L u f t b u s i n e s s
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Luftbusiness Ein film von Dominique de Rivaz Eine Koproduction Schweiz-Luxemburg CAB Productions – IRIS Productions Presseheft CAB Productions Av. du Grey 123 - CH 1018 Lausanne T. +41 21 641 04 80 – F. +41 021 641 04 89 [email protected] www.cabproductions.ch IRIS Productions 45, bd Pierre Frieden – Bâtiment KB2, bureau 295 L 1543 Luxembourg T. +352 44 70 70 46 94 – F. +352 44 70 70 46 98 [email protected] - www.irisproductions.lu Media Luna Entertainment GmbH & Co Aachenerstr. 26 – D 50674 Cologne T. +49 221 801 498 0 F. +49 221 801 498 21 [email protected] www.medialuna-entertainment.de "Geht es wirklich darum, an die Seele zu glauben oder nicht zu glauben? Ging es nicht immer darum, an sie zu denken, um zu sehen, was sich daraus ergibt?" "Ob die Existenz der Seele eine Erfahrung oder eine Hypothese ist, bleibt von geringem Interesse, solange man nicht begonnen hat zu denken, um zu sehen, wie sie uns zwingt, anders zu denken.“ Elie During 2 Inhaltsübersicht 4 Pitch und synopsis 5 Seelen zu kaufen 6 « Wundervolle Verlierer » von Dominique de Rivaz, Regisseurin 8 « Eine Fiktion an der Grenze des Spiels » Eine Begegnung mit Antoine Jaccoud und Dominique de Rivaz, den Drehbuchautoren des Films, von Fred Zaugg 11 « Weit weg vom Herzen selbstgerechter Städte », das Universum des Films von Stéphane Lévy 13 Die Figuren der Fabel 14 15 15 « Ich war Besitzer eines Kristallpalastes » von Tómas Lemarquis, Filou « Ein poetischer, aber auch brutaler Zwischenruf » von Dominique Jann, Moritz « Mein Huhn war im vorigen Leben Schauspielerin » von Joel Basman, Liocha 16 Besetzung & Stab 17 Bio-Filmographie Dominique de Rivaz, Regisseurin 18 19 20 21 23 Tómas Lemarquis, Schauspieler Dominique Jann, Schauspieler Joel Basman, Schauspieler André Jung, Schauspieler Claude De Demo, Schauspielerin 25 26 27 Séverine Barde, Kamera Stéphane Lévy, Szenenbild Antoine Jaccoud, Drehbuchautor 28 30 Die Tiger Lillies im Überblick (English) Liedertexte 32 33 CAB Productions, Produzent IRIS Productions, Produzent 3 Pitch Drei junge Außenseiter bei einer Online-Auktion: Der Erste verkauft seine Kindheit, der Zweite seine alten Tage und der Dritte seine Seele. Was als Spiel beginnt, entwickelt sich zum Drama. Sie glauben, sich von Überflüssigem befreit zu haben - sie haben das Wesentliche verloren. Synopsis In Hamlin, einer imaginären Stadt in Deutschland, besetzen drei junge Außenseiter ein leer stehendes Gewächshaus. Um nicht im Dschungel der Präkarität unterzugehen, haben sie sich Jobs zum Überleben ausgedacht: Moritz vermietet seinen Körper an die Pharmaindustrie, Liocha verkauft sein Sperma und Filou führt die Hunde der Reichen Gassi. Eines Tages, als Filou den Hund Google ins Internetcafé zurückbringt, kommt ihm eine Idee: Wenn man auf den Auktionsseiten im Internet alles verkaufen kann, sogar Wolken, dann könnte man doch eigentlich auch sich selbst verkaufen. Die drei sympathischen Schlawiner bieten dem Meistbietenden das an, was sie nicht mehr zu brauchen meinen: der Russenjunge Liocha seine Kindheitserinnerungen, der Dauerprovokateur Moritz seine alten Tage und Filou, der Träumer unter den Dreien, seine Seele. Was für die drei Freunde zunächst nur ein Spiel ist, bekommt einen bitteren Beigeschmack, als Lila, die hübsche Zustellerin von Money Logistics, mit Geld am Glashaus auftaucht. Nun macht jeder seine eigenen Erfahrungen damit, dass es die kleinen Dinge sind, die man besser niemals hergeben sollte. Und während die Gebote zwischen virtuellem Reichtum und sehr realem Elend immer mehr steigen, wendet sich Filou, gefangen in seinem eigenen Spiel, nach und nach von allen und allem ab und wird der Welt und sich selbst immer fremder. 4 Seelen zu kaufen Soul sold for less than £ 12 A graduate, Gareth M., 26-year-old, from Newcastle-upon-Tyne (GB), posted an advert on the eBay site. His soul was bought by a man from Oklahoma (US) for £11.61. BBC News, June 18th. 2002 Âme à vendre pour $ 400 Adam B., un étudiant de l’État de Washington (Etats-Unis) de vingt ans a vendu son âme aux enchères sur le site Internet eBay, tout en reconnaissant que la livraison serait difficile. Les enchères, commencées à 5 cents, ont atteint 400 dollars. Le Monde, 2 mars 2002 Arbeitsloser im Internet ab 1 EUR zu ersteigern Bernd L. bietet sich bei eBay selbst an. Ein 38 Jahre alter, arbeitsloser Berliner hat sich selbst auf dem Internetmarkt zum Verkauf angeboten. Angebote hat Bernd L. bislang noch nicht erhalten. Berliner Morgenpost, 21. Januar 2004 5 Wundervolle Verlierer von Dominique de Rivaz Am Anfang stand eine kleine Meldung in der Tageszeitung Le Monde: Ein junger Amerikaner hatte gerade seine Seele über eBay im Internet verkauft. Gleich darauf folgte ein englischer Student. Keiner der beiden bezog sich auf Faust (ein Tausch der Seele gegen Wissen, Macht, Schönheit und Unsterblichkeit), sondern es handelte sich um ein völlig unmotiviertes, provokantes Vorgehen. Der erzielte Preis war lächerlich, er reichte gerade einmal für ein paar Hamburger. Dennoch schritten die Zuständigen von eBay ein und verhindern seither diese Art von „sittenwidrigen“ Transaktionen. Diese Nachricht rief in mir nachhaltiges Erstaunen hervor. Über das soziologische Ereignis hinaus ließen mich zwei Fragen nicht mehr los: Welche Bedeutung hat eine Seele in unserem 21. Jahrhundert, und wie überlebt ein Mensch, der seine Seele verkauft, diese Transaktion? Der Verkauf der Seele – wie auch immer diese definiert ist – impliziert auch ein Substrahieren, gegenüber dem Umfeld, gegenüber den anderen und auch gegenüber sich selbst. Inwiefern verändert dies das Individuum, sein Verhalten und damit seine Zukunft? Und hat man, wie sich Sloterdijk∗ fragt, das Recht auf unbegrenztes Experimentieren an sich selbst? Das versucht sich Luftbusiness sehr frei vorzustellen. Das Drehbuch, das ich zusammen mit Antoine Jaccoud geschrieben habe, wurde von Anfang an als moderne Parabel konzipiert. Seine bewusst stilisierte Bearbeitung führt uns in eine zeitgenössische Epoche, die wir leicht überzeichnet haben. Ich habe diesen urbanen Raum in einer Stadt im heutigen Deutschland angesiedelt, aber es ist eine Stadt, über die auch der Wind lateinamerikanischer Poesie, ein tadschikischer oder ein georgischer Wind wehen könnte – Länder, deren so genannten „Filme des Südens“ mich geprägt haben. Mein Name ist Bach (Schweizer Filmpreis 2004), mein erster Spielfilm, erzählte von zwei Königen – dem König der Musik und dem König von Preußen - im imaginären Barock eines 18. Jahrhunderts. Für dieses Universum hatte ich ein am Hofe recht ungewöhnliches Universum erdacht, ein bewusst derbes, offensichtliches, grobkörniges Bild, über Schulter gefilmte Einstellungen, immer eher auf einer Augenhöhe mit den Individuen als eine Huldigung historischer Denkmäler. Luftbusiness spielt in einer imaginären deutschen Stadt, in naher Zukunft, und erzählt vom Leben am Rande der Gesellschaft. Es zeigt drei junge Menschen, Ausgeschlossene und Opfer der neuen Armut. Es zeigt eine Stadt, die ihre Kinder frisst. Für das Bild zeichnet Séverine Barde (Ich wollte immer eine Heilige sein, Das wahre Leben ist woanders, Bruno Manser - Laki Penan…) verantwortlich. 16 mm Film, Schulterkamera, wie bei Mein Name ist Bach, aber doch gelassener. Gemeinsam erkundeten wir die Möglichkeiten und Grenzen der transparenten Dekors: das Glashaus, die gläserne City, die Spiegel…. dies war unsere ästhetische Entscheidung bei dem Versuch, das Unsichtbare spüren zu lassen. Der Film wurde in Luxemburg, ausschließlich in natürlichen Dekors gedreht. Eine gewagte Angelegenheit in diesem kleinen Land, in dem die Spuren von Präkarität und großer Vergangenheit der Metallindustrie tatsächlich stündlich weniger werden. Stéphane Lévy ∗ Peter Sloterdijk, deutscher Philosoph, Selbstversuch. Ein Gespräch mit Carlos Oliveira. Carl Hanser Verlag 1996 6 übernahm die künstlerische Leitung für den Film. Ihre Ausstattung trägt das spielerische, virtuelle, aber auch tragisch realistische Universum von Filou, Mo und Liocha. Ein verlassenes Glashaus, in dem Himmel und Erde aufeinander treffen, die Spiegeltürme einer kalten, unmenschlichen City, das Depot – Leichenschauhaus der Obdachlosen, ein in sich geschlossener und paradoxerweise gleichzeitig allen offen stehender Ort. Das Glashaus ist Dreh- und Angelpunkt des Films. Es ist der Ort, an dem weniger vornehme Elemente wachsen können, denn Reinlichkeit ist nicht zwingend vorgeschrieben. Ein Ort, an dem Filou, Mo und Liocha versuchen können, trotz allem in dieser Welt ohne Teilhabe Wurzeln zu schlagen. Tómas Lemarquis (der französisch-isländische Schauspieler, Hauptrolle in dem isländischen Erfolgsfilm Noï Albinoï, Shooting Star 2004 in Island) verkörpert Filou. Tómas, der in Paris gerade die Rolle des Gustav in La Maison de Nina (Ninas Haus) gedreht hatte, wurde mir von meiner künstlerischen Leiterin Stéphane Lévy vorgeschlagen. Aus Island brachte er uns eine geheimnisvolle Aura, eine Zurückhaltung und die Schönheit eines jungen Mannes „von Anderswo“ mit. Von Anfang an war er Filou, kein anderes Casting wurde für diese Rolle gemacht. Ein