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amz
Zeitschrift für das Kfz-Gewerbe und den Teilemarkt
auto motor zubehör
Internationale Automobilausstellung
Große Vorschau und technische Highlights
68237 | ISSN 0001-1983
Offizielles Organ des
Gesamtverband
Autoteile-Handel E.V.
9
September 2009, 97. Jahrgang
Die Zulieferindustrie
Innovationen und Trends für den Aftermarket
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Highlights
Innovative Lösungen
im Bereich Beleuchtung
Automotive Lighting ist
100 % Magneti Marelli
Magneti Marelli Aftermarket GmbH / Wannenäckerstraße 71 / 74078 Heilbronn
amz 9/2009
editorial
E
rleben, was bewegt“ lautet das Motto der
63. IAA für Pkw. Auf der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt
werden trotz Wirtschaftskrise und Abwrackprämienfieber wie in den Jahren zuvor die glitzernden und funkelnden Automobile an vorderster
Stelle im Brennpunkt des Publikumsinteresses
stehen. Rund 700 Aussteller wollen auf 170.000 Quadratmetern Fläche mit ihren Neuheiten ein beeindruckendes Innovationsfeuerwerk bieten und nachhaltige Antriebskonzepte in den Mittelpunkt stellen. Im
Fokus werden dabei die Optimierung der klassischen
Antriebsarten wie Clean Diesel und hoch aufladende
Ottomotoren mit Direkteinspritzung sowie die Fortschritte bei der Elektrifizierung des Automobils, vom
Mild Hybrid bis zum Pkw mit reinem Elektroantrieb
stehen. Auf dieser IAA wolle man die Antworten auf
die Anforderungen von heute und die Herausforderungen von morgen geben. Daher seien in diesem
Jahr auch besonders diejenigen Unternehmen stark
vertreten, die sich diesem Wettbewerb der Innovationen stellen, ließ es VDA-Präsident Matthias Wissmann unlängst verlauten.
Genau hier setzen die Kfz-Zulieferer an, die immer weiter an Bedeutung gewinnen. Hier hat sich
längst ein Wandel vollzogen. Das Halten eines Technologievorsprungs wird für die Automobilhersteller,
die dabei ihre Zulieferer verstärkt einbinden, immer
wichtiger. Denn die Entwicklungszeiten für neue Automobile werden immer kürzer. Innovationen sind
schon dann, wenn sie in neuen Fahrzeugen auf den
Markt kommen, bereits wieder in der nächsten Entwicklungsphase. Die Kfz-Zulieferer übernehmen dabei zunehmend mehr Verantwortung für die Entwicklung von Komponenten und ganzen Systemen am
Fahrzeug. So hat sich die Tendenz vom Teileproduzenten zum Systemlieferanten der Fahrzeughersteller in einem atemberaubenden Tempo entwickelt.
Immerhin zeichnet mittlerweile die Zulieferer-Branche für rund 80 Prozent aller an einem Automobil
verbauten Teile und Komponenten verantwortlich,
sowohl in der Entwicklung wie auch in der Produktion. Die Kfz-Zulieferer übernehmen dabei zunehmend
mehr Verantwortung. Damit hat sich die Tendenz vom
Teileproduzenten zum Systemlieferanten der Fahr-
Leistungsträger
im Verborgenen
_ Die Kfz-Zulieferer übernehmen einen
immer größeren Anteil am Automobil.
Sie sind Teileproduzenten und Entwicklungspartner sowie Lieferanten für den
freien Servicemarkt in einem.
„Wir zeigen Trends
sowie Innovationen
der Kfz-Zulieferer und
geben einen Ausblick
in zukünftige Entwicklungen.“
zeughersteller in einem atemberaubenden Tempo
entwickelt.
Das heißt, wir werden auf der IAA eine Menge von
Fahrzeugen sehen, die mit modernster Technologie,
sprich Elektronik, ausgestattet sind, um sie umweltfreundlicher und sicherer zu machen. Hier gilt es die
Frage zu stellen, inwieweit wird diese komplexe Technologie für den freien Markt in Zukunft beherrschbar
sein? Die neuen Fahrzeuge von 2009 werden spätestens 2011 oder 2012 im freien Markt ankommen.
Hier tragen alle Marktteilnehmer die Verantwortung
dafür, dass der Kunde – wo auch immer – einen
kompetenten Werkstattservice erwarten kann. Auf
den Kfz-Servicemarkt bezogen leisten die Zulieferer als Teilelieferanten mit Systemkompetenz einen
wichtigen Beitrag, um freie Kfz-Werkstätten mit den
erforderlichen Informationen sowie Knowhow für
Reparatur und Service an den Kundenfahrzeugen zu
unterstützen. Anlässlich der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung stellen wir in dieser
Ausgabe die Kompetenz Kfz-Zulieferer in den Fokus
und machen ihre technische Kompetenz in Forschung
und Entwicklung sowie ihr Engagement in der technischen Unterstützung für Reparatur und Wartung
moderner Automobile deutlich. Mit anderen Worten,
wir zeigen, was in Zukunft seitens der Automobilzulieferer in der Erstausrüstung und auf dem Kfz-Aftermarket zu erwarten ist. Bei uns jedenfalls stehen „die
Zulieferer im Fokus“ des Messegeschehens auf der
63. IAA Pkw in Frankfurt.
Jürgen Rinn
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
3
amz 9/2009
inhaltsverzeichnis
Integrierbare
Technologien für die Sicherheit
_ Park- und Fahrassistenzsysteme sind nicht
nur komfortabel, sondern in erster Linie Ausstattungsmerkmale, die der Sicherheit dienen.
Parkassistenten verhindern ärgerliche und
kostspielige Schäden, Fahrassistenzsysteme
können sogar Leben retten.
Das Unternehmen Valeo hat eine ganze Reihe dieser
elektronischen Helfer im Programm, die allesamt für
die Nachrüstung entstanden sind. Das Basis-Einparkhilfen Sortiment beep&park® von Valeo ist in sechs
verschiedenen Kits erhältlich. Zu den professionellen
Lösungen zählen die Ausführungen park/vision™
beep&park®/vision™ und beep&park®/keeper™. Sie
verfügen über eine Rückfahrkamera, eine Rückfahrkamera und Sensoren oder mit Antikollisionsschutz.
IAA 2009:
„Erleben, was bewegt“
Das Leck
muss weg
Wissen,
Können, Wollen
Insgesamt 700 Aussteller – darunter über
60 Automobilhersteller aus aller Welt – werden
vom 17. bis 27. September 2009 auf der 63.
IAA Pkw in Frankfurt ihre Weltneuheiten präsentieren. Die belegte Fläche beträgt 170.000
Quadratmeter. Im Mittelpunkt stehen in diesem
Jahr neue Technologien. (Seite 22)
Es gibt verschiedene Methoden, um Lecks
an der Klimaanlage aufzuspüren. Oft ist es
Sisyphusarbeit. Zu allem Überfluss hat sich
kürzlich auch noch die Gesetzeslage geändert
und Verwirrung unter den Klimaprofis gestiftet.
Die Klimaspezialisten von Waeco sagen, wie man
Lecks schnell und sicher findet. (Seite 54)
So lauten die drei Säulen des Verkaufserfolgs. Um auf dem immer härteren Kfz-Servicemarkt erfolgreich zu sein, muss der Verkäufer
lernen „im Kopf des Kunden zu denken“. Er sollte
sich darüber im Klaren sein, dass die meisten
Kaufentscheidungen zu 80 Prozent vom Gefühl
bestimmt werden. (Seite 96)
_
4
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
_
_
technik
veranstaltungen
markt
trends
automobil
werkstattpraxis
werkstattausrüstung
teilemarkt
amz Diagnose-Forum: Schlussveranstaltung in Garbsen
8
Corteco: junge Firma
amz Diesel-Forum: Informationen auf allen Kanälen
10
mit langer Tradition
Der Countdown läuft...
12
„Mitten im Markt – Carat live“
14
Equip Auto: Schlüssel-Event 2009
15
Mehr Power mit zwei Turbos
16
Preise für Gebrauchte erholen sich erst 2011
17
Mehrstufig in eine abgasfreie Zukunft
18
Diesel, Hybrid, Allrad – Peugeot geht aufs Ganze
20
Sicherheit im Fokus
21
IAA 2009: „Erleben, was bewegt“
22
Aus dem Schatten ins Licht
26
Elektro-Startprobleme?
28
Verbrennungsmotor hat Zukunft
30
Hybriden richtig temperiert
32
„Altes Eisen“ – Große Zukunft
34
Technik-Feuerwerk
36
Für die Zukunft gerüstet
38
All inclusive
40
Die im Dunkeln sieht man nicht
42
Soundtrack auf Knopfdruck
44
Denken lernen
46
Perfekte Kontrolle
48
Zwei Gänge mehr
51
Neues AGR-Ventil reduziert Schadstoffe
53
Das Leck muss weg
54
Akuter Erstickungsanfall
58
Von Anschlag zu Anschlag
62
Service rund um Rad und Reifen
66
OE-Diagnose für den freien Markt
68
Schrumpf-Kur für Werkstattausrüster
70
Surftipps für Werkstattprofis
74
84
Reparieren
statt Verschrotten
86
Vemo erweitert
Kraftstoffpumpen-Sortiment
87
Zahnriemen contra Kette
88
„Da passiert
jetzt richtig was!“
90
Alles, was die
Werkstatt braucht
91
Caramba-Chemie
präsentiert Profi-Line
91
nachrichten
Offizielles Organ des Gesamtverband Autoteile-Handel E.V.
Mapco seit 1. Juni 2009
Industriemitglied im GVA
76
Kfz-GVO: EU-Kommission
stellt Bericht vor
80
Euro VI für Nutzfahrzeuge
in Kraft getreten
82
AU INFO
83
Editorial:
Leistungsträger im Verborgenen 3
betrieb
Titelanzeige: Integrierbare
Technologien für die Sicherheit 6
management
Profile
102
Impressum
104
96
KBA-Zahlen
105
100
Rückspiegel
106
Iiiiii! Lernen...
92
Preiswürdig
94
Wissen, Können, Wollen
Marktchancen mit System
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
5
titel
anzeige
Integrierbare _ Park- und Fahrassistenzsy-
steme sind nicht nur komfortabel,
sondern in erster Linie Ausstattungsmerkmale, die der Sicherheit
dienen. Parkassistenten verhindern ärgerliche und kostspielige
Schäden, Fahrassistenzsysteme
können sogar Leben retten.
D
as Unternehmen Valeo hat
eine ganze Reihe dieser elektronischen Helfer im Programm, die allesamt für die
Nachrüstung
entstanden
sind. Das Basis-Einparkhilfen Sortiment
beep&park® von Valeo ist in 6 verschiedenen Kits erhältlich. Angefangen beim
Kit 1 mit vier Hecksensoren und akustischem Warnsignal, bis hin zum Kit 5
mit vier Front- und vier Hecksensoren,
dass zudem über ein LCD Display zur
Anzeige des Abstandes und der Hindernisposition verfügt und Kit 6 mit einem
langen Kabelsatz für Transporter, vier
Hecksensoren und einem LCD Display.
Das beep&park® Sortiment wurde 2007
zum „Produkt des Jahres“ in Frankreich gewählt. Zu den professionellen
Lösungen zählen die Ausführungen
park/vision™, beep&park®/vision™ und
beep&park®/keeper™. Sie verfügen
über eine Rückfahrkamera, eine Rückfahrkamera und Sensoren oder mit
Antikollisionsschutz.
beep&park®/keeper™
Der beep&park®/keeper™ bietet aber
nicht nur eine Parkhilfe, sondern zudem
auch einen Kollisionsschutz. Während
das Fahrzeug auf dem Parkplatz steht,
warnt das System fremde Autofahrer,
die sich beim Einparken auf weniger als
einen Meter nähern, durch ein optisches
und akustisches Signal. Das System
funktioniert über acht Ultraschallsensoren, die jede Bewegung vor und hinter
dem stehenden Wagen erfassen. Fußgänger werden zwar erfasst, lösen aber
keinen Alarm aus. Die optische Warnung erfolgt durch das Einschalten der
Warnblinkanlage, die akustische durch
die Hupe. Das veranlasst den fremden
Autofahrer, behutsam einzuparken. Die
6
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Produkt des Jahres
2007 in Frankreich:
beep&park®/keeper™.
Fotos: Valeo
akustische Warnung kann mit einem
Schalter deaktiviert werden. Sobald das
fremde Fahrzeug steht, schaltet sich das
Warnsystem aus. Beim eigenen Einparken übertragen die Sensoren optische
und akustische Daten über die Entfernung und den Standort von Hindernissen, die sich in Fahrzeugnähe, jedoch
oftmals außerhalb des Sichtbereiches
des Fahrers befinden, auf ein LCD-Display im Fahrzeugraum. Der Fahrer hat
so die Gewissheit, beim Einparken kein
Hindernis zu übersehen. Die optische
Anzeige gibt die genaue Entfernung
zum Hindernis an, während der Abstand
zwischen den Tönen geringer wird, je
mehr sich der Abstand zwischen Fahrzeug und Hindernis verringert. Unter
30 Centimeter bleibt der Signalton dauerhaft. beep&park®/keeper™ ist das
derzeit einzige akustische und optische
Warnsystem seiner Art in Europa.
beep&park®/vision™
Eine weitere Variante ist die Ausführung beep&park®/vision™, die nicht nur
über Ultraschallsensoren und ein Display verfügt, sondern zusätzlich auch
über eine unauffällige Kamera, die am
Heckstoßfänger montiert wird. Sobald
der Fahrer den Rückwärtsgang einlegt,
wird das Erkennungssystem aktiviert
und das Kamerabild auf das LCD-Display
übertragen. Die Hecksensoren erkennen
Hindernisse hinter dem Fahrzeug und
signalisieren sie dem Fahrer über einen
Warnton. Das Display zeigt gleichzeitig
den Abstand an. Der Abstand zwischen
den Warntönen wird immer geringer –
bis zum Dauerton – je näher das Hindernis kommt. Ist es weniger als 30 Centimeter entfernt, zeigt das Display in Rot
„Stopp“ an. beep&park®/vision™ macht
das Einparken einfacher, vermeidet Kol-
lisionen, auch mit Fußgängern, und ärgerliche Reparaturkosten.
Die vier kompakten Universal-Sensoren sind so in den Heckstoßfänger integriert, dass ein optimaler Erfassungsbereich garantiert ist. die Kamera mit
horizontalem Weitwinkelobjektiv und
integrierter Winkelkorrektur ist nicht
größer als ein Sensor. Auch der in der
Lautstärke regulierbare Warnton ist in
das Fahrzeugheck integriert. Der einheitliche Kabelsatz und die Schraubverbindungen ermöglichen eine einfache
Montage. Dank der Kennzeichnung mit
Buchstaben und durch das Schraubsystem lassen sich die Sensoren problemlos auswechseln. Das LCD-Display mit
integrierter Diagnosefunktion lässt sich
durch die selbstklebende Halterung mühelos anbringen. Helligkeit und Kontrast
sind einstellbar. Kamera und Display können separat gekauft und installiert werden – das entspricht dann dem Lieferumfang der Ausführung park/vision™ – was
zum Beispiel bei Fahrzeugen, die schon
mit Parksensoren ausgestattet sind oder
nicht mit Sensoren ausgestattet werden
können (bestimmte Allradantriebmodelle), nützlich sein kann.
light/on&off™
Der Einstieg in das Programm der Fahrassistenzsysteme von Valeo ist das automatische Beleuchtungssystem light/
on&off™. Es schaltet die Scheinwerfer ein,
sobald das Umgebungslicht zu schwach
wird. In vielen alltäglichenVerkehrssituationen verschlechtern sich plötzlich
die Lichtverhältnisse, wie zum Beispiel
im Tunnel, in Tiefgarageneinfahrten, bei
plötzlichen Witterungsänderungen oder
einfach nur bei Einbruch der Dunkelheit.
In solchen Situationen unterschätzt der
Autofahrer oft die Gefahr. light/on&off™
Technologien für die Sicherheit
Ein verlässlicher Copilot in elektronischer
Form: guideo™.
Erleichtert das Einparken
und beugt Schäden vor:
beep&park®/vision™.
Schaltet bei
kritischen Lichtverhältnissen das Abblendlicht ein:
light/on&off™.
gibt ihm die Sicherheit, gut zu sehen und
gut gesehen zu werden. Ein optischer
Sensor, der an der Innenseite der Windschutzscheibe platziert ist, erfasst permanent den Helligkeitsgrad außerhalb
des Fahrzeugs. Wenn der Helligkeitsgrad
unter 1000 Lux fällt, aktiviert die elektronische Steuereinheit das Abblendlicht. Sobald wieder 3000 Lux erreicht
sind, schalten die Scheinwerfer nach 20
Sekunden wieder aus. Das kompakte
Design des Optiksensors garantiert eine
harmonische Integration in das Fahrzeugdesign. Mit dem Ein-/Aus-Schalter
lässt sich das System jederzeit deaktivieren. Die elektronische Steuereinheit wird
mit einer selbstklebenden Unterlage geliefert, und auch die farbliche Kennzeichnung der Kabel erleichtert die Montage.
speed/visio™
Ein ebenso nützliches und sicherheitssteigerndes Produkt ist das speed/visio™:
Es zeigt die Fahrzeuggeschwindigkeit direkt auf der Windschutzscheibe an. Der
Fahrer kann dadurch seinen Blick nicht
nur vermehrt auf der Fahrbahn lassen,
sondern zusätzlich warnt das System bei
überhöhter Geschwindigkeit. Die Unfallgefahr wegen mangelnder Wachsamkeit
oder eingeschränkter Sicht beim Prüfen
der Geschwindigkeit wird reduziert.
Eine elektronsiche Steuereinheit
(ECU) überträgt die Fahrzeuggeschwindigkeit auf ein kleines Display im oberen Bereich des Armaturenbretts. Die
Digitalanzeige wird auf eine ovale Folie
projiziert, die auf der Windschutzscheibe in Augenhöhe des Fahrers platziert
ist. Die Tachoanzeige und der projizierte
Wert werden bei Stillstand des Fahrzeugs
aufeinander abgestimmt. Die Displayanzeige ist bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen problemlos erkennbar, da die
LED-Helligkeit automatisch angepasst
wird. Für die Geschwindigkeitswarnfunktion kann der Fahrer während des
Stillstands oder beim Fahren je nach Verkehrssituation (zum Beispiel Stadtverkehr, Landstraße, Autobahn) bis zu fünf
verschiedene
Geschwindigkeitsstufen
programmieren. Außerdem kann zwischen optischem, akustischem oder beiden Warnsignalen gewählt werden.
guideo™
Das Spitzenmodell aus dem Hause Valeo
ist der Fahrassistent guideo™. Mit seinen
vier Funktionen stellt er eine bahnbrechende Lösung für den Aftermarket dar:
Das System warnt bei unbeabsichtigtem
Fahrspurwechsel oder bei Fahrspurwechsel ohne Blinkerbetätigung, hilft bei der
Einhaltung der Fahrtrichtung, registriert
Videoaufnahmen bei plötzlichen Geschwindigkeitsänderungen und warnt
den Fahrer, sobald vor dem Fahrzeug eine
Bewegung erkannt wird, zum Beispiel,
wenn an einer Ampel das Fahrzeug vor
ihm anfährt. Das Kernstück des Systems
ist ein zentrales Kameramodul, das hinter dem Rückspiegel platziert ist. Es wird
aktiviert sobald der Motor läuft und filmt
die Fahrtstrecke, bis der Motor wieder abgeschaltet wird. Eine in mehreren Sprachen verfügbare Stimme führt den Fahrer durch die Programmierung und warnt
ihn in unterschiedlichen Situationen. Ein
Kompaktdisplay auf der Rückseite des
Moduls zeigt an, welche Funktionen aktiviert sind. Verfügbar sind der Spurhalteassistent Lane Alert, er informiert den
Fahrer durch ein Signal oder Sprachansagen, sobald ohne Betätigung des Blinkers
eine weiße Linie überfahren wird. Ebenso
arbeitet der Spurhalteassistent Optilane,
der den Fahrer warnt, wenn er durch
eine Ablenkung, wie beispielsweise das
Einstellen des Radios
Der Blick kann auf der
Straße bleiben, das Tempo
oder des Navigatierscheint auf der Scheibe:
onssystems, plötzlich
speed/visio™.
von seiner Fahrspur
abweicht. Die Vido
Box kann bis zu 30
Video-Sequenzen vom Streckenverlauf
aufzeichnen, die über ein USB-Kabel auf
den PC übertragbar sind. Sie reagiert auf
plötzliche Geschwindigkeitsänderungen,
wie sie unmittelbar vor Unfällen vorkommen und hilft so, das Unglück später detailliert zu rekonstruieren. Ein weiteres
Ausstattungsmerkmal von guideo™ ist
beep&watch, das heißt, der Fahrer ist
über Bewegungen vor seinem Auto informiert. Diese Funktion wird aktiviert,
sobald das Fahrzeug länger als drei Sekunden still steht.
www.spassamfahren.com
Stichwort
Valeo Service
Valeo Service stellt sowohl dem markengebundenen Ersatzteilmarkt als auch
dem freien Nachrüstmarkt hochwertige
Ersatzteile und Dienstleistungen zur
Verfügung. Dabei kann Valeo Service
auf dei Fachkompetenzen der zwölf
operativen Valeo-Unternehmensbereiche
und die führende Stellung von Valeo
im Erstausrüstungsgeschäft aufbauen. Mit 176 Produktreihen, die zwölf
Funktionen für Pkw und Nutzfahrzeuge
abdecken, bietet Valeo Service eines des
umfangreichsten Produktsortimente des
Marktes.
www.valeoservice.com
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
7
technik
veranstaltungen
Profi in Theorie
und Praxis: Klaus
Müller vom FBZ der
Handwerkskammer
Hannover.
Jörg Schröder von AVL
Ditest zeigt, wie die
Fehlersuche am Fahrzeug
funktioniert.
Fotos: Vahle
Theoretische Demonstration mit praktischem
Nutzen: Michael Helmert
von AVL Ditest (links)
und Reinhard Richert
von Carat erläutern die
einzelnen Bausteine für
die effektive Diagnose.
amz Diagnose-Forum:
Schlussveranstaltung in Garbsen
_ „Fahrzeugvernetzung:
Durchblick trotz Systemvielfalt“ und „Mit der
Diagnose mehr Geld verdienen“ – das waren die
beiden Themen, um die es
auf dem vierten amz Diagnose-Forum 2009 ging.
Diesmal im Förderungsund Bildungszentrum in
Hannover/Garbsen.
8
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
D
ie Qualität der amz DiagnoseForen hat sich längst rumgesprochen und so war denn
auch diese Veranstaltung am
22. August in Garbsen gut
besucht. Die Teilnehmer nutzten die
Gelegenheit gern – trotz sommerlicher
Temperaturen – sich in die Tiefen und
Tücken der Fahrzeugvernetzung einzuarbeiten und künftig mit interessanten
Diagnose-Tipps die Werkstatt-Kasse klingeln zu lassen. Die vier amz DiagnoseForen dieses Jahres wurden unterstützt
von AVL Ditest, Carat und zusätzlich febi
Bilstein.
Eine Einführung in das Thema Fahrzeugvernetzung gab Klaus Müller vom
FBZ der Handwerkskammer Hannover
mit seinem Vortrag, in dem er Probleme
an gängigen Fahrzeugtypen veranschau-
lichte, wie beispielsweise am Golf V, Audi
A6 oder Audi A4. Gleich darauf – nur unterbrochen von der Kaffeepause – konnten die Teilnehmer ihr neu erworbenes
Wissen an den Praxisstationen auf die
Probe zu stellen. Die Praxisstationen sind
ein wesentlicher Bestandteil der amz
Diagnose-Foren, sie dienen dazu, die
Thematik an aktuellen Fahrzeugen mit
realistichen Fehlern zu vertiefen.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Themas „Mit der Diagnose mehr
Geld verdienen“. Reinhard Richert von Carat und Michael Helmert von AVL Ditest
gehören inzwischen zu den Urgesteinen
der amz Diagnose-Foren. Sie erläuterten
sehr anschaulich die Verlinkung der Diagnosesoftware von AVL Ditest mit Elekat,
dem Teile- und Informationssystem von
Carat, das vom ersten Gespräch mit dem
»
Die GTÜ-Prüfingenieure sind Teil
einer starken Organisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger.
Gemeinsam verfolgen wir das
Ziel, Ihren Werkstattkunden
einen optimalen Prüfservice zu
bieten.
Mit der GTÜ erhalten Sie dafür
die fachliche Kompetenz,
zeitliche Flexibilität und volles
Engagement.
Darauf können Sie sich verlassen.
Ihr Rainer de Biasi
GTÜ-Geschäftsführer
Service – wenn andere
schon Feierabend machen
Freitag Nachmittag im Kfz-Betrieb – Ihr Kunde benötigt
kurzfristig noch heute eine Hauptuntersuchung.
Stress ? – Nicht für Sie.
Auch in solchen Fällen stehen Ihnen die
GTÜ-Prüfingenieure gerne zur Verfügung.
Ein Anruf genügt.
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technik
veranstaltungen
S t i chw o rt
FBZ
Seit Mitte der 70er Jahre betreibt die
Handwerkskammer Hannover in Garbsen
das Förderungs- und Bildungszentrum
(FBZ), eine der größten Weiterbildungseinrichtungen in der Region Hannover. Es
verfügt auf 50.000 Quadratmetern über 70
Fachwerkstätten, Labore und Theorieräume.
Etwa 14.000 Personen nehmen hier jährlich
an Bildungsmaßnahmen teil. Schwerpunkt
ist die gewerblich-technische Aus- und
Weiterbildung. Lehrlinge aus 30 Berufen
werden im FBZ überbetrieblich ausgebildet.
Angehende Meister können sich in rund 20
Gewerken auf die Meisterprüfung vorbereiten. Zudem gehören Umschulungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen sowie Seminare
und Lehrgänge zur berufsbezogenen und
fachübergreifenden Weiterbildung zum Programm. Mehr als 100 Trainer, Ausbilder und
Dozenten machen die Handwerker fit für die
Zukunft. Seit April 2009 verfügt die Handwerkskammer Hannover auf dem Gelände
ihres Bildungszentrums über ein modernes
Tagungszentrum mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten. Es bietet auf 2700 Quadratmetern Platz für Seminare, Tagungen und
Kongresse mit bis zu 250 Teilnehmern. Das
Tagungszentrum ist mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet.
www.fbz-garbsen.de
An den Praxisstationen gilt es, selbst nach dem Fehler zu suchen.
Kunden bis hin zur Rechnungserstellung
alle Abläufe vereinfacht. Als Beispiel
diente die Beanstandung „Der Motor
meines Wagens hat keine Leistung“ – ein
Fall aus der Praxis.
Die Reihe der amz Diagnose-Foren ist
für dieses Jahr beendet. Wer nicht dabei
sein konnte, der hat die Möglichkeit, sich
sowohl eine Zusammenfassung der Themen als auch Live-Mitschnitte der Ver-
anstaltungen auf www.amz.de als WebFilm anzusehen. Das amz Diesel-Forum
im Bosch Service Training Center am 25.
September in Plochingen ist ausgebucht
(siehe unten), Anmeldungen sind nicht
tv
mehr möglich.
amz
r
zubehö
motor
auto
on Rail
steine
Meilen
amz Diesel-Forum: Informationen auf allen Kanälen
_ Sonderhefte, Web-Filme, Ver-
anstaltungen: Mit einem einzigartigen Konzept bringt amz wichtige
Informationen in die Werkstatt. Das
nächste Ereignis ist das amz DieselForum im Bosch-Schulungszentrum
in Plochingen bei Stuttgart.
Längst müssen Kfz-Werkstätten multimedial arbeiten: Reparaturinformationen gibt es zunehmend in Form internetbasierter
Informationssysteme.
Anwendungs- und Schulungsvideos
erleichtern das Verstehen komplexer
Zusammenhänge bei Reparaturprozessen und Schulungsveranstaltungen sind
mittlerweile für alle Pflicht, die mit der
Automobiltechnik Schritt halten wollen.
Diesen Trend der medienübergreifenden Informationsvermittlung hat auch das
Fachmagazin amz auto|motor|zubehör
aufgegriffen. Erstes Projekt in diesem
Jahr waren die amz Diagnose-Foren, die
von den Unternehmen AVL Ditest, Carat
und Febi unterstützt wurden. Begleitet
wurden die praxisorientierten Veranstaltungen von dem Sonderheft amz Diagnose spezial, das im April 2009 erschienen
10
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
ist. Parallel dazu hat das Redaktionsteam
die wichtigsten Themen der amz Diagnose-Foren als kurzweilige und informative
Web-Filme aufbereitet.
Zweite Stufe: amz Diesel-Forum
Mit dem amz Diesel-Forum zündet amz
die zweite Stufe der medienübergreifenden Informationsvermittlung in diesem
Jahr. Als Partner für dieses Projekt konnte
der Diesel-Weltmarktführer Bosch gewonnen werden. Das Sonderheft amz
Diesel spezial liegt dieser Ausgabe bei.
Es bringt dem Werkstattfachmann alle
Themen rund um den erfolgreichen Dieselservice nahe. Eine Zusammenfassung
der Beiträge stehen bereits als Web-Filme
online zum Abruf bereit. Auf dem amz
Diesel-Forum am 25. September 2009 im
modernen Bosch-Schulungszentrum in
Plochingen bei Stuttgart werden die Themen dann praxisorientiert vertieft.
Dass die amz mit diesem Konzept und
der Themenauswahl goldrichtig liegt,
zeigt das große Interesse an den amz Foren. So war beispielsweise das amz Die-
mm
des Co
ionen
generat
System
Diesell
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2009
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selservic
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Training
Erfolgrei ung, Reparatur,
prüf
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Diagnose
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Weltw Bosch.
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Besse
sel.
sel-Forum schon
weit im Vorfeld
der Veranstaltung
ausgebucht. Um
die Qualität der
Informationsvermittlung, vor allem
an den Praxisstationen zu gewährleisten,
ist die Teilnehmerzahl an den amz Foren
begrenzt.
1_05.indd
Diesel09_s0
1
Inhalte online abrufen
Nicht nur das Konzept der amz Foren ist
in der Kfz-Branche einzigartig, sondern
auch, dass alle Informationen online zum
Abruf bereit stehen. Ist mal eine Ausgabe
der amz oder ein Sonderheft verlegt, reichen wenige Klicks auf amz.de, um das
gesuchte Heft online durchblättern oder
zum Ausdrucken als PDF-Datei herunterladen zu können. Damit stehen Kfz-Betrieben Informationen zu Management
und Technik auf allen Kanälen aus einer
Hand zur Verfügung.
Richard Linzing
25.08.2009
16:17:54
Uhr
„Die Fachmesse mit Drive“
Machen Sie sich fit für den Transporter-Service
bfp Transporter -FORUM
Fachmesse für gewerblich
genutzte Transporter
Das erste Transporter-FORUM
am 28. und 29. Oktober 2009
in den neuen Hallen am Nürburgring
Branchentreff, Gespräche, Ausstellung,
Fortbildung, Testfahrten ...
Weitere Infos unter transporter-forum.de
oder Hotline 06131/62776-16
technik
veranstaltungen
28.+ 29. oKToBER 2009
BFP TRANSPoRTER-FoRUM
Transporter am Ring
ein erfolgreiches konzept findet seine fortsetzung: am 28. und 29. Oktober 2009 findet das erste
transporter-fOrum in den neuen hallen am nürburgring statt.
Der Countdown läuft …
A
uch in diesem Jahr war das Pkw-FORUM von
bfp fuhrpark + management am Nürburgring
wieder ein voller Erfolg: Branchentreffen, GespräBald ist esche,
soweit:
Am 28.
und 29. Oktober
Ausstellung,
Fortbildung,
Fahrspaß 2009
und
Party
bildeten
wieder
eine
vollendete
Melange, bei für
findet das Transporter-FORUM als erste Fachmesse
der jeder etwas Interessantes fand. Eine im Flotgewerblich
genutzte
Transporter
am am
Nürburgring
tenmarkt
wichtige
Zielgruppe
wurde allerdings
Ring wenigerstatt.
beachtet,
nämlich
diealles
der Nutzer
vonrelevanten
Kastenwagen Servicethemen
und TransporHier dreht
sich
um die
tern bis 3,5 Tonnen.
bei
den
Lasteseln
Handwerk,
Handel2009
undfindet
Fuhrpark.
Das
wird
sich ändern:inAm
28. und 29. Oktober
das
erste Transporter-FORUM statt. Das bedeutet, dass das erfolgreiche Konzept auf die Nutzfahrzeugbranche übertragen wird. VeranFachmesse für gewerblich
ie erstmals
Fachzeitschrift
bfp
Sind wir
staltungsort sind dabei
die neuen Ausstellungsflächen
derdoch ganz ehrlich: vielfach richter bieten neben Einrichtungen und
genutzte Transporter
fuhrpark+management
ver- und
wird
Transporter in der Praxis nur als Ausrüstungen
interessante Lösungen für
Nürburgring GmbH.
Die Warsteiner-Eventhalle
dieder
benachanstaltet
im
Verbund
mit
den
Annex
geführt,
wie
etwa
in
der
Werkdie
Ladungssicherung auf dem Transporbarte Arena werden mehr als ausreichend Platz für Stände bieten,
amz
statt. Rahmen
Entweder hat man sich dort auf ter-FORUM.
um die kleinen undSchwesterpublikationen
etwas größeren Lastesel im
geeigneten
und NKW-Partner am 28. den Service rund um den Pkw oder am
präsentieren zu können.
Transporter in der Werkstatt
und 29. Oktober 2009
dasdie
Transporterspezialisiert.Vorträge und Seminare
„Das Transporter-FORUM
bietet
Möglichkeit, Lkw
die Fahrzeuge
alsStand
erstezuFachmesse
Vergessen
nicht nur FORUM
direkt am
zeigen. Werfür
denUnterBesuchern die
Chance wird dabei meist jedoch,
seitens Service von
undFortbildungsReparaturen
nehmen
mit gewerblich
genutzten
heute schon über
zwei wird
Millionen
Flankiert
auch das Auch
Transporter-FORUM
geben will,
die Fahrzeuge
zu bewegen, kann
das auf dass
den LandstrasichVorträgen
die Transporter
als rendiTransportern
FuhrparkHubert
am Nürburgautomobilen
Leistungsträger
auf erweisen
angeboten
(siehe folgende
Seiten) mit
zu spezifischen
ßen der Eifel
anbieten“,im
beschreibt
Laininger dieser
das Konzept.
für dieGeschäftsKfz-Werkring. Einkäufer,
Geschäftsführer
und Deutschlands
unterwegs sind Besucher
– teträchtige
Transporter-Themen.
werdenZielgruppe
sein: Einkäufer,
Die „Arena“
genannte Halle
des neuen Messezentrums
bietet Straßen
Transporter
entfallen
Fuhrparkverantwortliche,
Werkstattbemit neben
steigender
Betrachtet
man stätten. Auf
führer und
Fuhrparkverantwortliche
vonjeden
Firmen,
die fünf und
mehr
dafür ideale
Voraussetzungen: Sie liegt
nicht nur direkt
der Tendenz.
im Jahr
rund
1060zulässiges
Euro Ausgaben
für
treiber,
bei den
einmalKastenwagen
das Thema Ladungssiund Transporter
bis 3,5
Tonnen
GesamtgeEventhalle,
in derVerantwortliche
die Stände aufgebaut
sind,Werkund istdabei
somitnur
schnell
Wartung und
Reparatur,
hat man
bei der
stattkonzepten,
bei den
Fahrzeugeinrichdas nicht
nurinfürihrem
den Schwerwicht
Fuhrpark betreiben.
Besucher
erhalten
bei Anmelzu erreichen.
Sie bietet außer
einem
perfekten Schutz cherung,
gegen eventuKölner
Unternehmensberatung BBE ertern
und Dienstleistern sowie
am lastverkehr
ein Thema
ist,18.
sondern
auch65 Euro
dung bis
September
Frühbucher-Bonus.
ell widrige
Witterungsbedingungen
auchallen
den direkten
Zugang zur
Transportersegment
Interessierten
wird
für Transporter.
Landstraße.
„Somit kann der Aussteller
wählen:
die Fahrzeuge
sta- Das Gefährdungspoten- mittelt. Hinzu kommt, dass Transporter
Spezialeinbauten sowie -aufbauten
eine
undzum
Diskussizial Vorführen
wird in dieser
Fahrzeugklasse
allzu
Weitere
Infos gibt es
untermit
www.transporter-forum.de
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ambreite
Stand Informationspräsentieren oder
Fahren und
eine hohe Verweildauer beim Besitzer
onsplattform
häufig unterschätzt.
Die Fahrzeugeinoder Telefon
06131/62776-16.
in der Arena“,
erläutertgeboten.
Laininger.
_
bfp Transporter -FoRUM
D
Die Aussteller im Überblick
Die Austeller
eurOpart
pewag Schneeketten Deutschland gmbh
a.t.u
fami
prime Design europe
adam Opel gmbh
fiat professional
renauLt
aLuCa
fleetlevel+
Schaeffler automotive aftermarket
athlon Car Lease
fOrD Werke gmBh
SIgnal reklame gmbh
autOonline
hiepler + partner
Softwarebüro Zauner + partner
BOtt
hYunDaI
Sortimo
Carglass gmbh
kLauS autOteLefOne gmBh
Volkswagen Leasing gmbh
Citroën Deutschland ag
Logic Line
Volkswagen nutzfahrzeuge
DigiCore
marquart gmbh
Wollnikom gmbh
erdgas mobil
nissan
Würth OrSYmobil-fahrzeugeinrichtung
eurOmaSter gmbh
peugeot Deutschland gmbh
Yellowfox
Stand: 20.8.2009
fuhrpark + management 9-2009
12
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
41
MOTOR | FAHRWERK | SERVICE
KOMPETENZ IN PKW-PARTS
NEUE STANDARDS
SETZEN WIR SCHON SEIT
GENERATIONEN.
OE-QUALITÄT UND EIN RUNDES
GESAMTANGEBOT – WAS WILL
MAN MEHR?
Kein Auto ist wie das andere. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Ersatzteile, die sie bewegen. Je nach Marke, Jahrgang, Land und Leistung variieren die
Ansprüche, wie man eindrucksvoll am Beispiel Radlager sehen kann. Mit RUVILLE
werden Vielfalt, Aktualität und Qualität zu einem Erfolgsschlüssel – über Generationen
von Bauteilen und darüber hinaus. Und das heißt insbesondere in diesem Fall: jede
Menge OE-Qualität direkt ab Lager. Mehr Infos unter www.ruville.de
YO U R
PA R T N E R
technik
veranstaltungen
haben und meist nach Gebrauch wieder
umgerüstet werden müssen. Das alles ist
mit Arbeitsaufwand in den Werkstätten
verbunden, wobei sich immer wieder
neue Perspektiven für die Werkstattauslastung ergeben. Was liegt also näher,
sich diesem interessanten Geschäftsfeld
zu widmen?
Die Europart-Gruppe aus Hagen hat
eine überzeugende konzeptionelle Antwort darauf und stellt den Transporter
beim Service in den Mittelpunkt. Basierend auf den Erfahrungen und Kontakten aus dem Nutzfahrzeugbereich des
Unternehmens entstand das für Vertragswerkstätten und freie Kfz-Betriebe
offene Konzept TransporterStation, das
Die Fachzeitschrift bfp fuhrpark+management
veranstaltet als Premiere am 28. und 29.
Oktober 2009 das Transporter-FORUM als
Fachmesse für Unternehmen mit gewerblich
genutzten Transportern im Fuhrpark am Nürburgring.
Fotos: Rinn
im August mit den ersten
Partnerbetrieben gestartet ist.
Auf dem Transporter-FORUM
wird das Unternehmen über den
neuen Standard für die Wartung
und Reparatur von Transportern aller
Marken und Klassen informieren und
die Entwicklungschance des Geschäftszweigs aufzeigen.
Fachgespräche just in time
Das ist aber längst noch nicht alles. Denn
an beiden Tagen wertet ein umfangreiches Fachprogramm mit Vorträgen
und Workshops diese einzigartige Fachmesse zusätzlich auf. Neben den interes-
Beim Transporter-FORUM steht das Segment
der gewerblichen Kastenwagen sowie Transporter im Fokus, so auch die effektive Einrichtung und Ausrüstung eines Servicefahrzeugs,
die Voraussetzung für optimalen Kundendienst
vor Ort ist.
santen Themen der Fachvorträge steht
auch der Dialog an vorderer Stelle. Dazu
greift man beim Veranstalter auf das bewährte Veranstaltungskonzept vom bfp
Fuhrpark-FORUM zurück. Im Gegensatz
zu klassischen Fachmessen können hier
die Fachbesucher schon im Vorfeld feste
Termine mit ihren Ansprechpartnern vereinbaren. Rund eine Woche vor Veranstaltungsbeginn werden den Besuchern und
Ausstellern die Terminpläne zugestellt.
Das garantiert einen konzentrierten
Marktüberblick just in time und lässt genügend Freiraum für das Fachprogramm
sowie den Besuch der Workshops und
den Erfahrungsaustausch mit Kollegen.
Deshalb warten Sie nicht mehr, sondern
melden sich jetzt an, um dabei zu sein,
wenn beim Transporter-FORUM die Lastesel im Fuhrpark in der Klasse bis 3,5
Tonnen mit allen relevanten Servicethemen im Fokus stehen. Der Countdown
jr.
läuft bereits… www.fuhrpark.de
„Mitten im Markt – Carat live“
_ Unter diesem Motto findet dieses Jahr in Kassel die neunte Carat-Leistungsmesse statt.
Vom 2. bis 4. Oktober 2009 präsentiert
sich die Carat ihren Kunden live in Kassel. Unter dem Motto „Mitten im Markt
– Carat live“ werden über 220 Aussteller
alles rund um die Bereiche Pkw, Nkw,
Der Wirtschaftskrise zum Trotz präsentiert sich
die Carat ihren Kunden vom 2. bis 4. Oktober
2009 live in Kassel. Foto: Carat
14
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Werkstattausrüstung sowie Karosserie
und Lack präsentieren. Neu in diesem
Jahr ist, dass an allen Messetagen für die
Werkstattkunden geöffnet ist, so sie sich
bereits am Freitag, den 2. Oktober 2009,
rund um das Marktgeschehen im KfzBereich informieren können. Am Freitag
und Samstag besteht im Anschluss an
die Messe die Möglichkeit, Messepartys
zu besuchen. Diese finden in den Messehallen statt und verstehen sich ebenfalls
als Live-Konzept. Neben den rund 220
Ausstellern sind auch die verschiedenen
Carat-Bereiche präsent. So sind die vier
Werkstattsysteme ad-AutoDienst, AutoMobil-Meisterwerkstatt, ad-truckdrive
und Truckservice die Profiwerkstatt Carat
sowie der Bereich Easy Work in den Messehallen anzutreffen. Dazu werden sich
die Bereiche Auto plus, Carat AutoteileWelt, truckdrive, Sortimentsgroßhandel
und Karosserie und Lack den Kunden
vorstellen. Neben der breit gefächerten
Information über die aktuellen Produkte
und Innovationen wird es ein Fachforum
geben, in dem sich Werkstatt-Kunden in
Form von Vorträgen zu verschiedenen
Themen informieren können. Für dieses
verlängerte Wochenende rechnet der
Veranstalter mit mehr als 25.000 Besucher. Karten für die Leistungsmesse sind
direkt bei den jeweiligen Carat-Händlern
oder unter www.leistungsmesse.de erjr.
hältlich. Equip Auto:
Schlüsselevent 2009
_ Die Equip Auto positioniert sich optimistisch mit Hinblick
auf eine konjunkturelle Erholung der Automobilindustrie.
D
ie Messe findet vom 13. bis 18.
Oktober 2009 auf dem Ausstellungsgelände Paris Nord-Villepinte statt. Sie versteht sich
als Drehscheibe für Geschäfte
und Kontakte vor dem Hintergrund des
Markteinbruchs und der Vorbereitung
auf den Aufschwung. Die Messe stellt
insbesondere Geschäftsabschlüsse zwischen Ausstellern und Besuchern in den
Fokus des Geschehens. Als erste wesentliche Maßnahme erweiterte die Messe
das Leistungsangebot um Teile und
Geräte zur Instandsetzung aller motorbetriebenen Fahrzeuge. Darüber hinaus
versteht sie sich als geeignetes Forum
zum Ausbau von Exportaktivitäten und
bestätigt ihren Anspruch, Plattform für
den Zugang zu den Märkten Europas und
des Mittelmeerraums zu sein.
Die Equip Auto fungiert als Werbeträger für Knowhow, moderne Kompetenzen
und Technologien von morgen. „Die Equip
Auto wird eigene Maßnahmen noch effizienter in die zeitliche Planung von Verkaufsaktionen der Aussteller einbinden,
so dass deren Werbung für Sonderveranstaltungen und Sondermesseaktionen
mehr Dynamik bekommt. Das wird sich
positiv auf die Geschäfte auswirken“, erläutert Messeleiter Mario Fiems. Zudem
baut die Equip Auto einige Angebotsbereiche aus, wie beispielsweise Zubehör
und Ausrüstungen für individuelle Pro-
Volles Haus: Die Veranstalter der Equip Auto
erwarten weit mehr als 100.000 Besucher.
Foto: Equip Auto
duktgestaltung. In Zusammenarbeit mit
der Messe PTS (Personalisierungstechnik
und Motorsport) wird es auf der Equip
Auto 2009 einen Messepavillon mit Zubehör geben.
Die Messe versteht sich als Drehund Angelpunkt für den Austausch internationaler Branchenakteure. Sie ist
Treffpunkt von über 2000 Ausstellern mit
einem Auslandsanteil von 80 Prozent und
52 ausländischen Gemeinschaftsständen
sowie 106.000 Besuchern, darunter 32
Prozent aus 134 Ländern.
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technik
markt
Zwei Turbolader unterschiedlicher
Größe liefern einen Ladedruck von
1,8 bar. Der kleinere Lader
kommt vor allem bei niedrigen Drehzahlen zum
Einsatz. Bei höheren
Drehzahlen übernimmt
der große Lader die Luftzufuhr. Fotos: Volvo
Der neue
Volvo-DieselFünfzylinder D5
mit Twin-TurboAufladung leistet 205 PS/151 kW
und entwickelt ein max­imales Drehmoment von 420 Newtonmetern.
Mehr Power mit
zwei Turbos
_ Mehr Leistung und weniger
Verbrauch: Volvo überarbeitet sein
Dieselangebot und hat jetzt zwei
neue Fünfzylinder-Dieselmotoren
mit Twin-Turbo-Aufladung im Programm.
Z
um Modelljahr 2010 hat Volvo
insgesamt zehn Dieselmodelle
mit DRIVe-Technologie im Programm, wovon sieben in ihrer
Klasse mit dem Bestwert beim
Kohlendioxid-Ausstoß punkten können.
Zudem werkeln unter der Motorhaube
verschiedener
Volvo-Modelle
zwei
neu entwickelte 2,4-Liter-TurbodieselTriebwerke. Der schwedische Automobilhersteller erweitert damit sein
Motorenangebot um den D5 mit TwinTurbo-Aufladung, der 205 PS/151 kW
leistet und ein maximales Drehmoment
von 420 Newtonmetern (Nm) erreicht.
Die zweite Version, der 2.4D generiert
175 PS/129 kW und kann ebenfalls 420
Nm als Drehmoment-Höchstwert vorweisen. Neben dem Modell S80 kommen
die beiden neuen Aggregate auch beim
V70, XC60 und XC70 zum Einsatz.
Einige Technikmerkmale sind beiden
Triebwerken gemein, wie etwa das reduzierte Verdichtungsverhältnis, hocheffiziente Verbrennungsabläufe und Motormanagement neuester Generation sowie
die Verwendung keramischer Glühkerzen, die schon nach zwei Sekunden eine
Arbeitstemperatur von 1000 Grad Cel-
16
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
sius erreichen. Ihre maximale Arbeitstemperatur liegt bei 1300 Grad Celsius
und damit um 30 Prozent höher als bei
konventionellen Glühkerzen. Selbst bei
Außentemperaturen von minus 30 Grad
Celsius ermöglichen die keramischen
Glühkerzen einen Motorstart ohne Vorglühen. In bestimmten Betriebszuständen, beispielsweise beim Fahren mit
niedriger Drehzahl, können laut Volvo die
Glühkerzen auch zum Anheben der Zylindertemperatur eingesetzt werden.
Drei Jahre vom Projektstart
bis zum fertigen Triebwerk
Der neue Fünfzylinder-Dieselmotor
ist das erste abgeschlossene Projekt des
Volvo-Teams für Dieselentwicklungen.
„Vom Briefing bis zum fertigen Motor
dauerte der gesamte Prozess weniger
als drei Jahre, was eine sehr kurze Zeitspanne darstellt“, sagt Derek Crabb,
Vizepräsident Powertrain Engineering
bei Volvo. Zwei unterschiedliche Turbolader kommen beim neuen FünfzylinderMotor zum Einsatz, deren unterschiedlichen Eigenschaften für eine höhere
Abgas-Rückführungsquote sorgen soll.
Die beiden Turbolader unterschiedlicher
Größe liefern über einen breiten Drehzahlbereich einen Ladedruck von 1,8 bar.
Der kleinere Lader kommt vor allem bei
niedrigen Drehzahlen zum Einsatz und
soll für schnelles Ansprechen sorgen. Die
sequenziell in Reihe geschalteten Turbineneinheiten ermöglichen innerhalb
eines breiten Drehzahlbandes spontanes
Ansprechen sowie zusätzliche Leistung
mit Beschleunigungsreserven im gesamten Geschwindigkeitsbereich.
Bei höheren Drehzahlen übernimmt der große Lader zwecks optimaler Leistungsausbeute die Luftzufuhr.
