L u f t b u s i n e s s

Transcription

L u f t b u s i n e s s
Luftbusiness
Ein film von Dominique de Rivaz
Eine Koproduction Schweiz-Luxemburg
CAB Productions – IRIS Productions
Presseheft
CAB Productions
Av. du Grey 123 - CH 1018 Lausanne
T. +41 21 641 04 80 – F. +41 021 641 04 89
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IRIS Productions
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L 1543 Luxembourg
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"Geht es wirklich darum, an die Seele zu glauben oder nicht zu glauben?
Ging es nicht immer darum, an sie zu denken, um zu sehen, was sich daraus ergibt?"
"Ob die Existenz der Seele eine Erfahrung oder eine Hypothese
ist, bleibt von geringem Interesse, solange man nicht begonnen hat zu denken,
um zu sehen, wie sie uns zwingt, anders zu denken.“
Elie During
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Inhaltsübersicht
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Pitch und synopsis
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Seelen zu kaufen
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« Wundervolle Verlierer » von Dominique de Rivaz, Regisseurin
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« Eine Fiktion an der Grenze des Spiels »
Eine Begegnung mit Antoine Jaccoud und Dominique de Rivaz,
den Drehbuchautoren des Films, von Fred Zaugg
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« Weit weg vom Herzen selbstgerechter Städte », das Universum des Films von Stéphane Lévy
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Die Figuren der Fabel
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« Ich war Besitzer eines Kristallpalastes » von Tómas Lemarquis, Filou
« Ein poetischer, aber auch brutaler Zwischenruf » von Dominique Jann, Moritz
« Mein Huhn war im vorigen Leben Schauspielerin » von Joel Basman, Liocha
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Besetzung & Stab
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Bio-Filmographie
Dominique de Rivaz, Regisseurin
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Tómas Lemarquis, Schauspieler
Dominique Jann, Schauspieler
Joel Basman, Schauspieler
André Jung, Schauspieler
Claude De Demo, Schauspielerin
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Séverine Barde, Kamera
Stéphane Lévy, Szenenbild
Antoine Jaccoud, Drehbuchautor
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Die Tiger Lillies im Überblick (English)
Liedertexte
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CAB Productions, Produzent
IRIS Productions, Produzent
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Pitch
Drei junge Außenseiter bei einer Online-Auktion: Der Erste verkauft seine
Kindheit, der Zweite seine alten Tage und der Dritte seine Seele. Was als Spiel
beginnt, entwickelt sich zum Drama. Sie glauben, sich von Überflüssigem befreit
zu haben - sie haben das Wesentliche verloren.
Synopsis
In Hamlin, einer imaginären Stadt in Deutschland, besetzen drei junge
Außenseiter ein leer stehendes Gewächshaus. Um nicht im Dschungel der
Präkarität unterzugehen, haben sie sich Jobs zum Überleben ausgedacht: Moritz
vermietet seinen Körper an die Pharmaindustrie, Liocha verkauft sein Sperma und
Filou führt die Hunde der Reichen Gassi. Eines Tages, als Filou den Hund Google
ins Internetcafé zurückbringt, kommt ihm eine Idee: Wenn man auf den
Auktionsseiten im Internet alles verkaufen kann, sogar Wolken, dann könnte man
doch eigentlich auch sich selbst verkaufen. Die drei sympathischen Schlawiner
bieten dem Meistbietenden das an, was sie nicht mehr zu brauchen meinen: der
Russenjunge Liocha seine Kindheitserinnerungen, der Dauerprovokateur Moritz
seine alten Tage und Filou, der Träumer unter den Dreien, seine Seele. Was für
die drei Freunde zunächst nur ein Spiel ist, bekommt einen bitteren
Beigeschmack, als Lila, die hübsche Zustellerin von Money Logistics, mit Geld am
Glashaus auftaucht. Nun macht jeder seine eigenen Erfahrungen damit, dass es
die kleinen Dinge sind, die man besser niemals hergeben sollte. Und während die
Gebote zwischen virtuellem Reichtum und sehr realem Elend immer mehr
steigen, wendet sich Filou, gefangen in seinem eigenen Spiel, nach und nach von
allen und allem ab und wird der Welt und sich selbst immer fremder.
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Seelen zu kaufen
Soul sold for less than £ 12
A graduate, Gareth M., 26-year-old, from Newcastle-upon-Tyne (GB), posted
an advert on the eBay site. His soul was bought by a man from Oklahoma (US)
for £11.61.
BBC News, June 18th. 2002
Âme à vendre pour $ 400
Adam B., un étudiant de l’État de Washington (Etats-Unis) de vingt ans a vendu
son âme aux enchères sur le site Internet eBay, tout en reconnaissant que la
livraison serait difficile. Les enchères, commencées à 5 cents, ont atteint 400
dollars.
Le Monde, 2 mars 2002
Arbeitsloser im Internet ab 1 EUR zu ersteigern
Bernd L. bietet sich bei eBay selbst an. Ein 38 Jahre alter, arbeitsloser Berliner
hat sich selbst auf dem Internetmarkt zum Verkauf angeboten. Angebote hat
Bernd L. bislang noch nicht erhalten.
Berliner Morgenpost, 21. Januar 2004
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Wundervolle Verlierer
von Dominique de Rivaz
Am Anfang stand eine kleine Meldung in der Tageszeitung Le Monde: Ein junger Amerikaner
hatte gerade seine Seele über eBay im Internet verkauft. Gleich darauf folgte ein englischer
Student. Keiner der beiden bezog sich auf Faust (ein Tausch der Seele gegen Wissen, Macht,
Schönheit und Unsterblichkeit), sondern es handelte sich um ein völlig unmotiviertes,
provokantes Vorgehen. Der erzielte Preis war lächerlich, er reichte gerade einmal für ein paar
Hamburger. Dennoch schritten die Zuständigen von eBay ein und verhindern seither diese
Art von „sittenwidrigen“ Transaktionen.
Diese Nachricht rief in mir nachhaltiges Erstaunen hervor. Über das soziologische Ereignis
hinaus ließen mich zwei Fragen nicht mehr los: Welche Bedeutung hat eine Seele in unserem
21. Jahrhundert, und wie überlebt ein Mensch, der seine Seele verkauft, diese Transaktion?
Der Verkauf der Seele – wie auch immer diese definiert ist – impliziert auch ein
Substrahieren, gegenüber dem Umfeld, gegenüber den anderen und auch gegenüber sich
selbst. Inwiefern verändert dies das Individuum, sein Verhalten und damit seine Zukunft? Und
hat man, wie sich Sloterdijk∗ fragt, das Recht auf unbegrenztes Experimentieren an sich selbst?
Das versucht sich Luftbusiness sehr frei vorzustellen. Das Drehbuch, das ich zusammen mit
Antoine Jaccoud geschrieben habe, wurde von Anfang an als moderne Parabel konzipiert.
Seine bewusst stilisierte Bearbeitung führt uns in eine zeitgenössische Epoche, die wir leicht
überzeichnet haben. Ich habe diesen urbanen Raum in einer Stadt im heutigen Deutschland
angesiedelt, aber es ist eine Stadt, über die auch der Wind lateinamerikanischer Poesie, ein
tadschikischer oder ein georgischer Wind wehen könnte – Länder, deren so genannten „Filme
des Südens“ mich geprägt haben.
Mein Name ist Bach (Schweizer Filmpreis 2004), mein erster Spielfilm, erzählte von zwei
Königen – dem König der Musik und dem König von Preußen - im imaginären Barock eines
18. Jahrhunderts. Für dieses Universum hatte ich ein am Hofe recht ungewöhnliches
Universum erdacht, ein bewusst derbes, offensichtliches, grobkörniges Bild, über Schulter
gefilmte Einstellungen, immer eher auf einer Augenhöhe mit den Individuen als eine
Huldigung historischer Denkmäler. Luftbusiness spielt in einer imaginären deutschen Stadt, in
naher Zukunft, und erzählt vom Leben am Rande der Gesellschaft. Es zeigt drei junge
Menschen, Ausgeschlossene und Opfer der neuen Armut. Es zeigt eine Stadt, die ihre Kinder
frisst.
Für das Bild zeichnet Séverine Barde (Ich wollte immer eine Heilige sein, Das wahre Leben ist
woanders, Bruno Manser - Laki Penan…) verantwortlich. 16 mm Film, Schulterkamera, wie bei
Mein Name ist Bach, aber doch gelassener. Gemeinsam erkundeten wir die Möglichkeiten und
Grenzen der transparenten Dekors: das Glashaus, die gläserne City, die Spiegel…. dies war
unsere ästhetische Entscheidung bei dem Versuch, das Unsichtbare spüren zu lassen.
Der Film wurde in Luxemburg, ausschließlich in natürlichen Dekors gedreht. Eine gewagte
Angelegenheit in diesem kleinen Land, in dem die Spuren von Präkarität und großer
Vergangenheit der Metallindustrie tatsächlich stündlich weniger werden. Stéphane Lévy
∗
Peter Sloterdijk, deutscher Philosoph, Selbstversuch. Ein Gespräch mit Carlos Oliveira. Carl Hanser Verlag 1996
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übernahm die künstlerische Leitung für den Film. Ihre Ausstattung trägt das spielerische,
virtuelle, aber auch tragisch realistische Universum von Filou, Mo und Liocha. Ein verlassenes
Glashaus, in dem Himmel und Erde aufeinander treffen, die Spiegeltürme einer kalten,
unmenschlichen City, das Depot – Leichenschauhaus der Obdachlosen, ein in sich
geschlossener und paradoxerweise gleichzeitig allen offen stehender Ort. Das Glashaus ist
Dreh- und Angelpunkt des Films. Es ist der Ort, an dem weniger vornehme Elemente wachsen
können, denn Reinlichkeit ist nicht zwingend vorgeschrieben. Ein Ort, an dem Filou, Mo und
Liocha versuchen können, trotz allem in dieser Welt ohne Teilhabe Wurzeln zu schlagen.
Tómas Lemarquis (der französisch-isländische Schauspieler, Hauptrolle in dem isländischen
Erfolgsfilm Noï Albinoï, Shooting Star 2004 in Island) verkörpert Filou. Tómas, der in Paris
gerade die Rolle des Gustav in La Maison de Nina (Ninas Haus) gedreht hatte, wurde mir von
meiner künstlerischen Leiterin Stéphane Lévy vorgeschlagen. Aus Island brachte er uns eine
geheimnisvolle Aura, eine Zurückhaltung und die Schönheit eines jungen Mannes „von
Anderswo“ mit. Von Anfang an war er Filou, kein anderes Casting wurde für diese Rolle
gemacht. Ein Filou mit einem besonderen Äußeren, so wenig geschützt vor der Welt und
schon alleine deshalb in so intensivem Kontakt mit ihr. Tómas Lemarquis, ein Filou, in dem
sich die Extreme streifen, ganz wie Himmel und Erde in seiner Glashaus-Wohnung.
