Abschlussbericht USA - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
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Abschlussbericht USA - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
Abschlussbericht - Eine Recherchearbeit zur Seniorenbildung, Kompetenzen Erwachsener sowie deren Messung in den USA Sandra von Doetinchem de Rande, Dipl.-Päd. 1522 Martin Luther King Jr. Way, Apartment 2 Berkeley, CA 94709, United States Email: [email protected] Mobil: +1.510.508.2774 1 Inhaltsverzeichnis 1 Seniorenbildung in den USA 1.1 Altershomogene Einrichtungen 1.1.1 Osher Lifelong Learning Institutes 1.1.2 Elderhostels 1.1.3 Institutes for Learning in Retirement 1.1.4 Seniorenzentren 1.1.5 OASIS 1.1.6 Shepherd’ s Center of America (CSA) 1.2 Altersheterogene Einrichtungen 1.2.1 Gasthörerangebote für Senioren 1.2.2 Extension Programs 1.2.3 Community Colleges 1.2.4 Adult Schools 1.2.5 Büchereien/ Museen/ Kirchliche Einrichtungen 1.3 Aktuelle Projekte und Thementrends 1.4 Literaturliste 1.5 Ausgewählte Zeitschriften 1.6 Weiterführende Links 2 Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) – USA 2.1 Stand der Dinge 2.2 Zeitplan 2.3 Literaturliste 3 Adult Literacy and Lifeskills Survey (ALL) – USA 3.1 Literaturliste 3.2 Weiterführende Links 4 National Assessment of Adult Literacy (NAAL) – USA 4.1 Literaturliste 4.2 Weiterführende Links 5 Literacy 5.1 Literaturliste 5.2 Ausgewählte Zeitschriften 5.3 Weiterführende Links 6 Numeracy 6.1 Literaturliste 6.2 Ausgewählte Zeitschriften 6.3 Weiterführende Links 7 Problem Solving 8 Kompetenzmessung 8.1 Literaturliste 8.2 Weiterführende Links 2 1. Seniorenbildung in den USA Einleitend lässt sich feststellen, dass aufgrund starker finanzieller Einschnitte im Bildungssystem, die u.a. durch die Wirtschaftskrise ausgelöst wurden, viele US-amerikanische Erwachsenenbildungsanbieter in den letzten Jahren gezwungen waren, ihr Programmangebot zu kürzen. Jedoch zeigt die Recherchearbeit, dass Bildung älterer Menschen auch weiterhin in den USA einen großen Stellenwert einnimmt. So existieren vielfältige Programme, die versuchen Senioren jeglicher gesellschaftlicher Schichten zu erreichen und für Bildung zu öffnen. Unterscheiden lassen sich hierbei einerseits die universitären, bzw. an Universitäten angeschlossene Bildungsangebote, die Bildung zumeist auf einem sehr hohen intellektuellen Level anbieten und andererseits die lokalen, öffentlichen Institutionen, die Bildung auf einem eher geringeren Level betreiben. Die jeweiligen Institutionen lassen sich dabei als altersheterogen bzw. -homogen unterscheiden. Darüber hinaus bestehen auch Unterschiede zwischen den einzelnen Angeboten hinsichtlich der Teilnahmegebühren und der damit einhergehenden Teilnehmerschaft. So sind die universitären Angebote zumeist nur gut situierten Senioren zugänglich, während die öffentlichen Angebote auch finanziell weniger gut gestellte Ältere ansprechen. Im weiteren Verlauf werden die einzelnen Angebote sowie deren Zielgruppen und Teilnahmegebühren kurz vorgestellt. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die größten, bzw. bekanntesten Bildungsangebote, in denen Senioren partizipieren können. USA Altersheterogene Einrichtungen Altershomogene Einrichtungen Universitäre Einrichtungen Osher Lifelong Learning Institutes (OLLIs), Elderhostels, Institutes for Learning in Retirement Gasthörerangebote für Senioren, Extension programs, Community Colleges Nicht-universitäre Einrichtungen Seniorenzentren, OASIS, Seniornet, Shepherd's Center of America (SCA) Adult Schools, Büchereien, Museen, Kirchen und Gemeinden Tabelle 1: Übersicht über US-amerikanischen Bildungseinrichtungen mit Angeboten für Senioren 1.1. Altershomogene Einrichtungen Im Folgenden werden die wichtigsten altershomogenen Bildungseinrichtungen für Senioren in den USA vorgestellt. 1.1.1. Osher Lifelong Learning Institutes1 Als einen der größten Anbieter von Seniorenbildung in den USA lassen sich die „Osher Lifelong Learning Institutes“ (kurz: OLLIs) anführen, welche mit insgesamt 119 Instituten in 48 Bundesstaaten der USA vertreten sind. Ziel der Einrichtungen ist es, über 50jährigen Erwachsenen qualitativ hochwertige Bildungsangebote zu offerieren. Da die Einrichtungen jedoch selbstständig sind und nur zu einem geringen Anteil Fördergelder der sogenannten „Osher Foundation“ 2 und der 1 Siehe hierzu: http://www.olli.berkeley.edu/index.html 2 Siehe hierzu: http://www.osherfoundation.org 3 Universitäten erhalten, findet die Kursgestaltung und Programmwahl autonom statt, was zur Folge hat, dass die einzelnen Institute sich in ihrem Anspruchsniveau und dem Bildungsstand der Zielgruppe deutlich voneinander unterscheiden können. Hinzu kommt, dass auch die Art der Organisation zwischen den Einrichtungen variieren kann. So lassen sich zwei Formen der „OLLIs“ unterscheiden: einerseits die sogenannten „institution-driven“ Einrichtungen, oder aber andererseits die „member-driven“ Einrichtungen. Generell liegt der Fokus bei allen „OLLIs“ auf einer starken Integration der Teilnehmer in Planung, Durchführung und weiteren ehrenamtliche Tätigkeiten. Bei den „member-driven“ Instituten wird jedoch, im Gegensatz zu den „institution-driven“, die gesamte Bildungseinrichtung ehrenamtlich von den Teilnehmern organisiert und geleitet. Auch die Lehre wird hier von den Teilnehmern selbst abgehalten. In den „institution-driven“ Einrichtungen hingegen sind es zumeist externe Lehrkräfte aus dem jeweiligen Fach- oder Wissensbereich, die für die jeweilige Seminardauer engagiert werden. USA weit können die OLLIs ca. 70000 Mitglieder für sich verzeichnen, wobei die meisten Mitglieder „weiß“ sind, über ein höheres Einkommen und einen College-Abschluss verfügen.3 Als Beispiel für ein „institution-driven“ Osher Lifelong Learning Institute soll an dieser Stelle das OLLI@Berkeley angeführt werden. In Angliederung an die Universität Berkeley bietet das Institut seit dem Jahr 2007 Senioren über 55 die Möglichkeit dreimal jährlich für jeweils sechs Wochen Weiterbildung mit einem hohen Anspruchslevel zu erfahren. Im Angebot stehen dabei beispielsweise Astronomie-, Kunst-, Mathematik-, Literatur oder Computerkurse, die zumeist von lokalen Professoren oder Experten durchgeführt werden. Neben regelmäßig stattfindenden Vorlesungsreihen zu aktuellen Thematiken, findet zudem ein Bildungsurlaub in Tahéima, Mexiko statt, bei dem Weiterbildung mit Erholungsurlaub verknüpft wird. In der kursfreien Zeit werden darüber hinaus Studienkreise angeboten, die die Teilnehmer entsprechend ihrer eigenen Interessen selbst organisieren. Die Preise belaufen sich pro Semester auf $125 pro Kurs und $50 Mitgliedschaft. Rabatte werden bei der Einschreibung für mehrere Seminare gewährt. 1.1.2. Elderhostels4 Die Geschichte der gemeinnützigen Elderhostels geht auf das Jahr 1975 zurück, in denen, inspiriert durch die Youth-Hostel-Bewegungen, an fünf Colleges und Universitäten in New Hampshire die ersten dieser Einrichtungen speziell für Senioren 50+ ins Leben gerufen wurden. Heutzutage nehmen mehr als 300.000 Ältere aus den USA und Kanada an insgesamt über 8000 Angeboten, Bildungsurlauben und Kurzseminaren jährlich teil. Die einzelnen Angebote sind dabei einerseits nach Aktivitätsniveaus von 1 bis 7 sowie nach Themenbereichen unterteilt. So umfasst das Angebot u.a. Bildungsreisen, die mit einem sehr hohen Aktivitätslevel Reisen in die gesamte Welt anbieten („Adventure's Afloat“), Städtetouren, bei denen die Teilnehmer entweder selbstständig oder aber geführt die jeweilige Stadt erkunden können („Independent City Discoveries“), oder aber Reiseangebote speziell für Frauen. Darüber hinaus können Senioren bei den Elderhostels Kurse wie Yoga oder Zeichnen belegen, in Kleingruppen neue Fähigkeiten, wie z.B. Kanufahren erproben, oder aber gemeinsam mit den Enkeln in einen intergenerationellen Lernprozess treten. Preise und Dauer variieren je nach Art und Umfang der einzelnen Angebote. In den Reisekosten sind Unterkunft und Verpflegung, Exkursionen und Ausflüge, Expertenvorträge und je nach Angebot Seminare bzw. Workshops enthalten. 3 Siehe hierzu: http://www.acenet.edu/Content/NavigationMenu/ProgramsServices/ CLLL/Reinvesting/Essays/Framing Diversity.html 4 Siehe hierzu: http://www.roadscholar.org/) 4 1.1.3. Institutes for Learning in Retirement5 Die Anfänge der „Institutes for Learning in Retirement“ (ILR) lassen sich auf die 60er Jahre zurückdatieren, in denen in den USA eine starke Fokussierung auf Bildung im Alter stattgefunden hat. Diese thematische Konzentration machte sich insbesondere in einer Vielzahl von Publikationen und neuen Angebote bemerkbar. So wurde 1962 in New York City zunächst unter dem Namen „Institute for Retired Professionals“ das erste ILR gegründet. Heutzutage existieren weit mehr als 300 solcher Einrichtungen in den USA, die an die lokalen Universitäten angeschlossen sind und von diesen finanziell unterstützt werden. Obwohl die einzelnen Einrichtungen sowie ihre Angebote unterschiedlich ausgestaltet sein können, existiert dennoch ein gemeinsames Ziel: mit Hilfe von Bildung ein sinnerfülltes Alter(n) zu ermöglichen. Gemeinsam ist den Instituten zudem, dass sie zum Großteil von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern geleitet werden und vielfach auch für die Lehre zuständig sind. Aufgrund der zumeist hohen beruflichen Qualifikation der Mitglieder, kann ein hohes intellektuelles Niveau der einzelnen Kurse erzielt werden. Im Angebot der einzelnen Institutionen stehen beispielsweise Vorlesungsreihen, Studiengruppen, Gruppenaktivitäten sowie eine Vielzahl an Kursen und Seminaren. Für die Teilnahme wird eine jährliche Mitgliedschaftsgebühr fällig, deren Höhe von der jeweiligen Institution abhängt (ca. $80 pro Jahr). 1.1.4. Seniorenzentren6 Als ein weiterer Seniorenbildungsanbieter lassen sich die lokalen Senioreneinrichtungen benennen, die zumeist mit lokalen Bildungsanbietern, wie beispielsweise den Adult Schools, die mit den deutschen Volkshochschulen vergleichbar sind, kooperieren. Das Angebot variiert je nach Einrichtung, dabei lässt sich jedoch feststellen, dass sich trotz eines eher niedrigen intellektuellen Niveaus um Abdeckung einer großen Bandbreite an Themenbereichen und Lernfeldern bemüht wird. So können Senioren beispielsweise neue Tänze, wie u.a. Ballett erlernen, sich mit aktuellen Filmen oder kulturellen Aufführungen beschäftigen oder sich künstlerisch betätigen. Die Lehrkräfte sind dabei entweder ehrenamtlich Tätige oder aber Lehrkörper aus den jeweiligen Kooperationseinrichtungen. Da die meisten dieser Angebote kostenfrei sind, besteht die Teilnehmerschaft aus eher finanziell schlechter situierten bzw. teilweise obdachlosen Senioren. 1.1.5. OASIS7 Seit 1982 bietet auch die amerikanische „OASIS“-Organisation Bildung für Erwachsene über 50 Jahren an. Finanziell wird sie dabei von der Macy's Stiftung, der Mobilfunkfirma AT&T und der Gesundheitsorganisation BJC Health Care untersützt. Das Besondere an OASIS ist, dass der Arbeitsfokus einerseits auf der Bildung und andererseits auf einer intensiven Kollaboration mit anderen nationalen Einrichtungen und Organisationen liegt. Mit Blick auf den ersten Arbeitsbereich lässt sich anmerken, dass OASIS in 27 Städten der USA Kurse für Senioren anbietet. Im Angebot stehen dabei u.a. Kunst-, Technologie-, Computer-, Literatur-, Politik-, Sport- und Gesundheitsseminare, welche mit ca. $5-10 pro zweistündigem Kurs preislich eher moderat sind. Es entstehen zudem keine weiteren Kosten wie beispielsweise eine Mitgliedschaft. Die Lehre übernehmen externe Experten und Fachkräfte. 5 Siehe hierzu: z.B.: http://www3.uwstout.edu/ilr/ 6 Siehe hierzu: z.B. http://www.ci.berkeley.ca.us/ContentDisplay.aspx?id=4140 7 Siehe hierzu: http://www.oasisnet.org 5 Als ein weiterer großer Arbeitsbereich der OASIS lässt sich die Kooperation mit nationalen Organisationen, Seniorenzentren und Schulen benennen. So vermittelt OASIS beispielsweise ehrenamtliche Senioren-Lehrer und -Nachhilfelehrer an lokale Schulen. Darüber hinaus können Senioren zudem als Ehrenamtler Organisations- intern in vielfältigen Aufgabenbereichen tätig werden. 1.1.6. Shepherd's Centers of America (SCA)8 Shepherd's Centers of America (SCA) wurde 1975 in Kansas City, Missouri, mit dem Ziel gegründet, Möglichkeiten für ein sinnerfülltes Leben im Alter zu schaffen. Es kann als ein Netzwerk von diversen kommunalen und rein ehrenamtlich geleiteten Senioreneinrichtungen angesehen werden, die gemeinsam vielfältige Angebote für Menschen im Ruhestand anbieten. So besteht beispielsweise die Möglichkeit Dienstleistungen wie Essen auf Rädern, Einkaufs- und Besuchsdienste, Medikamentenspenden, Gesundheitstrainings und Präventionskurse oder aber Kurse zum gesunden Kochen in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus bietet das Netzwerk ein vielfältiges Bildungsangebot, welches Senioren jeden Bildungsstandes offen steht. Zum Beispiel können im „Adventures in Learning“-Programm Ältere aus einem breiten Themenspektrum, wie beispielsweise geschichtlichen Themen, für sich das richtige Kursangebot auswählen. Die Lehre wird dabei zumeist von ehrenamtlich tätigen Senioren übernommen. Auch in den „Computer Classes“, den handwerklich ausgerichteten „Arts and Crafts“ sowie den „Fine Arts“-Programmen, in denen Senioren u.a. zeichnen oder aquarellieren lernen, findet ein „Peer-Lernen“ statt, indem Gleichaltrige andere Senioren unterweisen. Darüber hinaus offeriert das Netzwerk aber auch ein „Intergenerational Program“, in dem Menschen unterschiedlicher Generationen von- und miteinander lernen können. Hervorzuheben ist zudem das „55 Alive“-Programm, in dem Senioren mit den möglichen Problematiken der Straßenverkehrsteilnahme im Alter, z.B. aufgrund nachlassender Sehkraft, vertraut gemacht werden und einen defensiven, dem Alter angepassten Fahrstil erlernen können. Manche Kraftfahrzeugversicherungen bieten nach erfolgreicher Teilnahme Rabatte in den Raten an. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass nicht alle dem Netzwerk angeschlossenen Institutionen das volle Programmspektrum offerieren. So findet sich in den Einrichtungen zumeist ein, den jeweiligen lokalen Senioren angepasstes Angebotsspektrum. Finanziert wird das Netzwerk durch Spendengelder und -sammlungen, Teilnahmegebühren sowie Gemeinde- und Stiftungsgelder. 8 Siehe hierzu: http://www.shepherdcenters.org/ 6 1.2. Altersheterogene Einrichtungen Im Folgenden findet sich eine Auflistung US-amerikanischer Bildungsanbieter, die neben ihren regulären Angeboten für Erwachsene jeden Alters, spezielle Bildungsangebote für Senioren offerieren. 1.2.1. Gasthörerangebote an den Universitäten9 Ebenso wie in Deutschland, bieten viele Universitäten der älteren Generation die Möglichkeit als Gasthörer an regulären Vorlesungen und Seminaren teilzunehmen. Dabei hängt der Zugang zumeist von der Bereitschaft der einzelnen Professoren und Dozenten ab, Senioren in ihren Kursen zu akzeptieren. Die Preise pro Semester variieren dabei jeweils von einer Universität zur anderen. Zwar sind sie wesentlich niedriger als die regulären Studiengebühren, die bis zu $15.000 pro Semester betragen können, jedoch sind sie mit ca. $600 pro Semester eher höherpreisig angesetzt. Senioren unter 65 zahlen an manchen Universitäten, wie beispielsweise der Columbia University New York, mehr als das dreifache. Im Preis enthalten ist der Zutritt zu den Seminaren bzw. Vorlesungen sowie die Nutzung der Bibliothek. Die Erlangung eines universitären Abschlusses sowie die Ausstellung einer Teilnahmebescheinigung ist nicht möglich. 