Berufsstatus bzw. Quantität vs.
Qualität sozialer Beziehungen) unter Berücksichtung möglicher Inkonsistenzen getestet
und interpretiert werden (vgl. zum sozioökonomischen Status z. B. Geyer & Peter, 2000;
Geyer et al., 2006; Peter et al., 2007).
Abbildung 4: Mögliche Effekte in der psychosozialen Determination gesundheitsrelevanAbb. 4: Mögliche
Effekte in der psychosozialen Determination gesundheitsrelevanten
ten Verhaltens
Verhaltens
»Sozialisierung« psychischer Determinanten gesundheitsrelevanten Verhaltens. Eine
nicht zuletzt aus medizinsoziologischer und sozialwissenschaftlicher Sicht zuweilen vorgebrachte Kritik an (gesundheits-)psychologischen Konstrukten zur Erklärung gesundheitsrelevanten Verhalten (und damit Gesundheit) ist ihr Individualismus. So konstatieren
z. B. Franzblau und Moore (2001) für die Selbstwirksamkeitstheorie Banduras (1997) eine
Entpolitisierung der »social mechanisms of control« und ihre Internalisierung »within
individual cognitive processes« (S. 83). Wiewohl dies nicht einer gewissen Ironie entbehrt,
da im Bereich der Gesundheitspsychologie nicht zuletzt Bandura den Bezug zu gesellschaftlichen Systemen und Public Health gesucht hat (z. B. Bandura, 1995; 1998; 2000; vgl.
allerdings Bandura, 2004), ist diese Kritik im Kern angebracht. Umso wichtiger erscheint
es aus meiner Sicht, nicht nur die Zusammenhänge und gemeinsamen Effekte psychischer und sozialer Größen zu empirisieren (wie ausgeführt), sondern auch die jeweiligen
Konstrukte konzeptuell füreinander zu »sensibilisieren«. Hinsichtlich der psychischen
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Konstrukte, für die dieses sozusagen eine »Sozialisierung« bedeuten würde (Franzblau &
Moore, 2001, sprechen hier von »Socializing efficacy« [S. 83]), liegen dabei zwei Formen
der Weiterentwicklung nahe. Zum Einen hat – um im Beispiel zu bleiben – Bandura
das Konzept der Selbstwirksamkeit im Sinne kollektiver Selbstwirksamkeitserwartungen
bezüglich solcher Gruppen erweitert, denen man sich zugehörig fühlt (collective efficacy; Bandura, 2000). Solche Erwartungen stellen emergente überindividuelle Größen
dar, und es ist anzunehmen (und angesichts der Krankheitsprävention als gesamtgesellschaftlicher Aufgabe höchst relevant), dass sie auch für gesundheitsrelevantes Verhalten
eine motivierende Rolle spielen (ähnlich wie z. B. der Faktor »soziale Verantwortung«;
vgl. Kals & Montada, 2001). Zum Anderen können auch individuelle, selbstbezogene
Konstrukte in unterschiedlichem Ausmaß verhaltensrelevante Faktoren außerhalb des
Individuums berücksichtigen. Dies gilt aus meiner Sicht vor allem für die Kernkonstrukte Konsequenz- und Selbstwirksamkeitserwartungen. So können beide (Erstere in der
»dann«- und Letztere in der »wenn«-Komponente) auch Konsequenzen bzw. Bedingungen spezifizieren, die sich auf die soziale und physische Umwelt des Individuums
beziehen. Dies ist in der bisherigen Forschung noch nicht hinreichend geleistet worden,
wie auch Tabelle 2 auf Seite 31 und Tabelle 3 auf Seite 33 zeigen. Ein theoretischer Ansatz
für eine entsprechende Weiterentwicklung dieser Konstrukte ist – um ein Beispiel zu nennen – die Systematik der Stressbewältigung von Hobfoll und Buchwald (2004) mit ihrem
Konstrukt der communal mastery, also individueller Selbstwirksamkeit mittels sozialer
Ressourcen (Hobfoll et al., 2002). Dieses Modell stellt Verhalten explizit in den Kontext
objektiver Situationsmerkmale und sozialer Beziehungsmuster, indem es individuelle und
gemeinschaftliche Bewältigung unterscheidet. Es berücksichtigt die Tatsache, dass viele
Probleme gemeinsame (i. S. sozial definierter) Herausforderungen darstellen, stellt die
Frage, ob (Bewältigungs-)Verhalten auf kollektiven oder individuellen Orientierungen
beruht, und stellt damit einen angemessenen Ausgangspunkt für sozialpsychologische
Analysen gesundheitsrelevanten Verhaltens dar.
Praxisbezogen könnten die skizzierten Forschungsperspektiven durch Bereitstellung einer psychosozial- und verhaltensepidemiologischen Datenbasis wichtige Erkenntnisse für
die Prävention und Therapie vor allem chronischer Erkrankungen sowie die Entwicklung
und Evaluation entsprechender Programme mittels einschlägiger Verfahren liefern (vgl. z.
