04 |15 - CUBE Magazin
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04 |15 - CUBE Magazin
Das Berliner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart 04 |15 ARCHITEKTUR Haus und Möbel – Wohnhaus in Wandlitz zeigt ungewöhnliche Integration von Architektur und Innenausbau INNENARCHITEKTUR Schöne neue Dot-Com-Welt – Modernes Arbeitsleben für die neue Generation LICHT SPEZIAL Wenn Licht zur Kunst wird – Installationen spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters KUNST UND KULTUR Zeitenwende – Von der Berliner Secession zur Novembergruppe The Destination for Design. Berlin | Dortmund | Düsseldorf | Hamburg | Wien Kantstraße 17, Ecke Uhlandstraße | Uhlandstraße Öffnungszeiten: Mo. – Sa. 10 – 19 Uhr www.stilwerk.de INHALT HAUS UND MÖBEL ZUGLEICH Die Bauherren bewohnten ursprünglich eine große Dachgeschosswohnung im Prenzlauer Berg. Das Ehepaar beschloss, aufs Land zu ziehen. Auf einem ehemaligen Gartengrundstück in der Nähe von Wandlitz wollte das Paar nun leben und ein Haus errichten. Die Bebauung des Grundstücks ließ jedoch nur eine Fläche von maximal 100 m2 zu. Ausserdem wollten die Bauherrn trotz der geringen Fläche nicht auf den gewohnten Komfort ihrer Stadtwohnung verzichten. Eine Herausforderung für die Architekten. Seite 4 Liebe Leserin, lieber Leser, viele junge Menschen aus aller Welt zieht es nach Berlin. Wie die junge Generation in InternetUnternehmen arbeitet und ihre Büros gestaltet, zeigen wir Ihnen in der neuen Ausgabe von CUBE. Spannende private Wohnhäuser entstehen derzeit vor allem vor den Toren der Stadt. Wir präsentieren einen lichten Pavillon aus Glas und Beton, traumhaft gelegen am Groß Glienicker See, ebenso ein aus Holz gebautes Raumwunder – halb Möbel, halb Haus – in Wandlitz. In Mitte hat uns ein unkonventioneller Hybrid aus Holz- und Massivbauweise, ganz in schwarz, fasziniert. In der Gegend im nördlichen Teil der Chausseestraße haben wir einen Neubau entdeckt, der exemplarisch für den rasanten Wandel der Stadt steht. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit CUBE – dem Berliner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart. Ihre CUBE-Redaktion GEBAUTES WILDES BERLIN Das Scheunenviertel rund um den Hackeschen Markt hat seit den 1990er Jahren einen extremen Wandel hinter sich. In der Gegend, wo heute das von Anne Lampen Architekten gebaute Wohnhaus steht, war damals das Zentrum des legendären Berliner Nachtlebens dieser Zeit. Heute ist das Viertel komplett in eine Shoppingzone verwandelt. Entlang der Linienstraße und anderswo sind zahlreiche Neubauten entstanden. Das Haus sticht schon aufgrund seiner Materialität aus diesem Einerlei stark heraus. Seite 20 4 HAUS UND MÖBEL ZUGLEICH – Wohnhaus zeigt ungewöhnliche Integration 8 NEUER ALTER CHARME – Gelungener Umgang mit der Architektur der dreißiger Jahre 11 ZEITLOS MODERN – Wie elegant Architekten Wohnen und Arbeiten verbinden 14 GLASHAUS AM SEE – Wohnhaus mit viel Transparenz und einem Überraschungsmoment 17 ARCHITEKTURFERIEN AUF DEM LAND – Zwei neue Ferienhäuser in der Uckermark 20 GEBAUTES WILDES BERLIN – Haus zeigt viel Mut zu einer unverfälschten Individualität 24 NEUE MITTE – Apartmenthaus überrascht mit einer grünen Idylle im Innenhof 26 URHAUS FÜR DEN KLEINEN TRECKER – Das Ökonomiehaus sieht aus wie eine Studie 30 BERLIN STARTET UP – Weiterhin steigende Preise und attraktive Perspektiven 32 GLANZVOLL UND LUXURIÖS – Event-Lounge im Stil eines Privatclubs 34 MINIMALER EINGRIFF – Büroräume übersetzen die Corporate Identity 36 SCHÖNE NEUE DOT-COM-WELT – Modernes Arbeitsleben für die neue Generation 40 DENKER-ERKER INKLUSIVE – Das Studentendorf Adlershof 42 DER GESUNDE ARBEITSPLATZ – Das HealthyOffice – Büroarbeit 4.0 46 WENN LICHT ZUR KUNST WIRD – Installationen spielen mit der Wahrnehmung 60 INTERIEUR DER GEGENSÄTZE – Restaurant punktet mit außergewöhnlichem Ambiente 69 DEM STAU DAVONRADELN – Weltweit setzen Metropolen auf Alternativkonzepte 76 KUNST UND KULTUR: ZEITENWENDE – Von der Berliner Secession zur Novembergruppe 82 IMPRESSUM 3 ARCHITEKTUR HAUS UND MÖBEL ZUGLEICH Wohnhaus in Wandlitz zeigt ungewöhnliche Integration von Architektur und Innenausbau Die Bauherren des Hauses Wandlitz bewohnten ursprünglich eine große Dachgeschosswohnung im Prenzlauer Berg. Das Ehepaar beschloss im Jahr 2013 aufs Land zu ziehen. Ein Gartengrundstück in der Nähe von Wandlitz benutzten sie bereits als Sommerresidenz. Dort wollte das Paar nun leben und ein Haus errichten. Die Bebauung des Grundstücks ließ jedoch nur eine Fläche von maximal 100 m2 zu. Dem beauftragten Architekturbüro 2D+ Architekten erschien die Aufgabe zunächst kaum lösbar. Denn die Bauherren wollten trotz der geringen Fläche nicht auf den gewohnten Komfort ihrer Stadtwohnung verzichten und zusätzlich viele Sonderwünsche verwirklichen. Aus der Notwendigkeit heraus, auf einer sehr begrenzten Fläche möglichst viel Raum zu schaffen, entschieden sich die Architekten für eine Holzbauweise: „Eine Holzwand ist 20 bis 30 Prozent schmaler als eine Massivwand“, berichten Markus Bonauer und Michael Bölling, die Partner bei 2D+ Architekten. „Uns ging es ganz konkret darum, jeden Millimeter zu sparen“. Die Holzbauweise ermöglicht es, das Tragwerk in die 4 Fotos: 2D+ Architekten ARCHITEKTUR Dämmebene aus Holzfaserdämmung zu integrieren und so bei Einhaltung der geforderten Energiestandards zusätzlichen Raum zu gewinnen. Mit der Holzbauweise entschieden sich die Architekten auch für eine ungewohnte Vorgehensweise bei der Realisierung des Baus. „Wir haben keine Einzelausschreibung für verschiedene Gewerke gemacht, sondern vom Rohbau bis zum Innenausbau alles mit dem gleichen Team umgesetzt“, berichtet Bonauer. Von der Planung bis zur Ausführung haben die Architekten mit dem Innenausbauer „holz & raum berlin“ aus Berlin zusammengearbeitet. Die Handwerker haben außen Profile aus vorgegrauter Lärche angebracht. Im Inneren lassen die Tischler großzügige Stauraumflächen komplett hinter einer gekälkten Eichenpanele verschwinden. Der geringe Platz verlangte bei den Einbauten sehr viel Detailarbeit und Präzision. Das Gebäude ist nicht nur Haus, sondern durch die konsequente Integration der Innenarchitektur auch Möbel. Erst so entsteht das gewünschte 5 ARCHITEKTUR Platzwunder. Auf nur 78 m2 bringen die Architekten den Wohnbereich mit drehbarem Kamin und Einbauküche unter, ebenso eine Sauna und den Schlafbereich. Für den großzügigen Raumeindruck sorgen auch die Verglasungen auf den Längsflächen des Hauses. Die vorgelagerte Terrasse verbindet den Innenraum mit dem Garten. Im Sommer können die Bewohner die Fenster öffnen und den Wohnraum auf diese Weise deutlich vergrößern. Die enge Verbindung von Architektur und Innenausbau ermöglicht es den Architekten ihre gestalterischen Ideen umsetzen. „Wenn wir auf so kleiner Fläche bauen, dann brauchen wir eine hohe Qualität in der Ausführung“, sagt Bonauer. „Nur über die Präzision im Rohbau ist es möglich, später auch ein Möbelstück zu integrieren“. Der Architekt berichtet, dass er eine 6 solch enge Verbindung der Arbeit des Planers mit der ausführenden Firma aus Amerika kennt, wo er gearbeitet hat. Er glaubt, dass bei kleineren Bauten diese Arbeitsweise hierzulande noch zu wenig genutzt wird. „Die Liebe zum Detail wurde von den Handwerkern hervorragend umgesetzt“, betont Bonauer. www.2dplus.com www.holz-raum.de ARCHITEKTUR NEUER ALTER CHARME Umbau einer Westend-Villa zeigt gelungen Umgang mit der Architektur der dreißiger Jahre Berlin ist reich an Altbauten. Vor allem im Westen der Stadt stehen eine Vielzahl von Villen, die auf dem Wohnungsmarkt trotz des derzeitigen Neubau-Booms begehrter sind denn je. Der Auftrag, den die Architektinnen Flacke + Otto erhielten, war deshalb nicht minder spannend als die Errichtung eines Neubaus. Das Büro erhielt die Aufgabe im Berliner Westend eine Doppelhaushälfte von 1939 neu zu gestalten und dort einen zeitgemäßen Wohnstandard zu verwirklichen. Die Architektinnen fanden einige der für Altbauten typischen Probleme vor, die es zu lösen galt. Das Haus hatte eine sehr kleinteilige Struktur. Die Räume waren eng, die Fenster sorgten für zu wenig Licht und schufen keine richtige Beziehung nach draußen. Die Planerinnen stellten den Grundcharakter des Gebäudes nicht in Frage, sondern versuchten vor allem den Räumen mehr Großzügigkeit und Offenheit zu verleihen. Platz schafft vor allem die Neunutzung bereits vorhandener Flächen. Das Dachgeschoß erhält eine neue Gaube und wird zum Kinderzimmer ausgebaut. Die alte Garage nimmt Nebenräume wie GästeWC, Garderobe sowie Hauswirtschaftsraum auf. 8 Fotos: Lidia Tirri ARCHITEKTUR Ein Anbau vergrößert das Wohn- und Esszimmer. Die dort verbauten Glasfronten sorgen für mehr Licht und öffnen das Haus zum Garten. Die Neugestaltung lässt die Vergangenheit und Geschichte des Hauses nicht verschwinden, sondern betont diese. Viele typische Merkmale der dreißiger Jahre fügen die Architektinnen hinzu. Die neuen Fenster werden mit Sprossen versehen und locker verteilt statt in einem starren System angeordnet. Der Anbau erhält für die frühe Moderne typische Rundungen. Der teilweise vorhandene Klinkersockel wird beim Terrassenneubau wieder aufgenommen. Auch die energetische Sanierung verändert die Anmutung des Hauses nicht. Zwar hatten die Architektinnen die Auflage, die EnEV 2009 einzuhalten. Sie verzichten dabei aber auf eine Außendämmung und wählen stattdessen eine Kombination aus vielen Einzelmaßnahmen. Neben der planerischen und gestalterischen Arbeit legten die Architektinnen auch viel Wert auf die Ausführung der Maßnahmen. In dem Haus haben aus Berlin stammende Handwerksfirmen mit viel Liebe zu hochwertigen Materialien und deren sorgfältiger Verarbeitung gearbeitet. Das Gebäude erhält so einen besonderen Charme, der ebenso alt wie neu ist. www.fl-ot.com 9 Special Edition Ocean Blue EXKLUSIV BIS 31. DEZEMBER 2015 Die Hästens Special Edition Ocean Blue ist ein Quell der Harmonie und Frische. Ihr Design ist von der Ursprünglichkeit der schwedischen Schärenlandschaft inspiriert, die in Jahrtausenden von den Kräften der Natur geformt wurde. Mit sanfter Struktur- und Farbgebung, subtilen Details und weichen Rundungen wird jedes Bett individuell von Hand und ausschließlich unter Verwendung erlesenster Naturmaterialien gefertigt. Zu unserer Special Edition erhalten Sie ein Upgrade auf die von Ihnen ausgewählte Auflegematratze, für erholsamen, sanften Schlaf – Nacht für Nacht. Special Edition * € 8.490,- 180x200cm | Auflage Rosshaar BJ *Ohne Bettwäsche und Kopfteil. NEW OPENING AM 1.12.2015 Hästens Store Berlin Mitte Ackerstr. 29, 10115 Berlin HÄSTENS STORE BERLIN Inhaber: Sascha Ahrensdorf / Fasanenstraße 29 / D-10719 Berlin Tel. 030 - 818 695 64 / [email protected] ARCHITEKTUR ZEITLOS MODERN Fotos: Christian Gahl Wie elegant Architekten Wohnen und Arbeiten verbinden, zeigt ein Haus in Wannsee Wenn Architekten für sich selber bauen, dann ist das oft keine leichte Aufgabe. „Das Budget schwebt über einem, man möchte gleichzeitig aber auch etwas Werthaltiges bauen, was nicht der Mode unterworfen ist“, sagt Rolf Gnädinger. Der Berliner Architekt hat sich der Herausforderung gestellt und in Wannsee ein Haus gebaut, indem er selbst wohnt und mit seinen zehn Mitarbeitern auch arbeitet. Das Grundstück war ursprünglich über 2.500 m2 groß und mit einer Villa aus den 1920er Jahren bebaut. Der Architekt konnte nach einer Teilung den Grund erwerben und neu bebauen. Da die Bausituation auf der schmalen, länglichen Fläche kompliziert war, wollte Gnädinger den Bau in seiner Form und auch in der Materialität möglichst einfach halten. Das zweigeschossige Gebäude verfügt deshalb über eine einfache und klare, an die klassische Moderne angelehnte monolitische Kubatur. Die Gegend in Wannsee ist geprägt von vielen historischen Villen und altem Baumbestand. „Mir war vor allem die Transparenz und der Sichtbezug nach außen wichtig“, erklärt Gnädinger. Langgezogene Fensterbänder öffnen das Gebäude für die Umgebung. Der Wohnbereich ist zum Garten und zur nachbarschaftlichen Villa hin ausgerichtet. Die Büros liegen auf der Straßenseite. Der Eingang des Hauses befindet sich unter einer Auskragung. Die darunter liegende Betonwand ist farbig gestaltet. Sie bildet einen starken Kontrast zur matten Außenhaut des Gebäudes und wird so zu einem interessanten skulpturalen Blickfang. Bei der Auswahl der Materialien bleibt der Architekt ebenfalls sehr reduziert. Das Gebäude ist zweischalig hergestellt, gemauert in einem Kalksandstein, mit einer Kerndämmung versehen und 11 ARCHITEKTUR abschießend mit einem Klinker veredelt. „Ein Wärmeverbundsystem wird in einem bewaldeten Grundstück relativ schnell grün und unansehnlich“, erklärt Gnädinger. „Deshalb haben wir für die Fassade einen Klinker verwendet. Das schaut auch noch in hundert Jahren genau so aus und bindet sich in seiner Farbigkeit gut ein in die Umgebung mit den alten Villen.“ Neben dem Stein gibt es als weiteres Material nur noch Holz und Glas für die Fenster. Außen ist das Eichenholz mit einer Lasur versehen, innen nur geölt. Die schöne Maserung der Eiche bleibt erhalten, die sonst notwendigen regelmäßigen Anstriche bei Holzfenstern entfallen. Auch alle Einbaumöbel und die bündig eingefassten Türen sind aus Eichenholz gefertigt. Im Untergeschoss und in den Bädern sind 90 x 90 cm große Bodenplatten aus Stein verlegt. Die Schlafräume und 12 auch die Büroräume sind mit einem Eichenparkett ausgestattet. Das Wohn- und Bürohaus in Wannsee löst die Aufgabe, sich in ein historisch gewachsenes Umfeld ohne laute Geste einzufügen. Der Architekt verzichtet dabei mit seiner Komposition aber nicht auf Wirkung und setzt eine elegante Gestaltung in Szene. Sie wird mit Sicherheit ihre Wertigkeit behalten wie die schönen alten Villen in der Umgebung. (Beteiligte Gewerke siehe S. 81) www.gnaedinger-architekten.de hgschmitz.de Intelligente Gebäudetechnik trifft Home-Entertainment Gira Revox Studio Partner Die Gira Revox Studio Partner bieten die Gelegenheit, das Zusammenspiel von intelligenter Gebäudetechnik und Home-Entertainment live zu erleben. In gehobenem Ambiente lassen sich die vielfältigen Möglichkeiten von intelligenter Gebäudesteuerung und erstklassigem Multimedia-Erlebnis anschauen und ausprobieren. Zur ausführlichen Beratung und auch zur Erweiterung bestehender Installationen stehen Fachleute wie Entertainment-Spezialisten und System-Integratoren bereit. Mehr Informationen unter www.gira-revox-studios.com Abb. oben: Gira Control 19 Client, Glas Schwarz / Aluminium Interfacedesign: schmitz Visuelle Kommunikation Abb. unten: Re:system M100 modular audio video system ARCHITEKTUR GLASHAUS AM SEE Fotos: Bertram Bölkow Wohnhaus am Groß Glienicker See bietet viel Transparenz und einen Überraschungsmoment Am Groß Glienicker See bei Potsdam gab es lange Zeit an der südwestlichen Spitze ein noch freies Hanggrundstück. Eine Familie kaufte den Grund und beauftragte das Architekturbüro Atelier ST aus Leipzig dort ein Wohnhaus zu errichten. „Die Bauherrn hatten eine Zeit lang in Russland gelebt und begeisterten sich für die Architektur der zwanziger Jahr und den Brutalismus“, berichtet Sebastian Thaut, der zusammen mit seiner Frau Silvia Schellenberg das Atelier ST gegründet hat. „Sie wollten deshalb unbedingt mit dem Werkstoff Beton arbeiten.