miteinander.leben, Ausgabe 27, 12/2014
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miteinander.leben, Ausgabe 27, 12/2014
Das Magazin der Diakonie Himmelsthür Die 130-jährige Geschichte der Diakonie Himmelsthür Ausgelagerte Arbeitsplätze zu vergeben (Seite 5 ff.) (Seite 11) Dezember 2014 Nr. 27 Grußwort ....................................................................3 Miteinander leben, lernen, arbeiten Unter „Deutschlands 100 Top-Arbeitgebern“ ........... 12 Diakonie Himmelsthür darf für ein Jahr das trendence-Siegel nutzen Buch zur Geschichte der Diakonie Himmelsthür........4 Erste wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte erschienen Wesentliches auf den Kopf gestellt ......................... 13 Die Hildesheimer Künstlerin und Designerin Silke Lüdecke bei der Preisverleihung des Unic Award in Hamburg Vom Leben im Frauenheim, in den Diakonischen Werken und in der Diakonie Himmelsthür .................5 Drei Namen stehen für die 130jährige Geschichte der Wohnangebote „Runners from heavens door” ................................. 14 Laufgruppen aus Sorsum und Hildesheim trainieren für die großen Volksläufe Vom Leben im Frauen-Heim ......................................8 Angedacht ..................................................................9 Vom Öffnen der Türen Konkret vor Ort Vom allein Leben und vom blauen Meer .................. 10 Gesichter der Diakonie Himmelsthür: Evelyn Weidner und Christoph Teppich Abgehoben trotz 9-11 ............................................... 15 Kein Platz im Urlaubsflieger – doch ein Platz im Hubschrauber lässt für Manuel Körtge aus Osterwald einen großen Traum wahr werden Obst, Gemüse und Begegnung ................................ 16 Neuer Wochenmarkt startet im Mai in der Peiner Straße – Erfolgreiche Initiative von sechs Nordstädterinnen Keine Angst vor den Brandhelfern ........................... 16 Treffen mit der Freiwilligen Feuerwehr Sorsum soll Vertrauen schaffen Konkret gesagt Ausgelagerte Arbeitsplätze zu vergeben ..................11 proWerkstätten vermitteln interessierte Beschäftigte an Firmen im ersten Arbeitsmarkt „Mein Papa liest vor“ ............................................... 12 Projekt der Stiftung Lesen: Geschichten stehen im Intranet allen Mitarbeitenden kostenlos zur Verfügung 2 Im Rollstuhl auf dem Sambesi ................................. 17 Gemeinsamer Zooausflug für Sorsumer Kinder mit besonderem medizinischen Pflegebedarf Kunst als Brücke ...................................................... 18 Das Projekt „Kunstraum“ wurde in Wildeshausen vorgestellt Das Magazin der Diakonie Himmelsthür Die heutige Diakonie Himmelsthür und ihre wechselvolle Geschichte Grußwort Liebe Leserin, lieber Leser, in diesem Jubiläumsjahr erinnern wir daran, dass vor fast genau 130 Jahren in dem kleinen Ort Achtum vor den Toren der großen Stadt Hildesheim eine diakonische Arbeit begann, die nach einer langen Geschichte mit sehr verschiedenartigen, wechselvollen Etappen und an unterschiedlichsten Orten in ganz Niedersachsen in die heutige Tätigkeit der Diakonie Himmelsthür mündet. Geburtstagsfeiern, gerade wenn der Jubilar oder die Jubilarin die Spanne eines Jahrhunderts deutlich überschritten hat, pflegen das Lob des Geburtstagskindes mit feierlichen Würdigungen und in bunten Farben auszumalen. In der Tat gab es in 130 Jahren viele Pionierleistungen, zahlreiche Beispiele selbstlosen Einsatzes für Menschen in Not, es gab Mut, Weitblick, eindrucksvolle Glaubenszeugnisse und unerschütterliches Gottvertrauen in schwierigen Situationen, die diese diakonische Arbeit in den dreizehn Jahrzehnten ihres Bestehens geprägt haben. Das kann und soll nicht unerwähnt bleiben. Dennoch haben wir uns dafür entschieden, die Geschichte des Frauenheims und der Diakonie Himmelsthür insgesamt nicht so aufzuarbeiten, dass sie nur der Selbstdarstellung großer Leistungen und der darin handelnden Personen dient. Das wäre nicht angemessen und auch gar nicht möglich. Die diakonische Arbeit zunächst in Achtum, dann in Himmelsthür und später in Sorsum und an vielen weiteren Standorten war nie ein isoliertes Tun von christlich inspirierten Idealisten, sondern immer auch Spiegelbild ihrer Zeit, ihrer sozialen, politischen, kirchlichen und weltanschaulichen Verhältnisse. Sie hat teilgenommen an den Irrungen und Wirrungen, durch die der deutsche Sozialstaat und die verschiedenen gesellschaftlichen Modelle vom Kaiserreich über die Weimarer Ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Diakonie Himmelsthür ................................. 18 Eine FSJlerin gibt einen Einblick in ihr Jahr im Eventbereich Humor und Punkrock auf der Mini-Bühne ............... 19 Hildesheimer Begegnungs- und Beratungsstätte „Treffer“ öffnet Garten für „Hinten im Hof“ Republik und den Nationalsozialismus bis hin zum modernen Wohlfahrtsstaat gegangen sind. Es gab keine isolierte diakonische Insel, wo unabhängig von der bösen oder nicht ganz so bösen Welt draußen das Prinzip christlicher Nächstenliebe rein und uneingeschränkt gelebt worden wäre. Nein, wir müssen uns der historischen Tatsache stellen, dass auch im Namen der Diakonie und des Evangeliums Fehler begangen, ja Unrecht getan worden ist, für das wir Betroffene nach wie vor nur um Entschuldigung bitten können. Menschen, oft junge Menschen, die Schutz und Hilfe brauchten, haben in Einrichtungen des Frauenheimes statt Zuwendung nicht selten Härte erfahren, statt Verständnis Gleichgültigkeit, statt liebevoller Obhut zum Teil brutale Gewalt. Fortsetzung Seite 4 Leserbriefe Wenn Sie Stellung nehmen möchten zu Artikeln dieser Ausgabe oder selbst einen Artikel veröffentlichen möchten, schreiben Sie uns an die Redaktionsanschrift: Diakonie Himmelsthür Öffentlichkeitsarbeit Stadtweg 100 31139 Hildesheim E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe Anfang März ist der 15.01.2015. Die Redaktion behält sich den Abdruck der eingesendeten Beiträge und eine redaktionelle Überarbeitung vor. Wo die wilden Tiere wohnen ....................................20 Rotary Club und andere Vereine aus Wildeshausen laden in Freizeitpark und Großraumdisco ein Verzaubert vom Märchenschloss ............................. 21 Einladung auf die Marienburg für 21 Hildesheimer Bürgerinnen und Bürger mit Assistenzbedarf Termine, Jubiläen & Impressum ...............................22 Urlaubs-Traum ging in Erfüllung ..............................20 Ostsee-Reise wurde vom Fahrdienst organisiert miteinander.leben Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 Kontakt .....................................................................23 3 Fortsetzung von Seite 3 Auch aus diesem Hintergrund haben wir es als unsere Verpflichtung angesehen, den Blick auf die Geschichte des Frauenheimes und der daraus erwachsenen Diakonie Himmelsthür nicht dem größeren Ruhm einer Institution zu widmen, sondern dem Schicksal der Menschen, die aus höchst unterschiedlichen Gründen und Lebensumständen dort Aufnahme fanden und deren Leben durch die Zeit im Heim maßgeblich und nachhaltig geprägt und beeinflusst wurde. Diese Schicksale sind so vielfältig und individuell, dass sie nicht im Ansatz über einen Leisten zu schlagen sind. Es gab wunderbare Entwicklungen und neue Lebensperspektiven und es gab niederschmetterndes Versagen und Missachtung elementarer Persönlichkeitsrechte und Entwicklungschancen. Das Ziel der vorliegenden Gesamtdarstellung ist es darum nicht, pauschale moralische Urteile zu fällen oder aus heutiger Sicht die Geschichte in gut oder böse zu unterteilen. Nein, durch eine unabhängige, wissenschaftliche und im Zeitkontext vergleichende Untersuchung sollen Brücken zum Verstehen gebaut werden. Warum wurde so oder so gehandelt? Welche Verhaltensmuster haben Menschen in ihren Entscheidungen, ihren Sichtund Handlungsweisen geprägt? Wo in ihrer Geschichte ist die Diakonie Himmelsthür mitgeschwommen im Strom der Zeit, hat gemacht, was alle anderen auch machten oder was dem gesellschaftlichen Mainstream entsprach, zum Beispiel im Umgang mit solchen Menschen, die von der allgemeinen Norm abwichen? Wo hat sie sich bewusst abgehoben und eigene Akzente gesetzt? Wo kristallisieren sich gesellschaftliche Verhältnisse einer bestimmten Zeit geradezu exemplarisch in den Hilfefeldern und Strukturen des Frauenheimes? Da gibt es spannende Entdeckungen zu