Physik, L.A.

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Physik, L.A.
Universität: University of California, Los Angeles
Land:
USA
Zeitraum:
14.09.2011-10.12.2011
Programm: DAAD PROMOS
Fach: Physik
Datum: 08.Januar 2012
DAAD-PROMOS: Erfahrungsbericht
Es war schon immer meine Vorstellung während meines Studiums an eine ausländische
Universität zu gehen. Diese Möglichkeit bot sich im Rahmen meiner Masterarbeit.
Den Kontakt zu der Gastuniversität stellte
her, bei der ich seit
anderthalb Jahren arbeite und zur Zeit meine Masterarbeit zum Thema „Neutrinos from
photohadronic interactions in a GRB-afterglow“ verfasse. Die erste Kontaktaufnahme erfolgte
per E-Mail und da an diesem Auslandsaufenthalt beiderseitiges Interesse entstand, waren die
Formalitäten schnell geklärt. Das Thema für die Masterarbeit haben
und
ich nach Absprache mit dem an der Gastuniversität betreuenden
festegelegt. Da in dieser Masterarbeit Berechnungen für ein Experiment (ANITA II), an dem
die Lehrgruppe von
beteiligt ist, gemacht werden, bestand auch von
Interesse, mich zu betreuen. Nach einem Telefonat wurden die Eckpunkte so wie
der Zeitraum etc. geklärt.
Nachdem wir uns darauf geeinigt haben, dass mein Aufenthalt drei Monate dauern soll, habe
ich mich entschieden, unter 90 Tagen in den USA zu bleiben. Da ich einen europäischen Pass
besitze, benötigte ich für diese Zeitdauer kein Visum und musste mich nur über das „Visum
Waver Program“ für die Reise anmelden. Die Formulare können über das Internet ausgefüllt
werden und somit ist dieses Verfahren leichter als ein richtiges Visum zu beantragen.
Außerdem habe ich mich früh um einen Flug bemüht, da die Preise zu einem frühen Zeitpunkt
günstiger waren.
Es ist empfehlenswert eine Haftpflichtversicherung zu haben. Auf jeden Fall sollte man sich
krankenversichern lassen. Ich habe mich beispielsweise für einen relativ günstigen Tarif bei
der DKV entschieden.
Die Wohnungssuche gestaltete sich etwas schwieriger, weil die Wohnungen in Los Angeles
relativ teuer sind. Aber intensiver Internetrecherche habe ich ein Zimmer in einem
Gemeinschaftshaus mit einer tollen Lage gefunden. Da ich kein eingeschriebener Student war,
sondern nur für
gearbeitet habe, konnte ich in kein Studentenwohnheim
ziehen.
In Los Angeles ist das öffentliche Verkehrsnetz ein weiteres Problem. Deswegen muss man
sich entweder eine Wohnung in der Nähe der Universität suchen oder sich ein Mietwagen
nehmen. Eine andere Möglichkeit ist, ein Auto dort zu kaufen und nach dem Aufenthalt
wieder zu verkaufen. Dies ist aber nur zu empfehlen, wenn man mindestens einen
fünfmonatigen Aufenthalt hat, weil die Formalitäten Zeit in Anspruch nehmen. Somit habe
ich mich für ein Mietauto entschieden. Wenn man allerdings unter 25 Jahre alt ist, muss bei
komerziellen Autovermittlungen mit einem Aufschlag von 25 Dollar pro Tag gerechnet
werden. Deswegen ist es zu empfehlen, im Internet zu gucken, da oft Privatpersonen ihr Auto
vermieten (z.B. www.airbnb.com; http://losangeles.craigslist.org/). Eine andere günstige
Lösung
ist
die
Autovermittlung
„Dirt
Cheap
Car
Rental“
(http://www.dirtcheaprentacar.com/students.html), da diese Sondertarife für Studenten
anbieten. Zusätzlich zu den Miet- und Spritkosten kommen noch Parkgebühren hinzu, die
nicht zu unterschätzen sind. Beispielsweise kostet das günstigeste Parkticket für einen Tag an
der UCLA 11 Dollar.
An der Universität selber habe ich mich sehr wohl gefühlt.
hat mir direkt eine
nette Einführung in die Lehrgruppe gegeben und war immer für Fragen ansprechbar.
Außerdem waren Professoren und Mitarbeiter sehr nett und kompetent. Da die Amerikaner
sehr aufgeschlossen sind, habe ich direkt Leute gefunden, mit denen ich auch außerhalb der
Universität etwas unternehmen konnte..
Die Arbeit mit
und seiner Lehrgruppe war sehr konstruktiv. Jeden Mittwoch
hatten wir ein Lehrstuhlmeeting, in dem die gesamte Lehrgruppe ihre neuen Ergebnisse
präsentiert hat. Die Diskussionen waren sehr hilfreich, die Ergebnisse zu verbessern.
Ich hatte außerdem die Chance, an sehr interessanten Seminaren teilzunehmen, zum Beispiel
an dem „Theoretical Elementary Particle Physics Seminar“, in dem Gastredner aus
renommierten Universitäten wie „Harvard University“ oder der „University of Cambridge“
vorgetragen haben. Somit habe ich viele interessante Leute treffen.