“ Die Architekten nahmen den Wunsch auf und entschieden sich für einen schlichten Pavillon aus Beton und Glas. Das Gebäude drängt sich nicht auf, sondern liegt bescheiden, fast ein wenig versteckt im Spiel des durch die märkischen Kiefern gebrochen Sonnenlichts. Teilweise ist das eingeschossige Gebäude unterkellert. Im Keller befinden sich die Nebenräume für Wärmepumpe, Waschmaschine und Lager. Das komplette Tragwerk des Pavillons ist aus Beton gefertigt. Die 36 cm dicke, vorgespannte Deckenplatte ruht auf einer mittleren Längswand und zwei 14 Querwänden. Weitere Stützelemente braucht das Haus nicht, deshalb können die Architekten die Außenwände komplett aus Glas gestalten. Die Front zur Seeseite verfügt über raumhohe Schiebeelemente zum Öffnen und mehrere Einknickungen. „Wir wollten keine glatte Fläche haben, sondern eine lebendige Struktur, die Spiegelungen, Schattenspiele und Reflektionen zulässt“, sagt Sebastian Thaut. Alle anderen Seiten des Hauses sind mit einer semitransparenten Industrieverglasung versehen. Die Wärmedämmung im Zwischenraum der Verglasung ist ebenfalls ARCHITEKTUR lichtdurchlässig, was dem Haus sehr viel Helligkeit und Transparenz verschafft. „Am Tag schimmern die Äste der Bäume durch, am Abend sieht man Schatten, ohne dass man durchschauen kann“, berichtet der Architekt. Auch im Inneren des Gebäudes sind die Decken und Böden aus Beton. Als weiteres Material kommt nun Holz hinzu. Die Trennwände, Türen, Schränke und Schiebetüren sind aus Seekiefersperrholz gefertigt. In zwei kleine eingeschobene Raumboxen haben die Planer Haupt- und Gästebad untergebracht. Mit ihren lilafarbenen Mosaiken an den Wänden bieten die Bäder einen Kontrast zu der ansonsten farblosen Gestaltung. Die Wohnfläche des Pavillons beschränkt sich auf 120 m2. „Die Bauherrn sind viel in Asien gereist und kennen deshalb das Prinzip, sich auf ein Minimun zu beschränken“, meint Thaut. Das ebenfalls aus Seekiefersperrholz gefertigte Schrankmöbel bietet viel Stauraum und sorgt so für Ordnung. Darin verbirgt sich als Überraschung eine versteckte Treppe. Über eine elektrisch steuerbare, verglaste Dachluke gelangt man auf die Dachterrasse. Am Abend sitzen die Bewohner in ihrer Hollywoodschaukel und genießen den Blick auf den See. (Beteiligte Gewerke siehe S. 81) www.atelier-st.de 15 Für höchste Ansprüche: Die Küchen-Einbaugeräte von Miele. Überzeugen Sie sich in der Miele Gallery Berlin. Miele Gallery Berlin Unter den Linden 26 l Ecke Friedrichstraße l 10117 Berlin Mo - Fr 10 - 20 Uhr l Sa 10 - 18 Uhr Jetzt Beratungstermin vereinbaren: 030 887 1151-0 oder www.miele-gallery.de Showroom | Beratung | Events | Café © Bernd Borchardt © Bernd Borchardt ARCHITEKTUR ARCHITEKTURFERIEN AUF DEM LAND Zwei neue Ferienhäuser vervollständigen die Gutsanlage Fergitz in der Uckermark In einem dritten Bauabschnitt sind 2014 zwei neue zum See ausgerichtete Ferienhäuser entstanden. Wie die gesamte Anlage entspricht der Stil der Neubauten nicht dem gängigen Klischee einer Landidylle. Stattdessen setzt der Architekt auf zeitgenössische Architektur: „Es gibt eine sehr romantische Vorstellung von Leben auf dem Land“, sagt von Hohenzollern. „Am Ende sind wir aber doch Städter. Einen Bauernhof wieder aufzubauen, der gar keiner mehr ist, ist deshalb ein Anachronismus“. Der Architekt wählt für das Land untypische Formen wie Flachdach und Kubus, nimmt dabei aber trotzdem starken Bezug zu den örtlichen Gegebenheiten: „Wir haben © Ferdinand von Hohenzollern Im Nordosten Brandenburgs, im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, liegt die von dem Berliner Architekten Ferdinand von Hohenzollern gebaute Gutsanlage Fergitz. Das komplette Gelände, einmalig schön gelegen am Oberuckersee, hat von Hohenzollern bereits im Jahr 2000 gekauft und seitdem stufenweise ausgebaut. Das an die Parkscheune anschließende vermietete Steinhaus stammt aus dem Jahr 2003. Das privat genutzte Gutshaus ist seit 2008 fertig gestellt. Materialien wie zum Beispiel die Ziegel aus der Region neu verwendet. Auf diese Weise fügen wir ein Ensemble aus alten und neuen Gebäuden zusammen“. Die Konzentration auf die Materialien ist auch der besonderen Situation des Ortes geschuldet. Das Gut liegt außerhalb des Dorfes. Die dort befindlichen Gebäude waren so verfallen, dass sich keine direkten Bezugsgrößen mehr fanden. Die modern gestalteten Ferienhäuser fügen sich harmonisch in die Landschaft ein. Die querliegenden, aus Klinker gemauerten Kuben öffnen sich mit breiten Fensterfronten zum See. 17 © Bernd Borchardt © Bernd Borchardt © Christian Kerber © Ferdinand von Hohenzollern ARCHITEKTUR Die Bauten sind Teil einer grundlegenden Transformation ländlicher Regionen wie der Uckermarck. Der holländische Architekt Rem Koolhas hat in einem Artikel diesen Wandel beschrieben. Bei seinen Recherchen zum Landleben stößt Koolhaas nicht mehr auf friedlich weidende Kühe und grüne Wiesen. Stattdessen findet er eine Landwirtschaft, die sich der digitalen Technik und der Biowissenschaften bedient. Auf dem Land wohnen die Menschen nicht mehr, sondern man trifft Touristen aus der Stadt. Sie suchen neben Natur- vor allem auch Kulturerlebnisse. Für die zeitgenössische Architektur bietet sich 18 © Bernd Borchardt Die Terrassen sind mit einem verputzten weißen Rahmen gefasst, der Schutz vor Wind und Wetter bietet. Außen- und Innenraum verschmelzen und schaffen für den Besucher ein neues Erlebnis von Landschaft und Natur. eine Chance. Die Ferienhäuser in Fergitz zeigen, dass sich moderne Bauten auf dem Land viel freier entfalten können als in den überfüllten Städten. Sie werden so zu Pilgerstätten wie auch die Burgen- und Schlösser. In nächster Nähe des Guts Fergitz stehen mit dem Schwarzen Haus des Berliner Architekten Thomas Kröger oder dem Dorf Brodowin von Flacke + Otto Architekten bereits weitere Beispiele dieser neuen Landidylle. (Beteiligte Gewerke siehe S. 81) www.hohenzollern-architekten.de Türkommunikation mit Anspruch Die neuen JUNG Innenstationen – überzeugend in Design und Funktionalität. Beste Sprachqualität, klare Bildschirmdarstellung und optimaler Bedienkomfort sorgen für eine einwandfreie Türkommunikation. Die Gestaltung im Schalterdesign bietet zudem auch optisch eine neue Vielfalt. Technisch sind sie perfekt kompatibel mit den Außenstationen von Siedle. ALBRECHT JUNG GMBH & CO. KG | Volmestraße 1 | 58579 Schalksmühle | www.jung.de ARCHITEKTUR 20 ARCHITEKTUR GEBAUTES WILDES BERLIN Fotos: Lon Godin Haus in der Kleinen Rosenthaler Straße in Mitte zeigt viel Mut zu einer unverfälschten Individualität Das Scheunenviertel rund um den Hackeschen Markt hat seit den 1990er Jahren einen extremen Wandel hinter sich. In der Gegend, wo heute das von Anne Lampen Architekten gebaute Wohnhaus steht, war damals mit Clubs wie dem „Eimer“ oder „Delicious Doughnuts“ das Zentrum des legendären Berliner Nachtlebens dieser Zeit. Heute ist das Viertel komplett in eine Shoppingzone verwandelt. Entlang der Linienstraße und anderswo sind zahlreiche Neubauten entstanden, meist mit Putzfassade und viel Glas. Das Haus sticht schon aufgrund seiner Materialität aus diesem Einerlei stark heraus. Die Fassade ist komplett aus Holz gefertigt. Man könnte das als Referenz auf das Scheunenviertel interpretieren. Kurfürst Friedrich Wilhelm ließ im Jahr 1672 tatsächlich in der Gegend 27 Scheunen errichten. Dort sollte das Stroh und Heu entlang der Stadtmauer für den nahen Viehmarkt am Alexanderplatz brandsicher lagern. Das Wohnhaus ist allerdings nicht wie eine Scheune komplett aus Holz erbaut, sondern ein Hybrid. Der Gebäudekern mit Fahrstuhl und Treppenhaus, ebenso die Geschossdecken sind 21 ARCHITEKTUR aus Beton und Mauerwerk gefertigt. Nur die beiden Fassaden zur Straße und zum Garten sind in konventioneller Holzständerbauweise errichtet. Im Erdgeschoss ist eine Gewerbeeinheit untergebracht. In den Geschossen darüber sowie im Staffelgeschoss befinden sich Wohnungen. Dem Staffelgeschoss ist der Dachgarten zugeordnet. Alle Wohnungen sind von der Fassade bis zum Garten durchgesteckt. Teilweise haben die Räume unterschiedliche Levels. Man gelangt über eine Treppenstufe in einen separierten Bereich mit anderer Raumhöhe. Die Wände und Decken der Innenräume sind zum Teil unverputzt geblieben. Die Eigentümerin der Wohnung im dritten Geschoss kombiniert in ihren Räumen diesen rauen Stil mit einem bunten Mix aus verschiedenen Möbeln. Die Bandbreite reicht von Stahlrohr-Freischwingern bis zu den Strandmöbeln von Tord Bontje für Moroso. Diese 22 Mixtur aus rauem Charme und bunter Vielfalt lässt sich als eine Referenz an Berlins wilde Seite deuten. Mit seiner schicken schwarzen Fassade, der unorthodoxen hybriden Bauweise und dem buntgemischten Innenleben knüpft das Haus an der Kleinen Rosenthaler Straße auf seine Art deutlicher an den Ort an, als viele der Neubauten sonst in der Gegend. www.anne-lampen.de Bereit für die Zukunft. Die neuen Heizsysteme von Buderus. A+ En Energi Ener ergi er giee eef f zie fz ien ienz nzz Inte In tern tern rnet ett und nd App pps pps Touchscreen-Komfor t Systemoptimierung Buderus Titanium Glas ALU p ALU AL pllu us s Tec echn hnol hnol olog gie ie In ntte ell llig lig ig e en nte nte t es D De essiign n Anschlussfertig für das Buderus Control Center Connect Erleben Sie mit uns die Zukunft der Heizsystemtechnik. Solide, durchdacht, systemoptimiert – moderne Gas-Brennwerttechnik, die Maßstäbe setzt. Mit hochwertigen Materialien und Buderus Titanium Glas, integrierter InternetSchnittstelle und intuitivem Touchscreen-Display. Modular aufgebaut für die Erweiterung durch regenerative Energiequellen. Seien Sie bereit für die Zukunft. www.buderus.de/zukunft Die Klassizierung zeigt die Energieefzienz des Buderus Systems bestehend aus Logamax plus GB192iT150 PNR400, Systembedieneinheit Logamatic RC300 plus 4 Stück Flachkollektoren Logasol SKS 5.0. Die Klassizierung kann je nach Komponenten oder Leistungsgrößen eventuell abweichen. ARCHITEKTUR NEUE MITTE Fotos: Katharina Kern Apartmenthaus in der Boyenstraße überrascht mit einer grünen Idylle im Innenhof Das Apartmenthaus „City Farmer“, gebaut vom Büro deluse architects, ist das erste geplante Haus auf der Boyenstraße in Berlin Mitte. Die Boyenstraße verbindet entlang des ehemaligen Mauerstreifens die Chausseestraße mit dem Ostufer des Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal. Noch bis zum Ende der Nuller Jahre war diese Gegend komplett unbebaut. Zusammen mit dem „City Farmer“ Haus sind entlang der Straße nun eine ganze Reihe mehrgeschossiger Wohnhäuser entstanden. Die intensive Bebauung der Boyenstraße ist damit Teil der derzeit rasant stattfindenden Neudefinition des Wohnens in Berlin Mitte. Daniel Libeskind plant in direkter Nachbarschaft im oberen Teil der Chausseestraße ein spektakuläres Wohngebäudes mit Luxuswohnungen, ebenso ist der Berliner Architekt Eike Becker mit einem neuen Projekt am Start. Nach vier Jahren Planung und Bau wurde das Projekt „City Farmer“ nun endgültig fertiggestellt und von den Bewohnern bezogen. Das achtgeschossige Gebäude steht auf einem 1.100 m2 großen Grundstück und setzt die Blockkante der angrenzenden Bebauung fort. Auf einer 24 Wohnfläche von rund 5.500 m 2 entstanden 28 Eigentumswohnungen mit Wohnflächen von 80 bis 200 m2. Das Gebäude verfügt über eine Tiefgarage. Alle Fenster sind dreifach verglast. Statt eines Wärmeverbundsystems wurden die Außenwände einschalig aus Porenziegelmau- erwerk hergestellt. Vorder- und Rückseite des Wohnhauses unterscheiden sich grundlegend. Die zum Norden ausgerichtete Straßenfassade ist eine lebendige Komposition aus vorspringenden Erkern. Die plastische Anmutung verleiht dem Haus nicht nur viel gestalterische Quali- ARCHITEKTUR tät. Die Wohnräume auf Vorderseite, die sich in Nordlage befindet, erhalten dadurch auch mehr Sonnenlicht. Auf der nach Süden ausgerichteten Rückseite des Hauses befinden sich hingegen großzügige Terrassen und Balkone. Die oben liegenden Wohnungen bieten einen atemberaubenden Panoramablick auf Mitte mit all seinen Wahrzeichen. Eingefasst von Vorderhaus und Seitenflügel ist ein geschützter Innenhof entstanden. Dessen Fläche haben die Architekten ebenfalls sehr sorgfältig gestaltet. Neben einigen privaten Terrassen gibt es zusätzlich gemeinschaftlich genutzte Bereiche. Die Bewohner sind eingeladen, sich dort aufzuhalten oder auch Nutzgärten anzulegen. Der gesamte Innenhof soll durch seine vorgegebene Struktur die sozialen Kontakte innerhalb der Hausgemeinschaft fördern. Die Planer setzen damit bewusst einen Kontrapunkt zur Anonymität, die oft in großstädtischen Wohnhäusern herrscht. Das „City Farmer“-Projekt zeigt, wie die Architekten durch ihre Arbeit auch in verdichteten Großstadtlagen mehr Lebensqualität realisieren. Die Mittel sind eine durchdachte Gestaltung, hochwertige Ausstattung und die Schaffung von großzügigen Außenflächen mit viel Grün. www.delusearchitects.com/de 25 ARCHITEKTUR URHAUS FÜR DEN KLEINEN TRECKER Das Ökonomiehaus sieht aus wie eine Studie, hat aber einen konkreten Nutzen Oftmals stellen kleine Aufträge den Architekten vor genauso große Herausforderungen wie große Projekte. Der Berliner Architekt Jan Rösler traf auf einen Bekannten, der ein über 2.000 m2 großes Grundstück auf dem Land zu bewirtschaften hatte. Vor allem im Sommer, wenn der Rasen sprießt, muss dort ständig gemäht werden. Deshalb wollte der Eigentümer einen Schuppen bauen, um den Rasenmäher – einen kleinen Trecker – unterzubringen. Rösler machte sich ans Werk, das gar nicht so einfach zu realisieren war. Die Herausforderung: Das neue Bauwerk durfte das Budget einer konventionellen Baumarktbude nicht übersteigen, sollte optisch aber weitaus interessanter ausschauen. „Ich habe mir alle möglichen Formen und Konstruktionen überlegt“, berichtet der Architekt. „Dann bin ich aber zu dem Schluss gekommen, es muss eine ganz einfache Lösung her“. In einem anderen Projekt hatte er sich bereits mit der Keilstülpschalung befasst. Daran angelehnt entschied sich Rösler beim Bau des Schuppens für eine Rahmenbauweise aus Lärchenholz. „Die Konstruktion ist so simpel. Man braucht 26 Fotos: Simon Menges ARCHITEKTUR auf den Rahmen nur die Bretter draufzunageln und schon ist alles fertig“, erklärt Rösler. Das Dach wird einfach mit den gleichen Materialien fortgeführt. „Ich wollte keine Materialschlacht. Deswegen hat das Gebäude nur eine Einschaligkeit, man braucht keine zusätzliche Folie“. Der Architekt entwirft eine Art Urform des Hauses, wie ein Kind sie zeichnen würde. Der Entwurf ist genial einfach, bedarf allerdings in der Ausführung äußerster Präzision. Die Frage stellt sich, ob der kleine Trecker zum Rasenmähen denn auch trocken bleibt. Schließlich ist das Dach ohne zusätzlichen Belag vollkommen ungeschützt. Rösler berichtet, er habe den Regentest gemacht und allenfalls sei hier und da ein Tröpfchen durch ein Astloch eingedrungen. „Ich habe mit dem Sägewerk gesprochen und die haben mir bestätigt, dass die geplante Ausführung so machbar sei. Das Holz ist gut belüftet, da trocknet das Wasser schnell weg. Der Schuppen wird mindestens 20 Jahre lang durchhalten“. Das Häuschen, Rösler nennt es „Ökonomiehaus“, tritt sehr offen auf und verzichtet auf jede Art von Türen. Manch einer würde bemängeln, dass da jeder ungehindert Zugang hat. Der Architekt wiegelt die Bedenken ab. „Als wir unseren Entwurf in der Umsetzung auf der Wiese gesehen haben, fanden wir das umwerfend schön. Uns war sofort klar: Das muss so bleiben“. So entsteht in Brandenburg auf dem Land ein kleines, feines Stück Architektur mit skulpturaler Anmutung. Vielleicht wird Röslers Werk nicht sofort eine Kultstätte wie Peter Zumthors Kappelle auf dem Feld in der Eifel. Der neue Bau verdient allerdings Beachtung und erzielt mit einfachen Mittel eine große Wirkung. „Im Vergleich mit dem Schuppen auf dem Nachbargrundstück, der die gleichen Materialien verwendet, sieht das doch ganz anders aus“, verkündet Rösler stolz. www.janroesler.de 27 Anzeige IMMOBILIEN NACHHALTIG UND VARIANTENREICH Im Südwesten entsteht ein attraktives Gebäudeensemble Visualisierungen: Münchner Grund Immobilien Bauträger GmbH Nah am flirrenden Hauptstadt-Puls – und doch fern genug, um ein angenehmes Ortsleben in intakter Nachbarschaft genießen zu können: Im Südwesten Berlins, genauer gesagt in Schmargendorf, lässt die Münchner Grund Immobilien Bauträger GmbH bis zum 3. Quartal 2016 das Berliving entstehen. Baubeginn war im Oktober 2014. Ein Gebäudeensemble mit insgesamt 136 barrierefreien Wohneinheiten, das von gemütlichen Gartenwohnungen bis hin zum Penthouse unterschiedliche Wohnträume verwirklicht – und damit sowohl für Paare, Singles als auch für Familien aller Altersgruppen eine interessante Wahl sein dürfte. Vor allem auch, weil die Wohneinheiten ein variantenreiches Konzept versprechen. So reichen die Grundrisse der Wohnungen von 45 m2 bis hin zu 137 m2, die jeweils in ein bis fünf Zimmer aufgeteilt sind. Von Außen kennzeichnet das Ensemble eine zeitlos-moderne, helle Architektur, die sich harmonisch in das Flair des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf und in den jung gebliebenen Stadtteil Schmargendorf integriert. Innen bestechen die Wohnungen durch große 28 Fensteröffnungen, überdurchschnittliche Deckenhöhen von 2,82 m und einer hochwertigen Ausstattung. So besitzen alle Wohnungen ein Mehrschichtparkett, moderne Bad- und Sanitärausstattungen aus hochwertigen Designserien wie zum Beispiel von Kaldewei, Grohe und Villeroy & Boch sowie bodengleiche Duschen. In Punkto Technik können sich die Bewohner über elektrische Rollläden, Klingel- und Farb-Video-Gegensprechanlagen sowie einen Breitband-Kabelanschluss freuen. Und wer eine Wohnung im 5. Geschoss wählt, erhält einen Kaminzug für den späteren Einbau eines Kamins oder Kachelofens gleich mit dazu. Das in IMMOBILIEN © Linus Lintner Anzeige Die Anlage besteht aus einem