Zusätzlich ist das Twinturbo-Konzept
auf einen wirkungsvollen Einsatz der
Abgasrückführung (EGR) ausgelegt. Zudem trägt der Einsatz piezoelektrischer
Injektoren zur präzisen Verteilung des
Kraftstoffnebels bei, was wiederum einen effizienten Verbrennungsablauf mit
niedrigen Schadstoffemissionen ermöglicht. Die piezoelektrischen Kraftstoffinjektoren arbeiten in Kombination mit
einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe. Der
maximale Einspritzdruck liegt bei 1800
bar. Dieser Injektortyp soll doppelt so
schnell ansprechen wie konventionelle
Einspritzdüsen, teilt der Hersteller mit.
Auch sollen mit dem neuen Injektortyp
die Einspritzmengen wesentlich präziser dosierbar werden. Zusammen mit
den hohen Kraftstoffdrücken sind auch
bei Drehzahlen von über 3000 Umdrehungen so genannte Piloteinspritzungen
möglich. Zudem liefert die Piezodüse
nach der Hauptsequenz extrem kurze
Nacheinspritzungen. Dadurch kann der
serienmäßige Partikelfilter selbst bei
niedrigen Motordrehzahlen regeneriert
werden.
Der Motor kommt seinem Entwicklungsziel, zukünftige Umweltschutzvorgaben zu erfüllen, weit entgegen. Deshalb will Entwicklungschef Crabb das
Triebwerk über die gesamte Lebensdauer
kontinuierlich für weitere Volvo-Modelle
jr.
weiterentwickeln und optimieren.
Preise für Gebrauchte
erholen sich erst 2011
■
einfach
■
zuverlässig
■
schnell
_ Der Verkauf von Gebrauchtwagen gestaltet sich in Deutschland immer schwieriger. Die Gebrauchtwagenhöfe der Händler
stehen weiterhin voll und die Standzeiten in allen Alterskategorien – einschließlich der Jahreswagen – und Fahrzeugklassen
sind gestiegen.
V
Michael Bergmann, Geschäftsführer der
EurotaxSchwacke GmbH in Maintal.
Das Marktbeobachtungsunternehmen rechnet damit, dass 2009 das Gesamtvolumen an Neufahrzeugen auf
rund 3,6 Millionen ansteigen wird. Ohne
den staatlichen Rettungsanker „Abwrackprämie“ hätte es sich unterhalb
des Niveaus von 2008 auf 2,8 Millionen
Fahrzeuge eingependelt. „Die Abwrackprämie hat sowohl bei den Neuwagen
als auch bei den Jahreswagen für ein Zusatzgeschäft gesorgt. Aber ein großer Teil
des Zusatzgeschäfts ist auf Kosten der
Zukunft realisiert worden. Für den Handel wurde der Ertrag entweder vorher
realisiert oder aber er wurde auf Kosten
anderer Händler gemacht“, resümiert
Bergmann.
Die Nachfrage für Neu- und Jahreswagen wird laut Schwacke nach Auslaufen der Abwrackprämie zunächst spürbar
zurückgehen und sich dann ab 2011 auf
dem Niveau von 2007 beziehungsweise
2008 stabilisieren. Das Gesamtneuwagenvolumen werde 2010 auf 2,8 Millionen Autos schrumpfen und die Restwerte
werden sich erst Mitte 2010 wieder erholen und ansteigen, lautet das Fazit der
Maintaler Marktbeobachter.
Ute Kernbach
Quelle: EurotaxSchwacke
or allem große und hubraumstarke
Gebrauchtfahrzeuge
können nur noch mit massiven
Preisnachlässen in den Markt
gedrückt werden. Die Abwrackprämie hat das Verhältnis zwischen
Angebot und Nachfrage bei Gebrauchtwagen massiv durcheinander gewirbelt.
Für ein drei Jahre altes Premium-Fahrzeug in der oberen Mittelklasse mussten
beispielsweise vor einem Jahr noch 4000
Euro mehr auf den Tisch gelegt werden
– das bedeutet einen Wertverlust von
mehr als 15 Prozent in einem Jahr.
Der Verfall der Restwerte ist aber
nicht nur der Prämie zuzuschreiben. Die
Ursache liegt laut Schwacke vielmehr in
der chronischen Überproduktion der Automobilindustrie, die in der Vergangenheit zu einem stetig steigendem Rabattniveau führte. Laut EurotaxSchwacke gibt
es keine Indizien dafür, dass die Tendenz
des Restwertrückgangs aufhört oder sich
umkehrt. „Wir prognostizieren für die
jungen als auch älteren Gebrauchten einen Rückgang von knapp zwölf Prozent
von 2008 bis 2010. In den Folgejahren ab
2011 wird
eine langsame Erholung der
Quelle:
EurotaxSchwacke
Quelle:
EurotaxSchwacke
Restwerte
einsetzen, wobei in 2015 das
Restwertniveau der Jahreswagen aber
immer noch um gut vier Prozent unter
dem Niveau von 2008 liegen wird“, sagt
Quelle: EurotaxSchwacke
Quelle: EurotaxSchwacke
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technik
trends
Mehrstufig in eine
abgasfreie Zukunft
_ Bei Mercedes arbeitet man an
der Verbesserung von Benzin- und
Dieselmotoren, am Hybridantrieb
und an Elektrofahrzeugen mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb.
B
ei Mercedes forscht und entwickelt man nicht erst seit gestern
an neuen Technologien, die in
näherer oder fernerer Zukunft
Einzug in die Fahrzeugflotte
halten sollen. Der Blick ist schon bis ins
Jahr 2025 gerichtet: „Die Eckpfeiler für
Übermorgen werden heute gesetzt“,
meinte Mercedes-Entwicklungsvorstand
Dr. Thomas Weber bei den Technik-Tagen
kürzlich in Stuttgart und ergänzte, dass
die strategische Planung bei Mercedes
in drei Stufen abläuft. Erstens arbeite
man parallel und konsequent weiter an
der Verbesserung der Benzin- und Dieselmotoren, zweitens am Hybridantrieb
und drittens an den Elektrofahrzeugen
mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb. Die Stuttgarter Entwickler sehen
den Verbrennungsmotor in den nächsten
Jahrzehnten weiterhin als Hauptantriebsquelle. Das Zeitalter des elektrischen
Fahrens wird nicht auf Knopfdruck von
einem Tag auf den anderen beginnen,
vielmehr wird es, wie schon häufiger
betont, einen langen Übergang geben.
Bekanntermaßen ist der Schlüssel
zum Elektroantrieb eine leistungsfähige
Batterie. Der Stuttgarter Autobauer hat
sich mit erfahrenen Batterieherstellern
wie Evonik in Essen und dem amerikanischen Autobauer Tesla zusammenge-
schlossen, um die Herausforderungen
Speicherkapazität, Lebensdauer, Reichweite, Ladezeit und Kosten bei der Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien
gemeinsam zu meistern. Tesla liefert übrigens auch die Batterien für den neuen
Elektro-Smart, der Ende 2009 in Kleinserie gebaut wird.
Downsizing-Strategie
und Hybridantrieb
Einen Vorgeschmack auf das abgasfreie
und beinahe geräuschlose Fahren macht
das Erprobungsfahrzeug auf Basis der BKlasse, dessen Elektromotor 136 PS/100
kW leistet – mit einer Batterieladung
bis zu 200 Kilometer Reichweite. Bereits
doppelt so weit kommt die B-Klasse mit
vollem Wasserstofftank und Brennstoffzellenantrieb, der allerdings von seiner
praktischen Umsetzung (Stichwort: Wasserstoffherstellung, -lagerung und -verteilung), noch sehr weit oben in den Sternen steht. Aus heutiger Sicht wird rein
elektrisches Fahren vor allem in Ballungsräumen von Bedeutung sein, wo überwiegend kürzere Strecken zurückgelegt
und derzeit die ersten Ladestationen und
Wasserstofftankstellen aufgebaut werden, um der Brennstoffzelle die Grundlage zur Stromgewinnung zu geben.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Autos mit Elektromotoren gebaut, die
sich aber gegen den Antrieb mit Verbrennungsmotor nicht durchsetzen konnten. Gänzlich
emissionsfreies Fahren ist aber nur mit Elektroantrieb erreichbar.
Foto: UnitedPictures
18
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Bei den Verbrennungsmotoren setzt
Mercedes auf die so genannte Downsizing-Strategie, also auf Triebwerke
mit kleinerem Hubraum und TurboAufladung, sowie auf den Hybridantrieb. Dazu wurde ein mehrschichtiger
Hybrid-Systembaukasten
entwickelt,
dessen Hybridmodule und Batterien mit
verschiedenen Motoren kombiniert werden können. Als erster Vertreter gilt hier
die vor kurzem vorgestellte S-Klasse mit
mildem Hybridantrieb, also ohne Möglichkeit, rein elektrisch zu fahren.
Blue Efficiency ist ein
Meilenstein beim Spritsparen
Als weiterer Meilenstein in Sachen Spritsparen hat sich die Benzindirekteinspritzung bei Vier- und Sechszylindermotoren
durchgesetzt, die trotz höherer Leistung
den Verbrauch um zehn Prozent reduziert hat. Blue Efficiency werden bei
Mercedes Maßnahmen genannt, bei
denen das gesamte Fahrzeug ins Visier
genommen wird: Gewichtsreduzierung,
Aerodynamikverbesserung, Leichtlaufreifen, reibungsärmere Motoren mit
Start-Stopp-Funktion, Schaltanzeige und
bedarfsgesteuerte Klimaanlagen sowie
Servopumpen sind Teile dieses Pakets.
Bei den Selbstzündern hält die BlueTec genannte Abgasreinigung ab kommendem September im E 350 und dem
R-, ML- und GL 350 Einzug. Dabei werden
durch die Einspritzung einer Harnstofflösung in den Abgasstrom und den zusätzlichen SCR-Katalysator zirka 80 Prozent
der Stickoxide unschädlich gemacht.
Auf der diesjährigen Frankfurter IAA will
Mercedes-Entwicklungsvorstand Weber
weitere wegweisende Lösungen vorstellen. Man darf gespannt sein, ob die vollmundige Ankündigung tatsächlich Neues
bringen oder sich einmal mehr – wie der
ursprüngliche Brennstoffzellen-Fahrplan
– in heiße Luft auflösen wird.
Bernd-Wilfried Kießler
K
I
N
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ELEKTR
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technik
trends
Diesel, Hybrid, Allrad –
Peugeot geht aufs Ganze
_ Mit dem 3008 Hybrid4 nimmt Peugeot einen zweiten
Anlauf in Sachen kombinierter Diesel- und Elektroantrieb. Der
Allrader soll im Frühjahr 2011 serienreif sein.
W
ie sich die Bilder gleichen:
Vor gut anderthalb Jahren
präsentierte der PSAKonzern seine damaligen
Kompaktwagen Peugeot
307 und Citroen C4 als Versuchsträger
für einen Dieselhybridantrieb. Damit
wollte man neue Verbrauchsrekorde
aufstellen und die Benzinhybride der
japanischen Marken Toyota, Lexus sowie
Honda in die Schranken weisen. Daraus
ist nichts geworden, weil der angepeilte
Preisaufschlag – ungefähr der aktuelle
von einem Benziner zum Diesel – nicht
zu verwirklichen war. Nun versuchen es
die Franzosen anderthalb Preisklassen
höher im 3008, der wie ein sanfter Allrader aussieht, aber bisher keiner ist.
Das könnte sich in knapp zwei Jahren
ändern, weil die PSA-Ingenieure sich
einer Idee besonnen haben, die Audi in
den neunziger Jahren mit dem Duo auf
die Straße gebracht hat, wenn auch nur
in kleinen Stückzahlen: Der Verbrennungsmotor treibt die Vorderachse an,
ein Elektromotor setzt die Hinterräder in
Bewegung.
Ein Blick unter die
Haut des Peugeot
3008 Hybrid4.
Foto: Peugeot
Im Falle Peugeot 3008 Hybrid ist das
unter der wuchtigen Haube der bekannte
Zweiliter-Diesel mit 163 PS/120 kW, zwischen den Hinterrädern sitzt ein Elektromotor mit 36 PS/27 kW. Arbeiten beide
gemeinsam, ergibt sich eine Höchstleistung von fast 200 Pferdestärken. Noch
deutlicher kommt die Zusammenarbeit
beim Drehmoment zum Tragen: Zu den
300 Newtonmetern, die der Selbstzünder schon bei 1580 Umdrehungen abgibt, kommen 200 Newtonmeter von
der Elektrofraktion im Heck. Das führt zu
kräftigen Beschleunigungswerten. Hybridantriebe werden heutzutage nicht
entwickelt, um Leistung und Durchzugskraft zu steigern, sondern vor allem, um
Kraftstoff zu sparen. Das tut der 3008
Hybrid wie seine japanischen Brüder und
der neue Mercedes S 400 Hybrid mit Hilfe von Energie, die beim Bremsen und im
Schub rückgewonnen und in einer Batterie gespeichert wird. Bei Peugeot hat man
auf diese Weise einen Normverbrauch
von 4,1 Litern Diesel gemessen, was 109
Gramm Kohlendioxid pro Kilometer entspricht. Dabei helfen eine Stopp-Start-
Die Hybridanzeige befindet sich im Cockpit des Peugeot 3008 Hybrid. Foto: Kießler
Automatik, ein automatisiertes Sechsganggetriebe und Energiesparreifen von
Michelin. Bis zur Serienreife wollen die
Entwickler diesen Wert noch unter vier
Liter absenken.
Der Peugeot soll ein so
genannter Vollhybrid werden
Das heißt: Der 3008 Hybrid kann auch
ausschließlich elektrisch und damit
ebenso abgasfrei wie leise fahren. Die
Nickel-Metallhydrid-Batterie mit einer
Kapazität von 5,5 Amperestunden ist auf
eine Reichweite von etwa viereinhalb
Kilometern bei Tempo 50 in der Ebene
ausgelegt. Wird ein Drehschalter auf der
Mittelkonsole von Normal- auf Allradbetrieb umgelegt, schiebt der Elektromotor
bis zu einer Geschwindigkeit von 110
Stundenkilometern. Die Konstrukteure
hatten dabei winterliche Straßenverhältnisse im Sinn, bei denen man sinnvollerweise in mäßigem Tempo dahingleitet.
Damit nicht etwa eine leere Batterie diesen Schub zum Erliegen kommen lässt,
wird die Batterie überbrückt; acht Kilowatt Leistung fließen unmittelbar vom
Generator zum Elektromotor, die übrigen
zwölf kommen aus dem Stromspeicher,
solange der Vorrat reicht.
Auf die Frage, warum man hier noch
ein 50 Kilogramm schweres älteres System und nicht die leichteren und leistungsfähigeren Lithium-Ionen-Batterien eingebaut hat, antwortet Vincent
Bassot, PSA-Projektleiter Hybrid: „Wir
setzen zunächst auf ausgereifte Technik,
und natürlich ist das auch eine Preisfrage.“ Über den Verkaufspreis mochte man
zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Wort
verlieren, aber unter 40.000 Euro wird
der Wagen keinesfalls zu haben sein. Worüber die Peugeot-Leute auch nicht sprechen wollten, ist ein offenes Geheimnis:
Die gleiche Technik wird in einen Citroen
der künftigen Edelreihe DS eingebaut
werden, die demnächst mit dem DS3 eröffnet wird.
Bernd-Wilfried Kießler
20
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Sicherheit im Fokus
_ Fahrzeugsicherheit war das zentrale Thema der
21. ESV-Konferenz (International Technical Conference on the
Enhanced Safety of Vehicles) in Stuttgart, an der mehr als
1000 Vertreter aus Verwaltungen, der Automobilindustrie,
Forschung, Versicherungsexperten, Juristen und Hochschulen
teilnahmen.
Walter Niewöhner,
Unfallforscher
bei der Dekra, ist
überzeugt, dass
Premiumreifen
wesentlich zur Sicherheit beitragen
und das Unfallrisiko minimieren
können.
Foto: Rodenbüsch
SPAREN SIE ZEIT UND GELD
DURCH DIE AUSWAHL DER
RICHTIGEN BATTERIE
D
ie ESV-Konferenz geht auf
eine Initiative der US-amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde zurück, mit dem Ziel, die
hohe Zahl von Unfalltoten im
Straßenverkehr zu reduzieren. Vor fast
40 Jahren entstanden im Rahmen dieser
Sicherheitsoffensive die ExperimentierSicherheits-Fahrzeuge, die so genannten
ESF. Viele Fahrzeughersteller beteiligten
sich mit wegweisenden Sicherheitsprototypen an diesem Programm. Allein
Daimler-Benz baute vier Fahrzeuge auf,
die aus heutiger Sicht bereits mit wegweisenden Sicherheitseinrichtungen wie
beispielsweise ABS, Airbag und Seitenaufprallschutz ausgestattet waren. 1959,
also vor 50 Jahren, begann Daimler-Benz,
Crashversuche mit Personenwagen in
Sindelfingen durchzuführen. Mit der
Baureihe W111 kam im selben Jahr auch
das erste Fahrzeug mit einer Sicherheitsfahrgastzelle und Knautschzonen im
Front- und Heckbereich auf den Markt.
Billigreifen
erhöhen das Unfallrisiko
Der jetzt in Stuttgart von der Dekra vorgestellte Beitrag behandelte das Thema
Reifen. In Theorie und Praxis erfuhren die
interessierten Gruppen von den unterschiedlichen Sicherheitsmerkmalen der
Reifen. Hierbei stellte Walter Niewöhner,
Unfallforscher bei de Dekra, den Teilnehmern die gravierenden Differenzen von
Marken- und Billigreifen vor. Auf einem
präparierten Parcours konnten zudem
praktische Erfahrungen gesammelt werden. „Unser Schwerpunkt liegt traditionell auf der Fahrzeugsicherheit. Bei der
Vorbereitung zu dieser Tagung ist uns
aufgefallen, dass speziell das Thema Reifen noch stärker herausgestellt werden
sollte. Die Qualitätsunterschiede von Billigreifen und hochwertigen Markenreifen
werden immer noch sehr unterschätzt“,
sagt Niewöhner.
Zum Thema Verbot von solchen Reifen kommt er zum Schluss, dass es nicht
möglich sein wird: „Wir appellieren an die
Kunden. Jeder Autobesitzer entscheidet
selbst, ob Billigreifen eine Chance haben.
Bei unseren Unfallforschungen stellen
wir immer wieder fest, dass die Schwere eines Unfalls durch die falsche Reifenwahl erheblich beeinflusst wird. Die
modernsten Sicherheitseinrichtungen
am Fahrzeug nutzen wenig, wenn eine
minderwertige
Reifenprofilmischung
den erforderlichen Kontakt zur Fahrbahn
pero
verhindert.“
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technik
automobil
IAA 2009: „Erleben, was bewegt“
_ Insgesamt 700 Aussteller – darunter über 60 Automobilhersteller
aus aller Welt – werden vom 17. bis 27. September 2009 auf der
63. IAA Pkw ihre Weltneuheiten präsentieren. Die belegte Fläche beträgt 170.000 Quadratmeter.
A
uf dieser IAA werden die Antworten auf die Anforderungen
von heute und die Herausforderungen von morgen gegeben.
Daher sind in diesem Jahr auch
besonders diejenigen Unternehmen
stark vertreten, die sich diesem Wettbewerb der Innovationen stellen“, Matthias
Wissmann, Präsident des Verbandes der
Automobilindustrie (VDA), sieht der
diesjährigen Internationalen Automobilausstellung mit einer optimistischen
Einstellung entgegen: „Wir gehen davon
aus, dass zum IAA-Start im September
erkennbar ist, wann die Talsohle der
Krise durchschritten sein wird. Mit ihren
neuen Modellen zeigen insbesondere die
deutschen Automobilhersteller den Weg
für künftiges Wachstum auf.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet am 17. September die IAA, deren
Schwerpunkt die weitere Optimierung
der klassischen Antriebsarten ist. Clean
Diesel und hoch aufladende Ottomotoren
mit Direkteinspritzung sind hier nur zwei
Stichworte. Zu sehen sein werden ebenso die Fortschritte bei der Elektrifizierung des Automobils, vom Mild Hybrid
bis zum Pkw mit reinem Elektroantrieb.
Neben der konsequenten weiteren Reduzierung des Verbrauchs und damit der
Kohlendioxid-Emissionen stehen neuartige Assistenzsysteme im Vordergrund,
die das Autofahren noch sicherer und
komfortabler machen.
Unter dem Motto „Erleben, was bewegt“ werden die Besucher der 63. IAA
Pkw die kommenden Modelle und automobilen Trends erleben können. Eine
Möglichkeit dazu bieten zum Beispiel
die Probefahrten mit dem Wunschfahrzeug. Beim Eco-Training des VDA zeigen
erfahrene Dozenten, wie sich bei Fahrten
700 Aussteller haben sich
mit ihren Weltneuheiten
für die Internationale
Automobilausstellung
2009 in Frankfurt angemeldet. Der Hallenplan
hilft, die Orientierung
nicht zu verlieren.
22
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
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Halle 11 ist fertig
Nach zwei Jahren Bauzeit sind auf dem Messegelände zwei
neue Gebäude entstanden: Die zweigeschossige Halle 11, die
mehr als 23.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet, sowie
das angegliederte Portalhaus. Zusammen besitzen beide Bauwerke eine Bruttogeschossfläche von rund 78.000 Quadratmetern. Die Investitionskosten liegen bei rund 170 Millionen
Euro. Die IAA ist der erste Belastungstest.
In beiden Gebäuden waren 250 Arbeiter im Rohbau und bis zu
600 Handwerker in der Ausbauphase beschäftigt. Es wurden
annähernd 8000 Tonnen Baustahl verarbeitet und mehr als
35.000 Quadratmeter Beton gegossen. Die schwersten Bauteile
hatten ein Einzelgewicht von bis zu 110 Tonnen. In der Halle
und im Portalhaus wurden 17 Transformatoren mit bis zu
1600 Kilowatt Leistung, 300 Kilometer Starkstromkabel, 18
Kilometer Energiekabel
mit 103 Datenschränken, 300 Kilometer
Datenkabel und 70 Kilometer Glasfaserkabel
verlegt. Die Messehalle
11 verfügt über 520
Unterverteilungen, von
denen 340 nur für die
Standversorgung der
Aussteller vorgesehen
sind. Der Anschlußwert liegt bei 19,6 Megawatt – dies entspricht etwa der Stromleistung für 650 Einfamilienhäuser.
„Mit der Halle 11 und dem Portalhaus hat das Frankfurter
Messegelände nun auch im Westen eine weitere Schokoladenseite bekommen“, sagt Michael von Zitzewitz, Vorsitzender der
Geschäftsführung. „Besucher, die von der Autobahn und vom
Parkhaus Rebstock kommen, werden jetzt über den repräsentativen Eingangsbereich des Portalhauses schnell in der Halle
11 - und damit auf dem Messegelände - sein.“
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im Straßenverkehr Kraftstoff sparen lässt. Wer den normalen
Stadtverkehr nicht so gern mag, der kann sich auf der Geländewagen-Teststrecke über den anspruchsvollen Off-Road-Parcours chauffieren lassen. Der Automobilclub von Deutschland
(AvD) und SkodaAuto Deutschland veranstalten einen Wettbewerb im Rückwärtseinparken. Wer gewinnt, der kann 365
Tage lang kostenlos einen Skoda fahren. Eine Sonderschau
zeigt auf insgesamt 800 Quadratmetern „Mobilität in allen
Lebenslagen“. Wer sich mehr für altes Blech interessiert, der
wird sicherlich geraume Zeit bei der Oldtimer-Ausstellung der
„Deutschen Museumsstraße“ verbringen. Die Motorsportbegeisterten finden auf dem Außengelände eine Kartbahn,
dort geht es allerdings nicht darum, die schnellsten Runden
zu drehen, sondern möglichst energie-effizient zu fahren. Für
die weiblichen Besucher ist der LadiesCorner geöffnet: Neben
interessanten Autothemen gibt es dort auch eine Vitaminbar.
Für die kleinen Besucher bietet das IAA-Kinderkino spannende
und bewegende Filme an.
Die Preise für die Eintrittstickets sind jetzt seit über einem
Jahrzehnt stabil geblieben. Bereits vor zwei Jahren hatte der
VDA als Veranstalter der IAA die damalige Mehrwertsteuererhöhung aus den Eintrittspreisen herausgerechnet; zur 63. IAA
Pkw werden nun die Eintrittspreise für das Publikum erneut
„eingefroren“.
technik
automobil
_ Im Jahr eins nach Krisenbeginn haben Automobilhersteller und Zulieferer nichts
zu lachen. Der VDA will bei
der IAA mit Zukunftstechnolgien punkten. Frauke Weber
sprach mit VDA-Geschäftsführer Dr. Kunibert Schmidt.
Weltweit
wichtig
amz: Gibt es einen Aussteller-Rückgang
bei den Zulieferern zu verzeichnen und
wie fällt er aus? Worauf genau führen Sie
ihn zurück?
Schmidt: Nach allem, was wir jetzt an
Anmeldungen haben, können wir sagen:
Die IAA wird ihren Ruf als weltweite Leitmesse im Automobilbereich einmal mehr
bestätigen. Nur die IAA vereinigt sowohl
Hersteller als auch Zulieferer als Aussteller
unter einem Dach. Allerdings war die wirtschaftlich-konjunkturelle Lage noch nie so
schwierig wie nach der Lehman-BrothersPleite, die zur weltweiten Finanz- und
Wirtschaftskrise geführt hat. Dem können
auch wir uns nicht vollständig entziehen.
Allerdings verzeichnet die IAA mit 700
Ausstellern – darunter über 60 Automobilhersteller aus aller Welt – eine ungebrochene Anziehungskraft. Letztendlich ist
eine Messe auch immer eine Chance für
die Unternehmen, sich gerade in Krisenzeiten zu präsentieren und mit Innovationen zu überzeugen.
amz: Gibt es prominente Abgänge und
Zugänge unter den Zulieferern?
Schmidt: Alle wichtigen Zulieferer sind
wieder auf der IAA vertreten. Alles in allem
stellen wir fest, dass sich seit geraumer
Zeit nicht nur die Anmeldesituation deutlich stabilisiert hat, sondern dass gerade in
den vergangenen Wochen neue Aussteller
anklopfen. Unsere Aussteller – Hersteller
und Zulieferer – sind bereit, die Zukunft
mitzugestalten: Gerade diese Unterneh-
24
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
men werden es schaffen,
aus der Krise gestärkt
hervorzugehen.
amz: Was sind aus Ihrer
Sicht die wichtigsten Themen aus dem Bereich Zulieferer und Aftermarket?
amz: Ist in bestimmten
Schmidt: In gewisser WeiBereichen ein Wachsse wird die 63. IAA Pkw
tum zu verzeichnen?
mit ihrem auf NachhaltigSchmidt: Die aktuelle
keit fokussierten Kurs eine
wirtschaftliche
GeFortsetzung der grünen
samtlage wirkt sich auf
IAA von 2007 werden, da
nahezu alle Branchen
dieses Mal das Thema Elekaus, vor allem auf die
trifizierung des Automoexportorientierte Autobils – vom Mildhybrid bis
mobilindustrie und ihre
zum reinen Elektroantrieb
Zulieferer. Daher ist es
– und damit einhergehend
nur verständlich, wenn
das Thema der Verbrauchsderzeit diese Sektoren Dr. Kunibert Schmidt ist
reduzierung,
inklusive
noch nicht wieder auf Geschäftsführer beim VDA.
Kohlendioxid-Reduktion,
einen Wachstumskurs Fotos: VDA
im Mittelpunkt steht –
eingeschwenkt
sind.
und nicht zuletzt auch die
Was sich derzeit alleraktiven Sicherheitsmaßdings ganz klar abzeichnet, ist eine Boden- nahmen in Form innovativer Assistenzbildung in zahlreichen Pkw-Märkten. Das systeme, die auch die Sicherheit und den
lässt hoffen. Und im Übrigen – darin sind Komfort weiter nach vorn bringen.
sich alle Experten einig – langfristig bleibt
das Auto Wachstumsmotor. Die deutsche amz: Wie wird die IAA der Zukunft ausAutomobilindustrie hat gemeinsam mit sehen, besonders im Bereich Aftermarket
ihren international agierenden Zuliefer- und Zulieferer?
ern allen Grund, zuversichtlich nach vorn Schmidt: Die Innovationsstärke der Zuliezu schauen. Und gerade Innovationen und ferunternehmen, deren technologisches
Investitionen in Forschung und Entwick- Knowhow sowie hohe Qualität gilt es, bei
lung sind dabei der Schlüssel für eine er- der IAA in das rechte Licht zu rücken. Dabei
folgreiche Zukunft. Auf der IAA werden die ist diese 63. IAA Pkw aufgrund der weltjetzt schon erreichten Ergebnisse und die wirtschaftlichen Gesamtlage nicht mit
Anstrengungen für die Zukunft zu sehen den vorangegangenen vergleichbar. Insosein.
fern wird ihr Erfolg nicht an der Quanti-
D er V D A
Organisation
Im Verband der Automobilindustrie
VDA sind über 600 Unternehmen
organisiert, die innerhalb der Bundesrepublik Deutschland in der Produktion für die Automobilindustrie tätig
sind. Die Mitglieder werden in die drei
Herstellergruppen Kraftfahrzeuge und
deren Motoren, Kraftfahrzeugteile und
-zubehör sowie Anhänger, Aufbauten
und Container eingeteilt.
Diese drei Herstellergruppen finden
ihre Entsprechung in drei Geschäftsbereichen, denen jeweils ein Geschäftsführer zugeordnet ist. Ihnen stehen über
70 Mitarbeiter zur Verfügung, die sich
in 20 Fachabteilungen kompetent und
engagiert für die Interessen der deutschen Automobilindustrie einsetzen.
An der Spitze des Verbandes, der seine
Zentrale in Frankfurt/Main und seinen
juristischen Sitz sowie eine Repräsentanz in Berlin hat, steht der Präsident
Matthias Wissmann.
tät, sondern an der Qualität gemessen. Im
Vordergrund steht wie immer die Qualität
der innovativen Produkte und weniger die
Masse. Der VDA als Veranstalter der IAA
arbeitet intensiv daran, die IAA noch attraktiver zu machen – und er geht dabei
auch neue Wege. Vor allem mit der Option einer auf vier Tage verkürzten Präsenz
haben Zulieferer eine Chance, sich auch in
der Krise als Aussteller zu präsentieren.
amz: Wie begegnet die IAA der aktuellen
Krise in der Automobilwirtschaft?
Schmidt: Mit noch stärkerer Kundenorientierung – wie zum Beispiel der gerade genannten Option, mit einem maßgeschneiderten Fachveranstaltungsprogramm, mit
den richtigen Schwerpunkten: Nur auf der
IAA ist erkennbar, wie diese Schlüsselbranche aus der aktuellen Krise herausfahren
wird. Die gesamte „Fächerstrategie“ der
deutschen Automobilindustrie – von der
Optimierung der klassischen Antriebe,
Clean Diesel und direkt einspritzender
Benziner – über Mild- bis Full-Hybrid, dem
Elektroauto bis hin zum Erdgas-, Wasserstoff-, Brennstoffzellenantrieb wird hier
zu sehen sein. Auch die Entwicklung alternativer Kraftstoffe – insbesondere Biokraftstoffe der zweiten Generation, die
nicht in die Nahrungskette eingreifen und
über eine herausragende Kraftstoffqualität verfügen – steht im Vordergrund.
amz: Herr Schmidt, vielen Dank für das
Gespräch.
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automobil
Aus dem Schatten ins Licht
N ews
Über den Kfz-Aftermarket
_ Der Automobilzulieferer Hella wird auf der
diesjährigen IAA nicht anwesend sein. Dennoch
geizt das Unternehmen nicht mit Neuheiten sowohl im Geschäftsbereich Aftermarket als auch
in den Bereichen Elektrik und Elektronik.
E
rst vor wenigen Monaten stellte
Hella eine neue Generation
optischer Warnsysteme für Einsatzfahrzeuge aus den Bereichen
Abschleppdienst, Bauwirtschaft,
Entsorgung, Schwertransport und Kommunalwirtschaft vor. Zu den wesentlichen
Neuentwicklungen für diese Branche
gehören der Dachbalken OWS 7 sowie
die Kennleuchte K-LED FO. Insbesondere
die LED-Technologie kommt hierbei zum
Einsatz. Sie zeichnet sich durch sparsame
Lichttechnik, robuste Elektronik und aerodynamisches Design aus.
Bereits in diesem Jahr hat Hella den
ersten Voll-LED-Scheinwerfer für den
US-Markt in Serie gebracht, der im Cadillac Escalade zum Einsatz kommt. Für
diese Innovation erhielt das Unternehmen in Detroit den Platinum PACE Finalist Award. Aufgrund der weiter zunehmenden Energieeffizienz der weißen
LED-Lichtquellen wird das Unternehmen
ab 2015 Abblendlicht-Funktion mit einer
Leistung von etwa 15 Watt anbieten. Diese Leistung ist etwa mit einer derzeitigen
55 Watt Halogenglühlampe vergleichbar.
Bei Ausstattung mit LED-Frontscheinwerfern und LED-Heckleuchten kann die
Leistungsaufnahme der Fahrzeug-Außenbeleuchtung dann um insgesamt 60
26
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Für die Kfz-Werkstätten erweiterte Hella sein
Service-Angebot durch ein Technik-Portal im Internet. Im so genannten „Aftermarket Club“ finden
Kunden nach eigenen Angaben jetzt schneller die
gewünschten Reparatur-Tipps. Außerdem bietet das
Unternehmen ein neues Technik-Tool. Darin können
die Sucher Bauteile und ihre Funktionen in 3D
betrachten. Desweiteren vermeldet Hella eine noch
engere Zusammenarbeit mit dem Werkstattausrüster
Gutmann. Ziel des Gemeinschaftsunternehmens Hella Gutmann Solutions ist es, praktikable Lösungen
für die Kfz-Steuergerätediagnose anzubieten und
zudem weitere technische Daten der unterschiedlichen Fahrzeugtypen bereitzustellen. Damit soll
sich der Kreis innerhalb des Service-Angebots
schließen: Von der Fehlerdiagnose über die Identifikation der Ersatzteile bis hin zur schnellen und
zuverlässigen Bestellung. Darüber hinaus bietet das
Unternehmen auch Schulungen an. Auf dem Prüfgerätesektor bietet Hella mit dem „mega macs 42“ ein
neues handliches Einstiegstestgerät an. pero
Prozent gegenüber einer herkömmlichen
Glühlampenausstattung gesenkt werden, heißt es.
Für die neue E-Klasse von Mercedes
hat das Unternehmen das erste Bilddaten gesteuerte Fahrerassistenzsystem
entwickelt und bereit gestellt. Es handelt
sich hierbei um eine Weiterentwicklung
des Fernlichtassistenten, der bisher lediglich zwischen den zwei Lichtverteilungen „Abblendlicht“ und „Fernlicht“
umschaltet.
Das neue System von Hella stellt die
Reichweite von intelligenten AFS-Scheinwerfern automatisch stets so ein, dass
eine optimale Sicht für den Fahrer gegeben ist, ohne andere Verkehrsteilnehmer
zu blenden. So endet das Abblendlicht
nicht wie heute üblich bei etwa 65 Metern auf der Gegenfahrbahn, sondern
kann im Extremfall auf einige hundert
Meter erhöht werden. Gleichzeitig wird
jedoch eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer vermieden, da diese frühzeitig von einer Kamera erkannt werden
und der Scheinwerferkegel stets an deren Fahrzeugen endet.
Das blendfreie Fernlicht, das nach
Angaben des Herstellers nicht vor 2011
in Serie geht, ermöglicht dem Fahrer, nahezu ständig mit der bestmöglichen und
am weitesten reichenden Lichtverteilung
zu fahren. Tauchen im Verkehrsraum
blendungsgefährdete Verkehrsteilnehmer auf, werden diese frühzeitig von der
Frontkamera erkannt und die Fernlichtverteilung in Kombination mit leistungsfähiger Software so gesteuert, dass diejenigen Lichtanteile ausgeblendet werden,
die andere Verkehrsteilnehmer stören
könnten.
Batteriesensor
Auch im Bereich Elektronik bietet Hella
Neuigkeiten. So zum Beispiel den Intelligenten Batteriesensor (IBS). Der Sensor
liefert ständig Strom-, Spannungs- und
Temperaturwerte der Fahrzeugbatterie
und stellt dadurch sicher, dass ausreichend elektrischer Energie sowie eine
intelligente Verteilung und Speicherung
vorhanden ist. Damit sei, so Hella, auch
nach längeren Standzeiten die Startfähigkeit des Fahrzeugs gesichert. Außerdem könne durch den IBS in Verbindung
mit einer intelligenten Generatorregelung und Lastensteuerung sowie dem
Stopp/Start-Betrieb die Fahrzeugverbrauchswerte gesenkt werden.
Peter Rodenbüsch
9
IAA 20160.-18.
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automobil
Bei rein elektrisch angetriebenen
Fahrzeugen wird der Antriebsstrang
anders aussehen als bei heutigen
Fahrzeugen.
zahl von Faktoren ab. Ein wesentlicher
Aspekt ist die Weiterentwicklung der
Lithium-Ionen-Batterie in Bezug auf Kosten und Kapazität. Weiterhin zählen die
Entwicklung des Rohölpreises und gesetzliche Vorgaben dazu.
Hybridantriebe
als Brückentechnologie
Elektro-Startprobleme?
_ Dem Elektroauto gehört die
Zukunft. Doch bis es den Verbrennungsmotor ersetzen kann, gilt es
noch viele Hürden zu nehmen. Auf
dem 59. Motorpressekolloquium hat
Bosch den Weg skizziert.
D
ie Vorräte an fossilen Brennstoffen sind begrenzt. Deshalb
sind Alternativen zum Verbrennungsmotor gefragt. Die Bandbreite an Antriebstechnologien
wird folglich in den kommenden Jahren
wachsen. Vor allem der Elektrifizierung
des Antriebs fällt dabei eine große Bedeu-
tung zu. Denn betrachtet man den Wirkungsgrad, so ist der elektrische Antrieb
das effizienteste Konzept. Steckt man
in einen herkömmlichen Verbrennungsmotor eine Kilowattstunde Energie, so
lassen sich damit zwischen 1,5 und 2,5
Kilometer zurücklegen. Selbst ein DieselHybrid, die Kombination aus Diesel- und
Elektromotor, schafft maximal 3,2 Kilometer. Ein Elektromotor setzt eine Kilowattstunde in mehr als 6,5 Kilometer
um. Im Fokus heutiger Entwicklungsaktivitäten stehen Technologien wie
der Hybridantrieb, der rein elektrische
Antrieb oder der Range Extender und die
Brennstoffzelle als Energiewandler.
Wie schnell sich elektrische Antriebe
auf unseren Straßen durchsetzen werden, hängt Bosch zufolge von einer Viel-
Elektromotoren für Hybridantriebe gibt es in verschiedenen Leistungsstufen.
Sie werden in den Antriebsstrang von Hybridfahrzeugen integriert.
28
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Mit dem Hybridantrieb lassen sich Verbrauch und Emissionen von konventionellen und bereits auf dem Markt eingeführten Antriebskonzepten reduzieren.
Der Mild-Hybrid nutzt dafür eine Start/
Stopp-Funktion und kann zusätzlich
elektrische Energie beim Bremsvorgang
zurückgewinnen. Beim Beschleunigen
unterstützt die elektrische Maschine
mit ihrem Antriebsmoment den Anfahrvorgang. Dies ermöglicht den Einsatz
eines kleineren Verbrennungsmotors. Ein
Strong-Hybrid bietet alle Vorteile eines
Mild-Hybrids. Darüber hinaus lassen sich
damit kürzere Strecken ausschließlich
im Elektrobetrieb zurücklegen. Hierfür
verfügt das Fahrzeug über eine deutlich
stärkere elektrische Maschine und eine
größere Batterie. Diese zusätzliche Kraft
sorgt zudem in Verbindung mit dem
Verbrennungsmotor für eine stärkere
Beschleunigung zum Beispiel beim Überholen – dem sogenannten „Boost-Effekt“.
Der Plug-in-Hybrid kann zusätzlich über
das Stromnetz aufgeladen werden und
ermöglicht damit lokal emissionsfreies
Fahren. In allen Varianten bietet die Verbindung aus Dieselmotor mit Hybrid das
größere Potenzial bei der KohlendioxidReduktion.
Eine kompakte Leistungselektronik steuert im Hybrid- und
Elektrofahrzeug die Energieströme.
Fotos: Bosch
Allerdings sieht Bosch Hybridantriebe als eine Brückentechnologie auf
dem Weg zum rein elektrischen Fahren.
Denn die Integration des elektrischen
Antriebs bei einem Strong- oder Plug-inHybriden sei technisch aufwändig und
mit hohen Kosten verbunden. Zudem
belastet der zweite Antrieb ein Hybridfahrzeug durch zusätzliches Gewicht. Für
Oberklasse-Fahrzeuge könnten Hybride
im Hinblick auf das mögliche Kohlendioxid-Einsparpotenzial Sinn machen.
Klein- und Mittelklassewagen ließen sich
hingegen mittels konventioneller Techniken kostengünstiger auf die künftig gesetzlich geforderten Kohlendioxid-Werte
bringen.
Ein weiteres Konzept auf dem Weg
zum elektrischen Fahren ist der Range
Extender: ein kleiner, leichter, akustisch
optimierter Verbrennungsmotor mit 15
bis 35 Kilowatt Leistung, der stets im optimalen Betriebspunkt läuft und damit
wenig Kraftstoff verbraucht. Er lädt im
Bedarfsfall die Batterie, die die Energie
für den elektrischen Antrieb liefert. Die
Vorteile: Weniger Technik an Bord senkt
im Vergleich zum Hybridantrieb die Kosten und das Gewicht. So entfällt etwa
das Getriebe des Verbrennungsmotors
oder der herkömmliche Generator. Die
Batterie kann verglichen mit einem reinen Elektrofahrzeug zudem kleiner ausgelegt werden, was ebenfalls Kosten und
Gewicht spart.
Durch den Einsatz des Range Extenders sind grundsätzlich Distanzen wie bei
einem konventionellen Fahrzeug möglich. Allerdings wird der Autofahrer beim
Range Extender umdenken müssen, so
Bosch. Geht die Batterieladung zur Neige,
wird ein Range Extender mit 28 Kilowatt
Leistung ausreichen, um mit dem Fahrzeug mit reduzierter Höchstgeschwindigkeit weiterfahren zu können – für
Fahrten in der Stadt oder Überlandstrecken ausreichend. Für höhere Geschwindigkeiten über längere Distanzen ist eine
stärkere Motorisierung, vergleichbar mit
der eines Strong- oder Plug-in-Hybrids,
erforderlich.
Die Zukunft:
Rein elektrisches Fahren
Heute schon einen rein elektrischen Antriebsstrang technisch zu realisieren, ist
laut Bosch ohne weiteres möglich. Die Systeme und Komponenten dazu seien bereits verfügbar. Um allerdings mit einem
Elektroauto über akzeptable Distanzen
rein elektrisch fahren zu können, müssen
noch viele technologische Hürden genommen werden. Insofern werden Zwischenlösungen, wie etwa der Range Extender, so lange relevant bleiben, bis mit
dem Elektroauto akzeptable Reichweiten
realisierbar sind.
Die Reichweite eines Elektroautos ist
abhängig vom energetischen Gesamtkonzept des Fahrzeugs. Für die Zukunft
werden deswegen völlig neue Fahrzeugkonzepte notwendig sein, deren Ausgestaltung in den Händen der Automobilhersteller liegt. So kommt dem Leichtbau
eine wesentliche Rolle zu. Gleiches gilt
für eine optimierte Aerodynamik oder
den Rollwiderstand, der sich mit Leichtlaufreifen reduzieren lässt. Weiterhin
muss der Energieverbrauch der Nebenaggregate, wie etwa der Heizung oder
der Klimaanlage, minimiert werden.
Zudem setzt die Batterie dem elektrischen Fahren enge Grenzen. Sie ist
noch zu teuer. Und sie wird nicht die
Energiedichte von konventionellen Kraftstoffen liefern. Denn ein Kilogramm Benzin hat einen 50- bis 100-fach höheren
Energiegehalt als ein Kilogramm Batterie speichern kann. Reichweiten jenseits
von 600 oder gar 800 Kilometern, wie sie
heute mit einem Benziner oder Diesel zu
erzielen sind, werden laut Bosch mit einer Batterie auch in ferner Zukunft nicht
zu akzeptablen Kosten erreichbar sein.
Hohe Anforderungen
an die Batterietechnik
Lithium-Ionen-Batterien haben aus heutiger Sicht die besten Zukunftsperspektiven, wenn es darum geht, einen Energiespeicher für die hohen Anforderungen
im Automobil zu entwickeln. Das Ziel von
Bosch ist es, die Energiedichte und die
Kosten jeweils um den Faktor drei zu verbessern. Nur so werde das Elektroauto
die notwendige Kundenakzeptanz erreichen. Zusätzlich gilt es, mit Blick auf die
Batterie weitere technische Herausforderungen zu meistern. Dazu gehören eine
hohe Zyklenfestigkeit oder eine Lebensdauer von mehr als zwölf Jahren. Zudem
muss unter allen Betriebszuständen und
Umfeldtemperaturen eine sichere Funktion gewährleistet sein.
Bosch rechnet damit, dass sich ein
Massenmarkt für Hybrid- und elektrische
Antriebe zunächst langsam entwickeln
wird. Von den 85 bis 90 Millionen neu
produzierten Fahrzeugen im Jahr 2015
werden den Prognosen des Unternehmens zufolge rund fünf Millionen einen
Hybridantrieb haben, weitere 500.000
Fahrzeuge werden Plug-in-Hybride oder
Elektrofahrzeuge sein. Der Markt für
elektrische Antriebe gewinnt aus BoschSicht frühestens im Jahr 2020 an Bedeutung: mit sechs Millionen Hybridfahrzeugen und drei Millionen Plug-in-Hybriden
und Elektroautos bei rund 100 Millionen
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neu produzierten Automobilen. TQF[JBMJTU!G‡S!
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automobil
_ Wenn die Automobilindustrie die vorhandenen
Entwicklungspotenziale von
Benzin- und Dieselmotoren
umsetzt, lassen sich die
CO2-Emissionen wesentlich
schneller und kostengünstiger senken als mit Hybridantrieben und Elektroautos.
Bosch hat die neuesten Entwicklungen dafür vorgestellt.
Verbrennungsmotor hat Zukunft
D
as Elektrofahrzeug ist in aller
Munde. So manche Veröffentlichung suggeriert dem
Autofahrer, es käme bereits
morgen auf den Markt. Doch
es gibt noch viele technische Hürden zu
nehmen, bis es in gleicher unproblematischer Weise genutzt werden kann, wie
heutige Verbrennungsmotoren.
Rein technisch gesehen nutzt der
Elektroantrieb die eingesetzte Energie
sehr effizient und kommt deshalb bei
gleichem Energieaufwand zweieinhalb
Mal weiter als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Auf lange Sicht wird daher
der Elektromotor zum wichtigsten Antrieb des Automobils. Der Einschätzung
von Bosch zufolge wird aber in den nächsten 20 Jahren der Verbrennungsmotor
die wichtigste Antriebstechnik im Auto
sein. Denn nach heutigem technischen
Stand fährt das Auto mit Verbrennungsmotor pro Kilogramm gefülltem Energiespeicher 40 Mal weiter als ein Elektroauto.
Hohes Optimierungspotenzial
Der Verbrennungsmotor ist nach Ansicht
des weltweit größten Automobilzuliefe-
30
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
rers noch bei weitem nicht ausgereizt.
Setzt man die Optimierungspotenziale
um, rechnet Bosch in wenigen Jahren mit
einem serienmäßigen Auto der unteren
Mittelklasse, das ohne Verzicht auf Fahrleistung und Reichweite mit drei Liter
Kraftstoff 100 Kilometer weit fährt.
Vor allem beim Benzinmotor, der global am stärksten verbreiteten Antriebstechnik, gibt es Bosch zufolge viele Ansatzpunkte, Ressourcen und Umwelt zu
schonen. Heute haben weltweit knapp
zwei Drittel der verkauften Autos einen
Benzinmotor mit Saugrohreinspritzung.
Allein mit dem Schritt hin zur BenzinDirekteinspritzung und ersten Ansätzen
des Downsizings seien gut 15 Prozent
weniger Kraftstoffverbrauch zu erzielen.
In den Technikpaketen von Bosch zur
Verbrauchsreduzierung beim Benzinmotor sind die Direkteinspritzung und die
Turboaufladung die entscheidende Basis zum Downsizing. Hinzu kommt eine
zeitvariable Steuerung der Einlass- und
Auslassventile des Motors, ergänzt um
das sogenannte Scavenging – also der
Ventilüberschneidung. Es soll insbesondere bei niedrigen Drehzahlen eine bessere Füllung der Zylinder mit Frischluft
und damit ein kräftiges Drehmoment be-
wirken. Zusätzliche Verbrauchseinsparungen liefern bereits heute erhältliche
Start/Stopp-Konzepte und das Thermomanagement für einen verbesserten
Wirkungsgrad des Motors.
In einer weiteren Stufe strebt Bosch
bis 2015 das Senken des Kraftstoffverbrauchs um 29 Prozent bezogen auf
einen heutigen Standard-Benziner mit
Saugrohreinspritzung. Dazu soll der Hubraum auf 1,1 Liter Hubraum verkleinert
werden, ohne Verlust an Motorleistung
und Drehmoment. Dazu soll der Ladedruck des Turboladers von 1,8 auf rund
2,4 bar gesteigert werden. Hierzu wird
aber auch eine aufwändigere Ventilsteuerung benötigt, bei der sich zusätzlich zu
den Ventilöffnungszeiten auch der Ventilhub selbst und damit der Öffnungsquerschnitt variieren lässt.
Über diese Technikpakete hinaus
prognostiziert Bosch für den Benziner
des Jahres 2015 die ersten Serienanwendungen des neuen Brennverfahrens HCCI
(Homogeneous Charge Compression
Ignition). Durch Effizienzverbesserungen
speziell im Teillastbereich ließe sich mit
diesem Verfahren der Benzinverbrauch
um weitere zwei bis drei Prozentpunkte
absenken.
