schola carolina - Gymnasium Carolinum
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schola carolina - Gymnasium Carolinum
Verein der Lehrer und ehemaligen Schüler des Gymnasium Carolinum Nr. 162 / Oktober 2011 S CHOLA C AROLINA Einzelheft 5,– € I n f o r m a t i o n e n d e s C a r o l i n g e r b u n d e s mit Jahresbericht Schuljahr 2010/2011 JAHRESBERICHT 2010/2011 SCHOLA CAROLINA NR. 162 IMPRESSUM Herausgeber: Gymnasium Carolinum Große Domsfreiheit 1 49074 Osnabrück Telefon (05 41) 323 - 43 81 Internet: http:// www.carolinumosnabrueck.de E-Mail: infopost@ carolinumosnabrueck.de Carolingerbund Osnabrück e.V. Postfach 1526 49005 Osnabrück Internet: http://www.carolingerbund.de E-Mail: [email protected] Redaktion: Heino Hehmann Peter Kraemer Konto des CB: Sparkasse Osnabrück Nr. 881 433 BLZ 265 501 05 Satz, Litho und Druck: Leviendruck GmbH, Osnabrück Konzept: Hagenhoff GmbH, Werbeagentur, Osnabrück Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe der SCHOLA CAROLINA: 31. Januar 2012 Zeit, Wege, Kosten sparen SANICARE – Die Versandapotheke Bis zu 70% sparen ggü. dem üblichen Apothekenverkaufspreis berechnet nach der Arzneimittelpreisverordnung. Ausgenommen rezeptpflichtige Medikamente und Bücher. Versandkostenfreie Lieferung ab 20 € sowie für Rezeptbestellungen, sonst 3,95 € 24h-Beratungsund Bestellhotline 01805 - 612 312 14 Cent/Min. a.d. Festnetz; max. 42 Cent/Min. a.d. Mobilfunknetz. Sie erreichen uns außerdem unter folgender Festnetznummer: 0 54 24 - 6 47 04 37. SANICARE – Die Versandapotheke · Grüner Weg 1 · 49196 Bad Laer www.sanicare.de 4 5 Inhaltsverzeichnis CARO AKTUELL Rudern auf Main und Weser .... 44 Schulleben / Schulkultur „Gesicht einer lebendigen Schule“ Landesmeistertitel für Ruderer ... 46 Projekttage: Lebendige Werte schaffen ........ 63 Pierre-de-Coubertin-Schulpreis .. 48 Allgemeines Erfolgreich im Volleyball ......... 49 Editorial .................................... 8 Basketballturnier der 7. Klassen 50 Chronik des Schuljahres 2010/11 .................................... 10 Jahnschwimmfest 2011 ............ 51 Arbeitsgemeinschaften und Schülerwettbewerbe Bundeswettbewerb Fremdsprachen ......................... 16 Geschichtswettbewerb: Preis des Bundespräsidenten .... 18 Soziales Seminar ...................... 52 Känguru-Wettbewerb ............... 30 Der Goethe-RoboCup .............. 32 Spitzenjahr für Caro-Jungforscher .................... 33 Warum denn nicht in die Ferne schweifen ............. 39 Erli und Kolbi in der Chemie-AG .............................. 43 Neues Sozialprojekt: Marefat-Mädchenschule .......... 66 Schulpartnerschaften Stiftung Carolinum: – Preisverleihung und Laudationes ........................... 67 Schüleraustausch: Freude, schöner Götterfunken .... 74 Englandaustausch 2011 ............ 53 Griechischkurse in Griechenland ........................ 77 Frankreichaustausch 2010 ........ 55 Hollandaustausch 2011 ............ 57 OMO ........................................ 24 Lange Nacht der Mathematik ... 28 Neues Angebot ......................... 65 Schwimmfest ............................ 80 Ruderfest .................................. 81 Mini-Olympiade ....................... 61 Das Caro klingt ........................ 83 Fußball-Derby in Münster ........ 62 Wenn Häuser in den Himmel wachsen .................................... 85 Zu Gast in Tecklenburg ............ 87 Jahrgang 6 auf Norderney ........ 88 Aus dem Schulelternrat ............ 89 Aus dem Förderverein .............. 91 Speziell aus der Sekundarstufe II Von Carolingern für Carolinger Doppel-Abiturientia 2011: DER CAROLINGERBUND – Statistik und Verabschiedung 93 Wort des Vorsitzenden ............ 134 Das Caro wird aktiv ............... 150 Young Leaders Akademie ...... 103 Zum Jubiläum nach Trier: 10. Fahrt des Carolingerbundes . 135 Ein Missionar in Afrika .......... 154 Abiturjubiläen und Klassentreffen Carolinger haben den besten Überblick ................................ 162 Besonderes Geschenk zum 50-jährigen Abitur .......... 139 In eigener Sache: „Vom Aussteigen und Ankommen“ (Buchvorstellung) ..................... 163 Seminar zur vertiefenden Berufsinfo .............................. 105 Caro goes Hollywood ............. 107 Herbstakademie: „pecunia non olet“ .................. 108 Namen und Gesichter Unsere neuen Klassen 5 ......... 120 20 Jahre Abitur ....................... 143 Erinnerungen an FJL .............. 144 „Die Antwort auf Vielfalt ist Vielfalt“ ............................. 157 Personalia diversa ..................164 Neu im Kollegium .................. 123 Verabschiedungen .................. 126 Das Lehrerkollegium .............. 130 Veranstaltungen des Carolingerbundes 2011/12 ....174 „Man nimmt uns zur Kenntnis“ Pressespiegel .......................... 132 6 7 CARO AKTUELL Sehr geehrte, liebe Leserinnen und Leser, „in Osnabrück hat man wirklich die Qual der Wahl“, sagte mir vor wenigen Tagen eine junge Mutter, die aus dem süddeutschen Raum umziehen wollte und nun ihre Tochter bei uns anmeldete. „Qual der Wahl“: aus der großen Vielfalt des schulischen Angebots in unserer Stadt ergeben sich neben den offenkundigen Vorteilen oftmals auch gewisse Verunsicherungen bei der Entscheidung für und gegen eine der vielen weiterführenden Schulen. Umso wichtiger ist es, über klare Profilbildung Orientierung zu ermöglichen. Der damalige niedersächsische Ministerpräsident und heutige Bundespräsident Christian Wulff stellte in seiner Festrede zum 1200-jährigen Bestehen des Carolinums im Jahre 2004 fest: „Eine Schule, die auf eine so lange Geschichte verweisen kann wie das Carolinum, darf von sich mit Stolz behaupten, etwas darzustellen, ein unverwechselbares Profil zu besitzen und im Laufe der Geschichte immer wieder eine überzeugende Antwort auf die Frage der vielen kreis Osnabrück, welches das Fach Informatik in seinen Fächerkanon aufnahm; das erste und lange Zeit einzige, das Spanisch als reguläres Unterrichtsfach anbot; das erste und einzige, das Laptop-Klassen einrichtete (dieses Experiment mündete dann in unser bis heute gültiges Medienkonzept). Elterngenerationen gefunden zu haben, warum es sich lohnt, ihr Kind auf diese Schule zu schicken.“ Das Kompliment, das in dieser Aussage steckt, nehmen wir gerne an; den versteckten Hinweis auf die Notwendigkeit einer ständigen Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen und Erfordernisse aber auch. Allerdings: Modernität hat Tradition am Carolinum. So war unsere Schule das erste allgemein bildende Gymnasium in Stadt und Land- Um dem immer dringlicher vorgetragenen Wunsch nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entsprechen, bietet das Carolinum seit diesem Schuljahr eine verlässliche Nachmittagsbetreuung. Hierbei nehmen wir in der Sache mit Sicherheit keine Vorreiterrolle ein, in der inhaltlichen Ausgestaltung der Betreuung setzen wir mit einer klaren Strukturierung des Nachmittags in drei Phasen (gemeinsames Essen, Hausaufgaben unter Aufsicht, Freizeitaktivitäten) einen eigenen Schwerpunkt. Die Kinder der Nachmittagsbetreuung sollen nicht nur aufbewahrt werden, sondern auch Gemeinschaftsleben und Förderung erfahren. Diese Absicht entspricht auch unserem in diesem Jahr verabschie- deten Schulleitbild, das in einem breiten Diskussionsprozess entwickelt und in Schulvorstand und Gesamtkonferenz einmütig beschlossen wurde. Schlüsselbegriffe, mit denen wir unser Selbstverständnis und unsere pädagogischen Ziele definieren, sind „Entwicklung der Schülerpersönlichkeit“, „Bejahung des Leistungsgedankens in einer Kultur der Anerkennung“, „Angebotsvielfalt an Fächern und AGs“, „Offenheit für außerunterrichtliche Arbeitsgemeinschaften und außerschulische Lernorte“, „Partnerschaftliches Miteinander in der Schulgemeinschaft“, „Verankerung in einem christlichen Wertesystem“, „Gelebte Ökumene“. Um mit unserem Schulleitbild vertraut zu machen und es im Schulalltag wirksam werden zu lassen, führten wir kurz vor den Sommerferien zwei Projekttage durch, welche eine ungeheure Kreativität zum Vorschein brachten und zu Ergebnissen von erstaunlicher Qualität führten. Besonders beeindruckte mich die Arbeit einer Klasse, die den Schulalltag an unserer Schule mit Play- mobil-Figuren nachbildete und dazu einen Slogan formulierte, der den Geist unseres Schulleitbildes ebenso einfach wie klar zusammenfasst: „Am Caro ist jeder wichtig!“ Helmut Brandebusemeyer, Schulleiter 8 9 Chronik des Schuljahres 2010/2011 30.10.2010 Rentnerwanderfahrt auf der Weser (30.10 - 31.10.) 4.8.2010 Dienstbesprechung Ende der Sommerferien 5.8.2010 1. Stunde: Klassenlehrerstunde; Stunden- und Raumpläne (Sek II) ab 2. Stunde: Unterricht nach Plan Schuljahresanfangsgottesdienst Jg. 6 - 8 (5. Std.; Dom) Schuljahresanfangsgottesdienst Jg. 9 - 13 (3. Std.; Dom) 6.8.2010 Gottesdienst für die neuen Klassen 5 (Dom) Klasseneinteilung der neuen Klassen 5 in der Pausenhalle 9.8.2010 Aufführung der Theater -AG (Han): Wenn Hammerstein ruft (Pausenhalle) Dienstbesprechung Französisch (Sprachlabor; 15.00 - 18.00 Uhr) 15.8.2010 Ruderwanderfahrt Mini-Weser‚10 (Anf. 2009 u. ƒ.; 15. - 17.08.) 18.8.2010 Besuch des Niedersächsischen Landtags (9L1, 9L2) Fototag Jahrgänge 5 und 10 Jahrgangsversammlung Jahrgang 11 (Pausenhalle; 8. Stunde) 22.8.2010 Treffen der Ruderanfänger am Bootshaus 23.8.2010 Elternversammlungen der Klassen 7 Fachkonferenz Deutsch 24.8.2010 Elternversammlung der Jahrgangsstufe 11 25.8.2010 Jahrgangsversammlung Jahrgänge 12 und 13 (Pausenhalle; 8. Stunde) 26.8.2010 Elternversammlungen der Klassen 9 27.8.2010 West Side Story 30.8.2010 Fachkonferenz Englisch (Lehrerzimmer) Klassen 6: Klassenfahrt (30.08. - 03.09.) 2.9.2010 Elternversammlungen der Jahrgangsstufe 5 8.9.2010 Besuch des Niedersächsischen Landtags (9F1, 9F2) 11.9.2010 Schülerregatta und Rennen um den Deutschen Schülerruderpokal Hannover (11.-12.09.) 14.9.2010 Herbstakademie Osnabrück: Vorbe-reitungstag (Uni OS; 09.15 - 14.00 Uhr) 19.9.2010 Probenwoche Kapelle und Bigband (Jugendherberge Rheine; 19. - 22.09.) 21.9.2010 Fachkonferenz Biologie 23.9.2010 Elternabend der Klasse 10D 26.9.2010 Empfang der Ruderriege am Bootshaus zum Abschluss der Rudersaison 2010 27.9.2010 1. Gesamtkonferenz Schriftliche Ergänzungsprüfung Latein (15:00 - 18:00 Uhr) Vortrag zum Thema ‚Afghanistan‘ (14.30 - 16.00 Uhr)) 28.9.2010 Schülerkonzert der Kapelle und der Bigband (Pausenhalle) 29.9.2010 Kooperation Theater OS - Carolinum (Jahrgang 10) 30.9.2010 Frankreichaustausch (Caro in Rennes; Jg. 10; 30.09. - 08.10.) 3.10.2010 Tag der Deutschen Einheit 4.10.2010 Beginn der mündlichen Ergänzungsprüfung Latein (04. - 08.10.) Studienfahrten Jahrgänge 12 und 13 (04.10. - 08.10.) 6.10.2010 Besuch des Niedersächsischen Landtags (9LF) Hollandaustausch in Eibergen (06.10. - 08.10: Jahrgang 8) 8.10.2010 Unterrichtsschluss nach der letzten stundenplanmäfligen Unterrichtsstunde 11.10.2010 Erster Tag der Herbstferien 23.10.2010 Letzter Tag der Herbstferien 25.10.2010 Elternversammlung der Ruderriege 27.10.2010 Elternversammlung der Klasse 9L1 29.10.2010 8L1: pro familia (ab 2. Stunde) Theaterbesuch Jg.13: Der Besuch der alten Dame (Haus der Jugend; 3. u. 4. Std.) 31.10.2010 Reformationstag 1.11.2010 Allerheiligen : Gottesdienst (Gymnasialkirche; 1. Std.); ab 2. Std. Unterricht lt. Plan Fachkonferenz Französisch 3.11.2010 10A: Berufsberatung im BIZ (14:00 - 16:00) 8L3: pro familia Kooperation Theater OS - Carolinum (Jahrgang 6; 09.45 Uhr und 11.45 Uhr) 4.11.2010 Fachkonferenz Geschichte 5.11.2010 Letzter Termin der Bekanntgabe der mündlichen Leistungsstände 10.11.2010 10B: Berufsberatung im BIZ (14:00 - 16:00) 11.11.2010 Pädagogische Konferenzen der Jahrgänge 5 - 9 16.11.2010 Studientag der Jahrgangsstufen12/13 17.11.2010 Buß- und Bettag: Gottesdienst für die Jahrgänge 8 - 11 (Gymnasialkirche; 1. Stunde) 10C: Berufsberatung im BIZ (14:00 - 16:00) 18.11.2010 Elternsprechtag Klassen 5 (16:00 - 19:00 Uhr) Hochschulinformationstag (Jahrgänge 10 - 13); Studientag der Jahrgangsstufen12/13 22.11.2010 Fachkonferenz Biologie Fachkonferenz Chemie 24.11.2010 10D: Berufsberatung im BIZ (14:00 - 16:00) 25.11.2010 8F1: pro familia Fachkonferenz Erdkunde Herbstakademie Osnabrück: Präsentationstag (ZUK; 08.00 - 16.30 Uhr) 26.11.2010 Fachkonferenz Sport 29.11.2010 Fachkonferenz Religion (ev./kath.) 30.11.2010 Warnungen in epochal erteilten Fächern 1.12.2010 10E: Berufsberatung im BIZ (14:00 - 16:00) 3.12.2010 Gottesdienst für den Jahrgang 7 (1. u. 2. Stunde; Gymnasialkirche) 6.12.2010 Nikolausrudern Schriftliche Arbeiten: höchstens 2 pro Woche (06. - 21.12.10 und 06. - 14.01.2011) 7.12.2010 Gottesdienst für den Jahrgang 5 (5. u. 6. Stunde; Gymnasialkirche) 8.12.2010 Landtagsbesuch (PW2(12), pw3(13)) Vorlesewettbewerb (3. u.4. Stunde; Jahrgang 6) 9.12.2010 Frankreichaustausch (Rennes am Caro; Jg. 10; 09.12. - 17.12.) 10.12.2010 Exkursion des Kurses BI1(12) 13.12.2010 Gottesdienst für den Jahrgang 6 (5. u. 6. Stunde; Gymnasialkirche) 14.12.2010 7L3, Wandertag Adventliche Musik (Gymnasialkirche) Exkursion der Kurse BI3(11), bi1(11), bi2(12), bi3(12), BI2(13), bi2(13) 15.12.2010 Orientierungstage im Haus Ohrbeck für die Jahrgänge 12 und 13 (bis 17.12.) 16.12.2010 Letzte Abgabe der Notenlisten der Jahrgangsstufen 11 - 13 21.12.2010 Ausgabe der Studienbücher in der Qualifikationsphase (nach dem Gottesdienst) Klassenlehrerstunde (5. Std; anschließend unterrichtsfrei) Vorweihnachtlicher Gottesdienst Jg. 5 13 (4. Std.; Dom) 22.12.2010 Erster Tag der Weihnachtsferien 5.1.2011 Letzter Tag der Weihnachtsferien 10 11 Chronik 8.1.2011 Skiprojekt des P5-Sportkurses Jg.12 (08.01. - 15.01.) 10.1.2011 Eintragung der Noten Jg. 5 - 10 (10.01. - 13.01.) Rudervollversammlung (Wahl des Ruderriegenvorstandes) 11.1.2011 Information für Realschüler und Eltern zur Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe 12.1.2011 8L2: Wandertag 13.1.2011 Volleyball-Neujahrscup (Jg. 12 u. 13) 14.1.2011 Kooperation Theater OS - Carolinum (Jahrgang 5; 09.45 Uhr und 11:45 Uhr) Kooperation Theater OS - Carolinum (Jahrgang 9) 18.1.2011 Zeugniskonferenzen der Klassen 5 - 7 (Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde) 19.1.2011 Zeugniskonferenzen der Klassen 8 - 10 (Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde) Bundeswettbewerb Fremdsprachen Jahrgang 9/10 Fußball- und Völkerballturnier (Jg. 5; Domhalle; 5. und 6. Stunde) 20.1.2011 Stadtspiel der Ruderriege 21.1.2011 10B, Wandertag 24.1.2011 7F1: Wandertag 7L1: Wandertag Fußball- und Völkerballturnier (Jg. 6; Domhalle; 5. und 6. Stunde) PH2(12), PH1(12, 13), PH3(13): Exkursion zum DESY 25.1.2011 7F2: Wandertag 8F2: Wandertag (ab 3. Std.) 26.1.2011 Ökumenischer Festgottesdienst zum Karlstag (Gymnasialkirche); anschl. Agape Basketballturnier Jahrgang 7 im Domzentrum (5. - 7. Stunde) Kreismeisterschaften im Schulschach 27.1.2011 Festakt zum Karlstag (Unterrichtsschluss für die Jahrgänge 5 - 11 nach der 3. Stunde) Kreismeisterschaften im Schulschach 28.1.2011 Ausgabe der Halbjahreszeugnisse (3. Stunde) 31.1.2011 Halbjahresferien 1.2.2011 Halbjahresferien 3.2.2011 Informationsabend für Eltern der Klassen 7 und 9 zur Suchtprävention (R021) 4.2.2011 Grünkohlessen des Kollegiums (Zur alten Eversburg) 5.2.2011 Kooperation Theater OS - Carolinum (Premierenklasse) 7.2.2011 2. Gesamtkonferenz 7F1: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend) 8.2.2011 7F2: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend) Anmeldungen für Realschüler für die Einführungsphase (08.00 - 13.00 Uhr) 9.2.2011 Anmeldungen für Realschüler für die Einführungsphase (08.00 - 17.00 Uhr) 10.2.2011 Kooperation mit Erich-Kästner-Schule: Sprachentag Regionalwettbewerb Jugend forscht (10. - 11.02.) 11.2.2011 Elternsprechtag (16:00 - 19:00 Uhr); Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde Jahnschwimmen 15.2.2011 Elternsprechtag (16:00 - 19:00 Uhr); Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde 17.2.2011 Besuch des Nixdorf-Museums Paderborn (If-Kurse Jg.10, if1(11)) 21.2.2011 7L1: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend) 22.2.2011 6LF: Wandertag 7L2: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend) 8L3: Besichtigung des Stahlwerks Georgsmarienhütte Bezirksmeisterschaft Schulschach in Schortens Fachkonferenz Latein 24.2.2011 Fachkonferenz Musik Kooperation mit Erich-Kästner-Schule: Naturwissenschaftliche Experimente 25.2.2011 8LF: Besichtigung des Stahlwerks Georgsmarienhütte 28.2.2011 7L3: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend) 1.3.2011 8F1: Besichtigung des Stahlwerks Georgsmarienhütte 2.3.2011 8F2: Besichtigung des Stahlwerks Georgsmarienhütte Jahrgangsversammlung Jahrgang 11 (Pausenhalle; 8. Stunde) 3.3.2011 Elterninformation über die Qualifikationsphase (Jahrgang 10) 4.3.2011 Spids-Nachbesprechungen Jg. 7 9.3.2011 HILFE FÜR PETRA UND ANDERE (13.00 - 15.00 Uhr) Aschermittwoch: Gottesdienst (Gymnasialkirche; 1. Std.); ab 2. Std. Unterricht lt. Plan Bewerben um einen Studienplatz (Jahrgänge 12 u. 13; Pausenhalle) 10.3.2011 Elterninformation über die Einführungsphase (Jahrgang 9) 11.3.2011 Letzte Abgabe der Notenlisten Jahrgänge 12/13 Rudern: Technik-Lehrgang in Essen, Baldeneysee (Trainingsruderer; 11. - 13.03.) 14.3.2011 9F1: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend; 14.03. - 15.03.) Dienstbesprechung zu den Themen Projekttage und Abitur (Lehrerzimmer) Englandaustausch: Caro in Highworth (9. Jahrgang; bis 24.03.) Fachkonferenz Biologie 15.3.2011 Abiturinformation; Ausgabe der Meldebögen; Bekanntgabe der Noten für 12.2/13.2 Fachkonferenz Erdkunde 16.3.2011 6L2: Exkursion zum Bauernhof 17.3.2011 Fortbildung Digitales Schwarzes Brett (14.00 - 17.00 Uhr) Informationen zu Auslandsaufenthalten in Spanien und Frankreich (Cafeteria) Känguru-Wettbewerb (5. - 7. Stunde) Meldung zur Abiturprüfung; Abgabe der Studienbücher im Sekretariat 18.3.2011 Seminar zur Berufsorientierung (Jahrgangsstufe 11; Besprechungszimmer) 21.3.2011 9F2: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend; 21.03. - 22.03.) Ausgabe der Studienbücher; Ende des 4. Kurshalbjahres Jahrgang 12/13 Dienstbesprechung Französisch 26.3.2011 Beginn des schriftlichen Abiturs (26.03. - 13.04.) 28.3.2011 9L2: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend; 28.03. - 29.03.) 29.3.2011 Kleine Forscher in Hollage Fachkonferenz Sport 31.3.2011 Fachkonferenz Englisch Fachkonferenz Spanisch Rudervollversammlung (Informationen zum Ruderfest) 4.4.2011 9L1: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend; 04.04. - 05.04.) Betriebspraktikum der Klassen 10 (04.04. - 15.04.) Eintragen der Noten für Warnungen zum 30.04. (04.04. - 06.04.) Englandaustausch: Highworth am Caro (9. Jahrgang; bis 13.04.) 6.4.2011 Schriftliche Ergänzungsprüfung Latein (15:00 - 18:00 Uhr) 7.4.2011 Tag der offenen Tür für die kommenden Klassen 5 (16:00 - 18:00); 7. Std. unterrichtsfrei 8.4.2011 Abgabe der Warnungen im Sekretariat Letzter Termin der Bekanntgabe der mündlichen Leistungsstände 10.4.2011 Filmfestival Caro goes Hollywood (Cinema Arthouse) 11.4.2011 Aufführung der Theater-AG: Freitag, der 13. Beginn der sportpraktischen Abiturprüfungen 12 13 Chronik 12.4.2011 Aufführung der Theater-AG: Freitag, der 13. 13.4.2011 Mündliche Ergänzungsprüfung Latein (13.04. - 15.04.; 07:30 - 19:00 Uhr) Probe zu Beethovens 9. Sinfonie (Pausenhalle) 8L1: Besichtigung des Stahlwerks Georgsmarienhütte 14.4.2011 Zukunftstag für Mädchen und Jungen (Jahrgänge 5 - 10) 15.4.2011 Unterrichtsschluss nach der letzten stundenplanmäßigen Unterrichtsstunde 16.4.2011 Erster Tag der Osterferien 26.4.2011 Rudern: Trainingslager in Eversburg (26.04. - 01.05.) 30.4.2011 Letzter Tag der Osterferien 1.5.2011 Maifeiertag Ruderfest 2.5.2011 Blumenmarkt der Klasse 6F1 5.5.2011 Informationsabend für die Eltern der kommenden Jahrgangsstufe 5 Pädagogische Konferenzen der Jahrgänge 5 - 9 8.5.2011 Schülerregatta und Schüler-Sprintcup in Bramsche 9.5.2011 P5 - Abiturprüfungen (Studientag) 10.5.2011 P5 - Abiturprüfungen (Studientag) 11.5.2011 ggf. P5 - Abiturprüfungen (nachmittags) 12.5.2011 7L1, 7L2: Exkursion nach Xanten Deutsche Schulschachmeisterschaft 2011 Karlsruhe 13.5.2011 6L2, Exkursion Biologie 14.5.2011 Hauptprobe zu Beethovens 9. Sinfonie (Pausenhalle; 10.00 Uhr und 15.00 Uhr) 16.5.2011 5F2, 5L1, 5LF: Klassenfahrt (16. - 20.05.) 9F1, 9F2, 9L2, 9LF: Klassenfahrt (16. - 20.05.) Kooperation Theater OS - Carolinum (Jahrgang 7) 17.5.2011 Jugend trainiert für Olympia - Leichtathletik 18.5.2011 5F1, 5L2: Klassenfahrt (18. - 20.05.) Generalprobe zu Beethovens 9. Sinfonie (Pausenhalle) Kooperation Theater OS - Carolinum (Jahrgang 8) Schülerregatta und Schüler-Sprintcup in Kassel 20.5.2011 6F2: Exkursion Biologie 22.5.2011 Beethovens 9. Sinfonie mit Beteiligung der Caro-Chöre (OsnabrückHalle) 23.5.2011 9LF: Suchtprävention in der Schule (Haus der Jugend; 23.05. -24.05.) 24.5.2011 6F2, 6LFl: Wandertag/Exkursion Fachkonferenz Deutsch (Lehrerzimmer) Letzter Termin für die Abgabe der Abiturarbeiten beim Schulleiter 25.5.2011 Besuch holländischer Austauschschüler (25.05. - 27.05.) 26.5.2011 Fachkonferenz Geschichte 27.5.2011 Spids-Nachbesprechungen Jg. 9 28.5.2011 Prüfung zum Computerführerschein Jahrgang 9 Rudern: Landesentscheid für 13- und 14-Jährige in Lingen (28.05. - 29.05) 29.5.2011 10D: Wandertage (29. - 31.05.) 30.5.2011 Fortbildung Kerncurriculum Mathematik (Gymnasium in der Wüste) 31.5.2011 Osnabrücker Mathematik-Olympiade 2.6.2011 Christi Himmelfahrt: unterrichtsfrei 3.6.2011 Ferientag 6.6.2011 Fachkonferenz Griechisch 7.6.2011 Mitteilung der Ergebnisse der schriftlichen Abiturprüfungen Preisverleihung der Stiftung Carolinum (5. Std.) 8.6.2011 Auftakt der Partnerschaft mit afghanischer Mädchenschule (Scheckübergabe) 9.6.2011 10C: Wandertag Anmeldung zu den kommenden Klassen 5 (14:00 - 18:00) Letzter Termin für Anträge auf weitere mündliche Abiturprüfungen 10.6.2011 Anmeldung zu den kommenden Klassen 5 (08:00 - 12:00, 14:00 - 18:00) Mini-Olympiade 13.6.2011 Pfingstmontag (unterrichtsfrei) 14.6.2011 Ferientag 15.6.2011 7F1, 8LF: Wandertag Anmeldung zu den kommenden Klassen 5 (08:00 - 12:00) 16.6.2011 8F2: Beratungsstelle pro familia Anmeldung zu den kommenden Klassen 5 (08:00 - 12:00) Mündliche Prüfungen in den P1 - P4-Fächern 17.6.2011 Anmeldung zu den kommenden Klassen 5 (08:00 - 12:00) Eintragung der Noten 5 - 11 (17.06. - 22.06.) Mündliche Prüfungen in den P1 - P4-Fächern 20.6.2011 8L2: Beratungsstelle pro familia Anmeldung zu den kommenden Klassen 5 (08:00 - 12:00) Fachkonferenz Physik ggf. Mündliche Prüfungen in den P1 - P4-Fächern 21.6.2011 10B: Wandertag Anmeldung zu den kommenden Klassen 5 (08:00 - 12:00) Fußballspiel Paulinum - Carolinum in Münster (Tholl) Grillabend der Abiturienten Schulbuchrückgabe 22.6.2011 10A: Wandertag 23.6.2011 Abitur-Entlassungsgottesdienst (Dom) Abitur-Entlassungsfeier (OsnabrückHalle) Rudern: Besprechung der Wanderfahrt Main‚ 11 (6. Stunde) Schulbuchrückgabe; Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde 24.6.2011 8L1, Wandertag (24.06. - 27.06.) Abiturball (OsnabrückHalle) KU3(11): Exkursion Schulbuchrückgabe Griechenlandfahrt (26.06. - 02.07.) 26.6.2011 Landesentscheid Jugend trainiert für Olympia (26.06. - 27.06.) 27.6.2011 8F2, 8L2: Wandertag 8L1: Wandertag (24.06. - 27.06.) Chor - Intensivproben Hager Hof (27.06. - 29.06.) Schulbuchbasar für die Sek I (Pausenhalle; 15.00 - 17.00 Uhr) 28.6.2011 Landesentscheid Jugend trainiert für Olympia Versetzungskonferenzen Klassen 5 - 7 (Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde) Waldjugendspiele für Jahrgangsstufe 6 29.6.2011 Sportfest 2011 Versetzungskonferenzen Klassen 8 - 10 30.6.2011 Projekttag zum Thema ‚Schulleitbild‘ Ruderwanderfahrt Main 2011 (Jg. ‚96 und älter; 30.06. - 07.07.) 1.7.2011 Projekttag zum Thema ‚Schulleitbild‘ 4.7.2011 7L1, 7F2, 7L3: Wandertag Kleine Carolinger im Zoo (Jg. 5) 5.7.2011 8F1: Wandertag (ab 5. Stunde) Fachkonferenz Mathematik Schuljahresabschlussgottesdienst Jg. 5 - 7 (Dom; 3. Stunde) Schuljahresabschlussgottesdienst Jg. 8 - 11 (Dom; 4. Stunde) 6.7.2011 Ausgabe der Zeugnisse (3. Stunde) 7.7.2011 Erster Tag der Sommerferien 27.5.2011 Unterstufen-Party (17.00 - 20.00 Uhr) 19.9.2010 Bundesfinale JtfO in Berlin (19.09 - 23.09.) 14 15 Sieben Landespreise für Caro-Schüler beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen Auch im Jahr 2011 räumten CaroSchüler wieder zahlreiche Preise bei der Preisverleihung des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen am Lingener Franziskusgymnasium ab. So gewann die Forder-AG Bundeswettbewerb Fremdsprachen der 8.-10. Klassen des Gymnasium Carolinum Osnabrück unter Betreuung von Frau Eidhoff einen dritten Landespreis. Der englischsprachige Film „Mission Top Model“ erzählt die Geschichte von zwei Mädchen, die den fadenscheinigen Versprechen eines obskuren Modelscouts Glauben schenken. Um als Models weltweiten Ruhm zu erlangen, setzen die zwei durch ein straffes Diät- und Fitnessprogramm ihre Gesundheit aufs Spiel. Während eines der Mädchen dann auch schließlich aufgrund der Einnahme von Diätpillen im Krankenhaus landet, erweist sich das Casting als große Farce. Der Modelscout entpuppt sich als lang gesuchter Krimineller, der nur auf der Suche nach neuen Mädchen für seine illegalen Internetmachenschaften war. Die Schüler stellten eindrucksvoll ihr sprachliches Können und ihre Phantasie unter Beweis. Die technische Unterstützung lieferte das englische Seminarfach From Script to Screen. Im Einzelwettbewerb konnten sich sechs weitere Schüler durchsetzen und ebenfalls Landespreise mit nach Hause bringen: – Marie-Theres Roux (2. Landespreis in Englisch) – Johannes Theilmeier (3. Landespreis in Englisch/Latein) – Kenneth Hoss (3. Landespreis in Englisch/Französisch) – Jakob Dettmer (3. Landespreis in Latein/Griechisch) – Maximilian König (3. Landespreis in Englisch) – Pascal Schnieder (3. Landespreis in Latein) Sie gewannen neben Geldpreisen verschiedene Sachpreise wie elektronische Wörterbücher und Lektüren. Jantje Eidhoff Sparkassen-Finanzgruppe nz-Che a n i F t z t e J machen! ck Das Sparkassen-Finanzkonzept: ganzheitliche Beratung statt 08/15. Service, Sicherheit, Altersvorsorge, Vermögen. Geben Sie sich nicht mit 08/15-Beratung zufrieden – machen Sie jetzt Ihren individuellen Finanz-Check bei der Sparkasse. 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Dabei zeigten die Jugendlichen auf, wie die Öffentlichkeit mit Tabubrüchen umging, und hinterfragten (quellen)kritisch die Motive der von ihnen untersuchten ‚Skandalierer‘. Als Skandalforscher erfolgreich waren auch vier Schülerinnen und Schüler des Carolinums, die die Spuren der von ihnen untersuchten Skandale durch Auswertung archivalischer Quellen, zeitgenössischer Vorn von links: Hannah Große Höötmann, Rukmane Kadrija, Björn Bojara, Jan Reitzner. Hinten Kerstin Abeln, Heinz Hermann Steenken. Presseberichte und Zeitzeugengespräche sowie einschlägiger Fachliteratur verfolgten: Hannah GROßE HÖÖTMANN und Rukmane KADRIJA (jetzt Jg.12) sowie Björn BOJARA und Jan REITZNER (jetzt Jg.11) erhielten für ihre Wettbewerbsbeiträge die Urkunde der renommierten KÖRBER-Stiftung, die den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ausrichtet. Björn BOJARA und Jan REITZNER sind zudem mit einem mit 100 € dotierten Förderpreis ausgezeichnet worden. Die Förderpreisträger der zwei ausgezeichneten Osnabrücker Gymnasien überreichten am 4. Juli 2011 ihre Wettbewerbsarbeiten offiziell der Leiterin des Niedersächsischen Staatsarchivs Osnabrück, Dr. Birgit KEHNE (vgl. NOZ vom 5.7.2011). Das Archiv hatte die Schülerinnen und Schüler bei ihren Nachforschungen vorbildlich unterstützt. Das Engagement und aufrichtige Interesse unserer Schülerinnen und Schüler, die über mehrere Monate ihre Wettbewerbsarbeiten in ihrer Freizeit verfasst haben, ist als hervorragend zu würdigen und anzuerkennen! Hannah GROßE HÖÖTMANN und Rukmane KADRIJA befassten sich in ihrem Beitrag „Karl der Große – Schulgründer und Reizfigur?“ mit einem ‚dramatisch‘ inszenierten Protest von einigen Schülern der 13. Jahrgangsstufe anlässlich des Karlstages am 26.1.1989, die das dama- lige Selbstverständnis der Schule als „Traditionalismus“ in Frage zu stellen beabsichtigte. So wurde die Statue des Schulgründers auf dem Schulhof mit blutroter Farbe bespritzt und mit „Karl der Sachsenschlächter“ betitelt. Der Protest vom Karlstag 1989 löste viele Debatten und Auseinandersetzungen um die Frage nach der „Schulidentität“ sowie dem Umgang mit Traditionen und Werten an der Schule aus und blieb dabei nicht nur schulintern. Die Reaktionen auf den Schülerprotest fielen sehr unterschiedlich aus und sorgten sowohl zwischen damaliger Schulleitung und Schülerschaft, vor allem des 13. Jahrgangs, als auch innerhalb des Kollegiums für heftige Debatten und Diskussionen. Die Schülerinnen bewerteten die Ergebnisse ihrer Forschungen wie folgt: „Obwohl der Schülerprotest des Karlstages 1989 eine schulweite Beschäftigung mit der Schulidentität nach sich zog, lässt sich nicht sagen, ob er letztlich wirklich zu einer Veränderung der Mentalität der Schule führen konnte. Die Identifikation mit Karl als Schul- und Stadtgründer hat zweifellos nachgelassen, außerdem wird eine differenzierte Sicht auf das Leben und Wirken Karls im Unterricht vermittelt. (...) Es ist [festzustellen], dass Schülerinnen und Schüler sich in heutiger Zeit nicht mehr mit diesem Thema auseinandersetzen, auch, weil die Politisierung der heutigen Schülerschaft unter den heutigen Bedingungen nicht mehr mit der damals zumindest bei einigen Schülern gegebenen vergleichbar ist. (...) Eher problematisch scheint die offensichtlich bestehende Kluft zwischen dem hohen Anspruch und der demgegenüber oftmals wesentlich bescheideneren Wirklichkeit des Schullebens. Es ist in der ganz anders geprägten Situation des Jahres 1989 offensichtlich die Spürbarkeit dieser Kluft gewesen, die die damals aktiv gewordenen Schülerinnen und Schüler zu ihren Aktionen veranlasst hat. Wie immer man das Geschehene und seine Wirkung einschätzen mag, auch in Zukunft wird sich das Gymnasium Carolinum weiterhin mit der Frage nach der Schulidentität auseinandersetzen müssen, bei der es zu entscheiden hat, welche Traditionen als bewahrenswert gelten können und auf welche verzichtet werden sollte.“ Björn BOJARA und Jan REITZNER konnten in ihrem Wettbewerbsbeitrag „Das Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal zu Osnabrück – ein ‚Stein des Anstoßes‘“ insbesondere auf Grundlage ungedruckter Archivalien aus dem Staatsarchiv zeigen, dass durch die Kämpfe um diesen Osnabrücker „Stein des Anstoßes“ zu verschiedenen Zeiten Wertekonflikte innerhalb der Gesellschaft ausgetragen wurden und die Erinnerung bzw. die Erinnerungskultur jeweils durch eine symbolische Politik geprägt und besetzt bzw. vereinnahmt werden sollte. Denn das Denkmal wurde 1928 als Mahnmal und Erinnerungsort für die ermordeten bzw. verfemten frühen Repräsentanten der ersten deutschen Demokratie der Weimarer Republik errichtet, sodann 1933 von den Nationalsozialisten zerstört und schließlich 1983 rekonstruiert und wiedererrichtet. Die wechselvoll-‚skandalösen‘ Auseinandersetzungen um das Osnabrücker Denkmal als Erinnerungsort dokumentieren sozusagen im 18 19 Kleinen den Kampf um die Weimarer Demokratie und deren Erinnerungskultur und spiegelt somit den Weimarer „Bürgerkrieg der Erinnerungen“ vor Ort wider.1 Demnach sind die mit dem Osnabrücker Denkmal verbundenen Skandale in der Tat Ärgernis, Aufsehen, Empörung erregende Grenzüberschreitungen gewesen. Heinz Hermann Steenken 1 Vgl. dazu umfassend Andreas DÖRNER, Politischer Mythos und politische Symbolik. Der Hermannmythos: zur Entstehung des Nationalbewußtseins bei den Deutschen, Reinbek bei Hamburg 1996, 226-229 und Detlev J. K. PEUKERT, Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Moderne (Moderne Deutsche Geschichte, Bd. 9), Darmstadt 1997, 78. Vgl. zum Konzept der lieux de mémoire (‚Erinnerungsorte‘) von Pierre NORA die Einführung von Etienne FRANCOIS und Hagen SCHULZE, Einleitung. In: dies. (Hrsg.), Deutsche Erinnerungsorte. Eine Auswahl (Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 475), Bonn 2005, S. 7-12, 7 f. zur Bedeutung von Denkmälern bzw. Erinnerungsorten für das kollektive Gedächtnis und seiner Bedeutung für die Identität der Gruppen und Nationen. Auszüge aus der Wettbewerbsarbeit „Das Ebert-Erzberger-RathenauDenkmal zu Osnabrück – ein „Stein des Anstoßes“ von Björn Bojara und Jan Reitzner Einleitung – ein „Stein des Anstoßes“ Ärgernis, Aufsehen, Empörung: „Skandale sind Grenzüberschreitungen, häufig sind sie Ausdruck von Machtkämpfen und Inszenierungen. (...) Jeder Skandal hat eine eigene Moral. Er ruft Werte und Normen in Erinnerung und kann diese bekräftigen oder verändern (...).“ Anknüpfend an diese Definition von Skandalen möchten wir im Rahmen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten 2010/11 anhand einer exemplarischen historischen Beschäftigung mit der ‚skandalösen‘ Geschichte des Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmals am Herrenteichswall in Osnabrück „zeigen, wie Wertkonflikte zu verschiedenen Zeiten ausgetragen wurden, wer von ihnen profitierte und zu wessen Lasten sie gingen. Und wir lernen unseren Blick dafür zu schärfen, dass Skandale Interessen unterliegen und bestimmten Mechanismen folgen.“ 2 Das Ebert-Erzberger-RathenauDenkmal wurde 1928 vom Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold zur Erinnerung an die von Angehörigen der rechtsradikalen Organisation Consul ermordeten Zentrums- bzw. DDP-Politiker Matthias ERZBERGER († 26.8.1921) und Walter RATHENAU († 24.6.1922) sowie den am 25.2.1925 verstorbenen SPDVorsitzenden und ersten Reichspräsidenten der Weimarer Demokratie, Friedrich EBERT, errichtet.3 Die drei Politiker waren führende Vertreter der demokratischen Par- teien der Weimarer Koalition, so dass die Absicht eines Denkmals für diese frühen Repräsentanten der ersten deutschen Demokratie der Schaffung und Festigung einer republikanisch-demokratischen Erinnerung galt. Allerdings wurden diese drei Politiker von der antirepublikanischen Rechten als ‚Novemberverbrecher‘, ‚Verräter‘ und ‚Erfüllungspolitiker‘ angefeindet und verleumdet, so dass die ‚skandalösen‘ Kämpfe um das Osnabrücker Denkmal als Erinnerungsort sozusagen im Kleinen den Kampf um die Weimarer Demokratie und deren Erinnerungskultur und somit den 2 Definition zitiert nach: Die Wettbewerbsunterlagen 2010/11, S. II. In: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte, spurensuchen 24 (2010), o.S. 3 Vgl. dazu und zum historischen Kontext PEUKERT 1997, S. 76 ff. und SCHELL 1990, S. 50, 64 f. – Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold war eine überparteiliche, von Vertretern der Parteien der Weimarer Koalition (SPD, Zentrum, DDP) am 22. Februar 1924 gegründete, stark von Sozialdemokraten dominierte Organisation zum Schutz der Weimarer Demokratie gegen deren rechts- wie linksradikalen Feinde. – Die Organisation Consul (O.C.) war eine illegale Nachfolgeorganisation der 1920 auf Druck der Alliierten aufgelösten Freikorps. Die O.C. wurde von dem seit dem gescheiterten Kapp-Lüttwitz-Putsch (März 1920) steckbrieflich gesuchten EHRHARDT aufgebaut. – Die Parteien der sogenannten Weimarer Koalition (SPD, Zentrum, DDP) erzielten bei der ersten Reichstagswahl am 19. Januar 1919 nach SCHELL 1990, S. 21 f. zusammen 76,1% der Stimmen. 4 Vgl. PEUKERT 1997, 78 und DÖRNER 1996, 226-229. – FRANCOIS/SCHULZE 2005, 7 f. zur Bedeutung von Denkmälern bzw. Erinnerungsorten für das kollektive Gedächtnis und seiner Bedeutung für die Identität der Gruppen und Nationen. 5 Osnabrücker Zeitung vom 16.5.1933. Die Bezeichnung ist demnach ein zeitgenössischer Quellenbegriff. 6 So (verharmlosend) Neue Osnabrücker Zeitung vom 29.6.1983. Weimarer „Bürgerkrieg der Erinnerungen“ gleichsam vor Ort spiegelt.4 Denn bereits seit seiner Errichtung sahen die National(ist)en in dem Denkmal einen „Stein des Anstoßes“.5 So war auch zu erwarten, dass die Nationalsozialisten das Denkmal nach der sogenannten ‚Machtergreifung‘ (30.1.1933) aufgrund seiner politischen Symbolik abreißen würden [Beschluss des Osnabrücker Magistrats vom 21.4.1933]. Damit war das Denkmal aus der politischen Topographie der Stadt Osnabrück für beinahe 50 Jahre verschwunden, denn der neue westdeutsche Staat hatte nach dem Zweiten Weltkrieg und der totalen Niederlage offenkundig wichtigere Sorgen, so dass das Denkmal in Vergessenheit geriet. (...) Doch das Denkmal wurde (...) [nach seiner Wiedererrichtung 1983] erneut zum „Stein des Anstoßes“, da es sogleich von Rechtsradikalen bzw. „unbekannten Polit-Rowdies“6 verwüstet wurde. Das Mahnmal steht bis heute am Herrenteichswall an der Hase, droht aber wieder – für uns skandalös – als Erinnerungsort in Vergessenheit zu geraten. Zu viele 20 21 Menschen erachten unsere rechtsstaatliche Demokratie offenbar als selbstverständlich (...). – Wir wollen mit dieser Arbeit auch ein Zeichen setzen für eine engagiertere Erinnerung an die erste deutsche Demokratie, indem wir eine Verkettung von Skandalen in Bezug auf das Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal und seine wechselvolle Geschichte aufzeigen, die die Menschen in Osnabrück erregt hat. Des Weiteren wollen wir dieser drei demokratischen Politiker der Weimarer Republik gedenken und ihre skandalöse Ermordung mit dem Osnabrücker Denkmal in Verbindung setzen. Wir sprechen dabei bewusst von einer Verkettung der Skandale, denn skandalös war es, Erzberger und Rathenau auf offener Straße zu erschießen sowie vorher Mordhetze – wie auch gegen den ersten Reichspräsidenten – gegen sie zu betreiben; skandalös ebenso, freilich aus einer ganz anderen Perspektive, diesen Politikern kurz danach ein Denkmal zu errichten; skandalös aus heutiger Sicht, dass die Nationalsozialisten das Denkmal abrissen; skandalös ist es, dass das Denkmal 50 Jahre in Vergessenheit geriet, um dann allerdings als Erinnerungsort unserer freiheitlichen Demokratie 1983 wieder errichtet zu werden. [...] Resümee – Die ‚skandalöse‘ Bedeutung des Osnabrücker Denkmals als „Stein des Anstoßes“ Denkmäler sollen symbolisch erinnern: an eine Idee, eine Person, ein Ereignis oder eine Staatsform, wie hier. Das Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal steht symbolisch für die demokratische Republik von Weimar und ihre frühen Repräsentanten. Deshalb ist seine Geschichte ebenso von Zeiten geprägt, in denen die Demokratie als (relativ) stabil angesehen werden kann, als auch von Zeiten, in denen die Demokratie umstritten und umkämpft war oder gar durch die NS-Diktatur abgeschafft wurde. So schien sich bis 1928 erstmals eine Republik in Deutschland zu festigen, das Denkmal wurde errichtet. 1928 war die Republik zwar relativ gefestigt, allerdings wurde sie von links und von rechts attackiert und sah sich vor allem von rechts einer großen Bedrohung ausgesetzt. Daher ist es kennzeichnend, dass damals bereits ein antisemitischer Zwischenruf die Feierlichkeiten störte, der Sockel beschmiert und der Kranz gestohlen wurde. Aber noch behielt die Demokratie die Oberhand, und so stand das Denkmal bis 1933. Ab 1929/30 führte u.a. das zunehmend antidemokratische Denken in der Weimarer Republik und die politische Radikalisierung zur sog. ‚Machtergreifung‘ der Nationalozialisten, die die Weimarer Demokratie endgültig beseitigten. Als logische Konsequenz wurde das Denkmal abgerissen. Es starb mit der Republik. Bereits 1933 wurde Widerstand gebrochen, das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold aufgelöst, die SPD und ihre Freie Presse verboten, die Fahne der Eisernen Front vom Osnabrücker Gewerkschaftsgebäude heruntergerissen. So geschah es nicht nur in Osnabrück, sondern überall in Deutschland. Mit der endgültigen Zerstörung der Weimarer Republik wurde auch beseitigt, wofür sie stand und wer für sie eintrat. Das Denkmal war ein klares, in Osnabrück bekanntes Zeichen für diese republikanische Staatsform. Der Abriss des Denkmals durch SAMänner ist demnach ein Akt symbolischer Politik. Mit dem Untergang der Weimarer Republik ist auch das Denkmal untergegangen. Als nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs mit der Bundesrepublik eine zweite Demokratie entstand, war diese anfangs noch nicht unbedingt gefestigt und brauchte Zeit, sich zu stabilisieren. 1980 war die parlamentarische Demokratie des Weststaates des damals noch geteilten Deutschlands etabliert und gesichert, Wohlstand war eingekehrt. Die Bevölkerung bzw. die Jugend wurde historisch gebildet, aufgeklärt und begann, sich nun mit der lange totgeschwiegenen und verdrängten Zeit des Nationalsozialismus zu beschäftigen. (...) In einem Längsschnitt konnten wir zeigen, dass die ‚skandalösen‘ Auseinandersetzungen um das Osnabrücker Denkmal als Erinnerungsort sozusagen im Kleinen den Kampf um die Weimarer Demokratie und deren Erinnerungskultur und somit den Weimarer „Bürgerkrieg der Erinnerungen“ vor Ort spiegeln, zu dem die Errichtung und Einweihung 1928 gleichsam der Startschuss gewesen ist. Demnach sind die mit dem Osnabrücker Denkmal verbundenen Skandale in der Tat Ärgernis, Aufsehen, Empörung erregende „(...) Grenzüberschreitungen“ und „Ausdruck von Machtkämpfen und Inszenierungen“, der „Werte und Normen in Erinnerung“ [ruft] und (...) diese bekräftigen oder verändern [kann]“.7 Die durch die Kämpfe um den Osnabrücker „Stein des Anstoßes“ zu verschiedenen Zeiten ausgetragenen „Wertkonflikte“ zeigen, dass die Erinnerung bzw. die Erinnerungskultur jeweils durch eine symbolische Politik und ein Denkmal geprägt und besetzt werden sollte. Heutzutage wissen allerdings viele Bürger nicht mehr, wieviel sie der historisch umstrittenen und blutig 7 Zitiert nach: Die Wettbewerbsunterlagen 2010/11, S. II. In: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte, spurensuchen 24 (2010). umkämpften Demokratie verdanken, wissen sie nicht mehr recht zu schätzen, fühlen sich nicht mehr ausreichend von den großen Parteien und deren Repräsentanten vertreten. Das lässt sich z.B. an sinkenden Wahlbeteiligungen erkennen. Und in demselben Maß leidet das Denkmal mit: Es gerät in Vergessenheit, kaum einer weiß um seine Geschichte, es kümmert sich offenkundig niemand mehr darum. (...) Es wäre zu wünschen, dass das Denkmal wieder fest verankert werden würde im politischen und gesellschaftlichem Alltag und in der Erinnerungskultur der Osnabrückerinnen und Osnabrücker. Daher ist es notwendig, dass sich die Stadt wieder um dieses so umkämpfte Denkmal kümmert! 