04/2014 Informationen für Mitarbeiter und Freunde

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04/2014 Informationen für Mitarbeiter und Freunde
04/2014
Informationen für Mitarbeiter und Freunde
Kontakte
TOP THEMA Geöffnet: Das SeniorenWohnen in Bous ist bezugsfertig
JUGEND Gefördert: Die Commerzbank baut einen Spielplatz fürs Hanns-Joachim-Haus
SENIOREN Gefeiert: Gleich zwei Caritas SeniorenHäuser hatten runden Geburtstag
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,
ein turbulentes Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Es ist wirklich viel passiert in den einzelnen
Geschäftsbereichen der cts: Wo ein Bauvorhaben abgeschlossen und das SeniorenWohnen Bous eröffnet wurde, wurde an anderer Stelle ein großes Bauvorhaben angestoßen – das SeniorenWohnen
mitten in der Stadt Sulzbach.
In der Jugendhilfe eröffnete das Margaretenstift eine sogenannte DBT-A Wohngruppe, die pädagogische und therapeutische Hilfe für Jugendliche mit einer Tendenz zu einer Persönlichkeitsentwicklungsstörung, insbesondere Borderline, anbietet (Seite 24).
Jubiläen gab es im Jahr 2014 auch zu Hauf: Seit 40 Jahren nun gibt es das SeniorenZentrum Haus am
See schon – und die neu gebauten Appartements für Betreutes Wohnen zeigen, dass diesen 40 Jahren gut und gerne noch weitere 40 folgen sollen (Seite 30). Und fast schon in der Nachbarschaft feierte das Caritas SeniorenHaus Hasborn seinen Geburtstag (Seite 34) – seit zehn Jahren eine durch
und durch erfreuliche Erfolgsgeschichte.
Viel in Bewegung ist derzeit auch am CaritasKlinikum Saarbrücken, wo wir eine langfristige strategische Positionierung entwickeln, geleitet von der Frage, wo wir im Jahr 2020 stehen wollen. Gemeinsames Ziel ist es, das CaritasKlinikum Saarbrücken dauerhaft an zwei Standorten wirtschaftlich erfolgreich zu führen und die Beschäftigungsverhältnisse zu sichern.
Die große Herausforderung – nicht nur bei diesem, sondern bei allen Projekten, die tiefgreifende
Veränderungen mit sich bringen – beschreibt Autor Paulo Coelho sehr treffend: „Der Mensch will immer, dass alles anders wird, und gleichzeitig will er, dass alles beim Alten bleibt.“ Und dennoch: Solche Prozesse können nur gelingen, wenn alle zusammenarbeiten, das Alte los- und sich – durchaus
gerne kritisch hinterfragend – auf das Neue einlassen und es mitgestalten.
„Man darf sein Ziel nicht aus den Augen verlieren“, schreibt Coelho weiter. „Doch wenn man einen
Berg erklimmt, sollte man hin und wieder stehen bleiben und die Aussicht genießen. Mit jedem eroberten Meter kann man weiter in die Ferne blicken und Dinge entdecken, die man zuvor nicht wahrgenommen hat.“
In diesem Sinne: Genießen Sie die Aussicht!
Ich wünsche Ihnen und allen, die Ihnen wichtig sind, von Herzen frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr.
Herzlichst
Renate Iffland
IMPRESSUM
HERAUSGEBER: Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts), Rhönweg 6, 66113 Saarbrücken, Telefon (0681) 58805-152,
Fax -109, Verantwortlich: Renate Iffland | REDAKTION: Renate Iffland sowie Vertreterinnen und Vertreter der Einrichtungen | TEXTE:
Silke Frank, Heiko Ries, Christa Stolz, Carina Meusel, Agnes Johann, Wolfgang Jacob, Maria Edlinger, Christel Ewald, Jürgen Zapp, Birgit
Müller, Karin Bleif, Alexandra Raetzer | ANZEIGEN: schäfer medienberatung, Falkensteinstraße 14, 54329 Konz, Telefon (06501)
6086-314, Fax -315, E-Mail: [email protected] | TITELFOTO: rolleyes/photocase.com | GESTALTUNG UND SATZ: 307
– Agentur für kreative Kommunikation, Trier, www.3null7.de.
Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das Verschieben von Beiträgen auf eine
der nächsten Ausgaben. Bitte haben Sie Verständnis, dass nur Beiträge berücksichtigt werden, die in elektronischer Form eingereicht
werden. | REDAKTIONSANSCHRIFT: Redaktion cts-kontakte, Rhönweg 6, 66113 Saarbrücken, Telefon (0681) 58805-152,
Fax -109, E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss für die Ausgabe 01/15: 31. Januar 2015
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Inhalt
Editorial
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TOP THEMA
Das SeniorenWochnen Bous ist eröffnet
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GESUNDHEIT
Vinzentius-Krankenhaus Landau nimmt neues
Blockheizkraftwerk in Betrieb
Examen 2014
CaritasKlinikum Saarbrücken führt Gynäkologie und
Geburtshilfe an einem Standort zusammen
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SCHULE
Logopädie bei Kindern
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ZENTRALE
Wir sagen danke – Die cts lud Anfang November zu
einem Tag der Ehrenamtlichen ein
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PERSONALIA
Rafael Lunkenheimer in den Vorstand der SKG gewählt
Neue Mitarbeiterinnen in der cts-Trägerzentrale
Neue Hausleitung am Caritas SeniorenHaus St. Augustin
in Püttlingen
JUGEND
Neuer Spielplatz für das Hanns-Joachim-Haus
Kita Rastpfuhl: Jetzt wird in die Hände gespuckt!
Ein Tag in der Ausbildung am Haus Christophorus
Kinder der CaritasKita Thomas Morus erschaffen
große Hundertwasserkunst
Social Day: Im Namen der guten Sache
Schöpferisch den Alltag gestalten
»Eher fällt das Haus um als die Schaukel«
SENIOREN
Erster praktischer Unterricht für Auszubildende im
Caritas SeniorenHaus Mandelbachtal
Fachtagung für Palliative Geriatrie: Das Heilmittel Mensch
Großes Geburtstagsfest im Haus am See
Die Fahrt ist das Ziel
»Das erste Bier bekommen wir!«
10 Jahre Caritas SeniorenHaus Hasborn
Interview mit der Ehrenamtlichen Helga Wittwer
Perspektivwechsel: Mit dem Rollstuhl durch Schönenberg
Musikalisch durch die Welt: Das Trio „El Mundo“ zu Gast
in St. Irmina in Dudweiler
Der Clown Albert besuchte die St. Barbarahöhe
Erntedank mit Musik und Gedichten
Grottenfest in St. Anna
Über Generationsgrenzen hinweg
ZEICHEN DER ZEIT
Danke Schwester Maria Goretti
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TOP THEMA
Das SeniorenWohnen Bous
ist eröffnet
Barrierefreie Appartements des SeniorenWohnen Bous
nach einjähriger Bauzeit übergeben
Text und Bilder: Silke Frank
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cts-Geschäftsführer Rafael Lunkenheimer (ganz links) bei der Begrüßung
„Die lange Zeit des Wartens hat sich gelohnt.
Das SeniorenHaus und das SeniorenWohnen Bous sind ein
Schmuckstück für die Gemeinde Bous“, freute sich Stephan
Manstein, Direktor Geschäftsbereich cts Altenhilfe, in seiner
Festansprache. Der 14. September war ein lang ersehnter Tag.
Nach einer einjährigen Umbauphase wurde nun der sanierte Altbau des Caritas SeniorenHauses Bous mit einem Festakt
und der symbolischen Schlüsselübergabe eingeweiht.
Die Begrüßung übernahm cts-Geschäftsführer Rafael Lunkenheimer, der zudem die zahlreichen Ehrengäste, u. a. Bundestagsabgeordneter Markus Tressel, willkommen hieß. In seiner
Ansprache dankte er allen beteiligten Personen, Gremien und
Firmen – vor allem den Mitarbeitern, die für einen reibungslosen Ablauf der Baumaßnahme gesorgt haben. „SeniorenWoh-
nen Bous, dahinter steht ein innovatives Konzept, ein Erfolgsmodell für die Zukunft“, so Lunkenheimer. „Dieses moderne
Wohnkonzept ist die Antwort auf die Bedürfnisse der Senioren. Privatheit, Gemeinschaft, Teilhabe und Unterstützung werden in zwei Hausgemeinschaften großgeschrieben“, ergänzte
Direktor Stephan Manstein in seiner Festansprache. „Mit der
neuen Wohnform schließen wir eine Lücke zwischen der stationären Pflege und dem Betreuten Wohnen“, hob er mit Blick auf
die steigende Lebenserwartung hervor.
Auch Bürgermeister Stefan Louis zog eine positive Bilanz der
Entwicklung des Seniorenangebots in Bous: „Wir sind damit in
Bous gut ausgestattet und aufgestellt.“ Er betonte die positive
Tendenz, die sich durch die Angebote der cts zieht: „Es hat sich
gezeigt, dass die cts für die Gemeinde Bous ein guter Partner
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TOP THEMA
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ist“. Zum Abschluss seiner Grußworte wünschte er dem Haus
eine gute Zukunft.
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Angefangen hatte alles vor zehn Jahren, als erstmals Gespräche zwischen der Gemeinde Bous und der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken stattfanden. Nach mehrjähriger Planungs-,
Sanierungs- und Neuplanungsphase entschied man sich, dass
Caritas SeniorenHaus Bergfriede neu zu bauen und den Altbau
zu renovieren. Nachdem 2013 der Neubau des SeniorenHauses Bous seine Pforten öffnete, zogen nun bereits Anfang September die ersten Mieter ins Betreute Wohnen ein.
Musik durfte auch nicht fehlen
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Die insgesamt 20 Appartements der SeniorenWohngemeinschaft und acht Wohnungen des Betreuten Wohnens bieten ab
sofort Paaren oder alleinstehenden Senioren ein barrierefreies
Leben in der Gemeinschaft. Diese neue Wohnform eignet sich
besonders für Menschen, die gemeinsam mit anderen den Alltag verbringen möchten. Ein heller und freundlicher Gemeinschaftsraum mit Blick auf Bous ist Treffpunkt und lädt zum Verweilen ein.
Eine moderne Cafeteria mit Kiosk im Erdgeschoss erweitert das
neue Angebot und freut sich in Zukunft auf viele Besucher. „Wir
sind sehr stolz auf das neue Angebot“, betonte Hausleiterin
Andrea Magin und verriet, dass bereits während der Bauphase
viele interessierte Senioren vorbeischauten.
Die getätigten Investitionen lagen für das Projekt bei 12 Millionen Euro. Architekt Thomas Hepp (Architekturbüro Hepp & Zenner Saarbrücken) bedankte sich für die gute Zusammenarbeit
in der Planungs- und Bauphase. Hausleiterin Andrea Magin
übernahm symbolisch einen aus Hefeteig gebackenen Schlüssel. Nach der Segnung des Hauses durch Prälat Dr. Peter Prassel folgten Führungen durch die Etagen des SeniorenWohnen
Bous. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch die Musik-
Direktor Stephan Manstein (links) und Hausleiterin Andrea Magin (Mitte) bei der
Schlüsselübergabe
freunde Bous. Feine Grillspezialitäten sowie Kaffee und Kuchen
sorgten bei gutem Spätsommerwetter für einen regen Besucherstrom.
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TOP THEMA
Informationen zur
SeniorenWohngemeinschaft Bous:
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Die Appartements sind 30 oder 40 Quadratmeter groß und verfügen über ein Bad, das mit barrierefreier Dusche und WC ausgestattet ist.
Jedes Appartement verfügt über eine Küchenzeile und ausreichend Platz zur individuellen Möblierung. Im Notfall ist qualifiziertes Fachpersonal zu jeder Tages- und Nachtzeit über eine
Notrufanlage erreichbar.
Als Gemeinschaftsräume stehen die gemütliche Wohnküche auf
jeder Etage und der Wintergarten zur Verfügung. Hier können die
Bewohner gemeinsam Zeit verbringen, wenn sie das möchten –
sie können essen, reden, feiern. Jede Etage verfügt außerdem
über ein Gäste-WC, einen Wasch- und Trockenraum mit Waschmaschine und Trockner sowie zwei Abstellräume.
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die täglich anwesend ist. Sie ist die feste Ansprechpartnerin
und koordiniert bei Bedarf die gemeinsamen Aktivitäten, sorgt
für Sauberkeit in den Gemeinschaftsräumen und unterstützt die
Bewohner bei allen Dingen, die sie nicht mehr alleine bewältigen können.
Sie steht auch für Beratung und Vermittlung von zusätzlichen
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GESUNDHEIT
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VinzentiusKrankenhaus Landau
nimmt neues Blockheizkraftwerk in Betrieb
Text und Bilder: Heiko Ries
Gas rein – Strom und Wärme raus: Das ist das vereinfachte Prinzip eines Blockheizkraftwerks.
Gut geplant! Alles lief glatt bei den Bauarbeiten.
Strom und Wärme hocheffizient selbst erzeugen!
Dazu hat sich das Vinzentius-Krankenhaus in Landau entschieden. Vorausgegangen war eine Energie-Studie, die die
energetische Situation des Hauses mit dem angeschlossenen
Verwaltungsgebäude und Wohnheim genau unter die Lupe genommen hatte. Nach nur kurzer Bauzeit läuft das Blockheizkraftwerk nun bereits seit Juli – die Gesamtmaßnahme wird im
November abgeschlossen sein.
„Es gab viele gute Gründe, die für die Errichtung eines Blockheizkraftwerkes gesprochen haben. Die Wirtschaftlichkeit hat
eine große Rolle gespielt, aber natürlich wollten wir auch in ein
zukunftsfähiges Energiemodell investieren, das so viele Umweltaspekte wie möglich berücksichtigt“, erklärt Geschäftsführer Ludger Meier. „Dahinter steht der Gedanke, unser Krankenhaus nachhaltig und ressourcenschonend zu betreiben.“
Krankenhaus eine hocheffiziente Nutzung des Primärenergieträgers Erdgas durch den Einsatz dieses BHKWs bescheinigt.
Das neue Kraftwerk liefert gleichzeitig Strom und Wärme, welche auch für die Warmwasseraufbereitung im Sommer genutzt
wird. Der erzeugte Strom wird komplett selbst verbraucht, sodass kein Strom in öffentliche Netze eingespeist wird. 55 Prozent des benötigten Stroms kann das Vinzentius-Krankenhaus
künftig selbst erzeugen sowie 40 Prozent der jährlich erforderlichen Heizenergie. Die restlichen 60 Prozent werden – wie
auch bisher – über Gasheizkessel zur Verfügung gestellt. Weit
über 800.000 Euro hat das Vinzentius-Krankenhaus in das
Blockheizkraftwerk und die damit verbundene Heizungstechnik investiert. „Nach fünf Jahren werden sich diese Investitionskosten amortisiert haben, gleichzeitig reduzieren wir den
CO2-Ausstoß um rund 15 Prozent“, weiß Andreas Lüke, der
Technische Leiter am Vinzentius-Krankenhaus.
Blockheizkraftwerke gelten als besonders umweltfreundlich,
weil sie die bei der Stromherstellung anfallende Abwärme
zum Heizen nutzen. So wird ein Wirkungsgrad erzielt, der herkömmliche Kraftwerke bei Weitem übertrifft. Darüber hinaus
wird die Anlage im Vinzentius-Krankenhaus mit Erdgas betrieben, dessen Schadstoffausstoß deutlich unter dem der Energiegewinnung mit Öl und Kohle liegt. Das BHKW ist mit einem
3-Wege-Katalysator ausgestattet, der zusätzlich Schadstoffe
aus dem Abgas filtert. Die Bundesaufsichtsbehörde hat dem
Im Krankenhaus hat ein Blockheizkraftwerk viele Anforderungen zu erfüllen, da permanent große Mengen an Wärme und
Strom zur Verfügung stehen müssen, und zwar gleichzeitig.
Deshalb muss ein Blockheizkraftwerk komplett an den tatsächlichen Bedürfnissen des Krankenhauses ausgerichtet sein.
