Ausgabe 01 | 2010 - Blutspendedienst West
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Ausgabe 01 | 2010 - Blutspendedienst West
#01 | 2010 | für dich in bielefeld. umsonst Lauf um dein Leben. vom Drogenopfer zum Supersportler Inside DRK. von Heideblümchen über 140.000 Helfer bis zu dir Winter Festivals. hier friert garantiert keiner mehr Inhalt .46 Termine alle Blutspendetermine auf einen Blick .6 Inside DRK. 2 von Heideblümchen über 140.000 Helfer bis zu dir .43 Machen wir’s uns gemütlich! .14 Lauf um dein Leben. Komm quatschen, Kumpel! Teil 2: vom Drogenopfer zum Supersportler .20 Winter Festivals. .36 Helfen ohne Grenzen. hier friert garantiert keiner mehr weit über den Tellerrand hinaus ... .4 Knutschfleck Geht gar nicht! .6 HerzBlut Inside DRK. .12 Angepikst Amüsantes und Kurioses. .14 Blutblase Lauf um dein Leben. .19 Kunstblut Musik, Literatur, Lifestyle. .20 Blutgruppen Winter Festivals. .24 Pflaster Was kommt denn da? .30 .34 Blutgruppen Er beißt mich, er beißt mich nicht, er beißt mich ... Kunstblut Musik, Literatur, Lifestyle. .36 Der Doktor Helfen ohne Grenzen. .40 Angeberwissen weitererzählt. .42 Gewinnspiel Gewinn dir einfach was! .43 Pflaster Machen wir’s uns gemütlich! .46 Termine Alle Blutspendetermine auf einen Blick. .48 Blutsfreunde Schnellstens weg hier! .50 Glosse Los geht’s! .51 Impressum Liebe Menschen in Bielefeld! Na, wie geht’s euch? Ich hoffe doch, dass ihr alle guten Mutes und voller Tatendrang im neuen Jahr angekommen seid. Wer jetzt noch verkatert im Bett liegt, hat definitiv zu wild gefeiert! Und so langsam sollte selbst Oma begriffen haben, dass man nicht mehr ’09 im Briefkopf schreibt. Ich glaube ja, dieses Jahr ist zu ganz Großem berufen. In den Jahren ’03 – ’07 lag alles ziemlich brach, das war eine langweilige Zeit mit viel schlechter Laune. ’10 wird sich eher an ’68 und ’89 orientieren. In zwanzig Jahren wird man auf der ganzen Welt sagen: „Wisst ihr noch, 2010 in Bielefeld? Mann, war das geil!“ Was genau passieren wird, kann ich natürlich nicht sage aber eines ist sicher: Wir sind dabei! Und damit ihr nichts verpasst, haben wir in diesem Heft schon allerhand für euch vorausgesehen, herumgefragt und vorgeschlagen. Habt viel Spaß mit der neuen, liebevoll gestalteten Ausgabe des Blutdruck-Magazins eure Elisabeth 3 Vorwort Knutschfleck rumgefragt Geht gar nicht! Ob nun die ominösen Socken beim Sex, Untreue, Unzuverlässigkeit oder ein duftender Döner zum Frühstück – jeder kennt seine eigenen Macken und die des anderen und irgendetwas findet man sowieso an jedem. Aber was ist für euch ein absolutes No-go in einer Beziehung? Gibt es Dinge, bei denen der Spaß aufhört? 4 Nils Lutterkort fragt rum. Louisa, Abiturientin, 19 Charlotte, Schülerin, 16 Lara, Grafikdesignerin, 21 Für mich ist es absolut unvorstell- Vertrauen ist für mich das allerwich- Ich hasse Popel oder hässliche T- bar, dass mein Freund vor meinen tigste in einer Beziehung. Leider Shirts. Es sind meistens kleine Augen etwas mit einer anderen hat. wurde ich schon einmal betrogen, Sachen die ich einfach fürchterlich Untreue geht gar nicht. So was ist meinem jetzigen Freund vertraue finde. Es gab mal eine Situation, da mir zwar noch nicht untergekom- ich aber hundertprozentig. Hoffent- hätte echt was draus werden können, men, aber die Theorie reicht mir lich macht er keinen Scheiß! +++ aber ein Popel in seiner Nase hat es versaut. +++ Lina, Plasmaspenderin, 18 Jan, Azubi, 19 Ich finde kleine Füße bei Männern Wenn Frauen pupsen, dann riecht Marina, Angestellte in einer Textilfirma, 20 total sieht das leider überhaupt nicht nach Blu- Nörgeleien nerven mich und wenn er immer aus, als würden die Typen men. Ich finde, dass starke Blähun- immer die Schuld auf mich schiebt. gleich umkippen. Das hat nichts mit gen und Schweißfüße absolut nicht Egal, was passiert, selbst wenn ihm dem Klischee zu tun. Ich kann das in Ordnung sind. +++ ein Glas runterfällt, bin ich Schuld! unproportional. Das einfach nicht leiden. +++ Und Unaufrichtigkeit ist auch ein absolutes No-go! +++ 5 schon. +++ HerzBlut DRK Kreisverband Inside DRK. Rasantes Tempo sind wir inzwischen gewöhnt, doch in dieses Jahr ist das DRK mit besonders viel Energie gestartet: Nagelneue Projekte wollen angepackt und weiterlaufende ausgebaut werden. Die Menschen in Bielefeld sind engagiert und ihre Hilfe ist herzlich willkommen. 6 Annalena Brix spricht mit dem DRK Bielefeld. Erst mal ein kurzer Blick zurück auf die Dinge, die 2009 mit sich brachte: 400 Ehrenamtliche, mehr als 250 Hauptamtliche und 90 Zivildienstleistende, FSJler und Nebenamtliche haben die Über großartige Arbeit in der Stadt möglich gemacht. Die Erste-HilfeKurse beim DRK waren und sind gefragt. Der „Klassiker“ in 8 Doppelstunden ebenso wie weiterführende Aufbaukurse. Die 408 Kitaplätze waren belegt und die Kindertagesstätte Heideblümchen wurde am 28.10.2009 als Familienzentrum zertifiziert und ist zum beliebten Stadtteiltreff geworden. Die im September gegründete Bielefelder Rotkreuz-Stiftung hat die Patenschaft für 2 Kinder in Burkina Faso übernommen. Integrationsprojekte wie beispielsweise MiMi – Mit Migranten für Migranten helfen nachweislich über 140.000 Menschen bundesweit und die Ideen für neue Projekte sprudeln weiter. Das Jugendrotkreuz ist mit bunten Angeboten auf kleine und junge Menschen zugegangen und hat unter anderem Schüler der 7. und 8. Klassen für den Schulsanitätsdienst gewonnen. WOW! ar tet Das er w : dich hier Schulsanitätsdienst Ich erinnere mich noch gut an meinen letzten Besuch hier und bin gespannt, was nun für dieses Jahr anliegt, denn es ist höchste Zeit, einmal nachzufragen. Als Erstes rufe ich Herrn Brücher vom Jugendrotkreuz an: „Hey! Was gibt’s Neues? Ihr habt doch bestimmt viele Ideen für dieses Jahr, oder?“ Er sagt, dass der Schulsanitätsdienst noch jede Menge Möglichkeiten auf Lager hat. „Wir wollen diesen Bereich stärken – sozusagen eine Offensive starten!“ Klingt gut. Was uns da wohl erwartet? Für die Kiddies wird es wieder Sommerfreizeiten geben. Schüler werden für den Schulsanitätsdienst in Erster Hilfe ausgebildet und erhalten eine peppige Notfall-Tasche mit den notwendigen Utensilien. Das Engagement wird mit Aktionen, Ausflügen und Events belohnt. SchülerInnen und LehrerInnen, die sich für die Einrichtung eines Schulsanitätsdienstes interessieren, können sich gerne beim Jugendrotkreuz melden. Infos und Kontakt unter: Erik Brücher 0521 5299824 [email protected] Diesmal geht es in die Niederlande, nach Nordholland an die See. Das Angebot gibt es einmal für die Altersgruppe 7–11 Jahre und einmal für 12–15 Jahre. Also wenn du deine kleine Schwester loswerden willst und ihr gleich- 7 >>>> HerzBlut s t du n n a k r e Hi ben! was erle Sommercamps Meer, Sonne, Aktion und lauter tolle Leute! Kinderfreizeit (7 – 11 Jahre) 16.07. – 26.07. // Preis: 290,- € Jugendfreizeit (12 – 15 Jahre) 26.07. – 05.08. // Preis: 290,- € Infos und Anmeldung unter: 0521 5299824 zeitig ein lustiges Abenteuer gönnst, dann melde sie hier an. Und für die, die in Bielefeld bleiben, bietet die Aktion Urlaub ohne Koffer jede Menge Action. So oder so – die Ferien sind gesichert! Ganz nebenbei sucht Herr Brücher dich! Ja, richtig gelesen. Ehrenamtliche werden in vielen Bereichen gesucht, auch in der Kinder- und Jugendarbeit. Da darfst du selbst anpacken und hast die Möglichkeit, ganz nebenbei ein paar Zertifikate zu bekommen, zum Beispiel Erste Hilfe oder einen Gruppenleiterschein. Und für die Schule und das Studium kannst du dir das Ganze dann sogar noch als Praktikum anrechnen lassen. Über konkrete neue Projekte konnte mir Herr Brücher zwar noch nichts erzählen, weil die Planungen noch nicht abgeschlossen sind, aber das JRK hat sicher noch das ein oder andere Ass im Ärmel. Vielleicht kann ich demnächst ja mehr verraten. Bis dahin gilt: Es bleibt spannend! Als Nächstes wähle ich die Nummer von Frau Trembatsch, die sich noch an mich erinnert. Diesmal hat sie leider nicht wieder so viel Zeit wie beim letzten Ge- 8 spräch, aber wir nutzen jede Minute für spannende Neu- l ber Mach’ se! was los! Ehrenamtliche Mitarbeit in der Kinder- und Jugendarbeit Was dich erwartet: · eigenständig Aktionen planen und durchführen · eine eigene Kinder- oder Jugendgruppe leiten · Einblicke in die Arbeit eines großen und internationalen Wohlfahrtverbandes · nützliche Zusatzausbildungen machen · in einem engagierten Team arbeiten Infos und Kontakt unter: Erik Brücher 0521 5299824 [email protected] www.jugendrotkreuz-bielefeld.de n n’s Auch welecht ma l sch lfen läuft, he wir! Kinder nach Kopfverletzungen Angebote Aufklärung über mögliche Unfall- und Krankheitsfolgen · Beratung in enger Zusammenarbeit mit ÄrztInnen, TherapeutInnen und PädagogInnen · Begleitung betroffener Kinder und Jugendlicher sowie deren Familien · Vermittlung an unterstützende Ansprech partnerInnen und Einrichtungen · Vernetzung des vor Ort bestehenden Unterstützungsangebotes · Besuche in Kliniken sowie bei Bedarf im häuslichen Bereich tionsarbeit werden einige Dinge bleiben, wie sie sind. Sprachkurse und Beratungsangebote gibt es natürlich weiterhin und auch MiMi wird weitergeführt. Ebenso bleibt das Leuchtturmprojekt, das Kindern und Jugendlichen Hilfe bei schulischen Schwierigkeiten bietet: Mobbing, Lernschwierigkeiten, Versagensangst? Igel dich nicht ein, wir helfen dir auf jeden Fall! Gerade neu angelaufen ist ein Projekt für Kinder und junge Erwachsene nach Kopfverletzungen. Gehirnerschütterung, Schädel-Hirn-Trauma und andere Kopfverletzungen bedürfen einer Nachsorge, die man nicht unterschätzen sollte. Das DRK begleitet betroffene Familien bei Arztbesuchen, Versorgung und sogar zu Hause. „Wir klären die Familien auf!