Sandini Archiv

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HI»>· Versuchsanlage in Misdroy. Wie in der verkü ....J.ten Variante in Hillcrsleben sind auch hier die Scitcnkammcrn waagerecht
angebnlchL Die zunächst hölzernen Bettungen wu rden im Laufe der Versuche du rch große ß etonstufen ersetzt, die noch heute im
Gelände sichtbar sind. Die Hanglage bedingte zu heiden Seilen stählerne Treppen und ein ausgeklügeltes Windensystem zum
Transport der Kartuschen für die Seilem"erschl üsse. Hersteller d es letzIeren war die Finna Berliner Stahlbau.
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50nderband 5-57
Waffen und Fahrzeuge der Heere und Luftstreitkräfte
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WAFFENARSENAL
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Reste der von amerikanischen Spezialülen in der Heeresversuchsstelle Hillersleben geborgenen Versuchsanordll llng der HDP auf dem Scherbenhaufen der Ge.\'Chichte ?
DAS FLEISSIGE LIESCHEN
Mehrfachkammergeschütz
Dr. Axel Turra
PODZUN-PALLAS-VERLAG· 61200 Wölfersheim-Berstadt
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MiichJixe Hebel- oder Ge~engelViclll,nl'lllfgeschiilZ.e, .I'og. Bliden, kamen hereilS in der Anrike I/nd il1l ji'iihen Mille/afler ;:11111
Eillsa/;.. 11111 grtijJere Em!enumgell ZII iibcl1l'itulell. vor allem aber in die bewehr/eil Mautim gegnerist:her Ansiedlul1gen Brf!schen ;:;u .n:ldllgm oder Verderben bringendes Feuer ZII weifen. Die Abbildu/lg z.eigl die Reko/l.l'/mklio/l ei/les der größten. bekWIII/ell Geschiilz.e dieser Ar, - diti Blille VOll Ve/lox'lII,
LITERATURVERZEICHNIS
Hahn, Frilz:
Waffen ulld GeheimwaffclI des deutschen Heeres 1933- 1945.
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BILD- UND
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Das Gl'SChütz im l\'liUclllltcr, - Ucrlin 1928.
Copyright. 2000
Alle Rechte, auch d~ ~ a~u~wtiwn Nachdru cks
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f.)
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Turnt (61), Stinkel (7), Bundesarchiv (5), Taube (5),
I'awlas (2), e arls (I)
Titelbild gezeichnet von Hcinz Rode
"ertrieb:
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ISBN: 3-7909-0697-2
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19,00 .~ rr,
Sc hw~i ~
Hi r den üslCTl'\'ichischen I!uchhandd: lIuchhand lung Stöhr Gmbll,
' .o:rchcnfchler Stnl!k 78-110, A- IOIIO Wien
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l J.Io."'.C",NO NUMMn 10 · .UUNlO' ........ 1939 fH-IZUPJftS 23 U'CHS'~ENNIC
UNO U STHlCHO U SCHEI NI Y1UU.",,,,P.Cll C'"
UNSERE
VOMERZ
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Sog. /IIiue/alter/iehe Legsliicke im Sauet. wie die im Boden verankerle Holzk,OIlSlntkt;oll gelllll/Ift wllrde, die der Lagerlll/g des
Geschützes lind dem Auffangen des Rückstoßes dieme.
Das sächsische Stabrill8gcschiilz .. Faule Magd", Tei/rekonstruktion des mittelalterlichen ,,35-cm-Ge.n:hiilze.I·", das sich helile
im Militiirhistorischen Mllselml der Bundeswehr i" Dre.stlen befindet. Dus im Vergleich zur La/elle n il/ti /50 lahre ältere Rohr
war urs[Jriinglich eil! aU,I' wlIgsstäben durch llllfgekntlllpfte Rillge verschmiedetes Legstiick.
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"VON SICHERM HORT LASST SICH GUT STREITEN
Seit alters her wanm die Menschen bestrebt, in kriegerischen Handlungen d en Gegner niederzuringen, ohne dabei
selbst größere Verluste hinnehmen zu mü~n. Dazu muHte
man u.a. Distanz zwischen sich und den Feind bringen. Die
eigenen WatTen mufUcn trtlTen, ohne der anderen Seite die
Möglichkeit
zu wirksamer Gq,oenwehr zu eröffnen.
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Die antike Lunze hiclt d en Widerpart zunächst weiter vom
eigenen Leib als das Schwert, die Steinschleuder überbrückte gröUcrc EntfenumgclI und Höhen als es in der Kntft des
menschlichen Armes lag.
Die Erundung des Schicnpulvcrs und seine Verbreitung in
Europa sowie die Fortschritte im Hütten- und GieUereiwescn
führten im 14. Jahrhundert zu einer sprunghaften Veränderung in der Militiirtcchnik. Mit der Einführung und Verbreitling der Feuerwaffen, von der Hakenbüchse bis zum
Legstück, wurden nicht nur schwere Schwerter und Wurfgeschütze vergleichsweise rasch aus der Bewaffnung verdr.inbrt, sondern veriinderten sich auch die militärischen Einsaugrundsätzc rundamental. In rascher Folge wurden die
anränglichen Stubringgeschütze, z.B. die Dresdner "Faule
Magd", durch Rohre aus gegossener Bronze verdrängt, die
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ihrerseits nur rund 100 .luhre später dem guUeisernen Rohr
weichen muRten.
Auch die Geschosse paßten sich dieser Entwicklung an. Wo
anrangs Kugeln uus Stein oder Br.mdmnssen dominierten,
machten im 15. Jahrhundert ebenralls Kugeln aus Gußeisen das Rennen. Da nun aber die Eisenkugeln eine grönere
kinetische Energie erforderten als gleichkalibrige Steingeschosse, baute man zusthends Geschütze mit kleinerem
Kaliber, geringerer Masse und wendigeren Lafetten. Das
sollte sich spätestens im 20. Jahrhundert ändern. Die Anwendung brismlter Ludungen tat ein Übriges.
Inuner größere Flächen kOllnten von der Artillerie bestrichen werden, und das aus immer weiterer, sozusagen sicherer Entfernung.
Frontnl gegeneinander mit Pauken und Trompeten uufmarschierende Formationen blicben im Kugclhugel auf dem
Schlachtfeld. Bereits im 18. Jahrhundert kamen zielgerichtet Geschosse mit Spreng- oder Splitterwirkung zum Einsatz, und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden leuchtende Markierungsgrannten verschossen, die im Verein mit
Dm' 42-cm·GeschiilZde~' f. Weltkrieges - die Kruppsehe " Dicke Berta ". Bei ihrer Kon.wm krion IIml ihl1!l11 Einsatz wurde"
gmndlegende Erkemlfl1is~'e fibe r die Wirkungsweise der modemen .n:lnre1'lm Artilferie gewonnen.
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Blick in eine der Produktionshalfen der Finna Krupp. Scheinbar endlos erhebt sich das Rohr eines sog. "Wilhelm "-Geschützes,
das dann vor Pari.v zum Einsatz kommen sollte.
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a nderen Mitteln dem Spruch, daß die Schlacht nur so lange
dauert, wic es hell ist, eine Wendung gaben.
In mehr als 500 Jahrcn setzten sich die J<' euerwatTen als
Kriegsgerät durch. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts wur
es möglich, mit großkalibrigen Kanonen Schußweiten von
bis zu 1000 m zu erreichen, und in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts erlebte die Artillerie mit den zahlreichen
Neuerungen der technischen Revolution einen Quanten.
sprung in ihrer Entwicklung. Die entscheidende Verände·
rung für Handfeuer- und ArtilleriewatTen erfolgte mit der
Vem'endung gezogener Läufe bzw. Rohre. Dadurch wurde
dem Geschoß einc Drehbewegung um seine Längsachse ver·
lichen, dcr Drall, der den Weg des Geschosses bei glcichbleibender Länge im Rohr "erlällgcrte und eine höhere Anfangsgesch\\indigkeit (vO) erreichen ließ. Außerdem wurde der
Flug des Geschosses nach dem Verlassen des Rohres wCS«!ntlich stabilisiert. Diese heiden Faktoren, "erbunden mit der
Verwcndung neuer Sprengstoffe als Treibladung, führten zu
einer vergleichsweise ungeheuren Vergrößerung der SchulI·
weiten.
In einem geradC'lu atemlosen Wettlauf wurde Tag rur Tag
Neues entdeckt und entwickelL Nutzung der Dampfkraft in
gigantischem Ausmaß, Elektrizität und Magnetismus, Pho·
togmphie und Tclegraphic, Thennodynamik und Hydraulik, Chemic, Physik, Biologie überschritten die Grenzen des
bis dahin Denkbaren - ein Pro....cß wurde in Gang gesetzt,
der bis heute nicht nur um'enllindert anhält, sondern sich
ständig bcs4:hleunigt.
