Ausgabe 01 | 2010 - Blutspendedienst West

Transcription

Ausgabe 01 | 2010 - Blutspendedienst West
#01 | 2010 | für dich in bielefeld. umsonst
Lauf um dein Leben.
vom Drogenopfer zum Supersportler
Inside DRK.
von Heideblümchen über
140.000 Helfer bis zu dir
Winter Festivals.
hier friert garantiert keiner mehr
Inhalt
.46 Termine
alle Blutspendetermine auf
einen Blick
.6 Inside DRK.
2
von Heideblümchen über 140.000 Helfer
bis zu dir
.43 Machen wir’s uns gemütlich!
.14 Lauf um dein Leben.
Komm quatschen, Kumpel!
Teil 2: vom Drogenopfer zum Supersportler
.20 Winter Festivals.
.36 Helfen ohne Grenzen.
hier friert garantiert keiner mehr
weit über den Tellerrand hinaus ...
.4
Knutschfleck
Geht gar nicht!
.6
HerzBlut
Inside DRK.
.12
Angepikst
Amüsantes und Kurioses.
.14
Blutblase
Lauf um dein Leben.
.19
Kunstblut
Musik, Literatur, Lifestyle.
.20
Blutgruppen
Winter Festivals.
.24
Pflaster
Was kommt denn da?
.30
.34
Blutgruppen
Er beißt mich, er beißt mich nicht, er beißt mich ...
Kunstblut
Musik, Literatur, Lifestyle.
.36
Der Doktor
Helfen ohne Grenzen.
.40
Angeberwissen
weitererzählt.
.42
Gewinnspiel
Gewinn dir einfach was!
.43
Pflaster
Machen wir’s uns gemütlich!
.46
Termine
Alle Blutspendetermine auf einen Blick.
.48
Blutsfreunde
Schnellstens weg hier!
.50
Glosse
Los geht’s!
.51
Impressum
Liebe Menschen in Bielefeld!
Na, wie geht’s euch? Ich hoffe doch, dass ihr alle guten Mutes und voller Tatendrang im neuen
Jahr angekommen seid. Wer jetzt noch verkatert im Bett liegt, hat definitiv zu wild gefeiert!
Und so langsam sollte selbst Oma begriffen haben, dass man nicht mehr ’09 im Briefkopf
schreibt.
Ich glaube ja, dieses Jahr ist zu ganz Großem berufen. In den Jahren ’03 – ’07 lag alles ziemlich
brach, das war eine langweilige Zeit mit viel schlechter Laune. ’10 wird sich eher an ’68 und
’89 orientieren. In zwanzig Jahren wird man auf der ganzen Welt sagen: „Wisst ihr noch, 2010
in Bielefeld? Mann, war das geil!“ Was genau passieren wird, kann ich natürlich nicht sage aber
eines ist sicher: Wir sind dabei! Und damit ihr nichts verpasst, haben wir in diesem Heft schon
allerhand für euch vorausgesehen, herumgefragt und vorgeschlagen.
Habt viel Spaß mit der neuen, liebevoll gestalteten Ausgabe des
Blutdruck-Magazins
eure Elisabeth
3
Vorwort
Knutschfleck
rumgefragt
Geht gar nicht!
Ob nun die ominösen Socken beim Sex, Untreue,
Unzuverlässigkeit oder ein duftender Döner zum Frühstück – jeder kennt seine
eigenen Macken und die des anderen und irgendetwas findet man sowieso an jedem.
Aber was ist für euch ein absolutes No-go in einer Beziehung? Gibt es Dinge,
bei denen der Spaß aufhört?
4
Nils Lutterkort fragt rum.
Louisa, Abiturientin, 19
Charlotte, Schülerin, 16
Lara, Grafikdesignerin, 21
Für mich ist es absolut unvorstell-
Vertrauen ist für mich das allerwich-
Ich hasse Popel oder hässliche T-
bar, dass mein Freund vor meinen
tigste in einer Beziehung. Leider
Shirts. Es sind meistens kleine
Augen etwas mit einer anderen hat.
wurde ich schon einmal betrogen,
Sachen die ich einfach fürchterlich
Untreue geht gar nicht. So was ist
meinem jetzigen Freund vertraue
finde. Es gab mal eine Situation, da
mir zwar noch nicht untergekom-
ich aber hundertprozentig. Hoffent-
hätte echt was draus werden können,
men, aber die Theorie reicht mir
lich macht er keinen Scheiß! +++
aber ein Popel in seiner Nase hat es
versaut. +++
Lina, Plasmaspenderin, 18
Jan, Azubi, 19
Ich finde kleine Füße bei Männern
Wenn Frauen pupsen, dann riecht
Marina, Angestellte in
einer Textilfirma, 20
total
sieht
das leider überhaupt nicht nach Blu-
Nörgeleien nerven mich und wenn er
immer aus, als würden die Typen
men. Ich finde, dass starke Blähun-
immer die Schuld auf mich schiebt.
gleich umkippen. Das hat nichts mit
gen und Schweißfüße absolut nicht
Egal, was passiert, selbst wenn ihm
dem Klischee zu tun. Ich kann das
in Ordnung sind. +++
ein Glas runterfällt, bin ich Schuld!
unproportional.
Das
einfach nicht leiden. +++
Und Unaufrichtigkeit ist auch ein
absolutes No-go! +++
5
schon. +++
HerzBlut
DRK Kreisverband
Inside DRK.
Rasantes Tempo sind wir inzwischen gewöhnt, doch in dieses
Jahr ist das DRK mit besonders viel Energie gestartet: Nagelneue
Projekte wollen angepackt und weiterlaufende ausgebaut werden.
Die Menschen in Bielefeld sind engagiert und ihre Hilfe ist herzlich
willkommen.
6
Annalena Brix spricht mit dem DRK Bielefeld.
Erst mal ein kurzer Blick zurück auf die Dinge,
die 2009 mit sich brachte:
400 Ehrenamtliche, mehr als 250 Hauptamtliche und
90 Zivildienstleistende, FSJler und Nebenamtliche haben die
Über
großartige Arbeit in der Stadt möglich gemacht. Die Erste-HilfeKurse beim DRK waren und sind gefragt. Der „Klassiker“ in
8
Doppelstunden ebenso wie weiterführende Aufbaukurse. Die 408
Kitaplätze waren belegt und die Kindertagesstätte Heideblümchen
wurde am
28.10.2009
als Familienzentrum zertifiziert
und ist zum beliebten Stadtteiltreff geworden. Die im September gegründete Bielefelder Rotkreuz-Stiftung hat die Patenschaft
für
2 Kinder in Burkina Faso übernommen. Integrationsprojekte
wie beispielsweise MiMi – Mit Migranten für Migranten helfen
nachweislich über
140.000
Menschen bundesweit und die
Ideen für neue Projekte sprudeln weiter. Das Jugendrotkreuz ist
mit bunten Angeboten auf kleine und junge Menschen zugegangen
und hat unter anderem Schüler der
7. und 8. Klassen für den
Schulsanitätsdienst gewonnen. WOW!
ar tet
Das er w :
dich hier
Schulsanitätsdienst
Ich erinnere mich noch gut an meinen letzten Besuch hier und bin gespannt, was nun
für dieses Jahr anliegt, denn es ist höchste
Zeit, einmal nachzufragen.
Als Erstes rufe ich Herrn Brücher vom Jugendrotkreuz
an: „Hey! Was gibt’s Neues? Ihr habt doch bestimmt
viele Ideen für dieses Jahr, oder?“ Er sagt, dass der
Schulsanitätsdienst noch jede Menge Möglichkeiten auf
Lager hat. „Wir wollen diesen Bereich stärken – sozusagen eine Offensive starten!“ Klingt gut. Was uns da
wohl erwartet?
Für die Kiddies wird es wieder Sommerfreizeiten geben.
Schüler werden für den Schulsanitätsdienst in Erster Hilfe ausgebildet und erhalten eine peppige
Notfall-Tasche mit den notwendigen Utensilien. Das Engagement
wird mit Aktionen, Ausflügen und
Events belohnt.
SchülerInnen und LehrerInnen,
die sich für die Einrichtung eines
Schulsanitätsdienstes interessieren, können sich gerne beim
Jugendrotkreuz melden.
Infos und Kontakt unter:
Erik Brücher
0521 5299824
[email protected]
Diesmal geht es in die Niederlande, nach Nordholland an
die See. Das Angebot gibt es einmal für die Altersgruppe
7–11 Jahre und einmal für 12–15 Jahre. Also wenn du
deine kleine Schwester loswerden willst und ihr gleich-
7
>>>>
HerzBlut
s t du
n
n
a
k
r
e
Hi
ben!
was erle
Sommercamps
Meer, Sonne, Aktion und lauter tolle Leute!
Kinderfreizeit (7 – 11 Jahre)
16.07. – 26.07. // Preis: 290,- €
Jugendfreizeit (12 – 15 Jahre)
26.07. – 05.08. // Preis: 290,- €
Infos und Anmeldung unter: 0521 5299824
zeitig ein lustiges Abenteuer gönnst, dann melde sie hier
an. Und für die, die in Bielefeld bleiben, bietet die Aktion Urlaub ohne Koffer jede Menge Action. So oder
so – die Ferien sind gesichert!
Ganz nebenbei sucht Herr Brücher dich! Ja, richtig gelesen. Ehrenamtliche werden in vielen Bereichen gesucht, auch in der Kinder- und Jugendarbeit. Da darfst
du selbst anpacken und hast die Möglichkeit, ganz nebenbei ein paar Zertifikate zu bekommen, zum Beispiel
Erste Hilfe oder einen Gruppenleiterschein. Und für die
Schule und das Studium kannst du dir das Ganze dann
sogar noch als Praktikum anrechnen lassen.
Über konkrete neue Projekte konnte mir Herr Brücher
zwar noch nichts erzählen, weil die Planungen noch
nicht abgeschlossen sind, aber das JRK hat sicher noch
das ein oder andere Ass im Ärmel. Vielleicht kann ich
demnächst ja mehr verraten. Bis dahin gilt: Es bleibt
spannend!
Als Nächstes wähle ich die Nummer von Frau Trembatsch, die sich noch an mich erinnert. Diesmal hat sie
leider nicht wieder so viel Zeit wie beim letzten Ge-
8
spräch, aber wir nutzen jede Minute für spannende Neu-
l ber
Mach’ se!
was los!
Ehrenamtliche Mitarbeit
in der Kinder- und
Jugendarbeit
Was dich erwartet:
· eigenständig Aktionen planen
und durchführen
· eine eigene Kinder- oder
Jugendgruppe leiten
· Einblicke in die Arbeit eines großen und internationalen
Wohlfahrtverbandes
· nützliche Zusatzausbildungen machen
· in einem engagierten
Team arbeiten
Infos und Kontakt unter:
Erik Brücher
0521 5299824
[email protected]
www.jugendrotkreuz-bielefeld.de
n n’s
Auch welecht
ma l sch lfen
läuft, he
wir! Kinder nach Kopfverletzungen
Angebote
Aufklärung über mögliche Unfall- und
Krankheitsfolgen
· Beratung in enger Zusammenarbeit mit
ÄrztInnen, TherapeutInnen und
PädagogInnen
· Begleitung betroffener Kinder und
Jugendlicher sowie deren Familien
· Vermittlung an unterstützende Ansprech partnerInnen und Einrichtungen
· Vernetzung des vor Ort bestehenden
Unterstützungsangebotes
· Besuche in Kliniken sowie bei Bedarf im häuslichen Bereich
tionsarbeit werden einige Dinge bleiben, wie sie sind.
Sprachkurse und Beratungsangebote gibt es natürlich
weiterhin und auch MiMi wird weitergeführt. Ebenso
bleibt das Leuchtturmprojekt, das Kindern und Jugendlichen Hilfe bei schulischen Schwierigkeiten bietet:
Mobbing, Lernschwierigkeiten, Versagensangst? Igel
dich nicht ein, wir helfen dir auf jeden Fall!
Gerade neu angelaufen ist ein Projekt für Kinder und
junge Erwachsene nach Kopfverletzungen. Gehirnerschütterung, Schädel-Hirn-Trauma und andere Kopfverletzungen bedürfen einer Nachsorge, die man nicht
unterschätzen sollte. Das DRK begleitet betroffene
Familien bei Arztbesuchen, Versorgung und sogar zu
Hause. „Wir klären die Familien auf!“ Eine Beratungsstelle wurde bereits eingerichtet und die Nachfrage war sofort da.
Schade, dass wir jetzt nicht weitersprechen können,
aber Frau Trembatsch muss wieder an ihre Arbeit. Auf
Wiederhören? Ganz bestimmt!
>>>>
Ziele
· Sicherung der Lebensqualität betroffener Kinder und Jugendlicher durch auf den
Einzelfall abgestimmte Beratung
· Prävention zur Vermeidung gravierender
Spätschäden und damit verbundener
Folgekosten
· Vernetzung vorhandener Ressourcen
· Aufbau eines praxisnahen und effektiven
Nachsorgesystems
· Stärken der interdisziplinären Kooperation
und integrierten Versorgung
· Schließen bestehender Versorgungslücken
Wer kann sich ans DRK wenden?
