PDF 1,39 MB - Bosch Engineering
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Titelthema Elektrifizierung des Antriebsstrangs eines Gepäckschleppers Eine effiziente Antriebsstrangtechnik im Off-Highway-Markt gewinnt weltweit an Bedeutung. Die Hybridisierung des Antriebsstrangs spielt dabei eine zunehmend wichtigere Rolle. Im Pkw-Segment werden elektrische Maschinen, Leistungselektroniken und Motorsteuerungen bereits in Serienanwendungen zur Hybridisierung eingesetzt. Bosch Engineering überträgt dieses Know-how auf den Antriebsstrang mobiler Arbeitsmaschinen. Dies wird am Beispiel eines Gepäckschleppers dargestellt. 28 a u t ore n Dipl.-Ing. Heiko Weller ist Leiter des Projektes Elektromobilität bei der Bosch Engineering GmbH in Abstatt. Dr. Stefanie Freudenstein ist zuständig für die System simulation im Projekt Elektromobilität bei der Bosch Engineering GmbH in Abstatt. Dipl.-Ing. Christian Lingenfelser ist zuständig für die System entwicklung im Projekt Elektromobilität bei der Bosch Engineering GmbH in Abstatt. Dipl.-Ing. Martin Nordmann ist zuständig für die Entwicklung von Systemkomponenten im Projekt Elektromobilität bei der Bosch Engineering GmbH in Abstatt. O k t ober 2012 Motivation Flugfeldfahrzeuge werden heute überwie gend mit einem hydrostatischen Antrieb ausgestattet. Zu den Flugfeldfahrzeugen zählen dabei neben Scherenhubbühnen und Flugzeugschleppern auch Gepäck schlepper. Bosch Engineering erwartet eine zunehmende Elektrifizierung dieser Anwendungen. Insbesondere die Antriebs technik von Gepäckschleppern wird sich in den kommenden Jahren verstärkt hin zu Hybridantrieben entwickeln, 1. Die Gründe für diese Elektrifizierung sind vielfältig. Einer ist die Verschärfung der Abgasgesetzgebung für Verbrennungs motoren über 56 kW (EU Stage IV und US Tier 4 Final). Da für die Erreichung dieser Anforderungen innermotorische Maßnahmen voraussichtlich nicht mehr ausreichend sein werden, bedingt dies eine aufwendige Abgasnachbehandlung. Alternativ gibt es Überlegungen, statt dessen einen kleineren Verbrennungs motor einzusetzen, der zur Abdeckung der selten benötigten Spitzenlast von einer elektrischen Maschine unterstützt wird. Daraus resultiert in der Regel auch eine Reduzierung des Kraftstoff verbrauchs, da der Verbrennungsmotor in effizienteren Arbeitspunkten betrieben werden kann. Ein weiterer Treiber für die Elektrifi zierung mobiler Arbeitsmaschinen ist die Vorgabe, innerhalb von Gebäuden kom plett emissionsfrei zu fahren. Gesetzliche Vorschriften hierzu sind in Vorbereitung. Weiterhin wird der Trend zur Elektrifizie rung durch die Themen CO2 Foot Print und Green Image begünstigt. Zudem sind durch die Elektrifizierung weitere Vor teile, wie geringere Geräuschemissionen, bessere Regelbarkeit und weniger Vibra tionen, darstellbar. Für den Hallenbetrieb sind elektrische Antriebe heute bereits weit verbreitet, jedoch durch die 80-V-Technik auf Leistungen für kleinere Arbeitsmaschi nen beschränkt. Die folgenden Ausführungen orientie ren sich am Beispiel eines Gepäckschlep pers, bei dem eine weitaus größere An triebsleistung durch den Einsatz der 400-V-Technik aus dem Automobilbereich realisiert werden soll. Weiterhin ist es für mobile Arbeitsmaschinen erforderlich, nicht nur das Fahren, sondern auch das Arbeiten elektrisch umzusetzen. Dabei ist zu beachten, dass es nicht nur rotato rische Antriebe gibt, sondern auch häufig Arbeitsgeräte mit Linearantrieben (zum Beispiel Hydraulik zum Heben und Sen ken von Gabel, Mulde oder Räumschild). Diese sind nicht generell durch rein elekt rische Antriebe (zum Beispiel Spindel) ersetzbar. In diesem Fall finden weiterhin hydraulische Antriebe Verwendung, die von einer elektrischen Maschine ange trieben werden. Sobald der Verbrennungs motor nicht mehr permanent in Betrieb ist, sind alle Nebenaggregate wie beispiels weise Lenkhilfepumpe, Bremskraftver stärker, Klimaanlage ebenfalls durch elek trische Komponenten zu ersetzen. Serieller Hybrid Im Folgenden werden die AntriebsstrangTopologien serieller Hybrid (S-HEV) und paralleler Hybrid (P-HEV) für die