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STIFTUNG PRESSE-GROSSO Leseförderung und Medienerziehung mit „Zeitschriften in die Schulen” im Schuljahr 2011/2012 Download-Unterrichtsmaterialien für die Klassenstufen 5-12 1 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, mit dem vorliegenden Download-Material möchten wir Sie durch das Projektjahr von „Zeitschriften in die Schulen“ 2011/2012 begleiten und Sie bei der Arbeit mit den Zeitschriften im Unterricht unterstützen. Die Hintergrundtexte und methodisch-didaktischen Materialien greifen zahlreiche Aspekte aus der Zeitschriftenbranche auf, die Sie ganz nach Ihren Bedürfnissen auswählen, anpassen und miteinander kombinieren können. Ihre Stiftung Lesen Abstufungen in den Arbeitsaufträgen Die Arbeitsaufträge sind mit drei verschiedenen Symbolen gekennzeichnet, die sich auf den Zeitaufwand beziehen. Aufgaben mit sehr hohem Zeitaufwand eignen sich i.d.R. eher für höhere Klassenstufen. = geringer Zeitaufwand = hoher Zeitaufwand = sehr hoher Zeitaufwand Lehrplanbezug Das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“ leistet einen Beitrag zur Medienerziehung und berücksichtigt dabei die Lebenswelt der Zielgruppe. Die Aufmachung und die Themen der Zeitschriften sprechen die unterschiedlichen Interessen der Jugendlichen an und holen sie dort ab, wo sie stehen. Medienerziehung ist ein wichtiger Bestandteil der Rahmenlehrpläne, denn das Wissen um Entstehung, Wirkung und Nutzung von Medieninhalten ist heute essenziell, um in unserer Gesellschaft zu bestehen. Dies betrifft besonders auch das spätere Berufsleben der Kinder und Jugendlichen. Mittels einer produktiven und rezeptiven Nutzung der (neuen) Medien lernen die Schülerinnen und Schüler einen aktiven und kritischen Umgang mit diesen. Medienbildung ist als Teil der allgemeinen Bildung zu verstehen und damit als Basis für gesellschaftliche Teilhabe und lebenslanges Lernen. Das Zeitschriftenangebot sowie das methodisch-didaktische Material des Projekts „Zeitschriften in die Schulen“ unterstützt Sie auf vielfältige Weise bei der lehrplanrelevanten Medienbildung Ihrer Schülerinnen und Schüler. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 2 Inhaltsverzeichnis Mediennutzung von Jugendlichen Zeitschriftentypen Wie eine Zeitschrift entsteht Wie Zeitschriften in den Handel kommen Zeitschriften – Print und Online Berufsbilder in der Zeitschriftenbranche Ideenbörse – Impulse für das Arbeiten mit Zeitschriften im Unterricht Interview mit dem Redaktionsleiter der YUNO Lesetipps 4 8 13 15 18 24 28 32 33 Impressum Herausgeber und Verleger: Stiftung Lesen, Römerwall 40, 55131 Mainz, www.stiftunglesen.de Verantwortlich: Dr. Jörg F. Maas Programme und Projekte: Sabine Uehlein Redaktion: Silke Schuster Fachautoren: Marco Fileccia, Elsa-Brändström-Gymnasium, Oberhausen (S. 4-12, 18-27); Dr. Bettina Gartner, freie Journalistin, Bruneck (S. 13-17); Sophie Haffner, freie Autorin und Redakteurin, Berlin (S. 28-31) Lesetipps: Christoph Nettersheim, freier Lektor und Redakteur, Nürnberg Bildnachweis: © Fotolia: Yuri Arcurs (S. 4, 28), svort (S. 9, 10, 11), Ssogras (S. 13, 16), © sashpictures (S. 14); contrastwerkstatt (S. 15, 17), bloomua (S. 20), © Simon Coste (S. 24); Doreen Salcher (S. 24), Andres Rodriguez (S. 26), Africa Studio (S. 28), mirabella (S. 30), Rui Vale de Sousa (S. 31); © iStockphoto: pkline (S. 6) Gestaltung: Plugin Design Harald Walitzek, Undenheim; Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten. Die Arbeitsblätter dürfen für Unterrichtszwecke kopiert werden. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 3 Mediennutzung Jugendlicher Mediennutzung von Jugendlichen Trends der „Generation Facebook“ 1999 schrieb der Zukunftsforscher Horst Opaschowski ein Buch mit dem Titel „Generation @“. Rund 13 Jahre später sieht es so aus, als müsste man ihn ändern und von der „Generation Facebook“ sprechen, denn laut JIM-Studie 1 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest nutzten im Jahre 2011 83 Prozent der Mädchen und 73 Prozent der Jungen im Alter von 12 bis 19 Jahren die sozialen Netzwerke wie Facebook täglich oder mehrmals pro Woche. Man darf vermuten, dass dieser Trend anhalten wird. 1 http://mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf11/JIM11_45.pdf © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 4 Mediennutzung von Jugendlichen Viele von ihnen hinterlassen verwaiste und überquellende E-Mail-Konten bei anderen Anbietern. Manche Jugendliche sind über diese Kanäle gar nicht mehr zu erreichen. Die „Generation @“ zog weiter, bis sie eine „Generation Facebook“ wurde. Ein weiterer Megatrend bei Jugendlichen sind Mobiltelefone, die als „Smartphones“ bezeichnet werden. Klüger, pfiffiger, „smarter“ sind die Geräte, weil sie im Grunde mobile Minicomputer sind – mit allen Möglichkeiten für Software („Application“ oder kurz „App“ genannt) und für das mobile Internet. Die Generation „Gefällt mir“ ist praktisch nonstop online. Das bringt eine große Veränderung im Freizeitverhalten mit sich: Die klassische Trennung zwischen Online: Zu Hause und Offline: Unterwegs (bspw. mit Freunden) entfällt. Preiswerte Datenflatrates der Mobilfunkanbieter machen das Ganze für Jugendliche erschwinglich. Die Versorgung mit Handy und Computer / Laptop in den Haushalten mit Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren liegt heute bei fast 100 Prozent (100 Prozent für Computer/Laptop, 96 Prozent für Handy, 99 Prozent für Internet-Zugang). 2011 lag die Medienbeschäftigung in der Freizeit bei 91 Prozent für Handy und 90 Prozent bei der Internetnutzung. In eine Tageszeitung schauten 42 Prozent und in Zeitschriften und Magazine immerhin über ein Viertel mit 26 Prozent. Nutzungsverhalten mit klassischen Medien Dabei blieb die Nutzung traditioneller Medien über die Jahre mit nur kleinen Schwankungen relativ stabil: Im Jahre 2004 schauten 92 Prozent täglich / mehrmals pro Woche Fernsehen, sechs Jahre später waren es 90 Prozent. Ähnlich bei Büchern (41 Prozent zu 38 Prozent) und bei Zeitschriften, die 2004 33 Prozent Leser hatten und – wie erwähnt – 2010 noch 27 Prozent. Rasend entwickelte sich lediglich die Internetnutzung (49 zu 90 Prozent). Die klassischen Medien leiden also weit weniger unter der attraktiven Braut Internet als man es vermuten könnte. Die Internetnutzung wurde von den Jugendlichen in ihren Medienalltag eingepasst. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 5 Mediennutzung von Jugendlichen Dabei vergisst man manchmal gerne, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Für viele Medienwissenschaftler ist das Internet nur die technische Infrastruktur, jedoch kein Medium wie eine Zeitschrift. Es ist so, als würde man alles zusammenrechnen, was auf Papier – als die technische Infrastruktur – gedruckt würde. Rechnete man also in einer Summe zusammen, wie viele Jugendliche sich Zeitschriften anschauten (egal ob auf Papier oder im Netz), würde man sicherlich zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Man kann aber festhalten: Ein großer Teil der Mediennutzung findet heute – völlig selbstverständlich – online statt. Mediennutzung und Freizeitverhalten früher und heute Schaut man sich die JIM-Studie an, die seit 1998 alljährlich als repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 Jugendlichen durchgeführt wird, so erkennt man sowohl einige Konstanten als auch einige Veränderungen in den letzten 13 Jahren. Es wird beispielsweise gefragt, was Jugendliche am liebsten ohne Medien tun: Auf Platz 1 steht seit Beginn der Untersuchung „Mit Freunden / Leute treffen“. 1998 stimmten dem 85 Prozent zu und 2011 ebenfalls (zumindest bei den Mädchen, bei den Jungen sind es 82 Prozent). Alle mobile Kommunikation brachte hier keine Veränderung. Auf den zweiten Blick gibt es trotzdem große Unterschiede in der Mediennutzung früher und heute: Während vor 13 Jahren niemand vom Handy sprach, nutzen es heute über 90 Prozent der Jugendlichen regelmäßig in ihrer Freizeit. Die ersten Medien auf Papier kommen in dieser Auflistung der liebsten Freizeitbeschäftigungen mit Büchern auf Rang 7 (44 Prozent) und mit der Tageszeitung auf Rang 8 (42 Prozent). In Zahlen: Handy 91 Prozent, Internet 90 Prozent, Fernsehen 89 Prozent, mp3 84 Prozent, Radio 78 Prozent, Musik-CDs oder -Kassetten 59 Prozent. Das war 1998 noch ganz anders: Fernseher 95 Prozent, Musik-CDs oder Kassetten 94 Prozent, Radio 85 Prozent und Tageszeitungen 59 Prozent. Von Handys keine Spur, keine Frage nach Internet und selbst die Computerbenutzung bejahten nur 48 Prozent. Neue Herausforderungen Jugendliche adaptieren schnell neue technische Möglichkeiten und passen sie in ihren Alltag ein. Sie erfüllen damit nach wie vor die gleichen Bedürfnisse, aber mit anderen (neuen) Mitteln. Wie ist das zu erklären? Man sollte nach den Gründen für die Benutzung von Medien fragen. Denn – so sagen viele Medienpädagogen wie Detlev Schnoor 2 beispielsweise – Medien sind kein Selbstzweck! Hinter ihrer Benutzung steht immer ein Bedürfnis, ein Wunsch nach etwas. Und ganz oben auf der Liste von Jugendlichen stehen die Punkte Freunde und Kommunikation. Vielleicht aber ist doch etwas dran am „Rieplschen Gesetz“, das 1913 der ehemalige Chefredakteur der Nürnberger Tageszeitung als Hypothese formulierte. Es sagt im Kern, dass kein erprobtes und bewährtes Medium vollständig von einem neuen verdrängt wird. Man darf bei einer aktuellen Betrachtung der Mediennutzung von Jugendlichen aber die neuen Herausforderungen nicht vergessen, die vor allem soziale Netzwerke mit sich bringen, so beim Datenschutz, beim Urheberrecht und bei den Persönlichkeitsrechten. Auf die Frage, ob schon einmal etwas Falsches oder Beleidigendes über sie im Internet verbreitet wurde, antworteten 15 Prozent der Jugendlichen mit Ja. Und auf die Frage, ob sie jemanden kennen, der schon einmal im Internet fertig gemacht wurde, sogar 23 Prozent. Einen Namen für dieses Phänomen gibt es auch: Cyber-Mobbing. 