Im besonderen MaUe bildete sich zwischen technischer Ent·
wicklung im Allgemeinen und Militärtechnik im besonde·
ren ein spannungsvolles Wechselverhältnis heraus, das mit
der Möglichkeit der Vernichtung der Menschheit in unse·
rem Jahrhundert seinen schizophrenen Höhepunkt cr rei-
ehen sollte. In kongenialer Verdichtung hatte Fricdrich Engels bereits 1878 formuliert: ,,Nichts ist a bhängiger ,'on ökonomischen Vorbedingungen als ger..de Armee und Flotte.
BewatTnung, Zusammensetzung, Organisation, Taktik und
Strategie hängen vor allem ab von der jedesmaligen Pro·
duktionsstufe und den Kommunikationen. Nicht die ,freien
Schöpfungen des Verstandes'genialer Feldherren haben hier
umwälzend gewirkt, sondern die Erfindung ~rer Waf·
fen und die Veränderung des Soldatenmaterials; der Einfluß des genialen Feldherren beschränkt sich im besten Fall
darauf, die Kampfweise den neuen Kämpfern und WatTen
anzupassen."
Und für die lIeuen Waffen, für die Ind ustrialisierung des
Krieges, wurde ein Name zum Programm; nicht der Name
eines Feldherren, sondern der eines lndustriellen: Friedrich
Krupp - der Ka nonenkönig.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts bildete dieArtillerie eine
der stärksten WatTengattungen. Sie stellte die Hauptfe uer.
kraft des deutschen Heeres dar. Seit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/7 1 wuren Feuergeschwindigkeit und Reichweite enonn gewachsen, verbesserte sich die Treffsicherheit
in allen Kalibern.
Eine erneute sprunghafte Entwicklung der Artillerie "011zog sich in den .Juhren des Ersten Weltkrieges. In dieser Zeit
begann die Massenproduktion von Geschützen ,'erschicrlen·
ster Systeme sowie Munition und .' euerleitgeräten. Wäh·
rend der Kricgsjahre zwischen 1914 und 1918 vergrößerte
sich die Reichweite der Haubiu.en um 25 %, die der Kanonen um 30%. Wenn zu Kriegsbegilln die größte Flugweite
der Granaten schon 16 bis 18 km betrug, so beschoß das
" Paris·Geschütz" die fr.l.ß7.i isische Hauptstadt aus einer Ent·
fernung von fast 125 km. Gleichzeitig stellte der grausame
Stellungskrieg unter Beweis, daß im modernen Gefecht die
Am 23, März /9 / 8 UI1I 7, J5 Uhr brach der ersle Sch uß aus dem .. P(lfis"-Geschiitz. Die 28-cm-kalibrige Sprell8grallare legte
12 J km zurück U/uJ detollierte auf dem Pariser Plalz der Republik, Die militärische Wirkung blieb. Zl/Illal mit Blick auf das
II(lhende EnJe de,f Krieges, gerillg, Die .. lIIoralische" Nachwirkung und Legendellbildl/l/8 war um so größel: Der Faszination
fiir weitreichende .. Supergeschiitre" kOlln/e sich auch Adolf Hitler. der Gefreile des erstell Krieges, IIiclu emzjehe/l, U/lbestriue/l
ist die militärtechllische Leislung der Konstrukteure 1/111 Fritz Rauscllberger.
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Vorbeimarsch einer Balferie 15-cm-Kallonen 18 an 12-t-ZugkraJtwagen (Solider-Kfz. 8) am Tag der Wehrmacht ZlIm Reichspaneitag der NSDAP 1935 ill Niimberg. Motorisierte schwere Verbände bildeten zu diesem Zeitpunkt eher die Ausnahme und
waren sichtbarer Teil der modems/eil wa./Jelllechnischen Entwicklungen ihrer Zeit.
Fronten eher dezentralisiert werden mußten, um militärischen Erfolg zu erLielen. Das erforderte eine hohe Beweglichkeit auch der Artillerie, verbunden mit großen Reichweiten und hoher Treffergenauigkeit.
Anschluß Österreichs sowie der Eirnnarsch in ßöhmen und
Mähren machten deutlich, dan die deutsche Reichsführung
bereit war, sich der militärischen Instrumente, die sie gemeinsam mit der Wehrmaehtsfübrung schuf, auch konsequent zu bedienen.
Der \'erlorene erste Krieg in diesem Jahrhundert, die harten Beschränkungen und Knebelbedingungen des Versailler Vertrages und die revolutionären Veränderungen der
Gesellschaft in Deutschland und Europa stellten fürdie Entwicklung der deutschen Militärtechnik in der Weimarer
Republik erhebliche Einschränkungen dar. Nur aufTeilgebieten, unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit und
auch jenseits von aller Legalität, wurde der Versuch unternommen, Lehren aus den Erfahrungen des Weltkrieges zu
ziehen. Dieses Bestreben betraf allerdings nicht die Haupterkenntnis, Kriege auf Dauer zu verhindern, sondern schlug
sich im Gegenteil in der Auffassung nieder, daß militärische
Konflikte zwischen Staaten auch künftig nicht vermeidbar
wären.
Der im September 1939 beginnende zweite grone Krieg
schien zunächst durch seinen glückhaften Verlauf auch für
die politische und letztlich moralische Berechtigung zu bürgen, der dem späteren Sieger den Ruhm, nicht aber Schuld
und Sühne aufbürdet. Wenngleich es sich dabei wohl eher
um moralische Kategorien handelt. Und so der alte Clausewitz-Satz eherne Gültigkeit hat, daß der Krieg nicht bloU
ein politischer Akt, sondern ein " wahres politisches Instrument ist, eine Fortsetzung des politischen Verkehrs, ein
DurchItihren desselben mit andern Mitteln", wie will man
vom Krieg Moral einfordern, wenn Politik schon keine hat.
Mit der Veränderung der Machtverhältnisse im Jahre 1933
schlug auch die Stunde der deutschen Militärs und Militärtechniker, dem deutschen Volk, wie sie sagten, wieder jenen
Raum und jene Geltung zu verschaffen, die ihm gebührten.
Obschon nicht vordergründig von Anfang an darauf aus,
einen erneuten Weltbrand zu entfachen, gehörte es doch zur
außenpolitischen Drohgehärde des neuen Reiches, mit den
Säbeln zu rasseln. Der schrittweise Bruch völkerrechtlicher
Verträge, die Wiedereingliederung des Saargebietes, der
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Mit der Wende des Krieges, mit der Erfahrung, daß die gefallenen deutschen Soldaten nicht nur notwendiges Beiwerk
glänzender Siege, sondern auch leidvolle Erfahrung
schmerzhafter Niederlagen waren, mit jedem Thg, den der
Krieg wieder zurück nach Deutschland kam, wuchsen die
Forderungen der Reichsführung, insbesondere die ihres
Reichskanzlers und Obersten Befehlshabers, nach neuen,
noch gigantischeren, noch wirkungsvolleren Waffen.
Das war die Stunde der sogenannten Vergeltungs- oder VWaffen, von der national-sozialistischen Propaganda auch
zu Wunderwalfen des totalen Krieges \'erkJärt.
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21-cm-Mörser 18. hier im Bestand der Schweren Anillerie{jbteihmg 833. Dm' Geschütz basierte auf dem langen 21-ClII-Mörser
(jus dem Jahre 1916. Der Mön-er 18 gehörte ZU den zuverlässigsten Waffen ~'einer An. 11 B 000. - Reichsmark brachte da.s Stück
der Fil7l1{/ Kmpp. Am Kriegsellde waren noch 218 Stück mit 34 500 Sch uß und I 500 2 1-cm-Röchliflg-G rwwtell im Bestalld des
Heeres.
Ein wahrhaft dicker Bl'llmmer - der 6O-oll-Mörser. Die A bbildung zeigt deli Einsatz des Geriites (040) mit dem Suggestivllamell
"Ziu " im Aug/w 1944 bei der Niederschlagullg {Ies Warschauer Alljstandes. Das Geriit kam als Eillzelwaffe VOll der Heeres\lerSllchsstelfe Hillersieben in den Bestalld der Schweren Batterie 638 ulller Befehlwm Major \1011 Riidr. Beim Beschuß einzelner Objekte ",il Sprengg ranafell versagten zahlreiche Auj:l'ch!agZiinde/: Das lIutzten polnische Alljständisclre. UIII aus dem
Sprengstoff der Blindgänger eigene Mill en ul/d Handgranaten anZlljel1igel1. Nach Beendigung tle.~ Warschtmer Ein.mrze.s wurde
lias Geriitllaeh Hillersfeben mn"ickgefiilm. Umer Leitullg VOll Ober;II8' K. Klmder (WaPrüj 1) wurde (11/ der Verbesserwlg der
Ziintler gearbeitet -jedoch olme lIellllellSwerte Erfo/ge.