machen. Im Namen der Diakonie Himmelsthür danke ich den Autoren der vorliegenden Studie, Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl und Dr. Ulrike Winkler, sehr herzlich für die umfassende, sehr aufwändige und zugleich fachlich und wissenschaftlich höchst qualifizierte Erforschung und Aufarbeitung der geschichtlichen Bestände. Es wäre eines der besten Ergebnisse dieser Untersuchung, wenn sie uns zu einer fundierteren Standortbestimmung für unsere heutige Arbeit anregt und wenn sie den Blick schärft für das, was Menschen als diakonischen Dienst wollen und brauchen, vor allem dann, wenn sie nicht mehr aus der Gesellschaft ausgeschlossen, sondern als inklusive Teilnehmer einbezogen sein sollen. Ihr Ulrich Stoebe Buch zur Geschichte der Diakonie Himmelsthür Erste wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte erschienen Pünktlich zum Jubiläumsjahr wurde die Geschichte der Diakonie Himmelsthür durch die Politologin Ulrike Winkler aus Trier und den Historiker Hans-Walter Schmuhl aus Bielefeld aufgearbeitet. Beide sind Fachleute auf dem Gebiet diakonischer Geschichtsschreibung. Das Ergebnis der Forschungen ist unter dem Titel „Vom Frauenasyl zur Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung. 130 Jahre Diakonie Himmelsthür (1884-2014)“ erschienen und im Rahmen einer Fachtagung im Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Das Buch gibt einen Überblick über die Zeit der Gründung bis in die Gegenwart und ist damit ein ideales Weihnachts4 geschenk für Geschichtsinteressierte. Kenntnisreich und anschaulich gibt die Studie einen Einblick in die Entstehung des ursprünglichen Asyls für »Korrigendinnen«, beleuchtet die verschiedenen Arbeitsfelder der Einrichtung und beschreibt ihre Entwicklung zum überregionalen Anbieter von Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf im historischen, politischen und kulturellen Kontext. Das Buch kann zum Preis von 24 Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-89534-971-3) erworben werden. Miteinander leben, lernen, arbeiten Vom Leben im Frauenheim, in den Diakonischen Werken und in der Diakonie Himmelsthür Drei Namen stehen für die 130jährige Geschichte der Wohnangebote Am 3. November dieses Jahres jährte sich das Gründungsjubiläum zum 130. Mal. Als Frauenasyl war das Heim in Achtum 1884 gestartet. Gründer Bernhard Isermeyer wollte den Frauen vor allem ein „Dach über dem Kopf“ anbieten. Dass sie dieses nicht völlig umsonst bekamen, sondern durch ihre Mitarbeit zum Fortbestand der Unterkunft beitragen mussten, verstand sich damals von selbst. Denn die öffentliche Unterstützung für solche Angebote reichte nicht. Anfänge in Achtum Schon damals sollte das Frauenheim, so lautete bald der offizielle Name, quasi Eingliederungshilfe leisten: Für Frauen aus einer so genannten Korrektionsanstalt oder aus einem Gefängnis schien der Schritt in die Gesellschaft nach der Entlassung ohne Begleitung zu groß. Auch andere Frauen wie Wanderinnen oder Trinkerinnen, die Hilfe zur Eingliederung brauchten, wurden in den ersten Jahrzehnten aufgenommen. Sie alle sollten im Frauenheim auf das Leben in Selbständigkeit vorbereitet werden. Ihre Anwesenheit basierte auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und dauerte im Durchschnitt zwei bis drei Jahre. Das neue Feld Fürsorgeerziehung und Umzug nach Sorsum Wie viele der Frauen sich in Achtum beziehungsweise ab 1888 in Himmelsthür ein Zimmer zum Wohnen teilen mussten, ist nicht bekannt. Allerdings ist schon kurz nach der Gründung von einer „drangvollen Enge“ die Rede. Sie führte dazu, dass das Frauenheim schon vier Jahre nach seiner Gründung von Achtum nach Himmelsthür umzog. Doch auch dort reichte der Platz nach einigen Jahren nicht mehr aus, denn die Zahl der Bewohnerinnen wuchs beständig. Deswegen sah der 1900 neu abgeschlossene Vertrag zur Fürsorgeerziehung zunächst auch nur eine Aufmiteinander.leben Die „Alte Schmiede“ in Achtum war der erste Standort des Frauenheims vor Hildesheim. nahme von maximal zehn weiblichen schulentlassenen Fürsorgezöglingen der Provinz Hannover vor. Dieses neue Hilfefeld verschaffte dem Frauenheim für die nächsten Jahre ein gutes Auskommen, so dass sogar kurzfristig seine Mildtätigkeit in Frage stand. Auch während des ersten Weltkrieges und in den „Goldenen Zwanzigern“ war das Frauenheim deswegen vergleichsweise gut versorgt. 280 „Fürsorgezöglinge“ waren zu dieser Zeit durchgehend im Frauenheim untergebracht. Sie schliefen in „Familien“ zusammengefasst mit jeweils ungefähr 18 Mädchen in einem Schlafsaal. Freiwilligkeit neben geschlossener Unterbringung Es kam häufiger in diesen Jahren vor, dass ein weiteres Haus dazu gemietet oder neu gebaut wurde, um den zahlreichen Bewohnerinnen genug Raum zu geben. Allerdings waren viele von ihnen nicht mehr wie die früheren Bewohnerinnen freiwillig da, sondern wurden von den Behörden eingewie- Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 sen. Zum Teil waren sie geschlossen untergebracht. Nach der Vorstellung Emil Isermeyers, der inzwischen den Posten als Vorsteher von seinem Vater übernommen hatte, sollten die Häuser trotzdem halb offene Heime sein, in denen die „Außenwelt“ nur vorübergehend von den Jugendlichen fern gehalten wurde. Die Erziehung sollte weitgehend gewaltfrei erfolgen, für damalige Verhältnisse eine fortschrittliche Ansicht. Erziehung war für Emil Isermeyer hauptsächlich Erziehung zur Arbeit – und zwar in aller Regel zu der als Hausfrau und Mutter oder Dienstmädchen. Von Montag bis Samstag gab es Unterricht, der eine gute Qualität dieser Arbeitsziele befördern sollte. Neben den Fächern Deutsch, Religion und Rechnen, die praxisorientiert ausgerichtet waren, standen deswegen auch viele praktische Einheiten auf dem Stundenplan wie kochen, singen oder Haushalt führen. Fortsetzung Seite 6 5 Fortsetzung von Seite 5 Seit der Weltwirtschaftskrise Begleitung von Menschen mit Behinderung Mit Beginn der Weltwirtschaftskrise waren diese Zeiten jedoch vorbei. Von den 300 vorhandenen Plätzen waren nur noch 215 besetzt, die Neu-Einweisungen nahmen rapide ab, außerdem wurden die Pflegesätze erheblich abgesenkt, zuletzt auf 1,90 Reichsmark pro reits während des „Dritten Reiches“ ausbauen. 1938 kamen 110 von ihnen aus einer Einrichtung in Langenhagen nach Himmelsthür. In diese Zeit fiel auch der Übergang des Vorsteheramtes von Emil zu Hans-Georg Isermeyer, der diese Aufgabe in dritter Generation energisch ergriff. Im September 1940 wurden bei einem Bombenangriff mehrere Häuser Durch die angegliederte Landwirtschaft mangelte es in der Nachkriegszeit selten an Lebensmitteln, aber finanzielle Mittel zum Wiederaufbau waren so gut wie nicht vorhanden. Doch als Hans-Georg Isermeyer Ende 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, machte er drei Hilfefelder aus, die mit ihrer Belegung zu einem raschen Wiederaufbau führten: Fürsorgeerziehung, Behindertenhilfe und Altenarbeit. Das Foto zeigt das Alte Haus in Himmelsthuer das einst den Kern des Frauenheims bildete. In Schürzen und aufmerksam lauschend verfolgen die Mädchen den Fortbildungsunterricht, nach 1925. Kopf und Tag. So blieb dem Frauenheim nichts anders übrig, als sich erneut ein weiteres Arbeitsfeld zu erschließen: die Betreuung weiblicher „Geisteskranker“. Insgesamt blieb dieser Bereich im so genannten „Dritten Reich“ zunächst ziemlich klein. Und das Aufgabenfeld der Fürsorgeerziehung schrumpfte weiter, da die jungen Frauen wegen des Arbeitskräftemangels ab Mitte der 30er Jahre möglichst schnell wieder aus dem Heim entlassen wurden, um dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Konfessionelle Träger wurden zu dieser Zeit insgesamt äußerst kritisch betrachtet, da dort für und mit den damals so genannten „unproduktiven Randgruppen“ gearbeitet wurde. Ein Sterilisierungsprogramm der Nationalsozialisten für die so eingestuften Menschen belastete das Leben im Frauenheim zusätzlich. Erstaunlicherweise ließ sich die Betreuung von geistig behinderten Frauen und Mädchen dann doch be6 des Frauenheims in Himmelsthür schwer beschädigt. Das tat dem Zulauf des Frauenheims indes keinen Abbruch, und Ende 1940 lebten im Frauenheim etwa 600 Menschen unter recht beengten Verhältnissen. Eine „Familie“ umfasste nicht mehr ungefähr 18 sondern inzwischen schon bis zu 25 Mädchen. Die Wucht der Bomben zerstörte auf dem Lindenhof Mobiliar und