Vorschlag für ein Tutorium im Rahmen der Wissensmanagement
Transcription
Vorschlag für ein Tutorium im Rahmen der Wissensmanagement
Vorschlag für ein Tutorium im Rahmen der Wissensmanagement 2003 Titel des Tutoriums Wissensorientierte Analyse, Gestaltung und Unterstützung von Geschäftsprozessen in kleinen und mittleren Unternehmen. Ansätze, Methoden und Erfahrungen aus Betriebsprojekten. Beschreibung des Tutoriums Im Projekt „Faktor Wissen“ werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in NordrheinWestfalen bei der Einführung von Wissensmanagement begleitet und unterstützt. Das Projekt wird gefördert mit Mitteln der Landesregierung und der Europäischen Union (www.faktorwissen.de). Obwohl die Nutzung des Produktionsfaktors Wissens auch und gerade für KMU eine wichtige Strategie zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit darstellt, gibt es bislang erst wenig geeignete Instrumente und betriebliche Erfahrungen. Der Großteil der Unternehmen und damit der Arbeitsplätze sind jedoch den KMU zuzurechnen. Die Spitzenverbände der Sozialpartner in NRW haben daher dieses gemeinsame Projekt gestartet, das von der GOM mbH und der Technologieberatungsstelle beim DGB in NRW durchgeführt wird. Geschäftsprozesse weisen eine ganze Reihe von Eigenschaften auf, die sie zu einem prädestinierten Ansatzpunkt für das betriebliche Wissensmanagement insbesondere in KMU machen. Ein Schwerpunkt des Projektes ist daher die konzeptionelle Entwicklung und Erprobung von Instrumenten, die diesen Zugang unterstützen. Der bislang im Projekt entwickelte Methodenbaukasten steht auf vier Säulen: • Das Konzept der Geschäftsprozesse, welches es ermöglicht, im Unternehmen Prozesse zu identifizieren, hinsichtlich ihrer Eignung für wissensorientierte Ansätze zu bewerten, sie zu analysieren und in einheitlicher Notation zu dokumentieren. • Das Aktionsmodell des Wissens, welches es ermöglicht, Prozesse und handlungstheoretische Ansätze der Arbeitswissenschaft zusammenzuführen. Das Modell unterscheidet Daten, Informationen und Wissen als getrennte Bereiche, die jedoch in der Handlung zusammenwirken. Aus dem Modell wurden darüber hinaus Analysebereiche abgeleitet, die mit Hilfe von Leitfragen operationalisiert wurden und so die Analyse von Schwachstellen und Potenzialen in Prozessen unterstützen. • Einsatz eines datenbankgestützten Modellierungswerkzeugs mit Hilfe dessen die Prozesse erfasst und dokumentiert werden. Die Zwischenstände und Ergebnisse werden mit Hilfe eines html-Reportgenerators ausgegeben und den betrieblichen Akteuren zur Arbeit und Überprüfung zur Verfügung gestellt. Die so erzeugten Modelle enthalten weitere relevante Informationen zu den jeweiligen Prozessen und der Umgang mit ihnen erfordert keine Kenntnisse in der Handhabung von Datenbanken. • Die situative, beteiligungsorientierte Vorgehensweise nach dem Konzept der moderierten Kernteams. Dabei erarbeiten die Mitarbeiter des jeweiligen Unternehmens gemeinsam mit Unterstützung eines externen Moderators die Prozesse, analysieren und bewerten sie anhand der o.a. Leitfragen. Ziele und Zielpublikum des Tutoriums Das Tutorium führt ein in die konzeptionellen Grundlagen der Vorgehensweise, erläutert den Einsatz der verschiedenen Instrumente und zeigt anhand von praktischen Beispielen aus beteiligten Unternehmen die erzielbaren Ergebnisse auf. Zielgruppe sind betriebliche und ausserbetriebliche Akteure, die sich über ein geschäftprozessorientiertes Wissensmanagement informieren und mit grundlegenden Konzepten und praktischen Erfahrungen vertraut machen wollen. Der Schwerpunkt wird auf KMU gelegt, der Ansatz eignet sich grundsätzlich jedoch auch für größere Unternehmen. Detaillierte Übersicht über das Tutorium Nr. Abschnitt Dauer (min) 