Komplette Arbeit anschauen - st
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"Bauer sucht Frau" Zur Situation von Frauen in der Landwirtschaft an Beispielen aus der Südeifel Inhaltsverzeichnis 1. Wie wir unser Thema gefunden haben. (S. 2) 2. Wie wir vorgegangen sind. (S. 2) • Informationsbeschaffung. • Fragebogen. • Interview. 3. Was wir über unser Thema herausgefunden haben. (S. 3) • Der Beruf der Bäuerin. • Frauen in der Landwirtschaft früher und heute. • Zahlen und Fakten. 4. Ergebnisse unserer Befragung. (S. 4) • • • • Zur Person (Fragen 1-7). Zum Betrieb (Fragen 8-13). Zur Arbeit (Fragen 14-21). Zur Berufswahl (Fragen 22-32). 5. Sonstige Ergebnisse. (S. 14) • Interview mit Lehrer der Landwirtschaftsschule. • Zusammenfassung der Ergebnisse. • Was wir noch vorhaben. 6. Wo wir uns informiert haben. (S. 15) 7. Wem wir zu danken haben. (S. 15) 8. Was wir zum Thema noch beigefügt haben. (S. 15) • Anhang A-H. 1. Wie wir unser Thema gefunden haben. Sehr geehrte Leserinnen und Leser, wir, Timo, Florian und Philipp sind drei Jungen von der St. Matthias Realschule. Wir gehen in die gleiche Klasse (7b) und wollten schon lange gemeinsam eine Schüler-Experimentieren-Arbeit machen. Unser Erdkundelehrer Herr Barth machte uns den Vorschlag, doch etwas im Bereich "Landwirtschaft in der Eifel" zu machen und bot uns an, die Arbeit zu betreuen. Zuerst waren wir nicht so begeistert, da keiner von uns zu Hause etwas mit Landwirtschaft zu tun hat (nur Florians Opa hatte früher einen Bauernhof) doch dann kamen wir durch eine Fernsehsendung auf die Idee zu dieser Arbeit. Unsere Mütter sind begeisterte Fans der Fernsehserie "Bauer sucht Frau" bei RTL. Mit ihrer Begeisterung sind sie, wie wir jetzt wissen, nicht alleine: bis zu 8 Millionen Leute schauten sich zwischen Oktober und Dezember 2007 regelmäßig jeden Montagabend diese Sendung an (siehe Anhang A). Wir Jungs fanden diese "Kuppelshow" eigentlich ziemlich blöd und hatten sie uns höchstens mal ein paar Minuten lang angesehen. Doch dann kam uns die Idee die Sendung als Ausgangsgangspunkt für eine Untersuchung im Bereich Landwirtschaft zu nehmen. Wir wollten herausfinden, ob es wirklich so ist, dass Bauern keine Frauen bekommen und warum so wenig Frauen in der Landwirtschaft arbeiten wollen. Das war aber gar nicht so einfach wie wir dachten in Informationen dazu zu kommen (siehe Kapitel 2). Am Ende haben wir dann mit einem Fragebogen selbst Bäuerinnen im Bereich von Bitburg zu Ihrer Situation befragt. 2. Wie wir vorgegangen sind. Informationsbeschaffung. Zuerst haben wir versucht bei RTL in Köln über die Webseite und das Zuschauertelefon mehr über diese Sendung zu erfahren. Leider stellte sich heraus, dass RTL selbst die Sendung gar nicht produziert sondern die Firma MME. Wir erhielten deren Telefonnummer in Berlin. Dort erreichten wir Frau Meinheit von der Redaktion von "Bauer sucht Frau". Sie erklärte uns sehr freundlich, dass es gar keinen "wissenschaftlichen Hintergrund" für diese Sendung gäbe. Sie könne uns auch nicht sagen, ob Bauern schwerer eine Frau finden als andere Berufsgruppen. Man habe das Format der Sendung einfach aus England übernommen, wo es eine ähnliche Serie schon 2001 gegeben hat (siehe Anhang B). Das war also eine Sackgasse. So blieb uns nichts weiter übrig als weiter im Internet zu "googeln". Bei Wikipedia (Q9 siehe Kapitel 6) fanden wir die meisten Infos zur Sendung (siehe Anhang A). Den einzigen Text der sich genauer mit dem Thema befasst fanden wir in Österreich. Anja Matscher, Manuela Larcher, Stefan Vogel schreiben da in ihrem Text "Die Bäuerinnen der Zukunft" (Q5): "Immer häufiger wird in der Öffentlichkeit über die zunehmende Ehelosigkeit von Bauern diskutiert. Es stellt sich die Frage worin die Ursachen dieser Problematik begründet liegen. Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Universität für Bodenkultur Wien wurde dieser Thematik nachgegangen." Sie nennen auch noch Bücher mit so lustigen Titeln wie "Ohne Frau ist's aus" oder "Wenn's Weiber gibt kann's weitergehn". Das half uns nicht viel. Beim "Berufenet" der Bundesagentur für Arbeit (Q8) fanden wir sehr ausführliche Infos über den Beruf Landwirt (siehe Anhang D) zur besonderen Situation von Frauen in der Landwirtschaft gab es aber keine Angaben. Anrufe beim Landfrauenverband in Bitburg, der Landwirtschaftskammer in Wittlich, dem Bauernverband in Trier und sogar dem Wirtschaftsministerium in Mainz blieben ohne Erfolg. Niemand konnte uns bei dem Thema weiterhelfen. Einzig Herr Netter vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz in Koblenz schickte uns eine aktuelle Statistik über die Situation der Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz zu (Q3). Leider war die Tabelle über Frauen in der Landwirtschaft (siehe Anhang E) für uns so unverständlich, dass wir nichts damit anfangen konnten. Herr Netter meinte noch, dass seiner Meinung nach Bauern genau so gut oder schlecht Partnerinnen finden würden wie Männer in anderen Berufsfeldern und er war richtig empört über die Fernsehsendung. Für uns war das Thema damit aber abgehakt, denn nach allem Hin und Her hatten wir uns dazu entschlossen selbst Informationen zu sammeln. Mit einem Fragebogen wollten wir Bäuerinnen aus dem Raum Bitburg zu ihrer Situation befragen. Fragebogen. Auf dem Fragebogen (siehe Anhang F) haben wir 32 Fragen zur Person, dem Betrieb, der Arbeit und dem Beruf zusammengestellt die wir für wichtig hielten. Wie wir erst bei den Antworten merkten hätten wir einige davon weglassen können (siehe Kapitel 4). Andere hatten wir nicht so eindeu- Seite 2 tig formuliert, sodass wir mit den Antworten nur wenig anfangen konnte. Auch wenn alle Fragen auf ein Din-A4-Blatt passten hatten wir doch die Befürchtung, dass es zu viele Fragen sind. Würden genügend Frauen sich die Zeit nehmen all die Fragen schriftlich zu beantworten? Es gab ja keine Fragen, die man nur anzukreuzen brauchte. Ein weiteres Problem sahen wir darin, wie wir an die Bäuerinnen herankommen sollten um ihnen die Fragebögen zu geben. Doch dann kam uns eine Idee. Wir fragten einfach in den Klassen unserer Schule nach wer eine Bäuerin kennt, oder wessen Mutter, Tante oder Oma in der Landwirtschaft arbeitet. Fast 40 Fragebögen nahmen uns die Schüler ab. Vor allem die Kleinen aus der 5. und 6. Klasse nahmen die Bögen gerne mit um sie zu verteilen. Leider war es schon kurz vor den Weihnachtsferien und so baten wir um die Rückgabe innerhalb einer Woche. Das war sehr kurz. Um so mehr freuten wir uns schon nach ein paar Tagen erste Bögen zurückzuerhalten. Nach einer Woche waren es dann 29. Wir freuten uns sehr, so viele hatten wir nicht erwartet. Leider wartete dann eine riesige Arbeit auf uns. Wir mussten alle Antworten abschreiben und das war bei so unterschiedlichen Handschriften gar nicht einfach. Dann ging es an die Auswertung (siehe Kapitel 4). Interview. Durch Vermittlung unseres Lehrers Herrn Barth bekamen wir Kontakt zu Herrn Knechtges, einem Lehrer der Landwirtschaftsschule in Bitburg. Er war bereit sich von uns interviewen zu lassen. Obwohl wir zu unserem Thema nicht so viel Informationen erhielten (wir hatten vielleicht nicht alle dafür wichtigen Fragen gestellt), war es doch toll für uns einmal eine andere Schule zu sehen und dafür sogar vom Unterricht freigestellt zu werden! Mehr zum Interview gibt es in Kapitel 5 und im Anhang G. 3. Was wir über unser Thema herausgefunden haben. Der Beruf der Bäuerin. Im Computer-Lexikon 'Lernen und Wissen' (Q7, siehe Kapitel 5) steht, ein "Bauer" sei jemand, "der auf dem Land wohnt und als Beruf