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Eine wahre Legende -feuerbereifes 80-cm-EisenbalmgeschiiTZ "Dom" Anfang Juni 1941 in der Schießkllrve vor Sewastopo!.
Der Oberbefehlshaber der Wehnnachl, Adolf HiLfer. zur Besichligung der in einer Behelfslafeue momierlell " Dom" auf dem
Schießplatz in Rügellwalde 1943. (v./.n. r.) Dr. Ferdinand Porsche; GFM Wilhclm Keife/, ChefO KW; Martill Bormanll. Reichsleiterder N5DAP; Adolf Hitler; General EmU Leeb, Chef des Heereswaffenamtes; Albert Speer. ab 1942 Nachfolger )Ion Fritz
Todt, ab 1943 Reichsminister fiir Rüstung lind Kriegsprodllklion; Gruppenffihrer und Gen.Lltn. der Waffen-55. Hall.s Kammler.
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Auf da Cf/md/aRe \'0/1 KrUPIJ-Unlcr!agel1. insbesondere alls dem Nach/aß des genialen Fritz Rallsellbcrger. entstalld ab 1934
als .. Neuauflage" (Ie~' .. Paris" -Ge,~chiitze.\' die K J2 {Ej. Unter der Bezeichlllll/g .. 21 -cm-Kanone /2 V" kam es /939 zur Tmppe.
Das lei.l'flmg.'ifiihigste Femklllllpfgeschiit:. der Dellfschel1 Eisenoo/lll(lrrillerie im Zweiten Weltkrieg wog 302 t, .w!ill Rohr halle
eine Uillge \'01/ 33.30 111. lIIit delll es ci"e Reichll'eite \'Oll 119 km erreichte.
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/'-euemde 31-cm-K(1I10Ile (Glatt) an der fran zösischen Kallu/kiiste. Mit die,l'ell! Geschiltz wllrden IW. in der letzten PlIase fiel'
Kriege,l' l/Iu:h 31-cm-PPG, das sog. Peellemiinder Pfeilgeschoß, l'erschossell, Die K 5, allch .. Schlanke Berta" genaf/III, wal' das
beste Eisenbaflllgeschütz des 11. IVdtkriegn'.
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\im amerikcl/Iüc;fum Streirkräften erbeillele K 5 in der Sammlung ill Aberdeell.
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DIE HOCHDRUCKPUMPE IN HILLERSLEBEN
Das Nachdenken über sog. "Wunderwaffen" ist keine deutsche Erlindung des 20.Jahrhunderts. Es läßt sich zurückverfolgen bis in die Antike. Die Entwürfe, Zeichnungen und
Pläne waren oft genug Grenzausweitungen der technischen
Möglichkeiten ihrer Zeit. Beim tatsächlich erreichten und
praktisch realisierbaren Stand der Technik ansetzend, lH!traten siejene Grauzone der EntwickJung, wo einerseits aus
der kühnen Vision die ungeheure Herausforderung zur
Konstruktion und Herstellung neuer WatTen und WalTensysteme erwuchs und andererseits zu hunderten waffentechnische Phantastereien auf dem Müllhaufen der Geschichte
landeten.
Je mehr sich das Kriegsglück scinem Ende entgegen neigte,
um so lauter wurde auch im Zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite der Ruf !lach einem Wunder, nach gewaltigen
WalTen, durch deren Einsatz da'i Schicksal noch ein letztes
Mal gewendet werden könnte. Und wie stets fanden sich
Techniker, die tatsächlich zu neuen Ufern vorstießen - von
da Vinci bis zu von Braun. Den Lauf der Geschichte aber
konnten sie nie aufhalten.
So lebten auch die deutschen V-Waffen als geradezu sagenumwobene militärtedmische Wunderwerke in der öffentlichen Meinung fort. Aber nicht nur Laien, auch durchaus
ernst zu nehmende Militärs \"erstiegen sich mit Blick auf
diese WatTen zu gewagten Feststellungen. So schrieb Generalmajor a.D. Adulf Röpnack noch 1960: " Im Hinblick auf
solche Konstruktions- und Erprobungsmöglichkeiten bleibt
es nir uns eine erschütternde Tragik und für unsere damaligen Gegner ein zufalliges, großes Glück, daß es einer im
Kriegswesen neu entstandenen Raketenartillerie von allergrößtem Format nicht mehr vergönnt war - weil zu spät - ...
dCII Kricgslorbccr auf diese Art zu sichern."
Interessanterweise sind demrtigeA ulTassungen einerseits die
überdeutliche Spiegelung der Wirkung deutscher Propaganda, aber auch alliierter Äußerungen, die damit die Größe
ihres Siege... noch steigern wollten und andererseits wurden
WalTen dieser Art, angesichts der Auswirkungen des bisher
einzigen Abwurfes VOll Atombomben im Sommer 1945 auf
demjapanischen Kriegsschauplatz, für Jahrzehnte zur zentralen Drohgebärde im Kalten Krieg.
Am 17. Juni 1944 machte der " Völkische Beobachter" mit
der Schlagzeile auf: " Mit neuen Sprengkörpern grönten
Kalibers gegen London und Südengland". Damit wurde der
mit propagandistisch völlig überzogenen Vorstellungen erwartete Einsatz der ersten Wunderwaffe V I gefeiert. Das
keineswegs einheitliche \Vunderwaffen-Programm, das unter der Zerstrittenheit der einzelnen Wehrmachtsteile und
Reichsminister Speer zeichnete 1943 deI/ Industriellen
Riichling, Chef der" Reichsvereinigung Eisen ", mit dem
KriegverdienstkrellZ mit Schwertem aus.
der SS sowie den pekuniären Interessen der deutschen In·
dustrie litt, umlaUte letztendlich bis Kriegsende die Entwicklung einer Flüssigkeitsrakete; der späteren A 4 bzw. V
2 (WaPrüf 11 - Hccresversuchsstclle Pccnemündc - Dornberger, von Braun), einer Flügelbombe Fi-l03, später V 1,
in Zuständigkeit der Luftwaffe, ein Ferngeschütz besonderer Bauart, die Hochdruckpumpe, V 3, so"ie eine vierstutige Pulverrakete, die mit Billigung des Heereswaffenamtes
seit 1941 im wesentlichen auf Eigeninitiative ihres Erfinders
enhvickelt wurde,
Es war der Oberingenieur der Röchlingschen Eisen- und
Stahlwerke,August Coenders, der 1942 bei der Durchsicht
fmnzösischer Patente aus der deutschen Beute von 1940 auf
die Unterlagen eines Ferngeschützes stien, das unter dem
Eindruck des Einsatzes des Kruppschen Parisgeschützes
1918 von französischer Seite entwickelt wurde. Dabei konnten sich die Franzosen aufden Entwurt" eines Mehrkannnergeschützes berufen, der von dem Ingenieur Perreaux bereits auf der Weltausstellung 1878 in Paris vorgestellt wur·
de. Pikallterweisc übergab damals der Vorstand der Prä-
Aufder Pariser Weltausstellung im jahre 1878 stellte der frallzösische Ingel/ieu r Perrea/IX diesel/ Entwwf eines Mehrkammergeschützes vor. Der Vorstand de r Prämienmgskommisssioll übergab die UnterlageIl dem amerikallischen General Davi!i.
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Peenemünde
HDP
E
·KJSdroy
HillersiebM
17~r I
KölnO
Oder
Wet:.lar
17~r I
<%
to
Prag
o Nürnberg
o München
Md/au
~
Wien
o
Erprobung und Fertigung
der Hochdruckpumpe
Serienfertigung der
Hochdruckpumpe
Erprobung der
Hochdruckpumpe
14
100
200 km
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Schießplatz Hlllersieben (Skizze)
IE!!!!!:!~'u.. Nord 2&,500 m
....~hU_'.... 27.000 m
Feuerslellung Solchau / '
•
L8Izlingen •
Dolle
15.000
CIOch6m
•
10.000m
Bom .
