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DEUTZINSIDE Das Magazin der DEUTZ AG Ausgabe 3 I 2012 Ressourcen schützen, Werte von Bestand schaffen Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensphilosophie NACH INNOVATION & TECHNIK Innovativ, wirkungsvoll, fortschrittlich E K G I T HAL MENSCHEN & MÄRKTE Vorbildlich integriert, gesellschaftlich engagiert It INHALT EDITORIAL Aktuelles S. 8 Meldungen und Informationen rund um DEUTZ...........................S.4 Die Kraft des Tigers SAME feiert sein 70-jähriges Bestehen.....................S.6 Titelthema TitelTHEMA Ressourcen schützen Nachhaltigkeit als Teil der DEUTZ Unternehmensphilosophie Abgedreht In Las Vegas entsteht das größte Riesenrad der Welt. Abläufe schlank schreinern DEUTZ realisiert den One-Piece-Flow in der Verpackungsproduktion.................S.26 SPECIAL Moving Moments Die Gewinner des DEUTZ INSIDEFotowettbewerbs..........................S. 28 Ressourcen schützen Nachhaltigkeit als Teil der DEUTZ Unternehmensphilosophie.............S.8 Team & Chancen INNOVATION & TECHNIK Ideenmanagement macht mobil Prototypenversuch beim DEUTZ Ideenmanagement............S. 29 Innovativ, wirkungsvoll, fortschrittlich Vor zehn Jahren eingeführt: Das DEUTZ Umweltmanagementsystem......................S.12 „Die kümmern sich um uns!“ Ein Jahr bei DEUTZ: Auszubildende berichten...............S. 30 S. 16 Als die Feuerwehr das Autofahren lernte Aus der DEUTZ-Historie................S.32 KURZ NOTIERT MENSCHEN & MÄRKTE Vorbildlich integriert, gesellschaftlich engagiert DEUTZ DIESELPOWER: Verantwortung für Menschen mit Behinderung............................S.18 „¡De Madrid al cielo!“ Business-Knigge für Spanien.........S.20 Madrid macht es möglich Das neue Service Center Madrid (SCM) von DEUTZ DITER................................S.22 Sicherheit & Qualität In Köln auf 4.500 Meter Meereshöhe Höhensimulation am DEUTZ-Standort............................S.23 Vorbildlich integriert, gesellschaftlich engagiert DEUTZ DIESELPOWER: Verantwortung für Menschen mit Behinderung Diagnose für Tier4i CRT-Motoren CRT-Systeme zur Abgasnachbehandlung: DEUTZ-Mitarbeiter erklären...........S.24 Jubilare DEUTZ-Mitarbeiter feiern Jubiläum........................................S.34 Wussten Sie, dass... ... DEUTZ seit genau 140 Jahren DEUTZ heißt?................................S.34 IMPRESSUM DEUTZ INSIDE Ausgabe 3/2012 Herausgeber: DEUTZ AG, Ottostraße 1, 51149 Köln (Porz-Eil) Verantwortlich: Janina Decker, Unternehmenskommunikation Objektleitung: Janina Decker, Telefon: +49 (0)221 822 24 93, Telefax: +49 (0)221 822 15 24 93, E-Mail: [email protected] Redaktion: Janina Decker (DEUTZ AG), Jan Dimog/Markus Fischer (Diamond media GmbH) Gestaltung: Diamond media GmbH, Miria de Vogt Druck: Druckpartner, Essen Bildnachweis: Caesars Entertainment Corporation, Janina Decker, DEUTZ AG, dreamstime, Forschungszentrum für Verbrennungsmotoren und Thermodynamik Rostock, fotolia, istockphoto, Iveco Magirus Brandschutztechnik, privat, SAME DEUTZ-FAHR, Wikimedia Commons/MeikeChristoph DEUTZINSIDE 3 I 2012 Geprägt von einem unverändert schwachen konjunkturellen Umfeld hat sich die Nachfrage nach unseren Motoren saisonal bedingt insbesondere in den Sommermonaten reduziert. So beliefen sich unsere Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2012 auf 969,4 Mio. € und lagen damit rund 14 Prozent unter dem guten Vorjahreswert. Der Auftragseingang betrug im Neunmonatszeitraum 960,5 Mio. €, dies sind knapp 18 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Das operative Ergebnis (EBIT) hat mit 24,6 Mio. € nur gut ein Drittel des Vorjahreswerts erreicht. Neben dem gesunkenen Geschäftsvolumen ist dies vor allem auf geringere Ergebnisbeiträge unserer Joint Ventures, die Serienanläufe neuer Motoren sowie negative Einmaleffekte in Vorquartalen zurückzuführen. Wir haben aus diesem Grund Maßnahmen zur Kostensenkung und Ergebnisverbesserung eingeleitet und stellen dabei auch die etablierten Strukturen nochmals auf den Prüfstand. Wir haben in den letzten Monaten operativ und strategisch wichtige Weichen für die weitere erfolgreiche Entwicklung unseres Unternehmens gestellt. So haben wir insbesondere unsere Produktoffensive mit der Einführung des TCD 3.6 fortgesetzt, bis zum Jahresende wird der TCD 2.9 folgen. Liebe Leserinnen, liebe Leser, was dürfen Sie von DEUTZ erwarten? Ganz klar: die robustesten und wirtschaftlichsten Motoren, die es für den individuell gewünschten Einsatzzweck gibt. Das ist die Aufgabe, die der Wettbewerb an uns stellt und der wir mit Leidenschaft nachkommen. Um unserem Anspruch gerecht zu werden, haben wir uns ein Unternehmensleitbild gegeben, das auf den fünf Grundsätzen Innovation, Qualität, Erfolg, Vertrauen und Verantwortung beruht. Den letztgenannten haben wir als Leitbegriff über diese Ausgabe unseres Magazins gestellt, denn wir möchten Ihnen aus einer Vielzahl von Blickwinkeln zeigen, wie Verantwortung bei uns gelebt wird und was Ihnen das bringt. Verantwortung übernehmen wir für unsere Entscheidungen und unser Handeln ebenso wie für die Produkte und Dienstleistungen. Wir tragen Verantwortung gegenüber den Kunden und Kapitalgebern, gegenüber unserer Umwelt und der Gesellschaft. Daher hat die DEUTZ AG auch schon vor über zehn Jahren ein Umweltmanagementsystem eingeführt, über das wir Sie auf den Seiten 12/13 informieren wollen. Nachhaltigkeit ist nicht einfach ein Ökothema, wie Sie lesen werden, sondern etwas, das uns und vor allem unsere Kunden im Wettbewerb stärkt. Damit das so bleibt, verlassen wir bei DEUTZ uns nicht allein auf das, was wir selber wissen, sondern wir nehmen im Bereich der Forschung und Entwicklung zusätzlich die Expertise von Wissenschaftlern aus dem Hochschulbetrieb ins Boot. So können Sie sicher sein, dass unsere Motoren nicht nur allen heutigen Anforderungen genügen, sondern dass Sie von uns zukunftssichere Lösungen erwarten können. Zu diesem Thema können Sie auf den Seiten 14 und 15 ein hochinteressantes Gespräch mit Prof. Dr. Horst Harndorf von der Universität Rostock nachlesen. Nachhaltigkeit und Verantwortung beschränken sich nicht darauf, dass man bei der Motorenentwicklung stets die neuesten und kommenden Emissionsschutzvorschriften im Auge hat. Auch die nachhaltige Marktbearbeitung gehört dazu. Da ist es gut, wenn man mit Tochtergesellschaften, Vertriebsniederlassungen und -partnern international aufgestellt ist. Exemplarisch hierfür stellen wir Ihnen unser neues Servicecenter in Madrid vor (Seite 22). Sollten Sie, liebe Leser, demnächst in Spanien geschäftlich zu tun haben, dann empfehlen wir Ihnen die Lektüre unseres kleinen Business-Kultur-Führers auf den Seiten 20/21. Darin finden Sie allerhand nützliche Tipps. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr! Mit besten Grüßen IhrIhre Die DEUTZ INSIDE online finden Sie hier. 2 wir begrüßen Sie zur neuen Ausgabe unseres Magazins DEUTZ INSIDE. Vor kurzem haben wir unsere Geschäftszahlen für das 3. Quartal des laufenden Jahres vorgelegt, die wir Ihnen an dieser Stelle gerne erläutern möchten. Faszination & VISION „DEUTZ-Motoren müssen weltweit und mit jeder Kraftstoffqualität zu betreiben sein“ Interview mit Dr. Ralf Marquard und Prof. Dr. Horst Harndorf..........S.14 Abgedreht In Las Vegas entsteht das größte Riesenrad der Welt – mit Power Packs von DEUTZ.........S.16 S. 20 Liebe Leserinnen, liebe Leser, Dr. Helmut Leube Dr. Margarete Haase 3 AKTUELLES DEUTZ begrüßt 43 neue Azubis Am 1.September 2012 hieß es „Start frei“ für die neuen Azubis bei DEUTZ. 43 junge Männer und Frauen haben an diesem Tag ihre Berufsausbildung bei der DEUTZ AG begonnen und wurden von Vorstandsmitglied Dr. Margarete Haase im DEUTZ Technikum begrüßt. „Ich freue mich sehr, dass Sie sich für eine Ausbildung bei DEUTZ entschieden haben. Die Ausbildung hat in unserem Unternehmen eine lange Tradition und wir möchten den jungen Menschen eine optimale Grundlage für ihre berufliche Laufbahn geben. Besonders freue ich mich, dass sich auch in diesem Jahr wieder vier Frauen in einem technisch-gewerblichen Beruf ausbilden lassen. Mit einer neuen Generation von Auszubildenden gehen auch wir als Unternehmen einen weiteren erfolgreichen Schritt voraus, denn nur wenn wir selbst konsequent ausbilden, können wir damit bereits heute den Nachwuchs auf die Herausforderungen von morgen vorbereiten“, hieß Dr. Margarete Haase die Jugendlichen zur traditionellen Einführungswoche willkommen. In der Einführungswoche, die von Ausbildern und den Azubis des zweiten Lehrjahres gestaltet wird, werden die Berufseinsteiger auf ihre Ausbildungszeit vorbereitet und mit den verschiedenen Tätigkeitsfeldern und Unternehmensbereichen vertraut gemacht. DEUTZ bietet den Bewerbern im technisch-gewerblichen Bereich ein vielseitiges Spektrum von Ausbildungsberufen: Fertigungsmechaniker, Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Elektroniker, Lagerfachkraft sowie seit diesem Jahr erstmals auch in Köln die Ausbildung zum Mechatroniker/-in.„Der Anteil an mechatronischen Bauteilen und Systemen in der Produktion wird immer stärker. Mit der Einführung des Ausbildungsberufes Mechatroniker/-in wollen wir die Schnittstelle zwischen Elektronik und Mechanik abdecken und für diesen technisch anspruchsvollen Bereich qualifiziertes Personal ausbilden“, erklärt Martin Strecker, Leiter Human Resources bei DEUTZ. In den DEUTZ-Werken in Ulm und Übersee werden seit 1. September 2012 jeweils vier Auszubildende im Beruf des Industriemechanikers ausgebildet. Im DEUTZ Werk am Standort Herschbach haben zwei Jugendliche eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker begonnen. Insgesamt beschäftigt die DEUTZ AG in Deutschland aktuell 156 Auszubildende. Im vergangenen Jahr wurde das DEUTZ Ausbildungszentrum von der IHK Köln für seine herausragenden Leistungen mit der Auszeichnung „Die Besten“ geehrt. Damit wurden gleichzeitig die sehr guten Prüfungsergebnisse der DEUTZ Auszubildenden gewürdigt, die regelmäßig über dem Kammerdurchschnitt liegen. DEUTZ, Bosch und Eberspächer ordnen Zusammenarbeit neu Die DEUTZ AG, die Robert Bosch GmbH und die J. Eberspächer GmbH & Co. KG haben sich darauf verständigt, ihre Zusammenarbeit im Bereich der Abgasnachbehandlung neu zu ordnen. Zu diesem Zweck verkaufen DEUTZ und Eberspächer ihre Anteile an der Bosch Emission System GmbH (BESG) an den Mehrheitsgesellschafter Bosch. Die Kooperation zwischen DEUTZ und Bosch soll zukünftig in Form einer Innovationspartnerschaft auf den Gebieten Abgasnachbehandlung, Diesel-Einspritztechnik und Elektronik weitergeführt und erweitert werden. Ziel der intensiveren Zusammenarbeit ist es, eine stärkere Systemintegration in der Antriebstechnik für mobile Arbeitsmaschinen zu erreichen. Die BESG wird auch zukünftig Systeme zur Abgasnachbehandlung an DEUTZ liefern. Die BESG bietet seit ihrer Gründung im Jahr 2010 einen modularen Baukasten für Diesel-Abgasnachbehandlungssysteme von Bau- und Landmaschinen bis hin zu Nutzfahrzeugen wie Lastwagen und Busse und beschäftigt an drei Standorten in Deutschland rund 180 Mitarbeiter. 4 DEUTZINSIDE 3 I 2012 AKTUELLES AB Volvo ist neuer Großaktionär bei DEUTZ Der schwedische Lastkraftwagen- und Baumaschinenhersteller AB Volvo hat seine Beteiligung an der DEUTZ AG von 6,7 Prozent auf knapp über 25 Prozent erhöht. Wie bereits im Juni 2012 angekündigt, hat AB Volvo 22.117.693 Aktien vom langjährigen Mehrheitsaktionär SAME DEUTZ-FAHR für rund 130 Millionen Euro erworben. Durch die Transaktion wurde das Unternehmen mit 25 Prozent plus 1 Aktie zum größten Anteilseigner der DEUTZ AG. Der italienische Landmaschinenhersteller SAME DEUTZ-FAHR, bleibt mit rund 8,4 Prozent an DEUTZ beteiligt und wird die erfolgreiche Kunden- und Lieferantenbeziehung sowie die strategische Partnerschaft mit DEUTZ fortsetzen. Im Frühjahr diesen Jahres hatten DEUTZ und Volvo eine Absichtserklärung unterzeichnet, mit dem Ziel, die Möglichkeit einer Erweiterung der langfristigen Kooperation beider Unternehmen durch die gemeinsame Entwicklung einer nächsten Generation von mittelschweren Motoren für Industrieanwendungen zu untersuchen. Die Absichtserklärung sieht ebenfalls vor, die Bedingungen für die Gründung eines mehrheitlich DEUTZ gehörenden JointVentures in China zu analysieren. Ein offenes Ohr für Schülerinnen und Schüler Das DEUTZ Komponentenwerk Herschbach präsentierte sich am 21.September 2012 auf der 3. Berufsinformationsbörse in der Oberwaldschule Selters. Die Veranstaltung gab den Schülerinnen und Schülern der 7. bis 10. Klasse die Möglichkeit zur Berufsorientierung und informierte sie über mögliche Ausbildungsberufe und deren Aufstiegsmöglichkeiten. Andreas Epp (Fertigungsplanung), Murat Karasu (Fertigung und Jugendvertreter), Dennis Löcher (Auszubildender) und Jan Marth (Auszubildender) berieten die interessierten Jugendlichen zu den verschiedenen Ausbildungsberufen bei der DEUTZ AG und standen ihnen für ihre Fragen rund um Bewerbung und Einstelltests zur Verfügung. Ausbildung bei DEUTZ – ausgezeichnet! Die DEUTZ Ausbildung kann sich über eine doppelte IHK-Auszeichnung freuen. Mit der Urkunde „Die Besten“ hat die IHK Köln das Ausbildungszentrum der DEUTZ AG auch in diesem Jahr wieder für seine herausragenden Leistungen ausgezeichnet. Gleichzeitig würdigte die IHK damit die sehr guten Prüfungsergebnisse der DEUTZ Auszubildenden, die regelmäßig deutlich über dem Kammerdurchschnitt liegen. „Es liegt uns am Herzen, unseren Auszubildenden den besten Einstieg in eine erfolgreiche Zukunft zu geben und hierfür engagieren wir uns. Die Auszeichnung der IHK und die sehr guten Ergebnisse unserer Prüflinge bestätigen uns in unserer täglichen Arbeit“, freute sich Frank Opitz, DEUTZ Ausbildungsleiter in Köln über die Ehrung. Auch die Ausbildung des DEUTZ Komponentenwerks Herschbach wurde für ihre hervorragende Arbeit und ihr großes Engagement von der IHK Koblenz ausgezeichnet. In Herschbach werden derzeit 8 Auszubildende in einem technisch-gewerblichen Beruf ausgebildet. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Ausbildung sowohl in Köln als auch in Herschbach von den Industrie- und Handelskammern ausgezeichnet wurde. Bereits im vergangenen Jahr wurde unser Ausbildungszentrum von der IHK Köln mit der Urkunde „Die Besten“ geehrt, dass wir uns auch in diesem Jahr wieder zu den ausgezeichneten Betrieben zählen dürfen, zeigt, dass wir nicht nur verstanden haben, dass diese Auszeichnung eine Verantwortung beinhaltet, sondern dass wir diese auch wahr genommen haben,“ erklärte DEUTZ Vorstandsmitglied Dr. Margarete Haase. Der Klang zweier Städte: Peking und Köln in concert „Nessun dorma“ – die weltbekannte Puccini Komposition war Programm bei der Konzertmatinee des DEUTZ-Chor Köln, die aus Anlass der 25-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking stattfand. Die populären chinesischen Tenöre Dai Yuqiang, Wei Song und Warren Mok begeisterten das Publikum in der gut besetzten Kölner Philharmonie auch mit weiteren Puccini-Arien und mit mitreißenden Melodien chinesischer Volkslieder, die den Klang Chinas hörbar machten. Das Publikum bedankte sich für die grandiose Leistung mit Standing Ovations. Diese galten auch dem renommierten Beijing Symphony Orchestra mit seinen engagierten Mitgliedern und seinem Chefdirigenten Maestro Tan Lihua – beide eingeladen vom DEUTZ-Chor Köln. Mit Jürgen Roters, dem Oberbürgermeister der Stadt Köln, konnte Chorpräsident Johannes Schiffgen zu diesem Konzert prominenten Besuch begrüßen. Gekommen waren auch der Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen Norbert WalterBorjans, der deutsche Botschafter in Peking Dr. Michael Schaefer, der chinesische Botschafter in Berlin Shi Mingde, der chinesische Generalkonsul Zhenshun Wen, hochrangige Vertreter der Stadtregierung Pekings, das Vorstandsmitglied der DEUTZ AG Dr. Margarete Haase und Zhou Meng, die Wirtschaftsbotschafterin der Stadt Köln für China. Das Beijing Symphonie Orchestra spielte unter Leitung des Komponisten und Leiter des DEUTZ Chores Heinz Walter Florin die „Symphonie in Kölsch“, die eine einfühlsame Hommage an die Heimatstadt Köln ist. Chor, Orchester und die beiden Solisten, der australische Tenor Darren Williams mit seiner mitreißenden Stimme und der Kölsch-Rocker Michael Hirsch, zeigten sich in bester Verfassung, harmonierten ausgezeichnet miteinander und formten so ein beeindruckendes musikalisches Klangbild. DEUTZ läuft Nachdem die DEUTZ AG bereits im Vorjahr erfolgreich mit zahlreichen Läuferinnen und Läufern am HRS Business Run Cologne teilgenommen hatte, übernahm das Unternehmen auch in diesem Jahr die Startgebühr für seine teilnehmenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So schlossen sich mehr als 150 DEUTZer zusammen, um gemeinsam an dem Lauf teilzunehmen. Damit waren es nicht nur satte 50 Prozent mehr Teilnehmer als im Vorjahr sondern die DEUTZ AG erreichte damit auch zugleich Rang 5 der am stärksten vertretenen Unternehmen beim Business Run 2012. Mitte Juni 2012 konnten die Läufer dann auf einer Strecke von 5 Kilometern durch den Kölner Stadtwald hin zum RheinEnergieStadion zeigen, was in ihnen steckt. Ausgerüstet mit DEUTZ Kappen und Laufshirts sprinteten sie in einheitlichem Look dem Ziel entgegen und waren dank des einheitlichen Looks schon von weitem für die am Streckenrand wartenden Fans erkennbar. Eine After Run Party im Anschluss belohnte die Sportler, die nur lobende Worte für den Lauf fanden. Vor allem, so waren sie sich einig, gelingt es auf diese Weise, Kontakte über die Abteilungsgrenzen hinaus zu machen und Kollegen aus anderen Bereichen besser kennenzulernen. Für die DEUTZ AG ist die Unterstützung der Mitarbeiter zur Teilnahme am Business Run neben Grippeschutzimpfung und Herz-Kreislauf-Screening eine weitere gelungene Aktion zum präventiven Gesundheitsmanagement. 5 AKTUELLES AKTUELLES „SAME DA“ und „SAMETTO“: so hießen in der Nachkriegszeit in Italien die Traktoren für die Feldarbeit oder den Weinbau. Seitdem hat die Marke SAME mit unzähligen technischen Innovationen zur Modernisierung der Landwirtschaft beigetragen. Hierzu passt der Anspruch des Firmenmitbegründers Francesco Cassani:„ ... SAME wurde erschaffen, um in Italien den Aufbau einer Industrie voranzutreiben, die hochwertige Traktoren und Verbrennungsmotoren produziert.“ Im Laufe der Zeit hat sich der Betrieb einen hervorragenden Ruf als Spezialist für Chronik SAME und SDF Gruppe Die Kraft des Gratulation, SAME! Die Marke der SAME DEUTZ-FAHR Gruppe (SDF) mit dem prägnanten TigerLogo aus dem norditalienischen Treviglio feiert in diesem Jahr ihr 70jähriges Bestehen und präsentiert sich innovationsstark und zukunftsorientiert 6 DEUTZINSIDE 3 I 2012 1942: Gründung der Firma Società Accomandita Motori Endotermici, kurz SAME, durch die Brüder Francesco und Eugenio Cassani in Treviglio (Bergamo), Italien 1947: Dreirad-Mähmaschine mit reversierbarem Lenkrad und Sitz 1948: der 10 PS Kleintraktor Universale wird von der Landwirtschaftsakademie Turin mit einer Goldmedaille ausgezeichnet 1951: SAME entwirft neue modulare Motoren 1952: der erste Traktor mit Allradantrieb wird fertiggestellt 1956: Bau des neuen Werkes, da die Nachfrage nach SAME Traktoren rapide steigt. Das Werk erstreckt sich auf 80.000 m2 überdachtes Areal, einer einzigen, 250 Meter langen Werkstatt mit drei vollständig ausgerüsteten Fertigungslinien (Motoren, Lackierung, Traktormontage) 1957: 3.000 Traktoren werden produziert 1961: „Puledro“ und „Samecar“ entstehen 1965: Erweiterung der Produktpalette durch „Centauro“, „Leone70“ und „Minitauro55“ 1972-1973: „Drago“ mit 100 PS starkem 6-Zylinder-Reihenmotor und „Panther“ mit 5-Zylinder-Motor werden produziert 1980er: Produktion „Laser“ und „Explorer“ mit dem innovativen 3-WellenSchaltgetriebe 1995: SAME DEUTZ-FAHR (SDF) Gruppe entsteht 2003: SDF ist mit 29,9 Prozent an der DEUTZ AG beteiligt und wird in den Folgejahren Hauptaktionär der ältesten Motorenfabrik der Welt 2012, September: SAME DEUTZ-FAHR verringert Aktienanteil an DEUTZ auf 8,4 Prozent 2012, Oktober: 70jähriges Jubiläum von SAME und Vorstellung des neuen SAME-Traktors Virtus konnten beim „Tag der offenen Tür“ über 2.500 Besucher unter anderem einen Blick auf die Produktionsstätte und das historische Archiv werfen. Steckbrief SAME DEUTZ-FAHR S.p.A (SDF) Gruppe Landtechnik erworben, dessen Geräte effizient, robust, sicher und zuverlässig waren und sind. Heute ist SAME DEUTZFAHR S.p.A. (SDF) mit Sitz in Treviglio, einer Kleinstadt zwischen Bergamo und Mailand, ein international agierendes und modernes Erfolgsunternehmen mit starken Traditionen. DEUTZ und SAME DEUTZ-FAHR: eine enge und erfolgreiche Partnerschaft Die SDF Gruppe ist langjähriger Kunde und Partner der DEUTZ AG und war lange der größte Einzelaktionär, zeitweise mit einer Beteiligung von über 40 Prozent. Im September 2012 jedoch hat die schwedische AB Volvo Group ihre Beteiligung an der DEUTZ AG von 6,7 Prozent auf knapp über 25 Prozent ausgeweitet und ist nun größter Anteilseigner von DEUTZ. Die SDF Gruppe bleibt mit rund 8,4 Prozent beteiligt und ist weiterhin wichtiger strategischer Geschäftspartner. Die Geschäftsbeziehungen beider Unternehmen begann 1995 als die SDFGruppe die DEUTZ-FAHR-Aktivitäten von DEUTZ, der damaligen KHD AG, kaufte. Seitdem wurde die Zusammenarbeit intensiviert wie z.B. im Herbst 2003, als DEUTZ Hauptlieferant von Dieselmotoren für die Landmaschinen von SDF wurde. Im Sommer 2010 erweiterten SDF und DEUTZ die Zusammenarbeit im Bereich der Landtechnik mit Motoren unter 4 Liter Hubraum und unterzeichneten ein Memorandum of Understanding – was für DEUTZ einen gelungenen Einstieg in dieses Landtechnik-Segment bedeutete. Seit September 2012 sorgen DEUTZ-Motoren vom Typ TCD 3.6 in der AGRI-Ausführung für Kraft an den Zapfwellen und starken Vortrieb für die SAME-Traktoren der neuen Silver3-Baureihe. Die Silver3Traktoren zeichnen sich durch Zuverlässigkeit, Leistungsstärke und Vielseitigkeit aus – Eigenschaften, die für SDF seit Beginn der Erfolgsgeschichte von elementarer Bedeutung waren und sind. SAME-Gründung 1942 Begonnen hat alles mit den Brüdern Francesco und Eugenio Cassani, die SAME 1942 gründeten. Am 12. Oktober 2012 wurde der 70jährige Geburtstag der Marke mit einer großen Jubiläumfeier in Treviglio zelebriert und an die Verdienste der beiden Gründer Francesco und Eugenio Cassani erinnert. Gleichzeitig wurde auch der Weg in eine erfolgreiche Zukunft vorgestellt: Neue Investitionen, neue Modelle, eine Stärkung des Händler-Netzwerks sowie die Erschließung neuer Märkte bilden die strategischen Schwerpunkte der kommenden Jahre. Der Tiger und der Virtus Mehr als 500 Gäste aus Italien und dem Ausland kamen zum Festakt. Neben Vertretern aus Politik und Verwaltung, Kunden und Journalisten sowie viele Händler und Importeure. Lodovico Bussolati, der Vorstandsvorsitzende der SDF Gruppe und die stellvertretenden Präsidenten Aldo Carozza und Francesco Carozza gaben einen umfassenden Einblick in die Zukunftsstrategien der Unternehmensgruppe. Der Höhepunkt der Veranstaltung war die Vorstellung des neuen SAME-Traktors Virtus. Diese Modellserie gibt es in drei Produkttypen von 99 bis 122 PS, der mit seiner innovativen Ausstattung Maßstäbe setzt. Auch auf das Design des neuen Fahrzeuges wurde viel Wert gelegt. Kabine und Karosserie wurden vom weltberühmten Studio Italdesign Giugiaro gestaltet. Die gleiche Firma war auch für das Remake des charakteristischen Tiger-Logos verantwortlich, das nun ausdrucksstark und kraftvoll erscheint. Die Präsentation des neuen Logos war ebenfalls Teil der Feierlichkeiten, zu dessen Abschluss ein Dinner im Ausstellungssaal des SAME DEUTZFAHR Museums serviert wurde. Am Folgetag Das Unternehmen: SAME DEUTZ-FAHR ist einer der weltweit führenden Hersteller von Traktoren, Ernte- und Landmaschinen und Motoren. Die Philosophie: SDF hat sich bei den Landwirten einen exzellenten Ruf als zuverlässiger, innovativer und sicherer Hersteller von Landmaschinen erworben, den das Unternehmen immer wieder mit Innovationen und Modernisierungen untermauert. Die Produktpalette: Das Angebot an Traktoren deckt die Leistungsklassen von 23 bis 270 PS ab, im Bereich der Erntemaschinen reicht die Leistungsspanne von 100 bis 395 PS. Die Produkte werden weltweit unter den Markennamen SAME, DEUTZ-FAHR, Lamborghini, Lamborghini Green Pro, Hürlimann und Grégoire entwickelt, produziert und vertrieben. Die Standorte, Mitarbeiter und Zahlen: die SDF Gruppe beschäftigt an ihren Standorten in Deutschland, Italien, Kroatien, Indien, China, Russland und der Türkei über 2.850 Mitarbeiter und erwirtschaftete im 2011 einen Umsatz von 1,12 Mrd. Euro. Der deutsche Firmensitz von SDF ist in Lauingen, Bayern mit rund 700 Mitarbeitern. Hier werden alle Hochleistungstraktoren von SDF ab 120 PS gefertigt. In Lauingen befindet sich auch das weltweite Zentralersatzteillager der Gruppe. Zum Lauinger Werk gehört auch ein modernes Kundenzentrum samt Ausstellungshalle und Teststrecke sowie die SDF-Academy, in der das Unternehmen Schulungen und Fortbildungen für Partner und deren Mitarbeiter anbietet. 7 TITELTHEMA TITELTHEMA Ressourcen schützen, Werte von Bestand schaffen Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensphilosophie Auf ein Wort: Nachhaltigkeit Der Begriff Nachhaltigkeit ist keine postmoderne Wortschöpfung aus dem ökonomischen Umfeld des 21. Jahrhunderts, sondern er wurde ursprünglich in der Forstwirtschaft verwendet – und das schon seit dem 18. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang bedeutete Nachhaltigkeit, dass jedes Jahr nur höchstens so viel Holz geschlagen werden durfte, wie im gleichen Zeitraum nachwachsen kann. So wurde gewährleistet, dass die Ressourcenversorgung auch für das nächste Jahr gesichert war. Und für das übernächste und schließlich für die kommende Generation. Nachhaltigkeit und das Erfordernis nachhaltigen Wirtschaftens auf Unternehmensseite sind in aller Munde. Den Grundsatz der Nachhaltigkeit gilt es mit Leben zu erfüllen. Die DEUTZ AG tut dies durch eine Verankerung der Nachhaltigkeit in ihrem Umweltmanagement, im Compliance-Management und im Rahmen ihrer Produktpolitik. Die bei DEUTZ hergestellten Motoren werden unter starker Berücksichtigung von Umweltaspekten entwickelt und unterstützen die DEUTZ-Kunden bei deren Nachhaltigkeitsaktivitäten. Sie sind sozusagen „Enabler“ in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. 