2 Schnoor, Detlev (1998): Neue Medien verlangen nach Schulentwicklung. In: Pädagogische Führung, 9 (1998), S. 6-12 © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 6 Mediennutzung von Jugendlichen Arbeitsaufträge: In dem obigen Artikel findest du viele Zahlen. Wähle in Stillarbeit einige für dich beson• ders interessante heraus. Ergänzend kannst du auch auf die vollständige JIM-Studie unter • • • • • www.mpfs.de zurückgreifen. Sortiere die Zahlen und visualisiere sie in Form einer grafischen Darstellung! Wie sieht eure Mediennutzung aus? Nehmt folgende Aspekte: Handy, Internet, Fernseher, mp3, Radio, Musik-CDs, Tageszeitung, Bücher und Zeitschriften. Erstellt damit eine Statistik für eure Klasse. Vergleicht diese mit der JIM-Studie. Findet ihr Ähnlichkeiten oder Unterschiede? Der Artikel spricht von der „Generation Facebook“. Würdest du dem zustimmen? Bitte begründe deine Meinung schriftlich (ca. 1 DIN A4-Seite). Wie viele Stunden pro Tag bist du online? Kennst du die Trennung offline und online im Tagesablauf? Denke darüber nach, was das bedeutet für z. B. die Kommunikation / Phasen der Ruhe / das Lernen ... hier darfst du weitere Punkte ergänzen. „Medien sind kein Selbstzweck!“ sagen Medienpädagogen gerne, wenn sie erklären wollen, warum Jugendliche welche Medien nutzen. Warum nutzt du welche Medien? Ordne folgende Stichworte 3 deiner Mediennutzung zu: - Freunde / Freundschaften pflegen - das eigene Aussehen ausprobieren - eine Rolle in der Gesellschaft finden - einen Partner finden / eine Beziehung haben - sich von den Eltern lösen - eine berufliche Perspektive finden - das „Selbst“ entwickeln (sich selbst kennenlernen) - Werte entwickeln und sich darüber austauschen - sich über die Zukunft Gedanken machen Cyber-Mobbing scheint ein großes Problem zu sein, glaubt man den Presseberichten darüber. Wie sieht es bei dir und in deinem Umfeld aus? Informiere dich darüber, worin der Unterschied zwischen Mobbing und Cyber-Mobbing liegt. Entwickelt dann in der Klasse Vorschläge, wie jeder einzelne etwas dagegen tun kann. Eine Studie mit dem Namen „Heranwachsen mit dem Social Web“ hat vier Gründe he• rausgefunden, warum Jugendliche soziale Netzwerke so gerne benutzen: - Selbstdarstellung - Partizipation - Vernetzung - Beziehungspflege Bitte beschreibt genauer, was ihr darunter versteht. Sind das auch Gründe für euch, Facebook zu benutzen? Sprecht in der Klasse darüber. Was meinen Medienwissenschaftler, wenn sie sagen: „Das Internet ist nur die technische Infrastruktur, kein Medium!“. Diskutiert dies in der Klasse mit dem Beispiel Zeitschriften auf Papier und Zeitschriften online. Hinterfragt kritisch die JIM-Studie (und viele andere), wenn sie die „Internet-Nutzung“ von Jugendlichen als Mediennutzung abfragen. Wie könnte / sollte man eine Umfrage zur Internetnutzung erstellen? Vielleicht habt ihr Lust, dies für eure Klasse zu tun! • • 3 Dies sind sogenannte „Entwicklungsaufgaben“ im Jugendalter. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 7 Kopfzeile-Überschrift: Zeitschriften-Typen Zeitschriftentypen Der Titel „Miscellanea curiosa medicophysica“ würde wohl heutzutage am Kiosk nur eine kleine Käuferschaft finden, auch nicht unter deutscher Übersetzung: „Vermischte Abhandlungen über Bemerkenswertes aus dem Bereich der physischen Medizin“. Dies war der Name der allerersten Zeitschrift in Deutschland. Aber das war 1670 und damals erschienen alle wissenschaftlichen Texte noch auf Latein. Heute heißen Zeitschriften „Spot on“, „Mädchen“, „Computer- / Sport Bild“, „Ein Herz für Tiere“, „Auto Motor Sport“, „Bravo“, „Der Spiegel“, „Stern“, „Focus“ oder „Geo“, und auch der Inhalt ist sicherlich verständlicher für ein breites Publikum. Es gibt einen weiteren Unterschied zu früher: Ein Blick in einen Zeitschriftenkiosk lässt eine verwirrende Vielfalt erkennen. Oft sind dort Dutzende verschiedener Zeitschriften zu finden, die in bunter Aufmachung zum Lesen auffordern. Wie viele Zeitschriften es in Deutschland gibt, ist schwer zu sagen; bei den Publikumszeitschriften, die Bestandteil des Projektes „Zeitschriften in die Schulen“ sind, gibt es geschätzte 5.000 Titel 4. Und die Zeitschriftenlandschaft ändert sich ständig. So wurden alleine im 3. Quartal 2011 fünf neue Kinderzeitschriften auf den Markt gebracht 5. Die Deutschen kaufen Jahr für Jahr 2,5 Milliarden Zeitschriften und geben monatlich über 280 Millionen Euro dafür aus 6. Man kann etwas Ordnung in diese Vielfalt bringen, wenn man die Zeitschriften nach Typen sortiert. Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger 7 (VDZ) unterscheidet in: Publikumszeitschriften Fachzeitschriften Konfessionelle (kirchliche) Zeitschriften • • • Publikumszeitschriften Publikumszeitschriften richten sich im Prinzip an jedermann, unabhängig von Beruf, Geschlecht, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung etc. Aus diesem Grunde sind die Inhalte einer Publikumszeitschrift allgemeinverständlich geschrieben und informierend und / oder unterhaltend. Bei Publikumszeitschriften kann man folgende Kategorien finden: General-Interest-Zeitschriften Special-Interest-Zeitschriften Zielgruppen-Zeitschriften • • • 4 Quelle: Verband Deutscher Zeitungsverleger Quelle: IVW, http://www.ivw.eu/index.php?menuid=52&reporeid=311 6 Quelle: IQ-Media Marketing, http://www.iqm.de/fileadmin/Mediendatenbank/Magazine/100622_VDZ_PW_kurz.pdf 7 http://www.vdz.de 5 © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 8 Zeitschriftentypen General-Interest-Zeitschriften Die General-Interest-Zeitschriften sind die papiergewordenen „eierlegenden Wollmilchsäue“ – für jeden ist etwas dabei! Bekannte Beispiele dafür sind „Stern“, „Focus“ oder „Spiegel“. Auch eine Programmzeitschrift wie „HÖRZU“ und Illustrierte wie „Bunte“ fallen in diese Kategorie. Weil sie für ein breites Publikum sind, haben General-Interest-Zeitschriften oft eine hohe Auflage (Anzahl der Exemplare) und Reichweite (Anzahl der Leser). Und manche von ihnen haben einen großen gesellschaftlichen Einfluss, zum Beispiel durch die Auswahl der Themen. Special-Interest-Zeitschriften Die Special-Interest-Zeitschriften richten sich ebenfalls an ein breites Publikum, aber mit einem speziellen Thema. So sind „Computer Bild“, „c`t“ oder „Chip“ gute Beispiele für Special-Interest-Zeitschriften zum Thema Computer. Mit ihrem Fokus auf ein einziges Thema (wie Segeln, Stricken, Garten, ...) haben sich diese Zeitschriften in den letzten Jahren ein treues Publikum erarbeitet und sind oft auf hohem fachlichen Niveau und anspruchsvoll gestaltet. Die Special-Interest-Zeitschriften könnte man auch als ein Mittelding zwischen Fach- und Publikumszeitschrift bezeichnen. Oft werden sie jedoch als Variante der Publikumszeitschriften gesehen. Zielgruppen-Zeitschriften Bei den Zielgruppen-Zeitschriften, wie „Bravo“ oder „Mädchen“ werden spezielle Bevölkerungsgruppen angesprochen, hier Mädchen oder Teenager. Sie können dabei in ihrer Zielgruppe hohe Auflagen und Reichweiten erreichen. Die Zielgruppen-Zeitschriften erreichen die Ansprache ihrer Leserschaft über spezielle Themen und Informationen, so bei „Bravo“ mit Themen ausschließlich für Jugendliche. Fachzeitschriften Fachzeitschriften beschäftigen sich meist mit einem klar eingegrenzten Fachgebiet aus Wissenschaft, Technik oder Wirtschaft. Neben eher populären Zeitschriften gibt es eine große Zahl von beruflichen Fachzeitschriften, so das „Deutsche Ärzteblatt“ oder „Die deutsche Schule“. Oft finden wissenschaftliche Diskussionen unter Experten in Fachzeitschriften statt und Forscher publizieren ihre Forschungsergebnisse oft in Fachzeitschriften. Viele Firmen, Verbände oder andere große Institutionen haben eigene Zeitschriften für ihre Mitglieder (Rechtsanwälte, Ärzte, Architekten und viele andere). Für die Werbebranche sind diese Zeitschriften besonders interessant, da es kaum Streuverluste (Werbung an Menschen, die sie nicht interessiert) gibt. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 9 Zeitschriftentypen Konfessionelle Zeitschriften Die konfessionellen (= kirchlichen) Zeitschriften heißen zum Beispiel „Altöttinger Liebfrauenbote“, „Evangelischer Kirchenbote“ oder „Ruhrwort“ 9. Sie werden von einer religiösen Gemeinschaft herausgegeben und sind speziell an Gläubige gerichtet, oft an die Mitglieder einer Kirchengemeinde. Trotz der Einteilungen finden sich auch Zeitschriften, die nicht klar einer der oben angegebenen Kategorien zuzuordnen sind. Experten nennen das eine „zunehmende Marktsegmentierung“ 10 und es gibt bereits den Begriff der „Very-Special-Interest“-Zeitschriften, die thematisch- und zielgruppenspezifisch sind. Worin liegt der Unterschied zu einer Zeitung? Oder anders gefragt: Wann ist eine Zeitschrift eine Zeitschrift? Eine Zeitung erscheint in kürzeren Abständen (mindestens einmal in der Woche), hat oft weniger Seiten als eine Zeitschrift und ist (als Papierversion) nicht gebunden, sondern eine Loseblattsammlung. Inhaltlich erfüllen Zeitungen die Kriterien: Aktualität (zeitnahe Berichterstattung), Periodizität (regelmäßiges Erscheinen), Publizität (öffentlich für alle Leser zugänglich) und Universalität (inhaltliche Vielfalt). Zeitschriften hingegen erscheinen meist: in größeren Abständen (wöchentlich, 14-tägig oder monatlich), haben mehr Hintergrundinformationen statt aktueller Meldungen, sind (in den Papierversionen) gebunden und oft auf ein Thema (z. B. eine Sportart oder ein Hobby) oder eine bestimmte Leserschaft ausgerichtet. • • • • • • • • • 8 Quelle: „Stärken von Verlagswebsites, VDZ-Branchendaten Digitale Medien“, Alexander von Reibnitz, April 