Als Kontrapunkt zu Filous ätherischem Wesen steht Moritz, genannt Mo. Mo, die Ulknudel,
der Clown, der tragisch desillusioniert dem Tod ein Schnippchen schlägt, wird von dem
schweizerischen Schauspieler Dominique Jann dargestellt. Dominique, der seiltanzende
Schauspieler (er hat eine Akrobatik-Ausbildung) bewegt sich den ganzen Film hindurch
leichtfüßig auf dem unsichtbaren, schwankenden Seil, das Drama und Komödie trennt.
Und dann Liocha, ein russisches Straßenkind, gerade mal siebzehn Jahre alt – exakt das Alter
von Joel Basman, der die Rolle übernommen hat. Mit der unbekümmerten Frische seiner
siebzehn Jahre ist Joel einer der jüngsten unsere schweizerischen Schauspieler. Unfehlbarer
Instinkt für das Spiel, angeborener Sinn für Sprachmelodien, ständige Frische… Tarkowski
hätte ihn nicht abwiesen, weder für Iwans Kindheit noch für die Rolle des jungen
Glockengießers in Andrej Rubljow∗∗…
Filou, Mo, Liocha… Drei Freunde, drei Symbole, drei Engel? Freunde sehr, Engel ein
bisschen. Denn am Ende des Films werden sie die Boten - griechisch angeloi - gewesen sein,
diejenigen, die uns Informationen über den Zustand der Welt überbringen.
Luftbusiness ist eine zeitgenössische Fabel, die eine Welt zeigt, in der das Imaginäre vorgibt,
Realität und Virtuelles gegenüberzustellen, um über den Sinn des Lebens zu sprechen. Der
Zuschauer wird an das Lager eines jungen Ausgeschlossenen gerufen, der seine Seele verkauft
hat. Hoffen wir, dass es ihm gelingt, die Welt mit einem ungewöhnlichen, dynamisierenden
Blick zu betrachten.
∗∗
Andrej Rubljow – Mönch und Ikonenmaler des 15. Jahrhunderts. Seine berühmteste Ikone ist die Ikone der
Dreieinigkeit. Sein Leben inspirierte den russischen Regisseur Andrej Tarkowski, der ihm einen 1966 gedrehten
Film widmete.
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Eine Fiktion an der Grenze des Spiels
Eine Begegnung mit Antoine Jaccoud und Dominique de Rivaz,
den Drehbuchautoren des Films, von Fred Zaugg
Sie scheinen in die Winkel der Citybauten gestrichen zu sein wie die Fettecken von Joseph Beuys, die
paar Randständigen, welche sozusagen zum Dekor gehören. Lebendig und hilfsbereit bewegt sich
Filou mit seinen Freunden Moritz und Liocha auf dieser Bühne der neuen Armut.
Im Film Luftbusiness von Dominique de Rivaz befinden wir uns zwischen einer kostspieligen GlasStahl-Beton-Architektur und Wellpappe-Iglus, zwischen demonstriertem Reichtum und gelebter Armut,
zwischen fiktiven Geschäften und realer Selbstveräusserung an den Meistbietenden. Die Geschichte
kulminiert im Verkauf der Seele.
Es war eine kleine Meldung in der französischen Zeitung «Le Monde» unter den «Faits divers», eine
Notiz in der Rubrik «Unfälle und Verbrechen», womit alles begann. Für Dominique de Rivaz ist es
noch heute geradezu erschreckend, wie plötzlich der Film Luftbusiness in ihrem Kopf war.
Unauslöschlich.
«Da stand, ein Amerikaner habe auf einer Internet-Auktion bei ebay seine Seele verkauft. Ich war
getroffen», erinnert sich Dominique de Rivaz. « Das höchste Gebot für eine menschliche Seele, habe
kaum den Preis von einigen Hamburgern überstiegen, hiess es. Eine Ungeheuerlichkeit. Ich war
besessen von dieser Story und sah sie als Film in mir, obschon ich noch tief in der Arbeit an meinem
ersten Abend füllenden Film Mein Name ist Bach steckte. Übrigens hat die Leitung von ebay solche
Angebote längst als ,unmoralisch‘ disqualifiziert. Nicht hingegen mein Kopf. Hier wurde das
,unmoralische‘ Signal aus der Zeitung zu einer Vision, zu einem Bild des ins Irreale abdriftenden
Menschen der Gegenwart. Es gab bereits mindestens zehn Drehbuchentwürfe, als ich Antoine Jaccoud
in mein Projekt einweihte und um seine Mitarbeit als Drehbuch-Koautor bat.»
«Ich erinnere mich nicht mehr genau an Dominique de Rivaz’ Berg von Scripts, von Skizzen und
Notizen, den ich vorgefunden habe, aber ein ,Berg‘ war es auf jeden Fall. Die Filmidee entwickelte
sich jedoch sehr schnell aus dem reichen Angebot. Dominique hat alles gelesen und gesammelt, was
die Seele betrifft. Und sie musste für Luftbusiness damit keineswegs vorne anfangen, denn ihr ganzes
Schaffen dreht sich um die Seele, sogar in Mein Name ist Bach. Zum Historischen und Anekdotischen
kommen hier Philosophie und Religion, Geburt und Tod und vor allem die Musik», umreisst Antoine
Jaccoud seine erste Begegnung mit dem Stoff.
Kinobilder erwachen: Unvergessen bleibt die Szene im Bach-Film, wo sich der König Preussens und
der «König der Musik» am Grab «begegnen». Philosophie und Musik werden zur Annäherung an
etwas, das wir gerne mit «Ewigkeit» zu umschreiben versuchen. Die Seele als das Bleibende oder
wenigstens als Hoffnung auf etwas Bleibendes wird spürbar. Und sie ist als tiefste Prägung und Quelle
des Menschseins, als Siegel des Individuums gleichfalls in der Stille des kurzen Trauerfilms Le Jour du
Bain zu finden. Dominique de Rivaz hat ihn 1994 im Gedenken an die Tausende von Kiewer Juden
gedreht, die im September 1941 bei Babi Yar Opfer der Nazis wurden.
«Die Seele ist tatsächlich im Schaffen von Dominique de Rivaz seit jeher präsent. Nun aber wurde sie
Hauptthema. Für Dominique war der Seelenverkauf kein Spiel und schon gar kein Scherz. Sie nahm
den Vorfall ernst. Die Zeitungsnotiz, die Möglichkeit, sich zu verschachern, berührte sie tief. Die
primäre Aufgabe war nun für uns, die Seele zu etwas Konkretem zu machen. Eine Seele kann man
nicht mit den Mitteln des Films darstellen. Ist es nicht ein wenig wie beim Wein? Die Beschreibung
eines edlen Tropfens mit all seinen Attributen zwischen Lippen und Abgang ist nicht darstellbar.»
Von den drei Randständigen in der imaginären deutschen Stadt Hamlin, deren Namen aus Hameln
und Berlin zusammengesetzt sein könnte, ist Filou der feinfühligste, verletzlichste und
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verantwortungsbewussteste. Im Verlauf der Geschichte wird jedoch gerade er seine Seele versteigern.
Wie nimmt er den Verlust wahr?
«Zuerst gilt es festzustellen, dass bei Filou aus dem Spiel Ernst wird», erklärt Antoine Jaccoud. «Er
trennt die virtuelle Computerrealität nicht mehr von der Wirklichkeit. So glaubt er, die Fähigkeit zu
lieben zu verlieren. Die Lust kommt ihm ebenso abhanden wie sein soziales Engagement und seine
Fähigkeit zu kommunizieren. Er lebt Momente des Verlassenseins. Die Verbindungen zu den
Mitmenschen reissen.»
Dominique de Rivaz betont: «Es war schwierig Szenen zu kreieren, die diese Themen sicht- und
erlebbar machen. Zudem müssen sie Teil einer dramatisch fassbaren und packenden Story sein. Über
die Sinne liess sich schliesslich das Seelische am Glaubhaftesten sichtbar machen. Dabei muss gesagt
sein, dass die ausserordentlichen Fähigkeiten der Hauptdarsteller, besonders von Tómas Lemarquis,
dem Interpreten von Filou, aber auch von Dominique Jann (Moritz) und Joel Basman (Liocha), für das
Gelingen der Umsetzung entscheidend waren.»
Der Verlust des Geschmacks, des Gefühls, der eigenen Melodien und schliesslich des Staunens
machen aus dem liebenswerten ,Hundesitter‘ des Anfangs, dem die Vierbeiner nachlaufen wie einst
die Ratten von Hameln dem flötenden Rattenfänger, eine Art Todesengel.
Antoine Jaccoud nimmt das Bild als etwas Vertrautes auf: «Filou fällt wirklich wie ein Engel.»
Dominique unterstreicht: «Alle drei – Liocha und Moritz wie Filou – sind für mich Engel.»
Wohin fallen Engel, ist man versucht zu fragen. Doch wohl auf die Erde und in den Städten auf Ziegel,
Blech, Beton und Glas. Luftbusiness wurde in Luxemburg gedreht, an Originaldrehorten mit S-16
Millimeter Handkamera, geführt von Séverine Barde. Es gibt aber auch ein abgetakeltes, drei
Stockwerke hoch aufragendes gläsernes Gewächshaus. Zwar ist dieser Wintergarten zerbrechlich, aber
den drei «Engeln» vermag er manchmal den Himmel zu ersetzen. Glück, Poesie, Musik und Licht
ergeben für Momente eine Harmonie des Lebens. Sich sein und sich finden sind möglich. Dabei
basiert dieses Gedeihen auf fast nichts. Filou führt Hunde spazieren, Moritz verdingt sich als Probant,
und der russisch stämmige Liocha verkauft bei Gerdi, der schönen Laborantin in der Samenbank, seine
Spermien und hat dazu sein Huhn und seine Bildchen aus Kindertagen. Alle drei spenden mehr Blut,
als erlaubt ist, um den Hunger zu stillen. Aber es gibt so etwas wie Glück, bis sie ein paar Dinge, die
sie nicht mehr zu brauchen glauben, in die Onelineauktion geben. Liocha gibt seine Kindheit, die
schwierig war, Moritz seine alten Tage, einige Jahrzehnte Leben, und Filou die Seele. Ein Spiel eher,
denn ein Geschäft.
Dominique de Rivaz: «Es geht mir vor allem auch um die Frage, ob der Mensch das Recht hat,
unbeschränkt mit sich zu experimentieren und sich dabei – in welcher Form auch immer – zu
veräussern, beziehungsweise im wahrsten Sinne des Wortes preiszugeben.»
So ist die ganze Geschichte nicht allein auf die Seele zentriert, sondern auch auf die Endlichkeit.