22 23 Erfolg bei der 16. Osnabrücker Mathematikolympiade Am 31. 05. 2011 fuhren am Ende eines anstrengenden Schultages drei Schülerteams mit insgesamt 12 hoch motivierten Schülern nach Melle, um in Knobelaufgaben beispielsweise die Anzahl der Seiten in einem Lexikon (Klassen 5 und 6) oder das Alter von drei Mädchen (Klassen 7 – 10) zu bestimmen. An der in diesem Jahr bereits zum sechzehnten Mal stattfindenden Veranstaltung nahmen insgesamt dreizehn Gymnasien der Stadt und des Landkreises Osnabrück mit 34 Mannschaften in zwei Altersklassen (Jahrgangsstufe 5/6 und 7 bis 10) teil. Die Mannschaften aus den Jahrgängen 7-10, die sogenannten A-Teams, absolvierten zunächst in neunzig Minuten eine schriftliche Runde. Für diejenigen, die in der ersten Runde am besten abgeschnitten hatten, folgte nach kurzer Vorbereitungszeit eine mündliche Runde vor Publikum. Auf die jüngeren Schüler, die B- Teams, warteten in der Mathematikrunde drei Knobelaufgaben, die innerhalb von 60 Minuten zu lösen waren. Anschließend galt es, auch das sportliche Geschick unter Beweis zu stellen. Das Team des Carolinums konnte unter den 15 Teams der Klassen 5 und 6 einen hervorragenden 2. Platz erringen. Bei den 19 Teams der Klassen 7-10 belegte eine unserer beiden Mannschaften sogar den 1. Platz. Die Teilnahme an der 16. Osnabrücker Mathematik Olympiade hat unseren drei Schülerteams auch in diesem Jahr sehr viel Freude bereitet und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste OMO, die das Gymnasium Oesede ausrichten wird. Michaela Willenborg und Dr. Ansgar Striethorst Unser erfolgreiches A-Team: Sven, Jan, Marie-Thérèse, Pascal. Unsere drei Mannschaften: A1 Marie-Thérèse Roux, 9 L2 Jan Reitzner, 10 c Sven Klecker, 9 F1 Pascal Schnieder, 9 L2 A2 Jennifer Meyer, 10 a Pia Greiten, 9 LF Lennart Kolfhaus, 8 L3 Miriam Teuber, 7 L2 B Moritz Reh, 6 F2 Clemens Rohling, 6 LF Luca Enz, 6 LF Lena Boberg, 6 L2 24 Unser erfolgreiches B-Team: Luca, Clemens, Moritz, Lena. 25 Aufgaben für die Jahrgangsstufen 5 und 6 Aufgabe 1: 3HWHUHUZDFKWDOVHUHLQJURHV*HSROWHUDXVGHU.FKHK|UW(UKDVWHW]XU.FKHXQGVLHKW ZLH VHLQH 6FKZHVWHU ,QD KLQWHU +XQG 6WUXSSL KHUUHQQW GHU ZLHGHUXP LKUHQ .DW]HQ QDFKMDJW GLH MHZHLOV MXQJH .DW]HQ GDEHL KDEHQ 'LH -XQJHQ VLQG ZLHGHUXP KLQWHU 0lXVHSlUFKHQKHUGLHPLWMHMXQJHQ0lXVFKHQXPLKU/HEHQUHQQHQ Aufgaben für die Jahrgangsstufen 7 bis 10 – Runde 1 Berechne, wie viele Beine in der Küche insgesamt in Bewegung sind (einschl. Peter). Aufgabe 2: (LQH+RO]OHLWHUVROOYRPXQWHUHQELV]XPREHUHQ(QGHPODQJVHLQ'LH /HLWHUVSURVVHQKDEHQHLQHQ$EVWDQGYRQFP Aufgabe 1: In einer Spielkiste befinden sich kleine und große Holzquadrate. 30% aller Quadrate sind klein. Ein Viertel aller Quadrate ist blau. Von den kleinen Quadraten sind 80% blau. Welcher Anteil der großen Quadrate ist blau? a) *LE ]XQlFKVW HLQH VLQQYROOH $Q]DKO YRQ 6SURVVHQ DQ XQG EHJUQGH GLH$Q]DKO b) 'LH /HLWHU VROO ZHQQ PDQ YRQ $XHQNDQWH ]X $XHQNDQWH PLVVW FP EUHLW VHLQ 'LH 6SURVVHQ VFKOLHHQ DXHQ EQGLJ PLW GHQ /HLWHUK|O]HUQ DE DOVR NHLQ hEHUVWDQG %HVWLPPH ZLH YLHO 0HWHU +RO]ODWWHQPDQPLQGHVWHQV]XP%DXGHU/HLWHUEHQ|WLJW Aufgabe 3: 'DV %XFK Ä0H\HUV -XJHQG /H[LNRQ³ YRQ $= LVW HLQ XPIDQJUHLFKHV :HUN JHZRUGHQ 'HU 9HUODJWHLOWHPLWGDVVDOOHLQIUGDV'UXFNHQGHU6HLWHQ]DKOHQJHQDX=LIIHUQQRWZHQGLJ ZDUHQ hEHUOHJHQXQZLHYLHOH6HLWHQGDVJHVDPWH%XFKKDW Aufgabe 2: Nachdem die Kandidatin bei dem Quiz „Denk mal!“ die 500€ gewonnen hat, kommt sie mit dem Moderator der Sendung ins Gespräch. Beide stellen fest, dass sie die gleiche Anzahl Töchter haben, nämlich drei. Der Moderator fragt nach: „ Wie alt sind Ihre drei Mädchen?“ Die Kandidatin gibt Antwort – der Quizshow gemäß – verschlüsselt: Kandidatin: „Wenn man die drei Zahlen miteinander multipliziert, ist das Ergebnis 36.“ Moderator: „Diese Information reicht nicht aus.“ Kandidatin: „Wenn man die drei Zahlen addiert, erhält man die Nummer dieses Studios.“ Moderator: „Das reicht immer noch nicht!“ Kandidatin: „Stimmt! Meine älteste Tochter spielt Querflöte!“ Moderator: „OK, jetzt weiß ich Bescheid!“ Finde heraus, wie alt die drei Töchter der Kandidatin sind und begründe es. Aufgabe 3: Untersuche, ob der Wert der folgenden Summe durch 5 teilbar ist und begründe! 34444 + 43333 Aufgabe 4: Konstruiere ein Dreieck ABC mit folgenden Eigenschaften: Į = 25°, c = 7 cm und b – a = 2 cm. a) Fertige eine Konstruktionsbeschreibung an! b) Untersuche, ob die Konstruktion eindeutig ist! 26 27 Die Mathenacht 2010 am Caro: Mit einer Rekordteilnehmerzahl von 170 Schülerinnen und Schülern wurde auch in diesem Jahr die Mathenacht am Caro (19./20.November 2010) zum Tag gemacht. Trotz eines recht geringen Werbeaufwands flatterten im Vorfeld der Aktion zahlreiche Anmeldungen auf den Tisch der Organisatoren. Dabei waren alle Klassenstufen von 6 bis 13 vertreten – insbesondere die Klassen 6 bis 9 in großer Besetzung. Mit der Freischaltung der von der Klaus-Groth-Schule online zur Verfügung gestellten Aufgaben pünktlich um 18.00 Uhr (bis auf kleine Ausnahmen) begann der Rechen-Marathon, bei dem nur die größten Fans auch morgens um 6 Uhr den Stift noch nicht aus der Hand legten. Die Aufgaben waren wie in den Jahren zuvor durchaus anspruchsvoll und würdig, sich dafür mal eine Nacht Zeit zu nehmen. In der ersten Runde waren 20 Aufgaben auf Jahrgangsebene zu bearbeiten und die Lösungen per OnlineMaske zu übermitteln. Wurde eine ausreichende Zahl von Aufgaben richtig gelöst, erreichte der gesamte Jahrgang die zweite Runde. In dieser mussten insbesondere die Lösungs- Noch übernächtigter, noch mehr Teilnehmer… und noch mehr Spaß an Mathematik wege nachvollziehbar notiert und per Fax oder gescannt per Email an die organisierende Schule in SchleswigHolstein abgeschickt werden. Noch kurz vor der Deadline um 8.00 Uhr wurden die letzten Lösungsblätter auf den Weg gebracht. Erst danach und nach einer ersten Aufräumaktion in den zahlreichen zu Denkschmieden oder Ruheräumen umfunktionierten Klassenräumen konnten sich alle beim gemeinesamen Frühstück entspannen. Schön war es, die alt bewährten Mathenächtler, aber auch interessierte „Neulinge“ bei der intensiven und teilweise auch gemeinsamen Auseinandersetzung mit den mathematischen Knobeleien zu erleben. Leider waren bei der Größe der Teilnehmerzahl auch einige dabei, die im Grunde so wenig Interesse am eigentlichen Geschehen bekundeten, dass man sich fragen darf, was sie mit ihrer Teilnahme bezwecken wollten. Sehr erfreulich war es auch, ehemalige Schüler und Mathenacht-Fans unserer Schule als Betreuer begrüßen zu dürfen: Manuel Meyer, Florian Trost und André Heinrichs hatten sich im Vorfeld der Aktion gemeldet und Interesse bekundet, wie in alten Zeiten mitzugrübeln und unsere Schülerinnen und Schüler beratend zu unterstützen. Es wäre schön, diese gute Erfahrung für beide Seiten im nächsten Jahr zu wiederholen. Wieder organisierend mit im Boot waren natürlich Jan-Hendrik Arling und Jan Peter Vornhülz, die trotz des anstehenden Vorabiturs in der Planung mithalfen und am Abend selbst gemeinsam mit den übrigen Oberstufenschülern aktiv für das leibliche Wohl aller Teilnehmer sorgten. Dabei mussten immerhin 180 Pizzen bestellt, abgeholt und zeitnah verteilt werden. Dafür einen herzlichen Dank! (Was machen wir nur im nächsten Jahr??) Gänzlich unmöglich wäre eine Aktion dieser Größenordnung ohne tatkräftige Unterstützung aus der Fachgruppe Mathematik. Nicht selbstverständlich ist es, dass Frau Bröcker, Frau Rottman, Frau Schulte, Herr Thiemeyer, Herr Dr. Brinkmeyer, Herr Henseler, Herr Crystalla und sogar fächerübergreifend Herr Schwichtenberg (als somit ernannter Mathematiker ehrenhalber!) eine ganze oder auch halbe Nacht investieren, um dieses seit Jahren an unserer Schule bewährte Mathe-Event durchzuführen. Dies geht nur mit großer Einsatzbereitschaft und viel Spaß an der Sache. Dafür soll ein besonders herzlicher Dank ausgesprochen werden. Erfolgreich waren unsere Oberstufler, die – regional bestplatziert – insge- samt auf dem 7. Platz landeten. In der Klassenstufe 9/10 durften sich Tobias Thieke, Dominik Haper, Alexander Feldkamp und Frederic Wehrmeyer über einen tollen 13. Platz freuen. Ebenfalls unter den besten 30 Gruppen waren Constanze Zobel, Johanna Seiters, Lara Nilsson, Francesco Sera Gonzalez, Jan Reitzner, MarieThérèse Roux, Lea Stertenbrink, Julia Heckmann, Pascal Schnieder, Sven Klecker und Yannic Kenning. Auch unsere Jahrgangstufe 7/8 war mit einem 7. Platz (und regionaler Bestleistung) für Lara Girotto, Linda Lorenz, Daniel Rynio und Lennart Kolfhaus sehr erfolgreich. Weitere Platzierungen erreichten Gesa Schöning, Paula Medag, Maren Nilsson, Louisa Unland, Caroline Wenzel, Mario Dyczka, Michael Meyer, Yannick Bosse, Kai Niehenke, Jan Witte, Lukas Imwalle, Felix Horstmann-Meyer und FinnMarek Batzer. Unsere Teilnehmer aus Klasse 6 absolvierten in der neuen Kategorie „Benjamin“ die erste Runde erfolgreich. Eine zweite, bewertete Runde gab es für diese Schülerinnen und Schüler nicht. Die in der Kategorie „Klasse 5/6“ angetretenen Sechstklässler konnten ihre zweite Runde leider nicht erreichen. Rückblickend lag dies aber auch an Problemen auf der Seite der Ausrichter, da Aufgabenlösungen, Eingabemaske im Internet und „Musterlösungen“ teilweise nicht zusammenpassten. Ausgehend von den Lösungen und Leistungen dieser bis in die frühen Morgenstunden engagierten jungen Schülerinnen und Schüler wäre das Erreichen der zweiten Runde deutlich verdient gewesen. Na, wartet nur: Nächstes Jahr! Insgesamt war die Mathenacht wieder für alle Engagierten und Mathematikbegeisterten ein tolles Erlebnis. Also wenn das so ist: Die nächste Runde ist auch gar nicht mehr so fern! Michaela Willenborg und Dr. Ansgar Striethorst 28 29 Känguru-Wettbewerb 2011 Im Jahr 2011 nahmen 104 Schülerinnen und Schüler unserer Schule am weltweiten „Känguru der Mathematik“ teil. Zum 17. Känguru-Wettbewerb knobelten am 17. März 2011 rund 870.000 Teilnehmer aus über 9.000 deutschen Schulen gleichzeitig und bewiesen so: Mathe kann auch richtig Spaß machen! Känguru der Mathematik ist – gänzlich unüblich für das Fach Mathematik – ein Multiple-ChoiceWettbewerb, ausgeschrieben für die Klassenstufen 3 bis 13. Die bei Schülerinnen und Schülern häufig vorhandene Furcht vor dem Ernsthaften, Strengen, Trockenen der Mathematik soll aufgebrochen oder mindestens angekratzt werden und das gelingt - wie die Resonanz unserer Schüler zeigt – auch sehr gut. Und so lief der „Kängurutag“ ab: Die Schüler bekamen gegen eine Teilnahmegebühr von 2 € ihrem Alter entsprechend unterschiedliche Aufgaben. Für die Bearbeitung der 30 Aufgaben hatten die Schüler 75 Minuten Zeit. Jeder Teilnehmer startete mit einem „Startkapital“ von 30 Punkten und bekam für jede richtige Lösung 3, 4 oder 5 Punkte (je nach Schwierigkeit der Aufgabe), falsche Lösungen wurden mit Minuspunkten „bestraft“. Nachdem alle „Kängurus“ ihre Bögen abgegeben hatten, wurden diese feinsäuberlich nach Klassen sortiert und nach Berlin geschickt, wo die Auswertung stattfand. Jetzt begann für unsere 104 Schüler das lange Warten. Als die Ergebnisse schließlich da waren, wurden besonders erfolgreiche „Kängurus“ unserer Schule mit Sachpreisen wie z.B. Gesellschaftsspielen prämiert. Als besondere Auszeichnung bekam der Teilnehmer mit dem besten „Kängurusprung“, d.h. mit den meisten hintereinander richtig gelösten Aufgaben ein „Känguru-T-Shirt“. Alle anderen mussten aber nicht traurig sein: Jeder Teilnehmer erhielt nämlich eine Urkunde und ein kleines mathematisches Knobelspiel. Wir würden uns freuen, wenn auch im nächsten Jahr viele Schüler Interesse an „anderen“ Mathematikaufgaben zeigen. Michaela Willenborg und Dr. Ansgar Striethorst Unsere erfolgreichen Kängurus 2011 waren: 2. Platz: Jonas Sören Pfingst (5 L2), Justine Thiemann (6 L1), Lisa Strzelecki (6 L2), Yannik Sterlke (7 L2), Julia Piepmeyer (8 L2) 3. Platz: Esther Dälken (5 LF), Keanu Remien (5 F1), Lisa Kleuker (5 F1), Anna Becker (6 F2), Tobias Wegmann (7 L2), Konstantin Lennartz (7 L2) Justine Thiemann schaffte hierbei zusätzlich den weitesten „Kängurusprung“. Beispielaufgabe der Klassenstufen 5 und 6 Beispielaufgabe der Klassenstufen 7 und 8 Beispielaufgabe der Klassenstufen 9 und 10 30 31 Der Goethe-RoboCup: Ein Carolinger gewinnt beim Carolinger So strahlte Lennard Ruschmeier (Klasse 7) das letzte Mal, als er das Ticket für die Roboter-WM in Singapur gezogen hatte: Mit seinem Team, den SFZ-Katjessern vom Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück, konnte der junge Carolinger in diesem Jahr den Goethe-RoboCup am gleichnamigen Gymnasium in Hamburg für sich entscheiden: 335 Punkte – ein Rekordwert für das Team – wurden in zwei Läufen auf der Rettungsarena erzielt. Dort musste ein Roboter Spuren verfolgen, Hindernisse umfahren, Geröll aus dem Weg schieben bzw. sich seinen Weg bahnen und am Ende ein Opfer retten. Im Prinzip war es ein „Heimspiel“ für den Dreizehnjährigen, denn auch Goethe-Direktor Egon Tegge ist Carolinger (AB1967) und blätterte mit Lennard Minuten vor dem Run noch durch die Chronik seiner ehemaligen Schule. Jedes Jahr lädt Carolinger Tegge andere Carolinger (und ihre Teamkollegen bzw. die Leiterin der SFZRobotics-Truppe, Carolingerin Katja Cullmann) nach Hamburg ein, um die RoboCup-Saison zu starten. Das gelang dem SFZ in diesem Jahr hervorragend: Im Primary-Bereich (9-14 Jahre) stellten sie den 1. (SFZKatjesser), 2. (SFZ-Probierer) und 3. (SFZ-M&M) Platz, im Secondary (15-20 Jahre) Platz 1 (SFZ-Rasuro) und Platz 2 (SFZ-Robo-Ratten). Katja Cullmann (AB 1993) (SFZ Osnabrück) „Da ging noch was!“ – Spitzenjahr für die Caro-Jungforscher Wer hätte das im letzten Jahr gedacht, aber eine Steigerung war tatsächlich noch möglich. Auf allen Stufen der vergangenen Wettbewerbsrunde „Jugend forscht 2011“ konnten die jungen Forscherinnen und Forscher unserer Schule tolle Ergebnisse erzielen. Startpunkt der Wettbewerbsrunde war – wie in jedem Jahr – der Regionalwettbewerb in Lingen am 10. und 11. Februar, an dem 23 Schülerinnen und Schüler vom Caro mit 14 Projekten teilgenommen haben. Bei etwa 100 Teilnehmern und 60 Projekten insgesamt stellte unsere Schülergruppe also knapp ein Viertel des gesamten Wettbewerbs. Diese sehr große Zahl setzte sich aus den Projekten der AG „Jugend forscht“ und den aus den Seminarfächern von Herrn Crystalla und Herrn Schwichtenberg hervorgegangenen Projekten zusammen – wie sich zeigte, eine sehr erfolgreiche Mischung: Elf der Projekte erhielten eine Platzierung oder einen Sonderpreis. Fünf Regionalsiege und eine besondere Auszeichnung für das Carolinum in Lingen Alle Projekte im Detail zu würdigen, würde wohl den Rahmen sprengen. Die Preisträger und ihre Projekte sollen aber dennoch kurz vorgestellt werden. Im Bereich „Schüler experimentieren“ konnte Lioudmila Marra Kotchenkova (Klasse 8) mit ihrem Projekt „Faire Würfel gibt es nicht!?“ den Regionalsieg im diesmal sehr stark besetzten Fachgebiet Mathematik/Informatik für sich gewinnen und sich damit für den Landeswettbewerb der Sparte „Schüler expe- 32 33 rimentieren“ in Oldenburg qualifizieren. Die lobenden Worte der Jury zeichneten insbesondere die weit über das Niveau ihrer Altersstufe hinausgehende Vorgehensweise aus, welche zusätzlich mit dem Sonderpreis der Hochschulen honoriert wurde. Der über das Schüler-ForschungsZentrum angetretene Caro-Schüler Lennard Ruschmeier (Klasse 7) erreichte zudem mit seinem Projekt „Roboter auf Spurensuche – Selbst gebaut und selbst programmiert“ den Regionalsieg im Fachgebiet Technik und durfte ebenfalls zum Landeswettbewerb nach Oldenburg fahren. Weitere Regionalsiege konnten eine Schülerin und mehrere Schüler aus unserem diesjährigen Abiturjahrgang im Bereich „Jugend forscht“ erringen: Lisa Schlüter und Marcel Kettelmann setzten sich mit ihrem Projekt zur Fragestellung „Worin unterscheiden sich die Intelligenzleistungen von Primaten und Menschen?“ im Fachgebiet Biologie durch. Im Fachgebiet Mathematik/Informatik waren beim Regionalwettbewerb in diesem Jahr nur zwei Projekte – beide vom Carolinum – angetreten, welche die Juroren aufgrund der theoretischen Fundiertheit vor große Herausforderungen gestellt hatten. In Anerkennung der hervorragenden Leistungen, welche weit über das schulische Niveau hinausgehen, wurden beide Projekte mit einem Regionalsieg ausgezeichnet. So durften sich sowohl Ben Heuer („Untersuchung einer Verallgemeinerung der Collatz-Vermutung“) als auch Stefan Mühlbauer und Nicolas Müller (Gastforscher aus Heidelberg) („Meinungsbildung und topologische Dynamik in sozialen Netzwerken“) über die Qualifizierung für den Landeswettbewerb in Clausthal-Zellerfeld freuen, der sowohl Ben als auch Stefan aus den letzten Jahren bereits bekannt war. Zusätzlich sollte das Carolinum beim Landeswettbewerb noch von Felix Meyer zu Driehausen und Timo Giesker vertreten werden, die sich im Fachgebiet Physik mit dem Thema „Einschreiben und Auslesen digital aufbereiteter Daten im holographischen Speichersystem“ den Regionalsieg sichern konnten. Die Jury hob das im Grunde bereits universitäre Niveau der Arbeit in ihrer Laudatio besonders hervor. Mit insgesamt also fünf – beziehungsweise sogar sechs – Regionalsiegen für das Carolinum war 2011 ein absolutes Rekordjahr! Darüber hinaus erreichten Pascal Schnieder und Alexander Appelhans (Klasse 9, „Analyse von Flugbahnen von Bällen (schiefer Wurf)“) einen 2. Platz im Fachgebiet Physik in der Sparte „Schüler experimentieren“, Julian Hartstang (Klasse 7, „Überschwemmungsschutz für Kellerfenster – Alternativen zum Sandsack“) erhielt für sein Projekt den Sonderpreis der Handwerkskammer. Preise über Preise … In der Sparte „Jugend forscht“ erreichten Jan Peter Vornhülz, Stefan Mühlbauer und David Lemper (Klasse 12, „W-Lan-Navigation in größeren Gebäuden“) den zweiten Platz im Fachgebiet Arbeitswelt. Ein weiterer zweiter Platz im Fachgebiet Chemie wurde Jan Reitzner und Robert Pott (Klasse 9, „Erleben sie mit Oxi-Action ihr blaues Wunder öfter!“) zugesprochen. Im Fachgebiet Technik erreichte Janik Schlarmann (Klasse 12, „Entwicklung eines Video-RecordingSystems für 3D-Aufnahmen“) gegen eine starke Konkurrenz einen tollen 3. Platz. Zusätzlich wurde er mit dem Sonderpreis der IHK ausgezeichnet. Im gleichen Fachgebiet erhielten Jan Peter Vornhülz, Jan-Hendrik Arling und Maximilian Terveer (TG Brinkstraße) (Klasse 12/13) für ihren „Roboter zur Katalogisierung von Maisfeldern“ den Sonderpreis „Nachwachsende Rohstoffe“. Allen Preisträgern nochmals einen herzlichen Glückwunsch zu ihren tollen Leistungen, die zu einem großen Teil wie selbstverständlich neben den Vorbereitungen zum Abitur erbracht wurden! Die Projekte von Clemens Marcinek, Björn Hawighorst und Lennart Gran („Schüler experimentieren“) sowie Enis Belli, Dennis Lieu, Christian Ermanntraut und Johannes Salwei („Jugend forscht“) blieben zwar ohne Preis, stellten aber eine echte Bereicherung dieses vielseitigen Wettbewerbs dar, der im aktuellen Jahr besonders in den Fachgebieten dieser Teams sehr stark besetzt war. Danke für den tollen Einsatz! Besonders darf sich unsere Schule in diesem Jahr auch über den mit 1000,- € dotierten regionalen „Jugend forscht“-Schulpreis freuen. In der Laudatio wurde die kontinuierliche und gerade in den letzten Jahren konstant erfolgreiche Arbeit bei der Unterstützung und Förderung junger Forscherinnen und Forscher gelobt. Herr Schwenderling nahm als Vertreter der Schulleitung diesen Preis in feierlicher Atmosphäre im Phaeno in Wolfsburg entgegen. In diesem Zusammenhang möchte ich mich herzlich bei Kai Crystalla, Sven Schwichtenberg, Beate Rottmann und Philipp Thiemeyer als weitere offizielle Projektbetreuer in diesem Jahr für die Unterstützung und Begleitung interessierter Schülerinnen und Schüler bedanken. 34 35 Auch Thomas Schierbaum als einem langjährigen und begeisterten Unterstützer der JuFo-AG besonders in technischen Fragen sei herzlich gedankt. Als Projektberater in mathematischen und informatischen Themen darf auch Dr. Michael Brinkmeyer nicht vergessen werden. Es ist gut, dass in unserer Schule so vielseitig und engagiert Raum geschaffen wird, individuelle Interessen leistungsbereiter junger Menschen zu fördern und diese dabei auch in besonderer Weise herauszufordern. Auch beim Landeswettbewerb in Clausthal-Zellerfeld hervorragend Ein Novum in diesem Jahr: Das Carolinum war die am stärksten vertretene Schule beim Landeswettbewerb in Clausthal-Zellerfeld vom 14. bis 16. März, bei dem 73 Schülerinnen und Schüler aus ganz Niedersachsen 41 Projekte vorstellten. Damit nicht genug, wurden alle vier CaroProjekte mit Preisen belohnt. Neben zwei Sonderpreisen für Lisa, Marcel und Stefan durften sich Felix und Timo über den Vize-Landessieg im Bereich Physik freuen, getoppt nur noch von Ben, dem wie bereits in den beiden vergangenen Jahren mit dem Landessieg im Bereich Mathematik/Informatik der Einzug in das Bundesfinale gelang. Auch für Lioudmila war der Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ in Oldenburg eine positive Erfahrung. Ihr Projekt wurde mit einem weiteren Sonderpreis, einem Jahresabonnement der Zeitschrift „Bild der Wissenschaft“, gewürdigt. Das Finale in Kiel Nach einem Empfang in Hannover auf Einladung des Kultusministers, bei dem die niedersächsischen Landessieger noch einmal besonders gewürdigt wurden, ging es für Ben schließlich weiter zu einem beeindruckenden Bundeswettbewerb, der vom 19. bis zum 22. Mai in Kiel stattfand. Trotz starker Mitbewerber im Bereich Mathematik/Informatik war Ben mit seiner aus dem Bereich der Zahlentheorie erwachsenen Arbeit schließlich mit einen hervorragenden 3. Platz ganz vorne dabei. Als ganz besondere Krönung seiner Arbeit wurde ihm außerdem ein Sonderpreis der Ernst A. C. LangeStiftung zugesprochen, der mit einer Einladung zum „26th China Adolescents Science & Technology Innovation Contest“ nach China verbunden war, auf dem er zusammen mit zwei Jungforschern aus Berlin und seinem Betreuungslehrer A. Striethorst das deutsche Team des internationalen Teilwettbewerbs darstellte (siehe folgenden Bericht). Immer wieder sehr beeindruckend ist bei all diesen Auszeichnungen, dass auf allen Ebenen des Wettbewerbs die Konkurrenzsituation der jungen Menschen im Hintergrund steht. Das Hauptaugenmerk der Forscherinnen und Forscher liegt auf den gemeinsamen naturwissenschaftlichen Interessen. Es findet ein reger Austausch von neuen Ideen, Telefonnummern, Emailadressen usw. statt. So steht nicht einfach das Gewinnen im Fokus, sondern besonders auch der Kontakt zu Gleichgesinnten. Dem Wettbewerb „Jugend forscht“ gelingt es in besonderer Weise, junge Forscher aus dem ganzen Bundesgebiet zu vernetzen. Dies belegt auch das Beispiel unseres ehemaligen und aus früheren JuFo-Zeiten noch bekannten Schülers Florian Trost, der Ben auf dem Bundeswettbewerb in Kiel getroffen hat, den er im Rahmen des offiziellen JungforscherEhemaligen-Netzwerks besucht hat. Für K. Crystalla und A. Striethorst war dieser Bundeswettbewerb auch deswegen besonders spannend, weil sie auf Einladung des niedersächsischen Landeswettbewerbsleiters, Herrn Biedermann, am Rahmenprogramm wie zum Beispiel an der beeindruckend gestalteten Sonderpreisverleihung teilnehmen durften und so einen nicht ganz alltäglichen Einblick in das diesjährige Finale nehmen konnten. Fazit Für alle Beteiligten von forschender und betreuender Seite war die diesjährige Wettbewerbsrunde eine ganz besondere und sehr positive Erfahrung, die auch die natürlich damit im Vorfeld verbundene Arbeit mehr als ausgleicht. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden wir in diesem Jahr viele langjährig aktive Jungforscher, die nun nach dem Abitur oftmals einen wissenschaftlichen Schritt weiter gehen werden. Aber ein solcher 36 37 „Generationswechsel“ bringt immer auch neuen Wind, der im bereits angelaufenen Schuljahr schon wieder erfrischend zu spüren ist. Wer nun auch Lust bekommen hat, in der nächsten Wettbewerbsrunde einmal in die Forscherrolle (oder auch Betreuerrolle) zu schlüpfen, ist herzlich eingeladen, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. Aktuell finden montags, dienstags und freitags in der 7. Stunde regelmäßige JuFoTreffen in den naturwissenschaftlichen Fachräumen statt. Gemäß dem Grundsatz „Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb!“ kann man einfach mal hereinschnuppern oder auch gleich ein neues Projekt starten. Im Vordergrund steht dabei der Spaß an der naturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit unserer Welt. (Wenn ein Projekt dann auch noch erfolgreich ist, wird sich keiner von uns beschweren.) Spaß an der Wissenschaft heißt in erster Linie Spaß am Wissen schaffen. Dr. Ansgar Striethorst Warum denn nicht in die Ferne schweifen: Vom 02.08 bis zum 07.08 durften wir, Felix Witte, Sebastian Wullrich (Berlin) und Ben Heuer in Begleitung von Dr. Ansgar Striethorst, als „Jugend forscht“-Delegation am 26th China Adolescents Science and Technology Innovation Contest (CASTIC) in Hohhot, China teilnehmen. Diese Reise hatten wir zuvor als Sonderpreis der Ernst A.C. Lange-Stiftung beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ in Kiel gewonnen. Während einer wunderbaren und ereignisreichen Woche hatten wir dabei nicht nur Gelegenheit, unsere Projekte vorzustellen, sondern auch die chinesische und mongolische Kultur kennen zu ler- 26th China Adolescents Science and Technology Innovation Contest 2011 nen und Kontakte zu Jungforschern aus aller Welt zu knüpfen. Hohhot ist die Hauptstadt der Inneren Mongolei, und mit knapp zwei Mio. Einwohnern für chinesische Verhältnisse gerade noch eine Stadt mittlerer Größe, die im Gegensatz zu den weiter westlich gelegenen Städten wie Peking noch nicht so hoch modernisiert ist. Das ändert sich jedoch derzeit, allerorts wird gebaut und ganze Viertel werden neu errichtet. Während wir von unseren chinesischen Paten, die uns die Woche über begleiteten, vom Flughafen abgeholt und zum Hostel geführt wurden, empfingen uns in der ganzen Stadt bereits riesige Plakate und Banner die den CASTIC ankündigten. Die Veranstaltung ist mit fast 500 chinesischen Teilnehmern und rund 50 ausländischen Teilnehmern, vor allem aus Europa, für die Einheimischen wie für die gastgebende Stadt offenbar ebenfalls ein außergewöhnliches Ereignis. Unsere Unterkunft lag am Rande der Stadt, sodass sich mehrmals am Tag eine Buskolonne mit 16 von Polizei mit Blaulicht 38 39 eskortierten Fahrzeugen durch den etwas chaotischen Verkehr von Hohhot wälzte. Die Ausstellungshalle, eine von außen üppig und bunt mit Blumen und roten Heliumballons geschmückte Sporthalle, war Mittelpunkt des wissenschaftlichen Austauschs und zentraler Ort der Begegnung mit den chinesischen Teilnehmern. Leider war das Programm der ausländischen Gäste von der Verpflegung bis zum Kulturprogramm stets von dem der Einheimischen getrennt, sodass sich die europäischen Teilnehmer nach einigen Tagen umso lebhafter untereinander austauschten. Die Themengebiete des CASTIC ähneln in etwa denen von Jugend forscht, wobei allerdings deutlich mehr technisch orientierte Projekte vertreten sind. Wie vieles andere in China sind die Plakate der Teilnehmer, alle in chinesischer Sprache, geprägt von großem Farben- und Bilderreichtum. Auf Englisch oder mit Hilfe der Paten war es aber trotz der Sprachbarriere möglich, sich einen Eindruck von den Projekten zu verschaffen. Die sehr beeindruckende und äußerst pathosgeladene Opening Ce- remony, in der die Teilnehmer mit der Faust am Kopf schworen, fair zu sein, stellte die feierliche Eröffnung des CASTIC dar. Die Zeremonie enthielt ein olympiaähnliches Einlaufen von Teilnehmern, die repräsentativ für ihre Region einliefen – man stelle sich das bei Jugend forscht vor – und fand in einem großen Luftballonregen ihr Finale. Noch vor der offiziellen Eröffnung sowie nach den Jury-Gesprächen standen die Besuche der Öffentlichkeit an. Die durch eine Sicherheitsschleuse eintretenden Besucher wurden zunächst an den internationalen Projekten vorbeigeführt, wodurch der Andrang bei uns stets sehr rege war. Der überwiegende Teil der Besucher zielte zwar darauf, ein Bild mit den exotisch wirkenden Europäern zu schießen, und auch während der Standgespräche wurden die Familienväter nicht müde, ihre Kinder für ein Foto mit uns zu postieren, jedoch zeigten sich auch einige Besucher und Teilnehmer interessiert am Inhalt des Projekts, sodass der wissenschaftliche Austausch nicht zu kurz kam. Es erwies sich als hilfreich, eine kurze chinesische Übersetzung auf Handzetteln auszulegen, da sol- che Informationen den chinesischen Besuchern ein wenig die Scheu nahmen, sich mit den ausländischen Projekten zu beschäftigen. Nach den Öffentlichkeitsterminen und den Jurygesprächen stand jeweils für alle ausländischen Teilnehmer ein Kulturprogramm an. Dabei wurde uns zunächst sowohl im großen futuristischen „Museum of Inner Mongolia“ als auch beim Abendprogramm die mongolische Kultur vorgestellt, auf die die Einheimischen sehr stolz sind. Abends wurden wir in ein mon- golisches Restaurant geführt, in dem wir zu regionalem Essen einer Vorführung von traditionellen Tänzen und Gesängen beiwohnten. Hervorzuheben war hier musikalisch vor allem ein zweisaitiges In- 40 41 strument, das durch elektronische Verstärkung inzwischen ähnlich wie eine E-Gitarre gespielt wird, und kulinarisch der gekochte Kopf eines mongolischen Rindtieres, der Gästen als Delikatesse serviert wird. Die Tanz- und Gesangsvorstellungen stellten auch während der offiziellen Zeremonien ein wichtiges Element dar. Auch während eines Besuches in buddhistischen Tempelanlagen bot sich die Gelegenheit, sowohl die chinesische Kultur als auch die anderen Teilnehmer kennen zu lernen. Die Jury-Gespräche, die ebenso wie bei „Jugend forscht“ den wissenschaftlichen Höhepunkt darstellen, verliefen in angenehmer Atmosphäre. Die ausländischen Teilnehmer stellen beim CASTIC eine eigene Sparte, die Juroren waren jedoch allesamt Fachspezialisten. Sie verhielten sich eher passiv, hatten aber auch einige interessante Hinweise und Ansätze parat. Der Abschluss des Wettbewerbes wurde am letzten Abend in der Award Ceremony gefeiert und hat in etwa die Bedeutung der Sonderpreisverleihung bei Jugend forscht. Eingeleitet von den Reden einiger Offizieller, angereichert von musikalischen und akrobatischen Einlagen wurden von einem reich geschmückten Pult aus Teilnehmer nach vorne gerufen. Es werden beim CASTIC keine Platzierungen ausgelobt, sondern Preise an eine Gruppe von Projekten vergeben. Da stets chinesisch gesprochen wurde, konnten wir zwar nicht genau verstehen, worin die Preise bestanden, jedoch handelte es sich offenbar um Auszeichnungen, Praktika und Stipendien. Die ausländischen Projekte wurden gemeinsam auf die Bühne gerufen und sieben von ihnen noch einmal ausgezeichnet, darunter auch das Projekt von Ben. Nachdem wir ausländischen Teilnehmer abends noch einmal zusammen- gekommen waren, um uns zu verabschieden, hieß es am nächsten Tag: Abschied nehmen. Mitgenommen haben wir: Zahlreiche Geschenke, die Chinesen sind nicht umsonst für ihre ausgesprochene Gastfreundschaft bekannt, so bekamen wir am chinesischen Valentinstag alle ein Präsent überreicht; es weiteren Eindrücke der chinesischen, vor allem der mongolischen Kultur, die uns, einige kulinarische Irritationen ausgenommen, in sehr guter Erinnerung bleiben werden; außerdem Kontakte in alle Welt, besonders nach Europa, mit Jungforschern, die sich auch weiterhin über ihre Interessen austauschen wollen; und nicht zuletzt die prägenden wissenschaftlichen Erfahrungen in Bezug auf das eigene Projekt. Wir sind sehr glücklich, dass wir diese Reise machen durften. Ein großer Dank geht daher an die Stiftung Jugend forscht, die durch ihre guten Beziehungen solche Reisen möglich macht, und natürlich besonders an die Ernst A.C. Lange-Stiftung, die uns diesen Aufenthalt erst ermöglicht hat. Tsie Tsie! Ben Heuer & Dr. Ansgar Striethorst Erli & Kolbi und die Chemie AG Erli: Hi du, Kolbi, was machen denn 18 Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen eigentlich in einer Chemie AG? Kolbi: Nun, Erli, während eines Schuljahres so alles Mögliche. Zum Beispiel: Brausepulver. Das haben sie nicht nur auf der Zunge platzen und prickeln lassen, sie haben es selbst hergestellt. So konnten die Schüler Bezüge zwischen den Stoffen und der Wirkung der Zusammensetzung ziehen. Erli: Aha. Bezüge ziehen, was bringt denn das? Kolbi: Bezüge herstellen, genau beobachten, Schlüsse ziehen. Darum geht es in so einer AG – zu begreifen, dass Backpulver nicht einfach nur Backpulver ist, sondern ein chemisches Treibmittel. Erli: Aber ist das nicht - wie der gesamte Chemieunterricht - gefährlich? Kolbi: Natürlich hat die AG-Leiterin mit den Schülern zuerst geübt, wie sie die Gasbrenner und all’ die anderen Geräte benutzen müssen, damit nichts schief geht. Trotzdem durfte jeder eigene Ideen entwickeln und ausprobieren, aber eben nicht un- kontrolliert. Sinnvoll ist ein Experiment in der Wissenschaft schließlich nur, wenn man es sorgfältig durchführt. Erli: Ein Schüler hat mir erzählt, dass ihr „Drusen“ hergestellt habt. Was ist das denn? Kolbi: Das sind Kristalle, die wir in einer Gipshöhle gezüchtet haben. Das war einer der Höhepunkte der AG. Die bunt glitzernden Kristalle fanden alle toll. Erli: Na ja. Steine züchten. Sind die Pflanzen nicht viel interessanter? Kolbi: Das ist doch kein entweder oder. Wir haben auch mit Pflanzenfarben gearbeitet und deren Inhaltsstoffe chromatographisch untersucht. In der Chemie rund um die Kartoffel beschäftigten wir uns mit den vielfältigen Möglichkeiten, die diese Knolle bietet. Erli: Und was haben die Schülerinnen und Schüler mitgenommen? Kolbi: Manchmal waren sie wirklich ziemlich mitgenommen (haha). Nein, ernsthaft. Direkt mit nach Hause nahm jeder zumindest sein eigenes Duschgel, jeder mit seiner individuellen Note. Schau dir mal die Fotos an. Siehst du, wie viel Spaß sie dabei hatten und wie zufrieden sie waren, dass die Schule wirklich einmal alltagstauglich war. Und zur Weihnachtszeit die selbst hergestellten Wunderkerzen. Erli: Die selbst hergestellte Cola soll ja nicht so lecker gewesen sein! Kolbi: Das darf Dich nicht wundern! Die original Rezeptur liegt in einem Safe in Atlanta und ist nur wenigen Menschen bekannt! Dafür konnten sich die Gummibärchen durchaus neben den Markenbärchen sehen und auch schmecken lassen, zumal wir sie aus natürlichen Säften hergestellt haben. Erli: Das hört sich gut an! Ich bin beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder dabei! Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 5 und 6 M. Kafsack-Plate 42 43 Rudern auf Main und Weser Auf dem Main Zum Ende des Schuljahres ruderten 45 Carolinger auf dem Main von Bamberg über Würzburg bis nach Wertheim. Bei anfangs wechselhaftem und am Ende herrlichem Sommerwetter legten sie an acht Tagen 240 Kilometer auf dem Wasser zurück. Gestartet wurde in Bamberg auf der Regnitz. Bereits nach wenigen Gruppenfoto in Kitzingen. Metern fährt man in eine Schleuse des ehemaligen Ludwig-DonauMain-Kanals ein und rudert durch die historische Altstadt mit den Fischerhäusern am Ufer. Nach einer weiteren Stadtschleuse erreichten die Caro-Ruderer den Main-Donau-Kanal, der bereits nach 2,6 Kilometern in den Main mündet. Das Etappenziel in Haßfurt wurde erst nach neun Stunden auf dem Wasser erreicht, da das Passieren von fünf Schleusen sehr zeitraubend war. Die folgende Etappe nach Schweinfurt war deutlich kürzer, so dass die Möglichkeit bestand, die Stadt zu erkunden. Über Kitzingen wurde schließlich Würzburg erreicht. Am Abend wurde gemeinsam die kolossale Festung Marienberg besichtigt, von der man eine herrliche Aussicht auf die zahlreichen Kirchen, die Residenz und den Main hat. Das nächste Etappenziel war Karlstadt. Hier bot das direkt neben dem Bootshaus gelegene Feibad eine willkommene Erfrischung nach der schweißtreibenden Tätigkeit auf dem Wasser. Es folgte die längste Etappe über 47 Kilometer und drei Schleusen nach Marktheidenfeld. Der ankündigte Grillabend am Zielort war für alle Ruderer hinreichend Motivation, dieses Teilstück zielstrebig zurückzulegen. Am letzten Tag wurde bis Wertheim gerudert. Hier wurden die neun Boote zügig verladen und anschließend ging es mit einem Reisebus zurück nach Osnabrück. Ehemalige Fischerhäuser in Bamberg („Klein Venedig“). Auf der Weser Zum Ende der Sommerferien führte die Ruderriege Carolinum für die Jahrgangsstufen 7 und 8 eine Wanderfahrt auf der Weser von Hannoversch Münden bis nach Minden durch. An der Fahrt nahmen 38 Ruderer teil. An vier Tagen wurde bei sommerlichem Wetter die 200 Kilometer lange Strecke zurückgelegt. Die Fahrt begann in Vaake, acht Kilometer unterhalb des Zusammenflusses von Fulda und Werra. Nach dem Aufriggern der Boote wurde bis Höxter gerudert. Am nächsten Tag Der Main, die Ludwigsbrücke und die Festung Marienberg. ging es vorbei an Kloster Corvey bis nach Bodenwerder, wo traditionell das Fahren mit der Sommerrodelbahn auf dem Programm steht. Die dritte Ruderetappe führte zunächst nach Hameln. Hier wurde die einzige Schleuse der Fahrt passiert. Unterhalb der Schaumburg schlängelt sich der Fluss bis nach Rinteln. Die letzte Etappe verlief vorbei an Bad Oeynhausen und durch Minden bis zum Bessel Ruderclub, wo die Fahrt endete. Begleitet wurden die Schüler bei beiden Fahrten von den Lehrern Renate Buxhovi, Wolfgang Kellersmann und Peter Tholl. Wolfgang Schwenderling ruderte auf den beiden letzten Etappen auf der Weser mit. Peter Tholl 44 45 Landesmeistertitel für die Ruderer Landesentscheid für 13- und 14-jährige Beim niedersächsischen Landesentscheid für 13- und 14-jährige im Rudern auf dem Alfsee am 28. und 29. Mai gab es vier Meisterund zwei Vize-Meistertitel für die Caro-Ruderer. An der Meisterschaft nahmen die Nachwuchsruderer der Vereine und Schulen aus ganz Niedersachsen teil. Im Doppelvierer der Mädchen der Jahrgänge 1998/99 gab es einen Doppelsieg für das Carolinum. Auf der Kurz- und auf der Langstrecke gewann das Team von Trainerin Melanie Bröcker mit Cosima Seiberth, Marlene Knöbig, Marie Kolkmeyer, Alexandra Hermes und Steuerfrau Paula Medag. VizeLandessiegerinnen wurden jeweils die Mädchen von Trainerin Hannah Eilermann: Magali Schubert, Yanru Wang, Sina Hasselberg, Nadya van Schijndel und Steuerfrau Mareike Lange. Einen der deutlichsten Siege des Tages schafften die von Julia Feldkamp und Leonie Ellrichmann trainierten Caro-Mädchen der Jahrgänge 1997/98. Sie gewannen die Kurzund die Langstrecke vor den Teams vom Gymnasium Bersenbrück, vom Ruderclub Wiking Lüneburg und vom Ratsgymnasium. In dem Vierer ruderten: Marie Catherine Rohling, Madlin Fijnje, Pia Greiten, Sophia Levien und Steuerfrau Evelin Schäfer. Landesentscheid des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ Die siegreichen 13-jährigen Mädchen: Steuerfrau Paula Medag, Cosima Seiberth, Marlene Knöbig, Marie Kolkmeyer, Alexandra Hermes und Trainerin Melanie Bröcker. Am 27. und 28. Juni fand auf dem Maschsee in Hannover der Landesentscheid im Rudern des Wettbewerbs der Schulen „Jugend trainiert für Olympia“ statt. Für das Gymnasium Carolinum starteten insgesamt 94 Schülerinnen und Schüler in 17 Viererteams und im Achter. Bei dieser Meisterschaft ging es neben den Landestiteln auch um die Fahrkarten zum Bundesfinale im September in Berlin. Überlegener Landessieger in einem Feld von 18 Booten wurde der CaroVierer der 15- bis 17.jährigen Jungen. Matthias Hörnschemeyer, Fabian Windhorn, Joscha Künne, Stefan Landwehr und Steuerfrau Mareike Lange gewannen das Finalrennen souverän vor dem Vierer vom Greselius Gymnasium Bramsche. Die 14-jährigen Caro-Mädchen sind bislang in der gesamten Saison ungeschlagen. Am Vortag hatten sie bei einer Schülerregatta mit einer starken Vorstellung die dominierende Position bestätigt. Dies führte dazu, dass am Montag die übrigen Gegner aus Bramsche und aus Bersenbrück auf den Gig-Doppelvierer auswichen, so dass der Caro-Vierer ohne Gegner über die Strecke fahren musste und so Landessieger wurde. Im Caro-Vierer ruderten: Sophia Levien, Pia Greiten, Madlin Fijnje, Die drei Caro-Berlinvierer und Karl der Große in den Niedersachsen-Jacken. Hintere Reihe: Stefan Landwehr, Fabian Windhorn, Karl der Große, Joscha Künne, Matthias Hörnschemeyer und Henri Kuper; mittlere Reihe: Johan Oostvogel, Mareike Lange, Aaron Liegmann, Pia Greiten und Tobias Nave; vordere Reihe: Madlin Fijnje, Sophia Levien, Stephan Dieckbreder, Catherine Rohling und St. Evelin Schäfer. Marie Catherine Rohling und Steuerfrau Evelin Schäfer. Am Dienstag wurde das Achterrennen der Jungen ausgetragen. Hier gab es über die gesamte Distanz einen harten Bord-an-Bord-Kampf zwischen den Teams vom Carolinum und vom Ratsgymnasium, den letztere im Endspurt mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung gewannen. Da in Berlin nur in einer Bootsgattung gestartet werden darf und vier Jungen des Ratsachters den Gig-Vierer gewannen, qualifizierte sich hier der Zweitplatzierte für das Bundesfinale. Das war die zweite Hälfte des Caro-Achters. Damit stellt das Carolinum drei der acht niedersächsischen Boote. Die weiteren Boote kommen von der Humboldtschule Hannover (2), vom Ratsgymnasium Osnabrück, vom Grotefend-Gymnasium Münden und vom Gymnasium Bersenbrück. Peter Tholl 46 47 Carolinum verleiht Pierre-de-Coubertin-Schulpreis Als besondere Auszeichnung für hervorragende Leistungen im Fach Sport hat das Niedersächsische Kultusministerium unter Mitwirkung des LandesSportBundes Niedersachsen e.V. den Pierre-deCoubertin-Schulpreis gestiftet. Die Verleihung des Preises unterstreicht den ganzheitlichen Bildungs- und Erziehungsanspruch des Schulsports. Der Preis erinnert an den Begründer der modernen Olympischen Bewegung, den Franzosen Pierre de Coubertin (1863 – 1937), und dessen Idee einer Olympischen Erziehung. Der Preis wird an Schüler in Niedersachsen für hervorragende Leistungen im Schulsport, einschließlich einer persönlichen Haltung im Sinne des Olympischen Gedankens verliehen. Im Rahmen der Abiturientenentlassungsfeier am Gymnasium Carolinum überreichte Schulleiter Helmut Brandebusemeyer die Pierre-deCoubertin-Medaille samt Urkunde an Imke Wissing. Imke war während ihrer gesamten Schulzeit am Carolinum Mitglied der Ruderriege. Sie hat im Rudern mehrere Landessiege errungen und wiederholt am Bundesfinale in Berlin teilgenommen. Ihr größter sportlicher Erfolg war der Vize-Bundessieg 2005 im Doppelvierer. Sie war vier Jahre Mitglied im Ruderriegenvorstand, davon drei Jahre 1. bzw. 2. Vorsitzende. Seit vier Jahren trainiert sie mit großem Erfolg Ruderteams. Ihr größter Erfolg als Trainerin war 2010 der Bundessieg mit den 14-jährigen Jungen im Doppelvierer. Außerdem übernimmt sie seit mehreren Jahren bei Wanderfahrten und Veranstaltungen in vorbildlicher Weise Verantwortung. Imke ist darüber hinaus eine ausgezeichnete Handball-Torhüterin. Aktuell ist sie Mitglied im „HaseAchter“, ein Frauenteam von Ruderinnen aus Osnabrück und Bramsche, das in der Ruder-Bundesliga startet. Bei Imke kamen aber auch die sonstigen schulischen Leistungen nicht zu kurz. Ihr Abiturzeugnis mit den Leistungsfächern Englisch, Deutsch und Politik hat einen sehr guten Notendurchschnitt. Zur Preisverleihung war auch ihr langjähriger Trainer Peter Puppe (Abitur 2003) erschienen. Peter war 2006 Vize-Weltmeister mit dem deutschen U23-Achter. Er arbeitet momentan an seiner Doktorarbeit im Fach Physik. In seiner Freizeit trainiert er Ruderteams am Carolinum, unter anderem gemeinsam mit Imke Wissing und Antonia Drees den Mädchen-Vierer. Peter Tholl Carolinum erfolgreich im Volleyball Am Donnerstag, dem 13.1.2011, fand das erste Mal der VolleyballNeujahrscup der Osnabrücker Gymnasien statt. Dieses Turnier wurde von Maureen Buch und Patrick Tillmann sowie weiteren Schülerinnen und Schülern des 13. Jahrganges ins Leben gerufen und von den Einladungsschreiben bis hin zur Spielplangestaltung völlig selbständig organisiert. Am Turniertag boten die sechs Teams von fünf Gymnasien packenden Volleyballsport. Nach den Gruppenspielen und dem Überkreuzvergleich setzte sich die Mannschaft „Carolinum II“ mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 10 – 12 im Finale gegen das Team der Ursulaschule mit 2:1 durch, nachdem man schon 0:1 zurück gelegen hatte. Zwei DJs legten während des Turniers auf und untermalten die Spiele und Pausen mit Musik. Die Wettkampfleitung hatten Schülerinnen und Schüler aus den SportP5-Kursen übernommen, die hier das Gelernte gleich in der Praxis erproben konnten. Das siegreiche Team „Carolinum II“. Der Neujahrscup ist als jährliche Veranstaltung geplant, in der der Vorjahressieger den Wanderpokal verteidigen soll. Die Organisation wird jeweils von Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 12 übernommen. Nach diesem geglückten Start bleibt zu hoffen, dass sich im- mer angehende Abiturienten finden, die diese Aufgabe übernehmen. Andreas Wendland 48 49 Basketballturnier der 7. Klassen Am 26.1.2011 fand in der DomSporthalle das Basketballturnier der siebten Klassen der Ursulaschule und des Carolinum statt. Organisiert und durchgeführt wurde das Turnier von Hans-Werner Holkenbrink (Ursulaschule) und Wolfgang Kellers- Das erfolgreiche Team der 7F1. mann (Carolinum). Als Schiedsrichter und Helfer fungierten Schüler der Jahrgangsstufe 13. Es waren vier Klassen der Ursulaschule und fünf Klassen des Carolinum am Start. Es gewann eine 7. Klasse der Ursulaschule, Platz 2 belegte die Klasse 7F1 vom Carolinum. Peter Tholl Carolinum erfolgreich beim Jahnschwimmfest 2011 Beim diesjährigen Jahnschwimmfest am 11. Februar im Nettebad traten wieder zahlreiche Schwimmerinnen und Schwimmer vom Carolinum an. Die Carolinger nahmen an 14 verschiedenen Wettkämpfen teil und konnten sie neun mal für sich entscheiden. Zu diesem Ergebnis kommen noch zwei zweite, zwei vierte und ein sechster Platz hinzu. Der überaus erfolgreiche Wettkampf wurde schließlich gekrönt mit dem mittlerweile schon fünften Sieg bei 8er-Staffel um den Pokal der Stadt Osnabrück. Die Siegerstaffeln: • 4x50m Freistilstaffel – Mädchen – Klasse 5-7 Sine Schriewer, Nele Hebbeler, Diana Hopfauf, Sophia Perwas • 4x50m Bruststaffel – Mädchen – Klasse 5-7 Diana Hopfauf, Frauke Pieper, Emma Zöller, Sophia Perwas • 8x50m Freistilstaffel – Klasse 5-7 Daniel Wietmeyer, Anna Seemann, Jonas Haupt, Lea Klausing, Jan Kipsieker, Thale Licher, Sven Bücker, Nele Hebbeler • 4x50m – Brust – Mädchen – Jahrgang 1996 und jünger Yvonne Feldmann, Marina Grewe, Julia Perwas, Carina Nowak • 4x100m – Brust – Jungen Vladimir Nein, Felix Frye, Niklas Greiten, Florian Mönkediek • 4x100m – Freistil – Jungen Florian Mönkediek, Marius Wallenhorst, Janik Schlarmann, Christian Becker • 4x100m – Brust – Mädchen Nina Plückebaum, Claudia Vossel, Lena Pieper, Sophia Perwas • 6x50m – Lagen – Jungen Benedikt Lemper, Niklas Greiten, Vladimir Nein, Marius Wallenhorst, Jannik Schlarmann, Marius Bartke • Pokal der Stadt Osnabrück (OB-Pokal – 8erStaffel, 4 Jungen, 4 Mädchen) Florian Mönkediek, Lena Pieper, Marius Bartke, Claudia Vossel, Steffen Pieper, Sophia Ungermann, Christian Becker, Alisa Farthmann Peter Tholl 50 51 Soziales Seminar am Carolinum Auch im vergangenen Schuljahr trafen sich immer donnerstags in der 7. und 8. Stunde Schülerinnen und Schüler der Eingangsphase der gymnasialen Oberstufe, um sich außerhalb des normalen Unterrichts über Probleme unserer Gesellschaft zu informieren und miteinander zu diskutieren. Diese Veranstaltung nennt sich „Soziales Seminar“ und zählt seit Jahren zu den attraktivsten Arbeitsgemeinschaften, die das Carolinum anbietet. Fast immer waren es zwei Gruppen (mit jeweils ca. 20 Teilnehmern), die sich von den Themen des Jugendseminars angezogen fühlten und ein Schuljahr lang interessiert mitmachten; für das Schuljahr 2011/12 hat sich wieder eine vergleichbar große Gruppe von Interessenten angemeldet. Das „Soziale Seminar“ (die einzelnen Gruppen werden in der Regel von jungen Studierenden geleitet) ist eine Einrichtung der Diözese Osnabrück, die jungen Menschen (überkonfessionell !) die Gelegenheit bietet, über ein lebenswertes, humanes Zusammenleben nachzudenken und sich engagiert mit heutigen gesell- schaftlichen Herausforderungen auseinander zu setzen. Hintergründe und Zusammenhänge für Missstände in unserer Gesellschaft, aber auch positive Beispiele für Initiativen, Engagement im Dienste sozialer Gerechtigkeit gilt es zu entdecken. Soziale Kompetenz - möglichst praxisund projektbezogen - zu erwerben ist der Sinn der vier Seminarreihen: Ausgangspunkt und Hintergrund für die Bearbeitung dieser vier Reihen ist die katholische Soziallehre mit ihren Prinzipien Personalität, Solidarität, Subsidiarität, Gemeinwohl und Nachhaltigkeit. Erschließung und Vertiefung der christlichen Sozialethik soll helfen, die gesellschaftliche Lage besser beurteilen und mitgestalten zu können. – Leben gestalten – Zukunft gestalten – Menschen am Rande der Gesellschaft – Politisches und wirtschaftliches Handeln – am Schluss: ein selbst gewähltes Projekt durchführen Die Teilnahme wird belohnt mit der feierlichen Überreichung eines bischöflichen Diploms. Am Rande sei bemerkt, dass das Soziale Seminar im November dieses Jahres sein 60jähriges Bestehen feiert. PK Englandaustausch 2011 In diesem Jahr wurde uns das Glück zuteil, am Englandaustausch mit der Highworth Warneford School teilzunehmen. Wir durften mit 17 Schülerinnen und Schülern zehn ereignisreiche und beeindruckende Tage in England verbringen. Nach einer turbulenten Reise mit den verschiedensten Verkehrsmitteln kamen wir voller Aufregung mitten in der Nacht des 14. März in Highworth an. Das erste Treffen mit den Gastfamilien war herzlich und aufregend zugleich. Am 15. März durften wir direkt am Unterricht unserer Austauschpartner teilnehmen und so das uns fremde Schulsystem kennenlernen. Zwar war der Schultag anstrengend, jedoch voller Erlebnisse. Als einzige Schüler ohne Schuluniform fielen wie zwar auf, wurden aber herzlich begrüßt und konnten schnell Kontakte knüpfen. In den folgenden Tagen machten wir (während die englischen Schüler die Schulbank drücken mussten) spannende und interessante Tagesausflüge nach Bath, Cirencester und Avebury, die uns Einblicke in die englische Geschichte und Kultur gewährten. Die Nachmittage verbrachten wir in unseren Gastfamilien und erlebten auch dort viele schöne Dinge. Bei einem gemeinsamen Tagesausflug nach Oxford hat sich klar gezeigt, dass alle Austauschpaare gut zusammen passten und gut ausgewählt waren. Für viele war der Ausflug nach Oxford ein Highlight, da die Stadt äußerst schön und beeindruckend ist. Selbst das Wetter spielte an diesem Tag perfekt mit. Doch bei jedem Ausflug spielte nicht nur das Kulturelle eine wichtige Rolle, sondern auch, dass wir vieles auf eigene Faust erkunden durften und somit viele Eindrücke sammeln konnten. Der folgende Tagesausflug konnte den nach Oxford fast noch toppen – uns wurde ein Trip nach London ermöglicht, welcher zwar etwas stressig, aber dafür umso eindrucksvoller war. Wir besuchten die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Metropole, zu denen Big Ben, London Eye, Westminster Abbey, Tower Bridge, Buckingham Palace, Piccadilly Circus und ein Picknick im Hyde Park gehörten. Für viele war der Besuch Londons sehr aufregend, da es ihr erster Besuch einer Weltstadt gewesen ist. In den Gastfamilien war es uns möglich, durch kleinere Unternehmungen das englische Leben ein wenig näher kennenzulernen. Unsere Bedenken vor dem englischen Essen wurden schnellstens aufgehoben, und auch die Lebensweise der Engländer ist der unseren sehr ähnlich. Das führte dazu, dass wir uns schnell wohlgefühlt haben. Mit der englischen Sprache kamen wir unerwartet gut zurecht, und über kleine Fehler unsererseits wurde nur nett geschmunzelt. Mit einem gemeinsamen Essen der Austauschschüler endete das Programm unseres Besuches in England, der uns wohl allen den Horizont erweitert hat und in guter Erinnerung bleiben wird. Nur knapp zwei Wochen nach unserer Abreise kamen die Engländer dann zu uns nach Osnabrück. Das Wiedersehen mitten in der Nacht vor dem Carolinum war für uns alle ein schönes Erlebnis. Die Engländer wurden herzlich empfangen, und alle freuten sich über das Wiedersehen. Ebenso konnten unsere Eltern endlich unsere Austauschpartner, von denen wir so viel berichtet hat- 52 53 ten, kennenlernen. Ihnen waren die englischen Schüler auf Anhieb sympathisch. Gleich am ersten Morgen wurden wir von unserem Schulleiter, Herrn OStD Brandebusemeyer, zum ausgiebigen Frühstück in der Cafeteria eingeladen. Anschließend gab es einen herzlichen Empfang im Osnabrücker Rathaus und danach eine Stadtführung inklusive Besteigung des Turms der Marienkirche. Nach diesem gelungenen Start konnte es endlich losgehen… Für die Engländer standen viele Tagesausflüge, unter anderem nach Berlin, Münster, Bremen und in den Osnabrücker Zoo, auf dem Plan. Wir Schüler haben außerdem einen Nachtwächtergang, einen Besuch im Kino und im Bowlingcenter sowie eine gemeinsame Zugfahrt zur Nordsee organisiert. Beim gemeinsamen Besuch im Kletterwald Nettetal hat sich wieder einmal gezeigt, wie gut die Austauschpartner zusammenpassten. Am Wochenende konnten wir die freie Zeit zusammen in unseren Familien nach unseren Wünschen gestalten und den Engländern ein Stück deutsches Leben zeigen. Natürlich haben auch die Engländer an zwei Tagen unseren Unterricht besucht und konnten somit unser Schulsystem ein wenig besser kennenlernen. Auch in Osnabrück endeten die zehn aufregenden Tage mit einem gemeinsamen Essen. Der Abschied war natürlich traurig und fiel uns allen sehr schwer. Doch viele Austauschpartner haben sich fest vorgenommen, sich in den Ferien zu besuchen und den Kontakt aufrecht zu erhalten. Der Englandaustausch war für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis und wir sind froh, dass uns die Möglichkeit, an solch einem Austausch teilzunehmen, gegeben wurde. Ein ganz besonderer Dank gilt natürlich unseren Lehrern Frau Koch und Herrn Breuing, die uns begleitet haben und ohne die dieser Austausch nie zustande gekommen wäre. Ebenso danken wir der Highworth Warneford School und allen Beteiligten, die diesen Austausch ermöglicht haben. Christopher Wüste, Niklas Wittland, Insa Borgmann und Natalie Strehlke Frankreichaustausch 2010 1.Tag: Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt Trotz der frühen Morgenstunde standen alle Schüler unserer Schule und des Gymnasiums in der Wüste pünktlich um 7:00 Uhr am Domhof, um ihre aufregende Reise nach Frankreich anzutreten. Als Begleiter standen uns Frau Eidhoff, Frau von Deesten und mit ein wenig Verspätung ein Fremdsprachenassistent vom Gymnasium in der Wüste tatkräftig zur Seite. Nach einer langen, aber nicht langweiligen Busfahrt, auf der viel gelacht, erzählt, geschlafen und Filme geschaut wurden, kamen wir voller Vorfreude in Rennes an. Die Aufregung, die anfangs noch zu spüren war, legte sich schnell nach der Zuteilung der Austauschpartner und nach der ersten Nacht in unseren Gastfamilien. 2. Tag: Rennes, auch im Regen sehenswert Als wir uns am nächsten Morgen im Lycée Saint Martin wiedersahen, entstanden sofort angeregte Ge- spräche über die ersten Eindrücke in den Gastfamilien. Daraufhin folgte eine interessante Führung durch das altehrwürdige Gebäude des Lycées. Der freundliche französische Lehrer erzählte uns außerdem viel über die Unterrichtsabläufe in Frankreich. Nach einem petit déjeuner, einem typisch französischen Frühstück mit Croissant und Café au lait, und der Begrüßung durch den Schulleiter ging es in kleinen Gruppen in den Unterricht, wo wir uns einen 2-stündigen Einblick in die verschiedenen Fächer verschafften. Nach einem gemeinsamen Essen in der Schulkantine (mmhh, lecker…), starteten wir eine Rallye ins leider etwas verregnete Rennes. Immerhin gab es zum Ansporn einige Preise. Im Anschluss trafen sich die meisten in einer Creperie, um den Tag ausklingen zu lassen. 3./4. Tag: Das Wochenende wurde in den französischen Familien verbracht. Einigen von uns war schon etwas mulmig zumute, das ganze Wochenende in einer nahezu unbekannten Familie zu verbringen, aber die Angst war unbegründet, denn unsere Austauschpartner hatten auch für das Wochenende ein tolles Programm 54 55 organisiert. Vom Space-Laser-Dome ging es Shoppen und abends schauten sich die Fußballinteressierten unter uns ein wichtiges Fußballspiel der Mannschaft von Rennes in der Première Division (vergleichbar mit der 1.Bundesliga) an. Auch das französische Nachtleben wurde erkundet und kurzum… wir hatten dabei sehr viel Spaß. 5.Tag: Grüne Gesichter auf dem schwankenden Schiff Heute ging es mit dem ersten Ausflug los. Mit einer Fähre fuhren wir auf die wunderschöne Urlaubsinsel Belle-Ile, die wir mit einem Kleinbus erkundeten. Nach zahlreichen Foto-Stopps an sehenswerten Küstenabschnitten mit schroffen Felsformationen, türkisfarbenem Wasser, weißen Sandstränden und imposanten Grotten genossen wir Crêpes in einem kleinen Fischerdörfchen. Hier kamen dann doch zum ersten Mal unsere Sonnenbrillen zum Einsatz. Die Rückfahrt war durch den Wellengang, der uns auf den Magen schlug, etwas getrübt. 6.Tag: Platzregen in der Bretagne Der zweite Ausflug führte uns zum Mont-Saint Michel, dem UnescoWeltkulturerbe mit seiner überwältigenden Architektur aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Das Kloster und das kleine Dörfchen schmiegen sich eindrucksvoll an einen Berg, der bei Hochwasser komplett von Wasser umspült wird. Danach ging es weiter zur mittelalterlichen Piratenfestung Saint-Malo. Hier hatten wir die Möglichkeit, das eindrucksvolle Aquarium von Saint-Malo zu bestaunen oder in der Innenstadt shoppen zu gehen. Wieder daheim wurden wir von unseren Austauschpartner standesgemäß mit Crêpes empfangen. 7.Tag: Action, Action, Action An unserem letzten Tag vor Ort wurde uns ein vielseitiges Sportprogramm angeboten, nicht zuletzt um die zahlreich vertilgten Crêpes abzutrainieren. Ob Mountainbike, Kanufahren oder Klettern, für jeden war etwas dabei. Nach einem aufregenden Vormittag stand uns der Nachmittag zur freien Verfügung. Am Abend stand noch ein gemeinsames Disco-Bowling auf dem Programm, um die letzten Stunden gebührend zu feiern. 8.Tag: Abschied nehmen und Hauptstadt-Feeling Nach einer tränenreichen Verabschiedung näherten wir uns dem absoluten Höhepunkt unserer Reise, dem Besuch in Paris. Ob die Aussicht vom Eifelturm oder die Pyramiden des Louvre, Paris begeisterte uns alle. Insbesondere der Abend im Künstlerviertel Montmartre und der spektakuläre Ausblick auf Paris by night vom Sacré-Coeur waren ein würdiger Abschluss unserer tollen Tour. Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis! Wir freuen uns auf den Gegenbesuch unserer Austauschpartner. Jule Richert und Lukas Metzdorf, 10B Carolinger in Eibergen Ein paar Tage nach den Sommerferien war der Termin für die aller erste Niederlande-AG am Carolinum. In diesem Schuljahr konnte man nur an dem Niederlandeaustausch mitmachen, wenn man an der AG teilgenommen hatte. Aber da nur 31 Schüler mitkommen durften, waren alle sehr aufgeregt, denn jeder wollte unbedingt bei dem diesjährigen Austausch dabei sein. Am Tag des ersten Treffens waren zwar 30 Leute da, doch weitere drei waren für die AG angemeldet. Deswegen musste unter diesen ausgelost werden. Als wir am Mittwochmorgen, dem 6.10.2010, den Aufbruch nach Eibergen in die Niederlande wagten, ahnten wir noch nicht, dass die nächsten Tage legendär werden würden. Sobald wir unsere Austauschpartner aus dem Bus sahen, fingen unsere Herzen bis zum Hals an zu klopfen. Zuerst versammelten wir uns in der Sporthalle und lernten einander besser kennen, indem wir einen riesigen Sitzkreis bildeten und jeder einmal in die Mitte kam, um den Partner zu begrüßen und ein Foto zu machen. Jeder war ziemlich aufgeregt und zuerst sehr schüchtern, aber nach ein paar Minuten zusammen mit dem Partner lockerte die Stimmung auf. Nachdem wir anschließend durch die Schule geführt worden waren, gingen wir zu unseren Gastfamilien. Nach dem Mittagessen trafen sich alle wieder in der Schule, um eine Fahrradrallye durch Eibergen zu starten. Während wir auf den allseits beliebten Hollandfahrrädern durch Eibergen fuhren, vertiefte sich unsere Beziehung zu den Austauschpartnern. Abends trafen wir uns untereinander, um Verschiedenes zu unternehmen, wie zum Beispiel Pizza essen oder DVDs schauen. Wie wir an dem darauf folgenden Tag erfahren haben, hatten die meisten sehr viel Spaß. Doch leider gab es einige, die etwas Schwierigkeiten mit ihren Partnern hatten. Am zweiten Tag ging es schon früh los mit der dreistündigen Fahrt nach Den Haag. Als erstes sahen wir uns im Omniversum, einem 3D-Kino, einen Film über die Unterwasserwelt an. Danach statteten wir dem Panorama Mesdag einen Besuch ab. Sobald wir im Museum die Treppen hochgingen, die uns auf eine kleine Plattform führten, waren wir umringt von einem 120 Meter langen Panoramagemälde. Das Panorama stellt Scheveningen, einen Vorort von Den 56 57 Haag, in früheren Zeiten dar. Es war faszinierend. Man hatte das Gefühl, alles wäre echt. Es kam uns vor, als würden wir in die Ferne schauen. Kaum zu glauben, dass es alles nur innerhalb von vier Monaten gemalt wurde. Später hatten wir ein wenig Zeit selbstständig die Innenstadt von Den Haag unsicher zu machen. In kleinen Gruppen schlenderten wir durch Den Haag und schauten uns die Stadt und die Geschäfte an. Leider war eine Gruppe dabei, die mitbekommen haben, dass ein paar Leute auf der Straße schlecht über die Deutschen redeten. Anschließend hatten wir die Wahl zwischen einem Stadtrundgang und einem Besuch im Gevangenpoort, einem mittelalterlichen Gefängnis. Wir gehörten zu denjenigen, die den Gevangenpoort wählten. Die Foltermaßnahmen und die Umstände, wie die Menschen dort leben mussten, waren schockierend und die ganze Gruppe hörte gespannt den Ausführungen des Museumsführers zu. Zum Abschluss fuhren wir nach Scheveningen, wo wir eine halbe Stunde Zeit hatten uns zu vergnügen. Nach einer halben Stunde mussten wir leider wieder zurück zum Bus. Dabei trafen wir einen in Holland berühmten Mann, der als Magier Kontakt zu Geistern aufnehmen kann. Wenn zum Beispiel in einer Familie jemand geistig behindert war, konnte dieser Mann mit den Geistern dieser betroffenen Person kommunizieren. Während der Fahrt zurück nach Eibergen nutzen wir die Zeit, um alle Teilnehmer besser kennenzulernen und uns zu amüsieren, auch wenn die Lehrer das nicht sehr amüsant fanden, da wir das ‚‘LautstärkeLimit‘ nicht einhielten. Leider war der Tag nach einer verspäteten Ankunft in Eibergen zu Ende. Als wir uns Freitag wieder in der Schule trafen, um zusammen ein paar Fotos anzusehen und ein paar Sportspiele zu spielen, waren wir sehr traurig über die Tatsache, dass wir Eibergen in ein paar Stunden verlassen mussten. Nachdem wir in diesem Jahr ein letztes Mal zusammen etwas unternommen hatten, hieß es Koffer packen und verabschieden. Als alle sich vor dem Bus versammelt hatten, gab es viele tränenreiche, traurige Gesichter. Wir hätten nicht gedacht, dass wir in drei Tagen gemeinsam so viel Spaß haben und zu Leuten, die wir vorher nicht kannten, eine so enge Freundschaft aufbauen könnten. Wie haben sehr viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen mitgenommen und können es kaum erwarten, dass der Gegenbesuch stattfindet. Vielen Dank für diese wunderbare Zeit. Viktoria Seiberth & Aziza Kulibekova Der Gegenbesuch Am 25.05.2011 war es endlich wieder soweit. Der Gegenbesuch der Austauschschüler aus den Niederlanden fand statt. Die Freude auf der deutschen sowie der holländischen Seite war riesig. Nach vier Stunden Unterricht durften wir endlich unsere Austauschpartner in der Sporthalle empfangen. Überall sah man strahlende Gesichter und jeder freute sich auf die kommenden Tage. Wir gingen gemeinsam zur Cafeteria, wo Herr Brandebusemeyer eine Rede hielt; daraufhin ging es zum Mittagessen in die Gastfamilien. Am Nachmittag traf sich die komplette Gruppe vor der Schule, um später einen Stadtrundgang zu machen. Zwei Stunden dauerte die Sightseeingtour, wobei unsere Austauschpartner immer wieder verblüfft waren, da ihnen Osnabrück im Gegensatz zu Eibergen sehr groß vorkam. Am Abend hatten wir Zeit, privat etwas zu unternehmen. Es wurden gemeinsame Treffen organisiert, Filme geguckt, Spiele gespielt und viiiieeeel geredet und gelacht, denn wir hatten uns ein halbes Jahr nicht mehr gesehen und eine Menge zu erzählen. Nachdem sich ein gelungener Abend teils ziemlich spät dem Ende zugeneigt hatte, fing der nächste Tag auch schon ziemlich früh wieder an: Um 7:15 Uhr am nächsten Morgen trafen wir uns wieder vor der Schule und stiegen in „unseren“ Bus, der uns zum Alfsee bringen sollte. Wasserski stand auf dem Plan! Wir waren ziemlich aufgeregt, da viele von uns noch nie Wasserski gefahren waren. Am Alfsee angekommen, teilten wir uns in drei Gruppen auf. Die erste Gruppe durfte zuerst mit den Ski aufs Wasser, während die anderen ein Picknick zur Stärkung aufbauten und in der Sonne chillten. Wie es im Mai nicht anders zu erwarten war, war das Wasser noch ein wenig frisch. Doch trotzdem hat es einen Riesenspaß gemacht, auch wenn jeder mal ins Wasser fiel. Nach einigen mehr oder weniger gut gelungenen Versuchen drehten die meisten schon sehr lässig ihre Runden auf dem See. Obwohl wir Verletzungen und Besuche im Krankenhaus nicht verhindern konnten, war es doch ein sehr schöner Ausflug. Später hatten wir Zeit, uns etwas auszuruhen, und dann hieß es: Grillabend in der Schule. Nach einem sehr leckeren 58 59 vor der Schule, um uns zu verabschieden. Es flossen Unmengen an Tränen und man sah überall traurige Gesichter. Auch nachdem die Holländer weg waren, wurde sehr viel geweint. Trotz Verletzungen und traurigen Abschieden haben wir den Hollandaustausch sehr genossen. Es war eine wunderbar schöne Zeit, voll persönlicher Erfahrungen. Wir durften tolle Bekanntschaften machen und haben viele Freunde gefunden. Essen spielten wir Spiele auf dem Schulhof, dann gingen wir in den Musikraum. Dort durften wir den Siegern des Talentwettbewerbs des Het Assink Lyceums beim Vortragen einiger Lieder zuhören und waren total begeistert. Wir sangen gemeinsam, spielten Gitarre und Klavier und hatten viel Spaß. Leider war damit auch der letzte, sehr schöne Tag zu Ende. Am nächsten Morgen trafen sich wieder alle mit Gepäck und bewegungsunfähig aufgrund des Muskelkaters vom Vortag in der Schule. Wir waren wegen der baldigen Abreise alle schon sehr bedrückt. In den ersten zwei Schulstunden nahmen alle, Holländer und Deutsche, gemeinsam am Unterricht teil. So bekamen die Niederländer einen kleinen Einblick in den deutschen Unterricht. Später durften unsere Austauschpartner für zwei Stunden in die Stadt und wir mussten weiterhin im Unterricht sitzen. Nach der sechsten Stunde versammelten wir uns ein letztes Mal Vielen Dank auch an Herrn Wendland und Herrn Heck für die hervorragende Organisation, sowie die niederländischen Lehrer Frau Sterk und Herrn Miggelbrink. Wir können nur jedem, besonders den unteren Klassen, immer wieder sagen: LASST EUCH AUF KEINEN FALL DEN HOLLANDAUSTAUSCH ENTGEHEN!!! Viktoria Seiberth & Aziza Kulibekova, 9F1 Miniolympiade in Dorsten Am Freitag, dem 11.06.2011, fand die Miniolympiade in Dorsten statt. Dies ist ein Sportwettkampf zwischen dem Assink Lyceum in Eibergen und dem Gymnasium Petrinum in Dorsten. Der Wettkampf fand in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt und wurde durch Herrn Heck und Herrn Wendland organisiert und betreut. Am frühen Morgen sind wir mit dem Pokal, den wir bereits im letzten Jahr gewonnen hatten, nach Dorsten gefahren. Nach einer entspannten Busfahrt gab es dann zunächst schlechte Nachrichten, da die Holländer aus Eibergen nicht kommen konnten, weil eine Schülerin in den vorangegangenen Tagen leider tödlich verunglückt war. Da das Gymnasium Petrinum diese Nachricht erst am späten Vorabend erhalten hatte, wurde beschlossen, dass der Wettkampf zumindest zwischen Osnabrück und Dorsten ausgetragen werden sollte. In der großen Schulsporthalle wurden wir freundlich von den Dorstener Schülern empfangen. Nach einem kleinen gemeinsamen Warm Up fingen die Spiele an. Am Vormittag waren erst Basketball, Fußball (Jungen) und Ultimate-Frisbee dran, wo wir mehr oder weniger erfolgreich waren. Danach sind wir direkt gegenüber in das Schwimmbad von Dorsten gegangen, um eine Mahlzeit einzunehmen. Um ca. 13.00 Uhr ging es dann gut gestärkt mit Fußball (Mädchen), Basketball und Völkerball weiter, wo wir sehr erfolgreich waren. Zum Schluss stand dann die Geländestaffel auf dem Programm. Schließlich waren alle Spiele gespielt und wir konnten duschen gehen und uns ein bisschen frisch machen. Als dann alle wieder in der großen Turnhalle sich versammelt hatten, gab es eine kleine Siegerehrung. Zu unserer Freude konnten wir den Pokal nun zum vierten Mal wieder mit nach Hause nehmen, da wir die Dorstener mit Abstand geschlagen hatten. Leider konnten wir nicht pünktlich aufbrechen, da eine unserer Schülerinnen einen Kreislaufzusammenbruch erlitten hatte und noch ins Krankenhaus musste. Nachdem sich ihr Zustand wieder verbessert hatte, konnten wir mit etwas Verspätung von dem Bottroper Krankenhaus abfahren. Um ca. 20.00 Uhr kamen wir dann nach einem erfolgreichen Sportwettkampf und zugleich sehr traurigen Tag verspätet wieder an der Schule an. Nele Albers 60 61 Carolinum verliert gegen das Paulinum Münster Die mitgereisten Fans. Zur Tradition ist unterdessen das alljährliche Fußballspiel zwischen dem Carolinum Osnabrück und dem Paulinum Münster geworden. Dabei geht es um den von den Historikern ungelösten Streit, welche Schule die älteste in Deutschland ist. Vor zehn Jahren haben sich die Verantwortlichen darauf verständigt, in jedem Jahr gegeneinander Fußball zu spielen. Der Sieger darf dann in den folgenden zwölf Monaten behaupten, die älteste Schule Deutschlands zu sein. Das Jubiläumsspiel gewannen die Münsteraner am Dienstag auf heimischer Anlage mit 3:1. Zahlreiche Zuschauer und sogar ein Fernsehteam des WDR verfolgten die spannende Partie. Die Osnabrücker operierten in der ersten Halbzeit aus einer sicheren Abwehr mit einem souveränen Torwart Raphael Jarzyna. Bei einer Unachtsamkeit der Münsteraner nach ca. 15 Minuten erkämpfte sich Jonas Strehl den Ball. Er spielte sich bis zum Tor durch, passte quer auf den mitgelaufenen Torben Siemer, der keine Mühe hatte, den Führungs- treffer zu erzielen. Die zahlreichen Schlachtenbummler aus Osnabrück waren begeistert. Sie hatten sich verschiedene Choreografien ausgedacht, mit denen sie die Spieler anfeuerten. In der zweiten Halbzeit erhöhten die Schüler vom Paulinum den Druck. Mit einem Alleingang über die linke Seite schafften die Münsteraner 20 Minuten vor Spielende den umjubelten Ausgleich. Die Osnabrücker bäumten sich zwar noch einmal kurz auf, aber bereits fünf Minuten später fiel das 2:1 und kurz darauf das 3:1. Beim Schlusspfiff des Schiedsrichters brach großer Jubel bei den Spielern und den Fans des Paulinum nach diesem verdienten Sieg aus. Im Anschluss an das Spiel trafen sich beide Teams zu einem Imbiss im Paulinum. Dabei wurde bereits über das Spiel 2012 in Osnabrück gesprochen. Nach insgesamt zehn Spielen steht es in der Gesamtwertung jetzt 6:4 für das Paulinum. Als Erinnerung an das Jubiläumsspiel gab es für alle Spieler eine Medaille. Peter Tholl Stehend von links: Lukas Müller, Tim Bischof, Torben Siemer, Maksym Petrenko, Jonas Schoo, Lukas Göttsche, Marius Riemann und Eike Lammerskitten; hockend von links: Tim Becker, Thomas Beckmann-Giesert, Raphael Jarzyna, Jasper Nies, Tobias Harre, Jonas Strehl und Daniel Bressler. „Lebendige Werte“ schaffen – Projekttage am Carolinum Dieses Jahr gab es erstmalig in der Geschichte des Carolinums am Ende des Schuljahres, wenn alle vom langen Schuljahr geschafft sind und die Noten feststehen, zwei Projekttage. In diesen setzten sich Schüler und auch Lehrer mit dem neuen Schulleitbild auseinander. Das neue Schulleitbild war vom Schulvorstand empfohlen und von der Gesamtkonferenz beschlossen worden. Viele Schulen hätten es jetzt wahrscheinlich als nette Vision ad acta gelegt, die nur zum „Tag der offenen Tür“ hervor geholt wird. Nicht so das Carolinum! Die Steuergruppe durchdachte viele Möglichkeiten, wie das Schulleitbild in den Köpfen der Menschen verankert und gleichzeitig bekannt gemacht werden könne. Die Projekttage am Ende des Schuljahres setzten sich durch. So wurden nun alle Klassenlehrer aufgefordert, gemeinsam mit ihren Klassen eine Projektidee zu erarbeiten, in der man sich intensiver mit dem Leitbild auseinandersetzen und einzelne Leitsätze nach Wahl möglichst altersgemäß konkretisieren solle. So konnte die Planung begin- nen. Einen Tag hatten die Klassen und Kurse für die Bearbeitung ihres Projektthemas nur Zeit, am zweiten Tag sollten die Ergebnisse bereits vorgestellt werden. Also wurde alles sorgfältig geplant. Die Projekttage entpuppten sich als voller Erfolg: Mit viel Freude arbeiteten besonders die jüngeren Carolinger an ihren Projekten: So wurde die Hase vom Müll gesäubert, ein Film gedreht, Theater-Szenen aufgeführt, Plakate gestaltet, sich mit dem neuen Sozialprojekt auseinandergesetzt (Marefat –Mädchenschule in Peschawar) und vieles mehr! Nahezu immer war der Bezug zum Schulleitbild klar erkenntlich. 62 63 Säuberung der Hase… Da das neue Leitbild aber nicht nur Schüler und Lehrer etwas angeht, sondern die gesamte Schulöffentlichkeit, also auch die Eltern, erfolgten es am zweiten Tag die Präsentationen der gelungen Projekte. Schüler, Lehrer, Eltern und Interessierte wuselten durch das Schulhaus, um die vielfältigen Projekte zu bestaunen. Wer es nicht geschafft hatte, verpasste wirklich viel. Einen kleinen Eindruck wollen wir Ihnen hier vermitteln. Die „vielfältigen zusätzlichen Lerngelegenheiten“, von denen im Schulleitbild die Rede ist, wurden hier eindrucksvoll gezeigt. Wir vom Karlsblatt schrieben eine eigene Projektzeitung und ließen uns die Projekte von den Schülern erklären. Wir waren von der Fülle der Projekte wirklich äußerst positiv überrascht und würden uns freuen, wenn die Projekttage dieser Art ein fester Bestandteil des Schullebens würden! Dieses war ein sehr gelungenes, beeindruckendes Ereignis! Björn Bojara Jan Reitzner Neues Angebot am Carolinum zum Schuljahr 2011/2012 Warmes Mittagessen von Montag bis Donnerstag Verlässliche Nachmittagsbetreuung für die Klassen 5 und 6 Mit Beginn des neuen Schuljahres bietet die Schule nicht mehr nur mittwochs einen warmen Mittagstisch an. Das bewährte Küchenteam um Frau Stegemann hält jetzt auch montags, dienstags und donnerstags in der Zeit von 11.45 – 14.00 Uhr schmackhaftes Mittagessen zum Preis von 3,50 Euro vor. Dieses Angebot steht im Zusammenhang mit einer verlässlichen Betreuung von Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 5 und 6 am Nachmittag. In Kooperation mit dem CVJM werden die Kinder von Montag bis Donnerstag jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr nach dem gemeinsamen Mittagessen auf dem Schulgelände vielfältig betreut. 64 65 Neue Partnerschule des Carolinums: Marefat-Mädchenschule in Peschawar Der Schulvorstand des Carolinums hat in der letzten Sitzung entschieden, in Zukunft das Projekt „Marefat-Mädchenschule“ des Afghanischen Frauenvereins e.V. zu unterstützen. 1994 gründete der Verein mit Sitz in Osnabrück eine Schule in einem armen Stadtteil der pakistanischen Stadt Peschawar. Die Marefat-Mädchenschule bietet eine staatlich anerkannte Schulbildung für mittellose afghanische Flüchtlingsmädchen bis zum Abitur. Fast 500 Mädchen werden im Moment von 15 Lehrerinnen, die zum Teil auch selbst schon Schülerinnen der Marefat-Schule waren,vor- und nachmittags unterrichtet. Die Schule verlangt kein Schulgeld und auch Schulkleidung, Lernmaterialien wie Stifte und Hefte sind kostenlos für die Kinder. Ohne staatliche Unterstützung ist die Schule auf Spenden angewiesen, um z. B. die Miete der Unterrichtsräume, die Löhne der Mitarbeiterinnen sowie die Arbeitsmaterialien zu finanzieren. Frau Nashir-Karim, unsere Ansprechpartnerin des afghanischen Frauenvereins, zeigte sich bei der symbolischen Scheckübergabe sehr erfreut über die neue Partnerschaft mit dem Carolinum. Sie bietet den Schülerinnen in Pakistan und unseren Schülerinnen und Schülern die Mög- lichkeit über Brieffreundschaften miteinander zu kommunizieren und somit Einblicke in die andere Kultur und Lebensweise zu erhalten. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des afghanischen Frauenvereins waren zudem während der Projekttage in unserer Schule, um über das Leben in Afghanistan, über die Situation als Flüchtlinge in einem fremden Land sowie die besondere Lebenssituation von Mädchen und Frauen zu berichten. Bärbel Schulte Stiftung Carolinum: Motivation zu vorbildlichen (außer)schulischen Leistungen Preisverleihung 2011 Dass sich besonders intensive Anstrengungen sowohl mit Blick auf die persönliche Leistungssteigerung als auch bezüglich eines uneigennützigen Einsatzes für andere lohnen, durfte die Schulgemeinde am 7. Juni 2011 wieder unmittelbar erfahren: Während eines kleinen Festaktes, der aus Witterungsgründen leider nicht auf dem Pausenhof, sondern in eingeschränkter Form in der Pausenhalle stattfand, wurden – auch dieses Mal fehlte der musikalische Rahmen nicht – durch den Vorsitzenden des Stiftungsrates Dr. E.h. Fritz Brickwedde und den Schulleiter die begehrten Schüler- und Projektpreise verliehen. Die Auszeichnung für hervorragende schulische Leistungen, verbunden mit einem Geldpreis von je 500 €, erhielten Rukmane Kadrija (Jgst.11) und Ben Heuer (Jgst.12). Mit dem Projektpreis und damit ebenfalls mit 1000 € wurden 8 Trainerinnen und Trainer der Ruderriege des Gymnasium Carolinum (Jgg. 12 und 13) ausgezeichnet. Als besonders Projekt wurde die Schülerzeitung „Karlsblatt“ mit 500 € gefördert. Vor den Laudationes mit Vorstellung der Preisträger sowie ihrer Leistungen seien die Stiftungsziele in Erinnerung gerufen: Zweck der Stiftung ist die Förderung von Schülerinnen und Schülern des Carolinums, um sie zu besonderen schulischen und außerschulischen Leistungen zu motivieren. Zweck der Stiftung ist ferner, die Traditionsschule mit ihrer 1200-jährigen Geschichte bei ihrer pädagogischen Arbeit zu unterstützen. Zu diesem Zweck soll die Stiftung insbesondere durch gemeinwohlorientierte Projekte die Entwicklung von Eigeninitiativen unterstützen; selbstständiges Handeln der Schülerinnen und Schüler über den schulischen Bereich hinaus fördern; Projekte unterstützen, die auf der Basis der abendländischen Kultur und am christlichen Menschenbild sich ori- entierende Erziehung und Bildung bezwecken; Lehrer und Schüler in ihren Bemühungen unterstützen, der Schule ein Profil zu geben, das den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft an Bildung und Erziehung entspricht. Die Stiftung soll jährlich sowohl einen Geldpreis für herausragende schulische Leistungen unter Berücksichtigung wichtiger Fächer, wie Deutsch, Mathematik und Latein, wie auch einen Projektpreis für die beste kreative Leistung eines über den Unterricht hinausgehenden gemeinnützigen Projekts vergeben. PK 66 67 Laudationes Laudatio für den Schüler Ben Heuer: Ich freue mich sehr, zu diesem schönen Anlass die Lobrede auf meinen – jetzt ja schon fast ehemaligen – Schüler Ben Heuer übernehmen zu dürfen. Ben wird heute – gemeinsam mit Rukmane – für hervorragende schulische Leistungen ausgezeichnet. Diese Leistungen zeigen sich zunächst in seinen innerschulischen Erfolgen: Seine Noten, insbesondere in den letzten zwei Jahren der Oberstufe, weisen – wie man sagen könnte – eine doch sehr geringe Streubreite um die Bewertung „Sehr gut“ auf. Die Abiturnoten gibt es ja erst am heutigen Nachmittag. Aber ich möchte durchaus wetten, dass ich auch dann nichts zurücknehmen muss... Bei dieser insgesamt sehr breiten Leistungsfähigkeit überzeugte Ben aber vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern, denen auch sein besonderes Interesse gilt. Aus meinen Erfahrungen als Tutor im eA-Kurs Mathematik zeigte er sich stets als fachlich auf der Höhe und eher sogar ein gutes Stück darüber hinaus, mit einer besonderen Auffas- sungsgabe gerade in theoretischen und formalen Bereichen der Mathematik. Zu betonen ist, dass er sich dabei durch seine Art der Auseinandersetzung nicht in den Vordergrund drängte oder sich von der Gruppe absetzte, sondern gemeinsam mit seinen Mitschülern an der Sache arbeiten konnte. Ganz besondere, über den Schulalltag weit hinausgehende Erfolge erzielte Ben beim Wettbewerb „Jugend forscht“: In den Jahren 2009 (gemeinsam mit Stefan Mühlbauer), 2010 und 2011 (jeweils allein) erreichte er das Bundesfinale und belegte zwei zweite Plätze und einen dritten Platz – eine Leistung, die in dieser Regelmäßigkeit über Niedersachsen hinaus ihresgleichen sucht. Hinzu kamen verschiedene Sonderpreise wie der Konrad-Zuse-Jugendpreis der Eduard-Rhein-Stiftung, der Preis der Ernst A.C.-Lange-Stiftung inklusive einer Einladung des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger und in diesem Jahr eine Einladung zum „China Adolescents Science & Technology Innovation Contest“ nach China. Die fachliche Auseinandersetzung in den bei „Jugend forscht“ präsen- tierten Projekten geht dabei weit über den Horizont der Schulmathematik oder Schulchemie hinaus und zeugt von einem vertieften Zugang zur naturwissenschaftlichen Arbeitsweise. Spannend war es, im Vorfeld der Wettbewerbe das Entstehen der Projekte mitzuerleben. Ich erinnere mich an eine AG-Stunde, Ben damals noch in Klasse 10, in der wir „so mal eben“ die Grundlagen der Vektoralgebra aus Klasse 12 durchgesprochen haben. Darüber hinaus war Ben im vergangen Jahr bei der Internationalen Chemieolympiade sehr erfolgreich: Er erreichte die sehr anspruchvolle dritte Runde des deutschen Auswahlverfahrens und erhielt zusätzlich den SOLVAY-Förderpreis. Erfreulich und typisch ist dabei, dass Ben bei all diesen Wettbewerben weniger die Konkurrenzsituation der Teilnehmer untereinander wahrnahm, sondern vielmehr ein Forum für interessante Kontakte mit Gleichgesinnten erlebte, die er auch nach den Wettbewerben weiter pflegte. Mit Erfolgen bei der „Intel-LeibnitzChallenge“ und dem „Planspiel Energie“ nenne ich zwei weitere Wettbewerbe, die besonders die gemeinsame Leistung im Team mit gleichgesinnten Mitschülern wie zum Beispiel Jan-Hendrik Arling – wir erinnern uns an den Stiftungspreisträger des letzten Jahres – erforderlich machten. Darüber hinaus war Ben bei vielen unserer üblichen Mathematikwettbewerbe aktiv und erfolgreich. Fast schon selbstverständlich erscheint ein erster Platz bei unserem hausinternen Wettbewerb CaroMathics 2009. Besonders zu erwähnen wäre auch die Erstplatzierung bei der überregionalen „Langen Nacht der Mathematik“ im Jahr 2008, gemeinsam mit Benedikt Lemper und wiederum Stefan Mühlbauer. Speziell 2010 gab es bei diesem großen Aktionsfeld an Wettbewerben Phasen, an denen Ben fast mehr außer Haus als im Unterricht zu finden war, was auch die Mitschüler schon als normal hinnahmen: „Ben, ach der ist diese Woche wieder unterwegs...