Fernost will nicht ‚Made in China
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Fernost will nicht ‚Made in China
André Woll… Einer von 900.000... ...erfolgreichen Mittelstandskunden der Deutschen Bank „Fernost will nicht ‚Made in China‘“ In mehr als 48 Ländern braten und kochen Hobbyköche mit den Produkten von André Woll aus Saarbrücken. Grundlage dieses E rfolgs ist der abnehmbare Pfannengriff, der dem Unternehmen Norbert Woll GmbH zweistellige Wachstumsraten beschert. Aber auch die Antihaftbeschichtung und die Induktionsböden zeichnen die Produkte des Unternehmens aus. André Woll ist einer von 900.000 erfolgreichen Mittelstandskunden der Deutschen Bank. André Woll übernahm mit 22 die Geschäftsführung. Oliver Bortz, Deutsche Bank, erkennt den USP. Fotos: Andreas Klehm Der letzte Schliff: Produktion der Alupfannen. Qualitätspfannen „Made in Germany“. Weder Pilot noch Lokomotivführer wollte André Woll in seiner Jugend werden. Für ihn war schon immer klar: „Mein Traumberuf ist Bratpfannenverkäufer.“ Lehrer und Mitschüler brachte er während seiner Schulzeit mit diesem ungewöhnlichen Wunsch immer wieder zum Lachen. „Und jetzt bin ich Bratpfannenverkäufer“, sagt er. Doch mehr als das: Der heute 39-Jährige ist nicht nur Verkäufer, sondern auch Geschäftsführer des in Saarbrücken ansässigen Pfannenherstellers Norbert Woll GmbH. Nach dem Fachhochschulabschluss und dem Zivildienst schickte ihn sein Vater Norbert Woll zunächst nach San Francisco auf die Business School. „Eigentlich wollte ich danach in Deutschland einen Hochschulabschluss absolvieren“, berichtet der Unternehmer, „und erst anschließend in das Unternehmen meiner Eltern einsteigen.“ Es kommt aber anders. Unmittelbar nach André Wolls Rückkehr stirbt sein Vater überraschend – das war im Jahr 1997. Wolls Mutter, die gemeinsam mit ihrem Mann das Unternehmen aufgebaut und geleitet hat, bittet ihren Sohn, in die Geschäftsführung einzusteigen. „Das war ein Sprung ins sehr kalte Wasser“, erinnert er sich. „Damals war ich erst 22 Jahre alt.“ Steuerberater rieten ihm zum schnellen Verkauf. „Sie haben mir die Geschäftsführung nicht zugetraut“, sagt er. Auch Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter musste er erst von sich überzeugen. Mit Rat und Unterstützung stand ihm in diesen harten drei Lehrjahren, wie Woll den Zeitabschnitt bezeichnet, aber seine Hausbank – die Deutsche Bank – zur Seite. Seit der Firmengründung im Jahr 1979 ist das Familienunternehmen Kunde der Deutschen Bank. „Meine Eltern hatten Gewinne immer thesauriert, weshalb das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von damals rund 5,5 Millionen D-Mark auf soliden wirtschaftlichen Beinen stand“, beschreibt Woll die Situation. Eine Finanzierung ist daher nicht unmittelbar notwendig, die fachliche Einschätzung und Expertise des Beraters jedoch sehr hilfreich. Oliver Bortz, Leiter Firmenkunden bei der Deutschen Bank, erklärt: „Gerade in solch einer schwierigen Situation ist es wichtig, einen verlässlichen Partner an der Seite zu wissen, der das Geschäftsmodell kennt und die Branche versteht.“ Klare Markenstrategie führt zum Erfolg Als Geschäftsführer wollte Woll jedoch nicht nur das Werk seiner Eltern weiterführen. Sie hatten bis dahin die Pfannen bei Verbraucher- und Fachmessen ausschließlich im Direktvertrieb verkauft. „Ich wollte neue – meine eigenen – Ideen einbringen“, sagt er. Sein Ziel ist, die Marke Woll bekannter zu machen, die Pfannen und Kochtöpfe über weitere Vertriebskanäle zu verkaufen und so zu wachsen. Als Kern seiner Markenstrategie kristal- …Geschäftsführer Norbert Woll GmbH Pfannenhersteller / 700.000 Stück pro Jahr / 65 Prozent Exportanteil / 22 Millionen Euro Umsatz / 45 Mitarbeiter Mein Erfolgsrezept: „Möglichkeiten, die sich ergeben, nutzen.“ Meine Bank: „Muss an uns und unsere Ideen glauben, aber auch kritisch nachfragen.“ lisierten sich der abnehmbare Griff, wodurch die Pfannen auch in Backöfen genutzt werden können, und das Siegel „Made in Germany“ heraus. „Diese Kombination ist bis heute die DNA unseres Unternehmens“, erklärt Woll. Den abnehmbaren Griff hatte Wolls Vater erfunden und umgehend patentieren lassen. Im Jahr 2009 entwickelt er einen neuen Mechanismus, woraufhin das Patent um weitere 20 Jahre verlängert wird. „Damit erwirtschaftet werden“, erklärt Woll seine Überlegungen. Außerdem beginnt der Geschäftsführer Vertriebsstrukturen im Ausland aufzubauen. Über 65 Prozent der 700.000 jährlich hergestellten Pfannen exportiert das Unternehmen mittlerweile. Der größte Markt für ihn sind die Golfstaaten und Asien. „Planen Sie, in Zukunft ein Werk direkt vor Ort, etwa in China, zu eröffnen?