B. Campostrini & McQueen, 2005; Glasgow, Vogt & Boles, 1999; Green & Kreuter, 2005;
Kok et al., 2004; Sallis, Owen & Fotheringham, 2000; zusammenfassend Lengerke & AbuOmar, 2007). Dabei kann auch auf die wachsende Anzahl public health-psychologischer
Publikationen (z. B. Ewart, 1991; Marks 2002; Tanabe, 1982; Vinck & Lengerke, 2004;
Lengerke, 2007b; Wardle, 2000) und Ansätze zur Entwicklung einer transdisziplinären
Praxis (Stokols, 2006) zurückgegriffen werden.
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Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
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Seite 28
Danksagung
Mein Dank gilt – in alphabetischer Reihenfolge – Karim Abu-Omar, PhD (Erlangen),
Prof. Dr. Siegfried Geyer (Hannover), Prof. Dr. Karin Lange (Hannover), Dr. Sonia
Lippke (Berlin), Dr. Andreas Mielck (Neuherberg), Manuel Moretti (Göppingen), Prof.
Dr. Richard Peter (Ulm), Prof. Dr. Britta Renner (Konstanz), Prof. Dr. Alfred Rütten
(Erlangen), Dr. Urte Scholz (Zürich), Prof. Dr. Ralf Schwarzer (Berlin) und Prof. Dr. Bas
Verplanken (Bath/Tromsø) für hilfreiche Hinweise.
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
Seite 29
Tab. 1: Skalen zu subjektiven Vulnerabilitäten für zwölf epidemiologisch bedeutsame
Krankheiten (Renner, 1996)
Anm.: Die Items wurden um die Zeitperspektive „oder wieder“ erweitert und bzgl. des Krankheitsspektrums
modifiziert.
Absolute Vulnerabilität der eigenen Person
Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass Sie irgendwann einmal (oder wieder)...
1. Diabetes („Zuckerkrankheit“) bekommen?
2. einen Herzinfarkt bekommen?
3. einen Schlaganfall bekommen?
4. eine Depression bekommen?
5. chronische (andauernde) Ängste bzw. eine Angsterkrankung bekommen?
6. eine Demenz („Altersverwirrtheit“) bekommen?
7. chronische (andauernde) Rückenschmerzen bekommen?
8. Osteoporose („Knochenschwund“) bekommen?
9. Arthrose („Gelenkverschleiß“) bekommen?
10. Lungenkrebs bekommen?
11. Darmkrebs bekommen?
12. Brustkrebs bekommen?
Absolute Vulnerabilität eines „Peers“
Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass eine durchschnittliche Person Ihres Alters
und Geschlechts irgendwann einmal (oder wieder)...
1. Diabetes („Zuckerkrankheit“) bekommt?
2. einen Herzinfarkt bekommt?
3. einen Schlaganfall bekommt?
4. eine Depression bekommt?
5. chronische (andauernde) Ängste bzw. eine Angsterkrankung bekommt?
6. eine Demenz („Altersverwirrtheit“) bekommt?
7. chronische (andauernde) Rückenschmerzen bekommt?
8. Osteoporose („Knochenschwund“) bekommt?
9. Arthrose („Gelenkverschleiß“) bekommt?
10. Lungenkrebs bekommt?
11. Darmkrebs bekommt?
12. Brustkrebs bekommt?
Relative Vulnerabilität der eigenen Person
Wenn ich mich mit anderen Personen meines Alters und Geschlechts vergleiche, dann ist mein Risiko,
irgendwann einmal (oder wieder)…
1. Diabetes („Zuckerkrankheit“) zu bekommen,
2. einen Herzinfarkt zu bekommen,
3. einen Schlaganfall zu bekommen,
4. eine Depression zu bekommen,
5. chronische (andauernde) Ängste bzw. eine Angsterkrankung zu bekommen,
6. eine Demenz („Altersverwirrtheit“) zu bekommen,
7. chronische (andauernde) Rückenschmerzen zu bekommen,
8. Osteoporose („Knochenschwund“) zu bekommen,
9. Arthrose („Gelenkverschleiß“) zu bekommen,
10. Lungenkrebs zu bekommen,
11. Darmkrebs zu bekommen,
12. Brustkrebs zu bekommen,
Skala bei jedem Item:
○1
wesentlich
unter dem
Durchschnitt
○2
○3
○4
○5
unter dem
Durchschnitt
etwas
unter dem
Durchschnitt
genauso
wie beim
Durchschnitt
etwas
über dem
Durchschnitt
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Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
○6
○7
über dem
Durchschnitt
wesentlich
über dem
Durchschnitt
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Tab. 2: Skalen zu verhaltensspezifischen Konsequenzerwartungen (Renner et al., 1996a)
Rauchentwöhnung („Wenn“-Komponente der Items geringfügig modifiziert und um die Verhaltensoption
„weniger rauchen“ erweitert; nur Raucher)
Was glauben Sie, welche Folgen hat es für Sie persönlich, wenn Sie nicht rauchen / weniger rauchen?
Wenn ich mit dem Rauchen aufhöre, … / weniger rauche, ...
1. ... dann bin ich nervös und unausgeglichen.
2. ... dann ist das gut für meinen Blutdruck.
3. ... dann entlastet mich das finanziell.
4. ... dann ist das gut für meine Gesundheit.
5. ... dann werde ich von meiner Umgebung schief angeschaut.