Vieh hält oder züchtet und/oder Getreide, Kartoffeln usw. anpflanzt." In der Internet-Enzyklopädie 'Wikipedia' (Q9) heißt es, der Begriff "Bauer“ kommt vom althochdeutschen "bur", "dem etwas Eigenes gehört". Als Berufbezeichnung gibt es das Wort "Bauer" oder "Bäuerin" jedenfalls nicht. Das Verzeichnis der in Deutschland anerkannten Berufe der Bundesagentur für Arbeit (Q8) kennt nur den "Landwirt" und die "Landwirtin". Dort haben wir auch wichtige Informationen zum Berufbild gefunden (siehe Anhang D). Da die meisten Menschen (und auch die Landwirtinnen selber) eher 'Bauer' als 'Landwirt' sagen, nennen wir die Frauen die in der Landwirtschaft arbeiten hier auch "Bäuerinnen". Frauen in der Landwirtschaft früher und heute. Im Text der CMA über Frauen in der Landwirtschaft (Q1) heißt es: "Frauen wirtschafteten bis in das 20. Jahrhundert als selbständige Bäuerinnen oder Tagelöhnerinnen bzw. Mägde. Frauensache war die Versorgung der Kühe, das Melken und die Weiterverarbeitung der Milch. Frauen versorgten das Kleinvieh, bestellten den Hofgarten und verarbeiteten Wolle, Flachs und Hanf. Die mühevolle Hackarbeit im Feld wurde ebenfalls vor allem von Frauen erledigt. Mit der Mechanisierung der Landwirtschaft zur Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Frauenarbeit eine gewisse Erleichterung, obwohl die Maschinen als erstes für "Männerarbeiten" (Dreschen, Pflügen) eingesetzt wurden. In den letzten Jahrzehnten führte der Strukturwandel der Landwirtschaft oft zu einer größeren Arbeitsbelastung der Bäuerinnen. Gerade in Nebenerwerbsbetrieben fällt zumeist der Hauptanteil der Feld- oder Stallarbeit den Frauen zu. Ein großer Teil der Bäuerinnen hat sich aber neben der Führung des Haushalts und der Kindererziehung bzw. Altenpflege sowie der Buchführung weitere Wirkungsbereiche gesucht. So stellt beispielsweise die Selbstvermarktung selbst erzeugter Nahrungsmittel, wie Marmeladen, Käse, Butter oder Wurst und Gemüse eine zusätzliche Einkommensquelle für den Betrieb dar." Seite 3 Colette Lanz schreibt in ihrem Aufsatz "Die Bäuerin - fleißige Hausmutter oder überlastete Managerin?" (Q4) über die Situation heutiger Bäuerinnen: "Die Arbeitsbelastung einer Bäuerin ist um einiges höher als die von anderen Hausfrauen. Vor allem jüngere Bäuerinnen stören sich an der hohen Arbeitsbelastung, weil sie sich stärker als die ältere Generation mit Nicht-Bäuerinnen vergleichen. Neben der Arbeit, die Haushalt und Betrieb mit sich bringen, gehen viele Bäuerinnen einen Nebenerwerb nach. Dies kann eine Teilzeitarbeit außerhalb des Betriebs sein, oder auch ein Betriebszweig, den sie selber betreuen, wie etwa Direktvermarktung oder Agrotourismus." Zahlen und Fakten. Leider haben wir keine Daten gefunden, wie groß der Anteil der Frauen in der Landwirtschaft in Deutschland genau ist. Auch die "Agrarstrukturerhebung 2005" des Landes Rheinland-Pfalz (Q3) half uns da nicht weiter. Die einzige Tabelle, die dort überhaupt etwas zu Frauen in der Landwirtschaft aussagt (siehe Anhang E) fanden wir so unverständlich, das wir nichts damit anfangen konnten. Erst in einem Text der Europäischen Union (Q2) aus dem Internet fanden wir dann einige Aussagen über die Bedeutung der Frauen in der Landwirtschaft. Es heißt dort: "Die europäische Landwirtschaft könnte ohne die Präsenz und das Engagement der Landfrauen nicht existieren: • Jede dritte Arbeitskraft im landwirtschaftlichen Betrieb ist eine Frau. • Gemeinsam erbringen Frauen nahezu ein Drittel der Gesamtarbeitsleistung. • Jede zweite Frau arbeitet weniger als Viertelzeit. • Jeder fünfte Betrieb wird von einer Frau geleitet. • 36 % der Frauen sind jünger als 45 Jahre. • Jede zweite Frau wird als "Ehepartnerin" gezählt. • Betriebsleiterinnen, Ehepartnerinnen, Familienangehörige oder einfache Arbeitnehmerinnen Frauen sind in allen Produktionssystemen vertreten. • Auch wenn ihre Arbeit im Betrieb zumeist unterstützender Natur ist, fördert ihre Präsenz und ihr Engagement den sozialen Zusammenhalt von Familie und Betrieb. • Landfrauen sind auch in zahlreichen anderen Bereichen aktiv, wie beispielsweise dem Agrotourismus oder dem Ab-Hof-Verkauf selbsterzeugter Produkte. Sie organisieren Transporte in der Umgebung oder leisten Nachbarschaftshilfe." 4. Ergebnisse unserer Befragung. Im Folgenden haben wir die Befragung von Bäuerinnen aus der Umgebung von Bitburg ausgewertet. Wir haben von den, von Schülern unserer Schule Ende Dezember verteilten etwa 40 Bögen (siehe Kapitel 2) 29 ausgefüllt zurückerhalten. Wir waren über diese Anzahl sehr froh, da wir nur 8 Tage zur Beantwortung Zeit gegeben hatten. Auch waren wir überrascht, dass sich so viele Frauen in der Vorweihnachtszeit die Mühe gemacht hatten, unsere Fragen so ausführlich schriftlich zu beantworten. Nicht alle Fragen führten zu sinnvollen Antworten, manche hätten wir weglassen können. So haben wir auch nicht alle Ergebnisse als EXCEL-Grafiken hier dargestellt. Manche Antworten erschienen uns so interessant, dass wir sie im genauen Wortlaut aufgeschrieben haben. Es war jedoch nicht immer einfach, die Handschriften der Frauen zu lesen. Zur Person (Fragen 1-7). Die Fragen 1-5 haben wir unter die Überschrift "Zur Person" gesetzt. Frage 1 und 2 (Name und Wohnort) haben wir nur benutzt um die Bögen unterscheiden zu können. Alle befragten Frauen wohnen in kleinen Dörfern um Bitburg herum. Hier nun die einzelnen Ergebnisse: Seite 4 Frage 3: " Wie alt sind Sie?“ Die folgende Grafik (Seite 5) zeigt dass wir Frauen aus allen Altersschichten befragt haben. Die jüngste Bäuerin war 20, die älteste 65 Jahre alt. Alter der befragten Bäuerinnen 9% 18% unter 30 30-40 Jahre 40-50 Jahre 23% 14% 50-60 Jahre über 60 Jahre 36% Frage 4: "Sind Sie verheiratet?" Die große Mehrheit der befragten Bäuerinnen ist verheiratet und hat Kinder (siehe Frage 5). Sind Sie verheiratet? 17% ja nein 83% Frage 5: "Haben Sie Kinder?" Die Zahl der Kinder unserer Bäuerinnen reicht von 1 bis zu 6 Kindern. Nur 6 Frauen haben keine Kinder. Anzahl der Kinder 7% 22% 14% keine Kinder 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder 14% 21% 4 Kinder mehr als 4 Kinder 22% Seite 5 Frage 6: "Wie lange sind Sie schon Bäuerin?" Entsprechend dem Lebensalter (Frage 3) verhält sich die Zeit der Tätigkeit in der Landwirtschaft. Tätigkeit in der Landwirtschaft 10% 10% seit unter 10 Jahren 13% seit 10-20 Jahren seit 20-30 Jahren seit 30-40 Jahren seit über 40Jahren 13% 54% Frage 7: "Sind Sie hauptberuflich in der Landwirtschaft tätig?" Die meisten Frauen (87%) arbeiten nur zeitweise in der Landwirtschaft. Viele arbeiten in ihrem erlernten Beruf weiter (siehe Frage 22). Hauptberuflich in der Landwirtschaft tätig? 22% ja nein 78% Zum Betrieb (Fragen 8-13). Frage 8: "Gehört Ihnen der Betrieb?" Nur wenige Bäuerinnen (12%) sind nicht Besitzerinnen oder Mitbesitzerinnen ihres Betriebes. Besitzerin des Betriebes? 12% ja 41% nein zusammen mit Mann 47% Seite 6 Frage 9: "Sind Sie die Betriebsleiterin?" Nur 6% der befragten Bäuerinnen sind die "Chefin" auf dem Hof. Das liegt sicher daran, dass sie meist nicht im Hauptberuf Bäuerin sind (Frage 7) oder Ihnen die Ausbildung zur Betriebsleiterin fehlt. Meistens ist deshalb der Ehemann der Betriebsleiter, auch wenn der Bauernhof der Frau gehört. Sind Sie Betriebsleiterin? 6% 6% ja gemeinsam mit Mann nein 88% Frage 10: "Beschreiben Sie bitte kurz ihren Betrieb." Diese Frage war für uns schwer auszuwerten, da die Antworten so unterschiedlich waren. Nicht jede Bäuerin machte Angaben über die Größe des Betriebes (manche wollten hier auch nichts schreiben). Was die Art der Landwirtschaft angeht so handelt es sich meist um Betriebe mit Milchvieh und Schweinemast. Frage 11: "Haben Sie Angestellte oder Hilfskräfte?" Nur 11% der Bäuerinnen beschäftigen Angestellte oder Hilfskräfte auf ihrem Hof. Haben Sie Angestellte? 