· Eltern und Angehörige von betroffenen
Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen nach Unfällen oder nach akuten neurologischen Erkrankungen
· HausärztInnen, KinderärtzInnen und weitere FachärztInnen
· TherapeutInnen, PädagogInnen, PsychologInnen und LehrerInnen
· Institutionen: Kliniken, Rehaeinrichtungen, Beratungsstellen, Kindergärten, Schulen
und Ämter
Infos und Kontakt unter:
Tatjana Trembatsch
0521 32989837
[email protected]
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igkeiten über die aktuellen Aussichten. In der Integra-
HerzBlut
Herz lich n!
wi ll komme
Alpha – Arbeit für Bleibeberechtigte
und Flüchtlinge
Auch Frau Heinemann von der Flüchtlingsberatung hat
ein besonders wichtiges Projekt: Alpha – Arbeit für
Bleibeberechtigte und Flüchtlinge. Zum ersten Mal
können ganz konkrete Hilfestellungen bei der beruflichen Integration angeboten werden. Das heißt natürlich
erst mal sprachliche Hürden zu überwinden, aber das ist
nichts Neues. Neu ist allerdings, dass die mitgebrachte
Ausbildung der Flüchtlinge endlich beachtet wird. So
können sie von ihren bereits erworbenen Kompetenzen
und Qualifikationen profitieren, was bisher leider nicht
selbstverständlich ist. Aber das wird sich jetzt ändern!
Möglich geworden ist dieses Projekt übrigens dank des
Kooperationspartners REGE und der Förderung durch
den Europäischen Sozialfonds und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Alpha wird hoffentlich für
ganz viele Menschen der erste Schritt in die Unabhängigkeit. Toll!
Eins ist jetzt schon klar, die Mitarbeiter in Bielefeld
wollen im Jahr 2010 weiterhin vollen Einsatz zeigen.
Das ganze Haus brummt wie ein Bienenstock voll emsigem Treiben. Dann will ich auch gar nicht länger stören.
Bei so viel Engagement im Dienste der Menschlichkeit
braucht man sich um Bielefeld echt keine Sorgen zu
10
machen! +++
Das Programm hat das ausdrückliche Ziel der
verbesserten und nachhaltigen Integration von
bleiberechtsungesicherten Flüchtlingen in den
Arbeitsmarkt und die Öffentlichkeit, Politik
und Verwaltung sowie Arbeitsmarktakteure für
das Anliegen einer gelungenen Integration von
Flüchtlingen zu sensibilisieren.
Ansprechpartnerinnen:
Gertrud Heinemann
0521 529 9834
G. Kohlhage
0172 5299837
Das DRK übernimmt folgende Aufgaben:
·Beratung, Qualifizierung, Bewerbungs Coaching und Vermittlung
· Sprachkurse mit Kinderbetreuung
·Training der Selbstmanagementkompetenz und Erstellen eines Kompetenzprofils
·Training sozialer Dienstleistungen
·Erstellung von Bewerbungsunterlagen und Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche
Offene Sprechstunde im DRK:
G. Heinemann
Dienstag 10.00 – 12.30 und
13.30 – 16.00 Uhr
Mittwoch 10.00 – 12.30 und 13.30 – 17.00 Uhr
G. Kohlhage
Dienstag 10.00 – 12.30 Uhr
Donnerstag 10.00 – 12.30 Uhr
und nach Absprache
„Wir treffen uns online!“
ab 14. Juni 2009
Die neue Community
für Blutspenderinnen und Blutspender in Deutschland.
Lerne andere Blutspender kennen, verabrede dich zu Blutspendeterminen und lade deine Freunde zum nächsten Termin einfach
online ein!
Tausch dich aus mit Blutspenderinnen und Blutspendern aus
deiner Region und ganz Deutschland und erstelle dein eigenes
Blutspender-Netzwerk.
Registriere dich jetzt kostenlos unter: www.blutspender.net
Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Blutspendedienste
Die DRK-Blutspender-Community
Angepikst
Amüsantes und Kurioses.
Eiskalter Spaß
Kaltblütig
Blutrot
Schlittschuhlaufen ist ein riesi-
Ist dir mal aufgefallen, dass es im
Rote Bete ist ein klassisches Win-
ges Vergnügen, das einige Leute
Winter weniger summt und brummt?
tergemüse und nicht nur sehr rot,
scheuen, aus Angst vor abgetrenn-
Sogar Schnecken und Regenwürmer
sondern auch sehr gesund. Wer fit
ten Fingern im unglücklichen Fall
scheinen von der Bildfläche ver-
durch den Winter kommen möchte,
eines Sturzes, bei dem unvorsich-
schwunden zu sein. Der Eindruck
sollte sich schleunigst ein paar der
tige Mitfahrer über die Finger von
täuscht nicht, denn mehr oder weni-
tollen Knollen besorgen (und auch
Gestürzten rasen. Diese Gefahr
ger alles, was krabbelt oder glitschig
essen!!). Anbaugebiete findet man
entspringt
Fanta-
ist, gehört zur weiten Kategorie der
zum Beispiel in der Schweiz und da
sie von argen Schwarzsehern. Da
gänzlich
der
Wechselwarmen. Die armen Biester
ließe sich die Ernte gleich mit einem
Schlittschuhe nicht wie Messer ge-
sind so sehr auf ihre Umgebung an-
schönen Skiurlaub verbinden. Zum
schliffen sind und sich somit nicht
gewiesen, dass sie bei Temperaturen
Après-Ski gibt’s dann heißen Rote-
durch das Eis schneiden, sondern
von unter 10° C in eine Kältestar-
Bete-Saft, würg! +++
auf dem Wasserfilm gleiten, der
re fallen und weit unter der Erde
sich in den Hohlkufen durch Rei-
darauf warten, dass ihnen endlich
bung bildet, sind sie einfach nicht
wieder warm ums erfrorene Herz
scharf genug für derartige Amputa-
wird. Wenn du dein Ohr auf den Bo-
tionen. +++
den drückst, kannst du im Moment
vielleicht ein paar Würmer husten
12
hören. +++
Kannste gucken,
musste aber nicht!
Roter Schnee
Gelber Schnee
In Kanada hat das Robbenschlachten
Frank Zappa hat diesem ganz be-
begonnen. 338.200 Robben werden
sonderen Schnee sogar ein Lied
wieder brutal erschlagen und ihnen
gewidmet. Und so wie es manchen
wird zum Teil noch bei lebendigem
beim Anblick der weißen Pracht in
Leib das Fell über die Ohren ge-
den Fingern juckt, einen knackigen
Blut am Stiel
zogen. Die Tierschutzorganisation
Schneeball zu formen, und anderen
„Bis das Blut gefriert“ ist ein ame-
Peta kann man in ihrem Versuch un-
in den Füßen kribbelt, sich ein oder
rikanisch-britischer Gruselfilm aus
terstützen, dieses abartige Treiben
zwei Bretter untergeschnallt einen
dem Jahr 1963 von Robert Wise.
zu unterbinden: Hinfahren und an
Berg hinunterzu stürzen, so kitzelt
Da spricht der Filmtitel äußerst
die Robben ketten, aber vor allem:
es den Übrigen, vornehmlich Män-
lapidar von einem ziemlich kom-
weniger Robbenwurst kaufen! +++
ner und Hunde, scheinbar im Geni-
plizierten Sachverhalt, denn Blut
tal, den farblos weißen Schnee in
ist eine Lösung bzw. ein Stoffge-
ein sattes Gelb zu verwandeln. Und
misch. Es kann lediglich das darin
so lange alle dabei die älteste Es-
enthaltene Wasser gefrieren und
kimoweisheit berücksichtigen, ist
bei wie viel Grad das genau pas-
das auch gar nicht schlimm:
siert, hängt von dem individuellen
„Watch out where the huskies
Mineraliengehalt des jeweiligen
go, and don`t you eat that yellow
Blutes ab. +++
13
snow!“ +++
Blutblase
Sport und Sportarten
Lauf um dein Leben.
In der letzten Ausgabe haben wir über Menschen berichtet, die besessen sind,
immer höhere Leistungen im Sport zu erbringen und dafür sogar zu Drogen greifen.
Diesmal berichten wir über einen, der mit Hilfe des Sports die Sucht überwunden
hat: Therapie, Training, Triathlon. Er hält den Rekord des besten Neueinsteigers beim
Ironman, wurde später sogar zweimal Zweiter in dieser Wahnsinns-Disziplin.
Sein Weg ist eine Hommage an das Leben. Schwer vorstellbar, dass dieser Mann
früher auf Bahnhofstoiletten lag und sich Heroin spritzte.
14
Malte Limbrock trifft Andreas Niedrig
[Mein Handy klingelt, Andreas meldet sich.]
Die Münsteraner sind schnell ungeduldig, wenn
Sorry, ich stand zwanzig Minuten vor Münsters
Leute den Verkehr am Domplatz blockieren.
Innenstadt und kam nicht weiter, ist so voll hier …
Egal. Die haben halt Stress. Ich nehme das nicht
persönlich. Wo kann ich denn parken?
Macht nix. Ich steh vorm Fürstenberghaus und
hab ne schwarze Jacke an.
Da vorne rechts.
Was fährst du denn für ein Auto?
[Wir parken, schütteln die Hand des TK-Mannes mit den
Mitsubishi.
grauen Haaren und gehen für das Interview ins Marktcafé.]
Ich seh dich!
Bist du der, der da steht und winkt?
Bist du es nicht langsam leid, zehn Jahre nachdem deine Drogenvergangenheit öffentlich wurde,
Genau.
immer noch ständig deine Geschichte erzählen zu
[Andreas hält direkt vorm F-Haus an und kurbelt die
müssen?
Scheibe runter. Hinter ihm staut sich der Verkehr. Ich
Nö, eigentlich gar nicht. Es steht mittlerweile weniger
springe kurzerhand auf den Beifahrersitz.]
im Mittelpunkt, wie ich drogenabhängig wurde. Klar,
Drogen sind der Einstieg in meine Geschichte. Ich bin
Da vorne geht’s auf den Parkplatz. Hier links ist
für Leute, die nie was mit der Szene zu tun hatten, wohl
das Fürstenberghaus, wo du gleich den Vortrag
auch eine Art Paradiesvogel. Die Leute wollen heute
hältst.
aber vielmehr wissen: Wie ist der da rausgekommen?
Wo ist denn jetzt die TK? [Anm. d. Red.: Der Münsteraner Hochschulsport und die Techniker Krankenkasse
Und wie geht das?
haben Andreas als Referenten eingeladen.] Der Mann
Es geht um Ehrlichkeit. Es geht darum, dass man nicht
hat gesagt, er hat graue Haare und wollte mich hier ir-
nur redet, sondern Dinge tut. Ich hab damals ne große
gendwo empfangen. Eure Hinweise sind echt hilfreich.
Klappe gehabt und gesagt: Ich werde Triathlon-Profi.
Du sagst: Ich hab ne schwarze Jacke an. Er sagt: Ich hab
Ich werde nie vergessen, wie meine Eltern mich völlig
graue Haare …
verzweifelt angeschaut haben und dachten: Die Drogen
[Hinter uns wird gehupt.]
haben doch Nachwirkungen. Jetzt dreht er völlig durch.
15
>>>>>
Blutblase
In der Zeit, in der du deine Heroinsucht vor dei-
tun, irgendwann einholt. Im positiven wie im negativen
ner Familie zu verbergen versucht hast, warst du
Sinne. Ich hab durch meine Ehrlichkeit nicht nur offene
es eher gewohnt, zu lügen …
Türen eingerannt.
Ich merke heute, wenn man ehrlich ist, ist es weniger
anstrengend, und man kann seine Energie in andere
Hat sich deine Wahrnehmung auch verändert,
Dinge stecken. Kleines Beispiel: Vor Kurzem hatten wir
was die kleinen Dinge im Leben angeht?
einen Versicherungsfall bei uns in der Familie. Da hab
Ja, klar. Ich halte ja auch Vorträge vor Managern. Denen
ich die Versicherung angerufen und gesagt, ich hätte das
erzähle ich ganz alltägliche Dinge. Ich versuche, diese
Auto gefahren, dabei saß meine Tochter am Steuer. Ich
Leute wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzu-
dachte, sie wäre nicht versichert, es ging um einen gro-
bringen. Die Manager schauen mich dann manchmal
ßen Schaden. Ich hab aufgelegt, aber innerhalb von drei
ganz entsetzt an und denken: Was will der uns hier er-
Sekunden den Hörer wieder in die Hand genommen und
zählen?
gesagt: „Egal: Ich übernehme den Schaden selbst, meine
Tochter ist gefahren.“
Und wie reagieren die Manager im weiteren
Verlauf auf dich?
Allein der Ehrlichkeit halber?
