Für gehörlose Personen
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Für gehörlose Personen
Kerstin Stegemann im Porträt So kennen wir sie - Hauptfeldwebel Kerstin Stegemann in Aktion. So wie hier beim CISMEndspiel gegen Frankreich ist die Abwehrspielerin die „Verlässlichkeit in Person“. Seit 15 Jahren sind für Kerstin Stegemann die Stadien dieser Welt ein zweites zu Hause. Einzeltraining der Bundeswehrsportlerin in der Sportschule in Warendorf. Die Olympiaqualifikation ist gepackt, jetzt heißt es sich auf Peking vorzubereiten. Nach Bronze vor vier Jahren soll das Ergebnis möglichst getoppt werden. Kerstin Stegemann: „Wir haben eigentlich eine sehr gut trainierte Mannschaft, die in der Lage ist, sich in kürzester Zeit sich zu regenerieren und zu erholen und die auch motiviert ist. Selbst jetzt nach dem WM-Titel. Für einige ist es die letzte Olympiade, und die letzte Chance noch einmal Gold zu holen. Das ist unser großes Ziel, und das motiviert uns jeden Tag, jede Trainingseinheit. Ich hoffe einfach, dass wir das schaffen.“ Die Soldaten der Sportfördergruppe in Warendorf - eine große Familie. Gemeinsam mit Oberfeldwebel Manuela Mertens bereitet sich Kerstin Stegemann auf ihr großes Ziel vor. Für Manuela Mertens überzeugt die Weltmeisterin nicht nur mit ihrem sportlichen Ehrgeiz. Oberfeldwebel Manuela Mertens: „Kerstin hat einen super Charakter, ist eine nette Person. Das Training macht total viel Spaß mit ihr und auf dem Spielfeld kann man einfach nicht auf sie verzichten.“ Kerstin und der Ball. Eine Beziehung die passt. Kerstin Stegemann: „Ich glaube, das lag an der Nachbarschaft, bei uns waren irgendwie nur Jungs und Jungs spielen Fußball auf dem Bolzplatz, im Verein oder in der Schule. Es fing eigentlich schon im Kindergarten an. Mein Bruder hat Fußball gespielt, mein Vater war allerdings Torwart, das hätte mich abschrecken müssen. Das lag einfach in der Familie und in der Nachbarschaft. Da hat das kleine Mädchen von nebenan mitgespielt.“ Die sympathische Sportlerin gibt sich mit dem Erreichten nicht zufrieden. Zusammen mit dem sportmedizinischen Institut der Bundeswehr erarbeitet sie ihren individuellen Trainingsplan. In der Leistungsdiagnostik wird Kerstins Fitnesszustand überwacht. 18 Stundenkilometer bei einem Puls von 157 – für Oberstabsarzt Dr. Jens Hinder eine gute Basis. Oberstabsarzt Dr. Jens Hinder: „Kerstin hat schon immer gute Ausdauerwerte gehabt, und das zeigt sie auch immer in den Fußballspielen. Sie ist eine, die viel rennen kann, die über die gesamten 90 Minuten wirklich aktiv ist. Auch die Position, die sie spielt in der Abwehr, ist eine Position im modernen Fußball in der man präsent sein muss, aber offensiv noch Akzente setzen kann und sollte. Genau das kann sie gut, weil die Leistung, die wir hier ermitteln, gut aussehen bei ihr.“ Auch das gehört zu Kerstins Trainingsplan. Heiße Rhythmen unter Anleitung des Physiotherapeuten Mike Althoff - ideal für Koordination, Beweglichkeit und Kraftaufbau. Kerstin Stegemann: „Das ist ein Ausgleichtraining. Das Problem ist, dass Fußballerinnen immer eine ganz gute Beinmuskulatur haben, aber leider so die Rumpfmuskulatur nicht so beansprucht wird und wir da große Defizite haben. Mit diesem Training versuche ich das auszugleichen.“ Ausgleich und zugleich Hobby – der Reitsport. Eine große Leidenschaft. Ideal für die Regeneration neben dem Fußball. Quelle: www.bundeswehr.de Kerstin Stegemann: „Bis zu meinem fünfzehnten Lebensjahr war es eigentlich so, dass ich die Priorität auf die Pferde gelegt habe, als auf den Lederball. Mit 15 musste ich mich dann entscheiden, habe dann erste Liga Bundesliga spielen können. Ich habe dann das Reiten zum Hobby gemacht, und Fußball dann zum Beruf. Aber es ist eine ganz große Leidenschaft und jede freie Minute bin ich fast bei meinen Pferden. Ich habe sie selber gezüchtet, selber angeritten und ausgebildet. Ich gehe damit Turniere springreiten, also manchmal morgens vor dem Bundesligaspiel bin ich vorher auf einem Reitturnier und fahre von da aus dann direkt zum Spiel, was sehr ungewöhnlich ist, aber ohne meine Pferde geht es irgendwie nicht.“ Kraftvoll und dynamisch nimmt sie nicht nur diese Hürden – als Führungsspielerin mit Weltklasseformat. So dass wir hoffentlich Ende August solche Jubelbilder von der CISMWeltmeisterfeier wiedersehen, dann mit der olympischen Goldmedaille. Quelle: www.bundeswehr.de