Energetische Sanierung von Gebäuden in Kanada

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Energetische Sanierung von Gebäuden in Kanada
ENERGETISCHE SANIERUNG
VON GEBÄUDEN IN KANADA
Zielmarktanalyse mit Profilen der Marktakteure
Fokus Ontario, 2015
www.efficiency-from-germany.info
Impressum
Herausgeber
Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer (AHK Kanada)
410 St. Nicolas Street, Suite 200
Montreal (QC), H2Y 2P5
Kanada
Tel.: +1 (514) 844-3051
Fax: +1 (514) 844-1473
Web: www.kanada.ahk.de
Stand
Redaktionsschluss: Mai 2015
Bildnachweis
Shutterstock
Kontaktperson
Emma Sargsyan, Business Development Manager Canada
E-Mail: [email protected]
Autoren
Emma Sargsyan, Business Development Manager Canada
Alexandra Bogensperger, Stellv. Geschäftsführerin, Regionalbüro Quebec & Ostkanada
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haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt
werden kann.
Inhalt
Inhalt
Abkürzungsverzeichnis
1. Zusammenfassung
2. Einleitung
3. Zielmarktanalyse Kanada
3.1 Länderprofil
3.1.1 Geografie und Demografie
3.1.2 Politischer Hintergrund
3.1.3 Wirtschaftsstruktur und –entwicklung
3.1.4 Entwicklung der Wirtschaft in Ontario
3.1.5 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
3.1.6 Einfuhrbestimmungen
3.1.7 Investitionsklima und –förderungen
3.2 Energiemarkt
3.2.1 Energieerzeugung
3.2.2 Energieverbrauch
3.2.3 Energiepreise
3.2.4 Energiepolitische Rahmenbedingungen
3.2.5 Energiepolitische Administration und Zuständigkeiten
3.2.6 Gesetzliche Rahmenbedingungen
4. Energieeffizienz in Kanada
4.1 Energieeffizienz im Bauwesen
4.1.1 Allgemeiner Überblick
4.1.2 Beweggründe für die Verwendung effizienzsteigernder Technologien bei Bau- und Sanierungsprojekten
4.1.3 Marktstruktur und Trends
4.1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren
4.1.5 Baumaterialien
4.1.6 Aktuelle kanadische Großprojekte im Bereich Gebäudeeffizienz
4.1.7 Herausforderungen und Entwicklungen auf dem Energiemarkt
4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz im Gebäudebereich
4.2.1 Baurecht
4.2.2 Standards, Normen und Zertifizierungen
4.2.3 Förderprogramme auf Bundesebene
4.2.4 Förderprogramme in Ontario
4.2.5 Abschreibungsvorteile als indirekte Förderprogramme
5. Marktchancen für deutsche Unternehmen
5.1 Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudesektor
5.2 Marktbarrieren und Hindernisse
5.3 Marktstruktur und Wettbewerbssituation im Bereich Gebäudeeffizienz
5.4 Projektvergabestrukturen
5.5 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen
5.6 Handlungsempfehlungen
6. Liste der Marktakteure
6.1 Institutionen, Verbände und Organisationen
6.2 Unternehmen
6.3 Fachmagazine
6.4 Messen und Konferenzen
7. Schlussbetrachtung
1
1
3
6
7
8
8
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14
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50
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60
61
62
64
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67
69
69
76
86
87
90
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Quellenverzeichnis
2
91
92
93
Abkürzungsverzeichnis
AB
Alberta
Abb.
Abbildung
AG
Aktiengesellschaft
AgBB
Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten
AHK
Auslandshandelskammer
AMPS
Administrative Monetary Penalty System
BC
British Columbia
BCEAC
Building Code Energy Advisory Council
BESt
Building Environmental Standards
Bio.
Billion
BIP
Bruttoinlandsprodukt
BMWi
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
BOMA
Building Owners and Managers Association
BOT
Toronto Board of Trade
bzw.
beziehungsweise
°C
Grad Celsius
ca.
circa
CAD
Canadian Dollar
CAD¢
Canadian Dollar Cent
CaGBC
Canada Green Building Council
CAMPUT
Canada Energy and Utility Regulators
CBSA
Canadian Border Services Agency
CCBFC
Canadian Commission on Building and Fire Codes
CCMC
Canadian Construction Materials Centre
CCRA
Canada Customs and Revenue Agency
CEEA
Canadian Energy Efficiency Alliance
CETA
Comprehensive Economic and Trade Agreement
CHBA
Canada Home Builders Association
CMHC
Canada Mortgage and Housing Corporation
Corp.
Corporation
CO2
Kohlenstoffdioxid
CSA
Canadian Standards Association
DGNB
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
d.h.
Das heißt
EEF
Energy Efficiency Fund
EFTA
European Free Trade Association
EPA
US Environmental Protection Agency
ESA
Electrical Safety Authority
EST
Eastern Standard Time
3
EU
Europäische Union
EUR
Euro
EUR
Euro¢
FIT
Feed in Tariff
GEA
Ontario Green Energy Act
GJ
Gigajoule
GmbH.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GRI
Global Reporting Initiative
GST
Goods and Services Tax
GTAI
German Trade and Invest
G7
Gruppe der Sieben
G8
Gruppe der Acht
HS
Harmonized Commodity Description and Coding System
HST
Harmonized Sales Tax
HVAC
Heating, ventilating, air conditioning
IDF
Innovation Demonstration Fund
IESO
Independent Electricity System Operator
IGMAC
Insulating Glass Manufacturers Alliance of Canada
Inc.
Incorporation
ISO
International Standards Organization
km
Kilometer
km²
Quadratkilometer
kW
Kilowatt
kWh
Kilowattstunde
LEED
Leadership in Energy and Environmental Design
LP
Limited Partnership
Ltd.
Limited company
m²
Quadratmeter
m3
Kubikmeter
MB
Manitoba
MEPS
Minimum energy performance standards
Mio.
Million
Mrd.
Milliarde
Mt
Megatonne
MW
Megawatt
MWh
Megawattstunde
NAFTA
North American Free Trade Agreement
NAIMA
North American Insulation Manufacturers Association
NB
New Brunswick
NBC
National Building Code of Canada
NEB
National Energy Board
4
NECB
National Energy Code of Canada for Buildings
NERC
North American Electric Reliability Corporation
NFC
National Fire Code of Canada
NL
Newfoundland and Labrador
NPC
National Plumbing Code of Canada
NRCan
Natural Resources Canada
NRC-IRC
National Research Council's Institute for Research in Construction
NS
Nova Scotia
OCC
Ontario Chamber of Commerce
OECD
Organisation for Economic Co-operation and Development
ON
Ontario
PE
Prince Edward Island
PJ
Petajoule
PPP
Public-Private-Partnership
PWGSC
Public Works and Government Services Canada
QC
Quebec
RBC
Royal Bank of Canada
RHH
Reid’s Heritage Homes
SCC
Standards Council of Canada
SK
Saskatchewan
SR&ED
Scientific Research and Experimental Development
StatCan
Statistics Canada
SWOT
Strengths, weaknesses, opportunities and threats
t
Tonne
Tab.
Tabelle
TAF
Toronto Atmospheric Fund
TD
Toronto Dominion, Name einer Bank
TGS
Toronto Green Standard
TJ
Terajoule
TWh
Terawattstunden
u.a.
unter anderem
UL
Underwriters Laboratories
US
United States
USA
United States of America
vgl.
vergleiche
WCI
Western Climate Initiative
WTO
World Trade Organization
%
Prozent
z.B.
zum Beispiel
5
1. Zusammenfassung
Kanada gehört zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Energieverbrauch weltweit. Ein Großteil davon entfällt auf
den Gebäudebereich. Aufgrund vergleichsweise niedriger Energiekosten spielte das Thema Energieeffizienz jedoch lange
eine untergeordnete Rolle und gewinnt erst seit einigen Jahren zunehmend an Bedeutung. Neben steigenden
Energiepreisen ergibt sich dies vor allem aus den negativen Konsequenzen der klimatischen Veränderungen und den
damit einhergehenden klimapolitischen Verträgen, einem erwarteten Anstieg des Energiebedarfs von jährlich
durchschnittlich 1,3 % innerhalb der nächsten 20 Jahre sowie einem prognostizierten Bevölkerungswachstum von etwa
20 % bis 2050. Für die Regierung hat eine Steigerung der Energieeffizienz daher mittlerweile hohe Priorität, was sich in
einer gestiegenen Anzahl an Förder- und Zertifizierungsprogrammen widerspiegelt. Auch wenn der Wohnungsbausektor
zwischen 1990 und 2010 eine Effizienzsteigerung von 36 % erzielt hat, stieg der Gesamtenergieverbrauch in dem Bereich
aufgrund des hohen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums dennoch um 22,9 %.
Die Provinz Ontario ist die bevölkerungs- und industriereichste Provinz Kanadas und verfolgt seit Jahren einen
politischen Kurs, der verstärkt die erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in den Mittelpunkt ihrer Energiepolitik
stellt. Seit der Einführung des Green Energy and Green Economy Acts im Jahr 2009 sowie des Ontario Long Term
Energy Plans im Jahr 2013 lautet das zentrale Leitmotiv ‚Putting Conservation First‘. Gleichzeitig ist die Bauwirtschaft
Ontarios im kanadaweiten Vergleich am dynamischsten und die Stadt Toronto im gesamten nordamerikanischen
Vergleich das Ballungszentrum mit den aktuell höchsten Bauaktivitäten. Vor diesem Hintergrund bietet sich Ontario für
deutsche Anbieter von Produkten und Dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich als
Einstiegsregion auf den kanadischen Markt besonders an.
Das wachsende Interesse an energieeffizientem Bauen zeigt sich auch an der steigenden Anzahl von Projekten mit
Zertifizierungen für nachhaltiges Bauen, wie beispielsweise LEED (Leadership in Energy and Environmental Design). So
wurden kanadaweit bereits mehr als 2.000 Gebäude mit dem LEED-Zertifikat ausgezeichnet, wovon mit 41 % der
Großteil der zertifizierten Gebäude auf die Provinz Ontario entfällt. Auch die stetige Verschärfung der
Energieeffizienzanforderungen der provinziellen Bauvorschriften insbesondere für den Neubau machen deutlich, dass es
für nachhaltige Produkte und Bauweisen einen wachsenden Markt gibt.
Die zunehmend strengeren Vorschriften zum Energieverbrauch von Gebäuden bringen wachsende Geschäftschancen mit
sich. Hinzu kommt, dass deutsche Unternehmen in Kanada im Bereich des nachhaltigen und energieeffizienten Bauens
einen hervorragenden Ruf genießen. Der wachsende Markt für Energieeffizienz im Gebäudebereich bietet deutschen
Unternehmen in Kanada angesichts der klaren Vorreiterrolle deutscher Technologien und der starken
Importabhängigkeit bei Baumaterialien, Gebäudetechnik und Dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz gute
Absatzchancen. Für Anbieter aus diesen Bereichen — vor allem von wärmedämmenden Fenstern, Türen und Fassaden,
Beleuchtungstechnik, Lüftungssystemen, Heiz- und Klimatechnik sowie Mess- und Regeltechnik — ergeben sich daher,
insbesondere in der bauwirtschaftlich stärksten Provinz Ontario, gute Marktchancen. Risiken ergeben sich allerdings aus
den immer noch sehr niedrigeren Energiepreisen, die zu einer längeren Amortisationszeit als in Deutschland führen,
sowie der kanadischen Mentalität, die in Bezug auf Investitionen auf kurzfristige Kapitalerträge bedacht ist.
6
2. Einleitung
Die Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer (AHK Kanada) beteiligt sich 2015 bereits zum 9. Mal am AHKGeschäftsreiseprogramm der „Exportinitiative Energieeffizienz“. Die Initiative wird vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie (BMWi) gesteuert, koordiniert und finanziert und mit den jeweiligen Auslandshandelskammern
vor Ort durchgeführt. Ziel der Exportinitiative ist es, deutsche Unternehmen durch ein breites Angebot an
Seminarveranstaltungen sowie Kontaktanbahnungen mit lokalen kanadischen Experten und möglichen
Kooperationspartnern bei der Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland zu unterstützen. Die Erstellung der
Zielmarktanalyse bietet in diesem Rahmen eine einführende Übersicht über Marktchancen für deutsche Unternehmen,
die Produkte und Dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudesektor anbieten.
Das Ziel dieser Marktstudie ist es, die Marktentwicklungen und –gegebenheiten im Gebäudeeffizienzsektor mit einem
Schwerpunkt auf die energetische Sanierung des Gebäudebestands in Kanada zu analysieren und die für den
Markteintritt relevanten Informationen bereitzustellen. Der Fokus liegt dabei auf der Provinz Ontario, die einen
wachsenden Markt für energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen bietet und insbesondere im Großraum Toronto
kanadaweit die höchsten Bauaktivitäten verzeichnet.
7
3. Zielmarktanalyse Kanada
3.1 Länderprofil
3.1.1 Geografie und Demografie
Mit einer Fläche von fast zehn Millionen Quadratkilometern ist Kanada nach Russland das zweitgrößte Land der Erde
und fast so groß wie Europa. Das Land wird im Osten vom Atlantik, im Norden vom Nordpolarmeer und im Westen vom
Pazifik umschlossen. Die einzige Landesgrenze befindet sich im Süden zu den USA. Die südliche Hälfte Kanadas besteht
von West nach Ost aus den zehn Provinzen British Columbia, Alberta, Saskatchewan, Manitoba, Ontario, Quebec, New
Brunswick, Prince Edward Island, Neufundland und Labrador sowie Nova Scotia. Der Norden setzt sich aus den drei
Territorien Yukon, Nordwest-Territorien und Nunavut zusammen. Die Hauptstadt Kanadas ist Ottawa in Ontario. Die
längste Strecke von der Provinz Neufundland und Labrador im Osten nach Yukon im Westen beträgt 5.514 km, während
sich die längste Nord-Süd-Distanz über 4.636 km erstreckt. Für eine Fahrt von Halifax in Nova Scotia nach Vancouver in
British Columbia benötigt man etwa 56 Stunden mit dem Auto bzw. sieben Flugstunden. Kanada erstreckt sich über sechs
verschiedene Zeitzonen.1 Mit ca. 202.000 km verfügt Kanada außerdem über die längste Küstenlinie der Erde.2
Abb. 1: Übersicht der kanadischen Provinzen und Territorien3
Während in Deutschland auf einer Fläche von 357.105 km2 ca. 80 Mio. Menschen leben4, sind es in Kanada auf einer etwa
28-mal so großen Fläche nur 35,67 Mio. 5 Mit 3,4 Einwohnern/km² besitzt Kanada damit eine der geringsten
Bevölkerungsdichten weltweit.6 Die Bevölkerung Kanadas konzentriert sich hauptsächlich auf den Süden des Landes,
sowie auf die städtischen Ballungszentren.7 Die bedeutendsten Metropolen sind die Greater Toronto Area in Ontario
(6 Mio. Einwohner), Greater Montreal in Quebec (4 Mio. Einwohner) sowie Greater Vancouver in British Columbia
Time zones & daylight saving time - National Research Council Canada, http://www.nrc-cnrc.gc.ca/eng/services/time/time_zones.html (zugegriffen am
26.3.2015).
2 Geography Canada, The World Factbook, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/ca.html (zugegriffen am 26.3.2015).
3 Natural Resources Canada, Copyright 2001, Her Majesty the Queen in Right of Canada (zugegriffen am 11.5.2015).
4 Statistisches Bundesamt (Destatis): „Bevölkerungsstand - Bevölkerung auf Grundlage des Zensus 2011“,
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Zensus_Geschlecht_Staatsangehoerigkeit.
html;jsessionid=8EED62594B8DC58B3ECD404EE8112B95.cae1 (zugegriffen am 05.04.2015).
5 „Canada Population, 1960-2015“, http://www.tradingeconomics.com/canada/population (zugegriffen am 26.3.2015).
6 „• Kanada - Bevölkerungsdichte 2013 | Statistik“, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/170272/umfrage/bevoelkerungsdichte-in-kanada/
(zugegriffen am 26.3.2015).
7 „Regard sur la démographie canadienne : Provinces et régions“, http://www.statcan.gc.ca/pub/91-003-x/2007001/4129908-fra.htm (zugegriffen am
26.4.2015).
1
8
(2,4 Mio. Einwohner), die alle jeweils im Süden des Landes, etwa 250 km von der Grenze zu den USA entfernt liegen.8
Die übrigen Provinzen und insbesondere die Territorien sind eher dünn besiedelt.
Tabelle 1: Einwohnerzahlen (in Tausend) und Hauptstädte der kanadischen Provinzen und Territorien, 2014
Provinz/Territorium
Einwohner
Hauptstadt
Ontario
13.678,7
Toronto
Quebec
8.214,7
Quebec City
British Columbia
4.631,3
Victoria
Alberta
4.121,7
Edmonton
1.282
Winnipeg
1.125,4
Regina
Nova Scotia
942,7
Halifax
New Brunswick
753,9
Fredericton
527
St. John’s
Prince Edward Island
146,3
Charlottetown
Nordwest-Territorien
43,6
Yellowknife
Nunavut
36,6
Iqaluit
Yukon
36,5
Whitehorse
35.540,4
Ottawa
Manitoba
Saskatchewan
Neufundland und Labrador
Kanada
Quelle: Statistics Canada, 20149
Die Amtssprachen Kanadas sind sowohl Englisch als auch Französisch. Während Französisch vorwiegend im Osten des
Landes, in den Provinzen New Brunswick und Quebec gesprochen wird und in Quebec auch als einzige offizielle
Amtssprache gilt, sind die anderen kanadischen Provinzen mehrheitlich anglophon. Verhältnismäßig werden in Kanada
Englisch von 56,9 %, Französisch von 21,3 % und sonstige Sprachen von 19,8 % der Bevölkerung als Muttersprache
genannt.10
Ontario ist nach Quebec flächenmäßig die zweitgrößte Provinz Kanadas (1.076.395 km²). Sie grenzt im Süden an die
Großen Seen und fünf US-Bundesstaaten, im Norden an die Hudson Bay sowie an die Provinz Quebec im Osten und die
Provinz Manitoba im Westen. Insgesamt besteht 1/6 der Fläche aus Seen und Flüssen.
11
Statistics Canada: „Population of census metropolitan areas“, 30.05.2014, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/demo05aeng.htm (zugegriffen am 26.4.2015).
9 „Population by year, by province and territory (Number)“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/demo02a-eng.htm
(zugegriffen am 30.3.2015).
10 „Population by mother tongue and age groups (total), percentage distribution (2011), for Canada, provinces and territories“,
http://www12.statcan.gc.ca/census-recensement/2011/dp-pd/hltfst/lang/Pages/highlight.cfm?TabID=2&Lang=E&Asc=1&PRCode=01&OrderBy=999&View=2&tableID=401&queryID=1&Age=1 (zugegriffen am
30.3.2015).
11 „Natural Resources Canada, Copyright 2001, Her Majesty the Queen in Right of Canada“(zugegriffen am 11.5.2015).
8
9
Abb. 2: Übersicht der Provinz Ontario12
Mit über 13 Mio. Einwohnern hat Ontario einen Anteil von ca. 38 % an der kanadischen Gesamtbevölkerung und stellt
zugleich die bevölkerungsreichste Provinz Kanadas dar. Die Provinzhauptstadt Toronto ist mit knapp 2,8 Mio.
Einwohnern die größte Metropole Kanadas.13 Mehr als 90 % der Bevölkerung Ontarios leben in den Ballungszentren am
Rande der Great Lakes, einer der am dichtesten bevölkerten Regionen Nordamerikas. Gleichzeitig beträgt der Anteil der
Wirtschaftskraft der Region gemessen an der gesamtkanadischen Wirtschaftskraft 40 %. 14
Ontario ist eine englischsprachige Provinz mit einigen französischsprachigen Gemeinden. Die Hauptstadt Toronto wird
aufgrund der über 140 verschiedenen Sprachen und Dialekten als Stadt mit der höchsten multikulturellen Diversität der
Welt bezeichnet.15
3.1.2 Politischer Hintergrund
Mit dem Constitution Act von 1867 wurde in Kanada das Regierungssystem einer konstitutionellen Monarchie und einer
parlamentarischen Demokratie innerhalb des Commonwealth of Nations eingeführt. Die amtierende britische Königin
Elisabeth II. ist das kanadische Staatsoberhaupt und wird in Kanada von einem Generalgouverneur vertreten (derzeit
David Johnston), der zugleich der Oberbefehlshaber Kanadas ist. Er wird von der Königin auf Empfehlung des
kanadischen Premierministers ernannt. Neben der Königin als Staatsoberhaupt setzt sich das kanadische Parlament aus
dem Senat und dem Unterhaus (House of Commons) zusammen. Stephen Harper wurde als 22. kanadischer
Premierminister erstmals am 6. Februar 2006 vereidigt. Er und seine konservative Partei wurden in den Jahren 2008
und 2011 wiedergewählt. Die nächsten Bundeswahlen finden im Oktober 2015 statt. Gemäß der kanadischen Verfassung
muss mindestens alle fünf Jahre gewählt werden, wobei die Legislaturperioden erheblich verkürzt werden können, wenn
der Regierung das Vertrauen entzogen wird.16 In den letzten 20 Jahren kam es aufgrund dessen durchgängig zu kürzeren
Legislaturperioden, insgesamt gab es von 1997 bis heute 6 Wahlperioden.17
Innerhalb des föderal organisierten Kanadas obliegen dem Bundesstaat und den Provinzen unterschiedliche
Kompetenzen. Während Politikfelder, die die Gesamtheit der kanadischen Bevölkerung betreffen (unter anderem
internationale Beziehungen, Strafrecht, Zentralbank und Geldpolitik) in den Aufgabenbereich des Bundes fallen, liegen
provinziale und lokale Interessen in der Zuständigkeit der Provinzen. Unter letztere fallen beispielsweise das
Canada Travel: „Map Ontario“, http://www.ontario-canada-travel.com/image-files/ontario-map.jpg (zugegriffen am 11.5.2015).
„Toronto Facts - Your City - Living In Toronto | City of Toronto“,
http://www1.toronto.ca/wps/portal/contentonly?vgnextoid=57a12cc817453410VgnVCM10000071d60f89RCRD (zugegriffen am 30.3.2015).
14 Government of Canada, Environment Canada: „Great Lakes Quickfacts - Water - Environment Canada“, 09.01.2007, https://www.ec.gc.ca/grandslacsgreatlakes/default.asp?lang=En&n=B4E65F6F-1 (zugegriffen am 30.3.2015).
15 „Diversity - Toronto Facts - Your City | City of Toronto“,
http://www1.toronto.ca/wps/portal/contentonly?vgnextoid=dbe867b42d853410VgnVCM10000071d60f89RCRD&vgnextchannel=57a12cc817453410V
gnVCM10000071d60f89RCRD (zugegriffen am 30.3.2015).
16 „Fixed-date elections in Canada“, http://www.parl.gc.ca/Parlinfo/compilations/ProvinceTerritory/ProvincialFixedElections.aspx (zugegriffen am
30.3.2015).
17 „Elections Canada Online | Past elections“, http://www.elections.ca/content.aspx?section=ele&dir=pas&document=index&lang=e (zugegriffen am
30.3.2015).
12
13
10
Gesundheits- und Sozialwesen, bis auf wenige Ausnahmen das Arbeitsrecht, die Fiskalpolitik, das Bauwesen und das
Zivilrecht sowie zu großen Teilen die Energie- und Umweltpolitik. Ebenso wie im deutschen Recht gilt auch hier die
Regel: Bundesrecht bricht Landesrecht.18
Die gesetzgebende Gewalt stellt in Ontario das Parlament dar, dessen Mitglieder durch das Mehrheitswahlrecht in den
Wahlkreisen gewählt werden.19 Vizegouverneur ist seit Juni 2014 Elizabeth Dowdeswell. Stärkste Partei ist seit 2003 die
liberale Ontario Liberal Party, die zurzeit 59 der 107 Abgeordnetensitze hält, gefolgt von der konservativen Progressive
Conservative Party of Ontario sowie der sozialdemokratischen Ontario New Democratic Party. Seit Februar 2013 steht
Kathleen Wynne von der regierenden Ontario Liberal Party als Premierministerin von Ontario dem Kabinett – als Organ
der Exekutive - vor.
Wie viele Provinzen verabschiedete auch Ontario ein Gesetz, welches eine regelmäßige Wahlperiode festlegte. 20 Diese
beträgt vier Jahre, wobei jeweils am ersten Donnerstag im Oktober des Wahljahres gewählt wird. Die nächste Wahl findet
im Oktober 2018 statt.
3.1.3 Wirtschaftsstruktur und –entwicklung
Innerhalb der letzten 70 Jahre entwickelte sich Kanada zu einer Industrie- und Dienstleistungsnation. So weist der
Dienstleistungssektor mit 13,9 Mio. Arbeitsplätzen (= entspricht 78 % der Arbeitsplätze) den größten Anteil an
Beschäftigten auf. Der Anteil des primären Sektors an der Gesamtwirtschaft ist im Vergleich zu den übrigen G7-Staaten
jedoch überdurchschnittlich hoch geblieben, was hauptsächlich auf die Exploration der immensen Rohstoffvorkommen
zurückzuführen ist.21 Der Wertanteil des Öl-, Gas- und Bergbausektors am BIP betrug 2014 immerhin mehr als 8 %. 22
Kanada verfügt nach Saudi-Arabien und Venezuela über die drittgrößten Erdölreserven der Welt, ist weltweit
zweitgrößter Uranproduzent und zählt zu den größten Diamantenproduzenten. 23 Darüber hinaus entfallen allein fast
10 % der weltweiten Waldfläche auf kanadisches Staatsgebiet.24
Infolge des Ressourcenreichtums, moderner Betriebsstätten und qualifizierter Arbeitskräfte konnte Kanada im Zeitraum
von 2000 bis Dezember 2014 ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum verzeichnen. Im internationalen Vergleich
belegte es gemessen an seinem BIP Platz 11 (vergleiche Deutschland: Platz 4).25 Lediglich im Jahr 2009 verzeichnete die
kanadische Wirtschaft angesichts der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität um
2,7 %.26
Das Bruttoinlandsprodukt zu Basispreisen belief sich im Jahr 2014 auf umgerechnet 1.825,1 Mrd. US$. 27 Das
Bruttoinlandsprodukt zu jeweiligen Preisen pro Kopf lag 2014 bei 50.577 US $. 28
Die Wachstumsrate lag im Jahr 2014 bei 2,3 % (vergleiche Deutschland: 1,4 %) und wird für 2015 auf 2,4 % geschätzt
(vergleiche Deutschland: 1,5 %).29
„How Canadians Govern Themselves“, http://www.parl.gc.ca/about/parliament/senatoreugeneforsey/book/chapter_3-e.html (zugegriffen am
30.3.2015).
19 „Legislative Assembly of Ontario | Members (MPPs) | Current MPPs“, http://www.ontla.on.ca/web/members/members_current.do?locale=en
(zugegriffen am 30.3.2015).
20 „Election Statute Law Amendment Act, 2005, S.O. 2005, c. 35 - Bill 214“, http://www.elaws.gov.on.ca/html/source/statutes/english/2005/elaws_src_s05035_e.htm (zugegriffen am 30.3.2015).
21 Government of Canada, Statistics Canada: „Gross domestic product at basic prices, by industry“, 28.11.2014, http://www.statcan.gc.ca/tablestableaux/sum-som/l01/cst01/econ41-eng.htm (zugegriffen am 04.05.2015).
22 World Energy Council: „World Energy Resources: 2013 Survey“, 2013, http://www.worldenergy.org/publications/2013/world-energy-resources-2013survey/ (zugegriffen am 28.04.2015).
23 World Nuclear Association: „Uranium in Canada | Canadian Uranium Production“, 2014, http://www.world-nuclear.org/info/CountryProfiles/Countries-A-F/Canada--Uranium/ (zugegriffen am 28.04.2015).
24 Natural Resources Canada und Canadian Forest Service: „Canada’s forests: Key facts“ (2014), http://cfs.nrcan.gc.ca/publications?id=35722
(zugegriffen am 28.04.2015).
25 „• Länder mit dem größten Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2013 | Statistik“, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/157841/umfrage/ranking-der20-laender-mit-dem-groessten-bruttoinlandsprodukt/ (zugegriffen am 31.3.2015).
26 Statistisches Bundesamt (Destatis): „Länder & Regionen - Internationales - Daten nach Thema - Basistabelle -“,
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Internationales/Thema/Tabellen/Basistabelle_BIPproKopf.html (zugegriffen am
28.04.2015).
27 „Canada GDP 1960-2015“, http://www.tradingeconomics.com/canada/gdp (zugegriffen am 31.3.2015).
28 „Länder & Regionen - Internationales - Daten nach Staat - Kanada - Statistisches Bundesamt (Destatis)“,
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Internationales/Land/Amerika/Kanada.html (zugegriffen am 31.3.2015).
29 „Bundesfinanzministerium, Zahlen zur deutschen G7-Präsidentschaft“,
http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Internationales_Finanzmarkt/G7/g7-zahlen-datenfakten.html?__act=renderPdf&__iDocId=329552 (zugegriffen am 31.3.2015).
18
11
Die Stabilisierung der Wirtschaft wurde insbesondere durch eine steigende Nachfrage an Bodenschätzen sowie fiskalische
und monetäre Anreize beschleunigt. Die kanadische Zentralbank Bank of Canada senkte den Leitzins im ersten Quartal
2009 auf 0,5 %, was zu einer höheren Investitionsbereitschaft führte und besonders die Konsumgüterbranche
stimulierte.
Das Bankensystem Kanadas wurde im Global Competitiveness Report 2014 des Weltwirtschaftsforums bereits zum
siebten Mal in Folge als das weltweit solideste bewertet. 30 Im Vergleich zu Ländern wie den USA oder Großbritannien
wirkte sich die Finanzkrise auf das kanadische Bankensystem relativ wenig aus.
Auch der stabile Kanadische Dollar (CAD) leistete seinen Beitrag zur raschen Erholung der kanadischen Wirtschaft. Die
Inflationsrate gegenüber dem Vorjahr betrug 2014 genau 1 % (vergleiche Deutschland: 0,3 % im März 2015 31).32
Nachdem sich die Arbeitslosenquote in Kanada zu Beginn des Jahres 2008 noch unter 6 % befand, dem tiefsten Stand
seit 33 Jahren, stieg sie im Zusammenhang mit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise auf zwischenzeitlich 8,6 % an
(Juli 2009). Parallel zur wirtschaftlichen Erholung Kanadas erholte sich jedoch auch der Arbeitsmarkt weitestgehend. Im
Februar 2015 lag die Arbeitslosenquote bei 6,8 %.33 Die Beschäftigung im Dienstleistungssektor nahm von 2013 bis 2014
zu, ebenso wie im güterproduzierenden Sektor, hier insbesondere im Baugewerbe, welches einen Beschäftigungszuwachs
von 2,9 % zu verzeichnen hatte.34
Der Anteil der über 15 Jährigen ohne einen High School-Abschluss (entspricht etwa dem deutschen
Gesamtschulabschluss) ging von 1990 bis 2012 um 18,7 % auf insgesamt 19,1 % zurück. Gleichzeitig ist ein Anstieg der
Universitäts- und Collegeabschlüsse in diesem Zeitraum zu verzeichnen. 35 In Kanada besitzen 89 % der Menschen
zwischen 25 und 64 Jahren einen Highschool- oder einen vergleichbaren Abschluss. 36 Über 72 % der Kanadier zwischen
15 und 65 Jahren haben einen Arbeitsplatz, womit Kanada über der durchschnittlichen Beschäftigungsquote der OECDLänder von 65 % liegt.
Nach einer im April 2014 veröffentlichten Studie eines kanadischen Think-Tanks lag die direkte Verschuldung der
öffentlichen Haushalte im Steuerjahr 2011/2012 bei 1,2 Bio. CAD, das entsprach damals etwa 68 % des BIP. 37 Nimmt
man die indirekten Verbindlichkeiten hinzu, lag die Verschuldung aller öffentlichen Haushalte bei 4,1 Bio. CAD, welches
etwa 230,2 % des BIP entsprach. Einer Hochrechnung der OECD zufolge beträgt die Bruttoverschuldung der kanadischen
öffentlichen Haushalte im Jahr 2014 gemessen am BIP 92 % (vergleiche Deutschland: 83,9 %).38
Die kanadische Wirtschaft wird vom Dienstleistungssektor dominiert, der einen Anteil von knapp 70 % am
Bruttoinlandsprodukt (BIP) ausmacht. Die Hauptanteile bestehen dort wiederum in der Immobilien- und Finanzbranche.
Die größten Anteile am BIP in der Güter produzierenden Industrie nehmen mit einen Anteil von 10,6 % das
verarbeitende Gewerbe, sowie mit 8,5 % das Öl-, Gas- und Bergbaugewerbe ein.39 Nachfolgend findet sich eine Übersicht
über die Entwicklung der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren Kanadas.
„The Global Competitiveness Report 2014 - 2015, World Economic Forum“, http://www.weforum.org/reports/global-competitiveness-report-20142015 (zugegriffen am 31.3.2015).
31 „Germany Inflation Rate, 1950-2015“, http://www.tradingeconomics.com/germany/inflation-cpi (zugegriffen am 31.3.2015).
32 „The Daily — Consumer Price Index, February 2015“, http://www.statcan.gc.ca/daily-quotidien/150320/dq150320a-eng.htm (zugegriffen am
31.3.2015).
33 „The Daily — Labour Force Survey, February 2015“, http://www.statcan.gc.ca/daily-quotidien/150313/dq150313a-eng.htm (zugegriffen am 31.3.2015).
34 „Employment by class of worker and industry – Seasonally adjusted“, http://www.statcan.gc.ca/daily-quotidien/150128/t150128a002-eng.htm
(zugegriffen am 31.3.2015).
35 „Learning - Educational Attainment / Indicators of Well-being in Canada“, http://www4.hrsdc.gc.ca/[email protected]?iid=29#M_1 (zugegriffen
am 31.3.2015).
36 „OECD Better Life Index“, http://www.oecdbetterlifeindex.org/countries/canada/ (zugegriffen am 1.4.2015).
37 „Canadian Government Debt 2014 - Fraser Institute“,
http://www.fraserinstitute.org/publicationdisplay.aspx?id=21019&terms=Canadian+government+debt+2014 (zugegriffen am 2.4.2015).
38 „Government debt - Economics: Key Tables from OECD - OECD iLibrary“, http://www.oecd-ilibrary.org/economics/government-debt_gov-debt-tableen (zugegriffen am 2.4.2015).
39 „kkkGross domestic product at basic prices, by industry (monthly)“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/gdps04a-eng.htm
(zugegriffen am 13.4.2015).
30
12
Tabelle 2: Entwicklung der Wirtschaftsindikatoren in Kanada (2011 – 2014)
Veränderungen in Prozent gegenüber dem Vorjahr, sofern nicht anders angegeben
Indikator
BIP, jährl. Wachstumsrate (real) in %40
Handelsbilanz in Mio. CAD
42
Warenausfuhr in Mio. CAD43
Durchschnittsstundenlohn in CAD44
Verfügbares Einkommen pro Kopf in CAD
Arbeitslosenquote in %47
2012
2013
2014
2,53
1,71
2,01
2,3
22
-6.922
-3.708
13.057
446.666
462.048
475.630
511.409
446.688
454.810
471.921
524.467
21,74
22,25
22,85
23,26
29.162
29.951
30.681
31.459
2,9
1,5
0,9
2.0
7,4
7,2
7,1
6,8
41
Importvolumen in Mio. CAD
Konsumgüterpreisanstieg
2011
46
45
Quelle: Eigene Darstellung, 2015
Im Jahr 2014 belief sich der gesamte Warenwert der kanadischen Wareneinfuhr auf einen Betrag von über 511 Mrd. CAD
(etwa 376 Mrd. EUR). Dies entsprach einer Steigerung von etwa 7,5 % im Vergleich zum Vorjahr (vgl. Tabelle 2).
Dabei entfällt der größte Anteil der Importgüter auf Waren für die Automobilindustrie, Güter für die Öl- und Gasbranche
sowie für die pharmazeutische Industrie.48
Das Exportvolumen erfuhr 2014 gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von über 11 % (vgl. Tabelle 2). 2014 betrug das
gesamte Exportvolumen 524,4 Mrd. CAD. Zu dem starken Wachstum trugen insbesondere der Energiesektor (21,6 %)
sowie der Automobilsektor (9,2 %) bei. 49 Seit 2011 ist ein stetiges Wachstum sowohl des Import- als auch des
Exportvolumens wahrzunehmen.
Der bedeutendste Außenhandelspartner Kanadas sind die USA. Mehr als 75 % aller kanadischen Warenexporte gehen in
die Vereinigten Staaten und 66 % aller Warenimporte stammen von dort. 50 Diese verstärkten Beziehungen beruhen
insbesondere auf dem Freihandelsabkommen mit den USA, dem US-Canada Free Trade Agreement, welches 1994 durch
den Beitritt zur trilateralen North American Free Trade Agreement (NAFTA)-Zone mit Mexiko und den USA ersetzt
wurde. Eine herausragende Rolle spielen die USA für Kanada auch als Abnehmer von Energie und Rohstoffen. Fast ein
Drittel aller Ölimporte der USA stammt derzeit aus Kanada. 51 Allerdings streben die USA in Zukunft, wie der Erlass der
Energiepolitikrichtlinien im Rahmen des Energy Independence and Security Act of 2007 zeigt, eine weitgehende
Statista: „Kanada - Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2014 | Statistik“,
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/14532/umfrage/wachstum-des-bruttoinlandsprodukts-in-kanada/ (zugegriffen am 26.4.2015).
41 Industry Canada: „Report - Trade Data Online - Import, Export and Investment - Industry Canada“, form,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/tdst/tdo/crtr.html?naArea=9999&searchType=All&productType=NAICS&reportType=TB&timePeriod=5%7CComplete+
Years&currency=CDN&toFromCountry=CDN&countryList=ALL&grouped=GROUPED&runReport=true (zugegriffen am 26.4.2015).
42 Ebd.
43 Ebd.
44 Statistics Canada: „Earnings, average hourly for hourly paid employees, by industry (All industries)“, 31.03.2014, http://www.statcan.gc.ca/tablestableaux/sum-som/l01/cst01/labr74a-eng.htm (zugegriffen am 04.05.2015).