2011, http://www.vdz.de/uploads/media/110330-VDZ-Branchendaten-Digitale-Medien.pdf 9 Eine Auflistung finden Sie hier: http://www.vdz.de/uploads/media/IVW_Konfi_II_Quartal_2011.pdf 10 Quelle: Medialine- Medienlexikon: http://www.medialine.de/deutsch/wissen/medialexikon.php?stichwort=publikumszeitschrift&x=50&y=10 © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 10 Zeitschriftentypen Arbeitsaufträge: Notiert an der Tafel Titel von Zeitschriften, die ihr kennt. Ihr dürft sie kreuz und quer • aufschreiben. die Zeitschriften-Titel auf der Tafel in Einzelarbeit auf einem Blatt nach den Typen: • Ordnet a) Fachzeitschriften • • • • • • • b) Publikumszeitschriften: General Interest c) Publikumszeitschriften: Special Interest d) Publikumszeitschriften: Zielgruppe e) Konfessionelle (kirchliche) Zeitschriften Analysiert diese Ordnung (welche Typen sind häufig? welche seltener? warum?) und diskutiert das Ergebnis in der Klasse. Ergänzt eure Liste (bspw. mit einer Internetrecherche) um weitere Beispiele, bis ihr mindestens drei pro Typ a) bis e) habt. Teilt euch danach in sechs Gruppen a) bis e) auf. Erstellt jeweils ein Lernplakat mit einer Überschrift, einer Definition, den drei Beispielen und weiteren Informationen zu diesem Zeitschriftentyp. Stell dir vor, deine Oma schenkt dir zu Weihnachten ein Zeitschriftenabo. Du musst ihr in einem Brief begründen, warum du welche Zeitschrift haben möchtest! Nehmt euch das Beispiel einer General-Interest-Zeitschrift. Analysiert sie genau, zum Beispiel nach Seitenzahl, Werbung, Themen und Themenvielfalt, Anzahl der Bilder, Länge der Artikel und nach eigenen Kriterien (ihr dürft euch in Gruppen aufteilen). Tragt die Ergebnisse zusammen und stellt sie euch gegenseitig vor. Schaut euch die Beispiele von Special-Interest-Zeitschriften nochmals genau an. Diskutiert folgende Fragen: Warum funktionieren sie so gut? Viele der Informationen sind doch auch kostenlos im Internet zu finden, oder? Teilt euch nach Mädchen und Jungen in zwei Gruppen auf. Erstellt (zunächst alleine, dann in der Gruppe) eine Liste von Themen, die ihr gerne in Zeitschriften lesen würdet. Vergleicht diese Themen miteinander. Vergleicht danach eine Jugendzeitschrift mit euren Listen (Finden sich diese Themen wieder? Welche neuen Themen sind zu lesen? Sind sie von Interesse für euch?). Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Menschen dem gedruckten Wort mehr ver•trauen als einer Webseite. Im Text sind die Begriffe Vertrauen, Aktualität, Vollständigkeit • oder Thementiefe genannt. Wie ist es bei dir? Machst du Unterschiede? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht? Sprecht in der Klasse darüber. Entwickelt gemeinsam ein Zukunftsszenario, wie dies im Jahre 2050 sein könnte. Klärt den Begriff „Streuverlust“ in der Werbung. Fachzeitschriften scheinen bei der Werbung klar im Vorteil zu sein. Sie erreichen ein genau definiertes Fachpublikum. Doch genau dies kann auch ein Problem sein. Findet Beispiele für Werbung, die bei einem Fachpublikum funktioniert (nehmt die Berufe aus dem Text) und Beispiele, bei denen es nicht funktionieren würde. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 11 Zeitschriftentypen Arbeitsblatt Zeitschriften-Typen in der Familie Zeyer-Weier Der Zeitschriftenmarkt hält für jede/n etwas bereit. Suche die passenden Zeitschriften für Familie Zeyer-Weier heraus. Begründe deine Vorschläge und diskutiert eure Ergebnisse in der Klasse: Familie Zeyer-Weier Zeitschriften Begründung Oma Berta (68) ist seit drei Jahrzehnten aktiv in der Frauengruppe ihrer Kirchengemeinde und strickt mit Begeisterung Socken für die Familie. Außerdem geht sie mindestens einmal in der Woche ins Kino. Vater Anton (45) ist Architekt und Hobbysegler. Er verfolgt sehr aufmerksam das politische Geschehen in Deutschland. Ohne sein iPhone könnte er nicht leben, sagt er. Mutter Cathleen (43) ist Sales-Managerin einer großen Supermarkt-Kette und etwas fitnessverrückt. Außerdem ernährt sie sich und ihre Familie gesund. Tochter Dorothee (17) hält nichts von Weiberkram und schraubt lieber an ihrem Motorroller herum. Sie interessiert sich nicht für Klamotten und Schminken, aber sehr für ihren Kampfsport Judo. Ganz anders Tochter Ina (15). Sie wäre am liebsten eine Prinzessin, ist modeinteressiert und träumt von einem romantischen Jungen. Sohn Max (12) ist das Nesthäkchen und liebt alle Formen von Computerspielen und Fußball im Verein. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 12 Kopfzeile-Überschrift: Wie eine Zeitschrift entsteht Wie eine Zeitschrift entsteht Zeitschriften sind die Supertanker unter den Medien. Beim Steuern muss man lange voraus denken. Wenn die Leser einer Monatszeitschrift noch an den See zum Baden gehen, planen die Redakteure bereits die Weihnachtausgabe. Wochenmagazine sind zügiger unterwegs, trotzdem bleibt dort – im Vergleich zu Tageszeitungen – genügend Zeit, um Themen zu vertiefen, Hintergrundinformationen zu sammeln und Meinungen einzuholen (Arbeitsauftrag a). Themenfindung Welche Themen ins Heft kommen, darüber wird wöchentlich in den Redaktionskonferenzen diskutiert: beim Spiegel am Montag, bei ZEIT Wissen am Dienstag, bei Bild der Wissenschaft ebenfalls am Montag. Die Vorschläge für die Artikel stammen entweder von den Redakteuren oder von freien Mitarbeitern, die entsprechende Exposés abliefern. Während es früher kaum freiberufliche Autoren gab, bilden sie heute einen beachtlichen Teil der Medienmannschaft. Das letzte Wort in punkto Themenwahl hat der Chefredakteur. Als Kapitän der Zeitschrift ist er für ihren Inhalt verantwortlich. Redaktionelle Abläufe Ist die Entscheidung über die Heftstruktur gefallen, beginnen die Autoren mit ihrer Recherche. Wenn der Text geschrieben ist, sind zudem Fotoredakteure, Grafiker und Layouter gefragt. Die Fotoredaktion ist dafür zuständig, die Artikel zu bebildern. Bilder sind mittlerweile mindestens ebenso wichtig wie der Text. Schwer vorstellbar, dass ein Magazin wie National Geographic einst kein einziges Bild im Blatt hatte. Heute sind Fotos sein Markenzeichen. Um die richtigen Bilder (oder Illustrationen) zu beschaffen, beauftragt die Fotoredaktion entweder einen Fotografen (bzw. Illustrator) oder durchforstet die zahlreichen Bilddatenbanken nach passendem Material. Bevor ein Bild genutzt wird, ist es auf jeden Fall wichtig zu klären, wer die Rechte daran hat. Bei manchen Themen bietet sich – zusätzlich zu den Bildern – eine Grafik oder eine Tabelle an. Sie zu gestalten ist die Aufgabe des Grafikers. Er beherrscht die Kunst, Zahlen und Informationen am Computer als Grafiken darzustellen. Der zuständige Redakteur und der Textchef machen sich derweil daran, den Artikel zu redigieren. Auf Herz und Nieren wird er geprüft. Ist er in sich logisch aufgebaut und flott geschrieben? Sind alle wichtigen Informationen enthalten? Alle Fragen beantwortet? Und wie sieht es mit der Rechtschreibung aus? © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 13 Wie eine Zeitschrift entsteht Layout Nachdem dieser erste Korrekturvorgang abgeschlossen ist, kommt der Text ins Layout. Dort wird er, zusammen mit den Bildern, Grafiken und eventuellen Anzeigen, in die jeweilige Seite eingebaut. Der Layouter hat sich vorab schon Gedanken über einen möglichen Aufbau gemacht. Jetzt wird sichtbar, ob sein Konzept aufgeht. Meist passt der Text nicht auf Anhieb ins vorgegebene Korsett. Dann muss noch einmal der Redakteur ran, um ihn zu kürzen oder – was seltener vorkommt – zu verlängern. Auch sonst steht noch jede Menge Feinarbeit an: Zwischentitel müssen geschrieben, Bildunterschriften verfasst und Überschriften erdacht werden. Titel Eine gute Überschrift zu finden ist eine Kunst für sich – und überlebenswichtig fürs Geschäft. Der Titel auf dem Cover muss die Käufer überzeugen. Manche Redaktionen halten eigene Titelkonferenzen ab. Andere beschäftigen Mitarbeiter, die sich allein auf die Erstellung von knackigen Überschriften konzentrieren. Erst nachdem auch diese Hürde genommen ist und die Schlussredaktion den Text noch einmal auf Schreibfehler und Unstimmigkeiten überprüft hat, geht das Blatt in Druck. Die Druckdaten werden heute meist über Glasfaserleitungen oder über das Internet an die Druckereien geschickt. Arbeitsaufträge: Wähle einen Artikel aus einer Tageszeitung und schreibe diesen Text für eine Zeitschrift • um. Überlege, welche Fragen vertieft werden sollen, welche Hintergrundinformationen • • • • notwendig sind, welche Interviews möglich wären und welche Vergleichsbeispiele es gibt. Schlüpfe in die Rolle eines freiberuflichen Autors und schreibe zu einem Artikel, den du einer Redaktion anbieten möchtest, ein halbseitiges Exposé. Erkläre darin auch, warum gerade dein Thema wichtig bzw. aktuell ist. Die Chefredaktion einer Zeitschrift muss darauf achten, dass die Mischung im Blatt stimmt – dies sowohl bei Publikumszeitschriften als auch bei Fachzeitschriften. Überlegt, wie eine gelungene Heftmischung aussehen könnte, in Bezug auf z. B. Aktualität, Themen, Schwerpunkte, Bilder, Werbung etc. Besprecht euch in Kleingruppen. Recherchiere in Einzelarbeit in verschiedenen Zeitschriften nach Bildern und wählt eines aus, das ein bestimmtes Thema repräsentiert, dir gefällt oder das dich neugierig macht. Lege dieses Bild – als Farbkopie oder ausgeschnitten – einem Partner / einer Partnerin vor. Diese / r soll nun einen ansprechenden Titel finden, der dazu geeignet wäre, auf einem Zeitschriften-Cover abgedruckt zu werden. Stellt eure Ergebnisse in der Klasse vor. Verfasse zu drei Zeitschriftentexten eigene Überschriften und ggf. Zwischenüberschriften. Achte darauf, dass ihre Länge in den vorgegebenen Rahmen passt. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 14 Kopfzeile-Überschrift: Wie Zeitschriften in den Handel kommen Wie Zeitschriften in den Handel kommen Ist ein Blatt gedruckt, muss es unter die Leute gebracht werden – entweder als Abo oder über den Einzelhandel. Abonnements Fachzeitschriften wie das Deutsche Ärzteblatt und die Computerwoche gehen zu 90 Prozent an Abonnenten, die die Ausgaben regelmäßig per Post oder per Boten ins Haus geliefert bekommen. Abgeschlossen werden kann ein Abo entweder über den Verlag oder über den „werbenden Buch- und Zeitschriftenhandel“ (auch Bundesverband der Medien- und Dienstleistungshändler genannt), der an der Haustür, am Telefon oder über Direct Mailings die Kunden zu gewinnen versucht. Für den Verlag ist jeder Abonnent ein Glücksfall. Denn er ist eine feste Größe, mit der der Verlag rechnen kann. Prämien und Preisvorteile gehören deshalb bei fast jedem Aboabschluss dazu. Presseeinzelhandel Beim Einzelhandel spielen Kioske, Pressefachgeschäfte, der filialisierte Lebensmitteleinzelhandel und der Bahnhofsbuchhandel eine große Rolle. Vor allem Publikumszeitschriften wie Illustrierte und Nachrichtenmagazine finden dort ihre Abnehmer. Publikumszeitschriften haben keine so treue Fangemeinde wie Fachzeitschriften (ihre Abo-Quote liegt bei 45 Prozent). Sie müssen ihre Käufer Ausgabe für Ausgabe im Einzelverkauf überzeugen. Ausschlaggebend dabei ist der erste Eindruck: Das Cover muss Aufmerksamkeit erzeugen. Nicht zuletzt deshalb versuchen die Vertriebsabteilungen der Verlage zunehmend, bei der Themenwahl und der Gestaltung des Covers ein Wörtchen mitzureden. Während Bahnhofsbuchhandlungen, also Presseverkaufsstellen an Bahnhöfen oder auch an Flughäfen, die rund ums Jahr geöffnet und ein großes Sortiment haben, ihre Zeitschriften jeweils direkt von den Verlagen beziehen, können sich die restlichen Presseeinzelhändler dafür an einen sogenannten Grossisten wenden, der das gesamte Sortiment führt und aus einer Hand liefert. Grossisten Presse-Grossisten sind Pressegroßhändler und unabhängige Mittelsmänner zwischen den Verlagen und den Einzelhändlern. Der Großteil der Grossisten sind mittelständische Unternehmen ohne Verlagsbeteiligung. Die Grossisten erhalten die druckfrischen Exemplare von den Verlagen, stellen bedarfsgerechte Sortimente zusammen und bringen diese zu den Verkaufsstellen. Dabei sind sie ver- © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 15 Wie Zeitschriften in den Handel kommen pflichtet, jeden Kiosk, jede Bäckerei, jede Tabakstelle und jeden Lebensmitteleinzelmarkt in ihrem von den Verlagen vorgegebenen Gebiet zu beliefern. Jeder Grossist ist für ein bestimmtes Gebiet zuständig, in dem er grundsätzlich allein tätig ist. Nur in Berlin und Hamburg liefern zwei Grossisten jeweils Teilsortimente in demselben Gebiet aus. Somit haben Grossisten ein „Gebietsmonopol“ – und damit eine Verpflichtung: Sie müssen ihren Kunden jede auf dem Markt erhältliche Publikation anbieten. Auf diese Weise sollen alle Zeitschriften und Magazine – auch Neulinge und ausländische Presse – die Chance haben, sich auf dem Markt zu positionieren, ohne sich den Zugang zu den Verkaufsstellen teuer erkaufen zu müssen und ohne Gefahr zu laufen, von der finanzstarken Konkurrenz verdrängt zu werden. Special-Interest-Titel dürfen gegenüber Beststellern also nicht benachteiligt werden. Die Presse-Grossisten sind demnach „neutrale Mittler“ und liefern den bundesweit 122.000 Verkaufsstellen ein jeweils individuell zusammengestelltes, bedarfsgerechtes Gesamtsortiment von Zeitungen und Zeitschriften. Dieses Dispositionsrecht gegenüber dem Einzelhandel sorgt dafür, dass sich die Einzelhändler nicht auf gut verkäufliche „Brotobjekte“ beschränken. Dieses filigrane System ist die Grundlage für die einmalige Pressevielfalt an der Ladentheke als handfeste Seite der Meinungs- und Pressefreiheit. Nicht zuletzt deshalb stehen Presse-Grossisten (wie das gesamte Pressewesen) in Deutschland unter dem Schutz des Grundgesetzes: Der Artikel 5 der Meinungs- und Pressefreiheit gilt laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts auch für sie. Alle Grossisten müssen sich an bestimmte Vorlagen des Verlages halten. Zum Beispiel beim Preis. Verlage binden die Endverkaufspreise und Abgabepreise an den Einzelhandel. Damit wird das Kulturgut Presse der Preisspekulation entzogen. Erstverkaufstag Während der Spiegel am Montag am Kiosk sein muss, wird ZEIT Wissen alle zwei Monate an einem Dienstag ausgeliefert. Dieser einheitliche Erstverkaufstag wirkt sich nicht nur auf die Arbeit in der Redaktion aus, er sagt auch einiges über die Ausrichtung der Zeitschrift aus: Früher erschien der Spiegel am Freitag – sozusagen als kommentierende Wochenschau. Jetzt, mit Verkaufsstart am Montag, kann er die Themen der Woche ein Stück weit selbst vorgeben. Remissionsexemplare Doch was geschieht mit den Zeitschriften, die der Kioskbetreiber vom Großhändler gekauft, selbst aber nicht losgeworden ist? In diesem Fall hat er das Recht, die „Ladenhüter“ zurückzugeben. Der Grossist holt diese sogenannten Remissionsexemplare ab, bringt sie den Verlagen zur Wiedervermarktung zurück oder entsorgt sie als Altpapier. Dem Kioskbetreiber werden die überschüssigen Exemplare gutgeschrieben. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 16 Wie Zeitschriften in den Handel kommen Arbeitsaufträge: Eine besondere Form des Abonnements ist der Lesezirkel. Finde heraus, was es damit • auf sich hat. Vergleiche Cover einer Zeitschrift und gebe deine Tipps ab, wie gut sich welches Heft • verkauft hatfünf(Rang 1 bis 5). Kontrolliert anschließend gemeinsam die Verkaufszahlen der • Ausgaben unter http://daten.ivw.eu/index.php?menuid=21&u=&p= und seht, ob ihr richtig gelegen habt. Recherchiere, wie viele Grossogebiete es in Deutschland gibt. Wer ist der Grossist deines Heimatgebietes und wie weit reicht sein Vertrieb? Überlege, inwieweit die Interessen von Redaktion und Vertrieb übereinstimmen und in • welchen Punkten es zu Meinungsverschiedenheiten kommen kann. Mache dir klar, • warum es wichtig ist, dass das endgültige Wort über die inhaltliche Ausrichtung eines Heftes bei der Redaktion liegt. Das Vollsortiments-Grosso wankt. Der Bauer Verlag (BRAVO, TV14, IN TOUCH) hat vor einiger Zeit einem unabhängigen Pressegrossisten gekündigt, um die Auslieferung selbst zu organisieren. Der Grossist hat daraufhin Klage beim Bundesgerichtshof eingereicht. Suche im Internet nach dem Urteil des BGH und überlege, welche Folgen die Entscheidung für den Medienmarkt haben kann. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 17 Kopfzeile-Überschrift: Zeitschriften – Print und Online Zeitschriften – Print und Online Die Geschichte der Onlinezeitschriften begann, wie das Internet selbst, als Spielwiese für Technikfreaks. Als erste digitale Ausgabe einer Internetzeitschrift gilt die Zeitschrift „Mental Workload“ aus dem Jahre 1980. Sie wurde nach nur zwei Ausgaben eingestellt. Wie der Nachfolger „Computer Human Factors“ (1982) und auch der Nach-Nachfolger „QUARTET“ (1986-1989) hatten sie vor allem technische Themen rund um die Schnittstelle MenschMaschine zum Thema. Die Computernerds schrieben über sich selbst. Parallel dazu gab es eine Entwicklung, die auch heute noch zu beobachten ist: Zeitschriften boten ihre Inhalte in zwei Varianten an, auf Papier und auf dem Bildschirm. In den 80erJahren waren die Computerausgaben nicht mehr als eine Datenbankrecherche in Textform. Bedenkt man die Geschwindigkeit des damaligen Seinszustands des Internets wird klar, warum viele dieser Zeitschriften-Datenbanken auch auf CD erhältlich waren. In Deutschland kommt das Verdienst der ersten Zeitschrift im Netz (im Jahre 2 des World Wide Web, 1996) der Universität Konstanz und dem Hochschulverband für Informationswissenschaft mit „Review for Information Science“ zu. Danach drängten viele Verlage ins Netz und stellten PDFVersionen ihrer Zeitschriften bereit. Ab diesem Zeitpunkt herrschte grenzenlose Euphorie auf der einen und blankes Entsetzen auf der anderen Seite. Die Euphoriker sahen den Beginn einer Ära uneingeschränkter und kostenloser Informationen, ja eine gerechtere und demokratischere Gesellschaft kommen 11. Die Entsetzten malten sich ihr Ende unter Straßenbrücken schlafend in wirtschaftlicher Pleite aus, weil niemand sie mehr bezahlen wollte. Das Internet krempelte den Journalismus zu Beginn des Jahrtausends ordentlich um. Zeitschriften im Internet Die Möglichkeit der Informationsbeschaffung im Internet wächst und wächst. Dieser Trend hin zu den digitalen Medien spiegelt sich auch an harten Fakten in der Werbeindustrie wider. So erzielte die Medienbranche 2010 fast 26 Prozent ihrer Erlöse mit Onlinemedien, prognostiziert sind laut Global Entertainment and Media Outlook 12 fast 34 Prozent für das Jahr 2015. Das geht nicht zwingend zulasten der traditionellen Printmedien, denn ein Megatrend bei Zeitungen und Zeitschriften wird beschrieben als „Medienkonvergenz“ 13. Die anfängliche Aufregung zu Beginn des Jahrtausends, als allerorten in der digitalen Welt kostenlose Angebote wie Online-Zeitschriften, Blogs oder private Homepages mit journalistischem Anspruch entstanden, und sich die Verleger besorgt fragten warum sich die Leser noch eine Zeitschrift am Kiosk oder im Abonnement kaufen sollten, hat sich inzwischen gelegt. Die Zeitungen und Zeitschriften setzen auf ergänzende Angebote über digitale Kanäle und erzielen auch Werbeerlöse darüber – die Zeitschriftenmacher ergänzen so ihr Print-Angebot statt es überflüssig zu machen. 