6. ... dann bin ich weniger anfällig für Krankheiten.
7. ... dann finden das meine Freunde lächerlich.
8. ... dann beuge ich einem Herzinfarkt vor.
9. ... dann bin ich für andere attraktiver (weißere Zähne, bessere Haut, angenehmerer Geruch der Kleidung).
10. ... dann fühle ich mich körperlich einfach wohler.
11. ... dann beeinträchtigt das mein geselliges Leben (z. B. bei Feiern, im Verein, mit Freunden).
12. ... dann verbessern sich meine Blutfettwerte (Cholesterin).
13. ... dann kann ich mich schlechter entspannen.
14. ... dann bedeutet das für mich einen Verlust an Lebensqualität.
15. ... dann fühle ich mich seelisch einfach wohler.
16. ... dann nehme ich zu.
17. ... dann bin ich ein gutes Vorbild (z. B. für meinen Partner oder meine Kinder).
18. ... dann schätzen andere meine Willensstärke.
Anm.: Die Items 2., 3., 4., 8., 10., 12., 15., 17. und 18. bzw. 1., 11., 13., 14. und 16 sind von Renner & Lengerke (1996) zu
Nutzen (α = .82) bzw. Kosten (α = .76) zusammengefasst worden.
Einschränkung des Alkoholkonsums („Wenn“-Komponente der Items geringfügig modifiziert und um
die Verhaltensoption „keine alkoholischen Getränke trinken“ erweitert)
Was glauben Sie, welche Folgen hat es für Sie persönlich, wenn Sie nicht mehr als täglich Männer:
zwei Gläser Frauen: ein Glas eines alkoholischen Getränks trinken / keine alkoholischen Getränke
trinken? Wenn ich nicht mehr als täglich Männer: zwei Gläser Frauen: ein Glas eines alkoholischen
Getränks trinke, … / keine alkoholischen Getränke trinke, …
1. ... dann bedeutet das für mich einen Verlust an Lebensqualität.
2. ... dann beuge ich einem Herzinfarkt vor.
3. ... dann beeinträchtigt das mein geselliges Leben (bei Feiern, im Verein, mit Freunden).
4. ... dann ist das gut für mein Gewicht.
5. ... dann verbessern sich meine Blutfettwerte (Cholesterin).
6. ... dann muss ich mich oft vor anderen rechtfertigen.
7. ... dann ist das gut für meinen Blutdruck.
8. ... dann werde ich nicht abhängig.
Anm.: Die Items 2., 4., 5., 7. und 8. bzw. 1. und 3. sind von Renner & Lengerke (1996) zu Nutzen (α = .85) und Kosten (α =
.78) zusammengefasst worden.
Körperliche Aktivität („Wenn“-Komponente der Items bzgl. der Verhaltensoptionen modifiziert)
Was glauben Sie, welche Folgen hat es für Sie persönlich, wenn Sie an mindestens vier Tagen / mindestens
einem Tag in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv sind, dass Sie etwas schwerer atmen
müssen als normal? Wenn ich an mindestens vier Tagen / mindestens einem Tag in der Woche mindestens
30 Minuten körperlich so aktiv bin, dass ich etwas schwerer atmen muss als normal, …
1. ... dann fühle ich mich anschließend einfach wohler.
2. ... dann habe ich weniger Gewichtsprobleme.
3. ... dann habe ich weniger Zeit für andere Menschen in meiner Umgebung.
4. ... dann bleibe ich beweglich und elastisch.
5. ... dann muss ich dafür jedes Mal einen großen (organisatorischen) Aufwand betreiben.
6. ... dann schätzen andere meine Willensstärke.
7. ... dann verbessern sich meine Blutfettwerte (Cholesterin).
8. ... dann bekomme ich dadurch mehr Selbstvertrauen.
9. ... dann sehe ich besser aus.
10. ... dann bin ich auch sonst im Alltag ausgeglichener.
11. ... dann bin ich weniger anfällig für Krankheiten.
12. ... dann bedeutet das für mich einen Gewinn an Lebensqualität.
13. ... dann kostet mich das jedes Mal eine Menge Zeit.
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
Seite 31
Tab. 2, Fortsetzung
14. ... dann bekomme ich dafür von anderen Anerkennung.
15. ... dann belastet mich das finanziell.
16. ... dann ist das gut für meine Gesundheit.
17. ... dann kann ich neue Freunde kennenlernen.
18. ... dann beuge ich einem Herzinfarkt vor.
19. ... dann gerate ich in Situationen, in denen ich Angst habe, mich zu blamieren.
20. ... dann ist das gut für meinen Blutdruck.
21. ... dann bin ich ein gutes Vorbild (z.B. für meinen Partner, meine Kinder).
Anm.: Die Items 1., 6., 7., 10., 12., 14., 16., 17., 18., 20. und 21. bzw. 3., 5., 13. und 15. sind von Renner & Lengerke
(1996) zu Nutzen (α = .76) und Kosten (α = .72) zusammengefasst worden (für weitere Kurzversionen: Renner et al., 2007)
Ernährung („Wenn“-Komponente der Items bzgl. der Verhaltensoptionen modifiziert)
Was glauben Sie, welche Folgen hat es für Sie persönlich, wenn Sie täglich mehr als 400g Obst und
Gemüse essen (ohne Kartoffeln) / weniger fettreiche Nahrungsmittel essen? Wenn ich täglich mehr als
400g Obst und Gemüse esse (ohne Kartoffeln) / weniger fettreiche Nahrungsmittel esse, …
1. ... dann ist das gut für meine Gesundheit.