45 „Personal disposable income per capita | Economic statistics | Board of Trade of Metropolitan Montreal“,
http://www.btmm.qc.ca/en/metropolis/statistiqueseconomiques/revenupersonneldisponiblepercapita/ (zugegriffen am 13.4.2015).
46 Statistics Canada: „Consumer Price Index, historical summary (1994 to 2013)“, 24.01.2014, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sumsom/l01/cst01/econ46a-eng.htm (zugegriffen am 04.05.2015).
47 „Statistics Canada, The Daily — Labour Force Survey, March 2015“, http://www.statcan.gc.ca/daily-quotidien/150410/dq150410a-eng.htm (zugegriffen
am 13.4.2015).
48 „Report, Import aufgeschlüsselt nach Branche, Industrie Kanada“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/tdst/tdo/crtr.html?naArea=9999&searchType=Top25&hSelectedCodes=%7C21&productType=NAICS&reportType=TI&t
imePeriod=5%7CComplete+Years&currency=CDN&toFromCountry=CDN&countryList=ALL&grouped=GROUPED&runReport=true (zugegriffen am
1.4.2015).
49 „Report - Trade Data Online - Export Top 25 Industries Canada“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/tdst/tdo/crtr.html?naArea=9999&searchType=Top25&productType=NAICS&reportType=TE&timePeriod=5%7CComple
te+Years&currency=PC&toFromCountry=CDN&countryList=ALL&grouped=GROUPED&runReport=true (zugegriffen am 13.4.2015).
50 „Imports, exports by country or country grouping“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/gblec02a-eng.htm (zugegriffen am
1.4.2015).
51 „How much petroleum does the United States import and from where? - U.S. Energy Information Administration (EIA)“,
http://www.eia.gov/tools/faqs/faq.cfm?id=727&t=6 (zugegriffen am 1.4.2015).
40
13
Unabhängigkeit von Erdöllieferungen, auch aus Kanada, an.52 Dies wird sich voraussichtlich negativ auf den kanadischen
Markt auswirken. Darüber hinaus werden auch durch die vor kurzem erfolgte Erschließung riesiger Erdgasfelder im
Norden der USA mittels der umstrittenen Fracking-Methode die Exporteinnahmen Kanadas voraussichtlich
zurückgehen. Das derzeitige Überangebot an Öl auf dem Weltmarkt hat weitreichende Folgen für Kanadas
Exportwirtschaft, auch für an die Ölbranche angrenzende Industriezweige.53
Auch aufgrund dieser Entwicklung ist es für Kanada von besonderem Interesse, seinen Außenhandel weiter zu
diversifizieren. Es bestehen bereits Freihandelsabkommen mit den Ländern Chile, Peru, Kolumbien, Panama, Costa Rica,
Honduras, Israel, Jordanien, sowie der European Free Trade Association (EFTA), in der sich die Nicht-EU-Länder
Island, Norwegen, Liechtenstein und die Schweiz zusammengeschlossen haben. 54 Der Weg für die Einrichtung einer
kanadisch-europäischen Freihandelszone ist nach vierjähriger Verhandlungszeit durch Abschluss der Verhandlungen des
Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) mit der EU im Oktober 2014 geebnet worden. Im September
2014 wurde der Verhandlungstext des Freihandelsabkommens in Ottawa veröffentlicht.55 Dieses Abkommen stellt nach
der NAFTA-Zone für Kanada das zweitwichtigste Handelsabkommen dar, da es den Zugang zu einem Markt von 500
Mio. Verbrauchern eröffnen würde. Zudem wird erwartet, dass es zu einer Senkung der Einfuhrzölle auf beiden Seiten
beitragen wird und die internationale Mitarbeitermobilität erhöht. Nach der Zustimmung der EU-Mitgliedstaaten sowie
der kanadischen Provinzen wird das Inkrafttreten des Abkommens voraussichtlich für Ende 2016 erwartet.56
Kanada ist zudem Mitglied der World Trade Organization (WTO), der Organisation for Economic Co-operation and
Development (OECD), der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds. Des Weiteren ist Kanada Mitglied des G8Bündnisses der größten Industrienationen.
3.1.4 Entwicklung der Wirtschaft in Ontario
Die Provinz Ontario ist eines der Zugpferde der kanadischen Wirtschaft. Sie weist von allen Provinzen den größten Anteil
am kanadischen BIP auf (40 %, s.o.) und ist gleichzeitig die mit Abstand bevölkerungsreichste Provinz des Landes.57 Die
Arbeitslosenquote liegt mit 6,9 % knapp über dem landesweiten Durchschnitt. Dennoch bleibt die Provinz aufgrund der
wirtschaftlichen Ballungszentren der größte Wachstumsmotor Kanadas. 58
Das Pro-Kopf-Einkommen lag 2013 bei 34.957 CAD und damit leicht unterhalb des landesweiten Durchschnitts von
35.189 CAD.59 Hauptarbeitgeber in der Provinz sind Unternehmen im Dienstleistungssektor (80 %), wovon die meisten
Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel (15 %), Gesundheitswesen (11 %) oder Bildungs- und Forschungsbereich
arbeiten.60 Im Sekundärsektor sind 10 % der Beschäftigten in der Fertigungswirtschaft und 7 % in der Bauwirtschaft
tätig. Den größten Anteil am BIP Ontarios verzeichnete die Dienstleistungsbranche, mit 77,5 %.61 Im Folgenden ist eine
Übersicht über die jeweiligen Anteile der wichtigsten Industrien Ontarios am BIP abgebildet.
„Summary of the Energy Independence and Security Act, US EPA“, http://www2.epa.gov/laws-regulations/summary-energy-independence-andsecurity-act (zugegriffen am 1.4.2015).
„GTAI - niedriger Ölpreise drücken auf die kanadische Wirtschaft“,
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=1165938.html?utm_source=Contacts+Germany&utm_campaign=ef65cd692bMining_Newsletter_1_2015&utm_medium=email&utm_term=0_690ccc726e-ef65cd692b214309193&ct=t%28Mining_Newsletter_1_2015%29&mc_cid=ef65cd692b&mc_eid=fd842928ec (zugegriffen am 1.4.2015).
54 Foreign Affairs Trade and Development Canada Government of Canada: „Canada’s Free Trade Agreements“, http://www.international.gc.ca/tradeagreements-accords-commerciaux/agr-acc/fta-ale.aspx?lang=eng (zugegriffen am 1.12.2015).
55 Government of Canada, Foreign Affairs Trade and Development Canada: „Canada-European Union: Comprehensive Economic and Trade Agreement
(CETA)“, 2014, http://international.gc.ca/trade-agreements-accords-commerciaux/agr-acc/ceta-aecg/understanding-comprendre/chronologychronologie.aspx?lang=eng (zugegriffen am 26.4.2015).
56 Boris Alexander, Germany Trade and Invest: „GTAI - Zoll - Kanada und EU beschließen Freihandelsabkommen“, 24.10.2013,
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Recht-Zoll/zoll,did=900248.html (zugegriffen am 20.05.2015).
57 „Population by year, by province and territory (Number)“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/demo02a-eng.htm
(zugegriffen am 2.4.2015).
58 „Labour force characteristics, seasonally adjusted, by province (monthly) (Quebec, Ontario, Manitoba)“, http://www.statcan.gc.ca/tablestableaux/sum-som/l01/cst01/lfss01b-eng.htm (zugegriffen am 2.4.2015).
59 Ontario Ministry of Finance: „Ontario fact sheet February 2015“, http://www.fin.gov.on.ca/en/economy/ecupdates/factsheet.html (zugegriffen am
13.4.2015).
60 „Employment by major industry group, seasonally adjusted, by province (monthly) (Ontario)“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sumsom/l01/cst01/labr67g-eng.htm (zugegriffen am 2.4.2015).
61 Ontario Ministry of Finance: „Ontario fact sheet February 2015“(zugegriffen am 26.4.2015).
52
53
14
Abb. 3: Prozentualer Anteil der verschiedenen Wirtschaftssektoren an Ontarios BIP (2013)62
Ontario liegt im Herzen der nordamerikanischen Automobilindustrie. Nach Kalifornien und Texas ist Ontario die Region
mit den meisten in der Fertigungswirtschaft beschäftigten Angestellten. 63 Dementsprechend bestand der wertmäßig
größte Anteil an Exportgütern 2014 aus Kraftfahrzeugteilen (33,9 %), gefolgt von Edelmetallen und -steinen (11,2 %),
mechanischer Ausrüstung (9,3 %), Plastikprodukten (3,7 %) und elektrischen Maschinen (3,6 %).
Die wichtigsten Importgüter bestanden 2014 aus Kraftfahrzeug(-teilen) (20,9 %), mechanischer Ausrüstung (14,7 %),
elektrischen Maschinen (11,3 %), Edelmetallen und –steinen (4,1 %) sowie Pharmazeutischen Produkten (3,9 %).
Zu den fünf größten Absatzmärkten der Industrien Ontarios gehören die USA (79,3 %), Großbritannien (6,4 %), Hong
Kong (1,8 %), China (1,2 %) und Mexiko (1,2 %).64 Die wichtigsten Herkunftsländer der Warenimporte in die Provinz sind
ebenfalls die USA (56,8 %) sowie China (11,6 %), Mexiko (7,5 %), Japan (3,0 %) und Deutschland (2,6 %).
Weiterhin liegen 25 % der kanadischen landwirtschaftlichen Betriebe in Ontario. 65 66 Kanada verfügt gemessen an seiner
enormen Landmasse lediglich über einen bescheidenen Anteil an für die Landwirtschaft geeigneten Bodenflächen. Das in
der Provinz Ontario genutzte Farmland stellt gerade einmal 8 % der in Kanada nutzbaren Agrarfläche dar. 67 Die Provinz
verfügt jedoch über 52 % der qualitativ hochwertigsten Böden („Klasse 1 Farmland“), weshalb die Agrarwirtschaft ein
wichtiges Standbein für die dortige Wirtschaft darstellt. Gleiches gilt für die Forstwirtschaft. Etwa zwei Drittel der
Landfläche Ontarios besteht aus Waldfläche.68
Die Provinz ist vor allem aufgrund der relativ niedrigen Körperschaftssteuer von 10 % für das herstellende und
verarbeitende Gewerbe, bzw. 11,5 % für die übrigen Unternehmen als Wirtschaftsstandort attraktiv. Damit liegt der
kombinierte Steuersatz von Provinz- und Bundessteuer 69 etwa 13 Prozentpunkte unterhalb des US-amerikanischen
Unternehmenssteuersatzes und ist auch generell innerhalb der OECD-Länder konkurrenzfähig.70
„Ontario Economic Accounts“, http://www.fin.gov.on.ca/en/economy/ecaccts/analytical.html (zugegriffen am 1.4.2015).
„About Ontario’s economy“, https://www.ontario.ca/government/about-ontario (zugegriffen am 2.4.2015).
64 Ontario Ministry of Finance: „Ontario fact sheet February 2015“(zugegriffen am 20.05.2015).
65 „Agriculture balance sheet, summary, all farms, by province (Canada)“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/agri116aeng.htm (zugegriffen am 2.4.2015).
66 „Agriculture balance sheet, summary, all farms, by province (Ontario)“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/agri116deng.htm (zugegriffen am 2.4.2015).
67 „Sustainability: The Intersection of Land Use Planning and Food“Ministry of Municipal Affairs and Housin, 29.10.2010,
http://www.mah.gov.on.ca/AssetFactory.aspx?did=9445 (zugegriffen am 7.4.2015).
68 „Forestry Ontario“, https://www.ontario.ca/rural-and-north/forestry (zugegriffen am 2.4.2015).
69 „Corporate Income Tax Ontario“, http://www.fin.gov.on.ca/en/tax/cit/ (zugegriffen am 2.4.2015).
70 „OECD Tax Database - Table II.1 - Corporate income tax rates: basic/non-targeted“, http://www.oecd.org/tax/tax-policy/taxdatabase.htm#C_CorporateCaptial (zugegriffen am 2.4.2015).
62
63
15
Die Verschuldung des öffentlichen Haushaltes wurde für das Steuerjahr 2013/2014 auf 269,2 Mrd. CAD und für das
Steuerjahr 2014/2015 aufgrund der die Steuereinnahmen übertreffenden Ausgaben auf etwa 289,3 Mrd. CAD geschätzt. 71
Die Steuerschuld Ontarios hat sich seit 1998 mehr als verdoppelt. Dies ist nicht etwa allein auf die weltweite Finanzkrise
zurückzuführen, da die Steuerschuld bereits zuvor 169,6 Mrd. CAD betrug.
In einer Studie aus dem Jahr 2014 stellte ein kanadischer Think-Tank fest, dass die Steuerschuld Ontarios sich im
Steuerjahr 2011/2012 auf 267,5 Mrd. CAD belief. 72 Dabei lag die Provinz im Steuerjahr 2012/2013 in Bezug auf die
Nettoverschuldung in Relation zum BIP der Provinz oberhalb des landesweiten Durchschnitts. Ontario war mit 37,4 %
nach Quebec (49 %) die Provinz mit der zweitgrößten Nettoverschuldung gemessen am jeweiligen BIP.
Tabelle 3: Entwicklung der Wirtschaftsindikatoren in Ontario (2011-13)
Indikator
2011
2012
2013
658.635
679.616
695,705
1,8
1,7
1,3
21,65
21,95
22,40
Konsumgüterpreisanstieg77
3,1
1,4
1,0
Arbeitslosenquote in %78
7,8
7,8
7,5
BIP zu Basispreisen in Mio. CAD
BIP (real)
73
74 75
Veränderungen in % im Vergleich zum Vorjahr
Durchschnittsstundenlohn in CAD
76
Quelle: Eigene Darstellung, 2015
3.1.5 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
Als Herkunftsland bleibt Deutschland nach den USA, China und Mexiko einer der wichtigsten Handelspartner Kanadas.79
Der Anteil Deutschlands betrug 2014 dabei 3,12 % (vergleiche USA: 54,34 % und China: 11,47 %), was einem Warenwert
von 15,9 Mrd. CAD entspricht. Der Gesamtwert der aus Deutschland importierten Güter steigerte sich damit gegenüber
dem Vorjahr um 7 %, wobei der Anteil der Importprodukte aus Deutschland am gesamten Import innerhalb der letzten 5
Jahre stetig angewachsen ist: 2010 lag dieser noch bei 2,8 %, wohingegen er 2014 bereits 3,12 % betrug.
Tabelle 4: Top 10 Importprodukte Kanadas aus der Bundesrepublik Deutschland (in Mio. CAD, 2010-14)
Waren
2010
2011
2012
2013
2014
Kraftfahrzeuge und –teile
2.627
2.800
3.213
3.137
3.148
Pharmazeutische Erzeugnisse
1.226
1.289
1.347
1.620
1.683
Produkte für Luft- und Raumfahrt
91
159
690
969
1.017
Navigations-, Mess- und Kontrollgeräte
504
589
592
588
631
Motoren, Turbinen und Leistungsgetriebe
450
518
746
761
616
Elektronik
268
268
292
376
490
Andere Industriemaschinen
354
320
324
393
433
„Livio Di Matteo, Professor of Economics at Lakehead University: Ontario’s addiction to debt now a chronic condition - The Globe and Mail“,
http://www.theglobeandmail.com/globe-debate/budget-diagnosis-ontarios-addiction-to-debt-now-a-chronic-condition/article18386965/ (zugegriffen
am 2.4.2015).
72 „Comparing the Debt Burdens of Ontario and California | Fraser Institute“,
http://www.fraserinstitute.org/publicationdisplay.aspx?id=20973&terms=Comparing+the+debt+burdens++Ontario (zugegriffen am 2.4.2015).
73 „Gross domestic product (GDP)at basic prices, by industry“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/econ41-eng.htm
(zugegriffen am 13.4.2015).
74 „Ontario Economic Accounts“(zugegriffen am 26.4.2015).
75 „Ontario’s Economic Outlook 2013“, http://www.fin.gov.on.ca/en/budget/ontariobudgets/2013/ch2c.html (zugegriffen am 1.4.2015).
76 „Earnings, average hourly for hourly paid employees, by province and territory“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/labr80eng.htm (zugegriffen am 31.3.2015).
77 „Consumer Price Index, by province (Ontario)“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/econ09g-eng.htm (zugegriffen am
1.4.2015).
78 „Ontario Fact Sheet February 2015“, http://www.fin.gov.on.ca/en/economy/ecupdates/factsheet.html (zugegriffen am 1.4.2015).
79 Industry Canada: „Report - Trade Data Online - Import, Export and Investment - Industry Canada“(zugegriffen am 20.05.2015).
71
16
Landwirtschaftsmaschinen
201
254
313
402
419
Flurförderzeuge
226
291
318
466
413
Eisen- und Stahlfräsen, Ferrolegierungen
160
179
291
260
298
Quelle: Industry Canada, 201580
Hinsichtlich des Warenexportes sind neben den USA (76,81 %) vor allem China (3,68 %), Großbritannien (2,9 %), Japan
und Mexiko die wichtigsten Absatzländer Kanadas.81 Deutschland nahm im Jahr 2014 mit rund 0,59 % (3,12 Mrd. CAD)
aller Exporte Kanadas die 13. Position ein. 82 Dabei ist ein deutlich abnehmender Trend der Exporte von Luft- und
Raumfahrzeugen bzw. Teilen davon innerhalb der letzten fünf Jahre erkennbar, ebenso wie bei Pharmazeutika. 83
Die nachfolgende Tabelle zeigt die zehn wichtigsten kanadischen Exportgüter in die Bundesrepublik Deutschland.
Tabelle 5: Top 10 Exportprodukte Kanadas in die Bundesrepublik Deutschland (in Mio. CAD, 2010-14)
2013 2014
Waren
2010 2011 2012
Schmuck und Silbererzeugnisse
286
359
285
466
326
Motoren, Turbinen und Leistungsgetriebe, Zubehör
213
221
219
181
232
Produkte für Luft- und Raumfahrt
415
645
462
359
229
Eisenerz
722
241
113
89
206
Nichtmetallische Erzeugnisse (außer Aluminium)
114
214
223
146
155
Navigations-, Mess- und Kontrollgeräte
116
142
121
133
144
Kupfer, Nickel, Blei und Zinkerz
127
148
233
201
100
Zellstoffanlagen
36
31
71
79
86
Kohle
262
167
93
70
79
Pharmazeutische und medizinische Produkte
103
104
113
87
78
Quelle: Industry Canada, 201584
Das Exportvolumen Ontarios wuchs innerhalb der letzten fünf Jahre kontinuierlich an, ebenso wie das Importvolumen,
wobei die Handelsbilanz – anders als die gesamtkanadische Handelsbilanz - durchweg negativ ausfiel und hier zudem ein
Abwärtstrend zu verzeichnen war (zuletzt -87,9 Mrd. CAD im Jahr 2014).
Der Anteil der Exporte aus Ontario am gesamtkanadischen Exportvolumen betrug 2014 etwa 39 % 85, der Anteil am
gesamtkanadischen Import hingegen 57,6 %. Deutschland belegt Platz acht der größten Absatzländer, wobei sich das
Gesamtexportvolumen seit 2010 stets zwischen 1,3 Mrd. CAD (2014) und 1,56 Mrd. CAD (2013) bewegt.
Statistics Canada: „Trade Data Online - Import, Export and Investment - Industry Canada“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/tdst/tdo/crtr.html?naArea=9999&searchType=Top25&productType=NAICS&reportType=TI&timePeriod=5|Complete+
Years&currency=CDN&toFromCountry=CDN&countryList=specific&areaCodes=155&grouped=GROUPED&runReport=true (zugegriffen am 4.5.2015).
81 Industry Canada: „Report - Trade Data Online - Import, Export and Investment - Industry Canada“(zugegriffen am 20.04.2015).
82 „Report - Trade Data Online - List of Exports, all countries“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/tdst/tdo/crtr.html?naArea=9999&searchType=All&productType=NAICS&reportType=TE&timePeriod=5%7CComplete+
Years&currency=CDN&toFromCountry=CDN&countryList=DET&grouped=GROUPED&runReport=true (zugegriffen am 9.4.2015).
83 „Trade Data Online - Export Listing of Top 25 Industries“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/tdst/tdo/crtr.html?naArea=9999&searchType=Top25&productType=NAICS&reportType=TE&timePeriod=5%7CComple
te+Years&currency=CDN&toFromCountry=CDN&countryList=specific&areaCodes=155&grouped=GROUPED&runReport=true (zugegriffen am
9.4.2015).
84 Industry Canada: „Report - Trade Data Online - Import, Export and Investment - Industry Canada“(zugegriffen am 20.04.2015).
80
17
Die kanadischen Exportgüter mit dem bei weitem größten Anteil an dem Absatz nach Deutschland sind Schmuck und
Silbererzeugnisse (10,4 % im Jahr 2014), gefolgt von Motoren, Turbinen und Leistungsgetrieben (7,4 %) sowie Produkten
der Luft- und Raumfahrt (7, 3%).86
Wichtigste Importprodukte aus Deutschland sind Kraftfahrzeuge und –teile (19,7 % aller kanadischen Warenimporte aus
Deutschland im Jahr 2014), Pharmazeutika (10,5 %) und Produkte der Luft- und Raumfahrt (6,4 %). Inwiefern sich der
derzeit niedrige Ölpreis auf die Wirtschaft Ontarios auswirkt, bleibt abzuwarten. Da Ontario keine Ölprovinz ist, wäre sie
von dem Preisverfall nicht direkt betroffen, allerdings könnten sich die Folgen dennoch auf angrenzende Industriezweige,
wie etwa den Maschinenbau auswirken.
Auf der anderen Seite profitieren andere Sektoren von den sinkenden Energiepreisen und dem schwachen kanadischen
Dollar, was zumindest der verarbeitenden Industrie kurzfristig Aufschwung geben dürfte, nach Einschätzung der
Geschäftsbanken.87
3.1.6 Einfuhrbestimmungen
Für den Import von Gütern ist die kanadische Zollbehörde, die Canadian Border Services Agency (CBSA) zuständig, die
detaillierte Auskünfte zu den Einfuhrbestimmungen erteilt. Die konkreten Voraussetzungen für die Einfuhr von Gütern
zum Verkauf auf dem kanadischen Markt hängen von der einzuführenden Ware ab. In der Regel muss zunächst eine
Business Number für ein Import-Export-Konto bei der kanadischen Einkommenssteuerbehörde Canada Revenue
Agency beantragt werden. Des Weiteren ist eine genaue Beschreibung der Produkte (insbesondere Herkunft)
einzureichen, welche unter Umständen auch darlegen muss, dass die geltenden Sicherheitsstandards und Auflagen
eingehalten werden.88
Nach Zulassung der Ware zur Einfuhr nach Kanada ist bislang für jedes Importgut eine zolltarifliche Einstufung
vorzunehmen. Die zehnstellige Tarifklassifizierungsnummer die zur Ermittlung der jeweiligen Zollrate (Custom Tariff)
erforderlich ist, richtet sich in Kanada nach dem international anerkannten Harmonized Commodity Description and
Coding System (HS) der World Customs Organization. 89 Eine derartige zolltarifliche Einstufung dürfte nach
Inkrafttreten des CETA-Abkommens weitgehend gegenstandslos werden. Anschließend ist zu prüfen, ob auf die
einzuführenden Güter die Mehrwertsteuer (z. B. die Goods and Services Tax (GST)) oder Verbrauchsteuer (Excise Tax
oder Excise Duty) zu entrichten ist. Zu prüfen ist auch, ob eine Befreiung von der Mehrwertsteuer, wie beispielsweise bei
landwirtschaftlichen Produkten, in Frage kommt.
Die Canadian Border Services Agency ist darüber hinaus über den Wert der zu importierenden Güter, die Transportart
sowie über den Verkäufer oder die Spediteure zu informieren. Eine Freigabe zur Einfuhr erfolgt erst nach Bezahlung aller
erforderlichen Gebühren und Steuern.
Händler von energiebetriebenen Produkten werden auf das seit 2002 geltende Canada Customs and Revenue Agency’s
(CCRA) Administrative Monetary Penalty System (AMPS) hingewiesen. Hiernach wird demjenigen ein Bußgeld
auferlegt, der gegen die Zollregelungen verstößt (z. B. bei Verstoß gegen die vollständige und fristgerechte Vorlage der
notwendigen Informationen und Frachtpapiere). 90
„Trade Data Online - Canadian Total Exports 2014“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/tdst/tdo/crtr.html?naArea=9999&searchType=All&productType=NAICS&reportType=TE&timePeriod=5%7CComplete+
Years&currency=CDN&toFromCountry=CDN&countryList=ALL&grouped=GROUPED&runReport=true (zugegriffen am 9.4.2015).
86 „Trade Data Online - Ontario Export Top 25 Industries“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/tdst/tdo/crtr.html?naArea=P35&searchType=Top25&productType=NAICS&reportType=TE&timePeriod=5%7CComplet
e+Years&currency=PC&toFromCountry=CDN&countryList=specific&areaCodes=155&grouped=GROUPED&runReport=true (zugegriffen am
9.4.2015).
87 „GTAI - niedriger Ölpreise drücken auf die kanadische Wirtschaft“ (zugegriffen am 20.04.2015).
88 Canada Border Services Agency: „Step-by-Step Guide to Importing Commercial Goods into Canada“, 01.04.2014, http://www.cbsaasfc.gc.ca/import/guide-eng.html (zugegriffen am 05.04.2015).
89 Canada Border Services Agency: „Harmonized Commodity Description and Coding System“, 02.02.2004, http://www.cbsa-asfc.gc.ca/tradecommerce/tariff-tarif/hcdcs-hsdcm/menu-eng.html (zugegriffen am 28.02.2015).
90 Natural Resources Canada: „Canada Customs and Revenue Agency’s Administrative Monetary Penalty System“, 2002,
http://www.nrcan.gc.ca/energy/regulations-codes-standards/7277 (zugegriffen am 04.05.2015).
85
18
3.1.7 Investitionsklima und –förderungen
Laut dem Doing Business Report 2015 der Weltbank gehört Kanada in der Gesamtbewertung hinsichtlich
Wirtschaftskraft und Investitionsfreundlichkeit zu den 20 attraktivsten Ländern der Welt und liegt nur zwei Plätze hinter
Deutschland. 91 Dabei zeichnet sich Kanada als Wirtschaftsstandort vor allem durch die rasche Kreditgewährung für
Unternehmen, die relativ niedrige Unternehmenssteuer sowie eine hohe Informationstransparenz bei
Investitionsmöglichkeiten und -aktivitäten aus. Insbesondere in der Kategorie weltweite Markteinstiegschancen steht
Kanada sehr gut da und belegt den zweiten Platz. Bereitwillige Investoren sowie geringe administrative Hürden
ermöglichen einen vergleichsweise schnellen Markteinstieg, fördern Unternehmensgründungen und schaffen ein gutes
Investitionsklima, welches in den vergangenen Jahren zusätzlich durch ein stetiges Wirtschaftswachstum und niedrige
Leitzinsen begünstigt wurde. Ein weiterer Standortvorteil ist die Gewährleistung eines effektiven Investoren- und
Insolvenzschutzes. Verbesserungsbedarf besteht hingegen bei den Vertragsregelungen, Baugenehmigungen und bei der
Gewährleistung eines industriellen Elektrizitätszugangs.92
Das Investitionsvolumen in Kanada wird für das Jahr 2014 auf rund 405,5 Mrd. CAD geschätzt, was einem Zuwachs von
1,7 % gegenüber dem Jahr 2013 entspricht.93 Die meisten Investitionen werden dabei im privaten Sektor getätigt (77,9 %),
weniger als ein Viertel der Investitionen stammen aus öffentlicher Hand, da sich Bundes- und Provinzregierungen um
eine ausgeglichene Haushaltsführung bemühen. Die größten Anteile der Investitionen entfallen auf den gewerblichen Bau
(45,8 %) sowie auf den Wohnungsbau (26,5 %) und Großproduktionsanlagen (27,6 %). Die Ausgaben für Transport- und
Lagerwesen werden auf nur 6,7 % geschätzt.
Auch der Strom ausländischer Direktinvestitionen nach Kanada (Foreign Direct Investment) hat seit dem Jahr 2009
kontinuierlich zugenommen.94 Im Jahr 2014 tätigten ausländische Investoren Direktinvestitionen im Wert von insgesamt
48,09 Mrd. CAD. Dieser Wert lag damit rund 12,4 % über dem Niveau aus dem Jahr 2008 und knapp 5,8 % über dem des
Vorjahres.95 Der Bestand ausländischer Direktinvestitionen belief sich damit im Jahr 2014 auf rund 732 Mrd. CAD. Die
größten Teile dieser Investitionen entfallen auf die Fertigungsindustrie (29,5 %), die Öl- und Gasindustrie (20,1 %) und
den Servicesektor (17,2 %). Der Bauindustrie kommen nur knapp 0,5 % des Investitionsbestandes zugute. Mit einem
Anteil von 49,4 % stammte der größte Teil des Bestandes ausländischer Direktinvestitionen aus den USA und rund
34,3 % aus den EU-Ländern. Die von kanadischen Investoren im Ausland getätigten Direktinvestitionen beliefen sich im
Jahr 2014 auf 48,6 Mrd. CAD und lagen damit knapp 500 Mio. CAD über den von ausländischen Investoren in Kanada
getätigten Direktinvestitionen.
Kanada zeigt, auch durch die Unterhaltung der nationalen Investitionsförderungsgesellschaft Invest in Canada, dass es
die Bedeutung ausländischer Investitionen für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum und die Stärkung von Innovation
und Technologie erkannt hat. Neben zahlreichen Fördermaßnahmen auf Bundes- und Provinzebene werden auf diese
Weise gezielt Dienstleistungen zur Unterstützung von Investitionsvorhaben angeboten.96 Insbesondere zur verstärkten
Ansiedlung von Zukunftstechnologien wurden finanzielle sowie nichtmonetäre Anreize, wie beispielsweise
Steuergutschriften geschaffen.
3.2 Energiemarkt
Kanada verfügt über eine Vielzahl an natürlichen und energetischen Ressourcen, wobei die Struktur der
Energieerzeugung in den verschiedenen Provinzen in Abhängigkeit von den Rohstoffvorkommen der jeweiligen Region
stark variiert. Im weltweiten Vergleich steht Kanada an fünfter Stelle der größten Energieproduzenten und sieht sich
„Ranking of economies - Doing Business - World Bank Group“, http://www.doingbusiness.org/rankings (zugegriffen am 13.4.2015).
„Doing Business in Canada - World Bank Group“, http://www.doingbusiness.org/data/exploreeconomies/canada/ (zugegriffen am 13.4.2015).
93 „Statistics Canada The Daily — Private and public investment, 2014 (intentions)“, http://www.statcan.gc.ca/daily-quotidien/140226/dq140226aeng.htm (zugegriffen am 13.4.2015).
94 „Boom, bust and recovery : Recent trends in inward FDI flows to Canada“,
http://www.tradecommissioner.gc.ca/eng/canadexport/document.jsp?did=154946 (zugegriffen am 13.4.2015).
95 Statistics Canada: „Balance of international payments, current account and capital account, table 376-0101“, S. 376–0101,
http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a47 (zugegriffen am 4.5.2015).
96 „Funding Programs - Doing Business Abroad - The Canadian Trade Commissioner Service“,
http://www.tradecommissioner.gc.ca/eng/funding/home.jsp (zugegriffen am 13.4.2015).
91
92
19
selbst auf dem Weg zu einer ‚Energy Super Power’. Auch nach Deckung des hohen Eigenkonsums verfügt Kanada noch
über einen erheblichen Überschuss an Ressourcen zum Handel auf dem Weltmarkt. Das Land ist der wichtigste
Energielieferant der Vereinigten Staaten und gewinnt auch für die wachsenden asiatischen Ökonomien an Bedeutung. Zu
den wichtigsten Exporten des Landes zählen Erdöl, Erdgas, Kohle und Elektrizität. Nach wie vor sind fossile Brennstoffe
die wichtigsten Energiequellen Kanadas. Insbesondere die Ölsandindustrie in Alberta hat in den vergangenen Jahren
zunehmend an Bedeutung gewonnen, auch wenn die Provinz und die ansässigen Energieunternehmen derzeit unter dem
niedrigen Ölpreis leiden, der die teure Ölsandgewinnung unrentabel macht.
3.2.1 Energieerzeugung
Von 2012 auf 2013 erhöhte sich Kanadas Primärenergiegewinnung um 3,3, % auf 17.912 PJ. Zur Primärenergiegewinnung
nutzt Kanada zu einem Anteil von 44 % Erdöl, zu 34 % Erdgas und zu 8,6 % Stein- und Braunkohle (Stand 2013). Trotz
des gesättigten Energiehaushaltes durch die großen klassischen Rohstoffvorkommen, nutzt das Land außerdem den
Vorteil seiner geografischen Lage zur Nutzung von alternativen Energien aus Wasser-, Wind- und Solarenergie sowie aus
Biomasse und Kernenergie (9,7 %) (vgl. Tabelle 6). Seit 2010 wird zum ersten Mal der größte Anteil der Primärenergie
aus Erdöl und nicht mehr aus Erdgas gewonnen.97
Tabelle 6: Anteil der Primärenergiequellen im Vergleich, Deutschland und Kanada (in %, 2013)
Kanada100
44 %
34 %
8,6 %
9,7 %
3,5%
Primärenergiequelle
Erdöl
Erdgas
Stein- und Braunkohle
Erneuerbare Energien & Kernenergie
Erneuerbare Energien
Kernenergie
Sonstige
Deutschland98
33 %
21 %
25 %
12 %
8%
1%
Quelle: Eigene Darstellung, 2014
Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Provinzen (vgl. Abb.
4). Beispielsweise befindet sich das Erdölvorkommen vor allem im
Westen Kanadas in den Provinzen British Columbia und Alberta.
Dahingegen wird vor allem in den östlichen Provinzen sowie in British
Columbia Energie aus Wasserkraft gewonnen, die mit 7,5 % einen
Großteil der Gesamtenergie-produktion aus erneuerbaren Energien
ausmacht. 99 Alberta produziert dabei mehr als 62 % der nationalen
Primärenergie, gefolgt von British Columbia (14,1 %) und
Saskatchewan (8,7 %). Die drei westkanadischen Provinzen stellen
damit
zusammen
mehr
als
85
%
der
nationalen
Primärenergieerzeugung. 100
Abb. 4: Pro-Kopf-Verteilung der Primärenergieerzeugung in
Kanadas Provinzen100
Die Hauptquelle der Stromerzeugung in Kanada (Stand 2013) ist die Wasserkraft (63 %), gefolgt von Kohle (15 %),
Kernkraft (13 %), Gasturbinen (7 %) und Windenergie (2 %). Damit ist Kanada im weltweiten Vergleich nach China und
Statistics Canada: „Report on Energy Supply and Demand in Energy“, http://www.statcan.gc.ca/pub/57-003-x/57-003-x2015002-eng.pdf (zugegriffen
am 25.3.2015).
98 BMWi: „Energiestatistiken: Energiegewinnung und - verbrauch“, https://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/energiestatistikenenergiegewinnung-energieverbrauch (zugegriffen am 15.5.2015).
99 Natural Resources Canada: „Additional Statistics on Energy“, 2013, http://www.nrcan.gc.ca/publications/statistics-facts/1239 (zugegriffen am
05.05.2015).
100 Canada West Foundation: „State of the West Energy: 2012 Western Canadian Energy Trends“, http://cwf.ca/pdfdocs/publications/StateWestEnergy_April%202012.pdf (zugegriffen am 19.5.2015).
97
20
Brasilien der drittgrößte Produzent von Elektrizität aus Wasserkraft.101 Abb. 5 gibt einen Überblick über die Anteile der
jeweiligen Energieträger an der Elektrizitätserzeugung im Jahr 2013 in Kanada sowie in Ontario.
Abb. 5: Anteil der Energieträger an der Stromerzeugung Kanadas und Ontarios (2013)102
Insgesamt wurden im Jahr 2013 in Kanada 620.444 GWh Strom erzeugt, wovon etwa ein Drittel allein in Quebec
generiert wurde. Darüber hinaus entfiel fast ein Viertel der Stromproduktion auf die Provinz Ontario. Diese beiden
Provinzen erzeugen somit mehr als die Hälfte der gesamtkanadischen Elektrizität. Die nachfolgende Tabelle gibt einen
Überblick über den Anteil der Provinzen und Territorien an der kanadischen Elektrizitätserzeugung.
Tabelle 7: Jährliche Elektrizitätserzeugung in den kanadischen Provinzen und Territorien (in GWh, 2013)
Provinz/Territorium
Elektrizitätsgewinnung,
GWh
Anteil an
gesamtkanadischer
Elektrizitätsgewinnung
Quebec
205.237
33.08%
Ontario
144.703
23.32%
Alberta
72.263
11.65%
British Columbia
Newfoundland and Labrador
67.851
43.077
10.94%
6.94%
Manitoba
36.347
5.86%
Saskatchewan
23.294
3.75%
New Brunswick
15.078
2.43%
10.77
1.74%
Northwest Territories
769
0.12%
Prince Edward Island
507
0.08%
Yukon
449
0.07%
98
0.02%
620.444
100.00%
Nova Scotia
Nunavut
Kanada
Quelle: eigene Darstellung nach Statistics Canada102
Canadian Hydropower Association: „Five Things You Need to Know about Hydropower“, 2014, https://canadahydro.ca/hydro-facts/hydro-in-5-points
(zugegriffen am 3.05.2015).
102 Statistics Canada: „Electric power generation, by class of electricity producer, table 127-0007“,
http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a26?lang=eng&retrLang=eng&id=1270007&paSer=&pattern=&stByVal=1&p1=1&p2=31&tabMode=dataTable&csid
= (zugegriffen am 15.5.2015).
101
21
3.2.2 Energieverbrauch
Der Endenergieverbrauch bezieht sich im Gegensatz zum Primärenergieverbrauch auf die Energiemenge, die von den
Endverbrauchern nach der Umwandlung der Primärenergie (Primärenergie-gewinnung) in den Energieformen wie
Strom, Wärme, Brennstoffe oder Kraftstoffe genutzt wird. Der Gesamtenergiebedarf in Kanada im Jahr 2013 lag bei
8.289 PJ. Damit hat Kanada als hochentwickelte Industrienation mit 7,2 t Öläquivalent pro Einwohner (2012) einen der
höchsten Pro-Kopf-Energieverbrauche weltweit (vgl. Deutschland: 3,8 t; USA: 6,8 t).103 Bis 2035 wird mit einem weiteren
Anstieg des Energiebedarfs um 29 % auf 13.654 PJ gerechnet (gegenüber 2011).104 Der hohe Eigenenergiebedarf ergibt
sich zumindest teilweise aus den klimatischen und geografischen Gegebenheiten des Landes.
Abb. 6: Energieverbrauch der Provinzen im Vergleich (in TJ, 2010 und 2013)105
In Abb. 6 wird erläutert, wie sich der Endenergieverbrauch auf die Provinzen in den Jahren 2010 und 2013 verteilte. Es
wird ersichtlich, dass die bevölkerungs- und industriereichste Provinz Ontario am meisten konsumiert, dicht gefolgt von
Alberta und Quebec. Der Energieverbrauch Ontarios ist dabei innerhalb der drei Jahre leicht gestiegen. Am stärksten
nahm der Energieverbrauch in Alberta zu.
Abb. 7: Vergangenes und prognostiziertes Wachstum des Primärenergieverbrauch nach Sektoren (in %)106