11% ja nein 89% Frage 12: "Haben Sie Haustiere?" Diese Frage hätten wir weglassen sollen, da die Frauen sie sonderbar fanden (Sind Kühe auch Haustiere?). Frage 13: "Leben Sie nur von den Einnahmen aus der Landwirtschaft?" Da viele Frauen angaben, dass sie noch wo anders arbeiten, ist nicht verwunderlich, dass nur 19% allein von der Landwirtschaft leben. Wenn man dies mit Frage 7 vergleicht (22% arbeiten noch außerhalb der Landwirtschaft) kann man vermuten dass auch einige der Ehemänner noch Nebenjobs haben. Seite 7 Leben Sie nur von Einnahmen aus der LW? 19% ja nein 81% Zur Arbeit (Fragen 14-21). Frage 14: "Beschreiben Sie uns einen typischen Arbeitstag." Hier waren die Antworten natürlich sehr unterschiedlich. Viele Frauen haben sich sehr viel Mühe damit gemacht und lange Berichte geschrieben. Deshalb haben wir uns entschlossen die interessantesten davon abzuschreiben und als Anhang H dazuzufügen. Frage 15: "Welche Arbeiten gefallen Ihnen am besten, was mögen Sie gar nicht?" Die beliebtesten Arbeiten sind für die Bäuerinnen die mit Tieren (Füttern, Melken). 20 Folgende Arbeiten werden von den Bäuerinnen gerne (schwarz) und weniger gerne gemacht (weiß), nach der Häufigkeit der Nennung: 16 12 8 4 Fe ld ar be Tr it ak zu to m rf ah Sc re hl n ac ht er fa hr en Si lo ab de ck en A us m is te n B ür oa rb ei t H au sa r be it be it n ar te na r M el ke G Ti er e ve rs or ge n 0 Frage 16: "Welche Maschinen müssen Sie bedienen können, welche Führerscheine besitzen Sie?" Die Bäuerinnen müssen viele verschiedene Maschinen bedienen können, sei es im Haushalt oder im Betrieb. Neben Füttermaschinen wurden vor allem Melkmaschinen, Schlepper und Traktor genannt (siehe Grafik Seite 9). Die meisten Frauen besitzen die notwendigen Führerscheine. Einige gaben aber auch offen zu, die Traktoren auch ohne Fahrerlaubnis zu benutzen (wir nennen keine Namen!). Seite 8 Welche Maschinen müssen Sie bedienen? 18% Traktor Schlepper Melkmaschine 9% 73% Frage 17: "Müssen Sie am Computer arbeiten?" Nur etwa 40% der Bäuerinnen gaben an mit dem Computer arbeiten zu müssen. Wenn man dazu sieht, wie unbeliebt bei den meisten die Büroarbeit ist (siehe Frage 15) machen sie das in der Regel wohl auch nicht mit großer Begeisterung. Müssen Sie am Computer arbeiten? ja 39% nein 61% Frage 18: "Wie viel Zeit pro Tag verbringen Sie bei Büroarbeit?" Hier schwanken die Antworten zwischen einer halben bis zu einer Stunde pro Tag. Manche machten auch Wochenangaben (2-4 Stunden). Frage 19: "Müssen Sie sich oft weiterbilden?" 44% der befragten Bäuerinnen gab an sich öfter weiterbilden zu müssen. Müssen Sie sich oft weiterbilden? ja 44% nein 56% Frage 20: "Welche Tätigkeiten haben Sie noch, außer der Landwirtschaft?" Seite 9 Diese Frage brachte uns nicht viel. Eigentlich hatten wir dabei an Hobbys u.ä. gedacht, aber die meisten Frauen nannten die Arbeit in anderen Berufen, die wir ja schon in Frage 7 und 22 abgefragt haben. Interessante Antworten waren: "Pflege meines kranken Vaters", "Tanzgruppe, Yoga", "Skaten, Freunde treffen", "Deko jeder Art", "Im Winter Schule besuchen." Frage 21: "Wie viel Zeit haben Sie für sich? - Wie steht es mit Urlaub?" Die Mehrheit der Bäuerinnen gab an nur sehr wenig Zeit für sich zu haben. Urlaub machen nur sehr wenige, höchstens 1 Woche im Jahr (im Winter). Oft beliebt nur Zeit für einen Sonntagsausflug. Zur Berufswahl Frage 22: "Welchen Beruf haben Sie erlernt?" Die folgende Grafik zeigt, dass eine Mehrheit (58%) der Frauen einen Beruf gelernt hat der zur Arbeit auf dem Bauernhof passt (Landwirtin, Hauswirtschafterin). Viele von Ihnen arbeiten auch noch teilweise im erlernten Beruf weiter (Frage 7). Erlernte Berufe 5% 16% Hauswirtschaft 37% Bürotätigkeit Landwirtin sonstiger Beruf kein Beruf 21% 21% Frage 23: "Wollten Sie schon immer Bäuerin werden oder sind Sie es erst durch Heirat geworden?" Mehr als die Hälfte der Frauen gab an, gerne Bäuerin geworden zu sein. Nur 16% verneinten dies. Gründe dafür wurden nicht genannt. Wollten Sie schon immer Bäuerin werden? ja 32% nein durch Heirat 52% 16% Seite 10 Frage 24: "Waren Ihre Eltern damit einverstanden, dass Sie in der Landwirtschaft arbeiten wollten?" Die meisten Frauen hatten wohl keine Probleme mit ihren Eltern wegen der Berufswahl. Waren die Eltern mit dem Berufswunsch einverstanden? 5% 10% ja nein keine Angaben 85% Frage 25: "Glauben sie, dass man, wenn man mit einem Bauern lebt, auch gleichzeitig Bäuerin werden muss oder kann man als Frau in seinem alten Beruf weiterarbeiten?" Hier sagten die meisten Frauen, dass es auch möglich ist, mit einem Bauern verheiratet zu sein, ohne in der Landwirtschaft arbeiten zu müssen. Viele (24 %) meinten aber, dass es auf die jeweilige Situation (z.B. Größe des Betriebes, Maschineneinsatz) ankommt. Kann man im erlernten Beruf weiterarbeiten? ja 24% nein "Kommt drauf an" 6% 70% Frage 26: "Lieben Sie das Arbeiten in der Natur?" Alle befragten Bäuerinnen antworteten mit "Ja". Frage 27: "Was hätten Sie gerne gemacht, wenn Sie keine Bäuerin geworden wären?" Die Antworten zu dieser Frage waren meist identisch mit den erlernten Berufen, wenn es nicht 'Landwirtin' war (siehe Frage 22). Besondere Antworten waren: • "Heute würde ich den Beruf der Wirtschaftsleitern erlernen. Meine Lehrerinnen hatten mir dass schon während meiner Schulzeit auf der Berufsfachschule empfohlen." • "Ich habe eine Hauswirtschaftslehre gemacht obwohl ich lieber eine Landwirtschaftslehre absolviert hätte. Etwas anderes habe ich mir nie überlegt wäre auch für mich nie in Frage gekommen." • "Tierärztin" • "Wäre ich nicht Landwirtin geworden, hätte ich Musik studiert." Seite 11 Frage 28: "Wie reagieren alte Schulfreunde oder neue Bekannte darauf, wenn Sie Ihnen sagen, dass Sie Bäuerin sind?" Hier vielen die Antworten sehr unterschiedlich aus. Sie gehen von Ablehnung der Anderen oder Erstaunen bis zu Verständnis und Zustimmung. Einige Frauen wollten sich aber zu dieser Frage gar nicht äußern. Hier einige ausgewählte Antworten: • "Sie finden es gut und fragen sich, wie man die viele Arbeit schafft." • "Alle Freunde und Bekannte tolerieren unsere Arbeit. Sie richten sich z.B. mit Besuchen ganz nach uns." • "Alte Schulfreunde finden es normal. Für neue Bekannte bin ich manchmal eine Exotin. Vor allem wenn diese aus der Großstadt sind. Die stellen sich unter einer Bäuerin eine Frau vor wie sie vielleicht meine Oma war. Eine modernere junge Frau können sie sich als Bäuerin nicht vorstellen." • "Stutzen, da ich in einem ganz anderen Umfeld aufgewachsen bin." • "Sie sind auch alle in der Landwirtschaft tätig und reagieren Positiv." • "Die finden es toll, dass ich den Betrieb weitergeführt habe." • "Wenn sie mich sehen, können sie nicht glauben, dass ich Bäuerin bin." • "Meine Schulfreunde und Bekannte wohnen alle in der näheren Umgebung. Sie wissen alle dass ich Bäuerin bin." • "Alle sind entsetzt und können mich nicht verstehen." • "Durch die Bank überrascht, es wird von mir nicht erwartet. Normalerweise ist es aber eine positive Überraschung." • "Sie sind meist erstaunt, aber wer ein Problem damit hat, dem kann ich auch nicht weiterhelfen." • "Das ist sehr unterschiedlich - aber im Großen und Ganzem ist das O.K." • "Sie sagen, dass es anstrengend ist, gewöhnungsbedürftig und schön." • "Das ist sehr verschieden. Entweder die Leute