1.2.2. Extension Programs10 Als weitere altersheterogene Einrichtung lassen sich die Extension Programs benennen, welche an die lokalen Universitäten angebunden sind und bereits um 1890 gegründet wurden. Als eine der ersten und größten Institutionen lässt sich dabei UC Berkeley Extension anführen, welche jährlich ca. 1500 Seminare und Weiterbildungen anbietet. Neben überwiegend beruflich orientierten Fortbildungen und Kursen, finden sich in den Extension Programs auch vereinzelt allgemeinbildende Kurse, wie z.B. Weinseminare oder geschichtlich ausgerichtete Kurse. Zwar steht die Teilnahme Personen jeden Alters und jeden Bildungsstandes offen, d.h. es finden keine Einstufungstest statt, jedoch besteht die Hauptklientel aus zwischen 30 bis 40-jährigen, mit überwiegend hohem Bildungsstand und einer beruflich und finanziellen gut situierten Stellung. Die anfallenden Teilnahmegebühren hängen dabei von der jeweiligen Institution ab, doch lassen sie sich generell jedoch als eher hoch bezeichnen. So kostet beispielsweise ein 6-wöchiger Kurs (1x die Woche) bei UC Berkeley Extension ca. $600 sowie eine zertifizierte Weiterbildung mit einem Stundenumfang von 100 bis 1000 Stunden ca. $10.000 Allerdings sei erwähnt, dass die Lehre ausschließlich durch Experten, wie z.B. Professoren oder Geschäftsführer, aus den jeweiligen Fachrichtungen stattfindet. Um Ältere gezielt anzusprechen, rief UC Berkeley Extension im Jahr 1973 das sogenannte „Center for Learning in Retirement“ (CLIR) in San Francisco ins Leben. Mittlerweile ist das Center jedoch finanziell eigenständig, trotzdem kooperiert es weiterhin mit der Bildungseinrichtung. So sind in den $250 Mitgliedschaftsgebühr im Jahr, 10% Rabatt auf das volle Programmangebot von UC Berkeley Extension enthalten. Darüber hinaus bietet das Center Vorlesungen, „Dinner events“, Exkursionen und Bustouren, Konversations- und Diskussionsgruppen, Sportkreise sowie diverse Vergünstigungen bei kulturellen Angeboten an. 9 Siehe hierzu z.B.: http://ce.columbia.edu/Auditing-Program-and-Lifelong-Learners 10 Siehe hierzu z.B.: http://extension.berkeley.edu/ & http://clirsf.org/ 7 1.2.3. Community Colleges11 Eine ähnliche Institution wie die zuvor dargestellten Extension Programs stellen die Community Colleges dar, welche vor rund 100 Jahren zunächst unter der Bezeichnung „Junior Colleges“ gegründet wurden. Heutzutage existierten in den USA rund 1200 solcher City-Colleges, wobei manche staatlicher, andere privater Natur sind. Primär fokussiert auf berufsbildende Kurse bzw. zweijährige Weiterbildungen, die einen Zugang zu den US-amerikanischen Universitäten oder dem Arbeitsmarkt eröffnen sollen, bieten sie dennoch auch allgemeinbildende Kurse an, die der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Zumeist sprechen die Community Colleges dabei junge Menschen um die 20 Jahre alt an, doch auch Senioren finden sich in der Teilnehmerschaft. Darüber hinaus bieten einige Community Colleges, wie beispielsweise das City College of San Francisco (CCSF), spezielle, auf die ältere Bevölkerung zugeschnittene, Bildungsangebote an. So offeriert das CCSF ein breites Spektrum von Business-, Computer-, Kunst-, Sport-, Sprach- und Schreibkursen, welche mit ca. $120 pro Kurs weit unter der regulären Teilnahmegebühren liegen. Weiterhin haben Senioren die Möglichkeit, an zertifizierten Weiterbildungen, z.B. zum Hochzeitsplaner oder Sommelier, teilzunehmen oder sich für Online-Kurse einzuschreiben. Für keines dieser genannten Angebot bestehen formale Zugangsvoraussetzungen. 1.2.4. Adult Schools12 Die lokalen Adult Schools, die mit den deutschen Volkshochschulen vergleichbar sind, bieten neben ihrem regulären Kursangebot, spezielle Bildungsprogramme für Erwachsene über 55 Jahren kostenfrei an. Das Angebot variiert dabei je nach Institution. Bemerkenswert ist, dass manche Adult Schools, wie beispielsweise die Berkeley Adult School, ein breites externes Angebot für körperlich gebrechliche und hochaltrige Senioren offerieren. Die Angebote, die beispielsweise Kommunikations-, Musik- und Kunstkurse umfassen, finden u.a. in Kooperation mit den lokalen Seniorenzentren oder -einrichtungen statt und ermöglichen damit auch immobilen Senioren die Partizipation an Bildung. 1.2.5. Büchereien, Museen, Kirchliche Einrichtungen13 Weitere Bildungsanbieter sind u.a. die lokalen Büchereien, Museen oder Kirchen. Eine Pauschalisierung der Angebote ist an dieser Stelle jedoch schwierig, da die Angebote von Institution zu Institution stark variieren können. Im Angebot einiger dieser Institutionen stehen jedoch z.B. Computerkurse, Kunstkurse oder Lesegruppen. Einige Büchereien, wie beispielsweise die Alameda County Library, offerieren immobilen Senioren zudem die Möglichkeit eines Bücherlieferservices. 11 Siehe hierzu: http://www.aacc.nche.edu & http://www.ccsf.edu/Services/Continuing_Education 12 Siehe hierzu z.B.: http://bas.berkeley.net/ 13 Siehe hierzu z.B.: http://www.aclibrary.org/ 8 1.3. Aktuelle Projekte und Thementrends14 Als ein aktuelles Projekt im Bereich der Seniorenbildung in den USA lässt sich die „Reinvesting in the Third Age: Older Adults and Education“- Studie vom American Council on Education nennen. Innerhalb dieser zweijährigen Studie soll die Weiterbildungspartizipation von 55 bis 79-jährigen in den USA untersucht sowie das lebenslange Lernen an sich mit seinen speziellen Bildungsbedürfnissen in den Fokus genommen werden.15 Aktuelle Thementrends der US-amerikanischen Seniorenbildung stellen derzeit Gehirnfitness und gesundes Altern dar. So bieten derzeit beispielsweise sowohl das OLLI@Berkeley, als auch das Center on Aging am Anne Arundel Community College vielfältige Programme und Vorlesungsreihen zu diesen Themenfeldern an. Ebenso werden in manchen Bildungseinrichtungen (u.a. beim Retirement Center der UC Berkeley) Kurse angeboten, die den Senioren dabei helfen möchten, auch im Ruhestand ehrenamtlich oder beruflich aktiv zu bleiben und somit einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. 1.4. Literaturliste Nachfolgend sind US-amerikanische Publikationen zum Thema Seniorenbildung, Bildung im Alter sowie Lebenslangem Lernen, sortiert nach Erscheinungsjahr angeführt: • Boulton-Lewis, G. M. (2010): Education and Learning for the Elderly: Why, How, What. Educational Gerontology, v36 n3 2010, 213-228 → Dieser Artikel thematisiert die Themen Alter(n) sowie Lernen und Bildung im Alter. Zudem geht die Autorin vor dem Hintergrund des demografischen Wandels der Frage nach, inwieweit Seniorenbildung zukünftig gestaltet werden kann und sollte. • Fishman, S. M. (2010): Older-Learner Programs in Ohio: Policy and Practice Implications. Educational Gerontology, v36 n8 2010, 654-675 → Der Autor stellt in seinem Artikel verschiedene Lifelong Learning Programme sowie Gasthörerangebote für Senioren öffentlicher Universitäten des Bundesstaats Ohios vor. Darüber hinaus geht er auf aktuelle Problematiken ein, denen sich diese Angebote derzeitig ausgesetzt sehen. Als einer der gravierendsten Schwierigkeiten lassen sich dabei sich starke finanzielle Einbuße im öffentlichen Bildungswesen benennen. • Randall, W. (2010): Storywork: Autobiographical Learning in Later Life. New Directions for Adult and Continuing Education, n126, 25-36 → Der Autor thematisiert in diesem Artikel Biografiearbeit mit Senioren und stellt dabei verschiedene Arbeitsmodelle und Konzepte vor. Er hebt zudem Aufgaben, die sich in der pädagogischen Arbeit mit biografischen Lernen ergeben, hervor. • Schaefer, J. L. (2010): Voices of Older Baby Boomer Students: Supporting Their Transitions Back into College. Educational Gerontology, v36 n1, 67-90 → Der Artikel diskutiert eine qualitative Studie zum Thema „Studieren im Alter“. Neun Studenten zwischen 50 und 62 Jahren, die derzeit an einer amerikanischen Universität ihren Bachelorabschluss nachholen, wurden darin auf ihre individuellen Erfahrungen mit dem Universitätsbesuch untersucht. 14 Siehe hierzu: http://www.aacc.edu & http://thecenter.berkeley.edu/ 15 Siehe hierzu: http://www.acenet.edu/Content/ NavigationMenu/ ProgramsServices/CLLL/Reinvesting/index.htm 9 • Simone, P. M.; Cesena, J. (2010): Student Demographics, Satisfaction and Cognitive Demand in Two Lifelong Learning Program. Educational Gerontology, v36 n5, 425-434 → Dieser Artikel behandelt eine Studie, welche über 50-jährige Teilnehmer an Erwachsenenbildung auf bestimmte Merkmale, wie z.B. Alter, Bildungsstand, kognitiver Status, Lebenszufriedenheit sowie Stimmungslagen hin vergleichend untersuchte. Die Studienteilnehmer nahmen entweder an Kursen der lokalen Adult Schools, oder aber an Weiterbildungskursen teil, die im universitären Rahmen stattfanden. Die Ergebnisse lassen drauf schließen, dass demografische Faktoren, wie Bildungsstand, ökonomischer Status und Lebenszufriedenheit, Einfluss auf die Wahl der Weiterbildungsinstitution haben können. • Truluck, J.; Kim, Y. S.; Valentine, T. (2010): Participation Patterns and Learning Selections of Senior Members of a Learning in Retirement Organization. Adult Learning, v21 n1-2, 31-36. American Association for Adult and Continuing Education; Bowie, MD → Die Autoren stellen in ihrem Artikel die zuvor beschriebenen US-amerikanischen „Learning in Retirement“- Organisationen vor, welche 1962 in New York gegründet wurden und an Universitäten bzw. Colleges angebunden sind. Darüber hinaus diskutieren sie eine Studie, in der 500 Teilnehmer dieser Institutionen auf ihre Zufriedenheit, ihre persönlichen Interessen sowie ihrer Bildungsteilnahme hin untersucht wurden. • Dillon, R.; Marini, S.; Miller, S. F. (2009): Plus-50 Success Story. Community College Journal, v80 n2, 44-47. American Association of Community Colleges, Washington, DC → Dieser Artikel thematisiert die, von der American Association of Community Colleges (AACC) im Jahr 2008 ins Leben gerufene, „Plus-50“-Initiative. Ziel dieser Kampagne war es, insgesamt 14 Community Colleges dahingehend finanziell zu unterstützen, damit diese als vorbildfähige und innovative Bildungsangebote für Ältere die Entwicklung neuer Projekte bewirken. Darüber hinaus führen die Autoren Ratschläge für Organisationen zum erfolgreichen Aufbau zukunftsfähiger Projekte an. • Moore, T. J. (2009): College Seniors to Senior Citizens: Harnessing the e-Connection. Gerontology & Geriatrics Education, Volume 30, Issue 3, 254–266 → Diese Bericht diskutiert die Auswertung von Studienarbeiten, welche im Rahmen eines GerontologieKurses an einer öffentlichen Universität erstellt wurden. Zusätzlich zu der regulären Vorlesung standen die Studenten in einem regelmäßigen Email-Austausch mit Senioren, die an einem Computerkurs teilnahmen. Thema der Hausarbeiten war die Reflektion über diesen Austausch. Es zeigte sich, dass die Studenten durch die positive Interaktion mit den Senioren ein erhöhtes Verständnis zum Thema Alter und Senioren entwickeln konnten und die Kurskonzepte zudem besser verinnerlicht wurden. • American Council on Education (2008): Mapping new directions: Higher Education for older adults - 2nd report of the research project „Reinvesting in the Third Age: Older Adults and Higher Education“. Washington DC → Zweiter Forschungsbericht der vom American Council on Education zuvor dargestellten Studie zum Weiterbildungsverhalten älterer Erwachsener in den USA. • Chen, L.-K.; Kim, Y. S.; Moon, P.; Merriam, S. B. (2008): A Review and Critique of the Portrayal of Older Adult Learners in Adult Education Journals, 1980-2006. Adult Education Quarterly: A Journal of Research and Theory, v59 n1, 3-21 → Dieser Artikel diskutiert die Darstellung von Seniorenlernern und ihren speziellen Lernweisen in Erwachsenenbildungsjournalen zwischen 1980 und 2006. Insgesamt überprüften die Autoren dabei insgesamt 93 Artikel (einschließlich 26 empirischer Studien) aus fünf Erwachsenenbildungszeitschriften. Der Artikelvergleich zeigte, dass Senioren oftmals als eine homogene Gruppe, u.a. in Bezug auf Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit dargestellt wurden. Des Weiteren wurden sie vielfach als motivierte Lerner mit nur wenigen kognitiven und physischen Einschränkungen angesehen. 10 • Duay, D. L.; Bryan, V. C. (2008): Learning in Later Life: What Seniors Want in a Learning Experience. Educational Gerontology, v34 n12, 1070-1086 → Der Artikel diskutiert vor dem Hintergrund des Lebenslangen Lernens, eine qualitative Studie, die 36 ältere Weiterbildungsteilnehmer auf ihre individuelle Weiterbildungsmotivationen, -barrieren und -erfahrungen hin untersuchte. • Seals, C. D.; Clanton, K.; Agarwal, R.; Doswell, F.; Thomas, C. M. (2008): Lifelong Learning: Becoming Computer Savvy at a Later Age. Educational Gerontology, v34 n12, 1055-1069 → Diese Publikation beschreibt eine Studie, die im Rahmen von Fragebogenerhebungen, strukturierten Interviews, Messungen der physischen Fitness und Physiologie sowie durch Beobachtungen die Computernutzung im Alter untersuchte. Zudem wird ein Projekt der Auburn University diskutiert, welches die Computerkenntnisse von Senioren verbessern versuchte. Die darin verwendeten Konzepte sollen potenziell zur Umsetzung von ebensolchen Kursen in verschiedenen Arten von Senioreneinrichtungen benutzt werden. • Dorin, M. (2007): Online education of older adults and its relation to life satisfaction. Educational Gerontology, Volume 33, Issue 2, 127 – 143 → Die Autorin versucht mit Hilfe einer eigens erhobenen Studie den Zusammenhang zwischen OnlineBildungsverhalten von Senioren sowie Zufriedenheit im Alter zu erforschen. Als Ergebnis dieser Studie lässt sich feststellen, dass die Lebenszufriedenheit von Senioren bereits durch minimale Beschäftigung mit OnlineBildung positiv beeinflusst wird. • Githens, R. P. (2007): Older Adults and E-Learning: Opportunities and Barriers. Quarterly Review of Distance Education, v8 n4, 329-338. IAP - Information Age Publishing, Charlotte, NC → Der Autor diskutiert in seinem Artikel gängige Vorurteile und Mythen, die den Umgang von Senioren mit neuen Technologien betreffen und stellt zudem bestehende E-Learning-Programme vor, die sich speziell an Senioren richten. Darüber hinaus führt er bestehende Weiterbildungsbarrieren an, die Senioren an einer Teilnahme an Online-Kursen hindern können. • Lamb, R.; Brady, E. M. (2005): Participation in Lifelong Learning Institutes: What turns members on?. Educational Gerontology, 31, 207-224 → Dieser Artikel stellt eine Studie vor, die Teilnehmende des Osher Lifelong Learning Institutes in Maine auf ihre individuellen Weiterbildungsmotivationen und -barrieren hin untersuchte. • Langer, N.; Tirrito, T. (Hrsg.) (2004): Aging education: Teaching and practice strategies. University Press of America, Inc., Lanham, Maryland → Die Beiträge in diesem Buch bieten dem Leser u.a. einen Überblick über bestehende Seniorenbildungsprogramme sowie Handreichungen und Strategien für das Lehren innerhalb der Seniorenbildung. Im Weiteren werden Gesundheitsbildung sowie ehrenamtliche Arbeit im Alter diskutiert. • Segrist, K. A. (2004): A computer training program for older adults. Activities, Adaptation & Aging, Volume 28, Issue 4, 13–26 → Der Autor thematisiert innerhalb seines Artikels das Thema Alter und neue Medien. Er diskutiert dabei eine Befragung mit 36 Teilnehmern eines Computerkurses, inwieweit diese auch nach Beendigung den Computer für sich nutzen. Es zeigte sich, dass nahezu die Hälfte keine weitere Computernutzung angab. Als Gründe wurden Hemmungen, Abhängigkeit von anderen, mangelnde Motivation sowie kein Zugriff auf einen Computer angeführt. Der Autor führt zum Ende seiner Ausführungen Verbesserungsvorschläge für die Lehre von entsprechenden Kursen für Senioren an, damit diese auch nachhaltig von ihrem Gelernten profitieren können. 