Anwen dung des Gepäckschleppers detailliert technisch analysiert und bewertet. Der S-HEV, 2, besteht aus einem Verbrennungsmotor, zwei elektrischen Maschinen sowie einem Energiespeicher. Die erste elektrische Maschine setzt als Generator die mechanische Energie des Verbrennungsmotors in elektrische Ener gie um. Die zweite elektrische Maschine dient als Antriebsmotor. Die Besonderheit dieser Topologie besteht darin, dass der Verbrennungsmotor nicht mechanisch mit der Antriebsachse verbunden ist. Die Energie vom Generator wird von der Leistungselektronik je nach Fahrerwunsch der zweiten elektrischen Maschine zum Antrieb des Fahrzeugs zur Verfügung gestellt. Sie kann aber auch zum Laden der Batterie genutzt werden. Abhängig von der Betriebsstrategie, die in der Hybrid Control Unit (HCU) programmiert ist, kann der Verbrennungs motor dem geforderten Leistungsbedarf folgen oder kontinuierlich im effizien testen Betriebspunkt betrieben werden. Die Differenz zwischen geforderter Antriebsleistung und kontinuierlicher Leistung des Verbrennungsmotors wird in der Batterie zwischengespeichert. Auf diese Weise können besonders niedrige Schadstoffemissionen im Hybridbetrieb realisiert werden. Bei der Systemauslegung ist darauf zu achten, dass die Leistung des Verbren nungsmotor und des Generators aufein ander abgestimmt sind. Beim S-HEV ist rein elektrisches Fahren möglich, und die 29 COVER STORY DriveTrain Electrification of a Luggage Towing Tractor Efficient drivetrain technology in the off-highway market is becoming increasingly important worldwide, with hybridisation of the drivetrain playing an important role. In the passenger car segment, electrical machines, power electronics and engine control units are already used for hybridisation in series applications. Bosch Engineering is transferring this expertise to drivetrains for mobile work machines. This is illustrated by the example of a luggage towing tractor. Motivation Today’s airport ground support vehicles are mainly equipped with a hydrostatic drive. Ground support vehicles include not only scissor lift platforms and aircraft tow tractors but also luggage towing trac tors. Bosch Engineering sees a trend in which these applications will be increas ingly electrified in the future. In particular, hybrid drives will increasingly be used as the drivetrain technology for luggage tow ing tractor in the years ahead, 1. There are various reasons for electrifi cation. One reason is the introduction of more stringent legislation on exhaust gas emissions for combustion engines over 56 kW (EU Stage IV and US Tier 4 Final). As engine-internal measures are no longer expected to be sufficient to meet these requirements, this entails costly exhaustgas treatment. Alternatively, the use of a smaller internal combustion engine is be ing considered instead, which is support ed by an electrical machine to cover the rarely required peak load. This generally results in reduced fuel consumption, as the internal combustion engine can be operated at more efficient operating points. Another driving force behind the electrification of mobile work machines is the requirement that no emissions should 30 be released when driving inside buildings. Statutory regulations to this effect are currently under consideration. The trend towards electrification is promoted by the topics carbon footprint and a green image. Other advantages, such as lower noise emissions, improved controllability, and fewer vibrations, are also evident. Electric drives are already in widespread use for indoor operation; however, due to the 80 V technology, they are restricted to power levels that can drive smaller work machines. The following designs are based on the example of a luggage towing tractor which achieves a far greater driving pow er, due to the use of 400 V technology, which is employed in the automotive sec tor. Furthermore, in the case of mobile work machines, electric power is neces sary for both driving and working. It should be noted that this does not only involve rotatory drives, but often includes