26.05.2014 | PDF, 2,4 MB
Transcription
26.05.2014 | PDF, 2,4 MB
Repair und Rework von elektronischen Baugruppen Thomas Lauer EADS Deutschland GmbH ZVEI AK-Rework+Repair Fachverbände Electronic Components and Systems und PCB and Electronic Systems Agenda Nacharbeit und Reparatur Motivation zur Gründung des AK Rework + Repair Ziel des AK involvierte Firmen + Sponsoren Themenfelder im Fokus Testboard / Design R+R - Rahmenbedingungen / Abläufe Erkenntnisse aus den Untersuchungen Ausblick / Leitfadenerstellung Nacharbeit und Reparatur Nacharbeit (Rework): Die erneute Bearbeitung von Teilen, die nicht den Anforderungen entsprechen, im Original-Prozess oder in alternativen gleichartigen Prozessen in einer Weise, dass anschließend die Teile die maßgebenden Zeichnungen und Normen erfüllen. => z.B. Nachlöten von Lötstellen Reparatur (Repair): Das Wiederherstellen der Funktionstüchtigkeit eines defekten Teils in der Weise, dass das Teil anschließend wieder den Zeichnungen und Normen entspricht. => z.B. Tausch einer Komponente Quelle: IPC-T-50G Agenda Nacharbeit und Reparatur Motivation zur Gründung des AK Rework + Repair Ziel des AK involvierte Firmen + Sponsoren Themenfelder im Fokus Testboard / Design R+R - Rahmenbedingungen / Abläufe Erkenntnisse aus den Untersuchungen Ausblick Motivation zur Gründung des AKs R+R Nullfehlerstrategien bei hochkomplexen, wertigen Baugruppen sind vornehmlich erst ab gewissen Fertigungsvolumina wirklich greifbar Komplexere Wertschöpfungsketten mit wachsendem Fehlerpotenzial Nicht eindeutig definierte Lötwärmebeständigkeiten führen zu sporadischen NichtLinientauglichkeiten von Bauelementen (z.B. Super Caps Kondensatoren) Aspekt „Ideenschmiede“ Nacharbeit => „Ergänzungs-, Fertig- oder Komplementärlöten“ Lötverbindungen für spezielle Applikationen sind im Linienprozess nicht immer auf Anhieb garantiert Standard- / Normensituation mit diversen „Freiheitsgraden“ für R+R (Verbindlichkeit von Temperaturangaben unter Bindung an Lötverfahren) Abgrenzung von Reparatursystemen (quasi-stationäre Systeme) und klassischen Handlötstationen Bei Space-Applikationen etabliert, wenn auch nicht erwünscht Nacharbeit & Reparatur / div. relevante Richtlinien, Normen und Standards Konformität zu diversen Richtlinien, Standards / Normen IPC-A-610 Abnahmekriterien für elektronische Baugruppen (DE) IPC J-STD-001 Anforderungen an gelötete elektrische und elektronische Baugruppen IPC-7095 Design and Assembly Process Implementation for BGAs IEC 61191-1 Elektronikaufbauten auf Leiterplatten Teil 1 DIN EN 61760-1/-2 Oberflächenmontagetechnik Teil 1 und 2 Fokus Linienprozesse DIN EN 61192-5 (mit Ausnahme Anforderungen an die7711/7721) Ausführungsqualität von Lötbaugruppen - Teil 5 IPC-7711/7721 Rework, Modification and Repair of Electronic Assemblies IPC J-STD-033 Handling, Packaging, Shipping and Use of Moisture/Reflow Sensitive Surface Mount Devices IPC J-STD-020 Moisture/Reflow Sensitifity Classification for…. IPC J-STD-075 Classification of Non-IC Electronic Components for Assembly processes IPC-1601 Printed Board Handling and Storage Guidelines Agenda Nacharbeit und Reparatur Motivation zur Gründung des AK Rework + Repair Ziel des AK involvierte Firmen + Sponsoren Themenfelder im Fokus Testboard / Design R+R - Rahmenbedingungen / Abläufe Erkenntnisse aus den