Textauszug: Kunde: Junges, verrücktes Unternehmen für
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Textauszug: Kunde: Junges, verrücktes Unternehmen für
Kunde: Junges, verrücktes Unternehmen für Fahrzeugrestaurationen Anspruch: Texte im Jargon der Zielgruppe, technische Fakten knackig verpacken Kundenvorgaben: Jede Menge technische Daten zur Stoßdämpfern und Karosserien Eigener Arbeitsfaktor: Ich hatte keinen Schimmer, weder technisch in Bezug auf Autos noch von der VW-Szene. Wie muss ein Text geschrieben sein, dass er von der Zielgruppe akzeptiert und tatsächlich ernst genommen wird? Zugleich müssen die Texte auch Bandbreite besitzen, um Vertrauen in die Fähigkeiten des Teams bei potenziellen älteren Kundengruppen zu wecken. Nachdem ich mich in die Thematik eingelesen hatte, schrieb ich mich in einen regelrechten Wahn und war erst wieder vom Schreibtisch wegzubringen, als ich mit knapp 20 Seiten über diverse Restaurationen fertig war. Textauszug: PROFIL WJ ... der Mann mit den kreativen Blechfingern Gute Geschichten über erfolgreiche Karrieren haben dem Soap-Bedürfnis ihrer Zuhörer zuliebe in einer Garage oder im Hinterhof zu beginnen. Im Falle von WJ’s Firma BB ist dieser Start-Up kein erfundenes Stilmittel, sondern Reality. Seit über 45 Jahren begeistert der VW Käfer die Menschheit. Als WJ sieben war, schlich er sich in den VW eines Onkels und saß stolz hinter dem Steuer. Seither haben ihn Käfer nie wieder losgelassen. Kein Wunder, dass WJ lieber an schlachthofreifen Bugs und Typ 3 schraubt, während seine Altersgenossen für’s Abi pauken. Hochschulreife und Bauzeichnerlehre folgen bei ihm nebenbei. Spätestens inmitten des trockenen Architektur-Studiums wird dem Käferfanatiker klar, dass er einfach einzig und allein an Luftgekühlten basteln will. Das kann er – und mehr: Der Leidenschaft für alternde Bucklige entwächst schon bald ein florierender Handel mit gebrauchten Teilen aus Schlachtfahrzeugen und originalen Neuteilen. Im April 1994 gründet der geschäftstüchtige Auto-Doc in Falkenberg sein VW-Sanatorium. Ein kleines verschlafenes Dorf inmitten Oberpfälzer Granit-Urgesteins, dessen Bewohner des öfteren beim Kirchgang über die Rostlauben vor seiner Werkstatt die Köpfe schütteln. Hat der Langzottelige mal eben `ne Schraube locker? Was für jeden Ottonormalverbraucher nach Beleidigung klingt, ist für WJ der ganz normale Alltag. Schrauben, Sandstrahlen, Flexen, Tunen ... – bis die Finger spätabends oftmals glatter sind als das Metall. Das Spiel, das mit den lädierten Blechkarossen gespielt wird, heißt: Ich sehe was, was Du nicht bist. Aber werden kannst. Während anfänglich überwiegend Autoreparaturen auf der To-Do-Liste stehen, bietet die BB von Blechund Sandstrahlarbeiten, Motorentuning und Getriebebau, Polier- und Verchromarbeiten über Ersatzteilhandel bis hin zu schlüsselfertigen Fahrzeugrestaurationen schon bald das komplette Wunschprogramm für alle Aircooled-Fans. Ob Käfer, Karmann Ghia, VW Bus bis `67, Typ 181, Fridolin oder Typ 3: Mit seinen Assistenten läßt WJ luftgekühlte Autoträume wahr werden. Er saniert selbst totgesagte Oldtimer mit unglaublichem Ergebnis und wird seitdem als Auto-Guru für jeden verrosteten Kübel gehandelt. Und weil er hemmungslos Schrott wiederauferstehen lässt, wird aus seiner Klitsche schnell eine expandierende Firma. © Silke S. Maria Kost www.26gold.com Nach 6 Jahren in Falkenberg