Die Universität unterscheidet sich deutlich von meiner Heimatuniversität (RUB). Ein klarer
Unterschied ist die Kommerzialisierung der Universitäten in den USA. Es gibt beispielsweise
keine Mensa, wie es an deutschen Universitäten Normalität ist. Da sich Restaurantketten wie
Carls Jr., Panda Express und Tacco Bell in die Universität einkaufen, ist gesundes Essen für
einen geringen Preis kaum möglich. Außerdem sind die oben schon erwähnten Parkgebühren
ziemlich teuer. Dadurch positiv zu bewerten sind die finanziellen Mittel dieser Universität.
Die Laborausstattung ist an der UCLA exzellent.
Los Angeles hat sehr viele verschiedene Möglichkeiten, die Freizeit abwechlungsreich zu
gestalten. Es gibt eine Fülle von kulturellen und sportlichen Angeboten. Sehr zu empfehlen ist
das „Getty Center“ nicht nur wegen der sehr interessanten Kunstausstellung, sondern auch
wegen der Architektur und des Parks mit Blick über ganz Los Angeles. Der Eintritt ist dort
frei, nur eine Parkgebühr von 15 Dollar werden erhoben. Darüberhinaus gibt es sehr viele
„contemporary art exhibitions“, also Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst. Es gibt auch
andere interessante Museen, zum Beispiel das „California African American Museum“, in
dem man sehr viel über die Geschichte der Afrikaner in den USA lernen kann und das
„Natural History Museum of Los Angeles“, in dem etwas über Tiere aus verschiedenen
Epochen gezeigt wird. Das „California Science Center“, dass auch am „California African
American Museum“ und am „Natural History Museum of Los Angeles“ liegt, ist nicht zu
empfehlen, da dieses eher für Kinder ausgelegt ist. Sehr sehenswert ist außerdem die „Walt
Disney Concert Hall“, die durch musikalische Vielfalt überzeugt. Der Eintritt ist im Vergleich
zu deutschen Philhamonien relativ günstig. Einen sehr schönen Blick über Los Angeles hat
man auch vom „Griffith Observatory“. Zudem sind hier die Geschichte des Observatoriums,
astronomische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge erklärt. Der Eintritt ist frei.
Griffith Observatory
Downtown Los Angeles vom Griffith Observatory
Neben den kulturellen Möglichkeiten bietet Los Angeles eine Fülle von sportlichen
Aktivitäten. An der Universität selber können typisch amerikanische Sportarten wie
Basketball, Football und Baseball gespielt werden. Außerdem steht ein Fitnessstudio zur
Verfügung. Außerhalb der Universität gibt es verschiedene Möglichkeiten. Da Los Angeles
im Norden an verschiedene Naturparks grenzt (Malibu Creek State Park, Topanga State Park),
kann man dort sehr schön wandern oder joggen gehen. Außerdem gibt es in diesen Parks sehr
schöne Kletterwände, die allerdings nur in Begleitung von erfahrenen Leute geklettert werden
sollten.
Außerdem ist es sehr zu empfehlen, die umliegenden Städte zu besichtigen. San Diego, das
ca. zwei Autostunden südlich liegt, ist eine sehr sehenswerte Stadt mit schönen Stränden. Vor
allem „Downtown“ unterscheidet sich deutlich von der „Downtown“ Los Angeles. Allerdings
sollte, nach Möglichkeit, vermieden werden, an einem Freitag nach San Diego zu fahren, da
die „Highways“ sehr voll sind und somit Fahrzeiten von ca. 6 Stunden Normalität sind.
Zusätlich liegen auf dem Weg Richtung San Diego sehr schöne Strände wie Laguna Beach
(siehe unten), Manhatten Beach etc. an der bekannten „Route 1“, die nahezu die komplette
Westküste verbindet und vor allem auch zwischen Los Angeles und San Fransisco sehr
sehenswert ist.
Laguna Beach
Mein Alltag war gegliedert in Werktag und Wochenende. Am Wochenende hatte ich genug
Zeit für „Sightseeing“ und die oben beschriebenen Aktivitäten. Werktags war ich an der
Universität und habe an meiner Masterarbeit gearbeitet.
Es war kein Problem, Dinge für den täglichen Bedarf zu besorgen. Es gibt viele große
Supermarkt-Ketten. Lebensmittel habe ich beispielsweise im „Ralphs“ eingekauft. Dieser
Supermarkt ist neben „Whole Foods“ zu empfehlen, da diese auch gutes Obst und Gemüse
und frische Produkte anbieten. Bei Ralphs ist es zu empfehlen, sich eine Kundenkarte
ausstellen zu lassen. Dadurch kann man pro Einkauf zwischen 15% und 30% sparen.
Abschließend kann ich nur sagen, dass sich dieser Auslandsaufenthalt sehr gelohnt hat und
ich es jedem empfehlen würde. Ich habe nicht nur gute Ergebnisse für meine Masterarbeit
erarbeitet, sondern auch gute Kontakte zu einer Universität im Ausland, was für weitere
wissenschaftliche Arbeiten helfen wird. Durch die Kontakte zu amerikanischen Studenten
habe ich interessante Einblicke in die amerikanische Lebensweise erhalten. Dies sind
Erfahrungen, die für das Leben wichtig sind und die Selbstständigkeit fördern.