- Diakonie Himmelsthür
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- Diakonie Himmelsthür
miteinander leben Miteinander leben 2 >> Im Sinn der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen arbeitet die Diakonie Himmelsthür daran mit, dass alle Menschen volle, ungehinderte und selbstbestimmte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft haben: Denn das ist Inklusion – unser Ziel. Um dies möglichst zügig umzusetzen, bieten wir eine große Auswahl unterschiedlicher Wohnformen. Individuell abgestimmte Bildungs- und Arbeitsangebote, vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und eine weit gefächerte Palette ergänzender Services derzeit in knapp 30 Wohnorten zwischen Hildesheim, Gifhorn, Bad Pyrmont und Wildeshausen – und laufend kommen neue hinzu. Pastor Ulrich Stoebe Direktor Damit ist die Diakonie Himmelsthür der größte Dienstleister für Eingliederungshilfen und Teilhabeleistungen in Niedersachsen. Mehr als 2000 Menschen mit Assistenzbedarf nehmen unsere Angebote bereits in Anspruch – Menschen aller Altersstufen, Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Bedürfnissen. Eine mehr als 130-jährige Erfahrung und unser evangelisch-freiheitliches Grundverständnis paaren sich mit dem Willen, Neues zu gestalten und gesellschaftliche Strukturen zu verändern, Brücken zu bauen für ein wirkliches, gleichberechtigtes Miteinander. 3 Ein Zuhause finden 4 >> Wir begleiten Menschen mit Assistenzbedarf mit einer Vielzahl von Angeboten. An verschiedenen Wohnorten haben wir uns zusätzlich spezialisiert: In Hildesheim und Umgebung sind Kinder und Jugendliche willkommen. Menschen mit dem Persönlichkeitsbild Autismus finden in Gifhorn, Nordstemmen und Wildeshausen Unterstützung. In einigen Wohnorten haben wir Wohnangebote für Frauen und Männer geschaffen, die wegen Verhaltensauffälligkeiten besonders intensive Betreuung benötigen. Ärzte, Psychologen und weiteres Fachpersonal stehen den qualifizierten Mitarbeitenden in den Wohnbereichen zur Seite, um die Entwicklung der Menschen mit Assistenzbedarf bestmöglich zu fördern. Unterstützte Kommunikation mit Symbolen, Bildern, Gebärden und so genannten Talkern wird in allen Bereichen eingesetzt. >> Wir haben uns in Sorsum sehr wohl gefühlt. Aber viele wollen öfter mal in die Stadt – ins Kino gehen oder durch Geschäfte bummeln. Hier ist alles viel näher zusammen. << Karin Meinecke, umgezogen vom Ortsrand in die Stadt 5 Nach Wunsch wohnen 6 >> Teilhabe beginnt dort, wo jemand lebt. Konversion – ein Fachbegriff für den tiefgreifenden Wandel in der Eingliederungshilfe: Früher waren große, zentrale Wohnheime der Standard. Heute schaffen wir Angebote für Menschen jeden Alters, die auf Bedürfnisse der oder des Einzelnen zugeschnitten sind. Es gibt eigene Wohnungen, in denen man allein oder zu zweit wohnt, oder Wohngemeinschaften in unterschiedlich großen Häusern. So kann man wählen, ob man lieber mitten im Trubel einer Stadt oder in ländlicher Ruhe wohnen möchte. Die Begleitung ist dabei so intensiv wie nötig: Von „Rund-um-die-Uhr“ bis wenige Stunden in der Woche ist alles möglich. Die Angebote sind unabhängig von der Stärke der Beeinträchtigung. Auch dauerbeatmete Menschen finden bei uns ein Zuhause. Jede und jeder soll so wohnen, wie sie oder er sich das wünscht. Dafür setzen wir uns ein. >> Ich bin hier selbstständig. Ich fahre besonders gerne in die Stadt, gehe dort einkaufen oder ein Eis essen. Am Wochenende gefällt mir die