riss die Tueren aus den Angeln. Luftangriff zerstörte 1945 fast alle Häuser Insgesamt überstand das Frauenheim die Kriegsjahre vergleichsweise gut, da unter anderem die eigenen Wäsche-Dienstleistungen von der Wehrmacht kontinuierlich nachgefragt wurden. Am Ende des Krieges ereignete sich jedoch eine Katastrophe: Ein Luftangriff im März 1945 zerstörte fast alle Häuser des Frauenheims und damit die Bleibe und Arbeitsstätte fast aller Bewohnerinnen. In der Folge gab es starke Auflösungserscheinungen im Heim, so dass im Sommer 1945 nur noch etwa 50 Mädchen im Frauenheim lebten. Zusätzlich waren jeweils nur für kurze Zeit, aber in großer Zahl Flüchtlinge aus der entstehenden DDR im Frauenheim untergebracht. Und etwas später kam noch das Angebot dazu, schwangere Frauen aufzunehmen und sie gemeinsam mit dem Baby im Miteinander leben, lernen, arbeiten Mitte der 1970er Jahre entstanden in Sorsum die Diakonischen Werke Himmelsthür. Wohnen in der Gegenwart: Sören Voß in seiner eigenen Küche Mutter-Kind-Heim zu begleiten. Der Wiederaufbau war bis 1948 weitgehend abgeschlossen. Nach dem Krieg für Jahrzehnte ärmliche Verhältnisse So hatten zwar nun alle Anvertrauten wieder ein Dach über dem Kopf, doch die Qualität in den damals 19 Außenstellen des Frauenheims war sehr unterschiedlich. Die Wohnverhältnisse und insbesondere die sanitären Anlagen waren nach dem Krieg wie überall äußerst prekär und ärmlich. Leider war die Ausbildung und die Zahl des Personals lange Zeit ebenso ein Problem. Um der in der Gesellschaft stark verankerten Angst vor einer Verwahrlosung der Jugend entgegen zu wirken, wurde die Erziehung im Frauenheim wieder strenger und setzte auf Ordmiteinander.leben nung, strikten Gehorsam und Unterordnung. Außerdem war nach wie vor das Arbeiten ein wesentlicher Teil der Erziehung. All dies führte in den nach wie vor sehr vollen Häusern des Frauenheims dazu, dass Mädchen und junge Frauen sich immer wieder absetzten. Daneben gewann die Arbeit mit so genannten „Schwachsinnigen beiderlei Geschlechts“ an Bedeutung und wurde 1951 auch vertraglich verankert. In den folgenden Jahren wurde recht häufig die „Belegung“ der einzelnen Häuser geändert, begleitet von den entsprechenden Umzügen, da sich die Platzbedürfnisse der einzelnen Hilfefelder oft erheblich veränderten. Außerdem wurden größere Häuser erworben oder gemietet, damit es für alle ausreichend Platz gab: Anfang 1959 gab es 1.100 Bewohner und Bewohnerinnen, im September 1968 waren es schon 1.548. 1977 Konzentration auf Behindertenhilfe und Umzug nach Sorsum Mit dem Umzug 1977 unter Vorsteher Rudolf Wolckenhaar von Himmelsthür nach Sorsum sollte es Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 endlich zeitgemäße Unterbringungsmöglichkeiten (zum Beispiel in Zweibettzimmern) in größerem Umfang geben sowie entsprechende Freizeitangebote wie Kegelbahn, Sporthalle oder Cafeteria. Im gleichen Jahrzehnt vergrößerten sich die „Diakonischen Werke Himmelsthür in Hildesheim“ – wie das Frauenheim inzwischen hieß – mit der ehemaligen Lungenheilanstalt in Wildeshausen zusätzlich um mehrere Hundert Plätze. Außerdem wurde zu dieser Zeit die Fürsorgeerziehung endgültig aufgegeben. Mit der Konzentration auf die Behindertenhilfe erlangte das Unternehmen erstmals in seiner Geschichte ein klares Profil. Aktuelle Situation Und wie ist es heute? Immer noch ist die Behindertenhilfe das hauptsächliche Feld der Dienstleistungen. Inzwischen hat ein Mensch mit Assistenzbedarf meist ein Einzelzimmer. Alle Wohnangebote werden im Zuge der Konversion auf den Prüfstand gestellt, große Wohnkomplexe allmählich entzerrt, neue Wohnangebote erschlossen, alte aufgegeben. Das Unternehmen heißt inzwischen offiziell Diakonie Himmelsthür, und die Platzzahl ist seit Jahren mit gut 1.700 konstant. – Mindestens einem Grundsatz ist das Unternehmen jedenfalls in seiner gesamten Geschichte treu geblieben: neue Herausforderungen anzunehmen und möglichst etwas Gutes daraus zu machen. Ute Quednow 7 Vom Leben im Frauen-Heim Am 3. November 2014 hat die Diakonie Himmelsthür ihren 130. Geburtstag gefeiert. Pastor Bernhard Isermeyer hat das erste Heim damals in Achtum bei Hildesheim gegründet. Er wollte Frauen in Not ein Zuhause geben. Darum bekam das Heim den Namen Frauen-Heim. Schon damals war das Ziel: Die Frauen bekommen Hilfe, und werden wieder in das normale Leben eingegliedert. Später hat die Diakonie Himmelsthür auch jungen Menschen in Not oder mit Schwierigkeiten Hilfen angeboten. In den Häusern wurde es bald sehr eng. Oft mussten in einem Raum viele Menschen zusammen schlafen. Es wurden immer mehr Häuser für die Menschen gebraucht. Erst in Himmelsthür, dann an vielen Orten in Niedersachsen und dann in Sorsum. Seit ungefähr 60 Jahren bietet die Diakonie Himmelsthür Menschen mit Behinderungen ihre Dienste an. Auch heute noch leistet sie diese Eingliederungs-Hilfe, aber in neuen Wohn-Angeboten mit Einzelzimmern und in den Städten. 8 Miteinander leben, lernen, arbeiten UK-Symbole: The Picture Communication Symbols © 1981-2009 by Meyer Johnson LLC. / European Easy-to-Read Logo: Inclusion Europe Die Frauen wurden auf ein selbständiges Leben vorbereitet. Angedacht Vom Öffnen der Türen Haben Sie, schon einmal die Türen gezählt, durch die Sie täglich gehen? Ich möchte behaupten, dass Sie das noch nie getan haben. Warum auch? Wir gehen täglich wie selbstverständlich von einem Raum in einen anderen. Wir tun das viele Male. Zu Hause gehen wir vom Flur in die Küche oder in das Wohnzimmer. Wir betreten unser Schlafzimmer und das Bad. Und natürlich gehen wir durch die Bürotür oder die Werkstatttür an unseren Arbeitsplatz. Wir öffnen Türen, ohne darüber nachzudenken und genauso schließen wir sie wieder. In der Adventszeit singen wir auch in besonderer Weise von einer Tür: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!“ Und vielleicht haben wir einen Adventskalender, in dem wir jeden Tag ein Türchen öffnen können, dahinter ein Bild oder ein kleines Stück Schokolade. Bis wir die Tür dazu öffnen, liegt das, was dahinter ist, im Verborgenen. Gerade der Adventskalender macht deutlich, dass Advent und Weihnachten etwas mit Geheimnissen zu tun haben. Hinter der Tür tut sich etwas ganz Neues auf. Um Weihnachten zu begreifen, muss man eine Tür öffnen und weiß noch nicht, was dahinter ist. Weihnachten heißt, dass sich hinter der Tür etwas Neues auftut, das unsere Welt verändern kann. miteinander.leben Die Menschen, die uns in den biblischen Geschichten auf dem Weg nach Bethlehem begegnen, erleben genau das. In ihrem Leben öffnet sich eine Tür zu einem völlig unbekannten neuen Raum. Da sind Elisabeth und Zacharias, die ihren Kinderwunsch schon aufgegeben haben. Doch unerwartet wird Elisabeth doch schwanger und Johannes wird geboren, um die Menschen auf Jesus vorzubereiten. Da ist Maria, die einem Engel begegnet, der ihr die Tür zu einem neuen Raum öffnet: „Siehe, du wirst schwanger werden und das Heilige, das geboren wird, wird Gottes Sohn genannt.“ Da ist Joseph, völlig verwirrt über Marias Schwangerschaft, der sie auf Gottes Geheiß hin nicht verlässt. Er bleibt bei ihr, nimmt sie als Ehemann an und später das Kind als Vater. Das sind Menschen, deren Welt sich durch das Leben mit Gott völlig verändert. Als ginge vor ihnen ein Tür Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 auf und sie beträten in ihrem Leben neue Räume. Ich frage Sie und mich, ob wir das auch noch erleben: das Geheimnisvolle der Adventszeit, das Neue durch Weihnachten. Oder ist es wie jedes Jahr? Die Adventsfeiern, die Dekoration in unseren Häusern, das Essen am Heiligabend. Schöne und gewohnte Traditionen, sicher. Aber öffnet sich noch eine Tür? In dem bekannten Adventslied heißt es zum Schluss: „Komm, oh mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist!“ Vielleicht können wir uns das für die Adventszeit vornehmen: Die Türen in unserem Leben wahrnehmen und bewusst durchschreiten. Gespannt sein auf Neues und Unerwartetes. Die Tür des Herzens öffnen für Begegnungen, für Versöhnung, für den Himmel. Damit die Liebe Gottes unser Herz berührt und bewegt. Sabine Spieker-Lauhöfer 9 Foto: fotolia.com Türen trennen Räume von einander. Es ist schön, wenn Türen offen stehen. Von einem Raum zum anderen kann ich mit anderen durch die offene Tür sprechen. Offene Türen bedeuten Weite und Freiheit. Aber manchmal ist es auch gut, eine Tür zu schließen. Man ist ungestört. Man kann in Ruhe etwas tun. So gehen wir selbstverständlich durch eine Tür von einem Raum in einen anderen. Wir tun das jeden Tag viele Male, ohne darauf zu achten. Erst wenn unerwartet eine Tür verschlossen ist, dann sind wir überrascht. Wir hatten nicht damit gerechnet. Wir überlegen, was zu tun ist. Ein Schlüssel muss her. Wo ist er nur? Vom allein Leben und vom blauen Meer Gesichter der Diakonie Himmelsthür: Evelyn Weidner und Christoph Teppich 130 Jahre Diakonie Himmelsthür, 13 Menschen. Sie stehen exemplarisch für die vielen, die hier leben, arbeiten oder mit dem Unternehmen verbunden sind, an verschiedenen Orten in Niedersachsen. Wie leben sie, welche Interessen und Sichtweisen haben sie, wie schaut ihre Arbeit aus? Die Geschichten dieser Menschen sind mit der Geschichte der Diakonie Himmelsthür verwoben. Zwei dieser Menschen – aus Hildesheim und Hannover – sollen hier vorgestellt werden. Alle Portraits finden sich im Internet unter www. diakoniehimmelsthuer.de im Archiv unter presse & service. Die begann wohl am 20. Oktober 1963 in Osnabrück. „Ich bin als Baby ins Heim gekommen, Eltern unbekannt“, berichtet sie. Als Kind hatte sie eine schwierige Persönlichkeit, die immer wieder Ärzte und Psychologen beschäftigte. Heute würde man sie als „Mensch mit herausforderndem Verhalten“ bezeichnen. Das führte dazu, dass sie bis zum zwölften Lebensjahr von einem Heim ins andere wechseln musste. „Das war nicht schön für mich, so rumgeschubst zu werden“, sagt Evelyn Weidner. Das änderte sich erst, als sie 1976 in den Kinder- und Jugendbereich der Diakonie Himmelsthür umzog. Hier fand sie ein dauerhaftes Zuhause und konnte auch zur Schule gehen. Nach der Schule arbeitete sie zunächst in den proWerkstätten Himmelsthür, seit 2004 in der Lebenshilfe. Seit Jahren hat er dafür im Verein SG Misburg trainiert. Tagsüber arbeitet Teppich in den Hannoverschen Werkstätten, faltet Kartons oder verpackt Flyer in Briefumschläge. Zuhause holt er manchmal seine Medaillen hervor Heute lebt sie in Hildesheim an der Marienburger Straße in einer gemütlichen Zwei-Zimmer-Wohnung. Wie sich das angefühlt habe, nach all den Jahren in Heimen und Wohngruppen? „Meine Betreuerin hatte mich so vorbereitet, dass ich alleine leben konnte“, sagt Evelyn Weidner, „das war ein tolles Gefühl!“ Wenn Evelyn Weidner von den Schicksalsschlägen erzählt, die sie in den letzten drei Jahren wegstecken musste, wird einem beim Zuhören mulmig zumute. Erst eine schwere Blutvergiftung, der Verlust des wichtigsten Menschen in ihrem Leben, darauf in kurzer Folge zwei Krebserkrankungen, neulich noch ein Oberschenkelhalsbruch nach einem Sturz. Das reicht, um auch einen optimistischen Charakter in die Knie zu zwingen – denkt man. Doch Evelyn Weidner hat sich ihren Mut nicht nehmen lassen. Gut gelaunt und mit beeindruckender Kraft erzählt sie ihre persönliche Geschichte. 10 Von einer besonderen Erinnerung ganz anderer Art erzählt Christoph Teppich, der seit Ende 2012 im Döhrener Wohnangebot lebt. Das Schönste, was er je gesehen habe, sei das Meer vor Athen gewesen, sagt der 23-Jährige: „Es war wirklich sehr, sehr blau!“ Der Anlass seiner bisher weitesten Reise: Im Sommer 2011 flog er mit dem deutschen Tischtennisteam zu den Special Olympics World Summer Games. Zurück kam er mit zwei Medaillen im Gepäck: Im Doppel holte er Bronze, im Einzel sogar Gold. „Wir sind von Korfu nach Athen geflogen, zwei Trainer, drei andere aus dem Team und ich“, berichtet er. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich es einmal bis in den Süden, bis ans Meer schaffen würde. Da waren Russen, Inder, Franzosen, Polen, Indonesier, gegen die wir gespielt haben. Sehr gute Leute. Wie wir gegen die gewinnen konnten – ich weiß es nicht.“ und legt sie sich an den breiten Bändern um den Hals, wie zum Beweis, dass sein Traum Wirklichkeit geworden ist. Auf die Frage, ob er noch einmal um olympisches Gold kämpfen wird, antwortet er: „Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich werde mich anstrengen. Aber ob es dann reicht, das weiß man nie.“ Wenn ja, würde er sich freuen, wenn nicht, wäre es aber auch nicht so schlimm. „Ich war ja schon einmal da, in Athen. Ich hab das blaue Meer gesehen. Ich habe wirklich schon eine ganze Menge erlebt.“ Ralf Neite, Kathi Flau Konkret vor Ort Ausgelagerte Arbeitsplätze zu vergeben proWerkstätten vermitteln interessierte Beschäftigte an Firmen im ersten Arbeitsmarkt Corinna Meyer (rechts im Bild) bei ihrem Lieblingsspiel Ausgelagerte Arbeitsplätze sind ein Angebot für Menschen mit Behinderung, die das Interesse und die Fähigkeiten haben, auf Arbeitsplätzen des allgemeinen Arbeitsmarktes zu arbeiten. Auch wenn die Person außerhalb einer WfbM (Werkstatt für Menschen mit Behinderung) tätig ist, behält sie den Status als „Werkstattbeschäftigte/r“ – mit allen Rechten und Pflichten. Die proWerkstätten bieten diese Arbeitsplätze seit einigen Jahren an und haben das Ziel, sie weiter auszubauen. Zurzeit gibt es 55 solcher so genannten ausgelagerten Arbeitsplätze. Diese befinden sich im Bereich der Gemeinschaftswäscherei in einer ausgelagerten Arbeitsgruppe mit insgesamt zwölf Beschäftigten, im Bereich der Catering Gesellschaft auf Einzelarbeitsplätzen, insbesondere als Beifahrer bei Essensauslieferungen. Weitere ausgelagerte Arbeitsplätze, meist Einzelarbeitsplätze, sind in vielen verschiedenen Berufsfeldern zu finden: in der Tagesförderung, in einer Begegnungsstätte, im Gartenund Landschaftsbaubetrieb, in einer Tischlerei, in einem Zerspanungsbetrieb, im Baumarkt, in der Reinigung und im Bauhof einer Gemeinde sowie miteinander.leben in den Bereichen Wohngruppe, Küche, Hauswirtschaft, Hausmeisterei und Gartenpflege eines Seniorenheims. Der ausgelagerte Arbeitsplatz beginnt zunächst mit einem Praktikum, bei dem beide Seiten die Eignung erproben können. Ein Praktikum dauert in der Regel vier bis sechs Wochen. Dies wird eng durch die proWerkstätten betreut. Danach kann es dann zu einem ausgelagerten Arbeitsplatz in dem Betrieb kommen. Zurzeit gibt es weitere Anfragen von Firmen für ausgelagerte Arbeitsplätze, die aber noch nicht besetzt werden können, da bislang keine Beschäftigten mit Interesse und Eignung für diese Tätigkeiten gefunden wurden. Deshalb suchen die proWerkstätten motivierte Beschäftigte, die sich für einen solchen ausgelagerten Einzelarbeitsplatz interessieren und die Voraussetzungen erfüllen, diesen selbstständig zu erreichen und die Tätigkeiten dort gewissenhaft auszuüben. Zuverlässigkeit, Ausdauer, Belastbarkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild sind weitere wichtige Faktoren – wie auch Kenntnisse im Lesen und Schreiben bei einigen Stellen sinnvoll sind. Sollten die Interessierten noch keine Angehörigen der proWerkstätten sein, kann ein Wechsel und/oder eine Aufnahme angestrebt werden. Dies sollte individuell abgeklärt werden. Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 Einen dieser Arbeitsplätze füllt Corinna Meyer aus: „Ich weiß nicht, irgendwie habe ich einen Helferdrang“, sagt sie nachdenklich. Seit zwei Jahren hat sie diesen „Drang“ zum Beruf gemacht und unterstützt die Schwestern im Alten- und Pflegeheim Lambertinum. „Stationshilfe“ steht auf dem Namensschild an ihrem Kittel. „Es hat mich viel Mut gekostet, überhaupt zu fragen.“ Das Warum versteht man nur, wenn man die Vorgeschichte der 34Jährigen kennt. Corinna Meyer hat eine geistige Behinderung und ist Zeit ihres Lebens selbst auf Unterstützung angewiesen. Nach anfänglichen Zweifeln bewarb sich Corinna Meyer im Altenheim. Im Lambertinum hilft sie den Bewohnern und Bewohnerinnen beim Ankleiden oder beim Gang auf die Toilette, reinigt die Betten, desinfiziert die Pflegewagen, geht mit den alten Menschen spazieren oder spielt mit ihnen Mensch-ärgere-dich-nicht – ihr Lieblingsspiel. Gabriele Hübner-Krumm, Ralf Neite Ansprechpartnerin für alle Fragen zu ausgelagerten Arbeitsplätzen ist Gabriele Hübner-Krumm, Integrationsbegleitung der proWerkstätten, Tel.: 05121 604-420. 11 „Mein Papa liest vor“ Die Diakonie Himmelsthür beteiligt sich an der Aktion „Mein Papa liest vor!