Sie sind in der Regel während und nach meinen Ver-
Sobald ich lüge, geht’s bei mir im Magen los. Gar nicht
anstaltungen völlig begeistert, Nur anfangs schauen sie
im Kopf. Es passiert was in meinem Gefühlshaushalt,
mich fragend an und wissen nicht so recht, was sie mit
dass es mir nicht gut geht.
dem, was ich sage, anfangen sollen. Oft buchen sie mich
später sogar neu.
16
Wann hat das angefangen?
In der Therapie. Ich versuche bei meinen Veranstaltun-
Diesen Blick für die Dinge hattest du
gen bildlich zu erklären, was ich damals begriffen habe.
früher nicht?
Früher haben die Menschen die Welt als Scheibe gese-
Durch meine Abhängigkeit wurde ich in vielen Bereichen
hen. Alles, was wir getan haben, ist am Rand rüberge-
gleichgültig. Ich hab mir meine eigene Welt durch die
fallen. Da gab’s irgendwo nen großen Wasserfall, vor
Droge vorgespielt. Wenn du Drogen nimmst, bekommst
dem die Seefahrer Angst hatten. So hab ich mein Leben
du ein gutes Gefühl, für das du nichts tun musst. Für ein
immer gelebt. Heute weiß ich, dass uns alles, was wir
freundliches „Guten Morgen“ musst du aber aktiv was
tun, dich vielleicht überwinden. Bei der Droge musste
ich nur abdrücken und das Gefühl war einfach da.
Du sagst, du findest dein Leben selbst gar
nicht so besonders. Kannst du nachvollziehen,
warum deine Geschichte auf die Leute eine
so magnetisierende Wirkung hat?
Das ist schwierig. Ich muss mir bei meinen Vorträgen
auch immer wieder sagen, dass die Leute, die da sitzen,
das alles zum ersten Mal hören. Da muss ich die Begeisterung auch erst mal selbst bewahren. Ich seh mich
nicht als etwas Besonderes an. Ich hab halt das Glück
gehabt, nach der Abhängigkeit den Sport professionell
betreiben zu können.
vitaE
Mit 13 Jahren fing Andreas
Niedrig aus Oer-Erkenschwick an,
Haschisch zu rauchen. Es folgten
LSD, Koks und Heroin. Andreas
wurde kriminell, von Frau und
Kind verlassen und war auf dem
besten Weg ins Gefängnis, als ihm
die Wende gelang. Er wurde für
zehn Jahre zu einem der besten
Triathleten der Welt und gewann
seine Familie zurück. Heute ist
Andreas 42, in einer Stiftung und
zahlreichen Projekten u. a. zur
Suchtprävention in Schulen aktiv,
die von der Techniker Krankenkasse unterstützt werden. Seine
sportliche Karriere hat er nach
verletzungsbedingten Rückschlägen
vor Kurzem beendet.
Darfst du als ehemaliger Fixer eigentlich jemals
wieder Blut spenden?
Nein, obwohl ich kerngesund bin. Die meisten, die
Menschen. Ich kann das Ideal eines Sportlers nicht dar-
damals mit mir Drogen konsumiert haben, hatten He-
stellen. Ich hatte ganz viel Glück, dass meine Familie zu
patitis C. Das war damals noch nicht bekannt. Viele
mir gehalten hat und dass ich mit 26 zum Sport gefun-
hatten Aids. Ich habe aber nie mit anderen zusammen
den hab, wofür ich ein gewisses Talent hatte. Ich habe es
gefixt. Ich glaube, ich bin überhaupt der meistgetestete
durch die Abhängigkeit und die Therapie geschafft, ein
Mensch, auch wegen meines Sports. Ich würde liebend
komplexerer Mensch zu werden. In der Zeit der Sucht
gerne Blut spenden, auch all meine Organe. Aber man
bin ich vor meinen Problemen und Sorgen davongelau-
lässt mich nicht, weil ich mal drogenabhängig war.
fen, habe mich denen nie gestellt. Ich glaube, wenn man
das nicht tut, kann man auch nicht leistungsfähig sein.
Konntest du nur so weit nach oben gelangen, weil
In keinem Bereich. Der Tag, an dem ich gelernt hab,
du von ganz unten kamst?
dass man nicht alles alleine schaffen kann, sondern sich
Ist ne gefährliche Frage. Ich bin kein Vorbild für junge
auch Hilfe holen muss, hat mir erst ermöglicht, so er-
17
>>>>>
Blutblase
folgreich zu werden. Ich habe damals nicht gerafft, dass
Hast du dir mal Motivationstheorien aus der
ich eigentlich ein zielorientierter Mensch bin. Ich wollte
Psychologie angelesen oder kommt das aus dem
immer ganz viel vom Leben haben, habe aber als Kind
Bauch heraus?
nie gelernt, diesen Weg zu finden.
Ich hab mal ein Rhetorik-Seminar bei einem Prof. Dr.
Dr. Irgendwas gemacht. Der hat mich eine halbe Stun-
Ist das ein gesellschaftliches Problem?
de angeguckt und dann gesagt: Herr Niedrig, gehen Sie
Wir haben viele junge Menschen, die fantastisch sind,
wieder nach Hause. Bleiben Sie so, wie Sie sind, und
denen aber nicht die Hand gereicht wird. Junge Men-
fangen Sie nicht an, sich irgendwas anzulesen. Ich bin
schen sind ziellos, sind schwach. Bei mir ganz persön-
zwar manchmal unsicher, wenn ich meine Geschichte
lich musste dieser Weg so sein. Ganz viele Menschen,
erzähle, aber authentisch.
die mit mir damals den Weg der Sucht gegangen sind,
haben es nicht herausgeschafft. Die sind heute alle tot.
Du verstehst dich also nicht als Motivator?
Es ist keiner mehr da, der aus meiner Zeit des harten
Bloß nicht. Mein Ziel ist es, dass die Leute mit einem
Konsums heute noch lebt. Das muss man ganz klar an-
Lächeln aus meiner Veranstaltung gehen. Wir haben
führen. Es ist ein Glücksfall, dass ich aus all den klei-
doch ein supergeiles Leben. Man muss die Leute nur
nen Dingen, die mir passiert sind, das Nötige abgeleitet
immer wieder mit dem Kopf darauf stoßen, dass wir nur
habe, um heute anderen was mitzugeben.
dieses eine Leben haben. Ich habe so viel Zeit verplempert. Das will ich nicht mehr. Ich mag es nicht, wenn die
Welche Botschaft liegt dir dabei am Herzen?
Leute dauernd gestresst sind, auf die Uhr gucken und
Die Menschen müssen besser miteinander kommunizie-
immer denken, sie hätten keine Zeit. Wenn ich keinen
ren. Im familiären wie unternehmerischen Bereich. Eine
Bock drauf hätte, hier mit dir zu sitzen und es mir nicht
E-Mail kann ich schnell schreiben, ohne es emotional so
gut tun würde, dann würde ich das nicht machen.
zu meinen. Das Face-to-Face findet nicht mehr statt. Die
Strukturen in der Drogenmafia funktionieren doch nur
Das ist gut zu wissen. Vielen Dank.
deshalb so gut, weil die sich in die Augen gucken, wenn
+++
sie miteinander reden. Die werden nicht gepackt, weil
18
die sofort durchschauen, wenn jemand nicht ehrlich ist.
Kunstblut
Musik, Literatur, Lifestyle.
5 blutige Klassiker
Endlich 2010! Jetzt wird alles gut! Es gibt keine bessere Zeit,
einmal gründlich auszumisten und deshalb sagen wir euch hier
und jetzt, was in diesem Jahr kein Mensch mehr braucht!
Shows, in denen irgendein Talent gesucht wird
Irgendwann sollte der Bedarf nach peinlich-debilen Sendungen doch gestillt sein! Die meist
schrullig unsympathischen Kandidaten kriegen ihre 15 Minuten Ruhm und dürfen dann wieder
in der Versenkung verschwinden. Besser, sie da gar nicht erst rauszuholen.
Designerdekoration
Warum eigentlich kaufen manche Menschen Stühle, bei denen sich immer die Frage stellt „und
wie setzt man sich da drauf?“. Oder Essigflaschen, deren Hals sieben Mal in sich gewunden ist?
Richtig, weil da ein Designername drauf steht, und man darum damit prahlen kann.
Nachrichten aus dem Leben irgendwelcher Promis
Miley Cyrus, Paris Hilton, Lady Gaga und wessen erbärmliche Existenz auch sonst den Zeitungen hilft, zu vertuschen, dass richtiger Journalismus ihnen inzwischen völlig fremd ist. Dass das
Interesse an diesem Schwachsinn so groß ist, ist aber das wirklich Erbärmliche.
Sendungen, die etwas mit Nahrung“zu tun haben
Das braucht doch inzwischen wirklich keiner mehr. Egal, ob weltfremde Kochlöffelschwinger,
die für das tägliche Essen weiße Trüffel empfehlen, oder gescheiterte Reporter, die den Erbsen
beim Eindosen zugucken, übel wird einem bei beidem.
Vampir-Romane
Seit die Twilight-Reihe Bram Stoker dazu bringt, in seinem Grab zu rotieren, schmeißen immer
mehr Verlage belanglose Bücher über Weichei-Blutsauger auf den Markt, nur des Geldes wegen.
Dabei gehen die echten Talente unter oder werden gezwungen, ebensolche Retortenliteratur zu
19
schreiben.
Blutgruppen
Jobs und Berufung
Winter Festivals.
Im Sommer ist traditionell Festivalzeit. Dann meistens draußen, als Spielball der
Witterungen, auf fiesen Wiesen, an deren Rande das Wort „Dixieland“ auch
Jazz-Igno-ranten zum geläufigen Begriff wird. Von Summerjam bis Hurricane, von
Wacken bis Splash und von Fusion bis Rock am Ring, am See und im Park gibt es so
ziemlich alles, was des abenteuerlustigen Musikfreundes Herz höher schlagen lässt –
und das ganz ohne Kamm und Seife, von Matratzen ganz zu schweigen.
Wer es allerdings gerne etwas gepflegter mag, für den ist der Winter zweifelsfrei
und gezwungenermaßen die schönere Zeit.
20
Richie Alexander macht sich warme Gedanken.
Denn auch dem Winterspeck will durch rhythmische Be-
nischen, karibischen und lateinamerikanischen Beats, ab-
wegung zu Livemusik vorgebeugt sein, die Ohren vom
gerundet mit Balkangebläse und bayerischer Volksmusik,
Klingglöckchenklingelingeling frei gepustet und die von
servieren. Für kleine intime Konzerte ist natürlich auch
Oma an Weihnachten bereitwillig zur Verfügung gestell-
Platz: Im Stadtgarten präsentieren sich bei freiem Eintritt
te liebevolle Zuwendung in Form von Barem unters Volk
lokale und überregionale Bands. Unter anderem gibt es da
der Veranstalter gebracht werden. Und man versinkt vor
„Jeannel“, „Lingby“ und „Va Banque“ zu hören, als be-
der Bühne nicht im von was auch immer aufgeweich-
sonderes Schmankerl steht darüber hinaus der Donnerstag
ten Erdreich, weil in den allermeisten Fällen – mal von
ganz im Zeichen des Newcomerförderwettbewerbs popUP
Snowboard-Festivals abgesehen, wo der Boden dann aber
NRW mit den vier Finalisten „Prisca Jones“, „Miaomio“,
eh gefroren ist – alles drinnen stattfindet. Gehörst du zu
Captain Cosmos“ und „Mode Execute Ready“. Und eben-
der Spezies Mensch, für die Musik noch Erlebnis dar-
da, im Studio 672 des Stadtgartens, wird der Schwerpunkt
stellt? Die sich nicht mit illegal heruntergeladenen und
mit den Kölner Bands am Freitag mit Johannes Stankows-
schlecht codierten 64-Bit-Versionen von Charthits auf
ki und „Wolke“ komplettiert – „Lagerfeuer Deluxe“ nennt
Klingeltonbasis zufriedengibt? Die sich daran erfreut, ihre
sich der Rahmen. Auch für Freunde von Club Sounds gibt
Lieblingsbands in Aktion zu sehen, weil es eben nicht so
es was auf die Ohren: das Record-Release-Konzert zum
klingt wie auf den bekannten Aufnahmen, und die leben-
neuen „Pawel“-Album, dazu gesellt sich John Roberts aus
dige Ausstrahlung noch dazukommt? Die auch gerne mal
den USA. Weiter jede Menge Partys, nicht nur im Studio
neue Gruppen kennenlernt? Die ihre Lieblings-DJs und
672, sondern auch im Subway und im Gloria, wo House-,
-Produzenten gerne mal ganz direkt an den Turntables
Reggae-, Hiphop- und Dance-Fans voll auf ihre Kosten
sehen will? Dann haben wir heiße Tipps für die kalten
kommen dürften. Und wem der Sinn nach live gespielter
Tage, eine Auswahl der wichtigsten und interessantesten
elektronischer Musik steht, dem sei der Besuch der offi-
Winter-Festivals!
ziellen Meet&Greet-Bar direkt am Westbahnhof ans Herz
gelegt.