Filou mit einem besonderen Äußeren, so wenig geschützt vor der Welt und schon alleine deshalb in so intensivem Kontakt mit ihr. Tómas Lemarquis, ein Filou, in dem sich die Extreme streifen, ganz wie Himmel und Erde in seiner Glashaus-Wohnung. Als Kontrapunkt zu Filous ätherischem Wesen steht Moritz, genannt Mo. Mo, die Ulknudel, der Clown, der tragisch desillusioniert dem Tod ein Schnippchen schlägt, wird von dem schweizerischen Schauspieler Dominique Jann dargestellt. Dominique, der seiltanzende Schauspieler (er hat eine Akrobatik-Ausbildung) bewegt sich den ganzen Film hindurch leichtfüßig auf dem unsichtbaren, schwankenden Seil, das Drama und Komödie trennt. Und dann Liocha, ein russisches Straßenkind, gerade mal siebzehn Jahre alt – exakt das Alter von Joel Basman, der die Rolle übernommen hat. Mit der unbekümmerten Frische seiner siebzehn Jahre ist Joel einer der jüngsten unsere schweizerischen Schauspieler. Unfehlbarer Instinkt für das Spiel, angeborener Sinn für Sprachmelodien, ständige Frische… Tarkowski hätte ihn nicht abwiesen, weder für Iwans Kindheit noch für die Rolle des jungen Glockengießers in Andrej Rubljow∗∗… Filou, Mo, Liocha… Drei Freunde, drei Symbole, drei Engel? Freunde sehr, Engel ein bisschen. Denn am Ende des Films werden sie die Boten - griechisch angeloi - gewesen sein, diejenigen, die uns Informationen über den Zustand der Welt überbringen. Luftbusiness ist eine zeitgenössische Fabel, die eine Welt zeigt, in der das Imaginäre vorgibt, Realität und Virtuelles gegenüberzustellen, um über den Sinn des Lebens zu sprechen. Der Zuschauer wird an das Lager eines jungen Ausgeschlossenen gerufen, der seine Seele verkauft hat. Hoffen wir, dass es ihm gelingt, die Welt mit einem ungewöhnlichen, dynamisierenden Blick zu betrachten. ∗∗ Andrej Rubljow – Mönch und Ikonenmaler des 15. Jahrhunderts. Seine berühmteste Ikone ist die Ikone der Dreieinigkeit. Sein Leben inspirierte den russischen Regisseur Andrej Tarkowski, der ihm einen 1966 gedrehten Film widmete. 7 Eine Fiktion an der Grenze des Spiels Eine Begegnung mit Antoine Jaccoud und Dominique de Rivaz, den Drehbuchautoren des Films, von Fred Zaugg Sie scheinen in die Winkel der Citybauten gestrichen zu sein wie die Fettecken von Joseph Beuys, die paar Randständigen, welche sozusagen zum Dekor gehören. Lebendig und hilfsbereit bewegt sich Filou mit seinen Freunden Moritz und Liocha auf dieser Bühne der neuen Armut. Im Film Luftbusiness von Dominique de Rivaz befinden wir uns zwischen einer kostspieligen GlasStahl-Beton-Architektur und Wellpappe-Iglus, zwischen demonstriertem Reichtum und gelebter Armut, zwischen fiktiven Geschäften und realer Selbstveräusserung an den Meistbietenden. Die Geschichte kulminiert im Verkauf der Seele. Es war eine kleine Meldung in der französischen Zeitung «Le Monde» unter den «Faits divers», eine Notiz in der Rubrik «Unfälle und Verbrechen», womit alles begann. Für Dominique de Rivaz ist es noch heute geradezu erschreckend, wie plötzlich der Film Luftbusiness in ihrem Kopf war. Unauslöschlich. «Da stand, ein Amerikaner habe auf einer Internet-Auktion bei ebay seine Seele verkauft. Ich war getroffen», erinnert sich Dominique de Rivaz. « Das höchste Gebot für eine menschliche Seele, habe kaum den Preis von einigen Hamburgern überstiegen, hiess es. Eine Ungeheuerlichkeit. Ich war besessen von dieser Story und sah sie als Film in mir, obschon ich noch tief in der Arbeit an meinem ersten Abend füllenden Film Mein Name ist Bach steckte. Übrigens hat die Leitung von ebay solche Angebote längst als ,unmoralisch‘ disqualifiziert. Nicht hingegen mein Kopf. Hier wurde das ,unmoralische‘ Signal aus der Zeitung zu einer Vision, zu einem Bild des ins Irreale abdriftenden Menschen der Gegenwart. Es gab bereits mindestens zehn Drehbuchentwürfe, als ich Antoine Jaccoud in mein Projekt einweihte und um seine Mitarbeit als Drehbuch-Koautor bat.» «Ich erinnere mich nicht mehr genau an Dominique de Rivaz’ Berg von Scripts, von Skizzen und Notizen, den ich vorgefunden habe, aber ein ,Berg‘ war es auf jeden Fall. Die Filmidee entwickelte sich jedoch sehr schnell aus dem reichen Angebot. Dominique hat alles gelesen und gesammelt, was die Seele betrifft. Und sie musste für Luftbusiness damit keineswegs vorne anfangen, denn ihr ganzes Schaffen dreht sich um die Seele, sogar in Mein Name ist Bach. Zum Historischen und Anekdotischen kommen hier Philosophie und Religion, Geburt und Tod und vor allem die Musik», umreisst Antoine Jaccoud seine erste Begegnung mit dem Stoff. Kinobilder erwachen: Unvergessen bleibt die Szene im Bach-Film, wo sich der König Preussens und der «König der Musik» am Grab «begegnen». Philosophie und Musik werden zur Annäherung an etwas, das wir gerne mit «Ewigkeit» zu umschreiben versuchen. Die Seele als das Bleibende oder wenigstens als Hoffnung auf etwas Bleibendes wird spürbar. Und sie ist als tiefste Prägung und Quelle des Menschseins, als Siegel des Individuums gleichfalls in der Stille des kurzen Trauerfilms Le Jour du Bain zu finden. Dominique de Rivaz hat ihn 1994 im Gedenken an die Tausende von Kiewer Juden gedreht, die im September 1941 bei Babi Yar Opfer der Nazis wurden. «Die Seele ist tatsächlich im Schaffen von Dominique de Rivaz seit jeher präsent. Nun aber wurde sie Hauptthema. Für Dominique war der Seelenverkauf kein Spiel und schon gar kein Scherz. Sie nahm den Vorfall ernst. Die Zeitungsnotiz, die Möglichkeit, sich zu verschachern, berührte sie tief. Die primäre Aufgabe war nun für uns, die Seele zu etwas Konkretem zu machen. Eine Seele kann man nicht mit den Mitteln des Films darstellen. Ist es nicht ein wenig wie beim Wein? Die Beschreibung eines edlen Tropfens mit all seinen Attributen zwischen Lippen und Abgang ist nicht darstellbar.» Von den drei Randständigen in der imaginären deutschen Stadt Hamlin, deren Namen aus Hameln und Berlin zusammengesetzt sein könnte, ist Filou der feinfühligste, verletzlichste und 8 verantwortungsbewussteste. Im Verlauf der Geschichte wird jedoch gerade er seine Seele versteigern. Wie nimmt er den Verlust wahr? «Zuerst gilt es festzustellen, dass bei Filou aus dem Spiel Ernst wird», erklärt Antoine Jaccoud. «Er trennt die virtuelle Computerrealität nicht mehr von der Wirklichkeit. So glaubt er, die Fähigkeit zu lieben zu verlieren. Die Lust kommt ihm ebenso abhanden wie sein soziales Engagement und seine Fähigkeit zu kommunizieren. Er lebt Momente des Verlassenseins. Die Verbindungen zu den Mitmenschen reissen.» Dominique de Rivaz betont: «Es war schwierig Szenen zu kreieren, die diese Themen sicht- und erlebbar machen. Zudem müssen sie Teil einer dramatisch fassbaren und packenden Story sein. Über die Sinne liess sich schliesslich das Seelische am Glaubhaftesten sichtbar machen. Dabei muss gesagt sein, dass die ausserordentlichen Fähigkeiten der Hauptdarsteller, besonders von Tómas Lemarquis, dem Interpreten von Filou, aber auch von Dominique Jann (Moritz) und Joel Basman (Liocha), für das Gelingen der Umsetzung entscheidend waren.» Der Verlust des Geschmacks, des Gefühls, der eigenen Melodien und schliesslich des Staunens machen aus dem liebenswerten ,Hundesitter‘ des Anfangs, dem die Vierbeiner nachlaufen wie einst die Ratten von Hameln dem flötenden Rattenfänger, eine Art Todesengel. Antoine Jaccoud nimmt das Bild als etwas Vertrautes auf: «Filou fällt wirklich wie ein Engel.» Dominique unterstreicht: «Alle drei – Liocha und Moritz wie Filou – sind für mich Engel.» Wohin fallen Engel, ist man versucht zu fragen. Doch wohl auf die Erde und in den Städten auf Ziegel, Blech, Beton und Glas. Luftbusiness wurde in Luxemburg gedreht, an Originaldrehorten mit S-16 Millimeter Handkamera, geführt von Séverine Barde. Es gibt aber auch ein abgetakeltes, drei Stockwerke hoch aufragendes gläsernes Gewächshaus. Zwar ist dieser Wintergarten zerbrechlich, aber den drei «Engeln» vermag er manchmal den Himmel zu ersetzen. Glück, Poesie, Musik und Licht ergeben für Momente eine Harmonie des Lebens. Sich sein und sich finden sind möglich. Dabei basiert dieses Gedeihen auf fast nichts. Filou führt Hunde spazieren, Moritz verdingt sich als Probant, und der russisch stämmige Liocha verkauft bei Gerdi, der schönen Laborantin in der Samenbank, seine Spermien und hat dazu sein Huhn und seine Bildchen aus Kindertagen. Alle drei spenden mehr Blut, als erlaubt ist, um den Hunger zu stillen. Aber es gibt so etwas wie Glück, bis sie ein paar Dinge, die sie nicht mehr zu brauchen glauben, in die Onelineauktion geben. Liocha gibt seine Kindheit, die schwierig war, Moritz seine alten Tage, einige Jahrzehnte Leben, und Filou die Seele. Ein Spiel eher, denn ein Geschäft. Dominique de Rivaz: «Es geht mir vor allem auch um die Frage, ob der Mensch das Recht hat, unbeschränkt mit sich zu experimentieren und sich dabei – in welcher Form auch immer – zu veräussern, beziehungsweise im wahrsten Sinne des Wortes preiszugeben.» So ist die ganze Geschichte nicht allein auf die Seele zentriert, sondern auch auf die Endlichkeit. «Noch-nicht-tot» heisst Bruno, der in einem Karton haust, mit seinem Übernamen, und «noch nicht» oder «noch nicht tot» rufen die Obdachlosen, wenn die Leute von Körlin, dem Lagerhauswärter, durch die Nacht gehen, um die Verhungerten und Erfrorenen in Körlins Leichenhaus zu holen. «Noch nicht tot» heisst doch mit andern Worten «bald», «irgend wann», «sicher einmal» tot. Und Luftbusiness ist damit als Gleichnis am Tod angelegt wie an einem Anker. Er ist die letzte Realität, durch keine noch so verführerische und Gewinn versprechende Cyberwelt zu verdrängen. «Die Toten in Körlins Leichenhaus sind es, die schliesslich Filous Melodien hören. Ob er zu ihnen gehört, bleibt offen.» Seine Seele bleibt jedenfalls unbezahlt. Zu seinen Freunden hingegen kommt der Geldengel Lila im gelben Auto von Money Logistics. 