8 DEUTZINSIDE 3 I 2012 Die Nachhaltigkeitsdefinition aus dem Umgang mit dem Rohstoff Holz lässt sich auf jede Ressourcenverwendung übertragen. Wirtschaften ohne Ressourcenverbrauch ist nicht möglich. Nachhaltig aber wird ein Wirtschaftssystem dann, wenn Rohstoffe so eingesetzt werden, dass auch für die kommenden Generationen eine vernünftig nutzbare Rohstoffbasis erhalten bleibt. Unternehmen, die bei ihrer eigenen Produktion beispielsweise auf Energieeffizienz achten oder Produkte herstellen, die dem Kunden beim Verringern von CO2-Emissionen helfen, leisten dazu einen Beitrag. Die Feststellung zum Erhalt der Ressourcenbasis gilt übrigens nicht nur für den Klassiker unter den Rohstoffen, das Erdöl. Auch die menschliche Arbeitskraft ist eine Ressource, und zwar nicht nur in den so genannten Hochlohnländern eine ausgesprochen wertvolle. Nachhaltiges Handeln aus Unternehmenssicht äußert sich in diesem Zusammenhang etwa durch ein tragfähiges Konzept der Aus- und Weiterbildung, ein Ideenmanagement wie das der DEUTZ AG oder in Mechanismen, die sicherstellen, dass das Know-how erfahrener Mitarbeiter nicht mit deren Pensionierung einfach aus dem Betrieb verschwindet. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind also keine Synonyme. Unbestritten aber bildet das ökologische Handeln denjenigen Aspekt im Komplex der Nachhaltigkeit, wo Wirtschaftsunternehmen einen gesamtgesellschaftlich besonders wertvollen Beitrag leisten können und müssen. 9 TITELTHEMA „Verantwortung zu übernehmen, heißt für jeden einzelnen im Unternehmen, die Folgen des eigenen Handelns sorgfältig abzuschätzen, Ressourcen zu schonen, Gesetze und Richtlinien einzuhalten.“ Dr. Helmut Leube 10 DEUTZINSIDE 3 I 2012 TITELTHEMA Das Unternehmensleitbild der DEUTZ AG ruht auf der Basis von fünf wichtigen Grundsätzen: Innovationen, Qualität, Erfolg, Vertrauen und Verantwortung. Der letztgenannte bedeutet: DEUTZ übernimmt Verantwortung für seine Entscheidungen und sein Handeln, für die Produkte und Dienstleistungen, Verantwortung gegenüber den Kunden und Kapitalgebern, gegenüber unserer Umwelt und der Gesellschaft, in der wir leben. „Verantwortung zu übernehmen, heißt für jeden einzelnen im Unternehmen, die Folgen des eigenen Handelns sorgfältig abzuschätzen, Ressourcen zu schonen, Gesetze und Richtlinien einzuhalten“, betont Dr. Helmut Leube, Vorstandsvorsitzender der DEUTZ AG. In diesen Prinzipien klingt ein Begriffspaar an, das sich viele Unternehmen auf ihre Fahnen schreiben, das jedoch tagtäglich mit Leben erfüllt werden muss, damit es kein bloßes Schlagwort bleibt: Nachhaltigkeit und Compliance. Viele verstehen unter Compliance ausschließlich etwas, das ohnehin selbstverständlich ist: Recht und Gesetz zu achten. Werthaltige Compliance meint demgegenüber, dass ein Unternehmen auch gesellschaftliche Erwartungen erfüllt und vor allem die sich selbst auferlegten Regelungen einhält. DEUTZ tut dies beispielsweise im Rahmen des vor über zehn Jahren auf freiwilliger Basis eingeführten Umweltmanagementsystems, denn das Unternehmen ist sich seiner großen Verantwortung im Hinblick auf Umwelt- und Klimaschutz bewusst (siehe Beitrag auf Seite 12/13). An dieser Stelle – im Zusammenhang mit dem Umweltschutz – kommt nun der zweite Begriff, die Nachhaltigkeit, ins Spiel. Ein Anliegen von globaler Tragweite Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind nicht dasselbe (vgl. Seite 9). Völlig zu Recht aber werden der Schutz der Um- welt und Anstrengungen zur Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen als wichtige Forderungen an die Unternehmen im Zusammenhang mit nachhaltigem Wirtschaften gestellt. Als eine Art Weltbehörde für den Umweltschutz fungiert UNEP – United Nations Environmental Programme – mit Sitz in Nairobi. Die Studie dieser UN-Organisation zur Lage des weltweiten Umweltbewusstseins aus dem Jahr 2010 zeigt auch heute noch mahnend und eindrucksvoll, wo wir stehen. Zusammenfassend warnte der Exekutivdirektor von UNEP, der Deutsche Achim Steiner, seinerzeit in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung: „Das natürliche Kapital der Welt wird im großen Stil vernichtet.“ Die Kritik der Vereinten Nationen und ihres obersten Umweltschützers Steiner richtete sich damals vor allem an die Global Player, und das kam nicht von ungefähr: Die Studie wurde genau in dem Jahr veröffentlicht, da die ökolo- gische Verantwortlichkeit der Konzerne Dieselmotoren zurückzuführen und wird besonders hohe Wellen schlug. Hinterdurch die stetig sinkenden Emissionen grund war eine verheerende Ölpest im der abgasarmen DEUTZ-Produkte beGolf von Mexiko, die durch eine Exgünstigt. Ergänzt wird dies durch fortplosion auf einer Tiefseebohrplattform schrittlich konzipierte Abgasrückhaltung ausgelöst worden war. Die juristische im Bereich der Anlagentechnik. Für den Aufarbeitung dieses Falles läuft, AusBetrieb der Motorenprüffelder im Werk gleichszahlungen für die geschädigten wurde der zulässige Grenzwert für orKüstenbewohner und Firmen in Milliarganischen Staub mit 10 mg/m3 verbinddenhöhe sind in die Wege geleitet. Wirtlich festgelegt. Bei der letzten Messung schaftlich lässt sich durch eine anerdamit vieles beÜberwaIn Bezug auf den Emissionsschutz kannte wegen. Dass aber chungsstelle wuram Puls der Zeit zu sein und das die geschädigten de im Bereich der Portfolio zukunftssicher auszurichÖkosysteme sich Kompaktmotoren ten, ist mehr als eine Sache, die das ein Wert von unter erholen, kann durch ökologische Gewissen beruhigt. Geldzahlungen nur 1 mg/m3 ermittelt. bedingt beschleuUnd diese verbriefnigt werden. Denn ebenso wie unterten Ressourceneinsparungen auf der nehmerisches Handeln vom Grundsatz einen und Emissionsreduktionen auf der Nachhaltigkeit geprägt sein muss, der anderen Seite haben ihrerseits weltso haben in aller Regel auch Umweltweite Auswirkungen: DEUTZ-Motoren belastungen, wenn sie erst einmal aufkommen in großen Stückzahlen überall getreten sind, einen nachhaltigen und auf dem Globus zum Einsatz. Sie unterdamit langfristigen, im schlimmsten Fall stützen die Kunden bei deren nachhalirreversiblen Charakter. Angesichts vertigem Wirtschaften – egal ob in Europa heerender Umweltschäden stellt sich oder China, in den USA oder Australien. die Frage, ob man überhaupt Katastrophen erleben muss, um aus ihnen zu Zahlen belegen Erfolg in Sachen lernen. Oder ist es nicht eher so, dass Nachhaltigkeit jedes Unternehmen verstehen muss, wie Nachhaltigkeit im eigenen GeIn Bezug auf den Emissionsschutz am schäftsfeld aussehen kann, auch ohne Puls der Zeit zu sein und das Portfolio dass die Tragweite des Handels oder zukunftssicher auszurichten, ist mehr Unterlassens diejenige wie bei einem als eine Sache, die das ökologische Ölkonzern erreicht? Die DEUTZ AG jeGewissen beruhigt. Es handelt sich denfalls hat das Prinzip Nachhaltigkeit auch um eine betriebswirtschaftliche verstanden. Notwendigkeit. Ausgehend vom Standard Tier 4 interim werden die vorgegeNachhaltiges Handeln im eigenen benen Emissionsgrenzwerte nach und Geschäftsfeld nach gesenkt. So müssen in der derzeit letzten Stufe ab dem Jahr 2014 die Die Kohlendioxidemissionen, die im Stickoxidemissionen um 95,7 Prozent Rahmen der Aktivitäten der DEUTZ AG und die Emissionen von Rußpartikeln entstehen, werden in regelmäßigen um 96,5 Prozent gegenüber der ersten Zeitabständen erfasst und beGrenzwertstufe von 1999 reduwertet. 2011 hat der Anteil ziert werden. Zudem bedes Dieselkraftstoffvernötigen DEUTZ-Motoren brauchs pro Kompaktder neuen Generation motor im Werk Kölnfünf bis zehn Prozent Porz im Vergleich zum weniger Kraftstoff als Vorjahr um etwa drei das jeweilige VorgänProzent bei unverängermodell, was die dertem Mix der MoRessourcen schont torenpalette abgenomund zu weniger CO2men. Demzufolge sanken Emissionen führt. Darüauch die CO2-Emissionen. ber hinaus werden auch die Geräuschemissionen sinken, bei Der Rückgang des Kraftstoffverden 4- bis 8-Liter Tier 4-Motoren um brauchs ist in erster Linie auf die zeitmehr als 25 dB (A). liche Optimierung der Prüfabläufe von 11 INNOVATION & TECHNIK Innovativ, wirkungsvoll, fortschrittlich Vor über zehn Jahren hat die DEUTZ AG das Umweltmanagementsystem eingeführt. Ein Resümee über gelebte Nachhaltigkeit und kontinuierliche Verbesserungen. INNOVATION & TECHNIK Engagierte Ziele und stetige Verbesserungen zeichnen das Umweltmanagementsystem der DEUTZ AG aus. Die drei Umweltziele – Gewässerschutz, Luftreinhaltung und die kontinuierliche Reduzierung der Abfallmenge – werden in der Produktion und Fertigung seit über zehn Jahren erfolgreich umgesetzt und mit großem Ehrgeiz verfolgt. 2003 führte DEUTZ ein Umweltmanagementsystem auf freiwilliger Basis ein. 2011 wurde die Umweltzertifizierung nach ISO 14001 durch die namhafte DQS GmbH bestätigt. Kundenwünsche, wie zum Beispiel der Verzicht auf umweltbelastende Stoffe in der Produktion, werden berücksichtigt und flossen in die neuerliche Bewertung mit ein. Seit Einführung des Umweltmanagementsystems ist Volker Neumann der Umwelt- managementbeauftragte und damit der erste Ansprechpartner für alle Umweltfragen und -aspekte des Unternehmens. Zu seinen Aufgabengebiet gehören auch alle Punkte der Arbeitsschutzmaßnahmen, der Arbeitssicherheit und die regelmäßigen Fortbildungen, die den Mitarbeitern angeboten werden, um auf dem neuesten Kenntnisstand zu bleiben. „Nachhaltigkeit unserer Maßnahmen macht den Unterschied aus“ Permanente Verbesserungen zeichnen das Umweltmanagementsystem aus, so dass gesetzliche Vorgaben erfüllt und oftmals übertroffen werden. „Die Nachhaltigkeit unserer Maßnahmen macht den Unterschied aus, denn andere vergleichbare Unternehmen sind noch nicht so weit“, erläutert Volker Neumann. Prüfstände wurden modernisiert und die Abläufe der Motortests optimiert, so dass sich eine Verringerung der Durchlaufzeiten ergibt. Dies wirkt sich gleichermaßen positiv auf die Energieverbräuche und die Emissionen im Entwicklungsbereich aus. Bei den Verpackungen werden, soweit es geht, Einweg- durch Mehrwegverpackungen ersetzt. Der Ersatz von Einwegverpackungen durch Kreislaufbehälter wurde erneut überprüft. Das Ergebnis zahlte sich aus, denn DEUTZ hat 2011 insgesamt mehr als drei Millionen Euro in wiederverwendbare Verpackungen investiert. Durch das Vermeiden von Abfällen erfüllt DEUTZ gleichzeitig eine wichtige Forderung der Abfallgesetzgebung. Für die Zukunft, so Neumann, wünsche er sich weitere engagierte Schritte in diese Richtung, aber auch in Sachen Gebäudesanierung könne man investieren, um die Allgemeinkosten zu senken. Neues Entwicklungsgebäude als Modell Das neue Bürogebäude für die Motorenentwicklung in Köln-Porz ist ein markantes Beispiel für die engagierten Schritte. Das Bürogebäude besteht aus über 100 Modulen, wodurch beim Bauen viel Zeit gespart wird. Nach nur wenigen Monaten Bauzeit wird das neue dreigeschossige Gebäude mit 5000 qm Bruttogeschossfläche zum Jahreswechsel bezugsbereit sein. Die 350 Mitarbeiter ziehen in einen Bau ein, der sich durch Umwelteffizienz und Ressourcenschonung auszeichnet. Thomas P. Boll, 12DEUTZINSIDE 3 I 2012 Das neue F&E-Gebäude in Köln-Porz Diplom-Ingenieur und verantwortlicher Architekt, verweist auf „die Umsetzung energetischer Standards, die mindestens 15 Prozent unter den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) liegen.“ Auch mit den Dreifach-Isolierglasfenstern werden Energiekosten eingespart. Fenster mit Dreifachverglasung haben exzellente Dämmwerte. Der Vorteil: im Winter wird die Wärme im Gebäudeinnern gehalten, im Sommer lassen die Fenster weniger Hitze von außen nach innen, so dass es auch bei heißen Temperaturen angenehm kühl bleibt. In Kombination mit der Fußbodenheizung und der Deckenkühlung wird das Raumklima in den einzelnen Gebäudebereichen optimal geregelt. Dass den Mitarbeitern ein angenehmes Umfeld geschaffen wird, zeigt auch „die maximale Flexibilität im Hinblick auf künftige Nutzeranforderungen wie z. B. Einzel- und Gruppenbüros, teamorientierte Projektarbeitsräume, Open-Space-Office“, so Thomas P. Boll. Alle Ebenen sind barrierefrei, das Gebäude verfügt über eine rollstuhlgerechte Aufzugsanlage. Dass die EDV-Anbindung hochmodern und zukunftsorientiert ist und die Kommunikation insgesamt durch integrierte und offene Sozialbereiche verbessert werden, sind weitere Highlights. Es sind Faktoren, die sich auch auf die Motorenentwicklung und den Umweltschutz positiv auswirken werden, zumal DEUTZ in diesen Bereichen in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte verzeichnen konnte. Gut für die Kunden, besser für die Umwelt Der Anteil hochmoderner Generatorbremsen wurde 2011 merklich ausgeweitet und die Motorenprüfstände stetig verbessert, so dass Motoren energieeffizienter entwickelt werden können. Generatorbremsen wandeln die im Prüfstand erzeugte Bewegungsenergie in elektrische Energie um. Im Anschluss wird die zurückgewonnene Energie in das Stromnetz der DEUTZ AG eingespeist. Der Anteil an zurückgewonnener elektrischer Energie stieg signifikant. Der Betrieb der Generatorbremsen ermöglicht außerdem den Bezug von steuerbegünstigtem Kraftstoff im Bereich Forschung und Entwicklung. Beide Effekte brachten Einsparungen von jeweils mehr als eine halbe Million Euro mit sich. Die neueste Motorengeneration von DEUTZ erfüllt die höchsten Abgasnormen und Umweltstandards weltweit und entspricht der Emissionsgesetzgebung Tier 4 interim. Sie gibt weniger Stickoxide und andere giftige Gase in die Umwelt ab als die vorherigen Stufen. Mit diesen Produkten leistet DEUTZ einen bedeutenden Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima, getreu dem Prinzip „So viel Technik wie nötig und so wenig wie möglich“. Von der Effizienzsteigerung durch weniger Verbrauch, geringere Emissionen und verbesserte Motorperformance profitieren die Kunden von DEUTZ – und die Umwelt. 