2. ... dann muss meine Familie auf mich Rücksicht nehmen.
3. ... dann fühle ich mich körperlich attraktiver.
4. ... dann habe ich keine Gewichtsprobleme (mehr).
5. ... dann schmeckt mir das Essen nicht mehr so gut.
6. ... dann beeinträchtigt das mein geselliges Leben (bei Feiern; im Verein; mit Freunden).
7. ... dann beuge ich einem Herzinfarkt vor.
8. ... dann ist das gut für meinen Blutdruck.
9. ... dann fühle ich mich seelisch einfach wohler.
10. ... dann muss ich mich anstrengen, um die richtigen Produkte zu kaufen.
11. ... dann fühle ich mich beim Essen stark eingeschränkt.
12. ... dann ist das gut für meine Blutfettwerte (Cholesterin).
13. ... dann bin ich ein gutes Vorbild (z. B. für meinen Partner oder meine Kinder).
14. ... dann muss ich mehr Zeit für die Essenszubereitung aufwenden.
15. ... dann bin ich weniger anfällig für Krankheiten.
16. ... dann bedeutet das für mich einen Verlust an Lebensqualität.
17. ... dann belastet mich das finanziell.
18. ... dann schätzen andere meine Willensstärke.
Anm.: Die Items 1., 3., 4., 7., 8., 9. und 12. bzw. 5., 10., 11., 14., 16. und 17. sind von Renner & Lengerke
(1996) zu Nutzen (α = .82) und Kosten (α = .69) zusammengefasst worden. Eine weitere Kurzversion mit den Items
3., 4. und 9. ist von Schwarzer & Renner (2000) und Renner & Schwarzer (2005) verwendet worden (α = .82).
Regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen („Wenn“-Komponente der Items
bzgl. der Verhaltensoptionen modifiziert)
Was glauben Sie, welche Folgen hat es für Sie persönlich, ab dem 36. Lebensjahr: wenn Sie alle zwei Jahre
eine allgemeine Gesundheitsuntersuchung (Check-up) in Anspruch nehmen / Frauen ab dem 20. Lebensjahr,
Männer ab dem 45. Lebensjahr: wenn Sie regelmäßig Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch
nehmen? Wenn ich ab dem 36. Lebensjahr: alle zwei Jahre eine allgemeine Gesundheitsuntersuchung (Check-up)
in Anspruch nehme / Frauen ab dem 20. Lebensjahr, Männer ab dem 45. Lebensjahr: regelmäßig
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehme, …
1. ... dann werden Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung so früh erkannt, dass man noch etwas dagegen
tun kann.
2. ... dann schätzen andere meine Umsicht.
3. ... dann fühle ich mich sicherer.
4. ... dann kostet mich der Arztbesuch jedes Mal viel Zeit und Vorausplanung.
5. ... dann habe ich Befürchtungen, in die „Mühlen der Medizin“ zu geraten.
6. ... dann empfinde ich die medizinische Untersuchung jedes Mal als sehr unangenehm.
7. ... dann fürchte ich mich jedes Mal vor den Ergebnissen der Untersuchung.
8. ... dann bin ich ein gutes Vorbild (z. B. für meinen Partner oder meine Kinder).
9. ... dann brauche ich Herz-Kreislauf-Krankheiten weniger zu fürchten.
10. ... dann kann ich meine Gesundheit besser einschätzen.
11. ... dann habe ich Angst, dass eine Behandlung notwendig ist.
Skala bei jedem Item:
○1
○2
○3
○4
trifft nicht zu
trifft kaum zu
trifft eher zu
trifft genau zu
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
Seite 32
Tab. 3: Skalen zu verhaltensspezifischen Selbstwirksamkeitserwartungen (Renner et al.,
1996b)
Rauchentwöhnung (Hauptsatz der Items geringfügig modifiziert und um die Verhaltensoption „weniger
rauchen“ erweitert; nur Raucher)
Es gibt manchmal Situationen, die es einem schwer machen, mit dem Rauchen aufzuhören / weniger zu
rauchen. Ich könnte auch dann mit dem Rauchen aufhören / weniger rauchen, …
1. ... wenn ich in einer geselligen Runde bin, in der geraucht wird.
2. ... wenn ich mich angespannt oder nervös fühle.
3. ... wenn ich mich konzentrieren will.
4. ... wenn ich ein starkes Verlangen danach habe.
5. ... wenn ich Sorgen und Probleme habe.
6. ... wenn ich viel um die Ohren habe.
7. ... wenn ich mich in einer Situation unsicher fühle.
8. ... wenn ich mich niedergeschlagen fühle.
9. ... wenn ich mit Freunden/Arbeitskollegen zusammen bin, die rauchen.
10. ... wenn ich alleine bin oder mich langweile.