9 Man könnte die Fabel am Wissen anbinden, an der Mythologie mit Charon, Cerberus und Orpheus oder an den Seelenverkäufern der Literatur. Irgendwann glaubt man Worte aus dem Claudius-Lied «Der Mond ist aufgegangen» zu hören: «… als eine stille Kammer…». Es gibt winzige Details, die einem lieb werden und ins Leben weisen. «Ich hoffe, dass aus dem abstrakten Gedanken eine konkrete Geschichte geworden ist. Wenn ich damals über Bach sprach, wusste ich alles. Wie soll ich über die Seele Sprechen, ‘ein kleines, behämmertes, ein kleines Ding‘, wie Filou sagt», sinniert Dominique de Rivaz, die als Regisseurin aus ihrer Betroffenheit einen bewegenden Film machte. So dicht an unserer Gegenwart, die alles nur noch mit Geld misst, die Realität von Luftbusiness auch ist, wird man doch manchmal an die Bilder und Gedichte der Romantiker erinnert. Sie ist allerdings getränkt von vielen andern Kulturen, diese junge, ganz persönliche Romantik von Dominique de Rivaz und Antoine Jaccoud. 10 Weit weg vom Herzen selbstgerechter Städte Das Universum des Films, von Stéphane Lévy, Art Director Von Anfang an war die Stadt - eine imaginäre deutsche Stadt - weit entfernt von den urbanen Schemata gedacht, in denen wir uns heimisch fühlen, weit weg von den Schemata, die uns Sicherheit geben, weit weg Herzen selbstgerechter Städte. Das Universum von Luftbusiness sollte bewusst unwirtlich sein. Die Diskrepanzen sorgen dafür, dass die Gesetze der Stadt neu interpretiert und das Blickfeld erweitert werden müssen. Jedes Dekor basiert auf der Transparenz: das Gewächshaus, das Internetcafé, die Hochhäuser der Stadt, der Eingang zum McClean, die Behälter im Leichenhaus… Hamlin, am Schnittpunkt mehrerer deutscher Großstädte, zwingt zum Hinsehen. Hinsehen auf unsere eigene Zukunft. Die ikonographischen Vorarbeiten zu dieser urbanen Fabel befassten sich überwiegend mit dem Leben in Russland. Ein Kompendium voller Bilder, Pläne und Skizzen wurde dem Künstlerteam und den Produzenten zur Verfügung gestellt. Dabei kam es darauf an, dass alle Visionen an einer Stelle wieder zusammen laufen. Eine Fabelstadt wurde errichtet. In der imaginären Topographie von Hamlin trennt ein Fluss als symbolischer Styx – der Fluss der Hölle - die Stadt vom Depot (dem Leichenhaus der Obdachlosen, derjenigen, nach denen niemand fragt). Die Stadt ist zweigeteilt: die ärmliche Stadt, die des Internetcafés, und die reiche Stadt, die City. Dort lagern die Ausgeschlossenen zwischen zusammen gesammeltem Zeugs oder in Zelten, so, wie man es aus Paris kennt. Ihr Universum ist in kalten Farben gehalten, ohne jeglichen Glanz. Farben, die vom mangelnden Komfort erzählen, vom Schicksal der Glücklosen. Vereinzelte Farbkleckse bilden die Ausnahmen in dieser Palette kalter Farben: Die Ikone der Heiligen Dreifaltigkeit von Andrej Rubljow, die Decken auf dem großen Bett im Treibhaus (in den Farben der Ikone), Filous fluoreszierende Gitarre, der Lieferwagen von Money Logistics, der rosafarbene Schal des Strickers, die Krawatten von Körlins Gehilfen… Eine Monochromie mit bedeutungsvollen Flecken. Das Gewächshaus, dieser zentrale Ort, an dem das Sichtbare und das Unsichtbare aufeinander treffen, wurde als Zwischending zwischen einem ungepflegten Aquarium und einer gläsernen Kathedrale konzipiert. Schmutzig nach unten, aber nach oben hin immer reinlicher werdend. Man weiß nicht, was es einmal war, so merkwürdig inmitten eines industriellen Brachlands stehend. Das Gewächshaus ist ein ungebührlicher Palast, ein Kindheitsort, ein magischer Ort, vergraben in unseren Erinnerungen. Das Gewächshaus musste in Einzelteilen errichtet werden. Auf einem geschweißten, vor Ort zusammen gebauten Stahlskelett wurden Glasscheiben und Kunststoffscheiben angebracht. Seele wurde diese Struktur unter der fachkundigen Hand von Patina-Malern und Innenrequisiteuren verliehen. Insgesamt ein Team von bis zu 24 Mitwirkenden. Für das Depot gab es ein Vorbild: Das Leichenschauhaus für Arme in Tallin/Estland. Särge aus losen Brettern, nicht einmal von ihrer Rinde befreit, die für die Obdachlosen genügen. Im Depot werden die Spuren untergegangener Fundamente verwahrt, die kleinen Dinge, für die sich große Geschichte nicht interessiert, in ein Verzeichnis eingetragen. Hier wird den Toten von der Straße die Würde wiedergegeben. Körlins Leichenhaus ist ein Ort, der Gleichgültigkeit verwehrt. Das blutrote Backsteinhaus entdeckten wir in einem brachliegenden Gewerbegebiet. Büros, Laborräume, ein Mineralienmuseum, Reliquien der glorreichen Vergangenheit des Tagebaus in Luxemburg. Zwei Praktikanten füllten jedes Glasgefäß der Seelen mit Gegenständen, die in der Liste verzeichnet waren. Tausend Gefäße, jedes mit seiner eigenen Geschichte und deshalb mit einer Seele. Demgegenüber ist das Internetcafé ein Ort des Lebens, der Ort des Austauschs. Multikulturell, voller menschlicher Wärme. Dort weht der Wind der weiten Welt. Im Untergeschoss einer 11 anonymen Passage mit sechseckigen Neonleuchten gelegen gleicht das Internetcafé einem Ufo mit futuristischem und zugleich altmodischem Dekor. Die Patina-Maler überarbeiteten den Ort vollständig, um ihm sein verrauchtes Ambiente zu verleihen. In den altmodischen und hochmodernen Computern vermischen sich die Zeiten. Die Samenbank ist ein vollständig zusammenfantasierter Ort. Ein Designer-Flur wie in einer Fachschule wurde mit Stellwänden und Kabinen verwandelt. Für den Tresen und die Kabine wurde kühnes Rot gewählt. Aus dem Blutspenderaum hingegen wurde dieses Rot verbannt: Das Zeichen des Roten Kreuzes, wohlbekannt und doch so verwirrend, ist hier grau. Ein vertrautes Universum, aber dennoch ein ganz anderes. Rosas öffentliche Toilette verkörpert einen unbefleckten Ort, der deswegen besänftigt, weil dort alles wieder reingewaschen werden kann. Hier treffen sich die Gegensätze, Wasser und der Dampf der Duschen, das bunte Feuer von Rosas Kapelle. Zwei Extreme stoßen aufeinander, das Prosaische und das Heilige. In den Spiegeln der Hightech-Toiletten reflektiert sich das, was jeder in sich trägt. Und noch mehr Dekors, die vom Glück der Schöpfung erzählen könnten: der Friedhof unterhalb von Lilas Haus, der Gemüsegarten eines Pfarrhauses, in dem wir unsere Gräber zwischen den Kohlköpfen errichteten... Unser diskreter rot-weißer Rettungsring auf der Autobahnbrücke… Das Kinderkarussell für das Gewächshaus… Orte und Themen einer Fabel mit ein paar Wahrheiten… 12 Die Figuren der Fabel FILOU, Tómas Lemarquis. Geld, Arbeit, Behaarung… Filou mangelt es an allem. Sein einziges Hab und Gut sind seine Empfindsamkeit, sein Altruismus und seine Fähigkeit, in Verzückung zu geraten. Filou lebt in einem Glashaus als sei es ein gläsernes Schloss. Er hört die Klänge seiner unsichtbaren Gitarre und führt die Hunde der Reichen spazieren wie der Rattenfänger von Hameln. Der weltoffene Filou ist zu sensibel für das unerbittliche Universum der Präkarität. Und er verkauft seine Seele – denn in dieser zweigleisigen Gesellschaft, in der er nicht Mensch sein kann, entscheidet er sich, Tier zu sein. LIOCHA, Joel Basman. Sehr junger illegaler Russe. Er spricht gebrochenes, abgehacktes Deutsch. Sein Legehuhn trägt er in einem Rucksack vor seinem Bauch mit sich herum. Hinter einem lebhaften äußeren Schein kaschiert Liocha die Verletzungen einer kaputten Kindheit. Sein Traum wäre, Gerdi, die Laborantin bei der Samenbank, zu heiraten, um die deutsche Staatsangehörigkeit zu bekommen. Seine Kindheit im Internet zu verkaufen ist sein Weg, um diesen Traum zu verwirklichen. Die Rechnung geht nicht auf. MORITZ, Dominique Jann. Von engelsgleicher Schönheit, aber derart selbstzerstörerisch, dass er nicht davor zurückschreckt, anhand mehrerer Medikamente gleichzeitig Versuchskaninchen zu spielen. Die Aussicht, mit ein paar Mausklicks die ihm noch verbleibenden Lebensjahre zu verkaufen, findet Mo irrsinnig komisch. Aber leider sind die letzten Tage seines Lebens auch die besten. Niemals trennt sich Mo von seinem Borsalino-Hut. In seinen Taschen verwahrt er die verschiedenen Test-Medikamente und die Casio-Uhr, die ihn an die jeweiligen Einnahmezeiten erinnert. KÖRLIN, André Jung. Der Hüter des „Depots“, des Leichenschauhauses für Obdachlose. Körlin hat anscheinend nur für die Toten Mitgefühl. Unnachsichtig betrachtet er das Treiben der drei Freunde, vor allem das von Filou, der jeden Tag seinen alten Hund Zerberus spazieren führt. Sein Leben unter den Toten hat Körlin vorzeitig ergrauen lassen. Nur selten verlässt er das Depot, deshalb trägt er