“, fragt Oliver Bortz. Woll verneint: „Denn dann wären die Produkte „Made in Germany“ weltweit Aus Saarbrücken in mehr als 48 Länder Länder, in die Woll derzeit exportiert: Ägypten, Australien, Belgien, Botswana, Brasilien, China, Dänemark, Estland, Frankreich, Griechenland, Hongkong, Israel, Italien, Japan, Jordanien, Kanada, Katar, Kuwait, Lettland, Litauen, Luxemburg, Monaco, Mosambik, Namibia, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Oman, Polen, Russland, Sambia, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Simbabwe, Slovakei, Spanien, Südafrika, Südkorea, Taiwan, Tschechische Republik, Ukraine, USA, VAE, Vereinigtes Königreich, Vietnam, Weißrussland, Zypern. Quelle: Norbert Woll GmbH haben Sie gegenüber der Konkurrenz ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal“, analysiert Bortz das Produkt. Zeitgleich mit dem Markenaufbau beginnt der Unternehmer, neue Vertriebskanäle zu erschließen. Zu Verkaufsständen auf Messen kommen der Vertrieb über Teleshopping- Kanäle, die Aufnahme in das Sortiment von Kaufhäusern und schließlich der eigene Webshop hinzu. „Durch eine solche Multi- Channel-Strategie wird das Risiko erheblich diversifiziert. Bricht ein Absatzkanal weg, können die anderen Vertriebskanäle dies abfedern“, stellt Bortz fest. „Wir wollen Klumpenrisiken vermeiden. Über keinen Vertriebskanal sollen mehr als 20 Prozent unseres Umsatzes nicht mehr ‚Made in Germany‘. Und gerade in China ist das ein wichtiges Verkaufsar gument. Fernost will nicht ‚Made in China‘.“ Risiken bewusst eingehen Woll ist ein Macher. Er setzt Projekte, an die er glaubt, konsequent um. Jüngstes Beispiel ist der gerade erst erfolgte Markteinstieg in Brasilien und die damit verbundene weitere Internationalisierung des Unternehmens. „Ich bin überzeugt davon, dass wir auch dort auf einem für uns neuen Markt erfolgreich sein werden“, sagt der Unternehmer. Die neue Produktserie Concept plus ist nur ein weiteres solches Beispiel. Vom weißen Blatt ent- wickelte Woll gemeinsam mit seinen Mitarbeitern eine Kochtopfserie in neuem Design, investierte in Werkzeuge für die Herstellung und in Werbung, um den Verkauf anzukurbeln. „Die Anfangsinvestitionen waren nicht unerheblich“, beschreibt er den Einstieg. Bevor Woll jedoch solche Projekte umsetzt, holt er sich Rat von verschiedenen Seiten ein. In regelmäßigen Strategietreffen mit seinen leitenden Angestellten und in Besprechungen mit seiner Mutter, die nach wie vor Co-Geschäftsführerin ist und das Controlling verantwortet, diskutiert er intern die Strategien. Um eine Einschätzung von außen zu erhalten, ruft Woll seinen Firmenkundenbetreuer von der Deutschen Bank an. „Durch seine Sichtweise und Analyse stellen sich andere wichtige Fragen“, erklärt der Unternehmer. „Wichtig ist, dass Unternehmer und Bank die gleiche Sprache sprechen. Dann ist auch die Atmosphäre konstruktiv, obwohl – oder gerade weil – beide einen unterschiedlichen Blickwinkel auf eine Sache haben“, bestätigt Bortz. Auf der Grundlage der Marken- und Internationalisierungsstrategie hat die Norbert Woll GmbH ihren Umsatz in den vergangenen zehn Jahren von 8 Millionen auf zuletzt 18 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die Deutsche Bank hat das Unternehmen bei dieser Expansion begleitet. „Ein Wachstum von 25 Prozent wie in diesem Jahr können wir nur mit einem Partner wie der Deutschen Bank an unserer Seite finanzieren. So viel Eigenkapital können wir gar nicht vorhalten“, erklärt Unternehmer Woll. Einen der wichtigsten Wachstumsschritte in der Firmengeschichte, den Neubau des heutigen Firmensitzes im Jahr 2000, finanzierte die Deutsche Bank. Der Kreditrahmen überstieg das damals 10fache eines Jahresgewinns. „Als ich die Zusage für den Kredit erhielt, merkte ich, die Bank glaubt an mich und das Unternehmen.“ Und was können wir für Ihren Erfolg tun? Mehr zu unseren Lösungen für mittelständische Unternehmen unter: www.deutsche-bank.de/geschäftskunden Eine Serie der Deutschen Bank