«Noch-nicht-tot» heisst Bruno, der in einem Karton haust, mit seinem Übernamen, und «noch nicht»
oder «noch nicht tot» rufen die Obdachlosen, wenn die Leute von Körlin, dem Lagerhauswärter, durch
die Nacht gehen, um die Verhungerten und Erfrorenen in Körlins Leichenhaus zu holen. «Noch nicht
tot» heisst doch mit andern Worten «bald», «irgend wann», «sicher einmal» tot. Und Luftbusiness ist
damit als Gleichnis am Tod angelegt wie an einem Anker. Er ist die letzte Realität, durch keine noch so
verführerische und Gewinn versprechende Cyberwelt zu verdrängen.
«Die Toten in Körlins Leichenhaus sind es, die schliesslich Filous Melodien hören. Ob er zu ihnen
gehört, bleibt offen.» Seine Seele bleibt jedenfalls unbezahlt. Zu seinen Freunden hingegen kommt der
Geldengel Lila im gelben Auto von Money Logistics.
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Man könnte die Fabel am Wissen anbinden, an der Mythologie mit Charon, Cerberus und Orpheus
oder an den Seelenverkäufern der Literatur. Irgendwann glaubt man Worte aus dem Claudius-Lied
«Der Mond ist aufgegangen» zu hören: «… als eine stille Kammer…». Es gibt winzige Details, die
einem lieb werden und ins Leben weisen.
«Ich hoffe, dass aus dem abstrakten Gedanken eine konkrete Geschichte geworden ist. Wenn ich
damals über Bach sprach, wusste ich alles. Wie soll ich über die Seele Sprechen, ‘ein kleines,
behämmertes, ein kleines Ding‘, wie Filou sagt», sinniert Dominique de Rivaz, die als Regisseurin aus
ihrer Betroffenheit einen bewegenden Film machte.
So dicht an unserer Gegenwart, die alles nur noch mit Geld misst, die Realität von Luftbusiness auch
ist, wird man doch manchmal an die Bilder und Gedichte der Romantiker erinnert. Sie ist allerdings
getränkt von vielen andern Kulturen, diese junge, ganz persönliche Romantik von Dominique de Rivaz
und Antoine Jaccoud.
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Weit weg vom Herzen selbstgerechter Städte
Das Universum des Films, von Stéphane Lévy, Art Director
Von Anfang an war die Stadt - eine imaginäre deutsche Stadt - weit entfernt von den urbanen
Schemata gedacht, in denen wir uns heimisch fühlen, weit weg von den Schemata, die uns
Sicherheit geben, weit weg Herzen selbstgerechter Städte.
Das Universum von Luftbusiness sollte bewusst unwirtlich sein. Die Diskrepanzen sorgen dafür,
dass die Gesetze der Stadt neu interpretiert und das Blickfeld erweitert werden müssen. Jedes
Dekor basiert auf der Transparenz: das Gewächshaus, das Internetcafé, die Hochhäuser der Stadt,
der Eingang zum McClean, die Behälter im Leichenhaus… Hamlin, am Schnittpunkt mehrerer
deutscher Großstädte, zwingt zum Hinsehen. Hinsehen auf unsere eigene Zukunft.
Die ikonographischen Vorarbeiten zu dieser urbanen Fabel befassten sich überwiegend mit dem
Leben in Russland. Ein Kompendium voller Bilder, Pläne und Skizzen wurde dem Künstlerteam
und den Produzenten zur Verfügung gestellt. Dabei kam es darauf an, dass alle Visionen an einer
Stelle wieder zusammen laufen. Eine Fabelstadt wurde errichtet.
In der imaginären Topographie von Hamlin trennt ein Fluss als symbolischer Styx – der Fluss der
Hölle - die Stadt vom Depot (dem Leichenhaus der Obdachlosen, derjenigen, nach denen
niemand fragt). Die Stadt ist zweigeteilt: die ärmliche Stadt, die des Internetcafés, und die reiche
Stadt, die City. Dort lagern die Ausgeschlossenen zwischen zusammen gesammeltem Zeugs oder
in Zelten, so, wie man es aus Paris kennt. Ihr Universum ist in kalten Farben gehalten, ohne
jeglichen Glanz. Farben, die vom mangelnden Komfort erzählen, vom Schicksal der Glücklosen.
Vereinzelte Farbkleckse bilden die Ausnahmen in dieser Palette kalter Farben: Die Ikone der
Heiligen Dreifaltigkeit von Andrej Rubljow, die Decken auf dem großen Bett im Treibhaus (in den
Farben der Ikone), Filous fluoreszierende Gitarre, der Lieferwagen von Money Logistics, der
rosafarbene Schal des Strickers, die Krawatten von Körlins Gehilfen… Eine Monochromie mit
bedeutungsvollen Flecken.
Das Gewächshaus, dieser zentrale Ort, an dem das Sichtbare und das Unsichtbare aufeinander
treffen, wurde als Zwischending zwischen einem ungepflegten Aquarium und einer gläsernen
Kathedrale konzipiert. Schmutzig nach unten, aber nach oben hin immer reinlicher werdend. Man
weiß nicht, was es einmal war, so merkwürdig inmitten eines industriellen Brachlands stehend.
Das Gewächshaus ist ein ungebührlicher Palast, ein Kindheitsort, ein magischer Ort, vergraben in
unseren Erinnerungen. Das Gewächshaus musste in Einzelteilen errichtet werden. Auf einem
geschweißten, vor Ort zusammen gebauten Stahlskelett wurden Glasscheiben und
Kunststoffscheiben angebracht. Seele wurde diese Struktur unter der fachkundigen Hand von
Patina-Malern und Innenrequisiteuren verliehen. Insgesamt ein Team von bis zu 24 Mitwirkenden.
Für das Depot gab es ein Vorbild: Das Leichenschauhaus für Arme in Tallin/Estland. Särge aus
losen Brettern, nicht einmal von ihrer Rinde befreit, die für die Obdachlosen genügen. Im Depot
werden die Spuren untergegangener Fundamente verwahrt, die kleinen Dinge, für die sich große
Geschichte nicht interessiert, in ein Verzeichnis eingetragen. Hier wird den Toten von der Straße
die Würde wiedergegeben. Körlins Leichenhaus ist ein Ort, der Gleichgültigkeit verwehrt. Das
blutrote Backsteinhaus entdeckten wir in einem brachliegenden Gewerbegebiet. Büros,
Laborräume, ein Mineralienmuseum, Reliquien der glorreichen Vergangenheit des Tagebaus in
Luxemburg. Zwei Praktikanten füllten jedes Glasgefäß der Seelen mit Gegenständen, die in der
Liste verzeichnet waren. Tausend Gefäße, jedes mit seiner eigenen Geschichte und deshalb mit
einer Seele.
Demgegenüber ist das Internetcafé ein Ort des Lebens, der Ort des Austauschs. Multikulturell,
voller menschlicher Wärme. Dort weht der Wind der weiten Welt. Im Untergeschoss einer
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anonymen Passage mit sechseckigen Neonleuchten gelegen gleicht das Internetcafé einem Ufo
mit futuristischem und zugleich altmodischem Dekor. Die Patina-Maler überarbeiteten den Ort
vollständig, um ihm sein verrauchtes Ambiente zu verleihen. In den altmodischen und
hochmodernen Computern vermischen sich die Zeiten.
Die Samenbank ist ein vollständig zusammenfantasierter Ort. Ein Designer-Flur wie in einer
Fachschule wurde mit Stellwänden und Kabinen verwandelt. Für den Tresen und die Kabine
wurde kühnes Rot gewählt. Aus dem Blutspenderaum hingegen wurde dieses Rot verbannt: Das
Zeichen des Roten Kreuzes, wohlbekannt und doch so verwirrend, ist hier grau. Ein vertrautes
Universum, aber dennoch ein ganz anderes.
Rosas öffentliche Toilette verkörpert einen unbefleckten Ort, der deswegen besänftigt, weil dort
alles wieder reingewaschen werden kann. Hier treffen sich die Gegensätze, Wasser und der
Dampf der Duschen, das bunte Feuer von Rosas Kapelle. Zwei Extreme stoßen aufeinander, das
Prosaische und das Heilige. In den Spiegeln der Hightech-Toiletten reflektiert sich das, was jeder
in sich trägt.
Und noch mehr Dekors, die vom Glück der Schöpfung erzählen könnten: der Friedhof unterhalb
von Lilas Haus, der Gemüsegarten eines Pfarrhauses, in dem wir unsere Gräber zwischen den
Kohlköpfen errichteten... Unser diskreter rot-weißer Rettungsring auf der Autobahnbrücke… Das
Kinderkarussell für das Gewächshaus…
Orte und Themen einer Fabel mit ein paar Wahrheiten…
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Die Figuren der Fabel
FILOU, Tómas Lemarquis. Geld, Arbeit, Behaarung… Filou mangelt es an allem. Sein einziges Hab und Gut sind
seine Empfindsamkeit, sein Altruismus und seine Fähigkeit, in Verzückung zu geraten. Filou lebt in einem
Glashaus als sei es ein gläsernes Schloss. Er hört die Klänge seiner unsichtbaren Gitarre und führt die Hunde der
Reichen spazieren wie der Rattenfänger von Hameln. Der weltoffene Filou ist zu sensibel für das unerbittliche
Universum der Präkarität. Und er verkauft seine Seele – denn in dieser zweigleisigen Gesellschaft, in der er nicht
Mensch sein kann, entscheidet er sich, Tier zu sein.
LIOCHA, Joel Basman. Sehr junger illegaler Russe. Er spricht gebrochenes, abgehacktes Deutsch. Sein
Legehuhn trägt er in einem Rucksack vor seinem Bauch mit sich herum. Hinter einem lebhaften äußeren
Schein kaschiert Liocha die Verletzungen einer kaputten Kindheit. Sein Traum wäre, Gerdi, die Laborantin bei
der Samenbank, zu heiraten, um die deutsche Staatsangehörigkeit zu bekommen. Seine Kindheit im Internet zu
verkaufen ist sein Weg, um diesen Traum zu verwirklichen. Die Rechnung geht nicht auf.
MORITZ, Dominique Jann. Von engelsgleicher Schönheit, aber derart selbstzerstörerisch, dass er nicht davor
zurückschreckt, anhand mehrerer Medikamente gleichzeitig Versuchskaninchen zu spielen. Die Aussicht, mit ein
paar Mausklicks die ihm noch verbleibenden Lebensjahre zu verkaufen, findet Mo irrsinnig komisch. Aber leider
sind die letzten Tage seines Lebens auch die besten. Niemals trennt sich Mo von seinem Borsalino-Hut. In seinen
Taschen verwahrt er die verschiedenen Test-Medikamente und die Casio-Uhr, die ihn an die jeweiligen
Einnahmezeiten erinnert.
KÖRLIN, André Jung. Der Hüter des „Depots“, des Leichenschauhauses für Obdachlose. Körlin hat anscheinend
nur für die Toten Mitgefühl. Unnachsichtig betrachtet er das Treiben der drei Freunde, vor allem das von Filou,
der jeden Tag seinen alten Hund Zerberus spazieren führt. Sein Leben unter den Toten hat Körlin vorzeitig
ergrauen lassen. Nur selten verlässt er das Depot, deshalb trägt er gemütliche Hauskleidung. Er ist der
symbolische Vater des Trios.