working applications with linear drives (such as hydraulics for raising and lower ing the fork, recess or rake blade). As a rule, these appliances cannot be replaced completely by electrical machines (for ex ample spindle motors). In this case, hy draulic drives driven by an electrical ma chine are still used. In case the internal combustion engine is no longer continu ously in operation, all auxiliary units – such as power steering pumps, brake boosters, or air conditioning units – must also be replaced by electrical components. Serial Hybrid Drivetrain In the following article, the technical as pects of the serial hybrid (S-HEV) and a u t H or S Dipl.-Ing. Heiko Weller is Director of the E-Mobility Project at Bosch Engineering GmbH in Abstatt (Germany). Dr. Stefanie Freudenstein is responsible for System Simulation E-Mobility at Bosch Engineering GmbH in Abstatt (Germany). Dipl.-Ing. Christian Lingenfelser is responsible for System Development E-Mobility at Bosch Engineering GmbH in Abstatt (Germany). Dipl.-Ing. Martin Nordmann is responsible for the development of System Components E-Mobility at Bosch Engineering GmbH in Abstatt (Germany). October 2012 1Prognose der Marktentwicklung von Flugfeldfahrzeugen (links) und der Antriebstechnik von Gepäckschleppern (rechts) Market development forecast for airport ground support vehicles (left) and luggage towing tractor drivetrain technology (right) Bremsenergie kann bei Fahrzeugverzöge rungen rekuperiert werden. Durch den modularen Aufbau des S-HEV lässt sich dieser mit geringem Aufwand in einen bestehenden Antriebsstrang integrieren. Dies ist speziell für Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen von Bedeu tung. Weiterhin lässt sich die S-HEV-Topo logie in vielen Anwendungsfällen einset zen, bei denen heute ein hydrostatischer Fahrantrieb verwendet wird. Wird der hydrostatische Antrieb häufig und lange bei hohen Drehzahlen mit einem geringen Wirkungsgrad betrieben, kann der S-HEV Verbrauchsvorteile aufweisen. 2Systembild serieller Hybrid System image serial hybrid O k t ober 2012 31 COVER STORY parallel hybrid (P-HEV) drivetrain topo logies for the luggage towing tractor appli cation are analysed and evaluated in de tail. S-HEV, 2, consists of one internal combustion engine, two electrical ma chines, and one energy storage. The first electrical machine acts as a generator to convert the mechanical energy of the in ternal combustion engine into electrical energy. The second electrical machine serves as a drive motor. One particular characteristic of this topology is that the internal combustion engine is not con nected to the drive axle mechanically. The energy from the generator is made availa ble to the second electrical machine by power electronics for the vehicle’s drive system operated by the driver. However, it can also be used for charging the battery. Depending on the operating strategy pro grammed into the hybrid control unit (HCU), the internal combustion engine can follow the requested power require ments or be operated continuously at the most efficient operating point. The differ ence between the required drive power and the continuous power of the internal combustion engine is buffered in the bat tery. This allows particularly low pollutant emissions to be realised in hybrid opera tion. When designing the system, it must be ensured that the power of the internal combustion engine and the generator match each other. In the case of S-HEV, pure electrical driving is possible and the braking energy can be recuperated when the vehicle decelerates. As a result of the S-HEV’s modular design, it can be inte grated into an existing drivetrain at low cost. This is especially important for com mercial vehicles and off-highway applica tions. Furthermore, the S-HEV topology can be used in many applications in which a hydrostatic traction drive is used today. If the hydrostatic drive is operated frequently and for long periods at high speeds with low efficiency, S-HEV can be advantageous in terms of consumption. Parallel Hybrid Drivetrain