Neue Westfälische
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Bünde NR. 91, FREITAG, 18. APRIL 2008 BERATUNG & HILFE AWO Essen auf Rädern, Menü für Zuhaus, Sprechzeit H. Friedrich, 9.00 bis 13.00, Tel. (05224) 91 23 4- 16. AWO Mobile soziale Dienste (MsD), kleine Hilfe für mehr Selbständigkeit Zuhause U. Hoffmann Tel. (05224) 91234-23. AWO Tagesmüttervermittlung, 05223/9 94 96 01 oder 0521/9 21 64 60, 9.00 bis 13.00. AWO-Service, Pflegedienst Bünde, Haßkampstr. 41, Alten/ Kranken- und Familienpflege Tel. 05223/9 94 25 25. AWO-Service, Tagesflege Bünde, 8.00 bis 16.30, LebenWohnen-Begegnen, Wittekindstr. 34, Tel. 13 05 05. Aids-Beratung, Info Tel. (05221) 13 21 38. Alzheimer Angehörige SHG, Sorgentelefon, Tel. (05221) 6 67 79. Anonyme Alkoholiker, Dienstags 19.30 Gesprächsgruppe, Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Wehmstraße. Arbeitskreis für Behinderte und Pflegeberatung Bünde, Vereinigung Interessengruppen behinderter, pflegebedürftiger und chronisch kranker Menschen und Angehöriger: Kontakt Werner Sewing, Tel. 68 76 69 und Stadt Bünde, Wolfgang Joseph, Tel. 16 13 98. Bauschuldnerberatung der AWO für ganz OWL, (Beratung, Sanierung, Finanzplanung), Beratung in Bielefeld und Löhne, Termine nach Vereinbarung, Tel. 0521/9216-488 oder 05732/94 95 44. Behindertenhilfe und Epilepsie Bethel, Wohnheim Bünde, Tel. (05223)68 76 69. Behindertensportgemeinschaft Ennigloh, Tel. (0170) 2 30 77 54. Beratung für Opfer von Menschenhandel, und Zwangsprostitution, Tel. (05221) 84 02 00, Termin nach Vereinbarung, Beratung anonym.. Beratung für Spielabhängige, Auf der Freiheit 25, Herford, Tel. (05221) 5 99 80. Beratungstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder des Kreises Herford, Anmeldung: Mo.Do. 8.00-16.00, Fr. 8.00-12.00, Tel. (05221) 13 16 38. Blaues Kreuz Hagedorn, Kontakt unter (05221) 80930 oder (0 52 23) 687682 und (05734) 3698. DGB-Beratungsstelle, Telefon, Fax, Anrufbeantworter, Tel. 4 36 21. Deutsche Krebshilfe, 9.00 bis 17.00, Tel. (0228) 72 99 00. Deutsche Lohnsteuerhilfe e.V., Wichernstraße 13, Tel. 90 46 23. Deutsche Rheuma-Liga, Gruppe Bünde, Frau Horst, Tel. 1 55 20. Deutsches Rotes Kreuz, Schuldnerberatung, Behindertenfahrdienst, Mobile Soziale Dienste, Infos zu Ausbildungen, 8.00 bis 17.00, DRK-Zentrum, Sachsenstr. 116, Tel. 9 29 70, 92 97 30. Diakoniestation Bünde, Altenund Krankenpflege zu Hause, Bünde 1, Tel. 9 29 80, Bünde 2, Tel. 49 05 65, Kirchlengern, Tel. 7 37 66, Rödinghausen, Kirchweg 1, Tel. (0 57 46) 29 19, Tel. 9 29 80. Ehe- und Lebensberatung e.V. Wehmstr. 7, Sprechstunde montags von 10-11 Uhr und mittwochs von 18-19 Uhr, Beratung nach Vereinbarung (05223)4 91 18 79. Ehe-, Lebens- und Krisenberatung, Beratungsstelle Weißes Kreuz, Eberhard Ritz, VonSchütz-Str. 11, Termine nach vorheriger Vereinbarung unter Telefon: (0 52 23) 82 96 75. Freundeskreis Suchtkrankenhilfe, Spradow Info Tel. 62818. Freundeskreis Suchtkrankenhilfe Rödinghausen, Infos 05223/15723,13570 oder 43210 (05226)2992. Hilfe im Schwangerschaftskonflikt, Arbeitskreis Weißes Kreuz, Tel. 7 40 12, 6 09 33. Hospizgruppe, im Lukaskrankenhaus, Tel. 16 73 60, 16 72 49. ILCO, Deutsche