ROSA, Robin Gooch. Als Hüterein einer öffentlichen High-Tech-Toilette stellt Rosa den drei Freunden Toiletten,
Dusche und Zuneigung zur Verfügung. Die mütterliche Rosa, die von einer fernen Insel stammt und einen Hauch
von Mystik verbreitet, ist die symbolische Mutter des Trios.
LILA, Claude De Demo. Die junge Mitarbeiterin von Money Logistics ist für die Zustellung von Geldsendungen
zuständig. Voller Entsetzen findet sie heraus, dass die jungen Leute zum Überleben das verkauft haben, was
ihnen am persönlichsten und zutiefst menschlichen war. Von Mo gerührt begleitet sie ihn während seiner letzten
Tage. Ist sie am Steuer ihres Lieferwagens Engel oder Botin zwischen den Welten?
GERDI, Melanie Schmidli. Sie ist Labor-Auszubildende bei der Samenbank. Bezaubert von dem verführerischen,
immer für eine Überraschung guten Liocha fällt es ihr schwer, die durch ihre Funktion vorgegebene Distanz zu
wahren.
BRUNO, genannt Noch-Nicht-Tot, Roeland Wiesnekker. So etwas wie ein großer Bruder für Filou. Er ist krank
und beschließt, das Glashaus zu verlassen und sein Leben in einem Karton zu beenden. Bruno ist ein integres,
konsequentes Wesen, das das Elend bis zum Schluss durchstehen will. Wie Diogenes in seinem Fass ist er
derjenige, der die Wahrheit auch dann auszusprechen wagt, wenn sie unangenehm ist.
DIE BUCKLIGE, Marina Mottin. Sie erlaubt es den Passanten, gegen ein paar Euro ihren – echten oder falschen –
Buckel als Glücksbringer zu berühren. Luftbusiness.
DER EHEMANN der Buckligen, Thierry Van Werveke. Er betätigt sich als Marktschreier. Er lockt die
Businessmen an, die, um ihre Haut zu retten, zu allem bereit sind.
KÖRLINS GEHILFEN, Leslie Woodhall und Charlie Pires. Die von Körlin aufgegabelten Obdachlosen sind im
Depot für alles zuständig. In der Nacht klappern sie die Lager ab, um diejenigen einzusammeln, die die Kälte
nicht überlebt haben. Als würdige Vertreter des Todes werden sie von Körlin angehalten, „ordentlich“
auszusehen.
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Ich war Besitzer eines Kristallpalastes
Tómas Lemarquis, Filou
Ich kann ohne zu übertreiben sagen, dass Luftbusiness mein Leben in vielerlei Hinsicht stark beeinflusst hat.
Die Frage des Schicksals hat mich immer fasziniert, und ich glaube nicht an Zufälle im Leben. Mir gefällt
die Vorstellung, dass ein Film den Lebensweg und die Art des Denkens ändern kann und dass man ein paar
Aspekte der Rolle, die man in dem Film spielt, in die eigene Person übernimmt und umgekehrt.
Die Set Designerin Stéphane Levy, die ich in Paris kennen gelernt hatte, machte mich mit Dominique de
Rivaz bekannt. Nach einem Treffen mit Dominique in Berlin entschied diese, dass sie mich für die
Hauptrolle in ihrem Film wollte. Zu dieser Zeit sprach ich kein einziges Wort Deutsch! Ich fand es
außerordentlich mutig von ihr darauf zu bauen, dass ich innerhalb von neun Monaten für diesen Film
Deutsch lernen würde! In der Begeisterung darüber, diesen Film zu machen, sagte ich sofort zu. Erst danach
wurde mir bewusst, dass nun auch ich mutig sein musste und diese Aufgabe zu bewältigen hatte. Ich
beschloss, nach Berlin zu ziehen und anzufangen, Deutsch zu lernen. Das war harte Arbeit, die ich ganz
bestimmt nicht bereue, denn ich verliebte mich in Berlin und entschied, auch nach Beendigung der
Dreharbeiten dort zu bleiben. So brachte mich der Film in gewisser Weise an den Ort, an den ich jetzt lebe.
Die ganze Angelegenheit war nicht ohne Risiko. Zu diesem Zeitpunkt war die Finanzierung des Films noch
nicht ganz gesichert. Deshalb ging ich ein Risiko ein mit der Entscheidung, nach Berlin zu ziehen und bei
den Vorbereitungen für den Film unentgeltlich zu arbeiten. Aber für mich ist Kunst nicht denkbar ohne
Risiko. Ich folgte meiner inneren Stimme, die mir sagte, dass dieser Film gemacht werden würde.
Abgesehen von der deutschen Sprache wollte ich auch in die Schuhe meiner Rolle schlüpfen. Bei allen
Rollen, die ich spiele, beginne ich mit den Schuhen und beobachte den Gang der Person. Da ich damals
sehr wenig Geld hatte – was letztlich für die Vorbereitung auf Filous Welt sehr gut war – spazierte ich nach
der Schließung über den Flohmarkt am Mauerpark und sah ein Paar alte Schuhe herumliegen. Ich hob sie
auf. Sie waren mir zu groß, aber sie hatten viel Charakter. Ich stellte mir vor, dass Filou seine Schuhe auf
genau diese Weise gefunden hatte! So trug ich sie die vier Monate vor dem Shooting jeden Tag, und mein
Gang wurde ein völlig anderer! Es waren dann diese Schuhe, die auch im Film eingesetzt wurden.
In diesen vier Monaten vor dem Shooting trug ich nur eine Hose und ein Sweatshirt. Das war eine sehr
befriedigende und interessante Erfahrung – leben mit nichts. Sehen, wie befreiend das sein kann und wie
viel Energie die Konsumwelt einem rauben kann. Dabei hatte ich das Glück, in einem ordentlichen Haus zu
wohnen, ich war nicht auf der Straße oder in Filous Lage. Aber zu Beginn des Films braucht Filou nichts
zum Glücklichsein. Er findet sein Glück in den kleinen Dingen und macht mit Luft Musik. Er ist ein
Luftkünstler.
Der Film lehrte mich auch, meine Angst vor Hunden zu überwinden. Nachdem ich als Kind von einem
Hund gebissen worden war, hatte ich immer Angst vor ihnen. Für die Rolle des Filou wurde ich mit zehn
Hunden konfrontiert, die ich spazieren führen musste. Mit der großen Hilfe von Hundetrainern lernte ich,
mit Hunden umzugehen, sie zu trainieren und mit ihnen zu reden. Mehr noch: Ich entwickelte ein Interesse
an Hunden und ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten.
Luftbusiness spielt in unbekannter Zeit, vielleicht in der nahen Zukunft, in der Europa eine Mischung aus
vielen Kulturen geworden ist. Die vielen verschiedenen Akzente, die wir in dem Film hören, bekommen
ihm sehr gut. Auch die Musik der Tiger Lillies und Martyn Jaques’ Counter-Tenor betonen stark die
befremdliche Atmosphäre dieser künftigen Welt.
Mo, Liocha, Filou, drei Freunde, die in einem wundervoll gemachten Glashaus leben. Am Ende des
Shootings war ich traurig, dass ich es verlassen musste. Schließlich war ich der Besitzer eines
Kristallpalastes!
Luftbusiness, ein Film voller Menschlichkeit aber gleichzeitig auch ein Film über den Verlust der
Menschlichkeit und den Verlust des Ichs.
14
Ein poetischer, aber auch brutaler Zwischenruf
Dominique Jann, Moritz
Als ich das erste Mal das Drehbuch von Luftbusiness las - im Zug von Zürich nach Bern schnürte es mir die Kehle
zu. Es war eine meiner besten Pendel-Fahrten. Mit der Rolle des Mo hatte ich endlich das Gefühl am richtigen
Ort gelandet zu sein. Und mit Luftbusiness wurde endlich meine erste grosse Rolle in einem Kinofilm Tatsache!
Ich habe versucht der Tragik, die in der Rolle des Mo liegt, Lebensfreude und Humor entgegen zu stellen. Mo
besitzt für mich etwas, was ich bei den Zigeunern in Bukarest gesehen habe: Diese Fähigkeit in der Scheisse
Schönheit entstehen zu lassen. Das Kostüm von Mo hat mir in dieser Hinsicht viel geholfen. Am ersten Drehtag
habe ich, wie es eben Mo wahrscheinlich täte, beim Catering alle Taschen vollgestopft, vom Würfelzucker über
Teebeutel, vom Golfball bis zum Messer war da alles drin, was man zum Leben braucht!
Der Zeitpunkt des Drehs hätte auch nicht besser fallen können, denn ich wurde ein Monat nach Beendigung des
Drehs zum ersten Mal Vater. Dies gab der Zeit, in der ich in Luxenburg weilte eine spezielle Färbung. Ich wollte
alles geben was ich hatte - ich wollte mit Mo sterben um dann nach Hause zu gehen und ein neues Leben zu
empfangen. Ich konnte durch diese Rolle nocheinmal diese Unbekümmertheit aber auch die Einsamkeit erleben,
die mich mit Mo verbindet.
Ich hoffe, dass Luftbusiness ein poetischer, aber auch brutaler Zwischenruf sein wird in unserer
gewinnorientierten digitalisierten Welt.
Mein Huhn war im vorigen Leben Schauspielerin
Joel Basman, Liocha
Luftbusiness war ein anstrengender Dreh, bei welchem wir Schauspieler sehr gefordert wurden: Genaues
Arbeiten war verlangt, nebst der Kälte noch immer die selbe ‘Penner’ Kleidung… Dominique de Rivaz ist
eine Regisseurin die ihre Bilder im Kopf hat. Sie weiß wie sie sie umsetzen will. Ich konnte dadurch mein
genaues Arbeiten um viele Schritte erweitern.
Lehrreich war das arbeiten mit Tómas und Dominique, meine beide ‘grosse Brüder’ im Film: Sie gaben mir
sehr viele gute ‘Gratistipps’ mit auf dem Weg! Als schweizerischer Schauspieler war für mich Luftbusiness
eine tolle Ausforderung. Ich musste mich mit der russische Sprache auseinandersetzen. Nach regelmässigen
Russischcoaching mit einem Russen übte ich noch selbständig mit meinem Diktiergerät, bis es sitzte. Mit
den Russischkenntnissen von Dominique bekam ich dann noch den letzten Schliff.
Da kam dazu, dass meine Hauptpartnerin ein… Legehuhn war. Als Stadtjunge ist es eigentlich so, dass
wenn ich mit Hühnern zu tun habe, sie dann meistens gebraten sind. Unser Huhn war aber sicherlich im
vorigen leben Schauspielerin: Es verpasste nie einen Einsatz, blieb immer auf Position und kam auch immer
mit gelerntem Text zum Dreh. Sie kannte keine Angst, liebte gestreichelt zu werden und zu kuscheln. Das
ganze Team war in Gerdi verliebt. Es musste leider trotzdem in seinem Bauernhaus zurück. Mit Zerberus,
den dreibeinige alte Hund, verdienen die beiden den Oskar für die beste Nebenrole!