Der Testsieger
Die Hochdruck-Direkteinspritzung
birgt beim Benziner gemeinsam
mit der Turboaufladung ein hohes
Einsparpotenzial. Fotos: Bosch
Bessere Wirkungsgrade
Für den Dieselmotor gelten im Vergleich
zum Benziner weit höhere Anforderungen an die Kraftstoffverbrauchsreduzierung, da beim Übergang von Euro
5 auf Euro 6 die NOx-Emission mehr als
halbiert werden muss. Hierfür haben
die Bosch-Ingenieure das konventionelle
Brennverfahren optimiert. Dazu haben
sie die Abgasrückführraten, die Lade- und
die Einspritzdrücke in weiten Teilen des
Motorkennfeldes erhöht, um eine stickoxidarme Verbrennung zu erreichen. Das
sei die Basis für das erste Technikpaket
zur Verbrauchsreduzierung, das darüber
hinaus die bereits vom Ottomotor bekannten Maßnahmen Downsizing, Start/
Stopp und Thermomanagement umfasst.
Hinzu kommt noch eine sehr eng angelagerte Voreinspritzung, die mit den neuen,
schneller schaltenden Einspritzventilen
erreicht wird. Die Abgasnachbehandlung
nutzen die Ingenieure ebenfalls, um den
Wirkungsgrad des Dieselmotors zu verbessern. So wurde die bereits im Nutzfahrzeugbereich bewährte Denoxtronic
zur SCR-Denoxierung (Selective Catalytic
Reduction) an die Pkw-Technik angepasst.
Die Abgasnachbehandlung schafft den
Ingenieuren zusätzliche Freiräume, um
nochmals den Wirkungsgrad des Diesels
zu verbessern. Mit steigenden Verbrennungstemperaturen im Zylinder steigt
die Effizienz des Motors – zugleich aber
auch die schädlichen und deshalb limitierten Stickoxid-Emissionen. Wenn nun
die Stickoxid-Emissionen durch einen
SCR-Katalysator im Abgastrakt nachträglich begrenzt werden, kann man im Motor höhere Verbrennungstemperaturen
in Kauf nehmen. Der Wirkungsgrad des
Diesels steigt, der Verbrauch sinkt. Zusammen mit einer weiteren DownsizingStufe auf 1,2 Liter Hubraum und als Diesel-Hybrid ließen sich Einsprarungen von
Der Turbolader ist eine der wichtigsten
Schlüsselkomponenten für das Downsizing.
bis zu 40 Prozent gegenüber herkömmlichen Common-Rail-Dieseln erreichen.
Höhere Einspritzdrücke
Für alle Konzepte zur Emissions- und
Verbrauchsreduzierung spielt die Einspritztechnik eine entscheidende Rolle
– insbesondere hinsichtlich des Einspritzdrucks und des Einspritzverlaufs. Beim
modernsten Common-Rail-System mit
Magnetsteuerung setzt Bosch erstmals
ein druckausgeglichenes Ventil ein. Damit könne auch bei einem Einspritzdruck
von 1800 bar oder mehr die Dynamik des
Einspritzvorgangs weiter verbessert werden. Das technisch aufwändigere Common-Rail-System mit Piezo-Steuerung
ist mit Einspritzdrücken bis zu 2000 bar
bereits in Serie. Für die Einführung von
Euro-6-Brennverfahren und um Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen noch
mehr zu reduzieren entwickelt Bosch
Einspritzsysteme mit mehr als 2000 bar.
Um jedoch diese Stufen verwirklichen
zu können, müssen noch hohe technologische Hürden überwunden werden.
Schlüsselkomponente
Turbolader
Wesentliche Voraussetzung für das angestrebte Downsizing ist der höhere Druck,
mit dem die Verbrennungsluft in den
Motor gelangt. Der Turbolader ist damit
eine wichtige Schlüsselkomponente für
das Downsizing. In dem Joint-Venture
Bosch-Mahle-Turbosystems wird deshalb
Aufladetechnik für Motoren zwischen 40
und 200 Kilowatt Leistung entwickelt.
Eine besondere Marktbedeutung sollen
dabei Turbolader für Dieselmotoren bis
100 Kilowatt Leistung haben.
Mit der Hybridisierung lässt sich
Bosch zufolge der Verbrauch des Ottomotors um 39 Prozent senken und der
des Dieselmotors um 40 Prozent. Darüber hinaus gibt es weitere fahrzeugseitige Techniken, die zusätzlich Vorteile bei
Verbrauch und Emissionen bringen. Dazu
zählen windschnittige Karosserien, die
den Luftwiderstand verringern, weniger
Gewicht und verminderter Rollwiderstand. Alles in allem werde ein derartig
optimiertes Auto 50 Prozent und mehr
Kraftstoff gegenüber heute einsparen
– ein Normverbrauch von rund 3,8 Liter
Benzin oder rund 2,6 Liter Diesel auf 100
Kilometer Fahrstrecke sei erreichbar.
Richard Linzing
www.nigrin.de
technik
automobil
Hybriden richtig temperiert
_ Hybrid-Antriebe stellen hohe
Ansprüche an das Thermomanagement. Die Entwickler müssen auf
Kühlen, Heizen und Klimatisieren
sowie auf den Temperaturhaushalt
des Energiespeichers achten. Kühlund Klimaspezialist Behr hat hierzu
bereits einiges im Köcher.
D
er Verbrennungsmotor wird
noch lange die vorherrschende
Antriebsquelle
für
Kraftfahrzeuge sein. Da sind sich
Automobilexperten
sicher.
„Doch wir müssen den Verbrennungsmotor weiter entwickeln, damit er die
Anforderungen an die Verbrauchs- und
Emissionssenkungen auch künftig noch
erfüllen kann“, erklärt Dr. Ing. Markus Filk,
Vorsitzender der Geschäftsführung beim
Zulieferer und Thermomanagementspezialisten Behr in Stuttgart.
Dabei werde „Downsizing“ eine entscheidende Rolle spielen. „Denn mit dem
Reduzieren des Hubraums und einer Aufladung lässt sich der Kraftstoffverbrauch
entscheidend senken – und zwar ohne
gravierenden Verlust an Fahrfreude“,
verspricht Filk. Um jedoch künftige Kohlendioxid-Grenzwerte einhalten zu können, seien größere Anstrengungen notwendig. So werde man insbesondere die
größeren Fahrzeugklassen zunehmend
elektrifizieren müssen, prognostiziert
der Experte.
Herausforderung Hybrid
Gute Chancen räumt Filk dem Hybridantrieb ein. Allerdings werde sich die
Automobilindustrie nicht nur auf ein
Höchstleistung: Die von Behr mitentwickelte
Li-Ionen-Batterie für Hybridantriebe verfügt
über 38 Zellen mit je sechs Amperestunden
und besitzt die Größe einer konventionellen
H8-Bleibatterie. Foto: Behr
32
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Anspruchsvoll: Hybrid-Fahrzeuge wie
der Mercedes S400 BlueHybrid benötigen ein komplexes Thermomanagement.
Insbesondere die Li-Ionen-Batterie
(oben) will gut temperiert sein.
Foto: Daimler
einziges Antriebskonzept konzentrieren:
Neben Mikro- und Mild-Hybrids werden
vor allem Full-Hybrids mit starken Batterien für rein elektrisches Fahren eine
wichtige Rolle spielen. Als weitere Ausbaustufe gilt der Plug-in-Hybrid, bei dem
sich die Batterie, um die „elektrische
Reichweite“ zu steigern, zusätzlich noch
an einer Steckdose laden lässt. Der rein
elektrische Antrieb wird laut Filk jedoch
eine eher untergeordnete Rolle spielen
und überwiegend im Stadtverkehr zum
Einsatz kommen.
Doch nicht nur bei den Antriebskonzepten selbst, sondern vor allem bei den
Detaillösungen ist die Innovationskraft
der Entwickler gefragt. Bei Behr als Spezialisten für Heizen, Kühlen und Klimatisieren etwa steht das Thermomanagement
von Hybridfahrzeugen im Fokus.
„Ein Verbrennungsmotor nutzt derzeit lediglich etwa ein Drittel der Kraftstoffenergie für den Antrieb. Etwa ein
Viertel der eingesetzten Energie geht
ins Kühlsystem – und mit diesem einen
Viertel müssen wir gewährleisten, dass
alle Komponenten des Antriebsstrangs
zum richtigen Zeitpunkt über die erforderliche Wärmemenge beziehungsweise
Kühlleistung verfügen können“, erläutert
Filk. Die restliche Wärmemenge, etwas
mehr als ein Drittel der eingesetzten
Kraftstoffenergie, entweicht über das
Abgas. Darüber hinaus ist in der kalten
Jahreszeit eine Heizung erforderlich, um
den Innenraumkomfort sicherzustellen.
Mit einer zunehmenden Hybridisierung arbeitet der Antriebsstrang zwar
effizienter, doch im Vergleich zum konventionellen Verbrennungsmotor nehmen die Abwärmeströme ab. Überdies
erzeugt der elektrische Antriebsstrang
selbst nur wenig Abwärme. Deshalb
müssen die Entwickler sorgfältiger mit
der Abwärme umgehen und Lösungen
finden, um die Anforderungen an den
Warmlauf des Verbrennungsmotors und
die Erwartungen an den Innenraumkomfort zu erfüllen. „Das bedeutet, dass die
Wärmeströme im Kühlmittel durch ein
ausgeklügeltes
Thermomanagement
geregelt werden müssen“, erklärt Peter
Kroner, Leiter Vorentwicklung Klimatisierung bei Behr. Zudem seien je nach Hybridisierungsgrad PTC-Zuheizer notwendig,
um den Innenraum zu heizen.
Als weitere Energiequelle bietet sich
laut Kroner die Abgas-Wärmeenergie an.
Bei Behr untersucht man derzeit verschiedene Technologien, um diese optimal zu
nutzen. Im Pkw-Bereich wäre eine direkte
Umwandlung der thermischen Energie in
elektrische Energie mittels eines thermoelektrischen Generators denkbar. Oder
die Rückführung der Abwärme über einen separaten Wärmeübertrager in das
Kühlmittel für Heizung und Warmlauf.
Bei Nutzfahrzeugen dagegen wollen
die Spezialisten mechanische Energie
über einen Dampfkraftprozess gewinnen, indem die Abgasabwärme Dampf
erzeugt, der einen Generator antreibt.
Knackpunkt Klimakomfort
Eine weitere Herausforderung stellt laut
Kroner die Innenraum-Klimatisierung
dar, weil auch dafür Energie erforderlich
ist. Dazu sei es notwendig, künftige Kli-
Kompakt: Der Chiller,
ein spezieller Wärmeübertrager, hilft Li-IonenBatterien optimal zu
kühlen. Trotz kompakter
Abmessungen überträgt
er viel Wärme aus dem
Sekundärkreislauf auf
das Klimakältemittel.
Fotos: Behr
Optimiert: Die Reichweite eines Elektrofahrzeugs
hängt sowohl von der
Batterie als auch den
elektrischen Verbrauchern wie der Klimaanlage ab. Behr hat deshalb
das System ECO-A/C mit
hocheffizienten Wärmeübertragern und energiesparendem Expansionsventil entwickelt.
masysteme noch effizienter zu gestalten, damit der Innenraumkomfort nicht
auf Kosten der Reichweite geht. Und
um den Klimakomfort auch während
Stopp-Phasen, etwa an der Ampel oder
im Stau, aufrecht zu erhalten, ist ein Kältespeicher erforderlich, der während der
Standphase den Innenraum kühlt und
trocknet. Behr hat hierzu bereits einen
Speicherverdampfer entwickelt, der kostengünstiger sei als ein vergleichbarer
Elektro-Kompressor.
Hybrid-Batterien aktiv kühlen
Das Herzstück elektrifizierter Fahrzeuge
ist die Batterie. Für Dr. Thomas Heckenberger, Leiter Technologiecenter bei Behr,
ist die Li-Ionen-Batterie der Energiespeicher der Zukunft: „Die hohe Energiedichte und ein hoher Ladewirkungsgrad
sprechen dafür.“ Allerdings werden derartige Hochleistungsbatterien in HybridAntriebssträngen sehr dynamisch betrieben: Bei kurzzeitigen Belastungen, etwa
bei der Bremsrekuperation (Rückgewinnung der Bremsenergie) und beim Boosten, werde ein Großteil des Kapazitätsbandes beansprucht.
Bei solchen Pulsbelastungen fließen
große elektrische Ströme, welche die
Li-Ionen-Zellen aufgrund ihres Innenwiderstands stark erwärmen. „Um ein vorzeitiges Altern zu verhindern, sollten die
Betriebstemperaturen im Zellkern plus
40 Grad Celsius nicht überschreiten“, erklärt Heckenberger. Deshalb sei eine aktive, geregelte Kühlung notwendig. „Eine
Verbindung zur Fahrzeugklimaanlage ist
unabdingbar, denn bei hohen Außentemperaturen stößt die klassische Motorkühlung an ihre Grenzen“, erläutert
der Fachmann. Wie so ein Batterie-Kühlsystem in der Serie aussehen kann, zeige
der Mercedes S400 BlueHybrid, der seit
Sommer auf dem Markt und als einer der
ersten Serien-Hybrid-Pkw mit einer LiIonen-Hochleistungsbatterie ausgestattet ist. Behr hat zusammen mit Daimler
das Kühlsystem entwickelt, das den Energiespeicher über den Klimakreislauf
kühlt. Das Batteriemodul ist dabei wie
ein zusätzliches Klimagerät direkt in den
Kältekreislauf eingebunden. Die Kühlung
erfolgt über eine Aluminium-Kühlplatte,
in deren Kanälen das Kältemittel verdampft.
Enge Zusammenarbeit
„Künftige Thermomanagementsysteme
erfordern aufgrund ihrer hohen Komplexität eine enge Zusammenarbeit zwischen Fahrzeugherstellern und Systemlieferanten wie Behr. Insbesondere die
Kühlung der Li-Ionen-Batterie erfordert
ein interdisziplinäres Vorgehen, da sie das
Knowhow der klassischen Motorkühlung
mit Aufgabenstellungen der Fahrzeugklimatisierung vereint“, erklärt Behr-Chef
Filk. Die künftigen Antriebskonzepte eröffneten zudem neue Geschäftsfelder.
„Mit unserem neuen Produkt-Center Batterie-Kühlung sind wir dafür gerüstet“,
sagt Filk mit Blick auf die Zukunft. Ziel sei
es, auch bei der kommenden zweiten Generation von Hybridfahrzeugen wieder
vorne mit dabei zu sein.
Klaus Kuss
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„Altes Eisen“
Große Zukunft
_ Der Verbrennungsmotor ist entwicklungstechnisch noch
lange nicht ausgereizt. Das Verbesserungspotenzial ist groß,
sagen die Experten beim Systemspezialisten Mahle. Downsizing, vollvariabler Ventiltrieb und reduzierte Reibleistung
heißen die Entwicklungspotenziale.
D
er Verbrennungsmotor ist noch
lange kein „altes Eisen“ und
hat noch großes Entwicklungspotenzial“, sagt Professor Dr.
Heinz K. Junker, Vorstandsvorsitzender beim Systemspezialisten Mahle
in Stuttgart. Diesel- und auch Ottomotoren werden dem Experten zufolge
weiterhin eine maßgebliche Rolle in der
globalen Mobilisierung spielen: „In der
Gesamtschau sind alternative Antriebe
dem Verbrennungsmotor noch auf Jahre
hinaus unterlegen.“
Junker ist überzeugt, dass sich die
Kohlendioxid-Emissionen eines Verbrennungsmotors durch Optimierungsmaßnahmen um bis zu 40 Prozent verringern
lassen. „Und dies zu vertretbaren Mehrkosten von zwei- bis dreitausend Euro pro
Fahrzeug“, verspricht der Experte. Dies
illustriere der hochaufgeladene 1,2-LiterDreizylinder-Downsizing-Motor, den die
Experten von Mahle entwickelt haben.
„Unser Technologie-Demonstrator verbraucht etwa 30 Prozent weniger Kraftstoff als ein Sauger mit vergleichbarer
Leistung“, sagt Junker.
Mit einer Leistung von 144 kW und
einem maximalen Drehmoment von 287
Newtonmetern hat er das Zeug, einen
Motor mit dem doppelten Hubraum zu
ersetzen. Um dies zu erreichen, haben
die Schwaben das Knowhow der gesamten Unternehmensgruppe gebündelt und
den Winzling mit vielen bereits verfügbaren Techniken aus ihrem Produktportfolio ausgestattet.
ben, Kolbenbolzen, Kolbenringe, Pleuel
– die so genannte Power Cell Unit, (PCU)
– und Kurbelwelle samt Dichtungen den
höchsten Anteil der Reibungsverluste.
Weitere 20 Prozent gehen auf das Konto
des Ventiltriebs“, berichtet Mohr.
Für beide „Problemzonen“ habe
Mahle Lösungen parat, etwa reibgünstige Kombinationen bei den Kolbenund Ringvarianten. An einem DOHCVersuchsmotor habe sich gezeigt, dass
Monotherm-Stahlkolben, deren Kolbenhemd mit Grafal, einem Grafit-Gleitlack,
beschichtet ist, DLC-beschichteter (DiamondLikeCarbon) Kolbenbolzen und ein
optimiertes Ringpaket eine gute Kombination sind. Mit modifizierten Pleuelund Kurbelwellenlagerungen ließe sich
die Reibung der PCU noch einmal um bis
zu 30 Prozent senken, schätzt Mohr.
Innerhalb des Ventiltriebs verursacht
hauptsächlich die Nockenwelle Reibung.
Als Alternative zur herkömmlichen Gleitlagerung bietet sich dort laut Mohr die
Wälzlagerung mit Nadellagern an. „Mit
dieser vergleichsweise einfachen Maßnahme lässt sich die Lagerreibung um
rund 40 Prozent senken“, berichtet der
Motoren-Experte. Zudem lasse sich die
Antriebsleistung der Ölpumpe reduzieren, da bei Wälzlagern eine Spritzöl-
Weniger Reibung und Verbrauch
Allein durch weniger Reibung im Motor,
eine optimierte Ölpumpe und eine intelligente Kühlstrategie lässt sich laut
Dr. Uwe Mohr, Leiter Zentralbereich Forschung und Vorausentwicklung, der Verbrauch um bis zu vier Prozent im Neuem
Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) senken.
„Mit etwa 40 Prozent verursachen Kol-
34
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
schmierung ausreicht, was wiederum
Kraftstoff spart.
Effizientere Nebenaggregate
Bis zu vier Prozent Kraftstoff soll ein
Maßnahmenpaket aus Leichtbauventilen, wälzgelagerter LFC-(Low Friction
Camshaft)-Nockenwelle und einer förderleistungsoptimierten Ölpumpe in Verbindung mit einem Split Cooling genannten
Kühlsystem sparen, prognostiziert Mohr.
Ein Split Cooling System besteht aus separaten Kreisläufen für Motorblock und
Zylinderkopf, was eine individuellere
Motorblock-Kühlung und somit weitere
Maßnahmen zur Reibungsoptimierung
zulässt.
Weiteres Einsparungspotenzial versprechen geregelte Ölpumpen wie die
patentierte Pendelschieber-Ölpumpe, die
im Vergleich zu einer herkömmlichen Außenrad- oder Flügelzellenpumpen um bis
zu zehn Prozent effektiver arbeitet. Möglich ist dies durch den inneren Aufbau der
Pumpe: Die Abdichtung zwischen den
einzelnen Pumpenzellen erfolgt nicht
durch reibende Dichtungen, sondern
durch am äußeren Rotor der Pumpe gelagerte Pendel, die eine gleitfreie Wälzbewegung in den Nuten des inneren Rotors
ausführen. Förderdruck und Fördervolumen regelt ein verstellbarer Schieber, der
die beiden exzentrisch zueinander gelagerten Rotoren umschließt. Die Pumpe
eignet sich für einstufige, mehrstufige
und vollvariable Steuerungen, wobei die
vollvariable Variante das größte Kohlendioxid-Einsparpotenzial besitzt.
Variable Ventiltriebe
Optimierter Ladungswechsel: Die CamInCamNockenwelle besteht aus zwei ineinander
gebauten, konzentrischen Nockenwellen. Zwei
Nocken eines Zylinders lassen sich damit
unabhängig voneinander steuern.
Die präzise „Beatmung“ der Zylinder ist
insbesondere beim Ottomotor der Schlüssel für niedrigen Verbrauch und geringe
Emissionen. Um den Ladungswechsel zu
optimieren, haben die Spezialisten um
Uwe Mohr eine Reihe von Lösungen wie
Reibungsoptimiert: Spezielle
Beschichtungen
für die Nockenwelle und die
Kolbengruppe
reduzieren die
innermotorische
Reibung. Mehr
als zwei Prozent
Kraftstoff lassen
sich damit sparen.
Fotos: Mahle
sonders reibungsarme System schaltet
die Ventilbetätigung einzelner Zylinder
komplett aus. In Sechs- und Acht-Zylindermotoren sind dadurch Verbrauchseinsparungen von bis zu elf Prozent im Testzyklus NEFZ möglich“, berichtet Mohr.
Intelligent schmieren: Mit der geregelten
Pendelschieber-Ölpumpe von Mahle lässt sich
der Motor effizienter schmieren. Da sie weniger Antriebsleistung benötigt, soll sie rund
zwei Prozent Kraftstoff sparen.
den variablen Ventiltrieb entwickelt. Ziel
war es unter anderem, die Anpassungskosten so gering wie möglich zu halten.
Für mehr Variabilität im Ventiltrieb
soll künftig die CamInCam-Nockenwelle
sorgen, die aus zwei ineinander gebauten
Nockenwellen besteht. Setzt man diese Nockenwelle beispielsweise auf der
Auslassseite eines Vierzylindermotors
mit Abgasturbolader ein, lassen sich laut
Mohr schon bei niedrigen Drehzahlen
hohe Drehmomente und ein frühes Ansprechen des Turboladers verwirklichen,
ohne dass teure Twinscroll-Turbolader
oder zweistufige Aufladesysteme nötig
wären. Zudem ermögliche es die CamInCam-Technologie in einfach gebauten,
weit verbreiteten OHV- und SOHC-Motoren die Öffnungszeiten für die Ein- und
Auslassventile unabhängig voneinander
zu verstellen. Auch der von den Stuttgartern entwickelte, mechanisch vollvariable Ventiltrieb beruht auf der CamInCamTechnik. Bei dieser Weiterentwicklung
ist neben den Öffnungszeiten auch die
Höhe des Ventilhubs flexibel einstellbar
und lässt sich an die Betriebssituation
des Motors anpassen. Durch das Verringern des Ventilhubs lässt sich zusammen
mit hohen AGR-Raten eine deutliche Verbrauchsabsenkung erzielen.
Mit schaltbaren Rollenschlepphebeln
wollen die Mahle-Ingenieure durch eine
Zylinderabschaltung im Teillastbereich
nochmals Kraftstoff sparen. „Dieses be-
Optimierte Aufladung
Der Abgasturbolader (ATL) ist den Experten von Mahle zufolge eine der Schlüsselkomponenten, um die Kohlendioxid-Emissionen zu verringern und aus
Motoren mit kleinem Hubraum möglichst viel Leistung herauszuholen. „Der
Erfolg des Dieselmotors ist unauflösbar
mit dem Abgasturbolader verknüpft.
Doch inzwischen gewinnt der ATL auch
beim Ottomotor rapide an Bedeutung,
denn damit ist es möglich, kleinere Motoren mit niedrigem Kraftstoffverbrauch
als gleichwertigen Antrieb zu nutzen“,
erklärt Jörg Rückauf, Leiter Konzern-Vorausentwicklung. Das Gemeinschaftsunternehmen Bosch-Mahle-Turbo-Systems
habe dazu eine neue Ladergeneration
entwickelt, die auf eine hohe Regelgüte
ausgelegt ist. Präzise elektrische Stellglieder für das Wastegate und eine variable Turbinengeometrie (VTG) bei dieselmotorischen Anwendungen machen
aus dem ATL ein elektronisch steuerbares
System, das eine laufende Anpassung
an Veränderungen im Motorbetrieb ermöglicht. Bei den Diesel-ATL habe man
bereits die Kompatibilität zur Niederdruck-Abgasrückführung berücksichtigt,
da sich damit besonders hohe AGR-Raten
und somit niedrige NOx-Rohemissionen
erzielen lassen. Allerdings ist das Verdichterrad dabei sehr heißen Abgasen
ausgesetzt. Eine spezielle Radbeschichtung und der von Mahle entwickelte Niederdruck-Partikelfilter sollen jedoch laut
Rückauf den Verdichter vor Hitzeschäden
schützen.
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Klaus Kuss
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
35
technik
automobil
TechnikFeuerwerk
_ Innovative Technologien und
Produkte, bei denen Umwelt,
Sicherheit, Komfort sowie Benutzerfreundlichkeit den Schwerpunkt
bilden, sind bei Denso auf der IAA
zu sehen.
D
urch die Integration einer
Vielzahl von Produkten ist es
möglich, den Kraftstoffverbrauch zu verringern, während
gleichzeitig die Kraftstoffeffizienz erhöht wird. Zusätzlich sollen die
Umweltaspekte des Fahrzeugs durch
Absenkung des Kohlendioxid-Ausstosses
verbessert werden, ohne dass dadurch
die Sicherheit, der Komfort und die
Benutzerfreundlichkeit des Fahrzeugs
beeinträchtigt werden, heißt es bei
Denso. Mit dem Display Integrating Efficiency präsentiert das Unternehmen
Technologien, die zur Reduzierung des
Energieverbrauchs beitragen, wie etwa
Produkte für Benzindirekteinspritzung,
Common Rail für Dieselmotoren und
Systemprodukte für Hybridfahrzeuge.
Das japanische Unternehmen stellt
außerdem Technologien zur effizienten
Energienutzung vor. So enthält beispielsweise ein Kältespeichersystem ein zuvor
36
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
gekühltes Mittel, damit der Fahrzeuginnenraum auch gekühlt wird, wenn die
Klimaanlage aufgrund des Start-StoppSystems ausgeschaltet ist. Im Bereich
Umwelt will man den ersten permanent
eingespurten Starter der Welt vorstellen,
bei dem das Ritzel ständig mit dem
Schwungrad des Motors verbunden ist.
Dieser Mechanismus ermöglicht einen
schnellen, leisen und sanften Betrieb von
Start-Stopp-Systemen, heißt es dort. Im
Bereich Sicherheit zeigt das neue Thin
Film Transistor Kombiinstrument (TFTLCD) alle Informationen eines konventionellen Kombiinstruments an. Außerdem
erlaubt es dem Fahrer darüber hinaus, den
Anzeigemodus nach seinen Wünschen
einzustellen. Das integrierte Nachtsichtsystem gibt auf einem TFT-LCD VollbildDisplay koordinierte Navigationsinformationen wie Streckenanweisungen und
Fahrspurinformationen aus. In Sachen
Komfort soll am Messestand die nach
eigener Aussage erste Klimaanlage der
Welt für Pkw zu sehen sein, die mit
Ejector Cycle Technologie betrieben wird.
Der Ejektor ist eine kleine KältemittelDampfstrahlpumpe. Seine Aufgabe ist
es, die Arbeitslast des Kompressors zu
verringern und dadurch zur Senkung des
Energiegesamtverbrauchs beizutragen.
Als weiteres Messe-Highlight wird der
weltweit erste Remote Touch Controller
für Fahrzeuge mit einem zweidimen-
sionalen Cursor genannt, über den der
Fahrer Navigationssystem, Audiosystem
und Klimaanlage bequem steuern kann.
Aus der Serienproduktion
in den Aftermarket
Der weltweite Automobilzulieferer wurde am 16. Dezember 1949 als Nippondenso Co. Ltd. als ein Teil der ToyotaGruppe gegründet. Es besitzt heute 186
Konzerntöchter und beschäftigt 120.000
Mitarbeiter in 32 Ländern. Das Unternehmen ist mit einer Vielzahl von Komponenten in der Automobil-Erstausrüstung
vertreten. Die Zentrale der Denso Corporation hat ihren Sitz in Kariya, Japan und
gilt als ein weltweit führender Anbieter
von fortgeschrittenen Technologien, Systemen und Komponenten. Zu den Kunden des Unternehmens zählen sämtliche
großen Autohersteller der Welt. Die Europazentrale sitzt in Weesp in den Niederlanden. Für den Kfz-Aftermarket bietet
das Unternehmen eine Fülle von Produkten an, die in der Erstausrüstung zum
Einsatz kommen. Der Hersteller macht
darauf aufmerksam, dass die Vorteile der
OE-Qualität auch in die Produkte für den
Aftermarket einfließen. Von einem vollständigen und sich schnell entwickelnden
Sortiment von Automobilanwendungen
bis zu den Hochleistungszündkerzen
Iridium Power und Zündkerzen für die
Rennfahrtserie im Toyota Formel 1 bietet
das Unternehmen ein breites Sortiment
hochwertiger Zündkerzen für beinahe
jede Anwendung. Zudem wurde ein Sortiment Iridium Saver-Zündkerzen für Zuverlässigkeit und Effizienz in Gasmotoren
entwickelt. Da Denso-Wischersysteme an
vielen Autos im Einsatz sind, japanische,
amerikanische und europäische Hersteller verwenden diese Wischersysteme als
Originalausstattung, werden diese auch
im Ersatzmarkt vertrieben. Das neue
Sortiment von Scheibenwischern ist mit
einer Smart-Klemme ausgestattet, die
den leichten Einbau an beinahe allen
Fahrzeugen ermöglichen soll. Im Bereich
Dieseltechnologie hat Denso die ECDEinspritzpumpen (Electronically Controlled Diesel) eingeführt. Elektronisch
gesteuerte Einspritzpumpen verwenden
einen Mikrocomputer, um den Einspritzzeitpunkt entsprechend den Laufbedingungen des Motors zu regulieren. Das
Ergebnis ist eine präzise und akkurate
Steuerung.
Nach eigener Aussage ist man die
Nummer Eins auf dem Gebiet von Klimaanlagenkompressoren in Europa. Viele
Zündkerzen von Denso werden
nach eigener Aussage als Originalausstattung bei unter anderem
Cadillac, Chevrolet, Daihatsu,
Ford, GM, Honda, Hyundai,
Isuzu, Kawasaki, Lexus, Mazda,
Mitsubishi, Rotax, Subaru, Suzuki,
Toyota, Voxan und Yamaha eingebaut. Fotos: Denso
europäische Autohersteller wie BMW,
Porsche, Mercedes und Fiat haben sich
demnach entschieden, diese Klimaanlagenkompressoren einzubauen. Im Aftermarket werden Klimaanlagenkompressoren für ein breites Fahrzeugsortiment
angeboten, vor allem des oberen Markt-
segments, sowie auch Trockner und Kondensatoren. Desweiteren umfasst das
Lieferprogramm für den Aftermarket Anlasser, Lichtmaschinen sowie Wärmetauscher für das Motorkühlsystem.
Denso stellt auf der IAA in Frankfurt
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in Halle 4.0 am Stand B09 aus. vOGBABFQR>QFLKA>PM>PPBKABKPQORJBKQ’
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automobil
Für die Zukunft gerüstet
_ Trotz der aktuellen Wirtschaftskrise
erwartet die Fachbesucher auf der diesjährigen IAA eine Vielzahl von Innovationen
von Kolbenschmidt Pierburg.
D
ie Wirtschaftskrise hat selbst
den sonst krisenfesten Automobilzulieferer Kolbenschmidt
Pierburg nicht verschont. So
sanken die Umsätze im Vergleich zu 2007 (2,2 Milliarden Euro) im
Jahr 2008 um 8,6 Prozent auf gut zwei
Milliarden Euro. Als Folge dieses Einbruches reduzierte das Unternehmen
auch die Zahl der Mitarbeiter um knapp
zwei Prozent auf jetzt weltweit 11.700.
Man habe sich schon frühzeitig abgesichert, sagte Vorstandschef Dr. Gert
Kleinert auf einer Fachpressekonferenz
in Neckarsulm. Demnach sind seit Januar
2009 insgesamt 6000 Mitarbeiter in
Kurzarbeit. Allerdings sei die Restrukturierung noch nicht beendet. Ein weiterer Abbau von weltweit 1000 Mitarbeitern ist geplant. Dennoch habe man
die Investitionen 2008 geringfügig um
knapp 1,4 Prozent auf aktuell 146 Millionen Euro abgesenkt. Für dieses Jahr
hingegen sei eine Reduzierung von 40
Prozent vorgesehen.
„Um die Krise zu bewältigen, setzen
wir auf die weltweit verschärften Emissionsgesetze und unsere innovativen Produkte und Technologien zur Schadstoffund Kohlendioxid-Reduzierung. Zudem
bauen wir auf ein stabiles AftermarketGeschäft“, sagte Kleinert. Im Vorfeld der
IAA zählte der Vorstandsvorsitzende der
Kolbenschmidt Pierburg AG die wichtigsten Neuaufträge der Automobilhersteller für Produkte der Schadstoffreduzierung und Emissionskontrolle auf.
Dazu gehörten unter anderem Aufträge
für Schubumluftventile und LadedruckRegelventile für Turbolader sowie ein
Großauftrag für die elektromotorische
Abgasrückführung (Euro5 und 6) und Bestellungen von Hochleistungskolben für
Otto-Direkteinspritzmotoren.
38
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Die Verringerung des Hubraums bei
gleicher Motorleistung durch Aufladung
darf durchaus als Erfolg bei der Reduzierung von Kraftstoff und Emissionen
bezeichnet werden. Kleine, leichtgewichtige Motoren, die per Abgasturbolader
aufgeladen werden, haben einen deutlich geringeren Kraftstoffverbrauch ohne
Leistungsverlust. Um den Leistungsgrad
der Turbolader zu erhöhen, bedarf es allerdings einer detaillierten Regeltechnik.
Pierburg hat hierfür das elektrische Schubumluft-Ventil entwickelt. Dieses Ventil
ersetzt die konventionelle pneumatische
und elektropneumatische Bypass-Steu-
erung. In Verbindung mit dem ebenfalls
von der Pierburg GmbH entwickelten Ladedruckventil TCV (Turbo Control Valve),
das das Wastgate (Bypassventil auf der
Turbinenseite des Turboladers) rund 30
Mal pro Sekunde ansteuert, lässt sich der
Ladedruck effizient regeln.
Die Euronorm 6, die ab 2014 in Kraft
treten soll, erfordert weitere Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung auch für
Dieselmotoren. Demnach wird künftig
neben der Hochdruck-Abgasrückführung
auch die Niederdruck-Abgasrückführung
erforderlich sein. Dabei wird das Abgas
hinter dem Diesel-Partikelfilter entnommen und vor dem Verdichter wieder zurückgeführt. Pierburg bietet hierfür ein
komplettes System an. Neu ist ein Abgasmassenstromsensor, der es erstmals
erlaubt, den Abgasmassenstrom als Regelgröße zu erfassen. Neu ist auch ein
elektromotorisch betriebenes HighFlowNiederdruck-Abgasrückführ-Ventil. Mit
diesem Ventil soll der Druckverlust gegenüber konventionellen AGR-Ventilen
um bis zu 50 Prozent reduziert werden.
Neu und in der Erprobungsphase sind Stahlkolben für Diesel-Pkw.
Fotos: Pierburg
Stahlkolben für Dieselmotoren
Die elektrische Kühlmittelpumpe reagiert auf
Signale des Motor-Management-Systems und
arbeitet unabhängig von der Motordrehzahl.
Direkteinspritzende Ottomotoren brauchen Kolben mit deutlich höherer Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht
und geringem Reibwert. Hierzu hat die
Kolbenschmidt GmbH eine neue Hochleistungslegierung „KS 309“ entwickelt.
In Kombination mit dem bereits bestehenden Leichtbaukonzept LiteKS-2 und
der NanofriKS-Kolbenbeschichtung, soll
dies neben der bis zu 25 Prozent höheren
Kolbenfestigkeit im Temperaturbereich
200 bis 350 Grad Celsius auch zur Verbrauchsoptimierung beitragen.
Für die neue Dieselmotoren-Generation entwickelt Kolbenschmidt einen
Das neu entwickelte
Schubumluftventil
ersetzt die konventionelle pneumatische und elektropneumatische
Bypass-Steuerung.
Stahlkolben. Stahlkolben werden bereits seit längerer Zeit in
Nutzfahrzeugen erfolgreich eingesetzt. Die ersten Motortests
sollen zeigen, dass sich der Pkw-Stahlkolben im Leistungsbereich über 80 Kilowatt pro Liter Hubraum und Zünddrücken
von mehr als 200 bar bewährt. Den Angaben zufolge arbeitet
Kolbenschmidt gemeinsam mit namhaften Automobilherstellern an der Weiterentwicklung bis hin zur Serienreife.
Elektrische Kühlmittelpumpen im Trend
Elektrische Wasserpumpen erreichen bei Pierburg heute schon
einen Umsatzanteil von 40 Prozent. Allerdings hofft man aufgrund der Entwicklung von Hybridantrieben und Brennstoffzellen und durch die Weiterentwicklung der aufgeladenen
Otto- und Dieselmotoren auf weitere Steigerungsraten. Konventionelle Pumpen sind auf die maximale Motorbelastung
bei niedrigen Drehzahlen ausgelegt und somit zwangsläufig
überdimensioniert. Ihre Fördermenge ist ausschließlich an die
Drehzahl des Motors gekoppelt. Bis zu zwei Kilowatt Leistung
benötigt diese Pumpe. Die elektrische Pumpe hingegen arbeitet unabhängig von der Motordrehzahl und kühlt nur dann,
wenn es erforderlich ist. Daraus resultiert eine Kraftstoffersparnis von bis zu drei Prozent.
Neue Einsatzgebiete für die elektrische Pumpe sieht man
für Hybrid- und Elektroantriebe. Sie benötigen zur Kühlung
der Leistungselektronik und der DC-DC-Konverter eine „intelligente“ Kühltechnik. Converter bezeichnen DC/DC-Wandler
mit einer von der Eingangsspannung unabhängigen Ausgangsspannung. Bei Mild-Hybridfahrzeugen sind elektrische
Kühlmittelpumpen bereits in Serie. Sie transportieren die
Batteriewärme ab, die für die Innenraumheizung genutzt
wird. Bereits 2010 soll das erste Kundenprojekt realisiert
werden, bei dem die elektrischen Pumpen die Ölkühlung
eines Hinterachsgetriebes übernehmen. Bei der Entwicklung
von Brennstoffzellen-Fahrzeugen übernehmen in Versuchen
Kühlmittelpumpen von Pierburg mit Leistungen von 600 bis
1200 Watt die Temperierung des Systems. Die Regelung der
elektrischen Kühlmittelpumpe erfolgt über eine in der Pumpe integrierte Elektronik. Diese reagiert auf Signale des Motor-Management-Systems, wo Informationen zu Motorlast,
Lufttemperatur, Geschwindigkeit und Kühlmitteltemperatur
erfasst werden.
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Foto: Creativstudio, Montage: Beinhorn
_ Bei Continental
integriert man die für
Sicherheits- und Assistenzsysteme notwendigen Sensoren und
setzt dabei SiliziumTechnologie ein.
S
ensoren für elektronisch geregelte Funktionen sind Auge, Ohr
und Fühler des modernen Hightech-Automobils. Sie sind unbestechlich, registrieren kleinste
Fahrzeugbewegungen, schauen voraus
und erkennen gefährliche Verkehrssituationen. Aktive Drehzahlsensoren sammeln zum Beispiel Daten der Motor- und
Getriebedrehzahl. Kontaktlose Lenkwinkelsensoren erfassen im elektronischen
Stabilitätsprogramm (ESP) und der
aktiven Lenkung (EPS/AFS) den Drehwinkel, die Drehgeschwindigkeit und
-Richtung des Lenkrades und geben dem
zentralen Steuergerät Aufschluss über
die gewünschte Fahrtrichtung. Ein weiteres Beispiel ist der Sensorcluster für
ESP-Anwendungen. Der Sensor umfasst
neben den Gierraten- und Beschleunigungssensoren auch die interne Verarbeitung aller gemessenen Raumachsen
des Fahrzeugs. Die Daten werden erfasst
und aufbereitet, um zum Beispiel das
gezielte Abbremsen einzelner Räder
einzuleiten. So gesehen sind die „intelligenten“ Sicherheitssysteme in den
modernen Automobilen unverzichtbar
geworden.
Elektronische Bauteile werden immer „intelligenter“ und gleichzeitig
kompakter. So hat jetzt der Automobilzulieferer Continental die Drehratenund Beschleunigungssensoren für das
elektronische Stabilitätsprogramm ESP
zu einem einzigen Bauteil zusammengefasst. Das Bauteil von der Größe einer
Streichholzschachtel passt in jedes Fahrzeug. Durch seine geringere Baugröße
und die niedrigen Herstellungskosten ist
es nun möglich, den schon seit Jahren erhobenen Forderungen nachzukommen,
ESP auch für Kleinfahrzeuge serienmäßig anzubieten. Zwar gehört ESP bereits
bei den meisten Automobilherstellern
zur Standardausstattung, aber ab 2011
schreiben Europa, Japan und USA dessen
Einsatz bei Pkw-Neuwagenzulassungen
bindend vor. Zudem ist Dr. Ralf Schnupp,
Leiter Segment Inertial Sensors bei der
Division Chassis & Safety, überzeugt,
dass integrierte Hochpräzisions-Sensoren in Silizium-Technologie die Möglichkeit bieten, Assistenzsysteme wie
Laut Continental lässt sich
durch den Einsatz des neuen
Sensorclusters die Genauigkeit der Fehlerüberwachung
bei redundanten Systemen
erhöhen.
40
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Der neue Drehratenund Beschleunigungssensor von Continental,
kann selbst in kleinsten
Kompaktfahrzeugen
untergebracht werden.
Fotos: Continental
„Adaptive Cruise Control“ oder „Active
Front Steering“ noch leistungsfähiger zu
machen. Nach eigenen Angaben soll das
neue System Anfang 2010 bei mehreren
Automobilherstellern in Serie gehen.
Störfrequenzen verhindern
Bislang werden speziell für den Drehratensensor mikromechanische Sensoren
eingesetzt. Mit der neuen Technologie
kommen erstmals ausschließlich aus Silizium gefertigte Sensoren zum Einsatz,
die rein kapazitiv arbeiten, so Schnupp.
Bei kapazitiven Sensoren bilden zwei
Platten einen elektrischen Kondensator,
wobei sich während des Messens eine
Platte verformt oder verschiebt. Durch
den veränderten Plattenabstand ändert
sich auch die elektrisch messbare Kapazität. Vor allem die höhere Messgenauigkeit auch über eine längere Lebensdauer
und die geringe Toleranzabweichung in
der Serienfertigung seien ausschlaggebend für die baldige Einführung.
Eine der Herausforderungen bei der
Entwicklung des kompakten Drehraten- und Beschleunigungssensors in ein
einziges Bauteil war es, Störfrequenzen
sowie das Übertragen von Signalen
vom einen auf den anderen Sensor zu
verhindern. Gelöst haben die Techniker
das Problem durch den Einsatz der Siliziumsensoren. Damit konnte eine höhere
Resistenz gegen Vibrationen und gegen
die hohe Umgebungstemperatur von
bis zu 125 Grad Celsius erreicht werden.
Ein weiterer positiver Effekt: durch die
kompakte Bauweise des Sensorclusters
reduziert sich der Platzbedarf im Fahrpero
zeug.
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Damit aus einer Zellulosefaser ein MAHLE Filter wird, haben unsere Fertigungsingenieure einiges zu tun: Die Papiere werden mit speziellen Harzen imprägniert und damit
resistent gegen hohe Temperaturen, Feuchtigkeit und andere chemische Einflüsse.
Anschließend werden sie vorgewärmt, dann geprägt, gefaltet und schließlich ausgehärtet. Das Ergebnis: Luft-, Öl-, Kraftstoff- und Innenraumluftfilter mit stabiler Falten geometrie, die selbst unter hoher Belastung keine Blockbildung aufweisen. Und das
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automobil
Die im Dunkeln
sieht man nicht
_ Intelligente Beleuchtungs-
systeme und Einparkhilfen
werden immer gefragter. So
helfen Kameras beim Einparken, und Licht­sys­teme
arbeiten inzwischen schon
autonom.
J
etzt habt ihr mich hier hereinmanövriert. Holt mich bitte auch wieder
raus“, so hätten Kunden reagiert, die
mit dem halbautomatischen Parkhilfesystem von Valeo in eine Parklücke
hinein, aber ohne elektronische Hilfsmittel nicht mehr herauskamen, sagt
Martin Haub, Vice-President des ValeoKonzerns. „Natürlich haben wir auch für
solche Problemfälle einen Ausweg“, fährt
der für Entwicklung und Produktmarketing verantwortliche Manager fort.
Fahrzeughersteller, die eine voll automatisierte Ein- und Ausparkhilfe wollen,
können sie auch bekommen“.
Einparkhilfen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Die einfachste
Form ist inzwischen weit verbreitet. Fast
jeder Hersteller bietet die in den vorderen und hinteren Stoßfängern untergebrachten Sensoren an. Die Ultraschallsensoren warnen je nach Entfernung
des Hindernisses mit unterschiedlicher
Intensität. Mehr und mehr kommen aber
inzwischen in Oberklassefahrzeugen
Rückfahrkameras zum Einsatz, die über
ein Display im Sichtfeld des Fahrers die
Fahrbahn im hinteren Bereich des Fahrzeugs anzeigen. Ihr Nachteil: sie zeigen
zwar die Umgebung genau an, allerdings
gibt es keinen Hinweis auf den Abstand
zum Hindernis.
Dieses Manko hat Valeo nach eigenen
Angaben behoben und farbige Balken in
das Kamerabild eingefügt. Die Balken
stehen für ein festgelegtes Maß, an dem
sich der Fahrer nun orientieren kann.
Eine weitere Variante, die derzeit in Europa bei Volkswagen und Lancia optional
erhältlich ist, nennt sich „Park4U“. Das
halbautomatische Parksystem von Valeo
ermöglicht das rückwärtige Einparken
fast ohne Eingriff des Fahrers. Aktiviert
der Fahrer den Park4U-Knopf innerhalb
des Geschwindigkeitsbereiches von 30
Stundenkilometern und setzt den Blinker, so beginnt die automatische Suche
42
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
nach einem passgerechten Parkplatz.
Sensoren, die seitlich am Fahrzeug angebracht sind, vermessen die Parklücken.
Über ein Display wird dann die „richtige“
Parklücke angezeigt. Danach beginnt,
mit dem Einlegen des Rückwärtsganges,
das Einparkmanöver.
Totwinkelüberwachung
schaut um die Ecke
Eine weitere Neuheit ist die so genannte
Totwinkelüberwachung. Um beim Ausparken aus Querparklücken herannahende Fahrzeuge oder Personen rechtzeitig zu erkennen, „schauen“ seitlich im
Heckstoßfänger installierte Radarsensoren „um die Ecke“. So behält der Fahrer
auch bei eingeschränkter Sicht immer
den Überblick. Das System lässt sich
noch durch „TopVue“ erweitern. Hierbei
sorgen bis zu fünf Miniaturkameras rund
ums Fahrzeug für den kompletten Überblick. Während eine Kamera den Bereich
hinter dem Fahrzeug überwacht, können
zwei weitere Kameras im Frontstoßfänger herannahende Fußgänger, Fahrräder
oder Fahrzeuge zeigen, bevor sie im direkten Blickfeld des Fahrers erscheinen.
Zwei weitere, in den Außenspiegeln untergebrachte Kameras, übernehmen den
Bereich direkt neben dem Fahrzeug. Das
TopVue-System ist derzeit im 7er BMW
und soll in Kürze in verschiedenen Land
Rover Modellen verfügbar sein.
Kameragestützter
Fernlichtassistent
Es ist eine Binsenweisheit, dass die Sicht
bei eingeschaltetem Fernlicht erheblich
besser ist. Allerdings wird es aufgrund
des hohen Verkehrsaufkommens kaum
genutzt, da die meisten Autofahrer das
häufige Umschalten als lästig empfinden.
Hier soll eine neue Technologie wie zum
Beispiel die kameragestützte Fernlicht-
Automatik Abhilfe schaffen. Eine Kamera überwacht die Straße und löst den
Schaltvorgang aus, wenn ein Fahrzeug
entgegenkommt oder voraus fährt. Tests
ergaben, dass das Fernlicht durch den
Einsatz des „BeamAtic“ fünfmal häufiger
genutzt wurde als beim herkömmlichen
Schalten per Hand. Die nächsthöhere
Stufe dieser Technik nennt sich „BeamAtic Plus“. Dabei handelt es sich um ein kameragestütztes adaptives Fernlicht. Die
Scheinwerfer schalten nicht einfach um,
sondern vollziehen einen permanenten,
gleitenden Wechsel zwischen Fern- und
Abblendlicht. Bei der gleitenden Anpassung variiert nicht nur die Länge des
ausgeleuchteten
Straßenabschnitts,
sondern auch die Form der Scheinwerferkegel. In Ländern mit Rechtsverkehr
zum Beispiel wird beim Erkennen eines
entgegenkommenden Fahrzeugs der linke Teil des Lichtkegels, der die Gegenfahrbahn erfasst, schneller reduziert, als der
rechte. Anders als bei abruptem Schalten
bleibt bei kameragestützter gleitender
Anpassung ein großer Teil des Sichtfeldes erhalten. Die dritte Variante heißt
„BeamAtic Premium“. Hierbei bleibt das
Fernlicht permanent eingeschaltet. Nur
der den Gegenverkehr beziehungsweise
vorausfahrende Fahrzeuge erfassende
Teil des Lichtkegels wird abgeblendet. So
kann das Fernlicht bei fast allen Straßenverhältnissen eingeschaltet bleiben.