entsprechen Größe und Ausstattung der Werkstatt nicht mehr den Erfordernissen und Vorstellungen des BB-Teams, Regale und Workstation platzen aus allen Nähten. Kein Wunder, zählen Insider die Luftgekühlten aus der BB-Schmiede längst zur ersten Liga der Autorestaurationen. Als cleverer Businessman investiert WJ in einen modernen und geräumigen Hallenneubau, der mit allen Annehmlichkeiten, wie z.B. zwei Hebebühnen, im März 2001 in Weiden / Oberpfalz seine Pforten öffnet. Und die Erfolgsstory von WJ, dem Daniel Düsentrieb der VW-Szene, der inzwischen auch international mit immer neuen Top-Restaurationen überrascht, geht weiter. Tag für Tag die gleiche blaue Uniform. Die Finger voller Schmiere, doch den Kopf voller dynamischer Ideen. So gelingt es dem Team, mit ihrem 66er DKP-Käfer und 56er Ovali Top-Chop zwei Nostalgiker-Rennsemmeln aufzubauen, die im typischen California-Look auf der ¼- und 1/8-Meile für Furore sorgen. In Zusammenhang mit ihrer erfolgreichen Teilnahme an Beschleunigungsrennen spezialisieren sich die VW-Experten zudem auf Typ 1 Rennmotorenbau. Der 61er fabulöse Monster-Bulli „Linde“ sorgt am Maikäfer-Treffen 2001 für eine Sensation und schlägt für die Szene unter dem In-Style „Shitlooker“ ein völlig neues Kapitel auf. Auch die feurige Pest-Pritsche, die ein Jahr später als 67er offener Lieferwagen-T1 im coolen Ratten-Look, aber mit exzellenter Technik aus der BB rollt, löst nicht nur unter echten Hardcore-Aircoolern Begeisterung aus. Denn WJ’s originelle Custom-Cars passen perfekt in eine Zeit und zu einer Generation, die deutlich lebendiger und experimentierfreudiger ist. Ohne Projekte wie diese wäre die Autowelt farbloser und ärmer. „Ziel unserer Restaurationen ist es, den Blechkarossen eine neue unverkennbare Personality zu geben. Das Ergebnis sind Autos, welche die Leidenschaft von Schöpfer und Besitzer nicht nur beschreiben, sondern selbst Lebensgefühl sind. Neben edelsten Originalrestaurationen verfolgen wir eben auch Ideen, die dem 0815-Zeitgeist trotzen und mit einem Augenzwinkern zeigen, dass man auch ohne Besserverdiener-Budget viel Spaß und Spannung mit Oldtimern haben kann!“ fasst VW-Maniac WJ die Philosophie seiner BB zusammen. Und nimmt mit einem lässigen Grinsen zur Kenntnis, dass er für viele Leute ein bunter Hund ist. Doch das Schönste an einem fertigen Oldie ist bereits schon wieder die Vorfreude auf die nächste Restauration. VW-Liebhaber dürfen somit gespannt sein, welchen neuen Vulkan aus Schrauben, Blech und Turbo-Finessen der kreative Aircooled-Doc und sein Team demnächst explodieren lassen! PROJEKT 66ER BUGGY Klein, grün und giftig ... Es gibt Oldtimer, von denen man den Blick kaum abwenden mag, so selten, schön und schillernd sind sie. So wenig, wie der 66er Karmann GF-Buggy ein gewöhnliches Auto ist, so wenig ist auch seine Restaurierung gewöhnlich. Geflext, geschliffen, geflucht ... Wie aus einem jämmerlichen Haufen 30 Jahre altem, sprödem und rissigen Kunststoff in unserer Werkstatt doch noch Träume wahr wurden, erzählt die Geschichte von Arno Kahls daphnegrünem Sandfloh. Der Beginn ... „Niemand wagte sich bisher an die Restaurierung. Könnt Ihr mein Baby zu neuem Leben erwecken?