11 • Mehrota, C, M. (2003): In defense of offering educational programs for older adults. Educational Gerontology, Volume 29, Issue 8, 645-655 → Dieser Artikel diskutiert die wichtigsten Effekte, die mit Bildung im Alter einhergehen können. So kann ihr u.a. eine präventive, fördernde und helfende Funktion zugeschrieben werden. Hierzu werden der demographische Wandel im Bezug auf Bildung, die Bildungsbedürfnissen von Senioren und der Einfluss auf Bildung durch die Abnahme von mentalen Funktionen thematisiert. Es wird zudem betont, dass Senioren eine bisher zu wenig beachtete Zielgruppe für Bildung darstellen. Im Hinblick darauf werden Vorschläge zur Gestaltung von Bildungsprogrammen für die ältere Bevölkerung diskutiert. • Ginsberg, B. R. (2001): How education empowers older adults. Activities, Adaptation & Aging, Volume 25 Issue 1, 1-11 → Der Autor erörtert in seinem Artikel ein gestiegenes Interesse von Senioren an Bildung im Alter sowie eines Zuwachs von entsprechenden Angeboten. Er stellt dabei ein spezielles Bildungsprogramm für Ältere sowie Erfahrungsberichte aus der dortigen Arbeit vor. • Glendenning, F. (Hrsg.) (2000): Teaching and learning in later life: Theoretical implications (Studies in educational gerontology, 4). Aldershot: Ashgate → Dieser Sammelband diskutiert u.a. den demografischen Wandel und die damit einhergehende Entwicklung der Seniorenbildung in Kanada und Großbritannien. Es wird zudem auf die Idee des „erfolgreichen“ Alterns eingegangen sowie bestehende Bildungsangebote für Ältere kritisch beleuchtet. • Fisher, J. C.; Wolf, M. A. (1998): Using learning to meet the challenges of older adulthood. San Francisco, CA: Jossey Bass → Dieses Buch diskutiert die Auswirkungen des nationalen demographischen Wandels und betont, wie wichtig das Verständnis der alltäglichen Herausforderungen im Alter ist und welchen Beitrag Lernen in dieser Lebensphase leisten kann. Lernen wird hierbei als Resonanz auf verschiedene Herausforderungen für Senioren erachtet. Auf Grundlage von Theorien und praktischer Forschung im Bereich der Seniorenbildung werden Probleme und Ansätze zur Umsetzung von Bildung im akademischen und städtischen Bereich erörtert. • Wolf, M. Al. (1998): New Approaches to the Education of Older Adults. New Directions for Adult and Continuing Education, n7, 15-25 → Der Artikel eörtert die theoretischen bildungsrelevanten Grundlagen der Gerontologie, welche zum Beispiel als Basis für die Entwicklung von Programmen und Langzeitstudien zu Alter, Geschlechterollen, Rückerinnerung, Kognition und bedürfnisorientiertem Lernen dienen. • Lamdin, L.; Fugate, M. (1997): Elderlearning: new frontier in an aging society, Phoenix: Oryx Pres → Dieser Artikel diskutiert den Einfluss von Lernen im Alter auf Gesundheit, Lebensqualität und Langlebigkeit. Es wird eine qualitative Studie mit über 55jährigen Erwachsenen und Erwachsenenbildungsanbietern vorgestellt, die diesen Zusammenhang untersuchte. Zudem werden Daten zu favorisierten Themenbereichen, Umfang von Lernaktivitäten, aber auch bevorzugte Lernmethoden, diskutiert. 12 1.5. Ausgewählte Zeitschriften Nachfolgend findet sich eine Auswahl an Zeitschriften zu den Themen Alter und Altern, Erwachsenenbildung sowie Bildung im Alter: • Adult Education Quarterly American Association for Adult and Continuing Education, erscheint vierteljährlich → Seit 1950 widmet sich diese Zeitschrift der Forschung und der Praxis der Erwachsenenbildung • Educational Gerontology Routledge (Printer), 12 Auflagen pro Jahr → Beinhaltet u.a. Beiträge aus dem Bereich der Gerontologie, der Erwachsenenbildung und der Soziologie. • Generations American Society on Aging, erscheint vierteljährlich → Diese Zeitschrift für Mitglieder der American Society on Aging, widmet sich dem Thema Alter(n) in einer interdisziplinaeren Herangehensweise. Es finden sich Beiträge aus Forschung, Praxis und Politik. • International Journal of Lifelong Education Routledge (Printer), 6 Auflagen pro Jahr → Diese Zeitschrift thematisiert u.a. Lebenslanges Lernen, Erwachsenenbildung sowie formale und informale Bildung. Es werden u.a. Studien dargestellt und die Themenbereiche in einer interdisziplinären Herangehensweise beleuchtet. • Studies in Continuing Education Routledge (Printer), 3 Auflagen pro Jahr → Eine wissenschaftliche Fachzeitschrift, die sich den Themenbereichen Erwachsenenbildung und Lebenslangem Lernen aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus nähert. • The Gerontologist The Gerontological Society of America, Oxford Journals, erscheint alle zwei Monate → Bereits seit 1961 widmet sich diese Zeitschrift in einer interdisziplinären Herangehensweise dem Thema Alter(n). • The LLI Review – The Annual Journal of the Osher Lifelong Learning Institutes Osher Lifelong Learning Institutes' National Ressource Center, wird seit 2003 gedruckt → Beinhaltet u.a. Fachbeiträge über Alter(n) und Lernen im Alter, sowie individuelle Beiträge und Erfahrungsberichte von OLLI Studenten. • The Journal of Continuing Higher Education Association for Continuing Higher Education, 3 Auflagen pro Jahr → Diese Zeitschrift sieht ihr Ziel in der Unterstützung der Erwachsenen-/ Weiterbildung und bietet daher ein Forum für Erfahrungsberichte, aktueller Forschung sowie zum wissenschaftlichen Austausch • The Journals of Gerontology The Gerontological Society of America, Oxford Journals → Als erstes US-amerikanisches Journal zum Thema, diskutiert „The Journals of Gerontology“ seit 1946 das Thema Alter(n) in einer interdisziplinären Herangehensweise. 13 1.6. Weiterführende Links Nachfolgend findet sich eine Sammlung an Internetadressen, die für die Thematik nennenswert erscheinen: • Alliance for Retired Americans http://www.retiredamericans.org/ • American Association of Retired Persons (AARP) http://www.aarp.org • Association for Gerontology in Higher Education – Globalizing Education on Education http://www.aghe.org/templates/System/default.asp?id=40634 • American Council on Education http://www.acenet.edu/AM/Template.cfm?Section=Home • American Society on Aging http://www.asaging.org • California Council for Adult Education http://www.ccaestate.org/ • California Adult Schools → Kursliste für Senioren http://californiaadultschools.org/cas/programs#core8 • Gray Panthers http://www.igc.org/graypantherssf/index.html • National Council on the Aging, Inc. http://www.ncoa.org/ • Osher Lifelong Learning Institute, National Ressource Center http://www.usm.maine.edu/olli/national/ • Seniornet http://www.seniornet.org/ 14 2. Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) - USA 2.1. Aktueller Stand Um den derzeitigen Stand der PIAAC-Erhebung in den USA zu recherchieren, bin ich sowohl mit Eugene Owen vom National Center for Education Statistics, als auch mit Jaleh Soroui vom American Institute for Research in Kontakt getreten. Ihren ihren Informationen sowie unten stehenden Quellen ergibt sich folgendes Bild für PIAAC in den USA: Mit Blick auf die zuständigen Instanzen und Einrichtungen lässt sich feststellen, dass in den USA das „National Center for Education Statistics“ (NCES), was dem Department of Education angehört und das „U.S. Department of Labor“ (DoL) für die PIAAC-Studie kollaborieren. Beide Institutionen repräsentieren gemeinsam die USA bei PIAAC international. Thematisch haben sich das NCES und das DOL insbesondere bei der Entwicklung des Hintergrundfragebogens bzgl. Berufskompetenzen beraten. Darüber hinaus hat das NCES die Forschungsorganisation „Westat“16 unter Vertrag genommen, um gemeinsam mit dem DoL und dem PIAAC Konsortium die Studie in den USA durchzuführen. Als Schlüsselaufgaben von Westat lassen sich u.a. die Begutachtung und Einstellung von Interviewleitern, Datensammlung, Instrumententwicklung, Anpassung des internationalen Hintergrundfragebogens und Beurteilung der amerikanischen Befragung sowie die Erstellung von Ergebnisberichten zu Vor- und Hauptstudie nennen. Das NCES selbst hingegen ist für Berichte über die Vorstudie, die Hauptstudienplanung, die Stichprobenauswahl und die Datensammlung verantwortlich. Zurzeit ist eine vollständige Analyse der Hauptstudie, jedoch nicht der Vorstudie vorgesehen. Im Weiteren wird das NCES innerhalb der Erhebung von externen Personen vom „American Institute for Research“ unterstützt. Namentlich sind hierbei Jaleh Soroui, Jing Chen und Lauren Pisani zu nennen. Bei der US-amerikanischen PIAAC-Erhebung sollen in einer Vorstudie insgesamt 4500 zufällig ausgewählte Haushalte kontaktiert werden, um vollständige Befragungen von 1530 Personen zwischen 16 und 65 Jahren zu erhalten. Die Nationalität der Probanden stellt keine Relevanz dar, jedoch sind Personen, die nicht in regulären Haushalten oder in nicht-institutionellen Gruppenunterkünften, wie z.B. das Militärpersonal, leben von der Studie ausgenommen. Bei der zufälligen Selektion der Studienteilnehmer wird in der Vor- und Hauptstudie darauf geachtet, dass für jede Person aus der Zielgruppe eine nicht-verschwindende Wahrscheinlichkeit zur Teilnahme besteht. Insgesamt wird die Vorstudie ca. 1900 Stunden in einem Gesamtzeitraum von drei Monaten in Anspruch nehmen, wobei sich die Kosten auf ca. 4 Millionen Dollar belaufen werden. Die Datenerhebung der Hauptstudie, bei der insgesamt 5000 zufällig ausgewählte Erwachsene befragt werden, ist auf sechs Monate angesetzt und die Gesamtkosten sollen ca. 12 Millionen Dollar betragen. Dementsprechend werden sich die Kosten der PIAAC-Studie in den USA über den gesamten Studienzeitraum hinweg auf ca. 16 Millionen Dollar belaufen. In dieser Kostenkalkulation sind u.a. die Aufwandsentschädigungen für die Studienteilnehmer mit einbezogen, die zwischen $35 und $50 betragen werden. Damit PIAAC-USA die Zielgröße von 5000 erreichen kann, sollen aufgrund der erwarteten Antwortquote ca. 10000 Haushalte kontaktiert werden. Es wird von einer Gesamt-Antwortrate von 16 Siehe hierzu: http://www.westat.com 15 65% ausgegangen, welche 3% unter der Antwortrate aus der ALL-Studie liegt. Dabei wird erwartet, dass 85,8% der Fragebögen verwertbar sind. Nach Abschluss der Studie werden sämtliche Veröffentlichungen auf der Internetseite des NCES 17 verfügbar gemacht werden. 2.2. Zeitplan Nachfolgend findet sich ein Zeitplan der PIIAC- Aktivitäten in den USA, wobei ersichtlich wird, dass PIAAC USA die Vorstudie bereits durchgeführt hat, die entsprechenden Daten erhalten hat und nun die internationalen und nationalen Instrumente für die Durchführung der Hauptstudie erhalten wird:18 18.12.2009: Februar – Mai 2010: März – Juli 2010: August und November 2010: November 2010: Januar 2011: Januar 2011: Januar 2011: Februar 2011: März 2011: Juni-Juli 2011: August 2011 und März 2012: Juli 2012: Einsendung eines Genehmigungspakets für die Vorstudie mit 60-tägiger Frist für die Genehmigung der Untersuchungsinstrumente Vorbereitungen für die PIAAC Vorstudie Stellenausschreibung und Anstellung der Interviewleiter Durchführung der PIAAC Vorstudie → Ziel ist es, 1530 Erwachsene in 25 „primary sampling units“ (PSUs) zu befragen Erhalt des vorläufigen Reports der Vorstudie von Westat NCES erhält von Westat die Rohdaten der Vorstudie, um diese dem Internationalen Konsortium zu übergeben Erhalt des endgültigen Vorstudie von Westat Erhalt des Vorstudien Item Analysis Report vom internationalen PIAAC- Konsortiums Erhalt der endgültigen internationalen und nationalen Versionen der PIAAC Hauptstudien-Instrumente Einreichung der Dokumente zur Hauptstudie beim OMB (Office of Management and Budget) für die endgültige Freigabe Fertigstellung der Datenerhebungsmaterialien, Formulare, Systeme, Laptops und der Interview/Bewertungsmaterialien für die Hauptstudie Durchführung der PIAAC Hauptstudie o befragt werden 5000 Erwachsene in 80 PSUs o die grundlegenden Erhebungskomponenten (Screener, persönliche Hintergrundfragebögen, Computergestützte oder schriftliche Beurteilung) werden im Verlauf der Studie unverändert bleiben o die Instrumente werden auf Grundlage der Erfahrungen mit der Vorstudie für die Hauptstudie angepasst NCES erhält von Westat die Rohdaten der Hauptstudie, um diese dem 17 Siehe hierzu: http://nces.ed.gov 18 Siehe hierzu: National Center for Education Statistics, U.S. Department of Education, 16.02.2010: Programme for the international assessement of adult competencies (PIAAC). - 2010 Field Test and 2011/2012 main study data collection. Request for OMB Clearance. Supporting Statement Part A (Draft), Washington D.C. 16 April 2013: Juni-Dezember 2013: internationalen PIAAC-Konsortiums zu übergeben Erhalt der vorläufigen internationalen Ergebnisse der Hauptstudie vom Internationalen Konsortium Anfertigung des Forschungsberichts, des allgemeinverständlichen Forschungsreports und des fachlichen Reports für die USA der Hauptstudie 2.3. Literaturliste • National Center for Education Statistics, U.S. Department of Education (2010, 16. Feb.): Programme for the International Assessement of Adult Competencies (PIAAC). 2010 Field Test and 2011/2012 main study data collection. Request for OMB Clearance. Supporting Statement Part A (Draft). Washington D.C. [WWW Ressource] → In diesem Online-Artikel stellt das NCES den aktuellen Stand der Dinge innerhalb der USamerikanischen PIAAC Untersuchung vor, wobei es u.a. auf Zeitpläne, Untersuchungsmethoden, Probandengruppe und Vorgehensweisen eingeht. → Dokument als „doc-Datei“ unter dem Schlagwort „PIAAC OMB Clearance Part A 12-15-09“ online abrufbar • National Center for Education Statistics, U.S. Department of Education (2010, 16. Feb.): Programme for the International Assessement of Adult Competencies (PIAAC). 2010 Field Test and 2011/2012 main study data collection. Request for OMB Clearance. Supporting Statement Part B (Draft). Washington D.C. [WWW Ressource] → In diesem Online-Artikel thematisiert das NCES die Struktur, Größe und Auswahl der Untersuchungsgruppe in der Vor- und Hauptstudie. Darüber hinaus wird das erwartete Antwortverhalten der Probanden sowie die Methodologie der Stichproben diskutiert. Abschließend werden die zur Verwendung kommende Methoden zur Erhöhung des Antwortverhaltens erörtert. → Dokument als „doc-Datei“ unter dem Schlagwort „PIAAC OMB Clearance Part B 12-15-09“ online abrufbar • PIAAC Expert Group in Problem Solving in Technology- Rich Environments (2009), PIAAC Problem Solving in Technology-Rich Environments: A Conceptual Framework, OECD Education Working Papers, No. 36, OECD Publishing [WWW Ressource] → Dieser Bericht beinhaltet den theoretischen Rahmen der Untersuchen von Problemlösefähigkeiten, die Erwachsene in technologiereichen Umgebungen benötigen. Dieser theoretische Rahmen wurde im Rahmen der PIAAC- Studie entwickelt. → Abrufbar unter: http://www.oecd-ilibrary.org/docserver/download/fulltext/5ks6vhdzmh5f.pdf?expires=129 6351481&id=0000&accname=guest&checksum=1036F733062F4F11150A99C857427948 • PIAAC Numeracy E. Group (2009): PIAAC Numeracy: A Conceptual Framework, OECD Education Working Papers, No. 35. OECD Publishing [WWW Ressource] → Dieser Arbeitsbericht erörtert die Entwicklung des theoretischen Rahmen, der bei der Erhebung der Numeracyfähigkeiten Erwachsener innerhalb der PIAAC-Studie zum Einsatz kommt. → Abrufbar unter: http://www.oecd-ilibrary.org/docserver/download/fulltext/5ks6vhf9bgvk.pdf?expires=1296 781479&id=0000&accname=guest&checksum=AE647C2EE0FB285EEA61CAC2B9517938 17 • PIAAC Literacy E. Group (2009): PIAAC Literacy: A Conceptual Framework, OECD Education Working Papers, No. 34. OECD Publishing [WWW Ressource] → Der OECD-Arbeitsbericht beschreibt die Entwicklung des theoretischen Rahmens, der bei der Erhebung der Literacyfähigkeiten Erwachsener innerhalb der PIAAC-Studie zum Einsatz kommt. → Abrufbar unter: http://www.oecd-ilibrary.org/docserver/download/fulltext/5ks6vhft9z9p.pdf?expires=12967 81176&id=0000&accname=guest&checksum=B075A50AD8B43113BDFB0139471F4D1C • Sabatini, J. P.; Bruce, K. M. (2009): PIAAC Reading Component: A Conceptual Framework, OECD Education Working Papers, No. 33. OECD Publishing [WWW Ressource] → Die Autoren diskutieren im aufgeführten OECD-Arbeitsbericht die Entwicklung des theoretischen Rahmens, der bei der Erhebung der Lesekompetenzen Erwachsener innerhalb der PIAAC-Studie zum Einsatz kommt. → Abrufbar unter: http://www.oecd-ilibrary.org/docserver/download/fulltext/5ks6vhjtvxs5.pdf?expires=12963 51131&id=0000&accname=guest&checksum=855349C2AA6C5C004F099B8C5E937807 • Schleicher, A. (2009): PIAAC – Assessing adults. Education Journal, Issue 14, 14-15 → Dieser Artikel beschreibt die aktuelle PIAAC–Studie und diskutiert u.a. ihr Zielvorhaben, die verwendeten Methodiken, den Zeitrahmen sowie die Untersuchungsgruppe. • Schleicher, A. (2008): PIAAC: A new strategy for assessing adult competencies. International Review of Education/ Internationale Zeitschrift für Erwachsenenbildung, Vol. 54, Issue 5/6, 627-650 → Der Autor diskutiert in diesem Artikel die PIAAC–Studie und geht zudem u.a. auf ihre Zielsetzungen, die Untersuchungsgruppe sowie die zur Verwendung kommenden Methoden ein. 2.4. Weiterführende Links • National Center for Education Statistics → PIAAC http://nces.ed.gov/surveys/piaac/ 18 3. Adult Literacy and Lifeskills Survey (ALL) – USA Der Adult Literacy and Lifeskills- Survey (ALL) ist eine international vergleichende Studie, welche im Jahr 2003 in den USA, Kanada, Bermuda, Italien, Norwegen und der Schweiz durchgeführt wurde und als Grundlage für die zuvor dargestellte PIAAC-Erhebung anzusehen ist. Innerhalb der Studie wurden die Literacy- und Numeracyfähigkeiten Erwachsener zwischen 16 und 65 Jahren, sowie auf Pilotstudienbasis die Problemlösekompetenzen der teilnehmenden Probanden untersucht. Im Hinblick auf die Terminologie lässt sich herausstellen, dass innerhalb der ALL-Studie Literacy als das notwendige Wissen und die Fähigkeiten für das Verständnis und den Gebrauch von Informationen aus Texten und anderen Schriftstücken definiert wird. Mit Numeracy wird das Wissen und die Fähigkeit zur Bewältigung mathematischer Anforderungen bezeichnet19. Generell setzte sich die Studie aus zwei Komponenten zusammen: 1.) einem Hintergrundfragebogen mit dessen Hilfe einerseits allgemeine Informationen der Teilnehmenden, wie Alter und Geschlecht, gewonnen wurden, andererseits aber auch zielgerichtetere Fragen u.a. zum Bildungsstand, zur Ausübung von Literacy im Alltag und zur Weiterbildungspartizipation abgefragt werden konnten; 2.) einer schriftliche Bemessung und Einschätzung der Literacy und Numeracy Fähigkeiten der Teilnehmenden. In den USA wurden innerhalb der Studie insgesamt 3420 Erwachsene zwischen 16 und 65 Jahren untersucht, wobei die Datensammlung zwischen Januar und Juni 2003 stattfand. Thematisch baut ALL auf früheren Studien zur Literacy Erwachsener auf, wie u.a. dem „International Adult Literacy Survey“ (IALS), der 1994, 1996 und 1998 in 20 Ländern (inkl. den USA) durchgeführt wurde. Als Ergebnisse der US-amerikanischen Erhebung lassen sich folgende Kernpunkte zusammenstellen20: • Zur Bemessung der Literacy- und Numeracyfähigkeiten der Probanden wurde eine Skaleneinteilung von 0 bis 500 vorgenommen. Es zeigte sich, dass die untersuchten Personen einen durchschnittlichen Literacy-Wert von 269 und einen durchschnittlichen Numeracy-Wert von 261 aufwiesen, womit sie im Ländervergleich bei beiden Werten vor Italien an vorletzter Stelle rangierten21. • Im Hinblick auf die Gruppen der Teilnehmer mit den höchsten 10% und den niedrigsten 10% ergibt sich folgendes Bild: 1. Die besten 10% in Literacy fanden sich, mit einem durchschnittlichen Skalenwert von 353 oder höher in Bermuda. Der durchschnittliche Skalenwert der besten 10% lag in Norwegen bei 348, in Kanada bei 344 und in den USA bei 333. Ein ähnliches Bild zeigte sich in diesen Ländern auch im Hinblick auf die schlechtesten 10% der Studie, wo die USA bei Literacy und Numeracy an letzter Stelle rangierte. 