5.000
CcIbitz
•
Neuenhole •
Me_berg
•
Kane Hiltersleben
HiliersIeben •
15
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mienmgskommission die Unterlagen dem amerikanischen
General Davis. Die Amerikaner ihrerseits reklamierten die
Idee alsbald für sich, auf ein Patent aus dem Jahre 1855 und
praktische Versuche von Lyman und Hashell aus dem Jahre 1860 verweisend. Die Lyman-Hashell-Kanone soll ein Kaliber von 203 mm gehabt haben. Das Briüsh Ordonance
Board beanspruchte die Weitsicht f'tir sich, 1941 bereits das
dritte seit 1918 eingebrachte Angebot eines solchen Geschützes abgelehnt zu haben.
Den Grundgedanken des französischen Patentes aufgreifend,
entwickelte Coenders 1942eine Fernwaffe,die u.a. im Kampf
gegen London vom Festland aus zum Einsatz kommen sollte. Das Mehrfachkanuner-Geschütz verfügte über einen aus
einzelnen Segmenten zusammengesetzten überlangen Kanonenlauf, an dem seitlich in regelmäßigen Abständen Pulverkammern für zusätzliche Treibladungen angebracht wa·
ren. BeimAbfeuern des Geschützes sorgte der Gasdruck der
ersten Kartusche im Ladebereich für eine Beschleunigung
des Geschosses. Beim Passieren der nächsten Pulverkammern zündeten die hier angebrachten Kartuschen und verliehen dem Geschoß auf diese Weise bei möglichst gleichblei.
bendem Gasdruck im Rohr eine immer höhere Geschwindigkeit Wie bei einer durch einen Pfropf verschlossenen
Pumpe erhöhte sich der Druck von Kammer zu Kammereine Hochdruckpumpe.
Mit der so erzielten sehr hohenAnfangsgeschwindigkeit soll-
ten entsprechend große Reichweiten des Geschosses erzielt
werden.
Der rührige Hermann Röchling erschien gemeinsam mit
seinem Oberingenieur bereits im Januar 1943 in Hitlers
Hauptquartier "Wolfsschanze" und führte ein im Werk
Wetzlargebautes Modell, das 2-cm-Granaten zum Verschuß
brachte, erfolgreich vor. Mitte Mai 1943 stellten Reichsminister Speer und Kommerzienrat Röchling erneut gemeinsam das Ferngeschütz Hitler vor. Dieser unterstützte das
Projekt mit Nachdruck, kam es doch seinem artilleristischen
Verständnis, analog überschwerer Eisenbahngeschütze, entgegen; ganz im Unterschied zu den für ihn offensichtlich
über weite Zeiträume nicht konkret faßbaren Raketenentwicklungen. So hatte bereits im Jahre 1936 HitleI' selbst anläßlich eines Werksbesuches bei Krupp in Essen die Richtung zur Fertigung eines "Wunderwerkes der Militärtechnik" "ausgebrütet", das in der Lage sein sollte, die "chinesische Mauer der Franzosen" - so die SS-Propaganda über
die Maginot-Linie - eindrucksvoll in den ,,staub der Geschichte sinken zu lassen". Die Fachsimpelei mit dem Kruppschen Chefkonstrukteur Dr. ·Erich Müller, "Kanonenmüller", führten damals schon zwanghaft zu der Frage Hitlers,
ob sich Müller ein Geschütz vorstellen könne, dessen Geschosse wirkungsvoll die französischen Anlagen mit ihren 7
m starken Eisenbetondecken und Ein-Meter-Panzerstahlplatten durchschlagen könnten. OerüberzeugendenAntwort
Müllers schlossen sich seinerzeit erste überschlägige Berechnungen an, die letztlich flir die Firma Krupp entsprechende
Aufträge zeitigten, in deren Ergebnis die schwersten großkalibrigen deutschen Artilleriegeschülze entwickelt wurden.
Verwiesen sei nur auf den 6O-cm-Mörser "Kari" und das
SO-cm-Eisenbahngeschütz "Dora".
Der Vorgang macht deutlich, in welchem Maße Hitler seinem Erfahrungshorizont als Gefreiter im Ersten Weltkrieg
verhaftet war und wie die besonderen inneren Bedingungen
der national-sozialistischen Diktatur geeignet waren, dieses
rückwärts gewandte waffentechnische Weltbild zu heiligen
und daraus Rüstungsaufträge zu erhaschen. Zugleich wird
16
das militärtechnische Spannungsfeld verdeutlicht, an dessen einem Pol das Supergeschütz der konventionellenArtillerie steht und dessen anderer Pol von der Raketenentwick·
lung bestimmt ist. Es ist ein Spannungsfeld, das sich auch
durch zwei Zitate belegen läßt. Das eine Wort ist aus dem
Munde des letzten deutschen Kaisers aus dem Jahre 1923.
"Unsere in Friedenszeiten zu großer Überlegenheit entwi·
ckelte SchwereArtillerie errang im Festungs- und Feldkriege
unvergleichliche Erfolge. - die höchsteAnerkennung zollten
ihr die Gegner selbst, als sie diese Waffe durch das Diktat
von Versailles zerschlugen. Möge der Geist, der die Schwere
Artillerie beseelte, weiterleben! Dann wird sie allen Machenschaften zum Trotz auch in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein. Dann wird sie bleiben, was sie immer war, die
ultima ratio regis."
Nurzehnjahre später, 1933, formulierte derdeutsche Raketenpionier Hermann Oberth mit Blick auf die Konsequenzen der technischen Entwicklung: ,,Das gibt geradezu unheimliche Aussichten rur einen zukünftigen Krieg. Es wird
möglich sein, mit einem einzigen riesigen Raketengeschoß
ganze feindliche Städte zu zerstören, und all unsere heutigen Verteidigungsmittel werden dagegen machtlos sein.Aber
vielleicht wird gerade die Möglichkeit so furchtbarer Waffen die Menschheit endlich zur Vernunft bringen."
Bei Albert Speer findet sich unter dem Datum 25. bis
28.01.1944 folgende Notiz: "Der Führer liest mit großem
Interesse den Bericht über die Beschußversuche mit der
Hochdruckpumpe vom 18. und 19. Jan. 1944. Er befiehlt,
daß mit allem Nachdruck sowohl die Versuchsarbeiten wie
die Fertigung vorangetrieben werden und verlangt, daß die
Munitionserzeugung kurzfristig über das bisher als möglich gemeldete Maß von 2 500 - wie seit längerer Zeit festgelegt - 10000 Schuß pro Monat gebracht wird."
Nach den Ausgangsüberlegungen von Coenders sollten mit
dieser Waffe drei Meter lange, nügelstabilisierte Geschosse
von ca. 140 kg Gewicht mit einer Sprengladung von 2S kg
TNT über eine Entfernung von rund 160 km verschossen
werden können. Die Feuergeschwindigkeit sollte bei einem
Schuß pro Rohr in runf Minuten liegen. Coenders ging bei
seinen Überlegungen von einer Dislozierung von 25 bis 50
HOP an der Kanalküste aus, aus denen dann die britische
Hauptstadt mit 300 bis 600 Geschossen stündlich hätte niedergehalten werden können, was u.a. auch zu der Bezeichnung "Fleißiges Lieschen" (- 1944 als Suggesüvname offiziell bestätigt -) rührte. Daneben finden sich auch die Bezeichnungen Langrohrkanone LRK (in den Modifizierungen
LRK 15 F39, G 56, F 58 und G 66), "Vielkartuschgeschütz".
"FernkampfwaO'e" und ,,Fernzielkanone".
Bemerkenswerterweise wurde das Heereswaffenamt auf Betreiben Röchlings aus der konkreten Entwicklung des ,.Englandgeschützes" oder "Thusendfüßlers" (- angesichts der
paarweise angeordneten Seiten kammern -) weitestgehend
herausgehalten. Speeräußerte gesprächsweise 1980 die Vermutung, daß es RöchJing & Co. wohl vorrangig um die Mittel eines lukrativen Rüstungsauftrages gegangen wäre und
die Experten des WalTenamtes sehr rasch hinter die Fragwürdigkeit des Projektes gekommen seien.
Unter dem Eindruck der Ergebnisse der zunehmenden Luftangriffe, vor allem von Kräften der Royal Air Force, suchte
man fieberhaft nach Lösungen, um die auf ihrer Insel weitestgehend sicheren Briten niederhalten und endgültig besie.gen zu können. In diesem Zusammenhang erfreute sich auch
das ,,Fleißige Lieschen" erneuter dringlichster Aufmerksam-
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Luftbild Nr. 7057 des Bildfluges 7-/00C der USAF vom 15. April 1945 - zwei Tage ,wch der Obergabe der Heen!Sl'ersuchsstelle
Hillersleben - Flughöhe 25 000 Fuß (Brf!fIJ1weite 152,4 mml Maßstab ca. 1 .' 50 000): I. A-Platz. 2. I-Platz. 3. 8-Platz. 4. E·
PlDtz. 5. Feuerstellung 27000 m, 6. Feuerstellung 28500 m (lIi1fersleben Nord). 7. Parallele Betonzielgruppe zwischen A- und
I·Platz,.