11. ... wenn ich bei meinen ersten Versuchen wenig unterstützt werde.
12. ... wenn die Entwöhnung lange dauert.
13. ... wenn ich mehrere Anläufe brauche, bis es mir gelingt.
14. ... wenn ich lange brauche, bis diese Umstellung Teil meines Alltags geworden ist.
15. ... wenn ich mich mal verführen ließ.
16. ... wenn mein Partner/meine Freunde nicht mit dem Rauchen aufhören.
Einschränkung des Alkoholkonsums (Hauptsatz der Items geringfügig modifiziert und um die
Verhaltensoption „keine alkoholischen Getränke trinken“ erweitert)
Es gibt manchmal Situationen, die es einem schwer machen, nicht mehr als täglich Männer: zwei
Gläser Frauen: ein Glas eines alkoholischen Getränk zu trinken / keine alkoholischen Getränke zu
trinken. Ich bin mir ganz sicher, dass ich mich dazu überwinden könnte, …
1. ... meinen Alkoholkonsum einzuschränken.
2. ... überhaupt keinen Alkohol mehr zu trinken.
3. ... nur bei besonderen Anlässen zu trinken.
Anm.: α = .78 (Renner & Lengerke, 1996)
Körperliche Aktivität (Hauptsatz der Items bzgl. der Verhaltensoptionen modifiziert)
Es gibt manchmal Hindernisse, die es einem schwer machen, an mindestens vier Tagen / mindestens
einem Tag in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv zu sein, dass man etwas schwerer
atmen muss als normal. Wie sicher sind Sie sich, dieses trotz der folgenden Hindernisse zu tun?
Ich könnte an mindestens vier Tagen / mindestens einem Tag in der Woche mindestens 30 Minuten
körperlich so aktiv zu sein, dass ich etwas schwerer atmen muss als normal, …
1. ... wenn ich müde bin.
2. ... wenn ich mich niedergeschlagen fühle.
3. ... wenn ich niemanden finde, der mit mir Sport treibt.
4. ... wenn schlechtes Wetter ist.
5. ... wenn ich Sorgen und Probleme habe.
6. ... wenn ich viel um die Ohren habe.
7. ... wenn ein interessantes Fernsehprogramm läuft.
8. ... wenn meine Familie/mein Partner mich beansprucht.
9. ... wenn ich mich angespannt fühle.
10. ... wenn andere Personen mit mir etwas unternehmen möchten.
11. ... wenn mich das finanziell belastet.
12. ... wenn ich das am Anfang erstmal planen muss.
13. ... wenn sich meine Blutdruckwerte dadurch nicht sofort verbessern.
14. ... wenn ich bei meinen ersten Anläufen wenig unterstützt werde.
15. ... wenn ich mehrere Anläufe brauche, bis es mir gelingt.
16. ... wenn sich meine Gesundheit dadurch nicht sofort verbessert.
17. ... wenn ich lange brauche, bis das Teil meines Alltags ist.
18. ... wenn mein Partner/meine Familie nicht sportlich aktiv ist.
19. ... wenn sich meine Cholesterinwerte (Blutfettwerte) dadurch nicht sofort verbessern.
20. ... wenn ich mal ausgesetzt habe.
Anm.: Kurzversionen vgl. Renner et al. (2007)
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
Seite 33
Tab. 3, Fortsetzung
Ernährung (Hauptsatz der Items bzgl. der Verhaltensoptionen modifiziert)
Es gibt manchmal Hindernisse, die es einem schwer machen, täglich mehr als 400g Obst und Gemüse zu
essen (ohne Kartoffeln) / weniger fettreiche Nahrungsmittel zu essen. Wie sicher sind Sie sich, dass Sie die
folgenden Hindernisse überwinden könnten? Ich könnte es auch dann schaffen, täglich mehr als 400g Obst
und Gemüse (ohne Kartoffeln) / weniger fettreiche Nahrungsmittel zu essen, …
1. … wenn ich essen gehe.
2. … wenn ich deshalb viel Neues über Ernährung lernen muss.
3. … wenn ich anfänglich in vielen Situationen aufpassen muss.
4. … wenn sich meine Blutdruckwerte dadurch nicht sofort verbessern.
5. … wenn es etwas Leckeres, aber Ungesundes gibt.
6. … wenn ich lange brauche, bis die neue Ernährung Teil meines Alltags geworden ist.
7. … wenn ich deshalb nicht einfach alles essen kann, worauf ich Lust habe.
8. … wenn ich viel um die Ohren habe.
9. … wenn ich mehrere Anläufe brauche, bis es mir gelingt.
10. … wenn ich deshalb mehr Geld ausgeben muss.
11. … wenn ich deshalb ganz neu über meine Ernährung nachdenken muss.
12. … wenn ich das am Anfang erst mal planen muss.
13. … wenn ich mich niedergeschlagen fühle.
14. … wenn mir das Essen anfänglich nicht so gut schmeckt.
15. … wenn ich bei meinen ersten Versuchen wenig unterstützt werde.
16. … wenn ich lange brauche, bis ich mich daran gewöhnt habe.
17. … wenn ich bei Freunden/Bekannten eingeladen bin.
18. … wenn die Umstellung meiner Ernährung überraschend aufwändig ist.