By contrast to S-HEV, only one electrical machine is used in the parallel hybrid (PHEV) version. This electrical machine is mechanically connected to the internal combustion engine’s crankshaft via a first clutch, and to the drive axle via a second clutch and gearbox, 3. The electrical ma 32 chine can be actuated in both generator and motor mode. Due to this coupling, the speeds of the internal combustion en gine and electrical machine are identical, and the respective torques can vary freely. By closing the second clutch, the mechan ical power is transmitted to the drive axle and the required torque can be split be tween the internal combustion engine and the electrical machine. If the first clutch is closed, driving is only possible using the internal combustion engine or in hybrid mode, depending on the operating strate gy. Furthermore, there is an opportunity to use the electrical machine as a genera tor for charging the battery during the ve hicle’s deceleration process. Based on the operating strategy, the electrical machine can also be used as a generator thanks to the shift in the internal combustion en gine’s load point. The energy gained in this way is fed to the battery. Depending on the electrical machine’s power, the re cuperation potential can be restricted. If the first clutch is open, then efficient, pure electrical driving can be realised. The internal combustion engine remains switched off in this operating mode. To ensure that the internal combustion en gine can be restarted by the electrical ma chine, a reserve of the electrical machine’s power must be stored for this purpose. Plug-in variants for electrification, in which the battery is recharged during lug gage towing tractor downtimes (such as prohibition of night flights), can also be realised for both S-HEV and P-HEV. In this case, it is also possible to realise pre-con ditioning of the drivetrain components, particularly of the battery system. Components for the Electrification The electrical machines used in this inves tigation are permanent magnet synchro nous motors, 4. Together with the power electronics, these electrical machines are used in the automotive industry today – not only in hybrid vehicles, but also in pure electric vehicles. They offer a maxi mum mechanical output power rating up to 85 kW, and a maximum torque up to 200 Nm. The power electronics provide the alternating voltage and the necessary currents for the required power range. An integrated DC/DC converter also supplies power to the 12 V on-board electrical sys tem. The system, comprising electrical machine, power electronics and battery, is water-cooled and designed for voltages up to 400 V. The scalable battery system is made up of power-optimised lithium-ion cells. Analysis of the Systems The results of the analysis of the overall system for S-HEV and P-HEV are dis played below. This does not extend to a direct comparison with hydraulic topolo gies. To aid comparability, the compo nents used are identical in both topolo gies. The detailed analysis of the real load profile is crucial for the drivetrain design. This makes it possible to define an effi cient overall system. The design of the system is based on the following require ments: :: vehicle weight, including loaded luggage trailers: 15.6 t :: combustion engine: 46 kW :: battery system: nominal voltage 360 V and capacity 25 Ah :: S-HEV: two synchronous machines of the type SMG 180/120 and two power electronics of the type Invcon 2.3 :: P-HEV: one synchronous engines of the type SMG 180/120 and one power electronics of the type Invcon 2.3 :: maximum vehicle speed: 30 km/h :: power of auxilliary devices: 3.6 kW. 5 shows a generic driving cycle of a lug gage towing tractor. Sections I and III of the cycle show the speed characteristics of the luggage towing tractor during emis sion-free driving indoors. Outdoors (sec tion II), pure electrical or hybrid driving is possible, depending on the drivetrain to pology and the charge level of the battery (state of charge (SOC)). In the case of PHEV, a further