Ganze sechs Tage, nämlich vom 18.01. bis zum 23.01.,
geht die Cologne Music Week – des Englischen Mächti-
Ins nordwestliche Ausland, genauer gesagt in die Nie-
ge haben es sicher schon vermutet – in Köln. Zahlreiche
derlande, lockt uns das Eurosonic Noorderslag Festival
Veranstaltungen, die sich zu einem vielfältigen kulturellen
mit jetzt schon weit über 100 bestätigten Namen! In ver-
Programm addieren, finden in Galerien, Showrooms und
schiedenen Locations in Groningen verteilt spielen vom
Einrichtungshäusern in der Innenstadt statt. Mit dabei sind
14.01. bis zum 16.01. viele holländische Bands, aber
unter anderem die Groove-Experten „Schlachthofbronx“
noch mehr internationale Gruppen. Viel Bekanntes, aber
aus München, die einen unverschämten Mix aus afrika-
auch viel zum Kennenlernen. Was im Jahre 1986 als ein
21
>>>>>
>>>>>
Blutgruppen
Spaß-Battle zwischen jeweils zehn belgischen und nie-
Noch einmal ein Blick über die Grenze, der die Fans von
derländischen Bands begann, hat sich mittlerweile zu
Drum & Bass, Electro & Electronica, House, Minimal,
einer der wichtigsten Plattformen im europäischen Mu-
Techno interessieren dürfte: das Festival Les Transar-
siksektor gemausert. Hier gibt es Surf, Punk, Hiphop,
dentes im belgischen Lüttich (oder Luik bzw. Liège, wie
Reggae, Indie-Rock, Folk und natürlich alle möglichen
man vor Ort sagt). Am 23.01. gibt es in den Halles des
Mischformen daraus und weit darüber hinaus. Für eine
Foires vor allem DJs mit Rang und Namen (Carl Craig
relative schmale Mark kann man an einem Wochenende
vs. Radio Slave feat. Mad Mike Banks, Crookers, Lau-
180 der besten europäischen musikalischen Acts erleben
rent Garnier, Modeselektor feat. Pfadfinderei – um nur
– das ist unschlagbar!
ein paar zu nennen,) aber auch Live Acts wie Zombie
Nation. In drei Bereichen können insgesamt 6000 Leute
Mit den Headlinern DJ Geo, Dustin O’Halloran, Klaus
bei diesem ersten großen elektronischen Musikevent des
Fiehe, Mikkel Metal, Rechenzentrum und The Modernist
Jahres durchmachen …
geht das Ambientfestival Zivilisation der Liebe an den
Start! Vom 21.01. bis zum 23.01. geben sich in der Kölner
Welches Festival darf in dieser Aufzählung nicht fehlen?
Basilika von St. Aposteln die besten DJs in Sachen Ambi-
Genau! Winter World, ein Ableger der berühmt berüch-
ent und Acoustic, dazu noch die Live-Acts Krill.Minima,
tigten Nature One. Am 06.02. in Koblenz in der Sport-
Popnoname und Donna Regina die Klinken, Mikros und
halle Oberwerth für alle Freunde von gutem House und
Plattennadeln in die Hand. Und auch für optische Eindrü-
drückendem Techno. Bad Boy Bill, an sechs Turntables
cke wird gesorgt – für VJ und Projektionen zeichnet Band-
gleichzeitig, mit den neusten Electro-House-Sounds aus
breite E.V. verantwortlich.
Chicago. Luke Slater spielt regelmäßig im Berghain,
Berlin. Derzeit der wohl bekannteste und populärste
Im Berliner WMF Club läuft vom 28.01. bis zum 07.02.
Club Europas. Ebenfalls aus der Hauptstadt Dr. Motte:
das Club Transmediale Festival. Das mittlerweile elf-
progressiver Techno mit Leib und Seele statt Friede,
te seiner Art präsentiert sich diesmal unter dem Motto
Freude, Eierkuchen. Dazu noch Live-Action von The
„OVERLAP – Sound & Other Media“ und wird somit
Advent und Einmusik – da lacht nicht nur der Druffi!
22
wieder seinem Namen als einzigartiges Festival für
„abenteuerliche Musik und Visual Arts“ gerecht. Out-
Ansonsten gilt natürlich nach wie vor: Augen und Oh-
Pop, experimentelle Musik, Noise und diverse Kunst-
ren offen halten, was in der eigenen Stadt vor sich geht.
und Medientechnologien stehen auf dem akustischen
Gerade jetzt sind viele ausländische Bands unterwegs,
und optischen Speiseplan, wobei jeder Abend einen un-
die ihre zu Weihnachten veröffentlichten Alben live
terschiedlichen Schwerpunkt haben wird. Es gibt dazu
promoten. Die kann man dann jetzt schon kennenlernen
Ausstellungen und Tagesprogramme in dem anliegen-
und dann bei den großen Sommerfestivals wieder frisch
den HBC und dem Haus der Kulturen statt.
abfeiern … +++
Festival
A
wie Angora. Auf Winter Festivals, die draußen stattfinden, ist es ratsam, warme Unterwäsche und Socken
zu tragen, ansonsten droht Nierenbeckenentzündung.
B wie Benefiz. Für den guten Zweck wird gerne mal
der Erlös aus den Tickets gespendet, und der Besucher
fühlt sich dann auch als Wohltäter. So konnten schon
ein paar Klappspaten für das Brunnenprojekt in der
Sahelzone angeschafft werden.
C wie Chili con Carne. DAS Muss einer jeden Fressbude. Gerne auch vegetarisch …
D wie Dixie-Klo. Für alle Mädchen und für die Jungs,
die „groß“ müssen. Für „klein“ e siehe „Z“.
E
wie Eimer. Wenn es im Sommer aus denen gießt, ist
Essig mit Festivalromantik.
F wie Feedback. Der Fachausdruck für die Rückkopp-
lung, das fiese Pfeifen aus den Lautsprecherboxen, das
einem die Stirnhöhle freibläst und das Trommelfell
noch Minuten später lahm legt.
G wie Gaskocher. Aufgewärmt schmecken die Dosenravioli gleich noch mal so gut!
H wie Herpes. Blumenkohl, der manchem schon
beim reinen Anblick von e „D“ wächst.
I wie Idiot. Der, der neben dir steht und bei deinem
Lieblingslied mitsingt.
J
wie Jugend. Findet man auf Festivals mit den Rolling Stones als Headliner so gut wie gar nicht.
ABc
O
wie Oenologe. Muss man nicht sein, um den
Rebsaft aus dem Tetrapack genießen zu können.
P wie Promille. Für das leibliche Wohl ist gesorgt – vorausgesetzt, man hat vorher einen
Kredit aufgenommen.
Q
wie Kuh. Die muss in den Stall, wenn sich die
Vorstadtgemeinde in den Kopf gesetzt hat, auch mal
„was mit Musik“ zu organisieren und beim Bauern
nach einem geeigneten Platz gesucht hat.
R wie Randale. Wenn e „D“ fehlt, der Hauptact
nicht erscheint oder sonst was für Unmut sorgt, werden
schnell zum unüberschaubaren Mob mit Aggro-Potenzial. Da wird dann auch schon mal der Veranstalter mit
Dreck beworfen oder die Bühne angezündet.
S wie Security. Mit Glatze, Goatie, schwarzen
Klamotten und Oberarmen wie Tante Edeltrauts
Unterschenkeln sorgen sie mit souveräner Ausstrahlung für einen harmonischen Ablauf ohne störende
Suffköppe auf der Bühne.
T
wie Techniker. Die sorgen dafür, dass die Musik
auch so klingt, wie sie soll. Stehen meist in einem
Zelt, das die Sicht versperrt.
U wie unverschämt. Billiger wird’s nicht mehr.
V wie vergessen. Das, was man mit den neu ge-
schlossenen Freundschaften nach Verbrüderungsorgien
tunlichst tut.
W
K wie Klaustrophobie. Da die meisten Festivals drau-
wie Wutausbruch. Wenn man 20 Minuten lang für
völlig überteuertes Bier angestanden hat und einem das
kühle Nass kurz vorm Verzehr in den Dreck fällt.
L
wie X-mas. Schreibt man auch in Deutschland vor
die Wörter „Festival“ oder „Tournee“, um dem Ganzen
einen heimeligen Anstrich zu geben.
ßen stattfinden, kann man frei durchatmen, vorausgesetzt, man ist fern von e „L“ und e „D“.
wie Lulatsch. Die, die genau vor dir stehen und die
Sicht auf die Bühne versperren.
M wie Musik. Der Hauptgrund, ein Festival zu
besuchen.
N wie Natur. Ganz im Einklang mit den Biotopen
entsorgt man seinen Müll darin.
X
Y
wie Yps mit Gimmick. Das „Überlebenszelt“ aus
dem Heft eignet sich nicht zum Campen!
Habe es selber ausprobiert ...
Z
wie Zaungäste. Wer keinen Eintritt bezahlen will,
haut sich mit seinem bierdosengefüllten Rucksack vor
die Absperrung und genießt die Stimmung von außen.
Nur bei kleinen Festivals sinnvoll.
23
Das ultimative
Pflaster
Leib und Seele
Was kommt denn da?
Alle Silvesterknaller verschossen, den Neujahrskater vor die Tür gejagt und den einen
oder anderen guten Vorsatz umgehend wieder gebrochen. Das alte Jahr ist ad acta
gelegt und 2010 schon in vollen Zügen. Es liegen taufrische und ereignisreiche Monate
vor uns. Irgendwie herrscht Aufbruchstimmung. Immerhin befinden wir uns am Beginn
einer neuen Dekade. Und was diese uns in ihrem ersten Jahr so bescheren wird, steht
in den Sternen, oder? Wir haben unsere Glaskugel befragt, 2010 mal auf den Milchzahn
gefühlt und können einige Prognosen wagen ...
24
Daniela Wolff schaut voraus.
Januar
Durchbruch: Barack Obama hat es geschafft. Ein Jahr
nach seiner Vereidigung zum 44. US-Präsidenten bekommt er sie an einen Tisch: Osten und Westen treffen
sich zum gemeinsamen Neujahrs-Teetrinken im Weißen
Haus. Unter dem Motto „A little less conversation, a litt-
Hilfe zur Selbstimpfung. Als zusätzliche Präventions-
le more action, please!“ geht’s auf gen Mitte.
maßnahme hat das Ministerium daher beschlossen, ne-
Reaktionen: Den fundamental oppositionellen Repub-
ben Kamelle dieses Jahr auch Virenschutzjeckchen und
likanern verschlägt es die Sprache. Die meuternden De-
Injektionssets von den Wagen werfen zu lassen.
mokraten verlassen die Bounty und scharen sich lieber
Promi-News. Oliver Pocher und Sandy Meyer-und-so-
wieder geschlossen hinter ihren Wahlmessias. Arnold
weiter sind Eltern geworden. Es ist ein kleiner Junge
Schwarzenegger, seines Zeichens Gouverneur von Ka-
und er heißt Sat-Heinz. Die Schweinegrippe seines Va-
lifornien, gibt sich geschlagen und stammelt kleinlaut
ters hat der Kleine unbeschadet überstanden. Pochers
etwas von „Hasta la vista, baby!“
Pressesprecher dementiert die diesbezügliche BILD-Be-
Fazit: Auch wenn weiterhin eine Menge (Muskel-)Berge
richterstattung. Die rosige Hautfarbe des Kleinen habe
die (Klar-)Sicht versperren, so stehen doch inzwischen
rein gar nichts mit dem H1N1-Virus zu tun.
weniger Ochsen davor. Am Horizont schwebt ein leises
Fazit: Trotz aller Panikmache vor einer erneuten Grip-
„Yes we can!“
pewelle: „Jebützt“ wird nicht nur in Köln wie eh und je.
Liebe ist eben doch die süßeste Medizin ...
Februar:
Helau und Alaaf: Es karnevalt sehr. Nordrhein-West-
März
falen ist mal wieder jeck. Und diesem Adjektiv macht
Schneechaos: Zum Frühlingsanfang am 1. März ver-
auch der Kostümtrend in dieser Saison alle Ehre: Michael
sinkt Deutschland im Schnee. Nach überaus lauen Mo-
Jackson-Outfits wohin das Auge reicht. Das freut auch
naten zeigt sich der Winter nun doch noch – und zwar
den Gesundheitsminister, da das obligatorische Mund-
von seiner besten Seite. Täglicher Neuschnee lässt nicht
schutz-Accessoire zudem einer erneuten Schweinegrip-
nur Kinderträume wahr werden. Auch die Schlitten- und
pewelle vorbeugt.
Schlittschuh-Industrie verzeichnet Traumumsätze und
25
>>>>>
Pflaster
schafft neue Arbeitsplätze für Opelaner, Karstädter und
andere Krisengebeutelte.
Altkanzler Kohl wird 80. An seinem runden Geburtstag am 3. März zieht es Helmut Kohl auf die Piste.
Mittags gab’s einen schmackhaften Saumagen auf der
Hütt’n in St. Moritz. Abends benennt die Stadt spontan
einen ihrer Schlepplifte nach dem deutschen Altkanzler,
als dieser nach einem Ausfall wegen Überlastung wieder
in Betrieb genommen wird.