Ruhe zuhause, ich halte dann gerne eine Mittagspause. << Reinhard Ebert in seiner Küche 7 Im Leben lernen 8 >> Kinder und Jugendliche gehen in der Diakonie Himmelsthür wie alle anderen in die Schule. Für viele der jungen Menschen ist es die Luise-Scheppler-Schule in Hildesheim-Sorsum, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“. „Leben lernen“ ist dort die Devise. Unterrichtet wird in der Ganztagsschule alles, was auf ein möglichst eigenständiges und selbstverantwortliches Leben vorbereitet. Besondere Beachtung findet die ökologische Bildung. Die Schule ist seit vielen Jahren ausgezeichnet als „Umweltschule Europa“. Sie kooperiert mit anderen Schulen, die das gemeinsame Lernen von Jugendlichen mit und ohne Assistenzbedarf vorantreiben. Nach Abschluss der Schulzeit gibt es Angebote zur Berufsfindung und Berufsbildung. Junge Menschen können vor der Entscheidung verschiedene Arbeitsmöglichkeiten ausprobieren und herausfinden, was sie gut können und gerne tun. Natürlich ist auch ein Wechsel möglich, wenn sich Interessen oder Bedürfnisse ändern. >> Auf dem jährlich stattfindenden Bildungsmarkt können die Beschäftigten die verschiedenen Möglichkeiten nicht nur sehen und davon hören sondern auch ausprobieren. << Beate Gronau, Fachbereichsleitung Bildung und Förderung 9 Sinnerfüllt arbeiten 10 >> Zu einem erfüllten Leben gehört sinnvolle Beschäftigung – das gilt ganz unabhängig davon, ob oder in welchem Maße Menschen Assistenzbedarf haben oder nicht. Das Spektrum in der Diakonie Himmelsthür umfasst sozialversicherte Arbeitsplätze sowie viele Möglichkeiten der sinnstiftenden Betätigung in der Tagesförderung oder Tagesstätte. Diese steht allen Kundinnen und Kunden offen, die einen anderen Arbeitsplatz nicht oder noch nicht wahrnehmen können. Neben der arbeitsorientierten Bildung gehören musikalische Aktivitäten, Bewegungsangebote, das Erleben von Natur und Umwelt ebenso dazu wie das Erkunden des Quartiers – ganz im Sinne der Inklusion. Unser Tochterunternehmen proWerkstätten Himmelsthür, eine anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und zertifizierter Bildungsträger, bietet Angebote in den Bereichen Lohnauftragsfertigung (Montage und Konfektionierung), Dienstleistungen (Textilwerkstatt, Garten- und Landschaftspflege) sowie Eigenproduktionen (Bio-Landwirtschaft, Gärtnerei und Kaminholz). Die Arbeitsplätze befinden sich in den Werkstätten, bei Tochterunternehmen und externen Arbeitgebern. Alle Beschäftigten in Werkstatt und Tagesförderung sollen eine gute Qualifizierung oder berufsorientierte Bildung sowie ein individuell angepasstes Arbeits- oder Beschäftigungsangebot erhalten. >> Die Arbeit hier macht mir viel Spaß, ist abwechslungsreich, und ich lerne immer wieder etwas Neues dazu. Ich fühle mich sehr wohl hier, und die Kollegen sind alle nett. << Tim Reinders, Beschäftigter bei der Firma EN-Tec 11 Freizeit gestalten 12 >> Die Freizeitgestaltung der Menschen mit Assistenzbedarf ist so unterschiedlich wie ihre Persönlichkeiten. Das beginnt beim Besuch von Bildungsangeboten in Kooperation mit der Volkshochschule, führt über gemeinsame Projekte mit einem Theaterpädagogischen Zentrum oder sportliche Aktivitäten in Vereinen bis hin zur Gestaltung von Sendungen im Bürgerradio, ehrenamtlichem Küsterdienst in der Kirche oder spannenden Ausflügen und kleinen Urlaubsreisen. Einige Personen haben mit ihren Freizeitaktivitäten das Hobbystadium in der Bildenden Kunst hinter sich