L-förmigen Mehrfamilienhaus, das 70 Wohnungen umfasst und das durch drei kompakte Stadtvillen ergänzt wird, die Raum für insgesamt 66 Wohnungen bieten. Ebenso wie das Mehrfamilienhaus überzeugen die drei Stadtvillen durch eine variantenreiche Konzeption mit Grundrissen von ca. 67 m2 bis ca. 172 m2 mit zwei bis fünf Zimmern sowie einer nachhaltigen Bauweise nach neuestem Standard. So wird das Berliving als KfW-Effizienzhaus 55 gemäß EnEV 2009 errichtet. Das Objekt benötigt rund 45 Prozent weniger Primärenergie im Jahr als ein vergleichbarer Neubau nach EnEV. Dazu werden © Linus Lintner unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Stadion Wilmersdorf bietet neben Leichtathletikanlagen, Hockey- und Tennisplätzen auch ein Stadtbad und eine Sporthalle. – neben vollflächig gedämmten Wänden sowie Dreischeiben-Isolierverglasung – in allen Einheiten modernste Heizungsanlagen und zentrale Warmwasserbereitungen mit Unterstationen installiert. Alle Verbrauchsparameter können rund um die Uhr digital ferngewartet werden. Für die Wohnräume sind – bis auf Nutzbereiche wie Diele, Flur, Garderobe oder Abstellräume – energiesparende Fußbodenheizungen mit separater Thermostatregelung vorgesehen. www.berliving.de 29 IMMOBILIEN BERLIN STARTET UP Fotos: DAVE Weiterhin steigende Preise und attraktive Perspektiven Der Wohnimmobilienmarkt in Berlin ist attraktiv und steckt voller Potenzial. In Trendlagen werden zum Teil Immobilien mit Faktoren über dem 23-fachen angeboten. Die Investoren setzen auf eine Fortführung der bisherigen Preisentwicklung. Im Segment der Mehrfamilienhäuser stiegen die Kaufpreise je Kauffall im Durchschnitt um 32%. Die Zahl der Kauffälle ging hingegen um 30% zurück. Ein weiterer Beleg für das knappe Angebot. Der Berliner Wohnungsmarkt bietet im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten Potenzial. Die weiter steigende Zahl internationaler Investoren heizt den Trend zudem an, da diese Berlin im Vergleich zu Paris, London oder New York als günstig empfinden. Dies sowohl bei Kauf- als auch bei Mietpreisen. Die Angebotsmieten steigen stärker als die ortsüblichen Vergleichsmieten, so dass die Schere sich weiter öffnet. Aufgrund der hohen Zuzugszahlen und der geringen Neubauaktivität ist die stadtweite Leerstandsquote auf einen sehr geringen Wert von ca. 2% gesunken. Als erstes Bundesland hat Berlin die Mietpreisbremse zum 1. Juni umgesetzt. Inwiefern sich dies 30 auf den Neubau und das Mietniveau auswirkt, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass das neue Gesetz sowohl von Wohnungsunternehmen als auch vom Baugewerbe kritisch gesehen wird. Die Forderungen nach steuerlichen Anreizen für Wohnungsneubau wird laut, bleibt aber bisher von Seiten der Politik ungehört. Berlin zählt mehr denn je zu den attraktivsten Städten der Welt. Aktuell leben ca. 3,45 Millionen Einwohner in Berlin. Die Stadt wächst kontinuierlich um ca. 45.000 Menschen jährlich. Damit werden alle bisherigen Prognosen übertroffen, die bisher von 250.000 zusätzlichen Einwohnern bis 2030 ausgingen. Die deutsche Hauptstadt entwickelt sich weiter zu einer internationalen Stadt von Weltrang. Sie nimmt nach dem Mauerfall erst seit rund 25 Jahren am internationalen Marktgeschehen teil. Die Folgen dieser Aufholjagd können sich sehen lassen: Die Wirtschaft wächst, Arbeitsplätze entstehen und die Menschen fühlen sich wohl. Insbesondere in den Bereichen Medien, IT und Start Up´s ist die Berliner Wirtschaft gewachsen, so dass Berlin heute als internationale Start Up-Hochburg gilt. Es gibt mehr Kaufkraft und Nachfrage, die RENDITEOBJEKTE (OHNE EXTREMWERTE) 0 WOHNGEBÄUDE (BESTAND, GEWERBEANTEIL 0-30%) WOHNGEBÄUDE BESTAND, GEWERBEANTEIL >30% BÜRO- UND GESCHÄFTSHÄUSER (OHNE 1A-LAGEN) 0- 1.50 0 1.20 * 0 2.00 16-2 ** 8 14-1 00 - 1.7 6 12-1 0 1.20 .00 0-2 *KAUFPREISE € /m² 2014 **KAUFPREISE ALS VIELFACHES DES JAHRESROHERTRAGES 2014 MIETPREIS-TENDENZEN (ALLE WOHN/-NUTZWERTE IN 2 /m²) * 0 ** WOHNEN BÜRO EINZELHANDEL 8,50 9,50 * 12,5 ** 0 0 0 12,0 40 17,0 150 19,0 330 *MITTLERER WOHN-/ NUTZWERT **GUTER WOHN-/ NUTZWERT ***SEHR GUTER WOHN-/ NUTZWERT Mieten und Kaufpreise steigen seit Jahren stetig. Dies wird in absehbarer Zeit so bleiben. www.dave-net.de www.rohrer-immobilien.de © Alexandra Knuth INTERVIEW Thomas Rücker entwickelt seit fast 20 Jahren Kommunikationslösungen für Immobilienunternehmen. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens Rücker Consult und von The Property Post, dem Online Meinungs- und Wissensportals für die Deutsche Immobilienwirtschaft (www.property-post.de) www.rueckerconsult.de THOMAS RÜCKER im Gespräch mit Thorsten Krauß Herr Krauß, Sie sind seit über 20 Jahren im Innenausbau ganz unterschiedlicher Immobilientypen tätig. Schauen die Leute eigentlich mehr auf die Innengestaltung eines Gebäudes oder auf seine Fassade? Nun, ohne sein Inneres verliert ein Gebäude seine Funktion. Wir schauen es ja nicht nur an wie ein Kunstwerk, sondern es muss auch eine praktische Funktion erfüllen und vor allem termingerecht fertig werden. Die Architektur eines Gebäudes beeindruckt den Betrachter, aber im Inneren ist eine motivierende Atmosphäre für die tägliche Arbeit geboten. Darüber hinaus ist das Innere einer Immobilienfläche zugleich wie eine Visitenkarte des Nutzers und damit Teil der Außenwahrnehmung des Unternehmens. Es wird also auf beides geschaut. Was ist denn die Herausforderung bei einem Innenausbau? Jeder Immobilientypus bietet da eine ganz eigene Herausforderung. Unsere Kunden kommen aus ganz diversen Branchen, aus Industrie, dem Hotelgewerbe, der Politik, der Finanzwelt und natürlich der Immobilienwirtschaft. Sie haben zwar ihre individuellen Ansprüche – vor allem aber sind sie froh, wenn sie ihre neue Immobilie endlich beziehen können. So steht der Innenausbauer am Ende, aber zugleich an der Spitze des gesamten Bauprozesses bis zur schlüsselfertigen Übergabe – egal ob Neubau oder Sanierung einer Immobilie. Das finde ich spannend und verantwortungsvoll. Aber mal ehrlich. Ist es nicht langweilig, Wände einzureißen und GipsKarton zu setzen? Wenn Trockenbau gleich Gipswände wäre, dann wäre es sicherlich langweilig. Es ist jedoch viel mehr, wenn man ganzheitlich denkt und handelt. Am Anfang steht der gesamte Planungsprozess: Hier helfen wir dem Nutzer, kurze Wegzeiten bei der Büronutzung zu realisieren. Wir analysieren, welche Bereiche eines Unternehmens eng zusammenarbeiten und daher nicht weit auseinander angesiedelt werden sollten. So schaffen wir eine hohe Flächeneffizienz. Unser Ziel ist es, für den späteren Nutzer einer Fläche alles so zu planen, als wäre sie für uns. Bei den Wänden gilt es, einerseits ideale klimatische und energetische Verhältnisse zu schaffen und die richtigen Materialien aus Glas, Holz oder eben Gips zusammenzustellen. Andererseits muss für geeignete akustische Bedingungen gesorgt und die notwendige IT-Infrastruktur sowie der Brandschutz berücksichtigt werden. Und nicht zuletzt präsentiert ein Unternehmen seinen Besuchern seine Identität und Unternehmensmarke mit der Innengestaltung. Auch dies ist Teil unserer Planungen: Wir entwickeln selbst individuelle Möbelmodule, Empfangsbereiche oder Regalsysteme für den Handel und empfehlen dabei auch aktiv neuartige Materialien. Menschen verbringen nun einmal die meiste Zeit ihres Lebens in Räumen. Es ist daher vollkommen verständlich, dass eine überwältigende Mehrheit der Beschäftigten sagt, dass ihre Arbeitsumgebung einen direkten Einfluss auf ihre Produktivität hat. An diesen Aufgaben mitzuwirken ist für mich der spannendste Aspekt, da es am Ende um das Schaffen einer positiven Arbeitsatmosphäre und damit um Menschen geht. Und wie profitieren Nutzer von diesem Verständnis von Innenausbau? Einen Bauprozess in Auftrag zu geben, bedeutet für viele Bauherren immer noch, von der Entwurfsplanung bis zum Bezug auf die Umsetzung zu achten und dabei Zeit- und Kostenpläne akribisch einzuhalten. Das ist aus meiner Sicht eine unnötige Belastung, für die wir Abhilfe geschaffen haben. Unsere Kunden kommen mit einem Entwurf und einem Projektplan zu uns. Partnerschaftlich optimieren wir diesen und danach kümmern wir uns um den gesamten Rest. Die eigentliche Ausführung des Baus mit allen beteiligten Auftragnehmern liegt dann in unserer Verantwortung, die uns seitens des Bauherrn übertragen wurde. Das spart Zeit und Kosten und schont nicht zuletzt die Nerven des Auftraggebers. Delegieren Sie denn nur oder bleiben Sie aktiv am Bauprozess beteiligt? Als Ausbau-Generalunternehmer übernehmen wir aktiv die vollständige Bauprozess-, Baukosten- und Baustellensteuerung. In der Umsetzung übernehmen wir die festen Einbauten, kümmern uns um die Elektronik-, Sanitär- und Malerarbeiten, beschaffen Mobiliar und sorgen für die Haustechnik. Dabei probieren wir in unserem Laboratorium immer wieder neue Materialien auf ihre Beständigkeit und Umweltverträglichkeit aus. Für einzelne Gewerke greifen wir auf langjährige Kooperationspartner zurück. Sie sind es übrigens, die dem Auftraggeber schließlich einen finanziellen Vorteil bescheren: Denn die zu Beginn bestehenden nominellen Mehrkosten gegenüber einer komplizierten Einzelauftragsvergabe werden durch gesonderte Verträge mit unseren Partnern in einen geldwerten Vorteil des Bauherrn umgemünzt. Welche Art von Vertrag der Bauherr mit uns schließt, bleibt natürlich ihm selbst überlassen. Hier haben wir acht verschiedene Modelle zur Auswahl – je nachdem, an wie vielen einzelnen Prozessschritten der Auftraggeber beteiligt sein möchte. Zur Person Thorsten Krauß ist Geschäftsführender Gesellschafter der UNDKRAUSS Baugesellschaft mbH (www.undkrauss.com). 31 © Mercedes-Benz Arena INNENARCHITEKTUR GLANZVOLL UND LUXURIÖS Exklusives Highlight für den stilvollen EventGenuss ist der Diamond Ball.Room, mit dem die Mercedes-Benz Arena ihr Angebot im Premiumsegment erweitert hat. Von den Innenarchitekten von Joi-Design im Stile eines modernen Privatclubs eingerichtet, verfügt der Diamond Ball.Room über Platz für 72 Gäste. Dezentes Licht und hochwertige Materialien ermöglichen ein besonderes Konzerterlebnis. Eingerahmt von einem einladenden Holzboden, dunklen Decken mit stimmungsvollen Lichtgräben und akzentuierenden Spots entsteht ein ansprechendes Ambiente. Auch nach der Veranstaltung bleibt das intime Barflair eines Gentlemen‘s Club erhalten und einer rauschenden Aftershowparty steht nichts im Wege. Denn der offene Blick in die Arena auf die Konzertbühne kann dank einer geräuschabsorbierenden Jalousie, die sich hinter einem samtigen Vorhang versteckt, abgedunkelt werden, so dass sich die Besucher ungestört in die bequemen Ledersofas zurücklehnen und ihren frisch zubereiteten Cocktail genießen können. Der Clou ist jedoch, dass sich die Lounge in der Mitte dank eines schweren Samtvorhangs in die für das Interior Konzept prägenden Themenbe32 © Mercedes-Benz Arena Event-Lounge präsentiert sich im Stil eines gehobenen Privatclubs reiche „Wodka“ und „Champagner“ teilen lässt und so ein Gefühl von Privatheit symbolisiert. Der gestalterischen Leitidee einer „Wodka“- und einer „Champagner“-Area folgend, präsentiert sich der Diamond Ball.Room auf der linken Seite mit strahlenden, klaren Silber-Highlights und setzt auf ein kantiges Design – passend zu den im Glas klingenden Eiswürfeln. Während die rechte Seite aufgrund schillernder Goldakzentuierungen und weichen, geschwungenen Details überzeugt und an das samtige Prickeln der goldig aufsteigenden Perlen im Glas erinnert. © Christian Kretschmar Auch der lange, stimmungsvoll hinterleuchtete Bartresen ist dem Gestaltungsprinzip unterworfen und in der Mitte zweigeteilt. So zeigt sich der „Wodka“-Bartresen in einer eckigen, lederbespannten Formensprache und damit in einem nüchtern eleganten Stil. Kantige Sessel, eine schwere, eckig geformte Sofa-Landschaft sowie skulpturale Beistelltische aus horizontalen Glaselementen und verchromtem Metall runden das Design des „Wodka“-Bereichs ab. Im Kontrast dazu bietet die „Champagner“-Area großzügige, abgerundete Chesterfield-Sofas © Christian Kretschmar © Mercedes-Benz Arena © Christian Kretschmar © Christian Kretschmar INNENARCHITEKTUR aus braunem Leder, gepolsterte Stoffpoufs in zeitlosem Anthrazit und runde Beistelltische aus dunklem Holz auf goldenen Metallfüßen. Über dem klassisch anmutenden, beleuchteten Bartresen aus weich bespanntem Leder in Rauten-Musterung erinnern goldig schimmernde, filigrane Leuchten dank ihres fein geschliffenen Glases an umgedrehte Champagnergläser und evozieren atmosphärische Lichteffekte. www.mercedes-benz-arena-berlin.de www.joi-design.com 33 INNENARCHITEKTUR MINIMALER EINGRIFF Fotos: Thorsten Klapsch Büroräume in Mitte übersetzen die Corporate Identity des Unternehmens in die Innenarchitektur Bei der Gestaltung der Unternehmenszentrale des Immobiliendienstleisters Valteq durch das Büro box Planungsgesellschaft aus Berlin, ging es zunächst darum, die bestehende Raumsituation neu zu strukturieren. Die angemietete Büroetage bestand aus verschiedenen Durchgangsräumen, in denen Funktionen wie Empfang und Loungezone untergebracht werden sollten. Daran anschließend folgt eine herkömmliche Zellenstruktur mit Büroräumen. Um den Räumen eine neue Struktur zu verleihen und sie in Beziehung zu setzen, verwenden die Architekten das Unternehmenssymbol – ein sich winkelig windendes blaues Band. Der Eingangstresen, gefertigt aus Corian, nimmt die Form des blauen Bandes auf. „Die Tresen und der Raumtrenner waren für uns das geometrisch komplizierteste, was wir je im Bereich Möbelbau gemacht haben“, berichtet der verantwortliche Architekt Daniel Buchheit. Vor allem die Winkel stellte die beauftragte sächsiche Manufaktur Flömö vor eine große Herausforderung. Mit Hilfe von CNC-Technik gelang es den Handwerkern, die komplizierten 34 INNENARCHITEKTUR Verbindungen maßgerecht zu fräsen. Die im Tresen aufgenommene Form führen die Architekten fort und verwandeln sie in eine Bodenmarkierung, die aus dem Eingangsbereich heraus in die anderen Räume läuft. Gefertigt ist das Bodenband aus einem Kautschuk, wie er zum Beispiel in Krankenhäusern als Alternative zum Linoleum verwendet wird. „Der Kautschuk ermöglichte es uns, den richtigen Blauton zu finden, der auch der CI des Unternehmens entspricht“, erklärt Buchheit. Das blaue Band passt sich im weiteren Verlauf den Dimensionen immer wieder neu an. Es wird zum Loungetresen, der ähnlich scharfe Winkel hat wie der Empfangstresen. An anderer Stelle wird das blaue Band zum Raumtrenner mit Bücherregal. Die unterschiedlichen Bereiche werden durch die Verwendung des Unternehmenssymbol klar zoniert und in eine Beziehung zu einander gesetzt. Der gestalterische Spielraum war bei dem Projekt nicht sehr groß. Alle Möbel und die vorhandenen Einbauten sollten wieder verwendet werden. „Das blaue Band ist ein minimaler Eingriff, der viel löst“, meint Buchheit. Die Architekten schaffen durch die Verwendung des bis dahin nur grafisch genutzten Symbols nicht nur eine komplett andere Zonierung der Räume und ein Hotdesks Lounge EMPFANG Bibliothek Leitsystem zur Orientierung. Sie setzen auch die Corporate Identity des Dienstleisters auf neuartige Weise dreidimensional in Szene. Das Unternehmen ist entstanden aus der Fusion von drei unterschiedlichen Gemeinschaften. Die neuen Räume sind Teil der neuen Identität und präsentieren mit dem blauen Band ein starkes verbindendes Element. www.box-planungsgesellschaft.de 35 INNENARCHITEKTUR a a SCHÖNE NEUE DOT-COM-WELT Fotos: Mark Seelen Berliner Architekturbüro schafft neue Bürowelten für Zalando Das Architekturbüro de Winder ist bereits seit 2012 damit beauftragt, in Berlin neue Standorte für den Online-Händler zu entwickeln. Das rasante Wachstum verbunden mit dem Börsengang 2014 sorgte bei Zalando ständig für neuen Platzbedarf. Heute beschäftigt das Internetunternehmen mehr als 9.000 Mitarbeiter, davon arbeiten etwa 3.800 alleine in Berlin. Seit 2014 ist Zalando vollständig aus dem ehemaligen Umspannwerk in Prenzlauer Berg ausgezogen. Alle neuen Standorte zeigen, wie sehr das Unternehmen nicht nur Businessmodelle revolutioniert, sondern auch eine vollkommen neue Arbeits- und Bürowelt erschafft. Tech Hub an der Mollstraße (a) Zalando ist im hohen Maße auch Technologieunternehmen und entwickelt seine Shop-, Einkaufs- und Logistik-Software in-house. Die Tech-Abteilung hat Zalando seit 2013 in der Mollstraße unweit des Alexanderplatzes untergebracht. Der Gebäudekomplex besteht aus einem 10-geschossigen Hochhaus und einem Flachbau. Ursprünglich handelte es sich um ein konventionelles Bürogebäude. „Wir haben 36 a in Zusammenarbeit mit WAF-Architekten die klassische Zellen- und Flurstruktur komplett entfernt“, berichtet die Architektin Claudia de Winder. „Es entstanden große Gemeinschaftsbüros kombiniert mit Kommunikationszonen und Zonen zum Rückzug“. In den neuen TechUnternehmen arbeiten keine einsamen Genies, sondern ausschließlich Teamworker. Die Mitarbeiter sind beruflich und privat über die sozialen Medien mit unzähligen Menschen auf der ganzen INNENARCHITEKTUR a a a a Welt befreundet. Kontakte stellen sie unkompliziert per App her. Das spiegelt sich in der Arbeit und dem Leben bei Zalando wider, das Arbeiten findet ohne Barrieren statt. Im Dot-Com-Büro ziehen die Architekten deshalb keine Wände ein, sondern sie zonieren die Fläche nur noch. Zum Telofonieren oder für Meetings können sich die Mitarbeiter im Zalando „Tech Hub“ in verglaste Räume zurückziehen. Der „Market Place“ oder die Loungezonen sind keine abgeschlossenen Orte, sondern ge- a hen fließend in die Arbeitsbereiche über. Dort machen die Programmierer und Entwickler Pause, können aber auch in einer informellen Umgebung Arbeitsgespräche führen. Raum für Veranstaltungen jeder Art bieten das „Innovation Lab“ im Erdgeschoss oder die Skylounge mit beeindruckendem Rundumblick über Berlin. Nicht nur die Raumstruktur, auch der Stil ist im Dot-Com-Büro anders. Im „Tech Hub“ sind in vielen Räumen der Stahlbeton und die Technikinstallationen freigelegt. Das ehemalige Mediengebäude erhält so einen rauen, industri37 INNENARCHITEKTUR b b b ellen Charme, wirkt pur und unverfälscht. Die Kritikerin Alexandra Lange bezeichnet den Stil der Tech-Szene als „Hacker-Chic“: „Die Büros sehen unfertig aus, wirken wie diese unrealistisch großen Downtown-Lofts in amerikanischen Sitcoms, bewohnt von männlichen Twentysomethings, die gut ausgestattet sind mit der neuesten Technik.