19. … wenn sich meine Blutfettwerte (Cholesterin) dadurch nicht sofort verbessern.
20. … wenn ich wenig Zeit habe, mich um den Einkauf und die Zubereitung zu kümmern.
21. … wenn ich Sorgen und Probleme habe.
22. … wenn mein Partner/meine Familie die Ernährung nicht umstellt.
23. … wenn ich mich mal verführen ließ.
24. … wenn sich meine Gesundheit dadurch nicht sofort verbessert.
Anm.: Die Items 6., 9., 11., 12., 14., 15., 16., 18., 19. und 24. sind von Renner & Lengerke (1996) zu einer
Kurzskala zusammengefasst worden (α = .92). Weitere Kurzversionen sind von Schwarzer & Renner (2000),
Renner & Schwarzer (2005) sowie Renner et al. (2008) verwendet worden.
Regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen (Items bzgl. der Verhaltensoptionen
modifiziert)
Es gibt Hindernisse, die es einem schwer machen, ab dem 36. Lebensjahr: alle zwei Jahre eine
allgemeine Gesundheitsuntersuchung (Check-up) in Anspruch zu nehmen / Frauen ab dem 20.
Lebensjahr, Männer ab dem 45. Lebensjahr: regelmäßig Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in
Anspruch zu nehmen. Wie sicher sind Sie sich, dass Sie die folgenden Hindernisse überwinden könnten?
1. Ich schaffe es, auch zu unangenehmen medizinischen Vorsorgeuntersuchungen zu gehen
2. Ich schaffe es, die Angst davor zu überwinden, dass der Arzt bei mir eine ernsthafte Gefährdung meiner
Gesundheit feststellt.
3. Ich schaffe es, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, auch wenn sich daran eine unangenehme oder
langwierige Behandlung anschließen würde.
4. Ich schaffe es, die notwendige Zeit und Geduld für die Vorsorgeuntersuchung aufzubringen.
5. Ich schaffe es, regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, auch wenn mein Partner/meine Familie
nicht zur Vorsorgeuntersuchung geht.
6. Ich schaffe es, regelmäßig zur Untersuchung zu gehen, auch wenn ich einmal einen Termin verpasst habe.
Skala bei jedem Item:
○1
○2
○3
○4
sehr unsicher
eher unsicher
fast sicher
ganz sicher
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
Seite 34
Tab. 4: Skalen zu verhaltensspezifischen Zielintentionen (in Anlehnung an Hahn et al., 1996,
und Lippke et al., in Druck)
Welche Vorsätze haben Sie für die nähere Zukunft? Ich habe mir vorgenommen, …
Rauchentwöhnung (nur Raucher)
1. … mit dem Rauchen aufzuhören.
2. … weniger zu rauchen.
Einschränkung des Alkoholkonsums
1. … nicht mehr als täglich Männer: zwei Gläser Frauen: ein Glas eines alkoholischen Getränks zu trinken.
2. … keine alkoholischen Getränke zu trinken.
Körperliche Aktivität
1. … an mindestens vier Tagen in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv sein, dass ich etwas
schwerer atmen muss als normal.
2. … an mindestens einem Tag in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv sein, dass ich etwas
schwerer atmen muss als normal.
Ernährung
1. … täglich mehr als 400g Obst und Gemüse zu essen (ohne Kartoffeln).
2. … weniger fettreiche Nahrungsmittel zu essen.
Regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen
1. ab dem 36. Lebensjahr: … alle zwei Jahre eine allgemeine Gesundheitsuntersuchung (Check-up) in
Anspruch zu nehmen.
2. Frauen ab dem 20. Lebensjahr, Männer ab dem 45. Lebensjahr: … regelmäßig
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen.
Skala bei jedem Item:
○1
○2
○3
○4
Diese
Absicht habe
ich überhaupt
nicht.
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
○5
○6
○7
Diese
Absicht habe
ich ganz
stark.
Seite 35
Tab. 5: Skalen zu verhaltensspezifischen Ausführungsintentionen (in Anlehnung an Rise et
al., 2003, und Sniehotta et al., 2005)
Im Folgenden geht es darum, ob Sie in diesem Bereich konkrete Pläne haben. Ich habe in letzter Zeit
konkret geplant, …
Rauchentwöhnung (nur Raucher)
1. … wann ich mit dem Rauchen aufhören werde / wann ich beginnen werde, weniger zu rauchen.
2. … wo ich mit dem Rauchen aufhören werde / wo ich beginnen werde, weniger zu rauchen.
3. … wie ich mit dem Rauchen aufhören werde / wie ich beginnen werde, weniger zu rauchen.
Einschränkung des Alkoholkonsums
1. … wann ich beginnen werde, nicht mehr als täglich Männer zwei Gläser Frauen ein Glas eines
alkoholischen Getränks zu trinken / wann ich beginnen werde, keine alkoholischen Getränke zu trinken.
2. … wo ich beginnen werde, nicht mehr als täglich Männer zwei Gläser Frauen ein Glas eines alkoholischen
Getränks zu trinken / wo ich beginnen werde, keine alkoholischen Getränke zu trinken.