Worldbank: „Energy use (kg of oil equivalent per capita) | Data | Table“, 2014,
http://data.worldbank.org/indicator/EG.USE.PCAP.KG.OE?order=wbapi_data_value_2012+wbapi_data_value+wbapi_data_value-last&sort=asc
(zugegriffen am 26.4.2015).
104 National Energy Board: „Avenir énergétique du Canada en 2013 -“, 2013, https://www.neb-one.gc.ca/nrg/ntgrtd/ftr/2013/2013nrgftr-fra.pdf
(zugegriffen am 26.4.2015).
105 „Supply and demand of primary and secondary energy in terajoules“, http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a26?lang=eng&id=1280016#F29 (zugegriffen
am 26.3.2015).
103
22
Im Jahr 2013 war mit 32,5 % des Gesamtenergieverbrauchs (primär und sekundär) der Transportsektor der größte
Energieverbraucher, dicht gefolgt vom industriellen Sektor mit knapp 32 %. Der Energieverbrauch konzentriert sich
dabei größtenteils auf einige wenige energieintensive Industriezweige wie die Eisen-, Stahl- und Aluminiumindustrie, die
Zement- und chemische Industrie, die Papier- und Zellstoffindustrie, die Erdölaufbereitung sowie die Öl- und
Erdgasgewinnung. Etwa 16 % des Gesamtenergiebedarfs entfielen zudem auf den Wohnbereich. Dieser Bereich umfasst
die Heizung von Gebäuden und Wasser, die Beleuchtung sowie die Bedienung sämtlicher häuslicher Geräte und
Einrichtungen. 107 Den Prognosen zufolge wird bis 2035 der finale Endverbrauch mit einer Wachstumsrate von
durchschnittlich +1,1 % pro Jahr weiter zunehmen. Auch dem Wohnsektor wird ein jährliches Wachstum von +0,7 %
vorhergesagt (vgl. Abb. 7).
Die Provinz Ontario hatte 2013 einen Anteil von ca. 30 % am gesamtkanadischen Energieverbrauch. Zum größten Teil fiel
dieser im Transportsektor (35 %) und in der Industrie (ca. 24 %) an. Im Wohnbereich waren es 20 %, im Gewerbe- und
institutionellen Bereich 15 %.
Abb. 8: Verteilung des Primärenergieverbrauchs auf die Wirtschaftssektoren, Kanada und Ontario (2013)108
Energieverbrauch im Gebäudesektor
In der Regel stammt der Hauptteil der Energie, die im Wohnungsbereich in Kanada genutzt wird aus Erdgas. Einzig in
der Provinz Quebec wird die Energie größtenteils aus Strom bezogen. Auch im Nicht-Wohnungsbaumarkt wurde der
Großteil der Energie aus Elektrizität und Erdgas bezogen. Die nachfolgende Abbildung stellt die Anteile verschiedener
Energiequellen im Wohnbereich sowie im Nicht-Wohnbereich für Kanada und Ontario gegenüber.
Office national de l’énergie: „Avenir énergétique du Canada en 2013“, https://www.neb-one.gc.ca/nrg/ntgrtd/ftr/2013/2013nrgftr-fra.pdf (zugegriffen
am 19.5.2015).
107 Statistics Canada: „Report on Energy Supply and Demand in Energy“(zugegriffen am 28.04.2015).
108 „Supply and demand of primary and secondary energy in terajoules“(zugegriffen am 20.05.2015).
106
23
Abb. 9: Anteil verschiedener Energiequellen am Gesamtverbrauch der Wohnungs- und Nicht-Wohnungssektoren Kanadas und Ontarios (2012)109
Der Wohnungssektor in Kanada hat im Jahr 2012 insgesamt 1.457,7 PJ verbraucht. Davon entfielen 35 % (508,2 PJ) auf
die Provinz Ontario. Die Energieintensität im Wohnbereich in Kanada lag in 2010 bei 0,76 GJ/m 2, was etwa 106,6 GJ pro
Haushalt entspricht. In Ontario lag die Energieintensität im Wohnbereich mit 0,68 GJ/m 2 (entspricht 100,0 GJ pro
Haushalt) etwas niedriger als der nationale Durchschnitt. Gewerbe- und institutionelle Gebäude in Kanada verbrauchten
2012 zusammen 1.069,2 PJ. Die Energieintensität lag bei 1,43 GJ/m 2 (Ontario: 419,3 PJ, 1,48 GJ/m2).112 Die meiste
Energie wurde dabei zum Heizen verwendet (vgl. Abb. 10).
Abb. 10: Energieverwendung im Wohn- und Nicht-Wohnbereich Kanadas und Ontarios (2012)112
Natural Resources Canada: „Comprehensive Energy Use Database | Office of Energy Efficiency“,
http://oee.nrcan.gc.ca/corporate/statistics/neud/dpa/menus/trends/comprehensive_tables/list.cfm (zugegriffen am 15.5.2015).
109
24
3.2.3 Energiepreise
Im internationalen Vergleich mit anderen OECD-Staaten sind die Strompreise in Kanada sehr gering. Während
Privatverbraucher 2013 durchschnittlich 12,07 CAD¢/kWh zahlten (vgl. Deutschland: 25 EUR¢/kWh), zahlten
gewerbliche und industrielle Großverbraucher durchschnittlich sogar nur 9,06 CAD¢/kWh (vgl. Deutschland: 10-13
EUR¢/kWh).
Die Strompreise unterscheiden sich deutlich in den Provinzen, je nach Energiemix, politischen Rahmenbedingungen und
der damit verbundenen Netzbetreiberstruktur. Auch schwanken die Preise in Abhängigkeit von den geografischen
Gegebenheiten und der zu versorgenden Bevölkerungszahl. Provinzen wie Quebec, British Columbia und Manitoba, die
ihre Stromversorgung vorwiegend aus Wasserkraft generieren, weisen außerdem in der Regel niedrigere Strompreise auf
als Provinzen wie Nova Scotia, in denen überwiegend Energie aus fossilen Brennstoffen bezogen wird. Fernab der
Ballungszentren gelegene Gemeinden mit arktischem Klima können teilweise nicht mit günstiger Energie aus Wasser-,
Wind- oder Kernkraft versorgt werden. Insbesondere in Gebieten, die weit von den Ballungszentren entfernt liegen (z. B.
die Nordwest-Territorien, Nunavut), sind die Strompreise vergleichsweise hoch. Diese Gebiete sind häufig nicht an das
Stromversorgungsnetz angeschlossen und beziehen ihre Elektrizität ausschließlich mit Hilfe von Diesel-Generatoren.
Tabelle 8 zeigt eine Übersicht der Elektrizitätspreise in den kanadischen Großstädten und verdeutlicht diese regionalen
Schwankungen.
Bei einem Durchschnittsstrompreis von 12,07 CAD¢/kWh für Kanada zahlen Privatverbraucher in Montreal den
geringsten Strompreis in Höhe von 6,87 CAD¢/kWh (industrielle Kunden: 4,88 CAN¢), in Toronto dagegen 12,48
CAD¢/kWh (industrielle Kunden: 10,89 CAD¢/kWh). Tab. 9 verdeutlicht, dass der Strompreis zwischen 2011 und 2013
sowohl für Privatverbraucher als auch für gewerbliche und industrielle Abnehmer gestiegen ist. 110 Der durchschnittliche
Strompreis in Kanada für private Kunden lag noch im Vorjahr 2012 bei 11,85 CAD¢/kWh und wies damit 2013 einen
Preisanstieg von 2 % auf. Der Strompreis für industrielle Kunden lag 2012 noch bei 7,86 CAD¢/kWh und erlebte in
derselben Zeit einen Anstieg um 15,3 %. Im Jahr 2012 erlebte der durchschnittliche Strompreis für private Abnehmer
einen schwachen Rückgang (vgl. Tabelle 9), blieb jedoch für industrielle Kunden relativ konstant.
Tabelle 8: Durchschnittsstrompreise in kanad. Großstädten 2013 in CAD¢/kWh
Industrie
Gewerbe
5.000 kW
1.000 kW
3.060.000 kWh
400.000 kWh
Calgary, AB
14,74 (14,04)
16,03 (15,27)
Charlottetown, PEI
9,72 (8,53)
Privat
1.000 kWh
15,55 (14,81)
14,68 (12,87)
16,95 (14,87)
Edmonton, AB
17,91 (17,06)
18,82 (17,92)
14,60 (13,90)
Halifax, NS
10,73 (9,33)
14,30 (12,44)
16,22 (15,45)
8,13 (7,19)
12,40 (10,98)
13,36 (11,82)
Moncton, NB
5,61 (4,88)
8,49 (7,38)
7,89 (6,87)
11,45 (10,13)
11,97 (10,59)
14,00 (12,39)
Regina, SK
8,44 (7,01)
11,48 (9,53)
15,12 (13,15)
St. John, NL
10,10 (8,94)
11,10 (9,82)
13,17 (12,55)
Toronto, ON
12,31 (10,89)
13,39 (11,85)
14,30 (12,48)
Vancouver, BC
7,03 (6,28)
8,09 (7,23)
9,55 (8,91)
Winnipeg, MB
4,89 (4,39)
6,74 (5,76)
8,73 (7,63)
Montreal, QC
Ottawa, ON
Quelle: eigene Darstellung nach Hydro Québec111
Das National Energy Board rechnet bis 2035 aufgrund erhöhter Kosten für die Erschließung neuer Energiequellen sowie
des geplanten Ausbaus des Übertragungsnetzes mit einem allgemeinen Preisanstieg von etwa 43 % gegenüber dem
National Energy Board, 2013: Perspectives énergétiques pour l’hiver 2013-2014. www.neb-one.gc.ca/clfnsi/rnrgynfmtn/nrgyrprt/nrgytlk/tlkwntr2013/tlkwntr2013-fra.html, (zugegriffen am 26.4.2015).
111 Hydro Québec: „Comparison of Electricity Prices, 2013“, http://www.hydroquebec.com/publications/en/docs/comparaison-electricityprices/comp_2014_en.pdf (zugegriffen am 15.5.2015).
110
25
Preisniveau von 2010. 112 Die Preissteigerung lässt sich insbesondere auf die Kosten für die Erschließung neuer
Energiequellen sowie auf den geplanten Ausbau des Übertragungsnetzes zurückführen.
Tabelle 9: Preisentwicklung der durchschnittlichen Strompreise für Industrie und private Haushalte in kanad.
Großstädten 2009-2013 in CAD¢/kWh, ohne Steuern
2009
2010
2011
2012
2013
Privat
10,82
10,76
12,15
11,85
12,07
Industrie
6,38
7,01
7,32
7,86
9,06
Quelle : eigene Darstellung nach Hydro Quebec113
Die Nachfrage nach Elektrizität ist seit 2011 leicht rückläufig: Nach einem Hoch von 581,8 TWh ließ der Verbrauch in den
Folgejahren leicht nach und lag 2013 bei 559,2 TWh114. Trotz des hohen Eigenverbrauchs exportierte Kanada jährlich
große Anteile der eigenen Elektrizität in die USA, im Jahr 2012 beispielsweise exportierte Kanada im Wert von 1,9 Mrd.
CAD und importierte im Wert von 232 Mio. CAD, sodass ein Handelsüberschuss von etwa 1,67 Mrd. CAD erwirtschaftet
wurde.115 Die Exporte gingen vor allem in die angrenzenden Neuengland-Staaten, New York, den Mittleren Westen sowie
die nordwestlichen Bundesstaaten. Die Hauptexporteure auf kanadischer Seite sind dabei vor allem die Provinzen
Quebec, Ontario, Manitoba und British Columbia.
Wärmemarkt
Die Preise für Heizöl orientieren sich bundesweit an der Preisentwicklung des West Texas Intermediate, dem
Referenzpreis für Rohöl in Nordamerika, und variieren somit weniger von Provinz zu Provinz. Stattdessen spiegeln sich
hier die Schwankungen auf dem Weltmarkt wider. Nach einem Einbruch der Preise im Zusammenhang mit der
Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 stiegen die Preise bis zum Jahr 2014 kontinuierlich bis zu einem Höchstwert von
knapp 1,45 CAD/l an. Aufgrund der niedrigen Rohölpreise ist der Trend derzeit umgekehrt und Haushalte in Ontario
mussten im März 2015 nur noch 1,22 CAD/l bezahlen.
Abb. 11: Entwicklung des Heizölpreises im Großraum Toronto116
Auch die Erdgaspreise orientieren sich an einem gemeinsamen Kurs. Referenz ist der Preis des Henry Hub, einem
Knotenpunkt verschiedener Gasleitungen in Louisiana, der an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) gehandelt
wird. Seit der verstärkten Förderung von Schiefergas durch die Fracking Methode sind die Erdgaspreise parallel zu den
National Energy Board: „Canada’s Energy Future 2013 - Energy Supply and Demand Projections to 2035 - An Energy Market Assessment“, 03.10.2014,
https://www.neb-one.gc.ca/nrg/ntgrtd/ftr/2013/index-eng.html#s3_1 (zugegriffen am 26.4.2015).
113 Hydro Québec: „Comparison of Electricity Prices, 2013“(zugegriffen am 20.05.2015).
114 National Energy Board: „NEB – Canadian Energy Overview 2013 - Energy Briefing Note“, 26.09.2014, http://www.nebone.gc.ca/nrg/ntgrtd/mrkt/vrvw/2013/index-eng.html (zugegriffen am 04.05.2015).
115 Government of Canada, 2014: Industry Canada – Trade Data Online. www.ic.gc.ca/tdo, (zugegriffen am 26.4.2015).
116 Statistics Canada: „Supply and demand of primary and secondary energy in terajoules, table 128-0016“, http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a05
(zugegriffen am 19.5.2015).
112
26
Entwicklungen auf dem US-Markt gefallen und werden nach Expertenmeinungen in den nächsten Jahren nicht
wesentlich ansteigen.
Abb. 12: Entwicklung der Erdgaspreise, Kanada und Ontario (in CAD¢/m3, 2011-2015)117
Aufgrund unterschiedlicher Transport- und Distributionskosten, die provinziell bzw. lokal variieren und zudem von der
Verfügbarkeit des Erdgases abhängen, sind zwischen den Provinzen leichte Preisunterschiede festzustellen. In Ontario
liegt der Preis mit durchschnittlich rund 26 CAD¢/m3 in den vergangenen fünf Jahren etwas über dem nationalen
Durchschnitt.
3.2.4 Energiepolitische Rahmenbedingungen
Mit der Industrialisierung der Länder in den letzten 150 Jahren ging auch ein gesteigerter Ausstoß an Treibhausgasen
einher. Kanada ist dabei insgesamt mit etwa 1,57 % am weltweiten Treibhausgasausstoß beteiligt. 118 Da Kanada die Ziele
zur Emissionsreduzierung, die aus der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls 2002 hervorgingen, nicht mehr einhalten
konnte, wurde im Jahr 2011 der Austritt aus dem Protokoll entschieden. 119 Zwar sank der Treibhausgasausstoß Kanadas
laut Environment Canada zwischen 2007 und 2009 um 8,2 %, jedoch drohten der Regierung Strafgelder aufgrund des
Nichterreichens der Reduktionsziele da der Ausstoß seither permanent anstieg. 120 Mit einem Treibhausgasausstoß von
20,7 t/Einwohner im Jahr 2014 nimmt Kanada im weltweiten Vergleich den fünften Rang nach Katar, Australien, SaudiArabien und den USA ein.121
Auch wenn Kanada eine der Nationen mit den höchsten CO2-Emmissionen ist, engagiert sich die Regierung auf
internationaler Ebene, um die Schadstoffemissionen langfristig zu minimieren. So plant Kanada auf Grundlage des
Kopenhagener Abkommens, seine Treibhausgasemissionen bis 2020 um 17 % gegenüber 2005 auf maximal 612 Mt zu
reduzieren. 122 Die größten Einsparpotentiale für eine Schadstoffminimierung sieht die Regierung dabei in der
Optimierung im Transportwesen sowie in einer effizienteren Elektrizitätserzeugung. In Zukunft konzentriert sich die
kanadische Regierung zudem auf die Öl- und Gasindustrie, um die Emissionswerte weiter einzudämmen.123 Des Weiteren
setzt der 1992 von der kanadischen Regierung verabschiedete Energy Efficiency Act die grundlegenden
Statistics Canada: „Gasoline and fuel oil, average retail prices by urban centre (Household heating fuel), table 326-0009“,
http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/econ154c-eng.htm (zugegriffen am 15.5.2015).
118 Statista - The Statistics Portal: „Largest emitters of CO2 worldwide 2014“, http://www.statista.com/statistics/271748/the-largest-emitters-of-co2-inthe-world/ (zugegriffen am 5.5.2015).
119 Zwischen 1990 und 2002 verordnete das Kyoto-Protokoll eine Senkung der Co2-Emissionen um 6 % (zugegriffen am 20.05.2015).
120 Environment Canada: „National Greenhouse Gas Emissions - Environmental Indicators“, https://www.ec.gc.ca/indicateursindicators/default.asp?lang=en&n=FBF8455E-1 (zugegriffen am 5.5.2015).
121 Environment Canada: „Greenhouse Gas Emissions Per Person and Per Unit Gross Domestic Product“, https://www.ec.gc.ca/indicateursindicators/default.asp?lang=en&n=79BA5699-1 (zugegriffen am 5.5.2015).
122 Environment Canada, 2014: Canada’s Emissions Trade. www.ec.gc.ca/ges-ghg/985F05FB-4744-4269-8C1A-D443F8A86814/1001Canada's%20Emissions%20Trends%202013_e.pdf, S. 3, Stand: 7.1.2014, (zugegriffen am 20.05.2014).
123 Government of Canada, 2012: Canada's Action on Climate Change. www.climatechange.gc.ca/default.asp?lang=En&n=21654B36-1, (zugegriffen am
20.05.2014).
117
27
Rahmenbedingungen fest, um die Förderung energieeffizienterer Produkte und Herstellungsprozesse voranzutreiben
(vgl. Kapitel 4.2.1).
Um die Versorgung aus herkömmlichen Energiequellen sowie die Nutzung neuer alternativer Energiequellen rentabler zu
gestalten, setzt die kanadische Regierung in Zukunft auf eine duale Energiestrategie. 124 Zum einem, zielt die Strategie auf
ein erhöhtes Exportvolumen von Energieprodukten für den Außenhandel ab, zum anderem stützt sich das Konzept der
dualen Strategie langfristig darauf, vermehrt alternative Energiequellen in den Fokus zu rücken. 125 Im Rahmen des
Economic Action Plans hat die kanadische Regierung dazu den Clean Energy Fund eingerichtet und damit fast 800 Mio.
CAD (554 Mio. EUR) für die Realisierung nachhaltiger Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien und zur
Förderung innovativer Technologien bereitgestellt. 126 Die Fördergelder sind jedoch bereits vollständig vergeben.
Im Juni 2014 hat das kanadische Umweltministerium Environment Canada entschieden, industrielle Luftverschmutzung
künftig auf Grundlage von Grenzwerten zu regulieren. Die Multi-Sector Air Pollutants Regulations sollen dazu beitragen,
die Luftqualität signifikant zu verbessern und zwischen 2013 und 2035 den Treibhausgasausstoß um 3,4 Mt zu
reduzieren. In der ersten Phase der regulierenden Maßnahmen, die industriesektorenweit gelten, wurden Grenzwerte für
Industriekessel, Wärmetauscher, stationäre Verbrennungsmotoren für Gasverdichtung sowie Notstromgeneratoren
festgelegt. Die Entscheidungsfindung vollzog sich über mehrere Jahre und ist deshalb für Bund und Provinzen ein
wichtiger Meilenstein in der Umsetzung von Klimaschutzzielen. 127
Mit der Einführung des Climate Change Actionplan aus dem Jahr 2007 hat Ontarios Regierung Reduktionsziele für
Treibhausgasemissionen formuliert. Demnach verfolgt Ontario das Ziel, die CO2-Emissionen bis 2014 um 6 %, bis 2020
um 15 % und bis 2050 um bis zu 80 % reduzieren, gemessen an dem Emmissionsausstoß im Jahr 1990.128 Dies würde für
das Jahr 2020 - verglichen mit dem herkömmlichen Verfahren - eine Einsparung von insgesamt 99 Megatonnen
bedeuten.
Dieses Ziel soll unter anderem durch folgende Maßnahmen erreicht werden:
-
-
-
-
-
Durch einen gesetzlichen Beschluss hat die Regierung von Ontario den Ausstieg aus der Kohlekraft zur
Energiegewinnung, die 2003 noch 25 % des Energiemix ausmachte, bis 2015 festgelegt. Bereits 2014 wurde das
letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet.
Mit dem im Jahr 2013 verabschiedeten Long Term Energy Plan hat sich die Provinzregierung Ontarios
langfristige Ziele gesetzt, welche die Versorgung der Provinz mit bezahlbarem Strom aus erneuerbaren
Energiequellen sicherstellen soll.
Der Green Energy Act dient als Grundlage für die Förderung erneuerbarer Energien innerhalb der Provinz
Ontario. Der Anteil erneuerbarer Energien soll vor allem nach dem Ausstieg aus der Kohleenergie drastisch
ansteigen: so wurde allein im Jahr 2014 die Kapazität der Windenergieanlagen in Ontario um insgesamt
999 MW erhöht.129
Zudem verabschiedete die Regierung Ontarios als Mitglied der Western Climate Initiative unter
Premierministerin Kathleen Wynne im April 2015 ein Gesetz zur Einführung eines Emmissionshandelsystems
nach dem Vorbild der benachbarten Provinz Quebec.130
Mit dem Projekt MoveOntario wurde der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im Großraum Toronto und
Hamilton forciert und mit ca. 17,5 Mrd. CAD gefördert.131
Canada West Foundation, Michael Holden & Robbie Rolfe, 2012: State of the West Energy. www.cwf.ca/pdfdocs/publications/StateWestEnergy_April%202012.pdf, (zugegriffen am 20.05.2015).
125 Canada West Foundation, 2012: www.cwf.ca/pdf-docs/publications/StateWestEnergy_April%202012.pdf, (zugegriffen am 20.05.2015).
126 Government of Canada, 2013: Clean Energy Fund. www.actionplan.gc.ca/en/initiative/clean-energy-fund, (zugegriffen am 20.05.2015).
127 Government Canada, 2014: Harper Government announces first-ever mandatory national emission standards for major industries.
news.gc.ca/web/article-en.do?nid=853329, (zugegriffen am 20.05.2015).
128Ontario‘s action plan on climate change, August 2007:
http://www.climateontario.ca/doc/workshop/2011LakeSimcoe/Ontarios%20Go%20Green%20Action%20Plan%20on%20Climate%20Change.pdf;
Stand: Februar 2015, (zugegriffen am 20.05.2015).
129 CanWEA, 15.01.2015, “2014 Another Record Setting Year for Wind Energy in Canada”, (zugegriffen am 26.4.2015).
130 „Ontario unveils cap-and-trade plans as provinces take lead on climate change - The Globe and Mail“,
http://www.theglobeandmail.com/news/national/wynne-unveils-ontarios-plan-to-join-emissions-cap-and-trade-system/article23895069/ (zugegriffen
am 14.4.2015).
124
28
3.2.5 Energiepolitische Administration und Zuständigkeiten
Kanada ist föderal organisiert. 132 Die Energiepolitik unterliegt der konkurrierenden Gesetzgebung. 133 Für alle
grenzüberschreitenden Angelegenheiten der Energieversorgung ist demnach das National Energy Board (NEB)
zuständig. Es ist dem Umweltministerium Natural Resources Canada (NRCan) unterstellt und übernimmt auf föderaler
Ebene sämtliche Aufgaben in Bezug auf Gewährleistung bestehender Energieversorgungslinien, den Ausbau neuer
Leitungen, sowie die Festsetzung der Abgaben und Entgelte für den Netzzugang. Darüber hinaus bestimmt das National
Energy Board über Stromexporte ins Ausland. 134 Im Vergleich zur Bundesnetzagentur in Deutschland hat das NEB
jedoch eher eine beratende Funktion und stellt keine Regulierungsbehörde dar. Technische Angelegenheiten, die das
gesamtkanadische Stromnetz betreffen, fallen in den Zuständigkeitsbereich der North American Electric Reliability
Corporation (NERC).
Darüber hinaus existieren in den einzelnen Provinzen Kanadas gemeinnützige Regulierungsbehörden, die teilweise die
Tarife der Energieversorger regulieren. Diese haben sich zumeist einer Art Dachverband, dem sog. CAMPUT – Canada‘s
Energy and Utility Regulators, angeschlossen.135
Die Gesetzgebungskompetenz der kanadischen Provinzen unterliegt zwar den Regularien des National Energy Boards,
dennoch gestalten die provinziellen Parlamente aufgrund der konkurrierenden Gesetzgebungen im hohen Maße die
jeweiligen energiepolitischen Entscheidungen und Grundsätze mit. Aus diesem Grund gibt es keine einheitliche
Energiestrategie für Gesamtkanada. Die jeweiligen Inhalte und Schwerpunkte der energiepolitischen Konzepte und
Strategien variieren daher je nach vorherrschenden natürlichen Ressourcen in den Provinzen und den dementsprechend
verschiedenen Formen der Energiegewinnung. Allen Strategien sind jedoch die grundlegenden Inhalte über
Investitionsförderung und der effizienteren Gestaltung der Rohstofftransportwege gemein.
Der Energiemarkt in der Provinz Ontario, das heißt der Elektrizitäts- und der Gasmarkt, wird durch die lokale
Energiebehörde (Ontario Energy Board) reguliert. Groß- und Einzelhandel sind wettbewerblich organisiert; der
Endkunde hat ein Wahlrecht zwischen unterschiedlichen Energieversorgern. 136 Der Betrieb der Verteiler- und
Übertragungsnetze ist in Ontario auf mehrere regionale Versorger verteilt. Wählt der Verbraucher keinen Versorger, so
wird er automatisch von dem lokalen Energieversorger beliefert. Über 90 % der Verbraucher in Ontario werden aktuell
von lokalen Energieversorgern beliefert.137
In Ontario produzierte das provinzeigene Unternehmen Ontario Power Generation 2013 etwa 50 % des gesamten Stroms
der Provinz.138 Der Rest teilt sich auf mehrere kleine private Energieversorger auf. Der sich ebenfalls im Besitz der
Provinz befindende Netzbetreiber Hydro One bedient vorwiegend ländliche Gebiete, während rund 90 lokale private
Energieunternehmen wie z.B. Toronto Hydro die Städte versorgen.
3.2.6 Gesetzliche Rahmenbedingungen
Wie bereits in Kapitel 3.2.4 beschrieben unterliegen energiepolitische Fragen der konkurrierenden Gesetzgebung. Daher
werden an dieser Stelle insbesondere die wichtigsten in Ontario geltenden Gesetze kurz erörtert, wobei es sich bei dem
Energy Efficiency Act um ein föderales Gesetz handelt, welches demnach in ganz Kanada gilt.
Ontario‘s action plan on climate change, August 2007:
http://www.climateontario.ca/doc/workshop/2011LakeSimcoe/Ontarios%20Go%20Green%20Action%20Plan%20on%20Climate%20Change.pdf;
Stand: Februar 2015, (zugegriffen am 20.05.2014).
132 Broschek, Der kanadische Föderalismus, S. 80. Sehr ausführlich zur föderalen Geschichte Kanadas: Polten&Associates, 2014: Resource Links.
www.poltenassociates.com/Links/F-deralismus-nach-kanadischem-und-deutschem-Recht-in-berblick-und-Vergleich.pdf S. 4 ff., (zugegriffen am
26.4.2015).
133 Zu den Gesetzgebungkompetenzen von Staat und Provinzen: Gouvernement du Canada, 2014: Bureau du Conseil privé. www.pcobcp.gc.ca/aia/index.asp?lang=eng&page=federal&sub=legis&doc=legis-eng.htm#2, (zugegriffen am 26.4.2015).
134 National Energy Board, 2014: What’s New. www.neb-one.gc.ca/clf-nsi/rcmmn/hm-eng.html, (zugegriffen am 26.4.2015).
135 Camput, 2014: Members of Camput. www.camput.org/about-camput/members-of-camput/, (zugegriffen am 26.4.2015).
136 Ontario Energy Board, http://www.ontarioenergyboard.ca/OEB/Consumers/OEB+and+You/Ontario+Energy+Sector; (zugegriffen am 26.4.2015).
137 Ontario Energy Board, http://www.ontarioenergyboard.ca/OEB/Consumers/OEB+and+You/Ontario+Energy+Sector; (zugegriffen am 26.4.2015).
138 Ontario Power Station, Stand: 10.02.2015; http://www.opg.com/generating-power/Pages/generating-power.aspx, (zugegriffen am 26.4.2015).
131
29
Green Energy Act (GEA)
Am 14.05.2009 hat die Provinzregierung Ontarios den Green Energy Act erlassen, um eine saubere und nachhaltige
Energiegewinnung zu fördern. Einer der Kernpunkte der Regelung war die Festlegung einer Stromeinspeisevergütung im
Rahmen des Feed in Tariff (FIT)-Programms, welches seit 2014 nur noch für kleinere Projekte unter 500 kW gültig ist.139
Weitere wichtige Inhalte betreffen die Entwicklung von Maßnahmen zur Energieeinsparungen und Steigerungen der
Energieeffizienz für bestimmte Industriezweige und den öffentlichen Sektor, sowie die Änderung von Ontarios
Baugesetzbuch (Building code) dahingehend, dass Bauherren zur Einhaltung energieeffizienter Maßnahmen angehalten
werden.
Building Code Act
Ontarios Building Code Act legt Vorgaben zu Bau, Sanierung und Nutzung von Gebäuden fest. 140 Er ist zudem
Ermächtigungsgrundlage für den Erlass des Building Code, welcher sowohl technische Details, als auch
Verwaltungsvorschriften enthält.
Building Code
Die letzte Gesetzesnovelle von Ontarios Baugesetzbuch (Building Code) trat am 01. Januar 2015 in Kraft.141 2012 wurde
im Baugesetzbuch festgelegt, dass alle Neubauten mindestens dem Standard EnerGuide 80 entsprechen müssen. Bei
EnerGuide handelt es sich um ein Bewertungssystem für Energiestandards, welches unter anderem im Bausektor
Anwendung findet. Die Bewertungsskala umfasst 0 bis 100 Punkte, wobei Häuser mit extrem hohem Energieverbrauch
und wenig oder keiner Isolierung mit 0 Punkten bewertet werden. 142
Energy Efficiency Act
Die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Förderung energiesparender Produkte und Produktionsweisen wurde von der
kanadischen Regierung durch den im Jahr 1992 verabschiedeten Energy Efficiency Act geschaffen. Das Gesetz enthält
Vorgaben zu Mindestanforderungen für die Nutzung alternativer Energiequellen und energiebetriebener Produkte sowie
deren Kennzeichnung. Zudem sieht es die Erhebung von Daten über den Energieverbrauch einzelner Branchen vor und
bildet die rechtliche Grundlage für die Schaffung und Durchsetzung von Vorschriften, die Grenzwerte (MEPS = minimum
energy performance standards) für Elektrogeräte sowie für diverse gasbetriebene oder mit Öl befeuerte Geräte und
Einrichtungen formulieren.
Energy Efficiency Regulations
Die 1995 erlassenen Energy Efficiency Regulations enthalten solche Grenzwerte, die unter anderem für in Gebäuden
installierte Heizungs-, Beleuchtungs- und Klimatechnik gelten. 143 Die in den Bundesvorschriften festgelegten
Grenzwerte erstrecken sich auch auf solche Produkte, in denen von der Regulierung erfasste Produkte eingebaut sind
(z.B. wenn eine von der Regulierung erfasste Leuchtstofflampe als Teil einer kompletten Lampe verkauft wird).
IESO, Übersicht microFIT-Programm,
microFIThttp://microfit.powerauthority.on.ca/sites/default/files/microFIT_%20Program_Overview_version_3-2.pdf, (zugegriffen am 26.4.2015).
140 „Building Regulation and Renewable Energy Approvals“, http://www.mah.gov.on.ca/Page6685.aspx (zugegriffen am 14.4.2015).
141 Government of Ontario, Code News Issue 232 -- Amendments to Ontario’s Building Code;
http://www.mah.gov.on.ca/Page10816.aspx?DateTime=635476729200000000&PageMode=View, (zugegriffen am 26.4.2015).
142 Natural Resources Canada, Typical Energy Efficiency Ratings, http://www.nrcan.gc.ca/energy/efficiency/housing/new-homes/5035; (zugegriffen am
26.4.2015)
143 Eine vollständige Liste der unter das Gesetz fallenden Produktgruppen findet sich auf der Homepage von Natural Resources Canada; Stand:
06.03.2015; http://www.nrcan.gc.ca/energy/regulations-codes-standards/6859, (zugegriffen am 26.4.2015).
139
30
Das Gesetz gilt dabei gleichermaßen für kanadische und importierte Produkte, die auf dem kanadischen Markt vertrieben
werden. Von dem Gesetz ausgenommen sind zum Beispiel Produkte, deren Produktionsort in der gleichen Provinz, wie
der Vertriebsort liegt. Allerdings haben die meisten Provinzen eigene Regelungen zur Energieeffizienz erlassen, die auch
auf diese Produkte anwendbar sind.
Es gelten zudem bestimmte Ausnahmen. Beispielsweise hat ein Händler die Möglichkeit, Waren, die nicht dem
Energiestandard entsprechen, in eine andere Provinz zu liefern und diese Produkte innerhalb von 90 Tagen dem
Standard entsprechend umzurüsten.144
Manche Produkte unterliegen zudem der Kennzeichnungspflicht mit dem EnerGuide-Ettiket. 145 Dieses
Bewertungssystem für Energiestandards setzt den Energieverbrauch des jeweiligen Produktes in Relation zu anderen
Produkten der selben Kategorie und schafft primär Transparenz für den Verbraucher.
Die Energy Efficiency Regulations werden regelmäßig angepasst, beispielsweise wird der Bereich der unter das Gesetz
fallenden Produktgruppen mit der 14. Reform des Gesetzes erweitert. 146 Dabei arbeitet das hierfür verantwortliche
kanadische Ministerium für natürliche Ressourcen, Natural Resources Canada, möglichst mit dem Canada-U.S.
Regulatory Cooperation Council zusammen, um eine weitestgehend einheitliche Gesetzgebung innerhalb Nordamerikas
zu erreichen.147
Energy Efficiency Regulations, SOR/94-651, c. 7, (zugegriffen am 26.4.2015).
Eine Liste der betroffenen Produkte findet sich auf der Seite von Natural Resources Canada: http://www.nrcan.gc.ca/energy/regulations-codesstandards/6859#labelling (zugegriffen am 26.4.2015).
146 Amendment 14 to Canada’s Energy Efficiency Regulations, Natural Resources Canada, http://www.nrcan.gc.ca/energy/regulations-codesstandards/6855, (zugegriffen am 26.4.2015).
147 Natural Resources Canada; http://www.nrcan.gc.ca/energy/regulations-codes-standards/6845, (zugegriffen am 26.4.2015).
144
145
31
4. Energieeffizienz in Kanada
4.1 Energieeffizienz im Bauwesen
4.1.1 Allgemeiner Überblick
Der steigende Stellenwert des Themas Energieeffizienz in Gebäuden in Kanada geht insbesondere auf den hohen Anteil
des Gebäudesektors am Energieverbrauch zurück. Im Jahr 2013 lag dieser bei knapp 30 %. 148 Der Großteil des
Energieverbrauchs ging dabei, nicht zuletzt aufgrund des extremen Klimaverhältnisse Kanadas (vgl. Exkursion:
Klimatische Verhältnisse, Seite 26) auf das Heizen und Kühlen von Wohn- und Arbeitsräumen zurück.149 16,2 % des
nationalen Gesamtenergieverbrauches Kanadas entfielen auf den privaten Wohnraum, 10,8 % auf den gewerblichen, und
weitere 1,5 % auf den öffentlichen Bereich. Darüber hinaus verursacht der Gebäudesektor jährlich ca. 12 % aller
Treibhausgasemissionen Kanadas.150 Das kanadische Ministerium für natürliche Ressourcen Natural Resources Canada
(NRCan) sieht daher speziell im Gebäudesektor des Landes ein großes Einsparungspotential.
Bei seiner Prognose für die Entwicklung des gesamtkanadischen Energiebedarfs bis zum Jahr 2035 setzt das kanadische
National Energy Board (NEB) fest auf eine Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudesektor. 151 So soll die Effizienz bei
des Energieverbrauchs durch umfangreiche Investitionen bis zum Jahr 2035 um rund 20 % steigen. Auch bei der
Reduktion der Treibhausgasemissionen setzt die kanadische Behörde vor allem auf den Gebäudesektor: der von privaten
Haushalten verursachte Ausstoß soll bis zum Jahr 2020 trotz des erwarteten Hinzukommens von rund 3 Mio. neuen
Haushalten um nur 6 % im Vergleich zum Jahr 2005 auf 47 Mt ansteigen. 152
Seit einigen Jahren werden zunehmend energieeffiziente Technologien im kanadischen Gebäudesektor eingesetzt. Die
Zahl der LEED-zertifizierten Gebäude stieg innerhalb der letzten Jahre stark an. LEED (Leadership in Energy and
Environmental Design) ist ein weltweit anerkanntes System zur Klassifizierung der ökologischen Bauleistung von
Gebäuden unter Berücksichtigung nachhaltiger, umweltfreundlicher und ressourcenschonender Kriterien (vgl. Kapitel
4.2.2). Bis März 2015 wurden laut dem kanadischen Verband für nachhaltiges Bauen Canada Green Building Council
(CaGBC) über 2.050 Projekte in ganz Kanada mit einem LEED-Zertifikat ausgezeichnet, davon alleine knapp 550 im Jahr
2014.153 Kanada ist damit das Land mit der zweitgrößten Anzahl an LEED-zertifizierten Gebäuden weltweit.154 843 und
mit mehr als 41 % ein Großteil aller in Kanada ausgezeichneten Projekte befinden sich in der Provinz Ontario, die damit
vor den Provinzen Alberta und Quebec zum kanadischen Vorreiter im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden
avancierte.155 Der Verband geht davon aus, dass kanadaweit durch die Einführung des LEED-Systems bereits bis zum
Jahr 2010 Energieeinsparungen von über 1,6 Mio. MWh erwirtschaftet werden konnten: ein Energievolumen mit dem
54.307 Häuser ein ganzes Jahr lang mit Energie versorgt werden könnten.
Die zunehmende Verbreitung energieeffizienter und umweltfreundlicher Bauweisen lässt sich bereits in aktuellen
Statistiken wiederfinden. In einer Umfrage des Canada Green Building Councils (CaGBC) aus dem Jahr 2014 gaben
mehr als die Hälfte (56 %) der befragten Unternehmen an, dass mehr als ein Drittel ihrer Projekte auf eine besonders
nachhaltige Bauart setzte. 156 Der Anteil der Unternehmen, deren Projekte mindestens zu einem Drittel aus grünen
Bauprojekten bestanden, legte damit im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 2011 um knapp 20 % zu und soll bis zum
„Supply and demand of primary and secondary energy in terajoules“(zugegriffen am 26.4.2015).
Statistics Canada: „Households and the Environment: Energy Use: Analysis“, http://www.statcan.gc.ca/pub/11-526-s/2013002/part-partie1-eng.htm
(zugegriffen am 23.4.2015).
150 „Canada’s Emissions Trends“, Environment Canada, Oktober.2013, https://www.ec.gc.ca/ges-ghg/985F05FB-4744-4269-8C1A-D443F8A86814/1001Canada%27s%20Emissions%20Trends%202013_e.pdf (zugegriffen am 26.3.2015).