variant is driving without electrical support. The average speed of the cycle is 17 km/h, and the proportion of electrical driving is 15 %. The battery’s SOC is limited by the operating strategy, so in the case of maximum deceleration, the entire kinetic energy can be recuperat ed. Furthermore, if a specific SOC is reached (here 25 %), the internal com bustion engine is started in order to re charge the battery and ensure emissionfree driving indoors. To ensure an ade quate service life, the battery is operated in an SOC window of 15 to 80 %. The SOctober 2012 3Systembild paralleler Hybrid System image parallel hybrid Paralleler Hybrid Beim parallelen Hybrid (P-HEV) kommt im Vergleich zum S-HEV nur eine elektri sche Maschine zum Einsatz. Diese ist über eine erste Kupplung mechanisch mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors und über eine zweite Kupplung und ein Getriebe mit der Antriebsachse verbun den, 3. Die elektrische Maschine kann sowohl im Generator- als auch Motor betrieb angesteuert werden. Durch diese Kopplung sind die Drehzahlen von Ver brennungsmotor und elektrischer Maschi ne identisch, wobei sich die Momente frei variieren lassen. Durch das Schließen der zweiten Kupplung findet die mechanische Kraftübertragung auf die Antriebsachse statt und das geforderte Moment kann auf Verbrennungsmotor und elektrische Maschine aufgeteilt werden. Ist die erste Kupplung geschlossen, kann je nach Be triebsstrategie ausschließlich mit Verbren nungsmotor oder hybridisch gefahren O k t ober 2012 werden. Des Weiteren besteht die Mög lichkeit, während des Verzögerungs vorgangs des Fahrzeugs die elektrische Maschine als Generator zum Laden der Batterie einzusetzen. Auf Basis der Be triebsstrategie kann durch Lastpunktver schiebung des Verbrennungsmotors die elektrische Maschine ebenfalls generato risch genutzt werden. Die so gewonnene Energie wird der Batterie zugeführt. Je nach Leistungsfähigkeit der elektrischen Maschine kann das Rekuperationspoten zial beschränkt sein. Ist die erste Kupp lung geöffnet, ist ein effizientes, rein elek trisches Fahren realisierbar. Der Verbren nungsmotor bleibt in diesem Betriebszu stand abgeschaltet. Um den Wiederstart des Verbrennungsmotors durch die elekt rische Maschine sicherzustellen, muss ein Anteil der Leistung der elektrischen Ma schine dafür vorgehalten werden. Sowohl für S-HEV als auch P-HEV sind Plug-inVarianten für die Elektrifizierung umsetz bar, bei denen die Batterie bei Stillstand zeiten des Schleppers (zum Beispiel Nachtflugverbot) nachgeladen wird. Weiterhin ist es in diesem Fall möglich, ein Vorkonditionieren der Antriebsstrang komponenten, insbesondere des Batterie systems, umzusetzen. Komponenten für die Elektrifizierung Die in dieser Untersuchung zum Einsatz gebrachten elektrischen Maschinen sind permanenterregte Synchronmaschinen, 4. Zusammen mit der Leistungselektro nik werden diese heute in der Automobil industrie in Hybrid-, aber auch in rein elektrischen Fahrzeugen eingesetzt. Sie bieten eine maximale mechanische Aus gangsleistung von bis zu 85 kW. Das maximale Drehmoment beträgt bis zu 200 Nm. Die Leistungselektronik stellt die Wechselspannung und die notwendigen Ströme für den geforderten Leistungs bereich zur Verfügung. Ein integrierter 33 COVER STORY Eq. 1 hS-HEV, hyb. = hint. combust. eng. · helect. mach., Gen. · hPE, Gen. · hPE, Mot. · helect. mach., Mot. · hGearbox · hWheel Eq. 2 hS-HEV, el. = hBat. · hPE, Mot. · helect. mach., Mot. · hGearbox · hWheel Eq. 3 hP2-HEV, hyb. =(x · hint. combust. eng. + (1-x) · hBat. · hPE, Mot. · helect. mach., Mot.) · hGearbox · hWheel HEV operating strategy operates the internal combustion engine at the most efficient operating point based on the maximum continuous rated input power of the generator, power electronics and battery. In the case of P-HEV, an algo rithm is used to decide which mode is pursued (purely electric, hybrid, fully driven by the combustion engine). In order that the energy consumption can be compared more easily, the start and end SOC of each topology is identical. 