2. Der mittlere Unterschied zwischen den Gruppen der Besten und Schlechtesten war in Norwegen (durchschnittlich 114 Punkte bei Literacy und 118 Punkte bei Numeracy) geringer als in den USA (durchschnittlich 132 Punkte bei Literacy und 149 Punkte bei Numeracy). Der Abstand zwischen diesen Gruppen für Bermuda und Kanada ist in einem ähnlichen Bereich wie der der USA und somit nicht durch das im Mittel bessere Abschneiden beeinflusst. 3. Die schweizer Gruppe der unteren 10% in Literacy schnitt besser als die entsprechende 19 Siehe hierzu: http://nces.ed.gov/surveys/all/issuebrief.asp 20 Siehe hierzu: http://nces.ed.gov/surveys/all/ib_overall.asp 21 Siehe hierzu: http://nces.ed.gov/surveys/all/figures.asp ?FigureNumber=1 19 Gruppe der USA ab, wohingegen die Besten auf einem vergleichbaren Niveau waren. Im Bereich von Numeracy lies sich erkennen, dass die Schweiz durchweg besser als die USA abschnitten und der Abstand zwischen den Gruppen der Besten und Schlechtesten kleiner war. Im Gegensatz dazu erreichten die italienischen Probanden sowohl in Numeracy als auch in Literacy schlechtere Werte als die USA. 4. In Bermuda, Kanada, Norwegen und den USA ließen sich keine signifikanten Unterscheide in den Literacykompetenzen zwischen Frauen und Männern feststellen. Lediglich in Italien und der Schweiz erzielten die männlichen Probanden im Mittel bessere Ergebnisse als die Frauen. Im Hinblick auf die Numeracyfähigkeiten der Untersuchungsteilnehmer war festzustellen, dass in jedem der teilnehmenden Länder Männer höhere Werte als Frauen erzielten, wobei der durchschnittliche Unterschied zwischen den Geschlechtern angefangen von 11 Punkten in Italien hin zu 16 Punkten in der Schweiz reichte. In den USA lag der durchschnittliche Punkteunterschied zwischen Frauen und Männern bei 15 Punkten.22 5. Aufgrund dessen, dass ethnische Gruppierungen zwischen den teilnehmenden Ländern variieren können, war es nicht möglich, international vergleichende Aussagen im Leistungsverhalten der einzelnen ethnischen Gruppen treffen zu können. National lies sich in den USA jedoch feststellen, dass die „weißen“ Probanden durchschnittlich höhere Literacy- und Numeracy-Werte erzielten als farbige Amerikaner, Hispanoamerikaner und andere ethnische Gruppen. Es ließ sich allerdings kein signifikanter Unterschied im Leistungsverhalten bei Numeracy und Literacy zwischen Hispanoamerikanern und farbigen Amerikanern feststellen.23 3.1. Literaturliste • Van de Kerckhove, W.; Krenzke, T.; Mohadjer, L. (2009): Adult Literacy and Lifeskills Survey (ALL) 2003: U.S. Nonresponse Bias Analysis. National Center for Education Statistics [WWW Ressource] → In diesem Bericht wurden für die 2003 durchgeführte ALL-Studie systematische Einflüsse durch nicht antwortende Personen untersucht. Dazu wurden verschiedene Analysemethoden verwendet, die zu dem Ergebnis kommen, dass der Einfluss durch Nicht-Beantwortung von Teilbereichen vernachlässigbar ist. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/pubs2009/2009063.pdf • Lemke, M.; Miller, D.; Johnston, J.; Krenzke, T.; Alvarez-Rojas, L.; Kastberg, D.; Jocelyn, L. (2005): Highlights from the 2003 International Adult Literacy and Lifeskills Survey (ALL). U.S. Department of Education [WWW Ressource] →In diesem Bericht wird der Adult Literacy and Lifeskills Survey (ALL) aus dem Jahr 2003 vorgestellt sowie die US-amerikanischen Ergebnisse diskutiert. Es wird ein internationaler Vergleich der, in den USA erzielten Literacy- und Numeracy-Werte mit den anderen teilnehmenden Länder vorgenommen. Darüber hinaus werden die erzielten Werte auf bestimmte demografische Aspekte, wie beispielsweise Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit, hin untersucht. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/pubs2005/2005117.pdf 22 Siehe hierzu: http://nces.ed.gov/surveys/all/figures. asp?FigureNumber=2 23 Siehe hierzu: http://nces.ed.gov/surveys/all/ figures. asp?FigureNumber=3 20 • Clermont, Y.; Desjardins, R.; Dhawan-Biswal, U.; Dong, L.; Kirsch, I.; Munroe, C.; Murray, T. S.; Power, O.; Recotillet, I.; Rubenson, K.; Sciadas, G.; Tuijnman, A.; Veenhof, B.; Davier, M. von; Werquin, P.; Willms, J. D. (2005): Learning a living: first results of the Adult Literacy and Life Skills Survey. Ottawa and Paris: Statistics Canada and OECD [WWW Ressource] → Die kanadischen Autoren stellen in dem hier aufgeführten Bericht die ersten Ergebnisse der ALL-Erhebung vor, welche auf international vergleichender Basis einen Beweis für den Einfluss von formaler Erwachsenenbildung und informellen Lernen auf den Zuwachs von Kompetenzen erbracht hat. Sie diskutieren zudem die gewonnen Ergebnisse, die u.a. starke internationale Unterschiede in den durchschnittlichen Kompetenzbereichen aufzeigten. So zeigte sich z.B., dass die Literacyfähigkeiten auch bei ähnlicher Vorbildung deutlich variieren können, was darauf schließen lässt, dass manche Länder besser als andere in der Lage sind, diese Fähigkeiten nach der regulären Schulbildung zu fördern. → Abrufbar unter: http://www.oecd.org/dataoecd/44/7/34867438.pdf • Murray, T. S,; Clermont, Y.; Binkley, M. (2005): International Adult Literacy Survey Measuring Adult Literacy and Life Skills: New Frameworks for Assessment. Ministry of Industry, Kanada [WWW Ressource] → Dieser Report diskutiert umfassend die Schlüsselaspekte und -komponenten der ALL-Studie. Dabei gehen die Autoren auf theoretische Grundlagen, den zeitlichen Rahmen, die Zielsetzungen, das Erhebungsdesign sowie die Untersuchungsgruppe ein. Die Studie an sich baute u.a. auf dem International Adult Literacy Survey (IALS) auf, welcher 1994 u.a. in Kanada durchgeführt wurde, wobei jedoch innerhalb der ALL-Studie die untersuchten Alltagskompetenzen erweitert und die angewandten Methoden überarbeitet wurden. Darüber hinaus zeigen die Autoren u.a. Studienbestandteile auf, in denen die Entwicklung nicht in der Lage war gute Bewertungsstandards festzulegen. → Abrufbar unter: http://www.nald.ca/library/research/measlit/measlit.pdf • Gal, I.; van Groenestijn, M.; Manly, M.; Schmitt, M. J.; Tout, D. (2002): Adult numeracy and its assessment in the ALL survey: A conceptual framework and pilot results. Statistics Canada, Ottawa, Canada → In diesem Online-Artikel stellen die Autoren die ALL-Studie vor und gehen dabei vertiefend auf die Untersuchung der Numeracyfähigkeiten der erwachsenen Population ein. Neben Definitionen stellen sie zudem heraus, welchem Verständnis der Begriff Numeracy in der Studie unterliegt. Darüber hinaus diskutieren sie die entsprechenden Erhebungs- und Bewertungsmethodiken sowie die ersten Ergebnisse der ALLVorstudie. → Abrufbar unter: http://www.uis.unesco.org/TEMPLATE/pdf/LAMP/10_FRAMEWORK_ALL _Numeracy %20Framework_Dec2005.pdf 3.2. Weiterführende Links • National Center for Education Statistics → ALL-Studie http://nces.ed.gov/surveys/all/ 21 4. National Assessement of Literacy Skills (NAAL)24 Als eine der umfangreichsten nationalen Untersuchungen zu Literacyfähigkeiten Erwachsener kann das National Assessment of Literacy Skills (NAAL) angesehen werden, welches vom National Center of Education Statistics (NCES) gefördert wurde. So wurden im Jahr 2003 mehr als 19000 Erwachsene über 16 Jahren auf ihre diesbezüglichen Fähigkeiten hin untersucht. 1200 davon waren Inhaftierte aus Bundes- und Staatsgefängnissen. Ziel der Studie war es mit Hilfe des im Jahr 1992 zuvor durchgeführten National Adult Literacy Survey (NALS), Erkenntnisse über den Stand der Literacyfähigkeiten US-amerikanischer Erwachsener über zwei Dekaden zu gewinnen. Insgesamt baute die Studie dabei auf folgenden Komponenten aus: 1.) Einem Hintergrund-Fragebogen, in dem u.a. Herkunft, Alter, Bildungsstand, Weiterbildungsverhalten und das jeweilige Englischverständnis mit Hilfe eines Interviewers, der die Antworten manuell in ein Computerprogramm (CAPI) übertrug, erhoben wurden. 25 Die Besonderheit dieses Programms lag darin, dass es auf Grundlage der zuvor gegebenen Antwort automatisch die nächste Frage auswählte und ggf. unnötige bzw. unpassende Antworten ausließ. 2.) Einem „Core Literacy-tasks“-Teil, in denen die Studienteilnehmenden sieben Literacy-Fragen bzw. Aufgaben gestellt bekamen. Diejenigen, welche die gestellten Aufgaben nicht bewältigen konnten, wurden dem "Supplemental assessment” zugewiesen, alle anderen dem “Main literacy assessment”. 3.) Einem “Main Literacy Assessment”, in dem die praktischen Literacy-Fähigkeiten der USamerikanischen erwachsenen Bevölkerung, welche die zuvor gestellten “core literacy tasks” erfolgreich bewältigen konnten, untersucht wurden. Drei verschiedene Arten von Literacy (Prosa-, Dokument-, Quantitative Literacy) wurden hierbei unterschieden, begutachtet und in Skalen von 0 bis 500 eingeteilt. Die erzielten Ergebnisse wurden wiederum in vier Level unterteilt (1.)= Unterhalb des Grundwissens, 2.) Grundwissen, 3.) Fortgeschritten, 4.) Sachkundig) und als Durchschnitts- und Prozentwerte dargestellt. Unter Prosa Literacy wird das Wissen und die Fähigkeit verstanden, Informationen aus zusammenhängenden Texten wie Büchern, Zeitungsartikeln oder Magazinen zu suchen, zu verstehen und für sich zu nutzen. Dokument-Literacy ist hingegen das Wissen und die Fähigkeit, Informationen aus nicht-zusammenhängenden Texten wie Karten, Kalendern oder Katalogen zu suchen, zu verstehen und für sich zu nutzen. Unter quantitativer Literacy wird das Wissen und die Fähigkeit verstanden, Zahlen in Textmaterialien zu identifizieren und diese sinnvoll zu verarbeiten. Als Beispiele lassen sich z.B. die Berechnung des Trinkgeldes im Restaurant oder das Ausfüllen eines Bestellscheins benennen. 4.) Einem Adult Literacy Supplemental Assessment (ALSA), der sich an diejenigen Teilnehmenden richtete, die den „Core-Literacy-Teil“ nicht erfolgreich bewältigen konnten. In diesem ergänzenden Studien-Teil wurden sie in den Bereichen Buchstaben-Lesen, Wort-Lesen, Wort-Identifikation und grundlegenden Verständnisfähigkeiten weiterführend untersucht. 5.) Einer “Fluency Addition to NAAL (FAN)”, worin die grundlegenden Lesefähigkeiten der USamerikanischen erwachsenen Bevölkerung mit Hilfe einer Spracherkennungs-Software untersucht wurden. Dieser zusätzliche Baustein wurde mit allen Teilnehmenden durchgeführt, wodurch eine Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Lesefähigkeiten und Literacy ermöglicht wurde. 6.) Einem „State Assessment of Adult Literacy (SAAL)“, worin die Literacyfähigkeiten Erwachsener im nationalen Vergleich erhoben wurden. An diesem zusätzlichen Studienbestandteil nahmen die US-Bundesstaaten Kentucky, Maryland, Massachusetts, Missouri, New York und Oklahoma teil. 24 Siehe hierzu: http://nces.ed.gov/naal 25 Siehe hierzu: http://nces.ed.gov/naal/pdf/2003_ household_BQ.pdf 22 7.) Einer „Health Literacy“- Komponente, in der die Fähigkeit der Probanden, Texte, welche die Gesundheit thematisieren, zu lesen und zu verstehen, untersucht wurde. Die Auswertung der Ergebnisse brachte folgende Erkenntnisse: • Im grundsätzlichen Vergleich der unterschiedlichen Kategorien der Literacyfähigkeiten, ließen sich leichte Veränderungen zwischen den Jahren 1992 und 2003 feststellen. Während insgesamt weniger Erwachsene im Jahr 2003 nicht über Grundwissen in quantitativer Literacy verfügten, verringerte sich jedoch im gleichen Zeitraum die Anzahl der als sachkundig Einzustufenden in den Feldern von Prosa- und Dokument-Literacy. • Im Hinblick auf die ethnische Zugehörigkeit zeigte sich in der NAAL-Erhebung, dass „Weiße“ die höchsten Ergebnisse bei Prosa- und quantitativer Literacy erzielten. Auch erzielten sie, zusammen mit Personen asiatischer Herkunft, die höchsten Werte innerhalb der Dokument-Literacy. Der Vergleich innerhalb der verschiedenen ethnischen Herkünfte zeigte dabei folgendes Bild: „Weiße“ verbesserten sich im quantitativen Bereich, Farbige in allen Feldern, Erwachsene hispanischer Herkunft veränderten sich nur im quantitativen Vergleich nicht und verschlechterten sich in den beiden anderen Bereichen und Asiaten zeigten höhere Fähigkeiten in Prosa. • Mit Blick auf das Alter der Probanden ließ sich erkennen, dass Senioren über 65 Jahren die geringsten Literacykompetenzen aufwiesen, im Vergleich zu 1992 ihre Fähigkeiten in diesem Bereich jedoch einen Zuwachs erlebten. • Darüber hinaus ließ sich erkennen, dass ein höheres Literacy-Niveau mit höherer Bildung korreliert. Wie bereits erwähnt lag die Besonderheit der NAAL-Erhebung in der Miteinbeziehung inhaftierter Erwachsener. Insgesamt wurden dabei 1173 Inhaftierte aus 107 Gefängnissen, einschließlich 12 Bundesgefängnissen, untersucht. Mit Hilfe dieser Daten sollte Einblick in ihre individuellen Literacyfähigkeiten gewonnen werden sowie ein Vergleich zwischen den Inhaftierten und der regulären US-amerikanischen Bevölkerung ermöglicht werden. Darüber hinaus sollten eventuelle Lücken im Kenntnisstand von Inhaftierten aufgezeigt werden, um gezielte und effektive Programmentwicklung zur Förderung von Literacy zu entwickeln. Zudem könnten gezieltere Programme auch einer positiven Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt dienlich sein. Die Gefängnis-Erhebung zeigte, dass die zumeist männlichen Inhaftierten, verglichen mit der allgemeinen Bevölkerung, überproportional häufig über geringe Literacy-Kenntnisse verfügten, was mit einer eher niedrigen Schulbildung erklärt werden kann. 4.1. Literaturliste • Spruck Wrigley, H.; Chen, J.; White, S.; Soroui, J. (2010): Assessing the literacy skills of adult immigrants and adult Englisch language learners. New Directions for Adult and Continuing Education, Vol. 2009, Issue 121, 5-24 → Die Autoren diskutieren in dem hier vorliegenden Artikel ausgesuchte Ergebnisse aus dem National Assessment of Adult Literacy (2003). Sie stellen dabei die gewonnenen Ergebnisse untersuchter Migranten sowie von Personen, die Englisch als Fremdsprache lernen, vor und untersuchen diese Probandengruppen in Bezug auf auf individuelle Faktoren wie Erwerbstätigkeit, Einkommensniveau und Inanspruchnahme von Wohlfahrt. 