gelassen: Die Künstlergruppe „Wilderers“ zum Beispiel erregt durch Ausstellungen und Live-Aktionen immer wieder überregionale Aufmerksamkeit. >> Meine Tiere sind Trosttiere. Sie helfen mir dabei, alles zu verarbeiten, was in meinem Leben passiert ist. << Silke Lüdecke, Mitglied in der Künstlergruppe Wilderers und Gewinnerin des Unic Award, 2014 13 Kontakte knüpfen 14 >> Wir unterstützen Menschen, die unsere Wohnangebote nutzen, dabei einen möglichst normalen Alltag zu entwickeln. Dazu gehört der Einkauf im Supermarkt ebenso wie der Gang zum Friseur oder etwa die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr. Mehrere Begegnungsstätten, die in verschiedenen Orten entstanden sind, tragen dazu bei, dass das Zusammenwachsen von Alt- und Neubürgern gut gelingt. Zudem bietet der Kirchliche Dienst der Diakonie Himmelsthür Gottesdienste und seelsorgerische Gespräche speziell für Menschen mit Assistenzbedarf an. Er fördert aber genauso den Kontakt zur örtlichen Kirchengemeinde und unterstützt Interessierte bei der Aufnahme und gegebenenfalls Mitarbeit in der jeweiligen Ortskirchengemeinde. >> Wir müssen uns von unseren Ressourcen her betrachten, nicht von unseren Mängeln. << Paralympics-Gewinner Rainer Schmidt bei einem Besuch in der Diakonie Himmelsthür 15 Freiwillig mitmachen! 16 >> Der enge Kontakt zwischen Menschen mit und ohne Assistenzbedarf ist eine bereichernde Erfahrung für alle Seiten. Das berichten die, die schon einmal in die Diakonie Himmelsthür hineingeschnuppert haben. Und Schnuppermöglichkeiten gibt es viele. Ehrenamtliche sorgen dafür, dass auch Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf ihre Freizeit vielfältig und anregend ausfüllen können. Besonders aktiv sind einige Fördervereine, deren Mitglieder die Diakonie Himmelsthür nicht nur finanziell unterstützen, sondern tatkräftig überall anpacken, wo Hilfe nötig wird. Aus zwei Freundevereinen sind zudem zwei Stiftungen hervorgegangen, die integrative Projekte fördern und sich auf breiter Ebene für Belange von Menschen mit Behinderungen einsetzen. >> Es macht Spaß und Freude, mit älteren Menschen zu arbeiten. Die Herzlichkeit der Seniorinnen und Senioren überträgt sich auch auf mich. << Patrizia Probst, ehrenamtliche Unterstützerin des Seniorenangebots in Triangel-Gifhorn 17 >> Für alle, die intensiver in unsere Arbeit einsteigen möchten, bieten wir Praktika und Stellen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) sowie im Bundesfreiwilligendienst (BFD), vermittelt über das Diakonische Werk der evangelischen Kirchen in Niedersachsen. Die wichtigste Voraussetzung für alle diese Angebote: Interesse, sich auf andere Menschen einzulassen – sich sozial zu engagieren. Einige Ausbildungen bietet die Diakonie Himmelsthür auch an: im Verwaltungsbereich, der Wäscherei und der Gärtnerei sowie die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin/zum Heilerziehungspfleger in Zusammenarbeit mit der Akademie für Rehabilitationsberufe. Jede einzelne Zeit- oder auch Geld-Spende hilft der Diakonie Himmelsthür, Menschen mit Assistenzbedarf umfassende Teilhabe und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. >> Ich mache FSJ, weil ich später in einem sozialen Beruf arbeiten möchte. Vorher wollte ich schauen, ob mir die Arbeit liegt und Spaß macht. << Ina Finger, FSJlerin in der Luise-Scheppler-Schule So können Ideen und Projekte verwirklicht werden, die über das Alltägliche hinausgehen: Konzertbesuche oder kleine Ferienfahrten, ansprechende Gestaltung der Außenbereiche der Wohnhäuser oder andere Ideen, die das Leben schöner machen. Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Hannover, Konto-Nr.: 441 110 0, BLZ: 251 205 10 IBAN: DE93 2512 0510 0004 4111 00 BIC: BFSWDE33HAN Oder spenden Sie online über www.diakoniehimmelsthuer.de 18 www.diakoniehimmelsthuer.de Kinder- und Jugendbereich (Emmerke, Hildesheim, Sorsum) Beratungsstelle: Gernot Glaeser, Stadtweg 107b, 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-375 Mobil: 0162 2182330 [email protected] Region Niedersachsen Nord (Delmenhorst, Sandkrug und Wildeshausen) Beratungsstelle: Tessa Both, Dr.-Klingenberg-Straße 96, 27793 Wildeshausen Tel.: 04431 83-678 Mobil: 0162 2182383 [email protected] Region Niedersachsen Mitte (Barsinghausen, Bennigsen, Hannover, Lüdersen/Springe, Nienburg, Triangel/Gifhorn, Wietze) Beratungsstelle: Sigrid Jahnel, Angerstraße 6, 30161 Hannover Tel.: 0511 640608-990 Mobil: 0162 21824-22 [email protected] Region Hildesheim (Hildesheim, Nordstemmen, Sorsum) Beratungsstelle: Horst Müller, Stadtweg 107 a, 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-365 Mobil: 0162 21824-34 [email protected] Region Niedersachsen Süd (Bad Pyrmont, Bad Salzdetfurth, Bad Salzuflen, Groß Himstedt, Holle, Marienhagen, Oelber, Osterwald, Salzgitter, Salzhemmendorf, Silixen) Beratungsstelle: Tugba Schwarzer, Bischofskamp 24, 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-430 Mobil: 0162 21824-35 [email protected] Weitere Beratungsstellen können bei den Kundenmanagern erfragt werden. Tochtergesellschaften Diakonische Wohnheime Himmelsthür gGmbH Bischofskamp 24 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-425 Fax: 05121 206-8899 [email protected] www.diakonischewohnheime.de proWerkstätten Himmelsthür gGmbH Stadtweg 103a 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-350 Fax: 05121 604-453 [email protected] www.prowerkstaetten.de Lambertinum soziale Dienste Himmelsthür gGmbH Hohenstaufenring 70a 31141 Hildesheim Tel: 05121 604-449 Fax: 05121 604-88449 [email protected] www.lambertinum.net Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür gGmbH Am Nordfeld 4 31139 Hildesheim Tel.: 05121 80919-0 Fax: 05121 80919-199 [email protected] www.gwh-hildesheim.de CGH Catering Gesellschaft Himmelsthür mbH Stadtweg 100 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-202 Fax: 05121 604-88202 [email protected] www.cateringhimmelsthuer.de Herberge zur Heimat Himmelsthür gGmbH Gartenstraße 6 31141 Hildesheim Tel.: 05121 34757 Fax: 05121 157889 [email protected] www.herberge-zur-heimathimmelsthuer.de Impressum Herausgeber: Diakonie Himmelsthür e.V., Stadtweg 100, 31139 Hildesheim, Tel.: 05121 604-1570, Fax: 05121 604-881570, [email protected], www.diakoniehimmelsthuer.de Immobilien- und Servicegesellschaft Himmelsthür GmbH Bischofskamp 24 31137 Hildesheim Tel.: 05121 99868-17 Fax: 05121 99868-69 [email protected] www.is-hi.de Redaktion: Ilka Hanenkamp-Ley, Ute Quednow (V.i.S.d.P.), Katja Wiegner Text: Kultur & Kommunikation, Hildesheim, Redaktion Diakonie Himmelsthür Layout und Produktion: grafik-service püttmann, Algermissen Fotos ©: Burkart Aickele, Diakonie Himmelsthür, Marcel Domeier, Friederike Jahnel Druck: Schäfer, Sarstedt – Auflage: 2500 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung und Quellenangabe. © Mai 2015 Diakonie Himmelsthür. 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