gemütliche Hauskleidung. Er ist der symbolische Vater des Trios. ROSA, Robin Gooch. Als Hüterein einer öffentlichen High-Tech-Toilette stellt Rosa den drei Freunden Toiletten, Dusche und Zuneigung zur Verfügung. Die mütterliche Rosa, die von einer fernen Insel stammt und einen Hauch von Mystik verbreitet, ist die symbolische Mutter des Trios. LILA, Claude De Demo. Die junge Mitarbeiterin von Money Logistics ist für die Zustellung von Geldsendungen zuständig. Voller Entsetzen findet sie heraus, dass die jungen Leute zum Überleben das verkauft haben, was ihnen am persönlichsten und zutiefst menschlichen war. Von Mo gerührt begleitet sie ihn während seiner letzten Tage. Ist sie am Steuer ihres Lieferwagens Engel oder Botin zwischen den Welten? GERDI, Melanie Schmidli. Sie ist Labor-Auszubildende bei der Samenbank. Bezaubert von dem verführerischen, immer für eine Überraschung guten Liocha fällt es ihr schwer, die durch ihre Funktion vorgegebene Distanz zu wahren. BRUNO, genannt Noch-Nicht-Tot, Roeland Wiesnekker. So etwas wie ein großer Bruder für Filou. Er ist krank und beschließt, das Glashaus zu verlassen und sein Leben in einem Karton zu beenden. Bruno ist ein integres, konsequentes Wesen, das das Elend bis zum Schluss durchstehen will. Wie Diogenes in seinem Fass ist er derjenige, der die Wahrheit auch dann auszusprechen wagt, wenn sie unangenehm ist. DIE BUCKLIGE, Marina Mottin. Sie erlaubt es den Passanten, gegen ein paar Euro ihren – echten oder falschen – Buckel als Glücksbringer zu berühren. Luftbusiness. DER EHEMANN der Buckligen, Thierry Van Werveke. Er betätigt sich als Marktschreier. Er lockt die Businessmen an, die, um ihre Haut zu retten, zu allem bereit sind. KÖRLINS GEHILFEN, Leslie Woodhall und Charlie Pires. Die von Körlin aufgegabelten Obdachlosen sind im Depot für alles zuständig. In der Nacht klappern sie die Lager ab, um diejenigen einzusammeln, die die Kälte nicht überlebt haben. Als würdige Vertreter des Todes werden sie von Körlin angehalten, „ordentlich“ auszusehen. 13 Ich war Besitzer eines Kristallpalastes Tómas Lemarquis, Filou Ich kann ohne zu übertreiben sagen, dass Luftbusiness mein Leben in vielerlei Hinsicht stark beeinflusst hat. Die Frage des Schicksals hat mich immer fasziniert, und ich glaube nicht an Zufälle im Leben. Mir gefällt die Vorstellung, dass ein Film den Lebensweg und die Art des Denkens ändern kann und dass man ein paar Aspekte der Rolle, die man in dem Film spielt, in die eigene Person übernimmt und umgekehrt. Die Set Designerin Stéphane Levy, die ich in Paris kennen gelernt hatte, machte mich mit Dominique de Rivaz bekannt. Nach einem Treffen mit Dominique in Berlin entschied diese, dass sie mich für die Hauptrolle in ihrem Film wollte. Zu dieser Zeit sprach ich kein einziges Wort Deutsch! Ich fand es außerordentlich mutig von ihr darauf zu bauen, dass ich innerhalb von neun Monaten für diesen Film Deutsch lernen würde! In der Begeisterung darüber, diesen Film zu machen, sagte ich sofort zu. Erst danach wurde mir bewusst, dass nun auch ich mutig sein musste und diese Aufgabe zu bewältigen hatte. Ich beschloss, nach Berlin zu ziehen und anzufangen, Deutsch zu lernen. Das war harte Arbeit, die ich ganz bestimmt nicht bereue, denn ich verliebte mich in Berlin und entschied, auch nach Beendigung der Dreharbeiten dort zu bleiben. So brachte mich der Film in gewisser Weise an den Ort, an den ich jetzt lebe. Die ganze Angelegenheit war nicht ohne Risiko. Zu diesem Zeitpunkt war die Finanzierung des Films noch nicht ganz gesichert. Deshalb ging ich ein Risiko ein mit der Entscheidung, nach Berlin zu ziehen und bei den Vorbereitungen für den Film unentgeltlich zu arbeiten. Aber für mich ist Kunst nicht denkbar ohne Risiko. Ich folgte meiner inneren Stimme, die mir sagte, dass dieser Film gemacht werden würde. Abgesehen von der deutschen Sprache wollte ich auch in die Schuhe meiner Rolle schlüpfen. Bei allen Rollen, die ich spiele, beginne ich mit den Schuhen und beobachte den Gang der Person. Da ich damals sehr wenig Geld hatte – was letztlich für die Vorbereitung auf Filous Welt sehr gut war – spazierte ich nach der Schließung über den Flohmarkt am Mauerpark und sah ein Paar alte Schuhe herumliegen. Ich hob sie auf. Sie waren mir zu groß, aber sie hatten viel Charakter. Ich stellte mir vor, dass Filou seine Schuhe auf genau diese Weise gefunden hatte! So trug ich sie die vier Monate vor dem Shooting jeden Tag, und mein Gang wurde ein völlig anderer! Es waren dann diese Schuhe, die auch im Film eingesetzt wurden. In diesen vier Monaten vor dem Shooting trug ich nur eine Hose und ein Sweatshirt. Das war eine sehr befriedigende und interessante Erfahrung – leben mit nichts. Sehen, wie befreiend das sein kann und wie viel Energie die Konsumwelt einem rauben kann. Dabei hatte ich das Glück, in einem ordentlichen Haus zu wohnen, ich war nicht auf der Straße oder in Filous Lage. Aber zu Beginn des Films braucht Filou nichts zum Glücklichsein. Er findet sein Glück in den kleinen Dingen und macht mit Luft Musik. Er ist ein Luftkünstler. Der Film lehrte mich auch, meine Angst vor Hunden zu überwinden. Nachdem ich als Kind von einem Hund gebissen worden war, hatte ich immer Angst vor ihnen. Für die Rolle des Filou wurde ich mit zehn Hunden konfrontiert, die ich spazieren führen musste. Mit der großen Hilfe von Hundetrainern lernte ich, mit Hunden umzugehen, sie zu trainieren und mit ihnen zu reden. Mehr noch: Ich entwickelte ein Interesse an Hunden und ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten. Luftbusiness spielt in unbekannter Zeit, vielleicht in der nahen Zukunft, in der Europa eine Mischung aus vielen Kulturen geworden ist. Die vielen verschiedenen Akzente, die wir in dem Film hören, bekommen ihm sehr gut. Auch die Musik der Tiger Lillies und Martyn Jaques’ Counter-Tenor betonen stark die befremdliche Atmosphäre dieser künftigen Welt. Mo, Liocha, Filou, drei Freunde, die in einem wundervoll gemachten Glashaus leben. Am Ende des Shootings war ich traurig, dass ich es verlassen musste. Schließlich war ich der Besitzer eines Kristallpalastes! Luftbusiness, ein Film voller Menschlichkeit aber gleichzeitig auch ein Film über den Verlust der Menschlichkeit und den Verlust des Ichs. 14 Ein poetischer, aber auch brutaler Zwischenruf Dominique Jann, Moritz Als ich das erste Mal das Drehbuch von Luftbusiness las - im Zug von Zürich nach Bern schnürte es mir die Kehle zu. Es war eine meiner besten Pendel-Fahrten. Mit der Rolle des Mo hatte ich endlich das Gefühl am richtigen Ort gelandet zu sein. Und mit Luftbusiness wurde endlich meine erste grosse Rolle in einem Kinofilm Tatsache! Ich habe versucht der Tragik, die in der Rolle des Mo liegt, Lebensfreude und Humor entgegen zu stellen. Mo besitzt für mich etwas, was ich bei den Zigeunern in Bukarest gesehen habe: Diese Fähigkeit in der Scheisse Schönheit entstehen zu lassen. Das Kostüm von Mo hat mir in dieser Hinsicht viel geholfen. Am ersten Drehtag habe ich, wie es eben Mo wahrscheinlich täte, beim Catering alle Taschen vollgestopft, vom Würfelzucker über Teebeutel, vom Golfball bis zum Messer war da alles drin, was man zum Leben braucht! Der Zeitpunkt des Drehs hätte auch nicht besser fallen können, denn ich wurde ein Monat nach Beendigung des Drehs zum ersten Mal Vater. Dies gab der Zeit, in der ich in Luxenburg weilte eine spezielle Färbung. Ich wollte alles geben was ich hatte - ich wollte mit Mo sterben um dann nach Hause zu gehen und ein neues Leben zu empfangen. Ich konnte durch diese Rolle nocheinmal diese Unbekümmertheit aber auch die Einsamkeit erleben, die mich mit Mo verbindet. Ich hoffe, dass Luftbusiness ein poetischer, aber auch brutaler Zwischenruf sein wird in unserer gewinnorientierten digitalisierten Welt. Mein Huhn war im vorigen Leben Schauspielerin Joel Basman, Liocha Luftbusiness war ein anstrengender Dreh, bei welchem wir Schauspieler sehr gefordert wurden: Genaues Arbeiten war verlangt, nebst der Kälte noch immer die selbe ‘Penner’ Kleidung… Dominique de Rivaz ist eine Regisseurin die ihre Bilder im Kopf hat. Sie weiß wie sie sie umsetzen will. Ich konnte dadurch mein genaues Arbeiten um viele Schritte erweitern. Lehrreich war das arbeiten mit Tómas und Dominique, meine beide ‘grosse Brüder’ im Film: Sie gaben mir sehr viele gute ‘Gratistipps’ mit auf dem Weg! Als schweizerischer Schauspieler war für mich Luftbusiness eine tolle Ausforderung. Ich musste mich mit der russische Sprache auseinandersetzen. Nach regelmässigen Russischcoaching mit einem Russen übte ich noch selbständig mit meinem Diktiergerät, bis es sitzte. Mit den Russischkenntnissen von Dominique bekam ich dann noch den letzten Schliff. Da kam dazu, dass meine Hauptpartnerin ein… Legehuhn war. Als Stadtjunge ist es eigentlich so, dass wenn ich mit Hühnern zu tun habe, sie dann meistens gebraten sind. Unser Huhn war aber sicherlich im vorigen leben Schauspielerin: Es verpasste nie einen Einsatz, blieb immer auf Position und kam auch immer mit gelerntem Text zum Dreh. Sie kannte keine Angst, liebte gestreichelt zu werden und zu kuscheln. Das ganze Team war in Gerdi verliebt. Es musste leider trotzdem in seinem Bauernhaus zurück. Mit Zerberus, den dreibeinige alte Hund, verdienen die beiden den Oskar für die beste Nebenrole! 