Ein langes Leben für meinen Hund (1. Teil)

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Ein langes Leben für meinen Hund (1. Teil)
Ein langes Leben für meinen Hund (1. Teil)
(zusammengestellt von Julia)
1. Das Alter des Hundes:
Im Alter sind Hunde von unschätzbarem Wert. Welpen sind niedlich und
verspielt, junge Hunde scharfsinnig und schön, aber ein alter Hund ist nicht mit
Gold aufzuwiegen, selbst wenn er nicht mehr der Schnellste ist. Jetzt knabbert er
nicht mehr an Möbeln und Teppichen, lässt den Briefträger in Ruhe und jagt nicht
mehr hinter Nachbars Katze her (oder erwischt sie zumindest nicht mehr ☺ ). Er
ist würdig und weise geworden. Statt Streiche zu spielen, beobachtet er die
Vorgänge von seinem Lieblingsplatz aus. Natürlich werden manche Arten viel
später reif als andere, und gewisse Hunde benehmen sich ein Leben lang wie
Welpen, wovon so mancher Hundebesitzer ein Lied singen kann!
Wir sehen, wie sich unser Welpe entwickelt, sind erstaunt, wie schnell er wächst
und sich verändert. Worauf wir oft nicht mehr achten, ist die Phase im Leben
unseres Hundes, das Alter, weil es allmählich einsetzt und der Hund bereits eine
weniger auffällige Rolle in unserem Leben spielt als der ungestüme Welpe von
einst. Ein Brief, den eine Hundebesitzerin schrieb, zeigt dies besonders
eindringlich:
Seit Sam, mein alter Freund, ein reifes Alter erreicht hat, kann man sich auf ihn
verlassen: wenn man ihn nicht hört, weiß man, dass er schläft und nicht etwa
die Grünpflanzen frisst! Zu den besonders schönen Seiten im Leben mit einem älteren
Hund gehört es, dass man einander genau kennt und einschätzen kann und kleine Rituale
beim Füttern, Spazierengehen und Schlafengehen entwickelt. Es ist eine Art Sprache, mit
deren Hilfe man fast ohne Kommandos auskommt. Man lebt mit dem Vierbeiner wie mit
einem Freund, man kennt die Stimmungen des anderen und respektiert einander, und
man kann die Zügel auch etwas lockerer lassen, ohne dass das gleich ausgenutzt wird ...
⇒ Wie alt werden Hunde?
Wie lange leben Hunde also?
Groben Schätzungen zufolge erreichen die meisten Hunde ein Alter zwischen 8
und 15 Jahren. Anders jedoch als bei Katzen, die hinsichtlich Größe und Gewicht
einheitlicher sind, gibt es bei verschiedenen Hunderassen diesbezüglich große
Unterschiede. Die durchschnittliche Lebenserwartung: Irische Wolfshunde
werden nur etwa sieben bis acht Jahre alt, kleine Rassen wie der Jack-RusselTerrier hingegen meist 15 oder sogar über 20.
⇒ Gründe für die unterschiedliche Lebensdauer
Warum gibt es diese Unterschiede?
Wenn man zum Vergleich wieder die Katzen heranzieht, so sehen wir, dass die
Rassen in Größe und Gewicht kaum variieren. Der Mensch hat die Gestalt der
Katze im Großen und Ganzen nicht beeinflussen können, mit einigen Ausnahmen.
Bei den vielen verschiedenen Katzenrassen gibt es hinsichtlich des
Alterungsprozesses kaum Unterschiede (zur Anmerkung – als eine der
schlanksten Rassen gilt die Siamkatze als langlebigste, was wir als Wink
verstehen sollten, darauf zu achten, dass unser Hund nicht übergewichtig
wird ☺ ...).
Betrachten wir dagegen unsere Hunde, so sehen wir, dass ihre wildlebenden
Verwandten in Größe und Form wohl etwas variieren, dass aber Wildhunde,
Kojoten, Dingos und Wölfe im Vergleich zu unseren Züchtungen alle als
durchschnittlich groß zu bezeichnen sind. Durch Züchtungen haben wir Hunde
„geschaffen“, die bestimmte Charakterzüge, ein gewisses Erscheinungsbild oder
die Einsetzbarkeit für bestimmte Arbeiten entwickelt haben. Mit den gewünschten
Eigenschaften gehen oft auch Erbmerkmale einher, die sich schädlich auf den
Hund auswirken können oder seine Lebensdauer unter jene einer durchschnittlich
großen „Promenadenmischung“ mit der „Robustheit des Hybriden“ senken.
Welches sind eigentlich die langlebigsten Rassen?
Aus einer Studie für das Magazin Dogs Today, in der 350 Hundebesitzer zu ihren
derzeitigen und früheren alten Hunden befragt wurden, gingen der Border-Collie
und der Jack-Russell-Terrier sowie der Whippet und andere Terrier-Arten als die
langlebigsten Rassen hervor. Bezeichnenderweise sind diese langlebigen Rassen
sehr aktiv und neigen nicht zur Gewichtszunahme. Außerdem haben sie lange
Schnauzen und leiden nicht unter Atemnot.
Aber nicht jeder ist Besitzer eines Rassehundes, und die Kreuzungen oder
Mischlingshunde sind oft ganz oben in der Altersskala zu finden, wohl deshalb,
weil sie sich in Richtung der zuvor erwähnten Promenadenmischung von
durchschnittlicher Größe und Gewicht entwickelt haben. Wenn ein Jack-RusselTerrier oder ein anderer Vertreter einer langlebigen Rasse zu den Vorfahren des
Mischlings zählt, erhöht das offenbar die Lebenserwartung. In der Studie
erwähnte Kreuzungen oder Mischlingshunde wiesen ein Durchschnittsalter von
über 12 Jahren auf und waren alle im Bereich zwischen 3 und 17 Jahren.
⇒ Hunderassen und ihr Alter
Rasse
Jack-Russel-Terrier
Yorkshire-Terrier
Shi Tzu
Labrador
Springer Spaniel
Dackel
Staffordshire-Terrier
Mischlinge/Kreuzungen
Cairn-Terrier
Pudel
Border-Collie
Golden Retriever
Corgi
Sheltie
Boxer
Chihuahua
Pekinese
Deutscher Schäferhund
Durchschnittsalter (Jahre)
14,3
13,8
13,8
12,7
12,6
12,5
12,5
12,4
12,4
12,2
12,0
11,8
11,7
11,2
11,5
11,5
10,7
9,5
... wird fortgesetzt ...
Altersbereich (Jahre)
10 – 24
10 –17
11 – 15
5 – 17
10 – 16
9 – 17
7 – 17
3 – 17
11 –16
4 –18
2 – 20
8 – 15
9 – 14
10 –14
6 – 14
9 – 15
6 –15
2 –14