„Bei uns waren Profis am Werk“, bestätigt Geschäftsfüher Meier. „Mein Dank gilt allen, die sich für das Projekt engagiert und
uns tatkräftig unterstützt haben. Sie haben damit ein Stück Zukunft gebaut.“
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alicaborumGESUNDHEIT
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siminis volorum
Examen 2014
18 Schülerinnen und Schüler der Nardini-Pflegeschule am Vinzentius-Krankenhaus in Landau sind glückliche Absolventen der
3-jährigen Gesundheits- und Krankenpflege- bzw. Kinderkrankenpflegeausbildung und erhielten heute im Rahmen einer Abschlussfeier die Urkunden zur Führung ihrer Berufsbezeichnung.
Dazu gratulieren alle an der Ausbildung beteiligten Personen.
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Helicobacter pylori –
Der Magenkeim
Sehr viele Menschen – aber keinesfalls jeder – beherbergen oben
genanntes Bakterium in ihrem Magen. Wenn sich der Keim in der
Magenschleimhaut eingenistet hat, spricht man von einer Infektion. Sie ist eine typische Erkrankung des Kindesalters, übertragen
durch engen Körperkontakt. Helicobacter hat sich darauf spezialisiert, in der sauren Magenschleimhaut (ph-Wert bis ca. 1!) nicht
nur zu überleben sondern sich dort auch zu vermehren.
Obgleich der Befall der Magenschleimhaut bei vielen betroffenen
keinerlei Beschwerden verursacht, werden doch Symptome wie
Völlegefühl, Magenschmerzen durch chronische Gastritis, verfrühtes Sättigungsgefühl oder Sodbrennen mit ihm in Verbindung
gebracht. In Einzelfällen ist der Keim verantwortlich für Magenund Zwölffingerdarmgeschwüre und selten sogar für Magenkrebserkrankungen. Dieser kausale Zusammenhang wurde erst
im Jahre 1983 aufgeklärt – Nobelpreis 2005 für zwei australische
Forscher.
Jörg-Lennart Borchers
Facharzt für Transfusionsmedizin
Bei allen Patienten bei denen die Infektion aufgrund von Beschwerden gefunden wurde, wird heutzutage mit Antibiotika
therapiert. Aufgrund zunehmender Antibiotikaresistenzen muss
event. mehrfach behandelt werden. Rückfälle durch Wiederansteckung kommen vor, sind aber nicht die Regel.
Die Diagnose erfolgt durch das Labor mittels Antikörperbestimmung im Blut, Antigennachweis im Stuhl, Analyse von Biopsien
aus der Magenschleimhaut (gewonnen bei der Gastroskopie) oder
am einfachsten durch einen Atemtest, bei dem zwei Plastikbeutel
aufgeblasen werden müssen.
Das Labor weist dann hochspezifisch ein Abbauprodukt der Bakterien in der ausgeatmeten Luft in den Beuteln nach.
Auf dieser Grundlage verordnet der Arzt dann die medikamentöse
Behandlung.
Partner des CaritasKlinikums Saarbrücken
Medizinisches Versorgungszentrum Labor Saar GmbH
Prof. Dr. med. Reinhard LATZA
Professor für med. Laboranalytik und Ernährung
Facharzt für Hygiene, Facharzt für Laboratoriumsmedizin
Dr. med. Boris LEHMANN, Fr. Dr. med. Elena HOFF
Fachärzte für Laboratoriumsmedizin
Dr. med. Reinhard STUTE
Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Facharzt für Transfusionsmedizin
Prof. Dr. med. Angela BOLDOVA-VALEVA
Professorin für med. Mikrobiologie
Fachärztin für med. Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin
MVZ LABOR SAAR GMBH
Blücherstraße 47
66386 St. Ingbert
Telefon 0 68 94 / 95 50 150
Telefax 0 68 94 / 95 50 138
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alicaborumGESUNDHEIT
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siminis volorum
CaritasKlinikum Saarbrücken führt Gynäkologie und
Geburtshilfe an einem Standort zusammen
Künftig ist rund um die Uhr ein Kinderarzt vor Ort. Es gehen keine Arbeitsplätze verloren.
Umfassendes medizinisches Konzept entsteht derzeit für beide Standorte.
Text: Renate Iffland
Das CaritasKlinikum Saarbrücken wird
die Fachgebiete Frauenheilkunde und
Geburtshilfe im Laufe des ersten Halbjahres 2015 an einem Standort zusammenführen, und zwar am Standort St.
Theresia.
Die cts setzt damit eine Maßnahme um,
die so bereits im Krankenhausplan für
das Saarland vorgesehen ist.
Die Gynäkologie des CaritasKlinikums
Saarbrücken steht bereits seit 2012 unter gemeinsamer ärztlicher Leitung von
Chefarzt Dr. Mustafa Deryal. „Das renommierte Angebot der traditionellen
sanften Geburt mit Beleghebammen
wird durch das am Standort St. Theresia
vorhandene Perinatalzentrum ergänzt
und abgerundet“, benennt Dr. Deryal einen der großen Vorteile, die das Caritas-
Klinikum Saarbrücken werdenden Müttern bietet.
Dass beide Angebote nun an einem
Standort zusammengeführt werden, hat
vor allem den Grund, werdenden Müttern und ihren Babys dann die größtmögliche Sicherheit bieten zu können.
Dies beginnt bereits bei der Pränataldiagnostik, der Diagnostik vor der Geburt,
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reits über 1.100 Babys geboren wurden,
zeigt, dass dieses Konzept bereits Früchte trägt“, sagt Deryal.
Durch die Zusammenführung wird am
Perinatalzentrum des CaritasKlinikums
Saarbrücken künftig rund um die Uhr ein
Kinderarzt vor Ort sein.
die sowohl gerätetechnisch und auch
personell durch Ärzte mit entsprechender Qualität und Erfahrung gebündelt
werden kann. Weiterhin wird durch eine
Zusammenlegung der beiden Standorte angestrebt, personelle Engpässe, wie
sie in vielen anderen Kliniken bereits
existieren, in Zukunft zu vermeiden.
„Unser Bestreben ist es, die werdenden Mütter rund um die Geburt auch
weiterhin individuell zu betreuen. Zudem hält das Perinatalzentrum Neonatologen und Kinderärzte für Neugeborene vor und wird in Kooperation und unter
Verantwortung der Fachärzte des Uniklinikums Homburg betrieben. Damit sind
Mütter und Neugeborene noch besser
versorgt, wenn es nach der Geburt Probleme geben sollte. Dass im CaritasKlinikum Saarbrücken in diesem Jahr nun be-
„Wir möchten hier als Träger kein Risiko
eingehen und werdenden Müttern auch
dann die höchstmögliche Sicherheit bieten, wenn es zu Komplikationen kommt.
Der Facharztstandard, den wir einhalten
müssen, und die Mindestanzahl an Geburten, die eine geburtshilfliche Abteilung erbringen muss, sind weitere Argumente für die Konzentration auf einen
Standort – besonders vor dem Hintergrund der zurückgehenden Geburtenzahlen“, sagt cts-Geschäftsführer Rafael
Lunkenheimer und betont, dass es dadurch keine Entlassungen geben werde:
„Ich möchte den Mitarbeitern dieser Abteilung am Standort St. Josef ausdrücklich für ihren Einsatz danken – sie haben
über viele Jahre dort qualitativ hochwertige Arbeit geleistet. Wir bieten allen Mitarbeitern, die bisher in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Standort St.
Josef gearbeitet haben, einen Arbeitsplatz in Saarbrücken an. Und wir wünschen uns auch, dass uns unsere Beleghebammen auf den Rastpfuhl folgen.“
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„Das Besondere an der Arbeit der Beleghebammen ist“, ergänzt Pflegedirektorin
Ursula Hubertus, „dass sie die Schwangeren über einen langen Zeitraum betreuen und so ein sehr gutes Vertrauensverhältnis aufbauen können. Dies ist bei
der Geburt einer der wichtigsten Sicherheitsfaktoren.“
„Wir freuen uns sehr, wenn die werdenden Mütter uns nach wie vor das Wichtigste anvertrauen, was sie haben – sich
selbst und Ihr ungeborenes Baby“, sagt
Rafael Lunkenheimer. „Mit Menschen für
Menschen da zu sein und professionelle Caritas-Arbeit zu leisten, damit sie bei
uns ganzheitliche Zuwendung erfahren
und Geborgenheit finden, ist unser gemeinsamer Auftrag – erst recht in einem
modernen und zugewandten Verbundkrankenhaus wie unserem CaritasKlinikum Saarbrücken.
Derzeit entsteht ein umfassendes medizinisches Konzept für beide Standorte
des CaritasKlinikums Saarbrücken, das
bis Ende des Jahres fertiggestellt sein
soll und dann mit dem Ministerium und
mit den Kostenträgern besprochen wird.
Ziel ist es, den Standort St. Josef und die
dortigen Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern.“
Und so geht’s weiter:
Derzeit arbeitet eine Projektgruppe von angestellten und Beleghebammen in engem Austausch daran, die künftige Zusammenarbeit zu planen. Es ist unser Wunsch, die Geburtskultur der Beleghebammen an dem Standort St. Theresia zu integrieren, daher sind wir
sehr daran interessiert, einen gemeinsamen Weg zu finden. Ein Gespräch zwischen der
Geschäftsführung der cts und den Beleghebammen diesbezüglich hat ebenfalls bereits
stattgefunden. Unser Ziel ist es, dass sich alle Beteiligten in dem gemeinsamen Konzept und den Rahmenbedingungen am Standort St. Theresia wiederfinden. Es wird kurzfristig einen Umbau geben, der die Kapazitäten sowohl für die Kreißsäle, Wehenzimmer
als auch Patientenzimmer deutlich ausweiten soll. Auch hier erarbeiten die Vertreter der
verschiedenen Berufsgruppen derzeit gemeinsam mit der Bauabteilung und der technischen Leitung ein Konzept, das den räumlichen und organisatorischen Anforderungen
Rechnung trägt.
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SCHULE
Logopädie bei
Kindern
Die Schule für Logopädie
des cts SchulZentrums
St. Hildegard veranstaltete
einen Informationstag
Text und Bilder: Christa Stolz
Informationsveranstaltungen zu planen und durchzuführen gehört zum aktuellen beruflichen Selbstverständnis eines Logopäden und damit auch in die Ausbildung angehender Logopäden.
Dies hat seinen Niederschlag zum Beispiel im vor kurzem veröffentlichten „Kompetenzprofil“ des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie gefunden. Einen Schwerpunkt bildet hierbei
das Thema Prävention. Mit Informationen über Risikofaktoren
für die Entstehung bestimmter Störungen, Möglichkeiten der
Früherkennung und Intervention leistet unsere Berufsgruppe einen wichtigen Beitrag im medizinischen Versorgungsprozess.
Um die Schüler an diese Thematik heranzuführen und unsere
Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit bekannter zu machen, veranstaltete die Schule für Logopädie am 25. September einen
Infotag zum Thema „Logopädie bei Kindern“ in der Aula des
SchulZentrums St. Hildegard. Zielgruppe der Veranstaltung waren Erzieherinnen und Erzieher sowie Eltern der umliegenden
Kindergärten.
Aus dem pädiatrischen Teil der Logopädie wurden Informationen aus den Bereichen Mehrsprachigkeit, Aussprachestörungen, Sprachentwicklungsstörungen, kindliche Stimmstörungen
sowie Stottern und Poltern bei Kindern in ansprechender und
gut verständlicher Weise aufbereitet. Es wurden eifrig Plakate
und einzelne Stände für den Infotag geplant und fertiggestellt.
Interessierte Besucher informierten sich rund um das Thema Logopädie bei Kindern
Eingeladen wurden Kindergärten und -tagesstätten aus den
Stadtbezirken Rastpfuhl, Malstatt, Burbach und Riegelsberg,
was vorab auch zu vielen Telefonaten mit persönlichen Gesprächen und einem regen Austausch führte.
Zur Informationsveranstaltung selbst kamen dann zahlenmäßig noch recht wenige, aber sehr interessierte Erzieherinnen
aus den umliegenden Kindergärten. Die Erzieherinnen nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen, die sie in ihrem Berufsalltag immer wieder beschäftigen. So kam es zu sehr intensiven Gesprächen. Insbesondere war es für die Schülerinnen und
Schüler eine Herausforderung, aktuelle Inhalte aus den jeweiligen Bereichen aufzuarbeiten, zu bündeln und das so erworbene Wissen kompetent in den Gesprächen mit den Erzieherinnen
zu präsentieren. Hier waren wir als Lehrlogopäden recht zuversichtlich, dass unseren Schülerinnen dies gelingen würde – und
so war es auch.
Insgesamt war dies für uns eine gelungene Veranstaltung, die
wir mit unterschiedlichen Themen auch in Zukunft beibehalten
wollen.
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Anregender Austausch bei der Fortbildung
»Bauchweh vor Lachen«
Fortbildung für zusätzliche Betreuungskräfte nach § 87 b im Oktober und November
im Haus am See
Text: David Fitzpatrick, Christel Ewald
„Bauchweh vom Lachen“
und einige Erkenntnisse aus anregendem Austausch nehmen
die Teilnehmenden der ersten Fortbildungsveranstaltung dieser Art der cts-Altenhilfe laut eigener Aussage mit. Insgesamt
äußerten sich die 29 zusätzlichen Betreuungskräfte am Ende
der Veranstaltung, rückblickend auf die beiden Tage, sehr positiv zu den erarbeiteten Inhalten. Die Fortbildung begann an einem regnerischen Montag im idyllisch gelegenen Haus am See.
Nach einer etwas ungewöhnlichen Vorstellungsrunde ging es
auch schon zur ersten Gruppenarbeit.
Mehrere Kleingruppen waren schnell zusammengestellt, die Beteiligten kamen ebenso zügig miteinander ins Gespräch, ging es
doch darum, sich Gedanken über die eigene Rolle im Arbeitsfeld
der zusätzlichen Betreuungskraft zu machen. Und überhaupt:
Was bedeutet eigentlich „zusätzlich“?
Hierbei entstand ein äußerst reger Austausch zu den einzelnen Aspekten in der Rolle der zusätzlichen Betreuungskraft zunächst innerhalb der Kleingruppen, später dann auch beim gegenseitigen Vorstellen der Ergebnisse in der Großgruppe. Jede
konnte aus eigener Erfahrung berichten, neue Fragestellungen
formulieren und mit den Kolleginnen diskutieren. Dies galt es
dann auch, in ansprechender Form zu Papier zu bringen, was allen Gruppen in hervorragender Weise gelang.
Nach der Mittagspause beschäftigte man sich mit Biografiearbeit und Alltagsgestaltung, um sich danach noch dem schwie-
rigen Thema der Schmerzbeobachtung von Menschen mit Demenz zuzuwenden. Sehr interessant fanden die Teilnehmenden
die vermittelten Inhalte dieser Themen des Nachmittags, besonders dass sie durch ihre Nähe zu den Bewohner(inne)n eine
sehr wichtige Rolle bei der Erkennung von Schmerzen spielen.
Sie sind nicht nur die zusätzlichen „Nasen, Ohren und Augen“
der Pflegenden, sondern können durch ihre Aktivitäten mit den
Bewohner(inne)n aktiv zur Schmerzlinderung beitragen.
Der zweite Tag begann mit einer Bewegungsübung und bedeutenden Erkenntnissen zur nonverbalen Kommunikation, auf
die Betreuende in der Altenpflege ja in vielen Fällen angewiesen sind. Die Möglichkeiten der Menschen, anderen Menschen
etwas mitzuteilen, seien bei näherer Betrachtung doch recht
vielfältig, hier waren sich alle einig. Doch nun ging es darum,
praktisch-interaktive Prozesse, wie das Unterstützen eines Menschen aus sitzender Position in den Stand oder das Anreichen
einer Mahlzeit zu trainieren. Überhaupt gelte es, auf dem Gebiet der Grundkenntnisse der Pflege und Pflegedokumentation
immer einiges aufzufrischen und alle machten hier mit bemerkenswertem Interesse mit.