Nach Bi-Xenon
kommt Tri-Xenon
Eine weitere Studie des französischen
Automobilzulieferers kommt ohne zusätzliche Kamera aus und verbessert
dennoch die Sicht bei unterschiedlichen
Straßenverhältnissen. Das „intelligente“
Beleuchtungssystem mit dynamischem
Kurvenlicht (DBL) und dem Tri-XenonModul passt sich gleitend an. Tri-Xenon
ist eine Weiterentwicklung des Bi-Xe-
FAhrerAssistenz
Optimale Beleuchtung, ohne andere Fahrzeuge zu blenden
> Intelligente Lichtsysteme BeamAtic™ und BeamAtic™ Plus
Peter Rodenbüsch
eine Multifunktionskamera, hinter dem
rückspiegel im Fahrzeug-innenraum
angebracht, passt automatisch
Fern- und Abblendlicht den
Verkehrsbedingungen und der
Umgebung an.
Intelligente
Lichtsysteme
arbeiten inzwischen autonom.
Fotos: Valeo
Detektionsbereich der
Frontkamera bis zu 600 Meter.
BeamAtic™ detektiert
die Position anderer
Fahrzeuge und passt
automatisch die
Beleuchtung an, um
Blenden zu vermeiden.
BeamAtic™ Plus berücksichtigt
die Bewegung anderer Fahrzeuge,
indem es das Fernlicht dynamisch
der Verkehrssituation anpasst, um
entgegenkommende Fahrer nicht zu
blenden.
EigEnschaFtEn
n Detektiert Scheinwerfer und Rücklichter anderer Fahrzeuge.
n Detektiert das Straßenprofil und passt den Lichtstrahl an.
n Die «Progressive Fernlicht- Funktion» optimiert die Beleuchtung
durch einen progressiven Übergang zwischen Fern- und Abblendlicht
abhängig von der Verkehrssituation und des Straßenprofils (z.B.
entgegenkommender Verkehr, Unebenheiten).
n Die „ Tourismus-Funktion “ ermöglicht die Anpassung des Lichtsystems
beim Wechseln von Rechts-auf Linkslenkung und umgekehrt.
© VALEO
nonlichtes. Der Unterschied liegt in einer
um 30 Prozent höheren Lichtausbeute
im Abblendbereich. Beim Bi-XenonScheinwerfer wird beim Umschalten
auf Abblenden eine Blende vorgeklappt,
die die Leuchtweite und Leuchtintensität verringert. Bei dem neuen Verfahren
wird über einen Spiegel hinter der Blende das abgeschirmte Licht auf die Straße
gebracht. Allerdings gibt es wegen der
hohen Blendgefahr eine Einschränkung.
Die Wirkung von Tri-Xenon darf erst ab
einer Geschwindigkeit von Tempo 115
einsetzen, da die Sichtweite um 60 Meter
erweitert wird.
Alle adaptiven Beleuchtungssysteme
von Valeo beruhen auf dem Einsatz einer CMOS-Kamera. Die hinter der Windschutzscheibe in Höhe des Innenrückspiegels angebrachte Kamera erfasst die
verschiedenen Lichtquellen im Sichtfeld
des Fahrers. Eine Bildauswertungssoftware ermittelt, ob es sich um ein Auto, einen Lichtmast am Straßenrand oder eine
Leuchttafel handelt. In der Nähe befindliche Fahrzeuge werden genau geortet,
um jedes Blendrisiko zu beseitigen.
Wir haben das Rad
nicht erfunden.
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automobil
_ Eberspächer hat
ein Soundsystem für
Elektro-, Diesel- und
Benzinfahrzeuge zur
Serienreife entwickelt
und dem Rinspeed Concept Car „iChange“ als
Elektrofahrzeug damit
einen maßgeschneiderten Klang gegeben.
Soundtrack auf Knopfdruck
J
a, wer röhrt denn da, schießt es
einem durch den Kopf, wenn ein
sportliches Auto an der Ampel in
bekannter Manier beschleunigt. Zu
laut, nervig oder einfach nur Krach,
lautet der Tenor vieler Passanten. Allerdings geht es auch anders, nämlich leise
und bedächtig in Wohngebieten sowie
kraftvoll mit sportlichem Sound auf freier
Strecke. Wie, das demonstrierte kürzlich
der Automobilzulieferer Eberspächer in
Esslingen. Quasi per Knopfdruck ändert
sich der Auspuffsound an den Demonstrationsmodellen, einem Audi Cabrio V6
3.0 Diesel und einem Audi A4 2.0 TFSI.
Zur IAA stellt der Autozulieferer eine
Abgasanlage vor, die auf Knopfdruck
durch ein in den Auspuff integriertes
Gegenschall-System in einen Flüstermodus umschaltet. Dazu sind zwei Mikrofone in der Abgasanlage erforderlich.
Sie messen ständig die Lautstärke an der
Auspuffmündung. Eine elektronische
Steuereinheit analysiert die Messdaten
und ermittelt, welche Intensität der
Krach bei unterschiedlichen Frequenzen
hat. Dann werden zwei in den Endtöpfen
des Auspuffs angebrachte Lautsprecher
von so angesteuert, dass sie identische
Schallwellen aussenden, allerdings mit
entgegengesetzter Phase. Mit anderen
Worten, das System basiert auf dem Antischall-Prinzip. Von den unerwünschten
Schallwellen wird über den Lautsprecher
ein negatives Spiegelbild erzeugt. Haben
sich diese gegenläufigen Wellen exakt
überlagert, heben sie sich vollständig
auf. Mit Hilfe der Antischall-Technik lassen sich die Abgasgeräusche des Verbrennungsmotors stark reduzieren, aber auch
als Sound gestalten. Theoretisch wäre
sogar eine vollständige Auslöschung
Der leise Auspuff baut weniger Gegendruck im Abgasstrom auf, sodass
der Leistungsverlust geringer ist. Das Volumen des Endtopfs schrumpft.
So ist in vielen Autos einer von zwei Nachschalldämpfern verzichtbar.
44
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
möglich, in der Praxis funktioniert das
aber nicht ganz. Die Lautstärke des Auspufflärms verringert sich auf die Hälfte
bis ein Viertel. Die neuen GegenschallAbgasanlagen können noch mehr: Weil
sich durch Gegenschall gezielt einzelne
Frequenzen ausschalten lassen, kann
der Klang verändert werden. So kann der
Klang als besonders leise programmiert
werden oder dem eines Sportcoupé
oder Roadster nachkommen. Beim Tritt
aufs Gaspedal verwandelt sich die biedere Familienkutsche akustisch in einen
röhrenden Achtzylinder. „Damit ist der
derzeit überall anzutreffende Trend zum
Downsizing, also gleiche Leistung trotz
kleinerer Motorisierung, nun auch beim
Sound problemlos möglich“, sagt Entwicklungsleiter Matthias Keck. So können die Techniker dem Fahrzeug gezielt
einen bestimmten Sound verleihen, in-
Eberspächer stellt auf der IAA eine Abgasanlage vor, die auf Knopfdruck in einen Flüstermodus umschaltet. Möglich macht es ein in den
Auspuff integriertes Gegenschall-System.
Fotos: Eberspächer
dem sie das Dröhnen nur bei bestimmten
Frequenzen ausschalten, bei anderen
Frequenzen jedoch unbeeinflusst lassen
oder sogar noch verstärken.
Soundsystem für Elektro-,
Diesel- und Benzinfahrzeuge
Dass ein mit diesem Active-Sound-Sys­
tem ausgestattetes Fahrzeug nicht unbedingt einen Verbrennungsmotor unter
der Haube haben muss, stellte der Esslinger Automobilzulieferer bei der Präsentation des Systems unter Beweis. In der Esslinger Eberspächer-Zentrale präsentierte
man mit dem „iChange“ aus der Schweizer Designschmiede Rinspeed erstmals
einen perfekt darauf zugeschnittenen
futuristischen Sound. Er ist zwar Elektrofahrzeug, klingt jedoch wie ein richtiges Auto. Damit hört sich der flotte
Flitzer genauso an, wie er aussieht – fu-
In der Esslinger Eberspächer-Zentrale wurde
der „iChange“ aus der Schweizer Designschmiede Rinspeed erstmals mit einem auf
dieses Fahrzeug zugeschnittenen Sound präsentiert.
Foto: Rinn
turistisch. Auf der IAA in Frankfurt kann
man sich vor Ort ein Bild davon machen.
Neben dem Klangerlebnis soll das System in Elektro- oder Hybridfahrzeugen
auch zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Mit dem neuen SafetySound, den man bei Eberspächer bereits
als Marke angemeldet hat, könnten geräuschlose E-Fahrzeuge mit typischen
Autogeräuschen von Fußgängern und
Fahrradfahrern frühzeitig als Gefahrenquelle wahrgenommen werden.
Physiker bezeichnen alles, was die
Ohren hören, als Schall. Er entsteht durch
Druckschwingungen, die sich etwa in
Luft, Wasser oder einem Metall ausbreiten. Wie schnell der Schall ist, hängt vom
Medium ab. Je dichter Wellenberge und
Wellentäler der Schallwelle aufeinander
folgen, desto höher wird der Ton wahrgenommen. Mit der neuen Technologie,
die bereits in Benzin- und Dieselfahrzeugen im Test zum Einsatz kommt, wird
ein völlig neues Fahrerlebnis geboten,
wenn beispielsweise ein Diesel plötzlich
wie ein Benziner klingt oder der Fahrer
einfach per Knopfdruck zwischen superleise, betont sportlich oder elegant
wechseln kann. Dabei ist das Prinzip,
dass man Schall mit Antischall bekämpfen kann, schon ein alter Hut. Es basiert
auf dem Patent von Paul Lueg und wurde
im Hause Eberspächer schon in den 90erJahren weitererprobt. Was damals noch
fehlte, waren die dazu erforderlichen
fahrzeugtauglichen Komponenten. Immerhin herrschen in einer Abgasanlage
Temperaturunterschiede von minus 30
bis plus 700 Grad Celsius sowie Feuchtigkeit, aggressives Kondensat, hoher
Schalldruckpegel und starke Vibrationen.
So war es denn noch ein weiter Weg bis
zum serienreifen Active-Sound-System
von heute. Vor allem die Entwicklung
von Lautsprechern, die diesen Anforderungen dauerhaft standhalten sowie
eine Schalldämpferkonstruktion, die den
Lautsprecher optimal schützt, galt es zu
entwickeln. Ein solches System hat man
bei Eberspächer nun zur Serienreife vollendet. Das Resultat kann sich sehen, beziehungsweise hören lassen.
Dank seiner kompakten Bauweise
weist der neue Schalldämpfertyp ein
bis zu 60 Prozent geringeres Volumen
auf und benötigt entsprechend weniger Platz im Unterboden des Fahrzeugs
sowie auch meist weniger Material. Zudem ist er ein Leichtgewicht und wiegt
bis zu 40 Prozent weniger als übliche
Systeme. Und mit noch einem Vorteil
– beim Abgasgegendruck – kann das
System punkten. Hier ist eine Reduzierung um bis zu 150 mbar drin, was sich
besonders bei Spitzenleistungen durch
reduzierten Kraftstoffverbrauch und einen geringeren CO2-Ausstoß bemerkbar
macht. „Die neuartige Konstruktionsweise ermöglicht es jetzt, Schalldämpfer für
eine ganze Baureihe binnen kurzer Zeit
vom Labor auf die Straße zu bringen. Da
die Hardware für ganze Hersteller-Plattformen genutzt werden kann, muss lediglich die Software an die jeweilige Motorisierung angepasst werden“, berichtet
Keck bei der Präsentation des Systems.
Das heißt, im Zuge der Vereinheitlichung
ließen sich bei den Automobilherstellern
enorme Summen einsparen, weil nicht
mehr als bisher für die unterschiedlichen
Modellreihen, Versionen mit Otto- oder
Dieselmotor, Schalt- oder Automatikgetriebe unterschiedliche Abgasanlagen
erforderlich wären. Wenn sich zukünftig
also das Sound-or-Silence-System aus
einem möglichen Nischensegment in die
Großserie etablieren könnte, käme das
einem Quantensprung gleich.
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TRW zeigt auf der IAA, wie man kognitive
Sicherheitssysteme intelligenter macht und
zur Erhöhung der Sicherheit, des Wertes
und des Umweltschutzes beiträgt.
Foto: TRW Automotive
Denken
lernen
_ Auf der IAA stellt TRW Automotive seine neuen „kognitiven
Sicherheitssysteme“ in den Mittelpunkt und zeigt, wie intelligente
Sicherheitssysteme dem Fahrzeug „das Denken beibringen“ – für
mehr Sicherheit und verbesserten Umweltschutz.
D
ie TRW Automotive Holdings
Corp. will auf der IAA in Halle
8, Stand F18, neue kognitive
Sicherheitssysteme in den Mittelpunkt stellen und zeigen,
wie intelligente Sicherheitssysteme dem
Fahrzeug „das Denken beibringen“, um
für mehr Sicherheit und verbesserten
Umweltschutz zu sorgen. Deshalb sieht
John Plant, Präsident und CEO von TRW
Automotive, die Messe als geeignete
Plattform, diese Sicherheitssysteme zu
präsentieren: „Wir machen Sicherheit
in drei Bereichen intelligenter: Erstens
wird das Fahrzeug durch fortschrittliche Entwicklungen sicherer. Zweitens
machen wir die Systeme, zum Beispiel
durch Integration und Skalierbarkeit,
erschwinglicher. Und drittens sorgen
wir für einen verbesserten Kraftstoffverbrauch sowie geringere Emissionen
und tragen damit zur Verbesserung des
Umweltschutzes bei.“ Den drei Schwerpunkten entsprechend präsentiert das
Unternehmen auf dem Messetand die
46
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Technologie-Bereiche „Fortschrittliches
Denken“, „Vorausschauendes Denken“
und „Umweltfreundliches Denken“.
Vorausschauendes Denken:
Neue Airbag-Kontrolleinheit
„Unsere Kernkompetenz liegt in der Fähigkeit, fortschrittliche Sicherheitstechnologien für möglichst viele Menschen
und Märkte anzubieten. Deshalb konzentrieren wir uns in allen Bereichen
auf die Wertsteigerung. Dies entspricht
dem Ethos von TRW, erweiterte Sicherheitstechnologien für alle erschwinglich
zu machen und nicht nur für das obere
Fahrzeugsegment zu entwickeln. Dieses
Ziel erreicht TRW durch Kostenoptimierung, Skalierbarkeit, Modularisierung
und intelligente Integration seiner Systeme“, sagt Peter Lake, Executive Vice
President, Sales & Business Development
bei TRW. So soll eine Neuheit zu diesem
Thema vorgestellt werden: Die nächste
Generation der Airbag-Kontrolleinheit
(ACU), die eine Reihe von elektronischen
Funktionen integrieren kann, wie beispielsweise Airbag-Sensoren für Frontalund Seitenaufprall sowie für Unfälle mit
Überschlag oder auch Trägheitssensoren
für die Elektronische Stabilitätskontrolle
(ESC). Die Technologie soll 2012 bei einem
Automobilhersteller in Serie gehen.
Fortschrittliches und
umweltfreundliches Denken
Fortschrittliche Technologien im Sinne
der kognitiven Sicherheit sollen dazu
beitragen, dass Fahrzeuge noch sicherer
werden. „Dies erreichen wir beispielsweise durch eine verbesserte Prozesssteuerung und mit seinen proprietären Algorithmen, die Radar- und Videosysteme,
Lenkung, Bremsen oder Crashsensoren
nahtlos integrieren können. Fortschrittliches Denken heißt, dass unsere Technologien interagieren, um in jeder neuen
Situation richtig wahrnehmen, analysieren und reagieren zu können. Strategisch
besonders wichtig für diesen Bereich ist
die Sensorintegration. Denn sie trägt
entscheidend dazu bei, die Systemkomplexität zu verringern und das Packaging
zu verbessern. Außerdem reduziert sie
das Systemgewicht und senkt insgesamt
die Kosten“, erklärt Lake. „Im Bereich
Kraftstoffeffizienz konzentriere man sich
auf Elemente, die nicht unmittelbar mit
dem Antriebsstrang zu tun haben, aber
dennoch auf den Verbrauch Einfluss nehmen, wie etwa elektrisch unterstützte
Lenkungssysteme und hybridfähige
Bremstechnologien, die bereits in vielen
Fahrzeugmodellen zum Einsatz kommen,
jr.
macht Lake deutlich.
Wächter des Reifendrucks
_ Johnson Controls stellt auf der IAA neue
Technologie zur Reifendrucküberwachung vor.
Das direkt
messende Reifendrucküberwachungssystem erhöht die Fahrsicherheit, minimiert den
Kraftstoffverbrauch und initialisiert
sich zudem selbst. Foto: Johnson Controls
stem weitere vier Sensor-IDs permanent
speichern, macht er deutlich. Dies beschleunigt die Zuordnung eines zusätzlichen, bekannten Radsatzes. Erkennt
das System solche bereits gespeicherten
IDs, beispielsweise die des Winterreifensatzes, werden die Sensoren schneller lokalisiert, selbst wenn diese Reifen an vertauschten Positionen montiert werden.
Reifendruckkontrollsysteme
könnten
nach Plänen der EU ab 2012 vorgeschrieben werden. Hintergrund ist die Diskussion um eine Reduktion des KohlendioxidAusstoßes, der bei falschem Reifendruck
mit einem erhöhten Kraftstoffverbrauch
einhergeht. Auch das Unfallrisiko hat
man dort im Blick, denn falscher Reifendruck führt zu schnellerem Reifenverschleiß, einem längeren Bremsweg und
jr.
schlechterem Fahrverhalten.
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In Frankfurt will Johnson Controls ein
selbstinitialisierendes, direkt messendes
Reifendrucküberwachungssystem TPMS
(„Tire Pressure Monitoring System“) vorstellen. Die neue TPMS-Generation mit
automatischer Drucksensor-Positionsbestimmung ermöglicht dem Fahrzeughalter, auch mit TPMS-Technologie den
Reifenwechsel künftig wieder selbst
durchzuführen. Die Besonderheit des
neuen TPMS sei die lernfähige Positionserkennung, teilt man beim Hersteller mit.
„Diese neue Generation der Reifendrucküberwachung ist die Weiterentwicklung
unserer bisherigen TPMS-Technologie.
Das System erkennt die Drucksensoren
und bestimmt deren Position selbstständig“, erklärt Krister Gamaggio, Product
Director Body Electronics bei Johnson
Controls. Innerhalb von zwei bis drei
Minuten werde ein neuer Reifensatz lokalisiert. Darüber hinaus könne das Sy-
Passgenauigkeit?
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
47
technik
automobil
Mit ihrer Spitze ragt die PSG mitten in den Brennraum. Hier lassen
sich die wichtigen Daten auf engstem Raum erfassen. Fotos: Beru
haupt keinen zeitlichen Unterschied zum
Benziner erfährt. Bei Direkteinspritzern
ist wegen des kompakten Brennraumes
ein Vorglühen höchstens noch bei winterlichen Temperaturen notwendig. Hier
wird die Glühkerze während des Kaltlaufs gelegentlich zugeschaltet, um so
eine geruchs- und emissionsärmere Verbrennung zu erreichen.
Drucksensor-Glühkerzen
überwachen den Brennraum
Perfekte
Kontrolle
_
Die neue Drucksensor-Glühkerze
von Beru heizt nicht nur den Brennraum vor. Sie gibt auch dem Motormanagement Informationen während des Verbrennungsvorgangs und
hat damit entscheidenden Einfluss
auf die Emissionsreduzierung.
E
s gibt einige Gründe, warum
Selbstzünder eine Glühkerze benötigen. Etwa, weil beim Start die
Wände des Brennraums noch kalt
sind und sich ohne Vorglühen und
aufgrund der geringen Startdrehzahl des
Motors das Gemisch in Tröpfchenform
an die Zylinderwände anlegt. Oder, weil
beim kalten Motor die komprimierte Luft
entweichen kann, so dass die Verdichtungstemperatur geringer ausfällt. Vor
noch gar nicht allzu langer Zeit musste
die Glühkerze auch noch fast eine Minute
lang vor dem Start auf bis zu 1300 Grad
Celsius „vorgeglüht“ werden. Inzwischen
hat sich die „Diesel-Gedenkminute“
auf unter drei Sekunden reduziert. Bei
einigen Automobilen wird bereits nach
dem Öffnen der Tür die Glühphase
gestartet, sodass der Dieselfahrer über-
48
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Doch die Entwicklung der Glühkerze
ist noch nicht am Ende. So präsentierte
jetzt der Automobilzulieferer Beru eine
Hightech-Glühkerze. Dabei handelt es
sich um die Drucksensor-Glühkerze PSG
(Pressure Sensor Glow Plug), die inzwischen bei VW und im neuen Opel Insignia zum Einsatz kommt. Dass es sich
bei diesem Glühstab um innovative Technik handelt, belegt die Auszeichnung mit
dem renommierten Automotive News
PACE Award 2009 in der Kategorie „Produkte Europa“, die Beru kürzlich erhielt.
Die Jury würdigte, dass die intelligente
Drucksensor-Glühkerze die für den Aufbau der Closed-Loop-Regelung (Regeltechnik) nötigen Drucksignale aus dem
Brennraum liefert.
Die aus einem robusten Heizstab
des Diesel-Schnellstartsystems ISS und
einem piezoresistiven Sensor bestehende Glühkerze erfasst den sich zyklisch
ändernden Druck im Brennraum und
meldet das Ergebnis permanent an die
Motor-Steuerelektronik. Damit lassen
sich NOx-Emissionen bereits zum Zeitpunkt ihrer Entstehung, also während
des Verbrennungsvorgangs, und nicht
erst nachträglich reduzieren. Demnach
eignet sich die PSG für die strenge Abgasnorm Euro 6. Selbst bei größeren
Diesel-Aggregaten sind nach Angaben
des Herstellers nur noch kleinere Abgasnachbehandlungssysteme nötig.
Neun- statt
Zehn-Millimeter-Gewinde
Ein weiterer Vorteil der neuen Glühkerze:
Durch eine exakte Erfassung des Zylinderdrucks, können vor allem auch in Downsi-
zing-Motoren höhere Spitzendrücke realisiert und damit Standardbrennverfahren
weiter verbessert werden. Dadurch sei
eine höhere Motorleistung möglich. Zudem lasse sich mithilfe der PSG-Daten
die Zündung zylinderselektiv optimieren, heißt es. Eine Zylindergleichstellung
ist technisch machbar, die Kaltstart- und
Kaltlaufqualität verbessert sich nochmals.
Insbesondere auch für den US-Markt mit
einer breiteren Streuung der Cetanzahl
des Kraftstoffes ist so endlich eine stabile
Emissionskontrolle über die gesamte Motorlebensdauer möglich. Eigens für den
Opel Insignia hat Beru die elektronisch
geregelte Glühkerze mit einem M9-Gewinde statt dem üblichen M10-Gewinde
hergestellt. In dem neuen Selbstzünder
sei aufgrund der konstruktiven Vorgaben
von Opel nur ein schlankeres M9-Gewinde möglich. Um dennoch eine optimale
Festigkeit beim Einschrauben der Kerze
zu erreichen, verwendet Beru im Körperunterteil der M9-PSG hochwertigen
Edelstahl mit einer nochmals höheren
pero
Festigkeit.
T ech n ische M e r kma l e
Die neue PSG
• Sensorprinzip: Piezoresistiv
• Beweglicher Heizstab zur Druckübertragung
• Miniaturisierte Elektronik im oberen Teil der
Glühkerze integriert
• Kalibriert und kundenspezifisch programmiert
• Integrierter konzentrischer Automotivstecker
Technische Daten
Arbeitstemperatur: -40 bis 140°C (max. 150°C)
Druckbereich:
0 bis 200 bar (max. 210 bar)
Sensor
Versorgungsspannung (Vdd): 5,0 V oder 3,3 V
Ausgangssignal : ratiometrisch
Bandbreite : 0 bis 5 kHz
Genauigkeit : ± 2%
Glühfunktion
Strom 60sec: < 10 A
Temperatur nach 60sec: > 980°C
Temperatur max.: 1100°C
Die komplette Elektronik der
PSG ist im Kopf der Glühkerze
untergebracht, ein neuartiges
Stecksystem sorgt für Spannung
und Datentransfer.
Den Anforderungen entsprechend lässt sich
die Viskosität der Flüssigkeit und damit die
Steifheit des Lagers variieren. Die neue
Motorlagerung nach dem magnetorheologischen Prinzip kommt ab 2010 in einem
Hochleistungs-Sportwagen zum Einsatz.
Foto: Delphi
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Mit Eisenpulver
aufgemischt
_ Kurz vor der IAA, im September 2009, gibt der Automobilzulieferer Delphi den Start zur Serienproduktion eines neuen
Motorlagers bekannt. Hierbei handelt es sich um ein mit
magnetorheologischer Flüssigkeit gefülltes Dämpferelement.
B
ei den heutigen Ober- und Mittelklasse-Automobilen werden für
die Aufhängung des Motors für
gewöhnlich so genannte Hydrolager verwendet. Die Hydroflüssigkeit in den Lagern wird schon bei
der Produktion auf die vom Hersteller
gewünschte Dämpferwirkung abgestimmt, sodass die Schwingungen durch
Fahrbahnstöße entsprechend gedämpft
werden. Zudem kommen bei Automobilen mit im Leerlauf besonders kritischen Motoren Hydrolager (DSHL) mit
einem zuschaltbaren Bypass zum Einsatz.
Während beim normalen Hydrolager für
alle auftretenden Betriebszustände ein
Abstimmkompromiss gefunden werden
muss, können beim DSHL zusätzlich die
Zustände „Leerlauf“ und „Fahren“ eingestellt werden.
Die jetzt von Delphi vorgestellte
magnetorheologische
Motorlagerung
besteht aus einem Gummikörper mit
einer Trägerflüssigkeit, die winzige Eisenpartikel enthält. Mithilfe einer elektrischen Spule wird in der Flüssigkeit
ein Magnetfeld erzeugt, sodass sich die
Eisenpartikel wie an einem Hufeisenmagnet ausrichten und so die Viskosität
der Flüssigkeit verändern. Je höher die
magnetische Feldstärke, desto höher die
Dämpfwirkung der Flüssigkeit. Die angelegte Spannung stellt ein Steuergerät
ein, das dazu Fahrzeugdaten aus den jeweiligen Datenbussystemen nutzt. Etwa
die Position der Drosselklappe, die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Motordrehzahl
oder die Umgebungstemperatur. Das
System misst auch den aktuellen Druck,
unter dem die Flüssigkeit steht. Somit ist
ein geschlossener Regelkreis möglich, der
auch variable Einflüsse wie die Alterung
der Komponenten in der Echtzeitregelung berücksichtigt.
Die von den Insassen wahrgenommenen Vibrationen und Geräusche des
Motors sind deutlich geringer, speziell bei
starker Beschleunigung und beim immer
häufiger verbreiteten automatischen
Anlassen des Motors durch Start-StoppSysteme. Außerdem unterstützt die magnetorheologische Motorlagerung das
Fahrverhalten und die Fahrstabilität. Die
magnetorheologisch arbeitenden Motorlager mindern aber auch die Einflüsse
von plötzlichen Momentenänderungen
des Motors auf die Karosserie. Diese kommen beispielsweise beim Motorstart, bei
starken Beschleunigungs- und Bremsvorgängen oder bei Gangwechseln vor. Ein
weiterer Nutzen ist die Kompensation
von tief frequenten Anregungen, die beispielsweise bei der Fahrt auf schlechten
Straßen entstehen. Auch für Hybridantriebe ist die neue Motorlager-Technik
eine Lösung, um dem breiten Spektrum
an Schwingungsfrequenzen der beiden
Antriebsquellen Verbrennungs- und Elektromotor mit einem Dämpfungssystem
entgegen zu wirken.
Das neue Lager soll den Angaben
zufolge ab 2010 in einem europäischen
Hochleistungssportwagen optional zum
Einsatz kommen. Dabei handelt es sich
allem Anschein nach um den neuen Porpero
sche 911 GT3.
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technik
automobil
Designluftfilter für
sportlichen Sound
und tolle Optik
Für Augen und Ohren: Die Filterentwickler von
Mann+Hummel haben den Luftfilter des Porsche Carrera ansprechend gestylt und zudem
noch ein paar Besonderheiten eingebaut, die
den Sound des Zuffenhauseners noch sportiver
machen. Foto: Mann+Hummel
beiden ovalen Filterelemente zur Reinluftseite hin setzen die Konstrukteure
ein Dichtelement aus Silikon anstelle des
sonst üblichen PUR-Schaums oder Standard-Elastomers ein. Die Rohluftseite wird
überdies mittels Heizelementschweißen
mit einer 2K-Endscheibe verschlossen.
Luftmassenmesser optimal
_ Luftfilter müssen nicht langweilig
aussehen. Im Motorraum des Porsche
911 Carrera beweisen die Filterspezialisten
von Mann+ Hummel, dass damit auch
Motorraumdesign möglich ist. Zudem lassen
spezielle Soundöffnungen und ein Resonator den
typischen Porsche-Sound noch schöner klingen.
M
oderne Autos ziehen nicht
nur mit ihren windschlüpfrigen Blechkleidern und
fließenden Linien die Blicke
auf sich. Immer mehr
begeistern auch die Sehenswürdigkeiten
unter der Motorhaube den technikinteressierten Autofahrer. MotorraumDesign nennen die Marketingexperten
der Autobauer die hübsch und technisch
gestylten
Motorblockverkleidungen,
die sich dem Betrachter bei geöffneter
Motorhaube entgegenrecken.
Und jeder Fahrzeughersteller hat
mittlerweile seine eigenen Vorstellungen,
wie es unter dem Blech auszusehen hat.
Dies nennen die Marketingexperten
dann Markenidentität. Die Luftfilterspezialisten von Mann+Hummel sind daher
immer wieder gefordert, neue Designlö-
Blickfang: Der Luftfilter füllt beim Posche Carrera einen
Großteil des Motorraums aus – und zieht damit
unweigerlich die Blicke des Betrachters auf sich.
Foto: Porsche
50
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
sungen zu entwickeln, um die Schaulust
von Autobauern und Autofahrern gleichermaßen zu befriedigen.
Luftfilter als Design-Element
Kein Wunder also, dass der Luftfilter
des Porsche Carrera nicht nur die „rohe
Atemluft“ der 3,6-Liter- beziehungsweise
3,8-Liter-Boxermotoren filtert: Das von
den Ludwigsburger Filterexperten anspruchsvoll konstruierte Bauteil ist mit
seinem technisch-funktionalen Design
durchaus in der Lage, dem Porschefahrer
nach dem Öffnen der Motorraumklappe
das Leistungsvermögen und die sportliche
Dynamik seines Sportcoupes auch optisch
kund zu tun. Der Schönheitsaspekt besitzt
umso mehr Gewicht, als dass der Luftfilter
nahezu den gesamten sichtbaren Motorraum ausfüllt. Auffällig sind insbesondere
die genarbte Gehäuseoberfläche und eine
Aluminiumplakette mit dem markanten
Porsche-Schriftzug.
Außer den seitlichen Rohlufteintritten
links und rechts beherbergt das Luftfiltergehäuse beidseitig noch zusätzlich je
eine spezielle Soundöffnung. Diese sollen
den Entwicklern zufolge der noch besseren Ausprägung des typischen PorscheSounds dienen. Um den Sportmotor vor
ungewollter Warmluftansaugung und
schädlichem Schmutzeintrag zu schützen,
sind diese Öffnungen mit einem Gewebeeinsatz verschlossen. Zum Abdichten der
„Die Gestaltung des Filtergehäuses und
die Platzierung des Luftfiltermoduls über
der Abgasanlage stellen hohe Anforderungen an die Temperaturbeständigkeit
des Materials und an die Fertigungsqualität des Systems“, erklären die Entwickler. So soll eine stets gleiche Position
der Klebenaht am Luftfilterbalg für eine
konstant hohe Signalqualität des im
Reinluftstutzen integrierten Luftmassenmessers verantwortlich sein. Zusätzliche
Gitter, um die Luftströmung auszurichten, sollen die Signalqualität aufgrund
der gezieleten Anströmung des Messelements nochmals verbessern.
Den Entwicklern zufolge erfüllt
das Luftfiltersystem außerdem die anspruchsvollen Anforderungen hinsichtlich geringen Druckverlusts bei gleichzeitig hoher Staubkapazität. „Durch die
strömungsoptimierte Auslegung aller
Bauteile in enger Abstimmung mit den
Entwicklern der Filterelemente gelang es
uns sogar, die vorgegebenen Ziele deutlich übertreffen“, berichten die Experten.
Resonator für sportiven Sound
Das Luftfiltersystem für den 3,8-Liter-Motor kann darüber hinaus mit einem weiteren technischen Schmankerl aufwarten:
Auf der Reinluftseite verfügt der Luftfilter
über einen schaltbaren Resonator, der den
ohnehin schon sportlichen Sound des Boxers noch aktiv ausgestalten hilft. Eine in
den Luftfilter integrierte Unterdruckdose
treibt über eine Welle die Schaltklappe an,
die daraufhin den Resonatorhals lastabhängig verschließt.
Damit ähnelt die Schaltmimik des Resonators der eines Schaltsaugrohrs mit
Kanalabschaltung beziehungsweise mit
Drallklappen. Bei der Entwicklung konnten
die Experten von Mann+Hummel eigenen Angaben zufolge auf ihr langjähriges
Knowhow im Entwickeln und Fertigen von
Schaltsaugrohren zurückgreifen.
Klaus Kuss
Zwei Gänge mehr
_ Das neue Acht-Gang-Automatikgetriebe von ZF ist zunächst für
den 760i von BMW vorgesehen und soll mittelfristig die Sechs-GangBaureihe ersetzen. Produziert wird es am Standort Saarbrücken.
Am Standort Saarbrücken sollen künftig eine Million
Acht-Gang-Automaten pro Jahr hergestellt werden.
klassischen Handschaltgetriebe spritsparend und gleichzeitig komfortabel ist.
Attribute, die sich bei seiner Entwicklungsarbeit auch der Getriebehersteller
ZF auf die Fahnen schrieb. So bemüht
man sich in den Entwicklungszentren
des Traditionsunternehmens darum, die
Anstrengungen der Automobilhersteller
zur Erreichung der Emissionsziele zu
unterstützen.
8HP sind zwei Gänge mehr
Das neue 8HP-Automatikgetriebe.
S
Fotos: ZF
ind Gerüchte erst einmal in die
Welt gesetzt, so halten sie sich
hartnäckig – meist über Jahrzehnte. Ein typisches Beispiel
hierfür ist das Automatikgetriebe.
Ihm haftet schon seit den 60er-Jahren
des vorigen Jahrhunderts der Ruf an, eine
Hilfe für schaltfaule und vor allem ältere,
unsportliche Autofahrer zu sein. Obwohl
sich inzwischen – nicht zuletzt durch die
Formel 1 – herumgesprochen hat, dass
automatisches Schalten sehr wohl sportlich, vor allem aber im Vergleich zum
MIT
S
MEHR AL
ABEN
150 FREIG
ER
FÜHREND
OEM
Als Ergebnis präsentiert ZF nun mit dem
neuen „8HP“ein Achtgang-Getriebe, das
gegenüber dem Sechs-Gang-Getriebe
sechs Prozent und im Vergleich zu dem
gängigen Fünf-Gang-Automatikgetriebe
sogar 14 Prozent Kraftstoff einspart. Dabei legt das Unternehmen Wert auf die
Feststellung, dass weniger die technische
Entwicklung nach mehr Schaltvorgängen,
sondern einzig das Bestreben nach der
Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs im
Vordergrund gestanden habe.
Das neue Getriebe ist den Angaben
zufolge nicht nur geräuscharmer als seine Vorgänger, auch die Schaltgeschwindigkeiten konnten erhöht werden. Gerade mal 200 Millisekunden genügen
demnach, um einen Gangwechsel einzuleiten. Voraussetzung hierfür sind ein
völlig neu entwickeltes Radsatzkonzept
mit vier Radsätzen und fünf Schaltele-
menten, von denen in jedem Gang lediglich zwei geöffnet sind. Diese Variante
mit nur drei Lamellenkupplungen und
zwei Bremsen reduziert die üblichen
Schleppverluste und ermöglicht die enorme Drehmomentübersetzung von 700
Newtonmetern.
Modularer Aufbau
Das neue Acht-Gang-Automatikgetriebe,
das zunächst beim BMW 760i zum Einsatz kommt, wurde als Baukasten modular konzipiert, sodass es sich auch für
weitere Antriebskonzepte eignet. Hier
habe man insbesondere Hybridantriebe
und Allrad-Varianten im Blick. Erstmals
ist bei einem Automatikgetriebe auch
eine Start-Stopp-Funktion ohne weitere
Zusatzpumpe möglich.
Die Produktion startet zunächst mit
20.000 Getrieben. Bis zum Ende des kommenden Jahres ist ein Volumen von rund
200.000 neuen Acht-Gang-Automatikgetrieben geplant. Innerhalb der nächsten
drei Jahre soll die Fertigung komplett von
Sechs- auf Acht-Gang umgestellt sein,
dann werden voraussichtlich rund eine
Million Getriebe pro Jahr hergestellt. Produziert wird am Standort Saarbrücken.
Bereits im kommenden Jahr sollen auch
Mittelklassefahrzeuge damit ausgerüstet werden, wie Volkswagen, Jaguar
pero
und Audi.
technik
automobil
Finnen an der Seitenwand kühlen den Reifen
und gestatten so eine weichere
Auslegung der Flanken.
Fotos: Bridgestone
Dritte Run
Flat-Generation
_ Bridgestone plant noch in diesem Jahr die Markteinführung von Run Flat-Reifen der dritten Generation. Sie sollen
einen noch höheren Fahrkomfort als ihre Vorgänger bieten.
M
it dem weltweit wachsenden Umweltbewusstsein konzentrieren sich
die
Automobilhersteller
zunehmend auf die Einführung leichterer und kleinerer Fahrzeuge.
Bridgestone ist daher überzeugt, dass
Run Flat-Reifen der dritten Generation
bei Erstausrüstern auf großes Interesse
stoßen und zudem einen schnelleren
Verzicht auf Ersatzreifen bei Pkw ermöglichen werden. Denn Run Flat-Reifen
bleiben auch bei völligem Luftdruckverlust stabil und ermöglichen eine Weiterfahrt mit reduzierter Geschwindigkeit bis
zu einer bestimmten Distanz. Ihr wichtigster Pluspunkt ist daher die Kontrolle
über das Fahrzeug auch bei plötzlichem
Luftdruckverlust. Hierdurch wird die
Unfallgefahr laut Bridgestone entscheidend reduziert. Da das Mitführen eines
Reserverads nicht mehr nötig ist, können
aufgrund des reduzierten Gewichts
Wirkung der so genannten Cooling
Fin-Technologie beim Runflat-Reifen
der dritten Generation.
52
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
sowohl CO2-Ausstoß als auch Spritverbrauch des Fahrzeugs gesenkt werden.
Neue Technologien senken
Wärmeentwicklung
Mehr Abrollkomfort
Mithilfe der NanoPro-Technologie hat das
Unternehmen einen neuen Gummi zur
Verstärkung der Reifen-Seitenwand entwickelt. Mit einer verbesserten Kohlenstoffverteilung reduziert er die Reibung
zwischen den einzelnen Molekülen und
somit die Wärmeentwicklung. Die von
Bridgestone neu entwickelte „New Ply“Technologie ermöglicht es außerdem,
High-Tech-Fasern für die Herstellung von
Reifen zu adaptieren.
Die Wärme, die durch die Deformierung der Reifen-Seitenwände beim Fahren ohne Luftdruck entsteht, führt dazu,
dass die neu eingesetzte „New Ply“- Gewebelage im Reifenkörper schrumpft.
Dies verringert wiederum die Deformierung der Seitenwände und verhindert einen rapiden Anstieg der Temperatur.
Eine weitere Maßnahme zur Regulierung der Wärmeentwicklung ist die „Cooling Fin“-Technologie. Hierbei wird die Seitenwand des Reifens durch Verwirbelung
des Luftstroms gekühlt. Die Luftwirbel entstehen durch kleine Erhebungen (Finnen)
auf der Seitenwand. Die drei neuen Technologien ermöglichen in Zukunft die Entwicklung von Run Flat-Reifen auch für SUV,
Minivans und größere Pkw, bei denen der
große Reifenquerschnitt aufgrund zu großer Wärmeentwicklung im Seitenwandbereich bisher keine Run Flat-Reifen zuließ.
Zunächst sollen hauptsächlich Automobilhersteller mit der neuen Reifengeneration
rl
beliefert werden. Bridgestone hat 1987 den ersten Run FlatReifen auf den Markt gebracht. Häufiger
Kritikpunkt war der geringe Fahrkomfort
im Vergleich zu herkömmlichen Reifen. Bei
der 2005 eingeführten zweiten Generation konnte der Fahrkomfort mithilfe eines
optimierten Gummis zur Seitenwandverstärkung erhöht werden. Für die dritte
Generation von Run Flat-Reifen setzt Bridgestone nun neue Technologien ein, die
den Fahrkomfort so weit verbessern, dass
er mit dem eines herkömmlichen Reifens
vergleichbar ist. Der einfachste Weg zur
Verbesserung des Fahrkomforts von Run
Flat-Reifen besteht darin, die Seitenwände dünner und weicher zu machen. Hierbei müssen aber Wege gefunden werden,
um die Wärme, die durch die Walkarbeit
beim Fahren ohne Luft entsteht, effektiv
abzuführen. Deshalb setzt Bridgestone zur
Regulierung der Wärmeentwicklung drei
neue Technologien ein.
Neues AGR-Ventil
reduziert Schadstoffe
_ Ein neuartiges Abgasrückführventil von Borg Warner mit spezi-
NEU:
LPG LaserLine –
Ein Sortiment
wie kein zweites
ellem Innenleben soll nicht nur deutlich höhere Durchsatzraten als
bisher ermöglichen. Das Ventil soll zudem auch noch das rückgeführte
Abgas exakter dosieren, um die Schadstoffe weiter zu senken.
D
ie
Abgasrückführung
(AGR)
bewirkt, dass die Verbrennung des Kraftstoffs mit einem
Gemisch aus Frischluft und Abgas
stattfindet. Eine hohe Abgasrückführrate senkt die Verbrennungstemperatur
im Zylinder und damit den Ausstoß giftiger
Stickoxide (NOx). Je mehr und gezielter das
Zudosieren des Abgases erfolgt, desto günstiger fällt die Schadstoffbilanz des Motors
aus. Um die rückgeführte Abgasmenge
weiter zu steigern, haben die Ingenieure von
Borg Warner ein neues elektrisches AGRVentil entwickelt.
Das
Besondere
daran ist Unternehmensangaben
zufolge ein neuartiges
Klappenventil, mit dem sich
dies
bewerkstelligen lässt und das
sich im Inneren des
Bauteils befindet.
Zudem beherbergt
das neue AGRVentil ein HochRobuste Dosierhilfe:
leistungsstellglied,
Im Inneren des von Borg das
selbst bei
Warner entwickelten
unsauberen AbgasAGR-Ventils arbeitet ein
bedingungen
neuartiges Klappennoch zuverlässig
ventil. Zusammen mit
arbeiten und auf
speziellen Sensoren doVerschmutzungen
siert es das rückgeführte
Abgas exakter als bisher. unempfindlich reagieren soll.
Foto: Borg Warner
Außerdem
soll die Neuentwicklung optimal mit
AGR-Kühlern und Kühler-Bypass-Ventilen
harmonieren und sich nicht nur bei Nutzfahrzeugen, sondern auch im Pkw-Bereich
einsetzen lassen.
Kontrollierte Rückführung
Die Notwendigkeit, große Volumenströme
stufenlos und die Abgasmenge dabei exakt
zu regeln, veranlassten die Ingenieure von
Borg Warner, ein neuartiges AGR-Ventil zu
konzipieren. „Mit dem neuen AGR-Ventil
wollen wir den Motorenentwicklern bei den
Fahrzeugherstellern sowohl im Nutzfahrzeug- als auch im Pkw-Bereich helfen, die
weltweit immer schärfer werdenden Abgasnormen zu erfüllen“, erklärte Roger Wood,
President und General Manager von Borg
Warner Turbo & Emissions Systems, bei der
Präsentation des neuen AGR-Ventils.
Neue Motorenkonzepte für Nutzfahrzeuge erfordern zunehmend den Einsatz
modernster AGR-Systeme. „Dank unserer Erfahrung auf dem Gebiet der Aufladung und
bei der Abgasrückführung können wir die
wachsende Nachfrage in diesem Marktsegment optimal bedienen“, berichtete Wood
weiter.
Neuartiges Klappenventil
Das neue AGR-Ventil verfügt über einen
bürstenlosen Gleichstrommotor mit zweistufigem Getriebe, der bereits bei seinem
Einsatz an Turboladern durch Robustheit
und Beständigkeit überzeugen konnte. Das
zweistufige Getriebe setzt das vom Gleichstrommotor abgegebene Drehmoment
effizient um und öffnet präzise das Klappenventil, damit die benötigte Abgasmenge in den Ansaugtrakt ausströmen kann.
Bürstenlose Motoren arbeiten zudem wartungsfrei und sind im Vergleich zu anderen
Antriebslösungen belastbarer, außerdem
verfügen sie über ein besseres Leistungsgewicht.
Um eine korrekte Ventilsteuerung zu
gewährleisten, erfassen spezielle, am Stellmotor platzierte Sensoren die rückgeführte
Abgasmenge und senden das Signal an das
Steuergerät des Motormanagements. Alle
wichtigen Komponenten des AGR-Ventils
wie Gehäuse oder Klappenventil sind aus
Edelstahl gefertigt und daher hitze- und
korrosionsbeständiger. Zudem sollen eine
speziell angepasste Gehäuse- und Klappengeometrie sowohl geringe Leckagewerte
verhindern dass sich störende Rußablagerungen festsetzen können.
Das elektrische AGR-Ventil von BorgWarner wird im amerikanischen Illinois
gefertigt und soll erstmals 2010 bei einem
führenden Nutzfahrzeughersteller zum
kk
Einsatz kommen.
●
Für gasbetriebene Motoren:
LPG und CNG
●
Doppel-Edelmetallausführung:
Lasergeschweisst
●
Spezielle Beschichtung:
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werkstattpraxis
_ Es gibt verschiedene Methoden,
um Lecks an der Klimaanlage
aufzuspüren. Oft ist es Sisyphusarbeit. Zu allem Überfluss hat sich
kürzlich auch noch die Gesetzeslage geändert und Verwirrung
unter den Klimaprofis gestiftet.
Die Klimaspezialisten von Waeco
sagen, wie man Lecks schnell und
sicher findet.
K
ältemittelverluste
sind
die
Hauptursache für eine schlechte
Kühlleistung der Klimaanlage
schlechthin. Doch Lecks am Kältemittelkreislauf legen auf Dauer
nicht nur die Klimaanlage lahm, sondern
schaden auch der Umwelt. „Im Jahr 2007
entwichen alleine in Deutschland rund
2500 Tonnen Kältemittel aus Fahrzeugklimaanlagen im laufenden Betrieb“,
schätzt Franz-Josef Esch, Chefentwickler
für Klimaprodukte beim Klimatechnikspezialisten Waeco in Emsdetten.
Unvermeidbare Verluste
Doch nicht alles davon ist auf die Folgen
von Leitungsrissen oder Unfallschäden
zurückzuführen. „Selbst aus intakten An-
Das Leck muss weg
lagen entweicht über das Leitungs- und
Schlauchsystem, die Verschraubungen
und Dichtringe sowie den Simmerring des Klimakompressors Kältemittel. Laut EG-Verordnung 706/2007 vom
21. Juni 2007 dürfen Klimaanlagen mit
einem Verdampfer maximal 40 Gramm
und Zweiverdampferanlagen bis zu 60
Gramm Kältemittel pro Jahr verlieren“,
berichtet Michael Beer, Produktmanager
Werkstattausrüstung. Dem Klimaspezialisten zufolge gibt es keine hermetisch
dichten Klimaanlagen.
Von dieser Tatsache sind insbesondere moderne Anlagen mit deutlich
reduziertem Kältemittelvolumen hart
betroffen. Denn während bis vor kurzem
Leck-Check: Kältemittelverluste sind weder
für die Klimaanlage noch für die Umwelt gut.
In Anbetracht der immer kleineren Kältemittelkreisläufe nimmt die Lecksuche einen
immer breiteren Raum beim Klimaservice ein.
Eine bewährte Methode ist der Leck-Check
mit UV-Lecksuchtechnik.
Foto: Waeco
noch Füllmengen von zirka 1000 Gramm
Kältemittel üblich waren, ist es inzwischen oft nur noch rund die Hälfte. „Da
die Leckageraten aber nahezu gleich geblieben sind, ist die kritische Füllmenge,
bei der die Klimaanlage an Leistung verliert, entsprechend früher erreicht“, weiß
Klimaspezialist Beer. „Schon deshalb
gewinnt das Feststellen und Beseitigen
selbst kleinster Leckagen immer mehr an
Bedeutung“, erklärt Esch.
Verschiedene Methoden
Doch nicht nur im Sinne des Umweltschutzes sollte den beiden Experten
zufolge regelmäßig ein Leckcheck der
Klimaanlage erfolgen, sondern auch,
um den Autobesitzer vor unnötigen Instandsetzungskosten zu bewahren. Ist
nämlich zu wenig Kältemittel in der
Anlage, zirkuliert das Kältemittelöl nur
noch ungenügend und es kann zu einer
Mangelschmierung des Verdichters kommen. Ein Kompressorschaden ist damit
programmiert.
Um Undichtigkeiten am Kältemittelkreislauf aufzuspüren, gibt es laut Esch
prinzipiell fünf Verfahren:
• den Blasentest mittels Prüfschaum
(mit Kältemittel oder Stickstoff),
• die Lecksuche mit elektronischen
Spürgeräten, so genannten Schnüff lern oder Snoopern,
Schneller Schnüffler: Mit elektronischen
Lecksuchgeräten lassen sich selbst
Feinleckagen aufspüren. Moderne Geräte
sind überdies kaum noch querempfindlich zu
andern Gasen im Motorraum.