“ Eine Beratungsstelle wurde bereits eingerichtet und die Nachfrage war sofort da. Schade, dass wir jetzt nicht weitersprechen können, aber Frau Trembatsch muss wieder an ihre Arbeit. Auf Wiederhören? Ganz bestimmt! >>>> Ziele · Sicherung der Lebensqualität betroffener Kinder und Jugendlicher durch auf den Einzelfall abgestimmte Beratung · Prävention zur Vermeidung gravierender Spätschäden und damit verbundener Folgekosten · Vernetzung vorhandener Ressourcen · Aufbau eines praxisnahen und effektiven Nachsorgesystems · Stärken der interdisziplinären Kooperation und integrierten Versorgung · Schließen bestehender Versorgungslücken Wer kann sich ans DRK wenden? · Eltern und Angehörige von betroffenen Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen nach Unfällen oder nach akuten neurologischen Erkrankungen · HausärztInnen, KinderärtzInnen und weitere FachärztInnen · TherapeutInnen, PädagogInnen, PsychologInnen und LehrerInnen · Institutionen: Kliniken, Rehaeinrichtungen, Beratungsstellen, Kindergärten, Schulen und Ämter Infos und Kontakt unter: Tatjana Trembatsch 0521 32989837 [email protected] 9 igkeiten über die aktuellen Aussichten. In der Integra- HerzBlut Herz lich n! wi ll komme Alpha – Arbeit für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge Auch Frau Heinemann von der Flüchtlingsberatung hat ein besonders wichtiges Projekt: Alpha – Arbeit für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge. Zum ersten Mal können ganz konkrete Hilfestellungen bei der beruflichen Integration angeboten werden. Das heißt natürlich erst mal sprachliche Hürden zu überwinden, aber das ist nichts Neues. Neu ist allerdings, dass die mitgebrachte Ausbildung der Flüchtlinge endlich beachtet wird. So können sie von ihren bereits erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen profitieren, was bisher leider nicht selbstverständlich ist. Aber das wird sich jetzt ändern! Möglich geworden ist dieses Projekt übrigens dank des Kooperationspartners REGE und der Förderung durch den Europäischen Sozialfonds und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Alpha wird hoffentlich für ganz viele Menschen der erste Schritt in die Unabhängigkeit. Toll! Eins ist jetzt schon klar, die Mitarbeiter in Bielefeld wollen im Jahr 2010 weiterhin vollen Einsatz zeigen. Das ganze Haus brummt wie ein Bienenstock voll emsigem Treiben. Dann will ich auch gar nicht länger stören. Bei so viel Engagement im Dienste der Menschlichkeit braucht man sich um Bielefeld echt keine Sorgen zu 10 machen! +++ Das Programm hat das ausdrückliche Ziel der verbesserten und nachhaltigen Integration von bleiberechtsungesicherten Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und die Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung sowie Arbeitsmarktakteure für das Anliegen einer gelungenen Integration von Flüchtlingen zu sensibilisieren. Ansprechpartnerinnen: Gertrud Heinemann 0521 529 9834 G. Kohlhage 0172 5299837 Das DRK übernimmt folgende Aufgaben: ·Beratung, Qualifizierung, Bewerbungs Coaching und Vermittlung · Sprachkurse mit Kinderbetreuung ·Training der Selbstmanagementkompetenz und Erstellen eines Kompetenzprofils ·Training sozialer Dienstleistungen ·Erstellung von Bewerbungsunterlagen und Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche Offene Sprechstunde im DRK: G. Heinemann Dienstag 10.00 – 12.30 und 13.30 – 16.00 Uhr Mittwoch 10.00 – 12.30 und 13.30 – 17.00 Uhr G. Kohlhage Dienstag 10.00 – 12.30 Uhr Donnerstag 10.00 – 12.30 Uhr und nach Absprache „Wir treffen uns online!“ ab 14. Juni 2009 Die neue Community für Blutspenderinnen und Blutspender in Deutschland. Lerne andere Blutspender kennen, verabrede dich zu Blutspendeterminen und lade deine Freunde zum nächsten Termin einfach online ein! Tausch dich aus mit Blutspenderinnen und Blutspendern aus deiner Region und ganz Deutschland und erstelle dein eigenes Blutspender-Netzwerk. Registriere dich jetzt kostenlos unter: www.blutspender.net Deutsches Rotes Kreuz DRK-Blutspendedienste Die DRK-Blutspender-Community Angepikst Amüsantes und Kurioses. Eiskalter Spaß Kaltblütig Blutrot Schlittschuhlaufen ist ein riesi- Ist dir mal aufgefallen, dass es im Rote Bete ist ein klassisches Win- ges Vergnügen, das einige Leute Winter weniger summt und brummt? tergemüse und nicht nur sehr rot, scheuen, aus Angst vor abgetrenn- Sogar Schnecken und Regenwürmer sondern auch sehr gesund. Wer fit ten Fingern im unglücklichen Fall scheinen von der Bildfläche ver- durch den Winter kommen möchte, eines Sturzes, bei dem unvorsich- schwunden zu sein. Der Eindruck sollte sich schleunigst ein paar der tige Mitfahrer über die Finger von täuscht nicht, denn mehr oder weni- tollen Knollen besorgen (und auch Gestürzten rasen. Diese Gefahr ger alles, was krabbelt oder glitschig essen!!). Anbaugebiete findet man entspringt Fanta- ist, gehört zur weiten Kategorie der zum Beispiel in der Schweiz und da sie von argen Schwarzsehern. Da gänzlich der Wechselwarmen. Die armen Biester ließe sich die Ernte gleich mit einem Schlittschuhe nicht wie Messer ge- sind so sehr auf ihre Umgebung an- schönen Skiurlaub verbinden. Zum schliffen sind und sich somit nicht gewiesen, dass sie bei Temperaturen Après-Ski gibt’s dann heißen Rote- durch das Eis schneiden, sondern von unter 10° C in eine Kältestar- Bete-Saft, würg! +++ auf dem Wasserfilm gleiten, der re fallen und weit unter der Erde sich in den Hohlkufen durch Rei- darauf warten, dass ihnen endlich bung bildet, sind sie einfach nicht wieder warm ums erfrorene Herz scharf genug für derartige Amputa- wird. Wenn du dein Ohr auf den Bo- tionen. +++ den drückst, kannst du im Moment vielleicht ein paar Würmer husten 12 hören. +++ Kannste gucken, musste aber nicht! Roter Schnee Gelber Schnee In Kanada hat das Robbenschlachten Frank Zappa hat diesem ganz be- begonnen. 338.200 Robben werden sonderen Schnee sogar ein Lied wieder brutal erschlagen und ihnen gewidmet. Und so wie es manchen wird zum Teil noch bei lebendigem beim Anblick der weißen Pracht in Leib das Fell über die Ohren ge- den Fingern juckt, einen knackigen Blut am Stiel zogen. Die Tierschutzorganisation Schneeball zu formen, und anderen „Bis das Blut gefriert“ ist ein ame- Peta kann man in ihrem Versuch un- in den Füßen kribbelt, sich ein oder rikanisch-britischer Gruselfilm aus terstützen, dieses abartige Treiben zwei Bretter untergeschnallt einen dem Jahr 1963 von Robert Wise. zu unterbinden: Hinfahren und an Berg hinunterzu stürzen, so kitzelt Da spricht der Filmtitel äußerst die Robben ketten, aber vor allem: es den Übrigen, vornehmlich Män- lapidar von einem ziemlich kom- weniger Robbenwurst kaufen! +++ ner und Hunde, scheinbar im Geni- plizierten Sachverhalt, denn Blut tal, den farblos weißen Schnee in ist eine Lösung bzw. ein Stoffge- ein sattes Gelb zu verwandeln. Und misch. Es kann lediglich das darin so lange alle dabei die älteste Es- enthaltene Wasser gefrieren und kimoweisheit berücksichtigen, ist bei wie viel Grad das genau pas- das auch gar nicht schlimm: siert, hängt von dem individuellen „Watch out where the huskies Mineraliengehalt des jeweiligen go, and don`t you eat that yellow Blutes ab. +++ 13 snow!“ +++ Blutblase Sport und Sportarten Lauf um dein Leben. In der letzten Ausgabe haben wir über Menschen berichtet, die besessen sind, immer höhere Leistungen im Sport zu erbringen und dafür sogar zu Drogen greifen. Diesmal berichten wir über einen, der mit Hilfe des Sports die Sucht überwunden hat: Therapie, Training, Triathlon. Er hält den Rekord des besten Neueinsteigers beim Ironman, wurde später sogar zweimal Zweiter in dieser Wahnsinns-Disziplin. Sein Weg ist eine Hommage an das Leben. Schwer vorstellbar, dass dieser Mann früher auf Bahnhofstoiletten lag und sich Heroin spritzte. 14 Malte Limbrock trifft Andreas Niedrig [Mein Handy klingelt, Andreas meldet sich.] Die Münsteraner sind schnell ungeduldig, wenn Sorry, ich stand zwanzig Minuten vor Münsters Leute den Verkehr am Domplatz blockieren. Innenstadt und kam nicht weiter, ist so voll hier … Egal. Die haben halt Stress. Ich nehme das nicht persönlich. Wo kann ich denn parken? Macht nix. Ich steh vorm Fürstenberghaus und hab ne schwarze Jacke an. Da vorne rechts. Was fährst du denn für ein Auto? [Wir parken, schütteln die Hand des TK-Mannes mit den Mitsubishi. grauen Haaren und gehen für das Interview ins Marktcafé.] Ich seh dich! Bist du der, der da steht und winkt? Bist du es nicht langsam leid, zehn Jahre nachdem deine Drogenvergangenheit öffentlich wurde, Genau. immer noch ständig deine Geschichte erzählen zu [Andreas hält direkt vorm F-Haus an und kurbelt die müssen? Scheibe runter. Hinter ihm staut sich der Verkehr. Ich Nö, eigentlich gar nicht. Es steht mittlerweile weniger springe kurzerhand auf den Beifahrersitz.] im Mittelpunkt, wie ich drogenabhängig wurde. Klar, Drogen sind der Einstieg in meine Geschichte. Ich bin Da vorne geht’s auf den Parkplatz. Hier links ist für Leute, die nie was mit der Szene zu tun hatten, wohl das Fürstenberghaus, wo du gleich den Vortrag auch eine Art Paradiesvogel. Die Leute wollen heute hältst. aber vielmehr wissen: Wie ist der da rausgekommen? Wo ist denn jetzt die TK? [Anm. d. Red.: Der Münsteraner Hochschulsport und die Techniker Krankenkasse Und wie geht das? haben Andreas als Referenten eingeladen.] Der Mann Es geht um Ehrlichkeit. Es geht darum, dass man nicht hat gesagt, er hat graue Haare und wollte mich hier ir- nur redet, sondern Dinge tut. Ich hab damals ne große gendwo empfangen. Eure Hinweise sind echt hilfreich. Klappe gehabt und gesagt: Ich werde Triathlon-Profi. Du sagst: Ich hab ne schwarze Jacke an. Er sagt: Ich hab Ich werde nie vergessen, wie meine Eltern mich völlig graue Haare … verzweifelt angeschaut haben und dachten: Die Drogen [Hinter uns wird gehupt.] haben doch Nachwirkungen. Jetzt dreht er völlig durch. 15 >>>>> Blutblase In der Zeit, in der du deine Heroinsucht vor dei- tun, irgendwann einholt. Im positiven wie im negativen ner Familie zu verbergen versucht hast, warst du Sinne. Ich hab durch meine Ehrlichkeit nicht nur offene es eher gewohnt, zu lügen … Türen eingerannt. Ich merke heute, wenn man ehrlich ist, ist es weniger anstrengend, und man kann seine Energie in andere Hat sich deine Wahrnehmung auch verändert, Dinge stecken. Kleines Beispiel: Vor Kurzem hatten wir was die kleinen Dinge im Leben angeht? einen Versicherungsfall bei uns in der Familie. Da hab Ja, klar. Ich halte ja auch Vorträge vor Managern. Denen ich die Versicherung angerufen und gesagt, ich hätte das erzähle ich ganz alltägliche Dinge. Ich versuche, diese Auto gefahren, dabei saß meine Tochter am Steuer. Ich Leute wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzu- dachte, sie wäre nicht versichert, es ging um einen gro- bringen. Die Manager schauen mich dann manchmal ßen Schaden. Ich hab aufgelegt, aber innerhalb von drei ganz entsetzt an und denken: Was will der uns hier er- Sekunden den Hörer wieder in die Hand genommen und zählen? gesagt: „Egal: Ich übernehme den Schaden selbst, meine Tochter ist gefahren.