Fazit: Auch wenn’s mal richtig dick kommt: Es geht
immer wieder bergauf, ob per Sessellift oder Konjunkturkurve!
sieht, sollte umgehend die Legebatterie verlassen und
April
lieber mal in den Cholesterinspiegel schauen.
26
Ostern on Eis. Das erste Aprilwochenende steht auch
2010 ganz im Zeichen der Eiersuche. Aber es ist Vor-
Mai
sicht geboten. Wegen andauerndem Schneefall führte
Sportwelt: Alles neu macht der Mai – fußballtechnisch
die Suche schon unzählige Menschen aufs Glatteis.
gesehen eine wahre Aussage. Die Rückrunden sind ge-
Washington: In den Staaten rollen sich der Präsident
laufen, die roten und gelben Karten neu gemischt. Für
und seine kleinen Gäste dieses Jahr mit vereinten Kräf-
Bielefelds Regionalmannschaft zahlt sich das Ackern
ten die Ostereier selbst, um sie anschließend über die
auf der Alm endlich aus: Die Saison endet mit dem Auf-
extra angetaute Eisfläche vor dem weißen Haus schlit-
stieg der Arminia in den Olymp der Ersten Bundesliga.
tern zu lassen. Obama-Kritiker sprechen von einem dro-
Preußen Münster schafft es immerhin in die Dritt-Erste
henden Einbruch der Traditionen.
Bundesliga.
Berlin: Angela Merkel und Guido Westerwelle treiben es
Gossip: Bei der gemeinsamen Feier der lokalen Fuß-
im Schnee. Sie wurden dabei gesichtet, wie sie in trau-
ballvereine kam es laut anonymer Quellen zu mehreren
ter Sisyphoseinheit ein gewaltiges Ei den Berliner Bär
Zwischenfällen. Preußens Maskottchen Fiffi habe an
hinaufrollten. Anlass war das für den gleichen Abend
dem Abend etwas zu tief ins Glas gepickt und so einige
angesetzte Osterkochduell bei Herrn Westerwelle. Ge-
Federn auf der Tanzfläche gelassen. Arminias Lohmann
ladene Gäste sind Zahnlos-Silvio Berlusconi, Teatime-
trank den ganzen Abend Horn-Cola und schwärmte aus-
Gordon Brown und Tête-à-tête-Nicolas Sarkozy. Dessen
gelassen von seiner neuen Freundin, der Milka-Muhse
Très-chic-Gattin Carla Bruni sorgt für das musikalische
Lila.
’ei-light des Abends.
Fazit: Für alle, die es immer noch nicht begriffen haben:
Fazit: Wer jetzt vor lauter Eiern das Huhn nicht mehr
Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten!
Juni
Erneuter
Virenalarm. Das Fußballfieber grassiert
und eine Schutzimpfung gibt es nicht. Am 11. Juni ist
es endlich so weit: Lasset die Fußball-WM beginnen!
Bundestrainer Joachim Löw und NationalmannschaftsManager Oliver Bierhoff bricht der Schweiß aus, und
das nicht nur wegen den unerwartet heißen Temperaturen im südafrikanischen Winter.
Jacko immer noch tot. Zum ersten Todestag von Michael Jackson veröffentlicht seine Plattenfirma Sony
das 13. Posthum-Album des King of Pop, erneut mit
ungehörtem Material. Es werden immer mehr Zweifel
August
am tatsächlichen Ableben des Superstars laut. Vor allem
Truppenabzug. Im Mutter-Theresa-Jahr, genau am
Elvis Presley, der im Januar seinen 75. Geburtstag feier-
100. Geburtstag der Ordensschwester und Friedensno-
te, äußert sich skeptisch.
belpreisträgerin am 27. August, ziehen sich die interna-
Fazit: Der König ist tot, es lebe der König! (Und der
tionalen Truppen vollständig aus dem Irak zurück. Die
Kaiser auch!)
Weltpolitik überlässt den vermeintlichen Schurkenstaat
nach Jahren doch einfach wieder sich selbst und geht
Juli
stattdessen in die Kulturhauptstadt Essen.
54, 72, 90, 2010!!! Deutschland ist Fußballweltmeis-
Kulturhauptstadt 2010. Im Ruhrpott wird gezecht und
ter. Nachdem Brasilien überraschend in der Vorrunde
gezollt wie lange nicht. Sowohl über- als auch unterir-
ausgescheidet und Italien im Viertelfinale durchs Nu-
disch gibt sich die Prominenz die Kohle in die Hand.
delsieb rutscht, schafft es unsere Nationalelf. Mit einem
Die Kassen des Ruhrgebiets klingeln und man überlegt
3:2 besiegte das Löw-en Team den Gastgeber Südafrika
nun, einen Teil von Holland zu kaufen, um näher am
knapp aber deutlich. Argentinien isst Leberwurst und
Meer zu liegen und damit für den Tourismus noch at-
sagt die Teilnahme als Gastland auf der Frankfurter
traktiver zu werden.
Buchmesse im Oktober ab.
Fazit: Größenwahn ist auch eine Frage der Ausdauer.
Fazit: Es gibt nur ein’n Rudi Völler!!! Und jetzt alle!
Aber warum weiter nach den Sternen greifen, wenn man
(Weil’s sich so schön grölt! Sorry, Herr Löw).
sich auch einfacher aus der Affäre ziehen kann?
27
>>>>>
Pflaster
September
Bahnhofsmission vollendet. Es war doch kein Witz:
Der Umbau des Hauptbahnhofs Münster ist vollbracht.
Zur Einweihungsfeier reist ein besonderer Überra-
28
schungsgast im ICE an. Die vor eineinhalb Jahren verschwundene Schwanendame Petra!
Oktober
Petras Exil in Bielefeld. Auf der spontan einberufenen
United Germany: Nachdem wir 2009 das Mauerfallju-
Pressekonferenz erklärt Münsters schöner Schwan, dass
biläum gefeiert haben, zelebriert das vereinte Deutsch-
sie sich einfach mal erholen wollte von all dem Rummel
land dieses Jahr seinen 20. Geburtstag. Wieder spielt
um ihr Gefieder. Daher sei sie ohne lang zu schnattern
U2 unterm Brandenburger Tor. Spektakulär sind Bonos
spontan auf Reisen gegangen. Und welches Ziel eignete
Stargäste auf der Bühne: die Drei Engel für Charlies
sich da besser als die Stadt, die es nicht gibt?
Checkpoint.
Liebe ohne Grenzen. Und sie kommt nicht alleine,
Another Brick for the Wall. Zur selben Zeit treffen
unsere Petra. Begleitet wird sie von einem kuriosen,
sich Ossis und Wessis zur gemeinsamen Zeremonie an
ganz in Pink gewandeten Herrn, der es vorzieht, auf nur
der ehemaligen Grenzlinie. Mit vereinten Kräften be-
einem Bein zu stehen. Es war Liebe auf den ersten Pick,
ginnen sie die Mauer wieder hochzuziehen. „Wenn alle
als die beiden sich auf dem diesjährigen Carnival der
weiterhin von West- und Ostdeutschen sprechen“, steht
Kulturen in Bielefeld trafen. Schweigsam wie eh und je
auf einem gigantischen Banner, „warum dann räumliche
verweigert Petras Ex-Boot der Presse jeglichen Kom-
Einheit heucheln?“
mentar.
Fazit: Warum lassen wir nicht einfach alle mal die
Fazit: Was lange gärt, wird endlich gut und darauf sto-
ewigen Bananenwitze. Es gibt doch auch andere Süd-
ßen wir an!
früchte ...
Dezember
märkte boomen. Die Glühweinaktien steigen wieder, die
Alkoholfreie Umweltzone. In Münster herrscht ab dem
Arbeitslosigkeit singt und Herr Brüderle bekommt dabei
11.11. um 11 Uhr 11 Alkoholverbot auf den Straßen der
ganz rote Ministerwangen. Allüberall hört man David
Innenstadt. Die Stadtverwaltung hielt dies für einen pas-
Hasselhoffs neue Version des Wham-Klassikers „Last
senden Konterschlag nach all den Jahrzehnten Ausnah-
Christmas“. Der Beginn eines wunderbaren Comebacks
mezustand und Rathausmeuterei. Aber niemand lacht.
oder vorübergehender Adventsdusel?
Stattdessen tobt in Coerde der Bär. Da darf man nämlich
Benefizkonzert. Am 21. Dezember zur totalen Mond-
weitersaufen und das sogar ganz ohne Umweltplakette.
finsternis gibt der Knight Rider und Buchtwatschler zu-
Bielefeld ohnmächtig. Das Bielefelder Rathaus konn-
sammen mit Ace of Base ein Benefizkonzert für notlei-
te dem Sturm hingegen nicht standhalten. Schunkeln-
dende Neunzigerjahresternchen. Erwartet werden auch
de Seidenstickerhemden liegen sich in den Armen, von
Mr. Vain, Captain Jack und Cotton Eye Joe.
Amtswegen rieselt es Konfetti und die Straßenbahn ent-
Fazit: Gegen Ende des Monats ist das Jahr mal wieder
gleist.
vorbei. Wir blicken zurück auf all die Schlaumeier, die
Fazit: Eigentlich keins, denn der Rest des Monats
schon zu Anfang desselben meinten, die Schatten großer
zeigt sich in der diesjährigen Trendfarbe Grau –
Ereignisse erspähen zu können. In diesem Sinne: Ein
quelle surprise!
gutes neues Jahr voller Überraschungen! +++
2299
Wirtschaftswonderland. Deutschlands Weihnachts-
November
Blutgruppen
Jobs und Berufung
E r beißt mich,
er beißt mich nicht,
er beißt mich …
Nach langem Suchen hat es tatsächlich geklappt: Eine Kontaktperson hat mir versichert, sie könne mir ein Interview mit einem echten Vampir vermitteln! Ich bin
nervös. Ich weiß nicht, ob ich einem schlechten Scherz aufsitze oder Angst um mein
Leben haben muss, aber zu spät, da sitzt er schon. Im Halbdunkel, etwas blass und
hager, schwarz gekleidet, seine Augen sehen leicht entzündet aus. Er reicht mir die
Hand, sie ist seltsam kühl.
30
Silke Eckert verbeißt sich.
Ich könnte Ihnen jederzeit
das Gegenteil beweisen!
Wollen Sie das?
Sie haben ja
doch nur diesen
Pattinson
im Kopf!
Willkommen! Direkt vorweg: Nennen Sie mich, wie Sie
Erzählen Sie! Ein Vampir war er doch?
wollen, meinen richtigen Namen werden Sie hier nicht
Wenn Sie das glauben.
erfahren. Ich gebe Ihnen ausnahmsweise dieses Interview, doch das heißt nicht, dass ich gleich meinen gan-
Also wenn Sie mir hier so gar nichts sagen wollen,
zen Clan verrate!
muss ich doch davon ausgehen, dass Sie bluffen!
Ein erfolgloser Schauspieler, der hier ein bisschen
Okay!? Darf ich Sie Edward nennen?
den Vampir gibt, was?
[Er verzieht das Gesicht, sodass ich kurz ein paar spit-
[„Dracula“ beugt sich zu mir herüber und grinst, sei-
ze Eckzähne sehe.] Sehe ich vielleicht aus wie dieser
ne Zähne sind meinem Hals gefährlich nah, sein Atem
Robert Pattinson? Mit so einem milchzähnigen Teenie-
riecht muffig.] Ein Schauspieler, ja? Ich könnte Ihnen
Vampir möchte ich bitte nicht verglichen werden! Wir
jederzeit das Gegenteil beweisen! Wollen Sie das?
haben auch unseren Stolz! Vegetarier – also bitte, das
kann sich ja nur eine Frau ausgedacht haben!
Nein, nein, in Ordnung, ich glaub Ihnen!
[Er lehnt sich wieder zurück. Gott sei Dank.] Machen
Äh ja, dann vielleicht Dracula?
Sie sich nichts daraus, die meisten Menschen erkennen
Einfallslos. Aber schon besser. Der gute alte „Sohn des
einen Vampir nicht, wenn sie einem begegnen. Sie ha-
Drachen“ ... Schon seltsam, dass ihr Menschen seit über
ben ihre festen Bilder im Kopf, glauben, wir würden
600 Jahren nicht von ihm loskommt.
immer seltsame Kleidung tragen und sofort über alles
Lebende herfallen, als ob wir überhaupt keine Selbst-
Nun, er ist eine Art Ur-Vampir, oder?
kontrolle hätten!
Ach ja? Dracula als der Adam der Vampire und Bram
Stroker als Gott, was? Vlad Tepes, den Sie Dracula nen-
Teilweise werden Sie sogar von äußeren Kräften
nen, war erst mal nur ein ganz normaler Fürst aus der
begrenzt. Es heißt, Vampire könnten kein Haus
Walachei, der eine Menge Türken umgebracht, genauer
betreten, ohne zum Eintreten aufgefordert zu
gesagt: gepfählt hat. Zugegebenermaßen eine etwas be-
werden.
unruhigende Art jemanden loszuwerden. Was den Rest
Ganz recht. Wir haben vielleicht nicht den besten Ruf,
der Geschichte angeht ...
weil wir Menschen, nun ja, töten bzw. – so muss man
31
>>>>>
Blutgruppen
das auch mal sehen – ihnen zu ewigem Leben verhelfen.