15 Besatzung Filou Mo Liocha Körlin Lila Rosa Der Ehemann Bruno "Noch-Nicht-Tot" Tómas Lemarquis Dominique Jann Joel Basman André Jung Claude de Demo Robin Gooch Thierry Van Werveke Roeland Wiesnekker Stab Regie Dominique de Rivaz Drehbuch Dominique de Rivaz & Antoine Jaccoud Dialoge Antoine Jaccoud nach einer Idee von Dominique de Rivaz Kamera Szenenbild Ausstattung Schnitt Maske Kostüm Ton Mischung Casting Herstellungsleitung Musik Séverine Barde Stéphane Levy Christina Schäffer Loredana Cristelli Katja Alexis-Reinert Uli Simon Philippe Kohn Michel Schillings Corinna Glaus Jesus Gonzalez Martyn Jaques of "The Tiger Lillies" Produzenten Jean-Louis Porchet & Gérard Ruey Nicolas Steil CAB Productions (CH), IRIS Productions (LU) Schweizer Fernsehen (SF) Télévision Suisse Romande (TSR) Televisione svizzera di lingua italiana (TSI) SRG SSR idée suisse ARTE Office fédéral de la culture (DFI), Suisse Film Fund Luxembourg Fonds culturel de Suissimage Fondation Vaudoise pour le Cinéma Fonds Regio Films Succès Cinéma Succès Passage Antenne Amt für Kultur des Kantons Bern / SWISSLOS Volkart Stiftung Eine Koproduction Schweiz-Luxemburg In Koproduction mit Gefördert durch Format 35mm – 1:1.85 – Dolby SRD – Deutsch – UT Englisch/ französisch – 89 Minuten Weltvertrieb : Media Luna Entertainment GmbH & Co - Aachenerstr. 26 – D 50674 Cologne – T. +49 221 801 498 0 - F. +49 221 801 498 21 - [email protected] - www.medialuna-entertainment.de 16 DOMINIQUE DE RIVAZ Geboren 1953 in Zürich, schweizerisch-italienischer Herkunft. Filmemacherin und Drehbuchautorin, wohnhaft in Bern und Berlin. Hochschulabschluss Literaturwissenschaften und Geschichte an der Universität Fribourg (Schweiz). Zahlreiche Aufenthalte in Russland, in der Ukraine, in Tadschikistan und, Estland. Regieassistentin von Alain Tanner, Bakhtyar Kudoynazarov (Tadschikistan), Jacqueline Veuve, Felix Tissi, Nino Jacusso... Das Internationale Filmfestival Fribourg (Filme aus Asien, Afrika und Lateinamerika), bei dem sie zehn Jahre lang als Presseattachée und Katalogdirektorin tätig war, hatte einen nachhaltigen Einfluss auf ihre ästhetischen Entscheidungen. Sprachen: Französisch, Deutsch, Schweizerdeutsch, Italienisch, Russisch, Englisch. Mitglied des Verwaltungsrates der Schweizerischen Autorengesellschaft Spielfilme • Luftbusiness mit Tómas Lemarquis, Dominique Jann, Joel Basman, André Jung, Claude De Demo. Cab Productions (CH), Iris Productions (LUX), SF DRS, Arte, 96’, 2007 • Mein Name ist Bach mit Jürgen Vogel und Vadim Glowna. 106’, 2003 CAB Productions (CH) Pandora Film (D), Twenty Twenty Vision (D), ARTE, WDR Schweizer Filmpreis – Spielfilm 2004 Ausgewählt als Beitrag der Schweiz bei den Oscarnominierungen 2004 „Bester ausländischer Film“ Internationales Filmfestival Locarno, Offizielle Auswahl, Piazza Grande, 2003 Internationale Filmfestspiele Berlin, German Cinema - Festival Max Ophuls, Saarbrücken, 2004 Seattle International Film Festival - Schanghai International Film Festival, 2004 La Mujer y el Cine, Festival Mar del Plata (Argentinien) - Sochi, International Film Festival, 2004 Documentarfilme • Chère Jacqueline… Hommage à une grande Dame du Cinéma Portrait der Filmemacherin Jacqueline Veuve, VPS Production, TSR, TSI, 60’, 2005 Filmfestival Locarno, Cineasten der Gegenwart, 2005 • DesignSuisse, Portrait von Martin Leuthold, SRG SSR idée suisse, 12’, 2006 • Onoma, 12 Portraits schweizerischer Gemeinden, SRG SSR idée suisse für Expo 02, 2002 • Mon père, c’est un lion (Jean Rouch zum Gedenken), Co-Regie mit Lionel Baier, 8’, 2002 • Unterwegs im Freiburger Land, Co-Regie mit Jacqueline Veuve, Dokumentarfilm, 60’, 1993 • Georges Borgeaud ou les bonheurs de l'écriture, PCT Production - INA, Dokumentarfilm, 50’, 1993 Kurzfilme • Bannii Djen (Der Badetag) Kurzfilm schwarz-weiß, 35 mm, 20’, 1994 Leopard von Morgen, Festival Locarno – Grand Prix, Kurzfilmfestival Naumur • Aélia Kurzfilm schwarz-weiß 35 mm, 20’, 1985 Publikumspreis Bester ausländischer Film, Kurzfilmfestival Clermont-Ferrand Kurzfilmpreis, Festival Figueira da Foz/Portugal Veröffentlichungen TACHE : [ta∫ ] n. f. Collection Théâtre Suisse, Éditions L’Âge d’Homme & Société Suisse des Auteurs 2002 Douchinka (Petite âme) Roman, Editions de l’Aire, erscheint 2008 Dominique de Rivaz - Triftstr. 50, D – 13353 Berlin - Tél. + 49 30 454 29 34 - [email protected] 17 TÓMAS LEMARQUIS Nationality Education Languages Award France + Iceland Course FLORENT English, French, Icelandic, German, Danish Shooting Star 2004 Feature films Year Title Director 2007 Luftbusiness Dominique de Rivaz 2006 Köld Slod Björn Br. Björnsson 2004 La maison de Nina Richard Dembo 2003 2003 2003 2005 Noi Albinoi Dagur Petursson Edduverdlaun (Icelandic Oscar) for best actor European Film Awards, nominated for the European actor award Undine Awards, best actor in Nordic country 2001 Villiljos Ragnar Bragason & Dagur Kari Theater Year Title Theater 2000 Hafnafjardleikhsid Tour in Denmark and Finland 1998 Alice in Wonderland Théâtre de l'Orange Bleue, then tour in Lille 1993-1994 1993-1995 La reine des glaces Street theatre National Theater of Iceland Television Year Title Director 2005 Une famille parfaite ARTE Pierre Trividic, Patrick-Mario Bernard 18 DOMINIQUE JANN Education Languages Instrument Special abilities Training: Studio Pygmalion, Paris HMT, Hochschule für Musik und Theater, Zurich German, two Swiss German dialects French, English Guitar, voice training Air acrobatics, vertical rope, bungee jumping Feature films Title Director Luftbusiness Tag am Meer Marmorera Concluzie (in Rumanian) Snow White Der Skifahrer Tiger erdolchen Dominique de Rivaz Moritz Gerber Markus Fischer Gabriel Sandru Samir Martin Guggisberg Moritz Gerber Parazit Strafversetzt Strähl Haus ohne Fenster Truth or Dare Lower Level Gabriel Sardu P. Taraz M. Henry P. Reichenbach St. Hayes A. Müller Theater Title Director Theater Frühlingserwachen Finger 100Bis David Bösch M. Fankhauser Studer in der Vehfreude M. Lehmann Play it again Sam Twelfth Night Spiel, Satz und Sieg Walser Felix Szenen Was ihr wollt Drei-Groschenoper N. Bernard S. Tischendorf, S. Tischendorf N. Bernard Theater an der Sihl, Zurich, Stuttgart Theater an der Winkelwiese, Theater an der Sihl, Zurich Theater an der Sihl, Zürich, Magic Net Festival, Frankfurt/Oder Theater an der Sihl, Zurich Theater an der Sihl, Zurich Berne Berne Berne Berne Award Film festival Locarno 2005 Film festival Locarno 2005 Film festival Locarno 2005 Best Swiss Short Film 2004 Film festival Locarno 2004 19 JOEL BASMAN Born Languages Instrument Sport Education Award 1990 in Zurich English, French, Hebrew, Swiss German Drums Skateboard, football, swimming Since 2006 European Film Actors School, Zurich Shooting Star 2008 - Berlin Feature films Year Title Director 2007 2007 2007 2006 2006 2005 2004 Luftbusiness (main part) Tausend Ozeane Mikado Cannabis (main part) Break Out Ausgrenzungen (short film, main part) Mein Name ist Eugen Dominique de Rivaz Luki Frieden Silvia Zeitlinger Niklaus Hilber Mike Eschmann Liliane Steiner Michael Steiner Television Year Title Director 2007 2004-2006 Jimmie Lüthi & Blanc Theater Year Title Theater 2005 2004 2003 Power of secrets feelings Langstrassenstory Youth theater project Schauspielschule Zurich Schauspielschule Zurich Schauspielhaus Zurich DRS SF DRS SF Tobias Ineichen Various directors 20 ANDRÉ JUNG Languages Sports Luxemburgish, French, English Swimming, cycling Education 1973-1976 Hochschule for Darstellende Kunst in Stuttgart Awards 2003 Golden Maske Schauspielhaus Zurich 2002 and 1988 Best Actor of the year – Theater heute 2001 Rita-Tanck-Glaser Preis der Hamburger Kulturstiftung Feature films Year Title Director 2007 2007 2007 2005 2004 2004 2001 2001 2001 1999 1997 1993 1992 1991 1986 Das Geheimnis des Glücks Luftbusiness Vorne ist verdammt weit weg Perl oder Pica / Kleine Geheimnisse La revanche Im Nordwind Das Experiment Le club des chômeurs Joy ride Grosse Gefühle Back in trouble Three shake-a-leg steps to heaven (D/NL/B) Geteilte Nacht Schacko Klak Vermischte Nachrichten Lola Randl Dominique de Rivaz Thomas Heinemann Pol Cruchten Andy Bausch Bettina Oberli Oliver Hirschbiegel Andy Bausch Martin Rengel Christof Schertenleib Andy Bausch Andy Bausch Pius Morger F. Hoffmann, P. Kieffer Alexander Kluge Television Year Title Director 2007 2006 2006 2006 2001 2000 1996 1996 1994 Würzburg-Krimi Lutter: Um jeden Preis Freigesprochen Polizeiruf 110 : Taubers Angst Bella Block : Bitterer Verdacht Adriane auf Naxos (CH/J/UDA/F) Polizeiruf 110 : Kleine Dealer, grosse Träume Die Stunde null oder die Kunst des Servierens Ausgerechnet Zoe Manuel Siebenmann Jörg Grünler Peter Payer Klaus Krämer Dagmar Hirtz Brian Large Urs Odermatt Christoph Marthaler Markus Imboden 21 Theater Year 2007 2006-2007 2005-2007 2004-2006 2004-2007 2001-2006 2002-2005 2002-2003 Title/Theater Director Glaube, Liebe, Hoffnung Münchner Kammerspiele Robinson Cruso, die Frau und der Neger Nationaltheater Gent und Münchner Kammerspiele in Coproduktion Elementarteilchen