11 vgl. Erik Möller „Die heimliche Medienrevolution – Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern“, 2006 © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 18 Zeitschriften – Print und Online Diese Konvergenz ist gut zu erklären: Jugendliche heute erkennen, was Renate Köcher 14 zum Vergleich Onlineangebot und Print so treffend analysiert: Die gezielte Recherche und aktuelle Überblicksinformation findet im Netz statt, die Analyse, Einordnung und Scoutfunktion zu Themen in den Printmedien. Die Zeitschriften profitieren noch aus ganz anderer Hinsicht von dem Online-Angebot: Rund ein Drittel der Abonnements werden über das Internet abgeschlossen und sie erreichen eine jüngere Zielgruppe 15 als im klassischen Zeitschriftenladen um die Ecke. Blogs Viele Blogs sind erwachsen geworden und längst etablierte Anbieter von Informationen, so die berühmte „Huffington Post“ 16 aus Großbritannien oder die auf Klatsch und Tratsch spezialisierte „TMZ“ 17 (Thirty Miles Zone) aus den U.S.A. In Deutschland haben sich Blogs wie „Netzpolitik.org“ 18 oder „Der Postillion“ 19 einen Namen gemacht. Alljährlich wählt die Deutsche Welle mit dem Wettbewerb „The BOBs“ die besten Blogs in verschiedenen Kategorien als Jury-Preis und als Zuschauerpreis. Die Bloggerszene ist bunt und unüberschaubar mit vielen Exoten und mit Spezialblogs für fast jedes Thema. In den Ländern des „arabischen Frühlings“ haben sich einige Blogs sogar zu einem wichtigen politischen Instrument gegen die Diktaturen entwickelt (bspw. „A Tunisian Girl“ 20 von Linsa Ben Mhenni oder „Nawaat“ 21, beide aus Tunesien). Dennoch darf man nicht vergessen: Blogs unterliegen in der Regel keiner journalistischen Qualitätskontrolle; die Herstellung von Miniangeboten ist so kostengünstig, dass sie sich nicht im Markt bewähren müssen und Schnelligkeit und Aktualität müssen zwangsläufig zulasten einer genauen Recherche und Analyse gehen. Mobile Angebote Die nächste Herausforderung für die Zeitschriften steht längst vor der Tür: Das mobile Angebot über iPad und Tablet-PC. Viele Zeitschriften sind (bspw. im digitalen Kiosk zinio.com) als digitale Ausgabe erhältlich, oft günstiger als die Papierversion. In den U.S.A. gibt es mit „Daily“ und „Project“ schon zwei Zeitungen, die als reine Applikationen herausgebracht werden, ohne eine Printversion. Auch der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger sieht diesen Trend, dass immer mehr Zeitschriftenverlage Webseiten veröffentlichen, die für eine mobile Nutzung optimiert sind, also gut darstellbar auf Handy und iPad / Tablet-PC. Finanziert werden diese – für den Nutzer – kostenlosen Angebote über Werbung oder den Verkauf von Zusatzangeboten (Downloads von Klingeltönen oder Bildschirmhintergründen zum Beispiel). Einige Zeitschriften wollen verstärkt diesen Weg gehen, womit ein direkter (und schnellerer) Draht zu den Lesern hergestellt werden kann. Täglich wechselnde Angebote für die Zielgruppe in der mobilen Ausgabe (so zum Beispiel Nachrichten, Fotos und Videoclips) lassen die klassischen Grenzen zwischen Zeitschriften und Zeitungen verschwimmen. Einige Anbieter (so Primedia) gehen den Weg in die Nische hin zu Web-Applikationen und bieten – Primedia in Kooperation mit einem Partner aus dem Bereich Angeln – gezielt mobile Informationen für eine spezielle Zielgruppe. So gibt es den „Wireless Angler“, eine mobile Anwendung, bei der Angler mit Informationen nach Region und Ort über Wetter, Mondphasen, Anglerberichte und Expertentipps und vielem anderen versorgt werden. Diese Angebote sind kostenpflichtig (so der Wireless Angler für $ 3,95/Monat, was etwa 3 Euro entspricht, mit einem Preis unter dem anderer Zeitschriften). © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 19 Zeitschriften – Print und Online Grundsätzlich hat das iPad, das 15 Millionen Mal verkauft wurde und die zunehmende Zahl von Android-Tablets Bewegung in den Zeitschriften-Markt gebracht. Dabei gibt es die Entwicklungen, dass die Verleger entweder digitalisierte Papierausgaben anbieten oder interaktive Multimedia-Zeitschriften (mit dem Einbau von Videos beispielsweise) oder auch webbasierte Applikationen. Damit waren die Anbieter auch erstmals mit etwas konfrontiert, was die Firma Apple schon früh erkannt hatte (und was wohl auch einen großen Teil des Erfolgs ausmacht): Es kommt nicht nur auf Inhalt, Preis und Layout an, sondern auch auf die Benutzerfreundlichkeit (Usability genannt) und darauf, wie gut ein Nutzer das Produkt für seine Ziele nutzen kann (fachlich korrekt als User Experience bezeichnet). 12 http://www.pwc.de/de/technologie-medien-und-telekommunikation/global-outlook-2011.jhtml „Konvergenz“ bedeutet Zusammengehen. 14 Print&more , Ausgabe 3, 2011, Seite 13, http://www.vdz.de/printandmore/ 15 Quelle: IQ-Media Marketing, http://www.iqm.de/fileadmin/Mediendatenbank/Magazine/100622_VDZ_PW_kurz.pdf 16 http://www.huffingtonpost.co.uk/ 17 http://www.tmz.com/ 18 http://www.netzpolitik.org/ 19 http://www.der-postillon.com/ 20 http://atunisiangirl.blogspot.com/ 21 http://nawaat.org/portail/ 13 © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 20 Zeitschriften – Print und Online Arbeitsaufträge: Führt eine Blitzumfrage per Handzeichen in der Klasse durch (notiert die Anzahl der Mel• dungen an der Tafel): „Du suchst Informationen über dein Hobby (jeweils für Zeitschrift • • • • und Internet): Welcher Quelle vertraust du? Wo findest du die aktuelleren Informationen? Wo findest du vollständige Informationen? Wo sind die Themen ausführlicher und zusammenhängender behandelt? Diskutiert das Ergebnis im Plenum! Entspricht es der Beobachtung, die offenbar viele Menschen haben, wenn sie Zeitschriften und Online-Informationen miteinander vergleichen? (s. Text) Suche nach Internetangeboten von Zeitschriften und vergleiche die Druckausgabe mit der digitalen Publikation. Ist der Internetauftritt nur eine Präsenz der Zeitschrift im Internet oder gibt es zusätzliche Angebote? Wenn ja: welche? Welche Stärken / Schwächen hat das Internetangebot gegenüber der Druckausgabe? Erstelle eine übersichtliche Liste! Wähle einen Blog, den du regelmäßig liest / lesen würdest. Stelle ihn in einem Galeriegang den anderen vor. Versuche sie davon zu überzeugen, diesen Blog ebenfalls zu lesen. Sicherlich kennt ihr Apps und das iPad. Informiert euch in kleinen Gruppen darüber, wie Zeitschriften im Zeitalter von iPad und Tablet-PC aussehen können. Was macht den Unterschied zu herkömmlichen Zeitschriften aus? • • • • Philipp Welte vom Burda-Verlag sagte einmal: „Die Menschen in Deutschland lieben • Zeitschriften“ . Sie entschieden sich aufgrund der hohen journalistischen Qualität ganz 22 • bewusst dafür, Geld für dieses Medium am Kiosk auszugeben. Was glaubst du? Gilt das auch für Jugendliche? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Führt darüber eine Podiumsdiskussion mit dem Titel: „Geiz ist geil – ich zahle doch nicht für Zeitschriften!“ Ihr benötigt einen neutralen Moderator, zwei Befürworter und zwei, die die Frage verneinen. Bereitet euch in den Gruppen Pro und Contra auf die Diskussion vor und führt sie danach durch. Ruft die im Text genannten Blogs auf. Was fällt dir spontan auf? Gefällt dir das Blog? Erstelle für dich alleine eine Liste. Vergleicht eure Listen anschließend in der Klasse. Blog-Name Das fällt mir auf: Er gefällt mir / nicht, weil: Entwickele eigene Ideen, wie die Zeitschrift der Zukunft aussehen kann. Stelle dir vor, • jeder Mensch ab 12 hat ein iPad (oder ähnliches Gerät) und ist damit ständig online. Wie sähen Zeitschriften dann aus? Diskutiert eure Ideen in der Klasse. 22 Am 20.10.2011 auf einem Medien-Kongress, Quelle: http://www.bdzv.de/bdzv_intern+M5edd8f1ff84.html © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 21 Zeitschriften – Print und Online Arbeitsblatt Projekt „Printline“ – ein Vergleich mit Zeitschriften Medienkonvergenz, das „Aufeinanderzugehen“ der Angebote, lautet das Zauberwort für Zeitschriften in Zeiten des Internets. Doch wie sieht das genau aus? Teilt euch in Gruppen für folgende Zeitschriften auf: (Habt ihr andere Zeitschriften vorliegen, nehmt diese!) a) Computer Bild / www.computerbild.de f) Stern / www.stern.de b) Auto Motor Sport / www.auto-motor-und-sport.de g) Focus / www.focus.de c) Bravo / www.bravo.de h) Geo / www.geo.de d) Popcorn / www.popcorn-mag.de i) Welt der Wunder / www.weltderwunder.de e) Der Spiegel / www.spiegel.de j) Sport Bild / www.sportbild.bild.de • Erstellt in der Gruppe einen Vergleich mithilfe dieses Leitfadens für die Zeitschriftenanalyse, zunächst in Form einer Tabelle (die letzte Zeile ist jeweils für deine eigenen Ideen freigelassen). Zeitschriften-Titel: Analyse Print-Version Online-Ausgabe Was sind die wichtigsten Fakten? (Impressum) Wer ist Herausgeber / Herausgeberin? Wer ist Chefredakteurin / Chefredakteur? Wo erscheint die Zeitschrift? (Verlag) Wie hoch ist die Auflage / Wie viele Aufrufe hat die Seite? Wie hoch ist der Preis? Wer ist die Zielgruppe? (Geschlecht, Alter, Beruf Familienstand, Bildungsniveau) Wie sieht das Layout aus? Wie ist die Titelseite gestaltet? Welches Format (inkl. Seitenanzahl) hat sie? Wie ist die Druck- und Papierqualität? Wir wirkt die OnlineAusgabe qualitativ? Wie ist das Verhältnis von Text und Bild? … © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 22 Zeitschriften – Print und Online Was steht im redaktionellen Teil? Welche Sparten (z.B. Leserbriefe, Stars ...) gibt es? Welche Themen kommen vor? Welche Textsorten (Nachricht, Reportage, Feature, Interview, Kommentar) kommen wie oft vor? Wie ist das Verhältnis von Information und Unterhaltung? … Wie sieht die Werbung aus? Wie viel Werbung gibt es? Für welche Produkte wird geworben? Wie könnte man den Stil der Werbung beschreiben? … Was sagst DU zur Zeitschrift? Was gefällt dir gut? Was gefällt dir nicht? Würdest du die Zeitschrift regelmäßig kaufen? / die Seite regelmäßig aufrufen? Was würdest du als Chef / Chefin dieser Zeitschrift anders machen? … Erstellt mit den wichtigsten Ergebnissen eures Analysebogens ein Übersichtsplakat mit den einzelnen • Analyseschwerpunkten der Print- und Online-Ausgabe. Klebt, wenn möglich, Beispiele auf! Präsentiert eure Ergebnisse mit der Methode one-stay-others-stray (einer aus der Gruppe bleibt am • eigenen Plakat, die anderen gehen herum zu den anderen Stationen, danach wird gewechselt, bis • alle alle Plakate gesehen haben). Fasst eure Erkenntnisse abschließend in Form eines zusammenhängenden Textes zusammen. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 23 Kopfzeile-Überschrift: Berufsbilder in der Zeitschriftenbranche Berufsbilder in der Zeitschriftenbranche Vielleicht hast du Lust bekommen, später im Beruf „irgendwas mit Medien“ zu machen. In dieser Branche gibt es zahlreiche Berufe, hier einige zur Auswahl: Medienkaufmann / Medienkauffrau Digital und Print Der Medienkaufmann hieß früher einmal „Verlagskaufmann“. Er ist im Vertrieb und Marketing tätig, denn die großen Verlage heutzutage sind längst Medienhäuser und auf zwei Märkten tätig: im Geschäft mit den Lesern und in der Werbung. Deshalb leisten Medienkaufleute auch anspruchsvolle kaufmännische und oft komplexe Aufgaben. Die kaufmännischen Tätigkeiten in Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen sind klar von der schreibenden Zunft, den Redaktionen, getrennt, weshalb es hier kaum Berührungspunkte gibt. Weitere Informationen: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=35281 Medientechnologe / Medientechnologin Druck Neue Techniken – neuer Name. Medientechnologen Druck waren früher schlicht die „Drucker“. Doch dies würde diesem anspruchsvollen technischen Beruf heute sicherlich nicht mehr gerecht werden. Sie arbeiten in der Produktion von Druckerzeugnissen, d .h. sie bereiten Druckdaten auf, steuern und überwachen den Druckprozess für die Produktion aller Art von Printprodukten. Damit sind sie sowohl in der Verlagsbranche tätig, aber auch bei allen anderen Firmen, die bedruckte Produkte (bspw. Tragetaschen oder Kartonverpackungen) herstellen. Weitere Informationen: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=90572 Bildredakteur / Bildredakteurin Bildredakteure sind nicht zu verwechseln mit Fotografen oder Grafikern. Bildredakteure beschaffen üblicherweise das Foto- und Illustrationsmaterial für Zeitschriften / Zeitungen, andere Printmedien, für Internet-Anbieter oder Film und Fernsehen. Dazu suchen sie in Datenbanken von Bildagenturen oder vergeben Aufträge an Fotografen oder Grafiker. Ein Bildredakteur trifft die Auswahl der Bilder und ist oft an der Archivierung des Bildmaterials beteiligt. Sie können in Verlagen, Fernsehanstalten oder Nachrichtenbüros arbeiten, aber auch in Werbeagenturen oder bei Anbietern von Internet-Bilddatenbanken. Üblicherweise wird diese Tätigkeit von (ausgebildeten) Fotografen oder Grafikdesignern ausgeübt. Weitere Informationen: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=27786 © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 24 Berufsbilder in der Zeitschriftenbranche Computergrafiker / Computergrafikerin Computergrafiker erstellen oder bearbeiten digitales Bildmaterial aller Art. Sie sind bspw. durch die Aufbereitung von Fotos, Grafiken oder Illustrationen wesentlich beteiligt am Erscheinungsbild einer Zeitschrift. Computergrafiker können direkt bei Zeitschriften- und Zeitungsverlagen arbeiten, in Werbeagenturen oder auch bei Druckereien. Sie müssen bereit sein, sich ständig fortzubilden, da die Technik sich laufend und rasant weiterentwickelt. Weitere Informationen: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=14240 Anzeigenverkäufer / Anzeigenverkäuferin Auf den ersten Blick erscheint der Beruf der Anzeigenverkäufer einfach: Menschen, die Anzeigen verkaufen. Doch damit ist es üblicherweise nicht getan, denn sie müssen auch die Kunden betreuen und bspw. beraten, wie Anzeigen zu gestalten sind, wo sie gut platziert werden können und Vieles mehr. Sie müssen sich im Werbegeschäft auskennen (zum Beispiel bezüglich der Verwendung von Schriftarten, Fotos, Logos, Größen und Preisen) und ebenso eine kaufmännische Ausbildung haben. Eine Anstellung finden Anzeigenverkäufer im Printbereich in der Regel bei Verlagen. Weitere Informationen: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=7070 Verleger / Verlegerin (Medien, Musik) Der Beruf des Verlegers in den Medien ist vielfältig und anspruchsvoll. Verleger planen, koordinieren, realisieren und vermarkten Medienprodukte. Jeder dieser Punkte für sich genommen ist schon einen eigenen Beruf wert. So müssen sie strategisch denken können und ein Projekt von Anfang bis Ende kaufmännisch (erfolgreich) betreuen. Vorausschauendes Konzeptionieren und die Entwicklung neuer Produkte gehören zu ihrem Alltagsgeschäft. Nicht zu vergessen, dass Verleger auch ihr Unternehmen nach außen vertreten und ständig mit Kunden, Geschäftspartnern wie Autoren und unter Umständen auch der Presse kommunizieren. Im Vertragsrecht müssen sich Verleger ebenso auskennen wie im Urheberrecht oder in der Produktion. Sie arbeiten üblicherweise in Verlagen. Weitere Informationen: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=6686 Journalist / Journalistin Das Problem im Berufsbild des Journalisten ist, dass sich jeder so nennen darf: Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt oder an eine bestimmte Ausbildung gekoppelt. Trotzdem gibt es fachlich fundierte Ausbildungen, um Journalist zu werden. Journalisten beschaffen Informationen, werten sie aus und erstellen daraus Beiträge für Radio, Fernsehen, Zeitschriften, Zeitungen, Online-Medien oder andere Anbieter von Informationen. Menschen dieser Berufsgruppe müssen sehr flexibel sein und sich immer wieder auf neue Bedingungen einstellen, sie haben oft unregelmäßige Arbeitszeiten (z. B. bei aktuellen Ereignissen auch nachts oder am Wochenende) und müssen häufig in direktem Kontakt mit anderen Menschen arbeiten. Bei kleinen Redaktionen, z. B. Lokalredaktionen gibt es oft Journalisten, die alle Themen behandeln, aber zunehmend gibt es auch eine Spezialisierung nach Genres wie Politik, Sport, Wirtschaft u. s. w. Journalisten arbeiten zumeist in Zeitschriften- oder Zeitungsverlagen, bei Fernseh- und Radiosendern oder bei Onlineanbietern. Ein weiterer großer Arbeitsbereich ist die Öffentlichkeitsarbeit für Unternehmen oder Institutionen. Weitere Informationen: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=59113 © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 25 Berufsbilder in der Zeitschriftenbranche Arbeitsaufträge: du von den Berufen, die hier vorgestellt wurden? „Passt“ einer davon zu dir • –Wasaufhältst den ersten Blick? Oder ist nichts für dich dabei? Begründe bitte! Wie attraktiv du es, bei einer Zeitschrift zu arbeiten? Wenn du es dir aussuchen • könntest: Beifindest welcher Zeitschrift würdest du gerne arbeiten? Sprecht in der Klasse über • • eure Wünsche. Es gibt noch viele andere Berufe rund um Zeitschriften. Du darfst dich auf die Suche machen: Recherchiere im Internet (zum Beispiel auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit www.arbeitsagentur.de oder in anderen Quellen), welche weiteren Berufe es rund um Zeitschriften gibt. Erstelle eine Liste. Vergleicht dann eure Listen in der Klasse und verteilt die Berufe so, dass jeder Schüler / jede Schülerin einen anderen hat. Schaue „deinen“ Beruf nun etwas genauer nach und stellt euch „eure“ Berufe gegenseitig in Form von Kurzporträts vor. Projekt DSDB Herzlichen Glückwunsch! Du wurdest ausgewählt, in der Sendung „Deutschland sucht den Berufe-Star!“ des Senders RTG (Radio Tele Grosso) mitzumachen. Stelle deinen Beruf vor und überzeuge das Publikum! Werde Deutschlands Berufe-Star! Findet euch in kleinen Gruppen von max. 3 Schülerinnen / Schülern zusammen. Sucht euch einen Beruf heraus, der im Zeitschriftenverlag zu finden ist. Ihr könnt einen der oben genannten nehmen oder auch einen anderen, den ihr recherchiert. Informiert euch genau über diesen Beruf, schaut dazu auch im Internet nach. Fragt Experten, zum Beispiel in Lokalredaktionen oder informiert euch über andere Quellen (im Berufsinformationszentrum, in der Bibliothek, bei Berufsberatern o. ä.). Beachtet den Leitfaden für die Präsentation (siehe unten!). Wenn ihr damit fertig seid, wählt aus eurer Gruppe eine / einen aus, die / der den Beruf als Kandidatin / Kandidat dem Publikum präsentiert. Stellt euch vor, dass ihr bereits seit fünf Jahren in diesem Beruf arbeitet. Ihr sollt ihn vorstellen mit seinen schönen Seiten, aber auch mit seinen Schattenseiten. Spielt nun die Fernseh-Live-Sendung. Eure Lehrerin / euer Lehrer darf die Moderatorin / den Moderator spielen. Außer den Kandidaten sind alle anderen die Publikumsjury. Beginnt mit einer ersten Runde, in der alle Berufe vorgestellt werden, die Jury aber noch keine Bewertung vornimmt (diese kommt erst ganz zum Schluss, wenn alle präsentiert haben). Nachdem alle Kandidaten präsentiert haben, wird der Moderator / die Moderatorin um eure Bewertung bitten: Die Kandidaten kommen alle auf die Bühne und nennen nochmals kurz ihren Beruf. Der Moderator / die Moderatorin notiert an der Tafel den Applaus-O-Meter (eine Skala von 1 bis 10). Für jeden Kandidaten fährt der Moderator / die Moderatorin nun mit dem Finger langsam über die Skala, bei 1 beginnend. Das Publikum klatscht solange, wie sie Punkte für diesen Kandidaten vergeben würde. Der Moderator / die Moderatorin achtet nur auf die Mehrheit des Publikums, einzelne Klatscher werden nicht gewertet. Bestimmt auf diese Weise Deutschlands Berufe-Star (vielleicht gibt es ja sogar einen kleinen Preis?) • • • • • • © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 26 Berufsbilder in der Zeitschriftenbranche Projekt DSDB Benutzt folgenden Leitfaden zur Präsentation des Berufes! Leitfaden für Kandidaten: Du hast maximal 5 Minuten Zeit! Wie heißt du? Wie lautet dein Beruf? Wie lange arbeitest du bereits in diesem Beruf? 