Vereinigung der Stomaträger bietet täglich Hilfe unter folgenden Telefonnummern (05221) 8 03 66 und (05226)24 49. Infoline Glückspielsucht NRW, Informationen und Beratung für Glückspieler und Angehörige, Tel. 01801-77 66 11, 10.00 bis 18.00. Jugendamt, Allgemeiner sozialer Dienst, Tel. 16 10, 9.00 bis 11.00, Rathaus. Kinder- und Jugendtelefon, kostenfrei, 15.00 bis 19.00, Tel. (0800) 1 11 03 33. Lebenshilfe Lübbecke, Hilfe für behinderte Menschen, Geschäftsstelle Lübbecke: Tel.(05741) 3400-0, Bünde: Reinhard Spanier, Tel. (05223) 61434, Kaiserstr. 7, Lübbecke. Lohnsteuerhilfeverein, HILO e.V., Beratungsstelle, Stiftsfeldstr.133, Tel. 4 91 40 53. Mobbing-Selbsthilfegruppe, Treffpunkt Bünde, Kontakt: E-Mail, [email protected] oder AG Selbsthilfe im Kreis Herford Tel. 05221/132124, Mo.-Fr. 9.00-12.00. MobilAgenten, Ihre Berater für Bus und Bahn, Servicetelefon 0 52 24/97 80 60. Opferschutz und -hilfe, Polizei Herford, Kommissariat Vorbeugung, Tel. (05221) 8 88 17 00. PILZ, Pädagogisch-Psychologisches Institut für Legasthenie und Dyskalkulie, Telefonische Sprechstunde Di.und Fr. 10.00 -11.00, Bahnhofstr. 46, Tel. 1 00 50. Patientenberatungsstelle, der zahnärztlichen Körperschaften, Mittwochs von 15.00-19.00 kostenlose Telefon-Hotline 0800-5 17 13 17 oder 0800-5 17 13 18 . Polizei- und Feuerwehrnotruf für Hörgeschädigte, Tel. (05221) 8 88 12 29. Pro Familia, 9.30 bis 11.30, Brüderstr. 6, Tel. 99 22 23. Rolli-Club Bünde, RollstuhlSHG, Info (05223) 4 33 64 oder (05746) 8060 . SHG Frauen in Scheidungsund Trennungssituationen, Tel. 7 12 83, 16 12 75. SHG Morbus Crohn, Tel. 4 15 38. SHG Prostatakrebs, Info Udo Sanne, Tel. (05226) 50 56. SHG STEBKE, Selbsthilfegruppe Familien mit behinderten Kindern, Tel. 7 55 84, 52 25 12. SHG für Atemwegs-/Lungenkranke, Treffen 1. Montag im Monat um 17.15. Info: Gisela Hillebrand (05221) 69 06 79, Tel. (05221) 18 91 00. SHG für Menschen mit Ängsten und Panikattacken, Tel. 8 40 61. SeniorenService AWO owl, OWL weite Hotline, für alle Fragen rund ums Alter, täglich außer an Feiertagen 15.00-18.00 Uhr Tel. (180) 5 29 67 77 . Suchtberatung Diakonisches Werk Herford, Außenstelle Bünde, Wehmstraße 7, Alkohol- und Medikamentenabhängige sowie Angehörigenberatung, Dr. Herbert Jardner, Mo. 14.00-16.00, Mi. 15.00-17.00 Tel. (05223) 188209. Tagesmütter-Initiative, „Ihr Kind in guten Händen“ Info, Birgit Wiedemann, Tel. 05223/89 08 oder Daniela Prochnau, 05223/98 54 99. Tagesstätte Bünde, Freizeittreff für seelisch kranke Menschen,gemeinsame Unternehmungen, 8.00 bis 16.00, Bismarckstr. 7, Tel. 16 09 49. Telefonseelsorge, rund um die Uhr kostenfrei, Tel. 0 800 1 11 01 11, 1 11 02 22. Tierschutzverein, Tag und Nacht,Einsatzzentrale , Im Südbrock 68, Tel. 16 09 99, 8 66 15. Tierschutzverein Herford, (Tag und Nacht) Einsatzzentrale: 0 52 23/16 09 99, Tierheim Bünde-Ahle: 0 52 23/68 95 76. Umwelt-/Abfallberatung, unter Tel. 16 12 66, 8.00 bis 12.00. Verbraucherzentrale NRW, Öffnungszeiten: Mo. und Di. 9.00-13.00, 14.00-17.00, Do. 9.00-13.00, 14.00-19.00, Fr. 9.00-13.00 Tel. (0521) 6 69 36, Herforder Straße 33, Bielefeld. Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V., Körnerstr 5, Tel. 79 35 91. Weißer Ring, Hilfe für Kriminalitäts-Opfer, Tel. 7 93 45 55. BD5 „Mansollteniemalsniesagen“ INTERVIEW: Alan Silson, Gitarrist der legendären Pop-Band Smokie das nicht. Jeder ist momentan mit seiner eignen Karriere beschäftigt. Hinzu kommt noch, dass keiner den ersten Schritt machen möchte. Doch man soll niemals nie sagen. Die Eagles haben es getan, The Police ebenfalls – warum nicht irgendwann auch mal Smokie? ¥ Bünde. Mit der Band Smokie (Living next door to Alice) feierte Alan Silson in den Siebziger Jahren Welterfolge. 1996 trennte sich der Leadgitarrist von der ohnehin bereits angeschlagenen Band und bastelte später mit seiner Alan Silson Band an einem Neuanfang. Heute Abend gastiert der 56-Jährige im Bünder Universum. Vor seinem Auftritt in dem alten Kino an der Hauptstraße traf NW-Mitarbeiter Patrick Menzel den Ex-Smokie in dessen Villa in Hüllhorst und sprach mit ihm über seine neue Heimat, das neue Album und die gute, alte Smokie-Zeit. Wo sind Sie momentan mit Ihrer Band unterwegs? SILSON: Zwei Konzerte haben wir bereits in der Region hinter uns, zwei weitere folgen. Ansonsten haben wir Konzerte in Dänemark und ab Mai sind wir wieder in Russland unterwegs. Vielleicht kommt ja auch in Deutschland noch der eine oder andere Gig hinzu. Und hoffentlich auch mal wieder Australien; wie in den guten-alten Smokie-Zeiten (lacht). Mit „Solitary Bird“ haben Sie gerade ein neues Album rausgebracht. Wie viel Alan Silson steckt in diesem Werk? SILSON: Sehr viel. Der Großteil der Texte und der Musik ist von mir. Ich bin Musiker und lasse mir nicht gern etwas Fertiges vorlegen. Das soll schon so authentisch wie möglich sein. Alan, seit 16 Monaten wohnen Sie nun in Hüllhorst. Haben Sie sich gut eingelebt in Ihrem neuen Domizil? SILSON: Ja, sehr sogar. Ein Leben in einer Großstadt konnte ich mir noch nie vorstellen, ich bevorzuge eher das Ländliche. Aus diesem Grund fühle ich mich auch sehr wohl in Hüllhorst. Was hat Sie ins beschauliche Hüllhorst verschlagen? SILSON: Meine Lebensgefährtin. Sie hat ihre Wurzeln in Hille. Als die Entscheidung anstand, Eigentum zu erwerben, haben Andrea und ich uns in Deutschland und England umgeschaut. Wir haben uns im Internet Immobilien angesehen und es stellte sich schnell heraus, dass Häuser in Deutschland wesentlich günstiger sind als in England. Das Haus „in the middle of the trees“ hat uns so gut gefallen, Einst ein Großer: Mit Smokie gewann Alan Silson Ende der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts mehrfach FOTO: PATRICK MENZEL dass wir nicht lange überlegen den begehrten Bravo-Otto. Und nun bastelt Alan an einer neuen Karriere. mussten und sofort zugeschlaSILSON: Mein erster Eindruck lange meine Familie nicht in der ten sind mit ihren eigenen gen haben. Bands unterwegs. Aber wenn es ist ein sehr guter. Das Gebäude ersten Reihe sitzt. sich mal ergibt, telefoniere ich Werden Sie oft auf der Straße er- ist großartig, eine wirklich gemütliche Location. Ich freue Sie mögen es nicht, wenn ihre mit Chris Norman oder den ankannt und angesprochen? SILSON: Manchmal drehen mich auf diesen Gig in privater, Frau oder Tochter in der