151 „Canada’s Energy Future: Energy Supply and Demand Projections to 2035“, National Energy Board Canada, November 2013, https://www.nebone.gc.ca/nrg/ntgrtd/ftr/2013/2013nrgftr-eng.pdf (zugegriffen am 26.3.2015).
152 „Canada’s Emissions Trends“, Environment Canada, Oktober 2013, https://www.ec.gc.ca/ges-ghg/985F05FB-4744-4269-8C1A-D443F8A86814/1001Canada%27s%20Emissions%20Trends%202013_e.pdf (zugegriffen am 26.3.2015).
153 „Green Building Map - Canada Green Building Council - Greater Toronto Chapter“, http://www.cagbctoronto.org/initiatives/green-building-map
(zugegriffen am 26.3.2015).
154 „Canada Green Building Council“, http://www.cagbc.org/CAGBC/LEED/CAGBC/Programs/LEED/Going_green_with_LEE.aspx?hkey=54c44792442b-450a-a286-4aa710bf5c64 (zugegriffen am 26.3.2015).
155 „Green Building Map - Canada Green Building Council - Greater Toronto Chapter“(zugegriffen am 26.4.2015).
156 Canada Green Building Council (CaGBC): „Canada Green Building Trends: benefits driving the new and retrofit market“,
http://www.cagbc.org/cagbcdocs/resources/CaGBC%20McGraw%20Hill%20Cdn%20Market%20Study.pdf (zugegriffen am 19.5.2015).
148
149
32
Jahr 2017 um weitere 14 % steigen. Einen besonders hohen Anstieg erwartet der CaGBC dabei für die Kategorie der
Unternehmen mit mehr als 60 % grüner Bauprojekte: bis zum Jahr 2017 sollen die Hälfte aller in der Bauindustrie
tätigen Unternehmen auf diese Kategorie entfallen.
Um die Verbreitung energieeffizienter Technologien in Kanada weiter voranzutreiben, existieren sowohl auf nationaler
als auch auf Provinzebene verschiedene Förderprogramme: das kanadische Ministerium für natürliche Ressourcen
richtete im Rahmen seines ecoEnergy efficiency Programms speziell die Initiativen ecoEnergy for Buildings und
ecoEnergy for Housing ein, durch die eine Reihe von Fördermaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz von
Gebäuden umgesetzt werden.157 Im Frühjahr des Jahres 2015 stockte die kanadische Regierung das Budget für diese
Programme auf und stellte für die kommenden Jahre ein Budget von knapp einer Mrd. CAD zur Verfügung.
Laut einer im Namen der Canadian Energy Efficiency Association (CEEA) durchgeführten Umfrage gewinnt das Thema
Energieeffizienz in Gebäuden innerhalb der kanadischen Bevölkerung zunehmend an Bedeutung. Während das Thema
acht Jahre zuvor nur von knapp 40 % der befragten gewerblichen und politischen Entscheidungsträger beachtet wurde,
war das Thema der Energieeffizienz in Gebäuden im Jahr 2014 für 76 % von hoher Priorität. 158159 160
Exkurs: Klimatische Verhältnisse
Die klimatischen Verhältnisse in Kanada tragen zur Wichtigkeit des Themas Energieeffizienz bei. Die verschiedenen
Jahreszeiten gehen in Kanada häufig mit Temperaturunterschieden von 50°C einher. In weiten Teilen der Provinz
Ontarios und anderen ostkanadischen Provinzen erfolgt darüber hinaus der Übergang von warmen zu winterlichen
Temperaturen generell schneller als in Mitteleuropa: auf heiße, teilweise bis in den Oktober andauernde
Sommerwochen, folgen häufig innerhalb von wenigen Wochen die ersten Schneestürme und lange andauernde, sehr
kalte Wintermonate.
Abb. 13: Übersicht der Durchschnittstemperatur in Ontario160
Innerhalb der Provinz Ontario variiert das Klima zwischen feucht kontinentalen Temperaturen mit frostigen Wintern
und warmen Sommern mit hoher Luftfeuchtigkeit im Süden, bis zu subarktischen Temperaturen im Norden.1 Die
großen Wasservorkommen im Süden der Provinz nehmen einen mäßigenden Einfluss auf das Klima und führen zu
weniger extremen Bedingungen in den wichtigsten Großstädten der Provinz, mit verhältnismäßig spät einsetzendem
Frost und wenig abweichenden Tages- und Nachttemperaturen. Der im Durchschnitt kälteste Monat des Jahres ist
der Januar mit Durchschnittstemperaturen zwischen -6 °C und -15 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit
Durchschnittstemperaturen zwischen 15 °C und 26 °C.
„Energy Efficiency | Natural Resources Canada“, http://www.nrcan.gc.ca/energy/efficiency (zugegriffen am 26.3.2015).
„CEEA 2014 Survey: Canadian Business Attitudes on Energy Efficiency“Canadian Energy Efficiency Alliance, 2014, http://energyefficiency.org/wpcontent/uploads/2014/05/CEEA-Survey-2014-Final.pdf, (zugegriffen am 26.4.2015).
159 „Climate Data: Ontario“, http://en.climate-data.org/location/56/ (zugegriffen am 7.4.2015).
160 „Climate Data: Overview Ontario“, http://en.climate-data.org/region/940/ (zugegriffen am 7.4.2015).
157
158
33
4.1.2 Beweggründe für die Verwendung effizienzsteigernder Technologien bei Bau- und Sanierungsprojekten
Die für die verschiedenen Akteure der Bauindustrie ausschlaggebenden Beweggründe zur Anwendung
effizienzsteigernder Technologien bei kanadischen Bau- und Sanierungsprojekten sind vielfältig und können teils von
denen der deutschen Bauindustrie abweichen (vgl Abb. 9). So spielt bei Architekten und Bauunternehmen laut einer
Studie des Canadian Green Building Councils (CaGBC) vor allem die hohe Kundennachfrage an Immobilien mit
nachhaltigen Bauelementen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung nachhaltiger Technologien im kanadischen
Bauwesen. Weiterhin zählen öffentlich finanzierte Subventionen sowie die Motivation das Richtige tun zu wollen, für
Architekten und Bauunternehmern zu den drei ausschlaggebenden Beweggründen für die Anwendung nachhaltiger
Bautechnologien. Für Immobilienbesitzer waren vor allem die durch die Technologien sinkenden Betriebskosten sowie
das Verantwortungsgefühl der Unternehmen (Corporate Social Responsibility) ausschlaggebend.
Abb. 14: Beweggründe zur Anwendung grüner Technologien im Bauwesen161 Abb. 15: Anteil der Projekte für die eine Zertifizierung angestrebt wird162
Auch eine angestrebte Zertifizierung und damit einhergehende Wertsteigerungen der Immobilie förderten die
Verbreitung grüner Technologien innerhalb des kanadischen Bausektors. Zertifizierungen, wie zum Beispiel das bereits
angesprochene LEED-Label sind dabei vor allem im institutionellen Sektor und bei Wohnungsbauten besonders beliebt
(vgl. Abb. 10). Laut der Studie des Canadian Green Building Councils werden für 79 % aller in den nächsten Jahren
abgeschlossenen Neubauten im institutionellen Sektor Zertifizierungen angestrebt. Auch sollen 67 % aller Neubauten im
Gewerbebereich sowie 60 % aller Wohnungsgebäude mit weniger als vier Stockwerken nach ihrer Fertigstellung einem
entsprechenden Bewertungsverfahren unterzogen werden. Für Sanierungs- und Renovierungsarbeiten liegt dieser Anteil
bei 40 % aller Projekte.
Bei einer im Rahmen der Vorbereitungen dieser Zielmarktanalyse durch die AHK Kanada durchgeführten Befragung von
Experten des kanadischen Bausektors wurde neben quantitativen Argumenten (wie z.B. der Wertsteigerung der
entsprechenden Immobilie) auch mehrmals auf die Wichtigkeit der qualitativen Vorteile grüner Technologien
„Canada Green Building Trends: Benefits Driving the New and Retrofit Market“Canada Green Building Council,
http://www.cagbc.org/cagbcdocs/resources/CaGBC%20McGraw%20Hill%20Cdn%20Market%20Study.pdf (zugegriffen am 10.4.2015).
162 Canada Green Building Council (CaGBC): „Canada Green Building Trends: benefits driving the new and retrofit market“, (zugegriffen am 26.4.2015).
161
34
hingewiesen. Dabei wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass der Mietkomfort etwaiger Pacht- oder Mietparteien in
Kanada vor allem für Besitzer und Vermieter von Mietwohnungen und gewerblicher Bauten von großer Wichtigkeit sein
kann.
Dieses Argument spiegelt sich auch in der Studie des CaGBCs wieder (vgl. Abb. 12). Laut einer im Rahmen der Studie
durchgeführten Umfrage begründeten 60 % der befragten Teilnehmer die Verwendung nachhaltiger Technologien mit
einer damit einhergehenden Steigerung des Wohlbefindens und der Gesundheit der Bewohner. Ähnlich wichtig war die
Förderung grüner Geschäftspraktiken. 14 % der befragten Unternehmen verwiesen außerdem auf eine aus der
Anwendung nachhaltiger Bautechnologien resultierende Steigerung der Produktivität ihrer Angestellten.
Abb. 16: Soziale Beweggründe (links)163 und Abb. 17: Umweltbezogene Beweggründe zur Anwendung nachhaltiger Bautechnologien (rechts)164
Das Umweltbewusstsein der Akteure der Bauindustrie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Verbreitung grüner
Technologien innerhalb des kanadischen Bausektors (vgl. Abb. 13). So gaben mehr als zwei Drittel aller Befragten (68 %)
an, dass eine Reduzierung des Energieverbrauchs zu den drei Hauptgründen für die Durchführung grüner Bauprojekte
zählte. Auch die Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen spielte eine wichtige Rolle und war für 30 % aller grünen
Bauprojekte ausschlaggebend. Einsparungen im Bereich des Wasserverbrauchs sind bei kanadischen Bauprojekten nur
selten ausschlaggebend für die Anwendung grüner Bautechnologien (11 %), was hauptsächlich mit der Tatsache zu
begründen ist, dass die Wasserversorgung Kanadas mit öffentlichen Mitteln finanziert wird.
Aufgrund kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Unterschiede zwischen Deutschland und Kanada kann die
Wahrnehmung der Vorteile nachhaltiger Technologien durch den kanadischen Konsumenten teils von der
Wahrnehmung deutscher Konsumenten abweichen. So werden z.B. Technologien, die auf eine Reduzierung des
Wasserverbrauchs abzielen in Kanada aufgrund geringer Wasserpreise häufig als weniger nützlich angesehen als dies in
Deutschland der Fall ist. Unterschiede in der Wahrnehmung können daher ausschlaggebend für den Erfolg einer
Erschließung des kanadischen Marktes für deutsche Unternehmen sein.
Laut der Studie des CaGBC sehen kanadische Konsumenten die Vorteile nachhaltiger und effizienzsteigernder
Bautechnologien vor allem in der resultierenden Kostenreduzierung (80 %). Auch die Wahrnehmung von mit grünen
Bauelementen ausgestatteten Immobilien als hochwertiger ist eine weitverbreitete Ansicht und wurde von 62 % der
Befragten als wichtig eingestuft. Zu den wichtigsten Messarten von aus der Verwendung entsprechender Technologien
entstehender Vorteile zählt vor allem der Vergleich der Betriebskosten vor und nach der Einführung der Technologien.
Auch eine explizite Dokumentation des Energieverbrauchs und das Vergleichen des Wohlbefindens der
Gebäudebewohnenden vor und nach der Einführung der Technologien werden häufig verwendet.
163
164
35
„Canada Green Building Trends: Benefits Driving the New and Retrofit Market“, (zugegriffen am 26.4.2015).
Canada Green Building Council (CaGBC): „Canada Green Building Trends: benefits driving the new and retrofit market“, (zugegriffen am 26.4.2015).
Abb. 18: Wahrnehmung165 und Abb. 19: Messarten der Vorteile nachhaltiger und effizienzsteigernder Technologien166
Trotz der vielfältigen Vorteile die eine Verwendung effizienzsteigernder Technologien im Bauwesen mit sich bringt,
existieren für die zunehmende Verbreitung entsprechender Produkte und Dienstleitungen ähnlich wie in Deutschland
auch einige Hürden. Laut der Studie des CaGBC zählen hierzu vor allem die im Vergleich zu herkömmlichen
Technologien höheren Anschaffungskosten. Diese zählten in zwei Dritteln aller Fälle, in denen gegen die Anschaffung
entsprechender Technologien entschieden wurde, zu den drei Hauptargumenten und wiegt aufgrund der niedrigen
Energiepreise besonders schwer. Während ein Mangel an politischer Unterstützung bei 30 % aller Fälle von
ausschlaggebender Relevanz war, entschieden sich 39 % der Entscheidungsträger aufgrund mangelnder
Kundennachfrage gegen die Anschaffung entsprechender Technologien. Letzteres erscheint widersprüchlich, da die hohe
Kundennachfrage gleichzeitig der Hauptgrund für die Anwendung nachhaltiger und effizienzsteigernder Technologien
bei Bau- und Sanierungsprojekten ist (vgl. Abb. 11).
165
166
36
„Canada Green Building Trends: Benefits Driving the New and Retrofit Market“, (zugegriffen am 26.4.2015).
Canada Green Building Council (CaGBC): „Canada Green Building Trends: benefits driving the new and retrofit market“, (zugegriffen am 26.4.2015).
Abb. 20: Hürden bei der Verbreitung nachhaltiger und effizienzsteigernder Technologien im kanadischen Bauwesen167
4.1.3 Marktstruktur und Trends
Die Gebäude- und Sanierungsindustrie spielt in Kanada wirtschaftlich eine wichtigere Rolle als dies in vielen
mitteleuropäischen Ländern der Fall ist. Dies lässt sich unter anderem mit dem verhältnismäßig hohen
Bevölkerungswachstum, als auch mit den geographischen Eigenschaften und den klimatischen Verhältnissen des Landes
begründen, welche höhere Investitionen als in Europa z.B. zur Instandhaltung der öffentlichen Infrastruktur erfordern.
Mit einem Gesamtvolumen von 117,4 Mrd. CAD betrug der Anteil der Bauindustrie am gesamtkanadischen
Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2014 rund 7,2
%.168 Zum Vergleich: in Deutschland lag dieser
Anteil im Jahr 2013 bei weniger als 4,4 %.169
36,8 Mrd. CAD, und damit knapp ein Drittel
der Gesamtleistung des Industriezweigs
entfallen dabei auf den Wohnungsbereich
(31,3 %), weitere 14 % auf öffentliche und
gewerbliche Gebäude (Nicht-Wohnungsbau),
17 % auf Reparationsarbeiten und mit 43,2
Mrd. CAD der größte Anteil der Bauindustrie
auf
Ingenieursarbeiten
und
sonstige
Bauaktivitäten (37,4 %). Während ein Großteil
der
Gesamtausgaben
im
kanadischen
Gebäudesektor auf die Errichtung von Abb. 21: Entwicklung des Gesamtvolumens der kanadischen Bauindustrie168
Neubauten entfällt (45 %), gingen im Jahre
2014 rund 37 % der Ausgaben auf Sanierungsarbeiten zurück. Dies entspricht einem Gesamtvolumen der kanadischen
Sanierungsindustrie im Jahr 2014 von 43,4 Mrd. CAD.170171
„Canada Green Building Trends: Benefits Driving the New and Retrofit Market“, (zugegriffen am 26.4.2015).
Statistics Canada: „Gross domestic product (GDP) at basic prices, table 379-0031“, März.2015,
http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a26?lang=eng&retrLang=eng&id=3790031&paSer=&pattern=&stByVal=1&p1=1&p2=1&tabMode=dataTable&csid= (zugegriffen am 16.4.2015).
169 OECD Statistics: „Gross domestic product (GDP) at basic prices“, https://stats.oecd.org/index.aspx?queryid=60702# (zugegriffen am 16.4.2015).
170 Scotiabank: „Canada’s Housing Market - Industry Trends“, 16.04.2014, http://www.gbm.scotiabank.com/English/bns_econ/IT_housing.pdf
(zugegriffen am 16.4.2015).
171 Statistics Canada: „Gross domestic product (GDP) at basic prices, table 379-0031“, (zugegriffen am 26.4.2015).
167
168
37
Die kanadische Bauindustrie verzeichnete während der letzten zehn Jahre fast durchgängig ein positives Wachstum.
Alleine während der Weltwirtschaftskrise 2008/09 verzeichnete die Wirtschaftsaktivität der Bauindustrie Kanadas
leichte Rückgänge und schrumpfte im Jahr 2009 um gut 3,4 %.172 Das gute Abschneiden des Bausektors ist vor allem auf
die Intervention der kanadischen Bundes- und Provinzregierungen zurückzuführen, welche die Situation auf den
Finanzmärkten zur Durchführung umfassender Subventions- und Investitionsprogramme, z.B. zur Erneuerung der
öffentlichen Infrastruktur nutzten. Der im Jahr 2013 verzeichnete leichte Rückgang des Wachstums der Baubranche ist
größtenteils auf einen erstarkenden Wiederverkaufsmarkt für Wohngebäude zurückzuführen, der von den momentan
sehr niedrigen Zinssätzen profitiert und auf welchem im Jahr 2014 rund 5 % mehr Gebäude verkauft wurden als im
Vorjahr.173 Insgesamt wuchs das Gesamtvolumen der kanadischen Bauindustrie innerhalb der letzten fünf Jahre um rund
22,7 % und damit rund 9 % mehr als die Gesamtwirtschaftsleistung des Landes. 174
In der kanadischen Bauindustrie waren im Dezember 2013 insgesamt 313.083 Unternehmen tätig, von denen sich knapp
ein Drittel (100.835 Unternehmen) auf den Gebäudesektor spezialisiert hatte. 175 Kleine und mittelständische
Unternehmen bildeten dabei das Rückgrat des kanadischen Gebäudesektors: so beschäftigten von den rund 100.000 im
Gebäudesektor tätigen Unternehmen rund 65 % weniger als fünf, und nur 0,1 % der Unternehmen mehr als 500
Mitarbeiter.176 Während knapp jedes Fünfte der in der kanadischen Bauindustrie tätigen Unternehmen im Jahr 2012
Verluste hinnehmen musste, konnte rund 80 % der Unternehmen ein Profit verzeichnen.177 Unter allen Industriesektoren
Kanadas brachte die Bauindustrie außerdem in den Jahren 2013 und 2014 die höchste Anzahl an Start-Ups hervor.178
Tabelle 10: Verteilung der Unternehmen in der kanadischen Gebäudeindustrie (Dezember 2013)
1-4
Mitarbeiter
5-99
Mitarbeiter
100-499
Mitarbeiter
500+
Mitarbeiter
Anzahl der Firmen Ontario
8.494
4.353
82
9
Anzahl der Firmen Kanada
27.166
14.182
272
28
Quelle: Industry Canada, Construction of Buildings179
Laut Statistics Canada (StatCan) lag die Anzahl der in der kanadischen Bauindustrie angestellten Arbeitnehmer im Jahr
2014 bei rund 1,37 Mio., was einem Anteil an der Gesamtbeschäftigung Kanadas von ca. 7,7 % entsprach. 180 Die Anzahl
der Beschäftigten im Bausektor Kanadas ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und soll auch weiterhin ansteigen.
Neben den Beschäftigtenzahlen wuchs auch der durchschnittliche Wochenlohn eines im Bausektor tätigen Arbeiters in
Kanada: so lag der Durchschnittswochenlohn eines im Bausektor tätigen Arbeiters in Kanada im Februar 2015 bei
1.211,02 CAD und damit 16,5 % über dem Wert aus dem Jahr 2010. 181
Statistics Canada: „Gross domestic product (GDP) at basic prices, provinces and territories, table 379-0030“, http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a47
(zugegriffen am 20.4.2015).
173 TD Economics: „Canadian Regional Housing Outlook“, 12.02.2015,
http://www.td.com/document/PDF/economics/special/RegionalHousing_Feb2015.pdf (zugegriffen am 21.4.2015).
174 Statistics Canada: „Gross domestic product (GDP) at basic prices, table 379-0031“, (zugegriffen am 26.4.2015)..
175 Industry Canada: „Construction (NAICS 23): Establishments - Canadian Industry Statistics - Industries and Business - Industry Canada“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/sbms/sbb/cis/establishments.html?code=23&lang=eng (zugegriffen am 11.5.2015).
176 Industry Canada: „Construction of Buildings (NAICS 236): Establishments - Canadian Industry Statistics - Industries and Business - Industry Canada“,
S. 236, http://www.opic.ic.gc.ca/app/scr/sbms/sbb/cis/establishments.html?code=236&lang=eng (zugegriffen am 11.5.2015).
177 Industry Canada: „Construction of Buildings (NAICS 236): Financial Performance Data - Canadian Industry Statistics - Industries and Business Industry Canada“, http://www.opic.ic.gc.ca/app/scr/sbms/sbb/cis/financialPerformance.html?code=236&lang=eng (zugegriffen am 11.5.2015).
178 Royal Bank of Canada: „Q&A on the State of SMEs in Canada“, 09.2014, http://www.rbc.com/economics/economic-reports/pdf/otherreports/QA_SMEs.pdf (zugegriffen am 23.4.2015).
179 Industry Canada: „Construction of Buildings (NAICS 236): Establishments - Canadian Industry Statistics - Industries and Business - Industry Canada“.
180 Statistics Canada: „Employment by industry, table 282-0008“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/econ40-eng.htm
(zugegriffen am 8.4.2015).
181 Statistics Canada: „Earnings, average weekly, by industry, table 281-0063“, http://www.statcan.gc.ca/tables-tableaux/sum-som/l01/cst01/labor93aeng.htm (zugegriffen am 16.4.2015).
172
38
Auf die Provinz Ontario entfallen laut Statistics Canada 36,1 % der Wirtschaftsleistung und 31,2 % der Arbeitsplätze der
gesamtkanadischen Bauindustrie.182 Mit einem Gesamtvolumen von 32,5 Mrd. CAD im Jahr 2013 verfügte die Provinz
über die größte Bauindustrie aller kanadischen Provinzen.183 Mit 13 Mrd. CAD entfielen rund 40 % der Gesamtleistung
der Bauindustrie Ontarios auf den Wohnungsbau und mit 5,84 Mrd. CAD weitere 18 % auf den Nicht-Wohnungsbau.
Von den in Ontario ansässigen 111.216 Bauunternehmen haben sich 36.131 auf den Bau von Gebäuden spezialisiert.
60,8 % dieser Unternehmen hatten dabei weniger als fünf, und nur 0,1 % der Unternehmen mehr als 500 Angestellte.
Sanierungsarbeiten und damit verbundene Dienstleistungen generierten im Jahr 2013 industrieübergreifend
Gesamtinvestitionen von 23,2 Mrd. CAD und sicherten insgesamt 182.100 Arbeitsplätze.184
4.1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren
Entwicklung der Anzahl jährlich begonnener Neubauten und Sanierungsarbeiten in Kanada und Ontario
Die Anzahl der jährlich begonnenen Neubauten fiel im Jahr 2009 um mehr als 29 %, stieg in den Folgejahren jedoch
stetig und lag im Jahr 2012 nur knapp unter dem Spitzenwert aus dem Jahr 2007.185 Aufgrund der hohen Anzahl an
begonnenen Neubauten in den Jahren nach der Krise und der daraus resultierenden hohen Anzahl an sich in der
Bauphase befindender Gebäude, ging die Anzahl der begonnenen Neubauten nach 2012 leicht zurück. Im Jahr 2014
wurden kanadaweit für insgesamt 189.329 Gebäude die ersten Spatenstiche gesetzt. Es wird erwartet, dass sich dieser
leichte Rückgang auch in den kommenden Jahren fortsetzt. Für die Jahre 2015 und 2016 rechnet die Canada Mortgage
and Housing Corporation (CMHC) mit 187.400 und 185.100 begonnenen Neubauten, was einem Rückgang von 1,2 %,
bzw. 2,2 % im Vergleich zum Jahr 2014 entsprechen würde.186
Trotz dieser Schwankungen nahm der Gesamtwert der begonnenen Neubauten seit der Wirtschaftskrise unter anderem
aufgrund der kanadaweit steigenden Hauspreise stetig zu. Mit 74,0 Mrd. CAD erreichte der Gesamtwert der jährlichen
Neubauten bereits im Jahr 2011 wieder das Vorkrisenniveau und stieg bis zum Jahr 2014 um weitere 14,8 % auf
84,9 Mrd. CAD.
Abb. 22: Gesamtwert und Anzahl begonnener Neubauten, Kanada (2005-14)187
Industry Canada: „Construction (NAICS 23): GDP by province 2009 - 2013 - Canadian Industry Statistics“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/sbms/sbb/cis/gdp.html?code=23&lang=eng (zugegriffen am 16.4.2015).
183 Industry Canada: „Construction (NAICS 23): Establishments - Canadian Industry Statistics“,
https://www.ic.gc.ca/app/scr/sbms/sbb/cis/establishments.html?code=23&lang=eng (zugegriffen am 8.4.2015).
184 Ontario Home Builders’ Association: „2015 OHBA Pre Budget Submission“, http://ohba.ca/publications/436/hits (zugegriffen am 16.4.2015).
185 Statistics Canada: „Canada Mortgage and Housing Corporation, housing starts, under construction and completions, all areas, table 027-0008“,
http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a26?lang=eng&id=270008 (zugegriffen am 11.5.2015).
186 Canada Mortgage and Housing Corporation: „Housing Market Outlook, Canada Edition“, http://www.cmhcschl.gc.ca/odpub/esub/61500/61500_2015_Q01.pdf (zugegriffen am 28.4.2015).
187 Statistics Canada: „Canada Mortgage and Housing Corporation, housing starts, under construction and completions, all areas, table 027-0008“.
182
39
Die Provinz Ontario verzeichnete eine ähnliche Entwicklung. Nachdem die Anzahl der in der Provinz begonnenen
Neubauten im Jahr 2008 um gut 10 % gestiegen, im Jahr 2009 nach Ausbruch der Wirtschaftskriese jedoch um 32,9 %
eingebrochen war, wuchs diese in den drei Folgejahren durchschnittlich um jährlich gut 15 %. Nach Erreichen des
Vorkrisenniveaus im Jahr 2012, ging die Anzahl der jährlich begonnenen Neubauten leicht zurück und lag im Jahr 2014
bei insgesamt 59.134. Entgegen der Prognosen des nationalen Baumarktes wird für die Provinz Ontario mit einem
Anstieg der Neubauten in den Jahren 2015 und 2016 gerechnet. Laut der Prognosen der CMHC dürfte die Anzahl der
begonnenen Neubauten in den Jahren 2015 und 2016 bei 63.200 und 60.500 liegen. Im Vergleich zum Jahr 2014
entspricht dies einem Anstieg von 6,9 %, bzw. 2,3 %.188
Wie auf nationaler Ebene stieg auch in Ontario der Gesamtwert der jährlich begonnenen Neubauten nach Ende der
Wirtschaftskrise und lag im Jahr 2014 mit insgesamt 30,7 Mrd. CAD knapp 25,5 % über dem Wert aus dem Jahr 2005
und sogar 40 % über dem Wert aus dem Jahr 2009. 189 Durchschnittlich stiegen die jährlich auf Neubauten
zurückgehenden Gesamtinvestitionen damit innerhalb der letzten zehn Jahre um gut 3 % jährlich.
190
Abb. 23: Gesamtwert und Anzahl begonnener Neubauten, Ontario (2005-14)190 191
Das Wachstum der kanadischen Sanierungsindustrie fiel im Vergleich zur Entwicklung des Neubausektors konstant
aus.191 Seit 2002 wuchsen die kanadaweit für Sanierungsarbeiten getätigten Ausgaben jährlich um durchschnittlich 7,2 %
und stiegen selbst während der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009. Das Gesamtvolumen der kanadischen
Sanierungsindustrie verdoppelte sich innerhalb der letzten zehn Jahre und wird für das Jahr 2015 auf 45 Mrd. CAD
geschätzt. Der Anteil der für Sanierungsarbeiten getätigten Ausgaben am Gesamtvolumen aller durch private Haushalte
getätigten Wohninvestitionen stieg dabei von knapp 25 % auf ca. 40 % im Jahr 2014.
Als Hauptgründe für die stetig steigenden Sanierungsausgaben in Kanada werden vor allem die robuste Entwicklung auf
dem kanadischen Arbeitsmarkt und das hohe Alter des kanadischen Immobilienbestandes angesehen. Das
Durchschnittsalter der kanadischen Häuser liegt zwischen 40 und 50 Jahren.
Canada Mortgage and Housing Corporation: „Housing Market Outlook, Ontario Region“, http://www.cmhcschl.gc.ca/odpub/esub/65434/65434_2015_Q01.pdf (zugegriffen am 11.5.2015).
189 Statistics Canada: „Canada Mortgage and Housing Corporation, housing starts, under construction and completions, all areas, table 027-0008“,
(zugegriffen am 26.4.2015).
190 Statistics Canada: „Building permits, values by activity sector, table 026-0003“,
http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a26?lang=eng&retrLang=eng&id=0260003&paSer=&pattern=&stByVal=1&p1=1&p2=37&tabMode=dataTable&csi
d= (zugegriffen am 11.5.2015).
191 Toronto Dominion Bank: „Outlook for Canadian renovation spending: built on sturdy foundation“,
https://www.td.com/document/PDF/economics/special/CanadianRenovationSpending.pdf (zugegriffen am 22.4.2015).
188
40
Entsprechend dieser Entwicklung auf nationaler Ebene stiegen auch die Ausgaben im Sanierungssektor der Provinz
Ontario.192 Der stetige Positivtrend innerhalb der letzten zehn Jahre wurde dabei nur in den Jahren 2009 und 2011
unterbrochen, in denen die Gesamtinvestitionen um jeweils 5,4 % und 5,2 % zurückgingen. Durchschnittlich wuchsen die
Gesamtinvestitionen im Sanierungssektor der Provinz innerhalb der letzten zehn Jahre um 3,0 % und legten so während
dieses Zeitraums um insgesamt 5,5 Mrd. CAD zu. Im Jahr 2014 lag der Gesamtwert der in Ontario getätigten
Sanierungsarbeiten bei 16,4 Mrd. CAD.193
Der kanadische Markt für Sanierungs- und Renovierungsarbeiten wird innerhalb der nächsten drei Jahre insbesondere
für effizienzsteigernde Technologien hohes Potential zu bieten haben. 194 Laut Canadian Green Building Councils
(CaGBC) werden innerhalb der nächsten drei Jahre mehr als die Hälfte aller durchgeführten Sanierungs- und
Renovierungsarbeiten (51 %) auf eine Steigerung der Umweltverträglichkeit abzielen. Der Anteil grüner Vorhaben wird
damit in der kanadischen Sanierungsindustrie so hoch sein wie in keinem anderen Bausektor des Landes. 195196
Abb. 25: Anteil der Sanierungsindustrie am Gesamtvolumen
Abb. 24: Voraussichtlicher Anteil grüner Projekte in den
der Investitionen in die Wohnungsindustrie195
verschiedenen Bausektoren Kanadas196
Wohnungsbau
Auf den Wohnungsbausektor Kanadas entfallen mit einem Gesamtvolumen von 37,8 Mrd. CAD etwa 31,9 % aller durch
die kanadische Bauindustrie getätigten Ausgaben.197 Das Gesamtvolumen des Wohnungsbaus wuchs dabei innerhalb der
letzten zehn Jahre um insgesamt 5 Mrd. CAD, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,7 % jährlich entspricht.
Nachdem die durch den kanadischen Wohnungsbausektor getätigten Ausgaben im Jahr 2008 um knapp 5 % gefallen
waren und im Jahr 2011 erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau lagen, konnte der Wohnungsbausektor während der
letzten drei Jahre einen positiven Trend verzeichnen: zwar fielen die Gesamtinvestitionen im Jahr 2013 um 2,4 %, stiegen
in den Jahren 2012 und 2014 jedoch um jeweils 4,2 % und 6,0 % an.
Scotiabank: „Industry Trends: Canadian Home Renovation Market“, http://www.gbm.scotiabank.com/English/bns_econ/IT_renovation.pdf
(zugegriffen am 11.5.2015).
193 TD Economics: „Outlook for Canadian Renovation Spending: built on sturdy foundation“,
https://www.td.com/document/PDF/economics/special/CanadianRenovationSpending.pdf (zugegriffen am 11.5.2015).
194 „Canada Green Building Trends: Benefits Driving the New and Retrofit Market“(zugegriffen am 11.5.2015).
195 TD Economics: „Outlook for Canadian Renovation Spending: built on sturdy foundation“(zugegriffen am 11.5.2015).
196 „Canada Green Building Trends: Benefits Driving the New and Retrofit Market“(zugegriffen am 11.5.2015).
197 Statistics Canada: „Gross domestic product (GDP) at basic prices, by North American Industry Classification System (NAICS), table 379-0031“,
http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a26?lang=eng&id=3790031 (zugegriffen am 11.5.2015).
192
41
Das Wachstum des Wohnbausektors konnte dabei nicht mit dem Wachstum der allgemeinen kanadischen Bauindustrie
mithalten. So fiel der Anteil des Wohnbausektors am Gesamtvolumen des kanadischen Bausektors während der letzten
zehn Jahre fast stetig und verlor im Vergleich zum Jahr 2004 insgesamt knapp 5,6 Prozentpunkte (2014:
Wohnungsbau/Bauindustrie Kanada = 31,4 %).
Abb. 26: Gesamtvolumen und Anteil des Wohnungsbausektors an der Bauindustrie, Kanada und Ontario (2005-14)198 199
Laut der Canada Mortgage and Housing Corporation (CMHC) wird es im Jahr 2015 kanadaweit 187.400 neue
Wohnbauten geben, was einem Rückgang von rund 1,2 % im Vergleich zum Jahr 2014 entsprechen würde.200 Dieser
Rückgang lässt sich trotz der hohen Beschäftigungsraten, dem Wirtschaftswachstums und der steigenden Zuwanderung
vor allem mit der hohen Anzahl sich noch im Bau befindender Wohnbauten erklären. Ende des Jahres 2014 befanden
sich kanadaweit noch 843.380 Häuser in der Bauphase.201 Dies entspricht dem höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Ein
weiterer Grund für den Rückgang angefangener Neubauten dürfte der bereits erwähnte, momentan sehr starke
Wiederverkaufsmarkt für Wohnungen sein. So wechselten im Jahr 2014 mit 480.704 Wohnungen rund 6 % mehr
Wohnungen den Besitzer als im Vorjahr202. Für das Jahr
2015 werden mit 479.900 wiederverkauften Wohnungen
ähnliche Zahlen erwartet.
Die CMHC rechnet damit, dass die Neubauten im Jahr
2015 zu 41 % aus freistehenden Einfamilienhäusern
bestehen werden. Diese Hausart wird vor allem in
ländlicheren Gegenden bevorzugt, während in den
Städten aufgrund des limitierten Wohnraums und der
hohen Grundstückspreise eher Bedarf an Reihenhäusern
und Mehrfamilienhäusern besteht. Laut der CMHC
werden
im
Jahr
2015
rund
17
%
aller
Wohnungsneubauten auf Reihenhäuser und rund 42 %
Abb. 27: Prognostizierte Neubauten, Kanada (2015-16)200
auf Mehrfamilienhäuser zurückgehen.
Für das Jahr 2016 rechnet die CMHC mit 185.100 neuen Wohnbauten, was einem Rückgang von rund 2,2 % im Vergleich
zum Jahr 2014 entsprechen würde. 74.500 und damit rund 40 % aller Wohnungsneubauten sollen dabei auf freistehende
Einfamilienhäuser, 17,5 % auf Reihenhäuser und 42,5 % auf Mehrfamilienhäuser zurückgehen.
Für die Provinz Ontario wird für die Jahre 2015 und 2016 mit insgesamt 63.200, bzw. 60.500 Wohnungsneubauten
gerechnet. Aufgrund des hohen Anteils, der dabei auf die städtischen Ballungszentren entfällt, ist der Anteil an Reihenund Mehrfamilienhäusern höher als auf nationaler Ebene: so sollen nur rund 35 % aller in den beiden Jahren
Statistics Canada: „Gross domestic product (GDP) at basic prices, provinces and territories, table 379-0030“, S. 379–0030 (zugegriffen am 11.5.2015).
Statistics Canada: „Gross domestic product (GDP) at basic prices, table 379-0031“, S. 379–0031 (zugegriffen am 11.5.2015).
200 Canada Mortgage and Housing Corporation: „Housing Market Outlook, Canada Edition“(zugegriffen am 11.5.2015).
201 Statistics Canada: „Gross domestic product (GDP) at basic prices, table 379-0031“(zugegriffen am 11.5.2015).
202 Canada Mortgage and Housing Corporation: „Housing Market Outlook, Canada Edition“(zugegriffen am 11.5.2015).
198
199
42
begonnenen Wohnungsneubauten auf freistehende Einfamilienhäuser, gleichzeitig jedoch 23 % und 42 % auf Reihen-,
bzw. Mehrfamilienhäuser zurückgehen.
Für die Jahre 2015 und 2016 wird prognostiziert, dass ein Großteil der Neubauten auf den Großraum Toronto entfallen
wird. Mit 35.550, bzw. 33.000 Gebäuden soll der Anteil Torontos an den für die gesamte Provinz erwarteten Neubauten
bei rund 55 % liegen. In der Kategorie der Reihen- und Mehrfamilienhäuser liegt der Anteil Toronto sogar bei 65 %.
Für die Provinz Ontario rechnet die CMHC für das Jahr 2015 mit einem Anstieg der Anzahl wiederverkaufter Wohnungen
um 1,8 % auf 209.700. Während des Jahres 2016 soll diese Zahl um 3,3 % auf 202.700 sinken.
203
Abb. 28: Prognostizierte Neubauten, Ontario (2015-16)203
Die kanadaweit für Sanierungsausgaben getätigten Ausgaben stiegen
während der letzten zehn Jahre stetig und lagen im Jahr 2014 bei rund
43,5 Mrd. CAD. 204 Hauptabsatzmarkt im Renovierungsbereich ist mit
knapp 16,4 Mrd. CAD die Provinz Ontario. Insbesondere
Steuervergünstigungen und Förderprogramme auf Provinz- und
Bundesebene ließen die Ausgaben für Instandhaltung und Renovierung
selbst während der Wirtschaftskrise steigen.
Laut einer Studie der Canada Mortgage and Housing Corporation
(CMHC) aus dem Jahr 2012 führten im Jahr 2011 rund 37 % aller
Haushalte
in
den
städtischen
Ballungszentren
Kanadas
Renovierungsarbeiten an ihren Immobilien durch.210 Dabei lag der Wert
der für Sanierungsarbeiten getätigten Ausgaben eines durchschnittlichen
Hausbesitzers bei 13.709 CAD. In Ottawa lag dieser bei 12.853 CAD, in
Toronto bei 14.801 CAD.