Untersuchungen Ausblick Ziel des Arbeitskreises Ziel des Arbeitskreises ist es, eine Branchenempfehlung über qualifiziertes R+R zu erarbeiten, die im Sinne einer Selbstverpflichtung der Branchenteilnehmer/EBG-Hersteller dazu führen soll, dass die Kunden (bei Erfüllung der definierten Rahmenbedingungen und Kriterien) das R&R akzeptieren. Die Basis zur Umsetzung einer globalen R&R Empfehlung bilden dabei etablierte Standards, innerhalb derer bereits zulässige Verfahrenswirkbereiche und Prozessgrenzen klar definiert sind. Der primäre Fokus widmet sich dabei den Lötprozessen, sowie deren Verträglichkeit untereinander. Agenda Nacharbeit und Reparatur Motivation zur Gründung des AK Rework + Repair Ziel des AK involvierte Firmen + Sponsoren Themenfelder im Fokus Testboard / Design R+R - Rahmenbedingungen / Abläufe Erkenntnisse aus den Untersuchungen Ausblick AK-R&R / involvierte Firmen & Sponsoren Balver Zinn MARTIN GmbH cms electronics GmbH Rohde & Schwarz GmbH Christian Koenen GmbH SUMIDA Lehesten GmbH EADS / Airbus Defence & Space Texas Instruments ERNI GmbH Wagenbrett GmbH ERSA Würth Elektronik FCI Zestron Europe FhG ISIT ZEVAC AG FhG ZVE Zollner Elektronik AG Themenfelder im Fokus / Löt- und Lötfolgeprozesse Bleifreier R+R-Lötprozess mit SAC 305 => Handlöten (Kolbenlöten, opt.Hot Air-Pencil) => quasi stationäre Reparaturstationen (Strahlung / Konvektion) => Wie ist der „Referenz-Linienprozess“ zu sehen? => Flussmittel- & Flussmittelverträglichkeit Agenda Nacharbeit und Reparatur Motivation zur Gründung des AK Rework + Repair Ziel des AK involvierte Firmen + Sponsoren Themenfelder im Fokus Testboard / Design R+R - Rahmenbedingungen / Abläufe Erkenntnisse aus den Untersuchungen Ausblick Thermische Konflikte / Komponenten Gradienten / Individuelle Abweichungen ΔT Zonenübergänge ΔT ΔT des gesamten Bauteilspektrums ΔT aufgrund bestehender LP-Konstellation Thermische Konflikte / Wellenlöten Gradienten Zonenübergänge ΔT der Baugruppe (Bottom vs. Top) ΔT Typische & untypische Profile T Was ist besser, zuverlässiger oder zulässiger? 260 220 180 Thermische Gruppen- oder Individualreisen? 140 100 60 20 0 t Agenda Nacharbeit und Reparatur Motivation zur Gründung des AK Rework + Repair Ziel des AK involvierte Firmen + Sponsoren Themenfelder im Fokus Testboard / Design R+R - Rahmenbedingungen / Abläufe Erkenntnisse aus den Untersuchungen Ausblick Testboard / Leiterplatten (Fa. Würth) Σ 48 Leiterplatten / HDI-Multilayer (Multilayer / Typ 1-4-1) => partielle Wärmefallen (Multilayer mit Extra-Kupfer) => Basismaterialien (gefüllt) => Oberfläche (ENIG) => Mikrovias (copper filled / epoxy plugged) Design für R&R => partielles Daisy Chain – Option für erweiterte Test (Zuverlässigkeit) => SIR-Strukturen => THT für Hand-, Selektivlöten oder PIH => neuralgische Positionen (Thermalpoints / Kupferverteilung) => Basis Paddesign konform zu IPC-Standard Nominalmaß (7351A) => LP-Größe 225x100mm Testboard / Bottom Side Testboard / Top Side Agenda Nacharbeit und Reparatur Motivation zur Gründung des AK Rework + Repair Ziel des AK involvierte Firmen + Sponsoren Themenfelder im Fokus Testboard / Design R+R - Rahmenbedingungen / Abläufe Erkenntnisse aus den Untersuchungen Ausblick Nacharbeit / Reparatur I / Reparatur II Nacharbeit: Alle bestückten BG haben (schablonengenerierte) provozierte Lötfehler => Schaffung von 40 Nacharbeitsbaugruppen (Serienschritte + Nacharbeit (offen zugängliche LS)) => klassische SMD-Bauformen betroffen mit Ausnahme BGA / BTC => 4 Baugruppen verbleiben => kein zusätzlicher BE-Bedarf (Bauteile verbleiben auf den Baugruppen) Reparatur I: Schaffung von 36 Reparaturbaugruppen I (Serienschritte + Nacharbeit + Rep. I) => 18 Baugruppen verbleiben (je Rep I -Verf. 6 Stück) Reparatur II: Schaffung von 18 Reparaturbaugruppen II (Serienschritte + Nacharbeit + Rep. I und II) => 18 Baugruppen verbleiben (je Rep I + II-Verf. 6 Stück) => zusätzlicher Bedarf an BE; falls die Stückzahl nicht ausreicht, so wird thermischer Lötstress aufgebracht, das BE aber nicht getauscht. Testboard / Bestückung Testboard / Rework und Repair Übersicht / Teil1 Testboard / Rework und Repair Übersicht / Details- / Artefaktzuordnung - Xray Quelle: Zollner Agenda Nacharbeit und Reparatur Motivation zur Gründung des AK Rework + Repair Ziel des AK involvierte Firmen + Sponsoren Themenfelder im Fokus Testboard / Design R+R - Rahmenbedingungen / Abläufe Erkenntnisse aus den Untersuchungen Ausblick Testboardpräparation Topside / oder…. was, wann, wo, wie heiß wird? Testboardpräparation Bottomside Erkenntnisse / Testboardpräparation XrayKontrolle R+R / Equipment – Beispiel zu den quasi stationären Anlagen Erkenntnisse / thermische Profile BGA 256 Was ist noch anders als beim Linienprozess? Umgebung bleibt kühler Was ist anders als beim Linienprozess? Handling- und Eingriffszeiten berücksichtigen! Erkenntnisse / thermische Profile PBGA 114 Reballing / das Equipment, die Probanden Reballing / die Prozesschronologie euphorisches Padsanieren Agenda Nacharbeit und Reparatur Motivation zur Gründung des AK Rework + Repair Ziel des AK involvierte Firmen + Sponsoren Themenfelder im Fokus Testboard / Design R+R - Rahmenbedingungen / Abläufe Erkenntnisse aus den Untersuchungen Ausblick Testboard / Erkenntnisse & Ausblick – Teil 1 => Bewertung BG Lötergebnis (IPC-A-610 E Klasse 3) => grundsätzlich eine realisierbare Anforderung (Exoten BE FCI & BGA-Sockel stellen gesonderte Anforderungen) => Thermische Profilierung – lokale Profiloptima sind reproduzierbar darstellbar => Sattel nicht erforderlich => Leiterplattenschädigungen (Laminatschädigungen) => n-ter Lötfall als Risiko bzw. mit Folge sichtbarer Schädigung => dieser Effekt wurde bislang einmal im Schliff nachgewiesen => visuell: keine ersichtlich => Querschliff: sporadisch detektiert (weitere Auswertungen) => LP-Schädigungen (Padlifts, etc.) => an einzelnen, nicht angebunden Pads von BGA bei manueller Sanierung => BE-Schädigung (sichtbar wie Deformationen oder pin-defects, via Ultraschallmikrokopie zusätzlich zu diagnostizieren) => ERNI-STV (vgl. nächste Position) und sporadisch am FCI-STV => Einfluss von geometrisch und strömungstechnisch passenden Düsen => erheblicher Einfluss spürbar / Düsen sind dreidimensional anzupassen Testboard / Erkenntnisse & Ausblick – Teil 2 => Sicherheit von Reballing => gemäß optischer Prüfung und AVT-Ergebnissen stabil realisierbar => Herausforderung 2401-BGA / Problem Toolverwölbung – Schablonenadaption => Padsanierung als die wegweisende Disziplin identifiziert => Einzelplatzierung (pick and place von balls) gut realisierbar, jedoch zeitintenisv => abschließende zerstörende Analyse (Querschliffe) => R + R von STV u.a. FCI-STV und PIH-STV => Düsengeometrie (Allrounddüsen) und Messfühlerpositionierung stellen die prozesstechnisch neuralgischen Punkte dar => Anlagenspezifika (primäre Wärmeübertragung) sehr dominat => Bestückhilfenkonflikte / Reparaturtauglichkeit => Freistellungen in Form von fachwerkähnlichen Aussparungen => teilweise abgelöste Pads (Durchwärmung / Düsengeometrie) => Parallelerkenntnis / Auswirkung von R&R auf Voidverhalten (aktiv – passiv) => keine negativen Signifikanzen durch „Kollateralvoids“ indentifiziert Testboard / Bilderbeispiele FCI-STV vor Anpassung besserer Wärmetransfer Problem / Mission Bestückhilfe Nicht definierte BE-Positionierung während des Reflow => thermische Inhomogenitäten Testboard / Erkenntnisse & Ausblick – Teil 3 => quasi stationäre Systeme / penible Programmierung und Thermodummy essentiell – Universalprofile sind nicht sinnvoll => Handlöten / Mitarbeitertraining der dominante Parameter; berührungslose bzw. kraftarme Restlotentfernung als besonders neuralgische Disziplin identifiziert Flussmittelverträglichkeit / SIR-Struktur / => Abschlussdisziplin => weiterführende Aktivitäten/Ergebnisse im Zusammenhang eines IGF-Projekts „Untersuchung des Einflusses der elektrochemischen Korrosion auf die Zuverlässigkeit von reparierten elektronischen Baugruppen unter Verwendung bleifreier Lote und No-Clean-Flussmittelmischungen“ => Bewertung der eingesetzten Verfahren und thermischen Rezepturen in Form einer Prozessierbarkeits-Verträglichkeits-Tabelle => Scherkraft-Ranking an passiven BE => Abschluss der zu betrachtenden Verfahren mittels eines primär strahlungsbasierten Systems (derzeit am ISIT kurz vor Abschluss) => Verfassen des ZVEI R+R-Leitfadens mit erstem Redaktionstermin in KW 11 Testboard / Erkenntnisse – Teil 5 / Bilderbeispiele 1-fach Reparatur 2-fach Reparatur Theoriebestätigung: insbesondere voidarme Befunde beim Platzieren ohne zusätzliche Lotpaste Testboard / Erkenntnisse – Teil 6 / Bildbeispiele Padeffekte bzw. -defekte Padabriss nach Padsanierung S-QFP G64 Abriss an nicht angebundenen (nicht funktionalen) Pads nach manueller “Sanierung” Testboard / Erkenntnisse – Teil 7 / Herausforderung Vakuumleistung Tools Für Standarddüsen ungeeignet Für übliche Bauformen ist die Vakuumoption ausreichend bemessen – für massereiche und/oder BE mit großflächig angebundenen Lötstellen dagegen grenzwertig Testboard / Erkenntnisse – Teil 8 / Beispiel R+R 20/M / PQFP 100 ∑ Lötwärmehistorie LP: 2 x Linienreflow 5 x je 2 Repair + Restlotabsaugen ∑ Lötwärmehistorie PQFP: 2 x Linienreflow 2 Repair Testboard / Erkenntnisse – Teil 9 / Beispiel R+R 20/M / BGA 256 ∑ Lötwärmehistorie LP: 2 x Linienreflow 5 x je 2 Repair + Restlotabsaugen manuell ∑ Lötwärmehistorie BGA: 2 x Linienreflow 2 Repair + Padsanieren (manuell) Der Leitfaden lebt…… •Redaktionsrunde im 2-wöchigen Turnus •Ziel Vorstellung zur diesjährigen electronica R+R nach Sinn- und Zweckmäßigkeit professionell & kontrolliert einsetzen, damit Sie in Zukunft nicht die (modifizierte) Devise leben müssen… ….Baugruppenspezifikation nach Kundenvorgaben ….Hergestellt nach Basisrichtlinie J-STD-001 ….Abnahmeanforderungen der BG nach IPC-A-610 ….Nacharbeit und Reparatur nach Feierabend Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ………… für die tolle Arbeit des AK-Teams!