“ Und wie reagieren die Manager im weiteren Verlauf auf dich? Allein der Ehrlichkeit halber? Sie sind in der Regel während und nach meinen Ver- Sobald ich lüge, geht’s bei mir im Magen los. Gar nicht anstaltungen völlig begeistert, Nur anfangs schauen sie im Kopf. Es passiert was in meinem Gefühlshaushalt, mich fragend an und wissen nicht so recht, was sie mit dass es mir nicht gut geht. dem, was ich sage, anfangen sollen. Oft buchen sie mich später sogar neu. 16 Wann hat das angefangen? In der Therapie. Ich versuche bei meinen Veranstaltun- Diesen Blick für die Dinge hattest du gen bildlich zu erklären, was ich damals begriffen habe. früher nicht? Früher haben die Menschen die Welt als Scheibe gese- Durch meine Abhängigkeit wurde ich in vielen Bereichen hen. Alles, was wir getan haben, ist am Rand rüberge- gleichgültig. Ich hab mir meine eigene Welt durch die fallen. Da gab’s irgendwo nen großen Wasserfall, vor Droge vorgespielt. Wenn du Drogen nimmst, bekommst dem die Seefahrer Angst hatten. So hab ich mein Leben du ein gutes Gefühl, für das du nichts tun musst. Für ein immer gelebt. Heute weiß ich, dass uns alles, was wir freundliches „Guten Morgen“ musst du aber aktiv was tun, dich vielleicht überwinden. Bei der Droge musste ich nur abdrücken und das Gefühl war einfach da. Du sagst, du findest dein Leben selbst gar nicht so besonders. Kannst du nachvollziehen, warum deine Geschichte auf die Leute eine so magnetisierende Wirkung hat? Das ist schwierig. Ich muss mir bei meinen Vorträgen auch immer wieder sagen, dass die Leute, die da sitzen, das alles zum ersten Mal hören. Da muss ich die Begeisterung auch erst mal selbst bewahren. Ich seh mich nicht als etwas Besonderes an. Ich hab halt das Glück gehabt, nach der Abhängigkeit den Sport professionell betreiben zu können. vitaE Mit 13 Jahren fing Andreas Niedrig aus Oer-Erkenschwick an, Haschisch zu rauchen. Es folgten LSD, Koks und Heroin. Andreas wurde kriminell, von Frau und Kind verlassen und war auf dem besten Weg ins Gefängnis, als ihm die Wende gelang. Er wurde für zehn Jahre zu einem der besten Triathleten der Welt und gewann seine Familie zurück. Heute ist Andreas 42, in einer Stiftung und zahlreichen Projekten u. a. zur Suchtprävention in Schulen aktiv, die von der Techniker Krankenkasse unterstützt werden. Seine sportliche Karriere hat er nach verletzungsbedingten Rückschlägen vor Kurzem beendet. Darfst du als ehemaliger Fixer eigentlich jemals wieder Blut spenden? Nein, obwohl ich kerngesund bin. Die meisten, die Menschen. Ich kann das Ideal eines Sportlers nicht dar- damals mit mir Drogen konsumiert haben, hatten He- stellen. Ich hatte ganz viel Glück, dass meine Familie zu patitis C. Das war damals noch nicht bekannt. Viele mir gehalten hat und dass ich mit 26 zum Sport gefun- hatten Aids. Ich habe aber nie mit anderen zusammen den hab, wofür ich ein gewisses Talent hatte. Ich habe es gefixt. Ich glaube, ich bin überhaupt der meistgetestete durch die Abhängigkeit und die Therapie geschafft, ein Mensch, auch wegen meines Sports. Ich würde liebend komplexerer Mensch zu werden. In der Zeit der Sucht gerne Blut spenden, auch all meine Organe. Aber man bin ich vor meinen Problemen und Sorgen davongelau- lässt mich nicht, weil ich mal drogenabhängig war. fen, habe mich denen nie gestellt. Ich glaube, wenn man das nicht tut, kann man auch nicht leistungsfähig sein. Konntest du nur so weit nach oben gelangen, weil In keinem Bereich. Der Tag, an dem ich gelernt hab, du von ganz unten kamst? dass man nicht alles alleine schaffen kann, sondern sich Ist ne gefährliche Frage. Ich bin kein Vorbild für junge auch Hilfe holen muss, hat mir erst ermöglicht, so er- 17 >>>>> Blutblase folgreich zu werden. Ich habe damals nicht gerafft, dass Hast du dir mal Motivationstheorien aus der ich eigentlich ein zielorientierter Mensch bin. Ich wollte Psychologie angelesen oder kommt das aus dem immer ganz viel vom Leben haben, habe aber als Kind Bauch heraus? nie gelernt, diesen Weg zu finden. Ich hab mal ein Rhetorik-Seminar bei einem Prof. Dr. Dr. Irgendwas gemacht. Der hat mich eine halbe Stun- Ist das ein gesellschaftliches Problem? de angeguckt und dann gesagt: Herr Niedrig, gehen Sie Wir haben viele junge Menschen, die fantastisch sind, wieder nach Hause. Bleiben Sie so, wie Sie sind, und denen aber nicht die Hand gereicht wird. Junge Men- fangen Sie nicht an, sich irgendwas anzulesen. Ich bin schen sind ziellos, sind schwach. Bei mir ganz persön- zwar manchmal unsicher, wenn ich meine Geschichte lich musste dieser Weg so sein. Ganz viele Menschen, erzähle, aber authentisch. die mit mir damals den Weg der Sucht gegangen sind, haben es nicht herausgeschafft. Die sind heute alle tot. Du verstehst dich also nicht als Motivator? Es ist keiner mehr da, der aus meiner Zeit des harten Bloß nicht. Mein Ziel ist es, dass die Leute mit einem Konsums heute noch lebt. Das muss man ganz klar an- Lächeln aus meiner Veranstaltung gehen. Wir haben führen. Es ist ein Glücksfall, dass ich aus all den klei- doch ein supergeiles Leben. Man muss die Leute nur nen Dingen, die mir passiert sind, das Nötige abgeleitet immer wieder mit dem Kopf darauf stoßen, dass wir nur habe, um heute anderen was mitzugeben. dieses eine Leben haben. Ich habe so viel Zeit verplempert. Das will ich nicht mehr. Ich mag es nicht, wenn die Welche Botschaft liegt dir dabei am Herzen? Leute dauernd gestresst sind, auf die Uhr gucken und Die Menschen müssen besser miteinander kommunizie- immer denken, sie hätten keine Zeit. Wenn ich keinen ren. Im familiären wie unternehmerischen Bereich. Eine Bock drauf hätte, hier mit dir zu sitzen und es mir nicht E-Mail kann ich schnell schreiben, ohne es emotional so gut tun würde, dann würde ich das nicht machen. zu meinen. Das Face-to-Face findet nicht mehr statt. Die Strukturen in der Drogenmafia funktionieren doch nur Das ist gut zu wissen. Vielen Dank. deshalb so gut, weil die sich in die Augen gucken, wenn +++ sie miteinander reden. Die werden nicht gepackt, weil 18 die sofort durchschauen, wenn jemand nicht ehrlich ist. Kunstblut Musik, Literatur, Lifestyle. 5 blutige Klassiker Endlich 2010! Jetzt wird alles gut! Es gibt keine bessere Zeit, einmal gründlich auszumisten und deshalb sagen wir euch hier und jetzt, was in diesem Jahr kein Mensch mehr braucht! Shows, in denen irgendein Talent gesucht wird Irgendwann sollte der Bedarf nach peinlich-debilen Sendungen doch gestillt sein! Die meist schrullig unsympathischen Kandidaten kriegen ihre 15 Minuten Ruhm und dürfen dann wieder in der Versenkung verschwinden. Besser, sie da gar nicht erst rauszuholen. Designerdekoration Warum eigentlich kaufen manche Menschen Stühle, bei denen sich immer die Frage stellt „und wie setzt man sich da drauf?“. Oder Essigflaschen, deren Hals sieben Mal in sich gewunden ist? Richtig, weil da ein Designername drauf steht, und man darum damit prahlen kann. Nachrichten aus dem Leben irgendwelcher Promis Miley Cyrus, Paris Hilton, Lady Gaga und wessen erbärmliche Existenz auch sonst den Zeitungen hilft, zu vertuschen, dass richtiger Journalismus ihnen inzwischen völlig fremd ist. Dass das Interesse an diesem Schwachsinn so groß ist, ist aber das wirklich Erbärmliche. Sendungen, die etwas mit Nahrung“zu tun haben Das braucht doch inzwischen wirklich keiner mehr. Egal, ob weltfremde Kochlöffelschwinger, die für das tägliche Essen weiße Trüffel empfehlen, oder gescheiterte Reporter, die den Erbsen beim Eindosen zugucken, übel wird einem bei beidem. Vampir-Romane Seit die Twilight-Reihe Bram Stoker dazu bringt, in seinem Grab zu rotieren, schmeißen immer mehr Verlage belanglose Bücher über Weichei-Blutsauger auf den Markt, nur des Geldes wegen. Dabei gehen die echten Talente unter oder werden gezwungen, ebensolche Retortenliteratur zu 19 schreiben. Blutgruppen Jobs und Berufung Winter Festivals. Im Sommer ist traditionell Festivalzeit. Dann meistens draußen, als Spielball der Witterungen, auf fiesen Wiesen, an deren Rande das Wort „Dixieland“ auch Jazz-Igno-ranten zum geläufigen Begriff wird. Von Summerjam bis Hurricane, von Wacken bis Splash und von Fusion bis Rock am Ring, am See und im Park gibt es so ziemlich alles, was des abenteuerlustigen Musikfreundes Herz höher schlagen lässt – und das ganz ohne Kamm und Seife, von Matratzen ganz zu schweigen. Wer es allerdings gerne etwas gepflegter mag, für den ist der Winter zweifelsfrei und gezwungenermaßen die schönere Zeit. 20 Richie Alexander macht sich warme Gedanken. Denn auch dem Winterspeck will durch rhythmische Be- nischen, karibischen und lateinamerikanischen Beats, ab- wegung zu Livemusik vorgebeugt sein, die Ohren vom gerundet mit Balkangebläse und bayerischer Volksmusik, Klingglöckchenklingelingeling frei gepustet und die von servieren. Für kleine intime Konzerte ist natürlich auch Oma an Weihnachten bereitwillig zur Verfügung gestell- Platz: Im Stadtgarten präsentieren sich bei freiem Eintritt te liebevolle Zuwendung in Form von Barem unters Volk lokale und überregionale Bands. Unter anderem gibt es da der Veranstalter gebracht werden. Und man versinkt vor „Jeannel“, „Lingby“ und „Va Banque“ zu hören, als be- der Bühne nicht im von was auch immer aufgeweich- sonderes Schmankerl steht darüber hinaus der Donnerstag ten Erdreich, weil in den allermeisten Fällen – mal von ganz im Zeichen des Newcomerförderwettbewerbs popUP Snowboard-Festivals abgesehen, wo der Boden dann aber NRW mit den vier Finalisten „Prisca Jones“, „Miaomio“, eh gefroren ist – alles drinnen stattfindet. Gehörst du zu Captain Cosmos“ und „Mode Execute Ready“. Und eben- der Spezies Mensch, für die Musik noch Erlebnis dar- da, im Studio 672 des Stadtgartens, wird der Schwerpunkt stellt? Die sich nicht mit illegal heruntergeladenen und mit den Kölner Bands am Freitag mit Johannes Stankows- schlecht codierten 64-Bit-Versionen von Charthits auf ki und „Wolke“ komplettiert – „Lagerfeuer Deluxe“ nennt Klingeltonbasis zufriedengibt? Die sich daran erfreut, ihre sich der Rahmen. Auch für Freunde von Club Sounds gibt Lieblingsbands in Aktion zu sehen, weil es eben nicht so es was auf die Ohren: das Record-Release-Konzert zum klingt wie auf den bekannten Aufnahmen, und die leben- neuen „Pawel“-Album, dazu gesellt sich John Roberts aus dige Ausstrahlung noch dazukommt? Die auch gerne mal den USA. Weiter jede Menge Partys, nicht nur im Studio neue Gruppen kennenlernt? Die ihre Lieblings-DJs und 672, sondern auch im Subway und im Gloria, wo House-, -Produzenten gerne mal ganz direkt an den Turntables Reggae-, Hiphop- und Dance-Fans voll auf ihre Kosten sehen will? Dann haben wir heiße Tipps für die kalten kommen dürften. Und wem der Sinn nach live gespielter Tage, eine Auswahl der wichtigsten und interessantesten elektronischer Musik steht, dem sei der Besuch der offi- Winter-Festivals! ziellen Meet&Greet-Bar direkt am Westbahnhof ans Herz gelegt. Ganze sechs Tage, nämlich