Münchner Kammerspiele, Übernahme vom Schauspielhaus Zürich Winter Münchner Kammerspiele Die zehn Gebote Münchner Kammerspiele Der Messias Münchner Kammerspiele Anatomie Titus fall of Rome Münchner Kammerspiele In den Alpen (Elfriede Jelinek) Co-production Münchner Kammerspiele and Schauspielhaus Zurich Stefan Kimmig Johan Simons Johan Simons Jossi Wieler Johan Simons Nikola Weisse Johan Simons Christoph Marthaler 22 CLAUDE DE DEMO Born Languages Sport Instrument Education 1985-1995 1996-1999 1986-1996 1999-2003 2002-2004 2002-2005 2003 2004 Since 2005 25.04.1980 Luxemburgish, German, French, English Tai-Chi, fending, dancing, riding Piano, singing Dance (classical and modern) French and German diction at Music Academy, Luxemburg Piano at Music Academy, Luxemburg Studies at Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Nationaltheater Mannheim Schauspiel Köln Nominated for the Puck Nachwuchspreis der Stadt Köln Award as best young actress of NRW Schauspielhaus Bochum Films Luftbusiness Freigesprochen Der Elefant Soko Köln Hinaus RTL ZDF Feature film Feature film Serie Serie Short film Main part Main part Main part Main part Main part Theater Fräulein A., Die 81 Minuten des Fräulein A. (Lothar Trolle); Staatstheater Stuttgart; Dir: M. Kles (2001) Nise, Das Wunder der Liebe/Die kluge Närrin (Lope de Vega); Wilhelma Theater Stuttgart; Dir: Wolf-Dietrich Sprenger (2002) Rosa, Recht auf Jugend (Arnolt Bronnen); Wilhelma Theater Stuttgart/ Nationaltheater Mannheim; Dir: Hasko Weber (2002) Jenny, Das Maß der Dinge (Neil LaBute); Nationaltheater Mannheim; Dir:Till Weinheimer (2002) Boo, Yard Girl (Rebecca Prichard); Schauspiel Köln; Dir: Ingrid Gündisch (2003) Rita, Ein Mann wird jünger (Italo Svevo); Schauspiel Köln; Dir: Marc Günther (2003) Fatima, Rückkehr in die Wüste (Bernard-Marie Koltès); Schauspiel Köln, Dir: Thomas Bischoff (2003) Rose, Die See (Edward Bond); Schauspiel Köln; Dir: Günter Krämer (2003) Rebecca, Auf dem Land (Martin Crimp); Schauspiel Köln; Dir: Heike Frank (2003) Sophie, Free (Simon Bowen); Schauspiel Köln; Dir: K.D. Schmidt (2004) Desdemona, Othello (William Shakespeare); Schauspiel Köln; Dir: Ola Mafaalani (2004) Agnes, Die Familie Schroffenstein (Heinrich von Kleist); Schauspiel Köln; Dir: M. Thalheimer (2004) Elmire, Der Tartuffe (Molière); Schauspiel Köln; Dir: Albrecht Hirche (2004) Vaine Gurie, Leona Dunt, Taylor Figueroa, Charlotte Brewster, Der Jesus von Texas (DBC Pierre); Schauspiel Köln; Dir: Friederike Heller (2005) Nina, Die Möwe (Anton Cechov); Schauspiel Köln; Dir: Günter Krämer (2005) Frau Sorbi, Die Wildente (Henrik Ibsen); Schauspiel Köln; Dir: Armin Petras (2005) 23 Sara Sampson, Miss Sara Sampson (G. E. Lessing); Schauspielhaus Bochum; Dir: B. Walther (2005) A kiss is just a kiss, Liederabend; Schauspielhaus Bochum (2005) Mabel Chiltern, Ein idealer Gatte (Oscar Wilde); Schauspielhaus Bochum; Dir: Armin Holz (2006) Mrs Martin, Die kahle Sängerin (Eugène Ionesco); Schauspielhaus Bochum; Dir: Jan Bosse (2006) Kaoru, Afterdark (Haruki Murakami); Schauspielhaus Bochum; Leitung: Holger Weimar (2006) Lucienne Homenides de Histangua, Floh im Ohr (Georges Fédeau); Dir: Dieter Giesing (2006) Radio/Features Pica,Tod in Lissabon by Robert Wilson; WDR Köln; Dir: Walter Adler Karin, Das Kreuz auf dem Erlenberg by Bodo Traber; WDR Köln; Dir: Thomas Leutzbach Marie, 35 Kilo Hoffnung by Anna Gavalda; WDR Köln; Dir: Andreas Westphalen Sprecherin, Nimm eine Rose und nenne sie Lieder; WDR Köln, Dir: Detlef Meissner Zitatorin, Freaks by Elke Buhr; WDR Köln; Dir: Detlef Meissner Sprecherin, Wann ist der Krieg zu Ende? WDR Köln; Dir: Axel Pleuser Voice Over, Die Wahrheit ist im Untergrund; WDR Köln; Dir: Thomas Blockhaus 24 SÉVERINE BARDE Director of photography Education A Levels (Latin) at Collège Sismondi, Geneva Manipulation of puppets on strings at “Marionnettes de Genève” Training “Marionnette et Cinéma” with Jim Henson at the “Institut International de la Marionnette” School of cinema, section “Image” at the “Institut des Arts de Diffusion” (IAD) in Belgium, plus several trainings Professional experience Director 3 small documentaries of the series “Un Ange Passe”, with co-director M.C. Ruata-Arn, 2004. Director of photography Feature films “Attention aux chiens” by F.C. Marzal (Light Night Prod), super 16mm, 1998, in Switzerland “J’ai toujours voulu être une sainte” by G. Mersch (Samsa films), 35mm, 2002, in Luxemburg “Poids Léger” by J.P. Améris (La Pan européenne), vidéo, 2003, in France “Au Large de Bad Ragaz” by FC Marzal (Light Night Prod.), super 16mm, 2003, in Switzerland “Garçon Stupide” by L. Baier (Saga prod.), DV, 2003, in Switzerland (co-photography with L. Baier) “Comme des Voleurs” by L. Baier (Saga Prod), mini DV, 2005, in Switzerland “La vraie vie est ailleurs” by F. Choffat (Rita Prod.), mini DV, 2005, in Switzerland “Luftbusiness” by D. de Rivaz (CAB Prod.), super 16mm, 2007, in Luxembourg TV films “L’Evangile selon Aimé” by A. Chandelle (Native Prod), super 16mm, 2004, in France “Les Amants de la Dent Blanche” by R. Vouillamoz (PCT Prod), super 16mm,2005, in Switzerland “Petites vacances à Knokke le Zout” by Y. Matthey, (Native Prod), super 16mm, 2007 (shooting) Documentaries “Le Pont rouge” by G. Mersch (Samsa prod), video, 1990, Luxemburg “Sentimental Journey” by G. Mersch, super 16mm,1993, Luxemburg “Luzia Zberg” by G. Schaedler (DAVI), video, 1995, Switzerland “Iwer and Riwer” by G. Mersch, super 16mm, 1996, Luxemburg “Made in India” by P. Plattner (Light Night Prod), video kinescope,1998, India “Les Années des Titans” by E. Hagen (Maximage), super 16mm and video, 2000, Switzerland “Les Visites de la Lune” by E. de Riedmatten (Le Cinéatelier), video, 2000, Switzerland “Le Nuage” by J Piniel (CAB Prod), video, 2002, Switzerland “Nicolas Bouvier, 22 Hospital street” by C. Kühn (Filmkollektiv), video IMX, 2003, in Sri Lanka “Tristan et Iseult” by B. Rossel, Mini DV, 2005, in Switzerland “Designsuisse” by P. Poloni, HDV, 2005, in Switzerland “Bruno Manser, Laki Penan” by C. Kühn (Filmkollektiv), HDV, in 2006, in Borneo “Zermatt” by F. Reusser (Point Prod), XDCAM, Switzerland, 2006 “Pierre Landolt” by E. de Riedmatten (Cinéatelier), HDV, Switzerland, 2007 Short films “Le Fantôme” by J. Faravel, 16mm, 1996, Switzerland “La Fille à la camera” by F. Reusser, 1999, Switzerland “Douce Nuit” by F. Reusser, 2000, video, Switzerland “R” by Damien et Yannick Tenet, 35mm, 2000, Switzerland “Contre toute Attente” by J. Aymon, video, 2001, Switzerland “Le Jeu” by Fabrice Aragno, super 16mm, 2001, Switzerland “La Clef des Champs” by F. Closuit, super 16mm, 2005, Switzerland Advertisements “TV8” by J. Meizer, video,2001, in Switzerland “Pour la Recherche contre le Cancer” by D. Gilliand, vidwo, 2001, Switzerland “Pour la Ligue contre le Cancer” by D. Gilliand, vidéo, 2002, Switzerland “Les retraites populaires” by L. Baier, HDV, 2006, Switzerland Animation “Max and Co”, director Fred and Sam Guillaume (Cinémagination), in team of camera operators during the last 6 weeks, in Romont, 2006. Assistant Between 1991 and 2001, for 36 feature films or documentaries, about 15 short films and about 40 advertisements. 21bis rue des Délices, 1203 Genève - Tél. 022 344.11.29 / 079 433.01.40 - sbarde @bluewin.ch 25 STÉPHANE LÉVY Art director EDUCATION 86-88 Ecole supérieure des arts décoratifs (ESAD) Paris: scenography 86 Ecole Cantonale des Beaux Arts Lausanne (ECAL): drawing and modelling, external student 84-85 Workshop at Lucerne City Theater 83-84 Scenic service Swiss Television 79-83 Diploma as scene painter, Lausanne 74-79 Experimental school, arts ART DIRECTOR IN FEATURE FILMS 07 “Luftbusiness” by D. de Rivaz Cab Productions CH & Iris Productions LUX 05 “La Mémoire des autres” by Pilar Anguita Mackay Olympia Films CH 03 “Bonhomme de chemin” by F. Mermoud Cinemanufacture CH 02 “Kadogo” by N. Wadimoff Caravan productions CH 00 “Potlatch” by P. Maillard ZOO Films CH 99 “La beauté sur la terre” by A. Plantevin Cinémanufacture CH 97 “F est un salaud” by M. Giesler Wega Films FR 96 “Blind Date” by Bouvier et Plantevin Thelma Films CH 95 “Walk the Walk” by R. Krammer Wega Films CH 95 “La Visite” by PH. Harrel Films du trésor FR 94 “Le Jour du bain” by D. de Rivaz Ukraine 92 “L’Ecrivain publique” by J-F Amiguet Erato FR 92 “Hélas pour moi” by J-L. Godard Wega Film FR 89 “La Femme de Rose Hill” by A. Tanner Cab Productions CH ASISTANT ART DIRECTOR IN FILMS AND THEATER 06 “Marie Humbert” by M. Angello, design T. Aigri Alma Productions FR 05 “Zodiaque 2” by C-M. Rome, design T. Aigri Alma & Cab Productions FR 04 “Quel temps fait-il à Paris ?” by S. Hureau, scenographer R. Sarti FR 97-98 “La guerre dans le haut Pays” by F. Reusser, design J-C. Maret, Cab Productions and Arena CH and F 94 “La Loi des Belmonts” by D. Ronfeld, design R. Mabille Aurora D 92 “Les Caves du Majestics” by C. Goretta, design S. Etter TSR CH 91 “Une Femme en question” by A. Tasma, design P-A. Croisier TSR CH 90 “Pierre qui brûle” by L. Kaneman, design R. Deville 88 “Bois de justice” by R. Vuillamoz, design P-A. Croisier TSR CH 86 “Florence et ses locataires” by S. Colbert, design