Eine Umfrage des Canada Green Building Councils (CaGBC) ergab, dass
ein Großteil aller Sanierungsprojekte auf die Verbesserung der
Energieeffizienz der Beleuchtung abzielt (81 %).205 Die Energieeffizienz
von Lüftungs- und Klimatisierungsanlagen wurde bei 75 % aller
Sanierungsarbeiten verbessert. Produkte im Bereich der Gebäudehülle
wurden bei 65 % aller Renovierungsarbeiten verwendet.
Abb. 29: Häufigkeit verschiedener Sanierungsarbeiten205
Canada Mortgage and Housing Corporation: „Housing Market Outlook, Ontario Region“(zugegriffen am 11.5.2015).
TD Economics: „Outlook for Canadian Renovation Spending: built on sturdy foundation“(zugegriffen am 11.5.2015).
205 „Canada Green Building Trends: Benefits Driving the New and Retrofit Market“(zugegriffen am 11.5.2015).
203
204
43
Nicht-Wohnungsbau
Der Nicht-Wohnungsbaumarkt machte im Jahr
2014 mit 33,9 Mrd. CAD einen Anteil von 40 %
des kanadischen Gebäudesektors aus.206 49 % der
insgesamt 15.254 Unternehmen der Branche
beschäftigen vier oder weniger Mitarbeiter und
nur 0,3 % der Unternehmen mehr als 500. 207
Während jedes fünfte Unternehmen der Branche
im Jahr 2013 Verluste hinnehmen musste,
konnten 78,6 % der Unternehmen Gewinne
verzeichnen.208209
Der Nicht-Wohnungsbau wird generell in den
gewerblichen, den institutionellen und den
industriellen Bau unterteilt. Mit 18,5 Mrd. CAD
lag
der
Anteil
des
Gewerbebausektors
(Einzelhandelsgebäude, Bürogebäude etc.) am Abb. 30: Entwicklung des Gesamtvolumens des Nicht-Wohnungsbaus, Kanada (2005206
Nicht-Wohnungsbausektor Kanadas im Jahr 2014 14)
bei 54,6 %. Auf den institutionellen Bausektor (öffentliche Gebäude) entfiel mit 9,9 Mrd. CAD ein Anteil von knapp 30 %
und auf den industriellen Bausektor (Fabrikanlagen etc.) mit 5,5 Mrd. CAD ein Anteil von rund 16 % des NichtWohnungsbausektors.
Das Gesamtvolumen des Nicht-Wohnungsbausektors Ontarios lag im Jahr
2014 bei rund 11,7 Mrd.210 CAD, was einem Anteil am gesamtkanadischen
Nicht-Wohnungsbausektor von 34,6 % entspricht. Auch auf Provinzebene
wird mehr als die Hälfte des Sektors (6.4 Mrd. CAD) durch den
gewerblichen Bau generiert. Während 26 % auf den institutionellen Bau
entfallen, gehen mit rund 2,3 Mrd. CAD knapp 20 % auf den industriellen
Bau zurück.211
Laut CaGBC stieg der Anteil der grünen Nicht-Wohnungsbauten am
Gesamtbestand der Nicht-Wohnungsbauten des Landes seit 2011
innerhalb von drei Jahren um ein Drittel an und lag so im Jahr 2014 bei 42
%. Bis zum Jahr 2016 soll die Hälfte aller kanadischen NichtWohnungsbauten besonders nachhaltige Bauelemente aufweisen.
Für den gesamtkanadischen Nicht-Wohnungsbausektor rechnet das
kanadische Wirtschaftsinstitut Build Force bis zum Jahr 2024 mit einer
moderaten Wachstumsrate von insgesamt 11 %.212 Der erwartete Zuwachs
dieser Industrie wird vor allem mit dem verhältnismäßig hohen
Bevölkerungswachstum gerechtfertigt, welcher mit einer erhöhten
Abb. 31: Entwicklung des Anteils grüner Gebäude am
Nachfrage an gewerblichen und institutionellen Gebäuden einhergeht. Die
kanadischen Bestand von Nicht-Wohnungsbauten211
Wachstumsprognose für den industriellen Gebäudesektor wurde nach dem
Einsacken der Ölpreise nach unten korrigiert.
Statistics Canada: „Building permits, values by activity sector, seasonally adjusted and unadjusted, table 026-0008“,
http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a26?lang=eng&retrLang=eng&id=0260008&paSer=&pattern=&stByVal=1&p1=1&p2=37&tabMode=dataTable&csi
d= (zugegriffen am 21.4.2015).
207 Industry Canada: „Non-residential Building Construction (NAICS 2362): Establishments - Canadian Industry Statistics - Industries and Business Industry Canada“, http://www.opic.ic.gc.ca/app/scr/sbms/sbb/cis/establishments.html?code=2362&lang=eng (zugegriffen am 11.5.2015).
208 Industry Canada: „Non-residential Building Construction (NAICS 2362): Financial Performance Data - Canadian Industry Statistics - Industries and
Business - Industry Canada“, http://www.opic.ic.gc.ca/app/scr/sbms/sbb/cis/financialPerformance.html?code=2362&lang=eng (zugegriffen am
11.5.2015).
209 Statistics Canada: „Building permits, values by activity sector, seasonally adjusted and unadjusted, table 026-0008“(zugegriffen am 11.5.2015).
210 Statistics Canada: „Building permits, values by activity sector, table 026-0003“(zugegriffen am 11.5.2015).
211 „Canada Green Building Trends: Benefits Driving the New and Retrofit Market“(zugegriffen am 11.5.2015).
212 Build Force: „Looking Forward: Construction and Maintainance, National Summary“,
http://www.buildforce.ca/en/system/files/products/2015_National_Constr_Maint_Looking_Forward.pdf (zugegriffen am 11.5.2015).
206
44
Das kanadische Institut rechnet damit, dass die Provinz Ontario innerhalb der nächsten Jahre zu einem der
Wachstumsmotoren des Nicht-Wohnungsbausektors avanciert.213 Zwar wird auch hier mit niedrigen Wachstumsraten im
industriellen Gebäudesektor gerechnet. Jedoch werden für den institutionellen und gewerblichen Bausektor mit
Wachstumsraten von bis zu 5 % jährlich erwartet. Einer der treibenden Faktoren hinter diesen hohen Wachstumsraten
ist der Großraum Toronto, für die mit Wachstumsraten im gewerblichen Bausektor von bis zu 7 % gerechnet wird.
Gewerblicher Bau
Der kanadische Gewerbebausektor hatte im Jahr 2014 ein Gesamtvolumen von 18,5 Mrd. CAD, von denen mit 6,4 Mrd.
CAD rund 34,5 % auf die Provinz Ontario entfielen. 214 Während ein Großteil der Investitionen des Gewerbebausektors in
ländlichen Regionen auf den Einzelhandel
und
insbesondere
Shopping-Center
entfielen, machten in den städtischen
Gegenden Bürogebäude den Großteil der
Investitionen aus.215
Das
Gesamtvolumen
des
Gewerbebausektors lag im Jahr 2014
sowohl auf Bundes-, als auch auf Ebene
der
Provinz
Ontario
unter
dem
Vorjahreswert. So verzeichnete der
gesamtkanadische
Gewerbebausektor
einen Rückgang von 2,1 %, während das
Gesamtvolumen des Gewerbebausektors
der Provinz Ontario um 7,2 % zurückging.
Für die Jahre 2015 und 2016 rechnet
Build Force mit einem leichten Anstieg
Abb. 32: Entwicklung des Gesamtvolumens des gewerblichen Baus, Kanada und Ontario (2005- der Bauaktivität im Gewerbesektor der
14)217
Provinz Ontario.216 Das Institut begründet
diese Aussicht mit dem Wertverlust des kanadischen Dollars und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Erstarkung
der exportorientierten Provinz Ontario.
Institutioneller Bau
Mit einem Gesamtvolumen von 9,9 Mrd. CAD verzeichnete der institutionelle Bausektor im Jahr 2014 erstmals seit 2009
wieder positive Wachstumszahlen (26,6 %). Aufgrund der Bemühungen der kanadischen Bundesregierung um einen
ausgeglichenen Haushalt waren die Investitionen zwischenzeitlich um 9 % zurückgegangen.217
Als Sitz der kanadischen Bundeshauptstadt entfällt traditionell ein Großteil der gesamtkanadischen Investitionen des
institutionellen Bausektors auf die Provinz Ontario (knapp 60 % im Jahr 2011). Ähnlich wie auf nationaler Ebene, wurde
während der letzten Jahre auch auf Ebene der Provinz Ontario ein Rückgang der öffentlichen Bauaktivität verzeichnet.
Im Jahr 2014 stiegen die Ausgaben für öffentliche Gebäude jedoch erstmals wieder um 23,3 % auf 3,1 Mrd. CAD.
Für die nächsten Jahre werden für die Provinz Ontario vor allem aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums wieder
positive Wachstumsraten erwartet.218 Vor allem für den Großraum Toronto rechnet Build Force mit steigenden Ausgaben
in Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.
Build Force: „Looking Forward: Construction, Ontario“, http://www.buildforce.ca/en/system/files/products/on_2013_clf_highlights.pdf (zugegriffen
am 11.5.2015).
214 Statistics Canada: „Building permits, values by activity sector, table 026-0003“, (zugegriffen am 26.4.2015).
215 Ebd.
216 Build Force: „Looking Forward: Construction, Ontario“, (zugegriffen am 26.4.2015).
217 Statistics Canada: „Building permits, values by activity sector, annual (dollars x 1,000), table 026-0003“, http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a47
(zugegriffen am 11.5.2015).
218 Build Force: „Looking Forward: Construction, Ontario“, (zugegriffen am 26.4.2015).
213
45
Abb. 33: Entwicklung des Gesamtvolumens des institutionellen Baus, Kanada und Ontario (2004-15)219
Industrieller Bau
Der Bau von industriellen Gebäuden machten im Jahre 2014 mit 5,4 Mrd. CAD rund 16,1 % des gesamtkanadischen
Nicht-Wohnungsbausektors aus. Obwohl traditionell ein Großteil dieser Investitionen auf die ölproduzierenden
Provinzen Kanadas entfällt, gingen die Investitionen dieser Provinzen im Jahr 2014 aufgrund der momentan niedrigen
Ölpreise zurück. Mit 2,3 Mrd. CAD lag der Anteil der Provinz Ontario im Jahr 2014 auf 41,7 %.219
Abb. 34: Entwicklung des Gesamtvolumens des industriellen Baus, Kanada und Ontario (2005-14)219
4.1.5 Baumaterialien
Das wichtigste Baumaterial in Kanada ist Holz: 90 % der Gebäude in Kanada basieren auf Holzrahmentechnologien und
ein Großteil des dabei verwendeten Materials wird in Kanada produziert: so wurden im Jahr 2011 kanadaweit insgesamt
53,6 Mio. Kubikmeter Bauholz produziert.220 Der Anteil Ontarios an der Gesamtproduktion lag bei 5,8 %. Zusätzlich
zählen Zement, Klinker und Asphaltdachziegel zu den wichtigsten Materialien der kanadischen Bauindustrie. Im Jahr
2014 wurden kanadaweit insgesamt 11,9 Mio. Tonnen Zement und 10,9 Mio. Tonnen Klinker hergestellt. Zudem wurden
im Jahr 2012 rund 2,4 Mio. Tonnen Stahlrohre und insgesamt 4,9 Mio. Tonnen Asphaltdachziegel produziert. 221
Es wird erwartet, dass die Verwendung von Holz in der Bauindustrie Ontarios in den nächsten Jahren zunehmen wird. 222
Im September 2014 beschloss die Regierung der Provinz die Aufhebung eines Paragraphen des Ontario Building Codes,
Statistics Canada: „Building permits, values by activity sector, seasonally adjusted and unadjusted, table 026-0008“, (zugegriffen am 26.4.2015)..
Statistics Canada: „Sawn lumber production and shipments, table 303-0009“, http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a05 (zugegriffen am 23.4.2015).
Statistics Canada: „Production and shipments of steel pipe and tubing, table 303-0046“, http://www5.statcan.gc.ca/cansim/a05 (zugegriffen am
23.4.2015).
222 Canadian Wood Council: „Reference Guide 2015: Mid-Rise Wood Construction in the Ontario Building Code“, 01.2015, http://wood-works.ca/wpcontent/uploads/Ontario-Mid-Rise-Reference-Guide-2015.pdf, (zugegriffen am 26.4.2015).
219
220
221
46
welcher die Maximalhöhe von auf Holzrahmentechnologien basierenden Gebäuden auf bisher vier Stockwerke
beschränkt hatte. Seit Anfang des Jahres 2015 dürfen Holzrahmen nun für Bauten mit bis zu sechs Stockwerken
verwendet werden, solange bestimmte Vorkehrungen für Brandfälle getroffen werden. So müssen die Treppenhäuserund Dachvorrichtung entsprechender Gebäude komplett aus nichtbrennbaren Materialien bestehen. Am 20. März 2015
erteilte die Verwaltung der Stadt Hamilton die erste Baugenehmigung für ein von dieser neuen Gesetzgebung betroffenes
Gebäude.223
4.1.6 Aktuelle kanadische Großprojekte im Bereich Gebäudeeffizienz
Aufgrund ihrer Ausmaße haben in den letzten Jahren einige Großprojekte auf dem kanadischen Markt für
Energieeffizienz bei Gebäuden für besondere Aufmerksamkeit gesorgt. Einige dieser Projekte wurden im Rahmen
verschiedener Programme kanadischer Immobilieneigentümer und -verwalter umgesetzt, die durch eine Reihe
energieeffizienzsteigernder Maßnahmen versuchen die Umweltfreundlichkeit ihrer Gebäude zu erhöhen.
Constitution Square, Ottawa 224
Abb. 35: Constitution Square Tower 2224
Nach aufwendigen Sanierungsarbeiten, wurden die drei Bürotürme Constitution
Square Tower 1, 2 und 3 im Geschäftsbezirk der kanadischen Hauptstadt Anfang
des Jahres 2015 mit der LEED Platinum-Zertifizierung für sanierte Gebäude
ausgezeichnet. 225 Die drei Türme, die in den Jahren 1986, 1991 und 2007
fertiggestellt wurden, hatten aufgrund ihrer energieeffizienten Innenarchitektur
bereits vor den Sanierungsarbeiten mehrere Zertifizierungen erhalten, darunter
unter anderem die BOMA BESt-Zertifizierung des Levels III und IV. 226 Die
Sanierungsarbeiten wurden im Rahmen eines Programmes durchgeführt, das
vom Eigentümer der drei Türme, Oxford Properties, in Zusammenarbeit mit der
Global Reporting Initiative (GRI) ausgearbeitet wurde. 227 Das Ziel dieses
Programmes ist unter anderem die LEED-Zertifizierung von 70 % aller von
Oxford Properties betreuten Immobilien bis zum Ende des Jahres 2015.
TD Center, Toronto228
Der aus insgesamt sieben Gebäuden bestehende und rund 21.000 Menschen
einen Arbeitsplatz bietende Gebäudekomplex gilt als das größte Projekt im
Bereich der energetischen Sanierung Kanadas. 229 Während der CaGBC
momentan noch drei weitere LEED-Zertifizierungen prüft, wurden die sechs
verschiedenen Bürotürme bisher mit insgesamt zwei LEED Gold- und einer
LEED Platinum-Zertifizierung ausgezeichnet. Die LEED PlatinumZertifizierung des 21-Stockwerke umfassende TD Bank Towers stellte dabei die
erste LEED Platinum-Zertifizierung in der Kategorie sanierter Gebäude Abb. 36: Das Living Roof des TD Centers228
(Existing Buildings) dar. Mithilfe besser isolierter Fenster, der Implementierung
mehrerer innovativer Techniken bei der Gebäudekühlung, eines energieeffizienteren Beleuchtungssystems und anderer
Maßnahmen wurde der Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zum Jahr 2008 um 12 %, der Gesamtenergiebedarf um
City of Hamilton: „City of Hamilton Issues Ontario’s First Six-Storey Wood Frame Building Permit“, 20.03.2015,
http://www.hamilton.ca/NewsandPublications/NewsReleases/2015News/Wood+Frame+Building+Permit.htm (zugegriffen am 24.4.2015).
Oxford Properties: „Constitution Square Ottawa“,
http://www.oxfordproperties.com/leasing/Content/property/CONSTNSQ/main/csq%20photo%201.jpg (zugegriffen am 13.4.2015).
225 „Project Scorecard - Constitution Square“Canada Green Building Council, ohne Datum, http://www.cagbc.org/LEED/profile_files/14092_2_14092Constitution_Square-LEED_Canada_EBOM-Scorecard-150323.pdf (zugegriffen am 13.4.2015).
226 „Constitution Square - Building Facts“, Oxford Properties, ohne Datum, http://www.oxfordproperties.com/leasing/LoImages/fly/31121_FLY.pdf
(zugegriffen am 13.4.2015).
227 „Sustainability Report 2014“, Oxford Properties, ohne Datum, http://sustainable.oxfordproperties.com/docs/summary-report-2014.pdf (zugegriffen
am 13.4.2015).
228 The Globe and Mail: „Living roof of the TD Centre banking pavilion“,
http://static.theglobeandmail.ca/4e7/news/toronto/article4276136.ece/ALTERNATES/w620/rochon16nw2.jpg (zugegriffen am 13.4.2015).
229 „Toronto-Dominion Centre: Inaugural Sustainability Report“ Toronto Dominion Centre, 2013,
http://www.tdcentre.com/en/tenants/Documents/TDC%20Sustainability%20Report%202013.pdf (zugegriffen am 10.4.2015).
223
224
47
14 % und der Wasserverbrauch sogar um 23 % verringert. All diese Maßnahmen fanden im Rahmen des GREEN AT
WORK-Programmes des Eigentümers Cadillac Fairview statt. Entsprechende Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz
gelten für jedes der von diesem Unternehmen betreuten Immobilien.230
Das Robinson Place-Gebäude der Provinzregierung Ontarios
Im Februar 2015 wurde das Robinson Place-Gebäude in Peterborough, Ontario als erstes Gebäude einer kanadischen
Provinzregierung mit dem LEED Platinum-Label zertifiziert.231 Sowohl für Wasser- und Strom-, als auch Gasleitungen
wurden hochsensible Mess- und Kontrollgeräte installiert, deren Kopplung mit verschiedenen Automatisierungssystemen
zu Einsparungen von bis zu 30 % führten. Wände und Fenster wurden angepasst um durch die Reflektion des Tageslichts
den Bedarf an künstlicher Beleuchtung zu minimieren. Ein Recycling-Programm wurde eingeführt um nichtwiederverwertbare Abfälle zu vermeiden. Des Weiteren wurde durch das Sammeln und Verwenden von Regenwasser der
Wasserverbrauch verringert.
West Don Lands, Toronto 232
Das 32 Hektar große ehemalige Industriegebiet in Torontos Innenstadt wird derzeit zu einem umweltfreundlichen
Terrain
umgebaut,
auf
dem
neben
Schulen,
Wohnhäusern
und
Gemeinschaftseinrichtungen auch das Sportler-Dorf für die Panamerikanischen
Spiele 2015 entstehen soll.233 Entsprechend des von der Stadt Toronto für diesen
Stadtteil ausgearbeiteten Sustainability Frameworks hat sich insbesondere das
sechs Gebäude umfassende River City-Projekt im Nordosten des Gebiets der
nachhaltigen Bauweise verschrieben. Bereits kurz nach Abschluss der ersten der
insgesamt drei Bauphasen des Projekts beantragte der Entwickler Urban Capital
die LEED Gold-Zertifizierung. 234 Während der zweiten Bauphase werden
momentan die drei zentralen Türme des Projekts fertiggestellt, welche die ersten
Abb. 37: Die West Don Lands232
kohlenstoffneutralen Wohngebäude in ganz Kanada sein werden. 235 Neben
Dachbegrünungen, sind z.B. Programme zur gemeinsamen Nutzung von Fahrrädern und Hybridautos vorgesehen. Die
Garagen werden mit Tankstationen für Elektroautos verbunden. In einer letzten, terminlich jedoch noch nicht
festgelegten Bauphase soll dann der größte Wohnturm des Projektes konstruiert werden, der aufgrund seiner
außergewöhnlichen Architektur bereits vor Baubeginn mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde.236
„GREEN AT WORK - Cadillac Fairview“, http://www.cadillacfairview.com/social-responsibility/green-at-work/ (zugegriffen am 13.4.2015).
Natural Resources Canada: „Canada’s first provincial government building to achieve LEED Platinum“,
https://www.nrcan.gc.ca/energy/efficiency/buildings/capacity-buildingresources/newsletter/14029?utm_medium=email&utm_source=OEEemailblast_HUBEE4_EN_05-052015_Newsletter&utm_campaign=provincial#s4 (zugegriffen am 11.5.2015).
232 Cicada Design: „West Don Lands“, http://www.cicadadesign.ca/images/portfolio/westDonLands_02.jpg (zugegriffen am 14.4.2015).
233 Waterfront Totonto: „West Don Lands“, http://www.waterfrontoronto.ca/explore_projects2/west_don_lands (zugegriffen am 14.4.2015).
234 Canadian Green Building Council: „Project Profiles - Toronto River City“,
http://www.cagbc.org/CAGBC/LEED/ProjectProfiles/LEED/projectprofile_EN.aspx?hkey=d9d85fe8-9959-4dfb-95ba-733bcf909ac2 (zugegriffen am
14.4.2015).
235 Urban Capital: „River City Phase 2 – The Jewel of River City“, http://rivercitytoronto.com/phase-two/ (zugegriffen am 14.4.2015).
236 Urban Capital: „River City 3 - thoughtful amenities for all“, http://rivercitytoronto.com/rc3/amenities/ (zugegriffen am 14.4.2015).
230
231
48
Das Net Zero Housing Community Projekt
237
Das Ziel dieses vom kanadischen Ministerium für natürliche Ressourcen Natural Resources Canada (NRCan)
gemeinsam mit Owens Coring Canada und fünf Bauunternehmen initiierte Gemeinschaftsprojektes ist es die
Gesamtanzahl der Netto-Nullenergiehäusern in Kanada innerhalb von drei Jahren
zu verdoppeln. 238 Die Kosten dieses Projektes, das hauptsächlich
Demonstrationszwecken dienen soll, werden weitestgehend von der bereits
erwähnten ecoENERGY Innovation Initiative der kanadischen Bundesregierung
getragen. Die insgesamt 25 Gebäude sollen auf vier verschiedene Provinzen verteilt
werden, wobei zehn der geplanten Häuser alleine in der Provinz Ontario errichtet
werden sollen.239 Mit der Errichtung der für die Provinz Ontario geplanten Häuser
wurden die beiden Unternehmen Minto Communities Inc. und Reid’s Heritage
Abb. 38: Model eines der NNE-Häuser238
Homes (RHH) beauftragt. Am 29. September 2014 wurde in Guelph, Ontario
feierlich die Bauphase des von RHH betreuten, ersten der 25 geplanten und betreuten Häuser eingeleitet.
4.1.7 Herausforderungen und Entwicklungen auf dem Energiemarkt
Die Energieeffizienz von Gebäuden ist vor allem in den letzten Jahren immer mehr zum Schwerpunktthema in Kanada
geworden. Im Wohnungsbausektor stieg die Energieeffizienz bis zum Jahr 2010 um 36 % im Vergleich zum Jahr 1990
und führte so alleine im Jahr 2010 zu Einsparungen bei kanadischen Haushalten von 9 Mrd. CAD. 240 Auch kanadische
Nichtwohnungsbauten konnten im Vergleich zum Jahr 1990 eine Zunahme der Energieeffizienz um 13 % verzeichnen.
Hierdurch wurden alleine im Jahr 2010 Einsparungen von mehr als 3 Mrd. CAD erzielt. Die Zunahme der
Energieeffizienz von Gebäuden konnte dabei nicht mit den hohen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum des Landes
mithalten. Der Gesamtenergieverbrauch des kanadischen Wohnungssektors stieg so um 22,9 % im Vergleich zum Jahr
1990. 241 Auch der auf Nichtwohnungsbauten zurückgehende Energieverbrauch stieg trotz der verzeichneten
Effizienzgewinne. So lag der Gesamtenergieverbrauch des Sektors ca. 22 % über dem aus dem Jahr 1990.
Ein ähnlicher Trend wird auch während der nächsten 20 Jahre erwartet. Trotz einer prognostizierten Steigerung der
Energieeffizienz um rund 20 % bis zum Jahr 2035, soll der Gesamtenergiebedarf des kanadischen Wohnungssektors
während des gleichen Zeitraums um insgesamt 21,7 % ansteigen. Die erwartete Zunahme des auf Nichtwohnungsbauten
zurückgehenden Gesamtenergiebedarfs liegt bei 21,8 %.
Bei einem kontinuierlichen Wirtschaftswachstum und einem Bevölkerungsanstieg von voraussichtlich 22 % bis zum Jahr
2056 wird erwartet, dass der Gesamtenergiebedarf des Landes weiter ansteigen wird. Da Kanada außerdem stark von den
Konsequenzen der globalen Klimaerwärmung betroffen ist, haben die einzelnen Provinzen großes Interesse an einer
verstärkten Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz sowie an Programmen zur Reduzierung von
Treibhausgasemissionen.
Das kanadische Marktforschungsinstitut Conference Board of Canada geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass im
Bereich der kanadischen Stromerzeugung- und -verteilung bis zum Jahr 2030 Investitionen in Höhe von insgesamt rund
350 Mrd. CAD getätigt werden dürften. Davon entfallen alleine 250 Mrd. CAD auf den Bau neuer Kraftwerke
(insbesondere Gas-, Wasser- und Kernkraftwerke) und weitere 62 Mrd. CAD auf die Stromübertragung und -verteilung
innerhalb des Landes (ca. 50 Mrd. CAD für Instandhaltung und Modernisierung sowie 12 Mrd. CAD für den Ausbau der
Netzinfrastruktur). Mit 20 Mrd. CAD bis 2030 ist Ontario eine der Provinzen mit dem höchsten Investitionsbedarf. Die
Stromversorgungslücke Ontarios, die durch die bereits erwähnte Schließung aller Kohlekraftwerke im Jahr 2014
entstand, soll durch die gesteigerte Energieproduktion aus nuklearen und erneuerbaren Ressourcen geschlossen werden.
Better Builder Magazine: „Better Builder, Issue 13, Spring 2015“, http://www.slideshare.net/LeeAnnLyle/better-builder-issue-13-spring-2015
(zugegriffen am 14.4.2015).
238 buildABILITY: „ecoENERGY Innovation Initiative: Owen Corning’s Net Zero Housing Community Project“, http://zeroenergy.ca/ (zugegriffen am
14.4.2015).
239 buildABILITY: „Press Release: First Groundbreaking in National Net Zero Housing Community Demonstration Project managed by buildABILITY
Corporation“, http://buildability.ca/blog/firstnze/ (zugegriffen am 14.4.2015).
240 Natural Resources Canada: „Energy Efficiency Trends in Canada, 1990 to 2010“, 03.2013,
http://publications.gc.ca/collections/collection_2014/rncan-nrcan/M141-1-2010-eng.pdf (zugegriffen am 28.4.2015).
241 „Canada’s Energy Future: Energy Supply and Demand Projections to 2035“, (zugegriffen am 26.4.2015).
237
49
Die entsprechende Infrastruktur ist dabei größtenteils jedoch noch nicht fertiggestellt. Alleine für die Fertigstellung einer
Nord-Südtrasse, welche die Wasserkraftwerke im Norden der Provinz mit den Ballungsgebieten im Süden verbinden soll,
sieht die Provinzregierung Infrastrukturinvestitionen von ca. 5 Mrd. CAD bis 2030 vor. Die zunehmende
Dezentralisierung der Stromerzeugung der Provinz macht außerdem die Ausweitung von intelligenten Stromnetzen
(Smart Grids) notwendig.
Nachdem der bereits im Jahre 2003 angekündigte komplette Verzicht auf durch Kohlekraftwerke gewonnenen Energie
im Jahre 2014 letztendlich umgesetzt wurde, deckt die Energieproduktion der fünf Atomkraftwerke Ontarios momentan
rund zwei Drittel des Gesamtenergiebedarfs der Provinz. Der Anteil der aus erneuerbaren Ressourcen gewonnener
Energie liegt momentan bei 37 % und soll bis zum Jahr 2025 auf ca. 46 % aufgestockt werden.242
Im April 2015 kündigte die Regierung Ontarios die Einführung eines Cap-and-Trade-Systems zur Regulierung des
Ausstoßes von Treibhausgasen an. Trotz der Ankündigung, dass das System der Provinz Quebec dabei als Vorbild dienen
soll, werden weitere Details momentan noch erwartet. Die Regierung erhofft sich von der Einführung des Systems nicht
nur Einnahmen von jährlich rund 2 Mrd. CAD, sondern auch eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Provinz.
Das Umschwenken der Regierung Ontarios hin zu einer grüneren Denkweise ist auch mit der Sorge vor den möglichen
Konsequenzen eines übermäßigen Abschmelzens der Pole in den Nord- und Arktisregionen zu begründen. Steigende
Wasserpegel haben bereits jetzt Auswirkungen auf die Beschiffung und die Erreichbarkeit der Nordwestpassage sowie auf
den Abbau von Bodenschätzen und die Pipelines im Norden Kanadas. Weitere Folgen des Klimawandels sind
Naturkatastrophen und Beeinträchtigungen der Wasserqualität und -quantität. Zum Beispiel wird für das Great Lakes
Becken ein Rückgang des jährlichen Wasserflusses und des Seespiegels prognostiziert.
Der Rohstoff- und Energiesektor gilt auch trotz der momentan niedrigen Ölpreise weiterhin als einer der langfristig
stärksten Wachstumsfaktoren der kanadischen Wirtschaft. Dies liegt vor allem an dem Gesamtenergieverbrauch des
Landes, welcher nach der Überwindung der Weltwirtschaftskriese wieder gestiegen ist und auch angesichts der
wachsenden Bevölkerung in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Weiterhin ist Kanada ein bedeutsamer
Energielieferant und insbesondere auf die Einnahmen aus den Energieexporten in die USA angewiesen. Trotz des
Vorhabens der US-Regierung die Abhängigkeit des Landes von der kanadischen Energieindustrie durch die Förderung
von Schiefergas zu verringern, sehen Experten darin langfristig keine Gefahr für die kanadische Energie- und
Rohstoffindustrie.
4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz im Gebäudebereich
4.2.1 Baurecht
Die Gesetzgebungskompetenz im Bereich des Baurechts liegt in Kanada nicht beim Bund, sondern hauptsächlich bei den
Provinzen und Territorien, in einigen Fällen sogar bei den Gemeinden. Anders als das deutsche Baugesetzbuch besitzen
die Bundesgesetze im kanadischen Baurecht (National Model Construction Codes and Guidelines) lediglich den
Charakter unverbindlicher Leitlinien und Anregungen. Ausgearbeitet werden diese Leitlinien von der Canadian
Commission on Building and Fire Codes (CCBFC), einem unabhängigen Gremium von Freiwilligen, das vom Research
Council of Canada eingerichtet wurde. 243 Die allgemeinen Leitlinien ersparen den jeweilig zuständigen
Gesetzgebungsorganen somit Zeit und Kosten bei der Entwicklung von eigenen Gesetzen. Sie sind jedoch erst rechtlich
bindend, wenn sie von den zuständigen Gesetzgebungsorganen zum Beispiel in provinzielles Recht umgesetzt werden.
Die meisten Provinzen und Territorien Kanadas haben allerdings die föderalen Gesetzesentwürfe im Großen und Ganzen
übernommen und nur Einzelheiten ergänzt oder modifiziert.
Greater Toronto Marketing Alliance: „Renewable Energy Overview“, http://www.greatertoronto.org/wp-content/uploads/2014/04/GTA-RenewableEnergy-Overview-for-Italian-businesses.pdf (zugegriffen am 11.5.2015).
243 „Model code adoption across Canada - National Research Council Canada“, http://www.nrccnrc.gc.ca/eng/solutions/advisory/codes_centre/code_adoption.html (zugegriffen am 14.4.2015).
242
50
Akteure aus allen Segmenten der Baubranche haben die Möglichkeit, entweder direkt durch eine Mitgliedschaft in den
Ausschüssen oder indirekt durch Einreichung oder Kommentierung von Gesetzesvorschlägen, Einfluss auf die
Entwicklung dieser Entwürfe zu nehmen.244
Neben dem National Building Code gibt es weitere föderale Leitlinien, wie den National Fire Code, den National
Plumbing Code sowie den National Energy Code of Canada for Buildings, die Baustandards vorgeben. Des Weiteren
wurden von der Canadian Standards Association (CSA) Gesetzesentwürfe erstellt, die technische Standards unter
anderem für Elektro- und Gasinstallationen sowie für Kesseldruckkörper festlegen. 245 Da die meisten Provinzgesetze an
die föderalen Leitlinien angelehnt sind, soll zunächst ein Überblick über die relevanten Entwürfe verschafft werden. 246
Der National Building Code (NBC) regelt hauptsächlich den Neubau, es werden jedoch ebenfalls Regelungen bezüglich
Gebäudeabriss, Umzug, Renovierung und Veränderung der baulichen Nutzung getroffen. Diese Regelungen verfolgen das
Ziel, Sicherheit, Gesundheit, Zugang für Behinderte sowie Schutz des Gebäudes vor Brand und Strukturschäden zu
gewährleisten. Der NBC wurde im Jahre 2010 veröffentlicht und wird in der Regel alle fünf Jahre aktualisiert. Die
nächste Überarbeitung des National Building Codes of Canada ist für das Jahr 2015 geplant, das öffentliche
Überprüfungsverfahren wurde Ende Oktober 2014 abgeschlossen.247
Ergänzt wird der NBC durch den National Fire Code of Canada (NFC) von 2010, der Mindestanforderungen für den
Brandschutz von Gebäuden, Bauwerken und Bereiche, in denen gefährliche Materialien verwendet werden, festlegt.248
Der National Plumbing Code of Canada (NPC) von 2010 enthält technische Vorschriften für das Design und die Montage
von neuen Installationssystemen und gilt auch für Erweiterungen, Veränderungen, Erneuerungen und Reparaturen von
bestehenden Systemen.
Der National Energy Code of Canada for Buildings (NECB) wurde 2011 mit dem Ziel der besseren Ressourcennutzung in
Gebäuden und der Minimierung des Energieverbrauchs verabschiedet. 249 Er legt den Mindeststandard für
Energieeffizienz in Neubauten fest. Darunter fallen Regelungen bezüglich der Gebäudehülle sowie für Heizungs-,
Lüftungs- und Klimaanlagen, Warmwasseraufbereitung, Beleuchtung und nicht zuletzt für elektrische Energiesystemen
und Elektromotoren. Die Richtlinie gilt nur für Neubauten und Gebäudeerweiterungen, nicht jedoch für
landwirtschaftliche Gebäude oder Wohngebäude.
Ein weiterer Gesetzesentwurf im Zusammenhang mit Energieeffizienz war der Model National Energy Code of Canada
for Houses von 1997, der den NECB insofern ergänzen sollte. Seine Vorschriften über die Energieeffizienz im Bereich des
Wohnungsbaus wurden jedoch in Teil 9 des National Building Code of Canada integriert und die Ergänzungen im
Dezember 2012 veröffentlicht.250
Das Baugesetz der Provinz Ontario, der Ontario Building Code, liegt im Verantwortungsbereich der Abteilung Bau und
Entwicklung des Ontario Ministry of Municipal Affairs and Housing.251 Zwar handelt es sich bei dem Ontario Building
Code um ein provinzielles Gesetz, jedoch sind die Gemeinden für dessen Durchsetzung verantwortlich. Im Ontario
Building Code werden Neubau, Renovierungen und Nutzungsänderungen geregelt sowie technische und administrative
Mindestanforderungen festgelegt. Er ist zudem ein wichtiges politisches Instrument der Provinzregierung, um
notwendige Schwerpunkte zu setzen. Einer dieser Schwerpunkte ist die Energieeinsparung, was zum Teil auf Ontario‘s
Green Energy Act (GEA) zurückzuführen ist, der 2009 mit dem Ziel erlassen wurde, die Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energien, Energieeinsparungen allgemein und die Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich einer
nachhaltigen Energiewirtschaft zu fördern (vgl. Kapitel 3.2.5).
Für die Umsetzung des Green Energy Act wurde des Weiteren ein Building Code Energy Advisory Council (BCEAC) in
Ontario eingesetzt. Er ist dafür zuständig, das Ministerium strategisch auf dem Gebiet der Energieeinsparungen im
Zusammenhang mit dem Building Code zu beraten. Er lässt Forschungen in diesem Bereich durchführen, berät allgemein
„Request a code change - National Research Council Canada“, http://www.nrccnrc.gc.ca/eng/solutions/advisory/codes_centre/code_change_request.html (zugegriffen am 14.4.2015).
„Codes CSA Group“, http://www.csagroup.org/ca/en/services/codes-and-standards/installation-codes/other-codes (zugegriffen am 14.4.2015).
246 „Canadian Codes Centre - National Research Council Canada“, http://www.nrc-cnrc.gc.ca/eng/solutions/advisory/codes_centre_index.html
(zugegriffen am 14.4.2015).
247 „Public review on proposed changes to the National Model Construction Codes – Fall 2014 - National Research Council Canada“, http://www.nrccnrc.gc.ca/eng/solutions/advisory/codes_centre/2014_public_review/2014_public_review.html (zugegriffen am 14.4.2015).
248 „How the national codes are developed - National Research Council Canada“, http://www.nrccnrc.gc.ca/eng/solutions/advisory/codes_centre/codes_developed.html (zugegriffen am 14.4.2015).
249 „Canada’s energy code, Natural Resources Canada“, https://www.nrcan.gc.ca/energy/efficiency/buildings/eenb/codes/4037 (zugegriffen am
14.4.2015).
250 „NBC Part 9 energy efficiency requirements approved - Construction Innovation“, S. 9, http://www.nrc-cnrc.gc.ca/ci-ic/article/v17n3-9 (zugegriffen
am 14.4.2015).
251 „Ontario Building Code“, http://www.mah.gov.on.ca/Page7393.aspx (zugegriffen am 14.4.2015).
244
245
51
und im Besonderen bei der Erstellung und Veränderung von Gesetzen in Bezug auf Energieeffizienz und setzt sich dafür
ein, Energieeffizienz zu steigern, Lücken in dem Bereich zu finden und diese zu schließen. Des Weiteren setzt sich der Rat
dafür ein, Hindernisse bezüglich des Einsatzes von umweltfreundlichen Technologien zu beseitigen.252
Die Baugesetzgebung Ontarios hat sich mehr als jede andere Provinzlegislatur in Kanada der Energieeffizienz
verschrieben.253 Die Anforderungen für Häuser und Gebäude in Bezug auf Energie- und Wassereffizienz wurden erhöht