“. Bemerkenswert ist dabei auch, dass er – wieder im Lande – quasi mit dem Betreten des Klassenraums auch unterrichtlich wieder am Ball war: Aus dem Stand war er in der Lage, nicht nur zu folgen, sondern vorwärtsweisende Beiträge zu liefern – als wäre er gar nicht weg gewesen. Bei einer starken Vorliebe für die Naturwissenschaften sind seine Interessen damit aber keineswegs vollständig abgedeckt. Besonders wäre wohl noch Bens musikalische Seite zu nennen: Ich weiß, dass er ein guter, wenn zur Zeit auch nicht mehr ganz so aktiver Hornist ist und außerdem im nicht ganz unambitionierten Dom-Jugendchor singt. Man erkennt: Ben ist ein begabter und sehr leistungsbereiter junger Mensch, der sich aber diesem Leistungsgedanken nicht vollständig unterordnet, sondern ein netter, normaler, humorvoller, hilfsbereiter, manchmal auch im positiven Sinne etwas zurückhaltender Zeitgenosse ist, der – sozial gut eingebunden – auch weiß, was das Wort Spaß bedeutet. Ben, es hat mir Freude gemacht, dein Lehrer zu sein und mit dir in den verschiedenen Projekten zusammenzuarbeiten. Für die Zukunft wünsche ich dir, dass du deine menschlichen Qualitäten und auch deine wissenschaftlichen Interessen und Begabungen pflegen und ausbauen kannst. Hier und heute gratuliere ich dir ganz herzlich zum Stiftungspreis für hervorragende schulische Leistungen am Gymnasium Carolinum! Dr. Ansgar Striethorst Laudatio für die Schülerin Rukmane Kadrija: Ich freue mich, dass auch Rukmane Kadrija vom Stiftungsrat ausgewählt wurde und einen Preis erhält. Rukmane, die in einem kleinen Dorf im Kosovo überwiegend ihre ersten Lebensjahre verbrachte, sprach bei ihrer Einschulung gerade zwei Wörter deutsch: kurioserweise „Schaukel“ und „Klettergerüst“, was die kleine Rukmane offensichtlich am meisten beeindruckt hat. Nach ca. einem halben Jahr konnte sie aber problemlos dem Unterricht folgen, und z.B. bei Elternsprechtagen übernahm sie nun die Rolle der Dolmetscherin. Zwangsläufig lernte sie von Anfang an in schulischen Dingen selbstständig zu sein. 68 69 … gelungene Integration … Wie in einer großen Familie üblich übernahm sie früh Verantwortung für ihre kleineren Geschwister. Mindestens so ungewohnt wie die Sprache war aber auch die Art zu leben. Mit ihrem Temperament eckte Rukmane durchaus schon an. Dafür half ihr aber andererseits ihr aufgeschlossenes, spontanes Naturell, schnell Kontakte zu knüpfen. Rukmane hat den Sprung in eine andere Kultur hervorragend gemeistert. Sie hat nicht nur seit elf Jahren zwei Staatsbürgerschaften, sie fühlt sich auch sowohl im Kosovo als auch in Deutschland beheimatet, und dass die Zugehörigkeit zum Islam kein Bildungs- und Integrationshindernis sein muss, zeigt Rukmane in besonderer Weise. Ihre Interessen haben eine große Bandbreite: „Naturwissenschaften, Geschichte, Latein, Religion, Kunst, das sind die Fächer, die mir besonders liegen “, sagte sie mir. Spürbar ist dabei ihre Freude am Lernen und am Sich-Austesten. So nahm sie schon an einem Kunstwettbewerb, einem Geschichtswettbewerb, der Chemieolympiade und „Jugend forscht“ teil. In Latein, das sie als dritte Fremdsprache ab Klasse 10 gewählt hat, ist vor allem ihr Mut hervorzuheben, ein ihr noch kaum bekanntes Fach zum schriftlichen Prüfungsfach (P4) im Abitur zu machen, wodurch sie die Möglichkeit haben wird, innerhalb von nur drei Jahren das Latinum zu erwerben. Ihre Zielstrebigkeit wirkt außerordentlich positiv auf das Unterrichtsklima. Durch ihre Toleranz und Vorbehaltlosigkeit anderen Religionen gegenüber fällt Rukmane im Religionsunterricht auf. Sie hat die Auffassung ihrer Eltern verinnerlicht, dass alles, was sie über andere Religionen lernt, nur eine kulturelle Bereicherung sein kann. Deshalb macht sie engagiert im Unterricht mit. Ihre Beiträge sind scharfsinnig und sachlich. Auch über den Unterricht hinaus steht sie mutig zu ihren Grundsätzen. So isst sie Schweinefleisch auch auf Klassenfahrten nicht und sie trinkt generell keinen Alkohol. „Diesbezüglich sind meine Freunde auf dem Caro aber sehr verständnisvoll“, meint sie. Rukmane ist ein hervorragendes Beispiel für gelungene Integration. Gerade in einer globalisierten Welt ist es wichtig, Menschen zu haben, die helfen Vorurteile abzubauen und gegenseitiges Verständnis zu wecken. Elke Müller Laudatio für die Trainerinnen und Trainer der Ruderriege: Ich darf heute die Laudatio auf die zu ehrenden Trainerinnen und Trainer der Ruderriege unserer Schule halten. Das mag Sie überraschen, weil ich weder der Leiter der Ruderriege bin noch selber als Trainer fungiere. Meine Qualifikation besteht darin, dass ich als Rentnerruderer der Ruderriege eng verbunden bin. Dazu gehört im Kreise von Eltern und Lehrern - im Vergleich zu den rudernden Schülern sind wir also die „Rentner“ – neben dem wöchentlich regelmäßigen Rudern auch die Begleitung auf Ruderwanderfahrten oder Regatten, so dass ich die Besonderheiten der Ruderriege im Allgemeinen und die Leistungen der heute zu Ehrenden im Besonderen durchaus einschätzen und würdigen kann. Die Ruderriege am Carolinum ist … … nicht eine Arbeitsgemeinschaft wie alle anderen. Sie ist - eine Arbeitsgemeinschaft, die auf eine fast 90-jährige Tradition zurückblicken kann. - eine Arbeitsgemeinschaft, in der sich über 200 Schüler aktiv sportlich betätigen. - eine Arbeitsgemeinschaft, in der sportliche Höchstleistungen erbracht werden und Erfolge auf regionaler Ebene, Landesebene und Bundesebene regelmäßig erzielt werden. - eine Arbeitsgemeinschaft, die im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia“ im letzten Jahr von unserem Bundespräsidenten Christian Wulf in Schloss Bellevue empfangen wurde. - eine Arbeitsgemeinschaft, in der regelmäßig Wanderfahrten mit so vielen Teilnehmern durchgeführt werden, dass unserer Schule der Ruderwanderpreis des Deutschen Ruderverbands verliehen wurde. - eine Arbeitsgemeinschaft, die Jahr für Jahr mit Gesamtkilometerleistungen von über 100000 km Maßstäbe setzt. - eine Arbeitsgemeinschaft, in der der Kontakt zu den Ehemaligen in besonderer Weise gepflegt wird. - eine Arbeitsgemeinschaft, in der sich Eltern der Schüler in dankenswerter Weise engagieren, wenn es um Begleitungen bei Regatten oder Wanderfahrten geht, wenn es um die Organisation bei Veranstaltungen geht, wenn es um die Reparatur von Equipment geht. - eine Arbeitsgemeinschaft, die durch ihre vielfältigen Aktivitäten einen besonderen Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit und der Sozialisation der Jugendlichen leistet. also zusammengefasst: eine Arbeitsgemeinschaft der Superlative. So ein System funktioniert nur, wenn man die richtigen Mitstreiter stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung hat. Peter Tholl, seit nunmehr genau 30 Jahren Protektor der Ruder-AG, leitet die Geschicke in vorbildlicher Weise und hält alle Fäden zusammen. Aber er steht heute nicht im Vordergrund. Heute stehen die hier anwesenden jungen Leute im Vordergrund, die ausgewählt wurden, von der Stiftung Carolinum in diesem Jahr mit dem Projektpreis für ein über den Unterricht hinausgehendes gemeinnütziges Projekt geehrt zu werden. Eine so große Gemeinschaft wie die Ruder-AG ist darauf angewiesen, dass das, was die Einzelnen gelernt haben, in den folgenden Jahren an die nächste Schülergeneration weiter gegeben wird. Dieser sogenannte „Generationenvertrag“ stellt sicher, - dass Anfängermannschaften eine/ einen erfahrene(n) Steuermann/ Steuerfrau als Ausbilder bekommen, - dass Trainings- und Wettkampfmannschaften einen oder sogar zwei Trainer oder Trainerinnen bekommen, - dass bei Veranstaltungen wie dem Ruderfest, dem Nikolausrudern, dem Empfang der Rudergemeinschaft verantwortungsbewusste Helfer zur Verfügung stehen, - dass bei der Erstellung des bekannten hervorragenden Jahresberichts sowie der Betreuung der Home-Page der Ruderriege kom- 70 71 ihr selbstverständliches Engagement bei Regatten, Wanderfahrten und Veranstaltungen hinaus mit einigen individuellen Bemerkungen näher charakterisiert werden. Caroline Burghardt Sie hat als Ruderin diverse Landessiege erzielt, die sie berechtigten mehrmals an einem Bundesfinale teilzunehmen. Im Jahr 2006 wurde sie Bundessiegerin im Mädchen-WKIII 4x. Seit drei Jahren trainiert sie eigenverantwortlich mit großem Erfolg Ruderteams, momentan den „Caro8er 2011“. Ihr größter Erfolg als Trainerin ist der Bundessieg 2010 mit dem JungenWKII Gig-4x. Zudem hat sie drei Jahre im Ruderriegenvorstand mitgearbeitet, ein Jahr daZusammenarbeit. von als 2. Vorsitzende. Antonia Drees Sie hat als Ruderin diverse Landessiege erzielt, die sie berechtigten mehrmals an einem Bundesfinale teilzunehmen. Im Jahr 2005 wurde sie Vize-Bundessiegerin im Mädchen-WKIII 4x. petente Kräfte zum Gelingen beitragen. In diesem Sinn haben sich in dem zurückliegen Jahr zahlreiche hoch motivierte Schülerinnen und Schüler für die Ruderriege engagiert. Stellvertretend für diese große Schar stehen heute 8 Preisträger hier, die im Folgenden in alphabetischer Reihenfolge namentlich genannt und über immer wieder dabei! Danke für die gute HASE GmbH & Co. KG Kiebitzheide 7–21 49084 Osnabrück Tel. 0541 5607-0 www.haseundco.de Seit vier Jahren trainiert sie eigenverantwortlich mit großem Erfolg Ruderteams, momentan die WKIIMädchen. Ihr größter Erfolg als Trainerin ist der Bundessieg 2010 mit dem Mädchen-WKIII 4x. Zudem hat sie drei Jahre im Ruderriegenvorstand mitgearbeitet, ein Jahr davon als 2. Vorsitzende. Leonie Ellrichmann Sie hat als Ruderin diverse Landessiege erzielt, die sie berechtigten mehrmals an einem Bundesfinale teilzunehmen. Im Jahr 2006 wurde sie Bundessiegerin im Mädchen-WKIII 4x+. Seit vier Jahren trainiert sie eigenverantwortlich Ruderteams. Zunächst zwei Jahre Nachwuchsteams, und nun seit zwei Jahren mit Erfolg Wettkampfmannschaften, momentan die WKIIIMädchen. Ihr größter Erfolg als Trainerin ist der Landessieg 2010 mit dem Mädchen-WKIV 4x. Julia Feldkamp Sie hat als Ruderin diverse Landessiege erzielt, die sie berechtigten mehrmals an einem Bundesfinale teilzunehmen. Im Jahr 2006 wurde sie Bundessiegerin im MädchenWKIII 4x. Seit fünf Jahren trainiert sie eigenverantwortlich mit großem Erfolg Ruderteams, momentan die WKIII-Mädchen. Ihr größter Erfolg als Trainerin ist der Bundessieg 2010 mit dem Mädchen-WKIII 4x. er Bundessieger im Jungen-WKII 8+ und im Jahr 2008 wurde er Bundessieger im Jungen-WKII Gig-4. Seit vier Jahren trainiert er eigenverantwortlich Ruderteams. Zunächst zwei Jahre Nachwuchsteams, und nun seit zwei Jahren mit Erfolg Wettkampfmannschaften, momentan die WKIII-Jungen. (Wenn Sie den Eindruck haben, dass ich hier etwas vortrage, das immer sehr ähnlich klingt, dann liegt das daran, dass die Damen ihre Siege im gleichen Boot erzielt haben.) Vincent Vallo Er hat als Ruderer diverse Landessiege erzielt, die ihn berechtigten mehrmals an einem Bundesfinale teilzunehmen. Seit vier Jahren betreut Vincent mit großem Erfolg als Webmaster die Home-Page der Ruderriege unter dem Motto „Jeden Tag eine Message“. Die Seite wird pro Tag durchschnittlich von 150 – 200 Usern aufgerufen. Außerdem ist er seit 2007 verantwortlich für das Layout des Jahresberichts der Ruderriege. Henri Kuper Er hat als Ruderer diverse Landessiege erzielt, die ihn berechtigten mehrmals an einem Bundesfinale teilzunehmen. Im Jahr 2008 wurde er Bundessieger im Jungen-WKII Gig-4, 2009 wurde er Weltmeister mit dem deutschen Junioren-Achter. Seit zwei Jahren trainiert er eigenverantwortlich Ruderteams, momentan die WKIII-Jungen. Henning Spreckelmeyer Er hat als Ruderer diverse Landessiege erzielt, die ihn berechtigten mehrmals an einem Bundesfinale teilzunehmen. Im Jahr 2007 wurde Imke Wissing Sie hat als Ruderin diverse Landessiege erzielt, die sie berechtigten mehrmals an einem Bundesfinale teilzunehmen. Im Jahr 2005 wurde sie Vize-Bundessiegerin im MädchenWKIII 4x. Seit vier Jahren trainiert sie eigenverantwortlich mit großem Erfolg Ruderteams, momentan die WKIIMädchen. Ihr größter Erfolg als Trainerin ist der Bundessieg 2010 mit dem Jungen-WKIII 4x. Zudem hat sie vier Jahre im Ruderriegenvorstand mitgearbeitet, drei Jahre davon als 1. oder 2. Vorsitzende. Allen „Nominierten“ ganz herzlichen Dank für ihr Engagement und von meiner Seite die herzlichsten Glückwünsche zu dieser Ehrung, die sie wirklich verdient haben. Wolfgang Schwenderling Der Hinweis für jeden, der sich dem Stiftungszweck verbunden weiß: Zustifter werden auch weiterhin gesucht! Konto-Nr. 254516 (BLZ 265 501 05) Sparkasse Osnabrück 72 73 Freude, schöner Götterfunken Schulchor und Carolinum Cantat beteiligen sich an der Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie Beethovens Sinfonie Nr. 9, d-Moll, op. 125 mit dem Chorsatz „Ode an die Freude“ ist eine Ikone der Klassischen Musik. Sie gehört nicht nur zum offiziellen Weltkulturerbe der UNESCO, das Thema des 4. Satzes ist sogar in der Bearbeitung durch Herbert von Karajan zur EuropaHymne geadelt worden. Mit diesem bedeutenden Werk gestaltete das Orchester Osnabrücker Musikfreunde ein Festkonzert zum 25. Jubiläum ihres Bestehens. Bei den Vorbereitungen gab es einige Probleme zu lösen. Die rund 60 Mitglieder des Orchesters – alles Laienmusiker – haben viele Wochenenden lang geprobt und sahen mit Spannung dem Konzert entgegen. Da für die Ode an die Freude im 4. Satz aber ein kräftiger Chor nötig ist, wurden drei Chorleiter um Mitarbeit gebeten. So kam dann ein Monumentalchor von fast 200 Mitgliedern zusammen: Holger Dolkemeyer mit der Osnabrücker Vokalvielharmonie, Stefan Bruhn mit dem Cantus Firmus Georgsmarienhütte und Ansgar Schönecker mit Carolinum Cantat und dem Schülerchor des Carolinums. Zugunsten dieses Projektes wurden die begonnenen Proben von Duke Ellingtons „Sacre concert“ unterbrochen und die Ode an die Freude geprobt. Erst jetzt merkte der Chor, auf was er sich da eingelassen hatte. Alle Stimmen hatten mit der schwindelnden Höhe der Noten zu kämpfen und mancher verließ heiser die Proben. Trotzdem gelang es Ansgar Schönecker, den Chor zu einer perfekten Beherrschung der schwierigen Passagen zu führen. Auch bei den Schlussproben mit den beiden anderen Chören schweißte der musikalische Leiter Reinmar Neuner alle Sänger zu einem mächtigen Klangkörper zusammen. Wegen traditioneller Beziehungen nach Lengerich gab es ein Vorkonzert in der Lengericher Gempt-Halle am 20.Mai 2011. Das Orchester und die Chöre nahmen fast die halbe Halle ein, deren übriger Teil gut mit Zuhörern gefüllt war. Sicher und akzentuiert spielte das Orchester die ersten drei Sätze, während die Chorsänger in erwartungsvoller Spannung ihren Auftritt erwarteten. Nun kamen auch die Solisten hinzu, alles junge Sängerinnen und Sänger der Städtischen Bühnen Osnabrück: Chihiro Meier-Tejirna, Sopran, Kathrin Brauer, Mezzosopran, Bernardo Kim, Tenor, und Marco Vassalli, Bariton. Nach einem etwas zaghaften „Freude“Ruf der Männerstimmen führte der Chor mit einem Jubelruf zum himmlischen Elysium hinauf. Diese innere Spannung wurde noch einmal gesteigert zu dem völkerverbindenden Ruf „Seid umschlungen, Millionen!“ In einem brausenden fast extatischen Freudenruf erstrahlte dieser Götterfunke. 74 75 Carolinum Cantat und die Mitglieder des Schulchores hatten die Probenmühen vergessen und wurden mit hineingenommen in die euphorische Stimmung während und nach der Aufführung. Für Schüler, Eltern und Lehrer waren die beiden Konzerte ein Erlebnis, das noch lange nachwirken wird. Dank sei der Schule, an der solche musikalischen Aktivitäten möglich sind, und eine besonderer Dank an den Chorleiter Ansgar Schönecker, der in mühevoller Arbeit die Chöre zu solchen Hochleistungen motivieren und hinführen kann. Das Publikum war so mitgerissen von der Aufführung, dass der tosende Beifall kein Ende nehmen wollte, er dauerte fast 15 Minuten an, bis sich die angestaute Spannung gelöst hatte. Nach dieser eindrucksvollen Aufführung stand nun zwei Tage später das eigentliche Festkonzert in der Osnabrückhalle bevor. Zur Überraschung aller war die Osnabrückhalle voll besetzt, sowohl das Parkett als auch die Empore. Vielleicht lag das mit daran, dass dieses schwere Stück lange Zeit nicht in Osanbrück aufgeführt worden war. Das Erlebnis der ersten Aufführung in Lengerich regte alle Beteiligten an, sich noch stärker zu engagieren. Und der Erfolg war dem entsprechend. Wieder sprang der „schöne Götterfunke“ von den Akteuren auf das Publikum über und verwandelte das Konzert in ein unvergessliches Musikerlebnis. Hans-Jürgen Schmidt-Rhaesa Voll in Aktion. Fotos: Dr. Hermes Verständigung auf Altgriechisch gelang Griechisch-Kurse des Carolinum auf Studienfahrt in Griechenland – Syntagma-Platz ruhiger, als erwartet Osnabrück, den 26.6.2011 Mitten in der Nacht trafen sich 17 dunkle Gestalten vor dem Carolinum, alle noch verschlafen, aber sehr aufgeregt. Eine ganz besondere Schulfahrt stand bevor, eine Griechenlandfahrt der Griechisch-Kurse Jg. 9 und 10! So schlafwandelte man den Lehrerinnen Frau Laubenheimer und Frau Müller hinterher, bestieg erst einen Bus und dann das Flugzeug, und schon konnte man aus höchster Höhe einen ersten Blick auf Griechenland werfen – gigantisch!!! Erste Station war das byzantinische Kloster Hosios Lukas. In dem malerischen mittelalterlichen Kloster, das zur Liste des Weltkulturerbes gehört, leben heute noch Mönche. Weiter ging die Reise nach Delphi, dem Ort der Weissagung oder dem Nabel der Welt, wie man in der Antike glaubte. Wunderschön und imposant im Berg gelegen, beeindruckte es jeden. Dort also hatte König Kroisos den berühmten Orakelspruch empfangen: “Wenn du den Fluss Halys überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören.“ Siegessicher griff er die Perser an und - zerstörte sein eigenes Reich! – Die Pythia war einfach genial!!! Mehrere Referate führten an Ort und Stelle in Mythologie, Geschichte und Architektur ein. (Ein Dank an alle Mitfahrer! Die Informationen waren sehr hilfreich und der Vortragsstil exzellent!!!) Unglücklicherweise wurde das nächste Ziel bestreikt: Olympia, die wichtigste Sportstätte der Antike, konnte nur in Gluthitze umrundet werden. Die Streikposten waren nicht zu überreden. So ging es über Nauplion – die mittelalterliche Festungsanlage war unendlich viele Stufen über dem bewohnten Ort gelegen - nach Tolo, einem kleinen Ort am Meer, wo alle sich nach einem anstrengenden heißen Tag abkühlen konnten. Epidauros war das erste Ziel des vierten Tages. Im großartig erhaltenen Theater zeigten einige Schüler ihr schauspielerisches Talent, indem sie eine Passage aus Euripides‘ Alkestis aufführten, womit sie die enorme Akustik dieses Bauwerks demonstrierten. Außerplanmäßig hielt der griechische Busfahrer in Tiryns, eventuell um die 76 77 Enttäuschung von Olympia wettzumachen. Georgios war sowieso ein Highlight. Er konnte weder Deutsch noch Englisch. Folglich versuchte man sich auf Altgriechisch zu verständigen. Dies funktionierte auch überraschend gut. Wobei man doch sieht, dass vermeintlich tote Sprachen hier und da wunderbar weiterhelfen. Georgios kümmerte sich rührend um die Gruppe. So wollte er ihr alle Mühen abnehmen und sie überall hin chauffieren. Egal wie kurz die Strecke auch war, er „verbot“ zu Fuß zu gehen. Tiryns gab einen ersten Eindruck von der Megalithkultur, doch die gewaltigen Mauern von Mykene, wo der mächtige Agamemnon residiert hatte, bevor er die Griechen nach Troja führte, waren noch viel imposanter. Hoch auf einem Berg gelegen konnte die ganze Ge- gend überblickt werden. In den Ruinen von Korinth f ieberten schon alle mit großer Spannung Athen entgegen: Was war wirklich los am Syntagma-Platz? Die Medien zeigten ein dramatisches Bild, bürgerkriegsähnliche Zustände! Doch als der Bus dort vorbeifuhr, waren nur Spruchbänder zu sehen. „Judas empfing 30 Silberlinge- wie viel ihr?“ Und dann stand da noch etwas von „Galgen…“ Am Abend sollten wir den Platz aber meiden. Meiden sollten wir allerdings dann auch die Gegend um unser Hotel. Dass der Drogenstrich nicht weit war, hatte das Reiseunternehmen nicht angemerkt. Wie uns eine griechische Führerin mitteilte, duldete die Polizei dieses Treiben aufgrund von Prozenten beim Einkauf!!! Auf der Akropolis - wieder besuchten wir ein Weltkulturerbe - wurden in einem letzten Schülerreferat die berühmten Tempel erläutert. Es war schon etwas Besonderes, hier zu stehen, auch wenn die Schönheit des Parthenon hinter einem Baugerüst verschwand. Als die Dämmerung hereinbrach, entstand die Idee, den Philopappos, einen Nachbarhügel der Akropolis, zu erklimmen. Wie in Olympia war das Geheul streunender Hunde vernehmbar, die uns bald dicht folgten. Kein Problem, Frau Laubenheimer schritt mutig voran und unterhielt sich mit den Hunden, die um sie herum sprangen. Und jetzt sahen wir die Akropolis bei Nacht, wunderschön beleuchtet, der Aufstieg war es wirklich wert! Der vorletzte Tag enthielt wieder ein interessantes volles Programm. Es stand nämlich eine Führung durch das Archäologische Nationalmuseum und über die Agora, den antiken Marktplatz, an. Das Museum bot von der Jungsteinzeit bis zur Römerzeit alles, was das Herz begehrte. Die wieder errichtete Säulenhalle auf der Agora beeindruckte sehr, genauso wie das Hephaisteion. Die Führerin machte ihre Arbeit grandios, sodass sie großen Applaus erhielt. Eine enttäuschende Erfahrung machten allerdings drei Schüler, die das Akropolis-Museum besuchten: Wenige Originalstücke und wenig Sehenswertes!!! Dagegen hatte der Rest, der seine Freizeit nach der Führung nutzte, um die Plaka, die Alt- Die Krypta von Hosios Lukas. stadt von Athen, zu erkunden, mehr Freude. Am Abend traf man sich dort auf der Dachterrasse einer gemütlichen Taverne zum gemeinsamen Abschlussabend wieder. Griechische Lifemusik spielte, und diese besondere Mischung von Vergangenheit und Gegenwart ließ die Idee aufkommen, so eine Fahrt in einigen Jahren mit derselben Gruppe zu wiederholen. Athen, 2.7.11: Aufstehen, waschen, anziehen, Koffer packen, frühstücken, zum Flughafen fahren. Um 10.45 Uhr (Ortszeit) hob der Airbus A 319 ab und landete um 13.00 Uhr (Ortszeit) in Köln-Bonn, für uns verbunden mit einem Temperatursturz von ca. 20 °C. Ankunft am Carolinum war gegen 16 Uhr. Die Gruppe bedankt sich mit einem (efcharisto – herzlichen neugriechisch: dankeschön) beim Die gewaltigen Mauern von Mykene beeindruckten. Förderverein des Carolinum, der die Fahrt unterstützte, und bei Herrn Hehmann für alle hilfreichen Handgriffe und wünscht allen folgenden Griechisch-Kursen, dass sie auch eine derartig informative, lustige und vor allem gemeinschaftsstärkende Fahrt unternehmen können. Pascal Schnieder, Jan Reitzner und andere 78 Letzter Abend in einer Taverne in der Plaka. 79 Sportfest am Carolinum Am 29. Juni fand am Carolinum das Sportfest 2011 statt. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 – 11 trafen sich im Schwimmbad „Moskau“. Im Mittelpunkt der von Wolfgang Kellersmann organisier- Sport und Spaß beim Mattentransport. ten Veranstaltung stand ein Klassenmehrkampf, der sich aus Schwimmwettkämpfen (verschiedene Staffeln, Mattentransport, Turmspringen) und Spielen (Völkerball und Beachvolleyball) zusammensetzte. Ein Dank gebührt allen Helfern sowie den Schülern, die mit großer Begeisterung zum Gelingen des Sportfestes beigetragen haben. Peter Tholl Ruderfest Die Ruderriege feierte am 1.5.2011 ihr Ruderfest am Bootshaus in Eversburg. Bei herrlichem Maiwetter verfolgten über 400 Besucher das Nonstop-Programm an Land und auf dem Wasser. Es begann mit dem Vorstellen der Trainingsmannschaften. 13 Vierer und ein Achter passierten in einem zügigen Bootskorso die am Ufer stehenden Besucher. Schulleiter Helmut Brandebusemeyer ging bei der Begrüßung auf die Bedeutung der Ruderriege für das Profil des Gymnasiums Carolinum ein. Er gratulierte dem „Motor der Ruderriege“, Peter Tholl, zu seinem 30-jährigen Protektorenjubiläum und sprach in diesem Zusammenhang auch noch einmal den dreifachen Bundessieg im Jahr 2010 an. Erster Höhepunkt des Tages war die Taufe von drei neuen Booten. Die Vorsitzende des Schulelternraters, Dr. Antje Busch-Sperveslage, taufte einen Einer auf den Namen „einviertel“. Dr. Martin Berger als Vorstandsmitglied des Fördervereins Carolinum gab dem Gig-Doppeldreier den Namen „Gute Laune!“. Der Förderverein hat durch eine großzügige Spende den Kauf dieses Bootes ermöglicht. Das dritte Boot taufte der Geschäftsführer der Firma „Hase+Co“, Gerhard Trentmann. Anlässlich seines runden Geburtstages verzichtete er auf Geschenke und bat um Spenden für verschiedene Einrichtungen. Dazu zählte auch die Ruderriege seiner ehemaligen Schule, der er einen Einer schenkte. Er taufte das Boot auf den Namen „Hase 50“. Es folgte der Stilruderwettbewerb der Anfänger des Jahres 2010. Sieben Teams stellten sich den kritischen Blicken der Jury. Es gewann das Team von Ausbilderin Julia Heckmann mit Annika Gehrs, Amelie Luchin, Florentien Eckart und Magali Schubert. Die Anfänger des Jahres 2009 trugen eine Regatta aus. Die drei Rennen wurden vom Publikum mit viel Beifall belohnt. Die drei Täufer mit den Verantwortlichen hinter dem Einer „Hase 50“: Peter Tholl, Dr. Antje Busch-Sperveslage, Dr. Martin Berger, Gerhard Trentmann und Helmut Brandebusemeyer. 80 81 Beide Achter unmittelbar vor dem Ziel. Mit Spannung wurde am späten Nachmittag das erste Auftreten des „Caro8ers 2011“ erwartet. Die 15- bis 17-jährigen Schüler traten gegen einen Männerachter bestehend aus Ehemaligen an. Mit großer Routine verschaffte sich das Oldie-Team am Start einen leichten Vorsprung. Die Jugendlichen konnten im Mittelteil der Strecke unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer den Vorsprung auf eine Luftkastenlänger verkürzen, aber die Ehemaligen verteidigten den Vorsprung routiniert bis ins Ziel. Die Siegerehrungen beendeten den ereignisreichen Nachmittag am Bootshaus. Peter Tholl Die erfolgreichen Teams beim Stilrudern mit den Trainern. „Tag der Musik“ am 24. Juni 2011 Das Caro klingt! oder „Musik bildet nicht nur, sie macht einfach auch Spaß!“ … und das sah und hörte man am 24. Juni 2011 einen ganzen Tag lang am Gymnasium Carolinum: Ob Hornfanfaren im Innenhof, Geigenmelodien im Eingangsbereich oder rockige Powerchords in der Pausenhalle – aus allen Ecken und Winkeln der Schule erklang Musik. Mit Veranstaltungen in ganz Deutschland werden seit zwei Jahren jährlich feststehende Tage ganz der Musik gewidmet, um eine breite mediale, öffentliche und auch politische Wahrnehmung zu erzeugen. Der Deutsche Musikrat und der Verein Tag der Musik e.V. machen es sich als Initiatoren des „Tages der Musik“ alljährlich zur Aufgabe, eine bundesweite Plattform für die kulturelle Vielfalt in Deutschland zu schaffen und das große bürgerschaftliche Engagement in unserem Land aufzuzeigen. Die Fachschaft Musik des Gymnasiums Carolinum folgte nun erstmalig diesem Aufruf und initiierte an unserer Schule eine der rund 1.200 Veranstaltungen bundesweit, die unter dem diesjährigen Motto „Ohne Musik keine Bildung“ diesen Tag feierte! Kulturelle Vielfalt am Carolinum Sollte kulturelle Vielfalt im Großen zum Ausdruck kommen, so tat sie das auch im Kleinen am Carolinum: Schon in der Frühe erklang beim Betreten der Schule einfühlsame Klaviermusik, gepaart mit gekonntem Pop-Gesang. Schnell bildete sich um Sarah Horstmann-Meyer eine große Traube begeisterter Zuhörer, sang sich die junge Sängerin doch z.B. mit „Hey, Soul Sister“ in die Herzen der Mitschüler und Lehrer. In den Pausen bespielten die Caro- linger dann nicht nur die Pausenhalle, sondern viele Schüler gaben ihr Können auf der Flöte, Geige oder dem Saxophon sowie mit Stimme am Karlspodium, auf dem Schulhof oder in den Musikräumen zum Besten. Zwei Bands der Schule, „Free Fallin´“ und „Head Under Water“ spielten auf der eigens aufgebauten Bühne in der Pausenhalle und überzeugten restlos mit handgemachten Songs, sodass manch einer, wohl ob des lang anhaltenden Applaus, sogar den Pausengong überhören wollte. Den Abschluss des „Tages der Musik“ bildete in der 5. und 6. Stunde ein 82 83 großes Konzert der drei Instrumentalensembles der Schule: Das nunmehr stark gewachsene Kammerorchester spielte unter der Leitung von Carolin Gerve Stücke aus „Die Kinder des Monsieur Matthieu“, die Carolinger Kapelle (Leitung Jens Schröer) neben Filmmusik aus „König der Löwen“, einem herausfordernden Solo für den Flötensatz vor allem neu einstudierte Musicalhits u.a. aus „Grease“, „Cats“ und „Joseph“. Fesselnde Abwechselung boten Haymo Kaiser an den Percussion und Adrian Golbeck am Schlagzeug und zeigten einmal mehr, wie viele junge Musik-Talente das Gymnasium Carolinum aufweist. Unter der Leitung von Matthias Heck sorgte die Caro Big Band mit „Smooth“, „Fever“ und „Watermelon Man“ für den gebührenden Abschluss eines Tages, der ganz im Zeichen der bildenden Kraft der Musik stand. Die Fachschaft Musik dankt an dieser Stelle noch einmal herzlich für die unerwartet große und begeisterte Beteiligung aller Schülerinnen und Schüler sowie der Schulleitung und dem Kollegium für die entgegengebrachte Unterstützung des „Tages der Musik“! „Ohne Musik keine Bildung“ Das Motto, unter dem der Deutsche Musikrat in diesem Jahr zum „Tag der Musik“ einlud, muss vielleicht, um mit den Worten des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert zu sprechen, auf den ersten Blick als bildungspolitisch übertrieben gewirkt haben, betont es aber „zu Recht die herausragende Bedeutung von Kreativität und Fantasie für die Persönlichkeitsentwicklung. Das Miteinander in der Musik, ob beim Singen oder Musizieren, fördert die Entwicklung kognitiver und sozialer Fähigkeiten.“ Der Tag der Musik war also nicht nur Schaufenster der musikalischen Vielfalt am Gymnasium Carolinum, sondern sollte auch neue Impulse setzen, die das Bewusstsein für den Wert der (musischen) Kreativität stärken, wie der Bundestagspräsident in seiner Stellungnahme darlegte. Es ist daher unsere Pflicht den Zugang zur Welt der Musik weiterhin nicht nur zu ermöglichen, sondern auch zu stärken! Künstlerisches, kreatives Erleben und Erfahren – sei es singend im Chor, oder Saxophon spielend in Orchester oder Big Band – muss über die sonst üblichen Grenzen (des Unterrichts) auch in Zukunft möglich sein! „Insbesondere für Kinder und Jugendliche und deren Entwicklung ist es von großer Bedeutung, eine kontinuierliche und qualitätsgesicherte musikalische Bildung erfahren zu können – von der musikalischen Früherziehung über den schulischen Musikunterricht bis zur Instrumental[und Vokal-, d.V.] Ausbildung.“ Setzte der „Tag der Musik“ demnach auch an unserer Schule „ein besonderes Signal für die Sicherung der kulturellen Bildung und den Reichtum an kultureller Vielfalt“, so darf bei aller bildungspolitischen Verortung nicht vergessen werden – und dies zeigte unser „Tag der Musik“ ebenfalls: „Musik bildet nicht nur, sie macht einfach auch Spaß!“ (Norbert Lammert). Jens Schröer … dann waren wir, die 7f1 wieder am Werk. Dieses Mal hat sich unser Lehrer (Herr Feldhaus) etwas ganz besonderes ausgedacht. Anstatt wie sonst ein bestimmtes Motiv zu malen, sollten wir in Zweiergruppen unsere Traumhäuser bauen/ basteln. Das Besondere daran: es sollten keine normalen Häuser sein, nein, es sollten sogenannte ,,Häuser auf Säulen“ sein. Von Herrn Feldhaus bekam jedes Team eine runde Pappsäule zur Verfügung gestellt. Wir sollten uns ein Thema für unser Haus überlegen und die Säule passend zum Haus gestalten. Mit dem Versprechen unsere Häuser später in der Schule auszustellen, war unsere Lust geweckt. Und am Ende waren selbst die größten ,,Kunstmuffel“ mit vollem Eifer dabei. Jedes Team hatte ein anderes Thema und es Wenn Häuser in den Himmel wachsen… war interessant zu sehen, was die anderen für Ideen haben. Obwohl es insgesamt fünfzehn Häuser waren, hatte jedes Haus seinen eige- nen, ausgefallenen Stil. Es gab alles, Backstein Häuser, Urwald Häuser, ein Tulpenhaus, flower-power Häuser und auch Strandhäuser. Auch gab 84 85 es Häuser, die einen Garten besaßen oder zweistöckig gebaut waren. Zuerst schnitten wir die Struktur ddes Hauses aus Kappaplatten zu, ddie uns zur Verfügung gestellt wurdden. Manche von uns bemalten die ,,,Hauswände“, andere bezogen sie m mit Stoffen und wieder andere bekklebten sie mit Zeitschriften und Fottos. Danach begann die Raumaufteillung. Hierbei wurde es schon etwas kkomplizierter, da es schwierig war sseine Vorstellungen genauso umzzusetzen, wie man es sich überlegt hhatte. Während die eine Hälfte noch m g beschäftigt g mit der Raumaufteilung war, war die andere dabei Möbel, Vorhänge, Teppiche oder sonstige Details anzufertigen. Hierbei war Fingespitzengefühl gefragt. Es wurde gebastelt, zugeschnitten, genäht und geklebt, so dass die Finger schmerzten… Heraus kamen die ausgefallensten Gegenstände: Betten aus Styropor, Zelte aus Filz, Stoffbettwäsche, Bücher aus Pappe, kleine Püppchen aus Blumentöpfen, eine aus Papier gebastelte Strandbar, auch eine Leiter aus Eisstielen wurde hergestellt. Am Ende klebten wir unsere ,,Kunstwerke“ in unsere Häuser, bis die Heißklebepistole glühte…. Auch wenn wir insgesamt ca. acht Wochen daran gebastelt und herumgewerkelt haben, hat es jedem aus der Klasse sehr gut gefallen und die Häuser konnten sich wirklich sehen lassen. Zwischen den Sommer- und den Herbstferien kann man unsere ,,Säulenhäuser“ auf dem Flur der Naturwissenschaftsräume bewundern. Sina Langemeyer, Stella Papamarinou, 6F1 Carolinum besucht Freilichtspiele in Tecklenburg Auf dem Programm der Freilichtbühne in Tecklenburg stand am Freitag, dem 27.08.10, die West Side Story und über 600 Schüler, Eltern und Lehrer wollten gemeinsam das Musical erleben. Doch zunächst begann der Tag mit Starkregen. Straßen waren teilweise nicht passierbar, viele Keller mussten leer gepumpt werden. Gegen 4.00 Uhr wurde auch in Osnabrück der Katastrophenalarm ausgelöst, weshalb die Schulen geschlossen blieben. 30 km weiter in Tecklenburg sah die Welt etwas freundlicher aus, und so war es für Radulf Beuleke, den Intendanten der Festspiele und ehemaligen Lehrer am Caro, klar: „Wir spielen!“ „…auch für Osnabrücker Katastrophengeplagte“, wie er betonte, als er die große Gruppe der Carolinger mit einem besonderen Gruß bedachte. Es wurde kein lauer Sommerabend, wie bei der Planung dieses Abends erhofft, aber mit Winterkleidung, warmen Sitzkissen, heißem Tee und viel guter Laune im Gepäck wurde diese kühle Kulturnacht im August zu einem besonderen Erlebnis. Das Musical in deutscher Sprache bot viele Songs, die jeder kennt, und eine rasante Tanzshow. Schnell ließ man sich gefangen nehmen von der einmaligen Atmosphäre dieser Bühne und von der großen Professionalität der Darsteller aus ganz Europa. Zum Abschluss gab es Standing Ovations. Elke Müller 86 87 Jahrgang 6 auf Norderney Vom 30.8. – 3.9.2010 fuhren die 134 Schüler des sechsten Jahrgangs mit ihren Klassenlehrern nach Norderney und verbrachten dort eine erlebnisreiche Woche. Gemeinsam wohnten sie in der Jugendherberge, gestalteten dann aber die Tage nach Klassen getrennt. Eine Stadtrallye, eine Fahrradtour über die Insel bis zum Leuchtturm und zur Weißen Düne, ein Kinoabend in der Herberge und ein Ausflug in das Nationalparkmuseum standen auf dem Programm. Einige besuchten das Meerwasserwellenbad, andere stürzten sich in die Fluten der Nordsee. Viele beeindruckte auch die Wanderung zum Sonnenuntergang. Den Höhepunkt bildete wohl die Wattwanderung unter Führung von Eduard, der uns sowohl die Wohnung von Rudi Rüpel, dem Wattwurm, zeigte als auch so seltsame Tiere wie die Wattschweine ausfindig machte. Elke Müller Ein Ideenfeuerwerk! Ab und zu hat auch eine Schule die Gelegenheit, das Alltägliche und Gleichförmige, eben den normalen Unterrichtsablauf, für kurze Zeit zu durchbrechen und sich einmal in einem ganz anderen Licht zu präsentieren. Dies geschah in beeindruckender Weise am 30.6. 