13 INNOVATION & TECHNIK INNOVATION & TECHNIK „DEUTZ-Motoren müssen weltweit und mit jeder Kraftstoffqualität zu betreiben sein“ Interview zum Themenkomplex Motorenentwicklung und Emissionsschutzvorschriften mit Dr. Ralf Marquard und Prof. Dr. Horst Harndorf DEUTZ INSIDE: Herr Dr. Marquard, durch die Kooperation mit der Universität Rostock bindet die DEUTZ AG unternehmensexterne Experten in die eigenen F&E-Aktivitäten ein. Welche Zielsetzung hat das? Dr. Ralf Marquard: Die Hochschulkooperation hat eine ganze Reihe von positiven Effekten. Einerseits profitieren wir von der technologischen Expertise des Teams rund um Herrn Prof. Harndorf und von den neuesten Forschungsergebnissen, die dort vorliegen. Weiterhin ist es für uns wichtig, bei bestimmten Konzeptentscheidungen eine zweite Meinung einzuholen. Diese muss objektiv sein und da ist es umso besser, wenn die zweite Meinung von außerhalb des Unternehmens kommt. Bereitschaft zu einer selbstkritischen Haltung gegenüber den eigenen Entwicklungsergebnissen ist wichtig, wenn es abzuwägen gilt, mit welcher Technologie man in Serie geht. Und schließlich ist die Kooperation mit der Hochschule für uns natürlich auch deshalb interessant, weil wir die Chance haben, Talente unter den dortigen Absolventen zu entdecken. Wir wollen junge Experten finden, die bereits an Industriethemen gearbeitet haben und in diesem Feld Erfahrungen sammeln konnten. All die genannten Vorteile stellt DEUTZ letztlich in den Dienst seiner Kunden. Denn im Wettbewerb verfolgen wir das Ziel, die robustesten und kostengünstigsten Lösungen bereitzustellen, die die jeweils am Markt zulässigen Emissionswerte deutlich unterschreiten. DEUTZ INSIDE: Herr Prof. Harndorf, das gerade angesprochene Emissionsthema ist für die Industrie so etwas wie die treibende Kraft hinter den Anstrengungen in der Motorenentwicklung. Gilt das auch für Ihre Forschungsarbeit an der Universität? Prof. Dr. Horst Harndorf: Und ob! SCRKatalysatoren, also die selektive katalytische Reduktion, Dieselpartikelfilter und wie beides am effizientesten im Motorenbau einzusetzen ist, das stellt ein absolut „heißes“ Themenfeld dar. Darü- Dr.-Ing. Ralf Marquard leitet seit 2010 den Bereich Forschung und Entwicklung der DEUTZ AG. Nach seinem Maschinenbaustudium mit Schwerpunkt Konstruktion und Verbrennungskraftmaschinen an der RWTH Aachen arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter bei Prof. Franz Pischinger an der FEV Motorentechnik GmbH, ebenfalls in Aachen, wo Ralf Marquard 1992 promovierte. Es folgten berufliche Stationen in leitender Tätigkeit bei Meta Motoren- und Dr.-Ing. Ralf Energietechnik in Herzogenrath sowie beim Motorenentwickler AVL Marquard List in Graz/Österreich. Von 2004 bis 2008 war Dr. Marquard Leiter der Entwicklung Medium Speed Motoren der MAN SE in Augsburg. Unmittelbar vor seinem Eintritt in die DEUTZ AG leitete er den Bereich Forschung und Vorentwicklung Nutzfahrzeugmotoren der MAN Nutzfahrzeuge AG in Nürnberg. Was Dr. Marquard an seinem Werdegang besonders freut: „Mit den Tätigkeiten in Augsburg und Köln habe ich sowohl die Geburtsstätte des Dieselmotors wie auch die des Ottomotors intensiv kennengelernt. Gemeinsam mit meinem Team habe ich bei DEUTZ die phantastische Chance, diese historisch herausragende wie auch ungebrochen zukunftsweisende Technologie weiter voranzubringen.“ 14 DEUTZINSIDE 3 I 2012 ber hinaus arbeiten wir unter dem Dach der Forschungsvereinigung Verbrennunskraftmaschinen e.V. – kurz FVV –, an der auch DEUTZ beteiligt ist, im Rah men der vorwettbewerblichen, herstellerübergreifenden Forschung. Als aktuelles Projekt kann ich das Testen so genannter Biokraftstoff-Blends nennen. Hierbei wird fossiler EN590-Dieselkraftstoff durch biogene Anteile wie etwa Raps- methylester bzw. verestertes Pflanzenöl, anders gesagt: Biodiesel, gestreckt und die Verträglichkeit dieses Blends mit den heute verfügbaren Verbrennungsmotoren getestet. Wir sammeln hierbei Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf die Abgasnachbehandlung, das Einspritzsystem, Wechselwirkungen mit Schmierstoffen und anderes mehr. Das Ziel ist klar: Wir wollen Möglichkeiten der Ressourcenschonung bei den endlichen fossilen Energieträgern ausloten. Eine weitere Herausforderung bei unserer Forschungsarbeit speziell im Hinblick auf Abgasnachbehandlung und Emissionsmanagement: Wenn wir bei uns in Rostock einen Motor untersuchen, dann müssen wir gleichzeitig im Hinterkopf behalten, dass dasselbe Aggregat in anderen Teilen der Welt vielleicht mit einem Kraftstoff betrieben wird, dessen Zusammensetzung und Qualität mehr oder weniger von dem abweicht, was hierzulande in den Tank kommt. Prof. Dr.-Ing. Horst Harndorf ist seit 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren an der Universität Rostock. Maschinen und Motoren begleiteten ihn nicht nur durch seine akademische Laufbahn, sondern auch auf seinem Weg durch verschiedene Stationen in der Industrie: Vor dem Maschinenbaustudium hatte Horst Harndorf eine Ausbildung zum Maschinenschlosser absolviert. Als junger Ingenieur führte ihn sein Weg zur KraftwerkProf. Dr.-Ing. Union AG (KWU) in Offenbach. Von 1984 bis 1989 war Horst HarnHorst Harndorf dorf wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Darmstadt, wo er promovierte. Es folgten Tätigkeiten bei der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV) sowie im Zentralbereich Forschung und Vorausentwicklung der Robert Bosch GmbH. Ergänzend zu seiner Tätigkeit als Lehrstuhlinhaber ist Prof. Harndorf Gesellschafter der FVTR GmbH (Forschungszentrum für Verbrennungsmotoren und Thermodynamik Rostock), einer Ausgründung der Universität. Das Ziel dieses Unternehmens fasst er prägnant zusammen: „Im Synergiefeld von Forschung, Hochschulbetrieb und Industrie entwickeln wir Technologielösungen, die für alle Beteiligten praktischen Nutzen stiften.“ DEUTZ INSIDE: Was bedeutet das für einen Motorenentwickler und für die Abgasvorschriften, die in die Entwicklung einfließen müssen? Dr. Ralf Marquard: Wir bei DEUTZ vertreten da ein sehr einfaches und gerade deshalb anspruchsvolles Konzept: Unsere Motoren müssen überall von jedem Kunden und mit jeder zur Verfügung stehenden Krafstoffqualität zu betreiben sein. Deshalb orientieren wir uns an allen weltweit gültigen Abgasvorschriften. Im Zweifel sind die jeweils ehrgeizigsten Normen maßgebend. Und die kommen in der Regel aus Europa und Nordamerika, Stichwort Tier 4 final. Zudem handeln wir vorausschauend. So haben wir bereits Prüfapparaturen entwickelt, um der kommenden Anforderung zum Nachweis einer so genannten In-UseCompliance zu genügen. Kurz gesagt heißt das, dass das Verhalten eines Motors unter den Bedingungen seines typischen Betriebs gemessen wird, sozusagen im Feld statt im Labor. DEUTZ INSIDE: Und wie sieht der Verbrennungsmotor der Zukunft aus? Was müssen Motorenentwickler tun, um geltenden und kommenden Abgasnormen zu genügen? Und kann man schon heute einen Blick auf den Verbrennungsmotor der Zukunft wagen? Fragen wie diesen stellten sich Dr. Ralf Marquard, F&E-Leiter bei DEUTZ, und Prof. Dr. Horst Harndorf von der Universität Rostock. Prof. Dr. Horst Harndorf: Auch ohne einen Blick in die Glaskugel zu werfen, die es bekanntlich nicht gibt, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass das Zeitalter des Erdöls als Hauptenergieträger, der zu wirtschaftlich vernünftigen Bedingungen gefördert werden kann, irgendwann zu Ende geht. Sehr viel höher ist die Reichweite, also die Zeit, in der uns die Ressource zur Verfügung steht, beim Erdgas. Wasserstoff als Energieträger halte ich für eine eher ferne Zukunftsvision. Gasantrieb und Hybridlösungen jedoch werden mittelfristig sicherlich stark an Bedeutung gewinnen. 15 INNOVATION & TECHNIK INNOVATION & TECHNIK Herausforderung für jedes Gebäude in Las Vegas, erst recht, wenn es sich dreht und viele verglaste Gondeln daran hängen. Es muss also für jede Eventualität Vorsorge getroffen werden. Abgedreht In der Spielerstadt Las Vegas dreht sich ab 2013 das größte Riesenrad der Welt und wird damit die Skyline von „Sin City“ verändern. Für das Notfallsystem werden Power Packs von DEUTZ installiert. Die Tür schließt sich. Wie gebannt stehen die Passagiere an den bodentiefen Fenstern und warten gespannt. Dann beginnt die Fahrt. Es geht hinauf. Immer höher, bis die Gondel schließlich eine Höhe von über 160 Metern erreicht hat. Der Ausblick ist großartig. Denn durch die Rundum-Verglasung der Kabinen genießen die Passagiere einen einmaligen Panoramablick auf Sin City, die Stadt der Sünde. Las Vegas: Stadt des Glamours und des Geldes, der Hochzeitskapellen und Kasinos. Der Strip, das Hotel Mirage oder der Caesars Palace sind weltberühmt – und mit dem Las Vegas High Roller entsteht ein Bauwerk, das sich in diese Reihe einfügt und schon jetzt für Aufsehen sorgt. Denn mit einer Höhe von 167 Metern soll sich ab Ende 2013 das größte Riesenrad der Welt drehen, größer als das London Eye oder der Singapore Flyer. Riesenrad mit DEUTZ-Technologie Die Geschichte des Riesenrads Der englische Reisende Peter Mundy sah 1620 während einer Reise durch Bulgarien einige Kinder, die auf dem Kreisumfang eines großen Rades kleine Sitze befestigt hatten, um sich durch sein Drehen zu amüsieren. Ähnliche Fahrten wurden später im 17. Jahrhundert auch in England gesehen. Das erste moderne Riesenrad der Welt wurde von George Washington Gale Ferris, Jr., Ingenieur für Eisenbahntechnik und Brückenbau aus Pittsburgh, anlässlich der Weltausstellung in Chicago 1893 erbaut. Die Veranstalter suchten etwas Originelles und Einzigartiges, das den zur Weltausstellung 1889 in Paris errichteten Eiffelturm in den Schatten stellen sollte. Das Ferris Wheel hatte eine Höhe von 80,5 Metern und 36 Gondeln, in denen je 60 Personen Platz fanden. Ferris orientierte sich am Speicherprinzip der Hochräder. Sein Entwurf bestand aus einem Rad, das mit 6 cm dicken Stahlspeichen mit der Nabe verbunden war. Das Riesenrad wurde am 21. Juni 1893 eröffnet und entwickelte sich zu einem besonderen Anziehungspunkt der Weltausstellung. In der Folgezeit wurden auch in anderen Städten Riesenräder errichtet, die neue Höhenrekorde aufstellten. Der Name „Ferris Wheel“ entwickelte sich im Englischen zur allgemeinen Bezeichnung für Riesenräder. 16 DEUTZINSIDE 3 I 2012 Der gigantische High Roller wird direkt am Strip gebaut, gegenüber des Caesars Palace. Die Skyline von Las Vegas wird auf diese Weise nachhaltig verändert. Dass das Bauwerk nicht zu ignorieren sein wird, hängt auch mit den Zahlen zusammen, die hier in der wichtigsten Straße der Stadt, dem Strip, zur Geltung kommen: dieser wird von fast 70.000 Autos und über 50.000 Fußgängern täglich passiert. 40 Millionen Touristen zieht Las Vegas jährlich an. Solche Zahlen sind Ansporn und Anspruch für den Betreiber Caesars Entertainment Corporation, der 10 Millionen Passagiere pro Jahr alleine für das Riesenrad erwartet. Für das Notfallsystem greifen die Ingenieure des niederländischen Unternehmens Enerpac, die für den Hydraulikantrieb verantwortlich sind, auf DEUTZ-Technologie zurück. Installiert werden zwei TCD 6.1 L6 Power Packs, die das hydraulische Notfallsystem antreiben. Falls es zu Stromausfällen kommt, wird das Notfallsystem eingeschaltet, um das Riesenrad weiterzudrehen. Auf diese Weise können alle Passagiere und Gäste sicher aus den Gondeln gelangen. Für das Riesenrad wird der robuste 6-Zylinder-Reihenmotor mit Turboaufladung und Ladeluftkühler durch hohe Motorlebensdauer, ausgeprägte Wirtschaftlichkeit und lange Serviceintervalle überzeugen – Eigenschaften, die wichtig sind für ein Riesenrad mit fast 170 Meter Höhe in der heißen Sonne des Bundesstaates Nevada. Für die Konstruktion des Komplexes wird Technik eingebaut, auf die sich der Betreiber absolut verlassen muss – erst recht, wenn man die extremen klimatischen Bedingungen vor Ort berücksichtigt. In den Wintermonaten von Dezember bis Februar wird es tagsüber selten über 15 Grad Celsius warm, nachts gehen die Temperaturen auf den Gefrierpunkt zurück. In der Sommerzeit jedoch werden Spitzenwerte bis zu 45 Grad erreicht. Wüstenstürme, die sich kurzfristig aufbauen, peitschen mit hohen Geschwindigkeiten durch die Region – eine 30 Minuten Reisezeit Das Riesenrad ist Teil und Krönung eines Einkaufs-, Gastronomie- und Unterhaltungsparadieses – genannt „The LINQ“ – mit einer Gesamtfläche von knapp 20.000 Quadratmetern. Das Riesenrad selbst verfügt über 28 Gondeln, die 40 Personen Platz bieten. Die Fahrt dauert eine knappe halbe Stunde. 