Das Fazit zum Schluss der Veranstaltung konnte dann auch nicht
anders lauten, als dass die Aufgaben der zusätzlichen Betreuungskräfte so vielfältig wie die Persönlichkeiten der zu betreuenden Bewohner sind und eine scharfe Abgrenzung zu den Aufgaben einer Pflegekraft schlicht nicht möglich ist.
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ZENTRALE
Ehrennadeln der Caritas in Gold (Bild oben), in Silber (2. Bild von oben) und Ehrenurkunden (3. Bild von oben)
Wir sagen danke
Die cts lud Anfang November zu einem Tag der
Ehrenamtlichen ein
Text: Renate Iffland | Bilder: Iris Maurer
Zu einem gemeinsamen Tag unter dem Motto „Kokon – kleine
Freiräume“ hatte die cts ihre Ehrenamtlichen Anfang November eingeladen – als Dankeschön für den „unermüdlichen Einsatz in unseren Einrichtungen“, wie in der Einladung stand. Der
Tag begann mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Kapelle des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Theresia. Organisiert
hatte ihn die Klinikseelsorge mit Pfarrer Erwin Graus und Hermann-Josef Mayers, für die stimmungsvolle musikalische Umrahmung sorgte der Klinikchor.
Im Anschluss daran begrüßte Stephan Manstein, Direktor der
cts-Altenhilfe, die zahlreichen Ehrenamtlichen, um gleich darauf den Stab an die Künstlerin Annette Orlinski zu übergeben,
die mit ihnen kreative Fingerübungen machte: Auch hier entstanden bunte Kokons (siehe Seite 42), deren Ummantelung
die Ehrenamtlichen an diesem Morgen eigenhändig und ohne
weitere Hilfsmittel strickten.
Diakon Wolfgang Schu (rechts) beim Stricken für die Kokons
Nach einem gemeinsamen Mittagessen folgte der Höhepunkt
des Tages: Die Ehrung der Ehrenamtlichen, die bereits über
fünf, über zehn und über 15 Jahre in den verschiedenen Einrichtungen der cts tätig sind. Gruppenweise wurden sie nach
vorne gerufen und erhielten zum Dank für ihren unermüdlichen
und stetigen Einsatz Urkunden sowie silberne oder goldene Ehrenzeichen des Diözesan-Caritasverbandes Trier.
ZENTRALE/PERSONALIA
Wer sich heute ehrenamtlich engagiert, möchte gerne wissen:
Was bringt mir die Tätigkeit in Sachen Persönlichkeits- und
Kompetenzentwicklung? Er oder sie möchte eine Ansprechperson haben, die fragt: „Was brauchen Sie, um Ihre Aufgabe
gut tun zu können?“ Neben zeitlich überschaubaren Projekten
wünschen sich die Menschen vor allem gute Rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglichen, ihre Begabungen einzubringen
und weiterzuentwickeln, ist in der Broschüre zum Thema „Ehrenamtskultur im Bistum Trier“ zu lesen. Darüber hinaus sind
ihnen Unterstützung und Wertschätzung von Seiten der Hauptamtlichen sowie Ehrenamtlichen in verantwortlichen Positionen wichtig, ebenso die Teilhabe an Entscheidungen. Ganz in
diesem Sinne durfte neben cts-Geschäftsleiter Stephan Manstein auch jeder Einrichtungsleiter, der vor Ort war, dann auch
spezielle Worte des Dankes an „seine Ehrenamtlichen“ richten.
Mit Kaffee und Kuchen und glücklichen Gesichtern klang dieser
schöne gemeinsame Tag des Dankes schließlich aus.
04/2014
17
Künstlerin Annette Orlinski behielt den Überblick
Rafael Lunkenheimer
in den Vorstand der SKG gewählt
Rafael Lunkenheimer, Geschäftsführer der
Caritas Trägergesellschaft mbH Saarbrücken
(cts), wurde am 8. Oktober in den Vorstand der
Saarländischen Krankenhausgesellschaft gewählt. Die Saarländische Krankenhausgesellschaft mit Sitz in Saarbrücken ist der Verband
der Krankenhausträger im Saarland. Sie ist
eine der 16 Landeskrankenhausgesellschaften in Deutschland und wurde am 27. Oktober
1950 gegründet.
Die Saarländische Krankenhausgesellschaft
ist Mitglied der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Berlin.
Neue Mitarbeiterinnen in der
cts-Trägerzentrale
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu
können, dass die vakante Stelle im
Service Zentrum Jugendhilfe wieder
besetzt ist: Seit 03.11.2014 ist Frau
Olga Altergott an dieser Stelle tätig. Sie ist die Nachfolgerin von Frau
Sina Schneider.
Des Weiteren ist Frau Corinna Rupp
seit 20. Oktober im Sekretariat der
Abteilung Bau- und Objektbetreuung der cts tätig. Frau Rupp übernimmt die bisherigen Tätigkeiten
von Martina Faßbender in der Abteilung Bau- und Objektbetreuung.
Wir wünschen beiden einen guten
Start und freuen uns auf eine gute
Zusammenarbeit.
Neue Hausleitung am Caritas SeniorenHaus St. Augustin Püttlingen
Zum 1. Dezember tritt Frau Sigrid Jost die
Nachfolge von Marga Barbian als Hausleiterin des Caritas SeniorenHauses St.
Augustin Püttlingen an, die in den wohlverdienten Ruhestand geht.
Frau Jost ist 55 Jahre alt, geboren in
Quierschied/Saarland. Beruflich war sie
von 1980–1991 an der Caritasklinik tätig, danach bei den Barmherzigen Brüdern Rilchingen und Trier. Wir wünschen
Frau Jost alles Gute und Gottes Segen für
die Aufgaben, die vor ihr liegen.
18
04/2014
JUGEND
Neuer Spielplatz
für das Hanns-Joachim-Haus
Commerzbank fördert die Jugend- und Behindertenhilfe
in Kleinblittersdorf
Text: Renate Iffland | Bilder: Commerzbank
Die brach liegende Wiese am Hanns-Joachim-Haus wurde binnen eines Tages in
einen schön angelegten Spielplatz umgestaltet. Das war das Ergebnis der Commerzbank-Initiative „Mittelstand als Vorbild“, zu der Volker Stuckmann, Leiter der
Mittelstandsbank in Saarbrücken, seine Firmenkunden zum Anpacken einlud.
Bereits zum zweiten Mal in Folge wählte Stuckmann das Hanns-Joachim-Haus
aus, ein von der Caritas (cts-Schwestern
vom Heiligen Geist gGmbH) betriebenes
Hilfezentrum für Kinder, Jugendliche und
deren Familien.
Jetzt haben die Kinder die Möglichkeit
sich auszutoben und ihre Geschicklichkeit zu trainieren. Dafür stehen ihnen
eine Kinderschaukel, ein sechseckiges
Klettergerüst und ein Trampolin zur Verfügung.
Einrichtungsleiterin Annette Blug bedankt sich von Herzen für die harte Arbeit von insgesamt 16 Personen, davon
12 Manager mittelständischer Unternehmen und vier Commerzbanker: „Es ist unglaublich, wie engagiert und motiviert
alle mit angepackt haben. Unsere Kinder
werden begeistert sein, denn für sie geht
ein lang gehegter Herzenswunsch in Erfüllung.“
Dass sich die Kinder freuen, ist auch für
Volker Stuckmann das Wichtigste: „Man
sollte sich des Öfteren mal verdeutlichen, dass es den meisten von uns gut
geht. Wir sind gesund. Deshalb ist es besonders schön, dass wir mit unseren eigenen Händen etwas aufbauen konnten,
was anderen, nämlich den Kindern hier
im Hanns-Joachim-Haus, Freude bereitet.“
04/2014
Direktorin Dagmar Scherer (Mitte) und der stellvertretende Hausleiter David Beckmann (rechts)
Den Spielplatz gebaut haben: Werner
Staudt (feine adresse-SaarLorLux), Bernd
Schmidt und Klaus Johänntgen (GeFeSta GmbH Personal und Industriedienstleistungen), Björn Clüsserath (mediserv
Bank GmbH), Rüdiger Clemens (reha
gmbh), Klaus Schönwälder (Saarbrücker
Zeitung Verlag und Druckerei GmbH),
Martin Juskowiak und Renate Lanzenberger-Mohr (SBE BioEnergie Handelsgesellschaft mbH), Hüseyin Yilmaz (Sonne
Stahlhandelsgesellschaft mbH), Christian Lehnfeld (WPW GmbH) und Volker
Stuckmann samt Team mit Eva-Maria
Breyer, Verena Philippi, Thorsten Stauder
sowie Bernd Walter (Commerzbank AG).
Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist eine führende
Bank in Deutschland und Polen. Auch
weltweit steht sie ihren Kunden als
Partner der Wirtschaft in allen Märkten zur Seite. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets und
Central & Eastern Europe bietet sie ihren Privat- und Firmenkunden sowie
institutionellen Investoren die Bankund
Kapitalmarktdienstleistungen
an, die sie brauchen.
Die Commerzbank engagiert sich bereits
seit vielen Jahren im Rahmen der Initiative „Mittelstand als Vorbild“ gemeinsam
mit ihren Unternehmern für lokale Förderprojekte. Ziel ist stets, einer gemeinnützigen Einrichtung an einem Tag durch
kräftiges Anpacken von Unternehmern
aus der Region – zusammen mit ihren
Firmenkundenbetreuern der Commerzbank – etwas Gutes zu tun. Im vergangenen Jahr hat das Team der Commerzbank
samt Kunden bereits einen Grillplatz mit
Gartenhäuschen für das Hanns-JoachimHaus gebaut. Auch in diesem Jahr werden die Kosten für den Spielplatzbau in
Höhe von 14.000 Euro von der Commerzbank gespendet.
Gruppenbild der fleißigen Helfer
Die Commerzbank verfügt mit rund
1.200 Filialen über eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken und ist auf dem Weg zu
einer modernen Multikanalbank. Sie
betreut insgesamt rund 15 Millionen
Privat- sowie eine Million Geschäftsund Firmenkunden. Im Jahr 2013 erwirtschaftete sie mit durchschnittlich
rund 54.000 Mitarbeitern Bruttoerträge von mehr als 9 Milliarden Euro.
19
20 04/2014 JUGEND
Kräftig angepackt haben die Schüler der Gesamtschule
Rastbachtal
Jetzt wird in die Hände gespuckt!
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rastbachtal bringen das Spielgelände der Caritas
Kindertagesstätte Rastpfuhl in Ordnung
Text und Bilder: Agnes Johann
Da staunten die Mädchen und Jungen
der Kita Rastpfuhl, als eine Gruppe von
Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Rastbachtal mit Schubkarren und
Schaufeln anrückte, um das Spielgelände der Einrichtung in Ordnung zu bringen.
Eine Menge Arbeit wartete bei sommerlichen Temperaturen auf die fleißigen Helfer. Sandkästen wurden geleert und bis
zum Rand mit neuem Sand befüllt. Alle
Hochbeete, die nach Jahren durch Wind
und Wetter beschädigt waren, wurden
ausgetauscht und wieder mit Erde aufgefüllt und viele Säcke Rindenmulch
zum Schutz vor Staub auf dem Gelände
verteilt.
Die Jugendlichen packten tüchtig an und
brachten alles auf Vordermann! Insgesamt neun Tage arbeiteten zwei Gruppen
mit jeweils 17 Schülerinnen und Schülern im Wechsel.
Möglich machte dies das Kooperationsprojekt des Ausbildungszentrums ZF-Getriebe Saarbrücken (ZF Friedrichshafen
AG) mit der Gesamtschule Rastbachtal.
Schülerinnen und Schüler des Unterrichtsfachs Technik/Wirtschaft der Klassenstufe 8 erhalten hierbei einen Einblick in die Arbeitswelt.
Betriebspraktikum bei ZF oder Bewerbertraining sind einige Beispiele für diese Zusammenarbeit. Zum Abschluss des
Kooperationsjahres engagieren sich die
jungen Menschen gemeinsam in einem
sozialen Projekt.
Schon zum zweiten Mal hatte die Kita
Rastpfuhl das Glück, davon zu profitieren. Zustande kam dieser Kontakt über
Karl Heinz Goebel, Lehrer für Technik
und Wirtschaft und bis zu seiner Verrentung auch Leiter dieses Projektes vonseiten der Schule.
Seine Aufgabe hat Christoph Eiden,
ebenfalls Lehrer an der Gesamtschule
Rastbachtal, übernommen. Er begleitete
die Arbeit auf dem Außengelände der
Kita, war immer vor Ort und sorgte für einen reibungslosen Ablauf.
Nach Beendigung der Arbeiten war es
dann soweit! Mit lautem Jubel stürmten
die Gruppen nach draußen. Nachdem
das Gelände aus Sicherheitsgründen für
die Dauer der Arbeiten gesperrt war,
nahmen die Kinder jetzt ihren Spielplatz
wieder in Beschlag und waren begeistert. Endlich konnten sie wieder große
Sandburgen bauen, Wassergräben ziehen und Sandkuchen backen. Was für
ein Spaß!
Ein herzliches Dankeschön den jugendlichen Helfern, die sich so tatkräftig für
die Kinder engagiert haben und natürlich auch ihrem Lehrer Herrn Christoph
Eiden.
04/2014
21
Ein Tag in der Ausbildung…
...am Haus Christophorus
Text und Bilder: Haus Christophorus
Am 19. August war es wieder so weit: Ein neuer Ausbildungsgang im Bereich Reha-Fachpraktiker Küche wurde von Judith
Leidinger, Arbeitsagentur Saarlouis, und Marion Ruppel-Lohoff, Einrichtungsleitung im Haus Christophorus, eröffnet.
Die Ausbildung im Reha Bereich wird von der Agentur für Arbeit
gefördert und ist speziell auf die Bedürfnisse unserer Auszubildenden zugeschnitten. So gehört zu dieser Ausbildung unter
anderem eine sehr engmaschige, sozialpädagogische Betreuung sowie eine spezielle Qualifikation unserer praktischen
Ausbilderinnen (rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation). Diese Besonderheiten ermöglichen es uns, sehr teilnehmerorientiert zu arbeiten und unsere Auszubildenden dort abzuholen, wo sie stehen.
Derzeit bilden wir in folgenden Bereichen aus:
• Garten- und Landschaftsbau
• Metallbearbeiter
• Holzwerker
• Hauswirtschaftshelfer
• Fachpraktiker Küche
Ein typischer Tag in der Ausbildung, Bereich Küche:
07:15 Uhr morgens:
Die ersten Azubis trudeln langsam im Haus ein. Mit einem Frühstück, das die Azubis gemeinsam einnehmen, beginnt der Tag.
08:00 Uhr morgens:
Die Fachpraktiker Küche stehen in Arbeitskleidung in ihren
Kochnischen parat. Es gibt Putenschnitzel mit Kartoffelgratin
und gemischtem Salat, zum Nachtisch Schwarzwaldbecher.
Juhu, die Freude ist groß. Jetzt aber anfangen, die Einkaufsliste
zu schreiben – um 12 Uhr gilt es, die hungrigen Mäuler zu füttern.
09:00 Uhr – 11:30 Uhr, Lehrküche oben:
Geschirrgeklapper, das Zischen und Schmoren von Pfannen
und Töpfen sind zu hören, und ein leckerer Duft durchweht den
Ausbildungsbereich.
„Frau Heldberg, haben wir Maggi?“ „Waaaaas? Nein, mit Maggi
wird hier nicht gekocht!“ „Aber Frau Heldberg, wir sind doch im
Saarland!“ „Das ist egal, in der Prüfung gibt’s auch kein Maggi.“ Nun gut, dann ohne Maggi, schließlich bereiten sich hier
alle auf eine handfeste IHK -Abschlussprüfung vor!
12:00 Uhr:
Es ist angerichtet, jetzt heißt es „Mahlzeit!“ und für eine halbe
Stunde herrscht ungewöhnliches Schweigen, ab und an von einem „mhm, lecker“ oder einem „reichst Du mir mal bitte…“ unterbrochen. Nach dem Essen wird gemeinsam abgeräumt und
der Tisch schon für das Frühstück am nächsten Tag hergerichtet.