2011 und 1.7.2011. Nur wenige Tage vor den ersehnten Sommerferien war nicht, wie zu vermuten, die „Luft raus“, sondern erstaunlich viel „Energie drin“. Davon konnten sich nicht nur die Lehrer überzeugen, sondern auch die vielen Eltern, die sich anlässlich der beiden Projekttage zum Schulleitbild die Zeit nahmen und die Schule besuchten. „Lebendige Werte schaffen“, so lautete das Thema dieser Veranstaltung, die zum Ziel hatte, dass sich die Schüler aller Altersgruppen intensiv mit den Inhalten des neuen Schulleitbildes befassten. Bereits im Vorfeld wurde sich mit Ideenfindung, Interpretation des Leitbildes, Umsetzungsmöglichkeiten und Präsentationsarten in den einzelnen Klassen auseinandergesetzt. Was sprang von einer Projektgruppe zur anderen. Die Eltern und sicherlich auch manch ein Lehrer erkannten die Schüler kaum wieder und waren überrascht von der geballten Energie, die von den Schülern ausging. Und das am Ende des Schuljahres! den Lehrern und Eltern dann an den beiden Projekttagen gezeigt wurde, glich einem Feuerwerk der Ideen! Je nach Alter und individuellen Möglichkeiten fand sich hierbei jede Schülerin und jeder Schüler in einem großen Gesamtwerk wieder. Jeder konnte sich auf seine Art präsentieren und alle zusammen versuchten sich an einer Gestaltung der Leitbildsätze. Es wurden Plakate und Modelle ausgestellt, Spiele gespielt, Theaterstücke und Podiumsdiskussionen aufgeführt und Lieder gesungen. Überall wurde geschaut, mitgemacht, applaudiert und diskutiert. Der Funke der Begeisterung Es wäre wünschenswert, dass derartige Veranstaltungen in Zukunft häufiger in den Schulalltag eingebunden werden könnten. Diejenigen, die dabei waren, werden zustimmen, dass es sich bei diesen Stunden um wirkliche Sternstunden des Carolinums gehandelt hat. Das vielbeschworene und oft vergeblich gesuchte Gemeinschaftsgefühl stellte sich plötzlich ganz selbstverständlich ein und die Schüler nahmen die Möglichkeit ihre Schule aktiv zu gestalten, begeistert an. Auch wenn Projekttage dieser Art immer mit viel Arbeit und Engagement, besonders der Lehrkräfte, verbunden sind und sicherlich auch einige Unterrichtsstunden ausfallen, so geben diese Tage der Schule sicher mehr als sie ihr nehmen. Durch die Schulreformen der letzten Jahre und der damit einhergehenden 88 89 individuellen Belastung der Schüler und Lehrer ergibt sich immer seltener die Möglichkeit die Schule als Gemeinschaft zu erleben und eine Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern ohne Notenrelevanz zu führen. Vielmehr bestimmen Zeitdruck, Stofffülle und Leistungsdruck den Schulalltag. Was das Schulleitbild betrifft, das in den Schulgremien immer wieder Thema war und nach monatelangem Bearbeiten und Diskutieren endlich fertig gestellt werden konnte, kann man wohl sagen, dass es ohne diese schulinterne Implementierung nur ein Papierwerk wäre, das in den Regalen der Schüler und Lehrer verstauben würde. Ohne die intensive thematische Auseinandersetzung im Rahmen dieser Projekttage wären die Seiten nie mit Inhalt und Leben gefüllt worden und schnell in Vergessenheit geraten. Im Namen aller Eltern möchte ich den Schülerinnen und Schülern zu dieser großartige Leistung gratulieren und mich bei allen Lehrkräf- ten für ihr Engagement bedanken. Ich bin sehr optimistisch, dass die Schulgemeinschaft des Carolinums nach dem großen Erfolg der diesjährigen Projekttage auch zukünftig noch viele Veranstaltungen dieser Qualität erleben wird. Dr. Antje Busch-Sperveslage Schulelternratsvorsitzende am Gymnasium Carolinum Aus dem Förderverein Schule soll und darf sich nicht allein auf budgetgerechten Unterricht beschränken, sondern soll den Schülern im Unterricht und auch nach Schulschluss Möglichkeiten bieten können, musische und sportliche Aktivitäten gemeinsam zu erleben, Interessen in Arbeitsgemeinschaften zu vertiefen und den „Lebensraum Schule“ gemeinsam zu gestalten, damit die Schullaufbahn einen guten Nährboden für die Entwicklung der Schüler bieten kann. Das Schulleben am Carolinum ist gerade davon geprägt und bestimmt, dass Schule auch ein gemeinsames Erleben darstellen kann. Der Förderverein möchte zur Verfolgung dieses Zweckes einem einsatzfreudigen Kollegium sowie der engagierten Elternschaft nicht nachstehen und mit sächlichen Mitteln hierbei behilflich sein. Der Förderverein macht es sich zur Aufgabe, die Schule bzw. ihre Projekte insbesondere dort zu unterstützen, wo die Kreativität, Teamfähigkeit und Begeisterung der Schüler für eine Sache in hohem Maße gefördert wer- mit gesponserten Gig-Doppeldreiers „Gute Laune“ im Mai diesen Jahres. den können. Der Förderverein will im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen, die soziale Entwicklung der Schüler zu stärken, und dabei dort durch finanzielle Stützen ansetzen, wo in der Regel die Schule nach ihrem Auftrag oder ihrem Budget keine Möglichkeiten mehr hätte. Der Förderverein kann erneut auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, in dem wieder in großem Umfang schulische Projekte unterstützt werden konnten, die nicht im direkten Zusammenhang mit dem Lehrauftrag standen. Ein Höhepunkt des letzten Jahres war sicherlich die Bootstaufe des vom Förderverein Um auch die jetzt wieder zahlreich an den Förderverein herangetragenen Anliegen unterstützen zu können, bittet der Förderverein Sie auch weiterhin um Ihre - auch gerne zweckgebundenen - Spenden. Diese werden erbeten auf das Konto Nr. 10 30 200 000 bei der Volksbank Osnabrück eG (BLZ 265 900 25). Bei Spenden über 50,00 € erhalten Sie unaufgefordert Spendenquittungen nach Zahlung. Wir freuen uns natürlich auch über neue Mitglieder. Der Jahresmindestbeitrag beträgt 20,00 €. Soweit Sie Mitglied werden wollen, geben Sie bitte dem Schulsekretariat oder mir Bescheid. Für das neue Schuljahr sind wir zuversichtlich, mit Ihrer Unterstützung bei der Verwirklichung vielfältiger schulischer Vorhaben helfen zu können. Dr. Martin Berger Schriftführer des Fördervereins 90 91 Jahrgangsstufe 12 Doppel-Abiturientia 2011 Jahrgangsstufe 13 „Doppel“-Abiturientia 2011 Keine bösen Überraschungen: das fehlende Jahr hat der Jahrgangsstufe 12 nicht geschadet! Die Statistik weist zwischen den Jahrgängen 12 und 13 weitgehend Übereinstimmungen auf: In der Jahrgangsstufe 12 wurden zur Abiturprüfung zugelassen: 97 Schüler (davon 49 weiblich). An der Prüfung teilgenommen haben 97. Bestanden haben die Abiturprüfung 96 (99% der Zugelassenen). Die mittlere Durchschnittsnote beträgt 2,61. Bei 16 Schülerinnen und Schülern (17%) liegt die Durchschnittsnote zwischen 1,1 und 1,9, bei 49 (51%) zwischen 2,0 und 2.9. In der Jahrgangsstufe 13 betrug die Zahl der zugelassenen Prüflinge 131 (davon 63 weiblich). Davon haben teilgenommen 131. Die Prüfung bestanden haben 129 (98% der Zugelassenen). Der Wert der mittleren Durchschnittsnote beträgt 2,59. Durchschnittsnoten zwischen 1,1 und 1,9 haben 19 Schülerinnen und Schüler (15%), erreicht, bei 69 (53%) liegen sie zwischen 2,0 und 2,9. Die Durchschnittsnote aller Schülerinnen und Schüler aus beiden Jahrgängen zusammen beträgt 2,59. Das ist im Vergleich mit anderen Jahren – zurückverfolgt bis 2000 – das beste Ergebnis! Die besten Leistungen erbrachten: – in der Jgst. 12: Ben Heuer (1,1), Monika Knapp (1,2), Leonie Marie Meyer (1,4) – in der Jgst. 13: Jan-Hendrik Arling (1,1), Kristin Petersmann (1,2), Katharina Wiebrock (1,5) Wir wünschen allen Abiturientinnen und Abiturienten nicht nur in beruflicher Hinsicht viel Glück und Erfolg! PK Abiturienten Jahrgangsstufe 12: Lennard Alke, Anna Andrakhanova; Eleonora Appelhans; Jennifer aus dem Moore; Nele-Marie Avermann; Marius Bartke; Phillip Booker; Björn Bourdon; Jan-Moritz Bredlich; Hanna Brill; Lena Brockmeyer; Nicole Catherine Dabrowski; Christian Dieckbreder; Marvin Dierker; Tatjana Dmitrienko; Laura Düsing; Kilian Ego; Leonie Ellrichmann; Carina Farthmann; Alicia Fengler; Tim Philip Fleer; Lennart Simon Friebel; Lia Geers; Timo Gerigk; Anika Girotto; Dennis Grabow; Annika Grave; Maximilian Große Wördemann; Britta Gürtas; Fabian Hehemann; Lisa Heinrich; Maresa Heinze; Annika Herrmann; Ben Heuer; Alena Hinnenkamp; Karoline Holländer; Gerrit Hoss; Katharina-Maria Illgen; Christine Kaßpohl; Lisa Kastenbutt; Nina Kayser; Marcel Kettelmann; Leon Kleine-Rüschkamp; Carolin Klumpe; Monika Knapp; Marcel Krause; Nico Kreienbrink; León Kühn; Nigjar Kulibekova; Sarah Kurth; Julia Lanfer; Lukas Lemme; Benedikt Lemper; David Lemper; Laura Mette; Leonie Marie Meyer; Lisa Mitthöfer; Florian 92 93 Mönkediek; Stefan Mühlbauer; Lukas Müller; Lara Obermeyer; Vincent Ogal; Maximilian Petersmann; Vivien Pfizenmaier; Janine Pollok; Alexander Postina; Vanessa Rahe; Lea Rövekamp; Michael-David Rulik; Maurice Sambale; Claudia Schänzer; Lea Katharina Schawe; Tim Schindler; Florian Schlagetter; Sören Schleibaum; Lisa Schlüter; Niels Frederik Schreiber; Sebastian Seelig; Franziska Seidel; Nils Sieksmeyer; Philip Simpson; Stefan Spitzer; Verena Strothmann; Katharina Thönelt; Marius Uphaus; Jana Vinnytska; Jan Philipp Vogtherr; Paulus von den Hoff; Jan Peter Vornhülz; Tatjana Vossel; Carsten Wellner; Michelle Weyerer; Lennart Winkeler; David Alexander Winking; Saskia Witte; Thomas Wygold Abiturienten Jahrgangsstufe 13 Paul Ackemann; Amelie Ackemann; Magnus Acker; Lisa Marie Agarius; Marc-André Albrecht; Jan-Hendrik Arling; Matthias Arthaus; Tim Aufdemkamp; Thomas Bruno Austermann; Jan-Christoph Backhauß; Xenia Baljakin; Jas- min Balke; Katrin Bartke; Thomas Beckmann-Giesert; Enis Belli; Sebastian Bergmeyer; Konstantin Biermann; Alexander Blume; Lars Boberg; Alena Bottin; Jeremias Braß; Daniel Bressler; Maureen Buch; Svenja Bullerdiek; Caroline Burghardt; Johanna Diekhoff; Janne Mia Dinse; Minh Khoa Doan; Antonia Drees; Christian Ehrmanntraut; Jacob Eichmeyer; Sven Eichmeyer; Franziska Eilers; Alisa Farthmann; Julia Feldkamp; Kathrin Finke; Lisa Frank; Yasa Genck; Timo Giesker; Lukas Gösling; Jan Lukas Göttsche; Christopher Gram; Niklas Greiten; Sina Grigoleit; Stephan Griskiewitz; Lea Grüter; Damian Gürtler; Lukas Hafer; Katharina Halama; Franziska Halbrügge; Lena Halbrügge; Hubert Halopé; Tobias Harre; Sarah Hehemann; Mona Heine; Louisa Heinze; Theres Hellige; Bastian Helmich; Nicolas Hinternesch; Pierre Hohn; Susanne Hübner; Roswitha Janzen; Alexandra Kassis; Johannes Kötter; Meilin Krause; Maximilian Kremer; Alina Krimpenfort; Eike Clemens Lammerskitten; Ben Landgraf; Dan-Philip Landscheidt; Margarita Liebrecht; Eva Lindemann; Paul Tilman List; Manuel Lüeske; Agnes Mach; Nora Constanze Mailänder; Miriam Masch; Frederik Menke; Marius Meyer; Felix Meyer zu Driehausen; Xenia Fides Miete; Nathalie Moritz; Xenia Morosov; Gesa Marie Naumann; Sina Osterheider-Breeck; Kristin(a) Petersmann; Kristin Petersmann; Simon Peuker; Lena Pieper; Sven Placke; Christoph Pogoda; Lisa Rasper; Marius Riemann; Patrik Romanowski; Johannes Salwei; Lennard Sangmeister; Janik Schlarmann; Sebastian Schmidt; Katharina Schomborg; Frederic Schwegmann; Steffen Seewald; Lena Siebert; Torben Siemer; Henning Spreckelmeyer; Jonas Strehl; Leonie Teepe; Julius Tepe; Kira Terveer; Christian Thiele; Patrick Tillmann; Isabella Toennes; Louise Tonner; Vincent Vallo; Matthias Vollmer; René von Wittich; Claudia Vossel; Susanne Warkentin; Louisa Wehleit; Maximilian Wellmann; Fabian Wenning; Pascal Westrup; Jasmin Wiebrecht; Katharina Wiebrock; Mareike Wiemker; Jana Wisnowski; Imke Malen Wissing; Jana Witte; Jan Wöllermann; Kristina Wulf Verabschiedung der Abiturientia Predigt während der Abiturentlassung im Dom Als „Leitmotiv“ hatten die Abiturientinnen und Abiturienten die Schultüte gewählt. Predigttext Lukas 9, 1-6 1 Jesus rief die zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken zu heilen. 2 Er sandte sie aus mit dem Auftrag, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen. 3 »Nehmt nichts mit auf den Weg«, sagte er zu ihnen, »keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot und kein Geld; auch soll keiner zwei Hemden bei sich haben. 4 Wenn jemand euch in seinem Haus aufnimmt, dann bleibt bei ihm, bis ihr die Ortschaft wieder verlasst. 5 Wenn euch aber in einer Stadt die Leute nicht aufnehmen, dann verlasst den Ort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Hinweis auf das Gericht, das sie erwartet.« 6 Die Jünger machten sich auf den Weg und zogen von Dorf zu Dorf. Überall verkündeten sie die Botschaft vom Reich Gottes und heilten die Kranken. Bevor mir jemand mit seinen Assoziationen zum Thema Schultüte zuvorkommt, erzähl ich den alten Witz lieber selber: Steht eine alte Frau am Supermarkt an der Kasse. Fragt die Kassiererin: „Brauchen Sie eine Tüte?“ Darauf die Alte: Nee danke, wenn ich jetzt rauche, vergess ich wieder die Hälfte. Jetzt aber zum Text und zur Sache. Die verträgt keine Zweideutigkeiten. Jesus erteilt den Jüngern seinen Auftrag. Er setzt sie auf die Spur, die er mit seinem Wirken gelegt hat. Mehr als einmal ist von dieser Stelle der Bibel ein geschichtlicher Neuanfang ausgegangen. Der bekannteste verbindet sich mit dem Namen Franz von Assisi. Franz, ein reicher Schnösel mit hochfliegenden Plänen, ein geborener „Sohnemann“, der sich nur ins gemachte Nest hätte setzen müssen, gelangt nach vielen Irrungen zur Erkenntnis, dass er, dass Christen, dass die Kirche völlig anders leben müsste, wenn sie dem Anspruch Jesu gerecht werden will. Wenn man fühl- und erlebbar machen will, was Gottes Wille für die Menschen und diese Erde ist, muss man von sich absehen, loskommen von der Fixierung auf Reichtum, Luxus, Karriere und Ehre, dann muss man Liebe verkünden, Liebe leben, heilen, helfen. Die Kirche hat Franz, diesen Revolutionär im Geiste Jesu, sehr schnell domestiziert, losgeworden ist sie seine Kritik nie, darf sie auch nicht loswerden, denn sie ist inspiriert von Gott selbst. Schon die Propheten im niemals alten AT reden so von Gott, und von Jesus wird es seinen Jüngern eingeschärft: Es geht um diese Erde, diese Menschen, ihr Wohlergehen. In einer Welt nach göttlichen Konditionen werden Menschen menschlich, zieht Gerechtigkeit und Frieden ein. Das NT benutzt dafür den Ausdruck „Reich Gottes“. 94 95 Liebe Abiturientinnen und Abiturienten! Obwohl ihr natürlich „voll fett“ (Abiturmotto) seid, gehört ihr zu einem gebeutelten Jahrgang. Die G 8 noch mehr als die G 9. Für euch hat die Politik, durch die Pisastudie aufgeschreckt, gemeint, wieder einmal alle Parameter ändern zu müssen (im Falle des Gymnasium übrigens ohne jede Not). Offenbar kann die Politik aber in der Bildung noch Hebel bewegen, die in anderen Bereichen längst nicht mehr so leicht zu betätigen sind, weil dort Lobby – und Interessenverbände am anderen Ende sitzen und den Handlungsspielraum viel stärker einschränken. Die Kaninchen dieses Versuchs seid in diesem Fall ihr (und ob ihr´s glaubt oder nicht, auch ein paar Lehrer, die in diesem System keinen Gewinn erkennen können): Schneller zum Ziel kommen, Orientierung an Kompetenzen, die stärker am Output und am eigenverantwortlichen Lernen orientiert sein sollen, aber oft das Gegenteil bewirken, nämlich dass man immer mehr Input geben muss, weil das Gängelband der Vor- gaben Schülern und Lehrern vorschreibt, was gewusst und gekonnt werden soll. Durch immer vollere Stundentafeln – es durfte ja nichts wegfallen –, hat man euch die Zeit gestohlen, die für Hobbys, für den Sport, für das Erlernen eines Instruments nach meinem Dafürhalten ebenso wichtig sind, um zu entdecken, was für das eigene Herz wichtig ist. Lernen hieß es hier und „lifelong learning“ heißt es nach der Schule. Das klingt mittlerweile fast mehr wie eine Drohung als wie ein Versprechen. Wer profitiert eigentlich davon, wenn ihr mit 23/24 Jahren auf den Arbeitsmarkt kommt, um den ihr euch jetzt mit dem G9 Abiturienten balgen müsst - ihr seid´s ja wohl nicht. Die drangvolle Enge an den Universitäten betrifft übrigens wieder beide Jahrgänge. Es ist abzusehen, dass nicht jeder den Platz bekommt, den er möchte, sondern den, der noch übrig ist. Warum sage ich das in einer Predigt? Es geht schließlich heute darum, was ihr in die Tüte bekommt für euren Start in den nächsten Abschnitt und vielleicht sogar fürs ganze Leben. Sie ist wohl nicht so wunderbar gepackt, wie es damals eure Eltern getan haben. Trotz dieser Bedingungen haben sich hier viele Menschen bemüht, dass trotzdem alles Notwendige darin ist. Und ich sage es in einer Predigt, weil der Auftrag Jesu in so merkwürdigem Kontrast dazu steht, einem möglichst viel mitzugeben. Was sollen die Jünger nämlich dabeihaben?: Nichts, Niente, Nothing. Gar nischt. Weder Stab, noch Tasche, noch Brot noch Geld. Man kann das als weltfremde Spinnerei abtun. Man kann sagen: So läuft es im Leben nicht. Selbst Pastoren und Priester, die ja in der Nachfolge Jesu leben wollen, wohnen in Häusern, besitzen zwar manchmal nicht viel, aber immerhin doch ein zweites Hemd. Manche habe sogar ein Auto. Man kann das alles ganz weit von sich wegschieben, indem man exegetisch korrekt sagt, dass die Trägerkreise dieser Überlieferungen in der Bibel sogenannte Wanderradikale waren, die das „Ethos Jesu... Heimatlosigkeit, Familiendistanz, Besitzkritik und Gewaltlosigkeit“ (Gerd Theißen) kompromisslos vertreten. Sobald man aber nur ein bisschen sesshaft werde in der Welt, lasse sich diese Radikalität nicht mehr durchhalten. Man kann auch Franziskus (und viele andere mit ihm) ganz leicht in die Ecke derer stellen, die – völlig verpeilt – den Lauf der Welt nicht richtig begriffen haben. Könnte man! Man kann aber ebensogut sagen, dass sie etwas lebendig halten, was uns in unserem Bemühen, möglichst viel aufzuhäufen, verloren gegangen ist. Hinter ihrem rigorosen Anspruch steht nämlich die Überzeugung, dass es etwas gibt, das nicht aufgeht in Besitz und auch nicht in Wissen und Fähigkeiten – und seien sie noch so immens. Die Menschen, die so reden, schreiben, denken, leben, sind durchdrungen davon, dass das Reich Gottes eine Vision ist, für die man mit aller Hingabe leben sollte. Keine Utopie, keine Illusion, kein Eiapopeia im Himmel. Wenn man genau hinschaut, gehen sie auch gar nicht leer auf die Reise: Materiell sind sie zwar Habenichtse, - über ihre Bildungskompetenz erfahren wir nichts - , aber ganz zu Anfang heißt es: „Er gab ihnen Gewalt über alle bösen Geister und dass sie alle Krankheiten heilen konnten. Und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und die Kranken zu heilen.“ In ihrem Gepäck, in ihrer Tüte, wenn man so will, haben sie die größtdenkbare Hoffnung, eine unübersteigbare Zusage, einen Optimismus, der sich durch nichts kränken lässt, weil er von Gott kommt. Sie haben ein unerschütterliches Zutrauen darauf, den Glauben, dass diese Welt zu heilen ist. Was kommt in die Tüte? Wenn ich etwas dazutun sollte, es wäre nicht das Quentchen mehr All- gemeinbildung, das mögt ihr euch selber zulegen. Es wäre auch nicht der Wunsch, dass ihr reich, erfolgreich und schön werden möget – so ihr das nicht schon seid. Es wäre dieses Vertrauen in die von Gott zugesagte Zukunft, auf die man sein eigenes Leben bauen kann. Ein Vertrauen, aus dem man Stärke gewinnt, auch die Rückschläge zu verkraften. Ein Vertrauen, das einen getrost sein lässt und gelassen und engagiert. Was kommt mir in die Tüte? Was kommt euch in die Tüte? Diese Zusage. Die könnt ihr glauben! Amen. Klaus Schagon Schulpastor 96 97 Rede des Schulleiters Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, sehr geehrte Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrter Herr Dr. Bergmann, sehr geehrte Frau Dr. Busch-Sperveslage und Frau Tegeder-Perwas, sehr geehrte Gäste! Fast möchte man es mit einem Stoßseufzer der Erleichterung sagen: Das Doppelabitur 2011, das so lange die bildungspolitische Diskussion bestimmte, auf das so lange hingearbeitet worden ist und das mit so viel Sorge betrachtet wurde, liegt glücklich hinter uns und hat an unserer Schule überaus erfreuliche Ergebnisse gezeigt. Zum bestandenen Abitur möchte ich Ihnen, liebe Abiturientia 2011, im Namen des gesamten Kollegiums, aber auch ganz persönlich, meine allerbesten Glückwünsche aussprechen. Bei seiner Festrede anlässlich der 1200-Jahr-Feier unserer Schule im Jahre 2004 begründete der damalige niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff in diesem Saal die Schulzeitverkürzung wie folgt: „Mit der Verkürzung wird wertvolle Lebens- und Lernzeit für die jungen Menschen gewonnen, aber auch ein Jahr im Berufsleben und damit mehr Beitragssicherheit und Beitragsgerechtigkeit in den sozialen Sicherungssystemen. Das Abitur nach 12 Schuljahren reicht so über die schulpolitische Dimension weit hinaus und ist gesellschaftspolitisch richtungsweisend.“ (Schola Carolina, Nr. 147, März 2004, S. 54) Diese Argumentation möchte ich hier und jetzt meinerseits unkommentiert lassen. Sie alle hier werden vor dem Hintergrund der hinter Ihnen liegenden Erfahrungen der letzten Jahre und Monate Ihre eigenen Ansichten haben. Im Mittelpunkt der heutigen Veranstaltung sollen die Freude und der Stolz auf das erreichte Etappenziel, den Erwerb des Abiturs, stehen. 228 Schülerinnen und Schüler haben sich der Abiturprüfung gestellt, 225 haben sie erfolgreich abgeschlossen, 3 Schülerinnen haben den schulischen Teil der Fachhochschulreife erlangt, bei 35 Schülerinnen und Schülern steht auf dem Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife eine 1 vor dem Komma; dabei weisen Sie zweimal eine 1,1, zweimal eine 1,2, einmal eine 1,3, neunmal eine 1,5, dreimal eine 1,6, siebenmal eine 1,7, sechsmal eine 1,8 und fünfmal eine 1,9 auf. Der Notendurchschnitt liegt bei 2,59. Das ist das beste Ergebnis, das an unserer Schule je erreicht wurde. Hervorhebenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Durchschnittswerte für beide Jahrgänge nahezu gleich sind. Die Ausgeglichenheit im Leistungsbild könnte kaum größer sein: Der Jahrgangsbeste des 13er Jahrgangs hat die Note 1,1, der Jahrgangsbeste des 12er Jahrgangs ebenso; die Jahrgangszweite des 13er Jahrgangs hat die Note 1,2, die Jahrgangszweite des 12er Jahrgangs ebenso. Offensichtlich war es richtig, in der Qualifikationsphase weitestgehend jahrgangsbezogene Kurse durchzuführen und so die Konkurrenzsituation für die jüngeren Schülerinnen und Schüler abzumildern und Möglichkeiten jahrgangsspezifischer Stützungsmaßnahmen zu eröffnen. Zum Gesamtbild gehört aber auch, dass beide Jahrgänge im Jahr 2004 mit nahezu gleicher Schülerzahl begannen, dass aber nur 97 Schülerinnen und Schüler des 12er Jahrgangs zu den Abiturprüfungen antraten, während es bei dem 13er Jahrgang 131 Schülerinnen und Schüler waren. Man sieht also: Von der politischen Maßgabe des Jahres 2004, die gleichen Standards in einer um ein Jahr verkürzten Zeit mit einem noch größeren Prozentsatz eines Jahrgangs zu erreichen, lassen sich zwar die beiden ersten Forderungen umsetzen (gleiche Standards in kürzerer Zeit), nicht jedoch zugleich die dritte Forderung nach der Vergrößerung des Abiturientenanteils: Hier wird deutlich erkennbar die Quadratur des Kreises verlangt. Verzeihen Sie mir diesen kleinen Exkurs in den Bereich der Bildungspolitik, der mir ein Anliegen war und zur Beleuchtung des Hintergrundes dieser Veranstaltung durchaus sinnvoll erscheint. Er macht auch deutlich, dass das Abitur 2011 entgegen der Äußerung einiger böser Zungen keinesfalls ein „Abi light“ war. Das Abitur 2011 hatte das gleiche Niveau wie das der vergangenen Jahre und hinter Ihren vorzüglichen Leistungen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, stehen viel Arbeit und viel Können. Gegenwärtig ist das Wort vom „Stresstest“ in aller Munde. Alles wird einem Stresstest unterzogen: Atomkraftwerke genauso wie Stuttgart 21 und beim Doppelabitur auch alle an Schule Beteiligten. Sie als Schülerinnen und Schüler ohnehin, aber das liegt ja in der Natur der Sache und kann nicht anders sein. Ein erheblicher Druck hat sicher auch auf Ihnen, sehr geehrte Eltern, gelegen. Elternhäuser sind ja mehr als Beherbergungsunternehmen oder Taxizentralen; sie sind Orte, wo Kinder und Jugendliche liebevolle Fürsorge erfahren, in Krisensituationen aufgefangen werden, die Unterstützung erhalten, die Anstrengungen gelingen lässt. Nicht immer haben Sie den Eindruck, dass Ihre Kinder das zu schätzen wissen. Deshalb möchte ich zitieren, was in 98 99 unserer diesjährigen Abi-Zeitung unter „E“ wie „Eltern“ steht: „Eltern, ihr habt euch oft viele Sorgen um uns gemacht. Um unsere Schule, unsere Leistungen, um unsere Zukunft. Ihr wollt nur das Beste für uns und dafür sind wir euch sehr dankbar. Vertraut uns. Wir sind gut vorbereitet. Die letzten Jahre waren gutes Training.“ Liebe Eltern, haben Sie Dank, dass Sie uns die Bildung Ihrer Kinder anvertraut haben und dass Sie sieben Jahre lang Erziehungspartnerschaft mit uns praktiziert haben. Sie haben einen erheblichen Anteil an dem Erfolg Ihrer Söhne und Töchter und verdienen dafür einen kräftigen Applaus. Hinter den Lehrerinnen und Lehrern liegen aufreibende Wochen harter Arbeit. Zum Vergleich: Im letzten Jahr galt es 97 Schülerinnen und Schüler zu prüfen, in diesem Jahr 228! Schon an diesen Zahlen wird das enorme Arbeitspensum erkennbar, das von den Kolleginnen und Kollegen geleistet wurde. Dabei ging die Quantität nicht auf Kosten der Qualität, und schon gar nicht auf Kosten der Empathie und des sorgenden Mitempfindens mit den Prüflingen. Ihre Lehrerinnen und Lehrer freuen sich mit Ihnen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, über Ihre guten Leistungen. Ein herzliches Dankeschön meinen Kolleginnen und Kollegen! Je geräuschloser und unaufgeregter der organisatorische Ablauf einer Abiturprüfung, umso besser die Planung, umso kompetenter die Durchführung, umso aufwändiger der Arbeitseinsatz derer, die hierfür die Verantwortung tragen: Die Oberstufenkoordinatoren. Herr Schwenderling und Frau Riepenhoff-Wolfgarten haben mit großem Einsatz und großer Kompetenz das „Abitur XXL 2011“ administrativ gemanagt. Ob spätabends oder am Pfingstwochenende, das Koordinatorenzimmer war besetzt, denn – wie Herr Schwenderling es mir gegenüber auf besorgte Nachfrage formulierte – die „to Do-Liste“ war lang. Wieder verwende ich den O-Ton der Abiturientia aus der Abi-Zeitung: „Herrn Schwenderling und Frau Riepenhoff-Wolfgarten gebührt ein großes Dankeschön des gesamten Jahrgangs. Keiner kann sich besser durch die Irrungen und Wirrungen der Abiturbestimmungen winden als Sie beide. Danke, dass Sie uns die letzten 3 Jahre begleitet haben und für jeden eine passende Lösung parat hatten.“ Besser vermag ich das auch nicht zu formulieren. Mit besonders viel Herzblut wirkte bei dieser Abiturprüfung Herr Hehmann, unser Schulassistent, mit, denn für ihn war das Doppelabitur nicht irgendeine Reifeprüfung, sondern die letzte in seiner langen Dienstzeit. Nicht nur fertigte er tausende von Kopien, er kümmerte sich auch um solche vermeintlichen Kleinigkeiten wie die Lüftung der Prüfungsräume und sorgte dafür, dass bei den mündlichen Prüfungen immer ausreichend Becher und Mineralwasser für die trockenen Münder der Abiturientinnen und Abiturienten zur Verfügung standen. Dieser Hehmann-Wohlfühl-Faktor wird uns künftig sehr fehlen. Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, zu Recht werden Sie sich mittlerweile fragen: Gehört es nicht zur literarischen Gattung „Abiturrede“ uns noch eine letzte Belehrung mit auf den Weg zu geben? Rich- tig, heute ist ja Ihre letzte offizielle Schulveranstaltung und damit meine allerletzte Chance, an Sie eine Botschaft zu richten. Vor einiger Zeit fiel mir ein Text in die Hände, der die Überschrift „Die Legende vom schlauen Schäfer“ trug, Quelle: Internet, Autor: unbekannt. Lassen Sie die Geschichte auf sich wirken. Die Legende vom schlauen Schäfer Es war einmal ein Schäfer, der in einer einsamen Gegend seine Schafe hütete. Eines Tages tauchte in einer großen Staubwolke ein nagelneuer Jeep Cherokee auf, der mit quietschenden Bremsen direkt neben dem Schäfer hielt. Der Fahrer, ein junger Mann in Brioni-Anzug, Cerutti-Schuhen, Ray-Ban-Sonnenbrille und einer Boss-Krawatte steigt aus und fragt den Schäfer: „Wenn ich errate, wie viele Schafe Sie haben, bekomme ich dann eins?“ Der Schäfer schaut den jungen Mann an, dann seine friedlich grasenden Schafe und sagt ruhig: „Einverstanden“. Der junge Mann parkt den Jeep, verbindet sein Notebook mit dem Handy, geht im Internet auf eine NASA-Seite, scannt die Gegend mit Hilfe eines GPS-Satellitensystems, öffnet eine Datenbank und etwa 60 Excel-Tabellen mit einer Unmenge Formeln. Schließlich druckt er auf seinem transportablen High-TechPrinter einen 150-seitigen Bericht aus, dreht sich um zum Schäfer und sagt: „Sie haben genau 1.586 Schafe!“ „Das ist richtig“, sagt der Schäfer, „suchen Sie sich ein Schaf aus!“ Der junge Mann nimmt ein Schaf, das ihm besonders gut gefällt und lädt es in den Jeep. Der Schäfer schaut zu und sagt: „Wenn ich Ihren Beruf errate, geben Sie mir dann das Schaf zurück?“ Darauf der junge Mann: „Klar, warum nicht?!“ – Der Schäfer sagt ganz ruhig: „Sie sind Unternehmensberater!“ Der junge Mann erstaunt: „Das stimmt! Woher wissen Sie das?“ „Sehr einfach“, sagt der Schäfer, „erstens kommen Sie hierher, obwohl Sie niemand gerufen hat, zweitens wollen Sie ein Schaf als Bezahlung dafür, dass Sie mir etwas sagen, was ich ohnehin schon weiß, und drittens haben Sie keine Ahnung von dem, was ich mache, denn Sie haben meinen Hund eingeladen!“… Der Witz dieser Geschichte liegt einerseits auf der Hand, lässt sich andererseits aber auch in einer tieferen Dimension aufspüren. Diese „Legende“ als eine billige Attacke auf die Berufsgruppe der Unternehmensberater zu verstehen oder als eine rückwärts gewandte technologiefeindliche Universalkritik mit antikapitalistischem Touch griffe zu 100 101 kurz. Die „Legende vom schlauen Schäfer“ karikiert einige bedenkliche Tendenzen unserer Zeit, deren Fragwürdigkeit aufgezeigt wird. - Ist es nicht wirklich so, dass sich viele von uns über Markenartikel und High-Tech-Equipment definieren? - Ist es nicht wirklich so, dass wir in unserer Gesellschaft eine Unmenge an statistischen Daten erheben, deren Sinnhaftigkeit nicht immer verständlich ist? - Ist es nicht wirklich so, dass bisweilen Menschen als Experten daherkommen, deren Sachverstand nicht über jeden Zweifel erhaben ist? Nehmen wir als Beispiel die PISAUntersuchungen, die zu einer enormen Datenfülle geführt haben und zu einer für das deutsche Bildungssystem wenig schmeichelhaften Beurteilung. Interessanterweise gelten aber die deutschen Arbeitskräfte seit Jahrzehnten als besonders qualifiziert und als ein wesentlicher Grund für die Stärke unserer Wirtschaft. Oder was soll man von Studien halten, die aussagen, dass die Bevölkerungsentwicklung Deutschlands von gegenwärtig ca. 82 Millionen Einwohnern bis zum Jahre 2060 auf 66 Millionen absinken wird? Hätte man im Jahre 1900 mit den gleichen Methoden die Verkehrsprobleme Berlins im Jahre 2011 prognostiziert, wäre man zu dem Ergebnis gekommen, dass Berlin im Pferdemist versinken würde. Gesunder Menschenverstand, wie ihn der Schäfer in unserer Legende zeigt, schützt bisweilen vor Irrungen und Wirrungen. sie beruflich angehen wollen; manche sind noch unsicher und nutzen diverse Möglichkeiten wie Freiwilliges Soziales Jahr oder Work and Travel, um sich zu prüfen und zu orientieren. Sie alle dürfen gewiss sein, dass Sie aus Ihrer Schulzeit eine gute Grundlage an Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, aber auch an sozialen Erfahrungen mitnehmen, die Ihnen helfen werden, die Herausforderungen zu bestehen. Vor Ihnen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, liegt ein aufregender neuer Lebensabschnitt. Gehen Sie ihn an mit Neugier, Selbstvertrauen und Optimismus oder, wie Herr Schagon es in seiner Predigt ausdrückte, mit Vertrauen in die von Gott zugesagte Zukunft. Als ich mich im Jahre 1976 für das Lehramt entschied, sagte man mir die Arbeitslosigkeit voraus: soviel zu den Experten. Einige von Ihnen wissen bereits mit Sicherheit, was Damit Sie uns nicht allzu bald vergessen, haben wir Ihrem Abiturzeugnis in ganz altmodischer Weise einen Kugelschreiber mit Gravur beigefügt, sozusagen ein Kontrapunkt zu Laptop und High-Tech. Ob die garantierte Schreiblänge von 12 km erfüllt wird, möge bitte jeder von Ihnen selbst überprüfen. Ich wünsche Ihnen alles Gute auf Ihrem weiteren Lebensweg. Sie waren ein toller Doppelabiturjahrgang, das Carolinum wird Sie vermissen. Helmut Brandebusemeyer 32. Young Leaders Akademie 2011 Für fünf Tage bin ich nun mit 108 weiteren „Young Leaders“ zu Gast bei der Young Leaders GmbH und der Bundeswehr im Zentrum Innere Führung Koblenz. Vor uns liegen anstrengende, aber auch schöne Tage. Vorträge, Diskussionen, Workshops stehen in den kommenden Tagen auf dem Programm. Dabei hatte Frau Riepenhoff-Wolfgarten eigentlich meine Freundin Anna-Maria Krone für diese Veranstaltung vorgeschlagen. Diese allerdings meinte beim Durchblättern des Programms und der Bewerbungsunterlagen, dass dies genau das richtige für mich sei, und fragte, ob ich mich nicht auch bewerben könne. Wir füllten beide unsere Bewerbungen aus, schickten sie ab und hofften, dass wir beide genommen werden. Leider hat das nicht ganz geklappt. Young Leaders lässt von jeder Schule nur einen Bewerber pro Veranstaltung zu, dieser bin in diesem Falle ich. Wir alle kommen aus ganz unterschiedlichen Gegenden Deutschlands, somit kommt es bei der Zimmerbelegung auch nicht zu großen Diskussionen, wir werden so, wie wir angekommen sind, auf Ein- und Zweibettzimmer verteilt. Nach der Zimmerverteilung startet die 32. young leaders Akademie mit einem „Get- together“, wo uns der Leiter dieser Akademie, Herr Wanner, begrüßt und uns den Ablauf für die kommenden Tage vorstellt. Auch Herr Werner, Geschäftsführer der Young Leaders GmbH, begrüßt uns und stellt uns eine einmalige Zeit in Aussicht. Am Mittwoch und Donnerstag stehen Vorträge und anschließende Diskussionen auf dem Programm mit Prof. Dr. Jörg Splett, Anthropologe und katholischer Religionsphilosoph, zum Thema Menschenwürde und die Person an sich (mit so denkwürdigen Zitaten wie: „Ab heute kennt ein Kind seine Mutter seit gestern“), Oberst Siegfried Morbe von der Bundeswehr, der sich mit so offenen und ehrlichen Sätzen wie „Der Leitsatz der Bundeswehr ist töten oder getötet werden“ in unser Gedächtnis einbrennt und der auch über das Thema „Führung“ bzw. „Leadership“ an sich spricht. Auch der Islamwissenschaftler Carsten Polanz und der wegen Verdacht auf Hochverrat aus seiner Heimat Syrien geflohene Muslim Hecker (seinen Namen änderte er selbst aus Angst vor weiterer Verfolgung) statten uns einen Besuch ab und diskutieren bis spät in den Donnerstagabend hinein mit vielen Jugendlichen, die freiwillig ihren freien Abend zur Verfügung stellen, über den Islam, den Konflikt des Islams mit dem Juden- und dem Christentum und über die Zukunftsaussichten dieser Religion. Der Freitag ist der wohl stressigste Tag der gesamten Woche. Vormittags beginnt der 113. Jugendpressekongress (JPK). Wir sind in vier Gruppen, je zwei Fernseh- und zwei Zeitungsredaktionen, aufgeteilt. Ich bin in der Redaktion Fernsehen 1 mit Profijournalist Stephan Mayer vom Bayrischen Fernsehen. Wir arbeiten alle zum Thema „Zukunftsstrategien für das 21.Jahrhundert“, wozu wir einen Vortrag von Herrn Werner hören. Nachmittags geht es dann richtig los. Wir hören von Experten Statements zu den Zukunftsstrategien. Oberst a.D. Heidemann spricht darüber, wie man die Sicherheit auch in Zukunft bewahren kann, Dr. Compans, Senior Vice President Detection bei EADS, erklärt, dass die Sicherheit in Zukunft maßgeblich von der Hochtechnologie abhängig sein wird. Herr Jobmann, Vice President der Tognum AG, stimmt in dieser Hinsicht mit Dr. Compans überein. Der letzte Experte 102 103 MENSCHEN RECHTE DAG AGMAR VON POSER UND GROß NAEDLITZ R ECH ECHTSANWÄLTIN Ö SSTRINGER W EG 72 TE EL. 0541 / 9117520 . . 49090 O SNABRÜCK- H ASTE F AX 0541 / 9127874 [email protected] WWW.KANZLEI-VON-POSER.DE vonPoser.indd 1 zum Thema Zukunftsstrategien sieht die Zukunft im Kunststoff. Kunststoff ist seiner Meinung nach DAS Zukunftsprodukt, weil man mit ihm wirklich alles machen kann. An diese Statements schließt sich die Medienbörse an, wo die einzelnen Gruppen noch mal Gelegenheit haben Interwies für ihren Beitrag zu führen. Ich arbeite mit meiner Gruppe an einem Fernsehbeitrag über EADS. Wie alle anderen Gruppen stehen auch wir unter einem erheblichen Zeitdruck, denn mittlerweile ist es 16 Uhr und um 18 Uhr ist Redaktionsschluss und wir müssen unseren Beitrag ja nicht nur fertig schreiben, sondern auch passendes Bildmateriel heraussuchen und dann den Beitrag mit dem fertigen Filmtext versehen. Bei der Frage, wer diesen Text sprechen darf, gibt es zwischen mir und einer weiteren Teilnehmerin ein Stechen, entschieden wird es durch eine Runde „Schere, Stein, Papier“, welche ich gewinne. Am Samstagmorgen steht als erstes die Präsentation der Ergebnisse des JPK auf dem Programm. Die Kongresszeitungen liegen aus und die Filmbeiträge werden vorgeführt. Nach dem Mittagessen schließen sich dann die verschiedenen Trainings an. Wir hatten die Wahl zwischen Assessmentcenter, Körpersprache und Verhandlungstraining. Ich war in der Gruppe Assessmentcenter bei Dr. Olaf Ueberdiek. Diesen letzten Abend verbrachten die meisten von uns in Koblenz, wo wir entweder zur Bundesgartenschau oder etwas trinken oder feiern (oder12.10.11 auch 10:29 alles nacheinander) gegangen sind. Am Sonntag, dem Tag der Abreise, werden letzte Gruppenfotos geschossen, die Trainings abgeschlossen und E-Mailadressen für eine Facebookgruppe ausgetauscht. Wir werden versuchen das Networking, das uns in den Vorträgen so oft angepriesen wurde, in die Tat umzusetzen. Vielleicht sind wir mal nicht „die“ Führungskräfte Deutschlands: Aber wir haben in einer Woche so viel gelernt und danken der Young Leaders GmbH für diese einzigartige Chance. Solltet ihr jemals die Gelegenheit erhalten: Bewerbt euch zumindest! Denn jeder Young Leader hat mal mit einer Bewerbung angefangen. Muriel Schaber Seminar zur vertiefenden Berufsinformation und Marketingstrategien im Bewerbungsverfahren für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 in Zusammenarbeit mit der Bildungsstiftung des Verbands der Metallund Elektroindustrie Osnabrück-Emsland e.V. Freitag, 18.03.: 1. Teil: Theoretische Grundlagen Nach einer 4-stündigen Klausur erschien ein Seminar bis in den späten Nachmittag hinein wie eine Nervenzerreißprobe. Müde fing die Sitzung an, alle noch leicht gefangen in ihren Klausuren. Doch der Referent – Herr Steffen Vogt - wusste die Aufmerksamkeit der Gruppe für sich zu gewinnen. Auch wenn einige sich bei der Vorstellung des Ingenieurswesens noch fehl am Platz fühlten, spätestens beim Begriff der Bewerbung änderte sich das Zuhörverhalten sehr. Immerhin geht es um die unmittelbare Zukunft. Die Leitfrage: Wie verhalte ich mich bei einem Bewerbungsgespräch? Nachdem die Frage geklärt war, haben wir uns ein paar Assessmentcenter-Aufgaben gestellt. Dabei ging es vor allem um Konzentration und Ruhe. Die darauffolgende Pause kam wie gerufen, denn alle freuten sich schon auf das Essen bei McDonalds. Danach ging es wieder an die Arbeit und wir hatten die Aufgabe, uns 4 Lebensläufe anzugucken, auszuwerten und zu bestimmen, wer von 104 Impressionen während … 105 … des Ingenieurgesprächs im TÜV Nord. den vier genommen werden würde. Anschließend haben wir ein paar Fragebögen bekommen und sind mit zufriedenen Gesichtern nach Hause gekommen. Montag, 21.03.: 2. Teil: Besuch eines Unternehmens der Metall- und Elektroindustrie zum Gespräch mit Ingenieuren am Arbeitsplatz Frisch aus dem Wochenende und nach dem Sportunterricht sind wir zum zweiten Teil des Seminars zum TÜV Nord gefahren. Herr Vogt wartete schon auf uns und nach einem kurzen Sonnenbad ging es dann auch schon los. Mit 13 Leuten in dem Fahrstuhl fuhren wir nach oben in das sogenannte „Rathauszimmer“. Dort warteten Kekse, Wasser und Kaffee auf uns, die mit Freude angenommen wurden. Nachdem uns die zwei Mitarbeiter des TÜV Nord begrüßt hatten, durften wir unsere Berufsvorstel- lung äußern und was wir uns von dem Seminar erhoffen. Danach hat die Mitarbeiterin eine Präsentation über den TÜV gehalten, in der ausführlich die Arbeitsmöglichkeiten für Ingenieure der verschiedensten Fachrichtungen zum Ausdruck gebracht wurden. Herr Vogt trug uns ein weiteres Beispiel zur Berufswahl aus seiner Erfahrung vor, nachdem er am Ende beruflich das verwirklicht hat, was er von Anfang an machen wollte. Bei dem Seminar war für alle etwas Interessantes dabei, ob Sprachler, Psychologe oder Naturwissenschaftler. Uns allen haben die zwei Nachmittage sehr gut gefallen. Es war witzig, informativ und interessant. Wir haben praktische sowie theoretische Erfahrungen gesammelt und können das Seminar nur weiterempfehlen. Rukmane Kadrija, Hannah Große Höötmann, Nikola Adams und Julia Overberg „Caro goes Hollywood“ Das Carolinum zeigt sich „Caro goes Hollywood“ lautete es am 10. April 2011 um 11 Uhr im Cinema Arthouse Osnabrück. Doch was steckte hinter diesen drei englischen Wörtern? Filme natürlich, würde so manch einer sagen. Diese Aussage ist zwar richtig, aber hinter diesen Wörtern steckten nicht nur irgendwelche Filme, sondern Filme die von uns Schülern des Seminarfachs Englisch mit Hilfe von unteren Klassen gedreht wurden. Mehr als ein halbes Jahr haben wir an der Entwicklung der ausgestrahlten Filme gearbeitet. In dieser Zeit sind zwei Filme entstanden: „Mission Topmodel“, welcher von zwei Mädchen handelt, die von einem alles andere als seriösen Modelagent zu einem Casting eingeladen werden und daraufhin eine Chance darin sehen, dass ihr Traum vom Werden eines internationalen Topmodels in Erfüllung geht. Um bei dem Casting erfolgreich zu sein trainieren die Mädchen hart und führen eine Diät. Doch dabei bleibt es nicht. Eines der Mädchen fängt zudem an Diätpillen zu nehmen und das hat am Ende tragische Konsequenzen. Der andere Film „The Awesome me“ handelt von einem namenlosen und selbstverliebten Held, der einen eigenartigen Gegenstand findet. Zudem wird er von der ebenfalls namenlose Heldin in die wirren Pläne des nach Weltherrschaft strebenden Bösewichts eingeweiht. Seiner Filmrolle als Held nacheifernd, stürzt sich der Protagonist ins Geschehen – ein Film, der durch seine bewusst überzeichneten Charaktere und komischen Situation zahlreiche Filmklischees parodiert und dabei gut unterhält. Das waren jedoch nicht die einzigen Filme, die im Cinema Arthouse an diesem Tag ausgestrahlt wurden. In den Jahren zuvor haben auch andere Schüler im Rahmen des Seminarfachs Englisch Filme gedreht. Die Werke, die dabei entstanden sind, wurden auch gezeigt. Alles in allem war die Vorführung der Filme im Kino ein voller Erfolg, da das Kino mit circa 250 Personen gut besucht war. Darüber hinaus war es eine tolle Belohnung für all die Mühe und für all den Aufwand, der in die Produktion der Filme hineingesteckt wurde. Tim Florian Sepp Seminarfach Englisch 106 107 Pecunia non olet: Geld stinkt nicht „Wir, der Herbstakademie-Kurs „Pecunia non olet: Geld stinkt nicht – Münzen als historische Quellen zur römischen Geschichte“ haben uns, so wie es der Titel dieses Kurses bereits verraten hat, mit römischen Münzen beschäftigt. Jetzt werden sich einige von euch die Frage stellen, warum man sich ausgerechnet mit Jahrhunderte alten Münzen befassen sollte, mit denen man schon seit fast 2000 Jahren nichts mehr kaufen kann. Um den wahren Wert solcher Münzen zu erfassen, muss man wissen, dass es sich dabei um sehr wirkungsmächtige Propagandamedien handelte, die nahezu jeden Menschen im riesenhaften römischen Imperium in kurzer Zeit erreichen konnten. Sie sind daher auch wichtige Quellen unseres Wissens über die Geschichte des Altertums. Im Kurs haben wir ausgewählte Münzen hinsichtlich ihrer Funktion, der Selbstdarstellung und Herrschaftslegitimation römischer Politiker interpretiert und auf diese Weise interessante Beispiele antiker Münzpropaganda kennengelernt. Dabei konnten wir feststellen, dass eine genaue Auseinandersetzung mit Herbstakademie-Kurs zu Münzen als historischen Quellen zur römischen Geschichte Münzen manche vermeintlichen historischen „Tatsachen“ plötzlich in einem anderen Licht dastehen lässt. Aber lest selbst … [Die Ergebnisse werden im Anschluss dokumentiert.] In den Herbstferien (20.-22.10.2010) fand im Rahmen der 8. Herbstakademie Osnabrück – einer Kooperation von Gymnasien aus Stadt und Landkreis und Osnabrücker Hochschulen zur Förderung besonders motivierter und leistungsstarker Schüler der Jahrgänge 10 bis 13 – der Geschichts-Kurs „Pecunia non olet: Geld stinkt nicht – Münzen als historische Quellen zur römischen Geschichte“ in der Bibliothek der 1 Forschungsstelle „Rom und Germanien“ am Historischen Seminar der Universität Osnabrück statt. Unter der Leitung von Bernhard BREUING und Heinz Hermann STEENKEN (Gymnasium Carolinum) und in Kooperation mit PD Dr. Günther MOOSBAUER und Dr. Joachim HARNECKER (Archäologie der Römischen Provinzen) befassten sich die Kursteilnehmer – Magnus ACKER, Caroline BURGHARDT (Gymnasium Carolinum), Lisa KRAMER, Cord RENSING, Julia SCHNEIDER (Greselius-Gymnasium Bramsche) und Julia WESTPHAL (Gymnasium Melle), die von den an der Herbstakademie beteiligten Gymnasien für den Kurs nominiert wurden –, in einer dreitägigen Kernphase intensiv mit ausgewählten Beispielen lateinischer Münzen bzw. -typen, um sie als historische Quellen in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten 1 Lateinische Redewendung. – Um die klammen Staatskasse zu füllen, erhob Kaiser Vespasian (69-79 n.Chr.) auf öffentliche Toiletten eine spezielle Latrinensteuer. Sueton überliefert, dass Vespasian die Steuer vor seinem Sohn Titus rechtfertigte, indem er ihm Geld aus den ersten Einnahmen unter die Nase gehalten und gefragt habe, ob der Geruch ihn störe (sciscitans num odore offenderetur). Als dieser verneinte, habe er geantwortet: „Atqui ex lotio est“ (Und doch kommt es vom Urin; Suet. Vesp. 23). aspektorientiert zu erarbeiten, kontextualisieren und hinsichtlich ihres Aussagegehaltes zu verschiedenen althistorischen Themenfeldern zu interpretieren. Als Einführung in die Methoden und den Forschungsalltag der Alten Geschichte sowie speziell der lateinischen Münzkunde (Numismatik)2 war der Kurs demnach nicht nur wissenschaftspropädeutisch und interdisziplinär ausgerichtet, sondern versuchte, eine ferne und fremde Quellengattung zum Sprechen zu bringen, die trotz ihrer Authentizität und ‚auratischen Wirkung‘ im schulischen Alltag zumeist stumm bleibt. Dabei hat Antike Konjunktur. Das Verlangen einer breiten, viel zitierten interessierten Öffentlichkeit nach Archäologie, Altertum und Antike, in welcher Form auch immer, und ihrer medialen Präsentation und Vermittlung in Museen, Ausstellungen, Historischen Romanen, Comics, Fernseh-Serien, Dokumentationen oder Hollywood-Spielfilmen, die gleichwohl auch alltagsweltliche Versatzstücke von Geschichte und Formen einer Musealisierung und Fiktionalisierung des Historischen in der Geschichtskultur der Erlebnisgesellschaft sind, ist weiterhin ungebrochen. Dem steht allerdings der Befund eines während der letzten Jahrzehnte systematisch betriebenen Abbaus althistorischer Themen in den Lehrplänen und deren Marginalisierung in der Unterstufe eklatant entgegen. Wenn aber, wie als zentrales Bildungsziel historischen Lernens formuliert wird, das Geschichtsbewusstsein der Schüler gefördert und ausgeschärft werden soll, ist es wichtig, die ‚Vergegenkunft‘ und damit die Kontinuität und den Kontext der europäischen historischen Tradition zu überblicken, um über die Erfahrung von Alterität die Eigenart der Gegenwart zu erfassen. Denn „Rom und Griechenland sind uns das nächste Fremde, und das vorzüglich Bildende an ihnen ist nicht sowohl ihre Klassizität und ,Normalität‘, sondern dass uns das Eigene dort in einer anderen Möglichkeit, ja überhaupt im Stande der Möglichkeiten begegnet.