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Oberst Seither, Kommandant der
HeeresverSJ/chstelle Hillersleben
/943 - 45.
keit von höchs ter Stelle. Albert Speer notierte in seincnAufzeichnungen fürden Zeitraum 19. bis 22.August 1943: " Der
Führer entscheidet auf meineIl Vorschlag, daß das Risiko
cingegangen werden muß, die Hochdruckpumpe ohne Abwarten des Bcschußcrgcbnisscs sofort in Auftrag zu geben.
Sowohl den Versuchsständen in Hillerslcben und Misdroy
wie "ar allen Dinboen dem endgilltigen Einbau an der EinsatzsteIle ist jede Unterstützung zu gewähren." Ungewöhnlich
war ein solches, aus der Zeitnot geborenes Vorgehen nichl,
es haUe im Fall der U-Boof-Waffe lind bei der Fertigung
sog. geschleuderter Geschützrohre zum Beispiel zu beachtenswerten Ergebnissen gefiihrt.1nnerhalb eines Jahres soUte
aus fünf Batterien zu je fünf Rohren der Beschuß Londons
erfolgen. Verhällnismäßig geringer Fertigungsaufwand bei
Verwendung nicht hoch legierter Stähle, unaufwendige Feuerstellungen und einfache Zündmechanismen sprachen von
der Herstellung, Dislozierung bis zur Bedienung und geringer Störanfalligkeit am griinen Tisch für das verblüffcnd
einfachc Gerät
Im Herbst 1943 begannen an einem ersten verkürzten Versuchsmuster innenballistische Erprobungen auf dem I-Platz
in Hillerslebcn. Aus unterschiedlichen Aussagen von Zeit-
18
zeugen sowie spärlich überliefertem Material kann davon
ausgegangen werden, daß hier ein ca. 30 Meter langes Versuchsrohr, zusammengesetzt aus sechs Verbindungsrohren
und einem Dodenstück der 15-cm-s.F.H. 18 installiert wurde. Die Erprobungsvariante besaß noch keine durchgehenden T-Tr.iger-Traversen und rechtwinklig zum Hauptrohr
angeordnete seitliche Zündkammern. Das Bodenstück der
IS-an-s. f.H. 18 haUe einen QuerkeilverschluU mit elektrischer Abreuerung. Die seitlichen Kammern waren mil
Schraubverschlüssen "crsehcn. Mit diesem Gerät wurden
Reichweiten bis zu 8 000 Metern erzielt.
Amcrikanischc Qucllen ,·crweisen im Zusammenhang mit
dem Einmarsch alliierter Kräfte in Hillersleben im April
1945 auf zwei zcrstörte Anlagen der HDP. Davon soll die
eine aus fünr, die andere aus zehn Kreuzstücken zusammengesetzt gewesen sein. Als weiterer Unterschied wird in dem
Bericht darauf vcrwiescn, daß die Seitenkammern des eincn Gerätes im rechten Winkcl zum Rohr angebracht wa·
nm und eincn Durchmesser von 13 cm hatten. Bei dem zweitcn Gerät waren dic Kammern im 45°-Winkel zum Rohr
angebracht und hatten eincn Durchmesser von 15 cm.
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des
8egrellZllllgsschilder des Schießplatzes HiIler.{febell aus dem Jahr 1935. l eder Hinweis all! eine ErfJrobllllgstiiligkeit wl/me versrändlichenl'eise venlliedel!.
~
...
~-",
..
ce
.
•
renze
...
'~eS'Sc~ie .~Ia illersle~eß.
~-~
•
8etrefl ~es Platzes I~I ver~oten
un~ .1' sfrafrec~ffit~ verfol~.
4iJer Reichskriegsminister.
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AusschniTt eines US~amerikaflischefl Aufklärung.Voto.f vom [-Platz in HiIler.flebell. Am rechten unteren Bildrand ist deutlich dos
42-em-Sehießgestellzu erkennen.
Der Bildl/Ussclmitt (maximale Vergrößerung) zeigt vielfliltige Forrijikalionsonlagelllllld Aufnahmevorriehtllllgen für Scheiben-
ziele (Beton, Stahl 11.0.).
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Reichsminüter Speer auf dem Reich~·
appell 1943. Später erillnerte er sich:
· Wenn ich mir vergegenwärtige. daß
unler meiner Leitung als Riistllllg~"
millisler bürokratische Fesseln. die die
Produktion )I()fI /942 behinderten.
ent/ernt wlIrdell lind daraufhin in IIl1r
zwei Jahren die Zahl der gepllllzenell
Fahrzeuge faJ'1 auf das Dreifache. der
Geschütze auf das Vierfache slieg. wir
die Zahl der Flugzellge mehr als
\'errloppelren und so weiler· danll wird
mir schwilldlig.·
15,cl1I schwre Feldhauhi1l.e 18 (U29.6). Das Bodellstiick war mit einem Sclwbkllrbelkeilverschhl.ß allsgestanet IIlId knm bei der
HDP zlim Eil/sarz.
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Die heute im Bereich des ehemaligen /~PlalZes nachweisbaren Spuren der Anlagen sind oußerorrlentlich gering. Nur wenige
8etoflJragmelite ragen noch alls dem l'öllig iibenvachsellell Gelände hen 10r.
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Diemen diese kiilJSllich angebrachTen Ge/älJdeeinschnilte mif dem ehemaligen I-PlaIZ vielleicht auch für den VerslI(;hsaujbal/
der HDP in HiIler:ilebell ?
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Versllchsaujbau der HDP
in Hil/ersleben. Die
Aufnahme zeigt die zum
Teil zerstörten, schräg
angeordneten Seitenkammt!m, wie sie 1945 von
amerikanischen Spezialisten vorgefunden wurden.
Weiterer verkiirzter Versl/chsaujbau der HDp, hier mit waagerecht angeordneten Seitenkammem. Diese Version wurde sowohl
in Misdroy als auch wöhreluJ der Ardennen-Offensive zum Einsatz gebmcht.
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Der Versch/llß
der flDP - das
Bodens/iick
einer /5-clII
schwereI! Feldhallbi/Ze /8 in
emsprechender
Modijizie/'Ullg.
HDP·MiindulIg. Sehr gilt i.ft die aU,f stähleml!ll T-Triigem bestehende Bemmg des Geschiitzes l)i erkenllen
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Blick auf eine scllräg
angeon/nete Seitell Jwmmer mit am Botlell
liegendem Kolbell verschluß.
Verbindungsstück der HDP mit schräg angeordneten Seitellknmmem lind Kolbelll'erschlt!ß. Auf tlell erSlen Blick ähnelt die
KOI/Strnktioll eher einem Abfli!ßrohr.
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Versl/chsal/jbal/ der
flDP. Das Foto verdeutlicht sigllifikafll
deli Namen" Tall sClldfiißler". Mögficllerweise handelt
es !iiclt 11111 eille Aufnallllle aus Misdro)~
da ein so langer ~r­
sucltsaujbal/ für flillerleben nicht verIJiirgt iSI. Die POTlalkrallalllage il/l Hin lergnmd vent'eisl
auf}eden Fall auf
einen Versllcruplarz.
Da jedoch fiir Mi.fdro)' eine Hal/glage
des Gerätes iiber/iefert ist, köllllle es
siell möglicherweise
doch 111/1 eille SlelII/1/g in Hillerslebell
halide/li.
Provisorischer HOP-Versuchsaujball allsfiillf ~rbindlmgsstiicken mit Verselllt!ß- lI11d Miilld/lllgsteil.
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Kreuzsfiick mit rech/IVinkligen
Kammern .
Kreuzstück mit schrägen Seite/!kammern.
Gerät mit fiinj Kreuzstücken ill
Hillersleben. Leider ist die Qualität
der Aufnahme sehr schlecht.
-
RückslOßpuffer fiir den Versuchsauj-
mlll eines Gerätes.
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Auf dem amerikanischen Foto ist IIl1r noch mit Mühe der
Rückstoßpuffer des zweite" bekallllfen Gerätes in Hillerslebell
V.I erkenne".
Einer der alls Stahl-T-Trägern geferligte Lagerblöd.e [ur llu.f
RollT der HOP
Die Rekonstrukrionszeiclmung verdeutlicllf den Aufbau VOll
Verschluß und rechtwinkligen Seitellkammi!nI des Gerätes 1'011
Hillersieben. 1. Ladullgsraum fijr die HauptkartIIsche, 2.