“ „Fashion Hub“ am Ostkreuz (b) Seit Mitte 2013 hat Zalando den denkmalgeschützten Backsteinbau der Knorr Bremse AG am Berliner Ostkreuz bezogen. Auch hier ist die Zellenstruktur aufgebrochen und in offene Flächen umgewandelt. Um den industriellen Charakter des Gebäudes wiederherzustellen, wurden die Rippendecke sowie die Technikinstallationen freigelegt. „Im Zalando Fashion Hub wird Mode 38 b entworfen, liegen Stoffe in unterschiedlichen Farben auf den Tischen, in den Räumen stehen unzählige Kleiderständer“, berichtet Claudia de Winder. „Gegen diese Vielfalt wollten wir eine bewusst schlichte Gestaltung setzen.“ b Im Eingangsbereich lassen die Architekten Mode-Glamour aufkommen. Die Wände sind mit Spiegeln und großformatigen Fashionfotos verkleidet. Die Bildmotive werden als Fototapete in der Liftrotunde wieder aufgenommen. Alle verwendeten Motive stammen aus der von Jo- INNENARCHITEKTUR c c c ern Toellner & Marc Schumann veröffentlichten preisgekrönten Buchserie „The Berlin Fashionweek Photodiary“TM. Headquarter in Friedrichshain (c) Als Headquarter hat Zalando einen Neubau in Friedrichshain bezogen. Das Prinzip des Büros ohne Wände wird auch in dem Neubau aufrecht erhalten. Die Architekten haben in diesem Gebäude jeder Etage eine Farbwelt zugewiesen. Das Farbsystem dient der schnelleren Orientierung und erhöht die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz. Im Konferenzsaal haben die Planer großflächige Akustiksegel und runde, überdimensionierte Pendelleuchten angebracht. Apple Gründer Steve Jobs trug nie Anzug und Krawatte, sondern Rollkragenpullover, Sneakers und Jeans. Im Zalando Headquarter findet man c selbst im Chefzimmer keine Möbel aus Stahlrohr und dunklem Leder, die Statussymbole der alten Ökonomie. Stattdessen erfreut sich die Dot-ComGemeinde an einem Chic, der an die New Yorker Hotelkette Ace oder die ehemalige Berliner Bar 25 erinnert. Die neuen Bürowelten spiegeln die Lebensrealität und die Ansprüche der neuen Generation wieder. Das Durchschnittsalter bei Zalando ist 30 Jahre. In der Mitarbeiterschaft finden sich über 100 unterschiedliche Nationen. c www.dewinder.de 39 INNENEINRICHTUNG DENKER-ERKER INKLUSIVE Fotos: Mila Hacke Das Studentendorf Adlershof bietet 386 Studenten ein neues Zuhause Ein WG-Zimmer? Eine eigene Wohnung? Oder doch lieber irgendwo zur Untermiete einziehen? Wer sein Studium in einer fremden Stadt beginnt, hat in Sachen Wohnen mehrere Optionen. In Berlin gehört dazu auch das Studentendorf Adlershof, das von dem Architekturbüro „Die Zusammenarbeiter“ nach dem Vorbild des Studentendorfs Schlachtensee gebaut wurde. Ähnlich wie in dem von den Architekten Fehling, Gogel und Pfankuch zwischen 1957 und 1959 errichteten Studentendorf bilden auch in Adlershof gleich hinter dem Dorfeingang acht dreigeschossige Häuser den eigentlichen Wohncampus mit einem Dorfplatz, einem Studentencafé mit Club, Vermietungsbüro, Poststelle und Waschsalon. Zwei großzügige Innenhöfe, die das von locodrom Landschaftsarchitekten entworfene Landschaftskonzept abrunden, ermöglichen den Bewohnern diverse Freizeitaktivitäten. Die einzelnen Wohnhäuser sind als großzügige Wohnlandschaften konzipiert, die 288 Studentinnen und Studenten Platz bieten. Hier teilen sich jeweils zwischen 10 und 13 Bewohner einen großen Gemeinschaftsraum 40 mit Koch-, Ess- und Sitzbereich, um die sich die individuellen 15 m2 großen Zimmer mit jeweils eigenem Bad anordnen. Hinzu kommen auf dem rund 11.000 m2 großen Grundstück zwei viergeschossige Häuser, die Einzel- und Doppelappartements umfassen, so dass insgesamt 386 Studenten sowie Forscher und Lehrende hier ihr neues Zuhause finden können. Eingerichtet wurden die Wohnungen zum Teil vom Objekteinrichter Lindemann. Der Berliner Büromöbelhersteller und Händler wählte in enger Zusammenarbeit mit den Architekten flexible, stabile und zeitlose Möbel anhand präziser Farbkonzepte aus. Dazu gehören 750 Stühle für die © Die Zusammenarbeiter Gesellschaft von Architekten mbH INNENEINRICHTUNG Gemeinschafts- und Privaträume sowie Regale, Couchtische und knapp 100 Lindemann Tische der Serie B3, die sich durch hohe Stabilität und Schlichtheit auszeichnen. In Sachen Innenarchitektur zeichnet Lutz Hüning für „Die Zusammenarbeiter“ verantwortlich. Außen kennzeichnen vor allem die Denker-Erker die Fassaden der Wohngebäude. Sie sind jedem Studentenzimmer zugeordnet und fungieren als Rückzugsort mit Ausblick. Neben der unterschiedlichen Ausrichtung der Erkergeometrie, der Anordnung der Fenster sowie des Vergrauungsanstrichs der Holzverschalung sorgt auch die Farbigkeit des Sonnenschutzes für eine Auflockerung der Fassaden. Neben einer unverwechselbaren Architektur war dem Bauherrn die Einhaltung der im KfWEffizienzhaus-40 festgelegten Standards wichtig. Daher wird das gesamte Gelände durch das Fernwärmenetz versorgt, wobei die Verteilung der Wärme über Fußbodenheizungen erfolgt. (Beteiligte Gewerke siehe S. 81) www.lindemann.de www.studentendorf-berlin.com/adlershof 41 © Nurus © RAAAF rietveld architecture art affordances BÜRO SPEZIAL (SERIE) Der Bürostuhl Alava ist zu 100% aus wiederverwertbarem Material Die Designerin Barbara Visser schuf eine Bürolandschaft der Aktivität – ohne Stühle und Tische. DER GESUNDE ARBEITSPLATZ Das Healthy Office – Büroarbeit 4.0 Um das Wohlgefühl und die Entfaltung körperlich und geistiger Potenziale der Mitarbeiter zu entfalten, empfiehlt sich ein fließender Übergang vom Arbeits- zum Lebensraum, der dem Bedürfnis nach Wechseln von Statik und Dynamik, von Anspannung und Entspannung einen angemessenen Rahmen bietet. Er darf nicht als ein Ort für ein lineares Abarbeiten von Aufgabenstellungen betrachtet werden. Sonst können Bewegungsarmut, Stress, unangemessene Ernährung und Zeitdruck zu psychischen und physischen Be42 © Wilkhahn Was bedeutet gesundes Arbeiten für jeden Einzelnen und wie wichtig ist diese Erkenntnis für Unternehmen? Im Grundsatz ist es von subjektiven Empfindungen und Vorlieben des Mitarbeiters geprägt, bedarf aber einer vielfältigen Betrachtungsweise. Zukünftige Raumkonzepte setzen vermehrt darauf, dass Menschen neben den sensorischen Reizen auch ihren individuellen motorischen „Fingerabdruck“ in der Diversifikation verschiedenster Arbeitshaltungen sowie bewegter Verhaltensweisen zum Ausdruck bringen können. Es gibt nur gute Individuallösungen, keine Patentlösung. Für ein aktives Sitzen sorgt Stand-Up, ein 3D-Stuhl, der zu Bewegungen bis zu 360° animieren soll. einträchtigungen führen. Zunehmend reagieren Unternehmen mit ganzheitlichen Lösungen wie Lärm isolierenden Maßnahmen, innenliegender Begrünung, genügend Luftfeuchtigkeit, sauberer und aromatischer Luft, individuell regulierbaren Temperaturen und augenfreundlicher Arbeits- platzbeleuchtung. In ergonomischer Hinsicht ist letzteres ein sekundär wirkendes Arbeitsmittel. Licht wirkt nicht direkt auf das Muskel-SkelettSystem, sondern über die Ermüdung der Augen und darüber hat sie einen wesentlichen Einfluss auf unsere Körperhaltung am Arbeitsplatz. Ob © Steelcase BÜRO SPEZIAL (SERIE) © Humanscale © Fraunhofer Institut Die Walk-Station ist eine Kombination aus Laufband und Arbeitsplatz mit Monitorhalter und Platz für Tastatur und Ablage. links, unten: Der QuickStand ist ein Nachrüstsystem für einen Steh-Sitz-Arbeitsplatz. zu hell, zu dunkel, Schattenwurf oder Reflexion – all das stört die visuelle Verarbeitung und führt im schlimmsten Fall zu Verspannungen sowie Rücken- und Kopfschmerzen. Mehrheitlich herrscht bei der Gebäude- und Büroplanung das Prinzip: Effektivität auf Basis von optimierten Prozessen. Beispielsweise die Standortfrage des Fahrstuhls. Um ihn wird meist eine Architektur der kurzen Wege geplant. Selbst am Arbeitsplatz befinden sich alle wichtigen Dokumente in greifbarer Nähe. „Dieses © Humanscale rechts: Das Projekt „inHaus“ sucht nach neuen Lösungen für Akustik, Licht und Klimatisierung, um das Wohlbefinden während der Arbeit zu fördern. Abbild von Ergonomie ist absolut schädlich“, so Büroraumexperte Burkhard Remmers. „Das moderne Büro muss ein Ort der Aktivität sein. Die Gesundheit für sich genommen ist im Büro ein Mega-Thema“, so Remmers weiter. Beispielsweise das Sitzen über einen langen Zeitraum birgt gesundheitliche Schäden, man könnte sagen: Sitzen ist das neue Rauchen. Die Steh-Sitz-Dynamik soll das körperliche Wohlbefinden erhöhen und zur Leistungssteigerung beitragen, aber selbst der Stuhl mit der besten Sitzfunktion ist auf Dauer ein psychosomatischer Belastungsfaktor, wenn 43 © Mark Gambino © iColor BÜRO SPEZIAL (SERIE) oben: Mit der Human Nature Collection möchte Interface für biophile Raumatmosphäre sorgen. © Stirworks © Pillen Group links: Die Mitarbeiter von Sergey Makhno Architects in Kiev gestalteten ihre Büroräume unter den Gesichtspunkten eines gesunden Raumklimas. oben und unten: Die Infrarotheizung „Heatfun“ temperiert Arbeitsplätze partiell. auf ihm über einen langen Zeitraum gesessen wird und gleiches gilt für zu langes Stehen. Es ist wie so oft die Dosis, auf die es ankommt. Die klimatische Herausforderung in Büroräumen ist, saubere Luft zu generieren, denn über Ausdünstungen von Material und Mensch kann bis zu neunmal schlechtere Luft erzeugt werden. Entgegen wirken unter anderem durchdachte Belüftungssysteme, Teppiche, die Feinstaub binden können oder der gezielte Einsatz von Pflanzen. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit, reinigen die 44 © Pillen Group rechts: Mit dem Stir Kinetic Desk steht dem Mitarbeiter ein Hightech-Arbeitsplatz mit Steh-SitzFunktion zur Verfügung. Luft von Schadstoffen, dienen als Luftfilter, verringern die Keimbelastung und der Lärm wird deutlich reduziert. Für Unternehmen empfiehlt es sich, bereits beim Bau des Bürogebäudes wesentliche Maßnahmen in Architektur und Innenarchitektur zu investieren. Selbst bei einer Nachrüstung lohnt sich eine Fachberatung, sonst hat man weder nachhaltig, noch ökonomisch, ökologisch oder gesundheitsfördernd gehandelt. BÜRO SPEZIAL DESIGN FÜRS LEBEN Fotos: moll Funktionsmöbel Möbel, die mitwachsen Die neue Designlinie moll unique – bestehend aus einem Tisch, einem Schreibtischstuhl und einem Container – verbindet ergonomische Perfektion mit minimalistischem Design und sorgt dafür, dass man sich ein Leben lang daran erfreuen kann. Denn der Schreibtisch wächst dank variabler Abmessungen und komfortabler Anpassung an die Körpergröße einfach mit, so dass er nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen die Möglichkeit bietet, an ihm zu arbeiten. Per elektromotorischer Höhenverstellung kann der Tisch an die Körpergröße sowie an die Tätigkeit angepasst werden. „Als erster Hersteller bieten wir ein Konzept, das das gesamte Spektrum – sitzende Kleinkinder bis stehende Erwachsene – ergonomisch abdeckt“, erklärt Martin Moll. Optisch ist eine auf das Wesentliche reduzierte Gestaltung prägnant, die sich in nahezu jedes Wohnumfeld einfügt. Passend zum Tisch gibt es auch den Stuhl, der sowohl für Kinder als auch für Erwachsene alle nötigen Einstellfunktionen besitzt. Dank patentierter Funktionselemente lassen sich Sitzhöhe, Sitztiefe und Rückenlehne individuell justieren. Damit kann der Stuhl nicht nur an die (aktuelle) Körpergröße, sondern auch an die Körperpro- portionen angepasst werden. Leichtigkeit und Transparenz kommt durch das Hightech-Netz ins Spiel, mit dem Sitz und Lehne bespannt sind. Wie eine zweite Haut schmiegt sich das Netz an den Körper, federt Gewichtsverlagerungen ab und punktet auch mit Atmungsaktivität. Vom Duo zum stylischen Gesamtkonzept werden Tisch und Stuhl in Kombination mit dem Container. Während die Fronten auf den Tisch abgestimmt sind, passt die Farbe des optionalen Sitzpolsters zum Polsterbezug vom Stuhl. moll unique Produkte sind in Deutschland exklusiv bei cooltools.de erhältlich. www.moll-funktion.com 45 © Flo Fetzer LICHT SPEZIAL WENN LICHT ZUR KUNST WIRD Seit mehr als 100 Jahren existiert Lichtkunst als eigenständige Kunstgattung. Dabei steht nicht die ästhetische Qualität der Lichtquelle im Mittelpunkt, das künstliche Licht wird vielmehr selbst als künstlerisches Mittel eingesetzt – eingebunden in Objekte oder größere Installationen, kombiniert mit transparenten, durchscheinenden oder reflektierenden Materialien. Ergänzt durchaus mit Holz, Plastik oder Stahl. Zu den aufstrebenden Talenten der internationalen Lichtkunst Szene gehören etwa Andreas Muxel und Martin Hesselmeier, Iván Navarro oder Dirk Vollenbroich. Alle vier wurden 2015, dem offiziellen UNESCO Jahr des Lichts, mit dem International Light Art Award des Zentrums für Internationale Lichtkunst Unna und der RWE Stiftung ausgezeichnet. Ziel des künstlerischen Wettbewerbs, der in diesem Jahr erstmalig stattfand: das Genre selbst und die Lichtkünstler zu fördern und bekannter zu machen. Die Aufgabe an die Künstler: einen Raum des Lichtkunstmuseums Unna mit einer Installation zu erobern. Mit dem Gedankenexperiment von Licht als konkretem Medium, das den Gesetzen der 46 © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna Installationen spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters Schwerkraft unterliegt, setzte sich das in Köln ansässige Künstlerduo Martin Hesselmeier & Andreas Muxel auseinander. Im Rahmen der Installation „The Weight of Light“ wird Licht auf LED-Bahnen transportiert, die den Betrachter umgeben und in eine Welt versetzen, in der sich das Licht nicht mehr wie gewohnt verhält. Der Chilene Iván Navarro beschäftigte sich in seiner Installation mit gesellschaftlich geprägten Symbolen, die er außerhalb ihrer sinnstiftenden Kontexte präsentierte. „Traffic“, ein Mobile aus Verkehrsampeln, taucht den Raum abwechselnd in die so bekannten Farben, deren Signalwirkung hier vom Betrachter neu bewertet werden muss. Ganz auf die Mitwirkung der Betrachter ausgerichtet ist das Werk des ebenfalls in Köln ansässigen Künstlers Dirk Vollenbroich. Erst die Hirnströme der beteiligten Besucher – ausgelesen durch ein Headset – lassen „Erleuchtung“ sichtbar werden. Durch die Kopplung an ein Live-Monitoring steuert dieses Neurofeedback die farbigen Raumilluminationen, die jeweils aktuelle Aufmerksamkeitsund Konzentrationsstufe wird so angezeigt. Sobald der Besucher eine hohe (= meditative) Hirnstromfrequenz erreicht, aktiviert er dadurch eine UVAusleuchtung, die eine großflächige, fluoreszierende Abbildung des Universums sichtbar macht. © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna LICHT SPEZIAL Arbeiten, die das Dunkel verdrängen und doch erst in der Dunkelheit lebendig werden, schaffen die international etablieren Lichtkünstler Anthony McCall, Diana Ramaekers, Regine Schumann, Lucinda Devlin und Vera Röhm. Dunkelheit verschluckt die Welt um uns herum. Ein Raum ohne Licht, ohne Schatten und ohne Farben hat etwas Beängstigendes oder Verstörendes. Die fast vollständig dunklen Ausstellungsräume im Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna hüllen die Besucher im Rahmen der Ausstellung ¡DARK! (zu sehen 47 © Zenntrum für internationale Lichtkunst Unna © Anthony McCall © Diana Ramaekers LICHT SPEZIAL bis 3. April 2016) ein und lassen erst nach einer kurzen Phase der Gewöhnung die Kunstwerke erkennbar werden. Die Ausstellung lädt dazu ein, mit den Installationen zu interagieren und so Teil der Kunstwerke zu werden. Etwa im Rahmen des Kunstwerks „Meeting You Halfway II (2009)“ des Lichtkünstlers Anthony McCall. Es ist ein Beispiel seiner horizontalen Arbeiten, die den Betrachter integrieren. Die Installation kombiniert und teilt verschiedene Konfigurationen zweier Ellipsen. Das Werk reiht sich ein in die lange Reihe der „Solides Licht“-Film-Arbeiten, deren erstes Werk aus den 1970ern – „Line Describing a Cone“ – zu einem Klassiker des Avantgarde-Kinos geworden ist. 48 Oder „Connect, Back to Back (2015)“ der deutschen Künstlerin Regine Schumann, das durch seine vielfarbige und spielerische Aura in scharfem Kontrast zu den übrigen vollständig in schwarz-weiß gehaltenen Werken der Ausstellung steht. Es ist eine Installation aus wellenförmigen Acrylglasplatten in phosphoreszierend blauen und fuchsienroten transparenten Farbtönen, die sich durch den Ausstellungsraum schlängeln. Die Installation lädt zu einem entspannten Spaziergang durch sie hindurch ein, dabei sieht sich der Betrachter mit neuen Blickwinkeln, © Zenntrum für internationale Lichtkunst Unna © Maurice Cox LICHT SPEZIAL Schwarzlicht akzentuiert, was bewirkt, dass die Objekte Lichtlinien durch den Raum ziehen und so zu graphischen Elementen werden. Durch das Einbeziehen weiterer gestalterischer Elemente wie Tanz und Sprache wird die Installation „Connect, Back to Back“ im Rahmen der Ausstellung zum Gesamtkunstwerk „Jump!