30 Minuten für eine Reise über die Stadt der Sünde, in der es nichts zu geben scheint, das nicht realisiert werden kann. Die höchsten Riesenräder der Welt Eine Auswahl Las Vegas High Roller Las Vegas, USA Fertigstellung: Ende 2013 (geplant) Höhe: 167 m Singapore Flyer Singapur Fertigstellung: 2008 Höhe: 165 m Star of Nanchang Nanchang, China Fertigstellung: 2006 Höhe: 160 m Skyvue Las Vegas Super Wheel Las Vegas, USA Fertigstellung: Sommer 2013 (geplant) Höhe: 152 m London Eye London, England Fertigstellung: 2000 Höhe: 135 m The Southern Star Melbourne, Australien Fertigstellung: 2008 Höhe: 120 m 17 MENSCHEN & MÄRKTE MENSCHEN & MÄRKTE Vorbildlich integriert, gesellschaftlich engagiert Die DEUTZ DIESELPOWER (DDP) in Südafrika fördert Menschen mit Behinderung und bietet ihnen einjährige Fortbildungen an. Damit übernimmt die DDP gesellschaftliche Verantwortung und will auch den neuen Standard ISO 26000 einbinden. 18 DEUTZINSIDE 3 I 2012 Bei DDP steht der Service an erster Stelle – genau wie die kontinuierliche Förderung der Mitarbeiter. So erklärt sich auch das Programm, das im September 2011 auf Initiative des DDP-Aufsichtsrats gestartet wurde. Ziel der Maßnahme „Learnership for disabled people“ ist es, Menschen mit Behinderungen in die Arbeitsprozesse einzubinden und die Arbeitsmöglichkeiten von Behinderten in der Wirtschaft zu verbessern. Das Programm dauert zwölf Monate, im Kurs werden IT, EDV, Personal- und Verwaltungswesen behandelt. Nach Abschluss erhalten die Teilnehmer eine von der südafrikanischen Wirtschaft anerkannte Qualifikationsurkunde. Dieses Konzept fügt sich in die DDP-Vision die vorsieht, Mitarbeiter nachhaltig und langfristig zu fördern. Unter zahlreichen Bewerbungen wurden vier Teilnehmer in das Programm aufgenommen. Bei 184 Angestellten macht das über zwei Prozent. Eine stolze Zahl, die sich mit deutschen Betrieben vergleichbarer Größe durchaus messen lassen kann. Innerhalb des Unternehmens wurde das Programm sehr gut angenommen. So wurden vier interne Mentoren damit beauftragt, das Programm zu betreuen und zu beaufsichtigen. Die Mentoren waren auch für die Prüfung der von den Trainees eingereichten Portfolios zuständig. Diese wurden geprüft und anschließend detailliert beurteilt. Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen Aktuell arbeitet das DDP-Management daran die ISO 26000 mit in die bestehende ISO Zertifizierung zu integrieren. Die ISO 26000 ist ein Indikator für das gesellschaftliche Engagement und ein Leitfaden, der Orientierung und Empfehlungen gibt, wie sich Organisationen, Unternehmen und Institutionen verhalten sollten, damit sie als gesellschaftlich verantwortlich angesehen werden können. Die Anwendung des im November 2011 veröffentlichten Leitfadens ist freiwillig und keine zertifizierbare Managementsystem-Norm wie die ISO 9001 oder die ISO 14001. Das Unternehmen prüft die Möglichkeiten, den neuen Standard in die Arbeitsprozesse einzubinden. Schon jetzt sind sie davon überzeugt, dass der neue Standard die Zukunftsfähigkeit, aber auch die Nachhaltigkeit der Produkte wirtschaftlich, sozial und umweltverträglich verbessern wird. DEUTZ DIESELPOWER vertreibt seit über drei Jahrzehnten DEUTZ Motoren in Südafrika und im regionalen Markt. Die 1981 gegründete Beteiligungsfirma hat sich im Laufe der Firmenhistorie immer wieder mit besonderem Kundenservice, proaktiver Mitarbeiterführung und Innovationen hervorgetan. Die Nachfrage nach neuen Konstruktionen im Minenbau hat für das Motorensortiment der DDP weitere Märkte eröffnet. Diese Nachfrage erstreckt sich über die gesamte Palette kompakter luftund flüssigkeitsgekühlter Motoren für verschiedenste Anwendungen. Die DDP beschäftigt 184 Mitarbeiter in allen Vertretungen in Südafrika. In den Regionen, in denen die DDP keine eigene Vertretung hat, zum Beispiel Lesotho, Swasiland, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia, kommt das ServicepartnerKonzept zum Einsatz. „Mitten in die Gesellschaft“ Fakten zur Teilhabe behinderter Menschen im Arbeitsleben Die Teilhabe behinderter Menschen an Gesundheit, Bildung und Arbeit ist nach der UNBehindertenrechtskonvention von 2006 ein Menschenrecht. Der Leitgedanke: „Menschen mit Behinderung gehören von Anfang an mitten in die Gesellschaft.“ Auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist verankert, dass niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf. Das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG), das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sowie das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung bilden auf nationaler und internationaler Ebene den Rahmen für diese Politik. Der Zugang zum Arbeitsmarkt: ist für die gesellschaftliche Integration behinderter Menschen von entscheidender Bedeutung. Eine Schwerbehinderung hat jedoch nach wie vor einen signifikanten Einfluss auf die Arbeitslosigkeit. Aber in den vergangenen Jahren hat sich die Berufswelt stark verändert. Themen wie Bildung, lebenslanges Lernen und berufliche Anpassung werden in Zeiten einer globalisierten Arbeitswelt immer wichtiger. Der demografische Wandel hat Auswirkungen auch auf die Struktur der Arbeitsmärkte und die Teilhabe behinderter Menschen. Individuelle, passgenaue Lösungen sind notwendig, die die Beschäftigungsfähigkeiten des Einzelnen in den Mittelpunkt stellen. Eine Vielzahl von Maßnahmen und Förderungen hilft Menschen mit Behinderung bei der Arbeitssuche, bei der Aufnahme einer Beschäftigung und dem Erhalt des Arbeitsplatzes. So will z.B. der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe, in den kommenden 15 Monaten bundesweit unter der Überschrift „Unternehmen inklusive Arbeit“ in der Wirtschaft für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung werben. Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt es 2012 über 3,2 Millionen schwerbehinderte Menschen im erwerbsfähigen Alter. Rund 900.000 Schwerbehinderte waren im August 2012 beschäftigt, davon 300.000 in Behindertenwerkstätten. Hinzu kamen 177.000 Arbeitslose. Die ISO 26000: wurde am 1. November 2012 veröffentlicht und ist ein Leitfaden für gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit in Organisationen, Unternehmen und Institutionen. Sie versucht eine weltweit einheitliche Linie zu den verschiedenen Interpretationen von Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung zu schaffen. An der Ausarbeitung waren Interessenvertreter aus ca. 100 Ländern beteiligt, zu denen Industrievertreter, Arbeitnehmer, Konsumenten, Regierungsbeauftragte und Nichtregierungsorganisationen gehörten. Corporate Citizenship: mit diesem Begriff beschreibt die DEUTZ AG als global agierendes Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung. Daher engagiert sich der Konzern seit langem für Soziales, Kultur, Bildung, Sport und die Umwelt. Auch bei der Integration behinderter Menschen setzt DEUTZ Zeichen. Mit der Nostra GmbH, einem der größten und ältesten Integrationsunternehmen Deutschlands, besteht eine mehr als 20jährige Zusammenarbeit – mit der GWK (Gemeinnützige Werkstätten Köln GmbH) sogar schon seit über 40 Jahren. Mit beiden Betrieben kooperiert DEUTZ in den Bereichen Wareneingang, Verpackung und Komponentenanfertigung. Hinzu kommt das weltweite Engagement, hier als Beispiel das „Learnership for disabled people“-Programm der südafrikanischen DEUTZ DIESELPOWER (DDP). 19 MENSCHEN & MÄRKTE MENSCHEN & MÄRKTE ¿cómo? Business-Kulturen Der bei uns beliebte „OK-Daumen“ gilt in Spanien als vulgär und sollte tunlichst vermieden werden. „¡De Madrid al cielo!“* Bei Blumengeschenken auf Chrysanthemen verzichten. Diese werden nur zu Traueranlässen verwendet. *“Nach Madrid ist nur der Himmel schöner!“ Spanien – der Deutschen liebstes Urlaubsland ist südländisches Temperament pur. Auf einer Fläche von 504.000 km² kultivieren die gläubigen Südeuropäer international bekannte Traditionen wie Flamenco, Tapas und die Herstellung von Olivenöl. Doch hat die Iberische Halbinsel weit mehr zu bieten als gängige Klischees vermuten lassen. Halten Sie sich beim Autofahren an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Schon 20 km/h zu viel kosten rund 90 Euro, bei Tempo 200 drohen gemeinnützige Pflichtarbeit oder gar Gefängnis. lisch ist nicht die traditionelle Geschäftssprache in Spanien. Afrika und Europa prägen das Gesicht Spaniens und haben ihm eine charakteristische Eigenheit verliehen, die ihresgleichen sucht. Spanien ist eben auf eine positive Weise anders, das werden auch Geschäftsreisende schnell bemerken. So beginnt das Geschäftsleben im Spanien meist recht verspätet gegen 9.30 Uhr. Um 11.30 Uhr nehmen die Spanier dann gerne ein Frühstück in der sogenannten „Bar“ ein. Sollten Sie sich also zu dieser Zeit gerade in einer Besprechung befinden, sollten Sie nicht unbedingt auf deren Fortsetzung bestehen. Teil 6 Spa nien 20 DEUTZINSIDE 3 I 2012 Zwischen 13.30 Uhr und 15.30 Uhr ist es dann üblich, die sogenannte Siesta, eine verlängerte Mittagspause, einzulegen – ein spanisches Kulturgut, das ausländische Geschäftsreisende bei ihrer Planung unbedingt berücksichtigen sollten. Versuchen Sie deshalb, keine Termine in die mittägliche Ruhezeit zu legen. Auch in den Meetings zeigt sich der Spanier entspannt. Häufige Kaffeepausen sind gerne gesehen und fördern die entspannte Atmosphäre. Aber Achtung, trotz lockerer Stimmung sollten Sie es tunlichst vermeiden, während des gemeinsamen Essens über das Geschäft zu reden oder sich schlimmstenfalls dazu hinreißen lassen zu fluchen, denn beides gilt in Spanien als äußerst unhöflich. Pluspunkte können Sie dagegen sammeln, wenn Sie das Gespräch auf das Thema Familie lenken, denn diesem Thema stehen die Spanier ebenso offen gegenüber wie den Gesprächsthemen Sport, Kunst und Architektur. Kritische Themen wie die katholische Kirche, der zweite Weltkrieg oder Kritik am Stierkampf sollten allerdings dringend vermieden werden. Auf keinen Fall sollten Sie in Spanien zu sehr auf südländische Gelassenheit bauen, denn neben der Abneigung, auf bekannte Klischees reduziert zu werden, werden Pünktlichkeit und Umgangsformen in Spanien sehr hoch geschätzt. Deutlich im Vorteil ist außerdem, wer gut Spanisch spricht. Sind Sie der spanischen Sprache nicht mächtig, kann es sinnvoll sein, einen Dolmetscher hinzuzuziehen, denn Eng- Auch bei der Wahl Ihrer Kleidung sollten Sie auf Förmlichkeit achten. Damen und Herren sind mit dunkler, konservativer Geschäftskleidung stets gut angezogen. Auch wenn das Thermometer steigt: Männer sollten keine kurzärmeligen Hemden tragen und Frauen nicht zu viel Haut zeigen. Neben der richtigen Kleidung ist auch der korrekte Umgang in der Ansprache wichtig. Die Anrede enthält bei Herren die Anredeform „Senor“. Bei Frauen wird die Form „Senorita“ (Fräulein) benutzt, bei einer „Senora“ handelt es sich eher um eine ältere Frau. Zusätzlich ist auch die Position z.B. Presidente, Director oder ein Titel wie Ingeniero oder Profesor zu verwenden. Vorsicht ist auch bei scheinbar allzu vertrautem Verhalten geboten. Generell wird in Spanien schnell geduzt, daher ist dies kein sicheres Zeichen deutlicher Sympathie. Auch regional betrachtet gibt es weitere Unterschiede: Während man sich in Katalonien nur die Hand gibt, werden Frauen in Madrid Küsschen auf die Wange gegeben. Männer machen das nur, wenn sie sehr gute Freunde sind. Dann ist auch eine Umarmung möglich, bei guten Geschäftspartnern darf es dann auch mal ein Schulterklopfen sein. In Bars und Restaurants werden fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld einfach auf dem Tisch liegengelassen. Kleinstbeträge wie Zwei- oder Fünf-Cent-Stücke liegen zu lassen, ist unhöflich. Skurril: Schwarze Tiere oder Grundstücke in Friedhofs-Nähe sind nicht beliebt. Nicht Freitag, sondern Dienstag der Dreizehnte ist der Unglückstag in Spanien und Lateinamerika. „En martes y trece, ni te cases ni te embarques.“ An einem Dienstag, dem 13., heirate nicht und verreise nicht.“ Jede Art von Späßen auf Kosten eines anderen macht der Spanier nicht am 1. April, sondern am 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder. An diesem Tag sollte man auch kein Geld verleihen oder einen Vertrag abschließen, denn man könnte übers Ohr gehauen werden. EL GORDO: Die traditionelle Weihnachtslotterie, bei der Holzkugeln gezogen werden, ist ein nationales Spektakel in Spanien. Rund 98% aller Spanier erwerben ein Los bzw. einen Anteil in Form eines Zehntel-Loses. In Spanien steht an den meisten Klingelschildern kein Name sondern eine diffuse Kombination aus Zahlen und Buchstaben. Diese zeigen die Etage und die Lage des Appartments – rechter oder linker Hand – an. Jeder Spanier führt zwei Nachnamen (apellidos), jeweils den ersten des Vaters und der Mutter. Verheiratete behalten ihre eigenen Nachnamen. Kinder bekommen jeweils den ersten jeden Elternteils. 