und es wurden Bedingungen geschaffen, um Technologien für nachhaltiges Bauen zu fördern. Der durchschnittliche
Verbrauch eines Haushaltes konnte von über 12.000 kWh im Jahr 1990 um ca. 20 % auf weniger als 10.000 kWh im Jahr
2014 gesenkt werden.254
Seit Januar 2012 müssen Neubauten in Ontario ein Energieeffizienzniveau erreichen, das 80 Punkten auf der EnerGuideSkala entspricht (vgl. Kapitel 3.2.5). Grundsätzlich muss demnach ein Energieeffizienzniveau erreicht werden, das damit
fast mehr als 20 % höher ist als der vom Model National Energy Code for Buildings vorgeschriebene Mindeststandard,
der für Neubauten bei 70 Punkten liegt. 255 Der Baugenehmigung für Bauten in Toronto muss nun ein Nachweis über die
Einhaltung der Energiestandards beigefügt werden, damit der Bau genehmigt werden kann. Der Bauherr hat hier die
Wahl, das Gebäude nach der Vorschrift des SB-12, nach der SB-12 Performance Compliance Methode, nach dem
Energuide Standard 80 oder nach dem Energy Star – Standard zu bauen.256
Normen wie beispielsweise der Supplementary Standard SB-10 257 (für große Gebäude) und der Supplementary
Standard SB-12 258 (für Wohngebäude) enthalten ebenfalls Anforderungen, die die Energieeffizienz eines Gebäudes
verbessern sollen. So muss ein nach dem Standard SB-12 gebautes Haus eine Reihe der in der Norm vorgeschriebenen
Wärmedämmungen besitzen, jedoch keine Energiebilanz seines Hauses anfertigen.
Möchte der Bauherr nach der in der Norm vorgesehenen Ausnahme vorgehen (SB-12 Performance Compliance
Methode), ist ein Nachweis der Wärmedämmungen nicht erforderlich, jedoch muss er anhand einer anerkannten
Software (wie z.B. HOT2000 V9.34c1.2) aufzeigen, dass der jährliche Energieverbrauch seines Hauses dem eines nach
der Vorschrift gedämmten vergleichbar ist.259
4.2.2 Standards, Normen und Zertifizierungen
Standards, Normen und Zertifizierungen gewinnen auch im Gebäudebereich immer mehr an Bedeutung, da sie sowohl
für den Hersteller als auch für den Kunden als Orientierungshilfe und Vergleichsbasis dienen. Um sich von der
Konkurrenz abzuheben, neigen viele Unternehmen dazu, ihre Produkte und Herstellungsverfahren zertifizieren zu lassen.
Gleichzeitig existieren sowohl auf Bundes- als auch auf provinzieller Ebene zahlreiche weitere Bewertungsprogramme,
um Energiestandards zu gewährleisten.
In Kanada legt der Standards Council of Canada (SCC), eine föderale Organisation, die Minimalstandards fest. 260 Die
Einhaltung der Standards und Normen ist notwendig, um auf dem kanadischen Markt aktiv zu werden. Je nach Provinz
können sich die Standards, Normen und Zertifizierungen unterscheiden. Minimalanforderungen werden in den Bau-,
Sanitär- und Sicherheitsgesetzen auf provinzieller und föderaler Ebene festgelegt. Zertifizierungen werden meist auf
freiwilliger Basis erworben. Teilweise gibt es jedoch Vorgaben, die beispielsweise auf eine LEED-Zertifizierung beim Bau
von öffentlichen Gebäuden bestehen.
„Public Appointments Secretariat, Ontario, Canada: Board Details“, https://www.pas.gov.on.ca/scripts/en/BoardDetails.asp?boardID=142240
(zugegriffen am 14.4.2015).
253 „Ministry of Energy » Conservation First: A Renewed Vision for Energy Conservation in Ontario“, http://www.energy.gov.on.ca/en/conservation-first/
(zugegriffen am 14.4.2015).
254 „Ministry of Energy Ontario, Electricity Use per Average Household in Ontario“, http://www.energy.gov.on.ca/en/conservation-first/ (zugegriffen am
14.4.2015).
255 „EnerGuide home evaluations, Natural Resources Canada“, http://www.nrcan.gc.ca/energy/efficiency/housing/home-improvements/5005
(zugegriffen am 15.4.2015).
256 „Guide to the Energy Efficiency Design Summary Form - Toronto Building Forms - Forms, Fees & Guides | City of Toronto“,
http://www1.toronto.ca/wps/portal/contentonly?vgnextoid=93d57d7fe2922410VgnVCM10000071d60f89RCRD&vgnextchannel=3c82707b1a280410V
gnVCM10000071d60f89RCRD (zugegriffen am 15.4.2015).
257 „Supplementary Standard SB-10“Ministry of Municipal Affairs and Housing Ontario, ohne Datum,
http://www.mah.gov.on.ca/AssetFactory.aspx?did=9227, (zugegriffen am 26.4.2015)..
258 „OBOA“, http://www.oboa.on.ca/cgi-bin/video/ (zugegriffen am 15.4.2015).
259 „Guide to the Energy Efficiency Design Summary Form - Toronto Building Forms - Forms, Fees & Guides | City of Toronto“.
260 „About the Standards Council of Canada | Standards Council of Canada - Conseil canadien des normes“, https://www.scc.ca/en/about-scc (zugegriffen
am 15.4.2015).
252
52
Standards, Normen und Zertifizierungen für Gebäude
Leadership in Energy and Environmental Design (LEED)
Ein weitverbreitetes Bewertungs- und Zertifizierungsverfahren für nachhaltiges Bauen in Kanada ist das LEED Canada
Rating System.261 Das ursprünglich aus den USA stammende LEED – Leadership in Energy and Environmental Design
– wurde durch den Canada Green Building Council (CaGBC) an die spezifischen kanadischen Bedingungen hinsichtlich
Klima und anderer Rahmenbedingungen und Bauweisen angepasst. Es bestehen unterschiedliche Bewertungssysteme für
Wohngebäude (Homes), für Neubauten und größere Sanierungen (New Construction & Major Renovations), gewerbliche
Funktionalität und Inneneinrichtung (Commercial Interiors), für Rohbauprojekte, also das Gesamtgebäude ohne
Innenausstattung (Core and Shell Development), Siedlungsbau (Neighbourhood Development) und für Umbau und
Renovierungen bereits bestehender Gebäude (Existing Buildings Operations and Maintenance)262. Ähnlich wie beim
Bewertungsverfahren der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) wird beim LEED-Verfahren der Grad
der Energieeffizienz eines Gebäudes bewertet. Vor allem Gebäudebesitzern und Konstrukteuren soll es als Hilfsmittel
dienen, um ein messbares Ergebnis im Hinblick auf die Gebäudeleistung und dessen Verbesserungen erhalten zu können.
Das Zertifizierungssystem berücksichtigt dabei alle Arten von Gebäuden von Einfamilienhäusern über
Mehrfamilienhäusern, Schulen, Bürogebäude, Arenen bis hin zu industriellen Gebäudekomplexen und Einkaufszentren.
Nach dem LEED-System werden Gebäude anhand von acht Hauptkriterien bewertet; darunter beispielsweise
Wassereffizienz, Innovation und Design, Energie, Materialien und Ressourcen sowie Verkehrsanbindung und
Standort. 263 Es gibt vier Bewertungsstufen, Certified (≥ 40 Punkte), Silver (≥ 50 Punkte), Gold (≥ 60 Punkte) und
Platinum (≥ 80 Punkte).264
In einigen Fällen bietet der CaGBC eine kostenlose Zertifizierung an, wie etwa im Rahmen des Affordable Green Housing
Programs, welches seit April 2013 für gemeinnützige Bau- und Wohnprojekte angeboten wird. So bot der CaGBC im Jahr
2014 an mehrere Gebäude in Calgary und Lac-Mégantic zu zertifizieren, die zuvor durch ein Zugunglück und eine Flut
zerstört worden waren.265
R-2000
R-2000 ist ein weltweit anerkanntes und führendes freiwilliges Prüfsiegel für Energieeffizienz und Gebäudeisolation, das
vom Bundesministerium Natural Resources Canada (NRCan) ausgestellt wird.266
Die nach dem R-2000 Standard gebauten Häuser übertreffen in der Regel die Energieeffizienzanforderungen der
derzeitigen kanadischen Baugesetze und sogar das Energieeffizienzlevel von Energy Star-zertifizierten Gebäuden. Die
mit diesem Gütesiegel ausgezeichneten Häuser dürfen lediglich von zertifizierten Bauunternehmern errichtet werden.
Der Standard basiert auf einem Energieverbrauchsziel für jedes Haus und einer Reihe von technischen Anforderungen an
Lüftung, Luftdichtheit, Isolierung, Materialauswahl, Wasserverbrauch und weitere Faktoren. Die Baupläne werden vor
Baubeginn von unabhängigen Gutachtern geprüft, nach Fertigstellung des Hauses erfolgt eine Endprüfung, bevor das
Siegel erteilt wird.267
Jedes Gebäude erhält gleichzeitig auch ein EnerGuide Rating, wobei ein R-2000 Haus mindestens 80 Punkte in dem
Rating erreichen muss. Das Zertifikat ist zwar generell für Neubauten gedacht, kann jedoch auch für Häuser vergeben
werden, die bereits seit 6 Monaten fertiggestellt, das heißt bezugsfertig, sind.
„Going green with LEED“, http://www.cagbc.org/CAGBC/LEED/CAGBC/Programs/LEED/Going_green_with_LEE.aspx?hkey=54c44792-442b450a-a286-4aa710bf5c64 (zugegriffen am 15.4.2015).
262 „LEED for Existing Buildings: Operations and Maintenance Recertification Guidance“,
http://www.cagbc.org/CAGBC/Programs/LEED/CommercialInstitutional/RatingsSystems/ExistingBuildings/Existing_Buildings.aspx (zugegriffen am
15.4.2015).
263 „LEED Credit Categories“, http://www.usgbc.org/leed (zugegriffen am 15.4.2015).
264 „LEED, Punktesystem“, http://www.usgbc.org/leed (zugegriffen am 15.4.2015).
265 „Canada Green Building Council provides free LEED registration and certification, April 2014“,
http://www.cagbc.org/News/EN/2014/20140415_News_Release.aspx?WebsiteKey=7e592978-5927-4a4c-9794-de62b4606664 (zugegriffen am
15.4.2015).
266 „R-2000 homes, Natural Resources Canada“, https://www.nrcan.gc.ca/energy/efficiency/housing/new-homes/5085 (zugegriffen am 15.4.2015).
267 „Buy or build an R-2000 home | Natural Resources Canada“, https://www.nrcan.gc.ca/energy/efficiency/housing/new-homes/12350 (zugegriffen am
15.4.2015).
261
53
EnerGuide Rating
Das EnerGuide Rating ist ein offizielles Bewertungssystem der kanadischen Regierung speziell für Verbraucher, das sich
mit der Kennzeichnung und Bewertung des Energieverbrauchs und der Energieeffizienz bestimmter Produktgruppen
befasst. So können Elektrogeräte, Heiz- und Lüftungsanlagen, neue und bestehende Wohnhäuser und Fahrzeuge durch
das System bewertet werden.268 Das EnerGuide Rating for Homes und EnerGuide Rating for New Homes wurde vom
Office of Energy Efficiency von Natural Resources Canada (NRCan) entwickelt. Es ist auch auf ältere Häuser anwendbar
und ist daher auch eine sinnvolle Vorstufe eines Renovierungsprozesses.
Das Rating geht über eine Skala von 0 bis 100. Je höher die Bewertung, desto besser ist die Energieeffizienz. Für
Neubauten entspricht ein Wert zwischen 70 und 76 Punkten einem Neubau, der den Standards des National Building
Codes entspricht. 269 Ein Fokus des Ratings liegt in der Beurteilung der einzelnen Baumaterialien und wie diese
aufeinander abgestimmt sind, was bei der Verbesserung der Häuser hinsichtlich der Energieeffizienz von großer
Bedeutung ist.
Wichtig ist im Vorfeld zu klären, ob die Provinz im Rahmen von Förderprogrammen gegebenenfalls die Gesamt- oder
Teilkosten übernimmt.
ENERGY STAR
Die Marke ENERGY STAR ist ein international anerkanntes Gütesiegel des US-Ministeriums für Umweltschutz für
Konsumgüter, welches Konsumgüter und seit 2005 auch Häusern zertifiziert. ENERGY STAR Häuser sind im
Durchschnitt 20 % energieeffizienter, als ein lediglich dem normalen Baustandard entsprechendes Haus. 270 Anders als R2000 zertifizierte Häuser besitzen ENERGY STAR Häuser nicht zwangsläufig bestimmte Belüftungskomponenten und
Umwelteigenschaften. Sie können ebenso wie R-2000 Häuser nach dem Energuide Rating bewertet werden.
BOMA BESt
BOMA BESt ist ein Umweltzertifizierungsprogramm der Building Owners and Managers Association (BOMA), das für
bestehende Gewerbegebäude, das heißt Gebäude, die mindestens ein Jahr alt sind, konzipiert wurde und insofern
einzigartig in Kanada ist.271 BESt steht in diesem Fall für Building Environmental Standards. Es werden in insgesamt
vier Bewertungsstufen („Levels“) sechs Schlüsselbereiche bewertet: Energie, Wasser, Abfallvermeidung, Emissionen und
Abwasser, Innenraumklima, Umweltmanagement-Systeme. Gut bewertet (Level 3 und 4) werden dabei Gebäude mit
einer positiven Umweltbilanz, das heißt geringen Emissionen und wenig Energieverbrauch. Kanadaweit sind seit 2005
rund 3.562 Gebäude BOMA BESt zertifiziert worden, (Stand Dezember 2013).272 Die beste Kategorie erhalten dabei nur
wenige Gebäude, wie etwa das 2010 erbaute Telus Building in Toronto, Ontario.
Standards, Normen und Zertifizierungen für elektrische Geräte
EnerGuide Rating
Ebenso wie für Wohngebäude gibt es das EnerGuide Label auch für elektronische Geräte, wie beispielsweise
Haushaltsgeräte, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Es gilt sowohl für inländische als auch für importierte
Produkte und wird ebenfalls von Natural Resources Canada verwaltet. Für manche Produkte in Kanada ist das Label
gemäß der Energy Efficiency Regulations (vgl. Kapitel 3.2.5) Pflicht, so zum Beispiel für Waschmaschinen,
Wäschetrockner, Kühlschränke und Raumklimageräte bis zu einer bestimmten Größe. 273
„EnerGuide in Canada, Natural Resources Canada“, https://www.nrcan.gc.ca/energy/products/energuide/12523 (zugegriffen am 15.4.2015).
„EnerGuide home evaluations, Natural Resources Canada“, (zugegriffen am 26.4.2015)..
270 „ENERGY STAR® homes, Natural Resources Canada“, http://www.nrcan.gc.ca/energy/efficiency/housing/new-homes/5057 (zugegriffen am
15.4.2015).
271 „BOMA BESt“, http://www.bomabest.com/ (zugegriffen am 15.4.2015).
272 „BOMA Best Report 2014“, http://www.bomabest.com/wp-content/uploads/BBEER-2014-Full-Report.pdf (zugegriffen am 15.4.2015).
273 „EnergGuide Labelling Instructions for Applincances and Room Air Conditioners 2014“,
http://www.nrcan.gc.ca/sites/www.nrcan.gc.ca/files/energy/pdf/energystar/EnerGuide_Label_instructions-2014-e.pdf (zugegriffen am 14.4.2015).
268
269
54
ENERGY STAR
Seit 2001 verwaltet Natural Resources Canada auch das internationale ENERGY STAR-Label in Abstimmung mit der
amerikanischen Umweltbehörde US Environmental Protection Agency (EPA). Hierbei handelt es sich um eine
Zertifizierung für elektrische Geräte und nicht elektrische Produkte, wie zum Beispiel Fenster und Türen. Das ENERGY
STAR-Label ist ein international anerkanntes und bekanntes Zeichen für besondere Energieeffizienz, das es zum Beispiel
für Bürogeräte auch in der EU gibt. Um die Kennzeichnung zu erhalten, werden die Produkte nach einem
vorgeschriebenen Verfahren geprüft und müssen die Energieeffizienzvoraussetzungen erfüllen oder sogar übertreffen,
ohne dabei die Leistung des Produktes zu beeinträchtigen. Die Kriterien werden regelmäßig überprüft und dem neuesten
Stand der Technik angepasst.
Standards, Normen und Zertifizierungen für Baustoffe
274
Die Zertifizierung von Baustoffen ist in Bezug auf Import, Verkauf und Einbau freiwillig. Das Canadian Construction
Materials Centre (CCMC) bietet der Bauindustrie jedoch seit 20 Jahren ein nationales
Bewertungssystem für innovative, nicht-standardisierte Bauprodukte an. Die Institution
erstellt ein Gutachten, sofern ein Produkt oder System das minimale Leistungsniveau erfüllt,
das im National Building Code oder in anderen bekannten Standardniveaus vorgegeben ist.
Organisatorisch gehört das Canadian Construction Materials Centre 275 zum National
Research Council's Institute for Research in Construction (NRC-IRC). Generell wird die
Bewertung der Produkte durch die aktuellsten Forschungsdaten unterstützt. Die CCMCBewertungen basieren auf den Anforderungen des National Building Code of Canada sowie
den Anforderungen der provinziellen beziehungsweise territorialen Building Codes. Die
Canadian Home Builder Association unterstützt den Gebrauch der CCMC-zertifizierten
Baustoffe innerhalb des R-2000 Programms. Nachteil des Testverfahrens ist die lange Abb. 39: Greenguard-Label279
Verfahrensdauer, die sich über mehrere Jahre erstrecken kann. Allein die Zuteilung einer Bewertungsnummer
(evaluations number) kann sich über mehrere Monate erstrecken 276, der Zeitrahmen für die
Erstellung eines Gutachtens wird von der Behörde in den meisten Fällen auf 12 bis 24 Monate
geschätzt. 277 Die Canadian Home Builders‘ Association unterstützt die Nutzung CCMCzertifizierter Materialien im Rahmen des R-2000 Programms. Die Canada Mortgage and
Housing Corporation (CMHC) erlaubt die Verwendung CCMC-zertifizierter Materialien in
Gebäuden, die nach dem National Housing Act finanziert und versichert sind.
Des Weiteren können Produkte ebenso wie in Deutschland nach ISO-Normen zertifiziert werden,
die von der International Organization for Standardization (ISO) entwickelt werden. Eine für
Energieeffizienz geltende Norm ist zum Beispiel der Standard ISO 50001.278
Abb. 40: CSA-Label280
Ein weiterer Standard zur Förderung der Nachhaltigkeit ist das GreenGuard Zertifizikat, welches
Materialien und Produkte auf Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen testet. 279 Das Zertifikat ist
vergleichbar mit dem Umweltzeichen Der Blaue Engel, bzw. mit dem AgBB-Bewertungsschema für Baumaterialien in
Deutschland.
Verschiedene Gütesiegel zur Energieeffizienz von Produkten, generell zur Vereinbarkeit des Produkts mit gesetzlich
vorgegebenen Standards oder zur Nachhaltigkeit von Produkten und Materialien werden auch von der Canadian
Standards Association (CSA) erteilt, welche die größte Organisation zur Entwicklung von Standards in Kanada ist.280
„GREENGUARD Certification Programs“, http://greenguard.org/en/certificationprograms.aspx (zugegriffen am 16.4.2015).
„CSA Energy Efficiency Marks, CSA Group“, http://www.csagroup.org/ca/en/about-csa-group/certification-marks-labels/energy-efficiency-marks
(zugegriffen am 16.4.2015).
276 „CCMC accreditation a slow, expensive process - Canadian Plastics“, http://www.canplastics.com/features/ccmc-accreditation-a-slow-expensiveprocess/ (zugegriffen am 16.4.2015).
277 „Frequently asked questions - National Research Council Canada“, http://www.nrc-cnrc.gc.ca/eng/solutions/advisory/ccmc/faq.html (zugegriffen am
16.4.2015).
278 „ISO 50001 - Energy management - ISO“, http://www.iso.org/iso/home/standards/management-standards/iso50001.htm (zugegriffen am 16.4.2015).
279 „GREENGUARD Certification Programs“, (zugegriffen am 26.4.2015)..
280 „CSA Energy Efficiency Marks, CSA Group“, (zugegriffen am 26.4.2015)..
274
275
55
4.2.3 Förderprogramme auf Bundesebene
Die kanadische Regierung, vertreten durch das Office of Energy Efficiency (Büro für Energieeffizienz) des kanadischen
Ministeriums Natural Resources Canada, hat eine Reihe von sogenannten ecoENERGY Förderprogrammen ins Leben
gerufen.281 Das Programm sieht Investitionen in Höhe von 195 Mio. CAD zwischen 2011 und 2016 vor und kommt damit
den Vorgaben der Regierung, mehr Energieeffizienz, Reduzierung der Treibhausgasemissionen, eine saubere Umwelt
sowie Kosteneinsparungen zu erreichen, nach.282
ecoENERGY Efficiency for Housing
Das ecoEnergy Efficiency for Housing vom Ministerium Natural Resources Canada Programm bietet potentiellen
Hausbesitzern Informationen und Beratung über die bestehenden Förderprogramme, elektronische Hilfsmittel oder
Schulungen im Bereich energieeffizientes Bauen.283 Die ecoEnergy for Housing Initiative konzentriert sich primär auf
den privaten Wohnbereich. Um Hilfestellung bei der Gestaltung von energieeffizientem Wohnraum und einer
Reduzierung der Energiekosten zu bieten, hat das Ministerium ein Bewertungssystem für bestehende und neue Bauten
(EnerGuide Rating System) eingeführt, welches Verbrauchern zur Orientierung dient (vgl. Kapitel 4.1.2).
EcoENERGY Efficiency for Buildings
Die ecoEnergy for Buildings Initiative bezieht sich auf Gewerbe – und institutionelle Gebäude und liefert Informationen
und Instrumente zur verbesserten Energieleistung in Neubauten sowie für bestehende Objekte. Sie bietet Zugang zu dem
von Natural Resources Canada herausgegebenen National Building Energy Benchmarking Tool, welches dabei helfen
soll, Energieleistungen im Vergleich zu anderen Objekten zu beurteilen und gegebenenfalls Umbaumaßnahmen
einzuleiten, um somit Einsparungspotentiale zu realisieren.284
GST / HST New Housing Rebate Program
Das GST/HST New Housing Rebate Program ermöglicht eine Reduzierung der föderalen Mehrwertsteuer oder dem
föderalen Teil der Mehrwertsteuer beim Kauf, Bau oder bei Renovierung eines Hauses. Ausgeschlossen von diesem
Programm sind Gebäude, die nicht als Erstwohnsitz gelten. Die Förderung richtet sich nach dem Gebäudewert und
beträgt maximal 450.000 CAD.285
Darüber hinaus bieten verschiedene private Akteure besonders günstige Möglichkeiten zur Finanzierung von
Energiesparmaßnahmen im Gebäudebereich.
RBC Energy Saver Loan
Die Royal Bank of Canada (RBC) bietet einen besonders günstigen Kredit für energieeffiziente Produkte und
Dienstleistungen an, welche für Wohngebäude erworben werden. 286 Dabei wird entweder eine Reduzierung des
Zinssatzes um 1 % auf einen fixen Ratenkredit von mindestens 5.000 CAD gewährt oder ein Nachlass um 100 CAD für
eine professionelle Energieeffizienzanalyse und -beratung im Eigenheim.
CMHC Mortgage Loan Insurance Green Home
Die nationale Hypotheken und Wohnbau-Gesellschaft (CMHC) bietet Hauskäufern eine Hypothekenkreditversicherung,
die Mortgage Loan Insurance an, die einen möglichen Zahlungsausfall der Hypothekenschuldner absichert. Die
„ecoACTION, Natural Resources Canada“, http://www.nrcan.gc.ca/ecoaction (zugegriffen am 20.4.2015).
„ecoENERGY Efficiency and Alternative Transportation Fuels, Natural Resources Canada“, http://www.nrcan.gc.ca/energy/offices-labs/office-energyefficiency/5691 (zugegriffen am 20.4.2015).
283 „Search results | Office of Energy Efficiency“,
http://oee.nrcan.gc.ca/corporate/statistics/neud/dpa/policy_e/results.cfm?programtypes=4&regionaldeliveryid=7&attr=0 (zugegriffen am 20.4.2015).
284 „ecoEnergy Efficiency for Buildings Benchmarking Tools“,
http://www.nrcan.gc.ca/sites/oee.nrcan.gc.ca/files/pdf/Publications/commercial/pdf/Benchmarking_eng.pdf (zugegriffen am 20.4.2015).
285 „GST/HST New Housing Rebate“, http://www.cra-arc.gc.ca/E/pub/gp/rc4028/rc4028-e.html#nhrfobh (zugegriffen am 21.4.2015).
286 „RBC Energy Saver Loan - Royal Bank of Canada“, http://www.rbcroyalbank.com/personal-loans/energy-saver-loan.html (zugegriffen am 20.4.2015).
281
282
56
Versicherung wird von einigen Kreditgebern verlangt, wenn die Anzahlungssumme weniger als 20 % der Kaufsumme
beträgt. Sie ermöglicht den Kaufinteressenten somit, eine Finanzierung mit einer Anzahlung von nur 5 %.287
Hausbesitzer können hier eine Kostenrückerstattung von 10 % (Canada Mortgage and Housing Corporation Loan
Insurance Premium Refund) auf die Versicherung erhalten, wenn sie ein energieeffizientes Haus kaufen oder das bereits
existierende Haus energieeffizient umgestalten.288 Ob ein Haus das dafür erforderliche Energieeffizienzniveau hat, wird
anhand verschiedener Kriterien bestimmt. Zum Beispiel wird der Rabatt gewährt, wenn das Haus mindestens ein
EnerGuide Rating von 82 Punkten oder erreicht hat oder aber ein LEED-, ENERGY STAR- oder R-2000-Zertifikat
besitzt.
Energy-Efficient Housing Program
Der Finanzdienstleister Genworth Financial Canada bietet ein Finanzierungssystem an, das jenem der Canada
Mortgage and Housing Corporation ähnlich ist.289 Das Energy-Efficient Housing Program gewährt einen Rabatt von
10 % auf eine Hypothekenversicherung, die Voraussetzungen und Kriterien stimmen dabei weitgehend mit denen der
CMHC Mortgage Loan Insurance Green Home überein.
4.2.4 Förderprogramme in Ontario
High Performance New Construction Program
Anders als der Name sagt, werden im Rahmen des High Performance New Construction Program auch Großprojekte,
die Renovierungen und Sanierungen betreffen, unterstützt. 290 Das Programm richtet sich dabei hauptsächlich an
gewerbliche Bauträger, Architekten und Bauunternehmer. Honoriert werden hierbei eine Anzahl von
Energiesparmaßnahmen in Gebäuden, zum Beispiel bei Beleuchtung, Belüftung und Beheizung. Um an dem Programm
teilnehmen zu können, muss das Gebäude zunächst von einem lokalen Energieversorger als teilnahmefähig abgenommen
werden. Der Einbau einzelner Energiesparprodukte wird jeweils per Einheit vergütet. Beispielsweise wird der Einbau von
Präsenzmeldern mit 36 CAD pro Einheit vergütet.
Zudem gibt es auch Anreize für Hauseigentümer, die je nach Energieeffizienz des Gebäudes gestaffelt sind. So erhalten sie
bei Neubauten, die um 25 % energieeffizienter sind als der Mindeststandard des National Building Codes vorgibt
wurden, bis zu 400 CAD für jedes gesparte Kilowatt oder aber 0,05 CAD pro gesparter Kilowattstunde.291 Die Bauplanung
muss hier nicht durch bestimmte Anbieter erfolgen, sondern die Auswahl der Durchführung ist dem Eigentümer
überlassen. Darüber hinaus übernimmt das Programm bis zu 10.000 CAD der Kosten für die Bauplanung.
New Home Construction Incentive Program for Builders
Das New Home Construction Incentive Program for Builders ist eines der Förderprogramme von Toronto Hydro.292
Prämiert wird hier die Installation bestimmter energiesparender Anlagen und Geräte, die meist das Energy Star-Label
besitzen müssen. Umfasst sind damit auch Energiesparmaßnahmen im Rahmen von Renovierungen und Sanierungen.
Zudem werden Häuser mit einem EnerGuide Rating von 83 oder 84 Punkten mit 500 CAD, Häuser mit einem Rating ab
85 Punkten mit 1.000 CAD gefördert.
„CMHC — Energy-efficient Housing Made More Affordable with Mortgage Loan Insurance“, http://www.cmhcschl.gc.ca/en/co/moloin/moloin_008.cfm (zugegriffen am 20.4.2015).
288 „CMHC Green Home, CMHC“, http://www.cmhc-schl.gc.ca/en/hoficlincl/moloin/hopr/hopr_003.cfm (zugegriffen am 20.4.2015).
289 „Energy-Efficient Housing Program - Products - Genworth Canada“, http://www.genworth.ca/en/products/energy-efficient-housing.aspx (zugegriffen
am 20.4.2015).
290 „High Performance New Construction | saveONenergy“, https://www.saveonenergy.ca/Business/Program-Overviews/New-Construction/InitiativeOverview.aspx (zugegriffen am 21.4.2015).
291 „High Performance New Construction | saveONenergy Custom incentives“, https://www.saveonenergy.ca/Business/Program-Overviews/NewConstruction/Custom.aspx (zugegriffen am 21.4.2015).
292 „Incentives | New Home Construction | saveONenergy“, https://saveonenergy.ca/Business/Program-Overviews/New-Home-Construction/AvailableIncentives.aspx (zugegriffen am 21.4.2015).
287
57
Retrofit Program
Das Retrofit Program, welches von der Energieaufsichtsbehörde Independent Electricity Operator verwaltet wird,
erstattet bis zu 50 % der Umbaukosten, wenn alte Systeme und Geräte durch energieeffizientere ersetzt werden. 293 Dies
findet beispielsweise Anwendung bei Beleuchtungssystemen, Klimaanlagen, Heizungen und Belüftungssystemen. Das
Programm steht Eigentümern und Mietern von gewerblichen, landwirtschaftlichen, industriellen und öffentlichen
Gebäuden - einschließlich Sozialbauten offen.
Enbridge Home Energy Conservation Program
Der Gasversorger Enbridge bietet mehrere Förderprogramme zur Verbesserung der Energieeffizienz an. Hierzu zählt
beispielsweise das Home Energy Conservation Programm, bei dem die Kosten einer Energieberatung bei einem der von
Enbridge empfohlenen Energieberater in Höhe von 150 CAD zurückerstattet werden. 294 Nach Durchführung mindestens
zweier Sanierungsvorschläge findet eine erneute Energieprüfung des Hauses statt. Die Energieeinsparungen werden
dann von Enbridge je nach Umfang der Einsparung mit Geldprämien von bis zu 2.000 CAD belohnt.
Enbridge Home Winterproofing Program
Ein weiteres Programm von Enbridge richtet sich an einkommensschwache Haushalte, die bereits Kunde bei Enbridge
sind. Die Teilnehmer müssen hier nichts zuzahlen, die Kosten für eine neue Isolierung und Zug-Abdichtungen werden
komplett von Enbridge getragen.295
saveONenergy HOME ASSISTANCE PROGRAM (HAP)
Das Programm wurde von Toronto Hydro ins Leben gerufen und fördert Renovierungs- und Sanierungsarbeiten für die
Verbesserung der Energieeffizienz.296 Dabei darf eine bestimmte Einkommensgrenze pro Haushalt nicht überschritten
werden und das Programm steht nur Kunden von Toronto Hydro offen.
Green Roof Incentive Program
Die Stadt Toronto unterstützt den Bau energieeffizienter „grüner“ sowie „kühler“ Dächer mit diesem Programm seit
2009. Dabei werden begrünte Dächer (green roofs) mit 75 CAD pro Quadratmeter gefördert (bis zu einer
Maximalförderung von 100.000 CAD pro Projekt) und kühle Dächer („cool roofs“) mit 2-5 CAD bis zu einer
Maximalförderung von 50.000 CAD. Beinahe alle Gebäudearten, seien es nun gewerbliche oder Wohnbauten, werden
gefördert. Diese Dächer sollen aufgrund der Dämmung bzw. der starken Reflektion (cool roof) die Erwärmung im
Ballungszentrum Toronto während der Sommermonate vermindern.
Home Energy Loan Program (HELP)
Das Programm wurde von der Stadt Toronto ins Leben gerufen und unterstützt Eigentümer, die ihre Häuser oder
Wohnungen mit besonders energieeffizienten Anlagen ausrüsten. 297 Darunter fallen der Einbau neuer Heizsysteme,
Wasserboiler, Fenster, Türen, Wandisolierung usw. Neben besonders günstigen fixen Zinsraten von 2,5 % bis 4,25 %
profitieren die Teilnehmer von langen Rückzahlungszeiträumen.
„Retrofit for Commerical Program“, https://www.saveonenergy.ca/Business/Program-Overviews/Retrofit-for-Commercial.aspx (zugegriffen am
20.4.2015).
294 Enbridge: „Home Energy Conservation Program“, http://knowyourenergyscore.ca/home-energy-conservation/ (zugegriffen am 21.4.2015).
295 „Enbridge Home Winterproofing Program“, https://www.enbridgegas.com/homes/assets/docs/2015%20Website%20Brochure.pdf (zugegriffen am
21.4.2015).
296 „Home Assistance Program | Toronto Hydro Electric System“,
http://www.torontohydro.com/sites/electricsystem/electricityconservation/residentialconservation/Pages/HomeAssistanceProgram.aspx (zugegriffen
am 21.4.2015).
297 „Home Energy Loan Program - Grants, Incentives & Tips, City of Toronto“,
http://www1.toronto.ca/wps/portal/contentonly?vgnextoid=7e00643063fe7410VgnVCM10000071d60f89RCRD (zugegriffen am 20.4.2015).
293
58
Tabelle 11: Weitere Förderprogramme für Energieeffizienz in Neu- und Altbauten in Ontario
Programm
Details
Finanzierung/Förderung
Kontakt
Hilft bei der Realisierung von
energieeffizienten HochhausVermittelt gute Konditionen
Toronto Atmospheric Fund
TowerWise
Projekten mit Kontakt- und
bei Darlehen
www.towerwise.ca
Darlehensvermittlung
Unterstützung der
Zuschuss von bis zu 50 % für
Ministry of Research and
Innovation
Markteinführung neuer
geeignete Projekte mit einer
Innovation Ontario
Demonstration
innovativer und grüner
Förderung von 100 000 CAD
www.ontario.ca/ministryFund (IDF)
Technologien
bis zu 4 Mio. CAD pro Projekt
research-innovation
Unterstützung bei
Bis zu 50 % der Beratungs- und Toronto Hydro - Business
professioneller
Audit Funding
Untersuchungskosten werden
Conservation Programs
Energieeffizienzanalyse und
erstattet
www.torontohydro.com
Energieberatung im Gebäude
Prämierung der Anschaffung
Heating &
Unterstützt Verbraucher bei der
eines energiesparenden Ofens
Hydro One
Cooling
Umrüstung auf energiesparende
mit 250, bzw. einer zentralen
http://www.hydroone.com
Incentive
Technologien
Klimaanlage mit 400 CAD
Verschiedenste
Energiesparmaßnahmen
werden gefördert,
Runsmart
Förderung von
Union Gas Limited
Voraussetzung ist jedoch ein
Building
energiesparenden Maßnahmen,
www.uniongasMindestverbrauch von
Optimization
Ein- und Umbauten
limited.com
200.000 m³ Gas pro Jahr , das
Gebäude muss zudem
mindestens 5 Jahre alt sein
Quelle: Natural Resources Canada298
Weitere kommunale und private Förderprogramme finden sich auf der Seite des Umweltministeriums Natural Resources
Canada (http://goo.gl/yCTl71).
4.2.5 Abschreibungsvorteile als indirekte Förderprogramme
Die Klassen 43.1 und 43.2 aus den Provincial Tax Regulations geben die steuerliche Absetzbarkeit von Anlagen für
Elektrizitätsgewinnung an. Mit diesem Anreiz soll das Investitionswachstum angekurbelt werden und durch die
Erweiterung der Klasse 43.2, die im Budget der Regierung aus dem Jahr 2010 beschlossen wurde noch verstärkt werden.
Diese Klasse enthält nun auch Anlagen zur Wärmerückgewinnung und Verteilungsanlagen, die in Energiesystemen
benutzt werden. Pro Jahr liegt die Abzugsrate auf vorverlegte Kapitalaufwendungen auf einer Restwertbasis bei 50 %. Im
Gegensatz zu diesen Vorzügen muss beachtet werden, dass die Klasse 43.2 einen höheren Standard im Bereich
Energieeffizienz als die Klasse 43.1 voraussetzt. Wurden Anlagegüter vor dem 23. Februar 2005 erworben, kann durch
die Klasse 43.1 mit einer Abzugsrate von 30 % gerechnet werden.
Auf Ausgaben, die bei einem Bauprojekt aufgrund der Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen anfallen und
bei denen die Kapitalkosten unter die Klassen 43.1 und 43.2 fallen, müssen keine Steuern bezahlt werden. Diese
Kategorie trägt den Namen Canadian Renewable and Conservation Expenses.
Um kontinuierlich die Entwicklung von innovativen Produkten zu fördern und im internationalen Markt bestehen zu
können, wurde das Scientific Research and Experimental Development (SR&ED) Programm geschaffen, das durch
Steuervergünstigen die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten kanadischer Unternehmen vorantreiben soll. Der
Investitions-Freibetrag für Ausgaben in diesem Bereich liegt zwischen 20 % und 35 % und kann einen maximalen Wert
von 3 Mio. CAD (2 Mio. EUR) erreichen.
Natural Resources Canada: „Directory of Energy Efficiency and Alternative Energy Programs in Canada“,
http://oee.nrcan.gc.ca/corporate/statistics/neud/dpa/policy_e/results.cfm?programtypes=4&regionaldeliveryid=7&attr=0 (zugegriffen am 5.5.2015).
298
59
5. Marktchancen für deutsche Unternehmen
5.1 Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudesektor
Innerhalb der vergangenen Jahre hat sich in Kanada ein stabiler Markt für energieeffizienzsteigernde Technologien und
Produkte entwickelt, der deutschen Unternehmen ein vielversprechendes Umfeld bietet. Um den Wirtschaftsstandort
Kanada für potentielle Investoren und Exporteure besser beurteilen zu können, erstellt Germany Trade and Invest
(GTAI) regelmäßig eine SWOT-Analyse, welche die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Standortes Kanadas
bewertet.
Tabelle 12: SWOT-Analyse Kanadischer Markt
Strengths (Stärken)
Weaknesses (Schwächen)