“ Sie richtet sich an Väter – aber natürlich auch an Mütter, denen wöchentlich eine neue Geschichte bekannter Autoren im Intranet des Unternehmens kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Initiiert wurde diese Aktion von der Stiftung Lesen, die mit der Initiative Väter und Mütter als Lesevorbilder stärken wollen. Alle Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, sich die Vorlesegeschichte am Arbeitsplatz herunterzuladen und ihren Kindern abends oder am Wochenende Mein Papa liest vor! die jeweils neue Geschichte vorzulesen. Miteinander können sie auf diese Weise die Welt der Geschichten und Bücher entdecken und den gemein- Diese bundesweite Initiative setzt sich für Bildung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein samen Austausch darüber zu einem selbstverständlichen Bestandteil Ihres Alltags werden lassen. Ilka Hanenkamp-Ley Illustration: © Stiftung Lesen Projekt der Stiftung Lesen: Geschichten stehen im Intranet allen Mitarbeitenden kostenlos zur Verfügung Unter „Deutschlands 100 Top-Arbeitgebern“ Unsere aktuellen Auszubildenden Das trendence Schülerbarometer befragt jährlich rund 12.000 Schüler allgemeinbildender Schulen aus den Klassenstufen acht bis 13 zu ihren Karrierevorstellungen und Erwartungen nach der Schule. 12 In einer Online-Studie äußern sich die Jugendlichen unter anderem dazu, welche Firmen sie attraktiv finden. Diakonische Unternehmen schafften nun erstmals den Sprung in die Top 100 der beliebtesten Arbeitgeber in Deutsch- land. Denn die Diakonie als Dachmarke belegt nun Platz 36. Auch die Diakonie Himmelsthür darf damit für ein Jahr das trendence-Siegel der „Deutschlands 100 Top-Arbeitgeber“ tragen. Konkret vor Ort Logo: © Trendence Schülerbarometer Diakonie Himmelsthür darf für ein Jahr das trendence-Siegel nutzen Wesentliches auf den Kopf gestellt Die Hildesheimer Künstlerin und Designerin Silke Lüdecke bei der Preisverleihung des Unic Award in Hamburg Gut Ding will Weile haben: Ein halbes Jahr lang waren die prämierten Objekte des DesignPreises „Unic Award“ auf Ausstellungstournee in deutschen Großstädten. Im September wurden sie in Hamburg präsentiert, wo in der Kühne Logistics University auch die sechs Preisträger und Preisträgerinnen geehrt wurden. Unter ihnen: die Hildesheimerin Silke Lüdecke. Silke Lüdecke ist Gründungsmitglied der Wilderers – der Künstlergruppe in den proWerkstätten Himmelsthür. Vor einem Jahr hat sie begonnen, große Stofffiguren zu entwickeln und Geschichten dazu zu erzählen. Mit zwei dieser Figuren, Molly und Wanda, gewann sie den Award in der Kategorie Spiele und Spielzeug. Nach Hamburg begleitete sie die Kunstpädagogin Almut Heimann, die mit den Wilderers arbeitet und sie bei Ausstellungen unterstützt. Der Unic ist ein internationaler Preis, der sich an Gestalterinnen und Gestalter mit Behinderungen sowie Teams aus Menschen mit und ohne Behinderungen im ganzen deutschsprachigen Raum wendet. 240 Bewerberinnen und Bewerber haben um die Preise in sechs Kategorien gewetteifert, zu denen neben dem Spiel auch Möbel, Haushalt, Mode, Grafik und Illustration gehörten. miteinander.leben Silke Lüdecke (vierte von rechts) mit den anderen Preisträgerinnen und Preisträgern des Unic Award samt ihren jeweiligen Laudatorinnen und Laudatoren bei der Ehrung in der Hamburger Hafen City. Silke Lüdecke wird im 100-seitigen Katalog des Unic Award, dessen Cover ihre Molly ziert, als „Malerin, Grafikerin und Poetin“ beschrieben. Ihre Bilder seien so angelegt, dass sie Geschichten erzählen. Und das gelte auch für die Katze Molly und das Urgroßtier Wanda, die aus Strickteilen, Stoffresten, Pappe, Knöpfen und allen möglichen Fundstücken bestehen. Diese Geschichten, die entscheidende Momente in Silke Lüdeckes Leben verarbeiten, verwandeln Molly und Wanda aus reinen Kuschelspielzeugen in „Trosttiere“. Die Preisverleihung fand in der Hamburger Hafen City statt. Während der Laudatio durch die französische Designerin Florie Salinot wurden Silke Lüdeckes Arbeiten auf einer Großleinwand gezeigt. Anschließend ergriff die Preisträgerin überraschend selbst das Wort. Sie hoffe ihren Plan verwirklichen zu können, die Geschichte in einem Buch zu veröffentlichen, sagte die 38Jährige und schloss mit den Worten: „Ich bin stolz, dass ich es bis hierher geschafft habe.“ Wie andere Gestaltungspreise fördere auch der Unic Award eine „Dichte an Kreativität, Motivation und neuartigen Gedankenwelten“ zutage, so Nils Holger Moormann, Möbeldesigner aus Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 den Alpen und Mitglied der Jury. Doch sei der Unic Award ein spezieller Preis. „Während sonst Cleverness schwerer wiegt als Naivität, Produktionsmöglichkeiten und Entsorgungswege mit bedacht werden und immer ein Augenmerk auf aktuellen gestalterischen Strömungen liegt, sprudelt beim Unic Award mehrheitlich pure, sorglose Gestaltungslust“, so Moormann. Professorin Gesche Joost, Expertin für Designforschung und ebenfalls Mitglied der hochkarätig besetzten Jury, hat schon mehrfach mit Menschen mit Behinderungen zusammengearbeitet. Unter den Arbeiten des Unic Award sei „Überraschendes, Erstaunendes, Fröhliches oder Tiefgründiges“ zu finden gewesen, so Gesche Joost. „Inklusion ist daher für mich eine Quelle des Neuen, der Inspiration und des Lernens“, betont die Forscherin von der Universität der Künste in Berlin. Auch die Designerin Sabine Meyer aus Raubling bewundert „die ungezügelte Kreativität, die in den Ideen steckt“. Und die Journalistin Hannah Bauhoff aus Hamburg lobt die Unerschrockenheit und den Mut, „spielerisch mit Humor Wesentliches auch mal auf den Kopf zu stellen“. Ralf Neite 13 „Runners from heavens door” Laufgruppen aus Sorsum und Hildesheim trainieren für die großen Volksläufe Acht Jahre gibt es bereits den Röderhoflauf – und die Diakonie Himmelsthür war in den Listen der Starterinnen und Starter nie zu finden. Zeit, dass sich das ändert! Das jedenfalls dachten sich zehn Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Haus Fliedner in Sorsum sowie Nina Pape und Ulrike Dammann. Was lag näher, als eine Laufgruppe zu gründen? Gedacht, getan: Seit April 2014 hat die Gruppe einmal pro Woche trainiert – immer das Ziel vor Augen, im September beim Röderhoflauf zu starten. Mal führt die Strecke um die Diakonie herum, mal durch den Wald oder quer durch Sorsum. Oder das Team dreht seine Runden auf dem Bolzplatz des Kinder- und Jugendbereichs. Für einige aus der Gruppe ist es langweilig, nur zu laufen, deshalb ist oft auch ein Ball dabei. Und es muss auch gar nicht immer gelaufen werden. Genauso schön ist es, im Sommer im Garten Immergrün den Barfußweg auszuprobieren oder im Storchengang mit nackten Füßen durch das Gras zu gehen. 14 Eine zweite Laufgruppe existiert im Wohnangebot am Angoulêmeplatz im Hildesheimer Zentrum; hier sind vier Läuferinnen und Läufer mit Martin Sandvoss unterwegs. Als „Runners from heaven’s door” haben die Laufgruppen gemeinsam an fünf Volksläufen teilgenommen. Da hier alle Läuferinnen und Läufer individuell begleitet werden sollten, gab es Unterstützung vom Integrierten Medizinischen Dienst. Dr. Hans Ulrich Peltner sowie die Physiotherapeutinnen Yvonne Biegisch und Jörgen Fuchs waren regelmäßig dabei. Und da gemeinsames Laufen immer am schönsten ist, trafen sich die „Runners from heaven’s door” jeweils mit Triathleten und Triathletinnen von TriAs Hildesheim e.V.. Zusammen nahmen sie die Strecken in Angriff, feuerten sich gegenseitig an – und feierten hinterher alle miteinander bei Pommes Frites, Bratwurst und alkoholfreiem Bier. Beim GBG-Familientriathlon konnten zwei der Läuferinnen und Läufer vom Angoulêmeplatz sogar einen Triathlon „finishen“. 50 Meter schwimmen, 2,5 Kilometer Rad fahren und 500 Meter laufen – das war ganz schön anstrengend, aber der Stolz im Ziel noch viel größer. Und dann kam der neunte Röderhoflauf, und diesmal waren die Läuferinnen und Läufer der Diakonie Himmelsthür mit dabei. Sie traten mit ihren neuen T-Shirts auf. Jetzt sind sie auch von weitem als „Runners from heavens door” zu erkennen – dank einer Spende. Doch nach dem Lauf ist bekanntlich vor dem Lauf. Der Wedekindlauf im April kommenden Jahres ist das nächste Etappenziel, und so kann es sein, dass man dick eingepackte Menschen im Winter durch Sorsum laufen sieht. Falls jemand Lust bekommt, sich anzuschließen: Einfach die Laufschuhe anziehen und mitkommen! Nina Pape Konkret vor Ort Abgehoben trotz 9-11 Kein Platz im Urlaubsflieger – doch ein Platz im Hubschrauber lässt für Manuel Körtge aus Osterwald einen großen Traum wahr werden „Wir müssen noch eine kleine Vorkehrung treffen“, sagt der Mann in der Uniform, „es dauert nicht lange, nur ein paar Minuten.