21 MENSCHEN & MÄRKTE SICHERHEIT & QUALITÄT Madrid macht es möglich Das Service Center Madrid (SCM) der DEUTZ DITER in der spanischen Hauptstadt besticht durch ein attraktives Design und High Tech im Logistik- und Werkstattbereich. Adresse: DEUTZ DITER, S.A. División Motores Compactos C/ Picos de Europa, Nº 4 - B 28830 San Fernando de Henares Madrid, Spanien Fast 4000 qm Fläche stehen dem hochmodernen, neu eröffneten Service Center Madrid (SCM) zur Verfügung. Das SCM im Osten der spanischen Hauptstadt stellt sich als neue Geschäftseinheit vor und ist darüber hinaus ein Motor-Kompetenzzentrum der DEUTZ DITER. Unterteilt ist das SCM in mehrere Bereiche. Es gibt den Trakt mit den Büroräumen und dem Shop, die Werkstatt mit 500 qm sowie den Logistikbereich mit über 1.000 qm. Das in sachlich-zurückhaltenden Farben verklinkerte Bürogebäude dient auch als Rezeption, da Kunden und Besucher in den offen designten Räumen im Erdgeschoss des Hauses empfangen werden. Bei den Büroarbeitsplätzen wurde auf eine attraktive und aufgeschlossene Gestaltung geachtet. Transparenz und Stil in der Einrichtung soll den Angestellten eine ansprechende Arbeitsumgebung bieten. Im ersten Stockwerk befindet sich der Trainings- und Fortbildungsraum, der für Schulungen, als auch für OEM-Trainings und Verkaufspräsentationen genutzt werden kann. Modernste Design Technik, kommen zwei Räume für Spezialarbeiten, die für Untersuchungen, elektrische Installationen, Verkabelungen und vieles mehr genutzt werden sollen. Zur Technikausrüstung gehören die Kompressoranlage, die alle Arbeitsstationen parallel mit Druckluft versorgen kann und Wasch- und Reinigungsautomaten, die alle Produkte werk- und fachgerecht säubert und reinigt, inklusive Kurbelwellengehäuse und größeren Motoren. Ein 5-TonnenLaufkran, der alle relevanten Positionen und Arbeitsbereiche in der Haupthalle erreicht, rundet das Equipment ab. Hinzu kommen vier, voll ausgerüstete Transporter, mit denen die Mechaniker auch Vor-Ort-Reparaturen ausführen können. abgestimmtes Die Werkstatt hat vier Bereiche, wobei ein fünfter Teil explizit für Reparaturen an Motoren genutzt werden soll. Hinzu 22 DEUTZINSIDE 3 I 2012 Dynamik und Effizienz Die Logistik wurde zweigeteilt: ein Abschnitt ist für palettierte Waren und Güter vorgesehen. Das Regalsystem ist so konzipiert, dass die verschiedenen Gewichte der Motoren stabil gelagert werden können und Be- und Entladeprozesse sicher und schnell gewährleistet werden. Hierzu wurde das System mit einer massiven Basis und kompakten Querstreben versehen. Trotzdem gelangen die Gabelstapler beim Rangieren und Fahren problemlos an die relevanten Bereiche. Der andere Abschnitt ist für kleinere Güter und für Ersatzteile ausgerichtet. Diese Sektion der Logistik ist, ähnlich wie das Regalsystem, modern und mit einer automatisierten Lagerautomatik ausgerüstet. Ein integriertes Materialflusssystem sorgt für einen reibungslosen, dynamischen Ablauf, so dass auch hier Effizienz, Schnelligkeit und damit Produktivität gewährleistet sind. Höhensimulation am DEUTZ-Standort lichen Druck in 4.500 Meter über NN entspricht. Im Frühjahr 2012 begann der mechanische Aufbau der Anlage. Wie man in Köln auf 4.500 Meter Meereshöhe kommt Sibirien und die Sahara liegen nah beieinander Köln liegt auf rund 50 Meter über NN. Die Motoren, die dort von DEUTZ gebaut werden, kommen unter Umständen in Höhen von mehreren tausend Metern zum Einsatz. Auch unter solchen Bedingungen müssen sie zuverlässig arbeiten und bei begrenzten Emissionen ihre Leistung entfalten. Um das sicherzustellen, hat DEUTZ eine Höhensimulationsanlage in Betrieb genommen. DEUTZ-Motoren werden in extremen Umgebungen eingesetzt. Nicht nur in heißen und trockenen Gebieten, sondern auch in großen Höhen und bei tiefen Temperaturen sollen sie zuverlässig ihre Arbeit verrichten. Und das muss weltweit gewährleistet sein: So fordert die amerikanische Gesetzgebung die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte auch bei Einsätzen in Höhen bis zu 1.650 Meter. „Um all das sicherzustellen, hatten wir bislang die Option, entweder Feldtests durchzuführen – sprich man testete die Motoren dort, wo tatsächlich solche Höhen gegeben sind – oder man mietete spezielle Prüfstände extern an“, blickt Dr. Michael Röbel, als Teamleiter im Entwicklungsbereich von DEUTZ für Prüfstandstechnik und Prüfstandsbau verantwortlich, zurück. Um sich von diesen kostspieligen und logistisch aufwändigen Tests unabhängig zu machen, wurde der Bau einer eigenen Höhensimulationsanlage im DEUTZ-Entwicklungszentrum Köln-Porz angestoßen. Bei den Planungen wurde schnell klar, dass der dort vorhandene Platz nicht ausreichen würde. Man ent- schied sich, ein neues Technikgebäude als Brücke zwischen den bestehenden Trakten C und D zu bauen. Nachdem die Baugenehmigung vorlag, begann die Errichtung des Gebäudes. Sie schritt rasch voran und umgehend wurden mit einem Schwerlastkran die Hauptaggregate eingebracht. Allein das Herzstück der Anlage, ein Roots-Kolbenrad-Verdichter, wiegt knapp sechs Tonnen bei Abmessungen von etwa 3,7 mal 2,5 mal 2,7 Meter. Mit diesem Verdichter lässt sich die Luft in der Anlage bis auf 575 Millibar herunterregeln, was dem natür- Anfang Juni startete die Abstimmung der Höhensimulationsanlage mit einem Motor vom Typ TDC 12.0 V6. Mit ihm wurden alle Bedingungen getestet, die die Anlage bereitstellen kann. Vermutlich handelt es sich um den ersten Motor, der an einem Tag, ohne Kölner Boden zu verlassen, einen Einsatz im winterlichen Sibirien bei Temperaturen von -40 °C und kurz darauf in der Sahara bei +60 °C hatte. Vom tief gelegenen Köln ging es innerhalb weniger Minuten simulationsweise hoch auf die vom US-amerikanischen Gesetzgeber geforderten 1.650 Meter, dann auf die 2.500 Meter der Großglockner-Hochalpenstraße und zum Schluss auf extreme 4.500 Meter. Bei solchen Tests ist der Motor sowohl ansaug- wie abgasseitig dem geringen Druck ausgesetzt. Damit können die Motoren zukünftig direkt im Entwicklungswerk durch Programmierung der komplexen Steuer elektronik in der Motorfunktion und der Abgasnachbehandlung auf alle Höhenlagen und Temperaturbereiche optimal abgestimmt werden. Technische Daten und Möglichkeiten Auf dem Höhenprüfstand der DEUTZ AG werden Dieselmotoren versuchsweise extremen Bedingungen ausgesetzt. Dies erfolgt nicht nur durch Absenken des Luftdrucks (die eigentliche Höhensimulation), sondern auch über Temperatur und Luftfeuchtigkeit. simulierbare Höhe realisierbarer Temperaturbereich der Verbrennungsluft Menge der zum Versuchsmotor geführten Verbrennungsluft bei 20 °C realisierbare Luftfeuchtigkeit bei 20 °C bis 4.500 m ü. NN -40 °C bis +60 °C 3.900 kg/Std. 5% bis 95% relative Luftfeuchte 23 SICHERHEIT & QUALITÄT SICHERHEIT & QUALITÄT 24 DEUTZINSIDE 3 I 2012 sicher abgestellten Gerät binnen 30 Minuten durch einen besonderen Motorbetrieb zu 95% regeneriert. triebslogik entwickelt werden, die beste Motorperformance und die störungsfreie CRT-Systemfunktion in sich vereint. Die komplexen Funktionen, die den Betrieb des CRT-Systems ermöglichen, wurden größtenteils bei DEUTZ entwickelt. Die durch das von außen simpel wirkende CRT-System (großer DOCDPF-Verbund, 3 Sensoren) drastisch gestiegene Komplexität hinsichtlich Motorbetrieb, Kalibrierung und Diagnose schlägt sich massiv in der Systementwicklung (Betriebskonzept inkl. Softwarelösung) und im wesentlich höheren Bedatungsaufwand der Motoren wieder (3 Betriebsmodi). Ein derart komplexes System erfordert die Entwicklung angepasster Diagnosefunktionen, da die konventionellen Diagnoseverfahren in diesem Fall nicht mehr ausreichen. Neben den Erfordernissen zur Sicherstellung eines gefahrlosen Betriebes, ist es Aufgabe der Diagnose, dem DEUTZ Service zuverlässige und schnelle Fehlerfindung zu ermöglichen. Seit der Einführung von elektronischen Motorsteuergeräten (ECU) und verschiedener Sensoren und Steller, verfügt jedes Motorsteuergerät über eine Sensor- bzw. Stellerdiagnose, die auf 3 Standardverfahren basiert: • Elektrische Diagnose Sensor / Steller, z.B. Spannung i.O., Widerstand i.O. • Plausibilitätsdiagnose eines Sensorssignals, z.B. Wert > Minimum, Wert < Maximum • Reaktionsdiagnose eines Stellers, z.B. 50 % Ventilöffnung gefordert => Rückmeldung Stellerposition = 50 % Unentbehrlich für das CRT-System ist die genaue Kenntnis der Rußbeladung des DPF’s. Dazu ist es erforderlich, das Motoremissionsverhalten hinsichtlich Ruß und NOx abzubilden. Ferner muß sowohl die NO2-Bildung durch den DOC als auch der Rußabbrand im DPF in Softwaremodellen abgebildet werden. Beide Modelle zusammen ermöglichen dann die Berechnung der DPF-Rußbeladung. Zusätzlich muß eine bestmögliche Be- Damit kann eine Vielzahl von Fehlern erkannt werden. Ist ein Fehler aufgetreten, so wird er „namentlich“ gespeichert und löst gegebenenfalls fehlerspezifische Reaktionen aus, die die Sicherheit gewährleisten und den Betreiber informieren. Die Zusammenhänge zwischen Sensorfehler bzw. Stellerfehler und nötiger Fehlerreaktionen werden in der Entwicklungsphase im Rahmen einer FMEA (Failure Mode and Effects Analysis „Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse“ oder kurz „Auswirkungsanalyse“) untersucht und bewertet. Daraus leiten sich 85 % der Diagnosefunktionen ab. Allerdings hat das Verfahren einer FMEA Grenzen: Es wird Ein Beispiel hierfür ist der Fehler „Dieselpartikelfilter mit Ruß Überladen“. Als Fehlerursache kommen z.B. 1. ein defekter Differenzdrucksensor (zu diagnostizieren), 2. ein in der Position offen blockiertes Abgasrückführventil (zu diagnostizieren) oder auch 3. ein nachtröpfelnder Injektor (bisher nicht zu diagnostizieren) 4. sowie Ignoranz des Betreibers gegenüber der Stand-Still-Aufforderung (bisher nicht zu diagnostizieren) in Frage. Liegt einer der zu diagnostizierenden Fehler vor, so kann die Ursache direkt durch den Service behoben werden. Im Fall 3 oder 4 bleibt die Ursache allerdings unklar. Fall 3 kann nur gefunden werden, wenn man weiß, welchen Zeitabständen Heatmode bzw. Standstill angefordert wurden und ein welche Triggerquelle (siehe Figur A) die Modi angefordert hat. Darüber hinaus ist auch der Betreiber als „Fehlerursache“ nicht auszuschließen (Fall 4); Fehlbedienung ist aber vom Steuergerät nicht zu erkennen. Solche Fehler erfordern die Systemdiagnose, die sich in zwei Gruppen unterteilt: 1. Komplexe Fehlererkennungsverfahren 1.1. Gleichzeitige Ausfälle von mehreren Sensoren 1.2. Beobachtungen von Kennwerten einer Komponente über längere Zeit zur Erkennung von Alterung oder Drifteffekten 2. Speicherung festgelegter Werte zu bestimmten Zeitpunkten (Regenerationsstatistik) Stellen die komplexen Fehlererkennungsverfahren im wesentlichen eine Erweiterung bekannter Methoden dar, so handelt es sich bei der Regenerationstatistik um eine komplette Neuheit. Die Speicherung erfolgt in einem Ringspeicher mit einer festen Anzahl von (n) Speicherplätzen. Er arbeitet nach dem sogenannten FIFO-Prinzip (First In, First Out). Das bedeutet, dass nach dem Füllen aller Speicherplätzte bei erneutem Speicherbedarf, alle Speicherbilder einen Platz aufrücken. So entsteht Platz für das neue Speicherbild und das älteste wird gelöscht. Auf diese Weise sind immer die letzten n Speicherbilder sichtbar. Dabei werden die Informationen maximal kompakt gespeichert. Sie benötigen pro Speicherbild nur 22 Byte im dauerhaften Speicherbereich des Motorsteuergeräts (EEPROM). Insgesamt können sowohl für den Heatmode als auch für die Stillstandsregeneration n Speicherbilder im Steuergerät erfaßt und per Serviceprogramm (SERDIA) ausgelesen werden. Figur A gibt Aufschluss darüber welche Informationen im Falle der Standstillregeneration gespeichert werden bzw. welche Informationen sich daraus direkt oder indirekt mit der Kenntnis des Datenstandes ermitteln lassen. Figur B veranschaulicht die Funktion des FIFO’s zur Speicherung der statistischen Werte. te HeatmodePhase 1te Stand – Still-Phase Daten bei Heatmode-Start Ein CRT-System reinigt das Motorenabgas von HC, CO und Partikeln (Ruß), um den gesetzlich vorgeschriebenen NOxGrenzwert mittels motorischer Maßnahmen einzuhalten. Letzteres erfolgt an beiden Motoren durch externe, gekühlte Abgasrückführung. Zum reibungslosen Betrieb des Dieselpartikelfilters ist es notwendig, dass die Motoren alle das gleiche Emissionsverhalten zeigen. Zusätzlich darf sich das Emissionsverhalten im Laufe des Motorlebens nicht ändern. Ferner sollte über einen Zeitraum von mindestens 60 Prozent der Motorbetriebsdauer die mittlere Abgastemperatur oberhalb von 250°C liegen. Kann das nicht gewährleistet werden, so muss, abhängig von der Rußbeladung des DPF, das Temperaturniveau in der Abgasanlage angehoben werden. Dies geschieht durch die Aktivierung einer alternativen Motorbetriebsart, dem Heatmode, in dem der Motor auf Kosten eines höheren Kraftstoffverbrauchs höhere Abgastemperaturen liefert. Kommt es auch durch diesen Betriebsmodus nicht zu einer Verringerung der Rußmasse im DPF, so muss eine Stillstandsregeneration durchgeführt werden. Hierbei wird der DPF am Um den DEUTZ-Service trotz der gewachsenen Komplexität bestmöglich zu unterstützen, aber auch, um aus Geräteausfällen mehr Informationen zu deren Umständen zu erhalten, wird mit der Einführung der Abgasstufe 3B < 130 kW bei DEUTZ erstmalig eine Systemdiagnose eingesetzt. Sie geht über den klassischen Diagnoseansatz hinaus, in dem sie z.B. ausgewählte Nebeninformationen speichert wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt. Daten der Beladungsphase Als CRT-System bezeichnet man die Kombination aus einem Dieseloxidationskatalysator (DOC) mit einem nachgeschalteten Dieselpartikelfilter (DPF), wobei die Regeneration des gesammelten Rußes mittels NO2 erfolgt (CRTEffekt). Mit den Motorenbaureihen TCD4.1 und TCD6.1 im Leistungsbereich größer 56 kW und kleiner 130 kW werden bei DEUTZ erstmalig CRT-Systeme zur Abgasnachbehandlung zum Einsatz kommen. Die DEUTZ Mitarbeiter Abderrahim Qriqra, Jens Weyers und Holger Zimmermann erklären das Verfahren. 