23 • Baer, J.; Kutner, M.; Sabatini, J. (2009): Basic Reading Skills and the Literacy of the America's Least Literate Adults: Results from the 2003 National Assessment of Adult Literacy (NAAL) Supplemental Studies. National Center for Education Statistics, Institute of Education Sciences, U.S. Department of Education, Washigton, D.C. [WWW Ressource] → Der Artikel thematisiert die Begleitstuden zum National Assesment of Adult Literacy: die Fluency Addition (FAN) zum einen und den Adult Literacy Supplemental Assessment (ALSA) zum anderen. Beide StudienKomponenten untersuchen die einfachen bzw. grundlegenden Lesefähigkeiten der untersuchten erwachsenen Bevölkerung und werden in diesem Bericht parallel zueinander vorgestellt. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/pubs2009/2009481.pdf • Warkentien, S.; Clark, M.; Jacinto, B. (2009): English Literacy of Foreign-Born Adults in the United States: 2003; Issue Brief. National Center for Education Statistics, Washigton, D.C. [WWW Ressource] → Die Autoren disktuieren in ihrem Artikel das, im Jahre 2003 durchgeführte, National Assessment of Adult Literacy (NAAL) und gehen dabei vertiefend auf augewählte Daten ein. So führen sie die erzielten Leistungen der, außerhalb der USA geborenen Studienteilnehmern an und unterteilen diese in ethnische Zugehörigkeit, Alter bei Ankunft in den USA, Schulbildung, Muttersprache und bisherige Aufenthaltsjahre in den USA. Die Ergebnisse zeigen, dass die englischen Literacyfähigkeiten der ausländischen Studienteilnehmerns stark von verschiedenen Hintergrundcharakteristika abhängen. Hispanoamerikaner, welche als Beispiel durchschnittlich die Hälfte aller ausserhalb der USA geborenen Erwachsenen ausmachen, wiesen niedrigere Literacyfähigkeiten in den Bereichen Prosa-, Dokument- und quantitative Literacy auf, als ihre asiatischen, "weißen" oder farbigen Gleichaltrigen. Im Weiteren ließ sich feststellen, dass diejenigen ausländischen Studienteilnehmer, welche nur ein bis fünf Jahre in den USA leben niedrigere durchschnittliche Literacy Werte erzielten, als diejenigen Teilnehmer, welche bereits länger in den USA leben. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/pubs2009/2009034.pdf • Kutner, M.; Greenberg, E.; Dunleavy, E. (2007): Literacy Behind Bars: Results From the 2003 National Assessment of Adult Literacy Prison Survey. National Center for Education Statistics, Washington D.C. [WWW Ressource] → Das im Jahre 2003 durchgeführte National Assessment of Adult Literacy (NAAL) stellt die erste Erhebung der Literacyfähigkeiten Erwachsener seit 1992 dar. Innerhalb der Studie wurden neben 18.000 Erwachsenen aus regulären Haushalten, 1200 Erwachsene ab 16 Jahre in Bundes- und Staatsgefängnissen untersucht. Der o.g. Forschungsbericht zeigt Veränderungen der Literacykompetenzen inhaftierter Erwachsener zwischen 1992 und 2003 auf. Es wird zudem ein Vergleich zwischen der Gefängniserhebung und der regulären Erhebung gezogen. Darüber hinaus werden die Leistungsniveaus der inhaftierten Untersuchungsgruppe im Hinblick auf individuelle Charakteristika wie ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, Bildungsstand, Alter, Muttersprache und familiärer Background untersucht. Es wird zudem auf den Zusammenhang zwischen 1.) den individuellen Literacyfähigkeiten und dem individuellen Verhalten im Gefängnis im Hinblick auf u.a. Bibliotheksbesuche, Computernutzung, etc. und 2.) zwischen den Literacyfähigkeiten und dem individuellen kriminellen Hintergrund eingegangen. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/pubs2007/2007473.pdf • Kutner, M.; Greenberg, E.; Jin, Y.; Boyle, B.; Hsu, Y.; Dunleavy, E. (2007): Literacy in Everyday Life: Results from the 2003 National Assessment of Adult Literacy. National Center for Education Statistics, Washington D.C. [WWW Ressource] → Der vorgestellte Artikel geht vertiefend auf ausgewählte Ergebnisse des, im Jahre 2003 in den USA durchgeführten, National Assessment of Adult Literacy (NAAL) ein, wobei die Autoren ihren Fokus auf Veränderungen der Literacyfähigkeiten Erwachsener zwischen den Jahren 1992 und 2003 richten. Die Untersuchungsgruppe wird dabei anhand verschiedener demografischer Charakteristika, wie beispielsweise Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit beleuchtet. Zudem wird auf den Zusammenhang zwischen dem individuell erreichen Literacy-Niveau sowie diversen Hintergrund-Faktoren, wie z.B. Bildungsstand, Computernutzung, gesellschaftliche Aktivitäten, Weiterbildungsteilnahme, Einkommensniveau und Ehrenamtsausübung eingegangen. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/Pubs2007/2007480.pdf 24 • Hauser, R. M. & Edley Jr., C. F. (2005): Measuring literacy: Performance levels for adults. The National Academic Press, Washington D.C. →Das National Assessment of Adult Literacy (NAAL) wird in bestimmten zeitlichen Abständen vom USamerikanischen Department of Education durchgeführt und versucht die Literacyfähigkeiten Erwachsener ab 16 Jahren zu messen. Auf Anfrage des Departments wurde ein Kommitee einberufen, welches sich unterstützend mit den einzelnen Leistungs-Niveaus innerhalb der Literacy-Messung befasste. Eben dieses bestimmte fünf Leistungs-Kategorien, mit denen die Literacyfähigkeiten Erwachsener zu charakterisieren seien: 1.) nicht lese- und schreibkundig in Englisch, 2.) unter Grundwissen, 3.) Grundwissen, 4.) Fortgeschritten und 5) Sachkundig. Innerhalb dieses Berichts wird auf den Prozess dieses Kategorienfindung und -bestimmung sowie auf die gewonnenen Ergebnisse in den jeweiligen Leistungskategorien eingegangen. Fernerhin werden weiterführende Vorschläge gegeben, wie sich zukünftige Erhebungen zur Literacy Erwachsener verbessern ließen. • Kutner, M.; Greenberg, E.; Baer, J. (2005): A First Look at the Literacy of America’s Adults in the 21st Century. National Center for Education Statistics, U.S: Department of Education, Institute of Education Sciences, Washington, D.C. [WWW Ressource] → Die Autoren stellen in ihrem Bericht die Ergebnisse des National Assessment of Adult Literacy (NAAL) dar. Im Jahresvergleich zwischen 1992 und 2003 werden diese u.a. anhand von Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Alter und Geschlecht diskutiert. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/NAAL/PDF/2006470.PDF • White, S.; Dillow, S. (2005): Key Concepts and Features of the 2003 National Assessment of Adult Literacy. National Center for Education Statistics, Washington, D.C. [WWW Ressource] → Im hier vorgestellten Artikel wird auf die Besonderheiten und Eigenschaften des im Jahre 2003 durchgeführten National Assessment of Adult Literacy (NAAL) eingegangen sowie Kernmerkmale vorgestellt. Dabei wird im Vergleich auf die Ergebnisse der Untersuchung aus dem Jahre 1992 eingegangen, insbesondere auf die drei unterschiedlichen Bereiche Prosa-, Dokument- und quantitative Literacy. Weitergehend werden neue Einstufungskriterien zur Auswertung der 2003er Untersuchung dsikutiert. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/NAAL/PDF/2006471.PDF • Kirsch, I. S.; Jungeblut, A.; Jenkins, L.; Kolstad, A. (2002): Adult Literacy in America – A first look at the findings of the National Adult Literacy Survey. National Center for Education Statistics, U.S. Department of Education, Office of Educational Research and Improvement, Washington, D.C. [WWW Ressource] → Dieser Bericht erlaubt eine erste Einsicht in die gewonnen Ergebnisse des National Adult Literacy Surveys (NAAL), welche als einer der umfassendsten Erhebungen zu Literacykompetenzen Erwachsener angesehen werden kann. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/pubs93/93275.pdf • Stites, R. (2000): How much literacy is enough? Issues in defining and reporting performance standards for the National Assessment of Adult Literacy. Washington, DC: National Center for Education Statistics [WWW Ressource] → In dieser Veröffentlichung werden die Bewertungsstandards für das 2002er National Assessment of Adult Literacy (NAAL) diskutiert. Dabei werden sowohl die technischen Konzepte, wie sie in der psychometrischen Literatur verwendet werden, als auch programmatische Konzepte wie die Definition von Bildungszielen, aber auch Alltagssichtweisen, wie sie in den Medien auftauchen, erörtert. Es wird die Schlussfolgerung gezogen, dass Diskrepanzen in den unterschiedlichen Bereichen z.B. dadurch überbrückt werden können, dass Anwendungen der NAAL Studie betont werden und die Unterschiede zwischen der NAAL Studie und anderen Standardtests (z.B. CASAS) herausgestellt werden. → Abrufbar unter: http://nces.ed.gov/pubs2000/200007.pdf 25 4.2. Weiterführende Links • National Center for Education Statistics → NAAL http://nces.ed.gov/naal/ • U.S. Department of Education → NAAL http://www2.ed.gov/fund/data/report/contracts/rfp/00r0059/00R0059.html 26 5. Literacy Dem Thema Literacy wird in den USA derzeit eine große Aufmerksamkeit zuteil, was durch eine Vielzahl von Programmen, Publikationen, Artikeln und Internetseiten offenkundig wird. Hauptsächlich wird der Fokus dabei jedoch auf die Literacykompetenzen von Kindern und Jugendlichen gerichtet, doch auch die diesbezüglichen Fähigkeiten Erwachsener und Senioren erwecken das öffentliche und wissenschaftliche Interesse. Neben der Thematisierung von speziellen Literacy-Programmen für Erwachsene, verwendeten Methodiken, Handreichungen für die Praxis, wird auch der Stand der Dinge, d.h. die jeweiligen Literacyfähigkeiten (älterer) Erwachsener diskutiert. Folgend aufgeführte Literaturliste stellt Publikationen vor, die ihr spezielles Augenmerk auf ebendiese Zielgruppe gerichtet haben. 5.1. Literaturliste • Calfee, R. C.; Sperling, M.; National Conference on Research in Language and Literacy (2010): On mixed methods: Approaches to language and literacy research. Teachers College Press, New York → Die Autoren untersuchen in dem hier vorgestellten Buch den Gebrauch von gemischten Methodiken, die bei der wissenschaftlichen Untersuchung von Literacy und Sprachfähigkeiten zum Einsatz kommen und erörtern zudem, worin der Erfolg dieser dargestellten Methoden liegt. • Warschauer, M.; Liaw, M. L. (2010): Emerging Technologies in Adult Literacy and Language Education. National Institute for Literacy, Washington, DC. → Die Autoren heben in ihrem Buch hervor, dass Informations- und Komunikationstechnologien, wie z.B. Internet, Blogs, Mobiltelefone, Audio- und Videoequipment, bislang nur unzureichend in LiteracyProgrammen für Erwachsene intergriert wurden. Aufbauend darauf, stellen sie Vorteile und Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen, die mit einer Integration einhergehen, heraus. • Hagood, M. C. (2009): New literacy practices: Designing literacy learning. Peter Lang, New York →Dieses Buch untersucht neue Literacykompetenzen (z.B. Computer- und Internetbezogene Fähigkeiten) in verschiedenen Altersgruppen. Der Autor diskutiert, dass es Unterschiede zwischen innerhalb und ausserhalb der Schule erlernten Literacies gibt, da die Institutionen häufig Schwierigkeiten haben auf dem neuesten Stand zu bleiben. In dieser Ausgabe gehen die Autoren, Lehrer und Wissenschaftler, davon aus, dass neue Literacies in übergreifenden Bereichen existieren. Es erscheint den Forschern für die Bewertung dieser Literacy Fähigkeiten wichtig, die genaue Verzahnung der verschiedenen Bereiche zu verstehen. Es werden Gestaltungsvorschläge zur Zusammenarbeit von Lehrern und Forschern für die Implementierung von neuen Literacies in der Lehre erörtert und festgestellt, dass diese einen festen Platz in der Bildung einnehmen müssen. • Miller, M.; King, K. P. (2009): Empowering women through literacy: Views from experience (aus der Serie: Adult education special topics: Theory, Research and Practice in Lifelong Learning). Information Age Publishing: Charlotte, N.C. → Die Autoren stellen in diesem Artikel Möglichkeiten und Formen vor, wie Frauen mit Hilfe von Literacy in vielfältiger Weise in ihrer Gleichberechtigung bestärkt werden können. 27 • Reder, S. M.; Bynner, J. M. (2009): Tracking adult literacy and numeracy skills: Findings from longitudinal research (aus der Serie: Routledge Research in Education). Routledge, New York → Die Autoren diskutieren die Ergebnisse neuester Langzeitstudien vor, die sich mit Grundlagenkompetenzen Erwachsener befassten und zum tieferen Verständnis darüber, welche Faktoren die Herausbildung dieser Fähigkeiten beeinflussen, beigetragen haben. In diesem Diskurs gehen sie darüber hinaus vergleichend u.a. auf verwendete Methoden und Forschungsdesigns ein. • Coiro, J.; Knobel, M; Lankshear, C.; Leu, D.J. (2008): Handbook of research on new literacies. New York: Lawrence Erlbaum Associate → Die Autoren diskutieren in diesem Buch zwei der derzeit wichtigsten Forschungsthemen im bildungswissenschaftlichen Bereich und deren Zusammenspiel: Literacy und neue Technologien, wobei ihre Potenziale und mögliche zukünftige Arbeitsbereiche herausgestellt werden. Sie erörtern zudem neue Literacy-Bereiche und -Formen, z.B. Internet- und Computerbezogene Fähigkeiten, und gehen dabei umfassend auf Perspektiven, theoretische Rahmenbedingungen, Problemfelder sowie ihre wissenschaftliche Erforschung ein. • Wagner, D. A. (2008): Adult literacy: Monitoring and evaluation for practice and policy. International Review of Education/ Zeitschrift für Erwachsenenbildung, Vol.54, 651-672 → Der Autor gibt in seinem Artikel einen Überblick über die meist verwendeten Messverfahrenen zur Erhebung der Literacy Fähigkeiten Erwachsener, wobei er drei Modelle detaillierter vorstellt und diskutiert. • Warschauer, M.; Ware, P. (2008): Learning, change, and power: Competing discourses of technology and literacy. In: J. Coiro, M., Knobel, C. Lankshear, D. J. Leu (Eds.) Handbook of research on new literacies. New York: Lawrence Erlbaum Associate, S.215-240 → Dieser Artikel diskutiert den Zusammenhang zwischen Technologie und Literacy und inwieweit dieser für die Lehre von Literacy relevant sein kann. Es werden zudem weiterführende Fragestellungen sowie mögliche Studienfragen herausgestellt. • Shi, Y.; Tsang, M. C. (2008): Evaluation of adult literacy education in the United States: A review of methodological issues. Educational Research Review, v3 n2, 87-217 → Dieser Artikel kann als ein kritischer Bericht zu methodologischen Problemen, die sich bei der Evaluation von US-amerikanischen Literacy-Programmen für Erwachsene ergeben, angesehen werden. Die Autoren stellen insgesamt 15 Studien vor und überprüfen jede dieser auf ihr Erhebungsdesign, Datenquellen, Methoden, sowie auf Indikatoren, die auf eine Effizienz des jeweiligen Programms schließen lassen. Darüber hinaus befassen sie sich mit den wichtigsten Untersuchungsfragen der jeweiligen Erhebungen und stellen dabei zusätzlich die Frage nach den geeignetsten Methoden zur Evaluierung dieser Programme. Abschließend führen sie Bereiche an, in denen weitergehende Untersuchungen sinnvoll wären. • Barton, D.; Ivanic, R.; Appleby, Y. (2007): Literacy, lives and learning. Routledge, London, New York → Dieses Buch thematisiert sowohl das Sprachenlernen, als auch den Erwerb von Literacy- und Numeracyfähigkeiten im Erwachsenenalter. Aufbauend auf den Erfahrungen erwachsener Lerner aus verschiedenen Bereichen, stellen die Autoren heraus, inwieweit der individuelle Lebensstil Einfluss auf Lernen haben kann. Dabei werden unter anderem folgende Themen angesprochen: Teilnahme an Literacyfördernden Maßnahmen und Teilnahmebarrieren. Des weiteren werden stringente Strategien zur Umsetzungen von Maßnahmen beschrieben. 