54
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Licht ins Dunkel: Zirkuliert bereits UV-Lecksuchmittel im Kältemittelkreislauf, lassen sich
Lecks ohne große Vorbereitung schnell sichtbar
machen (links). Bei intakten Anlagen kann der
Klimafachmann das Kontrastmittel jederzeit
mit einem speziellen Applikator beigeben.
•
•
•
mittels speziellem Prüfgas und elek-
tronischem Spürgerät,
die Druckänderungsmethode (Überdruck mit Stickstoff beziehungsweise
Unterdruck mit Vakuum über die
Servicestation),
die UV-Lecksuchtechnik.
Einfacher Blasentest
Die Lecksuche mit Prüfschaum, der so genannte „Blasentest“, gehört zwar zu den
ältesten Suchmethoden, spielt aber den
Klimaspezialisten zufolge kaum eine Rolle. Beim Test muss die Anlage unter Druck
stehen (Systemdruck oder bei entleerter
Anlage extern zugeführter Stickstoff).
Den Prüfschaum sprüht man auf die verdächtige Stelle, aufsteigende Blasen mar-
kieren das Leck. „Für eine qualifizierte
Lecksuche muss man gegebenenfalls die
gesamte Oberfläche der Anlage einsprühen, an schwer zugänglichen Stellen ist
die Kontrolle schwierig. Beim Einsatz von
Stickstoff darf der maximale Druck zwölf
bar nicht überschreiten“, erklärt Beer.
„Um eine Blase zu erzeugen, bedarf
es einer Leckgröße von zirka 120 Gramm
pro Jahr. Feinstleckagen lassen sich damit
nicht finden“, ergänzt Esch. Unter Feinstleckagen versteht der Experte einen Verlust bis maximal 20 Gramm Kältemittel
pro Jahr.
Elektronisch schnüffeln
Für elektronische Lecksuchgeräte dagegen ist das Aufspüren von Feinstleckagen
kein Problem. Laut Beer beträgt bei hochwertigen Schnüfflern die maximal mögliche Lecksuchrate zwischen drei Gramm/
Jahr und 20 Gramm/Jahr; als störend erweise sich jedoch die zum Teil recht hohe
Querempfindlichkeit zu Fremdgasen
(Öldämpfe, Kunststoffausdünstungen).
Zudem sei auch bei dieser Methode der
Zeitaufwand bisweilen recht hoch, da für
eine qualifizierte Lecksuche die gesamte
Oberfläche des Klimasystems „abzuschnüffeln“ ist.
„Zudem sollte der Anwender eine
hohe Motivation mitbringen, da er die
Spitze der Prüfsonde in einem Abstand
vom maximal drei Millimetern und mit
einer Geschwindigkeit von 20 Millimeter je Sekunde über die Komponenten
führen muss, was bei schwer zugäng-
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technik
werkstattpraxis
amz - K o mme n tar
lichen Bauteilen kaum möglich ist.
Lecksuchzeiten von bis zu zwei Stunden
sind damit keine Seltenheit“, gibt Beer
zu bedenken.
Alternative mit „Macken“
Vor dem Hintergrund, dass man gemäß
der aktuellsten Gesetzeslage (siehe dazu
auch Infokasten rechts) eine leere oder
stark undichte Klimaanlage zur Lecksuche nicht mit Kältemittel befüllen darf,
erfährt die Lecksuche mittels Formieroder Spurengas neuen Schwung. „Das
Füllverbot defekter Anlagen ist nicht neu.
Bislang war es nur eine Ordnungswidrigkeit, mit den neuen EU-Verordnungen ist
daraus jedoch eine Straftat geworden“,
erklärt Esch.
Die Lecksuche mit Formiergas, das zu
95 Prozent aus Stickstoff und zu fünf Prozent aus Wasserstoff besteht (siehe dazu
auch unseren Bericht „Spurensuche)
im Sonderheft „Klima-Spezial 2009“),
funktioniert ähnlich wie mit einem elek-
tronischen Kältemittel-Schnüffler. Allerdings muss der Anwender zuerst das
Prüfgas in die Anlage füllen. Die Wasserstoffatome durchwandern an „löchrigen
Stellen“ die Bauteile und lösen Alarm aus,
die Sensoren der Formiergas-Schnüffler
sprechen jedoch nur auf Wasserstoff an,
so dass Querempfindlichkeiten kein Thema sind.
„Theoretisch beträgt die Lecksuchempfindlichkeit dieser Methode zwei
bis drei Gramm pro Jahr, doch unsere
Versuche bezüglich der Wirksamkeit
und Praxistauglichkeit waren bislang
nicht sehr vielversprechend“, berichtet
Esch. Knackpunkte bei der FormiergasLecksuche sind dem Experten zufolge der
hohe Zeitaufwand (nach rund 15 Minuten ist der Wasserstoff nahezu vollständig ausdiffundiert und es muss nachgefüllt werden), die fehlende Möglichkeit,
„Vibrationslecks“ bei laufendem Motor
aufzuspüren sowie der vergleichsweise
hohe Preis des Equipments. Zudem erfordere die Formiergas-Lecksuche konstante Umgebungsbedingungen, etwa
einen zugluftfreien Arbeitsplatz. „Was
in normalen Werkstätten kaum möglich
ist“, gibt Esch zu bedenken.
Bewährte „Lichtspiele“
In Anbetracht der Vor- und Nachteile aller
relevanten Lecksuchmethoden bevorzu-
Unter Druck: Die Druckprüfung mit Stickstoff
entlarvt zwar größere Undichtigkeiten anhand
des Druckabfalls und mit Hilfe von Prüfschaum. Um Feinstleckagen festzustellen, ist
dieses Verfahren jedoch kaum geeignet.
Fotos: Kuss
Verwirrende
Verordnungen
Zum Beginn der Klimasaison 2009 war
mancherorts Unruhe unter den Klimafachleuten zu verspüren. Insbesondere
die Lecksuche im Allgemeinen und
bestimmte Lecksuchmethoden in Besonderen standen im Fokus des Interesses
bei Werkstattmitarbeitern, Werkstattausrüstern, Teilehändlern und Lecksuchtechnikanbietern. Der Grund: In
einigen Presseartikeln war zu lesen, dass
die Lecksuche mit UV-Mitteln aufgrund
einer neuen, europaweit geltenden Verordnung verboten sei.
So zumindest interpretierten einige
„Klimaexperten“ den Gesetzestext der
EU-Richtlinie 2006/40/EG. Im Artikel
6, Absatz 3 heißt es dort: „Leistungserbringer, die Dienste zur Wartung oder
Reparatur von Klimaanlagen anbieten,
dürfen, wenn eine abnorme Menge des
Kältemittels aus der Anlage entwichen
ist, diese erst dann mit fluorierten Treibhausgasen befüllen, wenn die erforderliche Reparatur abgeschlossen ist.“
Davon, dass UV-Lecksuchmittel verboten sind, steht explizit erst einmal
nichts im Gesetzestext. Lediglich das
Befüllen einer leeren beziehungsweise
stark undichten Anlage zur Lecksuche
ist unter Androhung von Strafe und
Bußgeld verboten.
War die Anlage jedoch bereits werkseitig oder bei einem früheren Klimaservice
mit UV-Additiv befüllt worden, spricht
nichts gegen eine Lecksuche mit der
UV-Lampe. Auch einer Beigabe von UVAdditiven beim „normalen“ Klimaservice
steht mit der Verordnung nichts im
Wege.
Ziel der Richtlinie ist es, all jene, die am
Kältemittelkreislauf arbeiten oder mit
umweltschädlichen Treibhausgasen wie
R 134a hantieren, mehr noch als bisher
für einen bewussteren Umgang zu sensibilisieren. Doch das sollte für Klimaprofis eigentlich selbstverständlich sein.
Klaus Kuss
gen die Experten von Waeco auch künftig
die Lecksuche mit UV-Lecksuchtechnik.
Dazu gibt man dem Kältemittelkreislauf,
etwa beim Klimaservice über die Servicestation oder mittels eines Applikators, ein
spezielles, fluoreszierendes Additiv bei.
„Leuchtet man später mit einer UVLicht-Lampe die Komponenten ab, verrät
sich die undichte Stelle beim Blick durch
die gelbe UV-Schutzbrille aufgrund ihres
hellen Leuchtens“, erklärt Beer. Dies
funktioniere auch bei ölverschmierten
Alternative Methode: Formiergas enthält fünf
Prozent Wasserstoff, der poröse Schlauchmaterialien schnell „durchwandert“. Das Prüfequipment ist unempfindlich gegenüber anderen
Gasen, aber noch recht teuer.
56
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Luftleerer Raum: Für einen aussagefähigen Lecktest via Vakuum
sollte die Klimastation über eine
elektronische Anzeige des Vakuums verfügen und dieses zudem
per Druckschalter überwachen.
Foto: Kuss
Motoren und über eine größere Distanz, ein direktes Anleuchten der undichten Stelle sei nicht notwendig. Entscheidend sind dem Fachmann zufolge die Lichtleistung
und das Wellenlängenspektrum der UV-Lampe.
Bei den UV-Additiven sollte man laut Beer unbedingt
auf Qualität achten: „Minderwertige Additive greifen die
Dichtungen sowohl in der Klimaanlage als auch in der
Servicestation an. Zudem beinhalten manche UV-Zusätze
Lösungsmittel, welche die Schmierfähigkeit des Kältemittelöls beeinträchtigen und im Extremfall einen Verdichterschaden verursachen können. Auch der Zusatz von
Naphthalen ist gefährlich, weil es Dichtringe quellen lässt“,
warnt Klimatechnikexperte Beer.
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Um einen stark undichten oder gar leeren Kältemittelkreislauf zu diagnostizieren, empfehlen die Experten von Waeco
die Lecksuche mit der Druckänderungsmethode. Gemeint ist
damit eine Dichtigkeitsprüfung der Gesamtanlage mittels
Vakuum beziehungsweise Überdruck.
Als Erstdiagnose bietet sich laut Beer der Vakuumtest mit
der Servicestation an. „Damit kann man die Leckstelle zwar
nicht lokalisieren, aber man erkennt, ob eine Anlage dicht ist
oder nicht“, erklärt der Klimaspezialist. „Voraussetzung hierfür
ist allerdings ein Klimaservicegerät mit einer elektronischen
Anzeige des Vakuums im Display. Zudem muss die Servicestation das Vakuum überwachen und bei einer Leckage den
Prozess abbrechen“, so der Experte weiter. Liegt eine Undichtigkeit vor, muss der Werkstattfachmann zusätzlich eines der
beschriebenen Lecksuchverfahren einsetzen.
Bei der Überdruck-Methode beaufschlagt der Werkstattfachmann die Anlage mit technischem Stickstoff aus
der Druckflasche, wobei der Maximaldruck des Herstellers
zu beachten ist (Berstgefahr!). Lecks – zumindest größere –
machen sich relativ schnell akustisch (Zischen) und optisch
(Blasenbildung des Prüfschaums) bemerkbar. Der Hauptnachteil dieser einfach anzuwendenden Methode: „Kleine Lecks lassen sich zwar am Druckverlust erkennen, aber
kaum zielsicher aufspüren, so dass das Detektieren von
Feinstleckagen damit nicht möglich ist, man kann deshalb
allenfalls von einer Grobprüfung sprechen“, erläutert Esch.
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Lukrative Lecksuche
Die Lecksuche wird künftig einen noch breiteren Raum
beim Klimaservice einnehmen und den Klimaservicebetrieben „schöne“ Zusatzerlöse bescheren, prophezeien
die Emsdettener Klimatechnikspezialisten. Dem komme
überdies entgegen, dass nach den Erfahrungen der Klimaund Kühltechnikexperten zu 75 Prozent der nicht unfallbedingten Undichtigkeiten am Kondensator auftreten. „Aufgrund seiner exponierten Einbaulage an der Fahrzeugfront
liegt der Kältemittelkühler direkt im Einschussbereich von
Straßensplit und ist zudem aggressivem Streusalz ausgesetzt, so dass Steinschlaglöcher und Korrosionsschäden
recht häufig vorkommen“, wissen die Experten.
Klaus Kuss
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
57
technik
werkstattpraxis
Akuter Erstickungsanfall
_ Abgasrückführsysteme gehören sowohl bei Otto- als auch Diesel-
motoren zum Stand der Technik. Seit es die OBD gibt, ist jede Störung
daran „ein Fall für die Werkstatt“. Die Experten von Pierburg verraten,
worauf bei Fehlersuche und Diagnose am AGR-System zu achten ist.
D
ie Abgasrückführung (AGR) ist
ein probates und effektives
Mittel, um die Schadstoffe im
Abgas zu reduzieren und giftige Emissionen erst gar nicht
entstehen zu lassen. Die ersten AGRSysteme kamen Anfang der 70er Jahre
auf den Markt, zuerst bei den OttoMotoren und mit zunehmender Strenge
Beanstandung
der Abgasgesetze auch beim Dieselmotor. Seit etwa 1988 gehört deshalb
die AGR auch beim Selbstzünder zum
Stand der Technik.
Demzufolge hat es der Werkstattfachmann bei Kundenbeanstandungen
wie unrundem Leerlauf, Ruckeln in bestimmten Lastbereichen oder beim
Beschleunigen sowie zunehmendem
Über den Tellerrand: Bei der Fehlersuche an
einem pneumatisch betätigten AGR-System
sollte der Werkstattfachmann nicht nur das
pneumatische AGR-Ventil mit der Handunterdruckpumpe, sondern auch den elektropneumatischen Druckwandler prüfen.
Fotos: Motor Service International, Pierburg
Mögliche Ursachen
Abhilfe
• verkoktes/verklebtes AGR-Ventil aufgrund:
- schlechter, unsauberer Verbrennung
- Fehler im Motormanagement
- häufigen Kurzstreckenbetriebs
- Undichtigkeiten im Unterdrucksystem
•
•
•
•
• Magnetventil defekt
• Störungen im Unterdrucksystem
•F
unktion, elektrische Ansteuerung und Dichtheit des Unterdrucksystems prüfen (siehe unten: „Unterdrucksystem“)
• stark ölhaltige Ansaug- oder Ladeluft durch:
- Störungen in der Kurbelgehäuseentlüftung
- zu hohen Motorölstand
- mangelhafte Motorölqualität
- verschlissene Ventilschaftabdichtungen bzw.
Ventilführungen
• Ölabscheider, Motorentlüftungsventil überprüfen
• Kolben, Kolbenringe, Zylinder, Ventilschaftabdichtungen und
Ventil-führungen auf Verschleiß prüfen
• Ölrücklaufleitung am Turbolader auf freien Durchgang prüfen,
ggf. ersetzen
• Öl- und Ölfilterwechsel regelmäßig vornehmen
• Luftmassen- o. anderes Sensor-Signal fehlerhaft
• Sensoren mit Istwertauslese prüfen, ggf. Sensoren erneuern
durch das AGR-Ventil
•
•
•
•
•
•
unrunder Leerlauf
Ruckeln
Leistungsmangel
Notlauf
MIL leuchtet/Fehler-Code gesetzt
Leistungsmangel im unteren
Drehzahlbereich oder im Kaltlaufbereich (Otto-Motor)
• Leistungsmangel im oberen Drehzahlbereich (Diesel-Motor)
Motorsteuerung prüfen,
Softwarestand des Motorsteuergeräts prüfen, ggf. Update aufsp.
überwiegenden Kurzstreckenbetrieb meiden
Ventil erneuern
Fehlercodes
• P0401 „Flussrate zu niedrig“
• P0103 „Luftmasse zu hoch“.
• AGR-Ventil öffnet nicht o. wird nicht angesteuert • Anschlüsse und Ansteuerung prüfen
• AGR-System wurde stillgelegt (Achtung: Fahrzeug
entspricht nicht mehr der ABE!)
Fehlercodes
• P0402 „Flussrate zu hoch“
• P0102 „Luftmasse zu gering“.
• AGR-Ventil schließt nicht /ist permanent offen
• unkontrollierte, ständig offene Abgasrückführung
• AGR-Ventil erneuern
• Anschlüsse und Ansteuerung prüfen
•A
GR-Ventil hat einen Temperaturschaden, zeigt sichtbare Verfärbungen oder Anschmelzungen
(Otto-Motor).
• fehlerhafte Ansteuerung
• zu großer Abgasgegendruck
• Abblasventil des Turboladers öffnet nicht
•
•
•
•
•n
eu eingeb. AGR-Ventil o. Funktion • neues AGR-Ventil wurde nicht adaptiert
• Motorleerlauf nach dem Einbau
eines neuen AGR-Ventils zu hoch
AGR-Ventil erneuern
Ansteuerung des AGR-Ventils prüfen
Abgasgegendruck prüfen
Abblasventil („Wastegate“) v. Turbolader u. Ansteuerung prüfen
•G
rundeinstellung des AGR-Ventils mit dem Diagnosegerät
vornehmen
durch das Unterdrucksystem/ die Magnetventile
•M
otor „sägt“, Leerlauf schwankt
stark
• Motoraussetzer
• Motor im Notlauf
• nachlassende Bremsleistung
•
•
•
•
nterdruckschläuche defekt (porös, Marderverbiss) • Dichtheit aller Komponenten des Unterdrucksystems prüfen und
U
undichte Anschlüsse an pneumatischen Ventilen
schadhafte Teile erneuern
undichte Rückschlagventile o. Unterdruckspeicher
defekte/poröse Membranen oder Dichtungen an
pneumatischen Stellern
• Undichtigkeiten am/im Saugrohr
durch den Luftmassenmesser
•F
ehlercode P0401 „Flussrate zu
niedrig“
• Schwarzrauch
• Leistungsmangel
• Motor im Notlauf
• Luftmassensensor beschädigt/verschmutzt durch:
- Schmutzpartikel in der Ansaugluft
- Undichtigkeiten im Ansaugtrakt
- Spritzwasser
- Unsauberkeit beim Luftfilterwechsel:
- Luftfilter verstopft
- ölbenetzten Sportluftfilter
• Wasser- und Partikeleintrag in den Ansaugtrakt vermeiden
• Undichtigkeiten beseitigen
• Schäden am Turbolader
• Turbolader prüfen, ggf. erneuern
Quelle: MS Motor Service International/ Pierburg
58
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Wir im Allgäu.
Voll verrußt: Ölhaltige
Ansaugluft kann zusammen mit den im Abgas
enthaltenen Rußpartikeln
das AGR-Ventil verkoken.
Dadurch reduziert sich der
Durchflussquerschnitt und
der Ventilschieber kann
blockieren.
Leistungsmangel immer häufiger auch mit Fehlern und
Mängeln an diesem System zu tun. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das AGR-System abgasrelevant und damit
von der OBD überwacht ist. Überdies kann ein Defekt daran
das Bestehen der AU vereiteln.
Geringer Platzbedarf
Von der OBD überwacht
HEBETECHNIK
In der Anfangszeit der Eigendiagnose, als die Überwachung elektronischer Systeme und deren Bauteile noch
nicht sehr tiefgreifend war, fiel es häufig nicht sofort auf,
wenn eine Komponente des AGR-Systems ausgefallen war.
Insbesondere, wenn der Defekt nicht mit den typischen Begleiterscheinungen wie Ruckeln oder Leistungsmangel einherging. „Doch seit es die On-Board-Diagnose (OBD) gibt,
ist jede Störung am AGR-System ein Fall für die Werkstatt“,
sagen die Experten bei Pierburg, einem der Marktführer in
Sachen AGR-Systeme.
Allerdings gibt es Unterschiede: Während Fahrzeuge
nach dem amerikanischen OBD II-Standard sowohl die
Funktion als auch die Wirkung des Abgasrückführsystems
überwachen, begnügt sich die europäische E-OBD mit dem
Überwachen der Funktion. Eine Prüfung der Wirkung des
AGR-Systems ist bislang nicht vorgeschrieben.
Dennoch lassen sich Fehler mit Hilfe der Eigendiagnose und eines Diagnosetesters recht schnell einkreisen.
Typische Fehlerspeichereinträge, die auf ein Problem am
AGR-System hinweisen, lauten etwa „Flussrate zu hoch/
zu gering“ oder „Luftmasse zu hoch/zu gering“ (siehe dazu
auch Fehlersuchtabelle auf Seite 58).
Problemfall Ruß
Diese Bühne bietet eine hohe Sicherheit durch das ZweifachGeber-Nehmerzylindersystem (Redundanz). Das spezielle
Scherenprol bietet eine hohe Seitenstabilität. Eine spezielle
Aushubunterstützung ermöglicht die volle Tragkraft bereits im
unteren Hubbereich und bietet ein sanftes Anheben bzw. Absenken in der untersten Position. Durch die stufenlos ausziehbaren Aufnahmeplatten sind die Aufnahmepunkte einfach zu
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AGR-Ventile verkoken nicht ohne Grund. Deswegen muss
der Werkstattfachmann unbedingt auch die Ursachen für
das Verkoken aufspüren und beseitigen. Gründe für eine
stark ölhaltige Ansaug- oder Ladeluft können beispielsweise Störungen in der Kurbelgehäuseentlüftung oder eine verstopfte Ölrücklaufleitung des Turboladers sein. Aber auch
verschlissene Lager des Laders begünstigen den Öleintrag
Doppel-Scheren-Hebebühne
ui
Unbedingt Ursachen erforschen
TWIN F III
Eq
Die häufigste Ursache für Störungen im Abgasrückführsystem sind den Experten von Pierburg zufolge verklebte
oder verkokte AGR-Ventile, denn das zurückgeführte Abgas
enthält neben den gasförmigen Schadstoffen vor allem
auch Rußpartikel, insbesondere bei Dieselfahrzeugen. Zusammen mit Motoröldämpfen aus dem Kurbelgehäuse
können Verkokungen oder Verklebungen entstehen, gegen die die Federkraft des AGR-Ventils mit zunehmender
Verschmutzung nicht mehr ankommt – woraufhin sich
das Ventil nicht mehr öffnet oder in geöffnetem Zustand
verharrt. Die Folgen davon sind Ruckeln, unrunder Leerlauf
oder Leistungsmangel.
technik
werkstattpraxis
in die Ansaugluft. Darüber hinaus zählen verschlissene und verhärtete Ventilschaftabdichtungen beziehungsweise
ausgeschlagene Ventilführungen zu den
möglichen Ursachen.
Doch selbst an so scheinbar profane
Gründe wie vernachlässigte Öl- und Filterwechsel, eine ungeeignete Motorölqualität oder an einen zu hohen Füllstand
sollte ein Kfz-Profi denken, denn auch dadurch können AGR-Ventile verschmutzen
und verkoken. Darüber hinaus sind den
Experten von Pierburg zufolge immer
wieder auch Mängel an der Einspritzanlage, etwa eine unzureichende Zerstäubungsqualität von Einspritzdüsen oder
Injektoren, verantwortlich für ungewöhnlich starke Ablagerungen an AGRVentilen.
Von einem Reinigen der AGR-Komponenten raten die Fachleute allerdings
explizit ab. „Sollte ein Bauteil tatsächlich
bereits defekt sein, bringt Reinigen keine
Besserung. Werden indes noch funktionstüchtige Bauteile gereinigt, können
diese dadurch erst beschädigt werden“,
warnen die Spezialisten. Ein defektes
Bauteil sollte daher immer ersetzt werden, empfehlen die Fachleute.
Heiße Sache: Gelegentlich kommt es zu solchen Hitzeschäden, etwa wenn der Abgasgegendruck
zu hoch ist oder ein schwergängiges Wastegate-Ventil nicht mehr öffnet. Zudem sollte man die
Ansteuerung des AGR-Ventils prüfen.
Zerstörerische Hitze
Obwohl AGR-Ventile für hohe Abgastemperaturen ausgelegt sind, kann es
gelegentlich zu Hitzeschäden kommen.
Die Ursachen hierfür können in einer
falschen Ansteuerung, einem zu hohen
Abgasgegendruck oder einem nicht öffnenden Abblasventil (Wastegate) des
Turboladers liegen. „Möglicherweise
liegt sogar ein unprofessionelles Tuning
in Form einer manipulierten Schubstange des Wastegate vor, um den Ladedruck
Großmäuler: AGR-Ventile von Dieselmotoren verfügen aufgrund der hohen Rückführraten über
große Öffnungsquerschnitte. Neben rein pneumatischen Varianten (links) gibt es pneumatische
AGR-Ventile mit Lage-Erkennung (Mitte) und elektrische Doppelteller-Ventile.
zu erhöhen“, berichten die Experten.
Sie warnen überdies davor, ein defektes
AGR-System einfach stillzulegen: „Denn
abgesehen davon, dass dadurch die Betriebserlaubnis erlischt, kann es zu einer
klopfenden Verbrennung kommen und in
der Folge davon sogar zu einem kapitalen
Motorschaden.“
Mit Unterdruckpistole
und Diagnosesystem
Bei pneumatischen AGR-Systemen können Störungen im gesamten Bereich der
Unterdruckansteuerung – Vakuumpumpe, Unterdruckleitungen, Magnetventile – auftreten, die sich mit Hilfe einer
Handunterdruckpumpe mit Manometer
aufspüren lassen. Moderne, elektrisch
angesteuerte AGR-Systeme und deren
Komponenten (Magnetventile, Sensoren)
lassen sich überdies mit dem Diagnosetester diagnostizieren, etwa anhand
eines Stellgliedtests oder dem Auslesen
der Istwerte (Taktverhältnis, Statusinformationen). Das Schalten eines funktionsfähigen Ventils ist bei stehendem Motor
deutlich zu hören und zu erfühlen.
Bei aufgeladenen Motoren sollte der
Werkstattfachmann
berücksichtigen,
dass sowohl die AGR als auch der Luftmassenmesser die Ladedruckregelung
beeinflussen. „Bei AGR-Problemen lohnt
es sich durchaus, auch einmal um die
Ecke zu denken und das System als Ganzes zu betrachten“, empfehlen die Experten von Pierburg.
Anlernen nach dem Austausch
Klein aber oho: Beim Otto-Motor sind die Öffnungsquerschnitte der AGR-Ventile deutlich kleiner.
Es gibt neben pneumatischen (Mitte) und elektrischen Versionen (rechts) auch elektrische Varianten mit einem Anschluss an das Kühlsystem.
60
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Verhält sich ein Motor mit neuem AGRVentil so, als sei das Bauteil nicht gewechselt worden, liegt dies daran, dass die für
den Betrieb notwendigen Kennfelddaten
erst wieder „erlernt“ werden müssen –
entweder auf einer längeren Probefahrt,
oder professioneller (und schneller) über
die Funktion „Grundeinstellung des Systems“ mit dem Diagnosetester.
Klaus Kuss
Praxis-Tipps
Citroen C8: Wasserschaden
Beim Citroen C8, Baujahr Juni 2002 bis
November 2004, kann es aufgrund eines
fehlerhaften Kondenswasserablaufs der
Klimaanlage zu Problemen im Airbagsystem kommen. Ein mangelhafter Wasserablauf führt dazu, dass Feuchtigkeit
in den Fahrgastraum und in das Airbagsteuergerät gelangt. Das ruft einen Fehler im Airbagsystem hervor. Dieser wird
durch das Aufleuchten der Airbag-Kontrollleuchte angezeigt. Im schlimmsten
Fall kann einer der Airbags oder mehrere
sogar ungewollt auslösen.
Der Fahrzeughersteller hat das Problem bereits erkannt und im Rahmen einer Serviceaktion Abhilfe geschaffen. Es
ist aber davon auszugehen, dass nicht alle
Fahrzeuge überprüft und gegebenenfalls
nachgebessert wurden. Die Hella-Techniker empfehlen daher, diese Information bei Beanstandungen hinsichtlich des
Airbagsystems oder bei Wassereintritt
in den Fahrgastraum zu berücksichtigen.
Ein weiterer Tipp: Die untere Motorabdeckung dieses Fahrzeugtyps kann sich im
Fahrbetrieb lösen. Vor allem nach Wartungsarbeiten sollte deren Befestigung
genau überprüft werden.
Mercedes-Benz G-Klasse:
Kühlmittelverlust
Bei der Mercedes-Benz G-Klasse mit den
Dieselmotoren OM 602 und OM 603
kann es zu Kühlmittelverlust zwischen
dem Kühlmittel-Pumpengehäuse und
dem Zylinderkurbelgehäuse kommen.
Als Ursache dafür kommen eine defekte
Kühlmittelpumpendichtung oder ein
zu großer Überstand der Passhülsen im
Kühlmittelpumpengehäuse in Betracht.
In einzelnen Fällen können auch die
Bohrungen für die Passhülsen im Zylinderkurbelgehäuse nicht tief genug sein.
Dadurch können Pumpen- und Zylinderkurbelgehäuse nicht fest genug verschraubt werden.
Als Abhilfe raten die Hella-Spezialisten, zunächst die Kühlmittelpumpe
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auszubauen und die Dichtung zu prüfen.
Als nächstes sollte der Fachmann den
Hülsenüberstand am Pumpengehäuse
und die Tiefe der Bohrung am Zylinderkurbelgehäuse nachmessen. Ist der Hülsenüberstand zu groß, beziehungsweise
die Bohrungen nicht tief genug, muss der
Werkstattprofi die Passhülsen entsprechend kürzen.
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Ford Transit: Fehlalarm
Bei allen Modellen des Ford Transit, die
zwischen Juli 2003 und Oktober 2005 gebaut wurden, kann die Öldruckkontrollleuchte trotz intakten Öldrucks aufleuchten. Als Ursache hierfür kommt eine
durch eindringendes Wasser korrodierte
Steckerverbindung am Öldrucksensor in
Betracht.
Liegt so eine Beanstandung vor,
sollte der Fachmann im ersten Schritt
die Steckerverbindung am Öldrucksensor
trennen und die Kontakte auf Korrosion
prüfen. Ist lediglich eine leichte Korrosion
feststellbar, reicht es die Kontakte zu reinigen, das Steckergehäuse komplett mit
Elektronikfett zu füllen und anschließend
den Stecker wieder aufzustecken. Ist die
Korrosion schon zu weit fortgeschritten,
sollte der Stecker und gegebenenfalls
auch der Öldruckschalter erneuert werden. Der Hersteller bietet für dieses Problem ein Reparaturkit an.
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Reparatursätze
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Opel: Radio als Stromfresser
Bei verschiedenen Opel-Modellen aus
den Produktionsjahren 2004 und 2005
mit Blaupunkt-Radio CD30 MP3, kann es
vorkommen, dass sich das CD-Radio bei
ausgeschalteter Zündung selbstständig
ein- und ausschaltet. Das führt dann
zum Entladen der Batterie mit allen unangenehmen Folgen. Die Ursache für diesen Fehler liegt am CD-Radio selbst. Abhilfe kann nur durch einen Austausch des
Gerätes geschaffen werden. Ab Februar
2005 kamen werksseitig modifizierte
Geräte zum Einsatz, so dass der Fehler
ab diesem Produktionsdatum nicht mehr
auftreten dürfte.
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technik
werkstattpraxis
Führungsqualitäten: Wartungs- und Reparaturarbeiten an hydraulischen Lenksystemen
erfordern größte Sauberkeit und Sorgfalt. Beim Tausch des Lenkgetriebes oder der
Servopumpe ist das System zudem gründlich zu spülen und zu entlüften. Foto: ZF
Von Anschlag
zu Anschlag
N
eben unfallbedingten Schäden
ist es vor allem Schmutz im
Hydrauliköl, der Lenkhelfpumpen und Servolenkgetrieben den Garaus bereitet.
„Verschleiß in der Servopumpe ist die
Hauptursache für eine Verschmutzung
des Lenkhydrauliköls. Dabei entstehen
Metallpartikel, welche die Dichtungen
und Lagerschalen zerstören“, berichten
die Lenkungsexperten beim AftermarketSpezialisten Quinton Hazell (www.quintonhazell.de).
Die Lebensdauer von Servolenkungen
sowie Hydraulikpumpen ist deren Erfahrungen zufolge stark abhängig von der
Pflege und Wartung des Hydrauliksystems, dem Zustand und der Funktion
62
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
_ Kaum ein Auto verlässt heutzutage das Werk ohne Servolenkung. Der Kfz-Fachmann bekommt es daher zunehmend mit
hydraulischen Lenksystemen zu tun. Das Spülen und Entlüften
des Lenksystems nach einer Reparatur oder dem Teiletausch
gehört zum Werkstattalltag.
der unmittelbaren Lenkungsumgebung
sowie der Sorgfalt beim Einbau neuer
Komponenten.
Schäden als Folge
von Wartungsmängeln
Durchforstet allerdings man die Inspektionslisten der Fahrzeughersteller, so erschöpfen sich die Wartungsarbeiten an
hydraulischen Lenksystemen meist in der
Kontrolle der Faltenbälge und dem Prüfen des Hydraulikölstands im Ausgleichsbehälter. Dennoch sind diese Punkte
wichtig, um Schäden zu verhindern beziehungsweise frühzeitig zu erkennen.
Während sich unter einer gerissenen
Lenkungsmanschette meist eine kor-
rodierte Lenkschubstange verbirgt, deren narbige Oberfläche mit der Zeit die
Dichtringe zerstört, weist ein zu geringer
Ölstand auf eine bereits vorhandene Undichtigkeit hin. Schäumt das Hydrauliköl
stark oder sieht milchig beziehungsweise silbern aus, ist dies ein Indiz für einen
Wassereintritt beziehungsweise kursierenden Metallabrieb, etwa vom Stator
der Lenkhelfpumpe. Dunkles Öl indes
entsteht durch Gummiabrieb aus den
Hydraulikschläuchen aufgrund der zirkulierenden Metallpartikel.
Sauberkeit und Sorgfalt
„Schon kleinste Schmutzpartikel in der
Hydraulikanlage können zum Totalausfall
des Lenksystem führen“, berichtet Dirk
Fuchs, Serviceingenieur bei ZF Services
(www.zf.com). „Deshalb ist bei Arbeiten
an der Servolenkung auf höchste Sauberkeit und Sorgfalt zu achten. Vor allem das
Spülen und Reinigen des Systems beim
Einbau neuer Komponenten ist wichtig“,
betont Fuchs.
Spülen der Lenkung
Vor dem Wechsel der Hydraulikpumpe
empfiehlt Fuchs das Fahrzeug auf der Hebebühne anzuheben, damit die Lenkachse frei beweglich ist. Im Anschluss daran
kann der Kfz-Fachmann den Antriebsriemen der Pumpe sowie die Zulauf- und
Druckleitung an der Pumpe entfernen,
das Hydrauliköl ablassen und schließlich
die Pumpe ausbauen.
Um das Hydrauliköl aus dem Druckund Zulaufschlauch zu spülen, empfiehlt
der ZF-Serviceingenieur, beide Leitungen
in einen Auffangbehälter zu halten und
das Lenkrad zehn bis 15 Mal von Anschlag zu Anschlag zu drehen, bis die
gesamte Flüssigkeit ausgelaufen ist. „Die
alte Hydraulikflüssigkeit wie auch die
Dichtungen der Schläuche darf man auf
keinen Fall wieder verwenden“, warnt
Fuchs. Vor dem Einbau der neuen Pumpe ist diese per Hand zu füllen: Während
der Kfz-Fachmann das Antriebsrad der
Pumpe langsam von Hand dreht, lässt er
frisches Hydrauliköl über die Zulaufseite
in die Lenkungspumpe laufen bis es an
der Druckseite austritt.
Nach Einbau der neuen Servopumpe
sind die Zulauf- und Druckleitung anzuschließen sowie der Antriebsriemen
wieder zu montieren und zu spannen.
Als nächstes löst der Werkstattfachmann die Rücklaufleitung vom Ausgleichsbehälter und legt sie in einen Behälter, um das restliche Öl aufzufangen.
Falls nötig, ist der Ausgleichsbehälter vor
dem Neubefüllen zu reinigen oder gegebenenfalls zu erneuern. „Ein eventuelles
zusätzliches Filterelement im Hydrauliksystem ist vor dem Neubefüllen auszuwechseln“, erklärt Fuchs.
Nachdem der Mechaniker die Rücklaufbohrung am Ausgleichsbehälter verschlossen hat, kann er neues Hydrauliköl
einfüllen. Zudem sollte er sich eine ausreichende Ölmenge zum Nachfüllen wäh-
Starke Leistung!
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In den Technischen Informationen der
Teilehersteller erfahren Werkstattprofis
alles Wissenswerte zum Einbau neuer
Lenkungskomponenten, etwa wie
hydraulische Lenksysteme zu spülen
und zu entlüften sind.
Foto: TRW
rend des Spülens bereitstellen. Beim Spülvorgang darf der Motor nicht anspringen,
sondern nur mit Anlasserdrehzahl drehen.
„Das Anspringen ist mit geeigneten Maßnahmen zu verhindern, wobei der Techni-
technik
werkstattpraxis
amz - I n f o
Ölpest: Schmutz im Hydrauliköl hat häufig den Totalausfall des Lenkgetriebes (4)
oder der Servopumpe (5) zur Folge. Zum Entleeren des Systems entfernt man zuerst
Druck-(3) und Zulaufleitung (6) am Ausgleichsbehälter (1). Zum Spülen der Lenkung
entfernt man die Rücklaufleitung (2). Grafik: ZF Services
ker unbedingt die Vorschriften des Fahrzeugherstellers hierzu beachten sollte“,
erklärt der Serviceingenieur.
Sobald der Motor mit Anlasserdrehzahl dreht, tritt das verunreinigte Hydrauliköl aus der Rücklaufleitung aus und
muss aufgefangen werden. Während des
Spülens ist kontinuierlich frisches Hydrauliköl nachzufüllen, das aufgefangene darf
man allerdings keinesfalls wieder verwenden. Nach dem Spülvorgang ist die Rücklaufleitung wieder anzuschließen.
Entlüften der Lenkung
Das nun noch erforderliche folgende
Entlüften des Systems erfolgt bei Leerlaufdrehzahl des Motors und radfrei
gehobener Vorderachse. „Zuvor sollte
man den Ausgleichsbehälter noch bis
zur „max“-Markierung auffüllen und
anschließend darauf achten, dass der
Ölstand nicht zu weit absinkt, während
man das System auf Betriebstemperatur bringt“, empfehlen die Serviceexperten des Lenkungsherstellers TRW (www.
trwaftermarket.com).
Ist die Betriebstemperatur von 60 bis
80 Grad Celsius erreicht, dreht der Werkstattfachmann das Lenkrad erneut zehn
bis 15 Mal langsam und gleichmäßig von
Anschlag zu Anschlag und korrigiert, falls
erforderlich, den Ölstand. „Die Lenkung
sollte man dabei nicht länger als fünf
Sekunden am Anschlag halten, um einen
zu hohen Druck zu verhindern und Schäden an Lenkgetriebe und Servopumpe zu
vermeiden“, erklären die Lenkungsspezialisten von TRW.
„Falls das Hydrauliköl nach dem Entlüftungsvorgang noch stark schaumig
64
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
oder trüb erscheint oder ein hellrote
beziehungsweise hellbraune Farbe aufweist, muss der Werkstattfachmann das
System nach einer halben Stunde Wartezeit nochmals entlüften“, empfehlen die
Experten.
Nachrüstfilter als Zusatzschutz
Als „Lebensversicherung für das Lenkgetriebe“ empfehlen die Aftermarketspezialisten von Quinton Hazell den Einbau
eines nachrüstbaren Lenkungsschutzfilters. Dabei handelt es sich um eine
Kombination aus Papier-Ölfilter und Magnetabscheider,
den man in den Rücklaufschlauch zwischen
Ausgleichsbehälter
und
Lenkgetriebe baut. Quinton
Hazell legt einen
solchen
Lenkschutzfilter als
„besonderen
Service“ seinen
Servolenkgetrieben bei.
Unternehmensangaben
zufolge
sollen
sich damit nahezu alle im System
kursierenden Partikel herausfiltern lassen: die magnetischen
bleiben am Magneten
haften, der Rest scheidet
sich am Papiereinsatz ab.
Klaus Kuss
Praxisbroschüre
für Werkstattprofis
Technische Broschüren mit praxisrelevanten Tipps, Fehlersuch- und
Diagnosehilfen, Schadensbildern sowie
Einbauhinweisen gehören bei vielen Teilelieferanten mittlerweile zum Servicestandard. So auch bei Quinton Hazell:
Ab sofort steht die neue Broschüre
„Werkstatthinweise Lenkungen“ aus der
Checkit!-Reihe als PDF-Format zum
Download bereit. Der Direktlink lautet
http://www.quintonhazell.de/downloads/
broschueren/Broschuere%20checkit_lenkungen.pdf.
kk
Ausgepumpt: Silberfarbenes Hydrauliköl
weist auf Verschleiß
(Metallabrieb) in der
Lenkhelfpumpe hin. Vor
dem Einbau einer neuen
Pumpe ist diese erst von
Hand zu füllen.
Foto: ZF Parts
Sicherheit ganz groß.
S e r v i c e . P o w e r. P a r t n e r s h i p .
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technik
werkstattausrüstung
Diagnosefähig: Reifenservice-Spezialisten
benötigen zunehmend Diagnosetools wie das
Profiler 500 von Rema Tip Top, etwa zum
Anlernen des Lenkwinkelsensors oder zum
Einstellen des Fahrzeugniveaus beim Vermessen, aber auch zum Zurückstellen der ServiceAnzeige nach einem Ölservice.
Spezialistenjob: Professioneller Reifenservice
ist mehr als Räder umstecken. Reifen mit
Notlaufeigenschaften und Super-Niederquerschnittsreifen etwa erfordern spezielle Montiermaschinen und besondere Kenntnisse.
Fotos: Kuss
Service rund um Rad und Reifen
_ Reifenservice bedeutet weit mehr, als Reifen montieren und Räder
wuchten. Wer in diesem hart umkämpften Markt bestehen will, muss
einen kompletten Service „Rund ums Rad“ anbieten. Wie dies aussehen kann, zeigen die Spezialisten von Rema Tip Top.
D
er moderne Reifenservice
hat sich gewandelt. Richtig
betrieben bietet er eine gute
Chance, weitere Dienstleistungen anzubieten und so
Zusatzgeschäfte zu generieren. Denn
wer angesichts einseitig abgefahrener
Reifen an der Vorderachse lediglich zwei
neue Pneus verkauft, verschenkt leichtfertig wichtigen Umsatz. Davon sind
die Reifenexperten von Rema Tip Top
überzeugt.
Fit für Zusatzgeschäfte
Der professionelle Reifenservice hat sich
längst vom reinen Reifenverkauf hin zum
Full-Service-Geschäft entwickelt. „Ist
das Kundenfahrzeug erst einmal auf der
Hebebühne, ergeben sich zahlreiche Ansatzpunkte, um mit weiteren Dienstleistungen und Serviceangeboten zusätz-
66
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
liche Erlöse zu erwirtschaften“, sagen die
Spezialisten vom Rema Tip Top.
Zwar gehören bei immer mehr Reifenwerkstätten die Achsvermessung, der
Bremsendienst und der Ölwechselservice zu den etablierten Zusatzangeboten
– zumindest soweit sich diese Arbeiten
noch ohne Spezialequipment erledigen
lassen. Und mit steigender Tendenz zieht
auch der Klimaservice in die Köpfe der
Reifenspezialisten ein. Doch mit der zunehmenden Komplexität und dem stetig
steigenden Elektronikanteil moderner
Fahrzeuge ist Handlungsbedarf angesagt – insbesondere, was das erforderliche Equipment betrifft.
Das in Poing bei München ansässige
Unternehmen (www.rema-tiptop.de) hat
sich deshalb auf Systemlösungen rund
um den Reifenservice und die Einrichtung und Konzeption von Reifenservicebetrieben spezialisiert.
Zu vielen Arbeiten rund ums Rad ist
mittlerweile ein Diagnosegerät zwingend erforderlich, etwa zum Justieren
des Reifendruckkontrollsystems beim
saisonalen Räderwechsel oder nach dem
Aufziehen neuer Reifen. Aber auch zum
Vermessen und Einstellen des Achsgeometrie ist bei Fahrzeugen mit elektronisch geregeltem Fahrwerk ein Diagnosetool notwendig, etwa um das vom
Fahrzeughersteller zum Vermessen vorgeschriebene Höhenniveau einzustellen
oder um mittels der Istwertauslese des
Lenkwinkelsensors die „Fahrt geradeaus“
zu ermitteln.
Und selbst im Reifengeschäft bereits
etablierte Nebentätigkeiten wie das
Wechseln der Bremsbeläge ist bei elektrohydraulischen Bremssystemen ohne
Diagnosegerät nicht mehr möglich. Das
Gerät wird zum Deaktivieren und anschließendem Aktivieren sowie zum Anlernen der aktuellen Bremsbelagstärke
benötigt.
Mit dem Profiler 500 bietet Rema
Tip Top ein Diagnosetool mit speziell auf
den Leistungsumfang von Reifenservicebetrieben abgestimmten Funktionen.
Der besondere Charme des Handheld-
Schnell dicht: Mit den Minicombi-Reparatursystemen lassen sich selbst Schäden in der
Lauffläche kostengünstig reparieren. Ein neuer,
schnell trocknender Zement verkürzt die Bearbeitungszeit um rund 50 Prozent. Sogar die
Reparatur von RFT-Reifen ist damit möglich.
Lebensverlängernd: Das neue Nachschneidewerkzeug TC 300 verfügt über einen ergonomischen Griff und ein schlankes Kabel. Zusammen mit dem kompakten Gewicht unterstützt
dies ein ermüdungsfreies Nachschneiden des
Reifenprofils.
Rundum-Paket: Nicht nur zum Justieren
des Reifendruck-Kontrollsystems oder zum
Vermessen des Fahrwerks ist im modernen
Reifenservice zunehmend Diagnoseequipment
notwendig, sondern auch für den Bremsenservice oder zum Vermessen des Fahrwerks.
geräts liegt darin, dass der Anwender
– im Vergleich zu manchen „normalen“
Diagnosesystemen – mit geringem Eingabeaufwand an die gewünschten Informationen kommt. „Funktionsorientierte
Bedienphilosophie“ nennt Rema Tip Top
dieses Feature.
„Der Bediener muss lediglich wissen, was er erreichen möchte, und nicht
wie“, erklärt Jan Wilke, Produktmanager
Diagnose und Auto-Service. Laut Wilke übernimmt die Software des Profiler
automatisch die Auswahl und die Kommunikation mit den für die gewünschte
Funktion zuständigen Steuergeräten.
Überdies besitzt das Gerät einen integrierten Multiplexer, was die Bedienung
nochmals vereinfacht.
und Felgendesigns gleichermaßen „und
ist das Vermesssystem der Zukunft“. Seit
kurzem ergänzen überdies die bekannten
3-D-Kamera-Vermesssysteme von Hunter das Portfolio der Poinger.
Zeit ist Geld – dies gilt insbesondere
auch für Fuhrparkbetreiber und Flottenmanager. Für dieses
Klientel hat Rema Tip
Top unter anderem
den FleetInspector
zur schnellen Kontrolle von Profiltiefe
und Reifenfülldruck
der Flottenfahrzeuge
im Programm. Das
Inspektions-Kit umfasst die Mess-Hardware, eine AuswerteSoftware sowie eine
Bluetooth-Anbindung für den PC oder
PDA. Herzstücke sind
jedoch ein Profiltiefe-Messgerät sowie
ein Luftdruckprüfer,
mit welchen sich die
Daten erfassen und
per Funk in die Datenbank des PC oder
Laptop übertragen
lassen.
Laut Produktmanager Wilke eignet
sich das Set insbesondere auch für
Betriebe mit Reifenhotel, da sich die
Reifendaten vor dem
Einlagern fahrzeugbeziehungsweise
kundenspezifisch erfassen lassen, etwa
um dem Kunden rechtzeitig zur nächsten
Radwechselsaison ein entsprechendes
Frühbucherangebot für die erneuerungswürdigen Altreifen ausarbeiten zu können.
Zügiger vermessen
Zeit ist Geld. Dies gilt vor allem bei der
Fahrwerksvermessung, wo moderne
Vermesssysteme den Arbeitsaufwand erheblich vereinfachen und verkürzen können. Zum Portfolio der Poinger Reifenspezialisten gehören deshalb auch diverse
Vermesssysteme mit 3-D-Messtechnik,
welche unter der Eigenmarke „Proalign
e-y-e“ vertrieben werden.
Dahinter verbergen sich Kamera-Vermessgeräte von John Bean, die Rema Tip
Top mit einer besonders einfach zu bedienenden Achsmesssoftware ausstattet
und praxisgerechten Ausstattungspaketen anbietet.
Für Betriebe mit einer hohen Durchsatzrate auf der Achsmessanlage empfehlen die Experten das berührungslos
arbeitende Proalign Cura R 2000, das der
Werkstattausrüster ATT produziert. Laut
Produktmanager Jens Dahlheimer eignet
sich das Gerät für alle Fahrzeugklassen
Klaus Kuss
technik
werkstattausrüstung
OE-Diagnose für
den freien Markt
_ Immer mehr Diagnoseaufgaben lassen
sich nur mit OE-Geräten bewerkstelligen.
Darauf müssen freie Werkstätten nicht länger verzichten. BBA-reman verspricht, jedes
OE-Diagnosesystem beschaffen zu können.
U
niverselle
Diagnosegeräte
sind für die freie Werkstatt
meistens die richtige Lösung
für allgemeine Diagnoseaufgaben. Sie decken alle Fahrzeugmarken ab, bieten mittlerweile eine
ordentliche Diagnosetiefe und haben
ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Allerdings stößt der Fachmann bei der
Fahrzeugdiagnose immer häufiger auf
Funktionen, die von Mehrmarkengeräten
nicht angeboten werden, etwa spezielle
Codierungen oder das Aktualisieren der
Steuergerätesoftware. In solchen Fällen
ist die freie Werkstatt auf die Hilfe eines
Marken-Kollegen angewiesen – es sei
denn, sie schafft sich selbst ein markenspezifisches Diagnosegerät an.