Dennoch sind wir nicht unhöflich. Meistens sind wir
sogar ausgesprochen charmant. Die meisten Menschen
lassen uns schließlich früher oder später herein ...
Ich habe auch noch
anderes zu tun als
Ihnen zu erzählen
wie sie mich
vernichten können.
Es stimmt also, dass Vampire Verführungskünstler sind?
[Er lacht und sieht plötzlich eigentlich ganz nett aus.]
Sie haben ja doch nur diesen Pattinson im Kopf! Wir
haben natürlich so unsere Methoden, allerdings bleiben
wir eigentlich ganz gern unter uns.
Außer Sie haben Hunger ... Man schreibt euch
Denken Sie da an jemand bestimmtes?
Vampiren auch ein Menge erstaunlicher Fähig-
Das gilt eigentlich für alle. Entweder müssen wir be-
keiten zu, angeblich könnt ihr Wände hoch laufen
sonders gutaussehend und sexy sein und werden von
oder sogar fliegen, aber so ganz einig scheint man
Brad Pitt oder jetzt eben diesem Pattinson gespielt oder
sich da nicht zu sein.
wir sollen besonders schaurig sein und es wird Klaus
Das würden Sie wohl auch gern können, was? Von ge-
Kinski gecastet. Fällt den Autoren nichts mehr ein kom-
wissen menschlichen Begrenzungen sind wir natürlich
men plötzlich noch Wehrwölfe dazu oder irgendwelche
befreit, andererseits haben wir dafür, wie Sie schon sag-
wahnwitzigen Organisationsstrukturen und Klassen-
ten, mit anderen Hindernissen zu kämpfen. Und was die
kämpfe wie in „Blade“.
uneindeutigen Beschreibungen angeht: Zum einen sind
wir auch nicht alle gleich, nur weil ihr Menschen einen
Nun ja, es sind halt Filme.
Einstein unter euch hattet, seid ihr nicht alle Mathema-
Und auch nicht immer die schlechtesten.
tiker, richtig?
Sicher, aber trotzdem glaubt ihr Menschen anscheinend
dadurch alles über uns zu wissen. Ihr habt es ja gesehen,
Wem sagen Sie das!
nicht wahr?
32
Zum anderen mag mit dem ein oder anderen selbsternannten Vampirforscher auch die Fantasie durchge-
Ja, es sind nur Filme, aber: Woher sollen wir
gangen sein. Von den überkreativen Filmemachern mal
denn bitte sonst etwas über euch erfahren, wenn
ganz zu schweigen!
nicht aus Büchern und Filmen? Sie mögen mir ja
Mythos Va
mpir
Ursprung
Vampirgeschichten finden sich vor allem im südosteuropäischen Volksglauben, wobei Vampire in
alten Aufzeichnungen sehr unterschiedlich beschrieben werden. Der Glaube an Vampire existiert
vermutlich schon seit der Steinzeit. Unser heutiges
Bild hat vor allem Bram Strokers „Dracula“ geprägt.
Eigenschaften
Vampire sind „Untote“ und ernähren sich typischerweise von Blut. Sie haben spitze Eckzähne und beißen
vor allem Menschen. Häufig können sie auch fliegen.
Bescheuerte
Idee …
Abwehr
Angeblich vertragen Vampire kein Sonnenlicht.
Außerdem sollen Knoblauch, Kreuze, Weihwasser
und allerlei anderes sie fernhalten. Töten kann man
sie, indem man ihr Herz mit einem Pflock durchbohrt.
auch in diesem Interview nicht besonders
Haben Sie tatsächlich Angst vor Sonnenlicht,
viel verraten!
Kreuzen und Knoblauch?
Ehrlich gesagt interessieren wir Vampire uns nicht halb
Wir sind keine Sonnenanbeter, essen keinen Döner und
so sehr für Menschen wie ihr euch für uns interessiert.
in die Kirche gehen wir auch nicht.
Würdet ihr zu viel über uns wissen, würdet ihr doch nur
anfangen uns in Zoos zu stecken oder in Talkshows zu
Aber sind diese Dinge für Sie wirklich
zerren, uns eure seltsamen Vorstellungen von Moral auf-
gefährlich?
zudrücken und einen Krieg gegen uns anfangen, wenn
Das müssen Sie schon selbst herausfinden. Und jetzt
wir keine Lust haben so zu werden wie ihr. Danke, dar-
entschuldigen Sie mich bitte, ich habe auch noch ande-
auf können wir verzichten! Dann schmachtet lieber Ed-
res zu tun, als Ihnen zu erzählen, wie sie mich vernich-
ward Cullen an oder meinetwegen auch Buffys Spike
ten können!
oder fürchtet euch vor Dracula, aber lasst uns damit in
Ruhe! [Während der letzten Sätze ist „Dracula“ lauter
Er murmelt etwas vor sich hin, „Bescheuerte Idee, so
geworden und seine Gestik hektischer, jetzt sackt er ein
ein Interview“, meine ich zu verstehen. Dann steht er
bisschen in sich zusammen.]
auf, dreht sich abrupt um und ist plötzlich verschwun-
Okay, okay.
che Störgeräusche auf. Seltsame Schwingungen, denke
Darf ich Ihnen noch ein letzte Frage stellen?
ich, sehr seltsame Schwingungen, vielleicht ist das alles
Meinetwegen. Machen Sie doch sowieso.
doch kein Witz. Mich fröstelt. +++
33
den. Beim Anhören der Aufnahme fallen mir unerklärli-
Kunstblut
Musik, Literatur, Lifestyle.
Denkt nicht immer nur an euch,
der kleine Spatz da draußen hat
auch schon Gänsehaut! Also helft
ihm mit einem Häuschen aus, das
er dank Signalfarbe in dem ganzen
Einheits-Grau-Braun gar nicht
übersehen kann! Der Spatz sagt
Danke und euer Karma auch.
Ca. 64 Euro,
gesehen bei design-3000.de
Eine wahre Dame fällt nicht nur
Die Zähmung des Feuers hat die
gern in Ohnmacht, sie leidet
Menschheit vor langer, langer Zeit
natürlich auch stets unter Zugluft.
einen großen Schritt nach vorn
Außerdem möchte sie sich ganz
gebracht. Dass Feuer ein paar
ladylike mit hübschen Accessoires
Tausend Jahre später mal so
schmücken. Was liegt da näher, als
elegant daher kommen würde,
ein schmuckes Halstuch anzulegen?
hätte sich damals wohl kaum einer
Zugluft adé, gut aussehen olé! Na-
träumen lassen. 2010 heißt es:
türlich auch für weniger zartbesai-
Stilbewusstsein statt Feuersteine!
tete Wesen geeignet.
Ca. 90 Euro,
Ca. 25 Euro,
gesehen bei cigarre24.de
gesehen bei dawanda.com/meko
Das Schonste in Rot
34
Mit dem neuen Jahr sollte ja eigentlich alles anders werden: Gesünder, besser,
organisierter, was nehmen wir uns nicht alles vor. Was daraus wird? Nun ja, ihr
wisst es selbst ... Was leider, Anstrengungen hin oder her, erst mal schlecht
bleibt, ist das Wetter. Zumindest in Deutschland bleibt es zu kalt, zu nass und zu
dunkel. Da machste nix! Außer: mit allem eindecken, was wärmt. Und weil das
Auge ja bekanntlich mit-, äh, fühlt, kommt alles in kuscheligem Rot daher!
Winter, du kannst einpacken, wir sind gerüstet!
Die genetische Übereinstimmung
Mit der Wärme ist es wie mit der
Für Winterrotkäppchen: So warm
von Schweinen und Menschen soll
Schönheit: am besten sie kommt von
wie rot ist diese ganz besondere
ja angeblich wahnsinnig groß sein.
innen! Nachhelfen kann man dem
Mütze. Wenn du nicht alle zwanzig
Das klingt zwar irgendwie komisch,
mit einem leckeren heißen Punsch.
Meter denken möchtest, dass du in
was beide aber auf jeden Fall
Und damit ihr trotzdem einen
einen Spiegel schaust, dann kehr
lieben, ist wohliges Infrarotlicht.
kühlen Kopf bewahrt, kommt diese
dem schwedischen Kleidermoloch
Der Trick: Die Wärme wird durch
Waldbeeren-Variante ganz ohne
den Rücken und mach Platz auf
das spezielle Licht unter der Haut
Alkohol aus. Da darf ’s ruhig einer
deiner Rübe!
erzeugt und brennt daher nicht.
mehr sein!
Mode aus Pelzen, Leder und Stoff
Hmmm, grunz!
Ca. 9 Euro,
0251 652200 und 662153
Ca. 19 Euro,
gesehen bei drinks-company.com
MS, Warendorfer Straße
gesehen bei gimahot.de
Mo – Fr, 9 – 13 Uhr und nach
Vereinbarung
Hand auf ’s Herz – und schon wird’s
Schlimm genug, dass Schule, Uni
Mut zur Farbe, Männer!
warm! Beziehungsweise: Hand
und Arbeit einen auch beim unge-
Gebt’s doch zu: Eigentlich fallt
in die Tasche – und schon wird’s
mütlichsten Wetter vor die Tür zwin-
ihr sowieso am liebsten auf und
warm. Zumindest wenn du diesen
gen. Gut, wenn man dann wenigs-
manchmal ist euch selber gar nicht
kuscheligen Taschenwärmer mit
tens einen heißen Kaffee dabei hat.
soo warm, wenn ihr eurer Angebete-
Filzhülle darin versteckt hältst.
Mit so einer schicken Thermoskan-
ten großzügig eure Jacke überlasst.
Und vielleicht wärmen ja auch die
ne werdet ihr in der Vorlesung nicht
Gebt euch einen Ruck und gönnt
Gedanken an den Liebsten oder die
nur für den Inhalt beneidet!
euch auch selber ein bisschen
Liebste dein Herz ...
Ca. 25 Euro,
Geborgenheit!
Ca. 10 Euro,
gesehen bei dawanda.com/La Tati
Ca. 80 Euro,
gesehen bei dawanda.com/meko
35
gesehen bei yatego.com
Der Doktor
Foto: Kaai Meier-de Kock
profiled
Helfen ohne Grenzen.
2010 ist kein Jahr wie jedes andere. Denn: Es ist wieder Fußball-WM! Und zwar in
Südafrika – und damit zum ersten Mal überhaupt auf dem afrikanischen Kontinent.
Während es für viele Fußballfans wohl der erste Kontakt mit Afrika sein wird, waren
andere schon da. Allerdings nicht, um großen Sport zu sehen, sondern um zu helfen.
Die zahlreichen Mitarbeiter der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ gehen dahin,
wo die Not am größten ist.
36
Silke Eckert forscht .
Foto: Nico Heijenberg
Foto: Ärzte ohne Grenzen
„Ich wollte einfach was tun bei Menschen, die es nicht
Ärzte wird außerdem in die Vorsorge investiert. Zusätz-
so gut getroffen haben, wie wir in Europa. Vielleicht ein
lich ist es in Krisengebieten häufig notwendig, zunächst
Stück des Glücks abgeben“, sagte die Hebamme Jeanne
eine Infrastruktur wiederherzustellen, etwa für die Ver-
Maddy, die für sechs Monate in Sierra Leone gearbei-
sorgung mit Trinkwasser zu sorgen, um die medizinische
tet hat, dem Berliner Kurier. Für die Wuppertaler Ärztin
Arbeit überhaupt möglich zu machen. Daher arbeiten bei
Gudrun Jellinghaus war es eine Mischung aus Abenteu-
„Ärzte ohne Grenzen“ nicht nur Mediziner, sondern z. B.
erlust, Neugier und Helfenwollen, die sie im Jahr 2000
auch Ingenieure, Logistiker oder KFZ-Experten.
zu „Ärzte ohne Grenzen“ trieb, berichtet das Magazin
Die Einsätze sind dabei nie ohne Risiko. Neben Ge-
von BDC Travel.
fahren durch Krankheiten kann es vorkommen, dass
Mit einer „Klinik unter Palmen“ hat der freiwillige Dienst
Mitarbeiter aus politischen Gründen angegriffen oder
entführt werden. Deshalb müssen
bei der humanitären Hilfsorganisation, trotz exotischer Einsatzorte,
nichts zu tun. Die internationale,
1971 als „Médecins sans frontières“
von französischen Ärzten gegründete
Organisation, die sich ausschließlich
durch Spenden finanziert, hat es sich
zur Aufgabe gemacht, dort zu helfen, wo es am nötigsten ist: In Ge-
Mittlerweile
sind jährlich rund
3.000 Menschen für
„Ärzte ohne Grenzen“
unterwegs.