A. Borel TSR CH 85 “Noces de souffre” by R. Vuillamoz, design P-A. Croisier TSR CH 85 “Folies Suisse” by CH. Lipinska, design J. Wersinger TSR CH COLLABORATION IN EXHIBITIONS / MUSEUMS 05 “Naissances” Musée de l’Homme, Paris, scenography with Scénoscope 03 “Quais de Chine” Dunquerque, assistant of R. Sarti, scenographer 01 “Spectacle d’ ouverture EXPO 02” assistant of J-C. Maret, scenographer 00 “Salon du livre de Jeunesse” Montreuil, assistant of Y. Cassagne scenographer 00 “Africana” Asnière, scenography 97 “Expo universelle de Hannovre 2000” scenography preliminary project topics energies and health, art director F. Confino 98-96-94 “Expos Figures futures” CPLJ Montreuil, scenographer Y. Cassagne 90 “Expositions de photos des pays de l’Est” Musée de l’Elysée Lausanne, curator CH-H. Favrod, organisation 87-89 “Nuit de la Photographie” Musée de l’Elysée, organisation THEATER 93 “Phèdre”, by Racine, staged by Gisèle Sallin, Théâtre des Osses CH 93 Design entertainment room, foyer, cafeteria of the Théâtre des Osses in Givizez, Fribourg CH 91 “Le Bal des Poussettes”, created and staged by G. Sallin CH PAINTING EXHIBITIONS 07 “Ateliers portes ouvertes” Montreuil, invited by A. Tenaillon 06 Vœux d’artiste Mairie du 8e 06 Cour St. Pierre Paris 17e O5-06 Expo Collective Rue Beaumarchais Montreuil 04 “Ateliers portes ouvertes” Montreuil invited at “Hirondelle Croisée” 04 Exhibition “Association 178”, Fontenay-sous-Bois 04 Collective exhibition, “Galerie Stanze Florence Bellaiche”, Paris 03 “Ateliers portes ouvertes” Montreuil, invited in the workshops of C. Bonnami-Redler and C. Bradi 02 “Ateliers portes ouvertes” Montreuil, invited by C. Bonnami-Redler 71 rue Parmentier, F - 93100 Montreuil – Tél. 33(0) 9 51 03 60 63 – Fax et Tel. 33 (0) 1 48 58 73 34 – Port. 33 (0) 6 85 45 81 14 - [email protected] 26 ANTOINE JACCOUD Writer, screenwriter and playwright Born in Lausanne, Switzerland, on July 25, 1957. Graduate in political sciences Languages: French, English Member of Société Suisse des Auteurs (SSA) + Auteurs-Autrices de Suisse (AdS). Founder of the Selma 95 with Françoise Boillat (January 2005). "A l'Ouest du Pecos" Documentary by Stéphane Goël (co-writer). Production: Climage (CH), 1991. "Cap Vert" Short film by François Kohler (co-writer). Production: CAB Productions SA (CH), 1994. "Connu de nos services" Documentary by Jean-Stéphane Bron. Production: Cinémanufacture (CH). (co-writer). 1997. "Friz et Franz" Short film by Gaby Schaedler. (co-writer). Production: Ecole Cantonale d’Art de Lausanne (CH)-Lazennec tout court (F). 1997. "Cronaca locale" TV-serie (6 X 26') for Swiss Italian TV (designer, writer). Production: Crittin-Thiébaud (CH). Broadcasting September 1998. "Prix de reconnaissance UBS" (for the scripts) at the Solothurn Film Festival, 1999. "Azzuro" Feature film by Denis Rabaglia (co-writer). Production: C-Films/Alhena Films. 2000. Prix du public au Festival de Namur. Bayard d'Or du scénario au Festival de Namur. Swiss Film Award 2000. "La bonne conduite". Documentary (co-writer). Production and director: Jean-Stéphane Bron (CH). Award "Idée Suisse" SSR, 1998. Prix Europa, Berlin 1999 "10 Best European Documentaries Selection". "La Falena". Pilot of the mini series “Patrouille de nuit” developed for the Télévision Suisse Italienne (writer). Production: Crittin-Thiébaud (CH) Swissperform Award « Best Swiss TV film ». Festival Cinéma Tout Ecran - Geneva 2002 " Viandes ". Short film by Bruno Deville (co-writer). Production: CAB Productions SA, Lausanne. 2003. “Luftbusiness”. Feature film by Dominique De Rivaz (co-writer). Production: CAB Productions SA (CH)- Iris Films (Luxemburg). 2007. “Home”. Feature film by Ursula Meier (co-writer). Production : Box Productions (CH)- Archipel 35 (F)- Need Production (B). Release in 2008. “Le Gros”. Feature film by Bruno Deville, Award « Best screenplay » by Société Suisse des Auteurs 2005. Belgian/Swiss coproduction. In development. “La minute kiosque”. Short films (100 x 1 minute). Director of the series. Production Le Flair-Loterie romande-Télévision suisse romande. Broadcasting: 2007. 27 A night with The Tiger Lillies is like being transported back to Berlin’s cabarets of the 1920s. Stories full of eccentricity, blasphemy and weirdness, but also full of fantasy, poetry, magic and love - these are The Tiger Lillies’ tales. With dark British humour, the band celebrates an obscure danse macabre, an unsettling, freaky show giving us a sad account of the dark side of life. The London trio, a well-kept secret amongst insiders for some time, has gradually won fans in the world in recent years. The intimate soirées, previously held in vaudeville theatres and tiny cabarets, eventually had to be moved to the circus arena and larger theatres. The Tiger Lillies´ weird concoction of proletarian Liederabend and Brechtian lowlife-theatre is quite traditional for Germany - even if the Germans are less skilled in the art of mockery than the British. After their breakthrough with Shockheaded Peter, a peculiar and disturbing interpretation of the German pedagogic drama, „Der Struwwelpeter“, various recordings, long tours through Eastern and Western Europe, the US, Australia, Japan, and last year´s successful CD „Circus Songs“ the narrators of lunacy are touring again. They bring with them „The Brothel To The Cemetery“ a CD which was previously only on sale at performances. The songs amalgamate the spirit of punk and the passion of chansons, revive forgotten gypsy music and the songs of troubadours. They sound like Victorian Music Hall and remind us of speak-easies or soirèes with Kurt Weill and Lotte Lenya. The Tiger Lillies Criminal Castrates’, an Anarchic, Brechtian Blues-Trio This extraordinary trio is fronted by magnificent singer Martyn Jaques who trained as an opera singer with a castrato voice of heartbreaking beauty. He is accompanied by drummer Adrian Huge whose appearance was described by David Byrne as a James Joyce on drums, and double bass player Adrian Stout. Jaques plays the accordion and sings savage and passionate songs about prostitutes, drug addicts and losers, his voice soaring and growling like a possessed man, his eyes rolling up and his head wrenching from side to side. Ken Campbell described Jaques’ appearance as that of a criminal castrato with his Dickensian-style clothes, long ponytail and bowler hat. His corrosive lyrics and astonishing voice make an indelible impression. Jaques sings about life at the bottom end of contemporary Britain with the voice of an angel. 28 Their music is a startling mixture of opera, gypsy music and left bank Paris. The emotional charge and raw passion makes this band stand out. They achieved great critical acclaim not only as a band but also as the musical force behind Shockheaded Peter. The Tiger Lillies have stunned and amazed audiences world-wide for the past 11 years with their mix of Brechtian blues, opera, black comedy and chanson. Martyn Jaques - Vocals, Accordion Jaques is the founder of The Tiger Lillies and spent much of his formative years training his voice while living in London’s Soho. His songs describe pimps, prostitutes, drug addicts, losers and other weird characters in lurid detail. He is the musical director of Shockheaded Peter and his adaptation of the text is now published as a book called „The Ultimate Shockheaded Peter“. He once placed a pig’s head with a cigarette in its nose on an altar of a church in Wales and had to leave the village at night for fear of being lynched by an angry mob. Adrian Huge - Drums, Percussion, Toys A James Joyce on drums’ exclaimed David Byrne when he saw Adrian Huge in The Tiger Lillies. Adrian had worked in a butcherís, at pie shops, banks, motorcycle shops and as a car mechanic before co-founding Doverís only surreal comedy ensemble, „Uncle Lumpy And The Fish Doctors“. The group floundered shortly after arriving in London in 1989 that coincided with the formation of The Tiger Lillies and the start of his bashing re-cycled drums, toys and kitchen-ware. He had once done a gig in the Czech Republic expecting to find proper drums for his performance, only to be given kitchen utensils to play on. Not deterred, he delivered an amazing performance that night, armed only with pots and pans. Adrian Stout - Double bass, Vocals Adrian Stout had played blues, jazz and country music in various well- and lesser-known bands throughout the UK, Europe and India. He recorded two albums for blues diva, Dana Gillespie, before being co-opted by The Tiger Lillies for the 1995 Edinburgh Festival. A once serious musician has since found himself dancing in Lederhosen, making love to inflatable sheep and dressing as a cheap prostitute. He designed and maintains the websites of The Tiger Lillies and Shockheaded Peter. www.tigerlillies.com 29 The Tiger Lillies : Liedertexte Spit Bucket Promised Land The Brothel to the Cemetary Heaven to Hell I don't know why we're singing Nobody hears I don't know why we're happy sometimes While we're full of fear I thought I'd be happy in heaven I thought it would be swell I thought I'd be happy in heaven In fact I'm as unhappy