Seitenka.mmern für Zusatz!adullgell.
Prillv.pski:a.e eilll!S Teilstückes für das Gerät mit schräge"
Seitenkammem.
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US amerikunischer Impek/ionsoffizier /945 in Hillersleben
mit Verschluß/eiien der HDP-Seitenkammern.
Diese Munitionskiste mit Segmenten
der 15-cm-Sprenggranate 448/
wurde lieben zerstörten Versuchs aufbauten der HDP in Hillerslehen
gefunden. Die kleinere Abb. daneben
zeitg Sprengstoffstreifen der Treibladung dieses Geschosses.
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U5-ameriktmische Illspektorell 1945 mit einem Röchling-Speer.
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Speziell gefertigtes GeR'hoßfiir deli EillSatz der HDP Das ex-Iralange Geschoß wurde mit einem Treih.\piegel versehen ulld der
Flug VOll vier Leitwerksflächell au~' Federslllhl stabilisiert. Die aus Chrom- VG/wdium -StahJ gefertigteIl Geschosse zeichlleten
~'ic" durch ein erhebliches Durchschlagsvennögell aus. Bei VersucheIl an derfranzösischell Maginotlinie durch-brach ei" 2 Jcm -Röchlillg-Geschoß eille 4 m starke Bewehrnn8 aus SllIlIlbeton ulld drallg dahinter /loch weilere 5 m in den Boden ein.
Fragment eines " Röchling-Speers", der mit der HDP in Hillersleben verschossen wurde.
VOll Amerikanern erbeuteter .. Röchli"g-Speer" - 15-cm-Sprengg rarulle 448/ - (Bildmille) sowie weilere Versuchsgeschosse für
die HD?
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Flüge/stabilisierte 15-cm-Granll/e. wie sie zahlreich ill
Hilfersleb('// zur ErplVbllng kam. Inwieweit sie al/ch bei
I'erschiedenen FersudlslIujhall/en der HDP dngeselzlll'urde.
i.H nicht I'erbiirgl.
Die wljgeri,fsene Geschoßhiille einer 15-clII-Granate. Das
Fllnds/ück allS Hilfen1eben I'erdemfich/ da.l· Einbringen des
jlii!i.l'igen Sprengstoffes ill der Fiilfanlage. In den offenen
Kanälen befandeIl sich dabei Hei::.stiibe. die eine IlllllgslIme
Abkiihlllng des Sprengstoffes und damit einfeinkri.l'/alfines
Gil/er ermöglichten. Nach gleichen Prinzipiell erfolgte die
Füllung der HDP-Ge.n:hosse.
Flllul.l'/iick
Hillerslebell.
eines j 5-cl/I
/
fliigel.l'/ahili.\:i':':':':"~G:":":":":"':'S:':"~":":"___~~::~~:~~~~~~~~~;~
..
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DIE HOCHDRUCKPUMPE
AN DER OSTSEE UND AM KANAL
Die Versuche in HilJcrslcbcn wurden im wesentlichen im
Herbst 1943 abgeschlossen. Danach erfolgte der Aufbau eines auf die Einsaulänge von fast ISO m gebrachten Rohres
auf dem Versuchsgelände in Misdroy (Miedzyzdroje, Polen)
• geogr-.tfisch exakter wäre Launen (Zalasie). Noch heute
sind die drei mit rund 45° verlegten gewaltigen Betonstufen
zur Aufnahme der Geschützbettung im Gelände auszumachen. Die Grundkonstruktion war die gleiche \\le in Hillersleben. Am UI. und 19. Januar 1944 fanden die el'"Sten Schie-
ßen statt. Auch in Misdroy kamen wie in Hillerslebcn die
\'on der Fimm RöchJing entwickelten l S-cm-Geschosse mit
pfeiJähnlichcn, stabilisiertem Leitwerk, der sog. RöchlingSpeer, zum Verschuß.
Röchling, der sich gern als Prototyp d es zeitgemällen politischen Unternehmer sah, war auf Vorschlag VOll Rüstungsminister Albert Speer am 29. Mai 1942 zum Vorsitzenden der
" Reichs\'ereinigung Eisen" ernannt und mit der Aufgabe betraut worden, gemeinsam mit ~inen bciden Stellvertretern,
AIfried Krupp von Bohlen und Halbach und DrAng. Walter Rohland (Generaldirektor Vereinigte Stahl werke) die gesamte Eisen- und Siahlerzeugung des Reiches zu steuern.
Zudem gehörten Röchling und Krupp dem ebenfalls von
Speer berufeneR "Rüstungsrat" an, der die Aufgabe erfüllen soUte, insbt'SOndere dem OKW bzw. dem HeercswnlTenamt beratende Unterstützung angedeihen zu lassen. Beziehungen schadeten schon damals nur dem, der keine hatte.
Die " Röchling-Speere" waren unter anderem als Ersatz flir
Betongranaten verschiedener Kaliber gedacht und kamen
gerade bei der Hochdruckpumpe unter der offizieller Bezeichnung 15-cm-Sprenggranale 4481 zum Einsatz. Sie besaßen ein Ladegewicht von 97 kg und ein F luggewicht von 85
kg. Die Granate war mit einem Aufschlagzünder AZ KM 20
versehen.
Die ersten Testreihen in Misdroy schienen, allen Unkenru·
fen zum lhltz, allerdings nur bei einer Anfangsgeschwindigkeil des Geschosses von 1100 mls, die Brauchbarkeit der Waf-
Trotz der außerordentlich schlechten
Qualität der vorliegenden AuJrwhmen läßt
sich die GrU/ulkonSlmkrion dieser HDPAnlage in Misdroy /llJchvollziehen.
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fe:tU bestätigen. Der verbreitete Optimismus brachte Coenders am 8. Februar 1944 als erstem deul<;chen Ingenieur ftir
"besondere Verdienste um die Munitionsentwicklung" den
"F ritz-Todt-Preis" ein, die höchste NS-Auszeichnung für "erfinderische Lei<;tungen" .
Der Großversuch vom 21. bis 25. Miirt. 1944, an dem nehen
dem Chef des Heereswaffenamtes, General der Artillerie
Emil Leeb, auch die Generäle Schneider,Junck, KetTel, Beisswenger und Muether teilnahmen, brachte die Ernüchterung.
Die Geschosse verloren bei der erforderlichen höheren Anfangsgeschwindigkeit von über 1100 mls jegliche Stabilität
und auch die Rohrkonstruktion wies rasch undichte Stellen
und damit Druckabfall sowie Rohrbrüche auf. Leeb und
vor allem Genentlleutnant Dipl.-Ing. Erich Schneider erkannten das ganze Dilenuna der Entwicklung, letztlich waren ihnen jedoch für einen sofortigen Abbruch der Arbeiten, die nicht in ihrem Verantwortungsbcrcieh lagen, die
Hände gebunden. Hinzu kam, daß zu diesem Zeitpunkt bereits 20 000 Stück des Röchling-Geschosses hergestellt worden waren. Die Mängel bestätigte auch ein weiterer Großversuch vom 26. bis 28.AprilI944, der nach dem 25. Schuß
abgebrochen werden mußte, da zwei Zwischenstücke explodierten.
Der vom Hccreswaffenamt um eine Expertise gebetene lxiter des Planungsamtes des Reichsforschungsrates, Werner
Osenberg, forderte daraufhin in einem internen Bericht an
Martin Bormann die konsequente Umorientierung der Arbeiten unter seiner Stabftihrung, da ,,sowohl die Gcschoflformen als auch das 130 m lange Rohr durch rein empirisches
<.
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Herumprobieren ohnejede wissenschaftliche Methodik entwickelt worden waren und somit durch Mißachtung innenund außenballistischer Vorgänge souie der einfachsten physikalischen Gesetze laufend Mißerfolge entstanden". Aber
auch Osenberg sowie die Professoren Walchller und Bardinheuer und der Inspekteur der Artillerie, General nuhle, hielten das Projekt noch ftir zweckmiiflig, wenn man das Geschoßgewicht herabsetzte und die Länge des Rohres drastisch verkürzte.