2.1. Bei Betriebsartwechseln des Motors (Heatmode, Standstill) werden umfangreiche Informationen hinsichtlich des Motorbetriebs und des CRT-Systems gespeichert: Temperaturen, Drücke, Motorbetriebsstunden, Beladung des Partikelfilters, anliegende Fehler usw. Damit steht eine Vielzahl von Nebeninformationen zur Verfügung, die beschreiben, unter welchen Umständen ein Heatmode oder eine Stand-StillRegeneration angefordert wurde. Rußbeladung DPF grundsätzlich nur des Ausfall eines Sensors betrachtet, nicht der von z.B. zwei Sensoren gleichzeitig. Des Weiteren sind einige Fehler auch nur mittels Beobachtung komplexer Zusammenhänge über längere Zeiträume zu erkennen. In beiden Fällen kann die bisherige Diagnose einen Fehler nicht feststellen. 3te HeatmodePhase 2te HeatmodePhase te Heatmode- Phase 100 h 1xx h 200 h 2xx h 260 h 260.5 h Motorbetriebsstunden [h] 320 h 3xx h Figur B Diese Informationen und deren Auswertung versetzen DEUTZ in die Lage, schleichende oder komplexe Fehler, aber ggf. auch Fehlbedienungen zu entdecken. So kann z.B. durch Vergleich des Zeitpunktes zur Standstill-Aufforderung mit dem Zeitpunkt der StandStill-Durchführung durch den Betreiber festgestellt werden, wie lange die Aufforderung ignoriert worden ist. Zusätzlich gewinnt DEUTZ an Hand dieser Daten erstmalig Erkenntnisse über die Umstände unter denen das System funktioniert hat oder ausgefallen ist. Dies ist bisher oft schon bei den Entwicklungsgeräten ein Problem, da die genauen Umstände eines Feldtestsgeräteausfalls meistens unbekannt bleiben oder vermeintlich unwichtige Informationen nicht mitgeteilt werden. Da diese Daten vom jedem Motor anfallen, ergeben sie ein umfangreicheres Bild als es die größte Testgeräteflotte könnte. Ferner macht es teilweise sogar aufwendige Dataloggereinbauten überflüssig. Die Rückspeisung dieser Erkenntnisse in die Entwicklung, ermöglicht dann eine kontinuierliche Produktverbesserung. So können die Serienerfahrungen der Motoren der Emissionstufe Tier4i Stufe B wertvolle Erkenntnisse für die Systementwicklung für die Emissionsstufe Tier4 final liefern. 25 SICHERHEIT & QUALITÄT SICHERHEIT & QUALITÄT Im Rahmen der bestehenden Kooperation mit der Universität Köln realisiert die DEUTZ AG den One-Piece-Flow in der Verpackungsproduktion. Das Ergebnis der mehrmonatigen Planungs- und Umsetzungsphase ist eine wirtschaftliche und produktive Fertigung. Die Abläufe schlank schreinern waren zuletzt 2000 qm Freifläche inmitten des Porzer Produktionsgeländes nötig. „Für den Werksverkehr bringt das natürlich deutliche Einschränkungen mit sich“, so Rausch. Eine Gesamtlösung musste herbeigeführt werden. DEUTZ und die Universität Köln gehen neue, innovative Wege Die bereits bestehende Kooperation mit der Universität zu Köln half und wurde intensiviert. Denn der Leiter des Seminars für Unternehmensführung und Logistik, Direktor Prof. Dr. Dr. h. c. Werner Delfmann schrieb das Projekt der Reorganisation der Verpackungsproduktion unter seinen Studenten aus und vergab ihn an Tobias Schmitz, der es im Rahmen seiner Masterarbeit für die DEUTZ Klare Richtung: neue und bessere Prozesse Die Ziele waren klar definiert, hier vor allem: die Erhöhung der Effizienz, die Konzentration auf die Kerntätigkeiten, die Reduktion der Materialverschwendung, die Optimierung von Einkauf und Lieferzyklen und die Produktion nach Bestellung. „Letztendlich wurde ein ganzheitlicher Ansatz gefunden, bei dem die Lieferanten mit einbezogen wurden und ein neuer Produktionsprozess und ein neue Transportkonzept implementiert werden konnten“, erläutert Projektleiter Schmitz die Resultate. Kern der Reorganisation war die Neuausrichtung des Produktionsprozesses. Die Rahmenfertigung sollte so flexibel gestaltet werden, dass sie nun analog zur Motorenproduktion nur noch Fertigung für unsere Mitarbeiter einfacher“, so Roman Schanofski, Leiter Materialflussmanagement von Stute Logistics. Pläne umgesetzt und Projektziel erreicht „Nach einer zweiwöchigen Umsetzungsphase konnten wir das neue Konzept aus Beschaffung, Produktion und Auslieferung Mitte August starten. Wir konnten dadurch bereits Material- und Rahmenbestände deutlich senken und eine stückgenaue Produktion und Anlieferung realisieren“, fasst Projektleiter Schmitz zusammen. „Außerdem konnten wir auf einen großen Teil des Maschinenparks, wie zum Beispiel den Betrieb einer eigenen Kappstation inklusive Seitenstapler, sowie einen Auftrennautomaten und Die Schreinerei reorganisieren n Kernaufgabe: Herstellung von Rahmen und Kisten zur Verschlittung der fertigen Motoren n Start: Prüfung und Analyse des IstZustandes n Konzept: von DEUTZ und der Universität Köln erarbeitet n Ziel: One-Piece-Flow n Weg: Materialbedarf und Varianten reduzieren. Anlieferung, Schreinerei und Transport reorganisieren n Implementierung: Mitte August 2012 n Kontrolle: Fehlerdokumentation, Feinabstimmung und Erfolgsmessung Effizientere Prozesse, Flexibilität und Kostensenkung: das sind nur einige der Resultate der Umstellung von der stückzur bedarfsgenauen Fertigung von Motorengestellen. Im Stammwerk in Köln-Porz werden die jährlich 300.000 gefertigten Motoren an Kunden in Europa, Nordamerika und Asien geliefert. Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, stellt die Schreinerei in Porz Transportgestelle her. Diese bestehen aus einer Holzpalette als Grundlage und einen Aufbau aus Kanthölzern, in die die fertigen 26 DEUTZINSIDE 3 I 2012 Maschinen eingesetzt, verschraubt und danach verschickt werden können. Wie transportiert man einen Motor mit seinen unregelmäßigen Ecken, Kanten und Auflageflächen sicher in alle Welt? Dafür sorgt die DEUTZ-Abteilung „Transport Packaging Management & Customs“. Sie plant und produziert die Transportgestelle, wohingegen der Dienstleister Stute Logistics für die operative Fertigung verantwortlich ist. „Die Auswirkungen der kundenindividuellen Fertigung der Motoren schlägt sich auch in einem hohen Bedarf an Flexibilität in der Rahmenfertigung der Schreinerei nieder“, so Claus Rausch, Leiter Transport Packaging Management. Diese Flexibilität konnte das bis zuletzt bestehende System allerdings nicht mehr leisten. Die Lagerung großer Mengen an Rohmaterialien, der hohe Arbeits- und Transportaufwand und die Sicherheitsmängel (im Produktionsbereich und die Lkw-Entladung auf der Zufahrtsstraße) machten eine Änderung dringend notwendig. Allein für den immensen Holzbedarf und die Rahmenbevorratung AG leitete. Start des Projekts war Januar 2012. „Als erstes haben wir dazu eine Analyse des Ausgangszustands betrieben, um die Probleme und Anpassungsmöglichkeiten diskutieren und erarbeiten zu können“, so Schmitz. Und weiter erklärt er: „Die Holzrahmen wurden bisher in Massen auf Lager produziert, um die Bedarfsmengen und Variantenvielfalt schnell und sicher bedienen zu können. Das brachte dann natürlich enorme Lagerbestände, einen hohen Platzbedarf und letztlich Kosten mit sich.“ die jeweils benötigten Gestellen in einem Zwei-Stunden-Vorlauf fertigt. Das Konzept des One-Piece-Flow konnte vor allem durch eine neue Aufgabenzuordnung zwischen einer Holzkommissionierung und Rahmenmontage erreicht werden. Die Mindestlosgröße wurde auf eine Einzelstückfertigung herabgesenkt werden. „Wir konnten durch die Umstellung langwierige Transportwege zwischen Holzlagerplatz und Montagehalle vermeiden, da nun alle Materialien in der Halle bereitliegen. Das macht auch die Abläufe in der einzelne Produktionstische verzichten. Insgesamt war das Projekt ein Erfolg, wir konnten unsere Zielvorstellung umsetzen. Wir haben durch die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Dienstleister einen Mehrwert für uns, die Schreinerei und letztlich für unsere Kunden“, zeigt sich auch Transportleiter Claus Rausch zufrieden. Nach diesem Erfolg möchte er die Zusammenarbeit mit der Universität Köln verstärken. „Es gibt“, so Rausch, „mit Sicherheit weitere Felder, zum Beispiel in der Logistik, die man optimieren kann.“ 27 SPECIAL TEAM & CHANCEN Die Gewinner In unserem Fotowettbewerb war die Kreativität unserer Leser und Leserinnen gefragt: wir hatten Sie dazu aufgerufen, uns Ihre schönsten Fotos zum Thema „MOVING MOMENTS“ zu schicken. Hier stellen wir die Siegerfotos vor, die die DEUTZ-Motoren im Einsatz zeigen... Das DEUTZ Ideenmanagement wird mobil. In einem ersten Prototypenversuch startete das Ideenmanagement neue Wege, frei nach dem Motto „Kommen Sie nicht zum Terminal, kommt das Terminal zu Ihnen!“ 3. Platz 1. Platz Ideenmanagement Michael Zumfeld reichte dieses Bild ein. Es zeigt seinen Großvater Ende der Siebziger Jahre vor seinem geliebten DEUTZ 8006, der tadellos über 10.000 Betriebsstunden auf dem landwirtschaftlichen Betrieb seine Dienste geleistet hat. 2. Platz Macht auch auf dem Wasser eine gute Figur: Oliver Goltz reichte dieses Foto ein, das Foto im August 2011 im Fischereihafen von Kirchdorf auf der Insel Poel (Mecklenburg) entstanden ist. 28 DEUTZINSIDE 3 I 2012 Im Herzen kölsch und immer mittendrin. DEUTZ treibt auf dem Kölner Rosenmontagszug die Jecken an. Eingereicht von Monika Luschnat. Es ist klein, schick und dank praktischem vierrädrigem Unterbau auch äußerst flexibel: das DEUTZ IdeenMobil. Was im ersten Moment eine Symbiose von Laptop und R2-D2 vermuten lässt, zeigt auf den zweiten Blick, was tatsächlich in ihm steckt. Begleitet von einem speziell dafür geschulten Mitarbeiter fährt das IdeenMobil die Arbeitsplätze der DEUTZ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die gerne eine Idee eingeben würden, aber aufgrund von Zeitmangel oder sprachlichen Unsicherheiten bislang nicht den Weg zum Terminal gefunden haben. Am IdeenMobil erhalten sie Unterstützung durch den Mitarbeiter, der ihre Ideen gemeinsam mit ihnen bespricht und anschließend bei der Eingabe in die Ideenbank behilflich ist. Wie weit es eine gute Idee bringen kann, beweist das IdeenMobil dabei selbst, denn auch das kleine Gefährt ist aus einer eingereichten Idee heraus entstanden. macht mob so gut ankam, weiß Giuseppe Nicotra, Koordinator des DEUTZ Ideenmanagement: „Wir bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit dem IdeenMobil eine weitere Möglichkeit zur Eingabe ihrer Ideen, die über die bereits vorhandenen Terminals hinaus geht. Manchmal sind die Mitarbeiter als Folge sprachlicher Barrieren unsicher, wie sie eine Idee in die Ideenbank eingeben sollen oder finden aufgrund von Zeitmangel nicht den Weg zum Terminal. Mit dem IdeenMobil kommen wir nun auf sie zu, um ihnen zu zeigen, dass uns ihre Ideen wichtig sind“, so Nicotra. Die damit verbundene Zeitersparnis und ein durch die Unterstützung erleichterter Umgang mit dem System sind angenehme Nebeneffekte ebenso l wie die Tatsache, dass das Ideenmanagement durch diese Maßnahme kontinuierlich in die Mannschaft getragen wird. Bislang war das IdeenMobil bereits in der Halle 40 und 41 in Porz sowie im F&E Gebäude zu Gast, sein Einsatz ist aber noch temporär. Ebenso im Probelauf befindet sich die regelmäßige wöchentliche Ideen-Sprechstunde, die unter dem Motto „Zeit für Ideen“ steht. Mittwochs von 10-11h führt ein Mitarbeiter im Besprechungsraum der Halle 41 im Werk Porz interessierte DEUTZerinnen und DEUTZer in das Ideenmanagement ein und nimmt gemeinsam mit ihnen ihre Ideen auf. Auslöser war eine Idee, die das Thema „Support Ideen Einreichung via Beauftragter Person und Wlan PC“ vorsah. Zur Unterstützung und Erleichterung der Einreicher sollte ein geschulter Mitarbeiter regelmäßig mit einem mobilen Ideenterminal am Montageband Ideen abfragen und diese direkt für den Mitarbeiter in das System einpflegen. In einem Testverfahren wurde im September 2012 das IdeenMobil kurzerhand durch die Mannschaft um Wilfried Riemann aus einem Alu-Gestell und Laptop konstruiert und bereits nach den ersten Testläufen stieß der mobile Dienst auf große Resonanz bei den Mitarbeitern. Warum die Idee 29 TEAM & CHANCEN TEAM & CHANCEN Ein Jahr bei DEUTZ. Ein Jahr zwischen Fremden, Fräsmaschinen und schließlich guten Freunden. Ronja Mallik, Salih Dogan, Alexander Wardenbach und Juraj Donoval, angehende Zerspanungs- und Industriemechaniker, berichten über ihre ersten 365 Tage bei der DEUTZ AG. „Die kümmern sich um uns!“ Das erste Jahr ist das schwierigste, da sind sich die vier Jugendlichen einig, die sich im Besprechungszimmer im DEUTZ Ausbildungszentrum getroffen haben und von ihren Erfahrungen im ersten Lehrjahr berichten. Dabei geht es nicht um das Lernen, betonen Ronja, Salih, Alexander und Juraj, angehende Industrie- und Zerspanungsmechaniker bei DEUTZ. Vor allem geht es erst einmal darum, sich einzugewöhnen und das Unternehmen und die anderen Berufseinsteiger kennenzulernen. 30 DEUTZINSIDE 3 I 2012 „Am Anfang ist das alles fremd“, erinnert sich Ronja, die eine Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin macht. „Man kennt das Unternehmen noch nicht und auch die anderen Jugendlichen, die man dort trifft, sind erst mal Fremde. Da muss man sich schon dran gewöhnen“, beschreibt sie ihren ersten Eindruck. Das sehen auch die Jungs so, die gemeinsam mit Ronja im September 2011 ihre Ausbildung bei DEUTZ begonnen haben. „Das Gute war“, erinnert sich Juraj, dass wir eigentlich über die Einführungswo- che ganz schnell zusammengefunden haben. Wir mussten ja Vieles gemeinsam machen, zum Beispiel in den Gesprächsrunden oder beim Logo-Bau, da lernt man sich ganz schnell kennen.