vom 18.01. bis zum 23.01., geht die Cologne Music Week – des Englischen Mächti- Ins nordwestliche Ausland, genauer gesagt in die Nie- ge haben es sicher schon vermutet – in Köln. Zahlreiche derlande, lockt uns das Eurosonic Noorderslag Festival Veranstaltungen, die sich zu einem vielfältigen kulturellen mit jetzt schon weit über 100 bestätigten Namen! In ver- Programm addieren, finden in Galerien, Showrooms und schiedenen Locations in Groningen verteilt spielen vom Einrichtungshäusern in der Innenstadt statt. Mit dabei sind 14.01. bis zum 16.01. viele holländische Bands, aber unter anderem die Groove-Experten „Schlachthofbronx“ noch mehr internationale Gruppen. Viel Bekanntes, aber aus München, die einen unverschämten Mix aus afrika- auch viel zum Kennenlernen. Was im Jahre 1986 als ein 21 >>>>> >>>>> Blutgruppen Spaß-Battle zwischen jeweils zehn belgischen und nie- Noch einmal ein Blick über die Grenze, der die Fans von derländischen Bands begann, hat sich mittlerweile zu Drum & Bass, Electro & Electronica, House, Minimal, einer der wichtigsten Plattformen im europäischen Mu- Techno interessieren dürfte: das Festival Les Transar- siksektor gemausert. Hier gibt es Surf, Punk, Hiphop, dentes im belgischen Lüttich (oder Luik bzw. Liège, wie Reggae, Indie-Rock, Folk und natürlich alle möglichen man vor Ort sagt). Am 23.01. gibt es in den Halles des Mischformen daraus und weit darüber hinaus. Für eine Foires vor allem DJs mit Rang und Namen (Carl Craig relative schmale Mark kann man an einem Wochenende vs. Radio Slave feat. Mad Mike Banks, Crookers, Lau- 180 der besten europäischen musikalischen Acts erleben rent Garnier, Modeselektor feat. Pfadfinderei – um nur – das ist unschlagbar! ein paar zu nennen,) aber auch Live Acts wie Zombie Nation. In drei Bereichen können insgesamt 6000 Leute Mit den Headlinern DJ Geo, Dustin O’Halloran, Klaus bei diesem ersten großen elektronischen Musikevent des Fiehe, Mikkel Metal, Rechenzentrum und The Modernist Jahres durchmachen … geht das Ambientfestival Zivilisation der Liebe an den Start! Vom 21.01. bis zum 23.01. geben sich in der Kölner Welches Festival darf in dieser Aufzählung nicht fehlen? Basilika von St. Aposteln die besten DJs in Sachen Ambi- Genau! Winter World, ein Ableger der berühmt berüch- ent und Acoustic, dazu noch die Live-Acts Krill.Minima, tigten Nature One. Am 06.02. in Koblenz in der Sport- Popnoname und Donna Regina die Klinken, Mikros und halle Oberwerth für alle Freunde von gutem House und Plattennadeln in die Hand. Und auch für optische Eindrü- drückendem Techno. Bad Boy Bill, an sechs Turntables cke wird gesorgt – für VJ und Projektionen zeichnet Band- gleichzeitig, mit den neusten Electro-House-Sounds aus breite E.V. verantwortlich. Chicago. Luke Slater spielt regelmäßig im Berghain, Berlin. Derzeit der wohl bekannteste und populärste Im Berliner WMF Club läuft vom 28.01. bis zum 07.02. Club Europas. Ebenfalls aus der Hauptstadt Dr. Motte: das Club Transmediale Festival. Das mittlerweile elf- progressiver Techno mit Leib und Seele statt Friede, te seiner Art präsentiert sich diesmal unter dem Motto Freude, Eierkuchen. Dazu noch Live-Action von The „OVERLAP – Sound & Other Media“ und wird somit Advent und Einmusik – da lacht nicht nur der Druffi! 22 wieder seinem Namen als einzigartiges Festival für „abenteuerliche Musik und Visual Arts“ gerecht. Out- Ansonsten gilt natürlich nach wie vor: Augen und Oh- Pop, experimentelle Musik, Noise und diverse Kunst- ren offen halten, was in der eigenen Stadt vor sich geht. und Medientechnologien stehen auf dem akustischen Gerade jetzt sind viele ausländische Bands unterwegs, und optischen Speiseplan, wobei jeder Abend einen un- die ihre zu Weihnachten veröffentlichten Alben live terschiedlichen Schwerpunkt haben wird. Es gibt dazu promoten. Die kann man dann jetzt schon kennenlernen Ausstellungen und Tagesprogramme in dem anliegen- und dann bei den großen Sommerfestivals wieder frisch den HBC und dem Haus der Kulturen statt. abfeiern … +++ Festival A wie Angora. Auf Winter Festivals, die draußen stattfinden, ist es ratsam, warme Unterwäsche und Socken zu tragen, ansonsten droht Nierenbeckenentzündung. B wie Benefiz. Für den guten Zweck wird gerne mal der Erlös aus den Tickets gespendet, und der Besucher fühlt sich dann auch als Wohltäter. So konnten schon ein paar Klappspaten für das Brunnenprojekt in der Sahelzone angeschafft werden. C wie Chili con Carne. DAS Muss einer jeden Fressbude. Gerne auch vegetarisch … D wie Dixie-Klo. Für alle Mädchen und für die Jungs, die „groß“ müssen. Für „klein“ e siehe „Z“. E wie Eimer. Wenn es im Sommer aus denen gießt, ist Essig mit Festivalromantik. F wie Feedback. Der Fachausdruck für die Rückkopp- lung, das fiese Pfeifen aus den Lautsprecherboxen, das einem die Stirnhöhle freibläst und das Trommelfell noch Minuten später lahm legt. G wie Gaskocher. Aufgewärmt schmecken die Dosenravioli gleich noch mal so gut! H wie Herpes. Blumenkohl, der manchem schon beim reinen Anblick von e „D“ wächst. I wie Idiot. Der, der neben dir steht und bei deinem Lieblingslied mitsingt. J wie Jugend. Findet man auf Festivals mit den Rolling Stones als Headliner so gut wie gar nicht. ABc O wie Oenologe. Muss man nicht sein, um den Rebsaft aus dem Tetrapack genießen zu können. P wie Promille. Für das leibliche Wohl ist gesorgt – vorausgesetzt, man hat vorher einen Kredit aufgenommen. Q wie Kuh. Die muss in den Stall, wenn sich die Vorstadtgemeinde in den Kopf gesetzt hat, auch mal „was mit Musik“ zu organisieren und beim Bauern nach einem geeigneten Platz gesucht hat. R wie Randale. Wenn e „D“ fehlt, der Hauptact nicht erscheint oder sonst was für Unmut sorgt, werden schnell zum unüberschaubaren Mob mit Aggro-Potenzial. Da wird dann auch schon mal der Veranstalter mit Dreck beworfen oder die Bühne angezündet. S wie Security. Mit Glatze, Goatie, schwarzen Klamotten und Oberarmen wie Tante Edeltrauts Unterschenkeln sorgen sie mit souveräner Ausstrahlung für einen harmonischen Ablauf ohne störende Suffköppe auf der Bühne. T wie Techniker. Die sorgen dafür, dass die Musik auch so klingt, wie sie soll. Stehen meist in einem Zelt, das die Sicht versperrt. U wie unverschämt. Billiger wird’s nicht mehr. V wie vergessen. Das, was man mit den neu ge- schlossenen Freundschaften nach Verbrüderungsorgien tunlichst tut. W K wie Klaustrophobie. Da die meisten Festivals drau- wie Wutausbruch. Wenn man 20 Minuten lang für völlig überteuertes Bier angestanden hat und einem das kühle Nass kurz vorm Verzehr in den Dreck fällt. L wie X-mas. Schreibt man auch in Deutschland vor die Wörter „Festival“ oder „Tournee“, um dem Ganzen einen heimeligen Anstrich zu geben. ßen stattfinden, kann man frei durchatmen, vorausgesetzt, man ist fern von e „L“ und e „D“. wie Lulatsch. Die, die genau vor dir stehen und die Sicht auf die Bühne versperren. M wie Musik. Der Hauptgrund, ein Festival zu besuchen. N wie Natur. Ganz im Einklang mit den Biotopen entsorgt man seinen Müll darin. X Y wie Yps mit Gimmick. Das „Überlebenszelt“ aus dem Heft eignet sich nicht zum Campen! Habe es selber ausprobiert ... Z wie Zaungäste. Wer keinen Eintritt bezahlen will, haut sich mit seinem bierdosengefüllten Rucksack vor die Absperrung und genießt die Stimmung von außen. Nur bei kleinen Festivals sinnvoll. 23 Das ultimative Pflaster Leib und Seele Was kommt denn da? Alle Silvesterknaller verschossen, den Neujahrskater vor die Tür gejagt und den einen oder anderen guten Vorsatz umgehend wieder gebrochen. Das alte Jahr ist ad acta gelegt und 2010 schon in vollen Zügen. Es liegen taufrische und ereignisreiche Monate vor uns. Irgendwie herrscht Aufbruchstimmung. Immerhin befinden wir uns am Beginn einer neuen Dekade. Und was diese uns in ihrem ersten Jahr so bescheren wird, steht in den Sternen, oder? Wir haben unsere Glaskugel befragt, 2010 mal auf den Milchzahn gefühlt und können einige Prognosen wagen ... 24 Daniela Wolff schaut voraus. Januar Durchbruch: Barack Obama hat es geschafft. Ein Jahr nach seiner Vereidigung zum 44. US-Präsidenten bekommt er sie an einen Tisch: Osten und Westen treffen sich zum gemeinsamen Neujahrs-Teetrinken im Weißen Haus. Unter dem Motto „A little less conversation, a litt- Hilfe zur Selbstimpfung. Als zusätzliche Präventions- le more action, please!“ geht’s auf gen Mitte. maßnahme hat das Ministerium daher beschlossen, ne- Reaktionen: Den fundamental oppositionellen Repub- ben Kamelle dieses Jahr auch Virenschutzjeckchen und likanern verschlägt es die Sprache. Die meuternden De- Injektionssets von den Wagen werfen zu lassen. mokraten verlassen die Bounty und scharen sich lieber Promi-News. Oliver Pocher und Sandy Meyer-und-so- wieder geschlossen hinter ihren Wahlmessias. Arnold weiter sind Eltern geworden. Es ist ein kleiner Junge Schwarzenegger, seines Zeichens Gouverneur von Ka- und er heißt Sat-Heinz. Die Schweinegrippe seines Va- lifornien, gibt sich geschlagen und stammelt kleinlaut ters hat der Kleine unbeschadet überstanden. Pochers etwas von „Hasta la vista, baby!“ Pressesprecher dementiert die diesbezügliche BILD-Be- Fazit: Auch wenn weiterhin eine Menge (Muskel-)Berge richterstattung. Die rosige Hautfarbe des Kleinen habe die (Klar-)Sicht versperren, so stehen doch inzwischen rein gar nichts mit dem H1N1-Virus zu tun. weniger Ochsen davor. Am Horizont schwebt ein leises Fazit: Trotz aller Panikmache vor einer erneuten Grip- „Yes we can!“ pewelle: „Jebützt“ wird nicht nur in Köln wie eh und je. Liebe ist eben doch die süßeste Medizin ... Februar: Helau und Alaaf: Es karnevalt sehr. Nordrhein-West- März falen ist mal wieder jeck. Und diesem Adjektiv macht Schneechaos: Zum Frühlingsanfang am 1. März ver- auch der Kostümtrend in dieser Saison alle Ehre: Michael sinkt Deutschland im Schnee. Nach überaus lauen Mo- Jackson-Outfits wohin das Auge reicht. Das freut auch naten zeigt sich der Winter nun doch noch – und zwar den Gesundheitsminister, da das obligatorische Mund- von seiner besten Seite. Täglicher Neuschnee lässt nicht schutz-Accessoire zudem einer erneuten Schweinegrip- nur Kinderträume wahr werden. Auch die Schlitten- und pewelle vorbeugt. Schlittschuh-Industrie verzeichnet Traumumsätze und 25 >>>>> Pflaster schafft neue Arbeitsplätze für Opelaner, Karstädter und andere Krisengebeutelte. Altkanzler Kohl wird 80. An seinem runden Geburtstag am 3. März zieht es Helmut Kohl auf die Piste. Mittags gab’s einen schmackhaften Saumagen auf der Hütt’n in St. Moritz. Abends benennt die Stadt spontan einen ihrer Schlepplifte nach dem deutschen Altkanzler, als dieser nach einem Ausfall wegen Überlastung wieder in Betrieb genommen wird. Fazit: Auch wenn’s mal richtig dick kommt: Es geht immer wieder bergauf, ob per Sessellift oder Konjunkturkurve! sieht, sollte umgehend die Legebatterie verlassen und April lieber mal in den Cholesterinspiegel schauen. 