28 • Comings, J., (Ed.); Garner, B. (Ed.); Smith, C. (Ed.) (2007): Review of Adult Learning and Literacy, Volume 7 - Connecting Research, Policy, and Practice: A project of the National Center for the Study of Adult Learning and Literacy. Lawrence Erlbaum Associates, Mahwah New Jersey → Der siebte Band der jährlich erscheinenden Serie „Review of Adult Learning and Literacy: Connecting Researc, Policy, and Practice“, welches vom National Center for the Study of Adult Learning and Literacy herausgegeben wird, beinhaltet Beiträge von diversen Autoren. Es wird u.a. ein Stand der Dinge im Bereich Literacy Erwachsener gegeben, Methodiken und Perspektiven aufgezeigt sowie internationale Vergleiche gezogen. • Comings, J.; Soricone, L. (2007): Adult Literacy Research: Opportunities and Challenges. NCSALL Occasional Paper, January 2007, National Center for the Study of Adult Learning and Literacy [WWW Ressource] → Die Autoren dieses Artikels verfolgen zwei Ziele: einerseits möchten sie das Interesse von Wissenschaftlern an der Erforschung von Literacy Erwachsener vorantreiben, andererseits wollen sie die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die sich bei der Untersuchung der Thematik ergeben, identifizieren, um zukünftig effizientere Studien gestalten zu können. In ihrem Artikel stellen sie sowohl Möglichkeiten, als auch Herausforderungen vor, die sich bei dieser Erforschung von Literacy Erwachsener ergeben können. → Abrufbar unter: http://www.ncsall.net/fileadmin/resources/research/op_opps_challenges.pdf • Smith, C. B., Bingman, B., Beall, K. (2007): Research Utilization in the Field of Adult Learning and Literacy: Lessons Learned by NCSALL About Connecting Practice, Policy, and Research. NCSALL Occasional Paper, August 2007, National Center for the Study of Adult Learning and Literacy (NCSALL) [WWW Ressource] → In diesem Bericht werden die Erfahrungen von NCSALL Mitarbeitern im Bezug auf eine gute Verbindung zwischen Forschung, Richtlinien und Praxis im Bereich von Erwachsenen Literacy vorgestellt. → Abrufbar unter: http://www.ncsall.net/fileadmin/resources/research/op_research_utilization_CPPR.pdf • Sudore, R. L.; Yaffa, K.; Sutherfield, S. et al. (2006): Limited literacy and mortality in the elderly – The Health, Aging, and Body Composition Study. JGIM: Journal of General Internal Medicine, Vol.21, Issue 8, 806-812 → Innerhalb dieses Artikels stellen die Autoren eine US-amerikanische Studie zum Zusammenhang zwischen geringen Literacyfähigkeiten und Sterblichkeit im Alter vor, welche von 1999 bis 2004 durchgeführt wurde. Insgesamt wurden dabei 2512 Senioren mit einem Durchschnittsalter von 75,6 Jahren, welche in Wohneinrichtungen für Senioren lebten und keine kognitiven Beeinträchtigungen, wie Demenz aufwiesen, untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass diejenigen Senioren, welche eingeschränkte Literacykompetenzen aufwiesen auch nach Korrektur auf andere Lebenszeit beeinflussende Effekte früher starben. • Comings, J. (2004): Literacy skills of U.S. adults. In: J. Schwartzberg, J. Vangeest, C. Wang, Understanding Health Literacy: Implications for Medicine and Public Health. Chicago, IL: American Medical Association → Der Autor diskutiert in diesem medizinischen Fachbuch, welches primär Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich adressiert, den Stand der Dinge der Literacykompetenzen Erwachsener in den USA. • Barnes, D. E.; Tager, I. B.; Satarino, W. A. et al. (2004): The relationships between literacy and cognition in well-educated elders. Journals of Gerontology Series A: Biological Sciences & Medical Sciences, Vol.59A, Issue 4, 390-395 → Die Autoren stellen eine kalifornische Studie mit 664 Senioren über 65 Jahren aus Altenwohneinrichtungen vor, die den Zusammenhang zwischen Literacyfähigkeiten und generellen kognitiven Funktionen mit Hilfe des nordamerikanischen Lesetests für Erwachsene und neuropsyschologischer Methoden überprüfte. Das Durchschnittsalter der Probanden lag bei 76 Jahren (97% heller Hautfarbe, 92% mehr als 12 Jahre an Bildung). Nach Ausschluss von demografischen und individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, Gesundheitsstand, zeigten die Untersuchungen einen starken, linearen Zusammenhang zwischen den 29 individuellen Literacykompetenzen und den kognitiven Fähigkeiten. Es lies sich kein Zusammenhang zwischen Bildung und den meisten kognitiven Funktionen ermitteln. • Duke, N. K.; Mallette, M. H. (2004): Literacy Research Methodologies. The Guilford Press → Innerhalb dieses Buches stellen die Autoren insgesamt dreizehn Methodologien vor, die in der Untersuchung von Literacy Verwendung finden. Jedes Kapitel geht auf eine andere Methode ein und diskutiert dabei u.a. ihre Anwendungsmöglichkeiten anhand von exemplarischen Studien. • Poff Romann, S. (2004): Illliteracy and older adults: Individual and social implications. Educational Gerontology, v30 n2, 79-93 → Der Artikel thematisiert das Thema Analphabetismus im Alter und bezieht sich dabei auf Daten, die in einem Literacy Programm für Erwachsene in Ohio, USA gewonnen wurden. Diese Daten deuten darauf hin, dass sich die negativen Effekte, die sich aus Analphabetismus ergeben, im Laufe des Lebens durchgehend verschärfen und insbesondere im Alter zu massiven Benachteiligungen führen können. • Torgerson, C. J.; Porthouse, J.; Brooks, G. (2003): A systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials evaluating interventions in adult literacy and numeracy. Journal of Research in Reading, Vol.26, Issue 3, 234-255 → Dieser Artikel stellt eine systematische Untersuchung der exitsierenden Literatur zu Studien über Literacy und Numeracy-Fähigkeiten von 1980 bis 2002 dar. Ziel ist es, die Effektivität von Lehrmethoden zu überprüfen und die Fähigkeiten in diesen Bereichen zu steigern. Es zeigte sich, dass viele der Studien methodische Probleme und systematische Fehler aufwiesen und zu verschiedenen Ergebnissen in Bezug auf Literacy- und Numeracysteigernde Methoden kommen. Die Autoren empfehlen die Durchführung einer umfassenden und wohl durchdachten Studie. • Sussman, S. B. (2003): Moving the markers: New perspectives on adult literacy rates in Canada. Movement for Canadian Literacy, 148pp. → Dieser Artikel diskutiert ein kanadisches Projekt, welches zwischen März 2000 und Juni 2001 spezielle demografische Muster bei Erwachsenen mit geringen Literacyfähigkeiten aufzuspüren beabsichtigte. Dem Projekt lag die Annahme zu Grunde, dass Information über bestimmte demografische Merkmale bei Personen mit sehr geringen Fähigkeiten in diesem Kompetenzbereich dazu verhelfen könnten, effizientere Literacyprogramme zu entwickeln. Es werden die verwendeten Methoden sowie die Grenzen dieses Projekts dargestellt. • Kaestle, C. F.; Campbell, A.; Finn, J. D.; Johnson, S. T.; Mikulecky, L. J. (2001): Adult Literacy and education in America: Four studies based on the national adult Literacy survey. Report NCES, 2001 534, 284pp. → Basierend auf dem im Jahre 1992 durchgeführten National Adult Literacy Survey (1992), in dem 26.000 US-amerikanische Erwachsene auf ihre Literacyfähigkeiten hin untersucht wurden, diskutiert der vorliegende Artikel vier aufbauende Studien, die den Zusammenhang zwischen formaler Schulbildung und Literacyfähigkeiten im Erwachsenenalter untersuchten. • Kirsch, I. (2001): The International Adult Literacy Survey (IALS): Understanding what was measured. Research Report, RR-01-25 [WWW Ressource] → Dieser Bericht diskutiert das Rahmenkonzept des International Adult Literacy Surveys (IALS), was einerseits zur Entwicklung der Messung von Literacy und andererseits zum Verständnis der vergleichenden Literacykompetenzen von Erwachsenen in verschiedenen Ländern verwendet werden kann. Zu diesem Konzept gehören die Definition vom speziellen Interessenbereich und die Identifizierung von charakteristischen Operatoren, die als Basis der empirischen Analyse dienen. Ein Verarbeitungsmodell zur Bewertung von Literacy-Aufgaben wird beschrieben und verifiziert, was es möglich macht anhand von einzelnen, anstatt von umfangreichen Aufgaben Literacykompetenzen zu messen. 30 • Askow, E. N. (2000): Adult literacy. In: A. L. Wilson, E. R. Hayes, Handbook of Adult and Continuing education. Jossey-Bass • Knell, S.; Scogings, J. (2000): Adult Literacy Assessment Tool Kit. Illionois Literacy Ressource Development Center, American Library Association, Chicago → Die Autoren stellen in ihrer Arbeitsanleitung 13 Strategien für einen erfolgreichen Aufbau von Literacyprogrammen für Erwachsene vor. Damit diese gezielter ausgestaltet und den jeweiligen Bedürfnissen Erwachsener angepasst werden können, führen sie zudem diverse Instrumente zur Erhebung entsprechender Kompetenzen an. • Brown, H.; Prisuta, R.; Jacobs, B. & Campbell, A. (1996): Literacy of older adults in America: Results from the National Adult Literacy Survey. U.S. Government Printing Office, Superintendent of Documents → Der hier vorliegende Artikel geht auf ausgewählte Ergebnisse des im Jahre 1992 durchgeführten National Adult Literacy Survey (NALS) ein, welches als die Vorgänger-Erhebung des National Assessment of Adult Literacy (NAAL) aus dem Jahre 2003 bezeichnet werden kann. Hierbei wurden insgesamt 26.091 USamerikanische Erwachsene über 16 Jahren auf ihre Prosa-, Dokument- und Quantitative Literacyfähigkeiten hin untersucht. 2.267 von diesen waren zwischen 60 und 69 Jahren, 1.005 zwischen 70 und 79 Jahren und 442 älter als 80 Jahre alt. Die Studie zeigte, dass 71% der Senioren über 60 Jahren eingeschränkte ProsaLiteracyfähigkeiten besaßen und 68% Schwierigkeiten beim Auffinden bzw. Verarbeiten von quantitativen Informationen aufwiesen. Zudem zeigte sich, dass bei gleichem Bildungsstand und sprachlichem Hintergrund Senioren über 60 Jahren über schwächere Literacyfertigkeiten verfügten als unter 60jährige StudienTeilnehmer. Im Weiteren war erkennbar, dass diejenigen Senioren, die berufstätig, pensioniert oder ehrenamtlich tätig über höhere Kompetenzen in diesem Bereich verfügten, als diejenigen Senioren, deren jährliches Einkommensniveau unter $10.000 liegt. Zudem berichteten mehr Senioren, im Gegensatz zu jüngeren Erwachsenen, grundlegende Literacyfähigkeiten nie oder innerhalb der Schullaufbahn nicht erworben zu haben. • Weinstein-Shr, G. (1995): Literacy and older adults in the United States. National Center on Adult Literacy → Der Autor thematisiert das Thema Literacy im Alter und weist darauf hin, dass die Thematik bislang unzureichend erforscht wurde. Auch ist der Autor der Ansicht, dass eine nähere wissenschaftliche Untersuchung von Themen wie des sozialen und kulturellen Umfeldes, in denen Senioren sich bewegen, die Literacy-Nutzung von Senioren im Alltag, ihre verwendeten Lernstrategien sowie ihrer kognitiven Ressourcen sinnvoll sei. • Jacobs, B.; Ventura-Merkel, C. (1986): Organizing a Literacy Program for Older Adults. Literacy Education for the Elderly Project. National Council on the Aging, Washington D.C. → Die Autoren diskutieren in der hier vorliegenden Lektüre u.a. die Schwierigkeiten, denen ältere Analphabeten im Alltag ausgesetzt sind. Sie erarbeiten zudem ein Arbeitsmodell, welches als Beispiel für öffentliche Senioren-Literacy-Programme angesehen werden kann und deren Besonderheit in einem "PeerTutoring" liegt. Es werden u.a. Planungsstrategien, Öffentlichkeitsarbeit, Leitung, Studenten- und Tutorrekrutierung sowie Erfolgsstrategien diskutiert. Darüberhinaus werden Organisationen vorgestellt, die bei der Entwicklung von Literacy-Programmen für Senioren hilfreich sein könnten. 31 5.2. Ausgewählte Zeitschriften • Journal of Adolescent & Adult literacy International Reading Association, Newark, DE; erscheint monatlich → Diese Zeitschrift widmet sich dem Thema Literacy und versucht dabei insbesondere ältere Lernende und Personen aus der Lehre als Leser für sich zu gewinnen. In jeder Ausgabe werden u.a. Ideen und Handreichungen aus der Praxis vorgestellt und diskutiert sowie aktuelle Forschung und Trends thematisiert. • Review of Adult Learning and Literacy Zeitschrift des National Center for the Study of Adult Learning and Literacy; erschien bis 2007 jährlich → In dieser jährlich erscheinenden Zeitschrift werden Forschung und Praxis aus den Bereichen Literacy und Erwachsenenbildung thematisiert und diskutiert. Darüber hinaus finden sich darin Buch- und Artikelrezensionen sowie aktuelle Geschehnisse aus den beiden Themenfeldern. • Adult basic education & Literacy journal Commission on Adult Basic Education/ ProLiteracy America; 3 Ausgaben jährlich → Diese Zeitschrift richtet ihren Fokus auf Personen, die in der Grundlagenbildung Erwachsener tätig sind. Neben aktuellen Forschungsberichten, finden sich Artikel u.a. zu den Themenbereichen neue Technologien in der Praxis, Literacy, Numeracy, Englisch als Fremdsprache sowie Handreichungen für die Lehre. 5.3. Weiterführende Links • America's Literacy Directory: LINCS – Literacy Information and Communication System http://www.literacydirectory.org/ • Caliteracy.org – Literacy information http://www.caliteracy.org/ • Literacy.org – research and innvoation for a more literate world http://www.literacy.org/ • Literacy USA www.literacyusa.org • National Center for the Study for Adult Learning and Literacy (NCSALL) http://www.ncsall.net • National Literacy Database http://www.nald.ca/awards • The Center for Literacy Studies: The University of Tennessee http://cls.coe.utk.edu • The National Institute for Literacy http://www.nifl.gov 32 6. Numeracy Bei den Recherchearbeiten unter dem Stichwort „Numeracy“ fiel auf, dass in den USA dieser Themenbereich häufig unter das Schlagwort „Literacy“ fällt, was eine Literaturtrennung in beide Arbeitsbereiche teilweise erschwerte. Darüber hinaus erweckte die Suche nach adäquater Literatur den Eindruck, dass der Lese- und Rechtschreibkompetenz Erwachsener eine größere wissenschaftliche Aufmerksamkeit zuteil wird, als den mathematischen Fertigkeiten, was in einer geringeren Literaturfülle sowie eher älteren Beiträgen zum Ausdruck kommt. Zudem zeigte sich, dass entsprechende Kompetenzen im Seniorenalter, wenn überhaupt, nur marginale wissenschaftliche und öffentliche Beachtung finden. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass es in den USA vielfältige Programme zum Erlernen von Grundlagekompetenzen für Erwachsene gibt, in denen Numeracy einen wichtigen Bestandteil einnimmt. So bietet neben diversen anderen Institutionen, nahezu jede Adult School „Adult Secondary Education“ kostengünstig an, in denen Lese- und Rechtschreibfähigkeiten, Mathematikkompetenzen sowie Berufsfertigkeiten trainiert werden können. 6.1. Literaturliste • Ciancone, T.; Hood, F.; Lehmann, J. (2007): Beyond Worksheets: A Social and Holistic Approach to Numeracy. Metro Toronto Movement for Literacy [WWW Ressource] → Die Autoren nähern sich dem Thema Numeracy in einer ganzheitlichen Weise. Sie diskutieren u.a. die speziellen Bedürfnisse Erwachsener in Numeracy-Programmen und den vom Metro Toronto Movement for Literacy (MTML) 2001 durchgeführten Workshop „Facilitating Numeracy: An Introduction”. Der Zweck dieses Projekts war es, einen Ansatz zum Zusammenhang von Numeracy mit Literacy-Lehre im Erwachsenenund Arbeitnehmerbereich zu entwickeln. → Abrufbar unter: http://www.nald.ca/library/research/mtml/beyondwork/beyondwork.pdf • The American Institutes for Research (2007): A review of the literature in adult numeracy: Research and conceptual issues. Office for Vocational and Adult Education, U.S. Department of Education, Washington D.C. [WWW Ressource] → Mit Hilfe dieser umfassenden Untersuchung von Literatur aus dem Bereich Numeracy, wird ein Portrait über den derzeitigen Stand der Dinge aus Forschung und Praxis geschaffen. Neben einer umfangreichen Begutachtung der Literatur auf fünf leitende Fragestellungen hin, werden u.a. Definitionen, Theorien und Konzepte vorgestellt. → Abrufbar unter: http://www2.ed.gov/about/offices/list/ovae/pi/AdultEd/math.html • Ginsburg, L.; Manly, M.; Schmitt, M. J. (2006): The Components of Numeracy. NCSALL Occasional Paper. National Center for the Study of Adult Learning and Literacy [WWW Ressource] → Aufgrund einer zunehmenden Technisierung des täglichen Lebens, benötigen Menschen heutzutage eine größere Numeracykompetenz, um effektiv im Alltag agieren zu können. Demzufolge stellt es eine Wichtigkeit dar, die Lehre von Numeracy in Grundbildungskursen für Erwachsene zu verbessern und auszuweiten. Dieser Artikel versucht Komponenten, welche spezifisch für diesen Kompetenzbereich sind, zu identifizieren und zu klären, damit diese zur Entwicklung von Erhebungen und wissenschaftlicher Erforschung beitragen können. → Abrufbar unter: http://www.adultnumeracynetwork.org/files/ComponentsOfNumeracy.pdf 33 • Gal, I.; van Groenestijn, M.; Manly, M.; Schmitt, M. J.; Tout, D. (2005): Adult numeracy and its assessment in the ALL survey: A conceptual framework and pilot results. In: T. S. Murray, Y. Clermont & M. Binkley (Hrsg.), Measuring Adult Literacy and Life Skills: New frameworks for assessment, S.137-191. Ottawa: Statistics Canada. → Die