“ Gemeinsam erinnern sich die Jugendlichen, die jetzt im zweiten Lehrjahr sind, daran, wie sie zum ersten Mal die Produktion im Werk Porz besichtigt haben. „Das war schon richtig beeindruckend!“ sich noch daran, wie unangenehm ihnen anfangs das Sprechen vor einer Kamera oder den anderen Jugendlichen war. Aber alle sind sich einig, dass gerade die Übungen, die sie mit ihren Unsicherheiten konfrontiert haben, ihnen sehr viel gebracht haben. Mit beigetragen zum gegenseitigen Kennenlernen hat dann vor allem die Kompetenzwoche, die zum Start jedes Ausbildungsjahrgangs in Neu-Listernohl am Biggesee stattfindet. „Das war super“, sind sich alle einig. Alexander ergänzt: „Wir mussten zum Beispiel in Gruppenbestimmte Aufgaben und Problemstel- Zwar werden die Azubis während der Kompetenzwoche von ihren Ausbildern und speziellen Trainern betreut, sind aber bei der Erfüllung und Erledigung der Aufgaben weitestgehend auf sich gestellt. Und gerade das ist es auch, was die Jugendlichen am Einstieg in ihre Ausbildung loben. „Wir haben eine gute Einführung in das bekommen, was hier von uns erwartet wird und wir werden mit unseren Problemen nicht alleine lungen lösen, das ging nicht ohne Teamwork. So musste unter anderem eine Gruppe die andere telefonisch durch ein Gelände leiten, ohne dass die, die unterwegs waren, eine Karte dabei hatten. Durch solche Übungen lernt man dann ganz schnell, dass man sich aufeinander verlassen muss und das ist ja auch im Berufsleben so!“ Zusätzlich konnten sie in speziellen Trainings lernen, was es heißt, miteinander zu kommunizieren und sich auch selbstbewusst vor anderen zu präsentieren. Gerne erinnern sie gelassen“, erklärt Salih. Und Probleme gab es zu Anfang nicht wenige, denn die Tätigkeiten des Drehens, Fräsens und Feilens waren für die meisten der Berufsanfänger absolutes Neuland. „Das Tolle daran ist aber, dass wir schnell zeigen durften, was wir können. Wir wurden nicht erst mal mehrere Monate irgendwo „zwischengeparkt“, sondern hatten in speziellen Lehrgängen, zum Beispiel für Drehen und Fräsen, sehr schnell die Chance, auch handwerklich tätig zu sein. Und das macht mehr Spaß als sich eine Tätigkeit nur theoretisch vorzustellen“, lobt Alexander. Auch hierbei lernten die Jugendlichen schnell, dass tägliche Arbeitsabläufe auf Teamwork basieren. Zum Berufsalltag gehört für den pflichtbewussten Azubi auch das Führen eines Berichtsheftes, in dem im wahrsten Sinne des Wortes Bericht über die vergangenen zwei Wochen abgelegt wird. Für die Azubis ein manchmal lästiges Übel, das aber sein muss, denn ohne vollständiges Berichtsheft ist eine Anmeldung zur Zwischen- und Abschlussprüfung nicht möglich. Ronja und die Jungs raten daher zu konservativem Pflichtbewusstsein: „Wir können den neuen Azubis nur empfehlen, das wirklich jede Woche gewissenhaft zu machen. Dann ist es noch frisch und schreibt sich schnell, aber wenn man das mal vergessen hat, wird es richtig fies, denn man erinnert sich einfach nicht mehr an alles.“ Verlässlichkeit und Pflichtbewusstsein gehören genauso zur Tagesordnung wie der Besuch der Berufsschule jeweils im Block von zweimal sechs Wochen im Lehrjahr. „Es war schon komisch, plötzlich wieder zur Schule zu gehen aber eigentlich auch „richtig“ zu arbeiten. Wenn man gerade anfängt ist das schon eine Doppelbelastung aber man darf sich dabei nicht entmutigen lassen, irgendwann klappt das von selbst!“, rät Ronja. Hierbei loben die Azubis auch ihr Ausbilderteam. „Die kümmern sich um uns, das merken wir und das gibt uns auch eine Form von Sicherheit. Außerdem geben sie uns auch Zeit, damit wir uns auf unsere Prüfungen vorbereiten können und das hilft natürlich!“ Hilfe bekommen die Jugendlichen auch, wenn es um private Probleme geht. So informierte im ersten Lehrjahr der Verein Sprungtuch e.V. über Suchtprävention und auch ihre Ausbilder haben für die Jugendlichen stets ein offenes Ohr. Besonders stolz waren die Auszubildenden daher im vergangenen Jahr, als „ihre“ Ausbildung von der IHK Köln mit der Urkunde „Die Besten“ ausgezeichnet wurde. Heute, ein Jahr später, sind die Neuen von damals schon mittendrin im DEUTZ Alltag. Sie haben die Einführungstage für die neuen Azubis selbst organisiert und irgendwann zwischen Drehen, Fräsen und Klausurenschreiben sind dann auch die ehemals neuen Kollegen zu Freunden geworden. So sind sich am Ende des Gesprächs dann auch alle einig. „Das war ein gutes Jahr. Wir würden die Ausbildung hier genauso wieder machen.“ 31 FASZINATION & VISION FASZINATION & VISION Aus der DEUTZ-Historie Als die Feuerwehr das Autofahren lernte Die Vorgeschichte Viele Dinge wären ohne den Erfindergeist des DEUTZ-Gründers Nicolaus August Otto kaum denkbar. So auch das Feuerwehrauto. Alles begann damit, dass eine Freiburger Firma mit einem Ottomotor von DEUTZ eine selbstfahrende Motorspritze baute. Unvergessen aus späteren Zeiten sind die mächtigen Rund- und Eckhauber, die Magirus-Deutz über Jahrzehnte in Ulm baute – dort, wo auch die DEUTZ AG heute einen modernen Produktionsstandort hat. 32 DEUTZINSIDE 3 I 2012 Tatü tata, die Feuerwehr ist da! Halt, so weit sind wir noch nicht. Bevor das kompressorbetriebene Martinshorn erst mals zum Einsatz kam, waren die Brandbekämpfer schon längst motorisiert. Auf ihr Herannahen machten sie seinerzeit durch das Schlagen von Messingglocken, ähnlich denen auf Schiffen, aufmerksam. Was aber als Technologieschritt sehr viel bedeutender ist: Das Feuerwehrauto musste erst einmal erfunden werden. Nachdem es verschiedene Versuche mit Elektroantrieb gegeben hatte und auch bereits dampfgetriebene Spritzen bekannt waren, die teilweise aus eigener Kraft zum Brand- ort fuhren, entwickelte die Firma Grether & Cie. aus Freiburg im Breisgau ab 1902 den ersten Kraftwagen im heutigen Sinne für den Feuerwehreinsatz. Der dabei verwendete Ottomotor wurde von der Gasmotoren-Fabrik Deutz AG aus Köln zugeliefert. Die Zweizylindermaschine leistete 15 PS. Gegenüber den handbetriebenen Pumpen, die bei vielen Feuerwehren bis ins 20. Jahrhundert hinein im Einsatz waren, bedeutete dies eine geradezu unvorstellbare Leistungssteigerung. Ganz ähnlich wie bei heutigen Feuerwehrfahrzeugen diente der Motor wahlweise zum Fahren oder um Druck auf die Schläuche zu geben. Die Historie der technisierten Brandbekämpfung reicht erstaunlich weit zurück: Im dritten Jahrhundert vor Christus erfand der griechische Techniker und Mathematiker Ktesibios die Feuerspritze in Form einer kombinierten Saug- und Druckpumpe. Im alten Rom gab es bereits eine aus Sklaven bestehende organisierte Feuerwehr, die unter anderem mit solchen Feuerspritzen arbeitete. Doch genau wie viele andere segensreiche Erfindungen der Antike, so geriet auch die Feuerspritze des Ktesibios in nachfolgenden Jahrhunderten in Vergessenheit und musste später neu erfunden werden. Wenn es im Mittelalter brannte, griffen Bauern und Bürger zum ledernen Wassereimer und versuchten zu retten, was in aller Regel nicht mehr zu retten war. Feuerlöschpumpen kamen erst viel später wieder auf. Das weltweit älteste bekannte Exemplar einer fahrbaren Handdruckspritze – Baujahr 1624 – steht heute im Deutschen Feuerwehrmuseum in Fulda. Und auf diesem technischen Level blieb die Feuerwehr für weitere Jahrhunderte. Im 19. Jahrhundert tauchte dann ein neues Problem auf: Die Häuser waren immer höher geworden. In Chicago und New York entstanden bald regelrechte Wolkenkratzer mit mehr als zehn Etagen und auch in europäischen Städten stellte sich die Frage, wie bei einem Brand in einem oberen Stockwerk das Löschwasser dorthin zu befördern wäre. Wie bei fast allen technologischen Fragestellungen dieser Zeit sollte die Dampfmaschine die Lösung bringen. Ohne jede Anstrengung entfalteten dampfgetriebe- ne Feuerspritzen ein Vielfaches derjenigen Leistung, die bei einer Handdruckspritze von einer bis zur Erschöpfung schuftenden Bedienermannschaft erzeugt wurde. Und doch hatte das neue Löschgerät einen gewaltigen Nachteil. Einsatzfähig war es nämlich nur, wenn der Kessel ständig unter Dampf gehalten wurde. Anders als beim moderneren Verbrennungsmotor stand die Kraft eben nicht auf Knopfdruck – oder zeitgemäß ausgedrückt: gleich nach dem Anwerfen über das Schwungrad – zur Verfügung. Wie demgegenüber eine wirklich zeitgemäße Brandbekämpfung aussehen würde und wohin die Technologieentwicklung bei der Feuerwehr gehen wird, das zeigte anno 1902 das Feuerwehrauto von Grether – ausgestattet mit dem wegweisenden Ottomotor von DEUTZ. Die Klassiker aus Ulm Ebenfalls noch in der ersten Hälft des 20. Jahrhunderts wurde DEUTZ selbst Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen. 1936 übernahm die Humboldt-Deutzmotoren AG, wie das Kölner Unternehmen damals hieß, den Fahrzeugbauer Magirus in Ulm. Das Portfolio der Firmen passte gut zusammen, denn Magirus baute im Gegensatz zu DEUTZ keine Dieselmotoren, die sich bei den Nutzfahrzeugen allmählich durchsetzten. Dafür hatten die Ulmer bereits seit 1864 Erfahrung in der Herstellung von Feuerwehrgeräten. Unter dem Markennamen Magirus-Deutz entstanden nach der Übernahme Lastkraftwagen, Omnibusse und vor allem: Feuerwehrautos. Die Fahrzeuge verfügten über Dieselmotoren mit Luftkühlung. Charakteristisch war das von außen gut sichtbare Lüfterrad gleich hinter der Frontmaske. Dem Zeitgeschmack folgend war die Motorhaube mal rund, mal eckig ausgeführt. In den Achtzigerjahren konzentrierte sich DEUTZ wieder verstärkt auf sein Kerngeschäft, den Motorenbau, und veräußerte die Lkw-Fertigung. Beim Nachfolgeunternehmen wurden später wie bei fast allen europäischen Nutzfahrzeugherstellern die Modelle mit Fronthaube aus dem Programm genommen. Viele dieser mächtigen Fahrzeuge werden heute von Oldtimer-Freunden gehegt und gepflegt. Ganz vereinzelt stehen sie noch bei Freiwilligen Feuerwehren speziell im ländlichen Raum im aktiven Dienst. Und ihre Geschichte lebt fort: Das Logo der DEUTZ AG zeigt oberhalb des Markenschriftzugs die berühmte Kombination aus einem M für Magirus und der stilisierten Silhouette des Münsterturms – Wahrzeichen der Stadt Ulm, wo heute moderne Dieselmotoren von DEUTZ gefertigt werden. 33 Jubilare Kurz notiert DEUTZ 3 Minuten mit... Name: Volker Neumann Alter: 47 Beruf: Leiter Arbeitssicherheit und Umweltschutz Peter Veit Ernst Dehnerdt Standort: DEUTZ Sicherheit Gesellschaft für Industrieservice mbH in Köln-Kalk Seit wann arbeiten Sie bei DEUTZ? Seit 1994. Dieter Knapp Dzevit Jonuzi José Santos dos Azevedo Georg Heimann Georg Dürr Dragosava Maksimovic Heinz-Günter Eisermann Hans-Dieter Mohr Eduard Kröll Karl-Christian Haas Leo Klein Ralf Fischer Rositha Kautz Dieter Meurer Karl-Heinz Breuer Rainer Lütjen Achim Defourny Clelia Monschau Heinz Wieland Bernd Korte Heinz-Josef Schäfer Gerhard Maier Franz-Josef Bauer Peter Mannz Feliciano d‘Incontro Jozef Beras Georg Feger Karl Völk Karl-Anton Munding Hüseyin Öcal Michael Thiel Nurettin Erdogan René Klemp Herbert Niesen Monika Kalbus Gerd Hoffmann Alexandra Ewald Kay Pietrek Andrea Gibson Cengiz Büyükyilmaz Ralf Kreutz Holger Schenkelberg Martin Blankenhorn Michael Jäger Sie haben zwei Sätze, um Ihre Tätigkeit zu beschreiben: Unsere Gesellschaft ist Berater und Dienstleister für die drei Kölner Standorte der DEUTZ AG. Der spezielle Aufgabenbereich für mein Team und mich umfasst sämtliche Fragen des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit. Was macht Ihren Beruf spannend? Der Umgang mit Menschen auf allen Ebenen. Das reicht von der Werkleitung bis zum Mitarbeiter vor Ort. Die Belange des einzelnen mit dem sprichwörtlichen „großen Ganzen“ unter einen Hut zu bringen, ist interessant und fordernd. Ein guter Tag beginnt für Sie mit... … einem kräftigen schwarzen Kaffee. Wussten Sie, dass... …. DEUTZ seit genau 140 Jahren DEUTZ heißt? Das Unternehmen, das heute DEUTZ AG heißt, wurde 1864 von Nicolaus August Otto und Eugen Langen gegründet. Benannt wurde die Firma seinerzeit ganz schlicht nach ihrem Inhaber: N. A. Otto & Cie. Ihr Sitz war mitten in Köln, auf der linken Rheinseite. Weil es dort auch im 19. Jahrhundert schon ziemlich wenig Platz für aufstrebende Industriebetriebe gab, verlegte man den Standort bereits 1869 in Kölns rechtsrheinische Nachbarstadt Deutz. Der Firmenname wurde geändert in „Langen, Otto & Roosen“. Gleichzeitig tauchte der Fertigungsstandort Deutz erstmals auf den Typenschildern der Ottomotoren auf. „PATENT LANGEN, OTTO & ROOSEN, DEUTZ“ war dort in Großbuchsta34 DEUTZINSIDE 3 I 2012 ben zu lesen. Zum 5. Januar 1872, vor 140 Jahren also, wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie hieß nun offiziell Gasmotoren-Fabrik Deutz AG. Köln war unterdessen stark gewachsen. 1888 schließlich verlor die Stadt Deutz ihre verwaltungsmäßige Eigenständigkeit. Sie wurde eingemeindet und damit Stadtteil von Köln. Ottos Fabrik war damit also plötzlich wieder ein Kölner Unternehmen geworden, dieses Mal ganz ohne Umzug. Qualität ist, auch die kleinsten Teile ordnungsgemäß zu zählen. Denise Knappe, Kommissionierung Kleinteillager, Standort Kalk