15
Besatzung
Filou
Mo
Liocha
Körlin
Lila
Rosa
Der Ehemann
Bruno "Noch-Nicht-Tot"
Tómas Lemarquis
Dominique Jann
Joel Basman
André Jung
Claude de Demo
Robin Gooch
Thierry Van Werveke
Roeland Wiesnekker
Stab
Regie
Dominique de Rivaz
Drehbuch
Dominique de Rivaz & Antoine Jaccoud
Dialoge Antoine Jaccoud
nach einer Idee von Dominique de Rivaz
Kamera
Szenenbild
Ausstattung
Schnitt
Maske
Kostüm
Ton
Mischung
Casting
Herstellungsleitung
Musik
Séverine Barde
Stéphane Levy
Christina Schäffer
Loredana Cristelli
Katja Alexis-Reinert
Uli Simon
Philippe Kohn
Michel Schillings
Corinna Glaus
Jesus Gonzalez
Martyn Jaques of "The Tiger Lillies"
Produzenten
Jean-Louis Porchet & Gérard Ruey
Nicolas Steil
CAB Productions (CH), IRIS Productions (LU)
Schweizer Fernsehen (SF)
Télévision Suisse Romande (TSR)
Televisione svizzera di lingua italiana (TSI)
SRG SSR idée suisse
ARTE
Office fédéral de la culture (DFI), Suisse
Film Fund Luxembourg
Fonds culturel de Suissimage
Fondation Vaudoise pour le Cinéma
Fonds Regio Films
Succès Cinéma
Succès Passage Antenne
Amt für Kultur des Kantons Bern / SWISSLOS
Volkart Stiftung
Eine Koproduction Schweiz-Luxemburg
In Koproduction mit
Gefördert durch
Format 35mm – 1:1.85 – Dolby SRD – Deutsch – UT Englisch/ französisch – 89 Minuten
Weltvertrieb : Media Luna Entertainment GmbH & Co - Aachenerstr. 26 – D 50674 Cologne –
T. +49 221 801 498 0 - F. +49 221 801 498 21 - [email protected] - www.medialuna-entertainment.de
16
DOMINIQUE DE RIVAZ
Geboren 1953 in Zürich, schweizerisch-italienischer Herkunft.
Filmemacherin und Drehbuchautorin, wohnhaft in Bern und Berlin.
Hochschulabschluss Literaturwissenschaften und Geschichte an der
Universität Fribourg (Schweiz). Zahlreiche Aufenthalte in Russland, in
der Ukraine, in Tadschikistan und, Estland. Regieassistentin von Alain
Tanner, Bakhtyar Kudoynazarov (Tadschikistan), Jacqueline Veuve,
Felix Tissi, Nino Jacusso... Das Internationale Filmfestival Fribourg
(Filme aus Asien, Afrika und Lateinamerika), bei dem sie zehn Jahre
lang als Presseattachée und Katalogdirektorin tätig war, hatte einen
nachhaltigen Einfluss auf ihre ästhetischen Entscheidungen. Sprachen:
Französisch, Deutsch, Schweizerdeutsch, Italienisch, Russisch,
Englisch. Mitglied des Verwaltungsrates der Schweizerischen Autorengesellschaft
Spielfilme
• Luftbusiness
mit Tómas Lemarquis, Dominique Jann, Joel Basman, André Jung, Claude De Demo.
Cab Productions (CH), Iris Productions (LUX), SF DRS, Arte, 96’, 2007
• Mein Name ist Bach
mit Jürgen Vogel und Vadim Glowna. 106’, 2003
CAB Productions (CH) Pandora Film (D), Twenty Twenty Vision (D), ARTE, WDR
Schweizer Filmpreis – Spielfilm 2004
Ausgewählt als Beitrag der Schweiz bei den Oscarnominierungen 2004 „Bester ausländischer Film“
Internationales Filmfestival Locarno, Offizielle Auswahl, Piazza Grande, 2003
Internationale Filmfestspiele Berlin, German Cinema - Festival Max Ophuls, Saarbrücken, 2004
Seattle International Film Festival - Schanghai International Film Festival, 2004
La Mujer y el Cine, Festival Mar del Plata (Argentinien) - Sochi, International Film Festival, 2004
Documentarfilme
• Chère Jacqueline… Hommage à une grande Dame du Cinéma
Portrait der Filmemacherin Jacqueline Veuve, VPS Production, TSR, TSI, 60’, 2005
Filmfestival Locarno, Cineasten der Gegenwart, 2005
• DesignSuisse, Portrait von Martin Leuthold, SRG SSR idée suisse, 12’, 2006
• Onoma, 12 Portraits schweizerischer Gemeinden, SRG SSR idée suisse für Expo 02, 2002
• Mon père, c’est un lion (Jean Rouch zum Gedenken), Co-Regie mit Lionel Baier, 8’, 2002
• Unterwegs im Freiburger Land, Co-Regie mit Jacqueline Veuve, Dokumentarfilm, 60’, 1993
• Georges Borgeaud ou les bonheurs de l'écriture, PCT Production - INA, Dokumentarfilm, 50’, 1993
Kurzfilme
• Bannii Djen (Der Badetag)
Kurzfilm schwarz-weiß, 35 mm, 20’, 1994
Leopard von Morgen, Festival Locarno – Grand Prix, Kurzfilmfestival Naumur
• Aélia
Kurzfilm schwarz-weiß 35 mm, 20’, 1985
Publikumspreis Bester ausländischer Film, Kurzfilmfestival Clermont-Ferrand
Kurzfilmpreis, Festival Figueira da Foz/Portugal
Veröffentlichungen
TACHE : [ta∫ ] n. f.
Collection Théâtre Suisse, Éditions L’Âge d’Homme & Société Suisse des Auteurs 2002
Douchinka (Petite âme)
Roman, Editions de l’Aire, erscheint 2008
Dominique de Rivaz - Triftstr. 50, D – 13353 Berlin - Tél. + 49 30 454 29 34 - [email protected]
17
TÓMAS LEMARQUIS
Nationality
Education
Languages
Award
France + Iceland
Course FLORENT
English, French, Icelandic, German, Danish
Shooting Star 2004
Feature films
Year
Title
Director
2007
Luftbusiness
Dominique de Rivaz
2006
Köld Slod
Björn Br. Björnsson
2004
La maison de Nina
Richard Dembo
2003
2003
2003
2005
Noi Albinoi
Dagur Petursson
Edduverdlaun (Icelandic Oscar) for best actor
European Film Awards, nominated for the European actor award
Undine Awards, best actor in Nordic country
2001
Villiljos
Ragnar Bragason & Dagur Kari
Theater
Year
Title
Theater
2000
Hafnafjardleikhsid
Tour in Denmark and Finland
1998
Alice in Wonderland
Théâtre de l'Orange Bleue,
then tour in Lille
1993-1994
1993-1995
La reine des glaces
Street theatre
National Theater of Iceland
Television
Year
Title
Director
2005
Une famille parfaite
ARTE
Pierre Trividic, Patrick-Mario Bernard
18
DOMINIQUE JANN
Education
Languages
Instrument
Special abilities
Training: Studio Pygmalion, Paris
HMT, Hochschule für Musik und Theater, Zurich
German, two Swiss German dialects
French, English
Guitar, voice training
Air acrobatics, vertical rope, bungee jumping
Feature films
Title
Director
Luftbusiness
Tag am Meer
Marmorera
Concluzie (in Rumanian)
Snow White
Der Skifahrer
Tiger erdolchen
Dominique de Rivaz
Moritz Gerber
Markus Fischer
Gabriel Sandru
Samir
Martin Guggisberg
Moritz Gerber
Parazit
Strafversetzt
Strähl
Haus ohne Fenster
Truth or Dare
Lower Level
Gabriel Sardu
P. Taraz
M. Henry
P. Reichenbach
St. Hayes
A. Müller
Theater
Title
Director
Theater
Frühlingserwachen
Finger 100Bis
David Bösch
M. Fankhauser
Studer in der Vehfreude
M. Lehmann
Play it again Sam
Twelfth Night
Spiel, Satz und Sieg
Walser Felix Szenen
Was ihr wollt
Drei-Groschenoper
N. Bernard
S. Tischendorf,
S. Tischendorf
N. Bernard
Theater an der Sihl, Zurich, Stuttgart
Theater an der Winkelwiese, Theater
an der Sihl, Zurich
Theater an der Sihl, Zürich, Magic Net
Festival, Frankfurt/Oder
Theater an der Sihl, Zurich
Theater an der Sihl, Zurich
Berne
Berne
Berne
Berne
Award
Film festival Locarno 2005
Film festival Locarno 2005
Film festival Locarno 2005
Best Swiss Short Film 2004
Film festival Locarno 2004
19
JOEL BASMAN
Born
Languages
Instrument
Sport
Education
Award
1990 in Zurich
English, French, Hebrew, Swiss German
Drums
Skateboard, football, swimming
Since 2006 European Film Actors School, Zurich
Shooting Star 2008 - Berlin
Feature films
Year
Title
Director
2007
2007
2007
2006
2006
2005
2004
Luftbusiness (main part)
Tausend Ozeane
Mikado
Cannabis (main part)
Break Out
Ausgrenzungen (short film, main part)
Mein Name ist Eugen
Dominique de Rivaz
Luki Frieden
Silvia Zeitlinger
Niklaus Hilber
Mike Eschmann
Liliane Steiner
Michael Steiner
Television
Year
Title
Director
2007
2004-2006
Jimmie
Lüthi & Blanc
Theater
Year
Title
Theater
2005
2004
2003
Power of secrets feelings
Langstrassenstory
Youth theater project
Schauspielschule Zurich
Schauspielschule Zurich
Schauspielhaus Zurich
DRS SF
DRS SF
Tobias Ineichen
Various directors
20
ANDRÉ JUNG
Languages
Sports
Luxemburgish, French, English
Swimming, cycling
Education
1973-1976 Hochschule for Darstellende Kunst in Stuttgart
Awards
2003 Golden Maske Schauspielhaus Zurich
2002 and 1988 Best Actor of the year – Theater heute
2001 Rita-Tanck-Glaser Preis der Hamburger Kulturstiftung
Feature films
Year
Title
Director
2007
2007
2007
2005
2004
2004
2001
2001
2001
1999
1997
1993
1992
1991
1986
Das Geheimnis des Glücks
Luftbusiness
Vorne ist verdammt weit weg
Perl oder Pica / Kleine Geheimnisse
La revanche
Im Nordwind
Das Experiment
Le club des chômeurs
Joy ride
Grosse Gefühle
Back in trouble
Three shake-a-leg steps to heaven (D/NL/B)
Geteilte Nacht
Schacko Klak
Vermischte Nachrichten
Lola Randl
Dominique de Rivaz
Thomas Heinemann