3. … wie ich beginnen werde, nicht mehr als täglich Männer zwei Gläser Frauen ein Glas eines alkoholischen
Getränks zu trinken / wie ich beginnen werde, keine alkoholischen Getränke zu trinken.
Körperliche Aktivität
1. … wann ich mindestens viermal / mindestens einmal in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv
sein werde, dass ich etwas schwerer atmen muss als normal.
2. … wo ich mindestens viermal / mindestens einmal in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv
sein werde, dass ich etwas schwerer atmen muss als normal.
3. … wie ich mindestens viermal / mindestens einmal in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv
sein werde, dass ich etwas schwerer atmen muss als normal.
Ernährung
1. … wann ich täglich mindestens 400g Obst und Gemüse essen werde (ohne Kartoffeln) / weniger fettreiche
Nahrungsmittel essen werde.
2. … wo ich täglich mindestens 400g Obst und Gemüse essen werde (ohne Kartoffeln) / weniger fettreiche
Nahrungsmittel essen werde.
3. … von welchem Obst und Gemüse ich täglich mindestens 400g essen werde (ohne Kartoffeln) / welche
weniger fettreichen Nahrungsmittel ich essen werde.
Regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen
1. ab dem 36. Lebensjahr … wann ich die allgemeine zweijährliche Gesundheitsuntersuchung (Check-up) in
Anspruch nehmen werde / Frauen ab dem 20. Lebensjahr, Männer ab dem 45. Lebensjahr wann ich
regelmäßig Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen werde.
2. ab dem 36. Lebensjahr … wo ich die allgemeine zweijährliche Gesundheitsuntersuchung (Check-up) in
Anspruch nehmen werde / Frauen ab dem 20. Lebensjahr, Männer ab dem 45. Lebensjahr wo ich
regelmäßig Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen werde.
3. ab dem 36. Lebensjahr … wie ich zur allgemeinen zweijährlichen Gesundheitsuntersuchung (Check-up)
kommen werde / Frauen ab dem 20. Lebensjahr, Männer ab dem 45. Lebensjahr wie ich regelmäßig zu
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen kommen werde.
Skala bei jedem Item:
○1
○0
ja
nein
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
Seite 36
Tab. 6: Skalen zu verhaltensspezifischen Stadien (in Anlehnung an Lippke et al., in Druck)
Bitte kreuzen Sie die Aussage an, die auf Sie am besten zutrifft.
Rauchentwöhnung (nur Raucher)
1. Haben Sie in der letzten Zeit mit dem Rauchen aufgehört?
2. Haben Sie in der letzten Zeit weniger geraucht?
Einschränkung des Alkoholkonsums
1. Haben Sie in der letzten Zeit nicht mehr als täglich Männer zwei Gläser Frauen ein Glas eines
alkoholischen Getränks getrunken?
2. Haben Sie in der letzten Zeit keine alkoholischen Getränke getrunken?
Körperliche Aktivität
1. Waren Sie in der letzten Zeit mindestens viermal in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv,
dass Sie etwas schwerer atmen mussten als normal?
2. Waren Sie in der letzten Zeit mindestens einmal in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv,
dass Sie etwas schwerer atmen mussten als normal?
Ernährung
1. Haben Sie in der letzten Zeit täglich mindestens 400g Obst und Gemüse gegessen (ohne Kartoffeln)?
2. Haben Sie in der letzten Zeit weniger fettreiche Nahrungsmittel gegessen?
Regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen
1. ab dem 36. Lebensjahr Haben Sie in der letzten Zeit alle zwei Jahre die allgemeine Gesundheitsuntersuchung
(Check-up) in Anspruch genommen?
2. Frauen ab dem 20. Lebensjahr, Männer ab dem 45. Lebensjahr Haben Sie in der letzten Zeit regelmäßig
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch genommen?
Skala bei jedem Item:
○1
○2
○3
○4
○5
Nein, und ich habe es
auch nicht vor.
Nein, aber ich denke
darüber nach.
Nein, aber ich habe die
feste Absicht dazu.
Ja, aber es fällt mir
sehr schwer.
Ja, und es fällt
mir leicht.
Anm.:
Stadieneinteilung: TTM: 1 = PC; 2 = C; 3 = P; 4 = A; 5 = M;
HAPA: 1-2 = Non-Intender / Unentschiedene; 3 = Intender / Vorbereitende; 4-5 = Actors / Aktive
Rauchentwöhnung (nur Raucher)
1. Seit wann haben Sie mit dem Rauchen aufgehört?
2. Seit wann haben Sie weniger geraucht?
Einschränkung des Alkoholkonsums
1. Seit wann haben Sie nicht mehr als täglich Männer zwei Gläser Frauen ein Glas eines alkoholischen
Getränks getrunken?
2. Seit wann haben Sie keine alkoholischen Getränke getrunken?
Körperliche Aktivität
1. Seit wann waren Sie mindestens viermal in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv, dass Sie
etwas schwerer atmen mussten als normal?
2. Seit wann waren Sie mindestens einmal in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich so aktiv, dass Sie
etwas schwerer atmen mussten als normal?