Bewerber neben mindestens zweijähriger Berufserfahrung auch unbedingt Erfahrungen mit sogenannten
Entwicklungsländern
mitbringen.
Ein Praktikum kann man bei „Ärzte ohne Grenzen“ nicht machen, die
Organisation möchte nur Verantwortung für Menschen übernehmen, die
wirklich dringend gebraucht werden,
bieten, die durch Naturkatastrophen
oder Kriege zerstört sind, wo grundlegende Strukturen
schließlich geht es nicht um Arbeiten, wo andere Urlaub
wie die Versorgung mit sauberem Trinkwasser fehlen,
machen.
wo die politische Situation instabil ist. Kurz: Wo Krise
viel mehr bedeutet als ein paar fallende Aktienkurse.
Das heißt nicht, dass Länder, in denen die freiwilligen
Helfer tätig sind, generell nicht bereist werden dürften.
In der Regel sind dies Länder der sogenannten Dritten
So sind auch in Südafrika immer wieder Mitarbeiter der
Welt, in denen vor allem medizinische Hilfe geleistet
Hilfsorganisation im Einsatz, ein Besuch der WM ist
wird. Kranke werden behandelt, durch Impfungen, Auf-
trotzdem für jedermann ohne Risiko möglich. Die Prob-
klärungsarbeit oder Weiterbildung der einheimischen
leme des Landes, vor allem HIV/AIDS und politisch mo-
37
>>>>>
Foto: Anne Yzebe
Foto: Veronique Terrasse
Der Doktor
tivierte Gewalt, betreffen in erster Linie, wie so oft, die
gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen dafür einge-
Ärmsten der Armen, die in den mitunter riesigen Town-
setzt haben, dass auch in Südafrika günstigere Medika-
ships wohnen. Dies sind Wohngegenden, die während
mente, sogenannte Generika, angeboten werden dürfen,
der Apartheid für Schwarze eingerichtet wurden und
was von AIDS-Aktivisten als großer Sieg gefeiert wird.
meist nur entfernt an Städte erinnern. Wellblechhütten,
Aber natürlich soll nicht nur behandelt, sondern vor al-
unbefestigte Straßen und eine mangelhafte Strom- und
lem aufgeklärt werden, um das Virus auf lange Sicht in
seine Schranken zu weisen. Auch
Wasserversorgung prägen das Bild.
Auch wenn sich die Lage seit dem
Ende der Rassentrennung langsam
bessert, ist immer wieder humanitäre
Hilfe notwendig. Ein Hauptproblem
ist
die
Immunschwächekrankheit
AIDS, Südafrika hat mit rund 21 %
noch immer eine der höchsten Raten
an HIV-Infizierten zu verzeichnen.
Wer das Land bereist, muss nicht
Hier
steht die Arbeit
mit den Patienten im
Vordergrund und
nicht die
Bürokratie.
fürchten, sich zu infizieren, für die
Menschen in den Townships stellt die Krankheit jedoch
dafür sind immer wieder Freiwillige im Einsatz, die der Bevölkerung
Übertragungswege
und
Schutzmaßnahmen
erläutern
mögliche
und
außerdem gegen die Stigmatisierung
von Infizierten kämpfen. Wie sehr
das Virus zum Alltag in Südafrika
gehört, wird auch in den Medien
deutlich: In der dortigen Ausgabe
der Sesamstraße gibt es seit 2002
das HIV-positive Muppet Kami, dass
schon die Kleinsten über die Krankheit aufklärt.
38
eine alltägliche Bedrohung dar. Zumal wenn wirksame
Medikamente, die den Ausbruch der Krankheit nach ei-
Natürlich sind die „Ärzte ohne Grenzen“ nicht nur in
ner Infektion verhindern können, schlicht nicht bezahl-
Afrika im Einsatz. Unter den mehr als 60 Ländern, in
bar sind. Dies hat auch die Freiwilligen von „Ärzte ohne
denen die Helfer aktiv sind, finden sich auch sehr viele
Grenzen“ zur Verzweiflung getrieben, weshalb sie sich
asiatische Staaten sowie einige amerikanische und euro-
Foto: Jean-Pierre Amigo
„Ärzte
ohne Grenzen“
(international: „Médecins sans frontières“)
·
·
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·
päische. Mittlerweile sind jährlich rund 2.000 Menschen
für „Ärzte ohne Grenzen“ unterwegs. Ein Einsatz in einem Krisengebiet dauert etwa sechs bis zwölf Monate,
wer möchte, kann aber immer wieder in neuen Projekten
mitarbeiten. Wer sich hier bewirbt, hat anderes im Sinn
als Reichtum und Chefarzt-Karriere: Mit „chaotischen
Arbeitszeiten, einem miserablen Freizeitangebot und einer unangemessenen Bezahlung“ warb die Organisation
in einer Kampagne selbstironisch um Mitarbeiter. Etwa
850 Euro Aufwandsentschädigung erhält ein Freiwilliger
pro Monat im ersten Jahr, dazu Reisekosten, Versicherung, Unterkunft und Verpflegung. Nicht gerade viel,
insbesondere wenn man das Risiko der Einsätze bedenkt.
Und dennoch: „Hier steht die Arbeit mit den Patienten
Gegründet:
1971 von französischen Medizinern
Gründung des deutschen Ablegers: 1993
Internationaler Hauptsitz:
Genf
Einsatz:
weltweit
Fokus:
medizinische Hilfe, Aufklärung
Häufig behandelte Krankheiten: Cholera, Hirnhautentzündung, HIV/AIDS, Kala Azar,
Lungenentzündung, Malaria,
Mangelernährung, Masern,
Schlafkrankheit, Tuberkulose
Finanzierung:
mehr als 80 % Privatspenden,
der Rest sind institutionelle Spenden (z. B. Zuwendung vom Staat)
Mitglieder:
ca. 6.660 (einschließlich nationale Mitarbeiter)
Festangestellte in der Verwaltung: etwa 1.500 weltweit
Auszeichnungen:
Friedensnobelpreis 1999
im Vordergrund und nicht die Bürokratie“, gibt der Chirurg Hans-Joachim Jessen als einen Grund für seine
Mitarbeit auf der Website der Organisation an. Auch die
Möglichkeit, mit teilweise einfachsten Mitteln schon
viel bewirken zu können, wird immer wieder positiv hervorgehoben. Eigentlich also gar nicht so viel anders als
beim Fußball: Situation analysieren, erkennen, wo man
39
Foto: Clio Van Cauter
gebraucht wird – und handeln! +++
12345678901234567890
Hatschi!
Angeberwissen
Niesen ist eine hochkomplexe Angelegenheit, die in drei Phasen abläuft.
weitererzählt.
Erst wird Luft eingeatmet. Dann wird
der Atem kurz angehalten und in der
mungsmuskeln des Bauches und der
„Fräulein Smillas
Gespür für …
Brust urplötzlich zusammen. Die aus
... Schnee“ ist ein toller Roman.
der Nase ausgestoßene Luft erreicht
Smilla Jaspersen ist die Tochter
beim Menschen eine Geschwindigkeit
einer Inuit und müsste deshalb
von
100 Wörter für Schnee kennen. Dass
dritten Phase ziehen sich die Ausat-
160 km/h.
es sich hierbei um einen modernen
Mythos handelt, wissen nur wenige
Brrr… kalt!
Menschen. Eigentlich kennen die
Eskimos nur vier Lexeme: „Schnee
2001 wurde am Funtensee in Bayern
am Boden“, „fallender Schnee“,
eine Temperatur von
„driftender Schnee“ und „Schnee-
-45,8 °C
gemessen. Da es sich hierbei um die
wehe“. Die Medien machten daraus
niedrigste je gemessene Temperatur
dann 100 Wörter. +++
in Deutschland handelt, kann das
Fleckchen als Kältepol bezeichnet
Kiss me quick!
werden.
Was gibt es nicht alles für Erkältungsirrtümer! Mit dem angenehmsten
Holiday on Ice
räumen wir nun auf: „Küssen sollte
bei Erkältung tabu sein!“ So was von
Die Tragfähigkeit von Eis lässt sich
falsch! Die Ansteckungsgefahr ist
mit der „Goldenen Formel“ berech-
sehr gering. Außerdem gelangen die
nen. Wie die lautet, ist ziemlich egal.
Viren durch das Geknutsche in den
Um einen Menschen zu tragen, muss
Magen und begegnen dort Manitu.
das Eis aber mindestens 5 cm dick
Vielmehr sorgt das Lippen- und Zun-
sein. Bei Personengruppen
genspiel für einen Wohlfühleffekt,
8 cm.
Allein allein
der die Abwehr stärkt. +++
Frieren macht gesund
Man sollte ja meinen, dass Kälte
Als Vater Räuber bei einer Expediti-
krank macht. Ganz im Gegenteil. In
on zum Polarkreis zwei Zehen verlor
speziellen Kältekammern kannst du
und ihm folgerichtig nur noch acht
für deine Gesundheit frieren. Ein bis
Zehen blieben, hatte Sohnemann
zwei Minuten Aufenthalt bei minus
Felix Räuber den Namen für seine
110 Grad sind kein Zuckerschle-
Band gefunden: Polarkreis
cken. Kryotherapie heißt das Ganze:
18!
eine Ganzkörper-Kältetherapie, die
40
schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt. +++
Das beste Haus am Platze
Solltest du für deinen Winterurlaub keine passende Blei-
Downhill
be mehr finden, quartier dich doch einfach ins Eishotel
„Weu i wü Schifoan, -foan, -foan, -foan, Schifoan! Woh-
ein. 1991 wurde erstmals ein Gebäude aus Schnee und
wohwohwoh! Schifoan, -foan, -foan, -foan! Weu Schifo-
Eis gebaut, um dann als Hotel genutzt zu werden. Hier
an is des Leiwandste, wos ma si nur vurstön ko!“ Wenn
bekommt der Ausdruck „auf Eis gelegt“ eine ganz be-
du mal die gefährlichste Skipiste der Welt bezwingen
sondere Bedeutung. Eishotels findest du in Österreich,
willst, bist du in Kitzbühel (Österreich) genau richtig.
in der Schweiz, in Norwegen, Finnland, Rumänien,
Die Hahnenkamm-Abfahrt, auch Streif genannt, hat eine
Kanada und in Alaska. +++
Länge von 3.312 Metern und dazu noch so tolle Streckenabschnitte wie „Mausefalle“, „Lärchenschuss“ und
„Hausberg“. +++
Freunde der Nacht! Ruhe!
Im Winter „knackt“ der Braunbär in seiner Höhle nicht
einfach so dahin, nein, er hält Winterruhe. Das ist ein
großer Unterschied zum Winterschlaf, den zum Beispiel
Fledermäuse, Siebenschläfer, Igel oder Murmeltiere
halten. Bei der Winterruhe wird die Körpertemperatur
nicht so stark gesenkt, wie beim Winterschlaf. Neben
Meister Petz ruhen auch noch Dachse, Eichhörnchen
41
und Waschbären. +++
Gewinn dir einfach was!
Wahnsinn, was wir alles verlosen!
Wenn du einen der unglaublich tollen Gewinne gewinnen willst, dann schreib uns einfach ’ne
E-Mail an [email protected] mit dem Betreff Blutdruck und beantworte uns
eine Frage. Ach ja, bitte Name, Telefonnummer und Anschrift angeben, damit wir wissen,
wer gewonnen hat und wir euch benachrichtigen können!
Wo ist die neue Spendestation
ab März in Münster?
A. im Aasee
B. im Hanse-Carré
C. im Dom
1. Preis
Jacken gibt’s wie Sand am Meer, aber selten ist eine so
gemütlich wie diese hier! Von einem jungen Trendlabel
entworfen und fast schon wieder ausverkauft, hast du hier die
seltene Möglichkeit, noch eine abzustauben. Viel Glück!
2. Preis
Ein Abendessen im Rick’s
Café mit dem berühmten
Rick’s Burger und Grünzeug Candle-Light-Dinner
ist was für Biosaunagänger!
Winterharte Kerle brauchen
Burger, und wenn jemand
was abhaben will von
deinem oberleckeren Preis,
gibst du ihm das Grünzeug,
dann bist du das auch noch
los. Mjamm!
3. Preis
Freikarten für eine HeavenVeranstaltung deiner Wahl
Du bekommst von uns, was
du verlangst! Was du daraus
machst, liegt bei dir, aber im
Heaven kann jede Nacht die
beste deines Lebens werden:
Also mach dich frisch und
TANZ DICH WEG!
4. Preis
Zwei Überraschungstickets von
BLX-Music Das Leben ist wie
eine Pralinenschachtel, in diesem
Fall eine, bei der man nicht
daneben greifen kann.
Überraschungen sind sowieso
etwas Wundervolles, aber was
dich hier erwartet, ahnst du nicht
einmal in deinen Träumen.