Pol Cruchten
Andy Bausch
Bettina Oberli
Oliver Hirschbiegel
Andy Bausch
Martin Rengel
Christof Schertenleib
Andy Bausch
Andy Bausch
Pius Morger
F. Hoffmann, P. Kieffer
Alexander Kluge
Television
Year
Title
Director
2007
2006
2006
2006
2001
2000
1996
1996
1994
Würzburg-Krimi
Lutter: Um jeden Preis
Freigesprochen
Polizeiruf 110 : Taubers Angst
Bella Block : Bitterer Verdacht
Adriane auf Naxos (CH/J/UDA/F)
Polizeiruf 110 : Kleine Dealer, grosse Träume
Die Stunde null oder die Kunst des Servierens
Ausgerechnet Zoe
Manuel Siebenmann
Jörg Grünler
Peter Payer
Klaus Krämer
Dagmar Hirtz
Brian Large
Urs Odermatt
Christoph Marthaler
Markus Imboden
21
Theater
Year
2007
2006-2007
2005-2007
2004-2006
2004-2007
2001-2006
2002-2005
2002-2003
Title/Theater
Director
Glaube, Liebe, Hoffnung
Münchner Kammerspiele
Robinson Cruso, die Frau und der Neger
Nationaltheater Gent und Münchner Kammerspiele in Coproduktion
Elementarteilchen
Münchner Kammerspiele, Übernahme vom Schauspielhaus Zürich
Winter
Münchner Kammerspiele
Die zehn Gebote
Münchner Kammerspiele
Der Messias
Münchner Kammerspiele
Anatomie Titus fall of Rome
Münchner Kammerspiele
In den Alpen (Elfriede Jelinek)
Co-production Münchner Kammerspiele and Schauspielhaus Zurich
Stefan Kimmig
Johan Simons
Johan Simons
Jossi Wieler
Johan Simons
Nikola Weisse
Johan Simons
Christoph Marthaler
22
CLAUDE DE DEMO
Born
Languages
Sport
Instrument
Education
1985-1995
1996-1999
1986-1996
1999-2003
2002-2004
2002-2005
2003
2004
Since 2005
25.04.1980
Luxemburgish, German, French, English
Tai-Chi, fending, dancing, riding
Piano, singing
Dance (classical and modern)
French and German diction at Music Academy, Luxemburg
Piano at Music Academy, Luxemburg
Studies at Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Nationaltheater Mannheim
Schauspiel Köln
Nominated for the Puck Nachwuchspreis der Stadt Köln
Award as best young actress of NRW
Schauspielhaus Bochum
Films
Luftbusiness
Freigesprochen
Der Elefant
Soko Köln
Hinaus
RTL
ZDF
Feature film
Feature film
Serie
Serie
Short film
Main part
Main part
Main part
Main part
Main part
Theater
Fräulein A., Die 81 Minuten des Fräulein A. (Lothar Trolle); Staatstheater Stuttgart; Dir: M. Kles (2001)
Nise, Das Wunder der Liebe/Die kluge Närrin (Lope de Vega); Wilhelma Theater Stuttgart; Dir: Wolf-Dietrich Sprenger
(2002)
Rosa, Recht auf Jugend (Arnolt Bronnen); Wilhelma Theater Stuttgart/ Nationaltheater Mannheim; Dir: Hasko Weber
(2002)
Jenny, Das Maß der Dinge (Neil LaBute); Nationaltheater Mannheim; Dir:Till Weinheimer (2002)
Boo, Yard Girl (Rebecca Prichard); Schauspiel Köln; Dir: Ingrid Gündisch (2003)
Rita, Ein Mann wird jünger (Italo Svevo); Schauspiel Köln; Dir: Marc Günther (2003)
Fatima, Rückkehr in die Wüste (Bernard-Marie Koltès); Schauspiel Köln, Dir: Thomas Bischoff (2003)
Rose, Die See (Edward Bond); Schauspiel Köln; Dir: Günter Krämer (2003)
Rebecca, Auf dem Land (Martin Crimp); Schauspiel Köln; Dir: Heike Frank (2003)
Sophie, Free (Simon Bowen); Schauspiel Köln; Dir: K.D. Schmidt (2004)
Desdemona, Othello (William Shakespeare); Schauspiel Köln; Dir: Ola Mafaalani (2004)
Agnes, Die Familie Schroffenstein (Heinrich von Kleist); Schauspiel Köln; Dir: M. Thalheimer (2004)
Elmire, Der Tartuffe (Molière); Schauspiel Köln; Dir: Albrecht Hirche (2004)
Vaine Gurie, Leona Dunt, Taylor Figueroa, Charlotte Brewster, Der Jesus von Texas (DBC Pierre); Schauspiel Köln; Dir:
Friederike Heller (2005)
Nina, Die Möwe (Anton Cechov); Schauspiel Köln; Dir: Günter Krämer (2005)
Frau Sorbi, Die Wildente (Henrik Ibsen); Schauspiel Köln; Dir: Armin Petras (2005)
23
Sara Sampson, Miss Sara Sampson (G. E. Lessing); Schauspielhaus Bochum; Dir: B. Walther (2005)
A kiss is just a kiss, Liederabend; Schauspielhaus Bochum (2005)
Mabel Chiltern, Ein idealer Gatte (Oscar Wilde); Schauspielhaus Bochum; Dir: Armin Holz (2006)
Mrs Martin, Die kahle Sängerin (Eugène Ionesco); Schauspielhaus Bochum; Dir: Jan Bosse (2006)
Kaoru, Afterdark (Haruki Murakami); Schauspielhaus Bochum; Leitung: Holger Weimar (2006)
Lucienne Homenides de Histangua, Floh im Ohr (Georges Fédeau); Dir: Dieter Giesing (2006)
Radio/Features
Pica,Tod in Lissabon by Robert Wilson; WDR Köln; Dir: Walter Adler
Karin, Das Kreuz auf dem Erlenberg by Bodo Traber; WDR Köln; Dir: Thomas Leutzbach
Marie, 35 Kilo Hoffnung by Anna Gavalda; WDR Köln; Dir: Andreas Westphalen
Sprecherin, Nimm eine Rose und nenne sie Lieder; WDR Köln, Dir: Detlef Meissner
Zitatorin, Freaks by Elke Buhr; WDR Köln; Dir: Detlef Meissner
Sprecherin, Wann ist der Krieg zu Ende? WDR Köln; Dir: Axel Pleuser
Voice Over, Die Wahrheit ist im Untergrund; WDR Köln; Dir: Thomas Blockhaus
24
SÉVERINE BARDE
Director of photography
Education
A Levels (Latin) at Collège Sismondi, Geneva
Manipulation of puppets on strings at “Marionnettes de Genève”
Training “Marionnette et Cinéma” with Jim Henson at the “Institut International de la Marionnette”
School of cinema, section “Image” at the “Institut des Arts de Diffusion” (IAD) in Belgium, plus several trainings
Professional experience
Director
3 small documentaries of the series “Un Ange Passe”, with co-director M.C. Ruata-Arn, 2004.
Director of photography
Feature films
“Attention aux chiens” by F.C. Marzal (Light Night Prod), super 16mm, 1998, in Switzerland
“J’ai toujours voulu être une sainte” by G. Mersch (Samsa films), 35mm, 2002, in Luxemburg
“Poids Léger” by J.P. Améris (La Pan européenne), vidéo, 2003, in France
“Au Large de Bad Ragaz” by FC Marzal (Light Night Prod.), super 16mm, 2003, in Switzerland
“Garçon Stupide” by L. Baier (Saga prod.), DV, 2003, in Switzerland (co-photography with L. Baier)
“Comme des Voleurs” by L. Baier (Saga Prod), mini DV, 2005, in Switzerland
“La vraie vie est ailleurs” by F. Choffat (Rita Prod.), mini DV, 2005, in Switzerland
“Luftbusiness” by D. de Rivaz (CAB Prod.), super 16mm, 2007, in Luxembourg
TV films
“L’Evangile selon Aimé” by A. Chandelle (Native Prod), super 16mm, 2004, in France
“Les Amants de la Dent Blanche” by R. Vouillamoz (PCT Prod), super 16mm,2005, in Switzerland
“Petites vacances à Knokke le Zout” by Y. Matthey, (Native Prod), super 16mm, 2007 (shooting)
Documentaries
“Le Pont rouge” by G. Mersch (Samsa prod), video, 1990, Luxemburg
“Sentimental Journey” by G. Mersch, super 16mm,1993, Luxemburg
“Luzia Zberg” by G. Schaedler (DAVI), video, 1995, Switzerland
“Iwer and Riwer” by G. Mersch, super 16mm, 1996, Luxemburg
“Made in India” by P. Plattner (Light Night Prod), video kinescope,1998, India
“Les Années des Titans” by E. Hagen (Maximage), super 16mm and video, 2000, Switzerland
“Les Visites de la Lune” by E. de Riedmatten (Le Cinéatelier), video, 2000, Switzerland
“Le Nuage” by J Piniel (CAB Prod), video, 2002, Switzerland
“Nicolas Bouvier, 22 Hospital street” by C. Kühn (Filmkollektiv), video IMX, 2003, in Sri Lanka
“Tristan et Iseult” by B. Rossel, Mini DV, 2005, in Switzerland
“Designsuisse” by P. Poloni, HDV, 2005, in Switzerland
“Bruno Manser, Laki Penan” by C. Kühn (Filmkollektiv), HDV, in 2006, in Borneo
“Zermatt” by F. Reusser (Point Prod), XDCAM, Switzerland, 2006
“Pierre Landolt” by E. de Riedmatten (Cinéatelier), HDV, Switzerland, 2007
Short films
“Le Fantôme” by J. Faravel, 16mm, 1996, Switzerland
“La Fille à la camera” by F. Reusser, 1999, Switzerland
“Douce Nuit” by F. Reusser, 2000, video, Switzerland
“R” by Damien et Yannick Tenet, 35mm, 2000, Switzerland
“Contre toute Attente” by J. Aymon, video, 2001, Switzerland
“Le Jeu” by Fabrice Aragno, super 16mm, 2001, Switzerland
“La Clef des Champs” by F. Closuit, super 16mm, 2005, Switzerland
Advertisements
“TV8” by J. Meizer, video,2001, in Switzerland
“Pour la Recherche contre le Cancer” by D. Gilliand, vidwo, 2001, Switzerland
“Pour la Ligue contre le Cancer” by D. Gilliand, vidéo, 2002, Switzerland
“Les retraites populaires” by L. Baier, HDV, 2006, Switzerland
Animation
“Max and Co”, director Fred and Sam Guillaume (Cinémagination), in team of camera operators during the last 6 weeks, in Romont, 2006.
Assistant
Between 1991 and 2001, for 36 feature films or documentaries, about 15 short films and about 40 advertisements.