1 Begrüßung, Vorstellung, Ziele und Gliederung des Tutoriums, Abfrage von Erwartungen der Teilnehmer 10 2 Übersicht über § § § 10 3 Einführung in das Konzept der Geschäftsprozesse: § Motive, Definitionen, Modelle § Einsatz und Nutzen von GP-Modellen § Modellierungswerkzeuge § GP, Managementsysteme und Portale 30 4 Übung: Identifikation, Bewertung, Analyse und Dokumentation eines Geschäftprozesses 30 Vorgehensmodell: Projektrahmen und Zielsetzung Konzeptionelle und technische Grundlagen Erfahrungsbasis und Entwicklungsstand Pause 15 5 Einführung in das Aktionsmodell des Wissens: § Probleme der Definition von Wissen § Definitionen des Aktionsmodells § Besonderheiten und Abgrenzung zu alternativen Definitionen § Ableitungen aus dem Aktionsmodell (Leitfragen) 35 6 Handhabung von datenbankgestützten Modellierungswerkzeugen und Erzeugung von html-basierten Modellen am Beispiel 10 7 Einführung in die Methode der moderierten Kernteams: § Zusammensetzung, Rolle und Aufgabe von Kernteams § Iterative Vorgehensweise bei Erfassung, Modellierung, Analyse und Bewertung 15 Pause 15 8 Fallbeispiel 1: wissensbasierte Analyse von Vertriebsprozessen in einem Dienstleistungsunternehmen 30 9 Fallbeispiel 2: Gestaltung eines prozessorientierten Mitarbeiterportals bei einem Hersteller von Medizintechnik 20 Diskussion, Rückmeldung der Teilnehmer, Abschluss 20 10 Name, Post- und Email-Adressen, Telefon und Fax Dr. Thomas Mühlbradt GOM Gesellschaft für Organisationsentwicklung und Mediengestaltung mbH Buchkremerstrasse 6 52062 Aachen Tel.: +49/(0)241/47 49 7-21 Fax: -22 [email protected] Vita des Vortragenden 1988 Abschluss des Studiums der Arbeits- und Organisationspsychologie und Arbeitswissenschaft in Erlangen und Aachen. Diplomarbeit über ein Verfahren des KnowlegdeEngineering. Danach wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen. Dort u.a. Projekte zur Analyse von Wissens- und Denkstrukturen in Instandhaltung und Konstruktion sowie Arbeiten zur Mensch-Rechner-Funktionsteilung und Mensch-Maschine-Systemen. 1995 Promotion zum Dr. rer. pol. im Fachbereich Arbeitswissenschaft der Universität/GH Kassel bei Prof. Dr. E. Frieling über das Thema Komplexitätsmanagement. Seit 6 Jahren Geschäftsführer der GOM Gesellschaft für Organisationsentwicklung und Mediengestaltung mbH in Aachen. Mitglied der Gesellschaft für Wissensmanagement. e.V. Aktuelle Veröffentlichungen zum Thema Wissensmanagement: • • • • Feggeler, A. & Mühlbradt, T.: „Produktionsfaktor Wissen – innovative Lösungen in KMU“. In: Zeitschrift für angewandte Arbeitswissenschaft, 165, 9/2000, S. 2-23. Mühlbradt, T. & Feggeler, A.: „Wissensmanagement in prozessorientierten Managementsystemen“. ZWF Jahrgang 96 (2001) 7-8, S. 413-416. Mühlbradt, T. & Feggeler, A.: „Wissensmanagement in Geschäftsprozessen. Ein methodischer Ansatz für KMU“. Zeitschrift für angewandte Arbeitswissenschaft (2001), Nr. 169, S. 24-37. Mühlbradt, T.: „Umsetzungswege und –barrieren des Wissensmanagements. In: Tagungsband zur Konferenz „Innovative Arbeitsgestaltung“, Forum 6: „Ressource Wissen – Impulsgeber für die Unternehmensentwicklung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Berlin, 18.-19.4.2002. Erfahrungen mit der Vermittlung von Inhalten des Wissensmanagements: • • Mühlbradt, T.: „Wissensmanagement – Konzeptionelle Grundlagen und betriebliche Fallbeispiele“. Seminar für das VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik im Rahmen des ABWF-Programms Kompetenzentwicklung, Kleinmachnow (Berlin) am 08.02.2002. Mühlbradt, T. & Schulze, J.: „Geschäftsprozesse verstehen und darstellen“. Viertägiger Qualifizierungs-Workshop für die beratenden Ingenieure der Arbeitgeberverbände in NRW im Rahmen des Projekts „Faktor Wissen“, Köln, März und Mai 2002.