Alles aus einer Hand
Das in Deutschland erst seit zwei Jahren aktive britische Unternehmen BBAreman (www.bba-reman.de) verspricht,
jedes markenspezifische Diagnosegerät
beschaffen zu können – und das zu attraktiven Preisen. Für Kfz-Werkstätten,
die mehr als 50 Prozent an Fahrzeugen
eines Automobilkonzerns zu betreuen
haben, amortisiert sich ein hersteller-
spezifisches Diagnosegerät recht schnell,
lautet das Versprechen der in Hamburg
ansässigen BBA-reman GmbH. Das zeige
sich vor allem am Beispiel des Tech2 für
alle GM-Marken und dem IDS-System für
alle Ford-Marken.
Je nach Konfiguration kosten die Geräte bei BBA-reman zwischen 3500 und
4000 Euro. Darin sind die Hardware und
die Softwareupdates für ein Jahr enthalten. Nach dem ersten Jahr laufen die
Geräte uneingeschränkt weiter. Wer sie
jedoch auf dem neuesten Stand halten
will, kann die Softwareupdates für etwa
600 Euro pro Jahr über die Homepage des
Anbieters beziehen.
Distanzierung von Plagiaten
BBA-reman weist darauf hin, dass es sich
bei den angebotenen Geräten nicht um
Fernost-Plagiate, sondern um 100-prozentige OE-Geräte handelt, wie sie europaweit den Händlernetzen zur Verfügung
stehen. So wird der Tech2 beispielsweise
als komplettes Set einschließlich dem
CAN-Modul CANdi und der PC-Software
TIS 2000 angeboten. Damit ist der Anwender nicht nur in der Lage, alle Diagnosedaten in OE-Qualität im Haus zu haben
Mit dem IDC-System können freie Werkstätten bei Ford-Fahrzeugen die
gleichen Diagnosefunktionen nutzen wie die Händler. Fotos: Linzing
68
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
und herstellerspezifische Diagnosefunktionen nutzen zu können, sondern auch
die Software der zu diagnostizierenden
Fahrzeugsysteme bei Bedarf auf den aktuellsten Stand zu bringen. Gleiches gilt
auch für das IDS-Diagnosesystem. BBAreman-Kunden steht darüber hinaus der
Ford PIN-Nummern-Service zur Verfügung, um beispielsweise Wegfahrsperren von Einspritzpumpen zu codieren.
Dieser kostenpflichtige Service ist unter
www.etis.ford.com zu erreichen.
Bei sehr teuren OE-Diagnosesystemen
wie etwa jenen für BMW oder MercedesBenz bietet BBA-reman ähnliche Geräte
an, die eigenen Aussagen zu Folge aber
die gleichen Funktionen bieten. Für die
markenübergreifende Diagnose vertreibt
das Unternehmen außerdem alle Diagnosegeräte der Marke Launch.
Werkstätten, die bei BBA-reman ein
neues Diagnosesystem kaufen, erhalten
eine Einweisung in das jeweilige Gerät
direkt vor Ort. Künftig sollen auch Tagesschulungen angeboten werden. Zudem
bietet das Unternehmen den Reparaturservice für alle vertriebenen OE-Diagnosegeräte an.
Richard Linzing
BBA-reman liefert den Tech2 für die Marken von GM mit dem PCProgramm TIS 2000 aus. Damit ist der Anwender in der Lage, auch die
Steuergerätesoftware zu aktualisieren.
Fest im Griff: Die Kabel-Löthilfe von Sauer
hält die Kabelenden dort, wo sie der Anwender
haben will. Foto: Sauer-Werkzeug
_ Schlanke Löt-Hilfe
Sauer-Werkzeug hat eine praktische Zange als Hilfe beim Löten von Kabelenden
neu ins Programm aufgenommen. Sie
ist fünffach verstellbar und ermöglicht
es, die Kabelenden zum Löten in der gewünschten Position zu fixieren.
Die zu verlötenden, abisolierten Kabelenden werden mit Klemmfedern am
Zangenschenkel festgeklemmt und zueinander ausgerichtet. Durch die fluchtende Ausrichtung der Kabelenden wird ein
Abknicken der Lötverbindung verhindert.
Die eingerastete Zange kann jetzt abgelegt werden, so dass beide Hände zum
Löten frei sind.
Dank schlanker Bauart soll sich die
Zange auch an schwer zugänglichen
Stellen einsetzen lassen. Der Listenpreis
rl
beträgt 29,90 Euro. _ Doppelter Flachmann
Maha hat kürzlich die neue Doppelscherenhebebühne TWIN F III 3.0 vorgestellt,
deren spezielles Scherenprofil eine hohe
Seitenstabilität ergeben soll. Sie verfügt
zudem über ein redundantes ZweifachGeber-Nehmerzylindersystem, ein Sicherheitssystem mit Signalton sichert
die Scher- und Quetschstellen ab.
Die mit einer speziellen zweistufigen
Aushubunterstützung
ausgestattete
und flache Scheren-Hebebühne lässt
sich ohne Druckluft betreiben und soll
die Last selbst aus der untersten Position sehr sanft anheben und nahezu
www.sauer-werkzeug.de
_ Diagnose im Taschenformat
Mit dem X-431 Diagun bringt Launch ein
Diagnosegerät auf den Markt, das von
den Abmessungen her in jede Jackentasche passt. Das Gerät soll sich einfach
bedienen lassen und die gleichen Diagnosefunktionen bieten wie das X-431.
Es kommuniziert via Bluetooth mit dem
VCI. Laut Anbieter ist die Diagnose an
zwei Fahrzeugen gleichzeitig möglich.
Die Diagnosedaten können täglich via
Internet aktualisiert werden.
Das Gerät ist mit dem Betriebssystem
Win CE 5.0 ausgestattet. Der Bildschirm
des hochauflösenden Farbdisplays misst
in der Diagonale 4,3 Zoll. Das Gerät ist
mit drei Diagnosesoftwareversionen lieferbar: Das Softwarepaket 1 umfasst alle
europäischen Fahrzeugmarken, das Softwarepaket 2 deckt die asiatischen Fahrzeugmarken ab und das Softwarepaket 3
beinhaltet die Daten der Softwarepakete
rl
1 und 2. www.launch-europe.de
Die neue Doppelscherenbühne eignet sich sowohl
für die Über- als auch für
die Unterflurmontage. Foto: Maha
geräuschlos in den ganz abgelassenen
Zustand einfahren. Darüber hinaus soll
bereits in der unteren Position nahezu
die volle Hubkraft zur Verfügung stehen.
Die Aufnahmepunkte sind durch
stufenlos ausziehbare Aufnahmeplatten
einfach zu erreichen, so der Anbieter. Bei
Überflurmontage beträgt die Überfahrhöhe 100 Millimeter. Die Oberfläche sei
durch eine Pulverbeschichtung besonders geschützt und strapazierfähig. Die
rl
Traglast beträgt drei Tonnen.
www.maha.de
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Klein wie ein PDA:
Das X-431 Diagun
von Launch.
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
69
technik
werkstattausrüstung
für Werkstattausrüster
_ Der Markt für Werkstattausrüstung wird in diesem
Jahr in Westeuropa um sieben Prozent schrumpfen.
Zu diesem Ergebnis kommt die Berliner Unternehmensberatung Leo-Impact Consulting.
D
ie europäischen Hersteller für
Werkstattausrüstung werden
die Finanz- und Wirtschaftskrise in diesem Jahr voll zu
spüren bekommen. So lautet
die Prognose des Berliner Beratungsunternehmens. Nach allgemein positiven
Umsatzmeldungen im vergangenen Jahr
konnte auf den Heimatmärkten noch ein
leichtes Wachstum von etwa zwei Prozent erzielt werden. Nach dem Ablauf
des ersten Quartals 2009 werde nun
deutlich, dass auch die Werkstattausrüster dem Abwärtstrend der Automobilhersteller folgen. Allerdings gäbe es
auch Hoffnung: einzelne Branchensegmente werden der allgemeinen Entwicklung trotzen und auch 2009 wachsen
können.
teilen sich den dritten Platz mit etwa 14
Prozent des westeuropäischen Marktes.
Prognose für 2009
Derzeit ist laut Leo-Impact Consulting
eine deutliche Veränderung im Investitionsverhalten der Werkstätten festzustellen. Viele Betriebe würden momentan
nicht notwendige Anschaffungen auf-
unter Absatzdruck geraten. Mit einer
nachhaltigen Markterholung in Westeuropa rechnet Leo-Impact Consulting erst
ab 2012. Angesichts der schon seit Jahren stagnierenden, beziehungsweise nur
gering steigenden Märkte in Westeuropa
setzten die Werkstattausrüster in den
vergangenen Jahren stark auf Osteuropa.
Besonders in Russland konnten bisher
zweistellige Zuwachsraten der MarktWerkstattausrüs­
ter werden die
Wirtschaftskrise
in diesem Jahr
schmerzhaft zu
spüren bekommen. Fachleute
erwarten einen
deutlichen Marktrückgang.
Foto: Linzing
Deutschland ist größter Markt
Wie die Studie von Leo-Impact Consulting „European Garage Equipment
2008“ zeigt, konnten 2008 besonders
die Teilsegmente für Diagnosegeräte,
Abgasanalyse und Klimaservice zulegen.
Leichte Einbußen im Marktvolumen ließen sich bei der Achsvermessung und
bei Reifenservicegeräten feststellen. Das
größte Teilsegment im Werkstattausrüstungsbereich ist das der Hebebühnen.
Hier konnte noch ein Wachstum von 1,1
Prozent im Vergleich zu 2007 erzielt werden. Doch besonders deutsche Hersteller
beobachten einen zunehmenden Wettbewerb in diesem Segment.
Mit einem Viertel des Gesamtvolumens stellt Deutschland den größten
Markt für Werkstattausrüstung in Europa dar, so die Studie. Frankreich folgt
demnach mit deutlichem Abstand auf
Rang zwei. Italien und Großbritannien
grund der massiven Unsicherheiten am
Markt verschieben. Dennoch werden die
Segmente Diagnosegeräte, Abgastester
und Klimaservicegeräte auch 2009 weiter wachsen, wenn auch deutlich unter
dem Niveau von 2008, so die Prognose
der Berliner Marktforscher.
Bei den Hebebühnen wird ein deutlicher Marktrückgang erwartet. Neben der ohnehin schon schleppenden
Nachfrage im Pkw-Bereich zeichne sich
momentan ein starker Rückgang bei
Lkw-Bühnen ab. Auch die Bereiche Karosserieinstandsetzung, Leistungsprüfstände und Reifenservicegeräte werden der
Marktuntersuchung zufolge zunehmend
volumen verzeichnet werden. Doch die
aktuelle Wirtschaftskrise hat momentan
besonders diese – oft kreditfinanzierten
– Märkte hart getroffen, so dass erhebliche Marktrückgänge in osteuropäischen
Ländern zu erwarten sind.
Die Studie „European Garage Equipment 2008“ bietet zahlreiche Hintergründe, Daten und Fakten zum europäischen
Werkstattausrüstungsmarkt. Damit bietet sie Marktstrategen in Industrie und
Handel wertvolle Informationen für die
Ausrichtung des Unternehmens. Der Einrl
zelpreis beträgt 2990 Euro. Hat’s Arbeit gehagelt?
Unsere Hagel-Spezialisten sind für Sie da.
Hagel-Hotline 00 800 800 33553
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www.garage-equipment.eu
_ Dübel-Prüfer
Bei der Montage von Zweisäulenhebebühnen müssen die verwendeten Dübelsysteme den geltenden Sicherheitsrichtlinien entsprechen (siehe amz 6/2009,
Seite 42), um dauerhaft einen sicheren
Stand zu garantieren. Unsicherheitsfaktoren bei der Bühnenmontage sind die
Qualität und der Zustand des Bodenbetons. Um in jedem Fall eine sichere Montage von Hebebühnen zu gewährleisten,
bietet Consul ein Dübelprüfgerät, um
die Tragfähigkeit von Dübeln mit einer
Prüflast von bis zu 40,5 kN zu prüfen.
Der Prüfablauf ist einfach: Das Gerät
wird über den zu prüfenden Dübel gesetzt und der passende Einsatz auf den
Dübelkopf geschraubt. Danach zieht der
Anwender den Einsatz mit einem Schraubenschlüssel fest, bis die erforderliche
Zugkraft erreicht ist. Diese wird in Form
eines Drucks am Manometer angezeigt.
Mit Hilfe einer Tabelle lässt sich der angezeigte Wert umrechnen. Hält der Dübel der aufgebrachten Zugkraft etwa
zehn Minuten unverändert stand, ist die
rl
Dübelbefestigung in Ordnung. Mit dem Dübelprüfgerät lässt sich ermitteln, ob die Dübel
im Beton die für die
Hebebühnenmontage
benötigte Zugkraft
aushalten.
Foto: Consul
www.consul-gmbh.de
Blank-Schleifer
Mit dem dreidimensionalen Faservliesstoff lassen sich schmale Sicken
und Kanten leicht blank schleifen. Foto: part
Wenn im Fahrzeugherstellungsprozess beim Abdichten von Türund Dachfalznähten und bei Wasserablaufkanten nicht sauber
und präzise gearbeitet wird, hat das kurz- bis mittelfristig eine
Folge: Korrosion. Für die Reparatur solcher Schäden fehlt Werkstätten aber oft das passende Schleifmittel zum Entfernen des
Rosts aus Sicken und Kanten. Für dieses spezielle Problem hat
der Schleifmittelspezialist sia Abrasives mit siavlies Super Duty
eine neue Lösung entwickelt. Dieses Schleifmittel besteht laut
Anbieter aus dreidimensionalem Faservliesstoff und ist deutlich
schmaler und flexibler als andere Produkte. Da die Scheiben von
siavlies Super Duty einen Durchmesser von 100 Millimetern haben, sollen sie ein schnelles und sauberes maschinelles Blankschleifen an Konturen, Rundungen und speziell an schmalen
Nähten gewährleisten. siavlies Super Duty wird von der part
rl
GmbH vertrieben. www.part-info.com
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
71
technik
werkstattpraxis
Die neuen Kotflügelschoner von Hazet
haften auf allen Karosserieoberflächen.
Foto: Hazet
Mit der Funktion, das Bonuskonto per Kreditkarte aufzuladen, stehen Werkstätten die benötigten Infos verzögerungsfrei zur Verfügung.
Foto: Schaeffler
_ Punkte aufladen
Das Werkstattportal RepXpert bietet seit
kurzem neue Funktionalitäten. So können registrierte Nutzer ab sofort neben
den Bonuspunkten aus Produkten der
RepXpert-Partnerunternehmen auch Bonuspunkte per Kreditkarte dazu kaufen,
um schnell an die gewünschten Informationen zu kommen, ohne sich vertraglich
zu binden. Die Handhabung der neuen
Funktionalitäten ist laut dem Betreiber
des Portals, der Schaeffler Automotive
Aftermarket OHG, einfach: Für den Punktekauf per Kreditkarte gibt es drei Pakete:
5000, 15.000 und 45.000 Punkte. Die
Punktegutschrift erfolge umgehend nach
Abschluss des Zahlungsvorgangs auf das
Bonuskonto. So sei sichergestellt, dass die
Werkstatt zukünftig verzögerungsfrei an
die gewünschten Informationen kommt
und dabei nur für das bezahlt, was sie
abgerufen hat. Die Möglichkeit Bonuscoupons aus den Produktverpackungen
der RepXpert-Partnerunternehmen zu
rl
registrieren bleibt unverändert.
_ Keine Chance für Kratzer
Hazet hat sein Programm für die Werkstatt-Ausrüstung erweitert. Der Kotflügelschoner 196-2 bietet auf einer Fläche
von 890 mal 500 Millimeter Schutz vor
Kratzern und Beschädigungen für nahezu alle Karosserie-Oberflächen aus Alu,
Stahl oder Kunststoff. Das rutschfeste
Material auf der Rückseite haftet laut
Anbieter sicher am Fahrzeug und hält
den Schoner genau dort, wo er gebraucht
wird. Neu im Angebot ist auch der zweiteilige Sitz- und Lenkradbezug-Satz 1966/2. Er besteht aus strapazierfähigem
Für PKW und Transporter
generalüberholt im Tausch
Qualitätsprodukte
vom europäischen Hersteller
Bezugsquellennachweis über
Händler in Ihrer Nähe:
VEGE-Motoren GmbH
Ohmstr. 6 · 97076 Würzburg
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Internet: www.vege-motoren.de
NEU
Turbolader im Tausch
72
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
www.hazet.com
Snap-on bietet als einer
der ersten Werkstattausrüster Schulungen
für die wdk-konforme
Montage und Demontage von UHP- und
Runflatreifen an.
Foto: Snap-on
www.repxpert.com
Motoren
Zylinderköpfe
Turbolader
Diesel-Einspritzpumpen
Schalt-Getriebe
Nylongewebe. Dank einem umlaufenden
Gummizug ist er als Universalgröße ausgelegt und soll für fast alle Autositze und
Lenkräder passend sein. Er hat laut Hazet
die Freigabe von 18 Autoherstellern.
Alle Schoner und Bezüge verfügen
über wasserdichte, öl- und fettabweisende Oberflächen aus Nylon. Daher lassen sie sich einfach reinigen und abwischen. Zudem sind sie bei 40 Grad Celsius
rl
waschbar. _ Training-Center für wdk-Schulungen
Snap-on Equipment hat die Berechtigung
vom wdk erhalten, Schulungen über die
wdk-konforme Montage und Demontage
von UHP- und Runflat Reifen durchzuführen. Damit ist das Unternehmen neben
einigen Reifenherstellern und der Stahlgruber-Stiftung der erste Werkstattausrüster, der Schulungen über die Montage
und Demontage von UHP- und Runflat
nach den wdk-Richtlinien Reifen durchführen darf. Die Schulungen werden im
European Competence Center von Snapon Equipment in Pfungstadt stattfinden.
Voraussetzung für diese Berechtigung
sind professionelle Unterrichts- und Praxisräume, die mit mindestens zwei wdk-
zertifizierten Montiermaschinen der
Gattung Tellermaschine und Rollenmaschine ausgestattet sind. Das European
Competence Center ist laut Snap-on mit
mehreren zertifizierten Montiermaschinen dieser Gattungen bestückt. Prüfräder, Reifen und Trainingsmaterial seien
ebenfalls vorhanden.
Das Schulungsteam von Snap-on
Equipment hat am Train-the-TrainerLehrgang der Stahlgruber-Stiftung teilgenommen und sich damit fachlich und
didaktisch für die wdk-konforme Ausbilrl
dung qualifiziert.
www.snapon-equipment.de
_ Ausgezeichneter Werkstattlader
Einen Design-Preis erhielt kürzlich der
Werkstattlader Waeco PerfectCharge
W2000 von Dometic Waeco International: den „red dot design award 2009“. Eine
international besetzte Jury vergibt diese
Praktischer Schönling: Das Werkstattladegerät PerfectCharge W2000 von Waeco hat den
„red dot design award 2009“ erhalten – für
„herausragendes Design und bestechende
Produkteigenschaften“. Foto: Waeco
Auszeichnung für besonders kreative,
innovative und qualitativ hochwertige
Produkte. Der W2000 ist Teil der neuen
Elektronik-Geräteserie der Emsdettener
und stellt Unternehmensangaben zufolge mit seiner Doppelfunktion – Batterieladegerät und Starthilfe – das Einsteigergerät in die Profi-Liga dar. Mit dem
Gerät lassen sich Zwölf- sowie 24-VoltBatterien mit einem Ladestrom von 20
beziehungsweise zehn Ampere laden.
Eine automatische Ladeschluss-Funktion
sowie integrierte Schutzschaltungen, die
das Gerät vor Überlastung, Überhitzung,
Kurzschluss und Verpolen bewahren, gehören zu den Sicherheitsfeatures. Zusätzlich verfügt das Gerät über eine Starthilfefunktion, die es ermöglichen soll, den
geschwächten Akku kurz „anzuladen“,
um ihn beim anschließenden Startvorkk
gang zu unterstützen. www.waeco.de
_ „Coole“ Klimainfos im Internet
Der permanente Technologiewandel und
damit verbundene Gesetzesänderungen
führen zu einem erhöhten Informationsbedarf bei Werkstattfachleuten. „Dies gilt
insbesondere für den Klimaservice“, sagt
Unternehmensberater und Klimaservicespezialist Andreas Lamm. Denn in Europa
verlangen neue Gesetze von Automobilherstellern wie Kfz-Werkstätten gleichermaßen die Reduktion von Treibhausgasen
durch Klimaanlagen-Kältemittel.
Beispielsweise soll ab 2011 das bisherige Kältemittel R134a, das nach
neuen Berechnungen bis zu 1430 mal
schädlicher ist als CO2, durch neue Kältemittel mit niedrigem Treibhauspotential
ersetzt werden. Die Fahrzeughersteller
favorisieren derzeit zwei alternative Käl-
temittel: zum einen das chemische Kältemittel HFO-1234yf, zum anderen das
natürliche Kältemittel R744 (CO2). „Dieser Technologiewandel bei der Fahrzeugklimatisierung führt zu einem erhöhten
Wissensbedarf bei den Werkstätten. Zudem verlangt der Gesetzgeber, dass Servicemitarbeiter ab Juli 2010 über einen
neuen EU-Klimasachkundenachweis verfügen“, so Lamm weiter.
Auf seiner neu installierten Website
www.klimacheck.com bietet der zertifizierte Trainer für Klimaanlagenschulungen Wissenswertes zum Thema Alternative Kältemittel und informiert über
die erforderliche EU-Klimasachkunde. kk
www.klimacheck.de
Informativ: Unter www.
klimacheck.com finden
Kfz-Fachleute Wissenswertes rund um die
Fahrzeugklimaanlage.
Foto: Lamm
SBS Deutschland GmbH
Eichrodter Weg 57 • 99817 Eisenach
Telefon: 0 36 91/ 257 100
Telefax: 0 36 91/ 257 110
[email protected]
www.sbs-automotive.de
www.sbs-shop.de
technik
werkstattpraxis
Surftipps für
Werkstattprofis
_ Problem erkannt – gegoogelt – Problem gelöst. Im
Werkstattalltag funktioniert dies leider nicht immer
so einfach. Viele wertvolle Informationen schlummern
nämlich versteckt auf den Internetseiten derer, welche
die gesuchten Lösungen im Köcher haben.
D
as Internet hat dem Kfz-Fachmann weit mehr zu bieten,
als EbayMotors, AutoScout24.
de oder die diversen, zum Teil
von selbsternannten „KfzExperten“ hoffnungslos zugemüllten
Autoforen. Doch die Erfahrung zeigt,
dass sich dringend benötigte Informationen, etwa um einen Problemfall zu
lösen, nicht so ohne weiteres „ergoogeln“ lassen. Schon aus diesem Grund
lohnt es sich, eine eigene „ProblemlöserDatenbank“ aufzubauen.
Vor allem Seiten, auf die man mehr
oder weniger zufällig stößt, sollte man
darin dauerhaft – und vor allem mit System – speichern. Mit der Rubrik „Surftipps für Werkstattprofis“ will Sie die
amz-Redaktion beim Aufbau eines solchen Wissenspools auch künftig unterstützen.
www.liqui-moly.de
Das in Ulm-Lehr ansässige Unternehmen
Liqui Moly ist Kfz-Fachleuten nicht nur als
„Ölquelle“ ein Begriff. Viele Werkstätten
verwenden vor allem auch die Autochemieprodukte der Schwaben. Dazu zählen
unter anderem zahlreiche chemische Reparaturhilfen und Serviceprodukte, etwa
zum Reinigen der Klimaanlage oder um
Ablagerungen von Einspritzkomponenten zu entfernen. Doch auch Montagepasten, Spezialreiniger oder Schmierstoffe
für die Bremsenreparatur gehören dazu.
Dass sich das gesamte Sortiment
mit den zugehörigen Sicherheitsdatenblättern auch im Internet „besichtigen“
lässt, ist heutzutage üblich. Doch beim
Recherchieren hat die amz-Redaktion
eine Reihe weiterer praxisrelevanter
Informationen entdeckt: In der Rubrik
„Produkte“ etwa verstecken sich im Untermenü „Technische Informationen“
Anwendungsbeispiele aus der Praxis. Die
von den Anwendungstechnikern des Autochemiespezialisten verfassten Berichte
74
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
zeigen unter anderem, wie sich spezielle
Problemfälle, etwa verschmutzte Drosselklappenstutzen oder verkokte Dieselmotoren, behandeln lassen.
Eine Öl-Freigabeliste, die sowohl
Pkw- als auch Nutzfahrzeugwerkstätten
mit stark unterschiedlichem Kundenfuhrpark interessieren dürfte, ergänzt
das Informationsangebot. Über einen
passwortgeschützten Bereich erhalten
Liqui-Moly-Kunden überdies einen Zugang zur hilfreichen ScheibenreparaturKalkulationssoftware „Autoglas-Info“.
Die „Surftipps für Werkstattprofis“ sind ein
besonderer Service für amz-Leser. In jeder
Ausgabe stellt die Redaktion interessante
Internet-Seiten vor, die wertvolle Informationen für den Werkstattalltag beinhalten.
Foto: Hella
www.mahle-aftermarket.com
Zu den Kernkompetenzen von Mahle
zählt der Verbrennungsmotor samt seinem Umfeld. Bei den Fahrzeugherstellern gilt daher das Unternehmen als
wichtiger und beliebter Entwicklungspartner. Eigenen Angaben zufolge rüsten
über 140 Motoren- und Fahrzeughersteller ihre Motoren serienmäßig mit den
Produkten der Schwaben aus, etwa mit
Kolben- und Ventiltriebssystemen, Zylinderkomponenten und vor allem mit
Erzeugnissen für das Luft- und Flüssigkeitsmanagement.
Aber auch im Aftermarket ist Mahle
eine bekannte Größe. Für Fachleute im
Wartungs- und Reparaturmarkt sind
Marken wie Mahle und Knecht bekannte
Namen, wenn es um typische Wartungsprodukte wie Luft-, Öl-, Kraftstoff- oder Innenraumfilter geht. Motorenspezialisten
wiederum kennen Marken wie Mahle
Original oder Perfect Circle.
Ein empfehlenswertes Nachschlagewerk für Kfz-Fachleute sind die Aftermarket-Kataloge sowie die Online-Datenbanken für Motorenteile und Filter
des Unternehmens. In der Rubrik „Filter“
etwa finden sich diverse Such- und Umschlüsselungsfunktionen sowie Einbauhinweise für Innenraumfilter. Ähnlich
gehaltvoll präsentiert sich der Bereich
Motorenteile, wo der Motorenspezialist
Tipps vom Autochemiespezialisten: In den
„Technischen Informationen“ geben die
Anwendungstechniker von Liqui Moly ihre
gesammelten Erfahrungen preis. Fotos: Kuss
Automotives Nachschlagewerk: Auf den
Internetseiten der Aftermarketspezialisten
von Mahle werden Werkstattfachleute und
Motorenspezialisten gleichermaßen fündig.
neben den Katalogfunktionen vor allem
die „Servicedokumente“ findet. Diese
enthalten detaillierte technische Informationen, Erklärungen und Funktionsbeschreibungen zu den verschiedenen
Komponenten, zudem gibt es Einbauempfehlungen, die helfen können, Montagefehler zu vermeiden.
Klaus Kuss
nachrichten
Chance für zeitgemäße
GVO-Regelungen nutzen
_ Nach monate- oder besser jahrelangen Beratungen hat die EU-
Kommission in Brüssel Ende Juli ihre Vorstellungen über die Zukunft
der Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung (EG) Nr. 1400/2002, geläufiger unter dem Namen Kfz-GVO, bekanntgegeben.
D
ie Verordnung, die nach acht
Jahren im Mai nächsten Jahres
auslaufen wird, regelt nicht
nur den Vertrieb von Neufahrzeugen in der EU, sondern
vor allem auch die Distribution von KfzErsatzteilen und sie ordnet den Markt
für Kfz-Serviceleistungen,
was ihre große Bedeutung
für unsere Branche ausmacht. In den vergangenen
zwei Jahren hat sich die EUKommission mit der Frage
beschäftigt, was nach dem
Auslaufen der GVO folgen
soll. Im Mittelpunkt der
Diskussion standen dabei
verschiedene
Szenarien,
deren Spektrum von einer
Verlängerung der aktuellen
Regelung bis hin zu einem Silvia Gotzen
nahezu ersatzlosen Streichen der Kfz-GVO reichte. In letzterem
Fall wäre der Vertrieb von Kfz-Ersatzteilen und die Ordnung am automobilen
Servicemarkt unter die gleichen kartellrechtlichen Regelungen der sogenannten
Schirm-GVO gefallen wie etwa der
Vertrieb von Uhren oder Handys. Oder
unsere Branche wäre gar im Extremfall
nur durch die sehr allgemeinen Grundsätze des Kartellrechts, die sich aus Art.
81 des EG-Vertrags ergeben, geregelt
worden. Die FIGIEFA, der internationale
Verband des freien Kfz-Teilegroßhandels,
hat stets die Notwendigkeit des Erhalts
sektor-spezifischer Regeln betont. Der
Kfz-Aftermarket weist eine ganze Reihe
von Besonderheiten auf, denen man nur
durch sektor-spezifische Bestimmungen
gerecht werden kann.
Mit ihrer jüngsten Mitteilung hat die
EU-Kommission ein weiteres Mal bewiesen, dass sie im Prozess der Meinungsbildung offen ist für Sachargumente. Vor
zwei Jahren lud die Kommission beteiligte
Kreise dazu ein, ihre Ansichten über die
Auswirkungen der Kfz-GVO zu formulieren. Die gewonnenen Stellungnahmen
sollten zur Erarbeitung eines Evaluierungsberichts dienen, dessen Ergebnisse
für zukünftige Szenarien für die Zeit nach
dem Auslaufen der Verordnung große
Bedeutung zukommen sollte. Die Kommission ließ damals eine recht deutliche
Präferenz erkennen, im Sinne einer „Verschlankung“ der EU-Gesetzgebung, die
Kfz-GVO ersatzlos auslaufen zu lassen.
Dies brachte sie auch in ihrem Evaluierungsbericht vom Mai 2008
zum Ausdruck. Viele Marktbeteiligte, so etwa die FIGIEFA und der GVA, forderten
daraufhin in ihren Stellungnahmen zum Bericht sektorspezifische Regelungen über
den Mai 2010 hinaus – ein
überwältigendes Echo, das
im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Gesprächen
mit politischen Entscheidungsträgern einen Prozess
des Umdenkens in der EUKommission auslöste.
In ihrer am 22. Juli 2009 veröffentlichten Mitteilung spricht sich die EUKommission dafür aus, für den Kfz-Aftermarket ab 2010 eine überarbeitete
Schirm-GVO mit sektor-spezifischen Leitlinien oder eine „Aftermarket-GVO“ in
Kraft zu setzen. Aus Sicht des freien KfzServicemarkts begrüßen wir es, dass die
EU-Kommission ihren Blick auf eine Reihe noch bestehender wettbewerbsrechtlicher Probleme im Aftermarket gerichtet
hat. Unsere Präferenz geht aber weiterhin
in Richtung sektor-spezifischer GVO. Der
zu schaffende wettbewerbsrechtliche
Rahmen muss dabei zentrale Aspekte des
Aftermarktes regeln, wie etwa den Zugang der unabhängigen Marktakteure zu
den technischen Informationen der Fahrzeughersteller, den Zugang zu Ersatzteilen, oder das Recht auf eine alternative
Bezugsquelle für die Vertragswerkstattnetze.
Trotz des begrüßenswerten Ansatzes
der Kommission gibt es jedoch keinen
Grund zum Aufatmen. Die jetzige GVO
ist 2001 entstanden. Seitdem hat es
eine Reihe technischer Entwicklungen
gegeben, die sich nunmehr auch in einer
Anpassung in der Gesetzgebung widerspiegeln müssen. Auch hat es sich im
Laufe der letzten Jahre herausgestellt,
dass Interpretationsspielräume von den
Fahrzeugherstellern genutzt worden
sind, um sich doch aus ihrer Verpflichtung eines umfassenden Zugangs zu
technischen Informationen herauszuwinden. Hier muss Abhilfe geschaffen
und ebenso ein Gleichklang mit den `moderneren´ Vorschriften der Euro 5 Verordnung hergestellt werden. Darüber hinaus
hat die Praxis gezeigt, dass es einer noch
robusteren Regelung zur Unterbindung
missbräuchlicher Gewährleistungspraktiken bedarf, mit denen unabhängige
Werkstätten aus dem Markt gedrängt
werden. Und obwohl die FIGIEFA naturgemäß ihren Fokus auf den Aftermarket
richtet, dürfen die Belange der Vertragshändler nicht aus dem Blicke geraten.
Die FIGIEFA und der GVA haben daher
die Kommission aufgerufen, die Zeit bis
zum Mai 2010 zu nutzen, um eine `modernisierte´ GVO mit noch robusteren
Regeln zu schaffen, die auch in den kommenden Jahren einen fairen Wettbewerb
im Kfz-Teile- und Servicemarkt gewährleisten kann.
Silvia Gotzen, Generalsekretärin FIGIEFA
gva n ac h r i c h te n 9 / 2 0 0 9
Inhaltsverzeichnis
Editorial
75
Mapco seit 1. Juni 2009
Industriemitglied im GVA
76
Kfz-GVO: EU-Kommission
stellt Bericht vor
80
Euro VI für Nutzfahrzeuge
in Kraft getreten
82
gva n ac h r i c h te n
Impressum
Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen
Postfach 12 56, 40832 Ratingen
Telefon (0 21 02) 7 70 77-0
Telefax (0 21 02) 7 70 77-17
1. Vorsitzender: Hartmut Röhl
Geschäftsführung: Hans Jürgen Wahlen,
Marita Kloster
Redaktion der GVA-Nachrichten:
Alexander Vorbau (verantwortlich)
Jürgen Rinn
Schlütersche Verlagsgesellschaft
mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7
30173 Hannover
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
75
nachrichten
Der geschäftsführende
Gesellschafter von MAPCO
Detlev Seeliger (links) und
sein Verkaufsleiter Reinhard
Petzkowski im brandenburgischen Brück
Ein prüfender Blick ins Lager.
MAPCO hat mehrere
Tausend Teilereferenzen im Sortiment.
MAPCO seit 1. Juni 2009
Industriemitglied im GVA
_ Der brandenburgische Landkreis Potsdam-Mittelmark bietet potenziellen
Investoren neben einer guten Verkehrsanbindung und der hauptstadtnahen
Lage auch die landschaftliche Schönheit und Stille der Mark Brandenburg.
U
nd besonders diese war es,
die Detlev Seeliger, geschäftsführender Gesellschafter der
MAPCO Autotechnik GmbH,
bewog, sein Unternehmen in
der kleinen Gemeinde Borkheide anzusiedeln. „Ich stamme aus dieser Gegend
und obwohl meine Eltern bereits in
meiner frühen Kindheit mit mir nach
Karlsruhe gingen, ist Brandenburg stets
meine Heimat geblieben.“ Seeliger hat,
bevor er in den neunziger Jahren seinen
Arbeits- und Lebensmittelpunkt zurück
in seine alte Heimat verlegte, in der Tat
eine große „Runde“ gedreht, mit längeren Aufenthalten in den USA und vor
allem in Frankreich. Bei den Franzosen
fing er als Chef der deutschen Filiale von
Bendix an (die Marke gehört mittlerweile zu Honeywell) und feierte schnell
berufliche Erfolge. „Die Aufbauarbeit
damals hat mir viel Freude bereitet; es
war dann allerdings die Zeit gekommen,
76
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
auf eigenen unternehmerischen Füßen
zu stehen“, wie Detlev Seeliger es nennt.
Als logische Konsequenz daraus gründete
er im Jahr 1976 die Mondial Automobile
Parts Company, kurz MAPCO. „Ich suchte
einen Namen, der eine einprägsame
Abkürzung bietet und gleichzeitig die
internationale Ausrichtung des Unternehmens, die von Anfang an gewollt
war, unterstreicht.“
Kernmarkt von MAPCO war zu Beginn
Frankreich, auch wenn schnell eine deutsche und eine holländische Filiale dazu
kamen. Das Sortiment des Unternehmens war zu dieser Zeit noch stark auf
Bremsenteile fokussiert, die auch heute
noch einen wichtigen Schwerpunkt im
Lieferprogramm von MAPCO bilden, das
im Laufe der Jahre aber erheblich erweitert wurde. Das aktuelle Leistungsprogramm des Unternehmens offeriert
über 13.000 verschiedene Teile aus den
Bereichen Bremse, Fahrwerk/Lenkung,
Antrieb/Lagerung sowie Motor/Filter.
Und damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, wie MAPCO-Verkaufsleiter Reinhard Petzkowski anmerkt,
denn demnächst wird das Unternehmen
auch Stoßdämpfer im Lieferprogramm
führen.
Wir bauen Teile nicht einfach
nach
In den Anfangszeiten des Unternehmens
in den 70er und 80er Jahren ließ Seeliger
in Spanien und Italien produzieren. MAPCO ist nicht in der Erstausrüs­tung der
Fahrzeughersteller engagiert, sondern
betreibt Nachbau, einen Begriff den Detlev Seeliger nicht schätzt, denn „wir bauen Teile nicht einfach nur nach, sondern
versuchen diese durch unsere eigenen
Ingenieure fortlaufend zu verbessern.“
Offensiv stellt sich der MAPCO-Chef den
Fragen zum Produktionsstandort China:
Der enge Kontakt zu seinen Mitarbeitern ist dem
mittelständischen Unternehmer sehr wichtig.
Die Distribution der Teile erfolgt über Zustelldienste
bzw. auch über die eigene Fahrzeugflotte.
Die produzierten
Teile werden
verschiedenen
Qualitätsprüfungen
unterzogen.
Die MAPCOMitarbeiter bei
der Zusammenstellung der
bestellten Ware.
Neben einem Internetshop bietet das Unternehmen seinen Kunden
auch den klassischen Telefonverkauf.
„In China liegt die Zukunft. Wer den Anschluss nicht verpassen will, muss dort
auch produzieren. Auch die OEM haben
dies mittlerweile erkannt.“ Und weiter:
„Die Qualität unserer Teile ist uns äußerst
wichtig, deshalb haben wir drei verschiedene Kontrollstufen eingerichtet, die
unsere Produkte durchlaufen müssen.
Die Endabnahme erfolgt hier in Deutschland. Des Weiteren arbeiten wir eng mit
dem TÜV Rheinland zusammen.“ MAPCO
verfolgt das Modell der Auftragsfertigung: Das Unternehmen finanziert an
den Produktionsstandorten Forschung,
Maschinen und Werkzeuge und vertreibt
die fertigen Produkte von Deutschland
aus in die ganze Welt.
MAPCO hatte sich nach wenigen
Jahren zu einem wichtigen Player in der
Teile-Branche entwickelt. „Die zweite
Phase meiner selbständigen unternehmerischen Tätigkeit begann dann nach
der Wiedervereinigung in Deutschland“,
meint Seeliger. Er entsandte erst seinen
Vater in die alte brandenburgische Heimat, um dort eine Filiale von MAPCO
aufzubauen, bis er kurze Zeit später mit
seiner Familie nachfolgte und die Unternehmenszentrale komplett nach Deutschland verlegte. MAPCO verfügt heute an
seinen beiden brandenburgischen Standorten über drei Betriebsteile: In Borkheide
befindet sich ein zentrales Palettenlager
mit über 10.000 Plätzen sowie das Lager
für den Vertrieb innerhalb Deutschlands.
Im benachbarten Brück hat Detlev Seeliger erst vor sechs Jahren einen weiteren
großen Standort eingerichtet, in dem
das Exportlager seinen Platz findet – mit
über 8.000 qm Fläche. Das Unternehmen vertreibt seine Teile in Deutschland
ausschließlich über den Großhandel. Daneben verfügt MAPCO über eine Reihe
exklusiver Partner und verschiedene Regional Center, die quer über Ostdeutschland verteilt sind.
Über 150 Mitarbeitern bietet MAPCO
in einer strukturschwachen Region, die
geographisch nicht mehr zum „Speckgürtel“ der Hauptstadt zählt, Arbeit. Eine
gesellschaftliche Verantwortung, die
Detlev Seeliger als ein Unternehmer, der
gern über den eigenen wirtschaftlichen
Tellerrand hinausblickt, erkannt hat. Er
ist im Wirtschaftsrat der CDU sehr aktiv
und verfügt über gute politische Verbindungen und Kenntnisse: so ist er etwa in
Fragen Kfz-GVO, Designschutz und technische Informationen stets auf dem aktuellen Stand.
Mit etwa 70 Prozent macht MAPCO
den Großteil seines Umsatzes zwar weiterhin im Ausland, man möchte aber das
Geschäft in Deutschland weiter stärken.
„Für uns war deshalb die Zeit gekommen
auch in der Bundesrepublik, so wie früher
in Frankreich, verbandspolitisch aktiv zu
werden und dem GVA beizutreten“, wie
Detlev Seeliger ausführt.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
77
nachrichten
Rechtsanwalt Marcus Sacré
(Osborne Clarke) wird den
juristischen Teil des Seminars
leiten.
D
GVA-College:
Seminar zum Reklamations­
wesen im Oktober
ie Bearbeitungsprozesse im
Reklamations- und Garantiewesen sind für die Unternehmen aus Teilehandel und
-industrie kostenintensiv und
binden erhebliche Ressourcen. Das „richtige“ Reklamationsmanagement ist aber
von erheblicher Bedeutung für die Kundenzufriedenheit und damit für die Kundenbindung und den Geschäftserfolg.
Doch damit nicht genug: Beinahe täglich
werden die Unternehmen der Branche mit
Fragen aus der Rechtspraxis konfrontiert,
die zum Teil für erhebliche Verunsicherung sorgen – gerade wenn im Schadensfall erbliche Summen im Raum stehen.
Hier setzt das GVA-Seminar „Der Reklamations- und Garantieexperte im Autoteilemarkt“ an: Da es wesentlich auf
den Faktor „Mensch“ ankommt, steht im
ersten Teil eine Verhaltensschulung auf
der Agenda: Um einen optimalen Beitrag
zur Kundenbindung zu leisten, muss die
Reklamationsbearbeitung festen Grundsätzen folgen. Ebenso wichtig für den
Erfolg auf diesem Feld ist das Wissen um
die Rechtslage. Beide Bereiche bringt das
Seminar zusammen.
Das Seminar unter der Leitung der
Dozenten Martin Berning (BBE Retail
Experts) und RA Marcus Sacré (Osborne
Clarke) findet vom 28. bis 30. Oktober
2009 in Ratingen statt. Die Anmeldung
ist ab sofort möglich.
Nähere Informationen sowie die Teilnahmeunterlagen zu diesem und weiteren Seminaren im Rahmen des GVACollege erhalten Sie unter www.gva.de
sowie unter Tel. 02102 77077-0.
GVA-College:
Marketingseminar im November
_ Die Werbe- und Verkaufsaktivitäten des Kfz-Teilehandels decken nur den nach
außen hin sichtbaren Teil der
Marketingmaßnahmen ab.
M
odernes Marketing setzt
jedoch schon früher an
und prägt die internen
Prozesse, indem alle Abteilungen eines Unternehmens auf die Erfordernisse des Marktes
ausgerichtet sind. Die primäre Aufgabe
des Marketings besteht darin, Wettbewerbsvorteile wie eine hohe Produktqualität, besonderen Service oder niedrige
Preise gegenüber den Hauptwettbewerbern aufzubauen und im Markt durchzusetzen, Auf einen einfachen Nenner
gebracht, lässt sich der Begriff „Marketing“ kurz als „marktorientierte Füh-
78
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
rung“ definieren oder, direkt übersetzt,
mit der Funktion oder Tätigkeit des
„Vermarkters“ umschreiben. Die Praxis
orientiert sich deshalb an dem „Marketingdreieck“: Kunden, Handel und
Wettbewerb. Kennzeichnen ist, dass alle
Planungen und Aktivitäten konsequent
an den Marktbedingungen ausgerichtet
werden, damit der eigene Erfolg langfristig gesichert ist. Soll diese Denkhaltung
kein Lippenbekenntnis bleiben, muss
dem eigenen Markthandeln ein Marketingkonzept zugrunde gelegt werden.
An dieser Stelle setzt das Seminar
„Marketingkonzepte für den Kfz-Teilehandel“ im Rahmen des GVA-College am
4./5. November 2009 in Mettmann an.
Voraussetzung für das erfolgreiche
Agieren jedes Handelsunternehmen am
Markt ist ein konzeptionelles und aufeinander abgestimmtes Vorgehen. Um zu
einem ersten Konzeptentwurf zu kommen, müssen zunächst die relevanten
Marktinformationen erfasst, darauf auf-
bauend Ziele und Strategien abgeleitet
und schließlich konkret Maßnahmen
ergriffen werden, um die eigenen Vermarktungsziele zu realisieren. Darüber
hinaus bedarf die Umsetzung der Mitarbeiterführung, damit das Marketing
auch innerhalb des Unternehmens praktiziert wird, d.h. alle Aktivitäten müssen
organisiert und kontrolliert werden. Das
Hauptaugenmerk der Fortbildung liegt
auf Vermittlung des absatzwirtschaftlichen Instrumentariums, das auf die Gestaltung der Werkzeuge: Produkt, Preis,
Distribution und Kommunikation ausgerichtet ist.
Das Seminar wird von Michael Horn
und Anne Berger (beide BBE Retail Experts) geleitet. Die Anmeldung ist bereits
möglich.
Nähere Infos zu diesem und allen weiteren Seminaren im Rahmen des GVA-College sind im Internet unter www.gva.de
und telefonisch von der GVA-Geschäftsstelle unter 02102 77077-0 erhältlich.
Fragen an den Dozenten
des Seminars Michael Horn
(BBE Retail Experts)
GVA-Nachrichten: Herr Horn, in Ihrem
Seminar plädieren Sie dafür, Marketing
bereits in den internen Prozessen des Unternehmens einzusetzen. Was kann man
sich darunter vorstellen?
Horn: Marketing ist ja nicht nur, wie häufig angenommen wird, die Lehre von der
Werbung und Kommunikation der Unternehmen nach außen, sondern tatsächlich
eine Denkhaltung der Unternehmen, die
die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung in ihrem Mittelpunkt hat. Daraus
ergibt sich sofort, dass alle internen Prozesse neben der internen Ausrichtung eine
Orientierung zum Kunden haben sollten.
Gute Beispiele sind die Anzahl der täglichen Belieferungen der Werkstätten mit
Ersatzteilen oder der kundenorientierte
Aufbau vielfältiger Werkstattkonzepte.
GVA-Nachrichten: Bedarf es in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie in diesem Jahr, eines intensivierten Einsatzes
der Marketinginstrumente?
Horn: Ganz sicher! Mehr denn je sind in
engen Märkten gute Absatzkonzepte gefragt. Nimmt man die klassischen Marketinginstrumente wie Preis, Sortiment,
Warenverteilung und Werbung / Kommunikation, dann sind alle Personen im
Unternehmen, die Marktaufgaben bearbeiten, stark gefordert. Bei der großen
Vergleichbarkeit der Angebote der Teilehändler sind häufig Unterscheidungen
nur noch über Nebenleistungen möglich
oder mit Produktbündeln erreichbar. In
jedem Fall muss Verkaufen über alle Sortimentsbereiche und in alle Zielgruppen
noch aktiver gestaltet werden, als dies in
der Branche schon grundsätzlich gegeben
ist.
GVA-Nachrichten: Bei welchen Marketingmaßnahmen können es sich Unternehmen in Zeiten schmaler Kassen noch
am ehesten erlauben den Rotstift anzusetzen und wo sollten Budgetkürzungen
im Marketing auf jeden Fall vermieden
werden?
Horn: Diese Frage ist kaum richtig zu
beantworten. In jedem Unternehmen
herrschen andere und kaum wirklich ver-
Michael Horn
(BBE Retail Experts)
gleichbare Bedingungen und strategische
Zielsetzungen vor. Dort, wo der Marketing-Management-Prozess gut strukturiert ist und die Zielgruppenbearbeitung
funktioniert, wird der Einsatz von Budget
auch Nutzen stiften im Sinne einer lohnenden Investition.
Wenn die Denkhaltung nicht zentral
verankert ist oder der Prozess nicht über
alle Bereiche des Teilehandelsunternehmens läuft, gilt der Investitionsgedanke
wahrscheinlich nicht.
Generell sind die Marketingaktivitäten, die direkt und ohne Streuverluste
auf wichtige Zielgruppen wie Handels-
partner, Systemwerkstätten usw. und deren Kundenzufriedenheit wirken und für
eine anhaltende Kundenbindung sorgen,
auf keinen Fall zu reduzieren. Die Stammkundenbindung ist also sehr zentral.
Bei unspezifischen Marketingmaßnahmen oder allgemeinen Projekten wie
z.B. Imageaktivitäten, ist sparen eher
möglich. Letztlich sollten alle Marketingaktivitäten im Vorfeld einer kritischen
Kosten / Nutzen Prüfung unterzogen werden, dann in eine Reihenfolge nach ihrem
Potenzial gebracht werden und dann je
nach Budget Maßnahme für Maßnahme
bearbeitet werden.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
79
nachrichten
Kfz-GVO:
EU-Kommission
stellt Folgenabschätzungsbericht vor
_ Die EU-Kommission in Brüssel hat am 22. Juli 2009 ihren
Folgenabschätzungsbericht für den künftigen wettbewerbsrechtlichen Rahmen für den Kfz-Sektor vorgelegt und
dieser enthält positive Neuigkeiten für die Branche.
S
eit dem Inkrafttreten bot die KfzGruppenfreistellungsverordnung
(EG) Nr. 1400/2002 („Kfz-GVO“)
für den Neuwagen- und Teilevertrieb sowie den Kfz-Servicemarkt den Vertragspartnern der unterschiedlichen Distributionsstufen einen
sicheren rechtlichen Hafen. Zulieferer,
Teilehändler und Werkstätten des freien
Marktes profitieren davon, dass die KfzGVO die „Lebensnerven“ des IAM schützt
und die Fahrzeughersteller genießen
Vorteile aus der (Gruppen-) Freistellung
vom Kartellverbot. Immerhin existieren
laut EU-Kommission europaweit rund
120.000 „vertikale Vereinbarungen“
zwischen Automobilherstellern und
ihren autorisierten Händlern und
Reparaturbetrieben.