Parallel zu diesen Versuchen wurde seit August 1943 durch
Kr.ifte der "Organisation Todt" an der französischen KanaIküste bei Mimoyecques ein groflangelegtes Bunker- undAbschuHsystem errichtet, dessen Kern die HDP-Stellungen bilden sollten. Am 6. Juli 1944 war die noch nicht fertiggestellte Anlage einem massiven Bombardement britischer und
amerikanischer Luftwaffe ausgesetzt.Am 18. Juli 1944 wurde ßauunternehmen "Wiese", wie der Bau der Stellungen
genannt wurde, fortgeftihrt, EndeAugustjcdoch von den in
der Normandie gelandeten Alliierten erobert. Damit war der
Traum, aus insgesamt 25 Rohren das Umfeld der Londoner
Power-Bridge unter BcschuU zu nehmen, ausgeträumt. Zu
den Akten konnten auch die beiden größten Probleme dieses Bauwerkes gelegt werden, die ungenügende Belüftung
lrei starker Feuertätigkeit und der ständige Kampfmit dem
Grundwa~er.
Die Anlagen erfreuen sich noch heute eines regen Besucherverkehrs; dennoch sollten sie bereit~ mehrfach endgültig
verfüllt und gcschlo~<;cn werden.
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).
..
r~
Bei den ersten Schießllersllchen mit der HOP im Januar 1944 in Misdroy barst eines der kurz nach dem Verschluß installierte"
Teilstücke.
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Eröffnung des ersten Teilstückes (Jer Reichsautubahn 1935. Beim Bau dieses Verkehrs- Wegenetzes konmen Elfahrungen gewollnen und Strukturen erpmblwerden. die sich bei der Tiitigkeit der Organisation Todt an verschiedenen militärischen BpJestigungsbaulen im Krieg eben.\"o bewährten - nur daß das delll.Khe Personal ZUllehmemf {lurch ausländische Zwallgsarbeiter
ersetzt wurde.
Angehörige der Organisation Todt (0. T.) bei Arbeiten am Westwall.
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Th. Do •••' \
e r
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Ein interessantes Detail: Die Ideallinie l:wischen der vorgesehenen HDP-Stellufl8 an der französischen Kanalküste und der
englischen Ha/em/adl Dover ist fast identisch mit dem vor wenigen Jahren eröffneten Euro-Tunnel.
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Arbe itet
"Pmpaga"di.f/ÜcI, allfgemachte" Am/binde eil/es Angehörigen der Orgunisalim l 7txlr (0. T). Die OrgallistlTioll. beI/all/linGe"
ihrem Führer. Fri!z Todt" errichtete IIl11ertJelllverlllstreichell Einsatz 11011 "Fremdarbeitem" in KOl/k/lmmz zur \Velin/weh/lu/.
die Ballten des WeSMalls. deli Atlamikwall sowie EinridulIlIgen /iir deli Eil/smz 1'011 V-Waffen. Todt. Seil /933 Generalinspekteur für das deuISI:he Straßemvesell, tier erstell fiihrerulllllitlelbaren SonderbehÜnle. gel/oß imhesolldere durch deli nfolgreiehen Ball der Reichsautobahllen tlw' besondere Vertrauen Hit/crs, der ihn als Gell('Tofbel'OllmiichtiRlclljiir die Regelung lier
&lIIwinschaft uml ab MäT7. 1940 als Reichs-Mi/lister fiir Bcw{lJJTllIII8 lind Munition ei"set;:je.
Da~ Foto entstand /94 j in der RaketclIl'erSllchsstelle Peellemiinde. Es zeigt (v.I./I. r.): General Emil Leeb, Chef des Heere,\"
wafJenamtes: Fr;l<. Todt, Chef de r .. 0.1: "; Oberst Waltel' Dombergt!/' (mit WJI'Imgszeuel im linkeIl Mmuefiirmefmljschlag).
Leiter der Versuchsanstalt Peenem{jnde;und General Friedrich Olbricht. Chef des Allgemeinen Heeresallltes im Oherkomll/(llulo
des Heeres (wohl nicht gall Z vorschriftsmäßig mil bre/J/lellder Ziga rre). Olbricht wurde als einer der jiihrelllJe/1 Kö/)fe des
Attentats \'0111 20.}lI/i 1944 hingerichtet. Im Hilltergrund links der Peellemiindt!/' BOI/leiter I/nd .f/JÜlere BI/ndespräsidellf (1959
bis 1969), Heinrich Uibke.
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Eröffllllllg der Reichsalllobahn FrankJun . Dannstadt 1935. V.1.n.r.: Reichsminister Von BIomberg, Hitler. GeneralinspekJor Dr.
1fxlt. ReichsbankpräsitJellf Dr. Sc/wcht. GcncraldirekLOr der Reichsbahll Dr. Durp",üller. Reicl/Sminisler Dr. Goebbels.
O&ckpIaIte ml den
Rohrmündungen
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......• ......
Haupllunnel
RelwlISlmktiOl! der schwereIl Schäden, fiie durch den englischen Bombellangriff auf die HDP-Stelluligell bei Mimoyecques
hen'Orgenifeli wllrrlell.
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Gl ß. St d. il.
2.
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~~f.: _ A13' 1 \1 j . er.
I.! 'Oll.: . ~.t:_!.~.;':4.j .<;0
Der rworor bat s.~ao Tors&n« 1) !Ur ten ~.~. 4.. IODdergorät. tau •• ndfUea1er ~ur 810herune oiner o1Dbo1~l1ahOA
otratten ~ botohlen, 48. . Ob ....t Tu.."uorUioll 1n
ttl%
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Vorbereitung des Eineatc ••• 1nachl. ' ••tleauz« 4.~
7eueratellungen und Dr1n&11obke1t d.~ ~·n·tz ..
( Gro8sbauteu sind OZ zu Ubertrasen).
b) GeheimhaltUDgsmaslnehmen, !&rDUQC UD4 81cheruAC
Lutt-, See-un! Landangritte.
0) Onterbr1nguns, Verpflegung, VereorKQDC •• r I1n·.~.t~
poni Rcsolung ~d S1ehorune d.o ••• hoobU). UDI B1a11ozate lung aller Traneporte.
Zur DurchtUhruns d1e.or Aufsabon wird a1t .ete~1Ior ..~
I<wl.s de.. Ob W.ot .u.~hot Jlajer lIorUchallor, 111>"07 Obernleutnant de B~uch. d•• Beereewattw.namt. ·~t.retellt.
Major Bortacheller 1st bereobt1g~, cu den a1l1t~h­
techniochen Praaen, o1choruneomäea1sor Auobaa, T.~ot4~~F-~"'"
&lÜaaen, llo-UL4 Entlüftung, Laaorune TOn watten und IIWddon und Tarnung, W" PrUt Po.~ ben. W. P:rUt 9 "'" W. hUt 1
oinzuschalten.
Ob.Baurat Tcl~., PrUt 1, Y1r4 10 !nSo11,eahe1t f~oDd­
tu.elcr 4em MaJor Bort.cbeller unter.tellt.
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Verteiler,
1.u..'2.1üif. .. b1chlm' " . ' .Jlllatung ll.tno'OJIftIlultttc.
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fü, &.B. Ba...... Obero~ Ge1o~ ait . .
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Mil ~ch~iben w)m /0./0./943 wurde dem OB West die Ikmntwortungfiirdell vorgesehenen Einsatz der HDP gegen Großbritanmen abertragen. Bemerkenswert der ausdrückliche ~nveis auf die weitgehenden Befilgllisse von Major Bortscheller von der
Heeresversuchsstelle Hil/ersleben.
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DIE LETZTEN TAGE DES "FLEISSIGEN LIESCHENS"
Ein tatsächlicher Einsatz der HDPerfolgte unter Weisungsbefugnis des Sonderbevollmächtigten 2 des Reichsführers
S5, Obergruppenführer und General der Waffen-SS, Dr.-
lug. Hans Kammler, bei Lampaden am linken Ufer der
Ruwer südlich von Trier mit Ziel Luxemburg.
Mit einem letzten Aufbäumen unternahmen die herangeführten und konzentrierten deutschen Kräfte der sog. Ardennen-Offensive den Versuch, das alliierte Vorrücken im
Westen aufzuhalten. In Verfügung der Heeresartillerieabteilung (mol.) 70S waren hier zwei stark verkürzte Rohre
disloziert. Der Einsatzbefehl vom Dezember 1944 verdeutlicht zum einen die zwischenzciUich an der Waffe vorgenommenen Veränderungen, vor allem hinsichtlich einer starken
Verkürzung der Rohre und damit Verringerung der Reichweite und zum anderen den Übergang der Zuständigkeit
ftir Entwicklung und Einsatz in die Hände der SS. Der Aufbau von zwei Rohren in Lampaden wurde aus dieser Konsequenz heraus als Truppenversuch bezeichnet. Zunächst jedoch beantwortete der zuständige Generalmajor Zimmermann am 18.12.1944 wegen der TrefTerungenauigkeit und
der mangelnden Erfahrungen den Einsatzbefehl hinhaltend.