And the winner is: Gut gemailt, ist toll gewonnen. Heft #02/2009
1. Preis iPod touch 8 GB / 1,83 GHz:
Martin Westemeyer
2. Preis iPod shuffle 2 GB:
Joachim Richter
3. Preis The Kingpackage:
Nina Gens
4. Preis 2 x 2 Karten Night Wash:
Gerrit Theesfeld, Birgit Frehse
5. Preis 2 x Fanpackage The BossHoss:
Sabrina Meyfeld, Jeannette Gering
5. Preis
Zwei Tickets für eine
Word-Club-Veranstaltung
deiner Wahl Ja, ist denn schon
wieder Weihnachten? Bei uns
bekommst du deine Wünsche
erfüllt und wenn andere längst
Haare raufend versuchen, ausverkaufte Karten zu ergattern,
kannst du dir sicher sein, dass
dein Lieblingsevent nicht ohne
dich stattfinden wird.
6. Preis 3 x USB-Datenstick von 2 GB:
Tanja Lohr, Anna Wienek, Rebecca Werdehausen
7. Preis 15 x DRK-SMS-Karte:
Valerie Unterkircher, Jürgen Herr, Christoph Kiedrowski,
Lea Altmann, Elda Langellotti, Christina Herr, Nina
Lengwenus, Britta Michelson, Doreen Blaffert, Laura
Brüggeman, Irmgard Engenhorst, Daniela Schwerdtfeger,
Nina Ochs, Kathrin Schuler, Nora Gebert
8. Preis Smudo-shirt, gerahmt:
Matthias Nienaber
Einsendeschluss ist der 30.4.2010
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.
Mitarbeiter des DRK sowie deren Angehörige sind vom Gewinnspiel ausgeschlossen.
Die Gewinner werden im Losverfahren ermittelt und per Mail benachrichtigt.
Pflaster
Leib und Seele
Machen wir‘s uns gemütlich!
Es ist Winter in Bielefeld und draußen ist es nicht schön. Vom Glühwein wird mir
langsam schlecht und ich kann meine eigene unförmige Erscheinung in Winterjacke kaum noch ertragen. Deshalb habe ich beschlossen, mich möglichst häufig
drinnen, also indoor, aufzuhalten. Heute gehe ich ins Café Berlin und treffe Philipp,
er ist 27 Jahre alt und Mediendesigner. Denn das Schöne am Winter ist doch, dass
man sich ein bisschen zusammenkuscheln kann – und sei es nur verbal!
43
Elisabeth Ostermann klönt.
Pflaster
Nein, bisher nicht.
Sie ist irgendwie unnahbar.
Hi Philipp!
Hast du sie mal angesprochen?
Hallo Elisabeth!
Nein, bisher nicht. Sie ist irgendwie unnahbar.
Es ist recht gemütlich hier, vor allem jetzt,
Ach, ist sie so schön?
wo es draußen so ungemütlich ist, nicht wahr?
JA!!! Und ich finde sie von Mal zu Mal, wenn ich
Trotzdem bin ich nicht oft hier. Du?
sie sehe, schöner. Sie erinnert mich an jemanden.
Ich schon, bestimmt jede Woche einmal.
Vielleicht an deine Mutter.
Ach so und was zieht oder treibt dich hierher?
Ähm, das glaube ich nicht.
Das Bier!
Man sagt ja, dass Männer im Grunde nach
Typische Männerantwort – und voll gelogen!
einem Abbild der eigenen Mutter suchen.
Denn dann würdest du dir ja ein viel frische-
Wirklich?
res, besseres Beck’s an der Tanke holen.
Also, was ist es wirklich?
Und Töchter nach einem des Vaters.
OK, DIE Frau.
Das habe ich mir schon gedacht, das mit den
Töchtern und den Vätern. Mit den Söhnen und
Welche? Wo? Arbeitet sie hier?
den Müttern hingegen nicht.
Nein, sie ist hier manchmal zu Gast, nicht
regelmäßig, aber meistens allein! Und dann
Das liegt noch wesentlich näher.
sitzt sie an einem Tisch und liest und liest
Was liegt näher?
und liest.
44
Na, dass Männer nach der Mutter suchen.
Und du starrst sie an?
Natürlich will das niemand wahrhaben.
Nein, ich trinke Bier und versuche sie
Ja, allerdings, denn das ist ja echt was, das ich
unauffällig anzusehen.
meinen Kumpels nie erzählen könnte. Peinlich!
--- dass ich auf Frauen abfahre,
die mich an irgendwas von meiner Mutter erinnern ...
Echt?
Die Freundinnen meiner Jungs kenne
Weil es nicht cool ankäme, sondern eher so,
ich natürlich.
dass sie mich auslachen würden.
Dann kannst du ja mal Parallelen ziehen.
Am besten mit ihnen gemeinsam.
Erklär mal!
Wenn ich meinen Kumpels erzählen würde,
So, jetzt ist mir warm und Philipp war
dass ich auf Frauen abfahre, die mich an
zumindest einen Augenblick lang abgelenkt
irgendwas von meiner Mutter erinnern,
von seiner Traumfrau.
würden sie das eher komisch und vielleicht
Ob das stimmt, was ich da gerade gesagt habe?
sogar pervers empfinden. Und darüber lachen.
Sucht man wirklich nach Abbildern der Eltern
in potenziellen Partnern? Und was gibt es noch
Wieso, du tust das doch unterbewusst,
für Skurrilitäten in zwischenmenschlichen
du kannst doch nichts dafür.
Beziehungen? Zum Glück ist der Winter noch
Woran machst du das denn fest?
lang, ich werde noch einige Zeit durch Bielefelds
Wärmeinseln ziehen und mich mit heißen The-
Na, du weißt nicht, dass du danach suchst.
men auseinandersetzen.
Wie, ich weiß nicht, dass ich danach suche?
Aber du??
Vielleicht treffen wir uns ja mal?!
+++
Im Grunde suchen alle deine Kumpel
wahrscheinlich auch nach Mutti.
Kennst du die Mütter von deinen Freunden?
Nicht alle, aber die meisten ...
Und kennst du auch ihre Freundinnen?
45
Wenn du auch was Lustiges, Unglaubliches oder Heißes
zu erzählen hast, dann schreib uns eine E-Mail an
[email protected]
Termine 2010
mitmachen
Bielefeld
M.-Niemöller-Schule, Apfelstr. 210
Di 23.3. // 29.6. // 14.9. // 21.12.
16 - 20 Uhr Bielefeld
DRK-Depot, Herforder Str. 301b
46
Mi
13.1. // 10.2. // 10.3. // 14.4. //
12.5. // 9.6. //
14.7. // 14.7. //
11.8. // 8.9. //
13.10. // 10.11. //
8.12.
15.30 - 19 Uhr
Bielefeld
Cecilien-Gymnasium,
Niedermühlenkamp 5
Fr 12.2. // 11.6. // 10.8. // 17.12.
16 - 20 Uhr
Bielefeld
Neuapostolische Kirche,
Geschwister-Scholl-Str. 22
Do 24.6. Bielefeld-Stieghorst
Pfarrheim St. Bonifatius,
Stieghorster Str. 31
Do 29.7.
16 - 20 Uhr
16 - 19.30 Uhr W
eitere
Term
ine
fi
www.b
ndest d
lutspen
u unte
dedien
r:
st-wes
t.de
Do 1.4. // 24.6. // 30.9. // 9.12.
16 - 20 Uhr Brake
Kath. Pfarrheim, Grundstr. 30
Do 28.1. // 29.4. //
5.8. // 18.11.
15.30 - 19.30 Uhr Dornberg
Ev.-luth. Gemeindezentrum,
Babenhauser Str. 151
Do 25.2. // 10.6. // 16.30 - 20 Uhr
16.9. // 2.12.
Heepen
DRK-Zentrum, Rüggesiek 21
Di 12.1. // 13.4. // 27.7. // 9.11.
15.30 - 19.30 Uhr Jöllenbeck
Hauptschule, Volkeningstr. 3
Di 13.4. // 6.7. // 28.9. // 7.12.
16 - 20 Uhr Quelle
Gesamtschule Brackwede,
Marienfelder Str. 81
Di 2.2. // 27.4. // 31.8. // 23.11.
16 - 20 Uhr Sennestadt
Sennestadthaus, Lindemannplatz 3
Fr 15.1. // 16.4. // 25.6. // 15.10.
15.00 - 19.30 Uhr
Ubbedissen
Ev. Gemeindehaus, Ubbedisser Str. 3
Mo 3.5. // 2.8.
15.30 - 19.30 Uhr
47
Brackwede
DRK-Zentrum, Arnsberger Str. 15
Blutsfreunde
rumgefragt
Schnellstens weg hier!
Es regnet, es wird immer kälter draußen und der
Winter ist auch nicht mehr das, was er einmal war.
Wo wärst du jetzt gerne am liebsten? Und vor allem mit wem? Im Sommerurlaub
in der Karibik, bei Oma oder doch lieber vorm Kamin auf ner lauschigen Hütte?
Es gibt doch Schöneres als morgens um 8 bei Regen und Wind auf der Arbeit
oder in der Schule zu sitzen! Fällt euch etwas ein?
48
Nils Lutterkort fragt rum.
Felix, Schüler, 19
Ich fände es herrlich, jetzt am Strand
Daniel,
Museumsmitarbeiter, 30
Jana,
Glühweinverkäuferin, 18
zu liegen, in einem sonnigen Land,
Zurück in den Sommerurlaub, nach
Ich friere mir Tag für Tag auf dem
mit einer Freundin zusammen. Ich
Olympos in der Türkei, zusammen
Weihnachtsmarkt den Arsch ab und
bin der totale Sonnenmensch mit
mit meinem Freund am traumhaf-
wäre jetzt lieber in der Toscana. Zu-
allem, was dazu gehört, Beachvol-
testen Strand, wir haben in einem
sammen mit Freundinnen einfach ein
leyball, Mädchen, Strand und Meer.
Baumhaus direkt am Meer über-
paar schöne Mädelstage im Süden ver-
+++
nachtet und wurden jeden Morgen
bringen. +++
von einem Pelikan geweckt. +++
Marcel, Abiturient, 20
Franziska, Abiturientin, 18
Ich hätte Bock auf einen spontanen
Ich wäre jetzt gerne im Bett. Viel-
Lennard, Autor für
Blogspot, 20
Trip nach Hawaii, zusammen mit
leicht in Irland in so einem Haus an
Ich wäre gerne mit Judith in Neu-
meiner Freundin. Ich gehöre auch
den Klippen und unten ist das aufge-
seeland, wir würden auf Walen rei-
zu den absoluten Wintermuffeln und
wühlte Meer. Es müsste ein riesiges
ten und mit Rucksack durchs ganze
wünsche mir Entspannung unter
Bett sein, vorm Kamin, mit meinem
Land ziehen. Die Landschaft von
Palmen. +++
Freund zusammen. +++
Neuseeland ist einfach atemberaubend! Außerdem ist es schön weit
49
weg. +++
Herzblut
Glosse
zu guter Letzt
und Punkt.
Und längst kräht kein Hahn mehr nach 2009! Aber das
ist ja auch ganz natürlich, sind wir doch vollkommen
von 2010 verschluckt worden wie kühler Sekt von heißen Silvesterkehlen. Doch halt, 2010 ist nicht Sekt,
sondern Champagner, denn schon die Tatsache, dass das
Los geht’s!
Elisabeth Ostermann fasst zusammen.
immer noch junge Jahrtausend jetzt zweistellig ist, verleiht diesem Jahr etwas Glamour. 10-Jähriges zu feiern,
davon können Internet-Shops, Casting-Show-Gewinner
und Wüstenrennmäuse nur träumen und auch dem aktuellen Jahrtausend wurden vor seiner Geburt schlechte
Chancen ausgerechnet. Aber, ätsch, das erste Jahrzehnt
ist rum und uns gibt’s noch! Mit zehn Jahren kommt ein
Mensch bei uns im Land meistens auf eine weiterführende Schule. Unser Millenium steckt somit mitten in
den Lernjahren.
Lasst mich erwähnen, dass das meiste, was ich in meiner
Schulzeit gelernt habe, kein Schulstoff war. Wenn ich
mir meinen aktuellen Wissensschatz vor Augen halte,
muss ich sogar sagen, dass ich recht wenig in der Schule
gelernt habe und das, obwohl ich das Gymnasium mit
Abitur abgeschlossen habe. Rückblickend würde ich
zwar nicht so weit gehen zu behaupten, dass die Stunden, die ich im Unterricht gehockt habe, Zeitverschwendung waren, das liegt aber eventuell daran, dass ich
noch nicht so lange aus der Schule raus bin. Also fragt
mich noch mal in zwanzig Jahren, o.k.?
Diesem Jahrtausend wünsche ich, dass es clever wird!
Am Ende sollen alle sagen: „Ja, da wurden kluge Entscheidungen getroffen!“ Und wenn ich dem Millenium
dabei helfen kann, tu ich das gern. Man tut ja, was man
50
kann. +++
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Münster
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Blutspendetermine
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Rothenburg 14 -16
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redaktion@
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Malte Limbrock, Claus
Hensel, Dominik Schiffer,
Richie Alexander Jung,
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Inhalt: Nils Lutterkort,
Malte Limbrock
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