5 Jahre Welche Interessen (mit Blick auf diesen Beruf) hattest du bereits in deiner Schulzeit? Welche Fähigkeiten hattest du vor deiner Berufstätigkeit? Zum Beispiel: handwerkliches Geschick, gute Fremdsprachenkenntnisse, räumliches Vorstellungsvermögen, körperliche Belastbarkeit, Kreativität, selbstständiges Arbeiten, Zuverlässigkeit, Organisationsfähigkeit … Was ist dir an deinem Job besonders wichtig? Zum Beispiel: gesichertes Einkommen, nebenbei Zeit für Hobbys haben, Karrierechancen, abwechslungsreiche Tätigkeit, eigene Ideen verwirklichen, am Wochenende frei haben, mit anderen zusammenarbeiten … Warum hast du diesen Beruf gewählt? Welche Ausbildung benötigst du für diesen Beruf? Zum Beispiel: Dreijährige Ausbildung, Hochschulstudium, Volontariat, keine besondere Wie lange dauert die Ausbildung? Wo kann man die Ausbildung machen? Zum Beispiel: Im Handwerk, bei Verlagen, schulisch, Universität Wie viel verdienst du monatlich? Brutto / Netto beachten! Wie sind deine Arbeitszeiten? Was machst du genau? Was gefällt dir besonders gut an diesem Beruf? Was gefällt dir weniger gut? Würdest du diesen Beruf weiterempfehlen? Eigene Schwerpunkte © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 27 Kopfzeile-Überschrift: Ideenbörse Ideenbörse – Impulse für das Arbeiten mit Zeitschriften im Unterricht Zum Einstieg: Erwartungen an eine Zeitschrift In Einzelarbeit notieren die Schülerinnen und Schüler ihre Erwartungen, die sie an eine Zeitschrift haben: Was erwarten sie von einer Zeitschrift im Vergleich zu anderen Medien? Die Ergebnisse werden in der Klasse gesammelt, an die Tafel geschrieben und gemeinsam besprochen. (Mögliche Erwartungen wären beispielsweise: Unterhaltung, leicht und verständlich aufbereitete Informationen, schnelle Erfassung von Inhalten usw.) Überschriften austauschen Die Schülerinnen und Schüler wählen in Einzelarbeit Artikel aus verschiedenen Zeitschriften aus und überlegen sich neue Überschriften dafür (z. B. reißerisch, betont sachlich, aggressiv). Bilder und Bildunterschriften Die Schülerinnen und Schüler kopieren (oder schneiden) aus den Zeitschriften die Bilder, die sie spontan besonders beeindrucken oder bewegen. Nun geben sie dem Bild eine neue Bildunterschrift und stellen das Bild so in einen anderen Kontext. Alle Bilder werden dann auf einen großen Karton geklebt. Im Plenum tauschen sich die Schüler zu ihrer Auswahl aus, erläutern in welchem Kontext das Bild ursprünglich stand und warum sie das Bild in den neuen Kontext gestellt haben. Archiv anlegen Gemeinsam entscheidet sich die Klasse für ein Thema, das die Mehrzahl der Schüler interessiert. Zu diesem Thema legen sie ein Archiv mit Zeitschriftenartikeln an (oder Kopien). Die Schüler sammeln über mehrere Wochen Artikel mit unterschiedlicher Berichterstattung zu dem Thema, die sie mit Stichwörtern versehen, um sie über eine Stichwortsammlung wieder auffinden zu können. Ein Schüler übernimmt die Rolle des Archivars und ist für das Archiv verantwortlich. Dieses Archiv kann anschließend als Grundlage für eine Projektarbeit dienen. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 28 Ideenbörse Zeitschriften mit anderen Medien vergleichen Die Schülerinnen und Schüler vergleichen in Gruppenarbeit Zeitschriften mit anderen Medien und diskutieren in Kleingruppen über deren Vor- und Nachteile. Gemeinsam legen sie eine Tabelle an, in deren Spalten sie ihre Diskussionsergebnisse eintragen. Internet Vorteile Nachteile - sehr aktuell - kostenlose Informationsangebote - Kommentarfunktion / Austausch mit anderen ist möglich - ... - oft fehlende Quellenangaben und daher fehlende Zuverlässigkeit - unübersichtliches Angebot - Interessen der Verfasser sind nicht immer leicht zu durchschauen - … Bücher Tageszeitungen Fernsehen Radio Zeitschriften © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 29 Ideenbörse Werbeplakat selbst gestalten Eine neue Zeitschrift soll auf den Markt gebracht werden. Die Schülerinnen und Schüler schließen sich in Kleingruppen zusammen und überlegen sich, welches Profil diese Zeitschrift haben wird. Jede Gruppe in der Klasse sollte sich für ein anderes Zeitschriftenprofil entscheiden (z. B. eine Basketballzeitschrift, ein Nachrichtenmagazin, eine Zeitschrift für Frauen in der zweiten Lebenshälfte, eine Computerfachzeitschrift, u. ä.). Die Schüler aus einer Kleingruppe notieren jeweils, welche Zielgruppe die Zeitschrift ansprechen soll, wie viel die Zeitschrift kosten wird, in welchem Rhythmus sie herausgebracht wird, welches ihre Inhalte sind usw. Sie überlegen sich, welchen Titel die Zeitschrift haben wird und entwickeln dann zur ersten Ausgabe ein Werbeplakat. Dafür suchen sie ein passendes Bild, überlegen sich einen Werbeslogan und einen kurzen Text, der die Zeitschrift beschreibt. Kleinanzeigen formulieren In den meisten Zeitschriften werden auch Anzeigen abgedruckt, die sich an die spezielle Zielgruppe der Zeitschrift richten. Die Schüler wählen in Einzelarbeit zwei verschiedene Zeitschriften aus und verschaffen sich einen Überblick über die Anzeigen, die darin veröffentlicht werden. Was ist typisch an den Anzeigen? Worin unterscheiden sie sich von den Anzeigen der anderen Zeitschrift? Welche Abkürzungen werden verwendet und was kann man daraus schließen? Anschließend formulieren die Schüler selbst jeweils eine Anzeige für diese beiden Zeitschriften. Präsentation eines Themas anhand verschiedener Artikel Jede Schülerin und jeder Schüler sucht aus Zeitschriften verschiedene Artikel zu einem Thema heraus, das ihn besonders interessiert. 1. Diese Artikel kopiert er (oder schneidet sie aus) und klebt sie mit reichlich Abstand zueinander auf ein großes Plakat. 2. Das Thema schreibt er in großen Buchstaben ganz oben auf das Plakat. 3. Dann notiert er die Quellen der Artikel auf dem Plakat (Name oder Kürzel des Verfassers, Überschrift des Artikels, Titel der Zeitschrift, Jahr und Nummer der Ausgabe, Seite) 4. Der Schüler markiert unbekannte oder schwierige Worte, recherchiert deren Bedeutung und schreibt die Bedeutung am Rand neben dem Artikel auf. 5. Zu jedem Artikel verfasst er eine kurze eigene Bewertung (in zwei bis drei Sätzen), die er unter den Artikel klebt. 6. Das Plakat kann anschließend grafisch noch weiter aufbereitet werden, indem der Schüler Bilder und/oder passende Zitate zu seinem Thema auf das Plakat klebt. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 30 Ideenbörse Textsorten bestimmen Die Schüler recherchieren in Kleingruppen Merkmale unterschiedlicher Textsorten und untersuchen, welche Textsorten besonders häufig in Zeitschriften vorkommen. Dann kopieren sie verschieden lange Texte aus Zeitschriften (oder schneiden sie aus) und bestimmen die Textsorten. Achtung: Die Übergänge sind manchmal fließend (z. B. zwischen Bericht und Reportage). Umfrage zum Leseverhalten Welche Zeitschriften lesen eigentlich andere Menschen und wie tun sie das? Um das herauszufinden, entwickelt die Klasse gemeinsam einen Fragebogen für die anderen Klassen der Schule. Auf dem Fragebogen können beispielsweise folgende Fragen gestellt werden: Welche Zeitschriften lest ihr besonders gerne (Beispiele vorgeben zum Ankreuzen)? Wie regelmäßig kauft ihr diese Zeitschriften (z. B. Felder für täglich, wöchentlich, monatlich, im Abo zum Ankreuzen vorgeben)? Wie viele Schüler/Familienmitglieder/Freunde lesen durchschnittlich ein einzelnes Zeitschriftenheft? Wie vollständig und/oder wie lange lest ihr eine Zeitschrift? Usw. Der Fragebogen wird anschließend über die Klassenlehrer an alle Schulklassen ausgeteilt und gemeinsam ausgefüllt. Anschließend wertet die Klasse, die das Leseverhalten erfasst, die Bögen aus und stellt die Ergebnisse der Befragung beispielsweise auf einem Plakat im Schulgebäude vor. Podiumsdiskussion mit Zeitungsmachern Die Schülerinnen und Schüler bereiten ein Rollenspiel vor, bei dem vier Herausgeber von verschiedenen Zeitschriften zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Der Zeitschriftenmarkt in Deutschland“ eingeladen werden. Ein Schüler übernimmt die Aufgabe des Moderators, der die Gäste begrüßt, das Gespräch leitet und sowohl den fragenden Bürgern als auch den anwesenden Herausgebern eine angemessene Redezeit zuteilt. In Vorbereitung auf die Podiumsdiskussion informieren sich die Schüler beispielsweise zu folgenden Fragen: Warum gibt es so viele Zeitschriften? (thematisch und preislich sehr unterschiedlich) Was wollen die Zeitungsmacher? (z. B. informieren, unterhalten, Meinung prägen) Warum gibt es Werbung in Zeitschriften? Wie findet man sich in der Zeitschrift zurecht? (Inhaltsverzeichnis, Icons) Welche Zeitschriften-Typen gibt es? (siehe Seite ?) Welche Rubriken gibt es in einer Zeitschrift? Die Schüler, die als Zuschauer auftreten, stellen nicht nur Fragen, sondern berichten über ihre eigenen Erfahrungen mit Zeitschriften, kritisieren die Zeitschriften und machen Verbesserungsvorschläge. • • • • • • Zeitschriftenseite gestalten Die Schülerinnen und Schüler sichten in Kleingruppen unterschiedliche, aber themenähnliche Zeitschriften und vergleichen dabei einzelne Seiten. Sie überlegen sich, worin sich die jeweils ausgewählten Seiten unterscheiden und halten ihre Überlegungen in Stichpunkten schriftlich fest. Anschließend entwirft jede Kleingruppe selbst eine Seite für eine Zeitschrift ihrer Wahl. Die Schüler der Kleingruppe wählen Bilder aus und überlegen sich deren Platzierung auf der Seite. Sie schreiben einen Artikel unter Berücksichtigung des Sprachstils und des passenden Text-Bild-Verhältnisses. Je nach Zeitschrift wird die Seite noch um Werbeanzeigen usw. ergänzt. Die einzelnen Zeitschriftenseiten werden dann in der Klasse ausgestellt und gemeinsam diskutiert. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 31 Interview mit dem Redaktionsleiter der YUNO Interview mit Florian Gless, Redaktionsleiter des Jugendmagazins YUNO 1. Was ist Ihre Aufgabe als Redaktionsleiter der yuno? Ich habe yuno entwickelt. Ein Grafiker und ich saßen vor einem leeren Bildschirm und haben angefangen zu spielen: Wie könnte ein journalistisches Magazin für 10- bis 15-Jährige aussehen? Am Ende, ein paar Wochen später, hatten wir yuno. Heute denken wir uns in der Redaktion alle möglichen Themen aus, von denen wir glauben, dass die Leser sie spannend finden. Als Redaktionsleiter lese ich jeden Satz. Wenn etwas falsch geschrieben ist, oder ich etwas nicht verstehe, frage ich notfalls nach und korrigiere es. Ich muss auch auf die Finanzen achten, damit wir nicht zuviel Geld ausgeben. 2. Wie und nach welchen Kriterien suchen Sie die Themen aus? Das Wichtigste ist die Frage: Ist das spannend? Also: Interessiert das Thema unsere Leser? Haben sie Fragen zu diesem Themenbereich, die wir beantworten können? Findet das Thema überhaupt in ihrer Wahrnehmung statt? Es bringt ja nichts, z.B. über verstopfte Autobahnen in Südaustralien zu schreiben, wenn niemand etwas darüber wissen will. Und, ganz wichtig für yuno: Gibt es zu dem Thema tolle Bilder? 3. Was macht Ihnen am meisten Spaß an Ihrem Job? Oh, wo fange ich an? Toll ist es, in eigener Regie so ein Heft zu gestalten, seine eigenen Ideen und Vorstellungen in dieses Heft einzubringen. Toll ist es, in einem jungen, ungemein kreativen Team zu arbeiten. Toll ist es aber auch, für diese jungen Leser zu arbeiten, denn sie haben oft genau die selben Fragen wie wir Erwachsenen – nur, dass wir uns oft gar nicht mehr trauen, sie zu stellen. 4. Welchen Tipp haben Sie für Jugendliche, die später gern bei einer Zeitschrift arbeiten möchten? Macht eine Schülerzeitung! Da lernt Ihr wirklich schon sehr gut, wie man ein kurzweiliges, abwechslungsreiches Blatt macht. Und: Macht Praktika bei Eurer Tageszeitung! Da lernt Ihr am besten – und zwar jeden Tag! – was es bedeutet, leere Seiten füllen zu müssen. Und auch, wie wichtig Recherche ist. Denn ohne die geht gar nichts. © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 32 Lesetipps Lesetipps Klassischer Journalismus Henry Nannen Preis. Gabriele Goderbauer-Marchner Die besten Arbeiten der deutschsprachigen Presse Journalist werden! UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2009, 139 S., € 14,90 Der Beruf des Journalisten besitzt eine hohe Attraktivität, die in Zeiten des boomenden Fernseh- und Onlinejournalismus noch gewachsen ist. Wie man allerdings in diesen Beruf kommt, ist keine leicht zu beantwortende Frage – einen Königsweg gibt es nicht. Dieses Taschenbuch zeigt mögliche Wege auf, von Praktikum und Volontariat über die verschiedenen einschlägigen Studiengänge und Journalistenschulen bis hin zu weiteren „Talentschmieden“, und stellt sich auch der großen Frage: fest oder frei? Die Informationen gehen nicht allzu tief, doch das ist auch gar nicht bezweckt: Das Buch will vor allem ein erster Wegweiser für Schüler sein, die sich für den Beruf des Journalisten interessieren. Gabriele Goderbauer-Marchner Medien verstehen UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2011, 154 S., € 14,90 „Irgendwas mit Medien“ – dieser Berufswunsch ist heute wohl so verbreitet wie früher Tierärztin oder Lokomotivführer. Welche journalistischen Berufe im Medienumfeld es überhaupt gibt und wie die spezifischen Anforderungen aussehen (sowohl im entsprechenden Arbeitsumfeld als auch auf dem Weg in den jeweiligen Beruf), fasst dieses Taschenbuch bestens verständlich zusammen. Die Informationen gehen nicht allzu sehr in die Tiefe, doch das ist auch gar nicht bezweckt: Das Buch versteht sich als erste allgemeine Informationsquelle rund um Medienberufe. Gruner + Jahr, Hamburg 2010, 384 S., € 22,00 Mit dem Henry Nannen Preis werden alljährlich die besten journalistischen Arbeiten des Jahres gekürt, u.a. in den Kategorien Reportage, Dokumentation, Fotografie, Humor und Investigation. Dieses Buch zum Preis enthält die 20 ausgezeichneten Beiträge des Jahres 2009, zumeist erschienen in großen Zeitungen oder in Publikumszeitschriften wie Spiegel, Stern oder GEO. Verdiente Würdigung der Preisträger, zugleich eine eindrucksvolle Auswahl von Paradebeispielen des gehobenen PrintJournalismus. Stephan Ruß-Mohl Journalismus Das Lehr- und Handbuch Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt 2010, 302 S., € 29,90 Das wohl beste Handbuch zum Feld des Journalismus: Anwendungsnah und anhand zahlreicher konkreter Beispiele aus den Printmedien werden die Grundlagen des journalistischen Arbeitens beschrieben, wobei die Arbeitsmittel und -prozesse des Journalisten ebenso umfassend behandelt werden wie ethische und medienrechtliche Fragen. Vom Unterschied zwischen Bericht und Reportage über manipulative Sprachverwendung bis hin zum Umgang mit der Privatsphäre Prominenter – jedes Kapitel ist ein kompaktes, höchst informatives Lehrstück für angehende wie gestandene Journalisten. Journalismus und Zeitschriften im Internetzeitalter Michael Schröder / Axel Schwanebeck (Hg.) Qualität unter Druck Journalismus im InternetZeitalter Nomos Verlag, Baden-Baden 2011, 183 S., € 19,80 Wie kann man angesichts der Gratis-Mentalität, die durch das Internetzeitalter entstanden ist, seriösen, hochwertigen und weiterhin unabhängigen Qualitätsjournalismus aufrechterhalten? Dieser Frage gehen die 17 in diesem Sammelband enthaltenen Aufsätze verschiedener Experten aus Wissenschaft und Praxis nach. Die beiden Schwerpunkte liegen dabei auf der Tageszeitung (wie kann sie trotz gesunkener Einnahmen ihre Qualität aufrechterhalten?) und dem Fernsehen (wie und wo kann Qualitätsjournalismus im TV angesichts des Quotendrucks und des Trends zu „volksverdummenden“ Formaten noch stattfinden?). Sehr aktuell und lesenswert. Online-Journalismus Gabriele Hooffacker Online-Journalismus Texten und Konzipieren für das Internet Econ Verlag, Berlin 3., vollst. aktual. Aufl. 2010, 269 S., € 23,- Wer als Journalist für das Medium Internet arbeitet, ist vor ganz andere Herausforderungen gestellt als ein Print- oder TV-Journalist. Vor allem gilt es, die Technik zu beherrschen: Wie erstellt man Hypertext, wie eine Slideshow, wie bindet man Videos ein? Wie verlinkt man seinen Text, wie arbeitet man mit einem Content Management System? Auch die interaktive Arbeit wird vorgestellt: Wie nutzt © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 33 Lesetipps man Blogs, Foren, Twitter und soziale Netzwerke? Kompaktes Handbuch für Einsteiger in diesen Beruf (und solche, die es werden wollen), das einen guten Überblick über das erforderliche Handwerkszeug liefert und auch ausführlich über Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten informiert, die in diesen Beruf führen. biografie verfasst, die ihr bewegtes Leben von der Zwischenkriegsund Kriegszeit bis zur Gegenwart darstellt, gleichzeitig aber auch eine Geschichte der Anfänge des Fernsehjournalismus ist. gen Einblick sowohl in das Beziehungs- und Abhängigkeitsgeflecht einer Zeitungsredaktion als auch in die japanische Gesellschaftsstruktur und Denkweise erlaubt. Romane Tom Rachman Die Unperfekten Bekannte Journalisten Franz Josef Wagner Brief an Deutschland Diederichs Verlag, München 2. Auflage 2010, 159 S., € 17,99 Man muss ihn wahrlich nicht mögen, und man braucht auch nicht immer seiner Meinung zu sein, doch seine Lebensleistung zu respektieren, darum kommt man kaum herum: Franz Josef Wagner, Verfasser der täglichen Kolumne „Post von Wagner“ in der BILDZeitung, mit der er jeden Tag Millionen Leser erreicht und erheblich zur Meinungsbildung in unserem Land beiträgt (zum Leidwesen so manchen Politikers). Dieser „Brief an Deutschland“ ist vor allem eine Autobiografie des streitbaren 67jährigen Boulevardjournalisten, zugleich aber auch eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit der deutschen Befindlichkeit seit den 1940er Jahren. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 3. Auflage 2011, 395 S., € 14,90 Eine große internationale Zeitung, die sich in über fünfzig Jahren einen tadellosen Ruf erarbeitet hat, droht den Bach runterzugehen – und das nur, weil der Erbe sich mehr für seinen Hund Schopenhauer interessiert als für das Schicksal des Blattes. Was wird nun aus ihnen allen, aus den Mitarbeitern in der Redaktion, vom Verleger über die Chefredakteurin bis zum Nachrufe-Schreiber? Tom Rachmans gefeiertes Romandebüt erzählt die Geschichte des Niedergangs der Zeitung in ungewöhnlicher literarischer Form: Anhand von elf Episoden, in denen jeweils ein Charakter im Mittelpunkt steht, erschafft er ein großartiges Panorama des alltäglichen Wahnsinns im Innenleben einer Zeitungsredaktion. Maruya Saiichi Die Journalistin Fides Krause-Brewer Journalistin ist man immer Meine Erinnerungen an das 20. Jahrhundert Nicolai Verlag, Berlin 2011, 224 S., € 24,95 Fides Krause-Brewer war eine der prägenden Fernsehjournalistinnen der 1960er und 1970er Jahre: Ihre wirtschafts- und sozialpolitischen Beiträge und Sendungen, zumeist im ZDF, waren oft herausragend, und viele Politiker der Bonner Zeit – von Adenauer und Erhard bis Strauß und Schmidt – ließen sich gerne von ihr interviewen. Mit über 90 Jahren hat sie diese Auto- Süddeutsche Zeitung Bibliothek, München 2010, 342 S., € 8,90 Eine erfolgreiche japanische Journalistin in den besten Jahren, emanzipiert, selbstbewusst, engagiert und journalistisch unabhängig, macht sich mit einem aus ihrer Sicht eher unbedeutenden Artikel überraschend Feinde: Plötzlich wird in der Redaktion gegen sie intrigiert, man versucht sie loszuwerden. Doch sie wehrt sich... Satirischer Unterhaltungsroman, dessen Anspielungen sich nichtjapanischen Lesern zwar nur schwer erschließen, der aber einen griffi- © Stiftung Lesen, Mainz 2012 Eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso 34