“. www.lichtkunst-unna.de Occhio »next generation« LED: Energieeffizienzklasse A+ / A. neuen Perspektiven und neuen Farberfahrungen konfrontiert. Die einzelnen Platten reichen bis auf Schulterhöhe, so dass die Besucher das wellenartige Labyrinth überblicken können. Die Acrylplatten werden durch die Verwendung von perfect light lei – die erste Schirmleuchte mit veränderbarer Ausstrahlung. Wir sind umgezogen Freilicht! GmbH & Co.KG Rönnestr. 13 / Ecke Holtzendorffstr. 14057 Berlin Tel. 030 - 321 8050 www.freilicht.com © Thonet DESIGN AUS BERLIN MEHR LICHT 50 © Thonet © Vertigo Bird / Heiko Kästingscheiper In einem Interview antwortet der Designer auf die Frage, was er am meisten an seiner Wohnung hasse. „Etwas mehr Licht könnte nicht schaden“. Budde entwirft zwar vom Möbel bis hin zur Tischware Produkte jeder Art. Das Thema Licht hat die Karriere des Berliners aber sehr geprägt. Seine Tischleuchte Ballon, 2012 entworfen für den slovenischen Hersteller Vertigo Bird, ist bereits eine Ikone für das Leuchtendesign der neueren Gegenwart. Gerade in den beiden letzten Jahren stand für Budde das Thema Licht ganz besonders im Fokus. 2014 stellt er auf der Frankfurter Messe Light + Building die neue Hängeleuchte „Hazy Day“ für den Hersteller Marset aus Barcelona vor. Die Pendelleuchte hat einen mundgeblasenen Körper aus Glas, der anschließend sandgestrahlt wird. Auf geheimnisvolle Weise fällt das Licht wie ein schemenhafter Schleier bei der Hazy Day besonders sanft in den Raum. Zum Ende dieses Jahres durfte Budde eine weitere Neuheit vorstellen. Erstmalig arbeitete er für den Hersteller Thonet, das wohl traditionsreichste Designunternehmen Deutschlands. Mit der Leuchte Kuula knüpft er sowohl an skandinavische Tischleuchten an als auch an © Marset Mit ungewöhnlichen Entwürfen für Leuchten feiert der Designer Uli Budde große Erfolge die Tradition des Bauhauses, der Thonet wie kein anderes Unternehmen verpflichtet ist. Budde arbeitet bei der Kuula wieder mit Glas und entwirft eine minimalistische Kugel, die scheinbar über dem Sockel schwebt. Ein Teil der Kugel ist wie bei der Hayz Day sandgestrahlt und dadurch mattiert. Thonet, dessen Schwerpunkt die Herstellung von Möbeln ist, produziert die Kuula in Zusammenarbeit mit dem Lichtspezialisten Oligo. www.ulibudde.com © archidea WELLNESS AKTUELLE FARBGESTALTUNG IM BAD Raumprägende Farbkonzepte sind wieder stark nachgefragt und gehören mit zu den wichtigsten Gestaltungselementen in der Architektur. Dabei geht es nicht um Dekoration, sondern um eine räumliche Architektursprache, die durch den Einsatz von Farben an den richtigen Stellen intensiviert oder kaschiert und kleine Räume größer schummeln kann. Ein wesentlicher Aspekt, wenn man bedenkt, dass das durchschnittliche deutsche Badezimmer gerade einmal knapp acht Quadratmeter misst. Dabei ist es nicht erforderlich, ganze Wände zu gestalten. Es genügt, für Farbakzente zu sorgen, auch hinsichtlich durch Vermieter vorgegebene Einschränkungen. Hier unterstützen farblich abgestimmte Accessoires, Stoffe, Bodenelemente und Licht, welches ganze Stimmungen und Atmosphären verändern kann. Flexibler geht es kaum, kann man doch entsprechend dem Trend und seinem eigenen Geschmack gestalten und umgestalten ohne Bausubstanz zu zerstören. Wer bei einer Modernisierung längerfristig denkt, sollte bei aller Begeisterung für Trends mit Achtsamkeit Farbe und Muster wählen, sollen 52 © Denia Amigos Konservativ war gestern © Duscholux Badewanne und Waschbecken nicht in wenigen Jahren wieder herausgerissen werden, weil das Krokomuster nicht mehr gefällt. Gut zum Experimentieren eignen sich daher Wände, die überstrichen werden können, was heute selbst bei Fliesen mit Spezialfarben möglich ist. Bei kleinen Bädern ohne Fenster ist zu empfehlen, mit hellen Farben zu arbeiten, um den Raum nicht unnötig zu verdunkeln. Aktuell sind kräftige Farben im Trend, nachdem lange Zeit Weiß und Naturtöne dominierten. Soll der Raum Energie und Kraft ausstrahlen, empfehlen sich Töne in Orange und Rot. Letzterer ist wieder sehr gefragt, wirkt er doch ausgefallen und exquisit und ist für so manchen ein absolutes Statement. © Keuco © LaufenKeramik © Agrob Buchtal © Villeroy & Boch WELLNESS Grau und Weiß wirken besonders edel. Sie sind in Verbindung mit Holz nach wie vor die Lieblinge der Architekten, denn die Mehrheit entscheidet sich noch immer für den Klassiker. Blau vermag neben Türkis, Lavendel und Grün Frische sowie einen engen Bezug zur Natur zu vermitteln. Natur ist auch das Stichwort für die Forscher vom Institut International Trendscouting der Hochschule Hildesheim. Ihr aktueller Farbtrend im Bad "Autentic life" steht für Naturverbundenheit und Handwerklichkeit, weg von der glatten, perfekten Oberfläche. Dies zeigt sich zum Beispiel 53 Einige Gestalter bevorzugen eine andere Art der Farblehre. Im Feng Shui werden Farben aus einer 54 © Fotolia / Jörg Speer Bau- und Planungsbüro in Form von gestalteten Putzoberflächen und erdigen Farbtönen wie Steingrau, Sand, Kupfer, Bronze und Grüntönen. Etwas Glamour darf natürlich auch nicht fehlen, zum Beispiel als Highlight in Gold oder Platin. Selbst Fliesen sind ein Werkzeug kreativer Farbgestaltung. Mit kleinteiligen Mosaiken lassen sich Motive und Raumkonzepte ganz individuell zum Eyecatcher umsetzen. © Torsten Müller © Dornbracht © Bisazza by Carlos dal Bianco © Torsten Müller WELLNESS Kombination von Himmelsrichtungen, Funktion des Raumes und dem Berechnungssystem "Flying Stars" ermittelt und den fünf Elementen zugeordnet. Das ist ein gutes Werkzeug, um ganz klar zu sagen: dieser Raum braucht genau diese Elemente, damit die Energie hier unterstützend für Person und gewünschter Funktion wirken kann. Es darf also wieder einiges getraut werden, um neuen Wind in die eigenen vier Wände zu bringen. © Carl Brunn KURZINTERVIEW Andreas Murkudis Andreas Murkudis war über 15 Jahre Geschäftsführer des Museums der Dinge. Heute präsentiert er abseits der Stadthektik in seinen Läden ausgesuchte Produkte aus Mode und Design. Mit Produktplazierungen in ungewöhnlichen Raumdimensionen schafft er außergewöhnliche Erfahrungs- und Imaginationsräume. SIEBEN FRAGEN AN ANDREAS MURKUDIS Wo sind Ihre drei Lieblingsorte in Berlin? Der Tiergarten, die Akademie der Künste im Hansaviertel und der Prater in der Kastanienallee. Was war für Sie das letzte in Berlin realisierte Architektur-Highlight? Architektur-Highlights wie zum Beispiel der Umlauftank von Ludwig Leo Anfang der 70er Jahre gibt es nicht. Die Chance, nach dem Mauerfall die Stadt neu zu entwickeln, wurde kläglich vertan. Alle großen Architekten haben in Berlin nach dem Mauerfall gebaut, aber man kann auf keines dieser Gebäude stolz sein. Ich hatte den Eindruck, dass die Architekten einen schon verworfenen Entwurf aus dem Papierkorb fischten, als sie den Zuschlag in Berlin bekamen. Was sollte in Berlin noch passieren, was fehlt in der Stadt? Die Stadt ist voller Talente, die gefördert werden müssen. Es wird die Hochkultur gefördert, aber die vielen Projekte, die den Ruf Berlins ausmachen, werden ihrem Schicksal überlassen. Es ist mir im Museum der Dinge im Martin Gropius Bau ähnlich ergangen. Wir wurden kaum gefördert, da die Senatsverwaltung mit unseren Konzepten nichts anfangen konnte. Die fehlenden Mittel haben wir durch freiwillige Mehrarbeit kompensiert. Das kann man ein paar Jahre machen, eine Lösung ist das aber nicht. Was ist Ihre persönliche Bausünde in Berlin? Das Kulturforum zwischen Philharmonie und Neuer Nationalgalerie. Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant? Das Cafe Einstein Stammhaus in der Kurfürstenstraße. Man kann zu jeder Tageszeit hingehen. Worüber unterhalten Sie sich mit Ihren Kollegen aus Design und Mode? Aktuell ist es der Weggang von Raf Simons von Dior und Alber Elbaz von Lanvin. Der Druck auf die Designer wird immer stärker, einige versuchen, diesem Druck auszuweichen. Wenn man sich vorstellt, dass ein 31-jähriger Designer wie J.W.Anderson zwölf Kollektionen pro Jahr für J.W.Anderson und Loewe entwirft, dann ist der nächste Ausstieg vorprogrammiert. Der Berliner Hersteller & Händler für Büromöbel Wie sind Sie in der Stadt unterwegs? Ich fahre viel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto. 55 © wca architects, Foto Bob Gundu © Caandesign Foto: David Franck INNENAUSSTATTUNG TREPPENBAU Treppen sind schon immer Raum- und Gebäude elemente gewesen, an denen gestalterisch viel ausprobiert wurde. Sie können absolute Barrieren darstellen, sind aber auch in der Lage, Räumlichkeiten auf Platz sparende Weise zu verbinden. Viel zu schade, um sie täglich mit Füßen zu treten. Noch am Anfang, aber doch deutlich abzeichnend, beginnt sich die Treppe zum Mittelpunkt des Wohngeschehens zu entwickeln. Auf ihr wird Küche, Essbereich oder Büro integriert, und sie verbindet zudem die vertikale Aufteilung enger Räumlichkeiten. Ein hilfreiches Argument, wenn es darum geht, der Verdichtung in Großstädten, engen Räumlichkeiten und geringer Nutzflächendichte mit plausiblen Lösungen zu begegnen. Was am Ende bestaunend zur Kenntnis genommen wird, ist jedoch für Planer eine wirkliche Herausforderung. Spezielle Software-Kenntnisse mit komplexem Formelwerk sind von Nöten, um dem Anspruch an Individualität gerecht zu werden. Bei der Gestaltung und Fertigung von Treppen handelt es sich um ein sehr altes Handwerk. Treppen erscheinen geradläufig, gewendelt, 56 © i29 interior architects Trends individualisierter Stufenkultur gespindelt, als Faltwerk, ein- oder mehrläufig, mit oder ohne Podest, mit oder ohne Wangen und Handläufe oder freitragend. Treppen und Geländer experimentieren mit Farben, Material und Statik und sind sowohl nach anatomischen als auch organischen Vorbildern geformt. Andere sind ganz reduziert, lediglich die Tritte, die auf Auftritte verweisen, ragen dabei aus der Wand – die sogenannten Kragarmstufen. Mit ihnen erreicht man wahren Purismus. Sie werden in die Wand eingelassen und verzichten dadurch auf ein sichtbares Gerüst. Ihre Stufen wirken stattdessen, als würden sie schweben. Dabei kann man sie als Eycatcher durch auffallende Farben, Materialien und Schnitte oder als homogene Anpassung an die Inneneinrichtung über gleiche Farb- und Materialwahl wie Wand und Boden, integrieren. Selbst aus statischer Sicht können diese Stufensysteme eine Treppenlaufbreite von über einem Meter aushalten, eine im Minimum 17 cm starke Betonwand vorausgesetzt. War vor einigen Jahren zum Beispiel Buche – ob als Massivholz oder als Longlife – das Trendmaterial schlechthin, verliert es zunehmend an Bedeutung. Die Nachfrage steigt unaufhörlich nach formbildenden Materialien wie Carbon, Mineralwerkstoffen oder Stahl. Für wen Transparenz in Räumlichkeiten die oberste Priorität besitzt, ist Glas das Material seiner Wahl. Für © Staircase Design © Caramel Architekten, Foto: Hertha Hurnaus © Siller Treppen © MetallArt INNENAUSSTATTUNG Das i-Tüpfelchen ist das Spiel mit Beleuchtung und Technik. Moderne Systeme machen es möglich, über Sensoren den Tritt des Nutzers auszuleuchten. Das verspricht nicht nur mehr Sicherheit, sondern spart deutlich Energie, da keine Ausleuchtung großer Räumlichkeiten von Nöten ist. Wenn eine Treppe schon viele Jahre ihren Dienst getan hat, im ästhetischen Sinne das Auge kränkt oder durch abgelaufene Kanten ein Sicherheitsrisiko darstellt, scheint ein kostenintensiver Austausch unausweichlich. Einen alternativen Weg eröffnen professionelle Renovierungssysteme. Mit © Trenovo ein mondänes Erscheinungsbild sorgen Stufen in Naturstein oder Beton. der heutigen Technik können neue Stufenflächen und Wangen wie eine zweite Haut über die alte Konstruktion gelegt werden. Eine wirklich effiziente Option, um einen großen Aufwand für Aus- und Einbau zu umgehen. Eine gute Gelegenheit, um mal die eigene Treppe unter die Lupe zu nehmen, ob sie aktuellen ästhetischen und sicheren Ansprüchen noch genügt, auch im Hinblick auf sich ändernde Familienkonstellationen wie beispielsweise Kinder oder das Älterwerden. 57 © Remko GmbH © Bundesverband für Wärmepumpen (BWP) REGENERATIVE ENERGIEN Von außen nicht zu erkennen – dank ästhetischer Gestaltung und kompakter Bauweise benötigt die Wärmepumpe ArtStyle HTS wenig Stellfläche. Die meisten Wärmepumpen für Eigenheime arbeiten mit Erdwärmetauschern. Sie werden zum Beispiel als Sonde in 50-150 Meter tiefe Bohrlöcher verlegt. GEOTHERMIE Energieautarkie mit Erdwärme Im Systemhaus von Stiebel Eltron steht in diesem Fall eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit integriertem Warmwasserspeicher. Man unterscheidet zwischen Tiefen- und oberflächennaher Geothermie. Letztere kommt bei Eigenheimen zur Anwendung. Hier wird Energie genutzt, die aus den obersten Erdschichten bis maximal 400 m Tiefe gewonnen wird. Über eine Erdwärmepumpe und verschiedenen Systemen wie Erdwärmekollektoren, Sonden oder andere erdberührende Betonbauteile wird die Nutzung ermöglicht. Die Wärmepumpe entzieht dabei, je nach Modellvariante, der Erde, dem Trinkwasser oder der Luft ihre Wärme und erhöht diese mit Hilfe weiterer Energie, um sie anschließend über einen Wärmetauscher an ein Heizmedium wie eine Fußbodenheizung abzugeben. Da für 100 Prozent Heizleistung nur etwa ein Viertel an zusätzlicher Energie nötig ist, arbeitet sie höchst effizient. 58 © Stiebel Eltron Architektur ist nicht mehr nur ein Thema der Gestaltung – Ressourcen schonen, erneuerbare Energien nutzen, im Idealfall selbst Energie produzieren, stehen im Fokus der baulichen Verantwortung, gerade auch bei Bestandsbauten. Durch den Bauboom in den 1960er- und 70er Jahren ist ein Großteil aller Einfamilienhäuser älter als 35 Jahre. Moderne Heiztechnik ist notwendig, um sie energetisch auf einen akzeptablen Stand zu bringen. Als regenerative Energieform besitzt Geothermie (Erdwärme) wohl das größte Potential, da sie rund um die Uhr und unabhängig von Jahreszeiten, Wetter oder Klimabedingungen verfügbar ist. Theoretisch könnte der gesamte Energiebedarf durch Erdwärme generiert werden. Weil es für jedes Haus die passende Wärmepumpe gibt, entscheidet sich inzwischen jeder dritte Eigenheimbesitzer für diese Energievariante. Entweder als reines Heizgerät oder mit zusätzlicher Kühlfunktion. Die Wärme der Erde wird entweder direkt genutzt oder in Strom umgewandelt. © Remko GmbH Speziell für die Sanierung entwickelt – die LuftWasser-WP WPL. Sie besteht aus einer Außen-und Inneneinheit mit Inverterregelung. © Remko GmbH Die Sole-Wasser-WP F1255 arbeitet vollkommen leistungsgeregelt und ist damit höchst effizient. Mit dem Servicedienst Uplink kann die Anlage aus der Ferne überwacht werden. © Stiebel Eltron © NIBE REGENERATIVE ENERGIEN Ihre Energie bezieht die Warmwasser-WP RBW aus der Umgebungsluft. Das Smart Control Bedienpanel übermittelt unter anderem den tatsächlichen Verbrauch und kann über eine bedarfsgerechte Optimierung höchste Effizienz erzielen. Gasheizungen sind aufgrund ihres unteren Preisgefüges im Moment in Deutschland die am häufigsten eingebaute Wärmequelle. Mit der Technik der Gas-Brennwertsysteme, die auch die Wärme in den Abgasen nutzt, bringen sie Normnutzungsgrade von über 100 Prozent. Noch nachhaltiger sind Wärmepumpen aus regenerativen Energieformen. Sie sind umwelt- freundlich, haben eine längere Lebensdauer, eine kontinuierliche Effizienz und sind größtenteils wartungsfrei, was ihnen nach neuester Effizienzklasse eine pauschale Einstufung in A+ gewährt. Geothermische Anlagen werden deshalb durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert und kann pro Bauvorhaben bis zu 5.500 Euro Unterstützung bringen. Kombiniert mit Ökostrom aus dem Netz oder einer Photovoltaikanlage arbeiten Wärmepumpen völlig CO2frei. Für Neubauten besonders interessant sind übrigens sogenannte Sole-Wasser-Pumpen. Das gilt gerade dann, wenn das Grundstück etwas größer ausfällt. Dabei gilt: Je wirtschaftlicher das Wärmepumpen-System arbeitet, desto höher ist der Zuschuss. 