13:00 Uhr, Stütz- und Förderunterricht:
Heute steht das Thema „Soziale Netzwerke“ aus dem Bereich
Medienpädagogik auf dem Programm. Alle sitzen an ihren
Rechnern und sind erstaunt darüber „was man denn so alles im
Facebook-Profil sehen kann“ w
13:00 Uhr, Sozialpädagogische Begleitung, im Raum gegenüber:
Der Raum ist abgedunkelt, entspannende Musik ertönt. Auf
dem Boden liegen Yoga-Matten und darauf, mehr oder weniger
verknotet, unsere Auszubildenden. „Wie ging nochmal DasEichhörnchen-das-den-Baum-umklammert?“ „Üb für den Anfang vielleicht lieber erst mal den Sonnengruß!“ „Und das hilft
wirklich gegen Stress und Prüfungsangst??“ „Natürlich, guck
doch, wie gelassen ich bin!“
13:00 Uhr, Stütz- und Förderunterricht, ein Stockwerk tiefer:
Sechs Auszubildende sitzen in Reih und Glied an ihren Tischen
im Unterrichtsraum, bewaffnet mit Taschenrechner und
Schmierblättern. Die Tafel ist beschrieben mit allerlei mathematischen Formeln, der Dreisatz beglückt uns heute. „Der
Krebs, den du zubereiten sollst, wiegt ungekocht und mit Kruste …kg. Du hast einen Putz- und Schälverlust von …% und einen
Garverlust von …%. Wieviel fertiges Krebsfleisch hast du noch
übrig?“ „Ich mag eigentlich gar kein Krebsfleisch, muss ich das
trotzdem ausrechnen?“
16:00 Uhr:
Jetzt heißt es Feierabend und unsere Azubis machen sich auf
den Nach-Hause-Weg. Bis morgen!
Die Fachpraktiker Küche kochen für die anderen Azubis
22 04/2014
alicaborumJUGEND
siminis volorum
Kinder der Caritas Kita Thomas Morus
erschaffen große Hundertwasserkunst
Text: Carina Meusel
Dass schon die Jüngsten Großes erschaffen können, beweist
die Umsetzung des Hundertwasserprojektes in der Saarbrücken Caritas Kita Thomas Morus.
ativität und beeindruckten uns Erwachsene mit ihrer Ausdauer
beim schöpferischen Tun“, erzählt Carina Meusel, Leiterin der
Caritas Kita.
Gemeinsam mit Ihren Eltern, den Erzieherinnen Margret Becker und Stefanie Balzer, machten sich 30 Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren auf die Spuren von Friedensreich
Hundertwasser. Der Künstler ist einer der Namensgeber der
Bildungsräume der Kindertagesstätte. Besonders die ausgefallene Architektur des Künstlers begeisterte die Mädchen und
Jungen. Unter fachkundiger Anleitung von Carina Hornung vom
Mitmachatelier Kunststück gestalteten Kinder und Erwachsene
in einem langfristig angelegten Projekt eine Hundertwasserstadt aus Holz. Entstanden sind über 70 lebensgroße Hundertwasserhäuser aus Naturholz, reich verziert mit Farben, Formen,
Fenstern und natürlich Gold. „Die Mädchen und Jungen zeigten
während des gesamten Projektes großes Engagement und Kre-
Dabei lernten die Kinder nicht nur Interessantes zum Thema
Architektur, sondern sie erfuhren auch, was das Fensterrecht
bedeutet und lernten die Ideale und Werte kennen, die der
Künstler und Architekt mit seinen Gebäuden verfolgte.
Die wunderschöne Hundertwasserstadt wurde als Gesamtkunstwerk an die Außenwand der Kindertagesstätte angebracht und wird so zum künstlerischen Augenschmaus für alle,
die daran vorbeikommen. Eingeweiht wurde das Kunstwerk der
Kinder am 11.10. im Rahmen einer Vernissage, an der auch
andere Kunstwerke, die im Rahmen des Projektes entstanden
sind, ausgestellt wurden.
04/2014
23
Social Day:
Im Namen der
guten Sache
Text: Wolfgang Jacob
Ein Team aus Mitarbeitern der Bürogemeinschaft des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des
Saarlandes (ME Saar), dem Verband der Saarhütten (VdS) und dem Handelsverband Einzelhandel und
Dienstleistung Saarland packte kräftig an
Der Garten des Hauses der Kindergruppe 5 des Theresienheims
in Saarbrücken/Burbach ist nicht wiederzuerkennen. Im Laufe
eines Tages hat ein Team aus Mitarbeitern der Bürogemeinschaft des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des
Saarlandes (ME Saar), dem Verband der Saarhütten (VdS) und
dem Handelsverband Einzelhandel und Dienstleistung Saar
den Garten im kürzlich erworbenen Anwesen auf Vordermann
gebracht. Jetzt kann der ehemalige „Urwald“ für die dort lebenden Kinder zum Spielen und Entspannen genutzt werden. Mit
schweren und leichten Gerätschaften wurde gerodet, gejätet
und getrimmt.
Auch die Spielgeräte des Kinderspielplatzes der Einrichtung,
die Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren sowohl vollstationär als
auch in einer Kindertageseinrichtung betreut, sind der Arbeitswut der Verbandsmitarbeiter „zum Opfer gefallen“ und wurden
winterfest gemacht. So wurde tatkräftig geschliffen und gestrichen.
Als drittes Projekt wurde dem Innenhof des zum Theresienheim
gehörenden Wohnhauses für Alleinerziehende ein neuer Anstrich verpasst.
„Was diese Helfer hier gemeinsam in wenigen Stunden bewirken, hätte das Team der Einrichtung in absehbarer Zeit nicht
bewerkstelligen können“, sagt Einrichtungsleiter Marc Schmitt.
Unter fachkundiger Anleitung der vier Hausmeister der Institution haben die Mitarbeiter der drei Verbände im Rahmen eines
„Social-Days“ einen Tag lang Bereiche des Theresienheims re-
noviert und in neuem Glanz erstrahlen lassen. Hierbei war es
den Mitarbeitern besonders wichtig, etwas Praktisches voranzubringen und zugleich Gutes zu tun. „Mithilfe dieses tatkräftigen Einsatzes von gestaltungswilligen Leuten, die gerne mal
einen Tag für einen guten Zweck „opfern“, wurde der Einrichtung sehr geholfen“, so Udo Stemler-Schillo, stellvertretender
Einrichtungsleiter.
Neben den handwerklichen Arbeiten erhielten die Helfer auch
einen Einblick in den Alltag einer Jugendhilfeeinrichtung, der
den meisten bis dato unbekannt war. Und so sah man, mit welchem Engagement das Theresienheim seine Bewohner umsorgt
und betreut. In großen, mit Liebe eingerichteten Wohneinheiten wird den Kindern und Jugendlichen ein auf ihre Bedürfnisse
abgestimmtes Lebensumfeld geboten. Hausaufgabenbetreuung und Sport- bzw. Freizeitangebote gehören ebenso zum Alltag wie das gemeinsame Kochen und intensive Gespräche mit
den Betreuern – so geht es in einer Familie eben zu. Alles nur
ein bischen größer. Denn mit durchschnittlich neun Kindern in
einer heilpädagogischen Kindergruppe wird die gängige Familiengröße gesprengt. „Der Tag hat allen großen Spaß bereitet
und wir sind sicher, dass wir wieder eine solch großartige Aktion starten werden – absolut empfehlenswert“, so die einhellige Meinung der Helfer.
Das Projekt wurde vom UPJ-Servicebüro Saarland organisiert
und begleitet. Das UPJ-Servicebüro Saarland ist eine Zusammenarbeit des Jugendamtes des Regionalverbandes Saarbrücken und der Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT.
24 04/2014
JUGEND
treutes Wohnen innerhalb des Margaretenstiftes.
Nachdem sich das Konzept nun schon
ein Jahr bewährt hat, fand am 16. September 2014 eine Dankesfeier mit allen
Beteiligten statt.
Mit einem Eröffnungsgottesdienst startete die Feier unter freiem Himmel im
Innenhof der DBT-A Wohngruppe. Die
Jugendlichen hatten gemeinsam mit den
Mitarbeiter(inne)n und der Unterstützung der Nachbarn das Außengelände
festlich dekoriert.
Schöpferisch den Alltag
neu gestalten
Eröffnungsfeier der intensivpädagogischen DBT-A Wohngruppe
in Güdingen
Text: Maria Edlinger
Schöpferisch den Alltag neu gestalten
– frei nach diesem Motto werden nun
bereits seit einem Jahr Jugendliche in
der intensivpädagogischen DBT-A Wohngruppe des Margaretenstiftes betreut
und begleitet.
Das Kürzel DBT-A steht für DialektischBehaviorale Therapie für Adoleszente.
Die DBT-A Wohngruppe bietet ein progressives Angebot in Form von pädagogischer und therapeutischer Hilfe für
Jugendliche mit einer beginnenden oder
schon ausgeprägten Tendenz zu einer
Persönlichkeitsentwicklungsstörung,
insbesondere vom Borderline-Typus.
Klient(inn)en, die das Therapieprogramm DBT-A teilstationär in einer Klinik
durchlaufen oder vollstationär abge-
schlossen haben, können häufig nicht
direkt in ihr altes Herkunftsmilieu zurückkehren. In der DBT-A Wohngruppe
sollen die Klient(inn)en durch professionelle Hilfe wieder an das Alltagsleben
herangeführt werden. Ihre erlernten Fertigkeiten und Fähigkeiten innerhalb des
Therapieprogramms während des Klinikaufenthaltes werden durch pädagogische und therapeutische Angebote gefestigt und in das Alltagsleben integriert.
In der Regel besteht das Ziel in der Rückführung in die Herkunftsfamilie. Der
intensive Ansatz der Eltern- und Familienarbeit im Margaretenstift hat auch in
dieser Konzeption einen hohen Stellenwert. Weitere Optionen sind ein Wechsel
in eine Verselbstständigungseinheit,
in eine andere Wohngruppe oder in die
Betreuungsform mobile Betreuung/be-
Herr Pastor Günter der Pfarrei St. Albert
in Malstatt leitete den Gottesdienst und
segnete im Anschluss die Räumlichkeiten. Für eine stimmungsvolle instrumentelle Untermalung sorgten Oliver Duymel, Mitarbeiter des Margaretenstiftes,
am Keyboard und Herr Godel, ehemaliger Lehrer der Katholischen Fachschule
für Sozialpädagogik, mit seinem Saxophon.
Evelyn Geiter, Bereichsleiterin der DBT-A
Gruppe, und Erhard Zimmer, Leiter des
Margaretenstiftes, erläuterten zu Beginn
noch einmal die speziellen Zielsetzungen der Gruppe und reflektierten ihre
Entstehungsgeschichte. Dabei wurde
auch die gelungene Aufbauarbeit der
Mitarbeiter(innen) im letzten Jahr gewürdigt. Mit Frau Prof. Dr. Eva Möhler,
Landesärztin des Saarlandes für geistig und seelisch behinderte Kinder und
Chefärztin der SHG-Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie/-psychotherapie
(KJPP) sowie Frau Andrea Dixius, leitende Psychologin, und Stefan Eisenbeis,
leitender Psychologe der KJPP, wurde die
gelungene Kooperation sowohl in der
Entwicklungsphase des Konzeptes als
auch im alltäglichen Austausch hinsichtlich medizinischer und therapeutischer
Unterstützung gefeiert.
Weitere geladene Gäste waren umliegende Jugendämter sowie Jugendamts-
04/2014
Gespräche unter Gästen
mitarbeiter(innen), die bereits erste
Erfahrungen mit der Belegung der DBTA Gruppe gesammelt haben. Für ihr Vertrauen und die gute Zusammenarbeit in
diesem Rahmen wurde ihnen ausdrücklich gedankt.
Einen großen Dank sprachen Frau Geiter und Herr Zimmer auch den pädagogischen Mitarbeiter(inne)n der DBT-A
Gruppe aus, die im letzten Jahr
durch ihr hohes Engagement
das gute Gelingen des Projektes möglich gemacht haben.
Nach dem Gottesdienst und
der Segnung konnten die
Gäste die Räumlichkeiten besichtigen. Bei Kaffee und Kuchen wurden
dann in einem gemütlichen Miteinander im
Garten der Wohngruppe
die ersten Erfahrungen
ausgetauscht. So erlebten wir gemeinsam mit
unseren Gästen eine
sehr gelungene Einwei-
25
Vertragsunterzeichnung des Konsiliarvertrages zwischen dem Margaretenstift und der SHG
Klinik Kleinblittersdorf. Von links nach rechts: Evelyn Geiter (Bereichsleiterin der intensivpädagogischen DBT-A Wohngruppe), Erhard Zimmer (Leiter des Margaretenstiftes), Dagmar
Scherer (Direktorin
Geschäftsbereich Jugendhilfe der cts), Rudolf Altmeyer (Prokurist der Saarland-Heilstätten
GmbH), Prof. Dr. Eva Möhler (Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik (KJPP)), Andrea Dixius (Leitende Psychologin der KJPP)
hungsfeier, die einen guten fachlichen
Austausch in einem festlichen Rahmen
ermöglichte.
Am 13.11.2014 wurde die bereits oben
erwähnte positive Zusammenarbeit mit
der KJPP förmlich ergänzt um einen Konsilliarvertrag, der den Gegenstand der
Kooperation schriftlich festhält.
26 04/2014
alicaborumJUGEND
siminis volorum
»Eher fällt das Haus um als die
Schaukel ...«
Volksbank Westliche Saar plus eG Zweigstelle Püttlingen, Lions Club Völklingen und EHS Püttlingen
spenden Vogelnestschaukel für Familiengruppe des Theresienheims
Text und Bild: Renate Iffland
Über eine Vogelnestschaukel dürfen sich
die sechs Mädchen der Familiengruppe
des Theresienheims in Köllerbach freuen. Sie sind zwischen sieben und 17
Jahre alt und wohnen gemeinsam mit einer pädagogischen Fachkraft seit 2013
in einem Zweifamilienhaus, das das
Theresienheim gekauft hat. Unterstützt
wird die Fachkraft von drei weiteren Erzieherinnen. Wie gut die sechs Mädchen
inzwischen in ihrem neuen Wohnumfeld
angekomnmen sind, zeigte sich anhand
eines Nachbarschaftsfestes zu Beginn
des Jahres.
Nun konnte dank der Unterstützung
durch die Volksbank Westliche Saar
plus eG Zweigstelle Püttlingen und den
Lions Club Völklingen auch das Außengelände kindgerecht gestaltet werden.
Das besondere Highlight ist die Vogelnestschaukel, die Mitarbeiter des Überbetrieblichen Ausbildungszentrums der
ESH Püttlingen e.V. hergestellt und fachgerecht eingebaut haben.
Zur feierlichen Übergabe der Schaukel
an die Kinder waren denn auch alle Beteiligten in die Familiengruppe Köllerbach gekommen: Prokurist Werner Pink
von der Volksbank Westliche Saar plus,
Präsident Peter Schuler vom Lions Club
Völklingen und Betriebsleiter Klaus Zimmermann von der ESH Püttlingen. Einrichtungsleiter Marc Schmitt bedankte
sich bei allen für ihr herausragendes
Engagement. „Alle Beteiligten haben
sich wirklich für das Projekt interessiert,
waren vor Ort und haben genau nachgefragt, was wir hier machen und wofür genau das Geld eingesetzt werden
soll – das hat mich wirklich sehr beeindruckt“, sagte er zu Beginn der kleinen
Feierstunde. „Die Volksbank Püttlingen
nimmt nun schon im dritten Jahr sehr
regen Anteil an der Entwicklung des Theresienheims und unserer Kinder – herzlichen Dank hierfür!“ Die treibende Kraft
hinter all dem, Herr Pink, hatte sowohl
den zweiten Sponsor, den Lions Clubs
Völklingen, als auch die ESH Püttlingen
ins Boot geholt, um dieses schöne Projekt zu verwirklichen. „Es ist wirklich toll
geworden – und stabil! Wir haben schon
gescherzt: Eher fällt das Haus um als die
Schaukel …“
Peter Schuler erläuterte, dass das Geld
für diese Schaukel aus dem Bücherantiquariat stammt, das der Lions Club
Völklingen Mitte Oktober in Völklingen
veranstaltet hat: „Wir haben dort fünf
Tonnen Bücher für den guten Zweck
verkauft. Das ist richtige Knochenarbeit
– und natürlich wollen wir dann auch sichergehen, dass das Geld an einer sinnvollen Stelle eingesetzt wird. Unser ganz
großes Lob geht an die Menschen, die
sich hier um die Kinder kümmern – das
ist wirklich eine großartige Sache.“
Die Kinder der Familiengruppe Köllerbach konnten es kaum erwarten, im Anschluss ihre Schaukel in Besitz zu nehmen.