26 Ostern on Eis. Das erste Aprilwochenende steht auch 2010 ganz im Zeichen der Eiersuche. Aber es ist Vor- Mai sicht geboten. Wegen andauerndem Schneefall führte Sportwelt: Alles neu macht der Mai – fußballtechnisch die Suche schon unzählige Menschen aufs Glatteis. gesehen eine wahre Aussage. Die Rückrunden sind ge- Washington: In den Staaten rollen sich der Präsident laufen, die roten und gelben Karten neu gemischt. Für und seine kleinen Gäste dieses Jahr mit vereinten Kräf- Bielefelds Regionalmannschaft zahlt sich das Ackern ten die Ostereier selbst, um sie anschließend über die auf der Alm endlich aus: Die Saison endet mit dem Auf- extra angetaute Eisfläche vor dem weißen Haus schlit- stieg der Arminia in den Olymp der Ersten Bundesliga. tern zu lassen. Obama-Kritiker sprechen von einem dro- Preußen Münster schafft es immerhin in die Dritt-Erste henden Einbruch der Traditionen. Bundesliga. Berlin: Angela Merkel und Guido Westerwelle treiben es Gossip: Bei der gemeinsamen Feier der lokalen Fuß- im Schnee. Sie wurden dabei gesichtet, wie sie in trau- ballvereine kam es laut anonymer Quellen zu mehreren ter Sisyphoseinheit ein gewaltiges Ei den Berliner Bär Zwischenfällen. Preußens Maskottchen Fiffi habe an hinaufrollten. Anlass war das für den gleichen Abend dem Abend etwas zu tief ins Glas gepickt und so einige angesetzte Osterkochduell bei Herrn Westerwelle. Ge- Federn auf der Tanzfläche gelassen. Arminias Lohmann ladene Gäste sind Zahnlos-Silvio Berlusconi, Teatime- trank den ganzen Abend Horn-Cola und schwärmte aus- Gordon Brown und Tête-à-tête-Nicolas Sarkozy. Dessen gelassen von seiner neuen Freundin, der Milka-Muhse Très-chic-Gattin Carla Bruni sorgt für das musikalische Lila. ’ei-light des Abends. Fazit: Für alle, die es immer noch nicht begriffen haben: Fazit: Wer jetzt vor lauter Eiern das Huhn nicht mehr Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten! Juni Erneuter Virenalarm. Das Fußballfieber grassiert und eine Schutzimpfung gibt es nicht. Am 11. Juni ist es endlich so weit: Lasset die Fußball-WM beginnen! Bundestrainer Joachim Löw und NationalmannschaftsManager Oliver Bierhoff bricht der Schweiß aus, und das nicht nur wegen den unerwartet heißen Temperaturen im südafrikanischen Winter. Jacko immer noch tot. Zum ersten Todestag von Michael Jackson veröffentlicht seine Plattenfirma Sony das 13. Posthum-Album des King of Pop, erneut mit ungehörtem Material. Es werden immer mehr Zweifel August am tatsächlichen Ableben des Superstars laut. Vor allem Truppenabzug. Im Mutter-Theresa-Jahr, genau am Elvis Presley, der im Januar seinen 75. Geburtstag feier- 100. Geburtstag der Ordensschwester und Friedensno- te, äußert sich skeptisch. belpreisträgerin am 27. August, ziehen sich die interna- Fazit: Der König ist tot, es lebe der König! (Und der tionalen Truppen vollständig aus dem Irak zurück. Die Kaiser auch!) Weltpolitik überlässt den vermeintlichen Schurkenstaat nach Jahren doch einfach wieder sich selbst und geht Juli stattdessen in die Kulturhauptstadt Essen. 54, 72, 90, 2010!!! Deutschland ist Fußballweltmeis- Kulturhauptstadt 2010. Im Ruhrpott wird gezecht und ter. Nachdem Brasilien überraschend in der Vorrunde gezollt wie lange nicht. Sowohl über- als auch unterir- ausgescheidet und Italien im Viertelfinale durchs Nu- disch gibt sich die Prominenz die Kohle in die Hand. delsieb rutscht, schafft es unsere Nationalelf. Mit einem Die Kassen des Ruhrgebiets klingeln und man überlegt 3:2 besiegte das Löw-en Team den Gastgeber Südafrika nun, einen Teil von Holland zu kaufen, um näher am knapp aber deutlich. Argentinien isst Leberwurst und Meer zu liegen und damit für den Tourismus noch at- sagt die Teilnahme als Gastland auf der Frankfurter traktiver zu werden. Buchmesse im Oktober ab. Fazit: Größenwahn ist auch eine Frage der Ausdauer. Fazit: Es gibt nur ein’n Rudi Völler!!! Und jetzt alle! Aber warum weiter nach den Sternen greifen, wenn man (Weil’s sich so schön grölt! Sorry, Herr Löw). sich auch einfacher aus der Affäre ziehen kann? 27 >>>>> Pflaster September Bahnhofsmission vollendet. Es war doch kein Witz: Der Umbau des Hauptbahnhofs Münster ist vollbracht. Zur Einweihungsfeier reist ein besonderer Überra- 28 schungsgast im ICE an. Die vor eineinhalb Jahren verschwundene Schwanendame Petra! Oktober Petras Exil in Bielefeld. Auf der spontan einberufenen United Germany: Nachdem wir 2009 das Mauerfallju- Pressekonferenz erklärt Münsters schöner Schwan, dass biläum gefeiert haben, zelebriert das vereinte Deutsch- sie sich einfach mal erholen wollte von all dem Rummel land dieses Jahr seinen 20. Geburtstag. Wieder spielt um ihr Gefieder. Daher sei sie ohne lang zu schnattern U2 unterm Brandenburger Tor. Spektakulär sind Bonos spontan auf Reisen gegangen. Und welches Ziel eignete Stargäste auf der Bühne: die Drei Engel für Charlies sich da besser als die Stadt, die es nicht gibt? Checkpoint. Liebe ohne Grenzen. Und sie kommt nicht alleine, Another Brick for the Wall. Zur selben Zeit treffen unsere Petra. Begleitet wird sie von einem kuriosen, sich Ossis und Wessis zur gemeinsamen Zeremonie an ganz in Pink gewandeten Herrn, der es vorzieht, auf nur der ehemaligen Grenzlinie. Mit vereinten Kräften be- einem Bein zu stehen. Es war Liebe auf den ersten Pick, ginnen sie die Mauer wieder hochzuziehen. „Wenn alle als die beiden sich auf dem diesjährigen Carnival der weiterhin von West- und Ostdeutschen sprechen“, steht Kulturen in Bielefeld trafen. Schweigsam wie eh und je auf einem gigantischen Banner, „warum dann räumliche verweigert Petras Ex-Boot der Presse jeglichen Kom- Einheit heucheln?“ mentar. Fazit: Warum lassen wir nicht einfach alle mal die Fazit: Was lange gärt, wird endlich gut und darauf sto- ewigen Bananenwitze. Es gibt doch auch andere Süd- ßen wir an! früchte ... Dezember märkte boomen. Die Glühweinaktien steigen wieder, die Alkoholfreie Umweltzone. In Münster herrscht ab dem Arbeitslosigkeit singt und Herr Brüderle bekommt dabei 11.11. um 11 Uhr 11 Alkoholverbot auf den Straßen der ganz rote Ministerwangen. Allüberall hört man David Innenstadt. Die Stadtverwaltung hielt dies für einen pas- Hasselhoffs neue Version des Wham-Klassikers „Last senden Konterschlag nach all den Jahrzehnten Ausnah- Christmas“. Der Beginn eines wunderbaren Comebacks mezustand und Rathausmeuterei. Aber niemand lacht. oder vorübergehender Adventsdusel? Stattdessen tobt in Coerde der Bär. Da darf man nämlich Benefizkonzert. Am 21. Dezember zur totalen Mond- weitersaufen und das sogar ganz ohne Umweltplakette. finsternis gibt der Knight Rider und Buchtwatschler zu- Bielefeld ohnmächtig. Das Bielefelder Rathaus konn- sammen mit Ace of Base ein Benefizkonzert für notlei- te dem Sturm hingegen nicht standhalten. Schunkeln- dende Neunzigerjahresternchen. Erwartet werden auch de Seidenstickerhemden liegen sich in den Armen, von Mr. Vain, Captain Jack und Cotton Eye Joe. Amtswegen rieselt es Konfetti und die Straßenbahn ent- Fazit: Gegen Ende des Monats ist das Jahr mal wieder gleist. vorbei. Wir blicken zurück auf all die Schlaumeier, die Fazit: Eigentlich keins, denn der Rest des Monats schon zu Anfang desselben meinten, die Schatten großer zeigt sich in der diesjährigen Trendfarbe Grau – Ereignisse erspähen zu können. In diesem Sinne: Ein quelle surprise! gutes neues Jahr voller Überraschungen! +++ 2299 Wirtschaftswonderland. Deutschlands Weihnachts- November Blutgruppen Jobs und Berufung E r beißt mich, er beißt mich nicht, er beißt mich … Nach langem Suchen hat es tatsächlich geklappt: Eine Kontaktperson hat mir versichert, sie könne mir ein Interview mit einem echten Vampir vermitteln! Ich bin nervös. Ich weiß nicht, ob ich einem schlechten Scherz aufsitze oder Angst um mein Leben haben muss, aber zu spät, da sitzt er schon. Im Halbdunkel, etwas blass und hager, schwarz gekleidet, seine Augen sehen leicht entzündet aus. Er reicht mir die Hand, sie ist seltsam kühl. 30 Silke Eckert verbeißt sich. Ich könnte Ihnen jederzeit das Gegenteil beweisen! Wollen Sie das? Sie haben ja doch nur diesen Pattinson im Kopf! Willkommen! Direkt vorweg: Nennen Sie mich, wie Sie Erzählen Sie! Ein Vampir war er doch? wollen, meinen richtigen Namen werden Sie hier nicht Wenn Sie das glauben. erfahren. Ich gebe Ihnen ausnahmsweise dieses Interview, doch das heißt nicht, dass ich gleich meinen gan- Also wenn Sie mir hier so gar nichts sagen wollen, zen Clan verrate! muss ich doch davon ausgehen, dass Sie bluffen! Ein erfolgloser Schauspieler, der hier ein bisschen Okay!? Darf ich Sie Edward nennen? den Vampir gibt, was? [Er verzieht das Gesicht, sodass ich kurz ein paar spit- [„Dracula“ beugt sich zu mir herüber und grinst, sei- ze Eckzähne sehe.] Sehe ich vielleicht aus wie dieser ne Zähne sind meinem Hals gefährlich nah, sein Atem Robert Pattinson? Mit so einem milchzähnigen Teenie- riecht muffig.] Ein Schauspieler, ja? Ich könnte Ihnen Vampir möchte ich bitte nicht verglichen werden! Wir jederzeit das Gegenteil beweisen! Wollen Sie das? haben auch unseren Stolz! Vegetarier – also bitte, das kann sich ja nur eine Frau ausgedacht haben! Nein, nein, in Ordnung, ich glaub Ihnen! [Er lehnt sich wieder zurück. Gott sei Dank.] Machen Äh ja, dann vielleicht Dracula? Sie sich nichts daraus, die meisten Menschen erkennen Einfallslos. Aber schon besser. Der gute alte „Sohn des einen Vampir nicht, wenn sie einem begegnen. Sie ha- Drachen“ ... Schon seltsam, dass ihr Menschen seit über ben ihre festen Bilder im Kopf, glauben, wir würden 600 Jahren nicht von ihm loskommt. immer seltsame Kleidung tragen und sofort über alles Lebende herfallen, als ob wir überhaupt keine Selbst- Nun, er ist eine Art Ur-Vampir, oder? kontrolle hätten! Ach ja? Dracula als der Adam der Vampire und Bram Stroker als Gott, was? Vlad Tepes, den Sie Dracula nen- Teilweise werden Sie sogar von äußeren Kräften nen, war erst mal nur ein ganz normaler Fürst aus der begrenzt. Es heißt, Vampire könnten kein Haus Walachei, der eine Menge Türken umgebracht, genauer betreten, ohne zum Eintreten aufgefordert zu gesagt: gepfählt hat. Zugegebenermaßen eine etwas be- werden. unruhigende Art jemanden loszuwerden. Was den Rest Ganz recht. Wir haben vielleicht nicht den besten Ruf, der Geschichte angeht ... weil