6 shows the operating points of the inter nal combustion engine and electrical ma chine for the driving cycle of the luggage towing tractor for the respective topology. The internal combustion engine of S-HEV is run as prescribed at the most efficient 34 operating point. By contrast, the internal combustion engine operating points in the case of P-HEV are less efficient. Both topologies use the electrical machine in a broad speed range, although they tend to be more efficient with the S-HEV. The average overall efficiency with S-HEV in hybrid driving mode, Eq. 1, from the combustion engine to the wheel is approximately 25 %, and in the case of pure electrical driving, Eq. 2, the efficien cy from battery to wheel is 75 to 80 %. With P-HEV, by contrast, it is evident that an average efficiency in hybrid driving mode, Eq. 3 (with x being the ratio of driv ing power provided by the internal com bustion engine) of 23 % is realistic. This fig ure is derived primarily from the shifting of the internal combustion engine operating point though the torque distribution be tween the electrical machine and internal combustion engine, based on the operating strategy. In pure electrical mode, the aver age overall efficiency does not differ signifi cantly from that of the S-HEV. The convert ed overall energy consumption is 6.8 l/h of fuel for S-HEV, and 7.2 l/h for P-HEV. Conclusion The analysis of the luggage towing tractor shows that fuel consumption can be re duced by 6 % with S-HEV compared with P-HEV. Compared with a conventional drivetrain, P-HEV already produces a fuel saving of around 10 %. With a lower tow ing load (such as less luggage on the lug gage trailers), the possible savings poten tial is reduced. The results of the simula tion are validated by the development of a luggage towing tractor demo vehicle at Bosch Engineering. It is therefore possible to present a consistent, cross-domain simu lation environment for the system design for off-highway use. The technical analyses and results shown here are further trans ferred to other mobile work machines, such as forklift trucks, communal vehicles, wheel loaders, and excavators. This makes it possible to identify efficient drivetrain concepts individually for each application. October 2012 4Antriebstrangkomponenten Leistungselektronik (Invcon 2.3 (links)) und E-Motor (SMG 180/120 (rechts)) Drivetrain components power electronics (Invcon 2.3 (left)) and electric machine (SMG 180/120 (right)) DC/DC-Wandler versorgt zusätzlich das 12-V-Bordnetz mit Leistung. Das System aus elektrischer Maschine, Leistungselek tronik und Batterie ist wassergekühlt und für eine Spannung von bis zu 400 V aus gelegt. Das skalierbare Batteriesystem setzt sich aus leistungsoptimierten LiIonen-Zellen zusammen. Analyse der Systeme Im Folgenden werden die Ergebnisse der Analyse des Gesamtsystems mit einem S-HEV und P-HEV dargestellt. Der direkte Vergleich zu hydraulischen Topologien ist dabei nicht Gegenstand der Ausführung. Für eine bessere Vergleichbarkeit sind die verwendeten Komponenten in beiden Topologien identisch. Ausschlaggebend für die Auslegung des Antriebsstrangs ist die detaillierte Analyse des realen Lastpro fils. Damit ist es möglich, ein effizientes Gesamtsystem zu definieren. Für die Sys temauslegung werden folgende Anforde rungen zugrunde gelegt: :: Fahrzeuggewicht inklusive beladene Gepäckanhänger: 15,6 t :: Verbrennungsmotor: 46 kW :: Batteriesystem: Nominalspannung 360 V und Kapazität 25 Ah :: S-HEV: zwei Synchronmotoren des Typs SMG 180/120 und zwei Leis tungselektroniken des Typs Invcon 2.3 :: P-HEV: ein Synchronmotor des Typs SMG 180/120 und eine Leistungselekt ronik des Typs Invcon 2.3 :: maximale Fahrzeuggeschwindigkeit: 30 km/h :: Leistung Nebenaggregate: 3,6 kW. O k t ober 2012 5 zeigt einen generischen Fahrzyklus eines Gepäckschleppers. Die Abschnitte I und III des Zyklus zeigen den Geschwin digkeitsverlauf des Gepäckschleppers beim emissionsfreien Fahren in der Halle. Außerhalb der Halle (Abschnitt II) ist je nach Antriebsstrangtopologie und abhän gig vom