Die Kfz-GVO schützt Lebensnerven
des IAM. So dürfen gemäß der Verordnung vertragsgebundene Werkstätten
bzw. Fabrikatshändler Autoteile für die
eigene Vertragsmarke über den freien
Kfz-Teilehandel beziehen, wenn die Qua-
80
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
lität dieser Ersatzteile gleichwertig oder
höher ist als die der Produkte, die der KfzHersteller unter seiner Marke vertreibt.
In diesem Zusammenhang definierte die
Kfz-GVO den Begriff des Originalersatzteils. Mit der aktuellen GVO darf jedes
Ersatzteil als „Originalersatzteil im Sinne
der GVO“ bezeichnet werden, das gemäß
den jeweiligen Produktionsanforderungen des Kfz-Herstellers gefertigt wird
und insofern der Ware des OEM gleich
kommt. Ein zentraler Punkt der Kfz-GVO
ist der Passus, der die Fahrzeughersteller
verpflichtet, den unabhängigen Marktbeteiligten den Zugang zu für die Reparatur benötigten technische Informationen
sowie Diagnosegeräten und Spezialwerkzeugen, die für die Instandsetzung
und –haltung von Vertragswaren oder
die Durchführung von Bestimmungen
zum Umweltschutz erforderlich sind zur
Verfügung zu stellen. Als vierte wichtige
Lebensader räumt die Kfz-GVO den freien Werkstätten das Anrecht auf Zugang
zu Originalersatzteilen der Fahrzeugher-
steller ein. Eine Regelung die besonders
wichtig ist, wenn es sich um so genannte Monopoteile der Fahrzeughersteller,
d.h. bestimmte Ersatzteile die der OEM
ausschließlich selbst herstellt, handelt.
Last but not least eröffnet die Kfz-GVO
Nr. 1400/2002 den Teileherstellern das
Recht, die von ihnen an einen Fahrzeughersteller zugelieferten Komponenten
mit dem eigenen Markenzeichen zu
versehen. Dies ist von großer Relevanz,
da die Werkstatt bzw. der Autofahrer so
erkennen kann, wer der eigentliche Hersteller des betreffenden Originalteils ist
und gezielt nach diesem fragen kann.
Zum 31. Mai 2010 wird die Kfz-GVO
Nr. 1400/2002 auslaufen. In der EU-Kommission hat es schon frühzeitig Überlegungen gegeben, wie es nach diesem
Zeitpunkt weitergehen soll. Um sich ein
Bild von der Wirksamkeit der Kfz-GVO
zu machen, rief die EU-Kommission im
Sommer 2007 beteiligte Kreise, d.h.
etwa Unternehmen und Verbände wie
den GVA, dazu auf, Stellungnahmen zur
Wirksamkeit der Regelung abzugeben.
Der GVA wies damals in seinem Beitrag
auf die positive Wirkung und die große
Bedeutung der Kfz-GVO Nr. 1400/2002
hin und mahnte die Notwendigkeit
sektor-spezifischer Regeln für den KfzServicemarkt auch für die Zeit nach dem
Auslaufen der Verordnung im Jahr 2010
an. Die EU-Kommission zog in ihrem im
Mai 2008 veröffentlichten Evaluierungsbericht eine positive Zwischenbilanz der
Kfz-GVO. Allerdings legte sie sich nicht
bezüglich einer möglichen Verlängerung
der Regelung über den Mai 2010 hinaus
fest. Im Gegenteil, in Gesprächen in Brüssel ließ sich der Eindruck gewinnen, dass
die EU-Kommission im Rahmen der Philosophie einer schlanken und einfachen
Gesetzgebung dazu tendierte, die KfzGVO ersatzlos auslaufen zu lassen und
durch eine neue Schirm-GVO mit sektorspezifischen Leitlinien zu ersetzen. Für
den GVA und viele weitere Stakeholder
war dies keine ausreichende Lösung.
Wenngleich oft - und in vielen Fällen zu
Recht - Deregulierung eingefordert wird,
so bedarf der Erhalt freien Wettbewerbs
gewisser Spielregeln. Gerade der Kfz-Servicemarkt benötigt einen klaren rechtlichen Rahmen, denn in kaum einem
anderen wirtschaftlichen Sektor ist die
„David gegen Goliath“-Situation so stark
ausgeprägt wie im Automobilsektor.
Offensichtlich führten die zahlreichen
Stellungnahmen, die sich für den Erhalt
sektorspezifischer Bestimmungen aussprachen zu einem Umdenken in der EU-
Kommission. Die Entscheidungsträger in
Brüssel hatten bereits frühzeitig für Mitte
2009 die Vorstellung von Zukunftsszenarien für die Zeit nach dem Auslaufen von
Nr. 1400/2002 angekündigt. In den letzten Monaten, vor der nun im Juli erschienenen Mitteilung der Kommission, wuchs
die Spannung bei allen Marktakteuren.
Bereits vor einigen Monaten kristallisierte sich heraus, dass die Kommission die
große Bedeutung sektor-spezifischer Regeln für den Erhalt des Wettbewerbs im
Kfz-Servicemarkt erkannt hatte und ein
ersatzloses Auslaufen der Kfz-GVO damit
unwahrscheinlicher wurde.
In ihrem nun vorgestellten Folgenabschätzungsbericht lässt die EU-Kommission dieses Umdenken auch öffentlich erkennen. Für die Zeit nach 2010 lässt sich
eine Präferenz für eine Aufspaltung der
bisherigen Kfz-GVO erkennen. Während
die Regelungen zum Neuwagenvertrieb
unverändert bis 2013 in Kraft bleiben
sollen, sollen für den Kfz-Aftermarket
bereits ab 2010 neue Bestimmungen
gelten. Diese könnten laut Mitteilung
der EU-Kommission entweder in Form einer allgemeinen GVO mit flankierenden
Bestimmungen in Gestalt von Leitlinien
oder durch eine „Aftermarket-GVO“ den
automobilen Aftersales-Markt ordnen.
Die beteiligten Kreise, so auch der
GVA, sind nun erneut aufgerufen, sich
zu diesem Folgeabschätzungsbericht zu
äußern. Der GVA wird in seiner Stellungnahme auf die große Bedeutung sektorspezifischer Regeln hinweisen.
H intergrund
Zeitachse zur Kfz-GVO
(EG) Nr. 1400/2002
Im Juli 2002 erlässt die EU-Kommission die Kfz-GVO (EG) Nr. 1400/2002,
welche am 1. Oktober 2002 in Kraft
tritt. Die neue Regelung, die die KfzGVO (EG) Nr. 1475/1995 ersetzt,
wird von den Akteuren des IAM mit
großer Zustimmung aufgenommen,
da sie die „Lebensnerven“ des freien Marktes schützt. Im Jahr 2007
beschäftigt sich die EU-Kommission
eingehend mit den Auswirkungen
der Kfz-GVO. Dafür holt sie von beteiligten Kreisen Stellungnahmen zur
Wirksamkeit der Verordnung ein, die
in den Evaluierungsbericht der Kommission zur Wirksamkeit der Kfz-GVO,
veröffentlicht am 28. Mai 2008, einfließen. In dem Evaluierungsbericht
äußert sich die Kommission verhalten bezüglich einer Neuauflage der
Kfz-GVO für die Zeit nach Mai 2010.
Das eindeutige Echo der Akteure des
Sektors, „..die praktisch einhellig der
Ansicht [..sind..], dass es auch nach
diesem Zeitpunkt eine allgemeine
oder sektorspezifische Gruppenfreistellung geben sollte..“, wie die EUKommission in ihrer Mitteilung vom
22. Juli 2009 schreibt, ließ die Kommission nun umdenken.
Die EU-Kommission stellte im Juli
ihren Folgenabschätzungsbericht
vor (Foto: EUKommission)
Die unabhängigen
Marktbeteiligten weisen
unter anderem im
Rahmen der „Right
to Repair“ Kampagne
auf die Notwendigkeit
sektor-spezifischer
Regeln hin.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
81
nachrichten
Die neue Euro VI-Verordnung für
Nutzfahrzeuge enthält wichtige Bestimmungen für die Branche
Euro VI für Nutzfahrzeuge in Kraft getreten
A
m 7. August 2009 ist die Verordnung (EG) Nr. 595/2009
für Nutzfahrzeuge („Euro VI“)
in Kraft getreten. Neben der
Festlegung neuer Grenzwerte
für Emissionen von Nutzfahrzeugen
und Bussen enthält das Regelwerk auch
wichtige Aussagen für den Nkw-Servicemarkt. So enthält die Verordnung,
wie die Euro 5/6-Verordnung für Pkw
auch, die Vorschrift, dass allen unabhängigen Marktbeteiligten in nicht diskriminierender Weise der Zugang zu den
technischen Informationen der Fahrzeughersteller zur Verfügung gestellt
werden muss – eine Regelung für die
sich der GVA und sein internationaler
Dachverband FIGIEFA sowie weitere
Interessenvertreter des IAM intensiv
eingesetzt haben. Auch im Nkw-Bereich
ist der ungehinderte Zugang zu den
technischen Informationen lebensnotwendig für die unabhängigen Marktakteure, denn ähnlich wie im Pkw-Bereich,
werden auch Nutzfahrzeuge etwa mit
stetig fortentwickelten Sicherheits- und
Fahrerassistenzsystemen immer mehr zu
hochkomplexen Computern auf Rädern,
deren Wartungs- und Reparaturanforderungen stetig steigen.
„Right to Repair“ Kampagne:
Online-Petition weiterhin geschaltet
I
m Rahmen der europaweiten „Right
to Repair“ Kampagne zur Stärkung des
freien Kfz-Teile- und Servicemarkts
führt der GVA gemeinsam mit seinen
Verbündeten im In- und Ausland eine
Petitionsaktion durch, um die politischen
Entscheidungsträger von der gesamtgesellschaftlichen Wichtigkeit der Anliegen
des IAM zu überzeugen.
Bislang konnten europaweit weit
über 30.000 Stimmen gewonnen werden. Nicht nur Mitarbeiter der Branche,
sondern auch viele Verbraucher konnten
davon überzeugt werden, dass die Reparaturfreiheit ein wichtiges Gut ist, das
Unterstützung verdient. Deutschland
liegt, gemessen an den gesammelten
82
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Stimmen, im (inoffiziellen) Länder-Ranking auf Platz zwei hinter dem Vereinigten Königreich und vor den drittplatzierten Polen.
Jede Stimme, die im Rahmen der
Petitionsaktion für „Right to Repair“ gewonnen werden kann, unterstützt die
Argumente der Vertreter des freien KfzServicemarkts in Brüssel und den europäischen Hauptstädten – gerade jetzt,
wenn die Diskussionen über zukünftige
Regelungen zum Aftermarket für die
Zeit nach der Kfz-GVO in die heiße Phase gehen.
Die Petition ist im Internet unter
www.r2rc.de weiterhin geschaltet.
Die Website zur „Right to Repair“ Kampagne bietet
unter www.r2rc.de neben vielen Informationen auch
eine Online-Petition.
§
AU-Info
U NSE R L ESER-SERVIC E
Fachlich einschlägige Auszüge aus dem
Verkehrsblatt, die AU und AUK betreffend
Auf dieser Seite finden Sie regelmäßig und verlässlich
alle AU- und AUK-relevanten Änderungen der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO), die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,
Berlin, im amtlichen Verkehrsblatt bekanntgegeben
werden.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gab bis zum
Redaktionsschluss keine relevanten Änderungen der AU-Vorschriften bekannt.
Mit einem Abo der amz - auto motor zubehör haben Sie alles, was Sie brauchen.
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Corteco:
junge Firma
mit langer
Tradition
Reiner Martsfeld, Geschäftsführer von Corteco,
will sein Geschäft kräftig ausbauen.
_ Corteco ist als Lieferant für
Dichtungs- und Schwingungstechnik sowie Innenraumfilter bekannt. Das Unternehmen besteht
seit 1996. Da jedoch die Tochter
der Freudenberg-Gruppe Teile der
Mutter vertreibt, blickt sie gemeinsam mit ihr auf eine inzwischen
160-jährige Geschichte zurück.
C or t eco
Geschützte Marken
Corteco vertreibt einige Produkte,
die durch eingetragene Warenzeichen
geschützt sind. In vorderster Front: die
Marken Simmerring® und micronAir®.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird
das Wort „Simmerring“ häufig gleichbedeutend mit „Radialwellendichtring“
verwendet. Erfunden wurde diese Dichtung im Hause Freudenberg, das auch
heute noch die Markenrechte dafür hält.
Seit Januar 2007 erweitern die
micronAir®-Innenraumfilter das Portfolio. Bislang wurden diese von Freuden­
berg Vliesstoffe auch an den freien
Großhandel vertrieben. Die tech­nische
Entwicklung und das OE-Geschäft
übernimmt weiterhin die FreudenbergGruppe, die Weltmarktführer in der
Erstausrüstung für Innenraumfilter ist:
Freudenberg-Filter sind in mehr als die
Hälfte aller Neufahrzeuge eingebaut.
84
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
W
erkstätten profitieren von
einem großen Angebot
an Ersatzteilen in Originalqualität. Und da die
Zeiten im OE-Geschäft
nicht ganz so rosig sind, gibt man derzeit
im Aftermarket richtig Gas. Schließlich
verzeichnet Freudenberg einen Rückgang von 40 Prozent im Geschäft mit
dem Auto. Der Aftermarket macht derzeit etwa vier Prozent des Umsatzes
der Freudenberg-Gruppe aus. Das will
Corteco-Geschäftsführer Reiner Martsfeld deutlich steigern. Sein Ziel sind zehn
Prozent.
Und auch wenn die Marke Corteco
eine über 70-jährige Geschichte aufweist, bisher ist die Firma mit Sitz im
baden-württembergischen
Weinheim
noch nicht so bekannt. Schon 1932 wurde Corteco als Produktmarke für Wellendichtringe in Italien registriert. „Corteco“
wird bis heute im Italienischen gleichbedeutend mit Wellendichtring verwandt.
Im Jahr 1996 entschloss sich Freudenberg ein eigenes Ersatzteilgeschäft unter
dem Namen Corteco aufzubauen.
Heute beschäftigt Corteco über 150
Mitarbeiter in Eu­ropa an sechs Standorten in Deutschland, Italien, Frank­reich,
Großbritannien, Spanien und Schweden
und ist mit Repräsentanzen in vielen weiteren Ländern vertreten.
Erstausstatterqualität
und bekannte Marken
Hinter den Pro­dukten von Corteco stecken die Produkte aus dem Hause Freudenberg: Simmerring, Innenraumfilter,
die entkoppelte Riemenscheibe oder
die Zylinderkopfdichtung in Breitstoppertechnologie. Diese Produkte liefert
Freudenberg an die Bänder der Fahrzeughersteller. Corteco macht sie dem freien
Markt zugänglich.
Mit dem Simmerring ist Freuden­berg
bei Radialwellendichtringen weltweiter
Marktführer. Der Erfolg des bereits 1929
erfundenen Produkts beruht vor allem
auf seiner hohen Qualität und der ständigen technischen Weiterentwicklung.
Zur Optimierung der Ölversorgung
des Ventilsystems bieten die Spezialisten fortschrittliche Ventilschaft­
abdichtungen. Corteco hat ein breites
Programm in diesem Bereich, ebenso ist
man bei den Produktgruppen Motor- und
Getriebelager, entkoppelte Riemenscheiben und Torsionsschwingungsdämpfer,
Fahrwerkbuchsen, Federbeinstützlager,
Drehmomentlager, Kardanwellenlager
und Zentrierhülsen sehr gut aufgestellt.
Ob Zylinderkopfdichtung, Zylinderkopfschrauben, Vollsätze oder Dichtungs­
sätze: Rund um den Motor bietet Corteco
ebenfalls eine große Produktpalette an.
Innenraumfilter
Innenraumfilter schützen die Fahrzeuginsassen vor Pollen, Ozon und ande­ren
Schadstoffen und erhöhen damit die Verkehrssicherheit. Zusätzlich un­terstützen
sie die Luftzirkulation im Fahrzeuginneren und helfen, die Leis­tungsfähigkeit
von Heizung und Klimaanlage aufrechtzuerhalten. Corteco stellt seinen Kunden
eine Palette von Filtermodellen für über
600 Fahrzeugtypen zur Verfügung. Seit
Januar 2007 erweitern die Micronair-Innenraumfilter das Portfolio.
Dichtsätze für den
Kupplungswechsel
sind nach Einschätzung von Corteco die
ideale Lösung für die
Werkstatt.
Der Simmerring wurde
von der CortecoMutter Freudenberg
entwickelt.
Dichtsätze für
Kupplungswechsel
Als Service für die Werkstatt bietet Corteco auch kompette Dichtsätze für den
Kupplungswechsel an. Nach Meinung
der Experten ist der Kupplungswechsel
der ideale Zeitpunkt, um die Dichtungen
mit auszutauschen. Das vermeidet
das spätere Verölen der neu eingebauten Kupplung. Mühsam
ist es oft, die erforderlichen
Dichtungen passend zum Fahrzeug zu identifizieren. Das erleichtert dieser Reparatursatz
erheblich.
Wirkt sofort
Das ATR-Trainingscamp
für Auszubildende.
Bremsschläuche
Bremsschläuche gehören
zu den wichtigsten Komponenten im Kfz-Brems­system.
Für die Sicherheit der Autoinsassen spielt
daher die Qualität eine be­sonders große
Rolle. Corteco bietet mit mehr als 1700
Referenzen ein umfassendes Sortiment
an Bremsschläuchen, nach eigenen Angaben mit einer Abdeckung von 90 Prozent der in Europa fahrenden Autos. Eine
Doppelummantelung gewährleistet die
notwendige Elastizität und lässt gleichzeitig nur eine beschränkte Ausdehnung
zu. Dies schützt vor Verschleiß und ermöglicht somit eine lange Lebensdauer der Bremsschläu­che, die strengsten
Qualitätsvorschriften unterliegen und
durch genaue Tests geprüft werden.
Corteco bietet außerdem Radlagersätze,
Achsmanschetten/-sätze und ServiceKits etwa für Automatikgetriebe oder für
fw
Servolenkungen. Innenraumfilter
sind ein wichtiges
Geschäftsfeld von
Corteco.
Fotos: Corteco
Künftige Kfz-Mechatroniker brauchen neben
technischem Gespür vor allem viel Köpfchen.
Sie müssen mit neuen Antriebstechniken, elektronischen Komponenten und modernen Werkstattgeräten umgehen können. Gut, dass es ein Mittel
gibt, um dieses Wissen nachhaltig zu verankern:
die ATR-Trainingscamps. Auch 2009 fördert die
ATR wieder mit praxisnahen Schulungen die
Auszubildenden von AC AUTO CHECK,
Meisterhaft und autoPARTNER.
Informationen und Anmeldung unter
www.atr-trainingscamp.de
ATR SERVICE GmbH
Otto-Hirsch-Brücken 17
70329 Stuttgart
www.atr.de
teilemarkt
Bei der Reparatur elektronischer Komponenten gehen gespeicherte Daten für
gewöhnlich nicht verloren.
BBA-reman gewährt für
instandgesetzte Komponenten eine Garantie von
zwei Jahren. Fotos: Linzing
Reparieren statt Verschrotten
_ BBA-reman setzt eine Vielzahl elektrischer und elektro-
nischer Komponenten instand. Damit können Kfz-Werkstätten
ihren Kunden bezahlbare Reparaturlösungen anbieten.
K
fz-Betriebe
stehen
immer
wieder vor der Herausforderung,
ihren Kunden bezahlbare Reparaturlösungen anzubieten. Das
ist aber nicht immer so einfach.
Denn elektrische und elektronische Bauteile sind empfindlich teuer und können
schnell die Wirtschaftlichkeit einer Reparaturmaßnahme in Frage stellen. Gerade
bei älteren Fahrzeugen oder solchen mit
hoher Laufleistung lohnt sich der Einsatz
neuer Elektronikersatzteile kaum. Mit
instandgesetzten Komponenten ist die
Werkstatt jedoch in der Lage, auch für
ein knapp bemessenes Budget adäquate
Reparaturlösungen zu finden.
Reparatur zum Festpreis
So bietet etwa die in Hamburg ansäßige
BBA-reman GmbH
(www.bba-reman.
de)
Reparaturen
an einer Vielzahl
WENN AUTOS WÜNSCHE HÄTTEN.
von
elektrischen
und
elektronischen
Dann wären es Autoteile von AES. Wir liefern
Komponenten zum
Anlasser, Lichtmaschinen, Gelenkwellen,
Außengelenke, Batterien usw. von namhaften
Festpreis an. Das
Herstellern für alle europäischen und japaniUnternehmen setzt
schen Fahrzeugtypen.
so gut wie alle Teile
Schnell, unbürokratisch und zuverlässig.
instand, in denen
AES Auto-Elektrik Handelsges. mbH
Kabel oder ElekBuhlbronner Straße 25
tronikbausteine
73614 Schorndorf
Telefon [0 71 81] 92 29 - 0
verbaut sind, seien
Telefax [0 71 81] 92 29 - 22
es elektrische Lenwww.aes-autoelectric.de
kungen, ABS-Aggregate, Steuergeräte
UNSER HERZ SCHLÄGT FÜRS DETAIL.
oder Kombiinstrumente. Die Reparaturmaßnahme kostet dabei meistens
86
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
nicht mehr als die Hälfte dessen, was ein
Neuteil kosten würde, so das Unternehmen.
Werkstätten, die von diesem Service
profitieren wollen, schicken das defekte
Bauteil per Paketdienst an BBA-reman.
Dort werden die Teile zunächst einem
gründlichen Eingangstest unterzogen.
Steht die Diagnose fest, werden nicht
nur die defekten Komponenten ausgetauscht, sondern auch diejenigen, die bereits verschlissen sind oder erfahrungsgemäß öfter ausfallen. Hierbei werden
sensible Daten, etwa der Kilometerstand
oder die Codierung der Wegfahrsperre
bei Kombiinstrumenten, sofern das möglich ist, aus den alten Elektronikbausteinen ausgelesen und nach der Reparatur
wieder eingespielt.
BBA-reman gewährt für jede Reparatur eine Garantie von zwei Jahren. Die
meisten Reparaturen werden innerhalb
von ein bis zwei Werktagen erledigt. Ist
der Werkstattfachmann nicht sicher, ob
ein Bauteil wirklich defekt ist, kann er es
bei BBA-reman auf seine korrekte Funktion testen lassen. Diesen Service bietet
das Unternehmen für 50 Euro an, zuzüglich der Versandkos­ten.
Richard Linzing
_ Vemo erweitert
Kraftstoffpumpen-Sortiment
Neben deutschen und europäischen Fahrzeugen wird das Lieferprogramm durch
geläufige asiatische Anwendungen für
Toyota und Nissan ergänzt. Seit vielen
Jahren ist Vemo – die Qualitätsmarke der
Vierol AG – sehr erfolgreich in den Produktbereichen Fahrzeugelektrik und Klimatechnik auf dem deutschen und mitteleuropäischen Markt unterwegs. Das
bestehende Sortiment an elektrischen
Kraftstoff-Fördereinheiten, Intank- und
Inline-Pumpen mit mehr als 5000 Fahrzeuganwendungen wird erheblich ausgebaut.
Vemo bietet seinen Kunden geprüfte Erstausrüsterqualität zu einem
optimalen
Preis-Leistungs-Verhältnis
für die zeitwertgerechte Reparatur insbesondere älterer Fahrzeuge. In einem
neu entwickelten Testverfahren werden
Vemo-Kraftstoffpumpen gemäß Erstausrüstervorgaben nach exakt definierten
Merkmalen wie Stromaufnahme, Druck,
Dichtheit und Fördermenge überprüft.
Der Kraftstoffpumpen-Tester ist ein neu
entwickeltes Prüfgerät für den Handel,
Service und Werkstätten, um Fördereinheiten, Vorförder-, Intank- und InlinePumpen auf Funktion und Dichtheit zu
überprüfen. Die Prüfwerte werden mit
denen der entsprechenden Soll-Vorgaben
der OE-Hersteller verglichen. Vemo garantiert somit seinen Kunden laut eigenen Angaben elektrische Kraftstoffpumpen in geprüfter Erstausrüster-Qualität.
Abgerundet wird das Vemo-Servicepaket durch eine Datenbank, die jedem
Vertriebspartner Lagervorschläge auf
Postleitzahlenebene unter Berücksichtigung aktueller Verschleißwerte und Zulassungszahlen generiert. Die Kapitalbindung des Kunden wird somit so gering
wie möglich gehalten. Ein wichtiger Faktor in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
280 Fuhren. 521 Currywürste.
125.000 Kilometer jährlich.
1 Filter-Marke.
MANN-FILTER –
darauf können Sie vertrauen.
Vertrauen bedeutet, einen starken
und zuverlässigen Servicepartner an seiner Seite zu
haben. Das MANN-FILTER Produktprogramm bietet
Ihnen höchste Marktabdeckung bei einer Lieferfähigkeit
von mehr als 95%. Und das in Erstausrüstungsqualität
für alle Filtertypen und alle gängigen Fahrzeuge.
www.vemo.de
ElEktr. kraftstoffpumpEn
ElEctric fuEl pumps
pompEs d‘EssEncE élEctr.
BomBas dE gasolina ElEctr.
Электр. топливный насос
3/ 2008
Vemo hat sein Sortiment an Kraftstoffpumpen erweitert.
Foto: Vierol
E-Mail: [email protected] · www.mann-hummel.com
teilemarkt
Zahnriemen
contra Kette
_ Hightech-Riemen für den Antrieb
Automobilhersteller
zeigen angeblich Interesse an ölresistenten
Zahnriemen. Der erste
Conti Oil Runner wird
als Ölpumpenantrieb
verwendet.
Foto: ContiTech
N
ach eigener Aussage ist der
Conti Oil Runner eines der
innovativen Produkte, mit
dem die ContiTech Power
Transmission Group neue
Zukunftsmärkte erobern will. Dank einer
faserverstärkten HNBR-Mischung und
einem speziellen Zugstrang übertrage
der Zahnriemen Antriebskräfte unter
extremen Temperaturen auch in Ölumgebung sicher und zuverlässig, heißt es
dort. Damit sei der Zahnriemen für den
Antrieb von Ölpumpen oder Nockenwellen-Steuertrieben vorgesehen und
könne gegenüber Zahnketten deutlich punkten. Im Vergleich mit seinen
metallischen Wettbewerbern biete der
Hightech-Riemen einige Vorteile, macht
man beim Hannoveraner Unternehmen
deutlich und zählt auf: Die Reibungsverluste verringern sich, das Geräuschverhalten wird verbessert und die Längung
des Triebmittels wird maßgeblich reduziert. Zurzeit läuft die Serienfreigabe bei
einem großen Automobilhersteller.
„Wir rechnen mit der Serienfreigabe noch in diesem Jahr“, sagt Hermann
Schulte, Leiter Zahnriemenentwicklung
bei ContiTech. Zunächst soll der innovative Riemen zum Antrieb der Ölpumpe
in Vier-Zylinder-Motoren eingesetzt werden. Dort wird er im gleichen Bauraum
wie die Stahlkette in einer über 120 Grad
Celsius heißen Ölumgebung die Ölpumpe antreiben und das nach dem Willen
88
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
von Ölpumpen und NockenwellenSteuertrieben übertragen Kräfte
unter extremen Temperaturen.
ContiTech bietet Keilrippenriemen
und Torsionsschwingungsdämpfer
im Komplettpaket an.
seiner Konstrukteure ein Motorleben
lang. Um diesen Anforderungen gewachsen zu sein, soll der Riemen nur beste
Zutaten erhalten, damit die faserverstärkte HNBR-Mischung nicht in Öl aufquillt
und hohe Einsatztemperaturen erträgt.
Außerdem soll ein Glasfaserzugstrang
in Kombination mit einer neuartigen Beschichtung eine enorme Medienbeständigkeit erreichen und auch nach langer
Betriebszeit hohe Sicherheit gegen Riemenriss gewähren.
Ein Zweischeibentrieb, der mit einem
Conti Oil Runner versehen ist, erfordert
keinen Spanner, weshalb das System
günstiger als ein Kettentrieb angeboten
werden kann. In Nockenwellenantrieben
schone der Riemen zudem die Umwelt,
reduziere den Kraftstoffverbrauch des
Fahrzeugs und verbessere das Emissionsverhalten, macht der Hersteller deutlich.
So würden die Automobilhersteller deshalb bei der Konstruktion sparsamer,
umwelt- und klimafreundlicher Motoren
immer öfter zum Zahnriemen statt zur
Kette tendieren. Auch der Autofahrer
habe einen weiteren Nutzen, da sich die
Kfz-Steuer für Neufahrzeuge in Deutschland seit Juli 2009 auch nach der Kohlendioxid-Emission bemisst.
Keilrippenriemen und
Torsionsschwingungsdämpfer
In modernen, verbrauchsarmen Motorengenerationen
sind
Torsionsschwingungsdämpfer
(TSD)
unverzichtbar. Die
Riemenscheiben
tilgen die Vibrationen der Kurbelwelle und tragen
dazu bei, dass nicht
nur der Antriebs-
riemen und die Aggregate geschont
werden, sorgen auch ein ruhigerer Lauf
des Motors erreicht wird. Deshalb ist für
den Antriebsriemen der Torsionsschwingungsdämpfer ein wichtiger Partner.
Denn im Zusammenspiel sorgen beide
Komponenten für den perfekten Lauf.
Die ContiTech Power Transmission Group
will daher jetzt zusammen bringen, was
zusammen gehört und bietet ihre Keilrippenriemen im Komplettpaket (Kit)
mit Torsionsschwingungsdämpfern sowie entkoppelten Torsionsschwingungsdämpfern (eTSD) an. Denn eines steht
fest, ein Ausfall des TSD kann für das
Antriebssystem schwerwiegende Folgen
haben: Die Drehschwingungen der Kurbelwelle werden dann nicht mehr getilgt
und schädigen sowohl den Riemen als
auch die angetriebenen Nebenaggregate.
„Deshalb sollten Kfz-Mechaniker die Riemenscheiben bei jedem Riemenwechsel
auf Rissbildung, Verformung und Korrosionsspuren kontrollieren“, empfiehlt
Markus Pirsch, Leiter Marketing-Service
bei der ContiTech Power Transmission
Group. „Da Schäden allerdings nicht immer offensichtlich sind, aber sehr wohl
das Laufverhalten des Motors beeinträchtigen, ist grundsätzlich ein Wechsel
alle 120.000 Kilometer sinnvoll.“ Mit dem
Conti-V Multirib Kit soll der Aufwand bei
Montage und Wartung erleichtert werden. Alle benötigten Komponenten sind
beim Wechsel perfekt aufeinander abgestimmt präsent. Neben der Riemenscheibe und dem Riemen enthalten die Kits
auch die nötigen Befestigungsschrauben
und Dichtringe. Bei den Schrauben handelt es sich um OE-Spezialschrauben, die
beim Wechsel des TSD getauscht werden
müssen. Das TSD-Kit ist auch in TecDoc
gelistet, dem digitalen Informationssystem, das dem freien Kfz-Ersatzteilhandel sowie Werkstätten umfassende Dajr.
ten für die Beschaffung liefert.
„Der Aftermarket stärkt uns“
_ Wir sprachen mit Helmut Engel,
Leiter Automotive Aftermarket der ContiTech Power Transmission Group, über
die derzeitige wirtschaftliche Situation
und warum man dieses Mal nicht in
Frankfurt dabei sein wird. Das Gespräch
führte Jürgen Rinn.
Helmut Engel leitet seit 1990
das Segment Automotive
Aftermarket. Foto: ContiTech
amz: Warum ist die ContiTech AG dieses
Mal nicht auf der IAA vertreten?
Engel: Im Ersatzgeschäft konzentrieren
wir uns bereits seit mehr als zehn Jahren
auf die reinen Aftermarket-Messen, zum
Beispiel die Automechanika, und stellen
daher auf allgemeinen Automessen wie
der IAA nicht mehr aus. Was den Auftritt
der Continental AG und der ContiTech AG
betrifft, so hat der Konzern für 2009 ein
umfangreiches
Kosteneinsparungsprogramm initiiert, um den Auswirkungen
der aktuellen wirtschaftlichen Lage entgegenzuwirken und um entsprechend für die
Zukunft gerüstet zu sein. Dazu zählt auch,
die Messeauftritte zu reduzieren. Wir wollen nicht von unseren Mitarbeitern verlangen, den Gürtel enger zu schnallen und
gleichzeitig eine hohe sechsstellige Summe für eine einzelne Messe ausgeben.
amz: Wie reagiert man in Ihrem Hause
auf die Krise in der Automobilindustrie?
Engel: Zunächst muss man sagen, dass
wir mit der Entwicklung im Aftermarket
nach wie vor zufrieden sind, unser Geschäft läuft weitestgehend rund. Leichte
Rückgänge verspüren wir höchstens im
Nutzfahrzeuggeschäft und im osteuropäischen Markt. In der Erstausrüstung
und der Industrie sieht die Lage dagegen
deutlich anders aus. Hier muss sich die
ContiTech wie alle Zulieferer auf die insgesamt schwierige Situation einstellen.
Wir müssen zur Bewältigung dieser Krise
mit unseren Kunden partnerschaftlich
und unterstützend zusammenarbeiten
und verstärkt Akquise betreiben. Unsere
Entwicklungskompetenz und die Qualität
unserer Produkte sprechen für uns. Innovationen, die wir jetzt auf den Weg bringen, werden zum Erfolg führen, sobald die
Konjunktur wieder anzieht.
amz: Welche Chancen räumen Sie den
freien Werkstätten in der aktuellen wirtschaftlichen Situation ein?
Engel: Die Wartung rückt jetzt wieder stärker in das Bewusstsein der Fahrzeughalter.
Daraus ergeben sich neue Zukunftschancen für das Ersatzgeschäft. Das gestiegene Ertragspotenzial erhöht gleichzeitig
aber auch den Wettbewerb. Werkstätten
müssen sich jetzt richtig aufstellen, um
diese Chancen profitabel zu nutzen. Dabei
kommt es auf starke Partner an, vor allem
aber auf Service und Qualität.
amz: Wie wirkt sich der Einsatz von Markenprodukten auf die Kundenzufriedenheit und den wirtschaftlichen Erfolg der
freien Werkstätten aus?
Engel: Markenprodukte geben Sicherheit,
weil nur die Marke der Werkstatt und
letztendlich auch dem Autofahrer Qualität garantiert. Gerade bei Antriebsriemen
ist die technische Güte nicht von außen zu
erkennen. Wer hier spart, muss mit hohen
Folgekosten rechnen. Wenn ein No-NameRiemen wegen technischer Mängel vorzeitig ausfällt, ist der Kunde unzufrieden und
die Werkstatt muss die Reklamation bearbeiten. Kommt es in der Folge auch noch
zu einem Motorschaden, sind die Kosten
besonders hoch und die Werkstatt kann
den Kunden für immer verlieren. Die Verwendung von Markenprodukten ist somit
auch ein Garant für Kundenzufriedenheit.
amz: Herr Engel, vielen Dank für das Gespräch.
Glühkerzen: NGK
www.ngk-dpower.com
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
89
teilemarkt
„Da passiert jetzt richtig was!“
_ Unternehmerische Weitsicht
ohne Größenwahn – mit dieser
simplen Formel hat Andreas
Lohmann sein Unternehmen
Panther-Batterien aufgebaut. Bundestagsmitglied Rainer Brüderle
(FDP) wollte es während seiner
Wahlkampftour ganz genau wissen
und hat das Unternehmen besucht.
D
ie Flexibilität ist unsere Stärke,
nicht der Preis“ – Andreas Lohmann, Geschäftsführer der
Panther-Batterien GmbH im
niedersächsischen
Holdorf,
weiß sein Unternehmen sicher zu führen.
Ehemals im Landmaschinen- und Do-ItYourself-Bereich angesiedelt, macht er
heute keine Preisschlachten mehr mit.
„Wir sind breit aufgestellt“, berichtete
er gegenüber Bundestagsmitglied Rainer
Brüderle, der während seiner Wahlkampftour einen Zwischenstopp im
Oldenburgischen einlegte, um sich das
Unternehmen anzusehen.
Andreas Lohmann hat die PantherBatterien GmbH 1986 gegründet.
Anfangs konzentrierte er sich auf DoIt-Yourself-Märkte und auf landwirtschaftliche Maschinen, die in der Region
zuhauf herumfahren. „Doch Anfang der
90er Jahre kam der Schock“, blickt er heute zurück: Amerikanische Unternehmen
übernahmen fast alle europäischen Batteriehersteller und zettelten einen Preiskampf an, der dem Unternehmer Mitte
der 90er Jahre einen Umsatzrückgang
von 60 Prozent im Baumarktbereich bescherte. Er hat im richtigen Moment die
Chance genutzt. Durch die Vielzahl der
Übernahmen konnte er qualifizierte Außendienstmitarbeiter und Handelsvertreter anwerben. Gleichzeitig stieg er mit
einem breiten Sortiment in die AutoteileBranche ein und brachte die Hochstrom-
90
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Während einer Führung durch das Lager
erklärt Andreas Lohmann (rechts) Rainer Brüderle die vielfältigen Anforderungen, die eine
Batterie heute erfüllen muss.
batterie „Panther +30%“ auf den Markt.
„Es war offensichtlich der richtige Weg,
sonst säßen wir jetzt nicht hier beisammen“, lobte Brüderle den Unternehmer
beim Ortstermin.
Der alte Standort ist zu klein
Die Panther-Batterien GmbH entwickelte
sich stetig weiter. Der ursprüngliche Firmensitz – damals noch im benachbarten
Dinklage – wurde ständig ausgebaut und
erweitert. Der spürbare große Durchbruch kam im Jahr 2000: Gute Qualität,
gutes Preis-Leistung-Verhältnis hatten
sich rumgesprochen, Umsatz und Anzahl der Kunden stiegen kontinuierlich
– aber der Standort Dinklage wurde zu
klein und Erweiterungsflächen fehlten.
Lohmann, stets umsichtig in seinen Investitionen, musste einsehen, dass dürftige
Logistik und mangelnde Lagerfläche auf
Dauer zu Kundenverdruss führen. 2006
baute er in Holdorf eine Halle als Außenlager mit zunächst 1800 Quadratmetern
Fläche auf einem Grundstück mit 13.000
Quadratmetern. Zwei Jahre später – Ende
2008 – zog das ganze Unternehmen an
den neuen Standort um. Lager, Kommissionierhalle und Verwaltungsgebäude
liegen jetzt verkehrsgünstig an der Bundesstraße. Die bebaute Fläche beträgt
6000 Quadratmeter, das Grundstück bietet bei 20.000 Quadratmetern noch Platz
für Erweiterungen.
„Wir können hier bis zu 300.000 Batterien lagern“, berichtete Lohmann gegenüber Brüderle. 900.000 Batterien verkauft das Unternehmen jährlich an etwa
1200 Kunden. Ein modernes Lager- und
Warenwirtschaftssystem sorgt zusammen mit dem Stammpersonal von 25
Mitarbeitern und 15 Teilzeitkräften für
reibungslose Abläufe. Drei eigene Lkw
sind für das Unternehmen unterwegs,
den Rest erledigen Stückgutspediteure
aus der Region. Die Investition hat sich
gelohnt: Die Belieferung des Autoteilehandels ist inzwischen mit 45 Prozent
das größte Geschäft. Die Landmaschinen
machen immer noch 25 Prozent aus, der
Anteil des DIY-Bereichs ist aber auf zehn
Prozent zurück gegangen, sechs Prozent
der Panther-Batterien gehen in die Erstausrüstung – um nur einige Geschäftsbereiche zu nennen.
Blick in die Zukunft
Wohin die Reise denn künftig gehe und
welche Herausforderungen er in der Zukunft sehe, wollte Rainer Brüderle zum
Abschluss wissen. Andreas Lohmann hat
da bereits ganz klare Vorstellung: „Wir
sind Batteriefetischisten, was neu ist, das
muss auch ins Programm. Die Zukunft ist
für uns sehr spannend. Elektro-Autos und
E-Bikes, das sind unsere Aufgaben für die
nächsten 15 Jahre, da passiert jetzt richtig was.“
Tom Vahle
Alles neu: Erst vor wenigen Monaten ist die
gesamte Panther-Batterien GmbH an den
Standort Holdorf umgezogen.
Fotos: Vahle
www.hoffmann-speedster.com
Rund 12.000
Fachbesucher
erwarten die
Veranstalter der
VmA-Technika
im Oktober in
Nürnberg.
Foto: VmA
Gerberstraße 138-142
D - 41748 Viersen
Tel.: + 49 / 21 62 /9 32 60
Fax: + 49 / 21 62 / 3 36 48
_ Alles, was die Werkstatt braucht
Unter diesem Motto veranstalten die
Bosch-Großhändler Knoll, Küblbeck und
Lorch – organisiert durch den Verbund
VmA (Verbund mittelständischer Autoteilegroßhändler) – für ihre Kunden die
Leistungsmesse VmA-Technika im Messezentrum Nürnberg am 17. und 18.
Oktober. Über 170 Aussteller haben sich
angemeldet. Dies bedeutet eine Steigerung von mehr als 30 Prozent zur letzten
Messe.
Die Veranstalter erwarten rund
12.000 Fachbesucher. Ihnen bietet sich
neben der Darstellung der Sortimente,
Neuheiten und Aktionen für Kfz-Verschleißteile, Zubehör, Werkstattbedarf
und Werkstattausrüstung das umfas-
sende Dienstleistungsangebot der Großhändler von Systempartnerschaften über
technische Unterstützung und Schulungen bis hin zur EDV-Organisation.
Neu auf der Messe werden die
Konzepte VmA-Werkstattpartner und
Transporter-Experte präsentiert, kündigen die Veranstalter an. Den Besuchern
bietet sich Gelegenheit, intensive Fachgespräche mit den Industriepartnern
zu führen. Im kaufmännischen und
technischen Forum werden aktuelle
Werkstatt-Themen hautnah und live behandelt. Im Außenbereich widmet sich
Bilstein dem Fahrwerk und zeigt den Unterschied zwischen guten und nicht mehr
funktionsfähigen Stoßdämpfern.
Ein attraktives Rahmenprogramm soll
nach Aussage der Veranstalter das Erlebnis Messe abrunden. Stadtrundfahrten,
ein Besuch des Playmobil-Funpark, Kinderland, Actionbereich für Jugendliche
und Junggebliebene, Erinnerungskarten-Fotoaktion mit einem Oldtimer-Cabrio und dem Messemotiv-Fotomodell,
Walking-Acts und Gewinnspiele stellen
sicher, dass sich die ganze Familie beim
VmA-Wochenende in Nürnberg wohlfühlt.
Die VmA-Technika ist am 17. Oktober
von 10 bis 18 Uhr und am 18. Oktober
von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
www.messe.vma-autoteile.de
_ Caramba-Chemie präsentiert Profi-Line
Die Caramba Chemie GmbH & Co.KG hat
eine neue Produktreihe für den professionellen Einsatz vorgestellt. Sie umfasst
eine Vielzahl leistungsfähiger Spezialprodukte, die ausschließlich dem Fachhandel
und der Industrie vorbehalten sind.
Piktogramme aus der Welt der
Werkstatt weisen schon auf den Etiketten auf den Anwendungsbereich hin.
Doch nicht nur die Optik stimmt, auch
die inneren Werte haben es laut Unternehmensangaben in sich: Die meisten
Mittel wurden verfeinert und noch wirkungsvoller gemacht, um den Anforderungen der Profi-Serie zu genügen. Zu
den Produkten zählen beispielsweise
ein Aktiv-Lecksuchspray, ein MehrzweckHochleistungs-Schmierfett, ein Hochleistungs-Schweiß-Schutz-Spray, ein Hightec-Bremsen-Service-Spray und viele
Anwendungen mehr. Schon bald sollen
weitere Produkte hinzukommen. Dass
Caramba eine solche Linie einführt, liegt
auch an der neuen Ausrichtung des Unternehmens. „Mit Produkten für profes-
Für den professionellen Einsatz: Die
neue Profi-Line.
Foto: Caramba
sionelle Anwender
ist Caramba groß
geworden. Nach
vielen Jahren, in
denen uns aufgrund bestehender Verträge mit
unserem früheren
Vertriebspartner im Profi-Segment die
Hände gebunden waren, führt die ProfiLine Caramba nun
wieder zu diesen
Wurzeln
zurück“,
sagt Geschäftsführer Michael Kupzig.
Im
vergangenen
Jahr hatte sich die
Caramba Chemie
vom bisherigen Vertriebspartner ge-
trennt und den Profi-Vertrieb in die eigenen Hände genommen. Das Team wurde
ausgebaut, die Produktpalette weiterentwickelt. „Die Einführung der ProfiLine ist der vorläufige Höhepunkt dieser
Entwicklung. Sie ist das Fundament für
unseren Erfolg von morgen“, sagt Kupzig.
„Mit den Caramba-Produkten für Endverbraucher, wie man sie in vielen Baumärkten kaufen kann, hat sie nichts mehr zu
tun – denn in puncto Wirkungsgrad und
Effizienz unterscheiden sich die Linien erheblich. Weil wir wissen: Nichts ist Profis
so wertvoll, wie ihre Zeit und das Ergebnis ihrer Arbeit.“
Besuchen Sie uns:
automechanika Frankfurt am Main,
16.- 21. 9. 2008, Stand Freigelände 10.0 M26
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
91
betrieb
management
Iiiiii! Lernen...
_ Mit E-Learning bekommt das Lernen eine neue Qualität. Technikaffine Menschen kommen mit diesem
Medium auf ihre Kosten. Vorteil für
Unternehmer: es entstehen keine
Kosten für Anreise und Übernachtung. Meist können die Kurse im
eigenem Tempo absolviert werden.
D
as spart Kosten und schont
die Ressourcen im Betrieb,
denn die Mitarbeiter verlassen
das Haus für ihre Schulungen
nicht.
Wer heute etwas lernen will, muss
noch nicht einmal mehr vor die Haustür
gehen. Ein moderner Computer und eine
schnelle Internetleitung reichen in vielen Fällen aus, um sich auf den neuesten
Stand zu bringen. Wichtig ist es vor allem,
das richtige Angebot für das gewünschte
Lernfeld zu finden. Und genau da geht
die Sucherei meistens los.
Viele Infos im Netz
Inzwischen bieten viele Teilehersteller
auch die vielfältigsten Informationen in
elektronischer Form an. Doch die taugen
in den seltensten Fällen zum wirklichen
Lernen. Denn sie sind nicht didaktisch
aufbereitet, das heißt, sie bieten zwar
Information, bereiten sie aber nicht so
auf, dass für den Nutzer ein aufbauendes
Lernen möglich ist. Ein solches Angebot
muss den Lernenden zunächst „abholen“, also seinen Wissensstand abfragen.
Im nächsten Schritt muss es ihm dann
ermöglichen, sein Wissen anzuwenden
und gezielt zu vertiefen. Im Idealfall gibt
es auch noch eine Überprüfungsinstanz
in Form von Tests.
92
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Prominentes Beispiel hierfür ist
RepXpert von Schaeffler Automotive
Aftermarket. Es enthält eine Fülle von
Informationen, die aber nicht für Lernwillige, sondern eher für die sind, die etwas nachschlagen möchten. Sie müssen
bei solchen Angeboten bisher vor allem
eines: Lesen. Denn in den seltensten
Fällen schaffen es die Anbieter, wirklich
praxisnahe Beispiele in ihre Informationen zu integrieren. Dabei bietet gerade
das Lernen via Internet den Vorteil, auch
Filme und Geräusche einbauen zu können. Wenn es um konkrete Reparaturfälle geht, ist das nicht nur eindrucksvoll,
sondern unterstützt das Lernen.
Doch bevor es an die Praxis geht, ist
es in einem modernen Kfz-Betrieb erforderlich, den konkreten Schulungsbedarf
zu ermitteln. Er sollte sich an den Zielen
des Unternehmens orientieren.
Bisher ist E-Learning allerdings noch
wenig verbreitet. Die so genannten Neuen Medien sind noch nicht wirklich in
der betrieblichen Weiterbildung angekommen. Laut Stefanie Geisbusch von
der Hochschule Ludwigsburg hat den
höchsten Stellenwert bisher das Lernen
in der Arbeitssituation. Danach kommt
das selbst gesteuerte Lernen mit Medien, also das Lesen von Büchern und
Fachzeitschriften. Diese Form der Weiterbildung nutzen immerhin 75 Prozent der
Bildungshungrigen in den Betrieben. Nur
ein Viertel greift auf computergestützte
Weiterbildung in Form von Selbstlernprogrammen und ähnlichem zurück. Den
geringsten Stellenwert hat bisher das so
genannte Web Based Traning, also das
Lernen mit Hilfe des Internet.
Dabei bietet genau dies große Vorteile: einerseits lernt man in seinem eigenen Tempo, andererseits bieten solche
Angebote oft auch die Möglichkeit, mit
anderen Lernenden in einem Forum zu
kommunizieren. Oftmals existiert auch
ein so genannter Virtual Classroom: die
Lernenden versammeln sich zur gleichen
Zeit vor ihren Computern und lernen gemeinsam dezentral via Online-Präsentation. Einen noch größeren Lerneffekt gibt
es beim „Blended Learning“, einer Mischung aus Schulungen mit persönlicher
Teilnahme und Online-Lernen. Und hier
liegt nach Meinung vieler Experten auch
die Zukunft.
Gerade das Lernen gemeinsam mit
anderen bringt oft erst den gewünschten
Effekt. Laut Expertin Geisbusch sind für
den Lernerfolg drei Dinge wichtig: das
problemorientierte Lernen in einer realitätsnahen Umgebung, unterschiedliche
Anwendungsbeispiele und das Lernen in
der Gruppe. Außerdem weist sie darauf
hin, dass die Unterstützung eines Moderators oder Experten ebenfalls ein wichtiger Erfolgsfaktor sind.