wir Menschen, nun ja, töten bzw. – so muss man 31 >>>>> Blutgruppen das auch mal sehen – ihnen zu ewigem Leben verhelfen. Dennoch sind wir nicht unhöflich. Meistens sind wir sogar ausgesprochen charmant. Die meisten Menschen lassen uns schließlich früher oder später herein ... Ich habe auch noch anderes zu tun als Ihnen zu erzählen wie sie mich vernichten können. Es stimmt also, dass Vampire Verführungskünstler sind? [Er lacht und sieht plötzlich eigentlich ganz nett aus.] Sie haben ja doch nur diesen Pattinson im Kopf! Wir haben natürlich so unsere Methoden, allerdings bleiben wir eigentlich ganz gern unter uns. Außer Sie haben Hunger ... Man schreibt euch Denken Sie da an jemand bestimmtes? Vampiren auch ein Menge erstaunlicher Fähig- Das gilt eigentlich für alle. Entweder müssen wir be- keiten zu, angeblich könnt ihr Wände hoch laufen sonders gutaussehend und sexy sein und werden von oder sogar fliegen, aber so ganz einig scheint man Brad Pitt oder jetzt eben diesem Pattinson gespielt oder sich da nicht zu sein. wir sollen besonders schaurig sein und es wird Klaus Das würden Sie wohl auch gern können, was? Von ge- Kinski gecastet. Fällt den Autoren nichts mehr ein kom- wissen menschlichen Begrenzungen sind wir natürlich men plötzlich noch Wehrwölfe dazu oder irgendwelche befreit, andererseits haben wir dafür, wie Sie schon sag- wahnwitzigen Organisationsstrukturen und Klassen- ten, mit anderen Hindernissen zu kämpfen. Und was die kämpfe wie in „Blade“. uneindeutigen Beschreibungen angeht: Zum einen sind wir auch nicht alle gleich, nur weil ihr Menschen einen Nun ja, es sind halt Filme. Einstein unter euch hattet, seid ihr nicht alle Mathema- Und auch nicht immer die schlechtesten. tiker, richtig? Sicher, aber trotzdem glaubt ihr Menschen anscheinend dadurch alles über uns zu wissen. Ihr habt es ja gesehen, Wem sagen Sie das! nicht wahr? 32 Zum anderen mag mit dem ein oder anderen selbsternannten Vampirforscher auch die Fantasie durchge- Ja, es sind nur Filme, aber: Woher sollen wir gangen sein. Von den überkreativen Filmemachern mal denn bitte sonst etwas über euch erfahren, wenn ganz zu schweigen! nicht aus Büchern und Filmen? Sie mögen mir ja Mythos Va mpir Ursprung Vampirgeschichten finden sich vor allem im südosteuropäischen Volksglauben, wobei Vampire in alten Aufzeichnungen sehr unterschiedlich beschrieben werden. Der Glaube an Vampire existiert vermutlich schon seit der Steinzeit. Unser heutiges Bild hat vor allem Bram Strokers „Dracula“ geprägt. Eigenschaften Vampire sind „Untote“ und ernähren sich typischerweise von Blut. Sie haben spitze Eckzähne und beißen vor allem Menschen. Häufig können sie auch fliegen. Bescheuerte Idee … Abwehr Angeblich vertragen Vampire kein Sonnenlicht. Außerdem sollen Knoblauch, Kreuze, Weihwasser und allerlei anderes sie fernhalten. Töten kann man sie, indem man ihr Herz mit einem Pflock durchbohrt. auch in diesem Interview nicht besonders Haben Sie tatsächlich Angst vor Sonnenlicht, viel verraten! Kreuzen und Knoblauch? Ehrlich gesagt interessieren wir Vampire uns nicht halb Wir sind keine Sonnenanbeter, essen keinen Döner und so sehr für Menschen wie ihr euch für uns interessiert. in die Kirche gehen wir auch nicht. Würdet ihr zu viel über uns wissen, würdet ihr doch nur anfangen uns in Zoos zu stecken oder in Talkshows zu Aber sind diese Dinge für Sie wirklich zerren, uns eure seltsamen Vorstellungen von Moral auf- gefährlich? zudrücken und einen Krieg gegen uns anfangen, wenn Das müssen Sie schon selbst herausfinden. Und jetzt wir keine Lust haben so zu werden wie ihr. Danke, dar- entschuldigen Sie mich bitte, ich habe auch noch ande- auf können wir verzichten! Dann schmachtet lieber Ed- res zu tun, als Ihnen zu erzählen, wie sie mich vernich- ward Cullen an oder meinetwegen auch Buffys Spike ten können! oder fürchtet euch vor Dracula, aber lasst uns damit in Ruhe! [Während der letzten Sätze ist „Dracula“ lauter Er murmelt etwas vor sich hin, „Bescheuerte Idee, so geworden und seine Gestik hektischer, jetzt sackt er ein ein Interview“, meine ich zu verstehen. Dann steht er bisschen in sich zusammen.] auf, dreht sich abrupt um und ist plötzlich verschwun- Okay, okay. che Störgeräusche auf. Seltsame Schwingungen, denke Darf ich Ihnen noch ein letzte Frage stellen? ich, sehr seltsame Schwingungen, vielleicht ist das alles Meinetwegen. Machen Sie doch sowieso. doch kein Witz. Mich fröstelt. +++ 33 den. Beim Anhören der Aufnahme fallen mir unerklärli- Kunstblut Musik, Literatur, Lifestyle. Denkt nicht immer nur an euch, der kleine Spatz da draußen hat auch schon Gänsehaut! Also helft ihm mit einem Häuschen aus, das er dank Signalfarbe in dem ganzen Einheits-Grau-Braun gar nicht übersehen kann! Der Spatz sagt Danke und euer Karma auch. Ca. 64 Euro, gesehen bei design-3000.de Eine wahre Dame fällt nicht nur Die Zähmung des Feuers hat die gern in Ohnmacht, sie leidet Menschheit vor langer, langer Zeit natürlich auch stets unter Zugluft. einen großen Schritt nach vorn Außerdem möchte sie sich ganz gebracht. Dass Feuer ein paar ladylike mit hübschen Accessoires Tausend Jahre später mal so schmücken. Was liegt da näher, als elegant daher kommen würde, ein schmuckes Halstuch anzulegen? hätte sich damals wohl kaum einer Zugluft adé, gut aussehen olé! Na- träumen lassen. 2010 heißt es: türlich auch für weniger zartbesai- Stilbewusstsein statt Feuersteine! tete Wesen geeignet. Ca. 90 Euro, Ca. 25 Euro, gesehen bei cigarre24.de gesehen bei dawanda.com/meko Das Schonste in Rot 34 Mit dem neuen Jahr sollte ja eigentlich alles anders werden: Gesünder, besser, organisierter, was nehmen wir uns nicht alles vor. Was daraus wird? Nun ja, ihr wisst es selbst ... Was leider, Anstrengungen hin oder her, erst mal schlecht bleibt, ist das Wetter. Zumindest in Deutschland bleibt es zu kalt, zu nass und zu dunkel. Da machste nix! Außer: mit allem eindecken, was wärmt. Und weil das Auge ja bekanntlich mit-, äh, fühlt, kommt alles in kuscheligem Rot daher! Winter, du kannst einpacken, wir sind gerüstet! Die genetische Übereinstimmung Mit der Wärme ist es wie mit der Für Winterrotkäppchen: So warm von Schweinen und Menschen soll Schönheit: am besten sie kommt von wie rot ist diese ganz besondere ja angeblich wahnsinnig groß sein. innen! Nachhelfen kann man dem Mütze. Wenn du nicht alle zwanzig Das klingt zwar irgendwie komisch, mit einem leckeren heißen Punsch. Meter denken möchtest, dass du in was beide aber auf jeden Fall Und damit ihr trotzdem einen einen Spiegel schaust, dann kehr lieben, ist wohliges Infrarotlicht. kühlen Kopf bewahrt, kommt diese dem schwedischen Kleidermoloch Der Trick: Die Wärme wird durch Waldbeeren-Variante ganz ohne den Rücken und mach Platz auf das spezielle Licht unter der Haut Alkohol aus. Da darf ’s ruhig einer deiner Rübe! erzeugt und brennt daher nicht. mehr sein! Mode aus Pelzen, Leder und Stoff Hmmm, grunz! Ca. 9 Euro, 0251 652200 und 662153 Ca. 19 Euro, gesehen bei drinks-company.com MS, Warendorfer Straße gesehen bei gimahot.de Mo – Fr, 9 – 13 Uhr und nach Vereinbarung Hand auf ’s Herz – und schon wird’s Schlimm genug, dass Schule, Uni Mut zur Farbe, Männer! warm! Beziehungsweise: Hand und Arbeit einen auch beim unge- Gebt’s doch zu: Eigentlich fallt in die Tasche – und schon wird’s mütlichsten Wetter vor die Tür zwin- ihr sowieso am liebsten auf und warm. Zumindest wenn du diesen gen. Gut, wenn man dann wenigs- manchmal ist euch selber gar nicht kuscheligen Taschenwärmer mit tens einen heißen Kaffee dabei hat. soo warm, wenn ihr eurer Angebete- Filzhülle darin versteckt hältst. Mit so einer schicken Thermoskan- ten großzügig eure Jacke überlasst. Und vielleicht wärmen ja auch die ne werdet ihr in der Vorlesung nicht Gebt euch einen Ruck und gönnt Gedanken an den Liebsten oder die nur für den Inhalt beneidet! euch auch selber ein bisschen Liebste dein Herz ... Ca. 25 Euro, Geborgenheit! Ca. 10 Euro, gesehen bei dawanda.com/La Tati Ca. 80 Euro, gesehen bei dawanda.com/meko 35 gesehen bei yatego.com Der Doktor Foto: Kaai Meier-de Kock profiled Helfen ohne Grenzen. 2010 ist kein Jahr wie jedes andere. Denn: Es ist wieder Fußball-WM! Und zwar in Südafrika – und damit zum ersten Mal überhaupt auf dem afrikanischen Kontinent. Während es für viele Fußballfans wohl der erste Kontakt mit Afrika sein wird, waren andere schon da. Allerdings nicht, um großen Sport zu sehen, sondern um zu helfen. Die zahlreichen Mitarbeiter der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ gehen dahin, wo die Not am größten ist. 36 Silke Eckert forscht . Foto: Nico Heijenberg Foto: Ärzte ohne Grenzen „Ich wollte einfach was tun bei Menschen, die es nicht Ärzte wird außerdem in die Vorsorge investiert. Zusätz- so gut getroffen haben, wie wir in Europa. Vielleicht ein lich ist es in Krisengebieten häufig notwendig, zunächst Stück des Glücks abgeben“, sagte die Hebamme Jeanne eine Infrastruktur wiederherzustellen, etwa für die Ver- Maddy, die für sechs Monate in Sierra Leone gearbei- sorgung mit Trinkwasser zu sorgen, um die medizinische tet hat, dem Berliner Kurier. Für die Wuppertaler Ärztin Arbeit überhaupt möglich zu machen. Daher arbeiten bei Gudrun Jellinghaus war es eine Mischung aus Abenteu- „Ärzte ohne Grenzen“ nicht nur Mediziner, sondern z. B. erlust, Neugier und Helfenwollen, die sie im Jahr 2000 auch Ingenieure, Logistiker oder KFZ-Experten. zu „Ärzte ohne Grenzen“ trieb, berichtet das Magazin Die Einsätze sind dabei nie ohne Risiko. Neben Ge- von BDC Travel. fahren durch Krankheiten kann es vorkommen, dass Mit einer „Klinik unter Palmen“ hat der freiwillige Dienst Mitarbeiter aus politischen Gründen angegriffen oder entführt werden. Deshalb müssen bei der humanitären Hilfsorganisation, trotz exotischer Einsatzorte, nichts zu tun. Die internationale, 1971 als „Médecins sans frontières“ von französischen Ärzten gegründete Organisation, die sich ausschließlich durch Spenden finanziert, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dort zu helfen, wo es am nötigsten ist: In Ge- Mittlerweile sind jährlich rund 3.000 Menschen für „Ärzte ohne Grenzen“ unterwegs. Bewerber neben mindestens zweijähriger Berufserfahrung auch unbedingt Erfahrungen mit sogenannten Entwicklungsländern mitbringen. Ein Praktikum kann man bei „Ärzte ohne Grenzen“ nicht machen, die Organisation möchte nur Verantwortung für Menschen übernehmen, die wirklich dringend gebraucht werden, bieten, die durch Naturkatastrophen oder Kriege zerstört sind, wo grundlegende Strukturen schließlich geht es nicht um Arbeiten, wo andere Urlaub