SENIOREN
04/2014
27
Erster praktischer Unterricht für Auszubildende
im Caritas SeniorenHaus Mandelbachtal
Text und Bilder: Christel Ewald
Seit langem geplant und Mitte Oktober
2014 in die Tat umgesetzt worden ist
inzwischen die erste Einheit kollektiven
praktischen Unterrichts im Caritas SeniorenHaus Mandelbachtal. Kollektiv, weil
sich Auszubildende und Praxisanleiterinnen mehrerer SeniorenHäuser hieran
beteiligten.
„Warum nicht?“, reagierte Hausleiterin
Heidi Geib auf die entsprechende Anfrage und stellte spontan die erforderlichen Räumlichkeit in Ormesheim für
einen Vormittag zur Verfügung. So ging
es dann anstatt zur Frühschicht ins gewohnte Haus mit dem eigenen Auto
nach Ormesheim. Mit von der Partie
war neben etlichen Übungsmaterialien
wie aussortierten Wundauflagen und
Verbandsstoffen auch „Erna“, die neue
Übungspuppe der Auszubildenden der
cts SeniorenHäuser. Diese sorgte vor Ort
auch gleich für einiges Aufsehen.
Nachdem die Themen ausgewählt, die
Gruppen gebildet und die Aufgaben verteilt waren, machten sich alle eifrig an
die Ausarbeitung der themenbezogenen
Vorkenntnisse. So ist es z. B. wichtig,
sich zunächst darüber im Klaren zu sein,
was beispielsweise bei einer Insulininjektion geschieht, wo das Medikament
im Körper landet und wie es von da aus
seine Wirkung entfalten kann. Welche
Arten von Insulin zum Einsatz kommen,
wann sie zu wirken beginnen und wie
lange die Wirkung anhält, ist eine ebenso bedeutende Dimension.
Mit derart aufgefrischtem Wissen ging
es dann unmittelbar zur Erarbeitung der
vollständigen Arbeitshandlung. Der genaue Ablauf eines sogenannten „septischen Verbandwechsels“ beispielsweise ist kein Problem, sofern er anhand
einer strukturierten Vorlage erarbeitet
und geübt werden kann. Besonders
wichtig erscheint in diesem Zusammenhang auch das kontinuierliche „Drüber
reden“, wodurch sich das Einprägen der
neu erlernten Fertigkeit sehr gut fördern
lässt.
Dies ist in der realen Arbeitssituation
nur sehr eingeschränkt möglich, da hier
stets mit der Bewohnerin geredet wird,
statt über sie oder über die technische
Vorgehensweise beim Wechsel ihres
Verbandes.
Erna dagegen blieb die ganze Zeit ausgesprochen „gechillt“, eine ihrer besonderen Stärken übrigens.
So konnten jeder einzelne Schritt der
Arbeitshandlung einschließlich Vor- und
Nachbereitung detailliert besprochen,
ausgeführt und „Kniffliges“ mehrmals
geübt werden, wie das Anziehen der sterilen Handschuhe oder das Anbringen
eines selbstklebenden Wundverbandes,
beides zunächst äußerst schwierige Angelegenheiten. Mit jeder Wiederholung
stellte sich auch hier zunehmend Sicherheit ein.
Leider verging die Zeit an diesem Vormittag noch sehr viel schneller als sonst,
sodass nicht alle geplanten Arbeitshandlungen behandelt werden konnten.
In der Nachbetrachtung erscheint der
erste praktische Unterricht dieser Art jedoch als ausgesprochen geeignete und
effektive Maßnahme zur Unterstützung
des Ausbildungsprozesses.
An dieser Stelle noch mal ein herzliches
Dankeschön an das Caritas SeniorenHaus Mandelbachtal für die Nutzung der
Räumlichkeiten.
28 04/2014
alicaborumSENIOREN
siminis volorum
Das Heilmittel Mensch
200 Teilnehmer bei der ersten saarländischen Fachtagung für Palliative Geriatrie in der
Europäischen Akademie in Otzenhausen
Text: Renate Iffland | Bilder: Silke Frank
Palliative Geriatrie – Luxus oder Lücke im Versorgungssystem?
Dieser Frage stellten sich am Freitag, 10. Oktober, die rund 200
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten saarländischen
Fachtagung für Palliative Geriatrie in der Europäischen Akademie in Otzenhausen. Ausrichter dieser Tagung war das Caritas
SeniorenZentrum Haus am See, wo das Thema „Palliative Care
im Altenheim“ bereits seit 2006 in Form eines Modellprojektes in den Fokus gerückt ist. Der Begriff steht für eine umfassende Versorgung und Begleitung von unheilbar kranken Menschen. Die Mitarbeiter unterstützen und begleiten Betroffene
und Angehörige einfühlsam und lassen sich in ihren Handlungen durch deren körperliche, psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse leiten. Die Begleitungs- und Versorgungskonzepte stellen die betroffenen Menschen konsequent in den
Mittelpunkt. Christliche Werteorientierung, fachliches Wissen
aus Palliativ- und Schmerzmedizin, professionelle palliative
Pflege, Psychologie und Seelsorge werden sinnvoll miteinander verknüpft.
Treibende Kraft hinter all dem ist David Fitzpatrick, Fachkrankenpfleger für Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin. Die palliative Haltung in die Breite zu tragen war eines
der Anliegen der hochkarätig besetzten Tagung, die unter der
Schirmherrschaft des saarländischen Gesundheitsministers
Andreas Storm stand. Netzwerken, sich gegenseitig unterstützen, Anregungen geben. Das taten sie alle, die hervorragenden
Referentinnen und Referenten, von Judith Köhler, Fachkrankenschwester für Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin, über das Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz, Klaus Aurnhammer, bis hin zu Dr. Marina Kojer,
die als Hauptrednerin extra aus Wien eingeflogen wurde.
Die ehemalige Chefärztin an der Abteilung für Palliativmedizinische Geriatrie in Wien sprach über „Achtsamkeit – Die kleine
Ethik für jeden Tag im Umgang mit alten und demenzkranken
Menschen“. In ihrem sehr anrührenden Vortrag warb sie eindringlich für einen respektvollen Umgang mit Demenzkranken
und bat immer wieder darum, sich in diese Menschen hineinzuversetzen: „In der Begegnung mit demenzkranken Menschen
sind wir nicht nur in unserer professionellen Rolle, sondern
auch als mitfühlende Menschen gefordert“, sagte sie. „Haltung
ist das Rückgrat der Palliative Care. Fehlt sie, dann fehlt das un-
verzichtbare ‚Heilmittel Mensch‘.“ Je stiller und wehrloser ein
Mensch mit fortgeschrittener Demenz sei, desto größer sei die
Gefahr, dass er wie ein Objekt behandelt wird, sagte Marina Kojer und stellte Fragen, die jeden Pflegenden in seinem alltäglichen Umgang mit Demenzkranken betreffen: Wie berühre ich
Menschen mit fortgeschrittener Demenz? Einfühlsam oder mit
gleichgültigen Händen? Habe ich vorher mit ihm Kontakt aufgenommen? Habe ich „um Erlaubnis gefragt“, bevor ich die Inkontinenzeinlage wechsle? Benütze ich meine Hände, um mit
fortgeschritten Demenzkranken zu kommunizieren? Versuche
ich über meine Hände Halt und Sicherheit zu vermitteln? „Sie
hat uns einen eindringlichen Impuls gegeben, immer wieder
genauer hinzuschauen, wie wir uns im Alltag verhalten“, meinte eine Teilnehmerin im Anschluss.
Eine ganz andere Sicht bot Klinikclown und Kulturpädagoge
Henning Leidinger alias Clown Lolek, der über Humor als Kompetenz im (Pflege-)Alltag sprach. Sein Fazit: Humor erleichtert
die Kommunikation, hilft Kontakt aufzubauen, bricht das Eis,
nimmt Angst vor dem Unbekannten, gibt Vertrauen. Er baut
Spannungen und Ängste ab, ist Ventil für Wut und Ärger, erzeugt ein Wohlgefühl – kurz gesagt: Humor steigert die Lebensqualität. „Letztlich läuft alles auf das Vergnügen hinaus, dass
sich zwei Menschen, die einfühlsam miteinander kommunizieren, gegenseitig bereiten können. Es macht uns glücklich, andere glücklich zu machen. Und warum auch nicht. Wir machen
einander so leicht und oft unglücklich, dass das Erzählen von
Gesundheitsminister Andreas Storm (Mitte) mit Hausleiterin Steffi Gebel (rechts)
und Dr. Dietrich Wördehoff (links)
04/2014
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Veranstaltungsleiter David Fitzpatrick bei der Begrüßung
Witzen oder ganz allgemein die humorvolle Kommunikation im
ewigen Auf und Ab zwischenmenschlicher Beziehungen ein unverzichtbares Gegengewicht darstellt.“
Außerdem stellten Steffi Gebel und David Fitzpatrick ihre Erfahrungen im Haus am See aus der Umsetzung von Palliative
Care in der Altenhilfe vor, Judith Köhler sprach über das Thema:
„Sterben zulassen – wann darf man im Altenheim sterben?“
und Klaus Aurnhammer machte den Abschluss mit seinem Vortrag über spirituelle Bedürfnisse am Lebensende.
Ein Gegengewicht zum anstrengenden Pflegealltag sollte auch
die Tombola bieten, für die die Versicherung BUVK drei Preise
Clown Lolek
gestiftet hatte: Drei Teilnehmerinnen dürfen sich nun auf erholsame Stunden und Tage freuen.
Am Ende eines langen und spannenden Tages versuchten Teilnehmer und Referenten Antworten auf die zentrale Frage zu geben: Palliative Geriatrie – Luxus oder Lücke im Versorgungssystem? „Jede Lücke ist eine Chance“, meinte Klaus Aurnhammer.
Und Judith Köhler ergänzte: „Es ist beschämend, dass wir Lücke und Luxus gegenüberstellen. Für jeden, der in diesem Beruf arbeitet, müssen diese Dinge selbstverständlich sein.“ Die
Leiterin des Hauses am See, Steffi Gebel, sagte: „Es ist eindeutig eine Lücke – ich hoffe, Sie machen sich gemeinsam mit uns
auf den Weg, diese Lücke auszufüllen.“
Marina Kojer
30 04/2014
alicaborumSENIOREN
siminis volorum
Großes
Geburtstagsfest
im Haus am See
Text und Bilder: Silke Frank
Geladene Gäste kamen aus dem ganzen Saarland, halb Neunkirchen/Nahe war auf den Beinen, und Landrat Udo Recktenwald verbrachte hier auf angenehmste Weise den letzten Tag
seiner Sommerferien: Auf der Festwiese vor dem Haus am See
feierten am vergangenen Sonntag über 300 Besucher, Bewohner und Mitarbeiter den 40. Geburtstag des Caritas SeniorenZentrums.
Eröffnet wurde die Jubiläumsfeier mit einem Gottesdienst, den
Pastor Stefan End im Festzelt vor großer Gemeinde zelebrierte
und dabei des kürzlich verstorbenen ehemaligen Bürgermeisters Bernhard Lermen gedachte. Ihm und dem damaligen Amtsvorsteher Hermann Scheid ist es zu verdanken, dass nach dem
verheerenden Brand des St. Josephsklosters im Jahr 1968 in
Neunkirchen/Nahe eine neue Einrichtung zur Betreuung alter
Menschen gebaut wurde. 1974 wurde das Haus am See – damals noch in Trägerschaft des Caritasverbandes – eröffnet.
Hatten sich im St. Josephskloster Ordensschwestern aus Wien
alter und kranker Menschen angenommen, waren es nun Fatima-Schwestern, die das Gebot der christlichen Nächstenliebe
in der Altenpflege in die Tat umsetzten. Die Menschen in der
Region haben die Schwestern bis heute in bester Erinnerung.
So war die Freude groß, als Stefan End Schwester Custodia und
Landrat Udo Recktenwald amüsierte sich gut
ihre Mitschwestern aus Fatima begrüßte, die eigens zum Fest
aus Portugal angereist waren und als Geburtstagsgeschenk
eine Marienstatue für die Hauskapelle mitgebracht hatten. Die
Statue weihte Pastor End ebenso ein wie ein altes, von Eduard
Fortuin gespendetes und restauriertes Holzkreuz, das in der
Obstbaumallee hinter dem Haus einen Ehrenplatz bekommen
wird.
Dem Wandel aktiv begegnen
„Das Haus am See ist ein besonderes Haus, das in hohem
Maße von dem Engagement seiner Mitarbeiter lebt“, sagte
Rafael Lunkenheimer, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts), in deren Trägerschaft sich die
Einrichtung seit Mitte der 1990er Jahre befindet. Er würdigte
die Weitsicht und Herzlichkeit, mit der Steffi Gebel die Einrichtung seit zehn Jahren leitet, und bedankte sich mit einem Blumenstrauß bei Marianne Becker, die seit 40 Jahren als „gute
Seele“ in der Hauswirtschaft im Haus am See tätig ist. In seiner
Festrede ging Rafael Lunkenheimer auch auf die Herausforderungen ein, vor die Einrichtungen wie das Haus am See durch
Veränderungen im Gesundheitswesen gestellt sind. „Diesem
Wandel muss man sich nicht nur anpassen, sondern man muss
ihm mit geeigneten Maßnahmen aktiv begegnen. Dies ist hier
in den vergangenen Jahrzehnten hervorragend gelungen“, betonte Lunkenheimer.
Mit Bungalows für betreutes Wohnen und weiteren Besonderheiten wie einer eigenen Bäderabteilung mit Schwimmbad
habe das Haus am See schon im Eröffnungsjahr 1974 bundesweit Maßstäbe gesetzt, erinnerte Hausleiterin Steffi Gebel. Innovationsgeist im besten Sinne des Wortes zeichnet das Caritas SeniorenZentrum bis heute aus. So etablierte sich das Haus
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cts-Geschäftsführer Rafael Lunkenheimer brachte Blumen mit.
am See als Kompetenzzentrum zur Betreuung von Menschen,
die eine stationäre Palliativbegleitung benötigen, und baut
den Bereich „Betreutes Wohnen“ derzeit mit einer barrierefreien Bungalowsiedlung mit 36 zusätzlichen Wohneinheiten weiter aus.
„Das Erfolgsrezept dieser Einrichtung ist, das hier Menschen
arbeiten, für die ihr Beruf Berufung ist und die flexible Betreuungsformen anbieten, wie sie in Anbetracht des demografischen Wandels benötigt werden“, sagte Landrat Udo Recktenwald. „Hier findet gelebte christliche Nächstenliebe statt, im
Haus am See herrscht eine Atmosphäre der Wärme, Zuneigung
und Herzlichkeit.“ Vorbildlich sei auch die Einbindung in Region und Gemeinde. Der beste Beweis dafür waren die zahlreichen Gruppen, die während des Jubiläumsfestes für ein abwechslungsreiches Programm sorgten: Mit festlichen Gesängen stimmte der Kirchenchor Cäcilia die Besucher des
Gottesdienstes auf das Jubiläum ein. Beschwingte Musik gab
es am Nachmittag mit Alleinunterhalter Engelbert Leid und
dem Musikverein „Bläser 90“ Urexweiler sowie beim Auftritt
der Tanzgruppe 60plus, die von Pastor Stefan End auf dem Akkordeon begleitet und vom jubelndem Publikum zu mehreren
Zugaben gebeten wurde. Reichlich Applaus gab es auch für die
„Montagsturnerinnen aus Haus am See“ unter Leitung von Rosi
Oberheim. Die alte Kunst der Klöppelspitzenherstellung stellte
„Die fröhliche Klöppelgruppe“ in einer Ausstellung vor: filgrane
Spitzendeckchen waren hier ebenso zu bewundern wie Wandbilder und geklöppelter Schmuck.