Ernährung
1. Seit wann haben Sie täglich mindestens 400g Obst und Gemüse gegessen (ohne Kartoffeln)?
2. Seit wann haben Sie weniger fettreiche Nahrungsmittel gegessen?
Regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen
1. ab dem 36. Lebensjahr Seit wann haben Sie alle zwei Jahre die allgemeine Gesundheitsuntersuchung (Checkup) in Anspruch genommen?
2. Frauen ab dem 20. Lebensjahr, Männer ab dem 45. Lebensjahr Seit wann haben Sie regelmäßig
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch genommen?
Antwortformat bei jedem Item:
seit ___ Woche(n)/ ___ Monat(en)/ ___ Jahr(en)
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
Seite 37
Tab. 7: Skalen zu verhaltenspezifischen Gewohnheitsstärken (Self-Report Habit Index nach
Verplanken, 2007)
Anm.: Einige Items wurden im Relativsatz an die Art der zu untersuchenden Verhaltensweise angepasst.
Bitte kreuzen Sie die Antwort an, die auf Sie am besten zutrifft.
Rauchentwöhnung (nur Raucher)
Versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören, ist etwas,
das ich häufig tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kosten würde, es nicht zu tun.
das zu meiner Routine gehört.
mit dem ich anfange, ohne zu bemerken, dass ich es
tue.
was für mich schwierig wäre, es nicht zu tun.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche,
es zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
Weniger Rauchen ist etwas,
das ich häufig tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kostet.
das zu meiner Routine gehört.
mit dem ich anfange, ohne zu bemerken, dass ich es
tue.
was mir schwer fällt.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche,
es zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
Einschränkung des Alkoholkonsums
Nicht mehr als täglich Männer: zwei Gläser Frauen: ein
Glas eines alkoholischen Getränks trinken ist etwas,
das ich üblicherweise tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kostet.
das zu meiner Routine gehört.
das ich tue, ohne es zu bemerken.
was mir schwer fällt.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche, es
zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
Versuchen, keine alkoholischen Getränke zu trinken, ist
etwas,
das ich üblicherweise tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kostet.
das zu meiner Routine gehört.
mit dem ich anfange, ohne zu bemerken, dass ich es tue.
was mir schwer fällt.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche, es
zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
Körperliche Aktivität
An mindestens vier Tagen in der Woche mindestens 30
Minuten körperlich so aktiv sein, dass ich etwas
schwerer atmen muss als normal, ist etwas,
das ich üblicherweise tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kosten würde, es nicht zu tun.
das zu meiner Routine gehört.
mit dem ich anfange, ohne zu bemerken, dass ich es tue.
was für mich schwierig wäre, es nicht zu tun.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche, es
zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
An mindestens einem Tag in der Woche mindestens 30
Minuten körperlich so aktiv sein, dass ich etwas
schwerer atmen müssen als normal, ist etwas,
das ich üblicherweise tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kosten würde, es nicht zu tun.
das zu meiner Routine gehört.
mit dem ich anfange, ohne zu bemerken, dass ich es tue.
was für mich schwierig wäre, es nicht zu tun.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche, es
zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
Seite 38
Tab. 7, Fortsetzung
Ernährung
Täglich mehr als 400g Obst und Gemüse essen (ohne
Kartoffeln) ist etwas,
das ich üblicherweise tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kosten würde, es nicht zu tun.
das zu meiner Routine gehört.
mit dem ich anfange, ohne zu bemerken, dass ich es tue.
was für mich schwierig wäre, es nicht zu tun.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche, es
zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
Weniger fettreiche Nahrungsmittel essen ist etwas,
das ich häufig tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kostet.
das zu meiner Routine gehört.
mit dem ich anfange, ohne zu bemerken, dass ich es tue.
was mir schwer fällt.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche, es
zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
Regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen
ab dem 36. Lebensjahr: Alle zwei Jahre eine allgemeine
Gesundheitsuntersuchung (Check-up) in Anspruch
nehmen ist etwas,
Frauen ab dem 20. Lebensjahr, Männer ab dem 45.
Lebensjahr: Regelmäßig
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch
nehmen ist etwas,
das ich üblicherweise tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kosten würde, es nicht zu tun.
das zu meiner Routine gehört.
mit dem ich anfange, ohne zu bemerken, dass ich es tue.
was für mich schwierig wäre, es nicht zu tun.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche, es
zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
das ich üblicherweise tue.
das ich automatisch tue.
das ich tue, ohne mich bewusst daran erinnern zu
müssen.
das mich verrückt macht, wenn ich es nicht tue.
das ich tue, ohne darüber nachzudenken.
das mich Anstrengung kosten würde, es nicht zu tun.
das zu meiner Routine gehört.
mit dem ich anfange, ohne zu bemerken, dass ich es tue.
was für mich schwierig wäre, es nicht zu tun.
worüber ich mir keine Gedanken zu machen brauche, es
zu tun.
was typisch für „mich“ ist.
was ich schon lange tue.
Skala bei jedem Item:
○1
○2
○3
○4
stimme voll
und ganz zu
Kongress »›Pflegebedürftig‹ in der ›Gesundheitsgesellschaft‹«
Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, 8. Jahrgang, Heft 46
○5
○6
○7
stimme gar
nicht zu
Seite 39