wie die Versorgung mit sauberem Trinkwasser fehlen, machen. wo die politische Situation instabil ist. Kurz: Wo Krise viel mehr bedeutet als ein paar fallende Aktienkurse. Das heißt nicht, dass Länder, in denen die freiwilligen Helfer tätig sind, generell nicht bereist werden dürften. In der Regel sind dies Länder der sogenannten Dritten So sind auch in Südafrika immer wieder Mitarbeiter der Welt, in denen vor allem medizinische Hilfe geleistet Hilfsorganisation im Einsatz, ein Besuch der WM ist wird. Kranke werden behandelt, durch Impfungen, Auf- trotzdem für jedermann ohne Risiko möglich. Die Prob- klärungsarbeit oder Weiterbildung der einheimischen leme des Landes, vor allem HIV/AIDS und politisch mo- 37 >>>>> Foto: Anne Yzebe Foto: Veronique Terrasse Der Doktor tivierte Gewalt, betreffen in erster Linie, wie so oft, die gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen dafür einge- Ärmsten der Armen, die in den mitunter riesigen Town- setzt haben, dass auch in Südafrika günstigere Medika- ships wohnen. Dies sind Wohngegenden, die während mente, sogenannte Generika, angeboten werden dürfen, der Apartheid für Schwarze eingerichtet wurden und was von AIDS-Aktivisten als großer Sieg gefeiert wird. meist nur entfernt an Städte erinnern. Wellblechhütten, Aber natürlich soll nicht nur behandelt, sondern vor al- unbefestigte Straßen und eine mangelhafte Strom- und lem aufgeklärt werden, um das Virus auf lange Sicht in seine Schranken zu weisen. Auch Wasserversorgung prägen das Bild. Auch wenn sich die Lage seit dem Ende der Rassentrennung langsam bessert, ist immer wieder humanitäre Hilfe notwendig. Ein Hauptproblem ist die Immunschwächekrankheit AIDS, Südafrika hat mit rund 21 % noch immer eine der höchsten Raten an HIV-Infizierten zu verzeichnen. Wer das Land bereist, muss nicht Hier steht die Arbeit mit den Patienten im Vordergrund und nicht die Bürokratie. fürchten, sich zu infizieren, für die Menschen in den Townships stellt die Krankheit jedoch dafür sind immer wieder Freiwillige im Einsatz, die der Bevölkerung Übertragungswege und Schutzmaßnahmen erläutern mögliche und außerdem gegen die Stigmatisierung von Infizierten kämpfen. Wie sehr das Virus zum Alltag in Südafrika gehört, wird auch in den Medien deutlich: In der dortigen Ausgabe der Sesamstraße gibt es seit 2002 das HIV-positive Muppet Kami, dass schon die Kleinsten über die Krankheit aufklärt. 38 eine alltägliche Bedrohung dar. Zumal wenn wirksame Medikamente, die den Ausbruch der Krankheit nach ei- Natürlich sind die „Ärzte ohne Grenzen“ nicht nur in ner Infektion verhindern können, schlicht nicht bezahl- Afrika im Einsatz. Unter den mehr als 60 Ländern, in bar sind. Dies hat auch die Freiwilligen von „Ärzte ohne denen die Helfer aktiv sind, finden sich auch sehr viele Grenzen“ zur Verzweiflung getrieben, weshalb sie sich asiatische Staaten sowie einige amerikanische und euro- Foto: Jean-Pierre Amigo „Ärzte ohne Grenzen“ (international: „Médecins sans frontières“) · · · · · · · · · · päische. Mittlerweile sind jährlich rund 2.000 Menschen für „Ärzte ohne Grenzen“ unterwegs. Ein Einsatz in einem Krisengebiet dauert etwa sechs bis zwölf Monate, wer möchte, kann aber immer wieder in neuen Projekten mitarbeiten. Wer sich hier bewirbt, hat anderes im Sinn als Reichtum und Chefarzt-Karriere: Mit „chaotischen Arbeitszeiten, einem miserablen Freizeitangebot und einer unangemessenen Bezahlung“ warb die Organisation in einer Kampagne selbstironisch um Mitarbeiter. Etwa 850 Euro Aufwandsentschädigung erhält ein Freiwilliger pro Monat im ersten Jahr, dazu Reisekosten, Versicherung, Unterkunft und Verpflegung. Nicht gerade viel, insbesondere wenn man das Risiko der Einsätze bedenkt. Und dennoch: „Hier steht die Arbeit mit den Patienten Gegründet: 1971 von französischen Medizinern Gründung des deutschen Ablegers: 1993 Internationaler Hauptsitz: Genf Einsatz: weltweit Fokus: medizinische Hilfe, Aufklärung Häufig behandelte Krankheiten: Cholera, Hirnhautentzündung, HIV/AIDS, Kala Azar, Lungenentzündung, Malaria, Mangelernährung, Masern, Schlafkrankheit, Tuberkulose Finanzierung: mehr als 80 % Privatspenden, der Rest sind institutionelle Spenden (z. B. Zuwendung vom Staat) Mitglieder: ca. 6.660 (einschließlich nationale Mitarbeiter) Festangestellte in der Verwaltung: etwa 1.500 weltweit Auszeichnungen: Friedensnobelpreis 1999 im Vordergrund und nicht die Bürokratie“, gibt der Chirurg Hans-Joachim Jessen als einen Grund für seine Mitarbeit auf der Website der Organisation an. Auch die Möglichkeit, mit teilweise einfachsten Mitteln schon viel bewirken zu können, wird immer wieder positiv hervorgehoben. Eigentlich also gar nicht so viel anders als beim Fußball: Situation analysieren, erkennen, wo man 39 Foto: Clio Van Cauter gebraucht wird – und handeln! +++ 12345678901234567890 Hatschi! Angeberwissen Niesen ist eine hochkomplexe Angelegenheit, die in drei Phasen abläuft. weitererzählt. Erst wird Luft eingeatmet. Dann wird der Atem kurz angehalten und in der mungsmuskeln des Bauches und der „Fräulein Smillas Gespür für … Brust urplötzlich zusammen. Die aus ... Schnee“ ist ein toller Roman. der Nase ausgestoßene Luft erreicht Smilla Jaspersen ist die Tochter beim Menschen eine Geschwindigkeit einer Inuit und müsste deshalb von 100 Wörter für Schnee kennen. Dass dritten Phase ziehen sich die Ausat- 160 km/h. es sich hierbei um einen modernen Mythos handelt, wissen nur wenige Brrr… kalt! Menschen. Eigentlich kennen die Eskimos nur vier Lexeme: „Schnee 2001 wurde am Funtensee in Bayern am Boden“, „fallender Schnee“, eine Temperatur von „driftender Schnee“ und „Schnee- -45,8 °C gemessen. Da es sich hierbei um die wehe“. Die Medien machten daraus niedrigste je gemessene Temperatur dann 100 Wörter. +++ in Deutschland handelt, kann das Fleckchen als Kältepol bezeichnet Kiss me quick! werden. Was gibt es nicht alles für Erkältungsirrtümer! Mit dem angenehmsten Holiday on Ice räumen wir nun auf: „Küssen sollte bei Erkältung tabu sein!“ So was von Die Tragfähigkeit von Eis lässt sich falsch! Die Ansteckungsgefahr ist mit der „Goldenen Formel“ berech- sehr gering. Außerdem gelangen die nen. Wie die lautet, ist ziemlich egal. Viren durch das Geknutsche in den Um einen Menschen zu tragen, muss Magen und begegnen dort Manitu. das Eis aber mindestens 5 cm dick Vielmehr sorgt das Lippen- und Zun- sein. Bei Personengruppen genspiel für einen Wohlfühleffekt, 8 cm. Allein allein der die Abwehr stärkt. +++ Frieren macht gesund Man sollte ja meinen, dass Kälte Als Vater Räuber bei einer Expediti- krank macht. Ganz im Gegenteil. In on zum Polarkreis zwei Zehen verlor speziellen Kältekammern kannst du und ihm folgerichtig nur noch acht für deine Gesundheit frieren. Ein bis Zehen blieben, hatte Sohnemann zwei Minuten Aufenthalt bei minus Felix Räuber den Namen für seine 110 Grad sind kein Zuckerschle- Band gefunden: Polarkreis cken. Kryotherapie heißt das Ganze: 18! eine Ganzkörper-Kältetherapie, die 40 schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt. +++ Das beste Haus am Platze Solltest du für deinen Winterurlaub keine passende Blei- Downhill be mehr finden, quartier dich doch einfach ins Eishotel „Weu i wü Schifoan, -foan, -foan, -foan, Schifoan! Woh- ein. 1991 wurde erstmals ein Gebäude aus Schnee und wohwohwoh! Schifoan, -foan, -foan, -foan! Weu Schifo- Eis gebaut, um dann als Hotel genutzt zu werden. Hier an is des Leiwandste, wos ma si nur vurstön ko!“ Wenn bekommt der Ausdruck „auf Eis gelegt“ eine ganz be- du mal die gefährlichste Skipiste der Welt bezwingen sondere Bedeutung. Eishotels findest du in Österreich, willst, bist du in Kitzbühel (Österreich) genau richtig. in der Schweiz, in Norwegen, Finnland, Rumänien, Die Hahnenkamm-Abfahrt, auch Streif genannt, hat eine Kanada und in Alaska. +++ Länge von 3.312 Metern und dazu noch so tolle Streckenabschnitte wie „Mausefalle“, „Lärchenschuss“ und „Hausberg“. +++ Freunde der Nacht! Ruhe! Im Winter „knackt“ der Braunbär in seiner Höhle nicht einfach so dahin, nein, er hält Winterruhe. Das ist ein großer Unterschied zum Winterschlaf, den zum Beispiel Fledermäuse, Siebenschläfer, Igel oder Murmeltiere halten. Bei der Winterruhe wird die Körpertemperatur nicht so stark gesenkt, wie beim Winterschlaf. Neben Meister Petz ruhen auch noch Dachse, Eichhörnchen 41 und Waschbären. +++ Gewinn dir einfach was! Wahnsinn, was wir alles verlosen! Wenn du einen der unglaublich tollen Gewinne gewinnen willst, dann schreib uns einfach ’ne E-Mail an [email protected] mit dem Betreff Blutdruck und beantworte uns eine Frage. Ach ja, bitte Name, Telefonnummer und Anschrift angeben, damit wir wissen, wer gewonnen hat und wir euch benachrichtigen können! Wo ist die neue Spendestation ab März in Münster? A. im Aasee B. im Hanse-Carré C. im Dom 1. Preis Jacken gibt’s wie Sand am Meer, aber selten ist eine so gemütlich wie diese hier! Von einem jungen Trendlabel entworfen und fast schon wieder ausverkauft, hast du hier die seltene Möglichkeit, noch eine abzustauben. Viel Glück! 2. Preis Ein Abendessen im Rick’s Café mit dem berühmten Rick’s Burger und Grünzeug Candle-Light-Dinner ist was für Biosaunagänger! Winterharte Kerle brauchen Burger, und wenn jemand was abhaben will von deinem oberleckeren Preis, gibst du ihm das Grünzeug, dann bist du das auch noch los. Mjamm! 3. Preis Freikarten für eine HeavenVeranstaltung deiner Wahl Du bekommst von uns, was du verlangst! Was du daraus machst, liegt bei dir, aber im Heaven kann jede Nacht die beste deines Lebens werden: Also mach dich frisch und TANZ DICH WEG! 4. Preis Zwei Überraschungstickets von BLX-Music Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, in diesem Fall eine, bei der man nicht daneben greifen kann. Überraschungen sind sowieso etwas Wundervolles, aber was dich hier erwartet, ahnst du nicht einmal in deinen Träumen. And the winner is: Gut gemailt, ist toll gewonnen. Heft #02/2009 1. Preis iPod touch 8 GB / 1,83 GHz: Martin Westemeyer 2. Preis iPod shuffle 2 GB: Joachim Richter 3. Preis The Kingpackage: Nina Gens 4. Preis 2 x 2 Karten Night Wash: Gerrit Theesfeld, Birgit Frehse 5. Preis 2 x Fanpackage The BossHoss: Sabrina Meyfeld, Jeannette Gering 5. Preis Zwei Tickets für eine Word-Club-Veranstaltung deiner Wahl Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Bei uns bekommst du deine Wünsche erfüllt und wenn andere längst Haare raufend versuchen, ausverkaufte Karten zu ergattern, kannst du dir sicher sein, dass dein Lieblingsevent nicht ohne dich stattfinden wird. 6. Preis 3 x USB-Datenstick von 2 GB: Tanja Lohr, Anna Wienek, Rebecca Werdehausen 7. Preis 15 x DRK-SMS-Karte: Valerie Unterkircher, Jürgen Herr, Christoph Kiedrowski, Lea Altmann, Elda Langellotti, Christina Herr, Nina Lengwenus, Britta Michelson, Doreen Blaffert, Laura Brüggeman, Irmgard Engenhorst, Daniela Schwerdtfeger, Nina Ochs, Kathrin Schuler, Nora Gebert 8. Preis Smudo-shirt, gerahmt: Matthias Nienaber Einsendeschluss ist der 30.4.2010 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Mitarbeiter des DRK sowie deren Angehörige sind vom Gewinnspiel ausgeschlossen. Die Gewinner werden im Losverfahren ermittelt und per Mail benachrichtigt. Pflaster Leib und Seele Machen wir‘s uns gemütlich! Es ist Winter in Bielefeld und draußen ist es nicht schön. Vom Glühwein wird mir langsam schlecht und ich kann meine eigene unförmige Erscheinung in Winterjacke kaum noch ertragen. Deshalb habe ich beschlossen, mich möglichst häufig drinnen, also indoor, aufzuhalten. Heute gehe ich ins Café Berlin und treffe Philipp, er ist 27 Jahre alt und Mediendesigner. Denn das Schöne am Winter ist doch, dass man sich ein bisschen zusammenkuscheln kann – und sei es nur verbal! 