ersten deren Jungs. Reihe sitzen? sich die Leute um, wenn ich Ih- fast intimer Atmosphäre. SILSON: Nein, absolut nicht. Können Sie sich eine Wiedervereinen begegne. Das empfinde ich jedoch eher angenehm als stö- Wo treten Sie lieber auf, in einem Das ist mir eher unangenehm. nigung mit ihren Kollegen von rend, denn die Reaktionen sind großen Stadion oder in einem klei- Ich erinnere mich an ein Kon- einst vorstellen? zert mit den Jungs von Smokie. SILSON: Das werde ich sehr oft meistens positiv. Bisher habe ich nen Kino? nur eine negative Erfahrung ge- SILSON: Beides hat seine Reize. Das war ein Konzert in einem gefragt (lacht) und anlässlich macht: Neulich, nach einem Ich denke, als Musiker verliert ganz kleinen Saal. Die Angehöri- des 40. Gründungstages von Konzert, sprach mich ein Mann man in größeren Locations gen aller Bandmitglieder saßen Smokie kursierte das Gerücht eian, der mich zu Hause besuchen schneller den Kontakt zum Pu- im Publikum; ich wusste schließ- ner Reunion. In der Tat gab es wollte. Ich habe natürlich abge- blikum als in kleinen Sälen. Wo- lich nicht mehr, wo ich hin- diese Überlegung bereits. Doch ein Bandmitglied hat nicht mitlehnt. bei es schon atemberaubend ist, schauen sollte. gespielt – und so ist es nur bei wenn du auf der Bühne stehst Sie haben kürzlich das Univer- und zehntausende Menschen Haben Sie noch Kontakt zu den der Überlegung geblieben. Sicherlich wäre eine Wiedervereisum in Augenschein genommen. ihre Feuerzeuge schwenken. An- anderen Smokie-Mitgliedern? Wie gefällt Ihnen der Ort, an dem dererseits liebe ich den direkten SILSON: Grundsätzlich schon. nigung in alter Besetzung eine Kontakt zum Publikum. So- Aber nicht regelmäßig. Die meis- tolle Sache, aber so einfach ist Sie heute auftreten werden? Sie sind ein Vollblutmusiker. Was halten Sie von solchen TV-Formaten wie Deutschland sucht den Superstar? SILSON: Nicht viel. Die einzigen Gewinner dabei sind die Sender und die Jury-Mitglieder, die sich durch die Show profilieren. Die Kandidaten haben doch kaum eine Chance – von denen hört man doch in ein paar Jahren nichts mehr. Ihr Markenzeichen sind die langen Haare. Schon mal über einen Friseurbesuch nachgedacht? SILSON: Nein, meine Haare kommen nicht ab – die bleiben dran! ZUR PERSON: Alan Silson ¥ Am 21. Juni 1951 erblicke Alan David Silson im britischen Bradford das Licht der Welt. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für die Musik. Mit seinen Mitschülern Chris Norman und Terence „Terry“ Uttley gründete Silson in den frühen Siebzigern die Band „The Yen“. Ohne großen Erfolg spielten sie in den Bars der Gegend. Erst unter dem Namen „Smokie“ gelang Silson und seinen Jungs der Durchbruch. ImmereineHandbreitPointenunterdemKabarett-Kiel Mindener Stichlinge haben im Universum stets „Land in Sicht“ VON KARL-HENDRIK TITTEL ¥ Bünde. Klar zum Entern! Bewaffnet mit allerlei Parodien, bleiben die Mindener Stichlinge auch im 42. Jahr ihrem Rudertakt treu und steuern mit Rammgeschwindigkeit in ausgesuchte Kabarett-Häfen. Was die Damen und Herren aus der Weserstadt jetzt im Universum an fein geschliffenen Spitzen und durchdachten Persiflagen auf die Planken zauberten, konnte vielleicht keinen Seemann erschüttern, schüttelte aber die deutsche Politiklandschaft nebst Protagonisten und Statisten ordentlich durch. „Land in Sicht!?