Auch bei der Bewirtung bekamen die Mitarbeiter(innen) Hilfe
von zahlreichen Ehrenamtlichen – darunter die Malteserjugend, die viele Stunden im Einsatz war. „Wir sind unglaublich
Hausleiterin Steffi Gebel bei der Begrüßung
dankbar für das Aufgenommensein in dieser Gemeinde und
wissen die Unterstützung hier im Ort sehr zu schätzen“, bedankte sich Steffi Gebel.
Unter ihrer Führung nutzten viele Besucher die Möglichkeit,
zwei der insgesamt 22 neuen Bungalows für betreutes Wohnen
zu besichtigen, die derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft des
Hauses am See entstehen. Fünf der 36 Wohnungen sind bereits
vermietet, die ersten Bewohner werden im September einziehen. „Wir halten die entsprechende Logistik bereit, bieten bei
Bedarf Essen, Wäscheservice und Hausreinigung, können Ärzte
oder einen Pflegedienst vermitteln und helfen in Notfällen“, erklärte Steffi Gebel das Konzept. Um Mietinteressenten die Einrichtung ihres neuen Heims zu erleichtern, wurden Unternehmen aus der Region als Kooperationspartner gewonnen, die
auf Küchen, Beleuchtung, Vorhänge und Markisen spezialisiert
sind. Ein Ehepaar, das zu den neuen Mietern gehört, kann den
Umzug kaum mehr erwarten: Auf seiner Terrasse hat das Paar
schon jetzt Blumen gepflanzt.
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04/2014
SENIOREN
Die Fahrt ist das Ziel
Ein Ausflug führte die Bewohner des SeniorenHauses Mandelbachtal auf Umwegen in den
Zweibrücker Rosengarten
Text und Bilder: Renate Blank
Kein Regen, Sonnenschein und warm.
Die ideale Voraussetzung für unseren
Ausflug in den Rosengarten.
Dann war es so weit. Wir sammelten die
Mitfahrerinnen und Mitfahrer ein. Mittlerweile war es dann doch später, als
wir dachten, und ich fing an zu drängeln,
dass wir so langsam losfahren müssten. Zum Abendessen wollten wir eigentlich wieder zurück sein. Und los ging
die Fahrt. Ein Lied wurde angestimmt
und alle sangen mit. Ist doch klar, was
wir gesungen haben. „Hab mein Wagen
voll geladen …“ Einer unserer Mitfahrer
kannte den Weg und beschrieb mir alles
ganz genau. In Blieskastel sind die neuen Kreisel, muss ich gut aufpassen, auf
der Autobahn sagte er mir die Abfahrt,
die ich zu nehmen hätte. Wir haben alle
gestaunt, wie gut sich der Herr noch auskannte. Selbst in Zweibrücken, was brauchen wir da noch ein Navi, ha!
Dann kam die gefühlte, unendlich lange
Autobahnbaustelle in Zweibrücken. Seit
wann war denn die Baustelle???? Ich erst
einmal dumm geguckt. Gott, wo müssen
wir denn abfahren? Die Ausfahrt, die wir
nehmen wollten, war ja jetzt gesperrt. So
gut kenne ich mich in Zweibrücken nun
auch nicht aus, dass wir einfach quer
durch die Stadt fahren. Michaela und ich
können uns da die Hand reichen. Erst
einmal gefahrn, gefahrn, gefahrn. Dann
hatte ich die Idee gehabt, einfach bei der
nächstmöglichen Ausfahrt runter und
wieder auf der anderen Seite der Autobahn in Richtung ZW-Stadtmitte zurückfahren. Die Strecke kennen wir ja. Unseren Herrschaften hat der „Umweg“ über
die Ausfahrt Contwig nichts ausgemacht.
Ich glaube, wir hätten bis Pirmasens fahren können, und es hätte allen Spaß gemacht. „Hauptsach gut gefahr“, war das
Motto. Der guten Laune tat die Fahrerei
keinen Abbruch, es war eher das Gegen-
Impressionen
teil der Fall. Dann waren wir endlich nach
den perfekten, navigatorischen Hinweisen unseres Mitfahrers an unserem Ziel
angekommen! Das Aussteigen dauerte zwar ein bisschen, Rollstuhl (inkl. Besitzer) und Rollatoren mussten ja auch
noch mit, gingen die ersten schon in
Richtung Eingangsbereich. Dort erledigte
ich das Finanzielle, wobei einigen plötzlich einfiel: „Oh, ich hann ja mei Geldbeitel gar net debei!“ Ein anderer zückte schon zum Bezahlen den Geldbeutel.
Michaela konnte die erschrockenen Ausflügler aber beruhigen. „Es geht doch alles aufs Haus meine Damen und Herren!“
Nachdem das alles nun geklärt war,
trennte uns nur noch die Eintrittsschranke von „unserem“ Garten, dann konnten
wir das genießen, auf das wir uns schon
die ganze Zeit gefreut hatten: den Anblick der herrlichen Rosen und der anderen blühenden Pflanzen. Damit keiner
verdurstete, wurde an den ersten Bänken unter einer schönen Holzpergola eine Rast eingelegt und wir stärkten
uns mit mitgebrachtem Sprudel und
Kuchen.
Dann ging es weiter in Richtung
See mit einer Wasserfontaine,
an dem wir uns wieder verweilen
konnten. Eine Gruppe Senioren
war so nett und überließ uns die
Sitzplätze (selbstverständlich freiwillig). An einem Verkaufspavillon schauten
wir uns die Auslagen an und spazierten
so langsam in Richtung Café. Als alle ihren Sitzplatz gefunden hattenn gab’s für
die einen lecker Eisbecher, die anderen
bestellten sich einen Espresso bzw. „Latte Macchiato“. Es wurde sich noch ausgiebig unterhalten, über das schöne Wetter, die vielen Blumen und die viele, viele
Arbeit, die so ein Garten verursacht.
Pünktlich zum Abendessen war eine kleine, zufriedene und glückliche Schar von
Ausflüglern wieder „daheim“.
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»Das erste Bier bekommen wir!«
Gute Laune beim Drei-Gänge-Oktoberfest-Kochevent im
SeniorenHaus Hasborn
Text und Bilder: Silke Frank
Beim Oktoberfest mit Promi-Kochen griffen die Sterneköche,
Caterer sowie Bürgermeister Hermann Josef Schmidt und die
Tholeyer Ortsvorsteher im Caritas SeniorenHaus Hasborn zum
Kochlöffel. In den fünf Hausgemeinschaftsküchen wurde ein
deftiges Drei-Gänge-Oktoberfest-Menü zubereitet.
Viele Köche verderben den Brei, so heißt es jedenfalls: aber
nicht im Caritas SeniorenHaus Hasborn. Keine Köche, sondern
zehn politische Prominente schwingen das Küchenzepter am
Herd. Vor fünf Jahren wurde an dieser Stelle schon einmal der
Kochlöffel erfolgreich geschwungen. Ob alles gelingen wird,
wird nach zwei Stunden von den SeniorenHausbewohnern ausgiebig getestet. Kürbiscremesuppe mit Ingwer, Schweinsbraten
mit Pflaumen an dunkler Bierjus, Semmelknödel, bayrisch Kraut
und als Dessert Kaiserschmarrn mit Apfeldatschi, so verspricht
es vielversprechend die Menükarte des Oktoberfestes im SeniorenHaus Hasborn. Ehepaar Hubertus hat im Vorfeld zusammen mit Christian Burk, vom SeniorenHaus-Caterer „apetito“,
dieses zünftige Festessen geplant. Für die Ortsvorsteher Walter
Krächan, Andreas Groß, Aloisius Berwanger, Elisabeth Biewer,
Dietmar Lauck, Friedbert Becker, Wolfgang Recktenwald, Marianne Weicherding, Beigeordnete Ise Höring und den Tholeyer
Bürgermeister ist dieses Event eine große Herausforderung.
Wie es sich für ein traditionelles Oktoberfest gehört, eröffnet
Bürgermeister Hermann Josef Schmidt mit einem Fassanstich
das Fest im SeniorenHaus. An den Fenstern und auf den Balkonen verteilt, schauen die Bewohner begeistert zu. „Das erste Bier bekommen aber wir. Wir haben Hausrecht …“, drohen
die Senioren witzelnd den Gästen. Nachdem der erste Durst gelöscht ist, schreiten die Köche zur Tat. Die Helferinnen und Köchinnen bringen erst einmal Struktur in den Ablauf und aufs
Kochfeld. Jeder bekommt seine Aufgabe. Christian Burk (apetito) und Josef Hubertus hatten im Vorfeld ganze Arbeit geleistet
und den Braten vorbereitet.
Pünktlich um 17 Uhr dampft die Kürbiscremesuppe auf dem
Herd. Die Tische sind festlich gedeckt und die Senioren schauen gespannt zu und beobachten die kulinarischen Bemühungen der Promiköche und ihres Meisters. „Riechen tut‘s schon
mal gut!“, bestätigen zwei Zuschauerinnen. Vom Geruch angezogen, kommen immer mehr Senioren zu den Köchen und erkundigen sich, was es denn heute Abend Feines gibt. Das vertraute Klappern der Utensilien und der Duft der Speisen sind
sinnliche Eindrücke, die in den Senioren Erinnerungen an alte
Zeiten aufleben lassen. Und wenn es dann noch die gute alte
Hausmannskost gibt, schmeckt es allen noch mal so gut. Als
Entree gibt es eine Kürbiscremesuppe mit Ingwer. „Das ist die
beste Suppe, die ich je gegessen habe“, schwärmt Bewohnerin
Frau S. und lobt die Damen und Herren hinter den Töpfen. Hans
Stock und Hausmusikus Eugen Heck ziehen durch die Tagespflege und die Hausgemeinschaften und spielen zünftige Oktoberfestlieder. Die Stimmung ist ausgezeichnet und in allen
Ecken des Hauses wird mitgesungen.
In der „Bürgermeister-Küche“ werden schon fleißig die Semmelknödel geformt. „60 g der Knödel!“, sagt augenzwinkernd
Josef Hubertus zu Hermann Josef Schmidt. Mit schnellen Bewegungen krempelt der Tholeyer Bürgermeister seine Hemdsärmel hoch und verspricht, er wird’s versuchen. Bald schon brodeln im Wasser die feinen Knödel und mit vereinten Kräften
wird der saftige Schweinsbraten mit der guten Kruste geschnitten und zackig auf die Teller verteilt. Die männlichen Bewohner
sind zwischen den vielen Seniorinnen Hahn im Korb und trinken gemütlich das frisch gezapfte Bier. „Mit Kochen haben wir
nichts am Hut, aber wir freuen uns auf das Essen“, bestätigen
sie einstimmig. Den Schlusspunkt des Festmenüs setzt der leckere Kaiserschmarrn mit Apfeldatschi. Bewohnerin Frau K. hat
es fantastisch geschmeckt. „Saulecker war‘s“, rutscht es der
sympathischen Seniorin raus.
34 04/2014
alicaborumSENIOREN
siminis volorum
Links:
Die Musiker sorgten für gute Stimmung
Unten: Hausleiterin Vera Schmidt (links) in Aktion
10 Jahre
Caritas SeniorenHaus Hasborn
Wie ein Magnet zog das Caritas SeniorenHaus Hasborn am ersten Augustwochenende zahlreiche
Besucher an. Der guten Stimmung, dem abwechslungsreichen Festprogramm und dem wunderbaren Sommerwetter waren es zu verdanken, dass dieses Jubiläumsfest zu einem großen Erfolg
wurde ...
Text und Bilder: Silke Frank
Passendes Sommerwetter, gute Laune
und ein reichhaltiges Programm machten das Sommerfest des Caritas SeniorenHauses Hasborn zu einem unvergesslichen Fest. Es stand in diesem Jahr
unter einem ganz besonderen Stern, galt
es doch gleichzeitig „10 Jahre SeniorenHaus Hasborn“ zu feiern. Über 300 Gäste fanden dabei den Weg in das Festzelt
vor dem SeniorenHaus und feierten einen gemeinsamen Gottesdienst mit Pastor Graf von Plettenberg.
Zur gesanglichen Unterstützung war dieses Jahr der Männergesangverein aus
Hasborn-Dautweiler unter der Leitung
von Werner Kirsch zu Gast. Aufgrund
des großen Besucherandranges reichte
die Bestuhlung im Festzelt bei Weitem
nicht aus. Da es das Wetter gut meinte,
wurden wie aus Zauberhand hinter und
um das Zelt weitere Sitzbänke zur Verfügung gestellt. Vor dem Eingang zum Festzelt reihten sich zwei Dutzend verwaister
Rollatoren auf, deren Besitzer sich ebenfalls im Zelt befanden. Hausleiterin Vera
Schmidt und Fördervereinvorsitzender
Walter Krächan begrüßten die Besucher
und blickten auf zehn ereignisreiche Jahre im SeniorenHaus zurück. Überwältigend war die Nachfrage zum Mittagessen. Schon nach kürzester Zeit waren die
Essenbons ausverkauft.
Doch mit einem leeren Magen musste
keiner nach Hause, bis zum Abend gab
es köstliche Leckereien vom Grill und feinen Kuchen. Am Nachmittag wurde ein
unterhaltsames Programm geboten. Den
Auftakt machte der SeniorenHaus-Chor
unter der Leitung von Klothilde Brachmann und Hildegard Seibert. Beim letzten Sommerfest im vergangenen Jahr
versprachen die Chorleiterinnen eine
Überraschung für das diesjährige Jubiläum und sie hielten Wort.
Einen musikalischen Blumenstrauß von
den Alpen über Holland bis nach Griechenland überreichten die Sängerinnen
und Sänger des Chores. Anschließend
stellte die hauseigene „Tanzen-im-Sitzen-Gruppe“ unter der Leitung von Ingeborg Schweitzer ihr Können unter Beweis. Beim Lollipop-Song bebte das
Festzelt und der Spaß war den Mitwirkenden deutlich anzusehen. Belohnt wurden die Senioren mit einem tobenden
Applaus. Moderator Walter Krächan rief
begeistert „Das war Spitze!“ ins Mikro-
04/2014
fon. Trotz Lampenfieber traute sich auch
Bewohnerin Irmgard Kinzer wieder auf
die Bühne. Mit dem Vortrag „Kreuzfahrtschiff statt Altenheim“ hatte die humorvolle Seniorin die Lacher auf ihrer Seite.
Schließlich kam auch Hausmusikus Eugen Heck zu seinem Einsatz. Er begeisterte mit bekannten Volksliedern, zu denen die Gäste fröhlich mitsangen. Auch
die Alphornbläser aus Hasborn waren
wieder mit dabei und der Spielmannsund Fanfarenzug Blau-Weiß Steinbach
marschierte laut und flott um und in das
Festzelt. Pausenlos im Einsatz war auch
wieder Günter Meyer an der Beschallung. Seit vielen Jahren sorgt der Fachmann für den guten Ton zum Fest.
Im Foyer verfolgten die Besucher interessiert die aufgestellten Bilderwände der
letzten zehn Jahre des SeniorenHauses.
Angehörige, Bewohner und Besucher ka-
men schnell ins Gespräch und konnten
sich auf den vielen Fotos erkennen. Im
Garten des SeniorenHauses befanden
sich Skulpturen von der Künstlerin Helga Bernhard aus ihrer Sommerwerkstatt
und dem Skulpturengarten in Tholey.
Darüber hinaus war ein bunter Bücherflohmarkt im Gemeinschaftsraum aufgebaut. Für je einen Euro konnte man die
noch fehlende Urlaubslektüre erwerben.
Für große Freude sorgte wieder Marc Billa von der Äskulap-Apotheke Hasborn.
Er überreichte dem Förderverein des SeniorenHauses Hasborn eine großzügige
Spende. Ein gesangliches Highlight waren zum Abschluss des doch umfangreichen Programms Ilse und Engelbert.