“ so lautete die bange Frage von Arno Kahl, als er uns an einem kalten Nachmittag im Winter 2000 die Überreste seines heißgeliebten 66er Karmann GF-Buggy präsentierte. Dieser fristete bereits seit über 10 Jahren ein trauriges Schattendasein in einer Tiefgarage, nachdem er vorher sein endgültiges BlackOut an einem Hamburger Laternenpfahl gefunden hatte. Arnos hoffnungsvollen Blick mit einem Kopfschütteln zu quittieren, wäre uns zu simpel gewesen, zumal BB-Head WJ bereits das Kribbeln in seinen Fingern verspürte. „Besorg Dir schon mal nen guten Sunblocker“, antwortete er Kahl mit einem breiten Grinsen, „Im Sommer werden Deutschlands Straßen um ein Paradestück legendärer Automobilgeschichte reicher sein ...“. © Silke S. Maria Kost www.26gold.com ... this is how the story goes Die GfK-Außenhaut spröde und rissig, die Vorderachse Schrott, die komplette Karosse in desolatem Zustand – wie sah doch gleich nochmal das Original aus? Leider war die Karosse durch den Unfallschaden absolut lädiert und wir mussten gut ein Drittel mit Hilfe von alten Bildern und Fragmenten nachbilden – Carstyling de luxe! Vorsichtig schliffen wir die Karosse bis auf den baren Kunststoff ab. Alex flexte mit Engelsgeduld die Risse auf und füllte sie mit spezieller Spachtelmasse. Der 66er Käfer-Boden wurde um 273 mm gekürzt und überlappend geschweißt. Nach der aufwendigen Kunststoff-Restaurierung wurden sämtliche Stahlteile sandgestrahlt, verzinkt und pulverbeschichtet: Millimeter für Millimeter erwachte der Klassiker zu neuem Leben! Zur perfekten Oberflächengestaltung fehlte nach diesen Feinarbeiten dann nur noch der passende Style: Frisch lackiert strahlte uns der Sandfloh unzählige Arbeitsstunden später in mörderischem Daphnegrün (Porsche) entgegen. Nach alten Fotos kreierten wir ein neues Armaturenbrett und versüssten Arnos Fahrvergnügen mit zahlreichen Annehmlichkeiten: Personal-Lenkrad, französische Corbeau-Rennsportsitze, Talbot Replika-Spiegel, passgenaues Sonnenland-Verdeck in Sonderanfertigung mit geänderten Seitenscheiben, alte Sonnenblende vom Käfer vor `64 mit einem Innenspiegel vom Bus bis `67 an einem eigens hergestellten Halter und eine Rückbank, die wir im Stil der Vordersitze bezugen. Die Instrumente wählten wir von Porsche 914 und VDO, der elegante Vorder-Bügel wurde von uns selbst geschaffen und gebogen. Eine prachtvolle Schaltkulisse, deren Original-Appeal wir durch den Einbau eines kurzen Gene-Berg-Shifter und EMPI-Fußmatten noch toppten. Doch kein echtes Spaßmobil ohne den adäquaten Motor. Unsere Herausforderung: Er musste unter die knappe Karosse passen. Original gab es den Karmann GF mit 34, 40, 44 und 47 PS bei Hubräumen zwischen 1192 und 1584 Kubik. Um den Pferdchen im Motorraum Beine zu machen, bauten wir einen Typ 1 mit 1641 Kubik auf. Die Kurbelwelle behielten wir im Original mit 69 Millimetern Hub. Zusätzlich installierten wir Schmiedekolben von Mahle mit 87 Millimetern Durchmesser und eine Engle W110 Nockenwelle, die sich bei einer Verdichtung von 9,5:1 um die Ventile in den 040er Köpfen kümmert. Mit 40er Weber IDF bestückt fressen nun immerhin 90 PS den Asphalt, wobei K&N-Luftfilter und ein Bug Tech-Side Winder-Auspuff für die passende Beatmung sorgen. Um pure Fahrkultur zu garantieren, brauchte der Buggy nun nur noch richtig dicke Elefanten: Extra-lässig tragen Arno Kahl 185/55er und 225/60er Reifen auf pulverbeschichteten Lemmerz-Stahlfelgen durch‘s Gelände, wobei ihm mit seinem exzellent restauriertem GF-Buggy als Publikumsmagnet nicht nur die bewundernden Blicke der Mädels sicher sind! © Silke S. Maria Kost www.26gold.com