Aktueller rechtlicher Rahmen des Netzausbaus

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Aktueller rechtlicher Rahmen des Netzausbaus
Fachkonferenz „Technische und wirtschaftliche Fragen
zum Einsatz von Erdkabeln bei HGÜ-Infrastrukturvorhaben
Aktueller rechtlicher
Rahmen des Netzausbaus
Rechtsanwalt Dr. Peter Durinke
Aktueller rechtlicher Rahmen des Netzausbaus, Fachkonferenz Kassel, 24.02.2015
Dr. Peter Durinke - DE WITT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
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Überblick Rechtsvorschriften
• Fünf Fachgesetze:
• EnWG, EnLAG, NABEG, BBPlG, SeeAnlV
• Diverse Vorgaben für das Verfahren und das
materielle Recht:
• VwVfG, ROG, Landesplanungsgesetze, UVPG,
BNatSchG, BImSchG, 26. BImSchV, TA Lärm,
WHG …
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Das Planungsverfahren bei SuedLink
• NABEG iVm. BBPlG
• ergänzend EnLAG, EnWG
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1. Bedarfsplanung
Die privaten Betreiber der Übertragungsnetze
sind verpflichtet, mit einem nationalen und
internationalen Verbund zu einer sicheren und
zuverlässigen Energieversorgung beizutragen,
§12 I S.1 EnWG
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1. Bedarfsplanung
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1.1 Bestätigter NEP
• bindet ÜNB: Transportbedarf zwischen
Netzwerkverknüpfungspunkten
• nicht anfechtbar
• alle drei Jahre an Bundesregierung als
Entwurf für Bundesbedarfsplan
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1.2 Bedarfsplan
BNetzA kennzeichnet
• länderübergreifende und grenzüberschreitende Höchstspannungsleitungen
• Anbindungsleitungen Offshore-Windparks
• Pilotprojekt: Teilabschnitt Erdkabel
• Transportbedarf zwischen Netzverknüpfungspunkten
• Vorlage BT: Gesetz
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1.3 BBPlG
• Vorhaben entsprechen Zielsetzung § 1 EnWG
• Energiewirtschaftlich notwendig,
vordringlicher Bedarf = Planrechtfertigung
• Anwendung NABEG für gekennzeichnete
Leitungen
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1.3 BBPlG, Bedeutung der Planrechtfertigung
• Bedarf für Vorhaben steht für BNetzA fest,
kann nicht von Gerichten in Frage gestellt
werden
• Was bedeutet Bedarf?
– Leitungstrasse von A nach B?
– Übertragungsleistung?
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2. Planung nach dem NABEG
• Zweistufiges Planungsverfahren:
• 1. Bundesfachplanung
• 2. Planfeststellung
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2. Ziel der Bundesfachplanung
• „Verlauf eines raumverträglichen
Trassenkorridors“, § 12 Abs. 2 NABEG
• „Ergebnis der Prüfung von alternativen
Trassenkorridoren“
• Begriff des Vorhabens: Trassenkorridor,
nicht Freileitungstrasse =>
technologieoffen
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2.1 Erarbeitung eines Vorschlagskorridors
• ÜNB:
• entwickelt Grobkorridore zwischen den
Netzverknüpfungspunkten
• Leitet daraus Trassenkorridor-Varianten ab
• erarbeitet daraus Vorschlags-Korridor
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2.1 Planungsleitsätze
• Umgang mit Bündelung:
–Zwingender Vorrang?
–Konflikt mit Siedlungsräumen
• Ziele der Landesplanung:
–§ 15 I S. 2 NABEG: Bundesfachplanung
hat Vorrang vor Zielen der
Landesplanung
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2.1 Abschnittsbildung
• Reduzierung der Komplexität spricht für
Bildung von sinnvollen Abschnitten
• Bedeutung für Folgeabschnitte?
–Keine Linienvorgabe wie bei
Bundesfernstraßen
–BBPlG regelt nur Start- und Endpunkt
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2.1 Alternativen
• Ist Erdkabel eine Alternative?
–Voraussetzung: Erdkabel ist
planfeststellungsfähig
–Projekt Nr. 4 des BBPlG (Wilster –
Grafenrheinfeld)
• Vorrang der Freileitung?
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2.2 Antrag nach § 6 NABEG
• ÜNB stellt Antrag nach § 6:
– Verlauf und Alternativen
– Erläuterung der Auswahl
• BNetzA:
– Bewertet Vollständigkeit des Antrags
– Stellt ggf. Nachforderungen
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2.3 Antragskonferenz
• unverzüglich Antragskonferenz (ScopingTermin)
• öffentlich
• in Abschnitten
• BNetzA wertet Antragskonferenz aus, legt
Untersuchungsrahmen fest
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2.4 Antrag nach § 8 NABEG
• ÜNB:
– erstellt SUP und Umweltbericht
– erstellt weitere Unterlagen nach § 8 NABEG
• BNetzA:
– Prüft Vollständigkeit des Antrags
– Beteiligt TÖB, Vereinigungen und
Öffentlichkeit
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2.5 Öffentlichkeitsbeteiligung
• Einwendungen
• Präklusion für TÖB‘s und
Raumordnungsbehörden der Länder, §
22 II S. 2 NABEG
• Erörterungstermin für Einwender
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2.6 Entscheidung nach § 12 NABEG
•
•
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BNetzA entscheidet über Trassenkorridor
Nachrichtliche Aufnahme in Bundesnetzplan
Verbindlich für die Planfeststellung
Rechtsschutz, erst gegen
Planfeststellungsbeschluss
• Nach § 14 können Länder Einwendungen
erheben
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3. Planfeststellung
• ÜNB stellt Antrag auf
Verfahrenseinleitung
• Antragskonferenz
• ÜNB erstellt Antragsunterlagen
• Anhörungsverfahren
• Planfeststellungsbeschluss
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Fachkonferenz „Technische und wirtschaftliche Fragen
zum Einsatz von Erdkabeln bei HGÜ-Infrastrukturvorhaben
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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