sind total begeistert und wollen alles wissen, oder sie finden das ganze ohne Zukunft und versuchen einem davon abzuraten. Wenn man jemandem sagt man ist z.B. Krankenschwester oder Bürokauffrau, sagt man normal ja nicht viel dazu. Wenn man jedoch sagt man ist Landwirtin, dann gucken die Leute immer sehr verdutzt." • "Die einen sind zum Teil erstaunt und interessiert und unterhalten sich mit mir darüber, die anderen reagieren nicht darauf." Frage 29: "Was ist für Sie das Besondere am Beruf einer Bäuerin?" Am Wichtigsten ist den Bäuerinnen an ihrem Beruf die Arbeit in der Natur und der Umgang mit Tieren. Auch die Selbständigkeit beim Einteilen der Arbeit finden die meisten gut und dass sie immer mit ihrer Familie zusammen sein können. Hier einige ausgewählte Antworten: • "Arbeiten in und mit der Natur, immer zusammen sein mit dem Partner, Arbeiten mit Tieren, und vieles mehr." • "Das Eins sein mit der Natur, der Schöpfung. Ich habe schon so viele Kälber und Schweine zur Welt kommen sehen, es ist immer wieder ein Wunder. Ich kann mit meinem Mann zusammenarbeiten und bin für die Kinder immer da, ich bin immer erreichbar, entweder im Stall, im Garten oder im Haus. Ich kann mich also "selbstverwirklichen" und bin trotzdem zuhause sein." • "Ich bin stolz darauf, dass ich Lebensmittel herstelle." • "Man wird immer gefordert, gute Ergebnisse und Leistungen zu bringen." • "Das man immer Abwechslung hat und immer was Neues auf einen zu kommt." • "Das Leben mit der Natur und den Tieren. Und das Familiäre. Wenn man Kinder hat, kann man den ganzen Tag für sie da sein. Außerdem lebt meistens die ältere Generation noch mit auf dem Hof und man hilft sich gegenseitig." • "Die Arbeit mit Tieren macht mir Spaß. Wenn zum Beispiel einem kranken Kälbchen wieder hoch geholfen werden muss und ich sehe das mir das gut gelungen ist." • "Wenn man möchte kann man alles machen, was auf dem Betrieb an Arbeiten anfällt. Es gibt eigentlich keine Einschränkungen. Jeder Arbeitstag kann von Grund auf anders aussehen." • "Man kann sich seine Arbeit und Arbeitszeiten selber einteilen." • Man hat seinen Arbeitsplatz immer in der Nähe seiner Familie . Seite 12 • • • • "Ich konnte immer alles mit meinem Mann besprechen und mit ihm zusammenarbeiten. Wir haben den Betrieb sehr vergrößert und sind sehr stolz darauf, dass unser Sohn den Betrieb weiterführen wird." "Sieht man von den Haupterntezeiten einmal ab, kann man jederzeit mal einen Tag spontan frei machen. Jeder Tag ist anders. Es ist nie langweilig." "Der Umgang mit Tieren, sein eigner Chef sein." "Immer zu Hause (stets für Kinder erreichbar!!!)" Frage 30: "Haben es Ihrer Meinung nach Frauen in der Landwirtschaft schwerer als Männer?" 48% der Frauen meinten, dass Frauen es in der Landwirtschaft schwerer hätten als Männer. Eine Begründung dafür gaben sie nicht. Haben es Frauen schwerer als Männer? 16% ja nein 48% vielleicht 36% Frage 31: "Können sie Mädchen, die auch Bäuerin werden wollen, Tipps geben?" Diese Frage hatten wir wohl falsch gestellt, denn die meisten Frauen antworteten mit "Ja". Besser hätten wir wohl so gefragt: "Welche Tipps könnten Sie geben?". Trotzdem hier einige Tipps: • "Sucht Informationen, überlegt, ob ihr der Belastung gewachsen seid." • "Vorher reinschnuppern!" • "Sie sollten sich das ganz genau vorher überlegen von wegen Freizeit, Urlaub usw." • "Wenn Mädchen sich für diesen Beruf entscheiden, sollten sie auf jeden Fall die Ausbildung zum Wirtschafter machen und die Fachschule besuchen." • "Als Bäuerin kann der Tagesablauf selbst bestimmen. Jeder Tag ist anders. Man hat keinen Chef, die meisten Bauernbetriebe sind heute Unternehmen." • "Sie müssen wissen was sie wollen: gutes Durchsetzungsvermögen und Spaß an der Landwirtschaft." • "Einfach das machen was man werden will und wichtig ist immer dazu stehen." • "Selbständigkeit bewahren, Privatleben nicht vergessen." • "Das ist eine ganz private Entscheidung." Frage 32: "Was halten Sie von der Sendung 'Bauer sucht Frau'?" Angeblich sieht sich jeder zweite Landwirt in Deutschland die Sendung an (siehe Anhang A). Auch alle befragten Bäuerinnen kennen die Sendung, ihre Meinungen dazu sind aber sehr unterschiedlich. Sie reichen von "Ich halte gar nichts davon" über "Interessant" und "Lustig" bis zu "Ich schaue sie gerne". Die Mehrheit der Befragten findet die Sendung unterhaltsam aber nicht sehr realistisch. Hier einige ausgewählte Antworten: • "Unterhaltung auf Kosten der Bauern". • "Nett, aber nicht unbedingt ernst zu nehmen." • "Die Sendung finde ich sehr unterhaltsam. Ich denke aber, dass die meisten Situationen gestellt sind." • "Ich habe sie erst einmal gesehen. Negativ." Seite 13 • • • • • • • • "Es ist schwierig einen passenden Partner zu finden, der respektiert, dass ein Landwirt täglich, eben 365 Tage im Jahr da sein muss um die Tiere zu versorgen, auch Urlaub ist schwieriger." "Es ist ganz gut mal 8 Tage auf einem Hof etwas Alltag zu erleben, wenn man keine Vorstellung davon hat." "Es geht so, entspricht nur teilweise der Wahrheit." "Wenn die Lover nicht zu lächerlich gemacht werden dann ist sie gut." "Habe bis jetzt zweimal rein geschaut damit ich den Gesprächen folgen konnte, aber ich halte wenig bis gar nichts davon." "Es ist interessant aber auch realitätsfern." "Ich schaue sie gerne an, da gibt es viel zu lachen." "Na ja mittlerweile finde ich die Landwirte werden nur noch veräppelt aber es hat ja Jeder eine andere Meinung über die Serie." 5. Sonstige Ergebnisse. Interview mit Lehrer der Landwirtschaftsschule. Am 17.12.07 hatten wir die Möglichkeit zu einem Interview mit Herrn Knechtges. Er ist Lehrer an der an der Landwirtschaftsschule in Bitburg (sie heißt eigentlich "DLR" = "Dienstleistungszentrum ländlicher Raum). Herr Knechtges war sehr freundlich zu uns. Wenn auch unsere Aufnahme mit einem MP3-Player nicht so gut klappte, konnten wir doch wichtige Teile des Gesprächs mitnotieren. Diese haben wir der Arbeit angefügt (Anhang G). Zu unserem Thema "Frauen in der Landwirtschaft" konnte Herr Knechtges uns folgendes mitteilen: Nur 11% der Schüler der Landwirtschaftsschule sind Frauen, d.h. sie sind sehr in der Minderheit. Wenn Mädchen sich für den Beruf der Bäuerin entscheiden kommen sie meist aus einer Familie mit einem Landwirtschaftsbetrieb. Nur 10% haben zu Hause keinen Bauernhof (mehr siehe Anhang G). Zusammenfassung der Ergebnisse. Wir wollten mit unserer Arbeit ja eigentlich feststellen, ob die Bauern wirklich Probleme haben, eine Frau zu finden. Das ist uns leider nicht gelungen (siehe Kapitel 2). Es scheint aber etwas dran zu sein, wenn sich sogar Diplomarbeiten (Q5) mit dem Thema beschäftigen. Falls es so ist, dass Frauen nicht so gerne in die Landwirtschaft gehen, so haben wir bei unseren Nachforschungen einige Gründe dafür gefunden: • Nur wenige Frauen entscheiden sich für den Beruf "Landwirtin" (11% der Schüler der Landwirtschaftsschule, siehe Kapitel 5 oben). • Die Arbeit einer Bäuerin ist viel anstrengender als in anderen Berufen (siehe Beschreibung der Arbeitstage im Anhang H). • Man hat nur wenig Freizeit und wenig Zeit für sich (Kapitel 4 - Frage 21). • Die Meinung von anderen Leuten zu dem Beruf ist nicht immer positiv (Kapitel 4 – Frage 28). Allerdings müssen wir sagen, dass die von uns befragten Bäuerinnen alle ihren Beruf sehr gerne machen und teilweise mit ganz großer Begeisterung ihre Arbeit tun (Frage 29). Die meisten arbeiten noch nebenher in einem anderen Beruf und auf dem Bauernhof ist das Leben heute viel moderner, als die meisten es sich wohl vorstellen. Und da sich auch immer wieder junge Frauen für diese Arbeit interessieren, wird der Beruf der "Bäuerin" wohl nicht aussterben. Was wir noch vorhaben. Eigentlich wollten wir in unsere Arbeit noch Fotos von einem Besuch bei einer Bäuerin beizufügen, aber das hat zeitlich nicht mehr geklappt. Wir werden aber auf jeden Fall die Einladung der jungen Landwirtin Frau Christina Korbach annehmen und sie mit der Kamera einen Tag lang begleiten (und evtl. mithelfen!). Die Bilder wollen wir dann beim Wettbewerb präsentieren. Seite 14 6. Wo wir uns informiert haben. Neben den Antworten der Bäuerinnen zu unserem Fragebogen und dem Interview mit Herrn Knechtges haben wir folgende Quellen wir für diese Arbeit benutzt: Gedruckte Quellen. Q1: Q2: Q3: Q4: Q5: Q6: CMA: "Abenteuer Landwirtschaft - Frauen in der Landwirtschaft". Hannover 2006. Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften: "Frauen in der Landwirtschaft". Luxemburg 2002. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: "Agrarstrukturerhebung 2005 - Personal- und Arbeitsverhältnisse der landwirtschaftlichen Betriebe in Rheinland Pfalz". Bad Ems 2006. Lanz, C.: "Die Bäuerin - fleißige Hausmutter oder überlastete Managerin?" Zürich 2002. Matscher, A. und Larcher, M.: "Die Bäuerinnen der Zukunft". Wien 2006. Lüke, B. und Richter, N.: "Die Wahrheit über Bauer sucht Frau". In: Bild-Zeitung. Berlin 01.12.2007. Software und Internet. Q7: Q8: Q9: Q10: Microsoft Corporation: Microsoft® Lernen und Wissen 2007 (DVD). 2006. Bundesagentur für Arbeit - Berufenet (www.berufenet.de). Nürnberg 2007. Wikipedia - Freie Online-Enzyklopädie (www.wikipedia.de). Stand Dezember 2007. RTL - Bauer sucht Frau (www.rtl.de). Stand Dezember 2007. Benutzte Programme. Microsoft Corporation: Microsoft® Office WORD 2003 (für den Text und das Layout) Microsoft Corporation: Microsoft® Office EXCEL 2003 (für die Graphen) Adobe Systems Incorporated: Adobe® Photoshop Elements 5.0. 2006 (für die Bilder) 7. Wem wir noch zu danken haben. Wir wollen uns noch bei den Leuten bedanken, die uns bei unserer Arbeit unterstützt haben. Zuerst bei unserem Lehrer Herrn Barth für die Hilfe und die Zeit, die er für uns hatte. Er zeigte uns, wie man eine EXCEL-Tabelle erstellt und in WORD einfügt, ebenso wie man eine Quellenangabe macht und das Layout gestaltet. Auch hat er den Text auf Rechtschreibfehler durchsucht und hoffentlich alle gefunden! Wir danken unseren Eltern die uns zu unseren Treffen gefahren und uns beraten haben. Auch danken wir den Schülern unserer Schule die bereit waren, unsere Fragebögen zu verteilen. Und natürlich danken wir den vielen Bäuerinnen sehr, die sich die Mühe gemacht haben, unsere Fragen so offen zu beantworten. Für ihre freundlichen Auskünfte danken wir Frau Meinheit von der Firma MME in Berlin, Frau Weimann vom Landfrauenverband Bitburg-Prüm, Frau Heidrich vom Bauern- und Winzerverband in Trier, Herrn Bollig von der Landwirtschaftskammer in Wittlich, Frau Giseler vom Landwirtschaftsministerium in Mainz und Herrn Netter vom Bauernverband Rheinland-Pfalz in Koblenz, der uns auch Statistiken (Q2) kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Besonders danken möchten wir dem Lehrer der Landwirtschaftsschule in Bitburg Herrn Knechtges für sein Interview und der Landwirtin Frau Korbach für ihre Einladung, sie einen Arbeitstag mit dem Fotoapparat zu begleiten. 8. Was wir zum Thema noch beigefügt haben. Folgendes haben wir als Anhang beigefügt: Anhang A: Anhang B: Anhang C: Anhang D: Anhang E: Anhang F: Anhang G: Anhang H: Informationen zur Sendung "Bauer sucht Frau" "Bauer sucht Frau" - weltweit Bozo der Boss: "Ich bin der Farmer" Der Beruf "Landwirt" - Informationen der Bundesagentur für Arbeit Agrarstatistik Unser Fragebogen Interview mit Herrn Knechtges Typische Arbeitstage einer Bäuerin Seite 15 Anhang A Mit Hilfe der Internetseiten von Wikipedia (Q9), RTL (Q10), der Produktionsfirma MME (www.mme.de), sowie www.quotenmeter.de und www.bild.de haben wir die folgenden Informationen zusammengestellt. Infos zur Serie "Bauer sucht Frau" Die Serie "Bauer sucht Frau" ist eine Doku-Soap von RTL, in der Landwirte eine Lebensgefährtin suchen. Die von der Produktionsfirma MME in Berlin produzierte Serie lief nach 2005 und 2006 im Jahr 2007 in der dritten Staffel. Eine vierte Staffel ist bereits in Planung. Neue Single-Bauern können sich jetzt schon für einen Platz in der Show bewerben. Wann die neuen folgen 2008 gezeigt werden ist noch nicht bekannt. Moderatorin wird auch wieder die Schlagersängerin Inka Bause sein. Die Serie basiert auf dem britischen Format Farmer Wants a Wife, das im Jahr 2001 auf dem Sender ITV1 (Independent Television) ausgestrahlt wurde. Schon vor der deutschen Version startete ein österreichisches Format auf ATV, das von Katrin Lampe moderiert wird. Dort startete die Serie, in der nicht sieben, sondern zehn Landwirte auf Brautschau gehen, im November 2007 schon mit der vierten Staffel. Ebenfalls wurde das Format mittlerweile auch in vielen anderen Ländern übernommen (siehe Anhang B). Sendezeit Die dritte Staffel der Serie hatte 9 Folgen ab Montag, 22. Oktober 2007 um 21.15 Uhr, letzte Folge war am 17. Dezember 2007. Wiederholungen gab es in der Nacht und am Sonntagnachmittag. Außerdem kann man sich "Bauer sucht Frau" bei "RTL Now" kostenlos im Internet ansehen. Handlung Die sieben Bauern werden in einer Pilotsendung mehrere Wochen vor Beginn der Staffel vorgestellt, die Bewerberinnen können ihnen schreiben. Aus den eingegangenen Briefen wählen sich die Bauern eine oder zwei Frauen aus, die zum näheren Kennenlernen auf ein "Scheunenfest" eingeladen werden. Hier können die Landwirte sich für eine der Bewerberinnen entscheiden, aber auch beide auf ihren Hof einladen. Dort müssen sich die angehenden Bäuerinnen auf dem Feld und im Stall beweisen und versuchen, das Herz des jeweiligen Bauern zu erobern. Doch nach einer Woche gehen die Paare wieder getrennte Wege. Ob sich am Ende eine feste Beziehung gebildet hat, zusammengezogen wird oder es sogar eine Hochzeit gibt, entscheidet sich in der Finalshow. Da die Bewerber selbstständige Landwirte mit eigenem Hof sein müssen, stammen sie weit überwiegend aus Westdeutschland, da die Landwirtschaft in den ostdeutschen Bundesländern meist von landwirtschaftlichen GmbHs oder Agrargenossenschaften betrieben wird. Erfolg Bauer sucht Frau läuft sehr erfolgreich und erreichte in der dritten Staffel durchschnittlich ungefähr 7,5 Millionen Zuschauer pro Sendung (darunter jeder zweite Landwirt Deutschlands). Damit lag die Reichweite der Ausstrahlungen auf Tatort-Niveau. Am 17. Dezember 2007 markierte die 75minütige Finalshow den bisherigen Quotenrekord. Im Schnitt sahen 8,45 Millionen Menschen die Sendung, was einem Gesamtmarktanteil von 26,9% und einem Zielgruppenmarktanteil von 29,5% entsprach. Viele Diskussionsforen im Internet vor allem auch auf Landwirtschaftsseiten zeigen das große Interesse vieler Menschen an der Thematik der Sendung. Kritik Die Sendung ist in Kritik geraten, da sie ein falsches Bild der Bauern wiedergebe. So erläuterte der Bauernpräsident Gerd Sonnleitner, die Sendung gebe ein dümmliches und falsches Klischee über die Bauern wieder, "Mit der Realität hat das alles nichts zu tun". Im Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel kritisierte er, Bauern würden als "einsame Trottel präsentiert, die nicht wissen, wie sie sich benehmen sollen." Skandal Angebliche 'Skandale' deckte die Bild-Zeitung im Dezember 2007 in folgendem Artikel auf (Q6): Anhang B Die Serie "Bauer sucht Frau" (seit 2005 auf RTL) basiert auf der