"Im Hinblick auf die z.Zt.laufenden Kampfbandlungen der
Heeresgruppe B bittet der Herr Oberbefehlshaber West, das
im Bezugsfernschreiben genannte Ziel ftir HDP nicht zu
wählen, da unter Umständen eine Gefahrdung der eigenen
Truppe eintritt."
Erst am 30. Dezember 1944 konnte um 21.45 Uhr der erste
Schuß auf die 42,5 km entfernte Stadt Luxemburg abgegeben werden, dem innerhalb von 24 Shmden 34 weitere Schüsse folgten. Ab dem 2. Januar 1945 schloß sich das zweite
Gerät mit insgesamt 44 Schuß an. Die bei den Geräte unter
der Bezeichnung "LKR 15 F 58" wogen je 28 000 kg und
stellten gewissermaßen eine erneut verkürzte Variante dar.
Das bekannte Bodenstück der 15-cm-s.F.H. 18, zwölf Zwischenstücke mit je zwei Ladekammern und dreizehn glatten Verbindungsrohren. Das ergab eine Gesamtlänge von
50,01Meter. Zum Verschuß kam die 15-cm-Sprenggranate
4481 mit einem Verschußgewicht von 97 kg und nach Abfall
des Treibspiegels von 85 kg. Die Treibladung bestand aus
einer 5 kg schweren Grundladung und 24 Zuladungen, insgesamt 72,8 kg Sprengstoff. Bei einer vi' von 935 mls errechnete man eine maximale Schußweite von 49.265 km.
Die Geschütze, am linksseitigen Ufer der Ruwer, waren in
einem Winkel von 34° auf eine 0,60 m starke Betonunterlage montiert und wurden durch eine spezieJleStahl-Holz-Konstruktion unterstützt, entstand doch beim Abschuß ein Bodendruck von fast 90 Tonnen. 557 Mann der Art.-Abt. 705
standen für den Einsatz zur Verfügung.
Nach diesem ,,Erfolg" wurde erneut die Forderung nach
Munition weitergeleitet und es schienen sich auch neue Ein-
Die Karte verdeutlicht Lage und Entfernungen der HDP-Stellung bei lAmpaden an der Ruwer südlich von Trier, aus der im
Zuge der Ardennen-Offensive der Beschuß von Luxemburg etfolgte.
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sätze abzuzeichnen. Da fiel am 14. Februar 1945 die endgültige Entscheidung im kur.len Leben des "Fleißigen Lieschens" , das wohl mehr eine "unzuverlässige Liese" war. In
einem Fernschreiben des Heereswaffenamtes an alle Beteiligten hieß es kurz und unmißverständlich: " HDP-Fertigung
mit sofortiger Wirkung eingestellt Sämtliche Aufträge an
Unterlieferanten zurückziehen. Überdas Material kann anderweitig verfügt werden."
Dies taten dann dieAmerikaner, die wie immer auch an dieser " Wunderwaffe" besonders interessiert waren. Die Reste
der beiden Geräte aus dem RaumTrier und noch vorhandenes Material aus Hillersieben wurden zu Auswertungszwecken nach Aberdeen verbracht und dort bereits 1947 verschrottet.
Techniscbe Angaben der in Trier eingesetzten Robre der Hocbdruckpumpe
(Angaben nach Hahn)
Kaliber
Leistung
GeschoOgewicht
Gasdruck
Robr
100 bzw. 150 mm
ScbuOweite 41.700 bis 43.600 m
Streuung
2.500 bis 5.000 m
2 bis 3 Schuß pro Stunde
Sprengstoff90kg
7 bis 9 kg
ladung
max. 1.700 alm
Lagerung
I Bodenstück
des Robres auf 13 Stahlblöcken
15-cm s. F.H. 18
NeigungsI Mündungsrohr
winkel des
2 Expansionsrohre
Robres
36 0
II glatte Rohrstücke
Lebensdauer
12 Kreuzungsstücke
.des Robres 200 Schuß
für Rohrladungen
~ 50 m Länge
Wirkung
wie 15-cm-Granate
Dauer des Aufbaus 10 bis 14 Tage
Die Aufnahme zeigt den Hangbereich linkueits der Ruwer 1997.
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Auch heute /loch sind die Spuren der
ehemaligen HDP-Feue rstelfullg
deutlich zu erkennen.
Die Geheime Kommandosache lIIit
dem Stellllllgsentwurf der HDP illl
Bestand der Artille rie-Abteilung 705
belegt den Übergang (Jer Zuständig -
keit mm Heereswaffellamt in die
/jä,uJe des SS-GruppenJiihrer und
Generalleutnant der Waffen-55 Hans
Kammler.
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Ge.mllll/llge dieses ~A!ljbiillmell ~ lVII vOn/I,erei" Vllll Scheitem \Icrurleilt. Die kurze AtellJ/xlIIse kollllle allch nicht me/Ir gClIIlIU
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Die RekonstruJuion des lLJgeplanes der Feuerstellung der HDP eifolgte im RahmeIl der verdienstvollen Untersuchungen des
Musewnsfiir Historische Wehneclmik e. V. in Räthenbach / Pegnitz.
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Verschiedene Typen der 15 cm Granate 19 für die s.F.H. 18, sptiter 15 cm Granale 36 FES mit DoppelzünderS/60 s. Die
Fertigung der Kartuschen fü r den letzten Eim'otz der HDP folgte im wesentlichen den Vo'Xaben der Munitionfiir die s. FH. 18
(analoger Verschluß).
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1) Kurier OKH/tz Jo trat &lU 11.12.44 abE:-r".d6 mit Jrertlgull&ou::tt!r18.aen
bier ein. Labo:-1erzeichnWlp;en tragen das Datum vom 9.'2.44 •
2) lJ1e 1"ertigung scheint eich au1' der o .. .t".,JI.18 - Grundlage Buf'::ubau.en.
l"C.r 1 vol19törid1~en Schu2 oine! L Gru.:ulknr1.u.~!le. u:-.d .24: ~us!t~la~uM~
davon 18 Zusstel g. 1 - 9 ~nd. 6 ~U3atzldg. 10 - 12 ertorderlIcb.
;) Ladunp;sQ;ztbBl besteht aus:
1) Gru.ndlA.dung
50 g NZ.~U.'"1.I~.P. (1,5.t,5)+ 1 Platte MN-Gewebe
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2) Zus at zlad. un.sen I
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t.usa!.zladungen sind in 2 gelA·ici".tsglc1che itiindel zu.
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4) Gcm. Xur1erbefehl sind zu..tltio!llst zu f'ertlgen:
100 Sohuß bis 23.12.44
2'0 Schuß bis ".12.44
das 81~ld nach Ziffer 2) i!\AgesB.CIt:
~)O
tJrundkartu9Chen und
·n.?l[;!l~l.~~,.ir~~-jßeli:_~ .L:!?
'ehlec.de ~a:ile sind r;esondert (.emelde't.
5) 1Iel tere l"el.'tigung nocr. unklar, '1o!"ßu6u1ch t1ich insge3wot '!"Ur
2000 Sehu!l, d.s. 2000 G::-undkartuschen und 48 000 :tuaatsldg.l-l:::.
6) Die ti.Xa. iat !"ert1gungs- lL"1d bereitetellWlgsDlH.31g m-1 t deze. 120m P.P.
Wld Spren esto!1'-Munz voll aus~ela8tet. Es Ubersteig1i ihre 1"ert1gungskapBl:iltl1t, l'örder- und ~c'tri~bsleistwlß, danebee d,1es_e l'el"tigung
durch7.u.!Uhran, die sich. tU::- unter tage wegen VielZl!bl der Einzelteile
als UDZlU!okmäßig und wegen Verwen6ung VOll hZ.)lan.,P. und foUt-oewebe
als unstattl1att erweis t.
aajor (W) ltrenz, m:u/I'z Jn sagte ßnlä!3lich eines fiaohsohub-l'erngeI3präche am 10~12~44 d·1Gabezgl. I)ntt!r3tütz~g -in dieset'lhm unbekannten Angelegen l ' !oU.
steht noch aus und wird hlerm.t
erbeten.
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Das Schreiben der Heeres-Munirionsanstalr Herka vom /2.12./944 enrhälr wesenrliche Details aber die beim Einsatz in lmnpaden zum
Verschuß gekommene Munition.
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Waffen-Arsenal 50nderband 5-57
DM 19,801 ö5 145,-1 sfr 19,-
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Versuchsaufba u der HDP in Hillersleben. Die Aurnahme zeigt die zum Teil zerstörten, schräg angeordneten
Scitenkammern, wie sie 1945 von a merikanischell S~Li alistc n vorgefunden wurden.
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