“ heißt das Programm, mit dem Deutschlands dienstältestes, aktives Amateurkabarett-Ensemble in diesem Jahr sicher vor Anker geht. Für den reibungslosen Ablauf und erstklassige Unterhaltung an Bord sorgten Mittwochabend im ausverkauften alten Bünder Kino Ursula Beinlich, Dieter Fechner, Kirsten Gerlhof, Rolf Mietke und Oliver Roth. Letztgenannte Stichlinge wird die Rentenerhöhung noch bis ins Seemannsgrab verfolgen. „Das Wort Rentenerhöhung behält man, aber die 1,1 Prozent Vergeblich? Rolf Mietke (r.) gab zackige Kommandos, während Kirsten Gerlhof, Ursula Beinlich und Oliver Roth (Mitte v. l.) für den Aufschwung paddelten. Nur Dieter Fechner (l.) machte als skrupelloser UnterFOTO: KARL-HENDRIK TITTEL nehmer, der „über Leichen und Wasser“ gehen kann, nicht mit. nicht“, so deren pessimistische Einschätzung. Mit ihrem Privatvermögen sollten diejenigen haften, die für das „Absaufen“ der Privatbanken verantwortlich seien, forderte Kirsten Gerlhof. „Ab auf die Galeere und rudern für Deutschland, bis der Arsch auf Grundeis geht!“ Dagegen fast harmlos wurden die sich ständig mehrenden Kochsendungen auf die Schippe genommen. Mit gesungenen Kombüse-Versen, wie „Kerner ist ein echtes Schwein, der greift überall mit den Fingern rein“ oder „Deutschland wird immer feister, Schuld daran sind die Küchenmeister“ machte man sich über dieses Phänomen lustig. Ursula Beinlich konnte partout nicht verstehen, dass der Kuckuck zum Vogel des Jahres gewählt wurde. „Mit gefällt der gar nicht, trotzdem haben wir zwölf davon in der Wohnung hän- gen“, sagte sie im lupenreinen Berliner Akzent und erklärte fast nebenbei, wie sie ihrem Briefträger den „ganz persönlichen Mindestlohn“ zahle. Genüsslich holten sie die Herren Jung, Gabriel, Beck, Altkanzler Schröder oder auch mal die gesamte Große Koalition verbal Kiel. Auch an Oscar Lafontaines Insel, auf der er seine Tage als leicht im Trüben fischender und manischer Schiffbrüchiger friste- tet, der seine Gedanken als Flaschenpost in die Fluten schmeißt, kam die maritime Truppe vorbei. Seine Botschaft wurde später gefunden. „Wirf sie zurück, wir haben genug Flaschen an Bord“, waren sich Rolf Mietke und Oliver Roth einig. Die Stichlinge setzten Segel mit einem von vorn bis hinten wohl durchdachten Programm. Zwischen den Stücken konnte man zu den Piano-Klängen von Dietmar Möller, der auch die Songs virtuos untermalte, das eben Gehörte wunderbar sacken lassen. „Die Stichlinge bringen die Dinge auf den Punkt, mir hat bis jetzt jeder Auftritt gefallen“, sagte Manfred Schröder. Auch Ina Gaede fällte ein positives Urteil: „Spitzenmäßig“, so die Kirchlengeranerin. „Ich würde am liebsten eine Unterschriftenaktion ins Leben rufen, damit die Verantwortlichen bei gewissen Privatbanken wirklich auf die Galeere geschickt werden.“ „Sehr gut, sehr scharfzüngig und vor allen Dingen sehr aktuell, das Universum ist nicht umsonst bei den Auftritten der Stichlinge regelmäßig ausverkauft“, lautete Friedhelm Kleinebergs Fazit.