as hell Then you take us by the hand Lead us to the promised land The harps, they all bore me St. Peter's jokes are a farce The angels look down their noses because I'm from a different class I don't know where we're going And for how many years I don't know why it's hot outside And so cold in here Then you take us by the hand Lead us to the promised land I don't know why we're smiling The world's full of tears I don't know why it's hot outside And so cold in here Then you take us by the hand Lead us to the promised land St. Mathews discovered religion He converts people every day Whenever he gets near me I tell him to go away And God, he's a miserable bastard He's always making up rules I'm terribly disillusioned I think he's a silly old fool I thought I'd be happy in heaven But in fact I'm unhappy as hell The Brothel to the Cemetary Nightingale Slow death to the nightingale His voice would always fail In tenement towers and on rails And all of these praising words They all seem so absurd, so absurd Your poverty you declare The paint blisters on your stairs The dampness in your bones is always there And all of these praising words Well, they all seem so absurd, so absurd Ever thought that you would be This washed up and lonely This washed up and lonely This lonely 30 Bad Blood and Blasphemey Crack Of Doom The Brothel to the Cemetary Alone with the moon And so your life's been a success And you have pleasure in excess Don't worry it will all end soon The crack of doom is coming soon And so your future's looking bright And you've reached the giddy heights Don't worry it will soon end It is all shallow and pretend Searching for sunlight, there in your room. Trolling for one light, there in the gloom You dream of a better day, alone with the moon. The crack of doom is coming soon And so your life Your life has failed You've made the progress of a snail Don't worry you'll get your revenge For we're all equal in the end The small and mighty all the same This life a shallow, facile game Where every empire turns to dust And every ego will be crushed And every dream, hope and desire Is just a flicker in the fire And that fire it will consume The crack of doom is coming soon… All things are nothing, there in your tomb All things are nothing, assured is your doom. You dream of a better day, alone with the moon. The laughing and joking, they all end too soon Forgotten memories, forgotten tunes You dream of a better day, alone with the moon. That day, it's coming soon, Alone with the moon, Alone with the moon The Brothel to the Cemetary Russians It's pissing down with rain The dogs they all do howl Just beneath the surface, the faces all do scowl Selling off an empire, they sell it by the pound The Russians in the market square Give him 15 Deutschmarks for an old red hat He will sell you the coat off of his back And he's looking handsome and he's looking sad The Russian in the market square The Russian in the market The Russian in the market square He'll tell you stories about his past He'll tell you stories if you ask And he's looking handsome and he's looking sad The Russians in the market square 31 CAB Productions SA Av. du Grey 123 - CH 1018 Lausanne - Tél. +41 21 641 04 80 Fax +41 21 641 04 89 [email protected] - www.cabproductions.ch Founded in 1984 by Jean-Louis Porchet and Gérard Ruey, CAB Productions has produced feature films (more than 40), TVfilms and documentaries including the trilogy "Trois couleurs: Bleu-Blanc-Rouge" by Krzysztof Kieslowski, Claude Chabrol's "Merci pour le chocolat" and "Rien ne va plus" and Alain Tanner's films. CAB Productions received the Swiss Film Prize 2004 and 2005 for best feature film for "Mein Name ist Bach" by Dominique de Rivaz and "Tout un hiver sans feu" by Greg Zglinski. In pre-production: - LE MAÎTRE DU TEMPS by Greg Zglinski / Feature film - LE GROS by Bruno Deville / Feature film - LA DUREE D'UN INSTANT by Germinal Roaux / Feature film - KEINE SPUR by Niklaus Hilber / Feature film - REFRACTAIRE by Nicolas Steil / Feature film - LE PAYSAGE INTERIEUR (LEARNING CENTER EPFL – SANAA) by Pierre Maillard / Documentary In postproduction: - BAM – Railroad to nowhere by Jouni Hiltunen / Documentary LUFTBUSINESS by Dominique de Rivaz / Feature film ICEBERGS by Germinal Roaux / Short film ALAIN TANNER – PAS COMME SI, COMME CA by Pierre Maillard / Documentary RETOUR A GOREE by Pierre-Yves Borgeaud / Documentary with Youssou N'Dour 2007 - 2006 - LA LISTE DE CARLA by Marcel Schüpbach / Documentary with Carla Del Ponte - LE MAÎTRE DU ZODIAQUE by Claude-Michel Rome / TV serie / Executive production in Switzerland - POUR L'AMOUR DU CIEL by Maria Nicollier / Documentary with Claude Nicollier 2005 - LE GYMNASE DU SOIR by Stéphanie Chuat & Véronique Reymond / Documentary - BIEN DEGAGE DERRIERE LES OREILLES by Anne Deluz / TV film 2004 - HOMO SAPIENS by Jacques Malaterre / Docudrama / Executive production in Switzerland - TOUT UN HIVER SANS FEU by Greg Zglinski / Feature film Festival Venise 2004, in competition ; Best First Film Cinemavvenire et Best Film Signis Swiss Film Prize 2005 "Best Fiction Film" - CONFITURE by Lieven Devrauwer / Feature film Giornate degli autori, Festival Venise 2004 - AGENTS SECRETS by Frédéric Schoendoerffer / Feature film / Executive production in Switzerland - BLANDINE ET LES SIENS by Emmanuelle de Riedmatten / Documentary Festival Visions du Réel 2004, Prize TSR Special Granarolo Prize at Prix Italia - PAUL S'EN VA by Alain Tanner / Feature film / in coproduction with Filmograph 2003 - MEIN NAME IST BACH by Dominique de Rivaz / Feature film Festival Locarno 2003, Official Selection, Piazza Grande Swiss Film Prize 2004 "Best Fiction Film" & "Best Supporting Actor" - SNOWBOARDER by Olias Barco / Feature film 2002 - B COMME BEJART by Marcel Schüpbach / Feature film Festival de Venise 2002, Official Selection 2001 - 117-POLICE SECOURS by Raphaël Sibilla / Documentary - QUE FAISAIENT LES FEMMES PENDANT QUE L'HOMME MARCHAIT SUR LA LUNE by Chris Vander Stappen / Feature film 2000 - LES DESTINEES SENTIMENTALES by Olivier Assayas / Feature film Festival de Cannes 2000, Official Selection - MERCI POUR LE CHOCOLAT by Claude Chabrol / Feature film Festivals de Venise, Montréal & Toronto 2000, Official Selection Montréal 2000 : Prize for Best Actress Isabelle Huppert 32 Production company set up in 1986. The company owned by Nicolas Steil and Paul Thiltges produces feature films in French, German and English, documentaries, animated feature films and animated TV-series. FILMOGRAPHY of the producers 1) Live Action Films • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Gwyncilla or the Legend of the Dark Ages, Feature film by Andy Bausch, 86 minutes, Completed in 1986 The Living Stone, Documentary by Nicolas Steil, 60 minutes, Completed in 1986 Schacko Klak, Feature film by Frank Hoffmann & Paul Kieffer, 90 minutes, Completed in 1991 Retrato de Familia, Feature film by Luis Galvão Teles, 102 minutes, Completed in 1992 Grosse Gefühle, Feature film by Christof Schertenleib, 115 minutes, Completed in 2000 Mannheim-NY, Documentary by Elke Baur, 90 minutes, Completed in 2001 The Unemployment Club, Feature film by Andy Bausch, 97 minutes, Completed in 2002 SDF Go Home, Feature film by Robert Biver, 120 minutes, Completed in 2003 The Revenge, Feature film by Andy Bausch, 107 minutes, Completed in 2004 Tour de force, Feature film by Antoine Prum & Boris Kremer, 79 minutes, Completed in 2004 Mondo Veneziano, Feature film by Antoine Prum & Boris Kremer, 32 minutes, Completed in 2005 Deepfrozen, Feature film by Andy Bausch, 95 minutes, Completed in 2006 Retour à Gorée, Feature film by Pierre-Yves Borgeaud, 115 minutes, Completed in 2006 Derrière la tête, Short Feature film by Sébastien Fernandes Tasch, 15 minutes, Completed in 2006 Freigesprochen, Feature film by Peter Payer, 100 minutes, Completed in 2007 Luftbusiness, Feature film by Dominique de Rivaz, 90 minutes, Completed in 2007 Contact High, Feature film by Michael Glawogger, 95 minutes, Currently in post-production Vault, Short Feature film by Fred Neuen, 10 minutes, Currently in post-production Tausend Ozeane, Feature film by Luki Frieden, 90 minutes, Currently in post-production Lingo Vino, Short Feature film by Daniel Texter, 35 minutes, Currently in post-production Réfractaire, Feature film by Nicolas Steil, 100 minutes, Currently in pre-production 2) Animation • • • • • • • • • Emil & Fritz, Animated series by Janosch, Completed in 1993 Flitze Firetooth, Animated series by Milos Hlavac, Completed in 1995 A Walk in the Park, Animated short film by Paola Piozzi, Completed in 1996 Carland Cross, Animated series by Michel Pillyser, Completed in 1996 The Blue Arrow, Animated feature film by Enzo d’Alò, 90 minutes, Completed in 1997 The Magic Forest, Animated feature film by Volker Collman, 60 minutes, Completed in 1997 Kirikou and the Sorceress, Animated feature film by Michel Ocelot, 75 minutes, Completed in 1999 Globi and the Stolen Shadows, Animated feature film by Robi Engler, 72 minutes, Completed in 2004 Fog, Short Animated film by Thierry Schiel, 10 minutes, Currently in production 33