Der innere Schweinehund
Ein entscheidender Hemmschuh ist dennoch nicht zu unterschätzen: der innere
Schweinehund. Denn nicht jedem fällt
das Lernen bei freier Zeiteinteilung auch
leicht. Darauf muss jeder Betrieb aber
seine eigene Antwort finden. Ein Patentrezept für dieses Problem gibt es nicht.
Die Anbieter von E-Learning haben
mit vielen Problemen zu kämpfen, denn
die didaktische Aufbereitung und die Erstellung web-gerechter Inhalte ist eine
Mammutaufgabe. Dazu kommt, dass
gerade im Bereich Technik viele Informationen sehr schnell veralten. Das führt
dazu, dass besonders gern Basis-Inhalte
erstellt werden, Spezielles aber auf die
lange Bank geschoben wird.
Trotz allem: lebenslanges Lernen ist
aus unserer Umgebung nicht mehr wegzudenken. Mit klassischen Lernformen
ist dies nur eingeschränkt möglich. Die
Zukunft gehört dem Lernen mit der Unterstützung des Computers in Verbindung mit Live-Angeboten.
E-Learning: auch auf amz.de
Auch amz.de bringt den Lesern lehrreiche
Inhalte näher. In der Rubrik web-tv gibt
Bei AutoAzubi geht es
um ein Autohaus. Es
existiert allerdings nur
virtuell. Die Azubis
können verschiedene
Abteilungen durchlaufen und so ihren Wissensstand verbessern.
Foto: AutoAzubi
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J[iji\”hJef#B[_ijkd][d$
Die Werbas AG bietet bereits eine Reihe von Schulungen
mittels E-Learning
an. Foto: Werbas
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es inzwischen einige Beiträge mit ganz praktischen Inhalten. Ob Injektorprüfung oder Dieseldiagnose, Redakteur
Richard Linzing und Experten aus der Industrie bringen
aktuelle Beispiele vor die Kamera. Dabei gilt wie so oft: ein
Bild sagt mehr als tausend Worte. Und wenn dieses Bild
sich dann auch noch bewegt, wird es erst richtig anschaulich.
Dr. Frauke Weber
F A llbeispiel
AutoAzubi
AutoAzubi ist eine digitale Lernwelt für Automobilkaufleute. Es ist ein online-basiertes Werkzeug, das mit Hilfe des
Modellbetriebes Autohaus Pless Auszubildenden praktisches
Wissen vermitteln soll. Dabei geht es nicht darum, Fachwissen aus dem Zusammenhang gerissen zu pauken. Gefragt ist
vielmehr die Orientierung in Zusammenhängen, denn hier
mit AutoAzubi können die Teilnehmer realitätsnahe Geschäftsprozesse im virtuellen Autohaus Pless kritisch unter
die Lupe nehmen oder komplexe Lernaufträge als „kaufmännischer Mitarbeiter“ im Autohaus bearbeiten.
Wer mit diesem Tool lernt, kann den eigenen Lernprozess
planen, steuern, kommentieren und beurteilen oder ihn
durch einen Ausbilder steuern lassen. Er kann die Arbeit
mit einem modernen Dealer-Management-System trainieren,
Fachbegriffe ein einem so genannten Wiki nachschlagen,
kommentieren und ergänzen.
Zentrales Steuerelement der Lernplattform AutoAzubi sind
die Geschäftsprozesse des Autohauses Pless. Das Geschäft
dieses Unternehmens basiert auf den vier Kernprozessen Teilehandel, Kfz-Kundenservice, Fahrzeughandel und
Finanzdienstleistungen. Dazu kommen die fünf Unterstützungsprozesse Logistik, Personalwirtschaft, Anlagenwirtschaft, Finanzwirtschaft sowie Fremdleistungen. Sie sichern
einen reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäfts. Die Führungsprozesse sorgen für ein einheitliches Unternehmensbild
und die strategischen Ausrichtungen.
Der Teilnehmer soll mit Hilfe dieser Prozesse lernen, die
Abläufe in einem Autohaus zu verstehen und selbst ein Teil
davon zu werden. Dazu stehen ihm multimediale Inhalte zur
Verfügung. Er kann in seinem eigenen Tempo aktiv werden
und an verschiedenen Stellen sein Wissen selbst überprüfen
oder überprüfen lassen.
AutoAzubi ist bisher für die ersten zwei Ausbildungsjahre
von Automobilkaufleuten erhältlich. Bis zum Herbst 2010
wird es möglich sein, drei Ausbildungsjahre zu absolvieren.
Weitere Informationen unter www.autoazubi.de
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
93
betrieb
management
Preiswürdig
_ Nur kurze Zeit stehen die Gewinner des Wettbewerbs „Werkstatt des
Jahres“ im Rampenlicht. Wir porträtieren die Gewinner und zeigen detailliert, was ihren Erfolg ausmacht.
zustellen. Seit Ende 2008 ist das Dach des
Firmengebäudes mit einer modernen Solaranlage ausgestattet. Damit demonstriert Ralf Voß auch gegenüber seinen
Kunden ökologisches Bewusstsein.
Voß und sein Team haben gezeigt,
dass ein Betrieb heute sehr wohl noch
stark wachsen kann. Bei ihm heißt das
Zauberwort Diversifikation. Durch die
ständige Erweiterung seiner Geschäftsfelder hat er gezeigt, wie erfolgreich ein
freier Kfz-Betrieb sein kann.
Die BMW-Spezis
Die Sprachtalente
Bosch Service Autozubehör Plesse, Walsrode, vierter Platz Kategorie über zwölf
Mitarbeiter.
Der Betrieb von Mike Plesse im niedersächsischen Walsrode steht gut da. In einer Gegend, die schwerpunktmäßig von
Militärstandorten lebt, muss man sich
nach der Decke strecken. Plesse und sein
Team sind innovativ und motiviert. So
scheuen sie sich nicht, das große Marktpotenzial der am Standort stationierten
englischen Soldaten aktiv anzugehen.
Mike Plesse und sein Team gehen auf ihre Zielgruppen direkt zu. Auch in fremden Sprachen.
Foto: Plesse
Plesse bewirbt diese Zielgruppe konsequent und bietet den meist wenig
Deutschkundigen einen besonderen Service. Sie sind in Deutschland nicht mehrwertsteuerpflichtig und so hilft er ihnen
bei der steuerlichen Abwicklung ihrer
Werkstattrechnungen. Dass man ihnen
in perfektem Englisch Rede und Antwort
steht, findet Plesse selbstverständlich.
Doch damit nicht genug. Der findige
Unternehmer hat kürzlich Kunden- und
Fahrzeugdaten eines Toyota-Betriebes
übernommen. Der Eigentümer hatte sein Geschäft aus gesundheitlichen
Gründen aufgegeben und nach einem
kompetenten Nachfolger gesucht. Diese
Übergabe hat Mike Plesse bravourös gemeistert. Inzwischen hat sich der ToyotaAnteil in seiner Werkstatt vervierfacht.
Jetzt plant der Unternehmer eine Erwei-
94
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
terung, denn die Werkstatt platzt aus
allen Nähten. Von Krise keine Spur. Zwar
hat auch er wie viele seiner Kollegen oft
genug Probleme, geeignete Mitarbeiter
zu finden. Bisher hat er dennoch ein motiviertes Team, das zu ihm hält.
Die Vielseitigen
Profi-Service-Werkstatt Autohaus Voß,
Rosendahl-Darfeld, vierter Platz Kategorie bis zwölf Mitarbeiter.
Ralf Voß hat mit seinem Betrieb schon viel
erreicht. Seit der Gründung im Jahr 2001
ist die Zahl der Mitarbeiter auf zwölf angewachsen. Bereits damals hatte Voß
an Expansion gedacht und rund um die
Firma genug Platz für damals noch unbekannte Pläne. Schon vor Jahren wollte
man nicht auf einem Bein stehen und
ergänzte die „normale“ Pkw-Werkstatt
durch Oldtimer-Restaurationen.
Im Jahr 2002 begann Voß dann mit
dem Fahrzeughandel und legte im Folgejahr mit Gas-Umrüstung nach. Und
weil die Münsterländer gute Geschäfte
gemacht haben, wurde schon 2004 ein
Anbau fällig. Dort hat man an eine Firma vermietet, die auf Motorradspezialkonstruktionen spezialisiert ist. Dadurch
kann das Team auf besondere Schweißverfahren zurückgreifen, die dort ohnehin zum Einsatz kommen. So ergänzen
sich die Geschäfte gegenseitig.
Inzwischen ist der Voßsche Betrieb
auch im Gasgeschäft noch professioneller
aufgestellt. Seit 2007 erledigt man Schulung und Vertrieb für die Firma Frontgas
und ist damit an erster Front in diesem
innovativen Geschäftsfeld. So war es nur
konsequent, sich noch ökologischer auf-
Ralf Voß ist ständig auf Expansionskurs.
Foto: Voß
Bosch Service Poisl, Vilshofen, vierter
Platz Kategorie bis sechs Mitarbeiter.
Michael Poisl betreibt seinen Bosch
Service als klassischen kleinen Familienbetrieb. Er ist seit 1987 in Vilshofen
ansässig und auch seitdem seinem Systemgeber Bosch verbunden. Und weil
man in Bayern gern BMW fährt, hat er
sich zu gewissen Teilen auf diese Marke
fokussiert. Extra für seine BMW-Kunden
hat er einen von BMW ausgebildeten
Kommunikationselektroniker eingestellt.
Das heißt nicht, dass er andere Fahrzeuge
nicht repariert. Aber er möchte, dass sich
BMW-Kunden besonders gut aufgehoben fühlen. So kann er sich besonders
gut als kostengünstige Alternative zur
Markenwerkstatt positionieren.
Sein Marketing betreibt er mit viel
Herzblut. Er ist regelmäßig in der lokalen Presse vertreten und nutzt außerdem
intensiv die Werbemaßnahmen, die ihm
seine Systemzentrale anbietet. So profitiert er besonders von seiner Systemzugerhörigkeit. Persönlich wird seine
Werbung dadurch, dass er sie gern und
oft mit Fotos der Mitarbeiter verbindet.
Das wirkt gleich doppelt: die Kunden sehen eine Person, die den Service greifbar
macht. Und die Mitarbeiter sind stolz auf
ihre Medienpräsenz.
Expansion ist in Vilshofen auch schon
fest auf dem Programm. Einerseits will
Michael Poisl in den Fahrzeugverkauf
einsteigen. Und andererseits ist seine
Werkstatt zu klein geworden. Er will bald
noch drei Boxen anbauen.
Die Prämien-Profis
AD-Autodienst Fahrzeug Fix, Halle,
Unternehmerpreis.
Holger Mißalla ist ein Neuling in den Reihen der Systemwerkstätten. Gestartet
war er gleich nach der Wende mit Autoglasreparaturen. Seit Ende 2008 hat
er seinen Service auf das gesamte Spektrum der Kfz-Reparaturen ausgeweitet.
Und das mit großen Erfolg.
Das Unternehmen ist aus einer Industriehalle in ein ehemaliges Autohaus
direkt an der Bundesstraße umgezogen.
Und auch wenn ein wesentliches Stand-
bein immer noch die Reparatur von Scheiben ist, das Geschäft mit der Mechanik entwickelt sich. Die Motivation
der Mitarbeiter ist bei Mißalla übrigens eine Wissenschaft
für sich. Sie werden nach einem sehr ausgeklügelten Prämiensystem entlohnt. Engagement zahlt sich für sie danach in barer Münze aus.
Ganz gezielt setzen die Hallenser ihre Kundendaten
ein. Sie bieten nach dem Werkstattbesuch ihren Kunden
Leistungen an, die speziell auf ihr Fahrzeug zugeschnitten
sind. Hundehaare oder Kindersitz auf dem Rücksitz lösen
automatisch ein Angebot für Scheibentönungs- oder Hitzeschutzfolie aus. Daran sieht man, dass im Hause Mißalla
alle ganz genau hinschauen.
Mißalla und sein Team stehen noch ganz am Anfang
ihrer System-Mitgliedschaft. Trotz allem haben sie sich sofort nach dem Start dem harten Wettbewerb gestellt. Der
Sonderpreis für Unternehmer hat sie sicherlich bestärkt,
auch in Zukunft wieder dabei zu sein.
4 Jahre
Garantie
auf MEYLE-HD-Teile!
Konsequente Entwicklung
Automeister Ostheeren, Schönhausen, fünfter Platz Kategorie bis sechs Mitarbeiter.
Werner Ostheeren und sein Team arbeiten konsequent an
der Entwicklung des Geschäfts. Sie waren in der Vergan-
MEYLE-HD-Qualität – einfach überzeugend.
Automeister Ostheeren arbeitet kontinuierlich am Erfolg. Eine
Platzierung im Wettbewerb ist da nur konsequent. Foto: Ostheeren.
genheit nicht immer vom Erfolg verwöhnt, aber sie haben
sich nicht beirren lassen. Sie sind regelmäßig mit gezielten
Anzeigen in der lokalen Presse aktiv und bewerben dort
ihre Angebote. Das machen sie sehr konsequent und kommunizieren ihre Botschaften klar und deutlich.
Und weil sie beharrlich an ihrem Erfolg arbeiten, konnten sie in den vergangenen zwei Jahren so einiges an ihrem
Betrieb erneuern: sie führten das Geschäftsfeld Gas-Umrüstung ein und vermarkteten es gegenüber Endkunden und
auch anderen Autohäusern. Sie erweiterten ihre Werkstatt
und rüsteten sie zum Teil mit neuen Hebebühnen aus, um
mehr Kapazitäten zu schaffen. Außerdem haben sie sowohl ihr Reifenlager als auch ihr Büro vergrößert, um Kunden und sich selbst dadurch mehr Raum zu geben.
Eine solch konsequente Weiterentwicklung ist nicht
alltäglich, schon gar nicht in Zeiten der Krise. Pläne haben
Martin und Anita Ostheeren natürlich auch. So haben sie
sich für die Zukunft vorgenommen, mehr NutzfahrzeugKunden zu gewinnen, denn die technischen Voraussetzungen dafür sind in ihrem Betrieb gegeben. Außerdem in
Planung: Intensivierung des Standheizungs-Einbaus und
Aktionstage mit verschiedenen Kooperationspartnern.
Automeister Ostheeren ist in seiner Entwicklung konsequent und arbeitet mit großer Beharrlichkeit daran. fw
Satte 4 Jahre Garantie statt der üblichen 2 – wie geht
denn das? Unsere Ingenieure bei MEYLE analysieren
Original-Teile, identifizieren ihre Schwachstellen – und
machen sie einfach besser. Dabei übernehmen wir nicht
nur die Entwicklung, sondern überwiegend auch noch
die Produktion selbst. Und Sie können sich dann über
MEYLE-HD-Teile freuen, deren Qualität die der Originalteile so weit übertrifft, dass wir Ihnen ohne zu zögern
4 Jahre Garantie darauf geben!
Wulf Gaertner Autoparts AG
[email protected]
www.meyle.com
Hält einfach länger.
betrieb
management
Gefühl und Verstand müssen
mitspielen: Verkäufer dürfen
die Kaufmotive der Kunden
nicht fremd sein, bestimmen
sie doch im wesentlichen die
Kaufhandlungen. .Um die
immer knappere Zeit für den
Verkauf effizient zu nutzen,
muss der Verkäufer wissen,
worüber er wann und mit
welchem Kunden verhandeln will. Foto: promotor
Wissen, Können, Wollen
_ So lauten die drei Säulen des Verkaufserfolgs. Um auf dem immer
härteren Kfz-Servicemarkt erfolgreich zu sein, muss der Verkäufer
lernen „im Kopf des Kunden zu denken“. Hier einige Spielregeln im
Verkauf als Tipps für die Praxis.
D
er Verkaufserfolg wird im Allgemeinen von drei wesentlichen Faktoren bestimmt. Die
Säulen des Erfolgs im Verkauf
sind von Wissen, Können und
Wollen geprägt. Ist nur eine Anforderung
nicht vorhanden, steht der Erfolg in Frage.
Das Wollen wird in erster Linie vom Grad
der Motivation bestimmt. Wissen und
Können sind Kenntnisse sowie Fähigkeiten, über die ein Verkäufer verfügen
muss. Diese können unterschiedlich ausgeprägt sein und sind sicher bei dem
einen oder anderen entwicklungsfähig.
96
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
Was kann nun ein Verkäufer tun, um
erfolgreiche
Verkaufsverhandlungen
führen zu können? Er sollte sich darüber
im Klaren sein, dass die meisten Kaufentscheidungen der Kunden zu 80 Prozent vom Gefühl bestimmt werden und
nur zu 20 Prozent vom Verstand. Diese
Erkenntnis gilt es in den Verkaufsgesprächen zu berücksichtigen.
Erfolg hat seine eigenen Spielregeln.
Je mehr einem davon bekannt sind und
je besser man diese beherrscht, umso erfolgreicher wird man sein. Erfolg haben
bedeutet nicht nur Geld zu besitzen oder
eine gute Position
im Geschäftsleben
zu erreichen. Erfolgreich zu sein ist
wie ein Puzzlespiel
– viele Teilchen sind
dafür notwendig.
Der Erfolgsweg beginnt damit, dass
Sie Ihre Ziele finden
und diese formulieren. Er führt erst
dann in die richtige
Richtung, wenn Sie
engagiert danach
handeln. Besonders
wichtig ist aber
auch, entsprechend flexibel zu bleiben
und das jeweilige Verhalten verändern
zu können. Der gewünschte Erfolg stellt
sich dann fast automatisch ein. Folgende
Tipps sollen quasi als Wegweiser zum
Verkaufserfolg dienen:
Etwas Neues ausprobieren
Wenn Sie persönlich nicht Gefangener
Ihres eigenen Gedankengefängnisses
bleiben wollen, gibt es nur die Möglichkeit, sich anders als der Eisbär zu verhalten. Gehen Sie einen Schritt über die
Grenzen, über Ihre üblichen Gewohnheiten hinaus. Setzen Sie sich ein Ziel –
und setzen Sie sich in Bewegung. Seien
Sie mutig und machen Sie den ersten
Schritt in die richtige Richtung. Denn –
wenn Sie einmal Erfolg gehabt haben, ist
es viel leichter, daran zu glauben, dass Sie
wieder Erfolg haben werden. Erich Kästner würde sagen: „Es gibt nichts Gutes,
außer man tut es.“ Es ist allein Ihre Entscheidung, wie Sie eine Sache angehen
und ob Sie etwas ausprobieren möchten.
Bedenken Sie, dass Sie jede Sekunde in
der Lage sind, diese Entscheidung zu treffen. Es gibt nichts, was Sie daran hindern
könnte.
Spaß am Verkaufen haben
Verkaufen ist eine schöne Sache. Sie
wird dann erst richtig schön, wenn sie
von Mensch zu Mensch stattfindet,
das heißt nach dem „Winner-WinnerPrinzip“. Verkaufen heißt, Beherrscher
des Beziehungsmanagements zu sein.
Und Beziehungsmanager zu sein heißt,
mit Menschen erfolgreich umgehen zu
können. Wer verkauft, muss Menschen
mögen. Das gilt für die Kfz-Werkstatt
ebenso wie für den Blumenladen. Wer
sich im Verkauf engagiert und die Spielregeln beherrscht, wird Spaß an seiner
Verkaufstätigkeit haben. Setzen Sie also
Glaubenssätze, Stärken und Grundregeln
positiv ein, um dem Kunden zu helfen,
das zu erreichen, was er haben möchte.
Das Geheimnis des Erfolges ist das
Engagement und die Hingabe, mit denen
Sie für Ihre Kunden tätig sind. Es macht
Spaß und Freude, für Menschen gute Lösungen zu finden und deren Wünsche zu
erfüllen. Das Lob des Kunden für eine zufriedenstellende, erfolgreiche Beratung
ist das höchste Gut eines Verkäufers.
Spüren Sie noch einmal das Gefühl, das
Sie dabei hatten. Haben Sie einfach Spaß
an Ihrer Verkaufstätigkeit.
Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist,
selbst die Verantwortung für den eigenen Erfolg zu übernehmen. Auf manchen
Festen, speziell im Gespräch mit älteren
Leuten, hört man die bekannten Sätze:
„Damals war alles anders... Hätte ich
doch nur... Wenn die Umstände anders
gewesen wären...“ und viele andere Sätze
dieser Art. Die Zeit war schuld an vielen
Dingen, die passiert sind. Jede Zeit hat
ihre Probleme und jede Zeit hat auch ihre
Chancen. Die Frage ist, inwieweit man
persönlich dazu bereit ist, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
Inwieweit ist man bereit, seine Ziele kontinuierlich zu verfolgen und die für den
Erfolg notwendigen Anforderungen und
Strapazen auf sich zu nehmen. Erfolgreiche Menschen übernehmen die volle
Verantwortung für das, was sie tun. Und
genau deshalb sind sie erfolgreich.
Wer die volle Verantwortung für seinen Verkaufserfolg übernimmt, muss
agieren und nicht reagieren. Er wird sich
rechtzeitig um Ideen und Strategien
kümmern, um seinen Verkaufserfolg
sicherzustellen und nicht erst im letzten Moment, kurz vor Saisonende, unter Druck zu verkaufen. Er wird sich ein
Verkaufskonzept erstellen und aktiv Termine vereinbaren. Nur so kann er dieser
Verantwortung, die er gegenüber dem
Betrieb hat, auch gerecht wird.
Ein Beratungsgespräch konnte nicht
der Vorstellung entsprechend durchgeführt oder umgesetzt werden – also ein
Misserfolg, denkt man. Hier stellt sich
doch die Frage, wieso wir solche Gegebenheiten als Misserfolg werten. Warum
ist das so? Da es kein Erfolg war, verbuchen wir es einfach auf der Seite des
Misserfolges und geben dem Vorgang
eine negative Wertung. So einfach ist das
aber nicht. Denn in Wirklichkeit gibt es
keine Misserfolge. Wenn wir es einmal
wertneutral betrachten, gibt es aus-
schließlich Ergebnisse und/oder Resultate, die aus einem Vorgang erwachsen.
Wenn wir etwas falsch machen, dann
ist es kein Misserfolg, sondern es ist nur
ein erzieltes Ergebnis. Wir lernen aus
Fehlern. Etwas besser zu machen, setzt
voraus, dass wir erkennen, was falsch
war. Ganz gleich, ob es eigene oder fremde Fehler sind, der gesamte Lernprozess
ist darauf aufgebaut. Was wir oftmals
als Missergebnis empfinden, ist nur
Feedback auf dem Weg zu unserem Ziel.
Feedback, das, wenn es nicht in unsere
erwartete Richtung geht, die Möglichkeit
bietet, zu korrigieren, damit wir unser
Ziel erreichen. Deshalb betrachtet man
es wertneutral.
Mehr Erfolg im Team anstreben
Toll, ein anderer macht‘s – auch das ist
eine Definition des Begriffes Team. Doch
Teamarbeit heißt nicht, die Verantwortung auf andere abzuwälzen, sondern
Synergie-Effekte zu nutzen. Jeder Mensch
hat andere Fähigkeiten, jeder Mensch
hat eigene Stärken. Ziel des Teams ist es,
gemeinsame Stärken zu nutzen, Synergie-Effekte aufzubauen. Das gilt für den
Verkaufsbereich genauso wie den Kundendienst.
Das Team-Motto lautet: „Gemeinsam
sind wir stark!“, soll heißen – schnell, flexibel, einfach sowie markt- und kundenorientiert. Speziell im kundenorientierten
Bereich ist die Teameinstellung „jeder
hilft jedem“ sehr nützlich. Unter diesem
Motto bleibt kein Telefonat unbearbeitet und kein Schreiben liegen. Die Kundenprobleme werden ernst genommen
und angepackt, egal, mit wem der Kunde
vorher Kontakt hatte. Da heißt es nicht:
„der Meister ist nicht da, können Sie bitte
am Montag wieder anrufen, dann wird er
sich um Ihre Sache kümmern“, da heißt
es eher: „Einen kleinen Moment, Herr
Kunde, ich werde mich um Ihre Angelegenheit kümmern, auch wenn der Meister zurzeit nicht da ist.“ Hier gilt es zu
bedenken, dass wir nur dann erfolgreich
sind, wenn unser Kunde mit uns zufrieden ist. Ganz gleich, ob wir mit einem
großen oder kleinen Team arbeiten, die
Teamarbeit hat immer nur ein Ziel, Kundenzufriedenheit.
Ehrlich währt am längsten
Aufrichtigkeit ist immer noch die beste
Basis für ein gutes Beziehungsmanagement. Es gibt kein klügeres Wort, als die
Wahrheit zu sprechen. Wenn man sich
als Kundenberater an die Wahrheit hält
und diese aussprechen kann, dann bleibt
einem die Sorge erspart, sich nicht mehr
an das zu erinnern, was beim letzten
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97
management
Beratungsgespräch gesagt wurde. Man
ist frei von der Angst, sich selbst zu widersprechen. Und auch frei im Kopf, um
sich auf das Beratungsgespräch und das
Anbieten der Produkte und Dienstleistungen zu konzentrieren. Diesen Vorteil
hat auch der Kunde, der uns vertraut,
dass wir ihm die Wahrheit sagen. Außerdem ist er frei von der Befürchtung,
dass er hereinlegt wird. Er muss seine
Aufmerksamkeit nicht darauf konzentrieren, ob wir es ehrlich mit ihm meinen.
Er kann unbefangen und frei zuhören.
Seine Gedanken kreisen nicht darum, ob
Sie ihn übervorteilen. Nein, er kann diese
Gedanken dazu verwenden, aufmerksam
den Vorteilen zu lauschen, die ihm unsere Empfehlungen offerieren.
Ohne Fleiß gibt es
im Verkauf keinen Preis
„Zeigen Sie mir einen Verkäufer, der
pflichtbewusst jeden Tag seine Kunden
betreut – und ich will Ihnen einen Mann
zeigen, der nicht darum herumkommt,
Erfolg zu haben!“ Mit diesem Satz
schreibt Frank Bettger in seinem Buch
„Lebe begeistert und gewinne“ einen der
wichtigsten Erfolgssätze. Bei diesem Gesetz geht es einfach nur darum, den „inneren Faulpelz“ zu überwinden und kontinuierlich an seiner Leistung zu arbeiten.
Wenn man den Kerngedanken dieses
Satz aufgreift, stellt man fest, dass es
nicht darum geht, lediglich einmal Kunden zum Erfolg zu führen. In erster Linie
geht es darum, dieses Pensum täglich zu
erfüllen. Das Erfolgsrezept liegt nicht in
der Menge der Termine, sondern in der
Kontinuität, kennzeichnet man der VAAkademie für Führen und Verkaufen den
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Weg zum Verkaufserfolg. Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und
allein das Durchhalten. Es sind nur „drei“
kleine Worte, die den Erfolg herausheben. Sie lauten: „... und etwas mehr!“ Erfolgreiche Mitarbeiter oder Verkäufer tun
alles das, was man von ihnen erwartet –
und etwas mehr. Sie tun soviel, wie jeder
andere auf seinem Gebiet auch – und etwas mehr. Um auf den Gipfel des Erfolges
zu kommen, gibt es keinen Aufzug. Man
muss die Treppen benutzen. Man kann
nur eine Stufe nach der anderen nehmen
und bleibt dort hängen, wo man nicht
mehr weiterkommen will. Erfolgreich
zu sein, heißt motiviert zu sein und Leistung zu erbringen. Ein Verkäufer, der
sich bemüht, nur mitzukommen, wird
eines Tages von den anderen überrundet.
Vielleicht hat er gelernt durchzukommen
– aber nicht, vorwärts zu kommen. Das
reicht nicht aus. Das Wort Erfolg ist unabdingbar mit Fleiß verbunden.
Nutzen „verkaufen“ –
„im Kopf des Kunden denken“
Gute und zufriedene Kunden zu halten,
ist mindestens ebenso schwierig wie
neue hinzuzugewinnen. Um auf dem immer härter werdenden Kfz-Servicemarkt
W as ist eige n tli c h . . .
Das besondere am „Verkaufen“
Warum verkaufen die einen gut,
manche noch besser? Warum
haben andere wiederum mehr oder
weniger Schwierigkeiten damit?
Was bedeutet eigentlich verkaufen? Viele sehen darin das bloße
Bedarfdecken, also verteilen, was
ohnehin gebraucht wird, gegen
Entgelt zur Verfügung zu stellen.
Das ist sicher der bequemste Weg.
Aber sicher nicht der lukrativste.
Produkte wie Autos, neu oder gebraucht oder Werkstatt-Leistungen
rund um den Service gibt es in
der Kfz-Branche im Überfluss.
Deshalb gilt es, statt den Bedarf
zu decken, neue Bedürfnisse zu
98
wecken. Das wird dann allerdings
schon schwieriger. Dazu braucht
man etwas mehr als nur Kenntnisse über die reine Produkt- und
Dienstleistungsfunktionalität. Was
sollen Kunden mit Angeboten anfangen, die niemand braucht? Was
nützen die schönsten Produkte, die
besten Dienstleistungen, wenn sie
keiner nachfragt? Erst dann, wenn
neue oder gebrauchte Autos und
zusätzliche Werkstattleistungen
verkauft sind, haben sie für den
Betrieb einen Wert. Deshalb ist es
notwendig, den Prozess des Verkaufens besser zu verstehen und
diesen entsprechend zu steuern.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
erfolgreich zu sein und auch zu bleiben,
muss der Verkäufer lernen „im Kopf des
Kunden zu denken“. Nur so kann er die
Situation des Kunden – also auch dessen Bedürfnisse und Problemstellungen
– erkennen und durch eigene Angebote
lösen. Jedes Beratungsgespräch erfordert
deshalb vom Verkäufer ein Höchstmaß
an Konzentration und die innere Einstellung auf die jeweilige ganz individuelle
Kundensituation. Der kritische Kunde
von heute will vor allem wissen „Was
habe ich davon?“ „Welche Vorteile und
welchen Nutzen können Sie mir bieten,
wenn ich den Gebrauchten gerade bei
Ihnen kaufe?“.
Viele Verkäufer neigen dazu, im Verkaufsgespräch nur über die Produktstärke oder Bestandteile ihres Produktes
oder ihrer Dienstleistung zu sprechen.
Dabei versäumen sie meist, den besonderen Nutzen für den Kunden zu betonen. Allgemeine Argumente, wie etwa
hohe Qualität, lange Lebensdauer sind
heute Standard und vielfach gleichwertig. Selbst ausgezeichneter Service wird
heute vorausgesetzt und nicht mehr wie
früher anerkannt. Wenn aber Nutzenaspekte trotzdem verwendet werden sollen, muss dem Kunden zumindest erklärt
werden, was wir unter „hoher Qualität“
oder „ausgezeichnetem Service“ konkret verstehen. Heutzutage wird es immer schwieriger, sich vom Wettbewerb
zu differenzieren, insbesondere bei den
Produktmerkmalen. Wie kann man sich
überhaupt unterscheiden? Welche Nutzenargumente müssen herangezogen
werden? Heute gilt es mehr denn je,
sich durch einen besseren Service, durch
Schnelligkeit, absolute Servicequalität
sowie starke emotionale Bindung zum
Kunden zu differenzieren.
Der Kunde kauft letzlich nur das, was
ihm aus seiner Sicht einen Nutzen bietet,
beispielsweise mehr Umsatz, Sicherheit,
Bequemlichkeit, Ansehen, Gewinn. Für
den Verkäufer bedeutet das weg von der
oft schon zur Gewohnheit gewordenen
Aufzählung der Produktstärken, hin zur
Darstellung des Nutzens für den Kunden.
Und daran müssen wir jeden Tag aufs
Neue denken, und daran müssen wir imUR.
mer wieder arbeiten. Kundenmagazine
vom Kfz-Spezialisten
Mit dem Gebrauchtwagen­
pavillion Akzente setzen
_ Als Spezialist für Reifenlagerhallen, Direkt­
annahmen und Werkstatthallen präsentiert
die Hacobau Hallen und Containersysteme
GmbH ihre neueste Produktlinie: den modularen Gebrauchtwagenpavillion Aczent.
Wir gestalten Ihre
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Das Konzept der Hacobau Gebrauchtwagenpavillions ermöglicht durch industrielle Vorfertigung eine kurze Planungs- und Genehmigungszeit sowie
Lieferzeiten von nur wenigen Wochen.
Die Verkaufspavillions sind flexibel und
wertbeständig, da sie bei Bedarf ohne
große Kosten an einen anderen Einsatzort gebracht werden können. Der Einzelpavillion Aczent Uno (etwa 15 Quadratmeter) wird montiert angeliefert und ist
nach dem Abladen sofort bezugsfertig.
Die Pavillion-Kombination Aczent Kombi
(etwa 30 Quadratmeter) wird vormontiert geliefert, wobei der Hersteller den
Einsatz eines kostengünstigen WerksDie Hacobau
Hallen und
Containersys­
teme GmbH aus
Hameln hat als
neues Produkt den
GebrauchtwagenVerkaufspavillion
im Programm.
Foto: Hacobau
monteurs empfiehlt, der mit zwei Helfern die Pavillions vor Ort fertig montieren kann.
Die vollverglaste Vorderfront lässt
den Verkaufspavillion repräsentativ und
einladend erscheinen, zudem haben die
Verkäufer den Gebrauchtwagenplatz
und damit die Kunden stets im Blick. Die
Attika und Seitenblenden werden in den
jeweiligen Firmenfarben nach RAL geliefert, so dass der Pavillion sich optisch in
das Gesamtkonzept des Autohauses integriert. Die Gebrauchtwagenpavillions
enthalten
serienmäßig
Strom- und KomObjekt:
amz 9
munikationsanschlüsse
sowie Heizung,
Kunde:Gläser
optional
auch ein Klimagerät. Als preisRubrik:
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betrieb
management
Marktchancen
mit System
_ Was bringen Werkstattsys­
Die Haltestange des
euro-select-Trägers
ist klappbar, so dass
er sich in der Garage oder im Keller
kleinmacht, wenn
er gerade nicht
gebraucht wird.
Foto: Weber
Bikes gehen schick auf Reisen
_ Der Fahrradheckträger euro-select gewinnt den begehrten Designpreis
„reddot design award 2009“ und kommt ab Mai 2010 auf den Markt.
Ein neues Trägermodell des Fahrradtransportspezialisten mft sorgt schon weit vor
seiner Markteinführung im Mai 2010
für Aufsehen. Der Fahrradträger „euroselect“ bekam beim begehrten „reddot
design award 2009“ die Auszeichnung
„winner 2009“. Nach Meinung des Design-Zentrums
Nordrhein-Westfalen,
das den Preis in der Kategorie „product
design“ vergeben hat, nimmt die Gestaltung Elemente aus dem Automobildesign auf, indem sie eine klare Linienführung mit der Kompaktheit eines Hecks
verbindet und aufgrund der Kunststoffverkleidung der einzelnen Aluminiumund Stahlelemente einen stabilen und
hochwertigen Eindruck erzeugt, heißt
es dort. Aufgrund dieser Prämierung ist
der euro-select auch in die Auswahl der
für den „Designpreis Deutschland 2010“
nominierten Produkte aufgenommen
worden. Dieser Preis wird jährlich vom
Bundeswirtschaftsministerium und dem
„Rat für Formgebung“ ausgelobt.
Als Highlight des neuen Modells
werden die SMD-LED-Leuchten gewer-
100
amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
tet, die in die Rahmenkonstruktion integriert sind. Wie bei den anderen Modellen des Unternehmens, erfolgt auch
bei diesem Träger die Montage auf der
Anhängerkupplung. Laut Hersteller ist
er ohne Werkzeug mit wenigen Handgriffen einsatzbereit. Dazu wurde der
Schnellverschluss nochmals überarbeitet und verbessert. Neuartige Haltearme
mit Ratschensystem zur Befestigung der
Fahrräder nehmen alle Rahmen bis zu
einem Rohrdurchmesser von 80 Millimetern auf, um Mountainbikes und ovale
Rahmenquerschnitte perfekt befestigen
zu können.
Bei einer Zuladung von bis zu 80 Kilogramm können auch Elektrofahrräder
transportiert werden, verspricht der
Hersteller. Ein integrierter Abklappmechanismus sorgt zudem dafür, dass der
Kofferraum auch bei voller Beladung
des Heckträgers zugänglich bleibt. Ab
Mai 2010 kann der euro-select, der
TÜV-geprüft ist und eine europäische
Betriebserlaubnis besitzt, direkt unter
www.mftgmbh.de bestellt werden. jr.
teme den Lackier- und Karosseriebetrieben? Spies Hecker bietet
gezielte Lösungen.
Auftragsschwankungen, Kaufzurückhaltung und ein verschärfter Wettbewerb stellen Lackier- und Karosseriebetriebe vor neue Herausforderungen.
„Die Geschäftsplanung in den Betrieben wird schwieriger. Vor allem Liquidität, aber auch die Auftragsakquisition beschäftigt die Unternehmer“, sagt
Angela Hunze, Leitung Spies Hecker
Marketing Service Deutschland.
Spies Hecker legt bereits seit Jahren Wert auf die umfassende Unterstützung der Reparaturbetriebe und
hat sich auf diese Entwicklung eingestellt. „Wir bieten unseren Kunden
mit dem Werkstattsystem Identica
und dem Knowhow-Programm Colors
Unlimited International (CUI) zwei
starke Modelle, um gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zu
bestehen“, heißt es bei Spies Hecker.
Dabei legt das Netzwerk Identica den
Schwerpunkt auf ein einheitliches
Erscheinungsbild inhabergeführter
Betriebe mit Karosserie- und Lackierinstandsetzung. Colors Unlimitied
International ist ein flexibles Baukastensystem, das sich individuell an die
Bedürfnisse des Betriebes anpassen
lässt.
„Wer seine Strukturen verbessern,
die Produktivität steigern und Kosten sauber kalkulieren will, braucht
fundiertes betriebswirtschaftliches
Knowhow“, ist Hunze überzeugt.
Spies Hecker unterstützt bei der Prozessoptimierung durch detaillierte
Betriebsanalysen und individuelle Beratung. Das Werkstattsystem Identica
und das Knowhow-Programm Colors
Unlimited International unterstützt
die Betriebe auch bei der Ausrichtung
des Unternehmens.
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Der „High Performance Club“:
Reinhold Fuchs (von links, Stahlgruber),
Frank Gallingowski und Ulrich Schnieder
(Hella), Peter Wagner (Continental
Teves), Manfred Filko (ZF), Gerald Forster
(Eberspächer), Lutz Sattler (Schaeffler),
Norbert Neuhaus (NGK), Martin Ludmann
(Eberspächer) und Bernhard Strauch
(Stahlgruber).
Foto: Stahlgruber
157/4sp.
Guter Draht zu den Lieferanten
_ Erstmalig hat Stahlgruber bei
seiner Lieferantentagung sechs
Lieferanten ausgezeichnet.
Anfang Juli fand die zehnte StahlgruberLieferantentagung in der Zentrale des Unternehmens in Poing bei München statt.
Diese mittlerweile schon traditionelle
Veranstaltung findet seit 1989 regelmäßig in zweijährigem Rhythmus statt.
Ziel ist es, allen namhaften Lieferanten
Informationen zu bisherigen Verände-
rungen zu geben, sowie die Philosophie
und künftige Strategie des Unternehmens
darzustellen und zu erläutern.
95 Firmen mit über 150 Personen
kamen zu dieser Informationsveranstaltung. Die teilnehmenden Lieferanten
repräsentieren 325 Millionen Euro des
Stahlgruber-Einkaufsvolumens. Neben
Informationen zur Firmenentwicklung
und einer Einschätzung der aktuellen
Marktsituation durch den Geschäftsführer Bernhard Strauch ergänzten maßge-
bende Führungskräfte aus Einkauf und
Vertrieb die Stahlgruber-Strategie im
Einzelnen.
Eine Besonderheit der diesjährigen
Informationsveranstaltung bot die erstmalige Auszeichnung von sechs Lieferanten. Nach einem neu und eigens entwickelten Bewertungssystem wurden
folgende Firmen ausgezeichnet und prämiert: Eberspächer Exhaust Aftermarket
GmbH&Co.KG, ZF Trading GmbH, Schaeffler Automotive Aftermarket oHG, NGK
Spark Plug Europe GmbH, Hella KGaA
Hueck&Co. und die Continental Teves
AG&Co. OHG. Diese sechs Firmen repräsentieren den neu gegründeten „HPC –
High Performance Club“ für StahlgruberLieferanten.
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des Gesamtverband
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Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte
aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroß- und Einzelhandel
sowie aus -Industrie und -Zulieferfirmen
Redaktion:
Jürgen Rinn (Chefredakteur)
Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt
Telefon 09369 982171, Telefax 09369 982172
[email protected]
Richard Linzing (stellv. Chefredakteur)
Telefon 08261 7628983, Telefax 08261 7628984­
[email protected]
Dr. Frauke Weber (Redaktion)
Telefon 06432 988613, Telefax 06432 988614
[email protected]
Klaus Kuss (Redaktion)
Telefon 08342 9184190, Telefax 08342 9184192
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Thomas Vahle (Chef vom Dienst)
Telefon 0511 8550-2615, [email protected]
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(BLZ 250 501 80), Konto 101 99 00
Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur
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Gerichtsstand und Erfüllungsort: Hannover
Druck: CW Niemeyer Druck GmbH, Böcklerstraße 13,
31789 Hameln/Wangelist
Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt ein Kundenmagazin
der Robert Bosch GmbH bei. Ein Teil dieser Auflage enthält
eine Beilage der Stahlgruber GmbH. Wir bitten unsere Leser
um freundliche Beachtung
Die Titel des Verlagsbereichs KFZ-Medien im Überblick:
• amz – auto motor zubehör • bfp fuhrpark + management
• Kfz-MeisterService (integriert in amz) • NKWpartner
• www.amz.de • www.NKWpartner.de • www.fuhrpark.de
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
_ Das Dekra-Innovationsbaro-
meter macht deutlich, dass viele
Unternehmen die Potenziale älterer
Mitarbeiter unterschätzen
„Die deutschen Service-Unternehmen
nutzen das Potenzial ihrer älteren Mitarbeiter für Innovationen zu wenig“, sagte
Dekra-Chef Dr. Klaus Schmidt bei der Präsentation des Dekra-Innovationsbarometers 2009. Nur 38 Prozent der befragten
Unternehmen, unter anderem aus der
Automobilbranche, stellen gezielt Mitarbeiter wegen ihrer langjährigen Erfahrungen ein. Dabei könnten die Unternehmen gerade von älteren Mitarbeitern
profitieren, betont Schmidt. Gibt es im
Unternehmen mehr ältere Mitarbeiter
(über 50 Jahre) als junge (unter 35 Jahre),
so bringt das Unternehmen wesentlich
mehr Innovationen erfolgreich an den
Markt. „Oldies but Goodies – bei Serviceinnovationen trifft dies zu“, bestätigt
auch Professor Ronald Gleich von der
European Business School. Als wichtige
Voraussetzungen dafür nennt die Studie auf die Altersgruppen abgestimmte
Weiterbildungsprogramme und einen
intensiven Wissensaustausch zwischen
Jung und Alt. Gibt es beides, ist der Innovationserfolg doppelt so hoch. „Der Mix
macht es. Die Routinefalle bei älteren
Mitarbeitern wird so vermieden“, sagt
Gleich. Weiter sei die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen und die Offenheit
gegenüber Neuem wichtig. Bei der Weiterbildung sei nicht nur Fachwissen, sondern entscheidend Problemlösungskompetenz gefragt. „Die Kompetenzlücke in
Deutschland wird offen bleiben, wenn
wir nicht stärker ältere Mitarbeiter in
den Lern- und Innovationsprozess einbinden“, fordert Schmidt. „Andernfalls wird
sich spätestens mit wieder anziehender
Konjunktur der Fachkräftemangel verwoda
schärfen.“
Netzwerk im Netz
_ Mit dem neuen Internetportal
www.coparts-plus-system.de will
die Coparts Autoteile GmbH ihre
Internetstrategie erweitern.
Damit steht Autofahrern Wissenswertes
rund um das Handelssystem sowie Neuigkeiten über automobile Themen wie
Fahrberichte und Tipps zur Verfügung.
Über eine Suchmaschine kann der Internetnutzer per Mausklick seinen nächstgelegenen Handelspartner ausfindig
machen und Kontakt aufnehmen. Nach
Einführung der Seite www.profi-servicewerkstatt.de erfolgt damit die Kommu-
nikation mit dem Werkstattkunden. Mit
dieser Ausrichtung sollen auch die Partnerseiten schrittweise in ein neues einheitliches Design umgesetzt werden. Im
neuen internen Extranet können sich die
System-Partner über interne Abläufe und
Inhalte auf dem Laufenden halten. Dabei
werden erfolgreiche Aktiv-Systembausteine erklärt, Ansprechpartner genannt,
Downloads bereitgestellt und teilweise
mit Filmbeiträgen auch audiovisuell dargestellt. Zudem stehen die Ausgaben der
Partnerzeitschrift „On-Board“ als PDFDatei zum Download zur Verfügung.
jr.
3. ARUA Golf Challenge 2009
_ Bereits zum dritten Mal veran-
staltet ARUA ein Golfturnier zugunsten des EMAH-Fördervereins.
Bei ARUA handelt es sich um einen Zusammenschluss von elf Teileherstellern,
die sich mit zielgerichteten Konzepten
für die Erhaltung der Chancengleichheit zwischen freiem und gebundenem
Kfz-Teilehandel in einem fairen Wettbewerbsumfeld einsetzen. Dieses Mal
haben sich die Verantwortlichen für die
Anlage des Golfclub Schönbuch, circa 20
Kilometer südwestlich von Stuttgart, entschieden. Das Golfturnier bietet den Teilnehmern eine gute Gelegenheit, sich in
entspannter Atmosphäre auszutauschen
und sich für die gute Zusammenarbeit
zu bedanken. Gleichzeitig unterstützen
Teilnehmer und Veranstalter einen Verein, der sich für die Heilung herzkranker
Kinder engagiert.
Der EMAH-Förderverein hat es sich
zum Ziel gesetzt, die Hauptdefizite in
Forschung, Lehre und Behandlung angeborener Herzfehler zu beseitigen. Im Mai
2008 wurde das EMAH-Zentrum nach
fünfjähriger Planungsphase in Münster
offiziell eröffnet. „Diese Institution ist
einzigartig in Europa, wenn nicht sogar
in der Welt“, sagt Karla Völlm, Vorsitzende der Fördergemeinschaft EMAH. „Erwachsene Menschen mit angeborenem
Herzfehler haben nun endlich eine kompetente Anlaufstelle“.
jr.
Wir stehen jetzt online
amz.de/kba
rückspiegel
Fünfzig Jahre
DreipunktSicherheitsgurt
_ Volvo feiert in diesem Jahr das fünf-
zigjährige Jubiläum des Dreipunktgurtes.
Die Schweden haben damals das Patent
schnell an alle anderen Automobilhersteller der Welt weitergegeben.
D
ie Statistik ist eindeutig: Hier- Konrad Adenauer orderte seine Staats- entwickelten Dreipunkt-Sicherheitsgurt
zulande beträgt die Anschnall- karosse mit einem so genannten Riemen zum Patent an. Der gelernte Flugzeuginrate im Auto rund 96 Prozent. im Fond.
genieur vertrat die Meinung, dass OberEs ist zur SelbstverständlichDer schwedische Ingenieur Nils und Unterkörper der angeschnallten
keit geworden, sich vor Fahrt- Bohlin revolutionierte mit seinem Drei- Personen mit jeweils einem Brust- und
antritt einen Gurt um Bauch und Ober- punktgurt die Sicherheit im Straßenver- einem Hüftgurt gesichert werden musskörper zu legen. Das war nicht immer so kehr. 1958 meldete Volvo den von ihm ten. Seine Erfahrung bei der Entwicklung
– viele Jahre blieb man auf Vordervon Schleudersitzen und anderen
und noch länger auf den Rücksitzen
Sicherheitseinrichtungen für Flugunangeschnallt. An blinkende Warnzeugpiloten hatten den Schweden
leuchten und nervtötende Piepszu Erkenntnissen gebracht, wie
töne, die zum Angurten mahnen,
der menschliche Körper bei extrewar seinerzeit nicht zu denken.
men Verzögerungen bestmöglich
Seit dem 1. Januar 1976 herrscht
zu schützen sei. Volvo 120 und
in Deutschland – zunächst nur für
PV544 wurden so zu den ersten
Fahrer – Gurtpflicht. Wer darauf
Automobilen mit serienmäßigem
verzichtete, ging bis 1984 allerdings
Dreipunktgurt. Da Volvo das Pastraffrei aus. Der Zuspruch wurde
tent schon wenig später allen Auerst durch die Einführung des Autotomobilherstellern zur Nutzung
matikgurtes größer: Anders als
freigab, trat Bohlins Erfindung
die ersten Statikgurte, welche die
einen wahren Siegeszug rund um
Insassen auf ihrem Sitz fixierten,
den Globus an: Unterschiedlichen
ermöglichte dieser deutlich mehr
Berechnungen zu Folge rettete
Bewegungsfreiheit. Erste Patente
der Gurt im Auto weltweit hunauf Rückhaltesysteme wurden in
derttausendfach Menschenleben
Frankreich bereits 1903 vergeben:
– und minderte millionenfach
Gustave-Désiré Leveau erfand
die Schwere von Verletzungen.
einen Vierpunkt-Gurt, Louis RenDas Deutsche Patentamt zeichault wenig später einen an fünf
nete den Dreipunktgurt als eine
Punkten fixierten. Mehr als 50
der acht wichtigsten Erfindungen
Jahre später tauchten in Modellen
im humanitären Bereich des vervon Porsche und Mercedes-Benz
gangenen Jahrhunderts aus.
Beckengurte auf – allerdings als
Bernd-Wilfried Kießler
Sonderausstattung. Bundeskanzler Der Erfinder des Dreipunktgurtes: Nils Bohlin. Foto: Volvo
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2009
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