englischen Serie "Farmer Wants a Wife", die im Jahr 2001 auf dem Sender ITV1 ausgestrahlt wurde. Zurzeit gibt es ähnliche Sendungen in 11 Ländern: "Bauer sucht Frau" - weltweit Australien: The Farmer Wants a Wife (C9) seit 2007 Quelle: www.channelnine.ninemsn.com.au Belgien: Boer zoekt Vrouw (VTM) seit 2004 Estland: Maamees otsib naist (Kanal 2) seit 2007 Frankreich: L'amour est dans le pré (M6) seit 2005 Finnland: Maajussille morsian (MTV3) seit 2006 Quelle: www.vtm.be Quelle: www.sloleht.ee Quelle: www.lamourestdanslepre.m6.fr Quelle: www.mtv3.fi Niederlande: Boer zoekt Vrouw (Nederland1) seit 2004 Quelle: www.boerzoektvrouw.kro.nl Norwegen: Bonderomantikk (TV2) seit 2004 Quelle: www.tv2.no Österreich: Bauer sucht Frau (ATV) seit 2005 Quelle: www.atv.at Schweden: Bonderomantikk (TV2) seit 2004 USA: Farmer Wants a Wife (CW) seit 2007 Quelle: tv4.se Quelle: www.cwtv.com Anhang C Das Thema "Bauer sucht Frau" interessiert nicht nur Fernsehzuschauer. Mit der Sendung wurde ein altes Lied aus dem Jahr 1993 wieder zu Partyhit, das das Thema humorvoll aufgreift: Bozo der Boss: "Ich bin der Farmer" Boris Köhler und Olaf Jeglitza (O-Jay) (Quelle: www.songtexte.de) Refrain: Ich bin der Farmer Bin geboren auf dem Land und melke Kühe Ich kriege keine Frau Ich tu was ich kann und und Daddy ist froh weil ich Traktor fahren kann Ich kriege keine Frau Ich habe gelbe Gummistiefel und eins hat'n Loch Doch wenn die Matsche durch, so kriegt mein Fuß einen Schock Wir haben hundert Schweine und ein Esel namens Fred Aber er ist immer nur krank und hat sein eigenes Bett Ich maloche 16 Stunden und da-da-das macht mir müh Schaufle mist bis spät in der früh Refrain Freitag in der Disko ist 'n Strip angesagt Ich sag ich bin Farmer falls mich irgendjemand fragt ja dann geh ich zur Theke und bestelle mir ein Drink ich bestell mir gleich 4 weil ich immer gleich viel trink an der Bar seh’ ich sie stehn’ und gehe dann zu ihr ich sag ihr dann hallo wie lange bist n schon hier? sie schaut mich nur an und fragt was riecht denn hier so? ich sage das bin ich, ich bin der Farmer *JO*. Refrain Ich schaff es nicht ich glaub ich schaffe es nie, man! Ich schaff es nicht ich glaub ich schaffe es nie, man! Habe die Socken verkehrt rum an die Hosen auf links Ich frage mich nur wieso ich so blöd sein kann Aber wenn ich mit jemanden Tanz Dann nur im Schweinestall mit Oma Opa steht dann da und spielt Harmonika Doch mir tut es dann irgendwie leid D- das kann doch nicht sein Das beste Stück man is’ Lova mein Schwein Ja dann sitz ich aufm Schemel und melke die Kuh Während ich sie zapfe macht sie ganz zärtlich Muhh Refrain Komm meine liebe kleine, lass dich doch melken du weißt was ich meine so lieb wie du, wa-wa-war wirklich noch keine ach ja siehe da, da macht sie gleich voll den Eimer über diesen Eimer freut sich sicher die Mama doch plötzlich fällt er mir aus der Hand und es macht bumratazum vier Liter Milch schwimmen auf dem Fußboden rum Mama die kommt grad rein und sagt man bist du dumm Refrain Er sitzt auf dem Stuhl in dem Hühner-Hühnerstall Die Henne die sieht aus als käm’ sie aus dem All Rafft sich auf und er sieht dieses Ding Im Heu liegt das Schwein und es fängt an zu singen Mit seinen gelben Gummistiefeln stampft er den Beat Das Pferd wiehert mit in dem coolen coolen Lied ich erzähl euch was aber ihr glaubt es nicht Leute wie die 24 Kühe schwingen ihre Euter der Typ sieht aus wie ne Milchproduktreklame doch man er ist halt 'n Farmer Refrain Anhang D Aus den Angaben im "Berufenet" der Bundesagentur für Arbeit (Q8), haben wir Folgendes zusammengestellt: Informationen zum Beruf Landwirt/in Aufgaben und Tätigkeiten Landwirte und Landwirtinnen erzeugen pflanzliche sowie tierische Produkte und verkaufen sie. Mögliche Produktionsbereiche sind Acker-, Obst-, Wein-, Hopfen-, Gemüse- oder Waldbau, die Grünlandnutzung, die Rinder-, Schweine- oder Geflügelhaltung. Landwirte und Landwirtinnen bedienen, überwachen und warten Maschinen, Geräte und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge. Abhängig vom jahreszeitlichen Ablauf bearbeiten sie den Boden, wählen Saatgut aus, düngen, schützen und pflegen die Pflanzen. Nach der Ernte lagern oder konservieren sie die Erzeugnisse oder vermarkten sie direkt. In der Tierhaltung füttern, tränken und pflegen sie die Nutztiere und reinigen die Ställe. Auch Instandsetzungsarbeiten erledigen sie. Bei allen Tätigkeiten beachten sie die Bestimmungen des Umwelt- und Tierschutzes. Daneben erledigen sie die Buchführung oder die Kostenkalkulation. Arbeitsbereiche/Branchen Sie arbeiten vorwiegend im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb oder in landwirtschaftlichen Großbetrieben, aber auch in landwirtschaftlichen Versuchsanstalten. Im Dienstleistungssektor der Agrarwirtschaft können sie z.B. als Berater tätig sein. Darüber hinaus sind Landwirte und Landwirtinnen im Gemüse- und Obstbau beschäftigt oder bieten z.B. Ferien auf dem eigenen Bauernhof an. Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel Milch, Schlachtvieh, Getreide, Gemüse oder Eier sind nur einige tierische und pflanzliche Produkte, die Landwirte und Landwirtinnen erzeugen. Bei der Feldarbeit setzen sie Dünger und Pflanzenbehandlungsmittel ein, fahren Traktoren oder bedienen und führen unterschiedliche landwirtschaftliche Erntemaschinen oder Anbaugeräte, wie z.B. Mähdrescher oder Pflüge. Auch die Hochtechnologie hat Einzug in den Stall gehalten: Dort werden die Tiere nicht mehr nur mit bloßen Händen gefüttert und gemolken. Oft übernehmen Melkroboter und Fütterungsanlagen diese Aufgaben. Die Maschinen, Fahrzeuge und Anlagen reparieren Landwirte und Landwirtinnen mit gängigen Werkzeugen zum Teil auch selbst. Eine immer größere Rolle spielt für Landwirte und Landwirtinnen mit einem eigenen Hof ein Computer mit Internetanschluss, an dem sie Nachweise und Buchführungen sowie Abrechnungen erledigen oder auf einer Homepage Ferien auf dem Bauernhof anbieten. Der Informationsaustausch mit Gästen läuft nicht selten über E-Mail oder Telefon. Arbeitsbedingungen Landwirte und Landwirtinnen arbeiten überwiegend im Freien und sind Sonne, Wind und Regen, Hitze oder Kälte ausgesetzt. Ihr Arbeitsergebnis hängt nicht nur von der eigenen Arbeitsleistung ab, sondern auch vom Wetter. Ernten können sie nur bei guten Witterungsverhältnissen und Tageslicht. Tiere müssen rund um die Uhr versorgt werden, vor allem, wenn es sich um kranke Tiere handelt oder wenn Geburtshilfe geleistet werden muss. Es kommt also oft vor, dass Landwirte und Landwirtinnen unter Zeitdruck und auch an Wochenenden tätig sind und ihr Arbeitstag mit Sonnenaufgang beginnt und erst aufhört, wenn die Sonne längst untergegangen ist. Meist erledigen Landwirte und Landwirtinnen die anfallenden Aufgaben alleine oder werden von Familienangehörigen unterstützt. Sie arbeiten entweder in Eigenregie, vor allem auf dem eigenen Hof, oder erhalten mündliche Anweisungen von Vorgesetzten. In Erntezeiten verlassen sie sich auf die Mithilfe von Saisonarbeitern, die nicht selten aus fremden Ländern kommen. Die Arbeit auf dem Feld oder im Stall ist körperlich recht anstrengend. Gehen und Stehen wechseln sich mit Zwangshaltungen wie Bücken, Knien oder Hocken ab, z.B. wenn Maschinen bedient oder repariert werden müssen. Landwirte und Landwirtinnen tragen auch schwere Säcke mit Tierfutter, Saatgut oder geerntetem Obst oder Gemüse. Viel Zeit verbringen sie sitzend, wenn sie Traktoren, Schlepper und andere Maschinen fahren. Durch laufende Maschinen sind sie auch einem gewissen Lärmpegel ausgesetzt. Besonders im Stall werden Landwirte und Landwirtinnen mit tierischen Gerüchen und Ausscheidungen konfrontiert. Bei Arbeiten auf dem Feld ist Kontakt mit Schmutz, Staub oder Chemikalien unvermeidlich, was Allergikern Schwierigkeiten bereiten kann. Zugang zur Tätigkeit In der Regel wird für den Zugang zur Tätigkeit eine abgeschlossene Berufsausbildung als Landwirt/in gefordert. Üblicherweise ist eine Berechtigung zum Führen landwirtschaftlicher Zugmaschinen notwendig. Spezialisierungsformen Landwirte und -wirtinnen können sich auf bestimmte Aufgabenbereiche spezialisieren: Auf die Milchviehhaltung beispielsweise, auf die Pflanzenproduktion, also z.B. den Anbau von Getreide, Hackfrüchten, Ölfrüchten, Salat, Gemüse, Obst oder auf die Fleischproduktion, d.h. die Tierhaltung und Tierzucht. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, als landwirtschaftliche/r Vorarbeiter/in zu arbeiten oder einen eigenen Betrieb zu leiten. Weiterbildung im Überblick Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen. Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben. Weiterentwicklungen in der Agrartechnik und im Umweltschutz sind Herausforderungen, denen sich Landwirte und Landwirtinnen immer wieder neu stellen müssen. Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Tierzucht über Landschaftspflege bis hin zu Kundengewinnung. Auch wenn sich Landwirte und Landwirtinnen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Milchviehhaltung oder Pflanzenproduktion entsprechende Angebote. Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Nahe liegend ist es, die Prüfung als Landwirtschaftsmeister/in abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, z.B. auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Techniker/in für Agrartechnik. Landwirte und Landwirtinnen, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Agrarwirtschaft erwerben. Landwirte und Landwirtinnen können sich z.B. mit einem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb selbstständig machen. Die Ausbildung im Überblick Landwirt/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Diese bundesweit geregelte 3jährige Ausbildung wird in der Landwirtschaft angeboten. Ausbildungsinhalte Während der beruflichen Grundbildung im 1. Ausbildungsjahr lernt man im Betrieb z.B.: • wie Nutztiere gefüttert und betreut werden • welche Vorbeugemaßnahmen es gegen Tierkrankheiten gibt • wie Lagerräume und Lagerbehälter zu pflegen sind • wie man Maschinen für die Bodenbearbeitung, Saat, Düngung und Ernte bedient Im 2. Ausbildungsjahr lernt man z.B.: • wie man Verkaufsprodukte aufbereitet und dabei Anlagen zum Trocknen, Reinigen, Sortieren, Mahlen und Mischen benutzt • wie man Schlepper und Transportmittel bedient • was beim Milchmelken und der Euterpflege zu beachten ist • welche grundlegenden Fertigkeiten man im Umgang mit Metall, Holz und Kunststoffen beherrschen muss (z.B. Feilen, Löten, Bohren) • wie einfache Reparaturen und Veränderungen an Gebäuden und Anlagen ausgeführt werden Im 3. Ausbildungsjahr wird man vertieft in einem Bereich der pflanzlichen sowie tierischen Erzeugung ausgebildet und erfährt u.a.: • wie man Bodenuntersuchungen durchführt und den Nährstoffgehalt des Bodens ermittelt • worauf es bei der Ernte, Vermarktung und Lagerung ankommt • welche Qualitätsnormen und -kontrollen zu beachten sind • welche Zuchtziele zu erreichen sind • wie man Futtervoranschlag und Futterberechnungen kalkuliert Außerdem wird den Auszubildenden z.B. vermittelt: • welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen • wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist • wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man grundlegende Kenntnisse auf verschiedenen für den Beruf wichtigen Gebieten, z.B. über: • Pflanze - Produktionsverfahren/Betriebszweig: Standortaufnahme, Bodenbearbeitung, Aussaat/Pflanzung, Düngung, Bestandspflege, Vermarktung/Betriebserfolg • Tier - Produktionsverfahren/Betriebszweig: Standortaufnahme, Fütterung, Züchtung, Haltung, Pflege, Vermarktung/Betriebserfolg • alternative Landwirtschaft Neigungen und Interessen • • • • • • • Neigung zu praktisch-zupackender Tätigkeit (pflanzliche Produkte anbauen und ernten, Tiere versorgen und füttern) Neigung zum Umgang mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Erntemaschinen, Mähdrescher, Fütterungsanlagen, Melkmaschinen) Interesse an Pflanzen (Anbau von Getreide, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Gemüse, Hopfen und Kräutern) Neigung zum produktionsorientierten Umgang mit Tieren (Milch- und Fleischproduktion) Interesse an tiermedizinischen Sachverhalten (Tierzucht und -haltung) Interesse an Vorgängen in Natur und Umwelt (Arbeiten in der Landschaftspflege, z.B. Gewässerböschungen, Wegränder, Feldraine pflegen) Neigung zum Leben in ländlicher Umgebung und in der dörflichen Gemeinschaft Anhang E Statistik aus der Agrarstrukturerhebung 2005 von Rheinland-Pfalz S. 17 (Q3): Anhang F Fragebogen (Original: A4) BEFRAGUNG für eine Jugend-forscht-Arbeit mit dem Thema: „Bauer sucht Frau - Zur Situation von Frauen in der Landwirtschaft an Beispielen aus der Südeifel“ Wir, Florian, Philipp und Timo, sind drei Jungs aus der 7. Klasse der Realschule St. Matthias in Bitburg. Wir haben die erfolgreiche RTL-Sendung „Bauer sucht Frau“ zum Anlass genommen um für eine Jugend-forscht-Arbeit im Bereich Geo- und Raumwissenschaften die Situation von Bäuerinnen in der Eifel zu untersuchen. Dazu sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich die Zeit nehmen, uns die unten abgedruckten Fragen schriftlich zu beantworten. Da wir für die Arbeit nur wenig Zeit haben, bitten wir Sie um Rückgabe innerhalb einer Woche. Wir bedanken uns jetzt schon sehr für Ihre Mithilfe und laden Sie ein, sich unsere Ergebnisse am Wettbewerbstag, dem 22.02.2008 (Freitagnachmittag von 13-16 Uhr) in der Sporthalle des Schulzentrums St. Matthias anzuschauen. Fragen zur Person: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Wie heißen Sie? Wo wohnen Sie? Wie alt sind Sie? Sind Sie verheiratet? Haben Sie Kinder? Wie lange sind Sie schon Bäuerin? Sind Sie hauptberuflich in der Landwirtschaft tätig? Fragen zum Betrieb: 8. 9. 10. 11. 12. 13. Gehört Ihnen der Betrieb? Sind Sie die Betriebsleiterin? Beschreiben Sie bitte kurz Ihren Betrieb (Größe, Art der Landwirtschaft)! Haben Sie Angestellte oder Hilfskräfte? Haben Sie Haustiere? Leben Sie nur von den Einahmen aus der Landwirtschaft? Fragen zur Arbeit: 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. Beschreiben Sie uns einen typischen Arbeitstag. Welche Arbeiten gefallen Ihnen am besten, was mögen Sie gar nicht? Welche Maschinen müssen Sie bedienen können, welche Führerscheine besitzen Sie? Müssen Sie mit dem Computer arbeiten? Wie viel Zeit pro Tag verbringen Sie bei Büroarbeit? Müssen Sie sich oft weiterbilden? Welche Tätigkeiten haben Sie noch, außer der Arbeit in der Landwirtschaft? Wie viel Zeit haben Sie für sich? - Wie steht es mit Urlaub? Fragen zur Berufswahl: 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. Welchen Beruf haben Sie erlernt? Wollten Sie schon immer Bäuerin werden oder sind Sie es erst durch Heirat geworden? Waren Ihre Eltern damit einverstanden, dass Sie in der Landwirtschaft arbeiten wollten? Glauben sie, dass man, wenn man mit einem Bauern lebt, auch gleichzeitig Bäuerin werden muss oder kann man als Frau in seinem alten Beruf weiterarbeiten? Lieben Sie das Arbeiten in der Natur? Was hätten Sie gerne gemacht, wenn Sie keine Bäuerin geworden wären? Wie reagieren alte Schulfreunde oder neue Bekannte darauf, wenn Sie Ihnen sagen, dass Sie Bäuerin sind? Was ist für Sie das Besondere am Beruf einer Bäuerin? Haben es Ihrer Meinung nach Frauen in der Landwirtschaft schwerer als Männer? Können sie Mädchen, die auch Bäuerin werden wollen, Tipps geben? Was halten Sie von der Sendung „Bauer sucht Frau?