59 INNENEINRICHTUNG INTERIEUR DER GEGENSÄTZE Fotos: Steve Herud Seit Februar dieses Jahres lockt das Bleibtreu Hotel mit dem neuen Restaurant DUDU31, das von Gastronom NamCao Hoai geführt wird. Als zweites Restaurant des Familienunternehmens befindet es sich in einer der schönsten Seitenstraßen des Kurfürstendamms. Der tiefe Raum wurde in zwei Gasträume unterteilt, wobei die Bar, Sushi- und Grillküche in einem kompakten Block linker Hand zusammengefasst ist. Ein architektonischer Kniff, mit dem ein Maximum an Gastraumfläche erreicht werden konnte. Mit der Entwicklung des Design-Konzepts wurde das Büro ff Studios beauftragt. Basierend auf der Gestaltungsidee des ersten DUDU „Die große Woge“ von Hokusai reflektiert das von Ana Quintana und Nora Fiedler-Engör erarbeitete Konzept zugleich den genius loci der neuen Umgebung. Die dominant aufgereihten Säulen tragen im vorderen Gastraum eine langgestreckte Tafel. Gleichsam als Anker bildet sie das Zentrum der Szenerie, die allein von den Säulen gehalten wird. Als besonderes Detail sind in der rauen Tischplatte wertvolle Marmoreinlagen eingelassen. „Die von uns entworfenen Möbel greifen konsequent die stilprägende Reihung der 60 © Benjamin Tech Neues Restaurant in Charlottenburg punktet mit außergewöhnlichem Ambiente Säulen im Detail auf“, erklärt Ana Quintana. Dabei erfährt der Innenraum eine Inszenierung sublimer Materialkompositionen, die sich in der Tiefe des Raumes vollflächig verdichten. Für Spannung sorgen wohl dosierte Gegensätze. So ist einer griffig aufgerauhten Oberfläche wie der Eiche ein glattes, edles Kirschbaumfurnier gegenübergesetzt. Zugleich konkurrieren warmes Messing und kühles Edelstahl miteinander und formen ein spannungsvolles Duett. Dank dieser Gegensätze entsteht eine Lebendigkeit, die durch das dramatisch einsetzbare Licht immer wieder neu erscheint. www.ffstudios.de INNENEINRICHTUNG ELEGANZ FÜRS ZUHAUSE Fotos: Thomas Rosenthal Einziger Monobrandstore Deutschlands lädt zum Wohnen ein Familientradition seit mehr als 60 Jahren, international führend bei exklusiven italienischen Möbeln und immer wieder neue, richtungsweisende Designs – das ist Minotti. Für den einzigen Monobrand Showroom der Marke in Deutschland hat sich das Unternehmen ein passendes Ambiente gesucht: In einem prächtigen Eckhaus der Lietzenburger Straße, das auch die Inneneinrichter von Herrendorf Interior Designs beheimatet, findet sich Minotti Berlin. Die Kollektion wird auf zwei Etagen in einem besonderen Ambiente präsentiert: Der Besucher wandelt wie durch ein Zuhause, wobei verschiedene Räumlichkeiten einen exquisiten Lebensraum wiederspiegeln. Komplett eingerichtete Wohnzimmer mit den Minotti-Sofas, Regalen, Barschränken und praktischen Beistelltischen reihen sich an Berliner Zimmer, die als Bibliothek oder Ruheraum mit Chaiselongues zum Verweilen einladen, sowie an Schlafzimmer, die tiefe Ruhe und Erholung ermöglichen. Alle Stücke strahlen die Philosophie der Marke aus: Handwerk, Design und Technologie spielen bei Minotti alle zusammen – jedes einzelne Möbelstück wird in der Manufaktur in Mena handgefertigt und mit hochwertigen Materialien unter Berücksichtigung neuester Technologien bei Verarbeitung und Veredelung finalisiert. Davon profitieren auch die Besucher von Minotti Berlin: Das Team an erfahrenen Inneneinrichtern begleitet ihre Kunden ebenso gerne bei der Auswahl eines Einzelstücks zur Abrundung ihrer Einrichtung wie bei der Planung eines einheitlichen Zuhauses und auch Immobilienprojekten. www.minotti-berlin.de 61 Anzeige INNENEINRICHTUNG LINDEMANN: Sitz-Steh-Tisch F200-E INDIVIDUELLE BÜROWELTEN Fotos: Anna Dabrowski Berliner Hersteller und Händler von Büromöbeln eröffnet neu gestalteten Showroom Die Anforderungen an ein Büro werden immer komplexer – ob am klassischen Arbeitsplatz oder in den Lebensbereichen, wo Arbeits- und Wohnwelten miteinander verschmelzen. So müssen Büromöbel nicht mehr nur funktional und ergonomisch, sondern auch in der Lage sein, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem man sich wohlfühlt. Wer auf der Suche nach solchen Möbeln ist, findet sie bei LINDEMANN. Seit mehr als 100 Jahren ist das Familienunternehmen eine der ersten Adressen in Berlin, wenn es um qualitativ hochwertige, attraktive und zeitlose Büromöbel geht. Dabei bietet der Spezialist nicht nur eigene Möbelkollektionen, sondern auch Produkte führender Büromöbelhersteller an, wozu unter anderem Brunner, Haworth, Dauphin, Züco, Bosse, WernerWorks und Wagner gehören. „Jede Menge Inspiration bietet unser neu gestalteter Showroom, den wir in verschiedene Bürowelten aufgeteilt haben“, sagt Geschäftsführer Marc Lindemann. Kathrin Wittstock, Leitung Planungsstudio, ergänzt: „Indem wir individuelle Arbeitslandschaften kreieren und Material- und Farbkonzepte auf die Wünsche unserer Kunden zuschneiden können, findet bei uns vom Startup bis zum Großunternehmen jeder die passende Büro62 BOSSE / ZÜCO: Management Office einrichtung“. Zumal LINDEMANN als Komplettanbieter in seinem 2.000 m2 großen Showroom auch ansprechende Leuchten, moderne Akustiklösungen, bequeme Mittelzonen- und Loungemöbel sowie Mobiliar für Besprechungsräume präsentiert. Neben dem umfangreichen Angebot zeichnet auch das Siegel „Made in Germany“ den Herstel- ler und Händler von Büromöbeln aus. „Unsere Möbel werden allesamt nur 90 Fahrminuten entfernt vor den Toren Berlins in Bad Freienwalde hergestellt“, betont Lindemann. So auch der Bestseller F200-E-USD, ein elektromotorisch verstellbares Sitz-Steh-Tischsystem, das sowohl Privat- als auch Gewerbekunden überzeugt und aktuell Projekte mit bis zu 1.400 Arbeitsplätzen Anzeige INNENEINRICHTUNG LINDEMANN: 4-Fuß Systemtisch B8-CUP für sich gewinnen konnte. Ebenso erfolgreich scheint der neu entwickelte B8-CUP zu werden – ein Vierfuß-Tischsystem, mit dem gleich zum Produktstart ein langjähriger Rahmenvertrag abgeschlossen werden konnte. „Der B8-CUP besitzt viel Potenzial und zeichnet sich vor allem durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und hoher Systemvariabilität aus“, weist Lindemann auf die Vorzüge der neuesten Entwicklung hin. Zu allen Tischsystemen und Programmen bietet LINDEMANN passende Stauraummöbel an, wobei vor allem die neu designten grifflosen LINDEMANN: Griffloser Container Roll- und Standcontainer ins Auge fallen, die sich durch eine schlichte, klare und elegante Optik hervorheben. Statt mit einem Griff lassen sich die Schubladen über einen seitlich angebrachten Eingriff öffnen, der in unterschiedlichen Farben erhältlich ist. Ergonomische und designorientierte Lösungen fürs Büro sind nicht alles, was LINDEMANN zu bieten hat. Hinzu kommen ein umfangreicher Kundenservice inklusive Logistik sowie die Entwicklung und Erstellung von maßgeschnei- derten Raumkonzepten und Planungen. „Unsere Mitarbeiter bringen allesamt hohe Kompetenz, langjährige Projekterfahrung und Feingespür für die Wünsche unserer Kunden mit“, sagt Marc Lindemann und ergänzt: „Doch das Wichtigste ist, dass wir alle die Leidenschaft miteinander teilen, unseren Kunden die für sie beste Büroausstattung zu liefern“. Eine Leidenschaft, die man in allen Prozessen bei LINDEMANN spürt. www.lindemann.de 63 INNENEINRICHTUNG KÜCHENSTUDIO AM LEIPZIGER PLATZ Auf der Ausstellungsfläche werden aktuelle Trends und Möglichkeiten präsentiert Fotos: Stephan Pramme Ein paar Pflastersteine sind noch geblieben und führen mitten durch den Showroom. Als letzte Zeugen weisen sie darauf hin, dass hier – im SieMatic Küchenstudio am Leipziger Platz – einst ein Teil der Berliner Mauer stand. Heute können Besucher an Ort und Stelle die aktuellsten Küchentrends entdecken und sich in Sachen Küchengestaltung inspirieren lassen. Dabei vermittelt die Ausstellung vor allem die Vielfalt der Formen, Farben, Werkstoffe und Planungsmöglichkeiten, die das Küchenprogramm zu bieten hat. „Mit über 20 Jahren Erfahrung als TischlereiMeisterbetrieb bringen wir das Know-how und handwerkliches Können mit, um aus der Stilvielfalt von SieMatic die individuelle Küche zu gestalten, die in das Leben und Budget unserer Kunden passt“, erklärt Geschäftsführer Ingo Schütze. Zum Leistungsangebot gehört neben einer umfassenden Beratung und dem Ausmaß vor Ort auch die kreative Planung und Auswahl der Materialien sowie eine verbindliche Kalkulation und termingerechte Ausführung durch erfahrene Monteure. Auf Wunsch wird auch 64 das gesamte Küchenprojekt inklusive Wasser-, Strom- und Umbauarbeiten betreut, wozu auch – falls nötig – das Versetzen von Wänden oder die Organisation des Umzugs gehört. „Für uns bedeutet Küchenplanung nicht ein Aneinanderreihen von Möbeln“, sagt Schütze. „Wand, Boden und Lichtgestaltung sind für uns ebenso selbstverständlich, wie das Wissen um kompetente Handwerker, die mit uns seit Jahren zuverlässig und engagiert zusammenarbeiten.“ www.siematic-am-leipziger-platz.de INNENEINRICHTUNG AUF DEN MILLIMETER GENAU Fotos: raum & holz berlin Berliner Manufaktur realisiert anspruchsvolle Möbel- und Architektur-Entwürfe Das Berliner Unternehmen „holz & raum berlin“ war maßgeblich verantwortlich für die Realisierung des Holzbaus „Holistic Living“ von Graft Architekten. Ebenso baute die Manufaktur das vielfach ausgezeichnete „Haus Wandlitz“ von 2D+ Architekten. Beeindruckend ist die Präzision, mit der das Unternehmen die ambitionierten Entwurfsideen der Planer umsetzt. Möglich macht dies nicht nur der Einsatz von CNC-Technik. Beim Lackieren, der Oberflächenbehandlungen ebenso bei der Endmontage sorgt vor allem die Erfahrung der Handwerker für Perfektion und Vollendung. „holz & raum berlin“ ist seit 1997 mit seinen Werkstätten für Bau- und Möbeltischlerei sowie der Lackiererei auf einen 8.000 m2 großem Gelände in Weißensee ansässig. Im Jahr 2006 hat das Unternehmen zusätzlich den Showroom „Der Raum“ am Prenzlauer Berg eröffnet. In der Dunckerstraße präsentiert der Innenausbauer maßgefertigte Küchen sowie Einbauschränke. Gerade in Berlin gibt es viele Altbauten oder Lofts, wo Möbel von der Stange nicht passen. „holz & raum berlin“ hat sich spezialisiert auf Maßfertigungen für solch individuelle Anforderungen. Das Unternehmen er- stellt alle technischen Zeichnungen, ebenso eine exakte 3D-Darstellung des Projekts. Architekten können auf die Unterstützung der hauseigenen Designer zugreifen, die auch bei komplizierten Entwürfen zuverlässige Lösungen bieten. Der Showroom verfügt über eine vollfunktionsfähige Küche mit allen technischen Geräten. Regelmä- ßig finden dort Live Cooking-Events statt. Die Gäste dürfen sich nicht nur über leckeres Essen und gute Getränke freuen. Ebenso lernen sie die Funktionsweise der Küchen kennen und bekommen so Geschmack auf mehr. www.der-raum.de 65 BUCHTIPP BUCHTIPP ARCHITEKTUR 2016 PERSONALITIES Architektur und Interior Design fürs ganze Jahr Online goes offline Die brandneue Ausgabe des Kalenderbuchs „Architektur 2016“ zeigt auch in diesem Jahr wieder aktuelle Projekte hochkarätiger Büros in Deutschland. Die Bandbreite dessen, was in Architektur und Innenarchitektur aktuell entsteht, finden Sie in Beispielen aus unterschiedlichsten Bereichen. Einblicke in Privathäuser, Bürogebäude, Sakralbauten, Hotels und Gastronomie und vieles mehr sorgen für Spannung und Abwechslung. Der Terminkalender bietet in jeder Woche den Blick auf gelungene Arbeiten und deren Urheber. Architekturkalender 2016 Susanne Wais (Herausgeber) Format: 18 x 19,5 cm 124 Seiten, Karton, verdeckte Spiralbindung 53 Seiten mit farbigen Projektabbildungen 24 Euro ISBN 978-3-00-048563-3 www.waisdesign.de In dem Band „Personalities“ öffnen uns Menschen die Türen zu ihrer ganz persönlichen, unmittelbaren Umgebung: ihrem Zuhause und ihrem Ort des Schaffens. So unterschiedlich sie sind, verbindet sie doch alle etwas ganz Besonderes: Die USM Möbelbausysteme. Wir begeben uns auf eine Reise in ihre Lebenswelten und lassen uns die Geschichten hinter den Möbelstücken erzählen – jedes so individuell wie ihr Besitzer. Während die Stories der Personalities das Herzstück des Buches bilden, ergänzen namhafte Fachautoren das Thema „Persönlichkeit“ um eine psychologische und soziologische Perspektive. Die Basis für dieses Buch ist der InternetBlog „personalities-by-usm.com“. In Kooperation mit dem international renommierten Online-Magazin Freunde von Freunden erzählt USM hier seit 2014 einmal im Monat eine interessante Persönlichkeit ihre ganz eigene Geschichte. Mit „personalitiesby-usm.com“ ist es gelungen, eine zeitgemäße Interviewreihe online zu etablieren, bei der außergewöhnliche Menschen aus den Bereichen Mode, Architektur, Lifestyle, Design, Kunst und Kultur portraitiert werden. Das Ziel dieses Buches ist es nun, diese Geschichten zu erhalten und sie auch offline greifbar zu machen. Personalities USM Deutschland (Herausgeber) Hatje Cantz (Verlag) 192 Seiten, 22,4 x 32 cm 39,80 Euro (D) ISBN-10: 3775740805, ISBN-13: 978-3775740807 www.personalities-by-usm.com 66 KOLUMNE SCHÖNE SMARTE WOHNWELT? Von Alexander Garbe Die Idee eines vernetzten Wohnens ist nicht neu. Bereits seit über einem Jahrzehnt werden Technologien entwickelt, die dank smarter Verbindungen für mehr Komfort, Effizienz und Sicherheit in den eigenen vier Wänden sorgen. Im Wohnungsalltag der meisten Menschen sind diese bisher nicht angekommen. Doch wie es scheint, sind wir all- Alexander Garbe mählich bereit für die totale Vernetzung. Denn, so aktuell wie das Smart Home ist zurzeit kein anderes, die Zukunft des Wohnens grundlegend veränderndes Lebenskonzept. Ohne Zweifel bieten viele der smarten Technologien einen großen Mehrwert. Heizsysteme, die sich effizient und individuell von unterwegs aus steuern lassen. Sanitärtechnik fürs Bad, die den Verbrauch des Wassers optimieren und dabei die Wohlfühltemperatur abspeichern. Lichtkonzepte, welche die perfekte Beleuchtung mit höchster Effizienz für jeden Moment kreieren. Und all das lässt sich zentral steuern über digitale Devices. Bisher konzentriert sich die digitale Technologie vor allem auf haustechnische Geräte, intelligente Möbel liegen jedoch ebenso im Trend: der Schreibtisch mit integrierter Ladestation, die Beleuchtung von Schrank und anderen Wohnmöbeln, die ins hauseigene Lichtkonzept integriert sind oder das Sofa, das per Sensor in den Komfortmodus wechselt, gibt es bereits. Möglicherweise nimmt die Intelligenz unserer Möbel zukünftig zu und das Sofa lässt sich derart programmieren, das es uns am Abend aus dem Komfortmodus wirft, wenn es Zeit ist zu schlafen. All das klingt zunächst nach genau dem Wohnmodell, das im 21. Jahrhundert angemessen scheint: energiesparend, umweltbewusst, effizient, zukunftsorientiert. Die allumfassende Vernetzung bedeutet gleichzeitig aber auch das Preisgeben der eigenen Gewohnheiten. Das smarte Home wird zum Datenchip mit allen Informationen zu unseren individuellen Bedürfnissen. Rem Koolhaas formulierte es in einem Interview treffend: In zehn Jahren verrät uns unser Haus und schreibt uns womöglich vor, wann wir schlafen müssen, um Energie zu sparen. Möbel, die zentral gesteuert sind, und dabei subtil unsere Gewohnheiten lenken, gehören dann zum Alltag und unser Heim jagt uns von Software-Update zu Software-Update. Die Digitalisierung der Wohnwelt wird zunehmen, das steht außer Frage. Doch die Zukunft wird zeigen, wie viel Hightech und vor allem in welchen Bereichen wir dieses tatsächlich vertragen. Einst schien das vertikale Wohnen in den Himmel jedoch auch als radikale Zukunftsutopie und heute ist es im Alltag angekommen. Ist das Smart Home also der Wolkenkratzer des 21. Jahrhundert? Wir werden sehen. Zur Person: Alexander Garbe ist Inhaber und Geschäftsführer von stilwerk – The Destination for Design in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg und Wien. www.stilwerk.de © Gerhardt Kellermann INNENEINRICHTUNG BUCHTIPP Stuhlserie Chiaro, Leon Ransmeier für Mattiazzi, Italien Stuhl ohne Armlehnen: 415 Euro www.katjasoechting.de Katja Söchting über „Chiaro“ von Leon Ransmeier Porträts von Aalto bis Zumthor Leon Ransmeier ist 1979 in New York geboren und studierte an der Rhode Island School of Design. 