“ Manuel Körtge stößt einen lauten Jauchzer aus. Ein Jahr lang hat er auf diesen Moment gewartet, nun ist es gleich soweit: Manuel Körtge ist kurz vorm Abheben. Im doppelten Sinn des Wortes. Der 35-Jährige lebt in Osterwald, sitzt im Rollstuhl und hatte sich vor einem Jahr eine Flugreise gewünscht. Das Geld dafür hatte er gespart. Barrierefreie Hotels gibt es genug, aber das Reisebüro hatte schlechte Nachrichten: Bezahlbare Pauschalflüge würden für Kunden wie ihn nicht mehr angeboten. Manuel Körtge ist wegen einer spastischen Lähmung auf einen elektrischen Spezialrollstuhl angewiesen. Früher wurden im Flieger Sitze ausgebaut, um Rollstuhlfahrer mitneh- men zu können – seit dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 gibt es das aus Sicherheitsgründen nicht mehr, höchstens bei teuren Spezialflügen. Manuel Körtge verfügt wegen der Lähmung auch nicht über Lautsprache, doch er kann über einen Spezialcomputer sprechen, den er mit den Augen steuert. „Was ist denn wichtiger, der Urlaub oder das Fliegen?“, wollten seine Assistentinnen wissen. Die Antwort war eindeutig: „Der Flug.“ Katrin Angelstein, Leiterin der Tagesförderung, gelang es schließlich, eine Charterfirma am Flughafen in Langenhagen aufzutun und einen Hubschrauberflug zu organisieren. miteinander.leben Und jetzt ist nur noch der Sicherheitscheck zu überstehen, bevor es losgeht. Für seine Assistentin Martina Krummen ist es die übliche Prozedur am Scanner, die ihr allerdings auch neu ist, weil sie noch nie in einem großen Flieger gesessen hat. Manuel Körtges Rollstuhl wird derweil mit einem Spezialgerät ausgemessen, um am Computer überprüfen zu können, ob es Veränderungen gibt, die nicht dorthin gehören. Doch alles ist in Ordnung, endlich dürfen Manuel Körtge und Martina Krummen aufs Rollfeld zum Hubschrauber. Mehr als ein Dutzend Mitbewohner und Mitbewohnerinnen aus Osterwald schauen vom Gebäude des GAT 1 zu und drücken ihm die Daumen. Für sie gibt es gleich noch eine Führung durch den Flughafen. Katrin Angelstein hat die Gelegenheit genutzt, um im Rahmen der Tagesförderung einen Bildungstag für eine größere Gruppe anzubieten. Im Zoo, auf der Marienburg oder im Theater sind sie schon gewesen; der Flughafen ist noch einmal eine besondere Erfahrung. Im Hubschrauber, angeschnallt und mit Kopfhörer ausgestattet, ist Manuels Vorfreude sichtbar groß, ebenso die Anspannung. Das Wetter ist ideal, der Himmel knallblau. Ob er Angst hat? „Nein.“ Kein bisschen. Pilot Björn Langer wirft die Rotoren der schwarzen Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 Robinson R 44 an, wartet noch ein paar Minuten auf die Freigabe vom Tower und fliegt mit seinen Passagieren zu einem Rundtrip Richtung Schloss Marienburg davon. Als sie eine knappe halbe Stunde später zurückkehren, ist Manuel Körtges Gesicht noch glücklicher als vor dem Abflug, die Augen strahlen und der Mund lacht beinahe von einem Ohr bis zum anderen. Martina Krummen, deren Flugbegleitung durch Spendenmittel ermöglicht worden ist, und Manuel Körtge sind sich einig: „Das war super.“ Bild links: Viele Mitbewohnerinnen und Mitbewohner sind mitgekommen, um Manuel Körtge die Daumen zu drücken. Anschließend steht für sie noch eine Flughafen-Führung auf dem Plan. Bild Mitte: Gelandet und glücklich: Katrin Angelstein, Björn Langer, Manuel Körtge und Martina Krummen (von links). Es braucht eine Weile, bis sich die Freude und Aufregung so weit gelegt haben, dass Manuel Körtges Augen wieder ruhig genug sind, um den Sprachcomputer zu bedienen und mehr zu sagen. Dann erzählt er noch, dass aus der Reise auch noch etwas geworden ist: „Ich war im Urlaub mit dem Schiff.“ Das ist gerade erst ein paar Wochen her, die Fahrt ging nach Oslo. Ein Jahr Warten war eine lange Zeit. Aber es hat sich gelohnt. Ralf Neite 15 Obst, Gemüse und Begegnung Neuer Wochenmarkt startet im Mai in der Peiner Straße – Erfolgreiche Initiative von sechs Nordstädterinnen Gute Nachrichten für die Hildesheimer Nordstadt: Ab kommenden Mai wird es in der Peiner Straße einen neuen Wochenmarkt geben. Mit dem kompletten Sortiment von Gemüse, Obst, Käse, Fisch, Fleisch – und ein paar Extras, die man nicht auf allen Wochenmärkten findet. Sechs Frauen vom Arbeitskreis Begegnung haben es möglich gemacht. Die Gruppe hat sich bei einer Zukunftskonferenz vor anderthalb Jahren zusammengefunden. Unterschiedlichste Ideen für die Entwicklung der Nordstadt wurden dabei gesammelt. Für Jutta Rübke, Katrin Bode, Sabine Howind, Dorothea Thimian, Kathrin Sättele und Anne Bayer war ein Gedanke besonders wichtig: Die Nordstadt braucht mehr Treffpunkte, an denen Menschen ins Gespräch kommen und einander kennen lernen können. Die Idee des Wochenmarktes war schnell geboren. „Wenn ich in den Supermarkt gehe und Selbstbedienung habe, brauche ich ja nicht zu reden“, nennt Dorothea Thimian ein wichtiges Argument für den Begegnungsaspekt. Eine andere Überlegung ist, dass ein Markt in dem multikulturellen Stadtteil vielleicht den Einkaufsgewohnheiten vieler Menschen entgegen kommt. Der Weg bis in die Stadt zum nächsten Wochenmarkt sei ganz klar zu weit. Nach einem Besuch der Wochenmärkte der Stadt war der Rücklauf ermutigend: 30 Marktbe- schicker und -beschickerinnen zeigten Interesse, im kommenden Jahr donnerstags von 14 bis 18 Uhr in der Peiner Straße dabei zu sein. Ralf Neite Keine Angst vor den Brandhelfern Treffen mit der Freiwilligen Feuerwehr Sorsum soll Vertrauen schaffen Nach der Besichtigung des Feuerwehrwagens Was ist zu tun, wenn es brennt? Wie verhalte ich mich als Brandhelfer oder Brandhelferin, wenn Menschen nicht verstehen, dass sie in Gefahr sind oder aus lauter Gewohnheit erst nach ihrer Mütze und dem Schal suchen wollen? Um diese und ähnliche Fragestellungen ging es beim Besuch von Mitglie16 dern der Freiwilligen Feuerwehr Sorsum im Haus Tabea auf dem Campusgelände in Sorsum. Mit Symbolen aus der Leichten Sprache erklärte Ortsbrandmeister Helmut Engelhard, wie ein Feuer entsteht und wie sich die Menschen verhalten sollten. Es wurde geprobt, in Begleitung der Feuerwehrleute das Haus zu verlassen, aber eine Brandschutzübung sollte der erlebnisreiche Nachmittag nicht sein. „Wir wollten die gegenseitigen Berührungsängste abbauen und den Bewohnerinnen und Bewohnern vermitteln, dass sie im Notfall den Feuerwehrleuten vertrauen und folgen können“, berichtet Wohnbereichsleiterin Cornelia Morgenstern. Und das ist gut gelungen: Die Bewohner und Bewohnerinnen stellten viele Fragen oder erzählten – wie Carmen Düvel, deren Eltern ebenfalls bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv sind – von ihren persönlichen Erlebnissen mit der Feuerwehr. Nach einem spannenden gemeinsamen Abendessen mit den Gästen stand für die Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeitenden noch ein weiteres Highlight an: Sie durften ein Feuerwehrauto mit modernster Löschtechnik einmal ganz gründlich unter die Lupe nehmen. Katja Wiegner Konkret vor Ort Im Rollstuhl auf dem Sambesi Gemeinsamer Zooausflug für Sorsumer Kinder mit besonderem medizinischen Pflegebedarf Teilhabe ist möglich, auch wenn jemand tagein, tagaus auf intensive Pflege angewiesen ist. Das gilt auch für die Kinder und Jugendlichen im Sorsumer Haus Arche, einer anerkannte Fachpflegeeinrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung und besonderem medizinischen Pflegebedarf. Dazu gehören Kinder, die im Wachkoma liegen oder 24 Stunden am Tag beatmet werden müssen. Ein gemeinsamer Zooausflug? Scheint erstmal undenkbar. Und doch ist er Realität geworden. Den Anstoß gab die Firma Nutricia, die im Rahmen ihres „Sozialen Tages 2014“ anbot, elf Pflegefachkräfte für einen gemeinsamen Ausflug aller Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Arche zur Verfügung zu stellen. Ein Ziel war bald gefunden, es sollte in den Erlebniszoo Hannover gehen. Planung und Vorbereitung nahmen einige Zeit in Anspruch: Nicht nur Rollstuhlbusse mussten organisiert werden, sondern auch beispielsweise Ersatz-Akkus für die mobilen Beatmungsgeräte. Im Vorfeld wurde Kontakt zum Zoo Hannover aufgenommen, um dort einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten: Sanitätsräume für die Inkontinenzversorgung „zwischenmiteinander.leben durch“ wurden ebenso organisiert