“ Anhang G In der letzten Schulwoche vor Weihnachten konnten wir ein Interview mit einem Lehrer der Landwirtschaftsschule in Bitburg machen. Interview mit Herrn Knechtges: Wie viele Schülerinnen und Schüler haben sie durchschnittlich im Jahr? Herr Knechtges: "Schüler: 152, Schülerinnen:17" Wie viel Prozent der Schüler sind Frauen? Herr Knechtges: "11%" Welche Fächer gibt es an dieser Landwirtschaftsschule? Herr Knechtges:" Tiererzeugung , Pflanzliche Erzeugung, Deutsch, Religion, Sozialkunde, Wirtschaftslehre, Agrartechnik, Kommunikation und Präsentation." Kann jeder zur Landwirtschaftsschule kommen, oder benötigt man einen bestimmten Schulabschluss? Herr Knechtges: "Jeder kann kommen, man kann sogar ohne Abschluss hier anfangen." Was hat man im Endeffekt von der Landwirtschaftsschule ? Herr Knechtges: "Vorbereitung auf die landwirtschaftliche Praxis, Einblick in andere landwirtschaftliche Bereiche." Gefällt es den Schülerinnen und Schüler in dieser Schule? Herr Knechtges: "Es ist genauso wie auf normalen Schulen. Doch die Moral zum Lernen ist da ." Wird in der Landwirtschaftsschule genauso gelernt wie auf einer normalen Schule? Herr Knechtges: "Es werden Klassenarbeiten geschrieben, Prüfungen und Zeugnisse verteilt." Wie alt sind die Schülerinnen ungefähr? Herr Knechtges: "Knapp 16 Jahre bis 25 Jahre in den meisten Fällen." Was kostet eine Ausbildung auf der Landwirtschaftsschule? Herr Knechtges: "Eine Ausbildung kostet nichts nur das Lernmaterial muss man bezahlen." Ist ein Abschluss notwendig um Landwirtin oder Landwirt zu werden? Herr Knechtges: "Ja ein Abschluss ist notwendig." Kommen die Schülerinnen aus landwirtschaftlichen Betrieben? Herr Knechtges: "90% ja, aus Familienbetrieben. 10% nein." Was stellen sich die Schülerinnen anfangs unter der Landwirtschaftsschule vor? "Dass man sehr viel mit niedlichen Tieren arbeiten könnte." Wie viele Schuljahre gibt es an der Landwirtschaftsschule? Herr Knechtges: "3-6 Jahrgänge." Wie viele Stunden hat ein Schultag? Herr Knechtges: "6 Stunden." Wie viele Schülerinnen sind durchschnittlich in einer Klasse? Herr Knechtges: "Mindestens eine Frau." Wir bedanken uns recht herzlich für dieses Interview! Anhang H Im Folgenden haben wir einige der sehr ausführlichen Antworten angefügt, die wir auf die Frage 14 in unserem Fragebogen erhielten ("Beschreiben Sie uns einen typischen Arbeitstag"). Typische Arbeitstage einer Bäuerin Beispiel 1: Kind zur Schule, Stallarbeit, Kochen, Waschen, Stallarbeit, Stallarbeit Im Sommer Bewirten des Helfer. Da ich 8 Std. Mo-Do. arbeiten gehe, gilt dieser Bäuerinnen-Alltag nur am Wochenende und im Urlaub. Beispiel 2: 6.00 Uhr: Aufstehen, 6.30 Uhr: Kühe füttern, 9.00 Uhr: Frühstück, 9.30 Uhr: Hausarbeit, 12.00 Uhr: Mittagessen vorbereiten, 13.00 Uhr: Arbeiten im Büro auf einem Sägewerk, 18.30 Uhr: Kühe füttern und Melken (helfen) Beispiel 3: Morgens um 6 Uhr aufstehen, ich fahr in den Stall und melke. Mein Mann fährt dann Schulbus. Gegen 7 Uhr höre ich auf mit Melken und fahre einen Teil der Kinder ins Nachbardorf zum Bus. Dann mache ich die beiden jüngsten Kinder fertig für die Grundschule. Anschließend fahre ich wieder in den Stall und melke weiter. Gegen 8Uhr30 ist mein Mann zuhause und kommt auch in den Stall. Anschließend frühstücken wir. Danach mache ich den Haushalt. Weil mein Mann jeden Tag rund 4 Std. Bus fährt bleibt viel Arbeit liegen. Deshalb mache ich abends den Stall alleine, damit mein Mann die Feldarbeit machen kann. Samstags hilft mein Mann aber immer im Stall, außer im Sommer wenn er mit der Rundballenpresse (Lohnarbeiten) unterwegs ist oder mit der Getreideernte beschäftigt ist. Beispiel 4: Weckzeit: 6.15 Uhr Frühstück zubereiten, 6.45 Uhr gemeinsam Frühstücken, 7.15-10.30 Uhr Stallarbeit, Mittagessen vorbereiten, 12.00 Uhr Mittagessen, Hausarbeit, Flaschen abfüllen in Brennerei, 17.30-18.30 Uhr Stallarbeit, Abendessen, 19.00-20.00 Uhr Büroarbeit Beispiel 5: Beginn 7.00 Uhr, zuerst melken danach futtern Vieh, reinigen aufräumen beim Vieh. Hund füttern, Pony füttern, bis ca. 10.30 Uhr. Danach Haushalt, ab ca. 19.00 Uhr Wiederholung wie oben. Beispiel 6: Morgens Hausarbeit, mittags Eier einsammeln, nachmittags Eier ausfahren. Melken, Kälber tränken u. füttern, Kühe füttern. Morgens u. abends Außenanlagen in Ordnung halten, Haushalt führen. Beispiel 7: Ich arbeite nebenher als Betriebshelferin das heißt mein Tag fängt morgens um halb 7 mit Melken an. Dann fallen die Stallarbeiten jeden Tag an und in der Hauptsaison steht die Ernte noch mit auf dem Plan. Mein Tag endet unterschiedlich je nach Arbeitssituation. Beispiel 8: 6.15 Uhr Aufstehen, Kaffee machen, 7.15 -10.00 Uhr Stallarbeit, 10.00 Uhr 2. Frühstück, 10.30-13.30 Uhr Hausarbeit, Mittagessen bereiten, 13.30 Uhr Mittagessen, 14-14.30 Uhr Pause, danach Waschen, Bügeln, Hausaufgaben helfen oder sonstige Arbeiten, 16.30 Uhr Kaffee, 17.00-19.30 Uhr Stallarbeit. Beispiel 9: Morgens um 6.00 Uhr stehe ich auf und melke die 70 Kühe, dafür brauche ich ungefähr eineinhalb Stunden. Im Anschluss reinige ich den Melkstand und versorge die Kälber mit Milch, Mischfutter (eigenes Getreide) und Heu (30 Min.). Danach frühstücken wir. Am Vormittag geht’s dann wieder in den Stall. Die Liegeballen der Kühe reinige ich mit der Schaufel. Anschließend fahre ich mit der Spalten-Maschine über die Spalten und befreie die Spalten vom Kot. Während der Erntezeit Ende April-Anfang Mai wird der 1 Schnitt Gras ins Silo gefahren. Dann helfe ich Schwadern. Um 13.00 Uhr essen wir. Ich bin Bäuerin und Hausfrau. In der Landwirtschaft fällt besonders viel Wäsche an. 2 Tage in der Woche mache ich die Wäsche. Ich habe einen großen Garten mit Erdbeeren, Kartoffel, Gemüse, Salat usw. Große Freude habe ich mit dem Gewächshaus, dort pflanze ich Tomaten und Gurken an. Ein großer Blumenfreund bin ich auch. Im Sommer ist unser Hof ein Blumenmeer. Für die Sauberkeit unserer Hoffläche bin ich auch zuständig, das beinhaltet das Fegen unserer großen Hoffläche. Um 18.00 gehe ich wieder in den Stall zum Melken, der Ablauf ist genau wie morgens. Um 20.00 Uhr ist Feierabend. Das schöne an dem Beruf ist, dass es den „typischen“ Arbeitstag nicht gibt. Je nach JahresZeit sind die Arbeiten bzw. die Arbeitsschwerpunkte immer andere. Das was konstant ist, ist die Arbeit im Stall, die den Tag quasi einrahmt. Beispiel 10: 5.30 Aufstehen, 5.45 Frühstück, 6.30 Füttern, 9.00-11.30 Stallarbeiten erledigen (z.B. Impfungen, Reinigung od. Desinfektion der Ställe, Ferkel oder Mastschweine verladen), 11.30 - ca. 12.30 Mittagessen zubereiten, 12.30 - 13.30 Mittagessen inkl. Essen, 13.30 -17.00 Hausarbeiten erledigen, 17.00 - 18.30 Stallarbeit, Füttern, Kontrollgänge, 18.30 - 20.00 wohlverdienter Feierabend . Beispiel 11: Morgens beginne ich zu melken, mein Vater füttert meistens und ich versorge danach die Kälber, dann folgen Arbeiten die evtl. zu zweit im Stall erledigt werden müssen. Je nach Jahreszeit fallen die Arbeiten auf dem Feld, wie jetzt im Herbst die Aussaat von Wintergetreide. Die Maschine wird einsatzbereit gemacht und dann geht es aufs Feld. Und abends fällt wieder die gleiche Arbeit im Stall an. Beispiel 12: Einen typischen Arbeitstag gibt es eigentlich nicht. Jeden Tag gibt es andere Arbeiten, das ist ja auch Jahreszeitlich bedingt.