2005 gründete er in New York sein Studio. Sein Stuhl „Chiaro“ ist seit 2014 in der Produkton bei Mattiazzi, dem Hersteller aus dem Friaul in Norditalien. Der Entwurf ist gekennzeichnet von Klarheit, Helligkeit und Geradlinigkeit. Die ausgefeilte Technologie der Firma Mattiazzi ermöglichte die exakte Fertigung dieses eleganten Möbels, welches sehr viel Komfort bietet. Auf den ersten Augenblick erscheint der Stuhl normal wie ein Standardstuhl. Die unaufdringliche Form verleiht dem Chiaro einen selbstverständlichen Charakter, macht ihn angenehm fürs Auge und in der Nutzung. Friedrich Achleitner porträtiert weltbekannte Architekten, unter anderem Alvar Aalto, Hermann Czech, Günther Domenig, Eileen Gray, Le Corbusier, Adolf Loos, Richard Neutra, Julius Posener, Margarete Schütte-Lihotzky und Peter Zumthor. Seit über 50 Jahren ist Achleitner nicht nur als Literat, sondern auch als Architekturtheoretiker, -historiker und -kritiker tätig und nimmt damit eine unbestrittene Vorreiterrolle in der österreichischen Architekturrezeption und -geschichtsschreibung ein. Diese Buch präsentiert eine Sammlung seiner Texte, die von den frühen 1960er-Jahren bis zur Gegenwart entstanden sind und jeweils einen Architekten oder eine Architektin behandeln. Dabei steht die grundsätzliche architektonische Haltung der Porträtierten und deren Bedeutung im jeweiligen historischen Zusammenhang im Vordergrund. Gespeist aus einem reichen Wissensfundus widmet sich Achleitner mit scharfem Blick der baulichen Realität und porträtiert Akteure der österreichischen Architektur, erweitert um internationale Protagonisten. © Felix Holland MEIN LIEBLINGSSTÜCK WIE ENTWIRFT MAN EINEN ARCHITEKTEN? 68 Katja Söchting Die Interior Designerin Katja Söchting gestaltet Räume für den Privat- und Objektbereich. Seit 2014 vertreibt sie in ihrem Showroom in Mitte Einrichtungsprodukte internationaler Marken. Dort veranstaltet sie außerdem in Partnerschaft mit Irina Jurasic von Linea1 wechselnde Designausstellungen. Friedrich Achleitner Herausgegeben von Eva Guttmann, Gabriele Kaiser, Claudia Mazanek Wie entwirft man einen Architekten? Broschiert, 312 Seiten, 40 sw-Abbildungen, 16,5 x 23,5 cm ISBN 978-3-906027-94-4, 29 Euro www.park-books.com © Nicolai Perjesi Photography MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) DEM STAU DAVONRADELN Weltweit setzen Metropolregionen auf Alternativkonzepte zum Autoverkehr © Kasper Thye Mit dem Fahrrad zur Arbeit und zum Einkaufen, Fahrgemeinschaften mit völlig Fremden, eine kleine Chipkarte, die Zugriff auf ÖPNV, Mietautos und Fahrräder bietet: Weltweit entwickeln sich in den Metropolen clevere Konzepte, die eine gute Alternative zum privaten PKW bieten. Anstatt auf verstopften Straßen zu stehen und die Luft durch Abgase immer stärker zu verschmutzen, radeln Pendler dem Stau einfach davon. Zum Beispiel in Kopenhagen. Hier ist Radfahren inzwischen eine Lebenseinstellung. Mehr als die Hälfte aller Bewohner der dänischen Hauptstadt fährt täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen. Bei Wind und Wetter. Ein gutes Beispiel, dem andere Metropolen folgen: „getting copenhagenized“ ist im englischen Sprachraum zum Synonym dafür geworden, wie man eine Fahrradstadt wird. Bereits 1910 gab es den ersten offiziellen Fahrradweg in Kopenhagen. Der Großteil des Fahrradnetzes ist in den letzten 25 Jahren entstanden. Auf einer Strecke von insgesamt 400 km Länge ziehen sich Radwege durch die Hauptstadt, alle Orte lassen sich sehr gut erreichen. Abgetrennt durch Randsteine vom fließenden Autoverkehr, mit extra markierten Fahrradspuren auf Kreuzungen, ist das Radfahren hier auch sehr sicher. Zudem nehmen die Autofahrer große Rücksicht auf den Radverkehr. Die Kopenhagener lieben ihr Zweirad – ganz unabhängig vom Einkommen. Beliebt sind auch Lastenfahrräder: ein Viertel der Kopenhagener Familien mit zwei Kindern hat eins. Selbst Spitzenpolitiker radeln jeden Tag ins Parlament. Polizisten fahren Streife – mit dem Bike. Pflegekräfte 69 © Gensler auf Hausbesuchen erreichen ihr Ziel ebenfalls immer öfter mit dem Velo. © Kasper Thye © Nicolai Perjesi Photography MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) Um dem täglichen Stau auf Londoner Straßen zu entkommen, setzen sich auch in England immer mehr Pendler auf das Rad. Die Stadt reagiert auf den Trend und baut sogenannte Cycle Superhighways: So wird ein Radschnellweg künftig von Ost nach West, ein zweiter von Süd nach Nord durch das komplette Stadtzentrum führen. Um Platz für die Bikes zu schaffen, wird nicht nur das bestehende Straßenbett erweitert – auch ein Teil der bereits vorhandenen Spuren für Autos kommt den Radlern zu Gute. Geprüft wird aktuell zudem, ob sich ein Teil der Radwege nicht einfach unter die Erde verlegen lassen könnte. Das Projekt London Underline sieht vor, brachliegende U-Bahn-Tunnel zu Fahrradstraßen umzubauen und in das Radwegenetz aufzunehmen. Die Vorteile liegen auf der Hand: die Radler wären 70 © Newyork.de / Ulrike Graeff Auch in Amsterdam erfreut sich das Fahrrad traditionell großer Beliebtheit. Mit kaum einem anderen Verkehrsmittel lässt sich die Hauptstadt der Niederlande so einfach und schnell durchqueren, etwa 40 Prozent aller Fahrten werden in Amsterdam mit dem Rad zurück gelegt. Kein Wunder, innerhalb der Stadt umfasst das Radwegenetz mehr als 400 km, fast jede Hauptstraße ist beidseitig mit Radspuren ausgestattet. sicher vor Unfällen mit Autos oder Bussen und unabhängig von Regen, Schnee und Glätte. Eine Strecke könnte beispielsweise zwischen Greenpark und Holborn verlaufen. Weniger auf das Fahrrad als auf den öffentlichen Nahverkehr setzt hingegen Hongkong. Mit der etablierten Octopus Card, einer Karte im Kreditkartenformat, lassen sich bargeldlos Fahrkarten für alle öffentlichen Verkehrsmittel bezahlen. Mehr als 20 Millionen Karten sind aktuell im Einsatz. 95 Prozent der Bevölkerung © Hong Kong Tramways MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) © Hong Kong Tramways Wer in New York City in Fahrgemeinschaften unterwegs ist, kommt nicht nur umweltverträglicher, sondern auch schneller ans Ziel. Dank sogenannter High-occupancy vehicle lanes stehen auf bestimmten Abschnitten unter der Woche extra Fahrstreifen zur Verfügung, die nur von Autos genutzt werden dürfen, in denen sich mindestens drei Personen befinden. Diese Fahrspuren sind zum einen weniger stark frequentiert, zum anderen ist auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit mancherorts höher. © China Tours Hamburg CTH GmbH Hongkongs nutzen die Karte – fast jeder Einwohner zwischen 16 und 65 Jahren. Auch bei den Touristen ist die Karte sehr gefragt, denn die Infrastruktur des ÖPNVs ist sehr gut: Das U-Bahn-System Mass Transit Railway verbindet die wichtigsten Stadtgebiete – ganz unabhängig von verstopften Straßen. Neben Minibussen und Taxen fahren seit 1904 die berühmten Doppel decker-Straßenbahnen durch Hongkong. Für wenig Geld lassen sich auf diesem Wege insbesondere kürzere Strecken innerhalb der Stadt schnell zurücklegen. Um die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen zu können, muss einfach die Octopus Card auf ein Lesegerät gehalten werden, der Betrag wird automatisch vom Guthaben abgebucht. Inzwischen kann mit der Karte auch in Supermärkten, Fast-Food-Restaurants oder an Getränkeautomaten bezahlt werden. Erklärtes Ziel: Immer mehr Pendler sollen auf das eigene Auto verzichten, Fahrgemeinschaften bilden, das Taxi für Fahrten innerhalb der Stadt nutzen oder auf Bus und Bahn umsteigen. Denn Busse und Taxen fahren ebenfalls auf den High-occupancy vehicle lanes am Stau vorbei. 71 RESTAURANTTIPP KULINARISCHER REMIX Fotos: Daniela Orwin Das Restaurant Glass würde man eher im Lononder Stadtteil Shoreditch vermuten als in Charlottenburg Das Restaurant Glass befindet sich in der Uhlandstraße in Charlottenburg. Statt einen für die Gegend typischen Gründerzeitaltbau betritt man ein terrassenförmig angelegtes Gebäude aus den 1970er Jahren. Ursprünglich war in den Räumlichkeiten ein Fitness-Studio untergebracht. Verantwortlich für den Umbau waren die in Mexiko ansässigen Architekten Christoph Zeller und Ingrid Moye. Deren Büro arbeitet derzeit zusammen mit den Architekten von Herzog & de Meuron am Erweiterungsbau der Tate Modern in London. Hauptfarbe des Interieurs ist schwarz. Die Rückwand bildet ein silberner Vorhang, in dem sich der Raum spiegelt. Dieses Stilelement erinnert an das von Rem Kohlhaas ebenfalls mit Spiegelwänden eingerichtete Restaurant „Le Dauphin“ in Paris. Mit den einfachen Frankfurter Stühlen zitieren die Architekten die klassische Gasthauskultur. Sie interpretieren diese aber minimalistisch und verzichten auf jede Art von Inszenierungen. „Der Hauptdarsteller soll das Essen sein“, sagt Inhaber Ben Moshee. Im Gegensatz zum reduzierten Interieur entfaltet sich beim Essen eine extreme Vielfalt. „Mein Stil ist sehr persönlich“, erklärt Moshee. „Der 72 Haupteinfluss ist London, wo ich lange gearbeitet habe“. Die britische Metropole gibt seit Jahren in Mode, Musik und Kunst den Ton an. Moshees Stil spiegelt den dynamischen Geist der Weltstadt wieder. Der aus Israel stammende Koch arbeitet mit Produkten aus der ganzen Welt. Wie ein DJ im Remix neue Sounds schafft, so sucht Moshee ständig danach, die Zutaten auf innovative Art zu verarbeiten und neu miteinander zu kombinieren. Auf dem Teller entstehen Sinnesfreuden geprägt von außerodentlicher Experiementierfreude und Kreativität. www.glassberlin.de INNENEINRICHTUNG Anzeige DAS ENDE DER DUNSTABZUGSHAUBE Im Küchenatelier ist Raum für kreative Ideen www.fliesen.de Mit den Kochfeldabzugssystemen Bora Professional, Bora Classic und Bora Basic wird die Architektur und das Verhalten in der Küche von heute revolutioniert. So lassen die Systeme Kochdünste und -gerüche gar nicht erst hochsteigen, sondern saugen sie dort ab, wo sie entstehen: direkt aus Pfannen und Töpfen. Für frische Luft ganz ohne störende Haube. www.kuechenatelier.com Berlin-Weißensee, Berliner Allee 270, 13088 Berlin, Tel.: (030) 962410 | Berlin-City, Lietzenburger Str. 44-46, 10789 Berlin Tel.: (030) 212850 | Berlin-Neukölln , Saalestr. 5-6, 12055 Berlin, Tel.: (030) 682860 | Luckenwalde , Gottower Str. 22b 14943 Luckenwalde, Tel.: (03371) 6050 | [email protected] 73 KUNST UND KULTUR Tina Heuter – Typ mit Hase, 2014 / © Tina Heuter; Foto: Urs Kuckerts SHOW ME THE WORLD Tina Heuter – Mädchen mit Kalb, 2014 © Tina Heuter; Foto: Urs Kuckerts Bild-/Textquelle: mianki. Gallery Ein Mädchen mit Kalb und Typ mit Hase Reaktionen erzielt, die man zu erzielen beabsichtigt – immer begleitet von den Fragen „Wen oder was will ich?“ und „Kann ich es überhaupt bekommen?“ Beim Betrachten dieser Skulpturen könnte man verwirrt sein und man fragt sich: Warum sollte eine Businessfrau mit einem Kalb spazieren gehen, oder ein lässiger Typ mit einem Hasen? Trotz des Gegensatzes vermitteln die neuesten Arbeiten von Tina Heuter eine gewisse Selbstverständlichkeit und bieten gleichzeitig einen spannenden Interpretationsspielraum für den, der sich darauf einlässt: Was ist das eigentlich für ein Typ, der lässig in der Ecke hängt, die Szenerie beobachtet – mit einer Gedankenblase „What a day“ – und dem, obwohl er keine Standfläche hat, offensichtlich nichts fehlt. Die Inszenierung und die Darstellung der eigenen Person ist nicht nur ein Phänomen in allen Kulturen, sie ist an sich schon eine Kunst. Unser Leben und unser Alltag sind davon geprägt – egal, ob es um den jeweiligen Moment geht, um die Wahl und das für sich Gewinnen des Partners, oder vielleicht um die eigene berufliche Karriere. Es gibt viele Situationen, in denen es darauf ankommt, „richtig“ zu wirken, den richtigen Eindruck zu machen. So vielfältig diese Situationen sind, so vielfäl74 Tina Heuter hat sich mit diesem Phänomen auseinandergesetzt und geht ihm in ihren Arbeiten auf ganz unterschiedliche Weise nach. Dies erlebt der Betrachter auf eine humorvolle Art. Die Künstlerin beobachtet feinsinnig die Menschen in ihrem Alltag. Mit ihren Skulpturen aus Bronze, Beton und Papier hält sie dem Betrachter spielerisch den Spiegel vor, und dann… einfach mal träumen, oder doch nachdenken, in Gedanken versunken, oder doch eher ganz stolz schreiten. Tina Heuter – Im Gespräch II, 2013 © Tina Heuter; Foto: Urs Kuckerts tig sind auch die Möglichkeiten zu wirken, oder „rüberzukommen“. Es ist eine große Herausforderung, sich so zu präsentieren, dass man die Stimmungen, Ausdrücke und Situationen – darum geht es der Künstlerin, dabei aber weit davon entfernt, sich im Detail zu verlieren. Die eingefangenen Stimmungen sind in keiner Weise vordergründig, oder gar plakativ. Durch die grobe Oberfläche, einer gekonnten Kombination aus Mimik, Gestik und Haltung, gelingt es Heuter, ihre Plastiken Geschichten erzählen zu lassen. KUNST UND KULTUR Papier für die Plastik erneut auf. So schafft sie es ihren Arbeiten eine ungewohnte Aktualität zu geben. Selbst so ein klassisches Material wie Bronze erscheint in diesem Dialog wieder zeitgemäß und modern. Das Spiel der Materialien führt sie konsequent weiter und hängt das Ganze dann sogar in den Raum oder an die Wand. So entsteht eine ganz eigene, neue Art der Plastik. Tina Heuter zeigt, dass das Thema der figürlichen Plastik unendlich ist und führt den Betrachter dabei in einen spannenden Dialog mit ihren Werken, den Materialien, den Raum, mit sich selbst, mit … und man darf gespannt und neugierig sein, was sie in der Zukunft mit der klassischen Bildhauerei noch alles kombiniert. Tina Heuter – Show me the world, 2014 © Tina Heuter; Foto: Urs Kuckerts Tina Heuter – What a day, 2014 © Tina Heuter; Foto: Urs Kuckerts Dabei ziehen die Figuren ihre Betrachter regelrecht in ihren Bann und setzen bei ihnen einen Prozess in Gang, sich in ihnen wiederzufinden. Diese Stimmungen greift Heuter im zweiten Schritt ganz geschickt, durch die Verwendung „zeitgenössischer“ Materialien wie Beton oder Cube_HalbeSeite.indd 1 Ausstellungsdauer: bis 16. Januar 2016 mianki. Gallery Kalckreuthstraße 15, 10777 Berlin www.mianki.com 75 26.10.2015 14:15:58 KUNST UND KULTUR Walter Leistikow – Der Hafen, um 1895 / Bröhan-Museum, Berlin; Foto: Martin Adam, Berlin ZEITENWENDE Friedrich Peter Drömmer – Der Reiter (Gelbe Inkarnation), 1918 / Kunstsammlung der Stadtgalerie Kiel; Foto: Helmut Kunde Bild-/Textquelle: Bröhan-Museum Von der Berliner Secession zur Novembergruppe Vom Impressionismus über Expressionismus, Kubismus und Futurismus zur Neuen Sachlichkeit und dem Konstruktivismus: Die Ausstellung „Zeitenwende – Von der Berliner Secession zur Novembergruppe“ widmet sich dieser schnellen Abfolge der künstlerischen Umwälzungen in Berlin im Zeitraum von 1898 bis 1919. Das Berliner Kunstschaffen von 1898 bis 1919 steht exemplarisch für die Entwicklung moderner Kunstströmungen im gesamten Deutschen Reich, doch werden in der neuen Hauptstadt die Konflikte zwischen Tradition und Moderne besonders deutlich. Um etwas Neues zu schaffen, musste man sich vom Alten abgrenzen – und so war auch das Berliner Kunstmilieu von gleichzeitig existierenden Gegensätzen geprägt. 1898 gründete sich die Berliner Secession in Opposition zu der institutionalisierten Kunstpolitik des Kaiserreichs. Doch bereits 1910 stellte eine Gruppe junger Künstler das vom Impressionismus dominierte Kunstverständnis in Frage. Es kam zur Gründung der Neuen Secession. Vier Jahre später eskalierten die kunstpolitischen Auseinandersetzungen innerhalb der Berliner 76 Martin Brandenburg – Frohe Botschaft, 1910 / Bröhan-Museum, Berlin; Foto: Martin Adam, Berlin Secession erneut, die Ausgetretenen vereinigten sich zur Freien Secession, sodass für eine kurze Zeit 1914 gleich drei Berliner Secessionen parallel existierten. Die Erschütterungen des Ersten Weltkrieges beschleunigten die Entwicklungen in der Kunst nochmals. Die im Zuge der Novemberrevolution 1918 gegründete Novembergruppe betonte nun den politischen Aspekt in der Kunst und suchte nach einer neuen Kunst für die Weimarer Republik. 