Mit bekannten Liedern aus Schlager und
Volksmusik begeisterten sie das Publikum bis in die Abendstunden. „Unser
Sommerfest war wieder eine rundum ge-
Alles aus einer Hand –
vom Generalunternehmer
Als Generalunternehmer verfügt Wolff über
ein ausgezeichnetes ProjektsteuerungsKnow-how und langjährige Erfahrung.
Schnittstellenverluste zwischen den Projektpartnern werden durch moderne Planungsinstrumente, allseitige Flexibilität und
große Effizienz vermieden. Wolff übergibt
dem Bauherrn das fertige Projekt termingerecht zur Nutzung, bei hohem Qualitätsbewusstsein und zielgenauer Koordination.
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lungene Veranstaltung bei gutem Wetter und bester Laune“, resümierte Fördervereinvorsitzender Walter Krächan.
Dem schloss sich auch Hausleiterin Vera
Schmidt überwältigt an und ergänzte:
„Mein Dank gilt allen Helfern, die uns
bei der Planung und Durchführung dieser wundervollen zwei Tage so tatkräftig
unterstützt haben.
Alle Beteiligten werden dieses zehnjährige Jubiläum noch lange in Erinnerung
behalten“, schwärmte Vera Schmidt.
Nahezu alle Mitarbeiter waren an den
beiden Festtagen vor Ort und „packten mit an“. Ein weiteres Dankschön gilt
den Sponsoren Metzgerei Scheib aus
Sotzweiler, Gärtnerei „Blatt & Blüte“
Diefenthal aus Hasborn, dem Cateringunternehmen Appetito und Café Bistro
Antonia Hasborn.
Unser Selbstverständnis
Wir gewährleisten effizientes und innovatives
Bauen und erbringen unsere Leistung mit großem persönlichem Einsatz und unter Nutzung
der kurzen Wege im Unternehmen und überzeugen durch unser wichtigstes Argument:
Die Gesamtqualität.
Wolff Hoch- und Ingenieurbau GmbH & Co. KG
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36 04/2014 SENIOREN
Interview mit der Ehrenamtlichen Helga Wittwer:
»Wenn alle Bewohner froh
und glücklich sind, das ist
das Schönste für mich«
Text und Bild: Silke Frank
Ehrenamt heißt, Zeit sinnvoll zu nutzen und anderen Gutes zu
tun, Zeit zu haben für Menschen.
Die Tätigkeit ehrenamtlicher Mitarbeiter ist für uns und unsere Bewohner, die nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, ein unschätzbares Gut. Das Ehrenamt nimmt
in der heutigen Zeit einen immer höheren Stellenwert ein. „Die
Ehrenamtlichen“ sind wichtig, weil sie teils seelsorgerisch tätig sind und auch bei Festen im Heim mithelfen können. Vieles,
was wir bereits bieten können, ist ohne unsere ehrenamtlichen
Männer und Frauen nicht möglich. Helga Wittwer engagiert sich
seit 2006 ehrenamtlich im Caritas SeniorenHaus SchönenbergKübelberg. Fast täglich hilft und unterstützt sie dort, wo helfende Hände benötigt werden: beim Spazierengehen, Kaffeetrinken, Rätseln, Vorlesen, Zuhören, Gesprächeführen, bei der
Begleitung von Ausflügen, Hilfe bei Festen oder beim Reichen
von Frühstück oder Mittagessen, Helga Wittwer ist für uns ein
Geschenk des Himmels.
Über Ihre Aufgaben und Erfahrungen mit dem ehrenamtlichen
Engagement berichtet Helga Wittwer in diesem Interview ...
Was hat Sie dazu bewogen, sich ehrenamtlich zu engagieren?
Vor sieben Jahren traf ich Ergotherapeutin Marion Rothhaar. Wir
unterhielten uns über den Gottesdienst im SeniorenHaus und
ich fragte sie, ob Hilfe benötigt wird. Frau Rothhaar sagte, das
das der Fall sei. Außerdem wollte ich mal zu Hause raus …
Warum haben Sie gerade diese Arbeit gewählt?
Nach drei Pflegefällen in meiner Familie wollte ich gerne alten
Menschen helfen. Sie sind froh über jeden Besuch oder Hilfestellungen jeglicher Art. Ich bin in Rente, habe viel Zeit…
Was macht Ihnen an ihrer Arbeit besonders Spaß und warum?
Ob singen, spielen, spazieren gehen oder beim Ausflug dabei
sein – alles ist schön. Die Bewohner des SeniorenHauses sind
sehr dankbar, hören gerne zu. Wenn alle froh und glücklich
sind, das ist das Schönste für mich.
Letzten Sonntag waren wir wieder mit einer kleinen Bewohnergruppe am Ohmbachsee, das war so herrlich. Wir haben gesungen, geschunkelt und geklatscht …
Wie sehen Ihre Tätigkeiten im Einzelnen aus?
So oft ich Zeit habe, gehe ich rüber ins Haus. Meistens nachmittags. Ich helfe dann da, wo Hilfe benötigt wird. Ansonsten natürlich gerne auch bei Festen, Ausflügen oder Beschäftigungsaktionen. Mein Lebensgefährte Hubert Müller geht jeden
Tag ins SeniorenHaus und hilft. Jeder Einzelne ist mir ans Herz
gewachsen. Wenn ich einige Tage nicht hingehen kann, bekomme ich Heimweh. Alle fragen dann den Hubert „wo ist Helga“.
Die Bewohner freuen sich dann wieder auf mich und sagen:
„Ich habe schon auf Sie gewartet“; „Wo warst du denn?“. Seit
einigen Jahren backe ich den Bewohnern und Mitarbeitern Kekse zu Weihnachten und bastle kleine Körbchen zu Ostern. Kleinigkeiten, mit denen ich Freude bereiten kann.
Stichwort Anerkennung – wird da im Seniorenhaus genug
getan?
Ja, natürlich. Hausleiterin Frau Lenhardt nennt uns Ehrenamtlichen „meine Platinperlen“. Bei internen Feierlichkeiten werden
wir immer eingeladen. Das Wort „Danke“ fällt regelmäßig. Als
ich damals nach dem Tod meines Mannes Weihnachten alleine
war, rief mich Frau Lenhardt an und lud mich Heiligabend ins
SeniorenHaus ein. Das hatte mir sehr gut getan …
Hier im SeniorenHaus werden Beziehungen aufgebaut und
Freundschaften geknüpft. Kann man dabei verhindern, traurige Erlebnisse mit nach Hause zu nehmen?
Nein. Das gelingt mir nicht. Krankheits- und Sterbefälle der Bewohner gehen mir sehr ans Herz. Ich gehe regelmäßig zu verstorbenen Bewohnern ans Grab. Allerdings habe ich gelernt zu
akzeptieren, dass die Bewohner auch mal einen schlechten
Tag haben und keine Unterhaltung wünschen: „Ich will heute
nicht“ oder die schroffe Frage „Was wollen Sie von mir?“ muss
ich akzeptieren und darf dies nicht persönlich nehmen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Das wir gesund bleiben, mehr nicht. Ich hab sonst alles, was
man sich wünscht.
Vielen Dank! Wir wünschen Ihnen alles Gute!
Helga Wittwer (links)
04/2014
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Perspektivwechsel
Mit dem Rollstuhl durch Schönenberg
Thommy Brune wohnt im cts-SeniorenHaus in SchönenbergKübelberg und ist seit vielen Jahren nach einem Autounfall an
den Rollstuhl gefesselt. Der junge Mann ist gerne und viel im
Ort unterwegs. Er kennt sich aus und hat Ahnung vom Straßenbau und anderen handwerklichen Dingen. So sind ihm in
den letzten Jahren etliche Unzulänglichkeiten und Hindernisse für Rollstuhl- und Rollator-Fahrer aufgefallen. Dies nahm er
zum Anlass, Bürgermeister Karl-Heinz Schoon immer wieder
bei dessen monatlichen Besuchen im Seniorenhaus anzusprechen. Der bot an, eine gemeinsame Rundfahrt mit dem Rollstuhl zu machen, um genau zu verstehen, was gemeint ist.
Letzte Woche ging es dann los. Mit einem geliehenen Rollstuhl und einer kurzen Einweisung ging es vom cts-SeniorenHaus gleich über die Rathausstraße vorbei an der Festwiese,
gegenüber von Penny und Aldi. Dann weiter zur Sander Straße, entlang der Glanstraße wieder zurück in die Rathausstraße. Schoon dachte zunächst, dass er diese Strecke sehr genau
kenne, weil er doch jeden Tag dort zu Fuß unterwegs ist. Weit
gefehlt! Für Rollstuhlräder zu hohe Bordsteinkanten, zu steiles Gefälle an den Bürgersteigen, Unebenheiten im Belag und
kräftezehrende Steigungen. Was Fußgängern nicht auffällt,
kann sich für Menschen mit Behinderung als Hindernis oder
vermeidbares Ärgernis darstellen. Einige Problemstellen lassen sich ausbessern. Andere Hürden sind nur sehr aufwändig
oder im Zusammenhang mit umfangreicheren Sanierungsmaßnahmen zu beheben. Auf alle Fälle wurde deutlich, dass bereits
bei der Planung künftig stärker auf die Belange von Rollstuhlfahrern zu achten ist.
Weitere Anregungen kamen zur Sprache. So ging es um Überquerungshilfen am SeniorenHaus oder bei den Geschäften. Ein
Zebrastreifen wurde in Erwägung gezogen oder die Notwendigkeit einer weiteren Bushaltestelle für Leute mit ihren Einkaufstaschen. Und immer wieder der Wunsch nach geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen. Die schnellen Autofahrer
machen den Fußgängern mit körperlichen Einschränkungen
Angst. Die vorhandenen Schilder und Geschwindigkeitsbeschränken helfen offensichtlich nicht.
Was eigentlich der Vergangenheit angehören sollte, trafen die
beiden bei ihrer Exkursion auch an. Rücksichtslose Autofahrer,
die ohne Not und ohne nachzudenken einfach auf dem Bürgersteig parken. Hauptsache, das Auto steht. Egal was sich sonst
noch im Straßenverkehr tut. Fußgänger, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer sollen doch sehen, wo sie bleiben! Unser Bild zeigt
dieses Verhalten sehr deutlich. Bürgermeister Schoon erlebte
dies auch bei seiner vor einigen Tagen unternommenen Rundfahrt mit Dieter Lotter, dem Vollzugsbeamten der Verbandsgemeinde, und Bernhard Schneider, dem Kontaktbeamten der
Polizeiwache in Schönenberg-Kübelberg. Durch enge Straßen
oder fehlende Bürgersteige haben es Fußgänger nicht leicht.
Da ist das rücksichtsvolle Verhalten von Autofahrern unabdingbar. Vor allem wenn jetzt die Schule wieder beginnt und es
morgens dunkler wird, sollte auch für die Schulkinder ein Weg
neben der Straße frei bleiben. Gerade in der Nähe von Kindergarten, Schulen und auch Arztpraxen. Wenn die freiwillige gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr fehlt, helfen offenbar nur verstärkte Kontrollen, Aufklärung und leider auch
nur das eine oder andere vermeidbare Bußgeld.
Es gab aber auch Lob von Thommy Brune: „Die Wegeführung an
manchen Stellen um den Busbahnhof in Schönenberg ist gut,
die Übergänge an der ev. Kirche sogar vorbildlich!“ Es
geht also. Sichtlich strapaziert erreichen die beiden nach mehr als einer Stunde ihr Ziel wieder am cts. Dort gab es noch Gelegenheit
zum Erfahrungsaustausch mit anderen Bewohnern und Bewohnerinnen. „Aus dieser
Perspektive habe ich meinen Ort bisher noch
nicht gesehen!“ so Karl-Heinz Schoon. Zwar
konnte er nicht versprechen, dass schnell alle
Probleme beseitigt werden. Aber eines wurde
klar: dass bei künftigen Arbeiten viel stärker
auf die Belange gerade der schwächeren und benachteiligten Verkehrsteilnehmer zu achten ist. Auf alle Fälle bleiben die beiden im Kontakt
und evtl. werden noch weitere Verantwortliche zu
einer ähnlichen
Rundfahrt eingeladen.
38 04/2014 SENIOREN
Musikalisch
durch die
Welt
Das Trio „El Mundo“ gastierte
im Caritas SeniorenHaus St.
Irmina Dudweiler
Ende Oktober verzauberte das Trio El
Mundo die Bewohner und Mitarbeiter
des Caritas SeniorenHauses St. Irmina in Dudweiler. „El Mundo = die Welt“!
Unter diesem Motto schaffte das „Trio
EL Mundo“ mit Gesang, Saxophon und
Keyboard ein klangvolles Mosaik bekannter Musikstücke aus Lateinamerika, Deutschland, Frankreich, Russland …
und der ganzen Welt!
Igor Varshavsky am Keyboard, Jörg Dreibach am Saxophon und Sängerin Elizabeth Montes de Oca spielten Musik aus Europa und Lateinamerika. „Mit
Liedern wie beispielsweise „Die kleine
Kneipe“, „Besame mucho“ und „La vie
en rose“ konnten wir schon viele Erinnerungen bei unseren Zuhörern wecke“, erzählt Igor Varshavsky. „Und was noch da-
zukommt: Es entstehen dem Haus keine
Kosten, da wir im Rahmen der Bürgerarbeit „Kultur & Sport“ beim ZBB – Zentrum für Bildung und Beruf Saar gGmbH
tätig sind und vom Europäischen Sozialfonds finanziert werden.“
Die Arbeit dieses Projektes soll dazu beitragen, das Profil in der Landeshauptstadt in diesen beiden Bereichen aufzuwerten. Konkret geschieht dies durch
musische bzw. musikalische Aktivitäten und durch Engagement in der sportlichen Infrastruktur.
Zu den musikalischen Aktivitäten zählen dabei sowohl die sehr gut besuchten
musikalischen Seniorennachmittage als
auch Abendkonzerte in den Räumlichkeiten der Breite 63 in Malstatt.
Des Weiteren tritt das „Trio El Mundo“ in
diversen Seniorenheimen auf, um auch
Menschen mit Musik erreichen zu können, die z. B. aus Mobilitätsgründen
nicht an den Seniorennachmittagen in
der Breite 63 teilnehmen können. Die
Resonanz der Zuhörer ist beachtlich.
Denn Musik bedeutet Lebensfreude und
weckt Erinnerungen. Vor allem im Bereich der Demenzkranken gehört Musik
zur Biografiearbeit eines jeden Seniorenheims.
„Nach gut besuchten Seniorennachmittagen im Kulturzentrum Breite 63 und
vielen schönen Auftritten in diversen
Seniorenheimen möchten wir auch weiterhin Menschen mit unserer Musik erreichen und verzaubern“, sagt Igor Varshavsky.
04/2014
39
Mit Zeit und
Geduld am Werk
Der Clown Albert besuchte
die St. Barbarahöhe
Text und Bilder: Dipl.-Theologe Jürgen Zapp
Er war nicht angekündigt, trotzdem von
allen herzlich aufgenommen. Die Rede
ist vom Clown Albert (Ulrich Fey), der am
8. Oktober auf der St. Barbarahöhe die
Wohnbereiche besucht hat.
Wenn Sie Clown hören, woran denken
Sie? Vielleicht an den „dummen August“, der in seinen bunten Klamotten in
der Manege des Zirkus, durch sein tollpatschiges Verhalten die Zuschauer zum
Lachen bringt?
Oder haben Sie vielleicht eher den Weißclown im Blick, der allein oder hin und
wieder als Gegenpart des „dummen August“ auf der Bühne erscheint?
Der Weißclown ist elegant in einem Kostüm aus Samt und Seide, Pumphose bis
zu den Knien, Seidenstrümpfen, eleganten Schuhen, Gesicht und Hals weiß,
Mund und Ohren rot mit schwarzen Strichen als Augenbrauen.
Der August jedoch hat einen zu großen
Kittel, der entweder schlecht geschnitten, zu groß oder zu weit ist, eine unförmige Hose (geflickt) und zu große Schuhe.