wie Geländepläne, in denen Stromquellen markiert waren – falls doch einmal ein Akku aufgeladen werden musste! Der Termin rückte näher, und der „goldene Oktober“ verhieß einen tollen Ausflug. Sturm und Regen am Vortag ließen kurzzeitig noch einmal alle Beteiligten zittern, aber der 23. Oktober war dann doch wieder ein ruhiger, milder und eben „goldener“ Oktober-Tag! Die Freiwilligen erwarteten die Kinder und Jugendlichen am Eingang des Zoos und übernahmen sogleich tatkräftig deren Versorgung. Die mehr als 30köpfige Gruppe begab sich mit vollgepackten Rollstühlen auf den Rundgang – direkt zum Sambesi! Mit Unterstützung der freundlichen ZooMitarbeitenden wurden die großen Rollstühle auf die Boote verladen und schipperten auf dem Sambesi durch die afrikanische Savanne. Für die meisten Kinder war es das erste Mal, dass sie einen Elefanten oder eine Giraffe aus der Nähe sehen und die Geräusche und Gerüche der Steppe wahrnehmen konnten. Nach dem Mittagessen ging es weiter, dieses Mal in die GoldgräberStadt „Yukon Bay“, wo alle gemein- Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 sam die Pinguin-Show genießen und die Eisbären bestaunen konnten. Am Nachmittag traten schließlich alle erschöpft, aber glücklich den Heimweg nach Hildesheim an. Vorbereitung und Durchführung dieses Ausflugs haben allen Beteiligten einiges abverlangt. Aber leuchtende Kinderaugen boten Entschädigung für diesen Einsatz! Und es herrschte bald Einigkeit: Dies war nicht der letzte Tagesausflug für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Arche! Ein herzlicher Dank geht auch an dieser Stelle noch einmal an die Firma Nutricia für ihre personelle Unterstützung, ohne die der Ausflug in dieser Form nicht gelungen wäre, an die Firma Servona, die das für unterwegs notwendige zusätzliche Material zur Verfügung gestellt hat, und an die Mitarbeitenden im Erlebniszoo Hannover. Wie erfolgreich und qualitativ hochstehend die Begleitung im Haus Arche auch im Alltag ist, wurde unlängst von übergeordneter Stelle zertifiziert; Bei der diesjährigen Überprüfung durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) erhielt die Fachpflegeeinrichtung die Gesamtnote 1,1 für ihre – sprichwörtlich – sehr gute Pflege! Gernot Glaeser 17 Kunst als Brücke Das Projekt „Kunstraum“ wurde in Wildeshausen vorgestellt Mehr als 30 Menschen mit Assistenzbedarf aus den proWerkstätten in Wildeshausen haben in einem Projekt „Kunstraum“ mit dem Künstler Raimund Stolle Bilder gemalt. Diese wurden im Rahmen eines Tages der offenen Tür der proWerkstätten in Wildeshausen ausgestellt. Eine wichtige Erkenntnis der Ausstellung: Kunst ist eine gute Möglichkeit, Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen zu bringen. „Kunst ist barrierefrei, der Kontakt geschieht auf Augenhöhe“, so Jörg Plehn, Geschäftsführer der proWerkstätten. Ilka Hanenkamp-Ley Ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Diakonie Himmelsthür Eine FSJlerin gibt einen Einblick in ihr Jahr im Eventbereich Im gesamten Unternehmen arbeiten in vielen Bereichen Menschen im FSJ, BFD sowie im Ehrenamt und leisten wertvolle Arbeit. Jedes Jahr wird auch ein besonderer Platz vergeben: Im Eventbereich kann in Hildesheim das Freiwillige Soziale Jahr Kultur geleistet werden. Welche Fähigkeiten erworben werden können, hat die ehemalige FSJlerin Marie Kraus in ihrem Abschlussbericht in einem sogenannten Kompetenzbeutel anschaulich dargestellt. Ilka Hanenkamp-Ley Alle Interessierten können sich bei Andrea Strobel-Brunke informieren: Tel.: 05121 604-125, [email protected]. 18 Konkret gesagt Humor und Punkrock auf der Mini-Bühne Hildesheimer Begegnungss- und Beratungsstätte „Treffer“ öffnet Garten fürr „Hinten im Hof“ „Hinten im Hof“, bekannt und beliebt aus der Hildesheimer Oststadt, ist in diesem Jahr erstmals auch in der Nordstadt „gelandet“. Die Veranstaltung macht es möglich, den Stadtteil einmal von einer ganz anderen Seite zu erkunden. Es geht um die kleinen und großen Besonderheiten, die hinter den Fassaden der Häuser liegen. Kunst, Kultur, faszinierende Menschen, offene Gemeinschaftsgärten, Live-Musik und vieles mehr konnten bewundert werden, denn jeder Veranstaltungsort lockte mit einem individuellen Programm. Mit dabei war auch die Begegnungs- und Beratungsstätte „Treffer“ der Diakonie Himmelsthür. Sie öff- Die Künstlerinnen und Künstler vor einer ihrer Skulpturen nisierte einen Skulpturen-Workshop. Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Wohnangebot „Peiner Straße“ entstanden mit Mitgliedern der Künstlergruppe „Wilderers“ unter der Leitung von Andree Woosmann drei Steinskulpturen. Sie dienen als Sitzbänke und machen den Garten über das Angebot der offenen Höfe hinaus zu etwas Besonderem. Interessierte Besucherinnen und Besucher beim Konzert Am Veranstaltungstag selbst ließ ein buntes Programm keine Wünsche offen: Auf der Open-Air-Bühne im Miniaturformat begeisterte „Sidekick Lupchen and the Bad Generation“ mit Punkrock. Die Band „God“ lockte mit ihrem Hildesian Wave Pop weitere Interessierte in den Garten. Und der Theologe und Familientherapeut Hans Christoph Hermes unterhielt das Publikum mit humoristischen Kurztexten. Daneben stellten die „Wilderers“ einige ihrer Werke aus. Für den kleiner Hunger zwischendurch gab es selbstgebackenen Kuchen und Schmalzbrote. nete neben elf weiteren Höfen ihren beschaulichen Garten für die Öffentlichkeit. Einen ganzen Nachmittag und Abend lang waren alle herzlich eingeladen, die barrierefreien Räumlichkeiten und den versteckten Garten zu besuchen und zu entdecken. Die miteinander.leben Mitarbeitenden standen für Fragen zur Verfügung und stellten weitere Projekte des Hauses vor. In der Woche vor der Veranstaltung wurde im Garten des Treffers noch kreativ gewirkt: Almut Heimann orga- Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 Trotz des wechselhaften Wetters schauten zahlreiche Interessierte im Garten vorbei und genossen die Atmosphäre, in der Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf entspannt und ausgelassen feierten. Alicia Wentritt 19 Wo die wilden Tiere wohnen Rotary Club und andere Vereine aus Wildeshausen laden in Freizeitpark und Großraumdisco ein „Norddeutschlands preiswertester und familienfreundlichster Freizeitpark“ liegt im Herzen der Wildeshauser Geest – so jedenfalls sagt es die Werbung des Wild- und Freizeitparks Ostrittrum. Über 500 Tiere aus allen Kontinenten, ein Märchenwald, Tretbootfahren und zwei große Spielplätze sind die Attraktionen des Parks. 55 Menschen aus der Diakonie Himmelsthür in Wildeshausen erlebten sie bei einem großen gemeinsamen Im Streichelzoo hat Peter Liebig keine Berührungsängste. Eine Pause im Märchenwald gönnen sich Iris Jeske, Waltraud Backs und Klaus-Jürgen Janßen. Tagesausflug. Der Rotary-Club, der HGV Wildeshausens (Interessenvertretung für Handel, Handwerk und Gewerbe) und der Landfrauenverein Wildeshausen/Dötlingen hatten sie gemeinsam eingeladen. Bei herrlichem Sonnenschein und kostenlosem Eintritt verbrachten alle Beteiligten einen herrlichen Tag. Sie erkundeten den Wildpark, unternahmen eine Bootstour oder ließen sich einfach nur die Sonne ins Gesicht scheinen. Für jeden und jede gab es Gutscheine für Getränke, Snacks vom Imbiss oder ein Eis. Nach diesem Ausflug erlebten die Bewohnerinnen und Bewohner im September ein weiteres Highlight. Der Rotary-Club lud noch einmal ein, diesmal zum Tanzen in der Großraumdisco „Das war ein toller Tag“ sind sich Andreas und Walter Hainke einig. „Fun-Factory“. Auch diese große Party wurde ein Erfolg. Das Discofeeling packte alle, selbst der Vorstand der Rotarier mischte sich unter die Tänzer. Einziger Wermutstropfen: Der Bus fuhr bereits um 22 Uhr zurück. Viele wären gerne länger geblieben und wünschen sich eine baldige Wiederholung der Veranstaltung. Anke Stroemer Urlaubs-Traum ging in Erfüllung Ostsee-Reise wurde vom Fahrdienst organisiert Immer in Bewegung – das dachten auch die beiden Ostsee-Urlauber Melanie Blüggel und Andreas Willgeroth, die gemeinsam mit Jürgen Kalmbach einige Tage in Kellenhusen an der Ostsee verbrachten. 