21bis rue des Délices, 1203 Genève - Tél. 022 344.11.29 / 079 433.01.40 - sbarde @bluewin.ch
25
STÉPHANE LÉVY
Art director
EDUCATION
86-88 Ecole supérieure des arts décoratifs (ESAD) Paris: scenography
86
Ecole Cantonale des Beaux Arts Lausanne (ECAL): drawing and modelling, external student
84-85 Workshop at Lucerne City Theater
83-84 Scenic service Swiss Television
79-83 Diploma as scene painter, Lausanne
74-79 Experimental school, arts
ART DIRECTOR IN FEATURE FILMS
07 “Luftbusiness” by D. de Rivaz Cab Productions CH & Iris Productions LUX
05 “La Mémoire des autres” by Pilar Anguita Mackay Olympia Films CH
03 “Bonhomme de chemin” by F. Mermoud Cinemanufacture CH
02 “Kadogo” by N. Wadimoff Caravan productions CH
00 “Potlatch” by P. Maillard ZOO Films CH
99 “La beauté sur la terre” by A. Plantevin Cinémanufacture CH
97 “F est un salaud” by M. Giesler Wega Films FR
96 “Blind Date” by Bouvier et Plantevin Thelma Films CH
95 “Walk the Walk” by R. Krammer Wega Films CH
95 “La Visite” by PH. Harrel Films du trésor FR
94 “Le Jour du bain” by D. de Rivaz Ukraine
92 “L’Ecrivain publique” by J-F Amiguet Erato FR
92 “Hélas pour moi” by J-L. Godard Wega Film FR
89 “La Femme de Rose Hill” by A. Tanner Cab Productions CH
ASISTANT ART DIRECTOR IN FILMS AND THEATER
06 “Marie Humbert” by M. Angello, design T. Aigri Alma Productions FR
05 “Zodiaque 2” by C-M. Rome, design T. Aigri Alma & Cab Productions FR
04 “Quel temps fait-il à Paris ?” by S. Hureau, scenographer R. Sarti FR
97-98 “La guerre dans le haut Pays” by F. Reusser, design J-C. Maret, Cab Productions and Arena CH and F
94 “La Loi des Belmonts” by D. Ronfeld, design R. Mabille Aurora D
92 “Les Caves du Majestics” by C. Goretta, design S. Etter TSR CH
91 “Une Femme en question” by A. Tasma, design P-A. Croisier TSR CH
90 “Pierre qui brûle” by L. Kaneman, design R. Deville
88 “Bois de justice” by R. Vuillamoz, design P-A. Croisier TSR CH
86 “Florence et ses locataires” by S. Colbert, design A. Borel TSR CH
85 “Noces de souffre” by R. Vuillamoz, design P-A. Croisier TSR CH
85 “Folies Suisse” by CH. Lipinska, design J. Wersinger TSR CH
COLLABORATION IN EXHIBITIONS / MUSEUMS
05 “Naissances” Musée de l’Homme, Paris, scenography with Scénoscope
03 “Quais de Chine” Dunquerque, assistant of R. Sarti, scenographer
01 “Spectacle d’ ouverture EXPO 02” assistant of J-C. Maret, scenographer
00 “Salon du livre de Jeunesse” Montreuil, assistant of Y. Cassagne scenographer
00 “Africana” Asnière, scenography
97 “Expo universelle de Hannovre 2000” scenography preliminary project topics energies and health, art director F. Confino
98-96-94 “Expos Figures futures” CPLJ Montreuil, scenographer Y. Cassagne
90 “Expositions de photos des pays de l’Est” Musée de l’Elysée Lausanne, curator CH-H. Favrod, organisation
87-89 “Nuit de la Photographie” Musée de l’Elysée, organisation
THEATER
93 “Phèdre”, by Racine, staged by Gisèle Sallin, Théâtre des Osses CH
93 Design entertainment room, foyer, cafeteria of the Théâtre des Osses in Givizez, Fribourg CH
91 “Le Bal des Poussettes”, created and staged by G. Sallin CH
PAINTING EXHIBITIONS
07 “Ateliers portes ouvertes” Montreuil, invited by A. Tenaillon
06 Vœux d’artiste Mairie du 8e
06 Cour St. Pierre Paris 17e
O5-06 Expo Collective Rue Beaumarchais Montreuil
04 “Ateliers portes ouvertes” Montreuil invited at “Hirondelle Croisée”
04 Exhibition “Association 178”, Fontenay-sous-Bois
04 Collective exhibition, “Galerie Stanze Florence Bellaiche”, Paris
03 “Ateliers portes ouvertes” Montreuil, invited in the workshops of C. Bonnami-Redler and C. Bradi
02 “Ateliers portes ouvertes” Montreuil, invited by C. Bonnami-Redler
71 rue Parmentier, F - 93100 Montreuil – Tél. 33(0) 9 51 03 60 63 – Fax et Tel. 33 (0) 1 48 58 73 34 – Port. 33 (0) 6 85 45 81 14 - [email protected]
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ANTOINE JACCOUD
Writer, screenwriter and playwright
Born in Lausanne, Switzerland, on July 25, 1957.
Graduate in political sciences
Languages: French, English
Member of Société Suisse des Auteurs (SSA) + Auteurs-Autrices de Suisse (AdS).
Founder of the Selma 95 with Françoise Boillat (January 2005).
"A l'Ouest du Pecos" Documentary by Stéphane Goël (co-writer). Production: Climage (CH), 1991.
"Cap Vert" Short film by François Kohler (co-writer). Production: CAB Productions SA (CH), 1994.
"Connu de nos services" Documentary by Jean-Stéphane Bron. Production: Cinémanufacture (CH). (co-writer). 1997.
"Friz et Franz" Short film by Gaby Schaedler. (co-writer). Production: Ecole Cantonale d’Art de Lausanne (CH)-Lazennec tout
court (F). 1997.
"Cronaca locale" TV-serie (6 X 26') for Swiss Italian TV (designer, writer). Production: Crittin-Thiébaud (CH). Broadcasting
September 1998. "Prix de reconnaissance UBS" (for the scripts) at the Solothurn Film Festival, 1999.
"Azzuro" Feature film by Denis Rabaglia (co-writer). Production: C-Films/Alhena Films. 2000. Prix du public au Festival de
Namur. Bayard d'Or du scénario au Festival de Namur. Swiss Film Award 2000.
"La bonne conduite". Documentary (co-writer). Production and director: Jean-Stéphane Bron (CH). Award "Idée Suisse" SSR,
1998. Prix Europa, Berlin 1999 "10 Best European Documentaries Selection".
"La Falena". Pilot of the mini series “Patrouille de nuit” developed for the Télévision Suisse Italienne (writer). Production:
Crittin-Thiébaud (CH) Swissperform Award « Best Swiss TV film ». Festival Cinéma Tout Ecran - Geneva 2002
" Viandes ". Short film by Bruno Deville (co-writer). Production: CAB Productions SA, Lausanne. 2003.
“Luftbusiness”. Feature film by Dominique De Rivaz (co-writer). Production: CAB Productions SA (CH)- Iris Films
(Luxemburg). 2007.
“Home”. Feature film by Ursula Meier (co-writer). Production : Box Productions (CH)- Archipel 35 (F)- Need Production (B).
Release in 2008.
“Le Gros”. Feature film by Bruno Deville, Award « Best screenplay » by Société Suisse des Auteurs 2005. Belgian/Swiss coproduction. In development.
“La minute kiosque”. Short films (100 x 1 minute). Director of the series. Production Le Flair-Loterie romande-Télévision suisse
romande. Broadcasting: 2007.
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A night with The Tiger Lillies is like being transported back to Berlin’s cabarets of the 1920s. Stories full of
eccentricity, blasphemy and weirdness, but also full of fantasy, poetry, magic and love - these are The Tiger
Lillies’ tales. With dark British humour, the band celebrates an obscure danse macabre, an unsettling, freaky
show giving us a sad account of the dark side of life.
The London trio, a well-kept secret amongst insiders for some time, has gradually won fans in the world in recent
years. The intimate soirées, previously held in vaudeville theatres and tiny cabarets, eventually had to be moved
to the circus arena and larger theatres. The Tiger Lillies´ weird concoction of proletarian Liederabend and
Brechtian lowlife-theatre is quite traditional for Germany - even if the Germans are less skilled in the art of
mockery than the British.
After their breakthrough with Shockheaded Peter, a peculiar and disturbing interpretation of the German
pedagogic drama, „Der Struwwelpeter“, various recordings, long tours through Eastern and Western Europe, the
US, Australia, Japan, and last year´s successful CD „Circus Songs“ the narrators of lunacy are touring again. They
bring with them „The Brothel To The Cemetery“ a CD which was previously only on sale at performances. The
songs amalgamate the spirit of punk and the passion of chansons, revive forgotten gypsy music and the songs of
troubadours. They sound like Victorian Music Hall and remind us of speak-easies or soirèes with Kurt Weill and
Lotte Lenya.
The Tiger Lillies
Criminal Castrates’, an Anarchic, Brechtian Blues-Trio
This extraordinary trio is fronted by magnificent singer Martyn Jaques who trained as an opera singer with a
castrato voice of heartbreaking beauty. He is accompanied by drummer Adrian Huge whose appearance was
described by David Byrne as a James Joyce on drums, and double bass player Adrian Stout.
Jaques plays the accordion and sings savage and passionate songs about prostitutes, drug addicts and losers, his
voice soaring and growling like a possessed man, his eyes rolling up and his head wrenching from side to side.
Ken Campbell described Jaques’ appearance as that of a criminal castrato with his Dickensian-style clothes, long
ponytail and bowler hat. His corrosive lyrics and astonishing voice make an indelible impression. Jaques sings
about life at the bottom end of contemporary Britain with the voice of an angel.
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Their music is a startling mixture of opera, gypsy music and left bank Paris. The emotional charge and raw
passion makes this band stand out. They achieved great critical acclaim not only as a band but also as the
musical force behind Shockheaded Peter. The Tiger Lillies have stunned and amazed audiences world-wide for
the past 11 years with their mix of Brechtian blues, opera, black comedy and chanson.
Martyn Jaques - Vocals, Accordion
Jaques is the founder of The Tiger Lillies and spent much of his formative years training his voice while living in
London’s Soho. His songs describe pimps, prostitutes, drug addicts, losers and other weird characters in lurid
detail. He is the musical director of Shockheaded Peter and his adaptation of the text is now published as a book
called „The Ultimate Shockheaded Peter“. He once placed a pig’s head with a cigarette in its nose on an altar of
a church in Wales and had to leave the village at night for fear of being lynched by an angry mob.
Adrian Huge - Drums, Percussion, Toys
A James Joyce on drums’ exclaimed David Byrne when he saw Adrian Huge in The Tiger Lillies. Adrian had
worked in a butcherís, at pie shops, banks, motorcycle shops and as a car mechanic before co-founding Doverís
only surreal comedy ensemble, „Uncle Lumpy And The Fish Doctors“. The group floundered shortly after arriving
in London in 1989 that coincided with the formation of The Tiger Lillies and the start of his bashing re-cycled
drums, toys and kitchen-ware. He had once done a gig in the Czech Republic expecting to find proper drums for
his performance, only to be given kitchen utensils to play on. Not deterred, he delivered an amazing performance
that night, armed only with pots and pans.