“3 Das pointierte Fazit des Graecisten Uvo HÖLSCHER (1914-1996) über die Bedeutung der Antike erkennt den besonderen Bildungswert der Alten Geschichte in dem Anderen und Fremden, und zwar, ohne allzu voreilige Parallelisierung mit der Moderne, in dem nächsten Fremden. In dieser Perspektive ist die Antike in ihrer unverwechselbaren Eigenart und Andersartigkeit zur Moderne besonders geeignet, die Kontrastfunktion fremder und ferner historischer Epochen sichtbar zu machen, interkulturelle Kompetenz sowie die Erfahrung von Alterität und Identitiät sowie Ambiguitäts- 2 „Im Gegensatz zur [klassischen] Münzkunde, die ihr Ziel in der Beschreibung, Bestimmung und systematischen Ordnung des Münzmaterials erblickte, hat die moderne wissenschaftliche Disziplin „Numismatik“ ihren Aufgabenbereich erheblich weiter gefasst. Sie sieht in der Münze ein „Denkmal mit Aussagen staatlicher, politischer, rechtlicher, religiöser, mythologischer, ästhetischer, paläographischer – überhaupt kultureller Art“ (H. GEBHART), damit eine staatsrechtliche, speziell kunst-, wirtschafts- und religionsgeschichtliche, aber auch allgemein historische Quelle“ (Karl CHRIST, Antike Numismatik, Darmstadt 1967, 9). 3 HÖLSCHER, Uvo, Selbstgespräch über den Humanismus. In: Ders., Das nächste Fremde. Von Texten der griechischen Frühzeit und ihrem Reflex in der Moderne, hrsg. von Joachim Latacz und Manfred Kraus, München 1994, 257-281, hier 278. 108 109 Münzen als Propagandamedien … toleranz zu fördern.4 In diesem Sinne ist didaktisch gerechtfertigt, die Schülerinnen und Schüler mit römischen Münzen als Fragmenten römischer Kultur zu konfrontieren und dabei die politisch-propagandistischen, religions- und kulturgeschichtlichen sowie sozialgeschichtlichen Dimensionen eines der wichtigsten, öffentlichkeitswirksamen Medien der antiken Welt einsichtig werden zu lassen. Denn Münzen sind wichtige Quellen unseres Wissens über die Geschichte des Altertums. Sie ergänzen, bestätigen oder korrigieren nicht nur vielfach Nachrichten und Kenntnisse, die aus den Schriften antiker Autoren bekannt sind, sondern enthalten als archäologische Überreste wertvolle Angaben, die aus den literarischen Quellen nicht zu entnehmen sind. Münzen geben durch ihren Fundort Auskunft über Handel und wirtschaftliche Beziehungen diverser Regionen, über Herrschaftsverhältnisse, durch Abnahme ihres Edelmetallgehalts über wirtschaftliche Krisenzeiten, durch ihre Münzbilder und -legenden über die Selbstinszenierung des Prägeherren, das Regierungsprogramm und die Herrschaftsauffassung. Münzen können auch zur Rekonstruktion antiker Bauwerke, die auf den Münzen abgebildet sind, und zur Datierung archäologischer Funde dienen. Hinzu kommt, dass sie – wie andere archäologische Denkmäler auch – originale Zeugnisse ihrer Zeit repräsentieren. Nachdem bereits an einem Vorbereitungstag (9.9.2010) eine Einführung in die antike Münzkunde (Numismatik), ihre Ziele und Methoden sowie Gelegenheit zu einer Führung durch die Forschungs-Bibliothek (Standorte wichtiger Werke, Hilfsmittel, Kataloge) gegeben wurde, entschieden sich die Kursteilnehmer für die exemplarische Bearbeitung 4 Zentral dazu SCHÖNEMANN, Bernd, Geschichtsdidaktische Dimensionen der Identität. Bedingungs- und Entscheidungsfelder historischen Lehrens und Lernens in der Schule. In: Herbert Raisch/Armin Reese (Hrsg.), Historia didactica. Geschichtsdidaktik heute. Uwe Uffelmann zum 60. Geburtstag, Idstein 1997, 221-231, hier 221 ff., der als „komplexes historisches Lernziel“ für den Geschichtsunterricht formuliert, das Schüler „limitische Strukturen von Identitätsbildungen“ nicht reproduzieren, sondern über das Erlernen von Fremdverstehen und Empathie transzendieren sollen. Die sich zwischen eigenen und fremden Identitäten ergebenden Spannungen auszuhalten und interpretierend nebeneinander zu dulden, kennzeichnet dabei die Fähigkeit der ‚Ambiguitätstoleranz‘ (nach Lothar KRAPPMANN). dreier althistorischer Themen aus der Zeit Caesars, Domitians und Constantins und deren Spiegelung in der römischen Münzprägung. Als gemeinsamer, themenübergreifender Fokus diente die Untersuchung der propagandistisch-politischen Funktion römischer Münzen als (Massen-) Medien der Herrschaftsrepräsentation und -legitimation. Die Ergebnisse ihrer intensive Arbeit mit den ‚alten Münzen‘ wurden von den Kursteilnehmern im Rahmen eines Präsentationstages (25.11.2010) im Kreishaus öffentlich vorgestellt sowie abschließend in einem gemeinsamen Resümee ihrer 7-seitigen Dokumentation der Arbeitsergebnisse wie folgt bilanziert: „Am Ende unserer Arbeit ist festzuhalten, dass alle Teilnehmer des Kurses Geschichte die dreitägige Arbeitsphase an einer einzigen Thematik sehr interessant fanden und am Beispiel der Numismatik einen völlig neuen Einblick in die Geschichte gewonnen haben. Diese außergewöhnliche Quellengattung, die üblicherweise nicht im Lehrplan des Schulalltags auftaucht, faszinierte durch eine schlicht dargestellte Komplexität historischer Ereignisse und Probleme der römischen Geschichte. Seit dieser Zeit sehen wir alle Münzen mit anderen Augen. Die Arbeitsphasen waren intensiv und gut strukturiert, sodass eine entspannte Arbeitsatmosphäre ohne fühlbaren Zeitdruck herrschte. Außerdem ließ das wissenschaftliche Arbeiten viel Platz für Eigeninitiative, sodass man eigene Schwerpunkte bilden konnte. Die vergangenen drei Tage ließen auch den Kurs zusammenwachsen, sodass auch neue soziale Kontakte geknüpft werden konnten. – Abschließend ist zu sagen, dass die Herbstakademie 2010 für uns ein voller Erfolg war, sodass unser Kurs ruhigen Gewissens jeden ermutigen möchte, daran teilzunehmen.“ (M. Acker und C. Burghardt) Festzuhalten bleibt, dass die Kursleitung mit den engagiert und eigenständig erarbeiteten Arbeitsergebnissen hochzufrieden ist und insbesondere den Schülerinnen und Schülern, den ‚Jung-Numismatikern‘, mit denen zu arbeiten und zu diskutieren eine Freude war, zu Dank und Anerkennung verpflichtet ist! Heinz Hermann Steenken Die Münzen 1. Die Ermordung Caesars – ein „Tyrannenmord“? Münzen und die Perspektivität von Geschichte Abb. 1a: Silber-Denar Caesars a) Silber-Denar Caesars Münztyp: Crawford RRC 480/10 Durchmesser: 19mm; Gewicht: 3,70 g Prägedatum: zwischen dem 15.2. (Lupercalien-Fest) und dem 15.3.44 v.Chr. (Iden des März: Caesars Ermordung) in Rom. Vorderseite Bild: Auf der Vorderseite (Vs). ist das Porträt Caesars im Profil dargestellt. Auffällig sind hierbei seine ernste Mimik und sein ausgezehrt wirkendes Gesicht. Sein Kopf ist mit einem goldenen Kranz geschmückt. Schrift: CAESAR DICT(ator) • PERPETVO – Dt.: Caesar, Dictator auf Lebenszeit” Rückseite Bild: Die Rückseite (Rs.) enthält eine Darstellung der Venus, deren linke Brust entblößt ist. In der linken Hand hält sie einen Speer, an den ein auf dem Boden stehender Schild angelehnt ist. Die rechte Hand enthält eine Statuette der Siegesgöttin Victoria. Schrift: P(ublius) • SEPVLLIVS MACER – Dt.: „Publius Sepullius Macer“ [Münzmeister in Rom, der die Münzprägung auf Geheiß Caesars veranlasst hat] b) Silber-Denar Münztyp: Crawford RRC Nr. 508/3 Durchmesser: 20mm; Gewicht: 3,32 g; Prägedatum: Spätsommer/ Herbst 42 v.Chr. vor der Schlacht von Philippi im November 42 v.Chr. Vorderseite Bild: Auf der Vs. ist das Porträt des Marcus Iunius Brutus im Profil abgebildet. Er ist mit einem mageren Gesicht sowie einem Bart und einem Kurzhaarschnitt dargestellt. Es handelt sich um eine typisch altrömische Darstellung. 110 111 Schrift: BRVT(us) IMP(erator) L(ucius) • PLAET(orius) • CEST(ius) – Dt.: “Brutus, der Imperator. Lucius Plaetorius Cestius” [hat die Münzprägung auf Geheiß des Brutus veranlasst.] Rückseite Bild: Auf der Rs. sind eine Filzkappe, der pileus, sowie zwei Dolche abgebildet. Schrift: EID(ibus) • MAR(tiis) – Dt.: „an den Iden des März“ [= 15.3. 44 v.Chr.: Ermordung Caesars] Abb. 1 b: Silber-Denar mit dem Kopf des Brutus Aussageabsicht und Interpretation im historischen Kontext Der auf der Vorderseite der CaesarMünze abgebildete goldene Kranz war Teil der altrömisch-etruskischen Königstracht, wodurch Caesar an die monarchische Tradition des frühen Roms anknüpft. Schon während des Lupercalien-Festes (15. Februar 44 v. Chr.) hatte Caesar das hellenistische Königtum, welches mit ‚Tyrannen-‘ und Willkürherrschaft in Verbindung gebracht wurde, abgelehnt, indem er das dafür repräsentative Diadem, welches ihm von seinem Anhänger Marcus Antonius angeboten wurde, zurückwies. Der Goldkranz stellt also die Ablehnung einer Willkürherrschaft und die Zuwendung zu dem altrömischen, monarchischen Erbe dar. Die Göttin Venus (Stammgöttin von Caesars Familiengeschlecht der Iulier) auf der Rückseite trägt die Statuette der Victoria und verkörpert folglich seine Sieghaftigkeit, die er im Bürgerkrieg sowie zuvor in Gallien unter Beweis gestellt hatte. Diese Anspielung auf Caesars militärische Erfolge wird durch die vom Kampf gezeichnete Porträtierung auf der Vorderseite und die Bewaffnung der Venus unterstrichen. Zugleich war die Venus die Schutzgöttin von Aeneas, der einer der legendären Urväter Roms war. Hierdurch kann Caesar vom Betrachter als Neugründer Roms heroisiert werden und bezieht sich auf die altrömische Tradition. Die Darstellung der Venus ähnelt der griechischen Göttin Athene, was als Übertragung der Funktionen der Athene, Göttin der Weisheit wie auch Schutzgöttin Athens, auf das Geschlecht der Iulier verstanden werden könnte. Kurz nach der Prägung dieser Münze wurde Caesar „an den Iden des März“ (15.3.44 v. Chr.) ermordet. Der Schriftzug auf der Vorderseite dictator perpetuo weist auf die Erhebung Caesars zum Dictator auf Lebenszeit hin, was von den Verfechtern der aristokratischen Republik und damit um ihre Macht fürchtenden Senatoren als Gefahr betrachtet werden musste. Einer der Mörder war Marcus Iunius Brutus, der auf der zweiten Münze abgebildet ist. Die altrömische Darstellung auf der Vorderseite der Münze weist auf die Anknüpfung an die republikanische Tradition hin, die durch Caesars lebenslängliche Dictatur fundamental in Frage gestellt wurde. Auch stellt sich Brutus im Gegensatz zu Caesar als einfacher Mann dar, da er auf Siegeskränze etc. komplett verzichtet. Die auf der Rückseite abgebildete Filzkappe (pileus) er- hielt ein Sklave als Zeichen seiner Freilassung; damit steht diese Kappe in Rom für die libertas, die Freiheit. Darüber hinaus sind die Dolche, die die Ermordung Caesars symbolisieren, abgebildet. In Verbindung mit dem pileus stehen sie für die Freiheit, die durch Gewalt wieder hergestellt worden ist. Zudem sind die Dolche eine Anspielung auf den legendären Blutschwur des Lucius Iunius Brutus, eines Vorfahren des Marcus Iunius Brutus und Gründers der Republik, die etruskischen Könige aus Rom zu vertreiben. Durch die Vertreibung der Könige wurde ca. 510 v.Chr. die Monarchie durch eine aristokratisch regierte Republik abgelöst. Der letzte etruskische König, Tarquinius Superbus, war nach römisch-aristokratischer Auffassung ein Tyrann. Damit wollten die Caesarmörder ihre Tat als Tyrannenmord rechtfertigen. Die Selbstdarstellung auf beiden Münzen hat demnach politisch-propagandistische Funktion. Da Caesar (möglicherweise ungewollt) seine Gegner im Senat durch seine Münzprägung mit dem etruskischen Kranz an eine Tyran- nenherrschaft erinnert, hat er ihnen einen Anreiz zur Tötung gegeben. Insgesamt wird auf der Münze die Ermordung Caesars als patriotische Tat in altrömischer Tradition legitimiert. (Julia Westphal und Cord Rensing) 2. Germanensieg oder Germanensieg-Propaganda Kaiser Domitians? Münzen und die Manipulation von Geschichte a) Messing-Sesterz Domitians Münztyp (RIC II Domit. 278a) Gewicht: 26.64 g Prägedatum: 85 n.Chr. in Rom Vorderseite Bild: Kopf Kaiser Domitians mit Lorbeerkranz nach rechts. Schrift: IMP(erator) CAES(ar) D O M I T ( i a n u s ) AVG ( u s t u s ) GERM(anicus) CO(n)S(ul) XI CENS(oria) POT(estas) P(ater) P(atriae) – Dt.: “Imperator Caesar Domitianus Augustus, der Germanensieger, zum 11. Mal Konsul [1.1.85-1.1.86], mit der zensorischen Amtsgewalt ausgestattet, Vater des Vaterlandes” Rückseite Bild: Links kauert eine trauernde Germanin, rechts steht ein gefangener Germane, in der Mitte ein Tropaion (Waffen- / Siegerdenkmal), am Boden liegen Waffen. Schrift: GERMANIA CAPTA S(enatus) C(onsulto) - “Germanien ist vollständig gefangen genommen / erobert. <Die Münze wurde> auf Senatsbeschluss <geprägt>“. 112 Abb. 2a: Messing-Sesterz Domitians 113 Aussageabsicht und Interpretation im historischen Kontext Die Abbildung des Kopfes Kaiser Domitians mit dem Lorbeerkranz auf der Vorderseite verbreitet das Bild eines starken, strengen Herrschers. Verstärkt wird dies durch die Inschrift, die seine zahlreichen Amtsgewalten und Ehrentitel nennt. Beispiele hierfür sind pater patriae („Vater des Vaterlandes“) sowie der Titel consul XI, der das Prägedatum der Münze auf Januar 85 bis Januar 86 n.Chr. eingrenzt. Im Gegensatz zu dieser Darstellung zeigt die Rückseite ein trauerndes Germanenpaar, erkennbar an der auf dem Boden sitzenden Frau und dem neben ihr stehenden, an ein Tropaion gefesselten Mann. Unter ihnen liegen ein zerbrochener Speer und weitere Waffen, welche eine erlittene Niederlage symbolisieren. Diese Abbildung sowie die Inschrift Germania capta sollen einen bedeutenden Germanensieg Domitians über die Germanen propagieren und sein Prestige bei Senat und Volk von Rom steigern. Diese Propaganda lässt sich angesichts des gesicherten historischen Kontextes jedoch kaum nachvollziehen. Domitian ließ zwischen 82-85 n.Chr. die bereits seit der VarusNiederlage 9 n.Chr. existierenden germanischen Heeresbezirke formal als Provinzen einrichten: Germania Inferior / Niedergermanien und Germania Superior / Obergermanien. Doch stellte dieser Akt kaum einen realen Gebietsgewinn und auch keinen entscheidenden militärischen Sieg dar, sondern lediglich eine Verwaltungsreform, die die schon seit den Germanien-Kriegen des Augustus bestehenden Provisorien der Heeresbezirke in Provinzen umwandelte. Das Volk von Rom und insbesondere die Soldaten, für die die abgebildeten Sesterzen bestimmt waren, ließ sich womöglich von dieser Propagandalüge täuschen und glaubte vor allem durch die Inschrift Germania capta („dem <endgültig von Rom vereinnahmten> Germanien”) an einen bedeutenden militärischen Sieg und territoriale Gebietsgewinne. Abb. 2b: Silber-Denar Domitians b) Silber-Denar Domitians Münztyp: RIC Domit. 66b Gewicht: 3.38 gr. Prägedatum: 85 n.Chr. in Rom Vorderseite Bild: Kopf Kaiser Domitians mit Lorbeerkranz nach rechts. Schrift: IMP(erator) CAES(ar) D O M I T ( i a n u s ) AU G ( u s t u s ) GERM(anicus) P(ontifex) M(aximus) TR(ibunicia ) P(otestate) IIII – Dt.: “Imperator Caesar Domitianus Augustus, Germanensieger, Oberpriester, zum vierten Mal mit den Vollmachten eines Volkstribunen ausgestattet”. Rückseite Bild: Eine trauernde, auf dem Boden über z. T. zerbrochenen Waffen hockende Frauenfigur, die die Personifikation der Germania symbolisiert. Schrift: IMP(erator) VIIII CO(n) … eine Propagandalüge … S(ul) XI CENSORIA POTESTAT(e) P(ater) P(atriae) – Dt.: „Zum 9. Mal Imperator [seit April 85], zum 11. Mal Consul [1.-13.1.85], mit der zensorischen Amtsgewalt ausgestattet, Vater des Vaterlandes“. Aussageabsicht und Interpretation im historischen Kontext Die Vorderseite der Münze stellt Kaiser Domitian dar; sein stolzer und siegreicher Blick wirkt konträr zu der trauernden Germania auf der Rückseite, welche die Niederlage Germaniens symbolisieren soll. Domitian hatte 83 n. Chr. Feldzüge gegen rechtsrheinische Germanenstämme – etwa die Chatten im heutigen Hessen – geführt und deswegen einen militärischen Triumph in Rom gefeiert. Die Inschriften auf Vor- und Rückseite stehen für unterschiedliche Amtsgewalten und Ehrentitel, wie bspw. PM für Pontifex Maximus, „Oberpriester”, als der Domitian seit dem 30.10.81 n. Chr. fungierte. Ebenfalls auffällig ist der Titel Germanicus, den er seit Juni 83 n. Chr. führte und den er folglich kurz nach dem Germanensieg-Triumph annahm. Dies lässt auch die Aussageabsicht dieser Münzprägung deutlich werden. Es handelt sich um ein Propagandainstrument zur Vermittlung eines militärischen Sieges Domitians über Germanien. Faktisch handelt es sich hierbei jedoch um eine Verzerrung der Wirklichkeit, da es sich bei der vermeintlichen ‚Eroberung‘ vielmehr um eine Umstrukturierung bereits besetzter und kontrollierter Gebiete handelt. Formell gesehen war dieser ‚Germanensieg‘ und die Einrichtung der beiden Provinzen Germania Inferior / Niedergermanien und Germania Superior / Obergermanien nur eine Umwandlung des Provisoriums der germanischen Heeresbezirke, die bereits nach der clades Variana 9 n. Chr. eingerichtet worden sind. Trotzdem ließ sich Domitian bereits in der Frühphase seines Chattenkrieges überzogen feiern und nahm den Siegerbeinamen Germanicus an. Folglich sollte die Propagierung die militärische Leistungsfähigkeit des neuen, seit 69 n.Chr. nach einem Bürgerkrieg auf den Thron gelangten Herrschergeschlechts der Flavier dokumentieren und möglichst eine breite Öffentlichkeit ansprechen. Dadurch, dass es sich um eine reichsweit verbreitete Umlaufmünze handelt, ist der Verbreitungsgrad relativ hoch. Die Botschaft erreichte so große Teile der Bevölkerung. Schriftquellen aus der damaligen Zeit dokumentieren allerdings, dass es sich auch nach Ansicht römischer Zeitgenossen nicht um die propagandistisch suggerierte Eroberung neuer Gebiete und demnach einen territorialen Zugewinn handelte. So schreibt beispielsweise Tacitus 98 n. Chr. in seiner Schrift Germania, dass es sich bei Domitians GermanenTriumph um einen „falschen Triumph” mit „von Domitian gekauften Gefangenen” gehandelt habe. Als Fazit kritisiert Tacitus: Tam diu Germania vincitur – „So lange wird Germanien schon besiegt!” Diese Aussage schildert treffend die damalige Situation und Domitians übertriebene Selbstdarstellung und Herrschaftsrepräsentation. Beide Münzen haben eine politisch-propagandistische Funktion, in dem sie das Bild eines besiegten Germaniens suggerieren und Domitian als mili- 114 115 tärisch erfolgreichen und sieghaften Heerführer und Kaiser darstellen. Obwohl dies nicht der Wirklichkeit entsprach, war die Propagandalüge insofern wirksam, als sie eine breite Masse der Bevölkerung erreichte. Dies zeigt, dass bereits zur Zeit der römischen Kaiser Massenmedien wie Münzen zur Selbstdarstellung und zur Manipulation der Bevölkerung genutzt wurden. (Lisa Kramer und Julia Schneider) 3. Die ‚Konstantinische Wende‘ zum Christentum – Kalkül oder Bekehrung? Münzen und die Vieldeutigkeit der Bilder Vorderseite Bild: Gepanzerte Büste des Constantin mit Lorbeerkranz. Der reich verzierte Rundschild zeigt das Viergespann (Quadriga) mit dem Sonnengott (Sol). Hinter der Büste Constantins wird die Büste des Sonnengottes mit der Strahlenkrone erkennbar. Schrift: INVICTVS CONSTANTINVS MAX(imus) AVG(ustus). – Dt.: „Der unbesiegbare Constantin, der ranghöchste Augustus”. Abb. 3a: Goldmedaillon Constantins Rückseite Bild: Der Kaiser im militärischen Gewand zu Pferde, den Lorbeerkranz auf dem Haupt. Ihm voran schreitet Victoria mit Siegeskranz und Palmzweig, dahinter ein behelmter Soldat mit Lanze und Feldzeichen. Schrift: FELIX ADVENTVS AVGG (duorum Augustorum) NN (nostrorum) – Dt.: „Der glückhafte Einzug unserer beiden Augusti” (in Mailand). a) Goldmedaillon Constantins Münztyp: RIC VI Ticinum 111 Gewicht: 39.8 gr. Prägedatum: 313 n.Chr. in der Münzstätte Ticinum/Pavia Aussageabsicht und Interpretation der Münze im historischen Kontext Im Jahre 286 n.Chr. entwickelte Diokletian das neue Herrschaftssystem der Tetrarchie (‚Vierer-Herrschaft‘), um den Bedrohungen der Grenzen des Imperiums durch auswärtige Völker wirksamer begegnen zu können. Das Imperium Romanum wurde zwischen zwei Oberkaisern (Augusti), die jeweils für den Osten und Westen des Reiches zuständig waren, aufgeteilt. Beiden wurde jeweils ein Unterkaiser (Caesar) unterstellt. Dieses System blieb zwar formell erhalten, jedoch nach der Schlacht an der Milvischen Brücke in Rom im Jahr 312 n.Chr., in der Kaiser Constantin seinen Rivalen im Westen, Maxentius – nach den Quellenzeugnissen christlicher Autoren wie Laktanz und Eusebios angeblich nach einer christlichen Vision Constantins –, besiegte, weiter ausgehöhlt. Daher war die Tetrarchie 313 n.Chr. faktisch gesprengt und die Spannungen zwischen den noch verbliebenen Augusti – Constantin im Westen und Licinius im Osten – nahmen weiter zu. Dieser Machtkonflikt mündete 324 in einen erneuten Bürgerkrieg und endete nach seinem militärischen Sieg über Licinius mit der Alleinherrschaft Constantins. Anlass der Prägung des Goldmedaillons war das Treffen der beiden Augusti, Constantin und Licinius, in Mailand im Jahre 313 n.Chr., das u. a. zur Legalisierung des Christentums als „erlaubte Religion” (religio licita) führte. Durch die Darstellung mit dem Sonnengott Sol hebt er sich zwar von der Herrschaftsideologie der Tetrarchie ab, die sich sakral durch die Gottheiten Iupiter und Herkules legitimierte. Die Inschriften zeigen auch, dass sich Constantin über Licinius stellte („der ranghöchste Augustus”). Dies deutet auf das frühzeitige Streben nach einer Alleinherrschaft Constantins hin. Allerdings fällt auf, dass keinerlei monotheistische Symbole, sondern polytheistische Gottheiten des althergebrachten römischen Pantheons (Sonnengott Sol; Siegesgöttin Victoria) auf der Münze vorzufinden sind, obwohl einige Historiker dieses Treffen als bedeutendsten politischen Schritt zur Verbreitung des Christentums ansehen. b) Silbermedaillon Constantins Münztyp: RIC VII Ticinum 36 Durchmesser: 2,4 cm Gewicht: 6.4 gr. Prägedatum: 315 n.Chr. anlässlich seines 10jährigen Regierungsjubiläums (Decennalien) in der Münzprägestätte Ticinum/Pavia Abb. 3b: Silbermedaillon Constantins Vorderseite Bild: Constantin in Militärtracht mit Helm. Der Helmbusch trägt ein Medaillon mit dem Christusmonogramm (XP). In der Linken trägt er einen Schild, auf dem die römische Wölfin (lupa Romana) mit Romulus und Remus dargestellt ist, sowie eine Lanze. Schrift: IMP(erator) CONSTANTINVS P(ius) F(elix) AUG(ustus) – Dt.: „Der pflichtbewusste, glückhafte Kaiser Imperator Constantin Augustus”. Rückseite Bild: Constantin auf einem Podest bei der Ansprache (adlocutio) an die Soldaten (mit Pferden, Waffen und Feldzeichen) seines Heeres. Er hält im Redegestus die Rechte erhoben. Hinter ihm steht die Siegesgöttin Victoria mit Palmzweig, die ihn bekränzt. Schrift: SALUS REI PVBLICAE – Dt.: ”(Für das) Heil des Staates”. Aussageabsicht und Interpretation der Münze im historischen Kontext Das Silbermedaillon dokumentiert die ambivalente Religionspolitik Constantins. Die Vorderseite mit dem Christusmonogramm (XP) an der ehrbarsten Stelle scheint im Gegensatz zur Rückseite zu stehen, auf der die Siegesgöttin Victoria, eine Gottheit des traditionellen polytheistischen Pantheons, abgebildet ist. Allerdings nutzte Constantin diese Doppeldeutigkeit, um die alte, polytheistisch geprägte soziale Elite nicht zu brüskieren. Diese Doppeldeutigkeit zeigt sich auch auf der Vorderseite, die neben dem XP durch eine Lanze bzw. Zepter gekennzeichnet ist, die als Kreuz gedeutet werden kann. Die Frontalansicht, mit der Constantin seine militärische Funktion betont, deutet auf die vorangegangenen und noch kommenden Erfolge hin und besitzt propagandistische Funktion. 116 117 Die Religionspolitik Constantins im Lichte der beiden Münzen Die Religionspolitik unter Constantin ist im allgemeinen politischen Rahmen zu sehen. Die Ambivalenz Constantins markiert den Beginn eines längeren Entwicklungsprozesses vom antiken Polytheismus zum christlichen Monotheismus. Gemäß einer Deutung in der insgesamt kontroversen althistorischen Forschung wusste Constantin die Gunst der Stunde zu nutzen, indem er sich als Schutzpatron der von Licinius benachteiligten Christen im Osten darstellte. Des Weiteren begünstigte diese christenfreundliche Politik die Verbindung mit einfachen Bevölkerungsschichten, sodass er die übrige politische Elite unter Druck setzen konnte. Die militärischen Siege (z.B. an der Milvischen Brücke) verschafften ihm Legitimität bei seiner Haltung zum Christentum. Die Inschrift auf dem 315 n.Chr. errichteten Konstantinsbogen in Rom spricht von einer nicht spezifizierten Gottheit: Auf „Eingebung“ dieser Gottheit (instinctu divinitatis) habe er den militärischen Sieg errungen. Die Frage bzw. Alternative, ob dieser ‚Schlachtenhelfer‘ der Christengott (XP) gewesen ist, dem sich Constantin zuwandte, erscheint angesichts der Offenheit des polytheistischen Systems, in das auch der Christengott problemlos integriert werden konnte, zu einseitig. Deswegen kann man nicht endgültig beurteilen, ob es sich bei der so genannten ‚Konstantinischen Wende‘ um Machtkalkül oder religiöse Bekehrung handelt, da die Annahme, dass eine Bekehrung stattgefunden habe, nur auf den Quellenzeugnissen christlicher Autoren basiert. Allerdings sollte bedacht werden, dass sich echte Gläubigkeit und irdische Zweckmäßigkeitsüberlegungen nicht unbedingt ausschließen müssen. Die Kombination Monotheismus und Monarchie – der eine Gott und der eine Kaiser – musste für Konstantin nach den Erfahrungen jahrzehntelanger Bürgerkriege als Herrschaftskonzept attraktiv erscheinen. (M. Acker und C. Burghardt) Kursfazit Während der Kernphase des Kurses wurde von uns die politisch-propagandistische Funktion exemplarisch ausgewählter römischer Münzen (Münzbilder, -symbole und -legenden) besonders fokussiert. Es wurde deutlich, dass die Münzen insbesondere von den römischen Kaisern als Massenmedien der Selbstdarstellung, Herrschaftspräsentation und Herrschaftslegitimation genutzt wurden. Besonders auffallend war dabei für uns, dass in der Antike sogar weniger gebildete Menschen den Inhalt der Münzen verstanden, auch wenn er sich auf wenige Symbole und Inschriften beschränkte. Für uns erschlossen sich die eigentlichen Aussagen der Münzen allerdings erst mit genauerer Kenntnis des his-torischen Kontextes, also durch einige weitere Text- und Bildquellen. Insgesamt zeigt sich, dass Münzen weit mehr waren als Zahlungsmittel: Sie waren geeignete und verbreitete Propagandamittel, die genau deshalb aber nicht einfach als Sachquellen hingenommen werden dürfen, sondern sehr genau und kritisch betrachtet werden müssen. Wie bei Schriftquellen gilt es auch hier, die Perspektive ihrer Darstellung zu begreifen, wenn man ihrer Propaganda nicht „auf den Leim gehen“ will – und dann z.B. an einen Germanensieg Domitians glaubt, nur weil die Münze ihn darstellt. Auswahlbibliographie (kann bei der Redaktion angefordert werden) +0150# $4¸ %-< 7*#75' 705'4*'4<5%*. )6 (¸4/+6'+0#0&'4 118 119 Unsere neuen Klassen 5 im Schuljahr 2010/11 Klasse 5F1 Klassenlehrer/in: Funke, Femy Anslinger, Merle; Barenkamp, Julia-Mercedes; Bendig, Helen; Bohne, Jessica; Bouzidi, Kevin; Brozmann, Philipp; Buten, Pascale; Dick, Sophie; Haberlach, Carolin; Harms, Lisa; Hinrichs, Viktoria; Klausing, Lea; Kleuker, Lisa; Krusel, Lasse ; Kuschel, Matteo; Licher, Tale; Loheide, Philipp; Maurice, Lèa Sophie ; Meier zu Farwig, Cora; Merker, Timm; Nierenberg, Adelina; Nowak, Catharina; Pinsker, Sophia; Pott, Fabienne ; Remien, Keanu; Rohde, Vincenz; Spreckelmeyer, Eileen; Töns, Simon; Voss, Carlotta; Witte, Majana; Klasse 5F2 Klassenlehrer/in: Große Wördemann, Klaus Aleksic, Kristina; Beckemeyer, Laurenz; Bergjans, Till; Bücker, Joana; Dittmer, Rahel; Dostmann, Maximilian; Enochs, Emily Beatrice; Flohre, Maike; Götze, Loreen; Hermes, Beatrix; Hindersmann, Reemt; Hölter, Julia; Hußmann; Isenaj, Sarah; Klimenko, Daniil; Kötting, Nils; Kuhn, Marlene; Löpker, Lena,; McGuire, Leo; Mohrbutter, Catharina; Murrizaj, Julia; Mussler, Selina; Ogal, Philine; Reznikov, Maxim; Richter, Lea; Schlenstedt, Annika; Schmies, Philipp; Schulte, Amelie; Steuernagel, Lana; Thöle, Henriette; Vinkelau, Fridolin Carl Klasse 5L1 Klassenlehrer/in: Abeln, Kerstin Ali Kasim, Layle ; Anacker, Philipp ; Boberg, Nele; Borgelt, Lea; Bromme, Niklas Morten; Eichmeyer, Emma ; Ellrich, Lara; Faltin, Henrike; Gehrs, Annika Sophia; Gisdon, Kevin; Hackel, Nikolas; Höcker, Julia ; Jaeckel, Wilko; Koch, Isabella; Krimpenfort, Jonas; Layer, Sven ; Levien, Greta; Luchin, Amelie; Mehring, Robin; Meins, Maximilian; Meyer, Fynn Morten; MirYousef, Mara; Petry, Jonas; Römermann, Larissa; Sliwon, Kevin ; Sonnenburg, Eric; Südhoff, Christian; von Laer, Justus; Wildeis, Karina ; Wittland, Wiebke Klasse 5L2 Klassenlehrer/in: Wächter, Burkhard Blom, Patrick; Böwer, Sabrina; Bücker, Sven; Diesner, Antonia ; Dyczka, Isabel ; Falkenhagen, Lucian; Haupt, Jonas; Heidemann, Marie; Heidemann, Sebastian ; Hoffart, Lea Sophia; Janle, Eugen; Köll, Maya; Korte, Alexander; Krüger, Lily; Küssner, Jonas ; Lennartz, Charlotte; Möllmann, Annika; Nave, Michael; Niehenke, Tim Marinus; Pfingst, Jonas Sören; Prior, Anna Chiara; Schmidt, Niels; Schnall, Jessika ; Schohaus, Julia; Schünemann, Clara; Sonnenburg, Anne; Sonnenburg, Marina; Unland, Marius; Wagenleitner, Jaquline; Weiland, Lukas; Zurhorst, Niklas 120 121 'LHlOWHVWH%XFKKDQGOXQJLQ2VQDEUFN $E1RYHPEHU PLWQHXHU.LQGHUXQG -XJHQGEXFKDEWHLOXQJ :LUIUHXHQXQVDXI,KUHQ%HVXFK 'RPKRI2VQDEUFN7HOZZZMRQVFKHUGHLQIR#MRQVFKHUGH Klasse 5LF Klassenlehrer/in: Schlagetter, Jutta Bellón Ruiz, Julia Luna; Bungard, Fiona; Dälken, Esther; Douk, David; Durschnabel, Bjarne; Durschnabel, Malte; Frey, Simon; Gentz, Svenja; Hopfauf, Diana; Hülsmann, Theresa; Jansing, Lauryn; Jasper, Isabella; Kainka, Patricia; Langemeyer, Lars; Langkutsch, Maximilian ; Leer, Stefan; Lohaus, Luis; Loheide, Joost; Mescheder, Maurice ; Möllers, Christopher; Pelegrino Cascaret, Lino; Pfaf, André ; Podluschni, Sofia; Pollom, Dominik; Polner, David Niko; Pusch, Marie; Schulte, Glenn; Seemann, Anna; Sprehe, Rasmus; Tran, Anh Khoi; Wiekowski, Julian; Neu im Kollegium Petra Bröcker Hallo, ich bin die Neue! Naja, …. zumindest irgendwie… Denn als gebürtige Osnabrückerin bin ich selber am Carolinum zur Schule gegangen und habe hier 2003 mein Abitur bestanden. Meine Leistungskurse in Mathematik und Physik hatten mein Interesse dabei so sehr geweckt, dass ich diese Fächer in Osnabrück studierte. Obwohl ich der Stadt aus privaten Gründen den Rücken kehrte und unter neuem Namen zu einer „Osnabrücker Landpflanze“ wurde, konnte ich im Anschluss an das Erste Staatsexamen „in die Heimat zurückkehren“ und von November 2008 bis April 2010 mein Referendariat am Carolinum absolvieren. Während des Referendariats lernte ich das Carlolinum von „der anderen Seite der Lehrerzimmertür“ kennen und schätzen: Die freundliche Aufnahme im Kollegium, die gute und produktive Zusammenarbeit mit Kollegen, Schülern und Eltern und nicht zuletzt das große Engagement bei Aktivitäten außerhalb des normalen Unterrichts. Daher war es mir eine große Freude auch nach dem Referendariat am Carolinum bleiben zu können. Seit Mai 2010 arbeite ich nun als „fertige“ Lehrerin am Carolinum und freue mich auf noch viele Jahre des gemeinsamen Lehrens und Lernens. Und wer weiß, vielleicht darf ich in einigen Jahren einen meiner Schüler als Kollegen begrüßen…. Nina Kampmann Ein neues Gesicht am Carolinum stellt sich vor: Nina Kampmann. Bereits seit letztem Sommer unterrichte ich hier, bin also eigentlich kein ganz neues Gesicht mehr. Ich habe an der Freien Universität in Berlin studiert und unterrichte die Fächer Englisch und Sport. Als gebürtige Berlinerin habe bis zum letzten Jahr in Berlin-Charlottenburg gelebt. Nach meinem Referendariat habe ich ein Jahr in Brandenburg an einem Internat unterrichtet; danach war ich dann wieder in Berlin sowohl in der Erwachsenenbildung als auch am Gymnasium tätig. Während meiner Schulzeit war ich ein halbes Jahr an einer High School in Arizona, und während meines Studiums habe ich ein Jahr an der Indiana University in Bloomington studiert. Diese Zeit war für mich von großer Bedeutung und hat mich geprägt, in privater als auch in beruflicher Hinsicht. Wir sind im letzten Jahr nach Osnabrück gezogen, wir - das sind mein Mann, meine zwei kleinen Kinder und ich. Ich verbringe meine Freizeit gerne mit meiner Familie und treibe Sport so viel es mir zeitlich möglich ist. Ich jogge, gehe schwimmen, fahre Rad und mache sehr gerne Fitness. Außerdem bin ich leidenschaftliche Skifahrerin. Wir machen viele Ausflüge in die Osnabrücker Umgebung und freuen uns sehr über die etwas ruhigeren Lebensumstände hier im Gegensatz zu Berlin. Für die Familie ein großer Gewinn. Ich habe auch ein kleines Faible für die Musik, daher singe ich mit großer Freude im Chor des Carolinums mit. Dass ich jetzt am ältesten Gymnasium Deutschlands unterrichte, beeindruckt meine Berliner Kollegen immer wieder und bereitet mir, vor allem wegen der netten Kollegen, Eltern und Schüler, große Freude! 122 123 Verena Meißner Silke König Bereits seit dem letzten Sommer unterrichte ich am Carolinum die Fächer Biologie und Deutsch. Aufgewachsen in Listrup im Emsland, machte ich zunächst meinen Realschulabschluss an der Luidger-Realschule in Emsbüren und danach das Abitur am Gymnasium Georgianum in Lingen (Ems). Nach zwei Semestern des Studiums der Pädagogik in Münster, erweiterte ich die Pädagogik um die Fächer Biologie und Deutsch. Nachdem ich mein Studium mit den Fächern Deutsch und Biologie mit dem 1. Staatsexamen an der Universität Osnabrück abschloss, absolvierte ich das Referendariat ebenfalls in Osnabrück am Graf-Stauffenberg-Gymnasium. Nach dem Referendariat blieb ich der Stadt Osnabrück treu und trat meine erste Stelle am Carolinum an. Ich bedanke mich für die herzliche Aufnahme am Carolinum und freue mich – nach meiner Babypause - auf viele weitere gemeinsame Jahre. Als ich im Sommer 2000 mein Abitur an der Ursulaschule in Osnabrück abgelegt hatte, dachte ich nicht daran, zehn Jahre später als Lehrerin ausgerechnet an die Nachbarschule, das Carolinum, zu kommen. Aber manchmal kommt es eben doch anders als man denkt…. Bereits seit letztem Sommer unterrichte ich nun die Fächer Englisch und Französisch am Caro und möchte mich hier kurz vorstellen. Aufgewachsen bin ich in Holzhausen, im Südkreis von Osnabrück. Nach dem Abitur kehrte ich Osnabrück dann den Rücken und es zog mich zunächst für ein Jahr als Au-Pair in die USA. Nach diesem Jahr entschied ich mich für ein Lehramtsstudium mit den Fächern Englisch und Französisch, das ich an der GeorgAugust-Universität Göttingen und der Université de Genève absolvierte. Neben Göttingen machte ich u.a. Station in Frankreich, der französischen Schweiz und Hamburg und liebäugelte zwischenzeitlich mit der Arbeit im konsularischen Dienst. Nach meinem 1. Staatsexamen 2007 entschloss mich dann aber doch, den Lehrerberuf zu ergreifen, und absolvierte mein Referendariat in NordrheinWestfalen. Dort unterrichtete ich auch nach dem Referendariat noch am Johannes-Kepler-Gymnasium in Ibbenbüren. Im letzten Sommer bot sich dann die Chance auf eine Stelle am Carolinum, die ich gerne wahrgenommen habe. Ein herzlicher Dank geht an alle Kollegen, Schüler und Eltern, die mich hier so freundlich aufgenommen haben. In meiner Freizeit reise ich übrigens sehr gerne und treibe Sport, z.B. Rennradfahren, Volleyball oder Fitnesstraining. Auch für Musik und Theater interessiere ich mich, weshalb ich auch gerne die Theater-AG am Caro übernommen habe und bei Caro Cantat mitsinge. Ich hoffe, meine Begeisterung für Fremdsprachen und andere Länder und Kulturen den Schülern am Caro weitergeben zu können, und freue mich auf die weitere kooperative Zusammenarbeit. Mirjam Reischert Jan Rahe Schon seit Mai 2009 bin ich am Carolinum tätig. Zunächst habe ich hier zwei Jahre als Studienreferendar verbracht und hatte dann das große Glück, auch gleich bleiben zu dürfen. Aufgewachsen und zur Schule gegangen bin ich in Georgsmarienhütte. Nach meinem Abitur 2002 begann gleich das Studium mit den Fächern Latein und Geschichte an der Universität Osnabrück. Nach meinem Ersten Staatsexamen habe ich mich intensiv darum bemüht, am Studienseminar in Osnabrück einen Referendariatsplatz zu bekommen. Schon während meines Referendariats habe ich das Carolinum kennen und viele Dinge schätzen gelernt: das nette und aufgeschlossene Kollegium, das konstruktive Zusammenarbeiten mit Kollegen und Schülern und das Engagement vieler rund um die Schule. So freue ich mich auf viele weitere Jahre am Carolinum. Eines Tages besuchte Schopenhauer ein Gewächshaus. Der Gärtner sah den fremden Mann an und fragte ihn: „Wer sind Sie?“ Schopenhauer antwortete: „Wenn Sie mir das sagen könnten, wäre ich Ihnen unendlich dankbar.“ Auch wenn ich Schopenhauers Ratlosigkeit voll teile, will ich versuchen, höflicher zu antworten: In mehr als drei Jahrzehnten habe ich mir angewöhnt, auf den Namen Mirjam Reischert zu hören. Nach dem Studium der Fächer Philosophie, Spanisch und Deutsch an der Universität Münster durfte ich sieben Jahre als Lektorin des DAAD an der Übersetzer- und Dolmetscherfakultät im schönen Granada deutsche Sprache und Literatur unterrichten. Nach meiner Rückkehr habe ich an der Universität Münster deutsche Literatur gelehrt und an der Ursulaschule Osnabrück das Referendariat gemacht. Die Zusammenarbeit mit wissbegierigen und unverbildeten Schülern war eine unerwartet faszinierende Erfahrung, so dass ich mit Freude im Anschluss eine Stelle am Carolinum angenommen habe. Besonders freue ich mich darüber, dass es hier viele Schüler gibt, die kritisch und nachdenklich sind und großes Interesse für das Fach Philosophie zeigen. In meiner nicht vorhandenen freien Zeit schreibe ich (noch immer) an meiner Dissertation, bewundere die Natur und spiele Tennis. 