Ladezustand der Batterie rein elektrisches oder hybridisches Fahren möglich. Beim P-HEV gibt es dazu den weiteren Freiheitsgrad, ohne elektrische Unterstützung zu fahren. Dabei beträgt die mittlere Geschwindigkeit 17 km/h und der Anteil des elektrischen Fahrens entspricht 15 %. Der Ladezustand der Batterie wird durch die Betriebsstrategie begrenzt, sodass im Fall einer maximalen Verzögerung die gesamte Bewegungsenergie rekuperiert werden kann. Des Weiteren wird beim Unterschreiten eines bestimmten Ladezu stands (hier 25 %) der Verbrennungsmotor gestartet, um die Batterie nachzuladen und das emissionsfreie Fahren in der Halle sicherzustellen. Die Batterie wird in einem Ladezustand von 15 bis 80 % betrieben, um eine ausreichende Lebensdauer zu gewährleisten. Die Betriebsstrategie des S-HEV betreibt den Verbrennungsmotor im effizientesten Betriebspunkt ausgehend von der maximalen dauerhaften Aufnah meleistung der Wirkkette Generator, Leis tungselektronik und Batterie. Beim P-HEV dagegen entscheidet ein Algorithmus, wel cher Betrieb verfolgt wird (rein elektrisch, hybridisch, rein verbrennungsmotorisch). Für eine bessere Vergleichbarkeit des Ener gieverbrauchs sind Start- und Endladezu stand jeder Topologie identisch. 6 zeigt die Betriebspunkte des Verbrennungsmo tors und der elektrischen Maschine für den Fahrzyklus des Gepäckschleppers für die jeweilige Topologie. Der Verbrennungs motor des S-HEV wird wie vorgegeben im effizientesten Arbeitspunkt betrieben. Die Betriebspunkte des Verbrennungsmotors beim P-HEV liegen hingegen bei schlechte 5Generischer Fahrzyklus eines Gepäckschleppers Generic driving cycle of a luggage towing tractor 35 Titelthema 6Betriebspunkte in den Kennfeldern S-HEV (links) und P-HEV (rechts) Operating points in the map for the S-HEV (left) and P-HEV (right) Gl. 1 hS-HEV, hyb. = hVerbr.-mot. · hel. Masch., Gen. · hLE, Gen. · hLE, Mot. · hel. Masch., Mot. · hGetriebe · hRad Gl. 2 hS-HEV, el. = hBat. · hLE,Mot. · hel. Masch., Mot. · hGetriebe · hRad Gl. 3 hP2-HEV, hyb. =(x · hVerbr.-mot. + (1-x) · hBat. · hLE, Mot. · hel. Masch., Mot.) · hGetriebe · hRad ren Wirkungsgraden. Beide Topologien nutzen die elektrische Maschine in einem großen Drehzahlbereich; der S-HEV ten denziell jedoch bei höheren Wirkungs graden. Der mittlere Gesamtwirkungsgrad beim S-HEV im Hybridbetrieb beträgt vom Verbrennungsmotor bis zum Rad circa 25 %, Gl. 1, und beim rein elektri schen Fahren von Batterie bis zum Rad 75 bis 80 %, Gl. 2. Im Vergleich dazu zeigt sich, dass beim P-HEV ein mittlerer Wirkungsgrad im Hybridbetrieb von 23 % realistisch ist, Gl. 3, wobei x der 36 erbrennungsmotorische Anteil an der v Antriebsleistung ist. Dieser ergibt sich im Wesentlichen durch die Verschiebung des Betriebspunktes des Verbrennungsmotors durch die Momentenverteilung zwischen elektrischer Maschine und Verbrennungs motor basierend auf der Betriebsstrategie. Im rein elektrischen Betrieb unterscheidet sich der mittlere Gesamtwirkungsgrad nicht signifikant zum S-HEV. Der umge rechnete Gesamtenergieverbrauch beträgt für den S-HEV 6,8 l/h Kraftstoff und für den P-HEV 7,2 l/h. Fazit Die Analyse des Gepäckschleppers zeigt, dass bei einem S-HEV gegenüber einem P-HEV der Kraftstoffverbrauch um 6 % reduziert werden kann. Im Vergleich zum konventionellen Antriebsstrang erreicht der P-HEV bereits eine Kraftstoffersparnis von circa 10 %. Bei geringerer Anhänge last (zum Beispiel weniger Gepäck auf den Gepäckschleppern) verringert sich das mögliche Einsparpotenzial. Die Simu lationsergebnisse werden durch den Auf bau eines Gepäckschlepper-Demonstrator fahrzeugs bei der Bosch Engineering validiert. Somit ist es möglich, eine durch gängige, Domänen übergreifende Simula tionsumgebung für die Systemauslegung von Off-Highway-Anwendungen darzu stellen. Die hier gezeigten technischen Analysen und Ergebnisse werden weiter hin auf andere mobile Arbeitsmaschinen übertragen, beispielsweise Gabelstapler, Kommunalfahrzeuge, Radlader und Bagger. Es ist somit möglich, effiziente Antriebsstrangkonzepte für jede Anwen dung individuell zu identifizieren.