Wenn Sie nun auf die Bilder schauen,
dann sehen Sie weder ganz den einen
noch ganz den anderen. „Unser Clown“
hat etwas weiße Schminke im Gesicht,
eine rote Nase und trägt auffällige Kleidung. Ulrich Fey möchte weder der
„dumme“ August noch der Weißclown
sein, denn beide verfolgen in ihren Auftritten eine konkrete Absicht. Während
der „dumme“ August subversiv an die
Dinge herangeht, tritt der Weißclown autoritär auf, während der August das kindliche, das „Es“, im Menschen verkörpert,
bringt der Weißclown das „Über-Ich“
zum Ausdruck.
Für Clown Albert ist das einzige Ziel
die Begegnung an sich. Der Clown ist
der einzige, der nichts will! Der Clown
kommt nicht als „Spaßbeauftragter“,
um die Lachmuskeln anzuregen, nein,
der Clown bringt Entspannung, spricht
die Emotionen an. Als Clown ist Ulrich
Fey nicht auf der kognitiven Ebene unterwegs. Vielmehr ist er zwecklos mit
Zeit und Geduld am Werk und spricht
die emotionale Ebene bei den alten und
kranken Menschen an.
Der Schwerpunkt, den Ulrich Fey in seiner Arbeit in den SeniorenZentren setzt,
ist die Begegnung mit Menschen, die
demenziell verändert sind. Ein Grund
für diese herausfordernde Aufgabe war
für ihn die Aussage einer Einrichtungsleitung: „Geh zu denen, die nicht so viel
mitkriegen!“ Mit seiner ganz persönlichen Einstellung, dass der Clown nicht
verbergen will, dass er (sich) zeigen,
dass er spiegeln will, öffnet der Clown
Türen, Türen im Leben eines Menschen,
der diese für viele und vieles verschlossen hatte. Auch bei uns in der Einrichtung konnte Clown Albert diese Erfahrung machen, und die Rückmeldungen
von so mancher Pflegekraft gingen genau in diese Richtung. „Wie, die hat mit
Ihnen gesprochen?“ „Die Dame hat gesagt, dass sie das nicht möchte?“ …
Die Begegnung des Clowns mit unseren
Bewohnern war nicht angekündigt, aber
von allen herzlich angenommen worden. Die Initiative, Ulrich Fey einzuladen, kam von Herrn Werner dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins, und dank
der großzügigen finanziellen Unterstützung des Fördervereins konnten wir diese Begegnung der besonderen Art unseren Bewohnern auf der St. Barbarahöhe
ermöglichen. Dafür ein ganz herzliches
Dankeschön.
Weitere Infos:
Wer mehr über unseren Gast auf
St. Barbarahöhe erfahren möchte
findet Informationen unter:
www.clownsundmehr.de
40 04/2014 SENIOREN
Erntedank im Alten- und
Pflegeheim St. Anna
Erntedank mit Musik und Gedichten
Text und Bilder: Birgit Müller
Die Erntedankfeier im Alten- und Pflegeheim St. Anna am 6. Oktober stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Besinnlichkeit
und wurde von Astrid von Sehlen mit viel musikalischem Feingefühl gestaltet.
So erfreute sie die Gäste mit vielen bekannten Volksliedern,
aber auch mit klassischen Werken sehr gekonnt an der Orgel.
Zum Gelingen dieses kurzweiligen Nachmittags trugen ebenfalls die Gedichte bei, die von unseren Bewohnerinnen Frau
Feger, Frau Butterbach, Frau Deffland, Frau Speiser und Frau
Schorr sehr ausdrucksstark präsentiert wurden. Und auch Herr
Hillekum bewies Können und Mut, war er doch der einzige
männliche Mitstreiter unter den vielen Akteurinnen.
Auch Celine und Leonie, die gemeinsam mit ihren Müttern Katinka Müller und Miriam Hirth, Mitarbeiterinnen der sozialen
Betreuung, ein schönes Erntedanklied anstimmten, wussten
die Zuhörer wie auch schon in der Vergangenheit zu begeistern.
Und dank frischer Brezeln, Apfelsaftschorle und kühlem Wein
musste auch niemand verhungern oder verdursten.
Die Gaben der reich gedeckten Erntedanktafel konnten allerdings nur mit den Augen „verzehrt“ werden.
Ein Dankeschön geht an alle Mitarbeiterinnen der sozialen Betreuung und unsere Ehrenamtlichen, die mit viel Hingabe dieses schöne Fest vorbereitet und gestaltet haben.
04/2014
Grottenfest
in St. Anna
Text und Bilder: Karin Bleif
Seit nunmehr 25 besteht die Grotte am Alten- und Pflegeheim
St. Anna mit der Mutter Gottes und wird immer wieder gerne
zum Beten, Wünschen und Danken besucht.
Am Samstag, den 13. September feierten Bewohner, Mitarbeiter, Angehörige und Gäste den 25. Geburtstag der Mariengrotte.
Leider spielte das Wetter nicht mit, sodass der Gottesdienst in
der gut besuchten Kapelle stattfand. Wie in jedem Jahr luden
die Schwestern im Anschluss zum geselligen Beisammensein
ein, was dankbar angenommen wurde und mit Grillwürstchen,
Bier und Sprudel seinen Abschluss fand. Den Gottesdienst zelebrierte Pastor Ziegler. Für den festlichen, musikalischen Rahmen sorgten die beiden Trompeter Elmar Meiers und Michael
Bleif und Schwester Salvatora an der Gitarre.
41
42 04/2014 SENIOREN
Über Generationengrenzen hinweg
In Kitas, Jugend-, Behinderten- und Altenhilfeeinrichtungen der cts entstehen unter der Anleitung
der Künstlerin Annette Orlinksi Kokons
Text und Bilder: Renate Iffland
recycelt und übermalt. Nach einem Monat, in dem Jung und Alt viele Meter
Schnur gestrickt und viele Zeitungen
übermalt haben, nimmt die Künstlerin
die „Zutaten“ in ihr Atelier mit und stellt
dort die Kokons her. Diese werden dann
zum Abschluss des Projektes im öffentlichen Raum ausgestellt. Im SeniorenHaus Bischmisheim wird das zunächst
der geschützte Innenhof sein – damit
auch die Bewohner das Ergebnis sehen
können, die das Haus oder ihre Zimmer
nicht mehr verlassen können.
Kokon – ein kleiner Freiraum.
Unter diesem Motto ist die Künstlerin
Annette Orlinksi in den Einrichtungen
der cts unterwegs, um generationenübergreifend ungewöhnliche Kunstobjekte – Kokons – zu erschaffen. Heute ist
sie im Caritas SeniorenHaus Bischmisheim, wo die Teilnehmerinnen – und ein
Teilnehmer – mit ihren bloßen Händen
grüne, rosafarbene und orange Wollschnüre stricken. Mit denen werden die
Objekte später umwickelt. Gar nicht so
einfach – doch die Künstlerin ist ja vor
Ort, hilft, greift schon mal ein und erklärt. Große Unterstützung hat sie dabei
durch ein Handarbeitsgenie im Haus:
Bewohnerin Frau Harf hat das Prinzip innerhalb kürzester Zeit verstanden und
bereits eine zwei Meter lange Wollschnur gestrickt. „Ich hatte früher eine
Strickliesel“, erzählt sie ihrer Nachbarin
und geht dieser ein wenig zur Hand,
„das hier funktioniert genauso.“
Mitarbeiterin Marion Jünger, die die Soziale Begleitung des Caritas Senioren-
Hauses Bischmisheim leitet, ist angetan
von der Arbeit ihrer Schützlinge: „Sehr
gut, wie Sie das machen – das geht ja
ratz-fatz“, lobt sie. „Das Tolle an der
Handarbeits-Gruppe ist, dass sich Bewohnerinnen aus allen Wohngruppen
zusammengefunden haben und zusammen arbeiten. Besonders in dieser Jahreszeit, in der man nicht mehr so viel
draußen sein kann, ist das eine sehr
entsteschöne Beschäftigung.“ Dabei entste
hen Kissen und Taschen – und nun eben
bunte Wollschnüre für die Kokons. Außerdem werden für Annette Orlinskis
Projekt alte Zeitungen
„Mir gefällt es sehr gut, dass die Menschen, die in unseren SeniorenHäusern
zusammenkommen, hier etwas kreativ
gemeinsam gestalten und sich so einen
kleinen Freiraum vom Alltag schaffen
können“, sagt Stephan Manstein, Direktor der cts-Altenhilfe. „Ich bin schon
sehr gespannt, wie es aussieht, wenn
die Kokons unsere Einrichtungen schmücken.“
Ein Kokon gibt Insekten einen kleinen
Freiraum, sich zu entfalten – im Prozess
des Kunstprojektes entsteht eine ähnliche Entwicklung, ergänzt Annette Orlinski.
04/2014
43
Beteiligte Einrichtungen:
„Das Spannende an diesem Projekt ist
das Generationenübergreifende. Ich bin
bisher schon in zwei SeniorenHäusern
der cts gewesen und zuletzt in der Jugendhilfeeinrichtung Theresienheim –
dort habe ich mit einer Mutter-KindGruppe gestrickt. Ich lerne dabei so viel
Neues und so viele unterschiedliche Lebensmodelle kennen, das gefällt mir unheimlich gut. Wenn ich aus diesen Begegnungen herauskomme, könnte ich
Bäume ausreißen!“
Das Kokon-Projekt funktioniert einfach
und ohne viele Worte. „Die Leute verstehen, was gemeint ist, und sind direkt voll
dabei.“ Der Ansatz ist durchaus auch ein
therapeutischer, wie Annette Orlinski
sagt: „Hyperaktive Kinder beispielsweise werden bei dieser Arbeit ruhiger, und
bei dem einen oder anderen Demenzkranken ruft das Handarbeiten Erinne-
rungen an früher wach.“
„Kunstwerke als Freiräume im Alltag zu
inszenieren und sie auch bereits bei der
Herstellung in Gruppen als solche wirken zu lassen, hat mich sofort für die Sache eingenommen: Eine schöne, frische
Idee, ganz unterschiedliche Menschen
zeitweise miteinander zu verbinden, deren Kunstsinn und Ausdrucksfreude zu
locken, um überraschende Momente zu
erleben und erstaunliche Kokons zu erschaffen“, sagt die Dirketorin des ctsGeschäftsbereichs Jugendhilfe, Dagmar
Scherer.
Bis Ende des Jahres wird Annette Orlinksi ihre Kokons in fast allen der 27
cts-Einrichtungen gestaltet haben – zum
Abschluss soll es eine gemeinsame Ausstellung aller Objekte im Umfeld der ctsTrägerzentrale geben.
über
Jugendhilfe
Hanns-Joachim-Haus
Haus Christophorus
Theresienheim
Margaretenstift
Kindertagesstätten
St. Nikolaus
Rastpfuhl
Thomas Morus
Integrative Kita im TH
Altenhilfe
St. Anna
St. Irmina
Haus am See
Hasborn
St. Barbarahöhe
Immaculata
Hanns-Joachim-Haus
Bous
Schönenberg-Kübelberg
Bischmisheim
Mandelbachtal
St. Augustin
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44 04/2014
ZEICHEN DER ZEIT
Danke, Schwester Maria Goretti
Als Mitglied des Ordens der „Schwestern vom Heiligen Geist“ war Schwester Maria Goretti
31 Jahre lang für Kinder, Jugendliche und alte Menschen in Wemmetsweiler im Einsatz.
Nun verlässt sie das Saarland, um in das Mutterhaus des Ordens nach Koblenz zurückzukehren.
Ihre langjährige Wirkungsstätte, das SeniorenHaus Immaculata in Merchweiler-Wemmetsweiler,
verabschiedet mit Maria Goretti eine gute Seele des Hauses.
Text und Bilder: Alexandra Raetzer
Den Menschen im Ort und in der Gemeinde – ganz besonders den Bewohnern und Mitarbeitern des SeniorenHauses Immaculata – wird sie sehr fehlen:
nach 31 Jahren seelsorgerischer Tätigkeit in Merchweiler-Wemmetsweiler verlässt Oberin Schwester Maria Goretti dieser Tage das Saarland und zieht in
das Mutterhaus der „Schwestern vom
Heiligen Geist“ nach Koblenz. Am Freitag, 22. August 2014, verabschiedete das SeniorenHaus Immaculata mit
Maria Goretti eine gute Seele des Hauses, die Kindern, Jugendlichen und alten
Menschen während ihrer haupt- und ehrenamtlichen Tätigkeit viel gegeben hat:
herzliche Zuneigung und Wärme, gute
Worte des Trostes und Gebete, in die die
78-Jährige all die, die sie nun zurücklässt, auch in Zukunft einschließen wird.
„Ich habe mich hier in Wemmetsweiler sehr wohl gefühlt“, sagt Maria Goretti nicht ohne Wehmut. „Es war ein gutes
Miteinander, wir Schwestern fühlten uns
immer sehr angenommen, sowohl in der
Kirchengemeinde als auch im Ort. Ich
werde an die Zeit hier gerne zurückdenken.“
Als SchwesterMaria Goretti 1972 ins
Saarland kam, leitete sie dort zunächst
den Katholischen Kindergarten in Wemmetsweiler und arbeitete dann in Kinderheimen in Burbach und Kleinblittersdorf. 1993 übernahm sie die Leitung des
Weitere Infos:
SeniorenHaus Immaculata
Pastor-Erhard-Bauer-Straße 4
66589 Merchweiler-Wemmetsweiler
Tel. 06825-959710 oder
06825-95971101.
Schwesternhauses in Wemmetsweiler,
um sich dort der Pflege alter Menschen
zu widmen. 2006, als der Neubau des
SeniorenHauses Immaculata fertiggestellt war und in die Trägerschaft der ctsSchwestern vom Heiligen Geist gGmbH
überging, übernahm Stephanie Gläser
die Leitung der Einrichtung. Schwester
Maria Goretti und ihre Mitschwestern
blieben dem SeniorenHaus weiterhin
eng verbunden, indem sie sich – nun als
Ehrenamtliche – viel Zeit für die Bewohner nahmen.
Gemeinsam mit den Ordensschwestern
Reinfrieda, Ludrudis und Gabriele machte es sich Schwester Maria Goretti zur
Aufgabe, überall dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht wurde: Gespräche mit Bewohnern und Angehörigen gehörten
dazu ebenso wie die Verteilung der Heiligen Kommunion, Rosenkranzgebete
mit den Bewohnern, die Begleitung alter
Menschen zu den Gottesdiensten in der
Hauskapelle oder Besuche bei Sterbenden. „Es war immer ein Geben und Nehmen. Alte Menschen können anderen
viel Weisheit und Lebenserfahrung
mitgeben“, erzählt Maria Goretti
in ihrer liebenswürdig bescheidenen Art.
Wie viel Maria Goretti selbst ihren Mitmenschen geschenkt
hat, weiß Hausleiterin Stephanie Gläser, die die ehemalige Hausleiterin als „sehr
warmerherzige
Person“
außerordentlich schätzt.
„Der christliche Geist
der Nächstenliebe, der
Schwester Maria Goretti und ihre Mitschwes-
tern in ihrem Leben leitet, prägt die Atmosphäre im SeniorenHaus Immaculata
bis heute“, so Gläser.
Der Abschied fällt nicht nur den Bewohnern und Mitarbeitern des SeniorenHauses Immaculata schwer. Auch für
Schwester Maria Goretti ist der Umzug
nach Koblenz ein Schritt, mit dem sie
Menschen zurücklässt, mit denen sie
viele gute Jahre verbracht hat und die
ihr ans Herz gewachsen sind. „Doch mit
diesen Menschen werde ich in Gedanken auch weiterhin verbunden sein“, ist
sich Schwester Maria Goretti sicher.
Sie selbst wird im Mutterhaus in Koblenz in der Gemeinschaft von rund 70
Schwestern vom Heiligen Geist ein neues Zuhause finden. „Dort werde ich auch
Zeit haben, für mich zu sein und das zu
tun, was ich gerne tue.“ Lesen gehört
dazu ebenso wie gute Gespräche und
Musikhören.