124 125 Verabschiedungen Hanne Gallenstein Dank an StR´ Katja Brinker Frau Brinker (Lat./Ma) war seit dem 1.8.2006 bis Schuljahresende 2010/11 mit einem Teil ihrer Pflichtstundenzahl vom Osnabrücker Abendgymnasium an das Carolinum abgeordnet und unterrichtete in diesem Zeitraum bei uns im Fach Latein. In einer Phase personeller Engpässe war sie uns eine willkommene Hilfe. Ihr freundliches Wesen und ihre fachliche Kompetenz machten sie in unserer Schulgemeinschaft beliebt. Die zeitliche Belastung, die Frau Brinker dabei auf sich nahm – vormittags Caro, abends die Stammschule – ,verdient Respekt, den wir mit einem herzlichen Dank für die hier geleistete Arbeit verbinden. JF Mit Beendigung des Schuljahres 2010/2011 trat Hanne Gallenstein von der offiziellen Schulbühne ab. Sie konnte im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit in verschiedene Schulformen Einblick nehmen und ihre Fächer Deutsch und Geschichte an Orientierungsstufe, Realschule und Gymnasium unterrichten. Mit Beginn des Schuljahres 2004/2005 nahm Hanne Gallenstein den Dienst am Gymnasium Carolinum auf. Sie hat hier in den letzten 7 Jahren ihres Berufslebens viele Spuren hinterlassen. Hanne Gallenstein hat engagiert und schülerorientiert unterrichtet, sie hat die neuen Anforderungen nie als Einengung erlebt, sondern die neuen Schüler und Aufgaben als neue, bereichernde Erfahrungen wahrgenommen. Sie war stets offen für neue Themen, fachlich kompetent und konstruktiv in der Mediation von Konfliktsituationen. Der Mensch stand bei ihr immer im Mittelpunkt des pädagogischen Denkens und Wirkens. Dazu einige Beispiele: Sehr schnell baute Hanne Gallenstein den Kon- takt zum Theater Osnabrück auf. Mit Kompetenz und Engagement baute sie die Brücke von der Schule zu den Städtischen Bühnen und ermöglichte den Schülern einen sukzessiven Zugang zum Theater. Jedes Jahr besuchte so jeder Jahrgang der Schule einmal eine Vorstellung, die den Deutsch-, Geschichts- oder Musikunterricht bereicherte und ergänzte; darüber hinaus wurde eine Diskussion über gesellschaftlich brisante Fragen wie Computerspiele oder Mobbing initiiert. Die Gesundheit der Schüler, ein gesundes Essen waren ihr wichtig, ja programmatisch: Die gesunde Ernährung hält Leib und Seele zusammen. Ausgehend von dieser Prämisse initiierte Hanne Gallenstein – dabei auch Mitstreiter aus naturwissenschaftlichen Bereichen suchend – oft ein gesundes Frühstück und engagierte sich für eine strukturelle Verankerung des gesunden, bewussten Lebens bereits in jungen Jahren, bei den jüngsten Menschen, die sie erreichen konnte, den Jahrgängen 5 und 6. Darüber hinaus bot sie für die Schülerinnen und Schüler eine Koch-AG an und sorgte auf den Chor- und Orchesterfreizeiten im Hager Hof für das leibliche Wohl der Teilnehmenden. Hanne Gallenstein stellte sich mit viel Einsatz und froher Erwartung all den vielfältigen Aufgaben, die auf sie gewartet haben oder die an sie herangetragen wurden. Sie hatte stets offene Augen und Ohren für all das Bunte der Schulgemeinschaft, hat all ihre Kraft und Freude in die Schule getragen und war immer bereit neue Wege zu erschließen. Wir wünschen ihr von Herzen ein gutes Gelingen ihrer Vorhaben und alles Gute für ihren Ruhestand. Dr. Werner Gieseke Menschen gibt es, deren humanistisch-philosophische und in der Folge pädagogisch-didaktische Suprakompetenz die Summe vom „Geist bürokratischer Schikane“ (G. Seibt in der SZ) eingeforderter, ja anstellig bezifferter Partialkompetenzen souveränst in den Schatten stellt. Woraus erwächst solche einzig diskutabel erscheinende (meint: über andere reden wir heute mal gar nicht) „Kompetenz“? Wie man weiß, aus der Wahrnehmung und Bevorzugung des und der Beschäftigung mit dem Werthaltigen bei kategorischer Distanzierung vom Wertlosen, Wohlfeilen. Alter Bildungsgedanke. Das weisen wir jetzt mal nach: Welche divine Schönheit schaut Werner beim Hochfahren seiner diversen Rechner aus traumverlorenen Augen an? – Wer erzeugt jene ätherischen Klänge, die ihn, wie er gern bekennt, in Sphären fernab des Alltagsgeschäftes „hin und weg“ führen? – Welches literarische Genre fasziniert ihn wie kein anderes, verleiht ihm – gewiss im Umkreis von 100 km – Deutungshoheit und befeuert in Gestalt von Leseempfehlungen und Buchgeschenken einen missionarischen Eifer, zu dem er auf anderen Feldern – das von Frage 2 ausgenommen – nicht neigt? (Unsere Quizfreunde finden die Auflösung im Anhang…) – Wer Geschmackssicherheit und – in des Wortes allerbester Bedeutung – Gediegenheit als Signatur des Seins nach Innen und Außen mit Fug und Recht beanspruchen kann, deckt sein Baumhaus nicht quadratischpraktischrund mit Teerpappe, sondern – wahr, gut und schön – mit Kupfer. So Werner. Er hält es vor allem nach der Seite des 126 127 Ästhetischen weit über gärtnerische Belange hinaus mit Oscar Wilde: „Satisfied with the best!“ Wer Werner darlegend-explizierend erlebt, kann nicht umhin, sich tief zu wundern über die Angemessenheit des Decorums, die geradezu indische Ruhe der Seele und des Tons in der Entfaltung der Argumentation. – Verliert denn, wem contenance zur Signatur geworden ist, dieselbe auch schon mal? Sicher – eine Frage des Themas. „Das halte ich jetzt für ausgemachten Bllööödsinn! D a s h e i ß t a l s o: Es ist schlicht und einfach Quatttschsch!“ Und damit Ende der Diskussion. Auch das ist Werner. Von wegen sine ira et studio. Werner ist stets stark positioniert und adäquat substantiiert. Wie es sich gehört. – Ganz gefährliche Situation: Wenn eine der medialen Flachzangen im TV-Zirkus oder sonstwo kokett erklärt: „In Mathe war ich immer 5!“ – Das geht Werner gehörig wider die Natur, und man darf dann alles sagen außer: „Ich auch.“ Wichtig: Werner, professionellerweise verankert in an für sich sei- enden Abstrakta, hat ein Faible für sehr konkrete Welten in maßstäblicher Verkleinerung. Das ist nun gymnasialem Intellektualismus schwer vermittelbar. „Wie jetzt: Modellbau? Ist das nicht bisschen piefig?“ Leute, ihr habt keine Ahnung! Wir reden nicht von Fallerhäuschen einszusiebenachtzig, sondern von technischem Großgerät zum Anfassen. 1:32 oder gleich 1:6. Eine F-15 in der Hand zu halten, ist per se faszinierend. Das erschließt sich eben nur empirisch. BTW: Das Phänomen an sich ist ethisch indifferent. Im technischen Artefakt nutzt es der Mensch ad bonam oder ad malam partem. Basta. Im übrigen sagt das Heisenberg auch, nur mit ein bisschen andern Worten. An der Universität OS gibt es eine Vorlesung ‚Elemente der [man höre und staune] Diskreten Mathematik’. Laie, der man ist, hätte man schwören können, es liest Dr. Werner Gieseke, denn selbst wenn rätselhaft bleibt, was sich hinter dem sympathischen Thema verbirgt – es strahlt eben jenes feine Understatement aus, das auch Werner auratisch umgibt. Der ‚Doktor’ lediglich als spektables Ornat? Ach was. – Von der eigenen Könnerschaft im allgemeinen, der qua Amt herausgehobenen Position im MINT-Diskurs im besonderen kein Aufhebens zu machen, das ist wohl maßgebliches Signum jener Suprakompetenz, die – das muss jetzt einfach noch mal gesagt werden – die Summe vom Geist bürokratischer Schikane eingeforderter, ja anstellig bezifferter Partialkompetenzen souveränst in den Schatten stellt. Pablo Picasso zufolge kann ein Mann nicht größer sein, als die Frau, die er liebt, ihn sein lässt. Senden wir von dieser Stelle einen Gruß an Maria, die Wahrheit in der Erscheinung. Kein Zweifel: PP meinte „unsere Giesekes“. Die bleiben sie. Werner, irgendwie zum Grandseigneur geboren, stimmt’s? Auch zum Chorsänger – das hat er lange Zeit gar nicht gewusst. hp Hier die richtigen Antworten: Die Venus Botticellis, Jan Garbarek, Arno Schmidt Astrid Tengen Ihre Verabschiedung bezieht sich (aus jetziger Sicht) nur auf einen begrenzten Zeitraum, genauer gesagt auf zwei Jahre. Denn für diese Zeit ist sie an das Niedersächsische Kultusministerium abgeordnet. In ihrem Dezernat beschäftigt sie sich u. a. mit dem Zentralabitur und den MINT-Fächern. Wir stellen dem Ministerium eine gewissenhafte, verlässliche, kompetente Kollegin, die im Kollegium hohe Wertschätzung genießt, zur Verfügung. Ihre jugendliche Frische, ihr freundliches, ja quirliges Wesen – nicht immer von leiser Art – werden wir vermissen. Mit Blick auf ihr vielseitiges Interesse, das erheblich über ihre Unterrichtsfächer Mathematik, Informatik, Kath. Religion hinausgeht, verbunden mit einer manchmal beängstigenden Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit sei folgender Rat ihr mit auf den Weg gegeben: Ihr Lebensweg stehe nicht maßgeblich unter dem Sprichwort „per aspera ad astra“ (die Karriereleiter zwar hoch erklimmen, dabei aber vieles einstecken und entbehren müssen). Er folge lieber der Devise „Festina lente!” (Eile mit Weile!) – d.h. die eigenen Ziele nicht aus den Augen verlieren, sie auch konsequent anstreben, aber immer mit Bedacht, Übersicht und Gelassenheit; denn es gibt im Leben vieles mehr, dessentwegen zu leben sich lohnt. Wir wünschen Astrid Tengen mit einer solchen Einstellung viel Glück und gutes Gelingen. PK 128 129 Das Kollegium Abeln, Kerstin Albrecht-Laaff, Jutta Alter, Hans-Ulrich Bagung, Kathrin Bornschlegl, Karlheinz Borsum, Eva-Maria Brandebusemeyer, Helmut Breuing, Bernhard Brinkmeier, Dr. Michael Bröcker, Petra Buxhovi, Renate Coppenrath, Petra Crystalla, Kai Deesten, Jessica, von Diversy, Gerhard Dornbusch-Künne, Christine Ego, Dr. Werner Eidhoff, Jantje Evers, Eva-Maria Fedeler, Jürgen Feldhaus, Hans Fischer, Reimund Fraas, Katharina Frye, Susanne Funke, Femy Gausmann, Ute Gerve, Carolin Gläsener, Hans-Jürgen Grauel, Sarah Stand 8/2011 DeGe DEMu MaPhIf RkEn Mu EnEk OStR‘ StR‘ StD StR‘ StR StR‘ EnGe EnGeLa MaIf PhMa Sp RkDe MaPh FrSpDe FrSaEk OStD OStR StR StR‘ SpL‘ StD‘ OStR StR‘ OStR BiRe DeRk FrEn GeRk LaSp KuWk BiCh EnFr EnFr DeRe MaBi MuDe MaFr GeRe StR‘ OStR StR‘ StR‘ OStR StR StR StR‘ StR‘ StR‘ StR‘ StR‘ StR StRef‘ Große Höötmann, Hans-Christian EnGe Große Wördemann, Klaus MaBi Habben, Roland LaGe Hamm, Joachim LaDe Hanneken, Markus EnGe Heck, Matthias MuSp Heise, Birgit DeKu Hendrikson, Martina DeRk Hensele, Christof MaPW Hischemöller, Dr. Anja BiCh Hollmann, Friedhelm DePWPa Hörnschemeyer, Hermann Ku Jacob, Reinhard GePWPl Kafsack-Plate, Mechthild BiCh Kampmann, Nina EnSp Kellersmann, Wolfgang MaSp Kienker-Englmann, Renate ChSpBi Kievel, Barbara DeGe Klamt, Marianne EnGe Klieser-Kirschey, Gabriele EnFr Koch, Gabriele EnFr König, Silke DeBi Kotzyba, Sarah ChSa Kraemer, Peter LaRk Kröner-Kohsiek, Petra EnDe StD StR StRef StR StRef StR StD‘ StR‘ StR StRef‘ OStR KuErz OStR RL‘ StR‘ OStR OStR‘ StR‘ L‘ StR‘ StR‘ StR‘ StR‘ OStR StR‘ Kruse-Dauschek, Eva-Maria Kühnle, Hartmut Kullmann, Nina Laing, Dorothee Langguth, Wolfgang Laubenheimer, Claudia Lehnert, Marcela Lemper, Johannes Mannigel, Dr. Holger Martin, Pascal Meißner, Verena Mühlenberg, Herbert Müller, Elke Notzon, Konrad Pattky, Gabriela Pavlowski, Roman Pieper, Hanno Plüschke, Anke Rahe, Jan Hendrik Reil, Jörg Reil-Wermelt, Maria Reischert, Mirjam Riepenhoff-Wolfgarten, Annette Rottinghaus, Linda Rottmann, Beate Rüth, Ernst-Josef Sauer, Laura Schagon, Klaus Schlagetter, Jutta DeKu EnEk EnGe EnPW EnFr LaRkGr DeKu BiCh DeGe KuDe EnFr Sp LaGrRk DeRk ChPh MaIf DeMu EnSa LaGe BiEk BiEk DePlSa L‘ StR StR‘ StRef‘ StR StR‘ StRef‘ StD StR StR StR‘ SpL OStR‘ StD OStR‘ StRef OStR StR‘ StR StR StR‘ StR‘ DeRk EnSa MaPh EnGePW EnGe Re DePW StD‘ StR‘ StR‘ StD StRef‘ Pastor RL‘ Schmidt-Rhaesa, Hansjürgen DeRe Schönecker, Ansgar Mu Schröder, Hermann MaPW Schröer, Jens MuRk Schüller, Katharina DeRk Schulte, Bärbel MaPh Schwenderling, Wolfgang MaPhIf Schwichtenberg, Sven BiCh Severiens, Ralf DeEk Seyberlich, Stephan MaPhIf Sossong-Heinßmann, Elisabeth LaGe Steenken, Heinz Hermann GeDe Steinmeier, Emilie ChBi Striethorst, Dr. Ansgar MaPh Strotjohann, Bertin KuPa Surber, Anneliese BiCh Tebrügge, Bernhard EkBi Tholl, Peter MaSp Wächter, Burkhard PhEk Wahlbrink, Klaus GeRe Walker, Björn MaIf Waruschewski, Jürgen KuEk Wendland, Andreas EnSp Willenborg, Michaela MaEk Witte, Anja EnGe Wolf, Lydia DeRe Zamzow, Franziska GePW zur Lage, Imke DeKu OStR MusL StD StRef‘ StRef‘ StR‘ StD StR StR OStR StR‘ StR OStR‘ OStR StR StR‘ OStR OStR OStR StR StRef OStR StR StR‘ StR‘ StR‘ StRef‘ StR‘ 130 131 „Man nimmt uns zur Kenntnis…“ Das Carolinum im Spiegel der Presse Auszüge aus den Berichten der lokalen alen Presse 132 133 DER CAROLINGERBUND Liebe Carolingerinnen, liebe Carolinger! In dieser Herbstausgabe der Schola finden Sie in gewohnter Weise das Veranstaltungsprogramm des Carolingerbundes für das kommende Winterhalbjahr. Ich möchte Ihnen dazu einige Hinweise geben. Dr. Hermann Queckenstedt vom Domforum hat uns im vergangenen Jahr durch die alte Burgkapelle in Eversburg geführt, er wird uns nun im Dezember in eine moderne Kirche, nämlich in die Pfarrkirche St. Franziskus in der Dodesheide, begleiten und uns von der interessanten Baugeschichte und Architektur berichten. St. Franziskus ist von dem bekannten Architektenehepaar Rudolf und Maria Schwarz entworfen worden. Rudolf Schwarz galt als Ideengeber für den modernen Kirchenbau nach dem 2.Vatikanischen Konzil. Uns erwartet also eine sehr informative Führung. Ein ganz besonderer Höhepunkt im Rahmen unserer Vortragsreihe im Caro-Café wird ein Vortrag von Prof.Dr. W.Junge von der Universität Osnabrück sein, der über das Thema „Nanotechnologie in den Kraftwerken der Zelle“ spricht. Er ist Biophysiker von Weltrang und stellt komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge einfach und verständlich dar. Das Planetarium am Schölerberg hat eine völlig neue technische Ausstattung bekommen, sodass jetzt sehr beeindruckende Vorführungen gezeigt werden können. Mit dem Leiter Dr. Hänel werden wir im Februar durch das Universum fliegen. Und natürlich soll auch nicht zuletzt an unsere traditionelle Carolinger- mahlzeit erinnert werden, die wie in den vergangenen Jahren im stimmungsvollen Gewölbe der Bundesstiftung Umwelt stattfinden wird; in diesem Jahr steht sie unter dem kulinarischen Motto: „So essen die Schweizer“. Im nächsten Jahr gedenkt der Ludwig-Windhorst-Kreis des 200. Geburtstages von Ludwig Windhorst. Wie Sie wissen, ist er bedeutender katholischer Politiker in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewesen und gilt als Gegenspieler Bismarcks. In unserem Programm sind deshalb Hinweise auf die wichtigsten Veranstaltungen zum Gedenken an diesen großen Carolinger aufgenommen. Sie sind alle herzlich zu unseren Veranstaltungen eingeladen und ich freue mich schon jetzt, viele von Ihnen begrüßen zu können. Mit herzlichen Carolingergrüßen Ihr Dirk Bergmann Carolingerfahrt nach Trier 26. bis 29. Mai 2011 Am Morgen des 26. Mai versammelten sich 24 erwartungsfrohe Mitglieder des Carolingerbundes zu einer kulturellen Erlebnisreise nach Trier – der 10. Fahrt unter der bewährten Leitung von Dr. Dirk Bergmann. Schnell war der Kontakt untereinander hergestellt, man kannte sich schon von früheren Fahrten oder von der Schulzeit her. Um die Mittagszeit war das erste Ziel erreicht, der Laacher See mit der Abtei Maria Laach. Nach kurzer Mittagspause und Besichtigung ging es weiter zur Burg Eltz. Hier brachte uns ein Mitglied der Familie von Eltz die Geschichte und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Burg nahe. 1157 erstmals urkundlich erwähnt, entstand sie nicht als Festung, sondern als befestigte Wohnanlage, die nie erobert, aber ständig erweitert wurde, vor allem, als sich die drei Linien der Grafen von Eltz bald trennten, unabhängig voneinander ihren Teil der Burg ausbauten und bis heute innehaben. Nachdem die aufwändige und stilvolle Restaurierung der Innenräume vor kurzem abgeschlossen wurde, 134 135 hat sich der federführende Graf von Eltz der Sanierung der Außenanlagen zugewandt. Voller Eindrücke machten wir uns nach der Führung auf die Fahrt zu unserem Quartier im Weingut Hotel Weis im Ruwertal vor den Toren Triers. Der Abend klang aus mit einem gemütlichen Beisammensein bei Speis’ und, wie an der Mosel nicht anders zu erwarten, reichlich Trank, sprich Riesling. Der Begegnung mit der ältesten Stadt Deutschlands am nächsten Morgen sei ein lateinisches Zitat aus einem Loblied auf Kaiser Konstantin (Panegyricus Constantino VI 22) vorangestellt, der ab 306 n. Chr. Trier zur Hauptstadt des Römischen Reiches ausbaute: Video hanc fortunatissimam civitatem, cuius natalis dies tua pietate celebratur, ita cunctis moenibus resurgentem, ut se quodammodo gaudeat olim corruisse, auctior tuis facta beneficiis. Video circum maximum -aemulum, credo, Romano -video basilicas et forum, opera regia, sedemque iustitiae in tantam altitudinem suscitari, ut se sideribus et caelo contigua et vicina promittant. Ich sehe diese äußerst begünstigte Stadt, deren Geburtstag durch Deine Gnade gefeiert wird, die sich mit all ihren Mauern so wieder erhebt, dass sie sich irgendwie zu freuen scheint, einst eingestürzt zu sein, erhabener geworden durch deine Taten. Ich sehe den Circus Maximus - der dem römischen, wie ich glaube, gleichkommt – ich sehe die Basiliken und das Forum, die königlichen Gebäude, den Sitz der Justiz zu einer solchen Höhe hochgezogen, dass sie den Eindruck erwecken, an den Himmel zu stoßen und ihm benachbart zu sein. Das alles sind mit Sicherheit die Geschenke Deiner Anwesenheit. In diesem Sinne näherten wir uns dem Programmpunkt „Das römische Trier“. Von einem Aussichtspunkt oberhalb der Altstadt vermittelte uns unsere Gästebetreuerin Frau Dostert, die hier wegen ihrer äußerst detaillierten Kenntnisse und der unnachahmlichen Art ihrer Vorträge und Kommentierungen ausdrücklich genannt werden soll, einen ersten Überblick über die Anlage der Stadt zur Römerzeit: die Abgrenzung und Binnendifferenzierung – cardo maximus und decumanus maximus - des ursprünglichen Römerlagers als Grundlage der modernen Stadt, die Porta Nigra und das Tor des Amphitheaters als Reste der Befestigungsanlagen und die eindrucksvollen Ruinen imperialer stadtrömischer Hochkultur, die Kaiser- und Barbarathermen, die von Kaiser Konstantin 306 n.Chr. als Thronsaal errichtete Basilika als größter erhaltener Hallenbau der Antike sowie die Doppelkirche Dom und Liebfrauen und die Römerbrücke. Ein Gang durch die Altstadt vermittelte uns einen Einblick in die Dimensionen der historischen Stadtanlage und der imponierenden Bauwerke. Nach der Mittagspause auf dem Hauptmarkt, dem Platz des ehemaligen römischen Forums, stand eine geruhsame Panorama-Fahrt auf der Mosel auf dem Programm. Am Anleger stieß verspätet Ulrich Becker zu uns, der mit einem gebührenden Knalleffekt begrüßt wurde: Beim Rücksetzen nämlich traf … eine kulturelle Erlebnisreise … unser Busfahrer ein Straßenschild, das sich für ihn unsichtbar im toten Winkel befand und sich in die Heckscheibe bohrte. Während wir unsere Flussfahrt machten, die wegen der Staustufen doch recht begrenzt war, wurde die Reparatur in die Wege geleitet. Zu unserem Hotel gegen Abend zurückgekehrt, kam der Reparaturdienst der Firma Autoglas, die, wie sich herausstellte, in Melle beheimatet ist. Während wir noch in launiger Runde beim Abendessen im Hotel saßen und erneut den Erzeugnissen des Weinguts Weis zusprachen, wurde die neue Heckscheibe eingesetzt. Am folgenden Tag stand zunächst „Das christliche Trier“ auf dem Programm. Wiederum bewies Frau Dostert ihre herausragenden Fähigkeiten in der Vermittlung jetzt der christlichen Geschichte Triers. Als erstes besichtigten wir die romanische Benediktiner-Abteikirche St. Matthias aus dem Jahr 1127 mit ihren barocken Portalvorbauten und dem einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen, heute ein viel besuchter Wallfahrtsort. Darauf besuchten wir St. Paulin. 1647 noch als romanische Kirche von den Franzosen zerstört, wurde sie nach den Plänen von Balthasar Neumann wieder aufgebaut und 1757 eingeweiht. Sie bildet heute mit ihren Architekturgliedern, Plastiken, Malerei und dem Spiel von Licht und Schatten eine der kostbarsten Bauten des deutschen Rokoko. Nach der Nüchternheit der Romanik und der Verspieltheit des Rokoko wandten wir uns dem Dom zu, der ältesten Bischofskirche Deutschlands und seit 1986 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier. Der erste Bau entstand ab 326 über den Resten eines prächtigen römischen Wohnhauses, dessen Mauerfluchten und Kammern uns beeindruckten. In der Folge wurde der Dom zu einer der größten Kirchenanlagen Europas mit vier Basiliken, einem Baptisterium, dem sog. Quadratbau und mehreren Nebengebäuden umgebaut. Die Franken zerstörten ihn, 550 erstand er neu, dann wurde er 882 durch die Normannen wieder in Schutt und Asche gelegt. Unter Erzbischof Poppo begann ab 1030 der Neubau unter Einbeziehung der noch vorhandenen älteren Bauelemente. 1211 wurden Ostchor und Osttürme fertig gestellt, darauf die Einwölbung des gesamten Innenraums. Die späteren Jahrhunderte brachten nur noch die weitere Ausgestaltung des Innenraums durch die Kanzel, Nebenaltäre und Grabaltäre. 1717 zerstörte erneut ein Brand einen Großteil des Sakralbaus, der unter dem Einfluss des Barock zur Querschiffkirche umgestaltet wurde und seine endgültige Form erhielt. Wir waren uns einig, dass der Mix der verschiedenen Bauelemente, die zwischen zwei Säulen aufgehängte moderne Orgel, die stilistisch unpassenden Bischofsgräber an den aufstrebenden Säulen und die schwarze Farbgebung des mächtigen Chores zu einem unharmonischen Gesamtbild beitragen. Nach der Mittagspause fuhren wir auf der Moselweinstraße durch romantische Weinorte wie Trittenheim, Piesport, Bernkastel, Kröv, Traben-Trarbach und Zell nach Beilstein. Von der Terrasse des Klostercafés aus hatten wir einen herrlichen Blick auf den unter uns in der Sonne 136 137 R E C H T S A N W Ä L T E Dragana Andreas Berger SusanneSusanne Buchweitz Dr. Eckhard Höckelmann Avermann DraganaPeschke Peschke Andreas Berger Buchweitz Dr. Eckhard Höckelmann GesineGesine Avermann für Bau-/Architektenrecht für Arbeitsrecht Fachanwältin für Fachanwalt für Erbrecht Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwältin für Fachanwalt für ErbrechtFachanwältin Fachanwältin für Fachanwältin für Miet-/Fachanwalt Werkvertragsrecht Transport-/Speditionsrecht für Steuerrecht Handels-/Gesellschaftsrecht • Transport-/SpeditionsrechtFamilienrecht Familienrecht Fachanwalt Fachanwalt für Steuerrecht Handels-/Gesellschaftsrecht Wohnungseigentumsrecht Mietrecht Datenschutz Bankrecht• Bankrecht Grundstücksrecht Vertragsrecht • Bau-/Architektenrecht • Datenschutz • Grundstücksrecht • Vertragsrecht Zwangsverwaltungsrecht Unternehmensrecht Verwaltungsrecht Wirtschaftsrecht • Werkvertragsrecht • Unternehmensrecht • VerwaltungsrechtImmobilienrecht • Immobilienrecht • Wirtschaftsrecht Sozialrecht• Sozialrecht Versicherungsrecht Insolvenzrecht • Zwangsverwaltungsrecht OWI-/Verkehrsrecht • OWI-/Verkehrsrecht • Versicherungsrecht • Insolvenzrecht Strafrecht Wettbewerbsrecht • Strafrecht • Wettbewerbsrecht Loyalität Kompetenz Erfolg Herrenteichsstraße 1 | 49074 Osnabrück | Telefon: 05 41/58 05 45-0 | www.HBP-net.de HoeckelmannNEU.indd 1 liegenden Ortskern mit seinen malerischen Fachwerkhäusern und engen Gassen, zu denen wir dann hinunter stiegen. Wer dem von Touristen überlaufenen Bernkastel entgehen will, dem sei das kleinere, aber ähnlich pittoreske Beilstein wärmstens empfohlen. Dann ging es zurück nach Trier. Dort wartete im Weingut Fritz von Nell ein Kellermeister auf unser Erscheinen, der uns in die Geheimnisse der modernen Kelter- und Weinausbaumethoden einführte. Damit das nicht der Theorie allein verhaftet blieb, schloss sich eine üppige Winzermahlzeit mit ausgiebiger Weinprobe vom Kabinett bis zur Trockenbeerenauslese an, mit der der Tag ausklang. Im Nachhinein verwundert es nicht, dass aus diesem vom Geist des Weines durchdrungenen Hause ein bedeutender 11.10.11 12:46 Geistlicher stammt, der Jesuit, Nationalökonom und Sozialphilosoph Oswald von Nell-Breuning, der Nestor der katholischen Soziallehre und Berater von Pius XI. Der Sonntag begann mit einer Hl. Messe im Dom, worauf wir dann die Heimfahrt begannen, aber nicht, ohne ein Mittagessen an einem geheimnisvollen Ort einzunehmen. Dieser stellte sich als das Touristenzentrum Altenahr heraus, wo man uns in einem Traditionsgasthof köstlich à la carte bewirtete. Darauf traten wir die Rückfahrt an, die wir mit dem Singen verschiedener Lieder, darunter des von unserem ehemaligen Musiklehrer Karl Schönecker komponierten Carolinger-Liedes, recht kurzweilig gestalteten. An dieser Stelle sei dem Organisator der bisherigen zehn Fahrten des Carolingerbundes, unserem langjährigen Vorsitzenden Dr. Dirk Bergmann, herzlich für die ausgezeichnete Organisation und die Betreuung nicht nur während dieser Fahrt gedankt. Alle Teilnehmer wünschen sich, dass das nicht die letzte Fahrt unter seiner Leitung war, doch wenn das wirklich sein letztes Wort sein sollte, hoffen wir auf einen Nachfolger, der diese Tradition umsichtig und tatkräftig fortsetzt. Dr. Winfried Kunz (AB 1957) Abiturjubiläen und Klassentreffen 50 Jahre Abitur Besonderes Geschenk zum 50-jährigen Abitur „Er-Innerungen“ von Dr. Rüdiger Mack für seine Carolinger aus der 13 R von 1961 Mit einer ganz besonderen Überraschung konnte Dr. Rüdiger Mack, ehemaliger Klassen- und Griechischlehrer, neunzehn ehemalige Schüler der Klasse 13R am Gymnasium Carolinum des Abiturjahrgangs 1961 erfreuen, die sich zur Feier ihres 50-jährigen Abiturs in Osnabrück getroffen hatten. Mit Hilfe eines seiner damaligen Schüler wurde die Neuauflage der „ErInnerungen“, die er im Jahr 2009 im Alter von 90 Jahren geschrieben hatte, ermöglicht. Jeder der Jubilare erhielt ein handsigniertes Exemplar als Erinnerung an diesen Tag. So war der Klassenlehrer durch sein Buch auch bei diesem Jubiläum präsent. In den Gesprächen während und nach dem festlichen Essen in der Lortzingstube des altehrwürdigen Hotels Walhalla wurde immer wieder deutlich, wie prägend seinerzeit Dr. Mack für die Schüler war. Nationalsozialismus und Zwei- ter Weltkrieg waren aus Schuldbewusstsein, Scham oder auch persönlicher Betroffenheit zu dieser Zeit keineswegs Lehrstoff im Geschichtsunterricht. So klammerten viele Lehrer – aber auch viele Eltern – dieses Thema aus. Zu nah war für viele von ihnen diese schreckliche und leidvolle Zeit, die sie möglichst schnell vergessen wollten, um sich ganz dem Wiederaufbau und dem wachsenden Wohlstand zu widmen. Dr. Mack dagegen holte die Zeit für seine Schüler zurück. Er konnte mit seinen Lebenserfahrungen verdeutlichen, wie leicht man von den Parolen der Nazis beeinflussbar war. Eine von ihm angeregte Ausstellung im Carolinum „Alltag während der Nazizeit“ mit vielen Gegenständen, vom Mutterkreuz über die Hakenkreuzfahne bis zum „Hitler in Öl“ zeigte die damalige Alltagswelt aber auch, dass diese Dinge noch in vielen Haushalten vorhanden waren. Gleichzeitig beschrieb Mack aber auch seine Abkehr von diesem Gedankengut „durch Selbstbefragung“ 138 Abiturfoto 1961 139 am Maßstab christlicher Werte, wie er in seinen Er-Innerungen eindrücklich beschreibt. An diesem Abend drehte sich also manches Gespräch nicht um Reisen, Familie oder Krankheiten, sondern um die erstaunliche Wirkung, die eine Lehrerpersönlichkeit auch nach fünfzig Jahren noch entfaltet. Dr. Mack lebt hochbetagt im hessischen Laubach. Von seinen damaligen Schülern er- hielt er jetzt aus Osnabrück einen langen Brief und viele gute Wünsche für seine Gesundheit. Der Jubiläumstag begann mit einer Führung durch das Carolinum. Schulleiter, Helmut Brandebusemeyer, zeigte den Ehemaligen die heutige Schule mit ihren modern ausgestatteten naturwissenschaftlichen Räumen und dem Computerraum. Dabei wurde auch klar, dass Altgriechisch, einst wichtiges Hauptfach jeder humanistischen Bildung, heute eher ein Nischendasein fristet. Das schmackhafte Mittagessen im CARO CAFE inmitten der Schüler und Schülerinnen vermittelte eine ganz neue Erfahrung in einer an diesem Tag wirklich „lebendigen Schule“. In der Kleinen Kirche war dann Zeit, der verstorbenen Mitschüler und Lehrer zu gedenken. Professor Dr. Felix Bernhard als Seelsorger fand die richtigen Worte für den Anlass. Mit „Großer Gott wir loben Dich“, begleitet von Ansgar Schönecker am Flügel, und einem Gebet endete die ökumenische Andacht. Der Besuch des Diözesanmuseums unter sachkundiger Führung war ein weiterer Höhepunkt des Treffens. Am späten Abend verabschiedeten sich alle mit einem Buch in der Hand und freuten sich, dass sie vor fünfzig Jahren Schüler des Lehrers Dr. Mack sein durften. Osnabrück, den 30. März 2011, die Ehemaligen der 13 R, Abi 1961 30. März 2011 Ein Brief der Schüler an ihren Klassenlehrer 5o Jahre nach ihrem Abitur am Carolinum Lieber Herr Dr. Mack, liebe Familie Mack, zu unserer großen Freude erhielten wir durch die Mithilfe unseres Klassenkameraden Felix-Martin Schoeller heute ganz überraschend das wertvolle Geschenk „Er-Innerungen“ von Ihnen. Durch das Buch waren Sie als unser hoch verehrter Lehrer bei der Feier unseres 50-jährigen Abiturs mitten unter uns. Dafür möchten wir Ihnen unseren Dank aus ganzem Herzen aussprechen. Sie sollen wissen, dass wir unseren geachteten Lehrer nie vergessen haben, obwohl es doch schon zehn Jahre her ist, dass wir mit Ihnen gemeinsam im Schatten der Türme von St. Johann auf unsere Schulzeit am Carolinum zurückblicken konnten. Nichts war bei Ihnen oberflächlich, denn immer zeigten Sie uns - und dies finden wir erneut in Ihrer glaubhaften und ehrlich geschilderten Lebensbeschreibung bestätigt - dass Sie uns mehr als nur Wissen vermittelt haben. Wir haben von Ihnen Antworten auf Fragen bekommen, die wir immer von unseren Eltern erwartet und nicht oder nur annähernd erhalten haben, und wir nehmen sie aus Ihren Lebenserinnerungen auch heute noch gern von Ihnen entgegen. „Fassen wir uns einen Augenblick ans Herz und fragen wir uns, was wir erlebt haben! Dann vielleicht werden wir verstehen, was wir erleben und wieder erleben werden“, so begann am 21. Februar 1946 Reinhold Schneider in der Universität Freiburg seine Rede 140 141 vor den Studenten: „Der Mensch vor dem Gericht der Geschichte“. Man sollte meinen, dass Sie damals im Hörsaal gesessen haben. Denn so war auch Ihre Einstellung, aus der heraus Sie uns am Carolinum taugliches Rüstzeug mit auf den Weg in unsere Zukunft gegeben haben. Geschmunzelt haben wir über Ihre Enttäuschung bei der Verabschiedung aus der Paul-Gerhardt-Schule Laubach. Lieber Herr Dr. Mack, soweit haben wir Sie kennengelernt, Ihnen einen Blumenstrauß mit Lobesworten zu überreichen, das geht überhaupt nicht, bei Ihrer Bescheidenheit und Ihrer Neigung zu Verlegenheit lag er wirklich besser in den Armen Ihrer Frau. Liebe Frau Mack, was uns bis heute unvergessen ist, an das werden Sie sich kaum noch erinnern können. Es gab da im Osnabrücker Katharinenviertel eine kleine Wohnung, in der Ihre Familie um Ostern 1960 mit vier Kindern zwischen acht und zwei Jahren lebte. Und um Ostern herum saßen da abends auf allen verfügbaren Stühlen und auf dem Fußboden in Ihrem Wohnzimmer dreiundzwanzig muffelnde Jungmänner, zwischen denen noch die vier Kleinen mit Nachthemd und Strampler herum sprangen. Diese ungehobelten Kerls wurden von Ihnen mit köstlichem Griechischen Rotwein und wohlschmeckenden, warmen Häppchen verwöhnt. Ihr Mann führte mit uns den Dialog aus Platons Gorgias, wir fühlten uns auf der Akropolis und erhielten zum Abschied Kunstkarten mit einem griechischen Spruch geschenkt, welch ein Abend! Liebe Familie Mack, es stimmt, was wir in den Er-Innerungen gelesen haben, Sie alle haben sich immer herausgefordert gefühlt und sich uneigennützig an den ethischen Normen der Menschen, wie Wahrhaftigkeit, Weltverantwortung und Nächstenliebe orientiert. Wir haben diese Tugenden voller Bewunderung von Ihnen glaubhaft erfahren dürfen und sehr viel daraus gelernt. Danke! Ihnen allen schöne Grüße aus Osnabrück, und Ihnen lieber Herr Dr. Mack wünschen wir weiterhin, Πορεύου τήν οδόν χαίρων die 13 R Abi 61 am Carolinum Ende März 2011 20 Jahre Abitur … und dann war es fast wie früher „Schau mal, die beiden da vorne – gehörten die auch zu unserem Jahrgang?!“ – Solche Fragen und ratlose Gesichter gab es einige am Pfingstsamstag und manch eine(r) wünschte wohl in diesen Momenten, man hätte keinen öffentlichen Spielplatz als Treffpunkt zum 20jährigen Abiturjubiläum gewählt. Aber nach kurzer Zeit wich die Unsicherheit herzlichen Begrüßungen, angeregtem Erzählen und dem gegenseitigen Bestaunen des Nachwuchses. Weiter ging’s für uns 65 Ehemalige zum Carolinum, wo eine Schulbesichtigung auf dem Programm stand. Fazit: Da hat sich schon einiges getan in den 20 Jahren, aber irgendwie hat man dann doch alles wiedererkannt. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Wolfgang Schwenderling, der uns engagiert durch die alten und neuen Räumlichkeiten geführt hat. Besonderer Beliebtheit erfreute sich übrigens der Schaukasten mit den Lehrerfotos. Dort mussten wir feststellen, dass einige Lehrkräfte – ganz im Gegensatz zu uns – doch älter geworden sind. Und weil so ein Schulbesuch - heute wie damals - Hunger und Durst verursacht, wurden dann im Verbandshaus des CV Gegrilltes, Tapas und diverse Getränke genossen – und ausgiebig viele alte Freundschaften aufgefrischt. Auch die gut gefüllte Tanzfläche knüpfte nahtlos an die alten Zeiten an. Schön war es. Und gut festzustellen, dass wir immer noch unserem Abiturthema treu sind: „Eine starke Truppe“. Ein großes Dankeschön geht an Nicole Gottwald und Heiko Hünnefeld sowie Jochen und Stefan Peitz, die diesen Tag – wie schon die Jahrgangstreffen vorher – perfekt geplant haben. Wir hoffen auf ein Revival zum Silbernen Abitur! Dr. Natascha Clasen (AB 1991) 142 143 Erinnerungen an FJL Vielen dürfte er noch bekannt sein, der FJS: es war der Bundesminister verschiedener Ministerien und Ministerpräsident des Freistaates Bayern: Franz Josef Strauss. Aber wer war FJL?? Man muss allerdings heute mindestens 42 Jahre alt sein, um ihn noch als Kunsterzieher am Caro erlebt zu haben. Hinter FJL verbirgt sich nämlich der Kunstmaler Franz-Josef Langer, der von 1958 bis 1979 als Kunsterzieher am Gymnasium Carolinum wirkte. Bei den vorbereitenden Gesprächen zur Feier der 50sten Wiederkehr unseres Abiturs schmökerten wir in allen uns zur Verfügung stehenden alten Unterlagen und Bildern aus unserer Schulzeit, die Ostern 1962 endete. Dabei kamen viele “altersverklärte“ Erinnerungen an schöne Zeiten zum Vorschein, bei einigen Mit- schülern besonders natürlich die an den Kunstunterricht der letzten Schuljahre. Beim Nachsinnen fielen uns die drei Kunsterzieher unserer Schule, die wir erlebten, wieder ein, nämlich die StRe Johannes Scharfenberg und Walter Heisig und der Kunstmaler Franz-Josef Langer. Franz-Joseph Langer, von uns liebevoll “Klecksel“ genannt, hat uns die letzten Schuljahre bis zum Abitur als ein wenig lehrerhafter Kunsterzieher begleitet. Vielfältige Erinnerungen an ihn und sein 30.Todestag am 10. März dieses Jahres haben mich zum Schreiben dieser Zeilen veranlasst. Im Internet werden Langers vielfältige Tätigkeiten als Zeichner, Maler, Kriegsmaler, freischaffender Kunstmaler und Osnabrücker Heimatmaler aufgezählt. Die Museumsdirektorin des Felix-NussbaumHauses schreibt über ihn: “Er war in der Stadt bekannt, weil er seine Bilder nicht in der Abgeschiedenheit des Ateliers malte, sondern wie ein Reporter an Ort und Stelle. Man kannte den Maler, der an den verschiedensten Straßen und Plätzen der Stadt mit seiner Reisestaffelei zu finden war: mitten im pulsierenden Leben ebenso wie in abgelegenen Winkeln. Dass sich stets ein Publikum um ihn herum versammelte und ihm beim Malen über die Schulter zuschaute, scheint ihn wenig gestört zu haben, im Gegenteil: der Kontakt zu den Menschen bedeutete ihm viel. Er lässt in seinen Bildern Lebensnähe spürbar werden, die zur Attraktivität seiner Arbeiten für ein breites Publikum beitrug.“ Aus dieser zutreffenden Charakterisierung lebte auch sein/unser Kunstunterricht. In der Sommerzeit des Schuljahres wurde bei trockenem Wetter fast immer ein Ziel in erreichbarer Umgebung der Schule aufgesucht, um hier mit Zeichenblock, Bleistift, Tusche oder Kohle Skizzen von malerischen Ausblicken auf unsere Stadt anzufertigen. Die Ziele waren beispielsweise Heger Straße, Rißmüller Platz, Kleine Gildewart, Große Domsfreiheit, Neuer Graben (Katharinenkirche), Kleine Domsfreiheit, Hasemauer (Vitischanze), Mühlenstraße (Pernickelturm), Bocksmauer (Heger Tor), Am Ledenhof. Bocksmauer Große Domsfreiheit Hasemauer Heger Straße Kleine Domsfreiheit Kleine Gildewart 144 Rißmüller Platz Neuer Graben Mühlenstraße 145 Die großzügige Baum-Schraffur lässt bei mancher Bleistiftskizze -wie hier am Ledenhof- die Ermunterung des “Meisters“ zum flotten Strich sichtbar werden. Kordeldrucke waren mit einfachen Mitteln herstellbar; man brauchte Pappe, Bindfaden und Klebstoff sowie Druckfarbe und Rolle. Die erste Arbeit war ein Druck der Kirche von Auvers-sur Oise; das Vorbild lieferte Vincent van Gogh. Auf den gefertigten Druckstock wurde ein Blatt Papier gelegt und mit der geschwärzten Rolle darüber gefahren. Die Ansicht der Kirche entspricht somit der des Druckstocks und dem Original und ist nicht seitenverkehrt. Druckstock Am Ledenhof Bei unwirtlichem Wetter und in der Winterzeit wurden die Sommereindrücke durch andere Techniken zu Aquarellen, Linolschnitten oder Kordeldrucken verarbeitet. Aquarell Gemälde Druck Linolschnitte waren schon immer beliebte, da relativ leicht herzustellende Drucke von Motiven, die in große Flächen aufteilbar sind. Als Vorlage wurden beispielsweise Portraitzeichnungen aus den Malkursen herangezogen, die ebenfalls von FJL im Haus der Jugend für interessierte Schüler angeboten wurden. Im vorliegenden Fall zeigt das Modell ein Osnabrücker Original. Maria mit dem Jesuskinde. Bei genauem Hinsehen war die Signatur des Bildes E. M. Langer, also ein Linoldruck von seiner Tochter Eva Maria Langer. Linolschnitt Nach der Ausbildungsphase der Linolschnitte wurde von FJL eine Weihnachtsgrußkarte versandt. Sie hatte als Bild einen Linolschnitt von Mit seiner Tätigkeit an einer Schule zeigte FJL zunehmend Fähigkeiten, die in seinen Biographien als Kunstmaler so noch nicht genannt wurden: Die Schüleraufführungen „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ von Schiller fanden unter der Regie des StAss Baumgarten im Novem- 146 Linoleumplatte Weihnachtskarte 147 ber 1959 in der Aula des Ratsgymnasiums und im Januar 1960 im Paulinum Münster statt. FJL entwarf die Bühnenbilder, besorgte aus dem Requisitenfundus des Stadttheaters die erforderlichen Möbel, Vorhänge und Bühnenschmuck und ließ Arbeitszimmer Fiesco sie von uns Schülern farblich nach seinen Vorstellungen verändern. Als besondere Effekthascherei wurden beispielsweise einige Polsternägel der Stuhllehne mit Blattgold belegt, um im Scheinwerferlicht leuchtende Reflexe zu erzeugen. Das Bühnenbild des Arbeitszimmers von Fiesco für den 2. Aufzug: 1. – 11. Auftritt zeigt die anliegende Skizze aus dem Skizzenheft für insgesamt zwölf Bühnenbilder. Eine weitere Facette seiner künstlerischen Schultätigkeit war die Anlei- tung der Schüler, sich als Steinmetz oder Bildhauer zu betätigen. Auf dem Schulhofe lagen an der Stelle der heutigen Turnhalle Sandsteine von der ehemaligen, im Kriege zerstörten Aula des Carolinum. Nach Beschaffung mehrerer Hammer und Meißel aus dem Keller-Werkräumen von StR Heisig im Klosterflügel konnte die Arbeit beginnen. Es entstanden überwiegend tierische Gestalten. Erinnern kann ich mich an einen Krokodilskopf, eine Ente und einen Schafskopf. Letzterer zierte vorübergehend sogar den Garten der Heimschule im Schloss Iburg. Schafskopf Anlässlich der Klassenfahrt von drei 12ten Klassen nach Berlin im Juni Strandbad Wannsee 1960 war Herr Langer einer unserer Reisebegleiter. Das aufwändige Besuchsprogramm und die sommerlichen Temperaturen ließen so manchen Schüler im Laufe des Tages abschlaffen; deshalb entschloss sich eine Gruppe mal für einen FreizeitNachmittag und wurde von Herrn Langer zum Strandbad Wannsee begleitet. Als pädagogischer Hintergrund wurde diese Auszeit allerdings als geschichtlicher Ausflug zu der Architektur im Stil der neuen Sachlichkeit von den Architekten Ermisch und Wagner bezeichnet. Rückblickend kann für den Kunstunterricht des Franz-Josef Langer nur bestätigt werden, was seinerzeit StR Scharfenberg in seinem Aufsatz “Aufgabe des Kunstunterrichts“ im Jahresbericht 1961/62 des Gymnasium Carolinum schrieb: Der Ausgangspunkt aller musischen Erziehung ist die e i g e n e Tätigkeit des Schülers; denn nur dann werden seine schöpferischen Kräfte wach, wenn er selbst singt, zeichnet oder malt, bastelt oder formt. Deshalb sollte jeder Kunsterzieher zu erreichen suchen, dass der Schüler auch nach beendeter Schulzeit die Kunst in irgendeiner Form in sein Leben einbezieht. Das hat sich bei nicht wenigen Mitschülern bewahrheitet und FJL wird ihnen in guter Erinnerung bleiben. Günter Mellmann v/o Taxus (AB 1962) 148 149 Das Caro wird aktiv – Einsatz der Spenden in Malawi Roter Staub wirbelt auf, als unser Wagen auf holprigem Boden zum Stehen kommt. Neun weitere Mitglieder der Jugendgruppe springen auf den Pickup, auf dem mittlerweile schon über zwanzig Menschen auf verschiedenste Art und Weise Platz gefunden haben. Langsam setzt sich der Wagen wieder in Bewegung – glücklicherweise haben wir genügend Benzin organisieren können, was in dieser Zeit keine Selbstverständlichkeit ist. Dicht hocken wir auf der Ladefläche zusammen und halten uns gegenseitig fest, sodass trotz abenteuerlicher Schlaglöcher auf unbefestigten Straßen keiner über Bord geht. Zwischendurch weichen wir Ochsenkarren und meterhoch mit Feuerholz beladenen Fahrrädern aus. Unser Weg führt uns zwischen zahlreichen Bohnen- und Maisfeldern entlang durch die weite Buschland- schaft der Zentralregion des afrikanischen Malawis. Die Vormittagsonne brennt uns ins Gesicht und gibt uns eine leise Vorahnung von der sich anbahnenden Mittagshitze. Mit unserem bunten Team, bestehend aus Menschen unterschiedlichen Alters, sind wir heute für unser HIVund Aids - Präventionsprojekt von unserem Missionskrankenhaus in Madisi aus unterwegs. Die Jüngste unter uns ist Theresa. Mit ihren acht Monaten hat sie von uns allen wohl den bequemsten Platz – eingewickelt in einem chitenge Tuch auf dem Rücken ihrer Oma, unserer Gruppenältesten. Diese ist engagiertes Mitglied unserer HIV- Selbsthilfegruppe. Unsere Jugendgruppe, die ungefähr aus zwanzig jungen Leuten zwischen fünfzehn und neunzehn Jahren besteht, testet während unserer Fahrt bereits mit Begeisterung das Megaphon aus und stimmt uns mit ihren Liedern auf die bevorstehende Kampagne ein. Unter uns sind außerdem Krankenpfleger und HIV Berater unseres Krankenhauses. An diesem Samstag im Juni 2011 geht es mit unserer Truppe nach Madziada, einem Dorf, das zum Einzugsgebiet unseres Krankenhauses in Madisi gehört. Hier findet, so hat der dortige Chief, der „Dorfvorsitzende“, bereits die umliegenden Dörfer informiert, eine HIV Kampagne statt. Zwei liegen bereits schon hinter uns und drei noch vor uns. In unserem Gepäck befinden sich neben Maismehl, Bohnen und Gemüse als Proviant und den Kostümen für die Sketche der Jugendgruppe, HIV Testutensilien und jede Menge Informationsmaterial zum Thema HIV und Aids. Unser Ziel ist auch heute wieder die Präventionsarbeit, aber auch die Beratung der Infizierten in Kooperation mit unserem Krankenhaus, wobei das HIV Testen ganz entscheidend ist. Aus der Ferne vernehmen wir Trommeln und freudiges Singen eines Frauenchores, der uns schließlich herzlich willkommen heißt. Von einer Horde neugieriger Kinder werden wir bereits erwartet. Im Schatten einiger Bäume sind Strohmatten ausgerollt und ein paar Stühle aufgestellt. Nach der Begrüßung durch den Chief ist allerdings vor Beginn des offiziellen Programms erst einmal Zeit für Nsima, den traditionellen Maisbrei, den wir Frauen zusammen in einem riesigen Topf