Adrian Stout - Double bass, Vocals
Adrian Stout had played blues, jazz and country music in various well- and lesser-known bands throughout the
UK, Europe and India. He recorded two albums for blues diva, Dana Gillespie, before being co-opted by The
Tiger Lillies for the 1995 Edinburgh Festival. A once serious musician has since found himself dancing in
Lederhosen, making love to inflatable sheep and dressing as a cheap prostitute. He designed and maintains the
websites of The Tiger Lillies and Shockheaded Peter.
www.tigerlillies.com
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The Tiger Lillies : Liedertexte
Spit Bucket
Promised Land
The Brothel to the Cemetary
Heaven to Hell
I don't know why we're singing
Nobody hears
I don't know why we're happy sometimes
While we're full of fear
I thought I'd be happy in heaven
I thought it would be swell
I thought I'd be happy in heaven
In fact I'm as unhappy as hell
Then you take us by the hand
Lead us to the promised land
The harps, they all bore me
St. Peter's jokes are a farce
The angels look down their noses
because I'm from a different class
I don't know where we're going
And for how many years
I don't know why it's hot outside
And so cold in here
Then you take us by the hand
Lead us to the promised land
I don't know why we're smiling
The world's full of tears
I don't know why it's hot outside
And so cold in here
Then you take us by the hand
Lead us to the promised land
St. Mathews discovered religion
He converts people every day
Whenever he gets near me
I tell him to go away
And God, he's a miserable bastard
He's always making up rules
I'm terribly disillusioned
I think he's a silly old fool
I thought I'd be happy in heaven
But in fact I'm unhappy as hell
The Brothel to the Cemetary
Nightingale
Slow death to the nightingale
His voice would always fail
In tenement towers
and on rails
And all of these praising words
They all seem so absurd, so absurd
Your poverty you declare
The paint blisters on your stairs
The dampness in your bones is always there
And all of these praising words
Well, they all seem so absurd, so absurd
Ever thought that you would be
This washed up and lonely
This washed up and lonely
This lonely
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Bad Blood and Blasphemey
Crack Of Doom
The Brothel to the Cemetary
Alone with the moon
And so your life's been a success
And you have pleasure in excess
Don't worry it will all end soon
The crack of doom is coming soon
And so your future's looking bright
And you've reached the giddy heights
Don't worry it will soon end
It is all shallow and pretend
Searching for sunlight, there in your room.
Trolling for one light, there in the gloom
You dream of a better day, alone with the moon.
The crack of doom is coming soon
And so your life
Your life has failed
You've made the progress of a snail
Don't worry you'll get your revenge
For we're all equal in the end
The small and mighty all the same
This life a shallow, facile game
Where every empire turns to dust
And every ego will be crushed
And every dream, hope and desire
Is just a flicker in the fire
And that fire it will consume
The crack of doom is coming soon…
All things are nothing, there in your tomb
All things are nothing, assured is your doom.
You dream of a better day, alone with the moon.
The laughing and joking, they all end too soon
Forgotten memories, forgotten tunes
You dream of a better day, alone with the moon.
That day, it's coming soon,
Alone with the moon, Alone with the moon
The Brothel to the Cemetary
Russians
It's pissing down with rain
The dogs they all do howl
Just beneath the surface, the faces all do scowl
Selling off an empire, they sell it by the pound
The Russians in the market square
Give him 15 Deutschmarks for an old red hat
He will sell you the coat off of his back
And he's looking handsome and he's looking sad
The Russian in the market square
The Russian in the market
The Russian in the market square
He'll tell you stories about his past
He'll tell you stories if you ask
And he's looking handsome and he's looking sad
The Russians in the market square
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CAB Productions SA
Av. du Grey 123 - CH 1018 Lausanne - Tél. +41 21 641 04 80 Fax +41 21 641 04 89
[email protected] - www.cabproductions.ch
Founded in 1984 by Jean-Louis Porchet and Gérard Ruey, CAB Productions has produced feature films (more than 40), TVfilms and documentaries including the trilogy "Trois couleurs: Bleu-Blanc-Rouge" by Krzysztof Kieslowski, Claude
Chabrol's "Merci pour le chocolat" and "Rien ne va plus" and Alain Tanner's films. CAB Productions received the Swiss
Film Prize 2004 and 2005 for best feature film for "Mein Name ist Bach" by Dominique de Rivaz and "Tout un hiver sans
feu" by Greg Zglinski.
In pre-production:
- LE MAÎTRE DU TEMPS by Greg Zglinski / Feature film
- LE GROS by Bruno Deville / Feature film
- LA DUREE D'UN INSTANT by Germinal Roaux / Feature film
- KEINE SPUR by Niklaus Hilber / Feature film
- REFRACTAIRE by Nicolas Steil / Feature film
- LE PAYSAGE INTERIEUR (LEARNING CENTER EPFL – SANAA) by Pierre Maillard / Documentary
In postproduction:
- BAM – Railroad to nowhere by Jouni Hiltunen / Documentary
LUFTBUSINESS by Dominique de Rivaz / Feature film
ICEBERGS by Germinal Roaux / Short film
ALAIN TANNER – PAS COMME SI, COMME CA by Pierre Maillard / Documentary
RETOUR A GOREE by Pierre-Yves Borgeaud / Documentary with Youssou N'Dour
2007
-
2006
- LA LISTE DE CARLA by Marcel Schüpbach / Documentary with Carla Del Ponte
- LE MAÎTRE DU ZODIAQUE by Claude-Michel Rome / TV serie / Executive production in Switzerland
- POUR L'AMOUR DU CIEL by Maria Nicollier / Documentary with Claude Nicollier
2005
- LE GYMNASE DU SOIR by Stéphanie Chuat & Véronique Reymond / Documentary
- BIEN DEGAGE DERRIERE LES OREILLES by Anne Deluz / TV film
2004
- HOMO SAPIENS by Jacques Malaterre / Docudrama / Executive production in Switzerland
- TOUT UN HIVER SANS FEU by Greg Zglinski / Feature film
Festival Venise 2004, in competition ; Best First Film Cinemavvenire et Best Film Signis
Swiss Film Prize 2005 "Best Fiction Film"
- CONFITURE by Lieven Devrauwer / Feature film
Giornate degli autori, Festival Venise 2004
- AGENTS SECRETS by Frédéric Schoendoerffer / Feature film / Executive production in Switzerland
- BLANDINE ET LES SIENS by Emmanuelle de Riedmatten / Documentary
Festival Visions du Réel 2004, Prize TSR
Special Granarolo Prize at Prix Italia
- PAUL S'EN VA by Alain Tanner / Feature film / in coproduction with Filmograph
2003
- MEIN NAME IST BACH by Dominique de Rivaz / Feature film
Festival Locarno 2003, Official Selection, Piazza Grande
Swiss Film Prize 2004 "Best Fiction Film" & "Best Supporting Actor"
- SNOWBOARDER by Olias Barco / Feature film
2002
- B COMME BEJART by Marcel Schüpbach / Feature film
Festival de Venise 2002, Official Selection
2001
- 117-POLICE SECOURS by Raphaël Sibilla / Documentary
- QUE FAISAIENT LES FEMMES PENDANT QUE L'HOMME MARCHAIT SUR LA LUNE by Chris
Vander Stappen / Feature film
2000
- LES DESTINEES SENTIMENTALES by Olivier Assayas / Feature film
Festival de Cannes 2000, Official Selection
- MERCI POUR LE CHOCOLAT by Claude Chabrol / Feature film
Festivals de Venise, Montréal & Toronto 2000, Official Selection
Montréal 2000 : Prize for Best Actress Isabelle Huppert
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Production company set up in 1986. The company owned by Nicolas Steil and Paul Thiltges produces feature films
in French, German and English, documentaries, animated feature films and animated TV-series.
FILMOGRAPHY of the producers
1) Live Action Films
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Gwyncilla or the Legend of the Dark Ages, Feature film by Andy Bausch, 86 minutes, Completed in 1986
The Living Stone, Documentary by Nicolas Steil, 60 minutes, Completed in 1986
Schacko Klak, Feature film by Frank Hoffmann & Paul Kieffer, 90 minutes, Completed in 1991
Retrato de Familia, Feature film by Luis Galvão Teles, 102 minutes, Completed in 1992
Grosse Gefühle, Feature film by Christof Schertenleib, 115 minutes, Completed in 2000
Mannheim-NY, Documentary by Elke Baur, 90 minutes, Completed in 2001
The Unemployment Club, Feature film by Andy Bausch, 97 minutes, Completed in 2002
SDF Go Home, Feature film by Robert Biver, 120 minutes, Completed in 2003
The Revenge, Feature film by Andy Bausch, 107 minutes, Completed in 2004
Tour de force, Feature film by Antoine Prum & Boris Kremer, 79 minutes, Completed in 2004
Mondo Veneziano, Feature film by Antoine Prum & Boris Kremer, 32 minutes, Completed in 2005
Deepfrozen, Feature film by Andy Bausch, 95 minutes, Completed in 2006
Retour à Gorée, Feature film by Pierre-Yves Borgeaud, 115 minutes, Completed in 2006
Derrière la tête, Short Feature film by Sébastien Fernandes Tasch, 15 minutes, Completed in 2006
Freigesprochen, Feature film by Peter Payer, 100 minutes, Completed in 2007
Luftbusiness, Feature film by Dominique de Rivaz, 90 minutes, Completed in 2007
Contact High, Feature film by Michael Glawogger, 95 minutes, Currently in post-production
Vault, Short Feature film by Fred Neuen, 10 minutes, Currently in post-production
Tausend Ozeane, Feature film by Luki Frieden, 90 minutes, Currently in post-production
Lingo Vino, Short Feature film by Daniel Texter, 35 minutes, Currently in post-production
Réfractaire, Feature film by Nicolas Steil, 100 minutes, Currently in pre-production
2) Animation
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Emil & Fritz, Animated series by Janosch, Completed in 1993
Flitze Firetooth, Animated series by Milos Hlavac, Completed in 1995
A Walk in the Park, Animated short film by Paola Piozzi, Completed in 1996
Carland Cross, Animated series by Michel Pillyser, Completed in 1996
The Blue Arrow, Animated feature film by Enzo d’Alò, 90 minutes, Completed in 1997
The Magic Forest, Animated feature film by Volker Collman, 60 minutes, Completed in 1997
Kirikou and the Sorceress, Animated feature film by Michel Ocelot, 75 minutes, Completed in 1999
Globi and the Stolen Shadows, Animated feature film by Robi Engler, 72 minutes, Completed in 2004
Fog, Short Animated film by Thierry Schiel, 10 minutes, Currently in production
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