20 Nachdem alle Mitbewohner und Mitbewohnerinnen aus dem Urlaub zurück waren, wollten Melanie Blüggel und Andreas Willgeroth auch einmal in den Urlaub fahren. Dank der Spontanität des Fahrdienstes und ihre Wohngruppenleitung Petra Ricart konnte der Wunsch schnell erfüllt werden. Jürgen Kalmbach Konkret gesagt Verzaubert vom Märchenschloss Einladung auf die Marienburg für 21 Hildesheimer Bürgerinnen und Bürger mit Assistenzbedarf abwechslungsreichen Fassaden und variantenreichen Turm- und Dachformen sowie einer nahezu komplett erhaltenen Inneneinrichtung verzaubert es seine Besucher. Anschließend erhielt die Gruppe noch Informationen über Veranstaltungen auf dem Schloss Marienburg: Schlossführungen und Konzerte ebenso wie Trauungen oder ein Turmaufstieg mit toller Aussicht sind im Angebot enthalten. Am Schluss waren sich alle einig: Der Ausflug war traumhaft! Brigitte Jape, Wiebke Schaarschmidt, Christiane Lutzke, Ann-Kumba Ngerr, Matthias Krämer, Wolfgang Schwabe, Steven Magiera und Daniela Schnelle Bild links: Vor der prächtigen Kulisse der Marienburg Bild unten: Im Schlosshof Die Einladung kam vom Schlossverwalter persönlich, und die Bewohnerinnen und Bewohner aus den Häusern Hohnsen, Jungborn sowie dem Wohnquartier Angoulêmeplatz zögerten nicht lange: 21 Personen, begleitet von vier pädagogischen Assistentinnen und Assistenten, machten sich auf den Weg zur Marienburg, der geschichtsträchtigen Welfenresidenz aus dem 19. Jahrhundert. Nach einer offiziellen Begrüßung durch den Schlossverwalter im romantischen Innenhof bedankte sich Brigitte Jape als Vertreterin des Heimbeirates im Namen aller Beteiligten für die Einladung. Bevor es dann in die herrschaftlichen Säle und Gemächer ging, wurde die Gruppe noch zu Kaffee und Kuchen in das SchlossRestaurant eingeladen. In den umgebauten ehemaligen Pferdeställen und der Kutschenremise erlebten die Besucherinnen und Besucher ein außergewöhnliches historisches Ambiente mit Säulen, meterhohen Spiegeln und handgeschmiedeten Messingleuchten. Gemütlich und sehr nett bewirtet, saß die Gruppe dort zusammen. miteinander.leben Den anschließenden Rundgang gestaltete Schlossführer Heinz-Ulrich Reith in aufgelockerter und humorvoller Atmosphäre. Sehr anschaulich und nahezu in Leichter Sprache vermittelte er viel Wissenswertes über das Schloss, das sich bis heute im Familienbesitz der Welfen, dem ältesten Fürstengeschlecht Europas, befindet. Die Marienburg bei Nordstemmen zählt zu den bedeutendsten neugotischen Baudenkmälern in Deutschland. Durch seine märchenhafte Erscheinung mit Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 Schlossführung mit Heinz-Ulrich Reith 21 Termine Hildesheim – 10.02.2015 Fachtagung zum Thema Unterstützte Kommunikation im Rathaus Osterwald – 06.12.2014 Nikolausmarkt Sorsum – 08.12.2014 Adventsnachmittag für ehemalige Mitarbeitende – 18.07.2015 Sommerfest Foto: Karepa – fotolia.com Wietze – 21.-26.06.2015 Festwoche zum 50-jährigen Bestehen – 26.06.2015 Hauptfeier mit offiziellem Festakt und anschließender Feier für alle Wildeshausen – 06.12.2014 Nikolaussingen – 19.03.2015 Gospelkonzert – 30.04.2015 Frühlingsfest mit Maibaumsetzen – 18.07.14 Sommerfest – Fest am Wasser am Burgberg Das Redaktionsteam der „miteinander.leben“ wünscht allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit. Jubiläen Wir gratulieren herzlich den Mitarbeitenden, die im dritten Quartal 2014 ihr 25jähriges Jubiläum in der Diakonie Himmelsthür gefeiert haben: Swenja Gangolf Simone Hempel Eckhardt Möller Renate Schwarzer Heidi Stute Impressum Herausgeber: Diakonie Himmelsthür e.V. Stadtweg 100, 31139 Hildesheim www.diakoniehimmelsthuer.de Redaktion und Verlag: Diakonie Himmelsthür Öffentlichkeitsarbeit Stadtweg 100, 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-1570, Fax: 05121 604-881570 E-Mail: [email protected] 22 Redaktion: Burghard Guschel Ilka Hanenkamp-Ley Michael Henze Jörg Plehn Ute Quednow (V.i.S.d.P.) Andrea Strobel-Brunke (Übersetzungen Leichte Sprache) Grafik, Layout und Produktion: grafik-service püttmann, Algermissen Druck: Schäfer, Sarstedt Auflage: 7000 Exemplare Quellenangabe Bilder/Grafiken: © Diakonie Himmelsthür (sofern nicht anders angegeben) Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung und Quellenangabe. © 2014 Diakonie Himmelsthür Erscheinungsweise: vierteljährlich Konkret gesagt Kontakt Ambulante Angebote Alten- und Krankenpflege Tel.: 05121 604-449 Fax: 05121 604-88449 [email protected] Ambulant betreutes Wohnen wird von allen Regionen und den Diakonischen Wohnheimen Himmelsthür angeboten. Bitte wenden Sie sich an unser Kundenmangement, oder für Hildesheim an Kristina Lehmann Tel.: 05121 604-1494 [email protected]. Beratungsstellen Die Öffnungszeiten erfragen Sie bitte über die Kontaktmöglichkeiten. Begegnungs- und Beratungsstätte „Treffer“ Peiner Straße 6 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-1297 [email protected] Morgenlicht – Beratung für Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung Peinerstraße 6 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-433 Fax: 05121 604-103 [email protected] Service- und Kontaktstelle „Miteinander“ Heiligenstraße 7 27793 Wildeshausen Tel.: 04431 83-6990 [email protected] Unterstützte Kommunikation Stadtweg 100 31139 Hildesheim – OT Sorsum Tel.: 05121 604-125 Fax: 05121 604-88125 [email protected] Wohnverbund Salzgitter Tina Homann Kampstraße 59 38226 Salzgitter Tel.: 05121 604-430 [email protected] Regionale Ansprechpartner Sie wünschen – Informationen über die Diakonie Himmelsthür? – einen Besuch in unserer Einrichtung? – ein persönliches Gespräch? miteinander.leben Wenden Sie sich für eine individuelle Beratung an unser Kundenmanagement. Diakonie Himmelsthür ist eine eingetragene Marke des Diakonie Himmelsthür e.V. Sie erreichen uns über die zentrale Servicenummer Tel.: 05121 604-440 Diakonie Himmelsthür Stadtweg 100 31139 Hildesheim [email protected] Sie suchen eine Beratung in Ihrer Nähe oder möchten einen Kundenmanager direkt erreichen? Hier finden Sie die regionalen Ansprechpersonen: Kinder- und Jugendbereich (Emmerke, Hildesheim, Sorsum) Beratungsstelle: Gernot Glaeser Tel.: 05121 604-375 Mobil: 0162 2182330 [email protected] Region Niedersachsen Nord (Delmenhorst, Sandkrug, Wildeshausen) Beratungsstelle: Tel.: 04431 83-678 Region Niedersachsen Mitte (Barsinghausen, Bennigsen, Hannover, Lüdersen/Springe, Nienburg, Triangel/Gifhorn, Wietze) Beratungsstelle: Sigrid Jahnel Tel.: 0511 640-608990 Mobil: 0162 2182422 [email protected] Region Hildesheim (Hildesheim, Hildesheim-Sorsum, Nordstemmen) Beratungsstelle: Monika Mai Tel.: 05121 604-365 Mobil: 0162 2182434 [email protected] Region Niedersachsen Süd (Bad Pyrmont, Bad Salzdetfurth, Bad Salzuflen, Groß Himstedt, Holle, Marienhagen, Oelber, Osterwald, Salzgitter, Salzhemmendorf, Silixen) Beratungsstelle: Tina Homann Tel.: 05121 604-430 [email protected] Diakonie Himmelsthür Dezember 2014 Diakonische Wohnheime Himmelsthür gGmbH Bischofskamp 24 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-425 Fax: 05121 206-8899 [email protected] www.diakonischewohnheime.de proWerkstätten Himmelsthür gGmbH Stadtweg 103a 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-350 Fax: 05121 604-453 [email protected] www.prowerkstaetten.de Lambertinum soziale Dienste Himmelsthür gGmbH Hohenstaufenring 70a 31141 Hildesheim Tel: 05121 604-449 Fax: 05121 604-88449 [email protected] www.lambertinum.net Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür gGmbH Am Nordfeld 4 31139 Hildesheim Tel.: 05121 80919-0 Fax: 05121 80919-199 [email protected] www.gwh-hildesheim.de CGH Catering Gesellschaft Himmelsthür mbH Stadtweg 100 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-202 Fax: 05121 604-88202 [email protected] www.cateringhimmelsthuer.de Herberge zur Heimat Himmelsthür gGmbH Gartenstraße 6 31141 Hildesheim Tel.: 05121 34757 Fax: 05121 157889 [email protected] www.herberge-zur-heimathimmelsthuer.de Immobilien- und Servicegesellschaft Himmelsthür GmbH Bischofskamp 24 31137 Hildesheim Tel.: 05121 99868-17 Fax: 05121 99868-69 [email protected] www.is-hi.de Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft Konto-Nr.: 4411100 BLZ: 25120510 IBAN: DE93251205100004411100 BIC: BFSWDE33HAN 23 Sandkrug Delmenhorst Uelzen Wildeshausen Drakenburg Wietze Nienburg Triangel Barsinghausen Hannover Lüdersen Bennigsen Hildesheim Groß Himstedt Emmerke Salzgitter Burgstemmen Osterwald Sorsum Oelber Silixen Holle Betheln Salzhemmendorf Marienhagen Bad Bad Salzdetfurth Salzuflen Bad Pyrmont Herausgeber: Diakonie Himmelsthür e.V. 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