43 Elisabeth Ostermann klönt. Pflaster Nein, bisher nicht. Sie ist irgendwie unnahbar. Hi Philipp! Hast du sie mal angesprochen? Hallo Elisabeth! Nein, bisher nicht. Sie ist irgendwie unnahbar. Es ist recht gemütlich hier, vor allem jetzt, Ach, ist sie so schön? wo es draußen so ungemütlich ist, nicht wahr? JA!!! Und ich finde sie von Mal zu Mal, wenn ich Trotzdem bin ich nicht oft hier. Du? sie sehe, schöner. Sie erinnert mich an jemanden. Ich schon, bestimmt jede Woche einmal. Vielleicht an deine Mutter. Ach so und was zieht oder treibt dich hierher? Ähm, das glaube ich nicht. Das Bier! Man sagt ja, dass Männer im Grunde nach Typische Männerantwort – und voll gelogen! einem Abbild der eigenen Mutter suchen. Denn dann würdest du dir ja ein viel frische- Wirklich? res, besseres Beck’s an der Tanke holen. Also, was ist es wirklich? Und Töchter nach einem des Vaters. OK, DIE Frau. Das habe ich mir schon gedacht, das mit den Töchtern und den Vätern. Mit den Söhnen und Welche? Wo? Arbeitet sie hier? den Müttern hingegen nicht. Nein, sie ist hier manchmal zu Gast, nicht regelmäßig, aber meistens allein! Und dann Das liegt noch wesentlich näher. sitzt sie an einem Tisch und liest und liest Was liegt näher? und liest. 44 Na, dass Männer nach der Mutter suchen. Und du starrst sie an? Natürlich will das niemand wahrhaben. Nein, ich trinke Bier und versuche sie Ja, allerdings, denn das ist ja echt was, das ich unauffällig anzusehen. meinen Kumpels nie erzählen könnte. Peinlich! --- dass ich auf Frauen abfahre, die mich an irgendwas von meiner Mutter erinnern ... Echt? Die Freundinnen meiner Jungs kenne Weil es nicht cool ankäme, sondern eher so, ich natürlich. dass sie mich auslachen würden. Dann kannst du ja mal Parallelen ziehen. Am besten mit ihnen gemeinsam. Erklär mal! Wenn ich meinen Kumpels erzählen würde, So, jetzt ist mir warm und Philipp war dass ich auf Frauen abfahre, die mich an zumindest einen Augenblick lang abgelenkt irgendwas von meiner Mutter erinnern, von seiner Traumfrau. würden sie das eher komisch und vielleicht Ob das stimmt, was ich da gerade gesagt habe? sogar pervers empfinden. Und darüber lachen. Sucht man wirklich nach Abbildern der Eltern in potenziellen Partnern? Und was gibt es noch Wieso, du tust das doch unterbewusst, für Skurrilitäten in zwischenmenschlichen du kannst doch nichts dafür. Beziehungen? Zum Glück ist der Winter noch Woran machst du das denn fest? lang, ich werde noch einige Zeit durch Bielefelds Wärmeinseln ziehen und mich mit heißen The- Na, du weißt nicht, dass du danach suchst. men auseinandersetzen. Wie, ich weiß nicht, dass ich danach suche? Aber du?? Vielleicht treffen wir uns ja mal?! +++ Im Grunde suchen alle deine Kumpel wahrscheinlich auch nach Mutti. Kennst du die Mütter von deinen Freunden? Nicht alle, aber die meisten ... Und kennst du auch ihre Freundinnen? 45 Wenn du auch was Lustiges, Unglaubliches oder Heißes zu erzählen hast, dann schreib uns eine E-Mail an [email protected] Termine 2010 mitmachen Bielefeld M.-Niemöller-Schule, Apfelstr. 210 Di 23.3. // 29.6. // 14.9. // 21.12. 16 - 20 Uhr Bielefeld DRK-Depot, Herforder Str. 301b 46 Mi 13.1. // 10.2. // 10.3. // 14.4. // 12.5. // 9.6. // 14.7. // 14.7. // 11.8. // 8.9. // 13.10. // 10.11. // 8.12. 15.30 - 19 Uhr Bielefeld Cecilien-Gymnasium, Niedermühlenkamp 5 Fr 12.2. // 11.6. // 10.8. // 17.12. 16 - 20 Uhr Bielefeld Neuapostolische Kirche, Geschwister-Scholl-Str. 22 Do 24.6. Bielefeld-Stieghorst Pfarrheim St. Bonifatius, Stieghorster Str. 31 Do 29.7. 16 - 20 Uhr 16 - 19.30 Uhr W eitere Term ine fi www.b ndest d lutspen u unte dedien r: st-wes t.de Do 1.4. // 24.6. // 30.9. // 9.12. 16 - 20 Uhr Brake Kath. Pfarrheim, Grundstr. 30 Do 28.1. // 29.4. // 5.8. // 18.11. 15.30 - 19.30 Uhr Dornberg Ev.-luth. Gemeindezentrum, Babenhauser Str. 151 Do 25.2. // 10.6. // 16.30 - 20 Uhr 16.9. // 2.12. Heepen DRK-Zentrum, Rüggesiek 21 Di 12.1. // 13.4. // 27.7. // 9.11. 15.30 - 19.30 Uhr Jöllenbeck Hauptschule, Volkeningstr. 3 Di 13.4. // 6.7. // 28.9. // 7.12. 16 - 20 Uhr Quelle Gesamtschule Brackwede, Marienfelder Str. 81 Di 2.2. // 27.4. // 31.8. // 23.11. 16 - 20 Uhr Sennestadt Sennestadthaus, Lindemannplatz 3 Fr 15.1. // 16.4. // 25.6. // 15.10. 15.00 - 19.30 Uhr Ubbedissen Ev. Gemeindehaus, Ubbedisser Str. 3 Mo 3.5. // 2.8. 15.30 - 19.30 Uhr 47 Brackwede DRK-Zentrum, Arnsberger Str. 15 Blutsfreunde rumgefragt Schnellstens weg hier! Es regnet, es wird immer kälter draußen und der Winter ist auch nicht mehr das, was er einmal war. Wo wärst du jetzt gerne am liebsten? Und vor allem mit wem? Im Sommerurlaub in der Karibik, bei Oma oder doch lieber vorm Kamin auf ner lauschigen Hütte? Es gibt doch Schöneres als morgens um 8 bei Regen und Wind auf der Arbeit oder in der Schule zu sitzen! Fällt euch etwas ein? 48 Nils Lutterkort fragt rum. Felix, Schüler, 19 Ich fände es herrlich, jetzt am Strand Daniel, Museumsmitarbeiter, 30 Jana, Glühweinverkäuferin, 18 zu liegen, in einem sonnigen Land, Zurück in den Sommerurlaub, nach Ich friere mir Tag für Tag auf dem mit einer Freundin zusammen. Ich Olympos in der Türkei, zusammen Weihnachtsmarkt den Arsch ab und bin der totale Sonnenmensch mit mit meinem Freund am traumhaf- wäre jetzt lieber in der Toscana. Zu- allem, was dazu gehört, Beachvol- testen Strand, wir haben in einem sammen mit Freundinnen einfach ein leyball, Mädchen, Strand und Meer. Baumhaus direkt am Meer über- paar schöne Mädelstage im Süden ver- +++ nachtet und wurden jeden Morgen bringen. +++ von einem Pelikan geweckt. +++ Marcel, Abiturient, 20 Franziska, Abiturientin, 18 Ich hätte Bock auf einen spontanen Ich wäre jetzt gerne im Bett. Viel- Lennard, Autor für Blogspot, 20 Trip nach Hawaii, zusammen mit leicht in Irland in so einem Haus an Ich wäre gerne mit Judith in Neu- meiner Freundin. Ich gehöre auch den Klippen und unten ist das aufge- seeland, wir würden auf Walen rei- zu den absoluten Wintermuffeln und wühlte Meer. Es müsste ein riesiges ten und mit Rucksack durchs ganze wünsche mir Entspannung unter Bett sein, vorm Kamin, mit meinem Land ziehen. Die Landschaft von Palmen. +++ Freund zusammen. +++ Neuseeland ist einfach atemberaubend! Außerdem ist es schön weit 49 weg. +++ Herzblut Glosse zu guter Letzt und Punkt. Und längst kräht kein Hahn mehr nach 2009! Aber das ist ja auch ganz natürlich, sind wir doch vollkommen von 2010 verschluckt worden wie kühler Sekt von heißen Silvesterkehlen. Doch halt, 2010 ist nicht Sekt, sondern Champagner, denn schon die Tatsache, dass das Los geht’s! Elisabeth Ostermann fasst zusammen. immer noch junge Jahrtausend jetzt zweistellig ist, verleiht diesem Jahr etwas Glamour. 10-Jähriges zu feiern, davon können Internet-Shops, Casting-Show-Gewinner und Wüstenrennmäuse nur träumen und auch dem aktuellen Jahrtausend wurden vor seiner Geburt schlechte Chancen ausgerechnet. Aber, ätsch, das erste Jahrzehnt ist rum und uns gibt’s noch! Mit zehn Jahren kommt ein Mensch bei uns im Land meistens auf eine weiterführende Schule. Unser Millenium steckt somit mitten in den Lernjahren. Lasst mich erwähnen, dass das meiste, was ich in meiner Schulzeit gelernt habe, kein Schulstoff war. Wenn ich mir meinen aktuellen Wissensschatz vor Augen halte, muss ich sogar sagen, dass ich recht wenig in der Schule gelernt habe und das, obwohl ich das Gymnasium mit Abitur abgeschlossen habe. Rückblickend würde ich zwar nicht so weit gehen zu behaupten, dass die Stunden, die ich im Unterricht gehockt habe, Zeitverschwendung waren, das liegt aber eventuell daran, dass ich noch nicht so lange aus der Schule raus bin. Also fragt mich noch mal in zwanzig Jahren, o.k.? Diesem Jahrtausend wünsche ich, dass es clever wird! Am Ende sollen alle sagen: „Ja, da wurden kluge Entscheidungen getroffen!“ Und wenn ich dem Millenium dabei helfen kann, tu ich das gern. Man tut ja, was man 50 kann. +++ blutdruck-magazin.de Impressum Herausgeber DRK-Blutspendedienst West Zentrum für Transfusionsmedizin Münster ////////////////////////////////// Pressesprecherin Claudia Müller [email protected] 0251 709238 ////////////////////////////////// Verantwortlich für Blutspendetermine Claudia Blank [email protected] 02502 9018810 ////////////////////////////////// Konzept, Idee, Entwicklung und Umsetzung Thorsten Kambach Rothenburg 14 -16 48143 Münster [email protected] 0251 481683 ////////////////////////////////// Chefredaktion Elisabeth Ostermann redaktion@ blutdruck-magazin.de ////////////////////////////////// Art Direction Tina Brunner ////////////////////////////////// Redaktion Annalena Brix, Nils Lutterkort, Elisabeth Ostermann, Malte Limbrock, Claus Hensel, Dominik Schiffer, Richie Alexander Jung, Silke Eckert, Daniela Wolff ////////////////////////////////// Grafik Anna-Lena Rennecke, Tilman Middendorf ////////////////////////////////// Support Madlen Koslovski, Daniel Buschmeyer ////////////////////////////////// Foto Titelfoto: Diana Fabbricatore Inhalt: Nils Lutterkort, Malte Limbrock photocase.com, istockphoto.com, stockxpert.com ////////////////////////////////// Auflage 10.000 Exemplare ////////////////////////////////// Anzeigen Thorsten Kambach Rothenburg 14 -16 48143 Münster [email protected] 0251 481683 ////////////////////////////////// Druck www.mediahaus.de Ahaus ////////////////////////////////// Für unverlangt eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. 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