zubereiten. Gut gesättigt können wir nun zu unserem Programm überge- hen, zu dem sich inzwischen schon eine große Schar von Menschen auf dem „Dorfplatz“ versammelt hat. Nach einem Eröffnungsgebet, der Begrüßung aller anwesenden Chiefs und der Vorstellung unserer Gruppe beginnt unser Krankenhausteam mit einem Begrüßungslied und anschließend der Aufklärungsarbeit zum Thema HIV und Aids. Dabei geht es um Infektionswege und -prävention, um den Verlauf der Immunschwächekrankheit auch in Verbindung mit anderen Krankheiten zu sehen, und die Möglichkeit zur Therapie durch antiretrovirale Medikamente, welche auch in Malawi glücklicherweise vom Staat finanziert werden. Die offizielle Rate HIV Infizierter liegt in Malawi zwischen 13 und 14%, die Dunkelziffer jedoch sicherlich um einiges höher. Gerade durch die Sketche der Jugendgruppe zu Themen wie Gewalt und Prostitution erreichen wir die Menschen, besonders auch die Jugendlichen. Wichtig dabei ist, dass Sexualität kein Tabuthema bleibt. Wir versuchen die bestehenden Probleme durch Musik und Schauspiel anschaulich und offen zur Sprache zu bringen und das möglichst auf eine sensible, kulturell angemessene Art und Weise. Ganz zentral dabei ist die Ermutigung zum HIV Test, zu dem leider viele Menschen aus Angst vor einem positiven Ergebnis zurückschrecken. An dieser Stelle übernehmen die Mitglieder der Selbsthilfegruppe durch Lieder und Tänze, aber auch durch Wortbeiträge eine ganz wesentliche Aufgabe. Sie erzählen von ihrer Krankheit und ihren Erfahrungen mit den Medikamenten und ermutigen ihre Mitmenschen sich testen zu lassen. Ihre Botschaft ist, dass auch ein Leben mit HIV noch lebenswert sein kann, wenn man entsprechend verantwortlich handelt und sich in medizinische Betreuung begibt. Zwischen den verschiedenen Wortbeiträgen spielt auch immer wieder 150 151 die Dorfband auf ihren selbstgebastelten Instrumenten, und insgesamt wird viel getanzt. Während das Programm mit vielen Sketchen und Liedern weiterläuft, richtet sich unser Krankenhausteam nach den medizinischen Vorträgen bereits in den zur Verfügung stehenden Räumen zum Testen ein. Diese sind meistens einfache Lehmhütten. Unser Handwerkszeug ist der HIV-Schnelltest, der die HIV Antikörper nachweist. Da sich diese allerdings erst drei Monate nach der Infektion gebildet haben, ist es wichtig sich regelmäßig testen zu lassen, und so versuchen auch wir vom Krankenhaus aus uns an diesen 3-Monatszeitplan zu halten. Sollte der Test wirklich positiv ausfallen, so wird stets ein zweites Mal getestet und nach Bestätigung wird der Patient beraten und zur Einzel- und Gruppentherapie ins Krankenhaus gebeten. Dort wird zusätzlich durch Überprüfung der Anzahl an CD4 Zellen eine Einordnung des Stadiums vorgenommen, auf welches die Medikation abgestimmt werden kann. Vom Krankenhaus aus wird dann auch die Supervision übernommen. Wir testen bis zum Sonnenuntergang, teilweise auch noch bei Kerzenschein. Um 6 Uhr bricht die Dunkelheit herein - für uns Zeit den Heimweg anzutreten. Die Menschen in Madziada lassen uns nur ungern fahren, sie hoffen auf eine baldige Rückkehr unseres Teams… Ohne Ihr und Euer Engagement wären diese Aktionen wohl kaum möglich gewesen! Durch den Erlös des Karlstages am Carolinum im Januar 2011, durch eine Gottesdienstkollekte von St. Marien im März 2011 sowie durch zahlreiche, verschiedene Privatspenden ist eine Summe von knapp 3000 € zusammengekommen, durch die unser Missionskrankenhaus im Juni und Juli 2011 fünf solcher Kam- pagnen in den umliegenden Dörfern von Madisi durchführen konnte, bei denen über 300 Menschen getestet und noch weit mehr beraten werden konnten. Immer wieder sind mir während meiner täglichen Arbeit im Krankenhaus Menschen auf den Fluren begegnet, die begeisterte Rückmeldung zu den Kampagnen gegeben haben – ein Zeichen, dass wir dort wirklich Menschen erreicht haben. Dies ist ein Verdienst, der zu einem großen Teil Ihnen und Euch zu verdanken ist. Zusätzlich zu diesem Aidspräventionsprojekt konnte dem Krankenhaus eine großzügige Spende in Form von Medikamenten überreicht werden. In Kooperation mit unserem Pharmazeuten vor Ort durfte ich an der Aufstellung der Liste der zu benötigenden Medikamente mitwirken – darunter befanden sich neben essentiellen Hygieneartikeln wie Handschuhen beispielsweise sehr viele Antibiotika, aber auch „Ersatzmilch“ für Kinder, insbesondere für Waisen, sowie Ergänzungsmilch für unterernährte Kinder. In der Hauptstadt Lilongwe unternahmen wir dann einen Großeinkauf in sie- ben unterschiedlichen Apotheken, von dem Patienten aller Stationen profitierten. Der Einsatz aller beteiligten Spender und die Mühen im Vorder- und Hintergrund werden vom Missionskrankenhaus in Madisi sehr geschätzt! An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank, auch im Namen der Franziskanerinnen, für das große Engagement in Osnabrück am Carolinum, der Gemeinde St. Marien und bei allen Menschen, die sich im privaten Rahmen eingesetzt haben. Ich bin sehr dankbar über die gute Zusammenarbeit und Ihre und Eure Verbundenheit. Ndathokoza, zikomo kwambiri, herzlichen Dank! Christina Schulze-Ardey (AB 2010) 152 153 Sir Nana Wilhelm Otte, Dr. phil., Schüler des Gymnasium Carolinum Herr Dr. Hubert Mertens übersandte uns den folgenden, von ihm selbst verfassten Bericht über Leben und Wirken von Sir Nana Wilhelm Otte, der seinen „Ruhestand“ in der Erzdiözese Kumasi (Ghana) verbringt. Der Verfasser merkt ausdrücklich an: „Ich bin der Auffassung, dass auch manchmal große Carolinger zu Lebzeiten ein ‘Lob’ verdienen und der jungen Generation auch Vorbild sein können.” Wir kommen seinem Wunsch hiermit nach. In der heutigen Ausgabe der Schola Carolina stellen wir einen großen Carolinger vor, der sich zeit seines Lebens der interkulturellen Kommunikation im Sinne der Katholischen Kirche (r.k.) während seiner aktiven Tätigkeiten in Afrika und später in kirchlichen Organisationen gewidmet hat. Dr. Otte, geboren am 27.09.1932 in Mettingen (Westfalen), war Schüler des Carolinum und bestand 1952 das Abitur mit dem Berufswunsch, Theologie, Philosophie und Ethnologie zu studieren. Diese Studien hielten an von 1952 bis 1959. Nach seiner Priesterweihe konzentrierte er sich ganz auf seine zukünftige Tätigkeit als Missionar in Afrika. 1959/ 1960 erfolgte noch ein vorbereitendes Studium an der Universität in Leuven / Belgien und an der Schweizer Universität in Fribourg. Während dieser Zeit ließ er sich in die besonderen Aufgaben, die ihm als Missionar in Zentralafrika bevorstanden, einweihen, insbesondere in die Welt des Islam. Buschpilot ab 1962 Togo, Ghana. Es folgten dann von 1960 bis 1967 Jahre im Dienste der Kath. Mission in Zentralafrika, insbesondere im Kongo, schon damals einem politischen Krisenherd. Ihm wurde die Seelsorge in einer typischen Buschstation übertragen. Der örtliche Bischof machte ihn bald zum Jugendseelsorger. In der Jugendarbeit war er höchst engagiert und erfolgreich tätig und leistete nunmehr praktische Entwicklungstätigkeit auf der Basis interkultureller Kommunikation mit all den Besonderheiten vor Ort. Um die großen Entfernungen in diesem Land zu überwinden, machte er 1962 seinen Piloten-Schein (BuschPilot); die hier erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse machten ihm 1965 sogar die erfolgreiche Absolvierung des Fluglehrer-Examens möglich. Seine besondere Vorstellung von der sog. Missionierung fand nicht die ungeteilte Zustimmung des Missionsordens und der kirchlichen Instanzen in Rom, so dass er sich schließlich entschloss, seine Tätigkeit in anderer Form fortzusetzen. Nach seiner Laisierung setzte er in den Jahren 1967 - 1970 seine Studien an der Universität Köln fort mit den Schwerpunkten Religionssoziologie und Afrikanistik – mit abschließender Promotion zum Dr. phil. bei Prof. Dr. König. Nach der Promotion setzte er seine Tätigkeit fort, um in der Kirche und darüber hinaus für seine Ideen und in Afrika gewonnenen Erkenntnisse größere Resonanz und Zustimmung, insbesondere für die künftige Ausbildung von Missionaren, zu finden. Er gründete eine Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe, deren Geschäftsführer er dann in den Jahren 1972 bis 1980 war. Aus dieser Zeit stammen viele Veröffentlichungen, die immer wieder einen besonderen Bezug zu seinen Tätigkeiten im ehemaligen Missionsgebiet im Kongo gehabt haben – immer mit Blick auf die Notwendigkeit von interreligiöser und interkultureller Zusammenarbeit als Herausforderung und Chance für erfolgreiche Entwicklungshilfe. Aufgrund seiner hervorragenden Kenntnisse wurde er dann zum Berater des „Afrikanischen Büros für Erziehungswissenschaften in Kisangani (Kongo)” berufen. Aufgrund seiner wissenschaftlichen und praktischen Arbeiten ernannte ihn die Universität von Benin, Togo, zum Professor, um seine großen Verdienste zu würdigen. Auch in Deutschland und Europa wurde man zunehmend auf ihn aufmerksam, so dass er sich entschloss, im Jahre 1980 einen besonderen Arbeitskreis zu gründen, in dem viele Intellektuelle, der Kath. Kirche nahestehende und mit der Kirche verbundene Persönlichkeiten zusammen geführt wurden; er wurde Gründer und Leiter des „Arbeitskreises für Interkulturelle Kommunikation” … als Dozent. (AKIK). Eine mehrbändige Publikation mit Themen wie „Kirchliche Entwicklungshilfe – Chancen und Probleme”, „Aspekte interkultureller Zusammenarbeit” entstand. Aufgrund seiner reichen Erfahrungen nahm er als weitere Aufgabe noch einen Lehrauftrag an der Universität Trier wahr, um jungen Studenten und Theologen die Bedeutung der sog. interkulturellen Kommunikation persönlich zu übermitteln. 154 155 Die Jahre 1987 bis 1996 nutzte Dr. Otte im Sinne seiner Ideen als Mitarbeiter des „Katholischen internationalen Missionswerkes MISSIO e.V.” in Aachen. 1996 erreichte er schließlich die Pensionsgrenze, jedoch ohne die Arbeit in den von ihm gegründeten Arbeitskreisen zu beenden. So behielt er die Leitung des Arbeitskreises für Interkulturelle Kommunikation bei, ebenso auch seine zahlreichen Verbindungen zu Afrika, West-Afrika. Beispielhaft sei hier nur genannt die Gründung eines berühmten afrikanischen Chores „Bamonimambu”, der sich auch deutschlandweit hat zu Gehör bringen können. Schon früh hat sich Dr. Otte neben seinem Einsatz im Kongo ebenso auch den Problemen der tätigen Entwicklung in dem westafrikanischen Staate Ghana gewidmet. Er hat selbst die Mittel für verschiedene Projekte eingeworben, um mit seiner Entwicklungshilfe gleichzeitig den Inhalt der christlichen Lehre sichtbar zu machen („Nicht das Wort ist allein entscheidend, sondern die gute Tat”). Für seine beispiellose Hilfe hat ein berühmter Stamm in Ghana ihm eine besondere Ehrung zukommen lassen; man hat ihn zum Ehrenmitglied der Ashanti ernannt. Der ihm verliehene Titel lautet „Aboafuhene”. Der vorbildliche Einsatz für die afrikanischen Probleme veranlasste schließlich 2008 den Erzbischof von Kumasi, Dr. Peter Kwasi Sarpong aus Ghana, Dr. Otte mit dem berühmten Sylvester-Orden auszuzeichnen; am 25. September 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Ritter des Sylvester-Ordens. Bis heute hat sich Dr. Otte nicht zur Ruhe gesetzt. In der Erzdiözese Kumasi (Ghana) bemüht er sich um den Aufbau eines Institutes für Katechese und für ländliche Entwicklung (ICARD), um beispielhaft Zeichen für eine wirkliche Entwicklungspolitik unter Berücksichtigung der religiösen Dimensionen zu setzen. Wir können ihm und seiner Arbeit nur zurufen: „Ad multos annos!” et „Cum Deo et die!” Dr. Hubert Mertens Ruhestand 1996 „Die Antwort auf Vielfalt ist Vielfalt“ 1 Differenzierung im Unterricht 2 „Die Fachkonferenz (…) berät über Differenzierungsmaßnahmen / wirkt bei der Entwicklung des Förderkonzepts der Schule mit und stimmt die erforderlichen Maßnahmen zur Umsetzung ab (…)3 – so heißt es zu den Aufgaben der Fachkonferenzen in den Kerncurricula aller Fächer in Niedersachsen. Differenzierung / Förderkonzept? Haben nicht alle Schulen bereits Förderkurse für rechtschreibschwache Schüler in 5/6 eingerichtet? Offenbar geht es um mehr! Schulen und Fachkollegien an Schulen fordern nicht nur wegen der Forderungen in den Landesvorgaben für den Unterricht zunehmend Fortbildungen zu diesem alten, aber bisher eher randständigen Thema: zur Differenzierung bzw. zur Binnendifferenzierung im Unterricht, also letztlich zur Idee einer Individualisierung des Lernens. Das wachsende Bedürfnis spiegelt sich natürlich auch in der heutigen schulpädagogischen bzw. fachspe- zifischen Literatur:„Pädagogische Differenzierung“, Binnendifferenzierung konkret“, Innere Differenzierung in der Sekundarstufe II“, „Individuelle Förderung in der Sekundarstufe I und II“ usw.– um nur einige Titel zu nennen. Was steckt dahinter? Direkte Ursachen der im gymnasialen Bereich neu entfachten, eigentlich schon alten Diskussion um die Differenzierung im Unterricht liegen vor allem in der PISA-Diskussion und den vor allem dadurch angestoßenen neuen Vorgaben der Bundesländer für den schulischen Unterricht. In Niedersachsen haben – wie in ähnlicher Weise in den anderen 1 Scholz, Ingvelde: Pädagogische Differenzierung, Göttingern 2010, S.7 2 Die Darstellung beruht auf einem Workshop zur Binnendifferenzierung, den der Verfasser bei einem Fortbildungstag in der KGS Schinkel betreut hat. 3 Vgl. http://db2.nibis.de/1db/cuvo/ausgabe/index.php?mat1=16 4 Vgl. Scholz, 12 Bundesländern auch – die neuen Kerncurricula unter dem Leitbegriff der Kompetenzorientierung den Lehrerinnen und Lehrern sozusagen eine neue Blickrichtung verordnet; im Vordergrund steht vereinfacht gesagt - nicht mehr die Frage: „Was mache ich heute im Unterricht?“ – oder: „Was fülle ich sozusagen in die Köpfe der Schüler hinein?“, sondern die Frage: „Was sollen die Schüler am Ende meines Unterrichts genauer kennen, besser können, klarer einschätzen?“ – oder: „Was soll am Ende aus den Köpfen als Lernergebnis sozusagen wieder herauskommen?“ Was hat Differenzierung im Unterricht damit zu tun? Der vielfach noch vorherrschende Unterricht geht eher von einem fiktiven Durchschnittsschüler aus, von einem Lernen im Gleichschritt nach dem Prinzip des sog. 7-G-Unterrichts: Gleiche Schüler – beim gleichen Lehrer – lösen im gleichen Raum – zur gleichen Zeit – im gleichen Tempo – die gleichen Aufgaben – mit dem gleichen Ergebnis. 4 156 157 Aber: (1) Schülerinnen und Schüler sind nicht erst heute keineswegs gleich, sondern unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, z.B. durch geschlechtsbedingte, kulturelle und nationale Unterschiede, in familiärer und religiöser Sozialisation, in Sozialund Arbeitsverhalten, in Lernvoraussetzungen und bevorzugten Lernwegen, in Leistungsvermögen und Motivation. Es kommt also darauf an, Heterogenität bewusst wahrzunehmen und sie nicht als Erschwernis, sondern als Chance zu verstehen, denn „die Antwort auf Vielfalt ist Vielfalt“ – oder, wie es der amerikanische Psychologe Paul Brandwein 1994 nicht weniger klar ausdrückt: „Es gibt nichts Ungerechteres als die gleiche Behandlung von Ungleichen!“. (2) Verstärkend hinzu kommt der lernpsychologische Aspekt, dass Lernen grundsätzlich ein individueller Vorgang ist, sodass auch erst eine individuelle Förderung die Kompetenzentwicklung jedes einzelnen Schülers ernst nimmt; Differenzierungsangebote bzw. Binnendifferenzierung im Unter- richt sind eine notwendige Folge der Kompetenzorientierung, der Leitidee der möglichst optimalen Förderung jedes einzelnen Schülers – eine Leitidee, die den Unterricht der kommenden Jahre deutlich verändern wird. (3) Und so ist das Konzept der individuellen Förderung im Wesentlichen zum zentralen Schlüssel geworden, „weil es auf die Reproduktion von Routinewissen und Algorithmen, die man Schülern leicht im Gleichschritt vermitteln kann, in der modernen Wissensgesellschaft immer weniger ankommt. (…) Außerdem nutzen wir das Potenzial junger Menschen nicht ausreichend, wenn wir alle mit den gleichen Methoden fördern und außer Acht lassen, dass gewöhnliche Schüler außergewöhnliche Fähigkeiten haben, die es individuell zu finden und fördern gilt.“5 Was ist gemeint mit Individualisierung des Lernens? Festzuhalten ist zunächst: Individualisierung bedeutet nicht: - Jeder arbeitet für sich allein und nicht mit anderen zusammen; - jeder arbeitet, was er kann und mag, und muss sich nicht um einen Lernstandard für alle scheren. Individualisierung bedeutet vielmehr: - Für optimales Lernen braucht jeder ein individuelles Lernangebot; - das erfordert, dass wir die Stärken und Schwächen einer Schülerin, eines Schülers wirklich kennen; - fortlaufende Diagnostik („assessment for learning”) und der ständige Dialog zwischen Schüler und Lehrer sind die Voraussetzung, + um Schülern strukturierte Rückmeldungen zu geben, + um individuelle Lernpfade festzulegen und + um Unterrichtsplanung auf die individuellen Anforderungen der Schüler auszurichten. 5 Schleicher, Andreas (OECD-Verantwortl. f. d. PISA-Studien): Vortrag zur individuellen Förderung, (Essen am 3. 2. 2007) http://blog.kooperativeslernen.de/bildungspolitischessymposium-zur-individuellen-forderung/ Differenzierung betrifft nicht nur den Unterricht „Binnendifferenzierung ist eine individuelle oder gruppenspezifische Anpassung der Unterrichtsinhalte und des Lernarrangements an - die Interessen, Kompetenzen und Lernbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler (Interessen- und Wahldifferenzierung); - unterschiedliche didaktische, methodische, pädagogische und pragmatische Prinzipien (schulorganisatorische Differenzierung); - lernspezif ische Kriterien wie Entwicklungsstand, Lernvoraussetzungen, Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler6 Differenzierung zur Förderung individuellen Lernens betrifft also nicht nur den Unterricht, sondern natürlich auch die Schulorganisation und das vielfältige AG-Angebot einer Schule, die Möglichkeiten, unterschiedlichen Interessen auch außerhalb des Unterrichts nachgehen zu können. Sehen wir auf den schulorganisatorischen Bereich, so fördern z.B. das eingeführte Doppelstundenprinzip oder auch die Zuweisung fester Klassenräume für eine Lerngruppe die Möglichkeiten individuellen Lernens. Sehen wir auf das Angebot unserer Schule im Bereich der Arbeitsgemeinschaften, auf die Angebote im Sport oder in der Musik etwa, aber z.B. auch auf das vielfältige Angebot im Seminarfach in der Oberstufe, so wird deutlich, dass an unserer Schule bereits Bausteine der Differenzierung vorhanden sind, dass es aber möglicherweise daran fehlt, diese Angebote und Möglichkeiten im Horizont einer Differenzierung wahrzunehmen und systematisch zu betrachten und gegebenenfalls auszubauen. Oder sehen wir auf den konkreten Unterricht, so zeigt sich auch hier, dass viele Kolleginnen und Kollegen Elemente einer inneren Differenzierung des Unterrichts bereits nutzen, ohne diese Wege oder Methoden 6 Paradies, Liane, in: Kunze/Solzbacher, Individuelle Förderung in der Sekundarstufe I und II, Baltmannsweiler 32010, S. 65 möglicherweise als Elemente im Horizont eines Differenzierungskonzepts, wie es die Kerncurricula des Landes fordern, zu verstehen. Was ist konkret gemeint mit Möglichkeiten der Binnendifferenzierung im Unterricht? Sehen wir noch einmal auf den Unterricht; aus der Fülle der Beispiele seien nur einige genannt: - Wenn Lehrer Lernkontrollen entwerfen oder Hauarbeiten einsammeln, um Stärken und Schwächen der Schüler vor einem Leistungstest kennenzulernen und auszugleichen, - wenn sie für die Arbeit in Gruppen bei der Zusammensetzung Neigungen, Leistungen, Interessen berücksichtigen; wenn sie differenzierte Aufträge erteilen, - wenn Lehrerinnen und Lehrer offene Unterrichtsformen nutzen, wenn sie z.B. Lesetagebücher schreiben lassen, Stationen zum Lernen entwickeln, Portfolios zur 158 159 Reflexion des Lernprozesses nutzen, wenn sie durch Referate und Präsentationen selbstständiges Lernen fördern, - wenn sie Aufgaben so strukturieren, dass trotz des gleichen Ziels die Schwächeren besser mitkommen und die Starken genug „Futter haben“, wenn sie unterschiedliche Zugangsweisen ermöglichen, - wenn sie systematisch die Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler fördern, - und auch wenn sie den Klassenraum zu einem materialreichen, anregenden Lernort ausgestalten, dann nutzen sie Elemente der Binnendifferenzierung, auch wenn sie dahinter vielleicht noch kein Gesamtkonzept sehen, wie es die folgende Übersicht versucht. Die Überforderungs- oder Komplexitätsfalle Natürlich, die Ausführungen in diesem kurzen Beitrag vereinfachen, auch wenn die aufgezeigte Perspektive nach Überzeugung des Verfassers wesentlich ist. Manches ist komplizierter, als es zunächst scheint, manches mag als Utopie erscheinen, zumindest als Über- forderung, aber hüten wir uns vor dieser Überforderungs-(Heymann) oder Komplexitätsfalle7 (Wischer/ Trautmann) - was ist gemeint? Als Lehrerin oder Lehrer sehen viele, dass Individualisierung sinnvoll, ja nötig ist, aber die Verführung zur Resignation angesichts der Ausgangslage und der Komplexität des Feldes individueller Förderung ist nicht gering: Ich sehe die Notwendigkeit, aber ich weiß, 7 Heymann, Werner, Binnendifferenzierung - eine Utopie? In: Pädagogikheft 11/2010, S. 6 ff.) - dass meine Kompetenz zu qualifizierter Diagnose nicht ausreicht, - dass individuelle Förderpläne viel zu zeitaufwendig sind, - dass meine Kräfte bei heutigen Klassengrößen und Belastungen dafür nicht ausreichen, - dass die schulischen Rahmenbedingungen individuelle Förderung nicht erleichtern, - dass also z. Zt. individuelle Förderung eine gut gemeinte Utopie bleibt. So verständlich diese Denkweise ist, es ist eine Falle, die verhindert, dass sich etwas ändern kann, und das wäre schade, denn letztlich stimmt wohl, was Heinz von Foerster, auch bezeichnet als „Sokrates des kybernetischen Denkens“, 1999 sagte: „Lernen ist das Persönlichste auf der Welt. Es ist so eigen wie ein Gesicht oder wie ein Fingerabdruck. …“ Aber wie entkommen wir dieser Falle? Es gibt vor allem zwei Wege: - Der erste Weg ist ein Weg der Praxis, ein Weg der kleinen Schritte: Indem ich z.B. offene Unterrichtsformen verstärke, indem ich die Methodenkompetenz stärke, fördere ich bereits eine Individualisierung des Lernens. - Der zweite Weg ist ein Weg der Konzeptentwicklung. Unsere Schule hat den Weg zu einem Förderkonzept begonnen. Sie sollte ihn beherzt fortsetzen. Die folgende Übersicht aus NRW kann dabei sicherlich ebenso helfen wie der Blick auf die bereits vorhandenen Förderkonzepte anderer Schulen. Konrad Notzon 160 161 Carolinger haben den besten (Über-)Blick „Zum Bödigestein“! Ein Hinweis, der auf einer Radtour zum und durch den Hüggel zunächst mit einem Auge wahrgenommen wurde und durch stete Wiederholung zum Ziel aufstieg. Bald war der Aufstieg von Hasbergen aus „hoch in den Hüggel“ bis auf 145 m geschafft und ein Relikt der letzten (oder war es die vorletzte?) Eiszeit wuchs aus dem Boden. Ein Blick in die Karte gab unter Punkt 21 die Erläuterung: Gedenkstein an einen Geologen und Lehrer aus Osnabrück, der gesagt hat: „Dieses ist mein liebster Platz mit Blick auf Osnabrück, und hier könnte ich wohl mein Leben beschließen“. Anlässlich einer Wanderung ist er dann tatsächlich an dieser Stelle plötzlich verstorben.“ (aus der Wanderkarte Georgsmarienhütte /Hagen a.T.W. / Hasbergen, 1. Aufl. September 2006) Ein Blick auf die Gedenktafel am Stein gab dann ein weiteres „Geheimnis“ preis: Der Lehrer war Carolinger. Klaus Kafsack Vom Aussteigen und Ankommen Jan Grossarth war bei Menschen zu Gast, die ein einfaches Leben wagen, Ziegenhirte in den Pyrenäen werden oder einen Warsteiner-Treff in Dubai eröffnen: Wer kennt ihn nicht, den Drang, alles hinzuwerfen, um der Tretmühle des Alltags zu entfliehen? Einige Menschen haben diesen Schritt tatsächlich gewagt und sind konsequent einen neuen Weg gegangen, um ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen. Allein, zu zweit, als Familie oder in Gemeinschaft Gleichgesinnter. Auf einer Rundreise mit 13 Stationen in Deutschland, der Schweiz und Norditalien hat der mehrfach ausgezeichnete Journalist Jan Grossarth Menschen besucht, die ein radikal anderes, einfaches Leben wagen. Über seine Begegnungen berichtet er nun in seinem Buch VOM AUSSTEIGEN & ANKOMMEN. Inspiriert zu seiner Reise hatte Jan Grossarth die Begegnung mit einem Bauern, der als Selbstversorger auf seinem niedersächsischen Hof alle Arbeiten mit Muskelkraft ohne moderne Maschinen erledigt – aus Überzeugung. Seither faszinierte es Jan Grossarth, die Motive von Menschen zu erforschen, die materiellen Verzicht und soziale Ächtung in Kauf nehmen, um ihren Idealen näher zu kommen. Er machte sich auf, um ihre persönliche Geschichte zu erfahren und ihren Alltag jenseits der bürgerlichen Gesellschaft zu teilen. Der Autor lebte mit einem Schäfer, der ohne Strom und fließend Wasser im Wald haust; mit einem Mann, der nur noch wenige Tage im Monat arbeitet und auf ein Hausboot gezogen ist; in einem Ökodorf und einer n esoterischen Gemeinschaft, die sich in Großfamilien organisiert; in einem Kloster im Zentrum Kölns, bei b Jesuiten im Herzen Nürnbergs.; bei b einem Heidelbeerzüchter in der Oberpfalz und zwei Selbstversorgern in Vorpommern. Bei einem Paar, das auf seinem Hof ins vorP industrielle Leben zurückkehren will, w und mit einem Mann, der Geld konsequent ablehnt und sich von den k Abfällen der Wohlstandsgesellschaft A ernährt. Jan Grossarth traf auf inspirierende und u kauzige, kluge und engstirnige Menschen, darunter auch CharakteM re, die einen so starken Eindruck bei ihm hinterließen, dass die Begegnung mit ihnen nach Konsequenzen für sein eigenes Leben verlangte. Jan Grossarth beobachtet, nimmt teil, taucht ein, vergleicht und hinterfragt. Seine höchst unterhaltsamen Geschichten stecken voller neuer Erkenntnisse über Freiheit, Nachhaltigkeit, Gewinn und Glück. Jan Grossarth (AB 2001) Der Verlag 162 163 PERSONALIA DIVERSA Der Carolingerbund wirbt … Der Carolingerbund hatte, einer Tradition folgend, die frisch gebackene Doppel-Abiturientia dieses Mal zu einem Grillabend auf dem Schulhof eingeladen. Der Vorsitzende Dr. Dirk Bergmann konnte im Beisein weiterer Ehemaliger sowie der Schulleitung eine große Zahl Interessierter begrüßen und beglückwünschen. Die Gäste wurden durch Dr. Holger Mannigel über Aufgaben und Ziele der Ehemaligenvereinigung, insbesondere über deren Veranstaltungsprogramm, ausführlich informiert. Es ergab sich bei reichlich gedecktem Tisch im Verlauf des Abends ein reger Gedankenaustausch, bei dem deutlich wurde, dass vielen der „neuen Ehemaligen“ an einer weiteren Verbundenheit mit ihrer Schule gelegen ist, was mehrere bereits am selben Abend durch die Erklärung ihrer Mitgliedschaft bekundeten. PK Neue Mitglieder Titel Name Vorname Abitur Strasse PLZ Ort am Carolinum Acker, Magnus Arling, Jan-Hendrik Austermann, Thomas Brune, Joachim Denter, Uta Drees, Antonia Ego, Kilian Feldkamp, Julia Gediga, Kathrin Genck, Yasa Gram, Christopher Greve, Bernhard Große Beilage, Heiner Schnatgang 72 Albrecht-Dürer-Str. 8 Starenweg 6 Lieneschweg 82 Am Süntelbach 8 To Pye 20 Otto-von-Guericke-Str. 2 Koksche Str. 95 Graf-Stauffenberg-Str. Schoellerstr. 48 Gartenstr. 29 Konstantin-Vanotti-Str. 15 Placken Ellern 28 49080 Osnabrück 49191 Belm 49134 Wallenhorst 49076 Osnabrück 49088 Osnabrück 49090 Osnabrück 49076 Osnabrück 49080 Osnabrück 49078 Osnabrück 49076 Osnabrück 49082 Osnabrück 88662 Überlingen 49191 Belm 2011 2011 2011 1989 2011 2011 2011 2001 2011 2011 1943 1986 Titel Name Vorname Abitur Strasse PLZ Ort am Carolinum Große-Wördemann, Maximilian Halama, Katharina Halbrügge, Lena Hehemann, Sarah Heinze, Louisa Heinze, Maresa Hellige, Theres Katharina Heuer, Ben Kettelmann, Marcel Klumpe, Carolin Kochmann, Dr. med. Thomas Krause, Meilin Landgraf, Ben Lemper, Benedikt Liebrecht, Margarita Maas, Dr.-Ing. Christian Metting, Florian Miete, Xenia Minneker, Justina Moritz, Nathalie Obermeyer, Lara Petersmann, Kristin Sambale, Maurice Schleibaum, Sören Schröer, Jens Sierp, Katja Simon, Andreas Spreckelmeyer, Henning Strotmann, Dr. Christian Vallo, Vincent Vornhülz, Jan Vossel, Claudia Wellmann, Maximilian Wissing, Imke Malen Holperdorper Str. 32b Erikastr.4 Feldblumenweg 22 Brinkstr. 48 Maschweg 8 Machweg 8 Großer Kamp 4 Hagenberg 30 Bremer Str. 116 Pyer Kirchweg 64 Ringstr.6 Elfriede-Scholz-Str. 19 Vor dem Wiggert 3 Schulstr. 4a Mecklenburgerstr. 6 Henri-Dunant-Str. 20 Friesenweg 27 a Stadtweg 17 Am Mühlenbach 21B Sandhorstweg 64 Pyer Kirchweg 67a Gröbelweg 8 Hansastr. 73 Müritzstr. 10 Sedanstraße 29 Tannenburgstr. 129 Kettelerstr. 19 Klausenerstr. 17 August-Hölscher-Str. 77 Bertolt-Brecht-Str. 41 Quellengrund 5 Holsten-Mündruper-Str. 64 In den Dillen 16 Reinhold-Schneider-Str. 30 49170 Hagen 49086 Osnabrück 49176 Borgloh 49143 Bissendorf 49134 Wallenhorst 49134 Wallenhorst 49176 Hilter 49186 Bad Iburg 49084 Osnabrück 49134 Wallenhorst 49134 Wallenhorst 49134 Wallenhorst 49078 Osnabrück 49191 Belm 49205 Hasbergen 32049 Herford 49086 Osnabrück 49086 Osnabrück 49214 Bad Rothenfelde 49328 Melle 49134 Wallenhorst 49082 Osnabrück 49134 Wallenhorst 49143 Bissendorf 49074 Osnabrück 49084 Osnabrück 49191 Belm 49134 Wallenhorst 49080 Osnabrück 49088 Osnabrück 49086 Osnabrück 49086 Osnabrück 49134 Wallenhorst 49088 Osnabrück 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 1986 2011 2011 2011 2011 1986 2011 2011 1986 2011 2011 2011 2011 2011 2004 2011 1995 2011 2011 2011 2011 2011 164 165 Adressenänderungen Titel Name Vorname Affeld (M.A./M.A.), Christoph Bäumer, Ernst A. Baumgarten, Hans Otto Behnke, Meike Brinkmann, Marcus C. Brockmeyer, Thorsten Carre, Patrick Dauwe, Julia Drews, Christine Eichmeyer, Doerte Eichmeyer, Sarah Eilermann, Frank Epheser, Katrin Fuchs, Michael Henning, Tim Hesse, Stephanie Holthaus, Dr. Carsten Hünnefeld, Dr. Heiko Jäschke, Silvana Kiewert, Alexander Kitowski, Arne Krüger, Klaus Lenski, Wolfram Meyer zu Brickwedde, Dr. Wolfgang Militz, Katharina Müller, Julian Niemeyer, Anna Maria Ölscher, Jürgen Olliges, Julia Rechenbach, Silke Abitur Strasse PLZ Ort am Carolinum Buersche Str. 80 Friedrichstr. 19 Am Heger Turm 25 A Riemenschneiderweg 36 Hermannstraße 14 Dammstr. 23 An der Alten Schmiede 16 Neuenkirchener Str. 74 Grüngürtelstraße 26 Am Freibad 10 Am Freibad 10 Lotter Str. 13 Jellinghausstraße 58 Lange Reihe 34 Von-Hardenberg-Str. 3d Pestalozzistr. 33 Bornkamp 2a Julius-Vosseler-Straße 81a Fuhlsbüttlerstr. 297 Schwanenstr. 1c Mainstr. 9 Weißdornring 16 Heuweg 2 49084 Osnabrück 49076 Osnabrück 49078 Osnabrück 12157 Berlin 49080 Osnabrück 49504 Lotte 49082 Osnabrück 48431 Rheine 50996 Köln 49080 Osnabrück 49080 Osnabrück 49078 Osnabrück 49082 Osnabrück 27711 Osterholz-Scharmbeck 49134 Wallenhorst 14612 Falkensee 22043 Hamburg 22527 Hamburg 22307 Hamburg 68259 Mannheim 49134 Wallenhorst 59597 Erwitte 90562 Heroldsberg 1999 1941 1997 1992 1983 1992 2006 1992 1985 2008 1986 1993 1986 1996 1986 1995 1991 2002 1998 2007 1990 1980 Lindenstr. 5 Hilblestraße 35 Wasastraße 9 Friedenstr. 13 Kettelerstrasse 43 H.-H.-Meier-Allee 8 Oldachstr. 4 97359 Schwarzach 80636 München 49082 Osnabrück 40219 Düsseldorf 49191 Belm 28213 Bremen 22307 Hamburg 1984 2004 2007 2005 1985 2010 1989 Titel Name Vorname Rudolph, Wilfried Schaber, Florian Schäfer, Georg Johannes Schliehe, Ulrich Schnitker, Maximilian Schwenke, Malte Sieren, Sebastian Trapp, Stefan Uthmann, Dr. Karl-Josef Volkmann, Veronika von Koschitzky, Imke von Lüpke, Eva Vosseberg-Benson, MBA Gabriele M. Witte, Miriam Abitur Strasse PLZ Ort am Carolinum Gartenstraße 19 Uerdinger Str. 79 von-der-Tann-Straße 7 Melanchthonstraße 79 Saarlandstr.36 Nordstr. 14 Maurus-Rost-Weg 17 Maximilian-Kole-Weg 7 Didierstr. 9 Friedbühlstrasse 41/ 507 Hof Roendahl 5 Freiherr-vom-Stein-Straße 7 30974 Wennigsen 47441 Moers 44143 Dortmund 49090 Osnabrück 44139 Dortmund 38106 Braunschweig 49186 Bad Iburg 49191 Belm 65203 Wiesbaden 3010 Bern 21376 Salzhausen 60323 Frankfurt 1973 2002 2000 1974 2010 2009 1998 1983 1948 2006 2001 1983 Dunhaven, 21A Chudleigh Road Exeter, EX2 8TS, Devon, UK Am Nonnenbach 3 49565 Bramsche 1988 1996 166 167 Unbekannt verzogen Abraham, Julia Abraham, Julia Bandt, Andreas Bollmann, Ulrike Both, Christian Bressem, Katharina Brönstrup, Lars Claus, Petra Dehrendorf, Lothar Dölken, Joachim Düpjohann, Petra Eisenmenger, Mathias Eveillard, Marc-Christoph Fischer, Horst Fischer, Klaus-Peter Frese, Michael Frommeyer, Claudia Frommeyer, Thiemo Gausmann, Felix Gediga, Kathrin Gewers, Georg Guhe, Dr. Jürgen Hengelbrock, Andreas Henrichs, Thomas Hentrich, Luise Hölter, Isabel Hofmann, Tobias Horst, Thomas Hülsmann, Elena Hüther, Norbert Kaiping, Martin Kamphaus, Alexia Karsten, Juliane 2004 2004 1984 1984 1986 2003 1992 1985 1987 1987 1985 1984 1997 1957 1955 1984 1996 1997 2000 2001 1981 1983 1996 1990 2005 2008 1987 1984 1995 1973 1980 1989 1983 Keller, Jutta Kern, Michael Kersting, Michael Kessens, Esther Klemp, Christian Klingsöhr, Friedrich-W. Koch, Moritz Korte, Sabine Krause, Pascal Kutscher, Jan Boris Landwehr, Dr. Dirk Langheim, Dr. Eike Lobert, Karin Löser, Dr. Susanne Lorenz, Volker Mailänder, Anna Katharina Meyer, Andreas Mönkediek, Kai Neumann, Iris-Britta Niehüser, Anke Pellmann, Dr. Andrea Piepenbrock-Führer, Roland Pieper, Andrea-Luzia Poggenmöller, Eric Pohl, Mario Prachowsky, Martin Puskar, Alla Ramm-Richter, Anne Richter, Olaf Schildchen, Claudia Schönfeld, Friederike Schultz, Andreas Schwarzmann, Dirk 1984 1985 2000 1998 1992 1950 2000 1984 1985 1995 1985 1985 1988 1983 1994 2002 1983 1991 1985 1987 1984 1987 1991 1989 1999 1991 2005 1981 1991 1989 1997 1990 1991 Steffen, Axel Steven, Daniel Strunk, Britta Uhlenbrock, Dr. Stephan Vette, Albert Warnecke, Jens Wehner, Dr. Tim Wilhelm, Oliver Wille, Marion 1988 1996 1999 1984 1995 1991 1991 1989 1984 Geburtstage (1. November – 31. März) 70 Jahre 75 Jahre Franz Joachim Pasdzior Freiherr-v.-Stein-Str. 22 46045 Oberhausen 22.11.1941 Christoph Dworzynski Dr.-Vehmeyer-Str. 9 49219 Glandorf 04.11.1936 Werner Haunhorst Im Bulte 41 59302 Oelde 10.12.1941 Peter Aka Brahmsstr. 5 59269 Beckum 14.12.1936 Gerd Vobbe Falkenring 52 49134 Wallenhorst 25.01.1942 Dr. med. Theo Wilker Kleine Helle 1 59494 Soest 19.12.1936 Dr. med. Knut Bremer Bischof-Benno-Str. 4 49186 Bad Iburg 09.02.1942 Heinz Ladner Blücherstr. 5 12207 Berlin 29.12.1936 Dr. Jochen Kütter Römerstr. 118 / App. 2416 53117 Bonn 02.01.1937 Manfred Utzig Stettiner Weg 2 C 49124 Georgsmarienhütte 06.01.1937 Eugen Hesse Hauptstr. 53 49577 Ankum 10.01.1937 Günter Lassalle Doornbeckeweg 13 48161 Münster 1 19.01.1937 Dr. Konrad Machens Alte Poststr. 86 53721 Siegburg 29.01.1937 Günter Nolte Albert-Schweitzer-Str. 20 32791 Lage 09.02.1937 Klaus Filitz Hülsebrock-Str. 135 48165 Münster 11.02.1937 Horst Dresen Haselaischaftsweg 4 49088 Osnabrück 20.02.1937 168 169 Bruno Lücke Nieländerweg 22 48165 Münster 25.02.1937 Prof. Dr. theol. Hugo Goeke An der Clemenskirche 6 48143 Münster 07.02.1932 Lothar Kaiping Große Domsfreiheit 13 49074 Osnabrück 05.02.1926 Wolfgang Bueren Im Blümeling 31 53604 Bad Honnef 18.03.1937 Elisabeth Petersen Am Süntelbach 16 49088 Osnabrück 26.02.1932 Josy Bergmann Mozartstr. 1 49078 Osnabrück 18.02.1926 80 Jahre 85 Jahre Lic.theol. Franz Slump Von-Esmarch-Str. 159 48149 Münster 05.11.1931 Dr.med. Werner Reinken Glückaufstr. 12 49124 Georgsmarienhütte 12.11.1926 Horst Heinemann Lotter Str. 110 49078 Osnabrück 13.11.1931 Hermann Kohne Woltrup-Wehbergen 9 49593 Bersenbrück 26.03.1927 Theo Rolfes Schulstr. 19 49124 Georgsmarienhütte 03.12.1931 Hermann Ossege Hasestr. 5 49593 Bersenbrück 06.02.1932 86 Jahre Dieter Woldering Overbergstr. 3 49124 Georgsmarienhütte 24.01.1926 Heinrich Schimmöller Stettiner Weg 13 49124 Georgsmarienhütte 03.03.1926 87 Jahre Hubert Schrameyer Sallstr. 71 30171 Hannover 12.02.1925 Dr. med. Theodor Niemann Bremer Str. 57 49084 Osnabrück 13.02.1925 Dr. Hermann Josef Korte Weißdornweg 11 50767 Köln 20.03.1925 88 Jahre 90 Jahre 93 Jahre Otto Fössing Hugo-Wolf-Str. 8 49076 Osnabrück 08.02.1924 Dr. med. Josef Moormann Albert-Schweitzer-Weg 11 49716 Meppen 17.12.1921 Dr. med. Paul Suerbaum Osnabrücker Str. 15 A 49186 Bad Iburg 07.03.1919 89 Jahre Dr. Otto Bodmann Am Eselsweg 16 55128 Mainz 09.01.1922 96 Jahre Hermann Stieglitz Finkenweg 23 49084 Osnabrück 19.12.1922 Dr. med. Heinrich zu Höne Große Str. 1 49401 Damme 01.01.1923 Günther Ludwig Schirmeyer An der Petersburg 5 49082 Osnabrück 03.02.1923 Karl-Josef Lindemann Alte Poststr. 9 49124 Georgsmarienhütte 15.03.1923 Dr. med. Josef Hegge Quellenstr. 19 48431 Rheine 08.03.1922 91 Jahre Werner Rehbock Hauptkanal rechts 70 26871 Papenburg 07.01.1921 Franz Lammermann Im Sperrnfeld 3 66129 Saarbrücken 17.12.1915 98 Jahre Karl-Willi Duvenbeck Vierländerweg 6 21465 Reinbek 13.12.1913 Dr. med. Bernhard F. Wübbel Färberstr. 37 48369 Saerbeck 06.02.1921 (Die Angaben beziehen sich nur auf Mitglieder des Carolingerbundes) 170 171 Eheschließungen, Geburten, Todesfälle Eheschließungen Geburten 28.08.2010 Jan Grossarth-Maticek und Eva Grossarth-Maticek, geb. Venjacob (beide AB 2001) Oppenheimer Str. 39 60594 Frankfurt Dr. Michèle Friedrich, geb. Naismith (AB 1991) und Dr. Udo Friedrich Am Kamp 8ab 25917 Leck Tochter Josina Marielle * 09.06.2010 Cornelia Uroic, geb. Diessel (AB 1998) und Marko Uroic Kapellenstr. 8 38102 Braunschweig Tochter Sophia * 15.10.2010 Claudia Schierbaum, geb. Erbe und Dr. Kai Schierbaum (AB 1991) Wilhelmstr. 14 49076 Osnabrück Tochter Marie Caroline * 16.09.2010 Barbara Ibel, geb. Hofmann und Georg Ibel (AB 1989) Winand-Kayser-Str. 46 41542 Dormagen Sohn Julius Konrad Walter * 10.02.2011 Eva Grossarth-Maticek, geb. Venjacob und Jan Grossarth-Maticek (beide AB 2001) Oppenheimer Str. 39 60594 Frankfurt Tochter Frida Theresia * 08.10.2010 Inga Dopjans-Steenken, geb. Dopjans (AB 1991) und Heinz Hermann Steenken Altenburger Str. 17 49080 Osnabrück Sohn Ben Simon * 01.10.2011 Verstorben Fraune, Dr. rer.pol. Franz Heinz Steuerberater (AB 1949) † 24.02. 2011 Am Sandfeld 35 41564 Kaarst Kunst, Dr. phil. Ludwig Oberstudiendirektor (AB 1947) † 11.08.2011 Kastanienallee 50 26121 Oldenburg Göers, Heinrich Rechtsanwalt und Notar (AB 1938) † 03.06.2011 Zum Schäferhof 13a 49088 Osnabrück Möller, Dr.-Ing. Johannes Bauingenieur (AB 1951) † 21.08.2011 Schneidemühler Str. 5B 76139 Karlsruhe Ossege, Ferdinand Bankdirektor (AB 1950) † 20.09.2011 Loxbaumstr. 42A 58097 Hagen Fischer, Dr. med. Theo Internist (AB 1941) † 30.06.2011 Von-Kieffer-Str.159 67067 Ludwigshafen Stüper, Alois Pfarrdechant (AB 1939) † 17.07.2011 Mühlenweg 38 48249 Dülmen 172 173 Veranstaltungen des Carolingerbundes 2011/2012 18. November 2011 19.30 Uhr 26. Carolingermahlzeit Das kulinarische Motto in diesem Jahr lautet: „So isst man in der Schweiz“ Ort: Tonnengewölbe der Bundesstiftung Umwelt Anmeldung bis zum 14.11.2011 Begrenzte Teilnehmerzahl Kostenbeitrag: € 21,50 16. Dezember 2011 19.00 Uhr Führung mit Dr. Hermann Queckenstedt durch die Pfarrkirche St. Franziskus Anschließend gemütliches Beisammensein Treffpunkt: Bassumerstr. 38 (Dodesheide) Anmeldung bis zum 14.12.2011 Hinweis: 9. Januar 2012 17.00 Uhr Festvortrag von Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert anlässlich des 200. Geburtstages von Ludwig Windthorst Veranstalter: Ludwig-Windthorst-Kreis Ort: Pausenhalle Carolinum 13. Januar 2012 20.00 Uhr Vortrag von Professor Dr.-Ing. Wolfgang Junge, Universität Osnabrück, über das Thema: „Nanotechnologie in den Kraftwerken der Zelle“ Ort: Caro-Café. Parkschranke ist von 19.45 bis 20 Uhr geöffnet. Anmeldung bis zum 11.1.2012 24. Februar 2012 19.00 Uhr Besuch des Planetariums am Schölerberg mit dem Leiter Dr. A. Hänel Thema: Kosmische Evolution, aktueller Sternenhimmel und Flug durch die Galaxien Anschließend gemütliches Beisammensein Anmeldung bis zum 21.2.2012 16. März 2012 20.00 Uhr Jahreshauptversammlung Ort: Tonnengewölbe der Bundesstiftung Umwelt Tagesordnung in der nächsten Schola Pontifikalamt anlässlich des 200. Geburtstages von Ludwig Windthorst mit Erzbischof Reinhard Kardinal Marx und Bischof Dr. Franz-Josef Bode Anschließend Festvortrag von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx in der Pausenhalle des Carolinums Veranstalter: Ludwig-Windthorst-Kreis Hinweis: 17. März 2012 10.00 Uhr Sie können sich mit den beigefügten Postkarten oder ab sofort auch noch einfacher über www.carolingerbund.de anmelden. In Wort und Bild: Die Lübecker Märtyrer Am 10. November 1943 wurden die Lübecker Kapläne Hermann Lange, Eduard Müller und Hans Prassek sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink zusammen hingerichtet, weil sie gemeinsam die Predigten des Kardinals von Galen verbreitet hatten. Geführte Wege – Lübecker Märtyrer in Wort und Bild DVD Pontifikalamt zur Seeligsprechung DVD Widerstehen im Geiste Christi CD Die Lübecker Märtyrer Mit zahlreichen Abildungen und Faksimiles 21,8 x 24 cm, 192 Seiten, gebunden € 24,90 Liveübertragung vom 25. Juni 2011 DVD 16:9, 150 Min. € 12,00 Dokumentation über die Lübecker Märtyrer DVD 16:9, 60 Min. € 19,90 Aufzeichnung der Radio Vatikan-Sendung vom Juli 2011 CD, 67 Min. € 15,00 Die Buchhandlung mit der größten Auswahl an christlicher Literatur in Norddeutschland. Jetzt mit erweitertem CD-Angebot! Domhof 2 · 49074 Osnabrück Telefon 0541 35738-20 · Telefax 0541 35738-29 E-Mail: [email protected] www.dom-buchhandlung.de Öffnungszeiten: Mo.– Fr. 9.30–18.30 Uhr, Sa. 9.30–14 Uhr Buch & Kunst & mehr Der Perfekte Bleistift radiert schreibt spitzt Bleistiftverlängerer mit eingebautem Spitzer, kanneliertes Zedernholz, braun oder tiefschwarz. 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