Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeiter - Kinderkliniken
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Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeiter - Kinderkliniken
Einarbeitungskonzept Neonatologie B2 Claudia Zimmermann, Inselspital Universitätsspital Bern, Schweiz Anke Frohloff, Inselspital Universitätsspital Bern, Schweiz Ziel Ausgangslage Die Rekrutierung von Pflegefachpersonen gestaltete sich zunehmend schwieriger. Ein Grund dafür ist eine generalistische Pflegeausbildung in der Schweiz. Diese führte in den letzten Jahren zunehmend zum Verlust von spezifischem pädiatrischem und neonatologischem Fachwissen bei Berufseinsteigern in der Schweiz. Eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitenden, welche an der Einarbeitung neuer Mitarbeiter beteiligt sind, erarbeitete das Einarbeitungskonzept Neonatologie B2. Ziel der Arbeitsgruppe war die Erstellung eines an die Ansprüche angepasstes Einführungskonzept, welches an die Bedürfnisse der neuen Mitarbeitenden angepasst werden kann. Methode / Säulen des Einarbeitungskonzeptes Praktische Einführung Spezifische Einführungstage Instruktionstage Individuelle Einführung am Patientenbett durch eine feste Bezugsperson, während 4-(12) Wochen. Dies gewährleistet eine „Schritt für Schritt“ Einführung in Pflege und Betreuung der Patientensituationen und ihren Familien. Sie orientieren sich dabei am Stufenplan des Einarbeitungskonzeptes Spezifische Einführungstage finden mit der Pflegefachfrau mit Höherer Fachausbildung in Pflege statt. Schwerpunkte der Begleittage sind: Pflegedokumentation mit Pflegeplanung und Pflegediagnosen, Pflegephilosophie der Abteilung Neonatologie; Auseinandersetzung in Transkultureller Pflege, Elternbegleitung auf der Neonatologie; Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Präeklampsie und dem Thema Schmerz. Monatliche Instruktionstage während den ersten Arbeitsmonaten vertiefen und erweitern das theoretische Wissen und die praktische Umsetzung im Alltag. Dabei wird auf vorhandenes Wissen aufgebaut. Dieses Angebot steht allen Mitarbeitenden der Abteilung zur Verfügung. Schriftliche Unterlagen Schriftliche Unterlagen werden in allen Phasen des Rekrutierungs- und Einarbeitungsprozess an die neue Mitarbeitende abgegeben. Zentral ist das Einarbeitungskonzept Neonatologie B2 Praxis und Theorie nach Stufen (in Anlehnung an Patricia Benner) 1. Stufe: Basiswissen/ Neuling 2. Stufe: Vertiefung und Aufbau Basiswissen/ fortgeschrittene Anfängerin 3. Stufe: Vertiefung Fachwissen und Sicherheit im Handling/ Kompetent Pflegende 4. Stufe: Komplexe Pflegerische Situationen/ erfahrene Pflegende Standort- und Mitarbeitergespräche In regelmässigen Standort- und Mitarbeitergesprächen wird nach 1, 6 und 12 Wochen, sowie 8 Monaten der Einarbeitungsprozess reflektiert und angepasst. Fachvertiefende Weiterbildungen Neben der praktischen Einführung und den dazu erstellten schriftlichen Unterlagen werden neue Mitarbeitenden in den ersten 2(-3) Jahren durch ein speziell zugeschnittenes Bildungsangebot mit neonatologischem Fachwissen weitergebildet. z.B. Nachdiplomkurs Neonatologie (18 Tage); Grund- und Aufbaukurse Basale Stimulation und Kinaesthetics Infant Handling; Schmerzkonzept Medizinische Kinderklinik; Cardiopulmonale Reanimation; Stillen bei Frühgeborenen, Verlust eines Kindes; Begleitung und Betreuung von Eltern verstorbener Kinder etc. Schlussfolgerung Eine individuelle Einführung und Förderung neuer Mitarbeitender ist mit einem Konzept möglich und kann je nach Vorkenntnissen der neuen Mitarbeitenden gestaltet und angepasst werden. Das neue Einarbeitungskonzept hat Struktur und gibt allen Beteiligten Orientierung im Prozess der Einführung. Zügige Integration und strukturierte Einführung steigert die Arbeitsqualität bei den neuen Mitarbeitenden, welches zu einer höheren Arbeitszufriedenheit führt. Sichtbare Auswirkungen auf das Team sind motivierte, engagierte Kolleginnen mit einer hohe Arbeitszufriedenheit und Identifikation der Arbeit und dem Betrieb. Ein gutes Arbeitsklima fördert Einsatzbereitschaft und Flexibilität sowie Vertrauen in die Kolleginnen, welche die Einführung neuer Mitarbeitenden gestalten. Nachteilig ist der zum Teil lange zeitliche Aufwand, welcher für die Einführung neuer Mitarbeitender berücksichtigt werden muss. Literaturnachweis Patricia Benner, 1994, Stufen zur Pflegekompetenz, From Novice to Expert Konzepte, Richtlinien Abläufe Abteilung Neonatologie B2, Inselspital, Bern 2008-2014 GNPI, 26.-28. Juni 2014, Bonn, Deutschland [email protected] [email protected]