1919 waren die unterschiedlichen Kunstströmungen und Künstlergruppen dann erstmals wieder in einem Gebäude vereint. In der Kunstausstellung Berlin präsentierten sich Berliner Secession, Freie KUNST UND KULTUR Moriz Melzer – Im Glanz der Sonne, 1918 / Galerie Berinson, Berlin; Foto: Galerie Berinson, Berlin Secession und Novembergruppe gemeinsam und zeigten wie in einem Panoptikum die künstlerischen Positionen Impressionismus, Expressionismus, Kubo-Futurismus, Konstruktivismus und Neue Sachlichkeit. Diese Gleichzeitigkeit des Philipp Franck – Badende Knaben an der Havel, 1911 / Museum Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin/ Villa Oppenheim; Foto: Fotostudio Bartsch, Berlin Max Pechstein – Rote Häuser mit Windmühle, um 1922 / Sammlung Frank Brabant Ungleichzeitigen – die Ausstellung 1919 – bildet den Abschluss der Schau im Bröhan-Museum. Walter Leistikow, Karl Hagemeister, Hans Baluschek, Max Liebermann, Philipp Franck, Käthe Kollwitz, Karl Schmidt-Rottluff, Georg Tappert, César Klein und vielen weiteren Künstlern. Von wenigen Künstlerstars abgesehen sind die Werke der Berliner Secessionen und der Novembergruppe selbst in Berlin kaum zu sehen. Das Bröhan-Museum betrachtet mit der Ausstellung diese wichtigen Künstlergruppen in neuen Kontexten und zeigt die Vielfältigkeit der künstlerischen Positionen auf. Zu sehen sind Bilder von Ausstellungsdauer: bis 3. April 2016 Bröhan-Museum Schloßstraße 1a, 14059 Berlin www.broehan-museum.de Letterman 4 eDeLStaHL/antHraZIt exzellent gemischt – unser briefkastensondermodell des letterman 4 verbindet edel- mit anthrazit gepulvertem stahl für eine einzigartige anmutung. maße: 40 cm × 34 cm × 11,5 cm material: edelstahl und stahl gepulvert KLIngeLScHaLter raDIUS sorgen sie mit dem neuen raDIUS klingelschalter für ein optisches highlight an ihrer hauswand. im dunkeln wird der klingelschalter, dank leuchtring in fünf verschiedenen farben, immer gefunden. maße: ø 8,5 cm × 0,3 cm material: edelstahl, gepulverter stahl erHÄLtLIcH BeI: im langen feld 6, 71711 murr, t: 07144 3337855 www.raum-blick.de 77 www.radius-design.com KUNST UND KULTUR DER FEURIGE ENGEL Fotos: Iko Freese/drama-berlin.de Wiederaufnahme der Schaueroper an der Komischen Oper Berlin In fünf atemlosen Akten erzählt Sergej Prokofjew eine aberwitzige Geschichte: Renata liebt seit ihrer Kindheit leidenschaftlich einen Engel, hinter dem sich der Teufel verbirgt. Ihre Reise durch erotische Phantasien, das Auf und Ab der Gefühle und dunkle Magie führt sie schließlich bis vor die Inquisition und auf den Scheiterhaufen... Prokofjew schuf mit „Der feurige Engel“ eine grandiose Schaueroper, die es an Spannung mit jedem Horrorfilm aufnimmt. Ab 10. Dezember ist das Werk wieder an der Komischen Oper Berlin zu erleben. 1919 entdeckte Sergej S. Prokofjew während eines Aufenthaltes in New York den Roman „Der feurige Engel“ seines Landsmanns Waleri Brjussow: ein symbolistischer Schlüsselroman, dessen Handlung im spätmittelalterlichen Köln spielt, aber an zeitgenössische Figuren aus dem Umfeld Brjussows angelehnt ist. Bis vor kurzem noch selten gespielt, erlebt die Schaueroper in den letzten Jahren an deutschen Opernhäusern eine Renaissance, an deren Anfang unter anderem die gefeierte Berliner Produktion von Benedict Andrews aus dem Jahr 2014 stand. 78 Die 120 Minuten lange Parforce-Partie der Renata übernimmt auch in dieser Spielzeit Svetlana Sozdateleva, die für ihre Interpretation dieser Rolle 2014 für den Theaterpreis „Faust“ nominiert wurde. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Henrik Nánási im Wechsel mit Vassily Sinaisky. „Der feurige Engel“ an der Komischen Oper: 10., 16. & 22. Dezember 2015 02. & 10. Januar 2016 Karten & Informationen: www.komische-oper-berlin.de VERANSTALTUNGEN VERANSTALTUNGEN IN BERLIN © I. Haas, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem © Mazuhn Veranstaltungen © Diorama Botanischer Garten Architekturführung Eisstockschießen © Bärentouren Kreativmarkt VON SCHINKEL BIS GEWÜRZE AUS DER DIORAMA MARKT UND EISSTOCKSCHIESSEN AUF SCHLÜTER WEIHNACHTSBÄCKEREI WORKSHOPS DEM BOULEVARD UNTER Auf dieser Tour kommen Architek- Botanik, Literatur, KulturgeschichDiorama ist ein Markt mit Work- DEN LINDEN turliebhaber und Freunde traditio- te über Nägelein, Nelkenpfeffer u.a. shops für Grafik, Design und Kunst. Im Stattbad in Wedding wartet eine Kombination aus Designmarkt und zahlreichen Kunstworkshops auf die Besucher. Weihnachtsgeschenke können hier nicht nur erworben, sondern vor Ort auch per Hand selbst gefertigt werden. Rund fünfzig ausstellende Künstler sorgen mit dem Schwerpunkt auf Illustrationen für einen hochwertigen und abwechslungsreichen Markt. In Workshops können Besucher Techniken wie Siebdruck, Fotografie, Graffiti, Manga, Rahmenbau, Collagen und Kalligraphie kennenlernen und mit dem neuen Wissen anschließend selbst ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Liebsten oder Freunde produzieren. Datum: 14.12.2015 Öffnungszeiten: 14 bis 21 Uhr Stattbad Wedding, Gerichtstraße 65 Eintritt frei, Workshops ab 5 Euro (Anmeldung erforderlich) www.diorama-berlin.com Seit dem 24. November lädt Berlin on Ice, die Eisstockbahn auf dem Boulevard Unter den Linden in Berlins Mitte, zur sportlichen Betätigung ein. Umgeben vom Lichterglanz der traditionellen Weihnachtsbeleuchtung stehen die zwei großen Kunststoff-Eisstockbahnen mit dazugehörigem AusschankPavillon auf dem Mittelstreifen zwischen Neustädtischer Kirchstraße und Schadowstraße für das winterliche und gesellige Vergnügen bereit. Serviert werden WinzerGlühwein, Lebkuchen und andere kulinarische Köstlichkeiten. Die Bahnen sind bis Silvester geöffnet. Zeitraum: 24.11. bis 31.12.2015 Unter den Linden, zwischen Neustädtischer Kirchstraße und Schadowstraße Preise: 10 Euro pro Person/Stunde Mindestbelegung pro Bahn: 8 Personen. Reservierung erforderlich. www.weihnachteninberlin.de www.mazuhn.de neller Baukunst auf ihre Kosten. Während dieses Rundganges entdecken Sie das Berlin der Hohenzollern und ihrer weltberühmten Architekten. So prägte dieses preußische Herrschergeschlecht nicht nur die Geschichte Berlins, sondern hatte auch maßgeblichen Einfluß auf das heutige Stadtbild. Sie ließen neben dem Brandenburger Tor und dem Schloß viele weitere großartige Gebäude in ihrem „Spree-Athen“ errichten. Sie lernen die Werke von Architekurgenies wie Andreas Schlüter und Karl-Friedrich Schinkel kennen und erleben die einzigartige Atmosphäre in der von Schinkel errichteten Kuppelhalle des Alten Museums, die noch heute mit ihren antiken Statuen im alten Glanze erstrahlt. Während dieser Führung haben Sie die Möglichkeit, die verschiedensten architektonischen Einflüsse aus ganz Europa in Berlin zu bestaunen. Termine: Samstags 14 Uhr (nur mit Anmeldung) Telefon 030 46063788 Dauer: ca. 1,5 Stunden Preise: 14 Euro / Kind 8 Euro www.baerentouren.de Lebkuchen, Pfeffernüsse, Liegnitzer und Aachener Printen haben sie in sich, die vielen Gewürze aus fernen Landen. Vor Hunderten von Jahren gelangten sie über berühmte Straßen nach Europa. Gewürze waren kostbarer als Gold. Ihre Herkunft wurde geheim gehalten. Dementsprechend rankten sich viele Geschichten um ihre Herkunft, zum Beispiel die vom Zimtvögellein. Bei der Führung im Museum und in den Gewächshäusern gibt es Wissens- und Liebenswertes über Herkunft, Geschichte und Geschichten der alten Spezereien zu erfahren. Datum: 25.12.2015, 12 Uhr Treffpunkt: Eingang Königin-LuisePlatz Preise: 7 Euro + Garteneintritt 3 Euro Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem Königin-Luise-Straße 6-8 www.bgbm.org 79 ARCHITEKTUR NEWS AKTUELLES AUS BERLIN Förderprogramm © H-.J. Wuthenow © Alfred Englert Bauhaus-Archiv © MBUB/Harald Franzen Architektenkammer OFFENER BRIEF ZUM WETTBE- WETTBEWERB BAUHAUS-ARCHIV MINISTERIN HENDRICKS FÖRDERT WERB MAGNUS HAUS / MUSEUM FÜR GESTALTUNG ENT- DEN BAU VON STUDENTENWOHNUNGEN Die Architektenkammer Berlin sowie acht wei- SCHIEDEN tere Berliner Verbände und Institutionen haben gemeinsam einen offenen Brief zum geplanten Bauvorhaben auf dem Gelände des Magnus Hauses in Berlin Mitte verfasst. Die Unterzeichner fordern die Kollegen auf, eine Beteiligung an einem Wettbewerb sorgfältig zu prüfen. Einige zur Teilnahme aufgeforderte Büros und Preisrichter haben laut Angabe der Kammer bereits verzichtet. Der Siemens-Konzern plant im Garten des denkmalgeschützten Gebäudes, prominent gelegen gegenüber dem Pergamon-Museum, den Neubau einer Repräsentanz. Wichtige Institutionen, unter anderem Denkmalbehörden und auch der Landesdenkmalrat haben sich öffentlich gegen die weitere Bebauung des Grundstückes ausgesprochen. Der Landesdenkmalrat sieht das Magnus-Haus mit seinem Freiraum als das letzte Beispiel eines barocken bürgerlichen Stadtpalais in Berlin-Mitte und damit als ein wichtiges Beispiel für die Stadtentwicklung der letzten Jahrhunderte. Die Unterzeichner halten eine angemessene Bebauung der Freiflächen nicht für möglich. Sie weisen darauf hin, dass bei einer Bebauung in der Bevölkerung und Fachkreisen mit erheblichen Widerständen zu rechnen sein werde. „Durch eine gemeinsam vertretene, klare Haltung könnte die Bauherrin, die Siemens AG, möglicherweise zu einem Umdenken bewegt werden“, hießt es in dem Brief. www.ak-berlin.de 80 Der im Juni 2015 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ausgelobte nichtoffene Wettbewerb „Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin“ wurde am 21. und 22. Oktober 2015 entschieden. Die Jury hat den Entwurf des Berliner Architekten Volker Staab mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen. Das „Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin“ besitzt die weltweit umfangreichste Sammlung zur Geschichte des Bauhauses. Mittlerweile ist das von Walter Gropius entworfene und 1979 eröffnete Haus zu klein geworden und wird den gestiegenen Anforderungen an ein Museum mit Archivfunktion nicht mehr gerecht. Zukünftig werden die Funktionen des „BauhausArchiv / Museum für Gestaltung, Berlin“ auf zwei Gebäude verteilt. Während das Bestandsgebäude für das Archiv vorgesehen ist, wird der Erweiterungsbau dem Museum für Gestaltung dienen. Bund und Land stellen zur Finanzierung jeweils bis zu 28,1 Millionen Euro zur Verfügung und teilen sich damit die Gesamtkosten der Sanierung und Erweiterung in Höhe von 56,2 Millionen Euro. Hiervon entfallen 21,5 Millionen Euro auf die Sanierung des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes von Walter Gropius und 34,7 Millionen Euro auf den Erweiterungsbau. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2021 geplant. www.bauhaus.de Mit 120 Millionen Euro fördert das Bundesbauministerium den Bau von bezahlbaren, kleinen modularen Wohneinheiten, sogenannten „VarioWohnungen“. Damit reagiert Bauministerin Hendricks auf die große Nachfrage nach Wohungen für Studenten und Auszubildende. Viele Investoren halten sich zurück, in dieses Segment zu investieren. Die Warmmiete der Kleinstwohnungen soll auf 260 Euro gedeckelt werden, in Städten mit sehr angespannter Wohnsituation auf maximal 280 Euro. Nicht nur das Innovationspotential der Lösungen, sondern auch die architektonische Gestaltung werde bewertet. „Die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer (BAK), Barbara Ettinger-Brinckmann, begrüßte das Förderpaket: „Der Bund setzt damit einen wichtigen Impuls zur Linderung der Wohnungsnot an einem sensiblen Punkt der Gesellschaftsgestaltung. Zudem fördert er innovative Pilotprojekte in der Architektur. Auch bei der gewünschten Durchmischung der Quartiere kann Vario-Wohnung wirksam werden“. Anträge können bis zum 30. Juni 2016 direkt bei der Bewilligungsbehörde, dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), eingereicht werden. Der Förderzeitraum läuft vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2018. www.bbr.bund.de © Bernd Borchardt Seite 11 Architekten: Gnädinger Architekten Seite 17 Architekten: Hohenzollern Architekten Seite 40 Bauherr: Studentendorf Adlershof www.gnaedinger-architekten.de www.hohenzollern-architekten.de www.studentendorf-berlin.com/ Fassade: PAHL II Klinker Bau Rohbau/Trockenbau/ Dachdecker: Gramzower Wohn- u. Geschäftsbau adlershof www.gramzower-wohnbau.de www.studentendorf-berlin.com Zimmerei: Zimmerei Kiefern Bohm Architekten: Die Zusammenarbeiter Gesellschaft von Architekten www.pahl-klinker-bau.de Dacharbeiten: Dachland Berlin www.dachland-berlin.de Nutzer: Studentendorf Schlachtensee Fußbodentechnik: NFT Nehring Fußbodentechnik Rathenow www.kiefernbohm.de www.nft-rathenow.de www.bue-haustechnik.de Fliesen- und Kaminbau: Helmut Scholz Design-Estrich: EPT Baugesellschaft www.scholz-kamine.de www.ept-hoppegarten.de www.zusammenarbeiter.de Gebäudetechnik: Thomas Neß Electrics Kamin: Kaminbau Woitha Projektsteuerung: KVL Bauconsult www.tne-berlin.de www.woitha.de www.kvl-bauconsult.com Küchen: Möbel Hübner Statik: neubauer + ernst ingenieure www.moebel-huebner.de www.office33.de Heizung-Geothermie/Sanitär: B&E Haustechnik © Bertram Bölkow Als zusätzlichen Service bieten wir Ihnen in jeder Ausgabe unseres CUBE-Magazins auch eine Gewerkeliste von ausgewählten Objekten. Von Architekten über Sanitär- bis hin zu Heizungsfirmen finden Sie hier schnell und bequem Unternehmen, die am Bau der jeweils vorgestellten Gebäude beteiligt waren. © Christian Gahl Am Projekt beteiligte Gewerke © Mila Hacke GEWERKELISTE www.zusammenarbeiter.de Innenarchitekten: Die Zusammenarbeiter mit Lutz Hüning www.lutzhuening.com Haustechnik: BLS Energieplan www.bls-energieplan.de Freianlagenplanung: locodrom Landschaftsarchitekten www.locodrom.de Seite 14 Architekten: Atelier ST Bauphysik und Bauakustik: Müller-BBM www.atelier-st.de Elektroarbeiten: TCE Elektro-Anlagenbau Brandschutz: hhpberlin Ingenieure für Brandschutz www.tce-elektro.de www.hhpberlin.de Haustechnik: Wezel Bad und Heizung Generalunternehmer: Züblin www.bad-wezel.de www.zueblin.de www.muellerbbm.de Geothermie: ABR Erdwärme www.abr-erdwaerme.de Dachdecker/Oberlichter: H. Rathsack Dachdecker www.brb-dach.de Metallbau/Verglasung: Schieberle Metallbau www.schieberle-metallbau.de 81 IMPRESSUM CUBE 04|15 Das Berliner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Chefredaktion Gerrit Menke (verantwortlich) Folker Willenberg (verantwortlich) Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf, Telefon 0211 650264-0 Verlag b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211 650264-0, [email protected] Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64429 Geschäftsführung Gerrit Menke, Folker Willenberg Redaktion Peter Steinhauer, Daniela Endrulat, Dunja Hennes-Leiß, Kelly Kelch, Barbara Brubacher, Gerrit Menke, Ute Veit, Folker Willenberg Kunst und Kultur: Heiko Cramer Verlagsdirektion Berlin Ute Veit Taut Haus / Engeldamm 70, 10179 Berlin Mobil 0171 4171427 [email protected] Vertrieb b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211 650264-0 [email protected] Gewinner des LEGO Architekture Branderburger Tor Bausatzes: Kirsten Kaminski, Lutz Reußner, Norbert und Claudia Schrögle Art Director Folker Willenberg Gestaltung Daniela Schröder, Julia Schmitz Druck hofmann druck, Nürnberg Urheber- und Verlagsrecht Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. 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Gebrauchsnamen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. © b1 communication GmbH ebenfalls erhältlich CUBE Hamburg, CUBE Essen und das Ruhrgebiet, CUBE Düsseldorf, CUBE Köln Bonn, CUBE Frankfurt / Rhein-Main, CUBE Stuttgart, CUBE München und CUBE Wien CUBE – jetzt auch im Abo Wir bieten Ihnen CUBE auch im Abonnement an. Viermal pro Jahr senden wir Ihnen das Magazin bequem per Post nach Hause. So können Sie sicherstellen, dass jede Ausgabe von CUBE Sie unmittelbar nach Erscheinen und ohne eigenen Aufwand erreicht. Hier können Sie sich informieren: www.cube-magazin.de/abo 82 moll unique Design fürs Leben Als Erfinder des mitwachsenden Kinderschreibtischs hegen wir seit Jahrzehnten einen Traum: die Entwicklung eines Systems, das seinen Nutzer ein ganzes Leben lang begleitet; von klein auf bis ins hohe Alter. Qualität, Haltbarkeit, Verstellbarkeit, Leichtigkeit und Komfort spielen hier eine wichtige Rolle. Doch die größte Herausforderung liegt darin, eine Form zu erschaffen, die die Jahre und die sich wandelnden Vorlieben der Nutzer überdauert. Mit moll unique leben wir nun unseren Traum: Design fürs Leben. www.cooltools.de D 12 0 W W W.FEUERRING.CH