Autoren diskutieren in diesem Bericht die Erhebung der Numeracykompetenzen Erwachsener im Adult Literacy and Lifeskills Survey. Sie nehmen dabei u.a. eine begriffliche Einordnung vor und stellen die einzelnen Entwicklungsschritte, wie beispielsweise die Entwicklung des theoretischen Rahmens, Methodiken, Auswertungsstrategien sowie die Selektion von Frageitems aus der Pilotstudie für die Hauptstudie vor. • Hagedorn, L.; Newlands, J.; Blayney, I.; Bowles, A. (2003): Frameworks for adult numeracy education: A survey and discussion. Ontario, Canada: National Literacy Secretariat [WWW Ressource] → Die Autoren diskutieren im internationalen Vergleich Testverfahren , die zur Erhebung von Numeracy zum Einsatz kommen. Im Hinblick auf die USA führen sie u.a. das „Comprehensive Adult Student Assessment System” (CASAS), “The Test of Adult Basic Education” (TABE) und “Tests of General Educational Development” (GED) an. → Abrufbar unter: http://www.nald.ca/fulltext/framewrk/framewrk.pdf • Gal, I. (2002). Systemic needs in adult numeracy education. Adult Basic Education, v12, n1, 20-33 → Der Autor thematisiert in seinem Artikel die Notwendigkeit von Numeracykompetenzen im Erwachsenenalter. Er begründet dieses mit Ergebnissen aus nationalen und internationalen Erhebungen, die darauf hinweisen, dass die entsprechenden Fähigkeiten Erwachsener vielfach unter dem wünschenswerten Niveau liegen. • Tout, D.; Schmitt, M. J. (2002): The inclusion of adult numeracy in adult basic education. In: J. Comings, B. Garner, & C. Smith (Hrsg.), Annual review of adult learning and literacy, Vol. 3, S.152–202. San Francisco: Jossey-Bass → Die Autoren geben in diesem Artikel einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Dinge im Hinblick auf Numeracybildung für Erwachsene national und international. Neben einem historischen Abriss diskutieren sie u.a. gängige Lehrmethoden und -strategien, Materialien sowie Numeracy-Bewertungsverfahren. • McDevitt, E. (2001): How adults learn basic math. Pennsylvania ABLE staff handbook. Bureau of Adult Basic & Literacy Education, Pennsylvania Department of Education [WWW Ressource] → Neben Erfahrungen auf der Praxis, diskutiert die Autorin in diesem Arbeitspapier die Spezifika des Mathematiklernens im Erwachsenenalter und gibt zudem Handreichungen für die entsprechende Lehre. Sie geht zudem vergleichend auf den Mathematikunterricht an Schulen ein und reißt dabei die US-amerikanischen Ergebnisse aus der internationalen TIMSS-Erhebung an. → Als .pdf-Dokument online unter dem Schlagwort „How adults learn basic math“ abrufbar • Cumming, J.; Gal, I. (2000): Assessment in adult numeracy education: Issues and principles for good practice. In: I. Gal (Hrsg.), Adult numeracy development: Theory, research, practice, S. 305-333. Creskill, NJ: Hampton Press → Die Autoren geben in dieser Veröffentlichung Handreichungen und Vorschläge für Bewertungsverfahren im Bereich der Numeracybildung Erwachsener und diskutieren damit zugleich derzeitige entsprechende Vorgehen. 34 • Dingwall, J. (2000): Improwing Numeracy in Canada. National Roundtable on Numeracy, National Literacy Secretariat [WWW Ressource] → Der Autor diskutiert in diesem Artikel, inwiefern Numeracy in Kanada verbessert werden kann. Er stützt sich dabei auf bisherige nationale und internationale Erfahrungen, relevante Literatur sowie auf Interviews mit im Numeracybereich Tätige. → Abrufbar unter: http://www.nald.ca/library/research/nls/inpub/numeracy/improve/improve.pdf • Evans, J. (2000): Adults’ mathematical thinking and emotions: a study of numerate practices. New York: Routledge Falmer → In diesem Buch wird die Krise rund um die Lehre und das Lernen von Mathematik und deren Anwendbarkeit im Alltag diskutiert. Es werden dabei Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Gesellschaftsschichten, die Untrennbarkeit von Kognition und Emotionen bei mathematischen Aktivitäten und Mathematikaversion aus den Blickwinkeln der Psychologie, Psychoanalyse und feministischen Theorien erörtert. Zudem analysiert der Autor, wie mathematische Fähigkeiten bei Erwachsenen in den Kontext eingeordnet werden können. Darüber hinaus werden praktische Hinweise für die Mathematiklehre gegeben. • Gal, I. (2000): The numeracy challenge. In: I. Gal (Hrsg.), Adult numeracy development: Theory, research, and practice, S. 9-31. Cresskill, NJ: Hampton Press → Der Autor gibt einen Überblick über das Thema Numeracy aus dem Blickwinkel der USA. Er diskutiert dabei u.a. Besonderheiten und Eigenschaften von Numeracy, stellt Zusammenhänge zwischen Literacy und Numeracy her und zeigt Herausforderungen auf, denen sich die US-amerikanische Erwachsenenbildung in Bezug auf die Lehre von Numeracy zukünftig stellen muss. Im Weiteren diskutiert der Autor drei verschiedene „Numeracy Situations“ (Generative, Interpretive, Decision situations), denen Menschen im täglichen Leben ausgesetzt sind und deren erfolgreiche Bewältigung den Besitz von Numeracy-Kompetenz indiziert. • Schmitt, M. J. (2000): Developing Adults' Numerate Thinking: Getting Out From Under the Workbooks. Focus on Basics – Connecting research & Practice, Vol.4, Issue B. National Centre for the Study of Adult Learning and Literacy [WWW Ressource] → Die Autorin plädiert in diesem Artikel für eine grundlegende Veränderung der gängigen Lehre von Numeracy und beleuchtet dabei kritisch sowohl den Schulbereich, als auch die Erwachsenenbildung. Im Hinblick auf die Grundbildung Erwachsener diskutiert sie die aktuelle Praxis sowie die Herangehensweise der Politik und Forschung an die Thematik. → Abrufbar unter: http://www.ncsall.net/?id=319 • Leonelli, E. (1999): Teaching to the math standards with adult learners. Focus on Basics, 3. National Center for the Study of Adult Learning and Literacy [WWW Ressource] → In diesem Artikel reflektiert die Autorin ihre eigenen Erfahrungen als Mathematiklehrerin für Erwachsene und diskutiert dabei kritisch ihre angewandten Methodiken. Sie thematisiert zudem ihr Bild des erwachsenen Lerners und wie sich dieses im Laufe ihrer Lehrtätigkeit gewandelt hat. Neben Beispielen aus der Praxis führt sie zudem Vorgaben und Standards, der Lehre von Numeracy Erwachsener an. → Abrufbar unter: http://www.ncsall.net/?id=348 • Cumming, J.; Gal, I.; Ginsburg, L. (1998): Assessing mathematical knowledge of adult learners: Are we looking at what counts?. Technical Report No. Tr98-05. Philadelphia, PA: University of Pennsylvania, National Center on Adult Literacy [WWW Ressource] → Die Autoren diskutieren in diesem Report gängige Bewertungsverfahren zur Überprüfung der NumeracyKompetenzen Erwachsener. So finden diese Verfahren in der Erwachsenenbildung zumeist dort Verwendung, wo es beispielsweise um die richtige Kurszuordnung oder die Messung des Lernerfolges geht. Die Autoren stellen neue Prinzipien zur Einstufungsmessung vor, die auf aktueller psychometrischer Forschung beruhen. Mit Hilfe dieser wurden gängige Einstufungsmethoden überprüft und als unzulänglich befunden. Es werden alternative Strategien für Anwender und Entscheidungsträger für die Numeracy-Einstufung vorgestellt. → Abrufbar unter: http://www.literacyonline.org/PDFs/TR9805.pdf 35 • Curry, D.; Schmitt, M. J.; Waldron, W. (1996): A framework for adult numeracy standards: The mathematical skills and abilities adults need to be equipped for the future. (Final Report from the System Reform Planning Project of the Adult Numeracy Network). Washington, DC: National Institute for Literacy [WWW Ressource] → Die Autoren stellen in diesem Bericht ein Projekt vor, in dem mit Hilfe von u.a. Experteninterviews sowie Interviews mit erwachsenen Lernern, Arbeitsstandards fuer die Numeracy-Grundbildung Erwachsener entwickelt wurden. Aufbauend auf vorherigen Arbeiten zur Entwicklung von Standrads für die Mathematiklehre, arbeiten die Autoren sieben Arbeitsvorschriften für die Numeracybildung Erwachsener heraus. Finanziert wurde diese Planungsarbeit vom National Institute for Literacy, welches acht entsprechende Projekte unterstützte. → Abrufbar unter: http://www.adultnumeracynetwork.org/files/Framework_AdultNumeracyStandards.pdf • Becker, J. R. (1995): Women’s ways of knowing in mathematics. In: P. Rogers, G. Kaiser (Hrsg.), Equity in mathematics education: Influences of feminism and culture, S.163-174. Washington, D.C.: Falmer Press → Die Autorin diskutiert in diesem Artikel das weibliche Mathematikverständnis sowie eine gefühlte Benachteiligung von Frauen in diesem naturwissenschaftlichen Bereich. Sie stützt sich dabei einerseits auf die Forschungsarbeit der Autoren Belencky, Clinchy, Goldberger und Tarule aus dem Jahre 1986 und andererseits auf die Arbeit von Gilligan aus dem Jahre 1982. Beide genannten Studien versuchten die Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Hinblick auf ihre jeweilige Art zu denken und Neues zu erfahren zu untersuchen. Becker führt zudem Handlungsvorschläge für die Lehre von Numeracy mit einer weiblichen Klientel an. • Gal, I.; Schuh, A. (1994): Who counts in adult literacy programs? A national survey of numeracy education. Report Tr94-09. Philadelphia, PA: University of Pennsylvania, National Center on Adult Literacy [WWW Ressource] → Die Autoren stellen in diesem Report eine nationale Studie zum Numeracy-Bildungsbereich vor. Innerhalb dieser wurden 350 Numeracyprogramme für Erwachsene auf ihre praktische Arbeit in diesem Bereich, ihre Mitarbeiterschulungen, ihre Programmevaluationen und ihre Computernutzung zur Lehre von Mathematik hin untersucht. → Abrufbar unter: http://www.literacy.org/products/ncal/pdf/TR9409.pdf • Mullinix, B. (1994). Exploring what counts: Mathematics instruction in Adult Basic Education. Boston: World Education → Der Autor diskutiert in diesem Buch eine quantiative und qualitative Studie aus Massachusetts, in der Einflussfaktoren auf den Grundbildungs-Mathematikunterricht Erwachsener untersucht wurden. Ziel war es, anhand der Befragung von Mathematiklehrern, Verwaltungskräften und Lernern ein detailliertes Bild der Erwachsenenbildungslandschaft im Hinblick auf die Numeracy-Lehre zu erhalten. Darüber hianus wurden die Lehrkräfte auf ihre berufliche Qualifikation hin überprüft. 6.2. Ausgewählte Zeitschriften • ALM Journal - Adults Learning Mathematics: An international Journal Adults Learning Mathematics, erscheint halbjährlich → Innerhalb dieses Online-Journals wird die Praxis und Forschung des Numeracy-Lernens Erwachsener thematisiert und diskutiert. Darüber hinaus finden sich Handreichungen für die Praxis, Material- und Buchrezensionen, Erhebungsverfahren sowie nationale und internationale Erfahrungsberichte. • Focus on Basics National Center for the Study of Adult Learning and Literacy (NCSALL);, vierteljährlich erscheinender Newsletter → Dieser Newsletter diskutiert vierteljährlich die Forschung und Praxis von Numeracy. 36 6.3. Weiterführende Links • Adult Numeracy Network http://www.adultnumeracynetwork.org/about.html • American Mathematical Society (AMS) http://www.ams.org/home/page • Commission on Adult Basic Education http://www.coabe.org/ • Mathematical Association of America (MAA) http://www.maa.org/ • U.S. Department for Education http://www2.ed.gov • The National Numeracy Network http://serc.carleton.edu/nnn 37 7. Problem Solving Die Recherche zum Problem Solving mit Schwerpunkt auf Technologien im Erwachsenen-/ Seniorenalter ergab kaum Resultate. Auch Zeitschriften, Internetseiten oder Interessengruppen ließen sich nicht ermitteln. Aufgrund dessen seien an dieser Stelle Literaturbeispiele angeführt, die sich primär mit Problemlösekompetenzen Erwachsener und Senioren im Alltag aus psychologischen Blickwinkel befassen. • Lazonder, A.W.; Rouet, J.-F. (2008): Information problem solving instruction: some cognitive and metacognitive issues. Computers in Human Behavior, 24, 753-765 → Die Autoren thematisieren in diesem Artikel die Erkenntnis, dass Menschen jeglichen Alters zwar das Internet als Medien zur Informationssuche nutzen, dabei meist jedoch auf recht uneffektive Weise vorgehen. Es wird ein Überblick zu fünf Studien gegeben, die sich darauf konzentrieren diese Defizite zu beseitigen. Diese Studien werden insbesondere auf ihr Ziel und den Ansatz zu unterstützender Metakognition untersucht. • Blanchard-Fields, F. (2007): Everyday Problem Solving and Emotion: An Adult Developmental Perspective. Current Directions in Psychological Science February 2007 Vol. 16 No. 1, 26-31 → Die Autorin hebt in diesem Artikel heraus, dass Senioren trotz nachlassender kognitiver Leistungsfähigkeit über eine höhere Kompetenz verfügen, interpersonelle Probleme im Alltag effektiver zu lösen, als Jüngere. Darauf aufbauend diskutiert sie verschiedene wissenschaftliche Erklärungsansätze und ermittelt zudem Faktoren, die Einfluss auf die Wahl der jeweiligen Problemlösestrategie haben. • Marsike, M.; Margrett, J.A. (2006): Everyday Problem Solving and Decision Making. In: J. E. Birren, K. W. Schaie, R. P. Abeles, M. Gatz, T. A. Salthouse (Ed.): Handbook of the Psychology of Aging (6th Edition), S. 315-342. Elsevier Inc. • Thornton W. J.: Dumke H. A. (2005): Age differences in everyday problem-solving and decision-making effectiveness: a meta-analytic review. Psychology and Aging, Vol. 20, Issue 1, 85-99 → Die Autoren diskutieren in diesem Artikel Altersunterschiede im Hinblick auf Problemlösekomptenzen und die Effektivität von Entscheidungsfindungen. Die Auswertung von 28 Studien unterstützt dabei nicht die Theorie, dass Senioren grundsätzlich über höhere Problemlösungskompetenzen als Jüngere verfügen. Es zeigte sich jedoch, dass Senioren Vorteile einerseits im Hinblick auf Problemlösungen innerhalb interpersoneller Angelegenheiten hatten oder andererseits, wenn sie auf eine extrem hohe Bildung zurückblickten. • Diehl, M.; Marsiske, M.; Horgas, A.; Rosenberg, A.; Saczynski, J.; Willis, S. L. (2005): The Revised Observed Tasks of Daily Living: A performance-based assessment of everyday problem solving. Journal of Applied Gerontology, 24, 211-230 → Die Autoren diskutieren in diesem Bericht eine überarbeite Version des „Observed Tasks of Daily Living“ (OTDL-R)-Tests, mit dessen Hilfe die Alltags-Problemlösekompetenzen von Senioren aus Wohneinrichtungen untersucht wurden. Insgesamt wurden den Probanden dabei neun Aufgaben gestellt, welche u.a. die Nutzung des Telefons oder die individuelle Finanzverwaltung thematisierten. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass der OTDL-R-Test eine zuverlässige Methode zur Messung der Fähigkeit zur Bewältigung von Alltagsproblemen darstellt. • Diehl, M: Willis, S. L. (2003): Everyday competence and everyday problem solving in aging adults: The role of physical and social context. In: H.W. Wahl, R. Scheidt, P. Windley (Hrsg.): Annual review of gerontology and geriatrics, Vol. 23, S. 130-166. New York: Springer Publishing 38 • Strough, J.; Cheng, S.; Swenson, L. M. (2002): Preference for collaborative and individual everyday problem solving in later adulthood. International Journal of Behavioral Development, 26, 26-35 → In diesem Artikel wird eine Studie mit 107 Senioren aus Wohneinrichtungen diskutiert, in der diese auf ihre individuell bevorzugten Problemösestrategien im Alltag hin untersucht wurden. Unterschieden wurde dabei u.a. nach Geschlecht oder Familienstand. • Tennyson, R. D.; Breuer, K. (2002): Improving problem solving and creativity through use of complexdynamic simulations. Computers in Human Behavior, 18(6), 650–668 → Die Autoren diskutieren in diesem Artikel ein Computerprogramm, das mit Hilfe von Simulationen einerseits Problemlösekompetenzen und andererseits Kreativität steigern soll. Dem Probanden werden darin problematische Situation vorgestellt, die er analysieren und versuchen zu lösen soll. Das Programm bewertet dann die jeweilige Lösungsstrategie und gibt dem Probanden ein Feedback über mögliche Konsequenzen seiner Wahl. Die Grundlage für diese Methode bildete eine empirische Studie, die von den Autoren durchgeführt wurde. • Berg, C. A.; Calderone, K. S.; Sansone, C.; Strought, J.; Weir, C. (1998): The role of problem definitions in understanding age and context effects on strategies for solving everyday problems. Psychology and Aging, 13, 29-44 → In diesem Artikel wird eine Studie diskutiert, in denen Personen unterschiedlichen Alters (Jugendliche – Senioren) zwei Probleme aus ihrem individuellen Alltag sowie ihr Ziel und ihre dabei gewählte Lösungsstrategie beschreiben sollten. Die dargestellten Situationen wurden im Altersvergleich untersucht und in Kategorien eingeteilt. • Blanchard-Fields, F.; Chen, Y.; Norris, L. (1997): Everyday problem solving across the adult life span: Influence of domain specificity and cognitive appraisal. Psychology and Aging, Vol 12(4), 684-693 → Die Autoren stellen in diesem Bericht eine Studie zu Problemlösefähigkeiten im Erwachsenenalter vor, worin entsprechende Fähigkeiten mit unterschiedlich alten Probanden in diversen Kontexten (privat, beruflich) evaluiert wurden. Dabei wurde u.a. auch der Einfluss der persönlichen Selbsteinschätzung entsprechender Kompetenzen auf die Wahl der jeweiligen Problemlösestrategie untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass sich sowohl die Wahl der Problemlösungsstrategie mit dem Alter verändert, als auch Unterschiede in der Herangehensweise bei den verschiedenen Arten von Problem zwischen den Altersgruppen bestehen. Grundsätzlich ließ sich aber feststellen, dass Probanden, die ihre Lösefähigkeiten bei dem jeweiligen Problem als hoch einschätzten, weniger auf Vermeidungsstrategien zurückgriffen. • Strough, J.; Berg, C. A.; Sansone, C. (1996): Goals for solving everyday problems across the life span: Age and gender differences in the salience of interpersonal concerns. Developmental Psychology, 32, 1106-1115 → Die Autoren stellen in diesem Artikel eine Studie mit 496 Probanden unterschiedlichen Alters (vorpubertäre Jugendliche bis Senioren) vor, in der diese auf den Einfluss von bedeutsamen zwischenmenschlichen Problemen auf die eigenen Alltagsprobleme untersucht wurde. Die Ergebnisse wurden dabei auf Geschlechtsund Altersunterschiede hin untersucht. Es zeigte sich, dass interpersonelle Probleme insbesondere für Frauen und Erwachsene mittleren Alters eine hohe Bedeutsamkeit aufwiesen. • Diehl, M.; Willis, S. L.; Schaie, K. W. (1995): Everyday problem solving in older adults: Observational assessment and cognitive correlates. Psychology and Aging, Vol. 10, No.3, 1995, 478-491 → Die Autoren diskutieren in diesem Artikel eine Untersuchung der Problemlösefähigkeiten von Senioren in drei Alltagsbereichen. Hierbei kam der „Observed Tasks of Daily Living“-Test (OTDL) als neues Instrument zur Messung von entsprechenden Kompetenzen im Alltag zum Einsatz. Es wurde eine starke Korrelation der Ergebnisse aus dem ODTL mit Senioren mit herkömmlichen Tests gefunden. Es wurde ein Zusammenhang zwischen dem Abschneiden beim ODTL und dem Alter gefunden. Zudem wurde festgestellt, dass Bildung und 39 Gesundheitszustand die Alltagskompentenzen beeinflussen. • Blanchard-Fields, F.; Casper Jahnke; H.: Camp, C. (1995): Age differences in problemsolving style: The role of emotional salience. Psychology and Aging, Vol. 10, No. 2, 173-180 →Die Autoren diskutieren in diesem Artikel eine Studie, in der Menschen verschiedenen Alters (Jugendliche bis Senioren) auf ihre Wahl von Problemlösestrategien in unterschiedlich emotional bedeutsamen Situationen hin untersucht wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Größe der Unterschiede zwischen den Altersgruppen in der Strategiewahl stark von der emotionalen Intensität einer problembehafteten Situation abhängt. • Marsike, M.; Willis, S. L. (1995): Dimensionality of everyday problem solving in older adults. In: Psychology and Aging, Vol. 10, No.3, 269-283 → Innerhalb dieses Artikels wird eine Studie zu mit 111 Senioren zwischen 68 und 94 Jahren zu Problemlösestrategien im Alltag vorgestellt. Die Besonderheit dieser Studie lag darin, dass im Gegensatz zu vorherigen Untersuchungen, in denen zumeist nur eine Erhebungsmethode verwendet wurde, drei Instrumente zum Einsatz kamen. Diese Wahl wird damit begründet, dass Alltags-Problemlösekompetenzen als ein mehrdimensionales Konstrukt zu erachten seien und eine einseitige methodologische Herangehensweise dieser Vielseitigkeit nicht gerecht würde. • Mayer, R. E. (1992): Thinking, problem solving, cognition, 2nd Edition. New York: Freeman → Innerhalb dieses Buches werden neben neuen Forschungsergebnissen auch klassische und gegenwärtige Theorien zu Problemlösungsstrategien diskutiert. Es wird dabei auf das menschliche Denken, Kognition und Lernen eingegangen. Weiterhin werden Implikationen und Anwendungen aus der kognitiven Psychologie mit dem Schwerpunkt auf der Lehre kreativer Problemlösung und der Intelligenzmessung erörtert. • Camp, C. J.; Doherty, K.; Mody-Thomas, S.; Denney, N. W. (1989): Practical problem solving adults: A comparison of problem types and scoring methods. In: J. D. Sinnott (Hrsg.): Everyday problem solving: Theory and applications, S.211-228. New York: Praeger • Sinnott, J. (Hrsg.) (1989): Everyday problem solving: Theory and applications. New York: Praeger → In einer interdisziplinären Herangehensweise widmet sich dieser Sammelband dem Thema der Problemlösekompetenzen im Alltag. Neben theoretischen Beiträgen, finden sich u.a. Beiträge aus der Praxis. • Denney, N. W.; Pearce, K. A. (1989): A developmental study of practical problem solving in adults. Psychology and Aging, 4, 438-442 → Die Autoren diskutieren in diesem Bericht vorherige Studien, die zu dem Ergebnis kamen, dass jüngere Erwachsene und Erwachsene mittleren Alters im Vergleich zu anderen Altersgruppen besser in der Lage sind, aus dem Alltag bekannte Probleme zu lösen. In der vorgestellten Studie zeigte sich weiterhin, dass diese Altersgruppen auch dann insgesamt besser in der Problemlösung abschneiden, wenn die Probleme auf die spezielle Alltagssituation von Senioren zugeschnitten wurden. • Cornelius, S. W.; Avshalom, C. (1987): Everyday problem solving in adulthood and old age. Psychology and Aging, Vol. 2, Issue 2, 144-153 → Die Autoren stellen eine Studie mit 126 Probanden zwischen 20 und 78 Jahren vor, in der diese auf ihre verbalen und abstrakten Problemlösekompetenzen im Alltag hin untersucht wurden. Neben einer Beschreibung des Untersuchungsvorgehens, diskutieren die Autoren die Studie an sich sowie die gewonnen Ergebnisse im Vergleich mit traditionellen Verfahren zur Messung kognitiver Fähigkeiten. 40 8. Kompetenzmessung Erwachsener und Senioren Die zuvor aufgeführten Literaturbeispiele aus den Kompetenzbereichen Literacy, Numeracy und Problem Solving thematisieren vielfach Studien, Methoden und Verfahren zur Messung der jeweiligen Fähigkeit. An dieser Stelle findet sich neben neuen Literaturhinweisen, auch eine Auflistung von teilweise zuvor angeführter Literatur, die nun unter dem Schlagwort „Kompetenzmessung“ selektiert wurde. Die Sichtung der Literatur und entsprechender Erhebungen zeigte, dass die USA scheinbar ein großes Interesse an der Untersuchung von Kompetenzen Erwachsener, insbesondere auch im internationalen und nationalen Vergleich aufweisen. Wie zuvor genannt, wird dem Kompetenzbereich Literacy dabei die größte Aufmerksamkeit zuteil. 8.1. Literaturliste • Yin, A. C.; Volkwein, J. F. (2010): Basic skills assessment. New Directions for Institutional Research, nS1 spec iss, 65-77 → Dieser vorgestellte Artikel diskutiert Einstufungstests von Basis-Fähigkeiten im Allgemeinen und geht dabei auf unterschiedliche Aspekte, wie Grundlagen und Verwendungszwecke ein. Die Autoren erörtern zudem Prozesse und Instrumente, die bei diesen Tests Verwendung finden. Darüber hinaus beschreiben sie die gebräuchlichsten, kommerziell genutzten Tests zur Einstufung Basis-Fähigkeiten sowie standardisierte Tests, die bei dem Zugang für das College und für Einstufungsentscheidungen verwendet werden. Abschließend diskutieren sie Vor- und Nachteile der einzelnen Einstufungsinstrumente. • CASAS - Comprehensive Adult Student Assessment System (2009): Aligning CASAS Competencies and Assessments to Basic Skills Content Standards. 2nd Edition. CASAS, San Diego, CA → In diesem Bericht wird das „Comprehensive Adult Student Assessment System“ (CASAS) vorgestellt, welches auf die Bewertung von Grundkompetenzen erwachsener Lerner ausgerichtet ist. Dabei wird insbesondere auf den Hintergrund, die einzelnen Standard-Bereiche und die Entwicklung von Bewertungsmaßstäben eingegangen. • Schleicher, A. (2009): PIAAC – Assessing adults. Education Journal, Issue 14, 14-15 → Dieser Artikel beschreibt die aktuelle PIAAC–Studie und diskutiert u.a. ihr Zielvorhaben, die verwendeten Methodiken, den Zeitrahmen sowie die Untersuchungsgruppe. • Schleicher, A. (2008): PIAAC: A new strategy for assessing adult competencies. International Review of Education/ Internationale Zeitschrift für Erwachsenenbildung, Vol. 54, Issue 5/6, 627-650 → Der Autor diskutiert in diesem Artikel die PIAAC–Studie und geht zudem u.a. auf ihre Zielsetzungen, die Untersuchungsgruppe sowie die zur Verwendung kommenden Methoden ein. • Wagner, D. A. (2008): Adult literacy: Monitoring and evaluation for practice and policy. International review of education/ Zeitschrift für Erwachsenenbildung, Vol.54, 651-672 → Der Autor gibt in seinem Artikel einen Überblick über die meist verwendeten Messverfahrenen zur Erhebung der Literacyfähigkeiten Erwachsener, wobei er drei Modelle detaillierter vorstellt und diskutiert. 41 • Hsu, Y.; George-Ezzelle, C. E. (2007): The Literacy of U.S. Adults with GED[R] Credentials: 2003 NAAL and 1992 NALS. GED Testing Service Research Studies, 2007-2. GED Testing Service, Paper presented at the Annual Conference of the American Educational Research Association (Chicago, IL., 9.-15.04.2007) → Die Autoren diskutieren in diesem Bericht den „General Educational Development“-Test (GED(R)), den viele Programme zur Förderung der Grundbildung für Erwachsene benutzen, um Fähigkeiten und Wissen der Lernenden und den Lernerfolg zu messen. Bei ihren Ausführungen ziehen sie zudem Daten aus dem National Assessment of Adult Literacy (NAAL) und dem National Adult Literacy Survey (NALS) heran und stellen dabei fest, dass diese Form des Tests aussagekräftige Ergebnisse liefert. • Murray, T. S,; Clermont, Y.; Binkley, M. (2005): International Adult Literacy Survey Measuring Adult Literacy and Life Skills: New Frameworks for Assessment. Ministry of Industry, Kanada [WWW Ressource] → Dieser Report diskutiert umfassend die Schlüsselaspekte und -komponenten der ALL-Studie. Dabei gehen die Autoren auf theoretische Grundlagen, den zeitlichen Rahmen, die Zielsetzungen, das Erhebungsdesign sowie die Untersuchungsgruppe ein. Die Studie an sich baute u.a. auf dem International Adult Literacy Survey (IALS) auf, welcher 1994 u.a. in Kanada durchgeführt wurde, wobei jedoch innerhalb der ALL-Studie die untersuchten Alltagskompetenzen erweitert und die angewandten Methoden überarbeitet wurden. Darüber hinaus zeigen die Autoren u.a. Studienbestandteile auf, in denen die Entwicklung nicht in der Lage war gute Bewertungsstandards festzulegen. → Abrufbar unter: http://www.nald.ca/library/research/measlit/measlit.pdf • Hagedorn, L.; Newlands, J.; Blayney, I.; Bowles, A. (2003): Frameworks for adult numeracy education: A survey and discussion. Ontario, Canada: National Literacy Secretariat [WWW Ressource] → Die Autoren diskutieren im internationalen Vergleich Testverfahren, die zur Erhebung von Numeracy zum Einsatz kommen. Im Hinblick auf die USA führen sie dabei u.a. das „Comprehensive Adult Student Assessment System” (CASAS), “The Test of Adult Basic Education” (TABE) und “Tests of General Educational Development” (GED) an. → Abrufbar unter: http://www.nald.ca/fulltext/framewrk/framewrk.pdf • Moyer, R. (2001): Defining and measuring competencies: An overview of approaches [WWW Ressource] → In diesem Bericht wird die Relevanz von Kompetenzmessverfahren für die jeweilige spezielle Anwendung diskutiert. Für eine effektive Nutzung ist es wichtig Messmodelle zu verwenden, die den Anwender Anforderungen gerecht werden. Ein gutes Verständnis der verschiedenen Modellen spielt z.B. eine Schlüsselrolle bei der Auswahl der Software zur Unterstützung des Lern-, Entwicklungs- und Fähigkeitsmanagementsystems. → Abrufbar unter: http://www.stratvision.com/portal/uploads/comp.pdf • Knell, S.; Scogings, J. (2000): Adult Literacy Assessment Tool Kit. Illionois Literacy Ressource Development Center, American Library Association, Chicago → Die Autoren stellen in ihrer Arbeitsanleitung 13 Strategien für einen erfolgreichen Aufbau von Literacyprogrammen für Erwachsene vor. Damit diese gezielter ausgestaltet und den jeweiligen Bedürfnissen Erwachsener angepasst werden können, führen sie zudem diverse Instrumente zur Erhebung entsprechender Kompetenzen an. • Tuijnman, A. C.; Kirsch, I. S.; Wagner, D. A. (1997): Adult basic skills: innovations in measurement and policy analysis. Cresskill, N.J.: Hampton Press, 1997 → Dieses Buch diskutiert eine neue Methode, mit der Grundkompetenzen Erwachsener, insbesondere im Bereich Literacy, gemessen werden können. Diese Erkenntnisse sollen insbesondere zur Regelung und Bewertungen von Entscheidungen verwendet werden. Darüber hinaus werden u.a. internationale Vergleiche in der Kompetenzmessung vorgenommen, Kompetenzen im Erwachsenenalter erörtert, die positiven Auswirkungen von Literacy auf die individuelle Gesundheit diskutiert. 42 • Kirsch, I.; Jungeblut, A. (1995): Using large-scale assessment results to identify and evaluate generalizable indicators of literacy. Philadelphia, PA: National Center on Adult Literacy, University of Pennsylvania, Washington, DC: U.S. Dept. of Education, Office of Educational Research and Improvement, Educational Resources Information Center → Die Autoren diskutieren in diesem Artikel das „California Adult Student Assessment System“ (CASAS), mit dessen Hilfe Erwachsenenbildner Kompetenzen bewerten koennen. Insgesamt besteht das CASAS aus 2400 verschiedenen Tests, die zur Messungen von Faehigkeiten herangezogen werden koennen. Darueber hinaus gibt das System Anleitungen zum Testaufbau und zur Auswertung. • Murray, T. S. (1995): Proxy measurement of adult basic skills: Lessons from Canada. National Center on Adult Literacy, Philadelphia: PA • Smith, J.; Marsiske, M. (1994): Abilities and competencies in adulthood: Life-span perspectives and workplace skills. National Center on Adult Literacy, Philadelphia, PA: → Dieser Bericht präsentiert ein Rahmenkonzept zur Untersuchung von grundsätzlichen und arbeitsbezogenen kognitiven Fähigkeiten Erwachsener auf Grundlager aktueller psychologischer Forschung. Diskutiert werden zudem u.a. ein Konzept zu Grundkompetenzen sowie die Unterscheidung zwischen Fleiß und natürlichem Talent. Es werden Berufskompetenzen erörtert, die laut Meinung der Autoren über die Grundkompetenzen hinaus gehen sollten. Darüber hinaus wird ein Modell zur natürlichen Alterung intellektueller Fähigkeiten vorgestellt, welches besagt, dass die Alterseffekte auf intellektuelle Fähigkeiten weder einheitlich positiv noch negativ sind. • Linn, R. L. (Ed.) (1989): Educational measurement, 3rd Edition. New York: American Council on Education & Macmillan • Chalupsky, A. B. (1981): Competency measurement in vocational education: A review of the state of the art. American Institutes for Research → In diesem Buch wird neben einem historischen Abriss der Kompetenzmessung im Bereich der Berufsbildung/Weiterbildung, u.a. der aktuelle Stand der Dinge erörtert. Darüber hinaus diskutiert der Autor Schwierigkeiten einer solchen Messung im zuvor genannten Bereich, stellt Begriffsdefinitionen dar und geht zudem auf derzeitige Arbeiten einiger Organisationen im Bereich von Kompetenzmessung ein. Zudem finden sich neuere Testverfahren zur Messung von Kompetenzen im Bereich Berufsbildung/Weiterbildung. • North, A. J.; Ulatowska, H. K. (1981): Competence in independently living older adults: Assessment and correlates. Journal of Gerontology, v36 n5, 576-582 → In diesem Artikel wird eine Studie mit 27 Senioren aus regulären Haushalten vorgestellt, die auf ihre individuellen Kompetenzen hin untersucht wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass ein höheres Kompetenzlevel mit einem fordernden Umfeld und einem höheren Aktivitätslevel einhergeht. 8.2. Weiterführende Links • CASAS https://www.casas.org/home/index.cfm • GED Testing Service des American Council on Education http://www.acenet.edu//AM/Template.cfm?Section=GED_TS 43