Großes Rohstoffvorkommen

Industrie gering diversifiziert

Stabiles Bankensystem

Vergleichsweise niedrige Produktivität der

Hohes Bildungsniveau

Rechtssicherheit für Unternehmen
Industrie

Hoher Logistikaufwand bei der Marktbearbeitung
Opportunities (Chancen)
Threats (Risiken)

Ausbau der Rohstoffindustrie

Starke Abhängigkeit vom US-Markt

Hoher Importanteil bei Maschinen und

Hohe Verschuldung der Privathaushalte
Ausrüstung

Abwanderung von Produktion in

Ausbau der erneuerbaren Energien, Investitionen
Niedriglohnländer
in Energieeffizienz

Modernisierung und Ausbau der städtischen
Infrastruktur
Quelle: Germany Trade & Invest, 2014299
Bei der Bewertung der Marktchancen und –risiken für deutsche Unternehmen, insbesondere im Bereich der
energieeffizienten Bau- und Sanierungsindustrie müssen darüber hinaus weitere Aspekte berücksichtigt werden.
Der aktuelle Einbruch des Ölpreises auf den internationalen Märkten ging mit weitreichenden Konsequenzen für den
kanadischen Markt einher. Die Wachstumsprognosen der wichtigen ölproduzierender Provinzen (zu denen Ontario nicht
gehört) mussten gesenkt werden.300 Gleichzeitig gehen die niedrigen Ölpreise mit einem besonderen Potential für den
Bau- und Sanierungssektor einher. Um dem Effekt der fallenden Ölpreise entgegenzuwirken, verzichtete die kanadische
Zentralbank entgegen aller Erwartungen bisher auf eine Anhebung des Leitzinses, welcher sich damit weiterhin auf
einem Rekordtief befindet und für vorteilhafte Bedingungen für Investitionen sämtlicher Art sorgt. Gleichzeitig
profitieren Provinzen, deren Industrie auf die Produktion von Konsum- und Exportgütern fokussiert ist, sehr von dem
aus dem niedrigen Leitzins resultierenden schwachen kanadischen Dollar. Entsprechend wurde die Wachstumsprognose
Alex, Boris: „Wirtschaftstrends Jahreswechsel 2014/15 - Kanada“,
https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=1131364.html?view=renderPdf (zugegriffen am 20.2.2015).
300 TD Economics: „Data Release: Canadian GDP fails to move in February“,
http://www.td.com/document/PDF/economics/comment/CanadianGDP_Feb2015.pdf (zugegriffen am 11.5.2015).
299
60
für die Provinz Ontario für das Jahr 2015 leicht angehoben. 301 Eine Belebung der Wirtschaftsaktivität innerhalb der
Provinz dürfte auch dem Absatz deutscher Unternehmen zugutekommen.
Bei der Erschließung des kanadischen Marktes sollten deutsche Unternehmen sich auf Mentalitätsunterschiede bezüglich
der Amortisationszeiten von Investitionen vorbereiten, auf die auch während einer Befragung von Vertretern der
Energieeffizienzbranche Kanadas durch die AHK hingewiesen wurde. Vor allem für Investitionen privater Haushalte läge
der maximale Planungsrahmen zwischen ein bis maximal drei Jahren. Verhältnismäßig niedrige Energiepreise, als auch
die dynamischen Wiederverkaufsmärkte für Immobilien führen dazu, dass Investitionen häufig nur getätigt werden,
wenn diese einen zeitlich absehbaren, finanziellen Nutzen haben. Gleichzeitig wird von Zulieferern eine lange
Lebensdauer der Produkte, ausgiebige Kundenbetreuung und ein niedriger Instandhaltungsaufwand erwartet.
Eine Herausforderung können außerdem die Mentalitätsunterschiede und kanadischen Verhaltensweisen im Umgang
mit Energie darstellen. Aufgrund vergleichsweise niedriger Strompreise und der enormen Vorkommen an natürlichen
Ressourcen, war traditionell der Umgang mit Energie eher verschwenderisch als effizienzgeprägt. Eine energiebewusste
Erziehung bereits ab dem Kindesalter, wie sie in Deutschland weit verbreitet ist, gibt es bislang in Kanada noch nicht.
Dementsprechend ist auch heute der Bedarf an Aufklärungs- und Bewusstseinskampagnen noch sehr hoch.
Entgegen dieser Tradition wächst seit einigen Jahren das Bewusstsein für die Notwendigkeit effizienzsteigernder
Maßnahmen in der kanadischen Bevölkerung. 302 Dies spielt sowohl bei öffentlichen und gewerblichen, als auch bei
privaten Entscheidungsprozessen eine zunehmend wichtigere Rolle. Das Qualitätsbewusstsein kanadischer Kunden im
Bereich Energieeffizienz ist bislang noch nicht so stark ausgeprägt, was dazu führen kann, dass Produkte und
Technologien deutscher Unternehmen als überteuert angesehen werden. Ein besonders hohes Absatzpotential für
deutsche Anbieter von Produkten in weniger kompetitiven Preiskategorien kann deswegen vor allem durch ausführliche
Informationen über die Qualität und Vorteile ihrer Produkte gegenüber der preiswerteren Konkurrenz verwirklicht
werden.
Experten bewerten den kanadischen Markt insgesamt als eher reaktiv. Der Anteil der Ausgaben für die Erforschung
neuer Technologien am Bruttoinlandsprodukt liegt deutlich unter dem Durchschnitt anderer OECD-Länder. Die
Einführung innovativer Technologien erfolgt deswegen zumeist durch den Import dieser Technologien aus dem Ausland,
vor allem aus den USA. Dies gilt auch für den Energieeffizienzsektor. Der Vertrieb innovativer, in Kanada wenig
verbreiteter Produkte und Technologien kann sich daher als schwierig erweisen, birgt gleichzeitig jedoch großes
Potential. Das Nichtvorhandensein innerkanadischer Konkurrenz kann für Unternehmen mit Erfahrungen auf dem
deutschen Markt zur Erschließung großer Anteile bestimmter Nischenmärkte führen.
Steigende Energiepreise werden in Zukunft Maßnahmen zur Energieeinsparung im Gebäudesektor zunehmend
attraktiver machen. Im Großraum Toronto stieg der Strompreis für private Endverbraucher zwischen 2011 und 2014 von
11,82 CAD¢/kWh auf 13,78 CAD¢/kWh.303304 Auch wenn dies im Vergleich zu Deutschland immer noch verhältnismäßig
niedrig ist, wirkt sich der Preisanstieg vor dem Hintergrund des bislang sehr sorglosen Umgangs mit Elektrizität auf die
Wahrnehmung der kanadischen Bevölkerung aus. Steigende Elektrizitätspreise werden verstärkt zum Politikum und die
Provinzregierung von Ontario setzt in ihrer öffentlichen Darstellung insbesondere auf Energiesparmaßnahmen, um den
Bürgern zu vermitteln, wie sie ihre Stromrechnung auch in Zukunft möglichst niedrig halten können.
5.2 Marktbarrieren und Hindernisse
Aufgrund der geographischen Dimensionen und geringen Bevölkerungsdichte des Landes sind Vertriebsgebiete
kanadischer Unternehmen häufig um ein vielfaches größer als dies bei mitteleuropäischen Unternehmen der Fall ist. Die
Verteilung, Installation und Instandhaltung in Kanada vertriebener Produkte stellen deswegen besondere
RBC Economics: „Provincial Outlook, March 2015: Ontario - the head of the class of 2015“, http://www.rbc.com/economics/economicreports/pdf/provincial-forecasts/ont.pdf (zugegriffen am 11.5.2015).
„CEEA 2014 Survey: Canadian Business Attitudes on Energy Efficiency“, (zugegriffen am 26.4.2015)..
303 Canadian Electricity Association: „Key Canadian Electricity Statistics“,
http://www.electricity.ca/media/Electricity101/KeyCanadianElectricityStatistics10June2014.pdf (zugegriffen am 15.5.2015).
304 Hydro-Québec: „Comparison of Electricity Prices in Major North American Cities 2014“,
http://www.hydroquebec.com/publications/en/docs/comparaison-electricity-prices/comp_2014_en.pdf (zugegriffen am 15.5.2015).
301
302
61
Herausforderungen dar und verursachen oft deutlich höhere Logistikausgaben. Gleichzeitig geht die bemerkenswerte
Konzentration der Bevölkerung und Wirtschaftsaktivität Kanadas auf den Süden des Landes mit großem Potential einher.
Die Provinz Ontario bietet als bevölkerungsreichste Provinz Kanadas die besten Markteintrittschancen. Vor allem der
bevölkerungsreiche Großraum Toronto bietet sich für einen Primärexport an.
Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen kann die große Entfernung und Zeitverschiebung zwischen
Kanada und Deutschland zu Schwierigkeiten führen. Dabei stellen die Entfernung und eingeschränkte Erreichbarkeit
nicht nur für die interne Geschäftskommunikation zwischen Kollegen in Deutschland und Kanada Probleme dar.
Erfahrungsgemäß ist es auch für kanadische Kunden von entscheidender Wichtigkeit einen direkten Ansprechpartner im
Land zu haben. Eine kanadische Firmenpräsenz zeugt von Erfahrung mit dem kanadischen Markt und stärkt das
Vertrauen bei kanadischen Kunden. Aus den gleichen Gründen ist es auch empfehlenswert, sich zunächst auf ein
Demonstrations- oder Pilotprojekt einzulassen, um eine kanadische Referenz vorweisen zu können, die in vielen Fällen
nachgefragt wird.
Das Beantragen von Produktzertifizierungen stellt für deutsche Unternehmen nach wie vor eine der größten Hürden
beim Einstieg in den kanadischen Markt dar. Der Zertifizierungsprozess ist zeit- und kostenintensiv und verlangt von
deutschen Unternehmen eine gewisse Investitionsbereitschaft und die Bereitschaft für ein längerfristiges Engagement. In
Deutschland existieren jedoch sowohl CSA- als auch UL-Zertifizierungsstellen, sodass die Tests und eine anschließende
Zertifizierung häufig bereits von Deutschland aus durchgeführt werden können.
Eine weitere Besonderheit, die deutschen Anbietern von Dienstleistungen und Produkten in der Bauindustrie die
Markterschließung erschweren könnte, ist die strenge Regulierung der Berufsstände sowie die starke Position
kanadischer Gewerkschaften. Für verschiedene Industriesektoren sind Arbeitsbedingungen und Gehälter verschieden
qualifizierter Arbeitergruppen explizit vorgegeben was den Bürokratieaufwand bei der Einstellung von Arbeitern erhöht.
Zur Prüfung der Einhaltung entsprechender Bedingungen wird zu einer externen Beratung geraten. Für Unternehmer,
die entweder selbst im Land tätig werden oder dauerhaft einen Mitarbeiter entsenden wollen, spielen die Aufenthaltsund Arbeitsgenehmigungen eine wichtige Rolle.
5.3 Marktstruktur und Wettbewerbssituation im Bereich Gebäudeeffizienz
Als G8-Nation und eines der führenden Industrieländer der Welt verfügt Kanada über gut ausgebildete Marktstrukturen.
Neben kanadischen Unternehmen sind mit Unternehmen wie Siemens oder BASF auch namenhafte deutsche Anbieter
von energieeffizienten Produkten für den Gebäudebereich bereits auf dem kanadischen Markt vertreten. Aufgrund der
spezifischen Marktstrukturen verschiedener Produktkategorien wird im Folgenden ein kurzer Überblick über die
wichtigsten Unternehmen verschiedener Bereiche des kanadischen Energieeffizienzsektors gegeben.
Auf dem Markt für Passiv-, Niedrigenergie- und Nullenergiehäuser zählt das in Ottawa ansässige
Bauunternehmen K. James Construction zu den namenhaftesten Unternehmen. Seit knapp 35 Jahren baut dieses
Unternehmen energieeffiziente Gebäude, bei deren Konstruktion optional die Baustandards für LEED-, EnergyStar- und
Net-Zero Energy-Zertifizierungen berücksichtig werden können. Die bereits erwähnten, in Ontario ansässigen
Unternehmen Minto Communities Inc. und Reid’s Heritage Homes zählen aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung als
Vorreiter auf dem Markt der Provinz Ontario. Auch deswegen wurden sie vom kanadischen Umweltministerium Natural
Resources Canada als zwei der kanadaweit nur fünf teilnahmeberechtigten Bauunternehmen für das Net Zero Housing
Community-Projekt ausgewählt (vgl. Kapitel 4.1.6). Das Unternehmen Alterna Home Solutions hat sich ebenfalls im
Bereich des nachhaltigen Bauens spezialisiert und bietet verschiedene Dienstleistungen im Bereich des Solarhausdesigns
und des Energiemanagements an.
Auf dem kanadischen Markt für Fertighäuser ist eine Vielzahl verschiedener Unternehmen tätig, die teils auf lokaler,
teils auf provinzialer Ebene agieren. Einige Marktakteure treten aufgrund ihrer landesweiten oder sogar internationalen
Tätigkeit besonders hervor. Eines der führenden Unternehmen des kanadischen Fertighausbaumarkts ist das im Jahr
1980 gegründete Unternehmen Pro-Fab Inc., das Bausatzhäuser (modular homes) sowie Hauselemente verkauft, die für
62
Individualisierungen verschiedener Arten Freiraum lassen. Das Familienunternehmen Modulex ist ein weiterer
führender kanadischer Fertighaushersteller. Seit seiner Gründung im Jahr 1965 hat dieses Unternehmen über 20.000
Projekte in mehr als 25 Ländern realisiert. Eines der aktivsten Unternehmen auf dem Fertighausmarkt der Provinz
Ontario ist Royal Homes. Das Unternehmen vertreibt seit über 40 Jahren besonders umweltfreundliche und
energieeffiziente Gebäude, welche optional für EnerGuide-, Energy Star- und R-2000- Zertifizierungen entsprechende
erweitert werden können.
Der kanadische Markt für Gebäudeisolierung ist breit gefächert und weist viele Unternehmen auf. Der Verband North
American Insulation Manufacturers Association (NAIMA) Canada und seine Schwesterorganisation in den USA sind
zwei der wichtigsten Mitgliedsorganisationen für nordamerikanische Hersteller von Glasfasern, Steinwolle und
Hüttenwolle. Zu den Mitgliedern der beiden Verbände zählen große und namenhafte Hersteller aus Nordamerika, als
auch internationale Unternehmen, die auf dem nordamerikanischen Markt aktiv sind. Insgesamt ist der Anteil an USamerikanischen Firmen größer als der Anteil kanadischer Firmen. Zu den Mitgliedern von NAIMA Canada gehören u.a.
die Unternehmen CertainTeed Corp., welches über mehr als 70 Standorte in den USA und Kanada verfügt, Guardian
Building Products Distribution Canada Inc., einen der größten Baumateriallieferanten in ganz Nordamerika, Owens
Corning Canada LP mit Hauptsitz in Ohio, sowie die kanadische Firma Flakeboard. Dieses Unternehmen hat seinen Sitz
in Ontario und gehört zu den führenden nordamerikanischen Herstellern von Mineralfasermattenisolierung für
industrielle, mechanische und gewerbliche Gebäude. Die dänische Rockwool International Group ist bereits seit 1988
durch die Gründung ihrer amerikanischen Tochterfirma Roxul Inc. auf dem nordamerikanischen Markt präsent und
beliefert seither als einer der weltweit größten Produzenten von Steinwollisolierungsprodukten den gesamten
nordamerikanischen Raum. Auch das deutsche Unternehmen Knauf ist auf dem kanadischen Markt vertreten und bietet
Dämmstoffe auf der Basis von Glas- und Steinwolle an.
Zu den führenden Unternehmen in der Fenster- und Türenindustrie zählt das als Zulieferer für einige der größten
Bauprojekte der Welt bekannte Unternehmen Newmar, mit Sitz in Mississauga, Ontario. Die Firma produziert Fenster
und Türen die mit dem Energy Star Label ausgezeichnet sind. Zu einem der ersten Unternehmen, die Fenster und Türen
mit Glasfasern herstellten, gehört zudem das in Concord, Ontario ansässige Unternehmen Fibertec. Das Unternehmen
Vinyl Window Design Ltd. stellt Vinyl-Fenster in den unterschiedlichsten Designs und Farben her und erhielt im Jahr
2012 die Auszeichnung ENERGYSTAR Manufacturer of the Year. Das Unternehmen Novatech gilt als Spezialist im
Bereich Türen und Türenglas und arbeitet zudem mit seinem Energieeffizienzprogramm kontinuierlich daran, dass seine
Produkte die Energy Star Anforderungen erfüllen. Im Bereich Glasfassaden ist zudem das Unternehmen Ferguson
Neudorf Glass Inc. aufzuführen, welches nicht nur individuell gestaltete Glassfassaden, sondern auch Granit-, Marmor
und Kalksteinfassaden vertreibt. Die weltweite agierende Insulating Glass Manufacturers Alliance ist auch in Kanada
vertreten. Sie setzt sich für die Interessen der Isolierungsindustrie ein und hat kanadaweit hat sie mehr als 150
Mitglieder, darunter sowohl Hersteller als auch Distributoren von Isolierungsprodukten.
In der Heizungs- und Lüftungsbranche (HVAC-Industrie) gilt das amerikanische Unternehmen Carrier als einer der
Marktführer für energieeffiziente Klimatisierungssysteme. Auch das Traditionsunternehmen Trane ist seit mehr als 100
Jahren auf dem Markt aktiv und hat zum heutigen Zeitpunkt weltweit mehr als 29.000 Mitarbeiter. Zu den deutschen
Unternehmen, die bereits auf dem kanadischen Markt Fuß gefasst haben zählt die Firma Wilo aus Dortmund, deren
Produktpalette unter anderem Pumpensysteme für Heiz- und Kühltechnologien und Klimaanlagen umfasst. Weitere
deutsche Anbieter auf dem kanadischen Heizungs- und Lüftungsmarkt sind zum Beispiel das Unternehmen Viessmann,
ein Hersteller von Heizkesseln, regenerativen Energiesystemen und Heizkörpern, sowie die Firma Weishaupt, die in
Kanada vor allem über ihren Gas-Brennwert- und Öl-Heizsystemen vertreten ist. Die Einzelhandelskette Sears zählt mit
3900 Niederlassungen in den USA und Kanada zu einem der größten Vertriebe für Wärme- und Klimasysteme sowie
Ventilatoren. Entsprechend erhielt das Unternehmen im Jahr 2010 die Auszeichnung zum ENERGY STAR Retail Partner
of the Year.
Auf dem kanadischen Markt für Automatisierungssysteme ist das im Jahr 1995 in Quebec gegründete Unternehmen
Distech Controls eines der führenden Unternehmen. Es produziert und vertreibt unter anderem hochmoderne
Automatisierungssysteme für Beleuchtungs-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnikanlagen. Als weiterer Akteur auf
63
dem Mess- und Regeltechnikmarkt ist das Unternehmen Regulvar zu nennen. Die Produktpalette des Unternehmens
umfasst Kontroll-, Integrations- und Gebäudeautomatisierungssysteme. Auch das in Ontario ansässige Unternehmen
Energy Controls bietet Kontrollsysteme für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnikanlagen. Die Firma Retail Energy
Control System ist ein weiteres in Ontario ansässiges Unternehmen, welches ebenfalls Mess- und Kontrollsystem für
Heizungs-, Klimatechnik- und Solarwärmeanlagen produziert und vertreibt. Auch der amerikanische Anbieter von
automatisierten Klimatisierungs- und Sicherheitssystemen Johnson Controls ist auf dem kanadischen Markt vertreten.
Führend im Bereich der Beleuchtungstechnik ist unter anderem das in Montreal ansässige Unternehmen BAZZ Inc.,
welches im Jahr 2009 als erster Produzent von Leuchten ausgezeichnet wurde, die den Energy Star Version 4.2Standards entsprachen. Ein weiteres, führendes Unternehmen im Bereich der energieeffizienten Beleuchtung ist das in
Montreal gegründete Unternehmen Globe Electric, dessen Produktpalette mehr als 350 Energy Star-Produkte beinhaltet
und das bereits mehrmals die Auszeichnung Energy Star Manufacturer of the Year erhielt. Auch der Branchenriese
Philips ist mit seinen Energy Star-Produkten auf dem kanadischen Markt vertreten. Als weiteres auf dem kanadischen
Beleuchtungsmarkt vertretenes Unternehmen ist die ehemalige Tochtergesellschaft der Siemens AG, Osram Sylvania zu
nennen, die ihren kanadischen Hauptsitz in Mississauga, Ontario hat.
Im kanadischen Haushaltsgerätemarkt ist das in Ontario ansässige Unternehmen Danby eines der führenden
Unternehmen. Das Angebot beinhaltet unter anderem mit dem Energy Star ausgezeichnete Kühl- und Gefrierschränke,
Spülmaschinen und Klimaanlagen. Die schwedische Electrolux Group gilt als eines der führenden Unternehmen im
kanadischen Haushaltsgerätemarkt. In Nordamerika vertreibt diese ihre Geräte hauptsächlich durch Einzelhändler wie
Sears, Lowe’s, Home Depot und Best Buy. Weitere Marktakteure sind unter anderem die amerikanischen Firmen
Whirlpool und Maytag. Bereits seit 1892 ist außerdem das Unternehmen General Electric auf dem kanadischen Markt
aktiv und hat gegenwärtig mehrere Produktionsstätten in ganz Kanada. Zu den deutschen, auf dem kanadischen Markt
tätigen Unternehmen gehören beispielsweise Miele, die Tochtergesellschaft der BSH Bosch, BSH Home Appliances Ltd.
sowie die Siemens Hausgeräte GmbH.
Angesichts der bereits auf dem kanadischen Markt vertretenen großen Technologieanbieter ist festzuhalten, dass kleine
und mittelständische deutsche Unternehmen insbesondere mit spezifischen Nischenprodukten oder -dienstleistungen
gute Geschäftschancen haben. Kundenorientierte Lösungen, die durch ihren Grad an Individualisierung auch die bereits
angesprochene Hochpreisigkeit rechtfertigen, haben ein hohes Potential.
5.4 Projektvergabestrukturen
Die Vergabe öffentlicher Aufträge für europäische Unternehmen ist bisher nur sehr eingeschränkt möglich. Europäische
Unternehmen sind bis heute gänzlich von Ausschreibungen auf Kommunal- und Provinzebene ausgeschlossen. Das
geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) sieht eine Öffnung des öffentlichen
Beschaffungswesens auch für Ausschreibungen der kanadischen Kommunen und Provinzen vor. 305 Dieser Aspekt des
Freihandelsabkommens war eine der Hauptforderungen der EU, um einem Freihandelsabkommen zuzustimmen. 306
Nach dem Inkrafttreten des CETA-Vertrags hätten europäische Unternehmen Zugang zu sämtlichen Ausschreibungen,
deren Gesamtwert die Summe von 205.000 CAD auf Provinz-, bzw. 315.000 CAD auf Bundesebene überschreitet. 307 Eine
solche Marktöffnung bietet für europäische Unternehmen enormes Potential, da allein das Auftragsvolumen auf
Bundesebene nach einer Schätzung der europäischen Kommission jährlich mehr als 16 Mrd. CAD umfasst. 308 Die
Ausgaben der öffentlichen Hand beliefen sich im Haushaltsjahr 2013/2014 auf geschätzte 126,4 Mrd. CAD. 309 Zudem
plant Ontario innerhalb der nächsten 10 Jahre ca. 11,4 Mrd. CAD in die Sanierung bzw. den Ausbau von Gebäuden im
Swick, Brenda C.: „Introducing a new era in public procurement: Canada-EU Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA)“,
https://mccarthy.ca/pubs/Government_Procurement_Obligations_under_the_CETA.pdf (zugegriffen am 4.5.2015).
306 „Current Publications: Business, industry and trade: Canada–European Union Trade Negotiations: 6. Government Procurement“,
http://www.parl.gc.ca/Content/LOP/ResearchPublications/2010-57-e.htm (zugegriffen am 16.4.2015).
307 Swick: „Introducing a new era in public procurement: Canada-EU Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA)“.
308 „The Procurement Process - Buyandsell.gc.ca“, https://buyandsell.gc.ca/for-businesses/selling-to-the-government-of-canada/the-procurementprocess#10 (zugegriffen am 16.4.2015).
309 „Ministry of Finance Public Accounts of Ontario 2012-2013“, http://www.fin.gov.on.ca/en/budget/paccts/2014/14_ar.html#overview (zugegriffen am
20.4.2015).
305
64
Gesundheitswesen zu investieren und über 11 Mrd. CAD in den Bau neuer Schuleinrichtungen. 310 1,25 Mrd. CAD sollen
in die Sanierung von Schulen und Klassenräumen, über 1,45 Mrd. CAD in die Sanierung und den Ausbau von
Kindergärten fließen.311
Ausschreibungen der kanadischen Bundesregierung werden von der Organisation Public Works and Government
Services Canada (PWGSC) durchgeführt. Kaufaufträge sämtlicher nationalen Ministerien und Institutionen werden von
dieser Organisation aufgenommen und im Folgenden entweder durch kompetitive oder nicht-kompetitive
Ausschreibungen bearbeitet.
Die Vergabe von Aufträgen der öffentlichen Hand auf föderaler Ebene erfolgt auf der Rechtsgrundlage der Government
Contracts Regulations, wonach Aufträge ab einer Größenordnung von 25.000 CAD (bzw. 100.000 CAD bei
Renovierungs-, Sanierungs- oder Bauvorhaben) öffentlich ausgeschrieben werden müssen.312
Sollte eine Ausschreibung diesen Schwellenwert nicht überschreiten, liegt es an der PWGSC einen geeigneten
Vergabeprozess zu gestalten. Dies führt in der Regel dazu, dass einzelne, in der entsprechenden Industrie führende
Unternehmen direkt von PWGSC kontaktiert und um Angebote gebeten werden. Obwohl diese nicht für alle
Unternehmen zugänglich sind, werden auch nicht-kompetitive Ausschreibungen auf der Internetseite Buy and Sell
veröffentlicht.
Auf der Internetseite des Treasury Board of Canada finden sich Regelungen für die Ausschreibung öffentlicher Aufträge,
deren Einhaltung vom Treasury Board überwacht wird. Diese Bundesgesetze harmonieren auch mit den geltenden
Handelsabkommen, wie zum Beispiel dem Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen der
Welthandelsorganisation (WTO Government Procurement Agreement) oder dem North American Free Trade
Agreement (NAFTA). Grundsätzlich sind die kanadischen Vergaberichtlinien allgemein anwendbar und nicht auf
spezielle Industriebranchen beschränkt. Jedoch steht es den Behörden offen, speziellere zusätzliche Regelungen zu
treffen, die entweder neue Anforderungen oder branchenspezifische Handelsbräuche festlegen.
In Kanada gibt es im Hinblick auf die Vergabe öffentlicher Aufträge keine einheitliche Regelung und es wurden auch
nicht in allen Provinzen oder Territorien hierzu Regelungen getroffen. Während das Vergaberecht in den meisten
kanadischen Provinzen vom Common Law313 geformt worden ist, bildet Ontario hier eine Ausnahme: die dort geltende
Broader Public Sector Procurement Directive 314 trat am 1. April 2011 in Kraft, zuständig für die Durchsetzung ist das
Sekretariat für öffentliche Auftragsvergabe.315
Die Abteilung für öffentliche Bauaufträge und Behördendienste (Public Works and Government Services Canada) bietet
auf der Plattform www.buy-and-sell.gc.ca eine Übersicht über aktuelle Vergabeaufträge und deren Status an. 316 Des
Weiteren sind elektronische Ausschreibungen auf der Homepage www.merx.com abrufbar. 317 Neben
Ausschreibungsverfahren aus dem öffentlichen Sektor, die unter der Rubrik Canadian Public Tenders aufgelistet sind,
finden sich dort auch private Ausschreibungen aus Kanada und den USA, unter anderem für Projekte der Baubranche.
Immer mehr Großprojekte werden in Kanada im Rahmen von Public Private Partnerships (PPP) realisiert. Allerdings
sind Zusammenschlüsse dieser Art für europäische Unternehmen auch nach dem CETA-Abkommen nicht zulässig.318
Ausschreibungen
der
Provinzregierung
Ontarios
werden
auf
der
Internetseite
Ontario
Tenders
(www.ontariotenders.bravosolution.com) veröffentlicht. Hier lässt sich eine Liste der von der Provinzregierung und
verschiedenen in Ontario ansässigen Privatunternehmen ausgestellten Ausschreibungen finden. Ein Archiv bereits
vervollständigter Ausschreibungen bietet Firmen darüber hinaus eine Möglichkeit zur Einschätzung des etwaigen
Absatzpotentials auf dem kanadischen Markt. Auch auf der Internetseite der Ontario Public Buyers Association
„10-Year Plan for the Economy | 2014 Ontario Budget“, http://www.fin.gov.on.ca/en/budget/ontariobudgets/2014/ch1b.html#s1-29 (zugegriffen am
20.4.2015).
„Capital Investments – Improving Ontario’s Schools“, http://www.edu.gov.on.ca/eng/parents/capital.html (zugegriffen am 20.4.2015).
312 „Contracting Policy, Treasury Board of Canada, Secretariat“, http://www.tbs-sct.gc.ca/pol/doc-eng.aspx?id=14494 (zugegriffen am 16.4.2015).
313Das Common Law-System basiert nicht auf Gesetzen, sondern auf maßgeblichen richterlichen Urteilen der Vergangenheit, den Präzedenzfällen, und
wird durch aktuelle und künftige Urteile immer weiter fortgebildet.
314 Management Board of Cabinet, Ontario: „Broader Public Sector Procurement Directive“,
https://www.doingbusiness.mgs.gov.on.ca/mbs/psb/psb.nsf/Attachments/BPSProcDir-pdf-eng/$FILE/bps_procurement_directive-eng.pdf
(zugegriffen am 16.4.2015).
315 „BPS Supply Chain Secretariat“, https://www.doingbusiness.mgs.gov.on.ca/mbs/psb/psb.nsf/English/BPSSC-Sec (zugegriffen am 16.4.2015).
316 „buyandsell.gc.ca - Buyandsell.gc.ca“, https://buyandsell.gc.ca/ (zugegriffen am 16.4.2015).
317 „MERX Canadian Public Tenders - Canadian Public Sector Contracts, Bids, Tenders“,
http://www.merx.com/English/NonMember.asp?WCE=Show&TAB=1&PORTAL=MERX&State=1&hcode=tAF08b5PaGBuUkl43CRDCg%3d%3d
(zugegriffen am 16.4.2015).
318 Government of Canada: „Canada-European Union“, (zugegriffen am 26.4.2015).
310
311
65
(www.opba.ca/insidepages/bids/) lässt sich eine Vielzahl an Ausschreibungen finden, die von in Ontario ansässigen
Organisationen und Institutionen durchgeführt werden.
Auch die Verwaltung der Großregion Toronto veröffentlicht seine Ausschreibung (sog. Call Documents) im Internet. Die
Stadt Toronto hat dazu ein Online Call Document System eingerichtet (www.goo.gl/rSrJrB). Hier lassen sich sämtliche
Ausschreibungen nach Industriezweig und Gesamtwert sortieren. Eine Liste aller Ausschreibungen in der Bau- und
Gebäudeindustrie findet sich auf der Homepage www.goo.gl/1xqSvA.
5.5 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen
Die Bauindustrie ist eine der am schnellsten wachsenden Industrien in Kanada. Der Construction Sector Council
prognostiziert besonders im Gewerbe- und Industriebau positive Wachstumsraten. Laut dem Verband dürften die
Investitionen im Gewerbebau bis 2015 um 33 % auf rund 15 Mrd. CAD ansteigen, im Industriebau um 40 % auf
insgesamt 8 Mrd. CAD319. Zudem nimmt auch der Sanierungsbaumarkt eine zunehmend wichtige Rolle ein.
Prognosen über die Ausgaben für Gebäuderenovierungen in Kanada gehen von weiter steigenden Investitionen von 1 bis
2 % auf insgesamt 38 bis 42 Mrd. CAD aus. Allein in Ontario wurden 2013 Renovierungsinvestitionen für Wohngebäude
in Höhe von ca. 14,9 Mrd. CAD getätigt. Damit liegt der Anteil der Investitionen für Sanierungen bei über 50 % der
Gesamtinvestitionen im Wohnbaumarkt. Für Wohnungsbau-Investitionen geht der Construction Sector Council für 2015
von einem Zuwachs von 15,5 % auf 17,3 Mrd. CAD aus. Bei den Ausgaben für Gebäuderenovierungen in Kanada werden
für 2015 ebenfalls leichte Zuwächse von 0,7 % auf 20 Mrd. CAD erwartet320.
Mit einem Anteil von 37 % am Primärenergieverbrauch bietet der Gebäudebereich großes Potential für
Energieeinsparmaßnahmen in Kanada. Dies gilt ebenso für den Klimaschutz: 30 % der kanadischen
Treibhausgasemissionen sind Gebäuden zuzurechnen. Mit dem 2012 in Kraft getretenen nationalen Baugesetz sollen
Verbesserungen von 25 % gegenüber 1997 im Bereich des Energieverbrauchs in Gebäuden erzielt werden. Die
bedeutendsten Einsparpotentiale sieht die kanadische Regierung dabei in der Bautechnik sowie der Gebäudewirtschaft321.
Das Klima in Ontario variiert zwischen feucht kontinentalen Temperaturen im Süden bis zu subarktischen Temperaturen
im Norden. Diese Bedingungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer guten Isolierung und zeigen damit besonders im
Bereich Dämmstoffe, Fenster und Türen hohe Absatzchancen für deutsche Unternehmen.
Der Niedrigenergie-, Passiv- und Nullenergiehaussektor ist in Kanada allgemein noch nicht sehr weit entwickelt. Deshalb
ist auch die Anzahl an Konkurrenzprodukten noch nicht sehr groß und der Bereich bietet gute Wachstumsmöglichkeiten.
Ebenso ist der Bereich der Mess- und Regeltechnik zur Überprüfung und Kontrolle des Energieverbrauchs von
Gebäudeelementen sowie energieeffiziente Heiz- und Klimatechnik von zunehmendem Interesse.
Insbesondere Hersteller und Anbieter aus den folgenden Bereichen können von wachsenden Marktchancen in Ontario
profitieren:




Bautechnik (Wärmedämmung, Fenster / Türen, Fassaden)
Gebäudewirtschaft / -technik (Beleuchtungstechnik, Mess- und Regeltechnik)
Heiz- und Klimatechnik (Wärmepumpen, Lüftungs- und Kühlsysteme)
Energieberatung
www.buildforce.ca/en/products/2012-construction-looking-forward-forecast-report-highlights-and-powerpoint-presentations, (zugegriffen am
26.4.2015).
320 www.buildforce.ca/en/products/2012-construction-looking-forward-forecast-report-highlights-and-powerpoint-presentations, (zugegriffen am
26.4.2015).
321 www.oee.nrcan.gc.ca/publications/statistics/trends11/pdf/trends.pdf, (zugegriffen am 26.4.2015).
319
66
5.6 Handlungsempfehlungen
Bei einem Markteintritt in Kanada stellt sich zunächst die Frage nach der unternehmerischen Strategie für die geplante
Expansion. Verschiedene Möglichkeiten, wie die Zusammenarbeit mit einem Vertriebspartner, die Kooperation mit
einem lokalen Partner in Form eines Joint Ventures oder die Gründung einer eigenen Niederlassung, stehen dabei zur
Auswahl. Die Entscheidung sollte schließlich in Abhängigkeit von den Produkten und / oder Dienstleistungen sowie der
Branchenstruktur getroffen werden.
Der von kleinen und mittelständischen Unternehmen oftmals bevorzugte Vertriebsweg ist die Einbeziehung lokaler
Vertriebspartner. Zum einen besteht dabei die Möglichkeit der Einbeziehung eines spezialisierten Distributors.
Andererseits bietet sich für bestimmte Produktarten auch der kanadische Einzelhandel an: im Falle der Bau- und
Sanierungsindustrie bieten sich zum Beispiel die kanadaweit aktiven Einzelhändler Canadian Tire, Home Depot, Home
Hardware, Lowe’s und Rona an. Auch die Zusammenarbeit mit Generalimporteuren wird häufig als nützlich erachtet,
wobei hierin der Vorteil besteht, dass der Importeur nicht nur für den Vertrieb, sondern auch gleichzeitig für die
gesetzeskonforme Einfuhr der Waren verantwortlich ist.
Verschiedene Finanzierungsinstrumente stehen exportorientierten deutschen Unternehmen zur Verfügung. Diese
unterscheiden sich nach kurz- bis mittelfristiger, mittelfristiger sowie langfristiger Finanzierung und dienen der
Finanzierung unterschiedlicher Arten von Auslandsgeschäften. Die Forfaitierung und das Akkreditivgeschäft sind kurzbis mittelfristige Finanzierungsinstrumente und sichern dem Exporteur eine Zahlungsabsicherung zu. Bei der
Forfaitierung verkauft der Exporteur seine Forderung regresslos an seine Hausbank oder eine unabhängige
Forfaitierungsgesellschaft und erhält neben der Zahlungsabsicherung auch eine sofortige Liquiditätsbereitstellung, die
seine Bilanz entlastet. Der Exporteur sichert sich somit gegen wirtschaftliche Risiken (Zahlungsausfall,
Zahlungsverzögerung), politische Risiken sowie das Wechselkursrisiko ab und wandelt sein Exportgeschäft in seiner
Bilanz in einen Barverkauf um. Bei einem Akkreditivgeschäft verpflichtet sich die Bank des Importeurs, den vereinbarten
Kaufpreis zu zahlen, sobald bestimmte Dokumente vorliegen und bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Der
Bestellerkredit ist ein Instrument der mittelfristigen Export-Finanzierung von meist langlebigen Wirtschaftsgütern und
Großprojekten. Dabei wird dem Importeur (Käufer = Besteller) von der Hausbank des Exporteurs ein mehrjähriger
Kredit gewährt. Unmittelbar nach der Erbringung des Nachweises, dass die Lieferung ordnungsgemäß zugestellt wurde,
erhält der Exporteur den Kaufpreis von der Bank ausgezahlt. Auch in diesem Fall entlastet der Exporteur seine Bilanz
und ist gegen verschiedene Risiken abgesichert. Die kreditgewährende Hausbank erhält ihre Absicherung der Risiken
wiederum durch die AKA-Ausfuhrkreditgesellschaft mbH, eine Konsortialbank mit rund 25 Gesellschaftern, die als
Spezialbank für die Exportfinanzierung auftritt. Weiterhin ist üblicherweise eine Hermesdeckung Voraussetzung für die
Kreditgewährung. Die staatliche Exportkreditversicherung der Euler Hermes Deutschland AG ist somit ein wichtiges
Instrument der deutschen Außenwirtschaftsförderung.322
Eine Besonderheit bei der Erschließung des kanadischen Marktes ist die Größe und Heterogenität des Landes,
insbesondere was die Gesetzgebung im Energiebereich, die Sprache und die Geschäftskultur betrifft. Auch aufgrund der
weiten Entfernungen innerhalb Kanadas, empfiehlt die AHK Kanada die Markterschließung nach Regionen bzw.
Provinzen.
Darüber hinaus empfiehlt die AHK Kanada bei der Markteinführung eines Produktes, insbesondere wenn es sich um ein
innovatives Produkt oder Dienstleistung handelt, einen Mehrebenenansatz. Es kann daher zu Beginn fast genauso wichtig
sein, mit Verbänden, Ministerien, Gemeinden oder anderen Multiplikatoren in Kontakt zu treten, um sein Produkt /
Dienstleistung bekannt zu machen, wie es der direkte Kontakt zu potentiellen Kunden ist. Auch wenn das Ziel der Kunde
ist, führt der Weg zu einer erfolgreichen Markterschließung oftmals über ein breiteres Netzwerk. Auch hier können
kanadische Partner mit lokaler Verankerung und Kenntnissen der Akteure und Strukturen eine ausschlaggebende und
zeitsparende Funktion einnehmen. Die AHK Kanada unterstützt bei der Kontaktvermittlung und kann aufgrund ihrer
Zimmermann, Ute u. a.: „Finanzierungsstudie 2013“, http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Studien/finanzierungsstudie-2013eee,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf (zugegriffen am 20.2.2015).
322
67
langjährigen Erfahrung im Bereich der Energieeffizienz im Gebäudebereich auf ein weitverzweigtes Netzwerk
zurückgreifen.
Fällt der Entschluss, eine Niederlassung in Kanada zu gründen, bietet die AHK Kanada umfassende Unterstützung, um
die Unternehmensgründung und die Anlaufzeit so einfach wie möglich zu gestalten. Deutschen kleinen und mittleren
Unternehmen, die nicht unmittelbar die personelle Stärke aufbringen können, Mitarbeiter in Kanada einzustellen, bietet
die AHK Kanada den Service einer Geschäftspräsenz an. Nicht nur die offensichtliche Entfernung und die
Herausforderung der Erreichbarkeit aufgrund der Zeitverschiebung können sich nachteilig auf Geschäftsbeziehungen
auswirken. Erfahrungsgemäß ist es für Kanadier wichtig, einen Ansprechpartner im Land zu haben, so dass die Nähe zum
Markt auch aufgrund „weicher“ Faktoren relevant ist. Es stärkt das Vertrauen bei kanadischen Kunden und zeugt von
Erfahrung und Engagement in Kanada – wichtige Aspekte in einem Land, in dem Referenzen und Netzwerke von großer
Bedeutung sind. Es ist daher auch empfehlenswert, sich zunächst auf ein Demonstrations- oder Pilotprojekt einzulassen,
um eine kanadische Referenz vorweisen zu können, die in vielen Fällen nachgefragt wird. Um ein Kontaktnetzwerk
aufzubauen und Einblicke in aktuelle Markttrends zu erhalten, ist der Besuch von Fachmessen und Konferenzen sinnvoll.
Die Firmengründung an sich ist in Kanada verhältnismäßig einfach und schnell zu vollziehen. Wichtige Schritte hierbei
sind die Namensfindung, die Wahl der Gesellschaftsform (Zweigniederlassung oder Tochtergesellschaft), die Wahl der
Rechtsform in Abhängigkeit von der Entscheidung für eine provinz- oder bundesweite Geschäftstätigkeit, die Wahl der
Geschäftsführer sowie die Kapitalisierung der Gesellschaft. Die Konsultation eines kanadischen Rechtsanwaltes und
Steuerberaters vor der Firmengründung ist ratsam und empfohlen.
Der Bereich E-Commerce ist in Kanada im internationalen Vergleich nur sehr spärlich ausgeprägt. 323 Während der
Durchschnitt bei Industrieländern im Jahr 2014 bei ca. 9 % lag, wurden in Kanada lediglich 3 % des gesamten
Einzelhandelsumsatzes im Internet erwirtschaftet. Dies liegt weniger an der geringen Kaufbereitschaft kanadischer
Konsumenten, als vielmehr am fehlenden Online-Angebot. Ende des Jahres 2014 hatten weniger als die Hälfte aller
kanadischen Unternehmen eine Homepage (46 %) und nur ein Bruchteil davon verfügte über einen Online-Shop. Viele
Unternehmen befürchten hohe Kosten, die bei Investitionen in Hard- und Software, sowie durch Mitarbeiterschulungen
entstehen können und scheuen den hohen Logistikaufwand, den ein kanadaweiter Verkauf mit sich bringen würde. Viele
kanadische Kunden konsumieren deswegen Produkte, die in amerikanischen Online-Märkten vertrieben werden. Für den
Onlinevertrieb deutscher Produkte besteht deswegen großes Zukunftspotential.
Weitere Aspekte, die bei einem Markteintritt in Kanada unbedingt zu berücksichtigen sind, umfassen
Arbeitsgenehmigungen, Standards und Produktzertifizierungen, Produkthaftung, Zölle, notwendige Lizenzen für die
Ausübung bestimmter Tätigkeiten und übliche Lohnkosten. Die AHK Kanada empfiehlt vor Beginn der Tätigkeiten in
Kanada eine umfangreiche Einholung von Informationen zu diesen Themen. Dabei können einige der Informationen von
der AHK Kanada selbst zur Verfügung gestellt werden, andere müssen bei Rechtsanwälten oder staatlichen Behörden
eingeholt werden.
Canada Business: „Why is Canada so bad at e-commerce?“, http://www.canadianbusiness.com/innovation/canada-serious-e-commerce-probleminfographic/ (zugegriffen am 27.4.2015).
323
68
6. Liste der Marktakteure
Aus Datenschutzgründen dürfen keinen personenbezogenen Daten veröffentlich werden. Der AHK Kanada
liegen Kontakte zu direkten Ansprechpartnern vor. Bitte kontaktieren Sie bei Bedarf die AHK Kanada.
6.1 Institutionen, Verbände und Organisationen
BuildForce Canada
220 Laurier Avenue West, Suite 1150
Ottawa, Ontario K1P 5Z9
Tel.: +1 (613) 569-5552
[email protected]
www.buildforce.ca
Die nationale Organisation BuildForce Canada wurde im April
2001 ursprünglich als Construction Sector Council gegründet und
wird von Industrie und Regierung finanziell getragen. Der
Verband
stellt
Prognosen
über
die
zukünftige
Arbeitskräftenachfrage in der Baubranche auf und bietet so die
Möglichkeit, frühzeitig auf einen potentiellen Arbeitskräftemangel
zu reagieren. Zudem wirbt die Organisation um jugendliche,
potentielle Arbeitskräfte, setzt sich für Angebote für
Weiterqualifizierungsmaßnahmen und die Umsetzung von
nationalen Standards ein.
Building Owners and Managers Association (BOMA) Canada
1 Dundas Street West, Suite 1801
Die BOMA Canada ist eine Tochtergesellschaft der 1907
Toronto, Ontario M5G 123
gegründeten BOMA International und der Interessenverband der
Tel.: +1 (416) 214-1912
kanadischen Immobilienindustrie. Die insgesamt über 2.500
[email protected]
Mitglieder verteilen sich auf elf regionale Unterverbände. Unter
www.bomacanada.ca
den Mitgliedern sind unter anderem Gebäudeeigentümer,
Vermögensverwalter, Immobilienmakler und Facility Manager.
Der Verband BOMA Toronto wurde 1971 gegründet und hat 700
Mitglieder im Großraum Toronto, die hauptsächlich aus den
Bereichen
Grundstücksmanagement,
Anlageverwaltung,
Gebäudeaufsicht und Leasing kommen. Die Mitglieder besitzen
und verwalten insgesamt eine Fläche von ca. 60 Mio. m².
Canada Green Building Council (CaGBC)
47 Clarence Street, Suite 202
Der Canada Green Building Council (CaGBC) ist eine nationale
Ottawa, Ontario K1N 9K1
Non-Profit-Organisation mit Hauptsitz in Ottawa, die im
Tel.: +1 (613) 241-1184
Dezember 2002 gegründet wurde. Das Hauptanliegen besteht
[email protected]
darin, eine nachhaltige Bauart in der Branche zu fördern. Der
www.cagbc.org
Canada Green Building Council ist Entwickler und Verwalter von
LEED Canada, dem Zertifizierungssystem für die kanadische
Baubranche, dessen Bedeutung in den letzten Jahren immer mehr
zugenommen hat. Zum Teil ist es bereits verpflichtend, dass
öffentliche Gebäude ein bestimmtes LEED-Level erreichen
müssen.
Canada Mortgage and Housing Corporation (CMHC)
700 Montreal Road
Die Canada Mortgage and Housing Corporation (CMHC) wurde
Ottawa, Ontario K1A 0P7
1946 als staatliche Institution gegründet und ist heute der
Tel.: +1 (613) 748-2000
Hauptanbieter
von
Hypothekenkreditversicherungen,
[email protected]
hypothekarisch
gesicherten
Wertpapieren
und
www.cmhc-schl.gc.ca
Wohnprogrammen. Ziel dabei ist es, den Wohnungsbaumarkt für
69
jeden zugänglich und erschwinglich zu machen. Anreize und
Programme für Energieeffizienz sind in den letzten Jahren
verstärkt in das Tätigkeitsfeld aufgenommen worden. Dieser
umfasst generell die Verbesserung von Baustandards, das
Bereitstellen von Informationen und die Förderung des von
allgemeinen und sozialen Wohnungsbauprojekten.
Canada’s Energy and Utility Regulators (CAMPUT)
200 North Service Road West, Unit #1, CAMPUT ist ein Zusammenschluss von Institutionen und
Suite 646
Gremien im Bereich der Regulierung des Strom-, Wasser-, GasOakville, Ontario L6M 2Y1
und Pipelinenetzes Kanadas. Die Mitglieder der Organisation
Tel.: +1 (905) 827-5139
agieren sowohl auf nationaler, als auch auf Bundesebene. Die
[email protected]
Hauptaufgaben
der
Organisation
liegt
dabei
im
www.camput.org
Informationsaustausch unter den Mitgliedsinstitutionen.
Canadian Construction Association (CCA)
1900 - 275 Slater Street
Der Ursprung des Verbands liegt in einem Zusammenschluss von
Ottawa, Ontario K1P 5H9
ca. 200 führenden Unternehmen der Baubranche im Jahr 1918 in
Tel.: +1 (613) 236-9455
Ottawa. Ziel war es, die Bedingungen in der Branche zu
[email protected]
verbessern. Heute zählt der Verband mehr als 20.000
www.cca-acc.co
Mitgliederfirmen,
die
sich
aus
Bauunternehmen,
Subunternehmen, Straßenbaufirmen sowie Versicherungs- und
Finanzunternehmen zusammensetzen. Zu den Aufgaben des
Verbands gehören sowohl die Beschäftigung mit den
Rahmenbedingungen der Branche wie etwa Umweltauflagen und
steuerliche Regelungen, als auch die Bereitstellung von
Publikationen
zu
Industriedaten
und
Weiterbildungsmöglichkeiten.
Canadian Energy Efficiency Alliance (CEEA)
2800 Skymark Ave., Suite 201
Die CEEA wurde 1995 mit dem Ziel gegründet, ein gemeinsames
Mississauga, Ontario L4W 5A6
Sprachrohr für im Bereich der Energieeffizienz tätige
Tel.: +1 (905) 614-1642
Unternehmen und Organisationen zu schaffen, um so deren
[email protected]
Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Der gemeinnützige Verband
www.energyefficiency.org
arbeitet
mit
Herstellern,
Regierungsorganisationen,
Stromversorgern und anderen Verbänden zusammen.
Canadian Home Builders' Association (HBA)
150 Laurier Avenue West, Suite 500
Die Canadian Home Builders' Association vertritt die Interessen
Ottawa, Ontario K1P 5J4
der kanadischen Wohnungsbauindustrie. Die HBA zählt mehr als
Tel.: +1 (613) 230-3060
6.000 Mitgliedsorganisationen und ist damit die größte ihrer Art.
[email protected]
www.chba.ca
Canadian Standards Association (CSA)
178 Rexdale Blvd.
Die Canadian Standards Association ist eine privatwirtschaftliche
Toronto, Ontario M9W 1R3
Non-Profit-Organisation, die für die Erarbeitung und Vergabe von
Tel.: +1 (416) 747-4000
Normen, Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Produkte und
[email protected]
Dienstleistungen
zuständig
ist.
Mitfhilfe
der
beiden
www.csa.ca
Niederlassungen in Frankfurt und Straßkirchen lassen sich CSALabels auch von Deutschland aus beantragen.
70
CanmetENERGY Technology Centre
580 Booth Street, 13th Floor
Das Forschungsinstitut ist dem Ministerium Natural Resources
Ottawa, Ontario K1A 0E4
Canada (NRCan) unterstellt und führend in der Forschung und
Tel.: +1 (613) 996-8870
Entwicklung neuer Technologien im Bereich Energieeffizienz. Das
Kontakt via Website
Institut beschäftigt mehr als 450 Wissenschaftler, Ingenieure und
www.canmetenergy.nrcan.gc.ca
Techniker. Weitere Forschungseinrichtungen, die zum CANMet
Energy Technology Centre zählen, haben ihren Sitz in Devon
(Alberta), Ottawa (Ontario) und Varennes (Quebec).
Centre for Urban Energy, Ryerson University
350 Victoria Street
Das Forschungszentrum der Ryerson Universität in Toronto
Toronto, Ontario M5B 2K3
wurde im Jahr 2010 mit einer finanziellen Unterstützung von 7
Tel.: +1 (416) 979-5000
Mio. CAD von Toronto Hydro, Hydro One und der Ontario Power
[email protected]
Authority gegründet. Die Forschungsprojekte drehen sich um
www.cue.ryerson.ca
Themen wie erneuerbaren Energien, Stromerzeugung und übertragung, Elektromobilität, Energiespeichersysteme und
Nullenergiehäusern. Generelles Ziel ist es, innovative Lösungen
für energetische Herausforderungen in urbanen Zentren
anzubieten.
Conference Board of Canada
255 Smyth Road
Ottawa, Ontario K1H 8M7
Tel.: +1 (613) 526-3280
[email protected]
www.conferenceboard.ca
Als unabhängige Non-for-Profit Organisation veröffentlicht dieser
kanadische Think Tank regelmäßig wissenschaftliche Berichte zu
verschiedenen Themenbereich und Wirtschaftsprognosen.
Department of Public Works and Government Services (PWGSC)
11 Laurier Street, Phase III, Place du
PWGSC kümmert sich um die interne Verwaltung der
Portage
kanadischen Bundesregierung. So ist das PWGSC unter anderem
Gatineau, Quebec K1A 0S5
für die Durchführung von öffentlichen Ausschreibungen zur
Tel.: +1 (800) 926-9105
Bereitstellung
benötigter
Güter
und
Dienstleistungen
[email protected]
verantwortlich.
www.tpsgc-pwgsc.gc.ca
Environment Canada
10 Wellington, 23rd Floor
Gatineau, Quebec K1A 0H3
Tel.: +1 (819) 997-2800
[email protected]
www.ec.gc.ca
Als nationales Umweltministerium Kanadas beschäftigt sich
Environment Canada vor allem mit den Themen Umweltschutz,
Artenschutz, Zustand des kanadischen Wasser- und Eisbestandes
und Wetterinformationen. Das Ministerium beschäftigt rund
6.800 Angestellte und wird momentan von der konservativen
Politikerin Leona Aglukkaq geleitet.
Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH
Friedrichstraße 60
Die Germany Trade and Invest soll Marketing für den Standort
Berlin, Germany 10117
Deutschland betreiben. Hinzu kommt die Investorenanwerbung
Tel.: +49 (0) 30200 0990
sowie die Bereitstellung von Außenwirtschaftsinformationen für in
[email protected]
Deutschland ansässige Unternehmen.
www.gtai.de
71
Global Reporting Initiative
Barbara Strozzilaan 336
Amsterdam, The Netherlands 1083
HN
Tel.: +31 (0) 20531 0000
[email protected]
www.globalreporting.org
Die gemeinnützige Organisation Global Reporting Initiative
entwickelt
Richtlinien
für
die
Erstellung
von
Nachhaltigkeitsberichten von Großunternehmen, kleinen und
mittleren
Unternehmen,
Regierungen
und
Nichtregierungsorganisationen. So war es zum Beispiel an der
Ausarbeitung der Toronto
Heating, Refrigeration and Air Conditioning Institute of Canada (HRAI)
2800 Skymark Avenue, Building 1,
Das HRAI ist ein nationaler kanadischer Non-Profit Verband, der
Suite 201
1968 mit Hauptsitz in Mississauga gegründet wurde und mehr als
Mississauga, Ontario L4W 5A6
1.300 Mitglieder vertritt. Unter den Mitgliedern befinden sich
Tel.: +1 (905) 602-4700
Hersteller, Vertreiber und Zulieferer von Heizungs-, Lüftungs-,
[email protected]
Klimaanlagen und Kühlsystemen (HVACR).
Zum Verband
www.hrai.ca
gehören die Unterorganisationen HRAI Manufacturer’s Division,
die Canadian Heating, Refrigeration and Air Conditioning
Wholesalers (CHRAW) und die Heating, Refrigeration and Air
Conditioning Contractors (HRAC).
Independent Electricity System Operator
1600 - 120 Adelaide Street West
Die IESO ist eine der Crown Corporation der Provinz Ontario, die
Toronto, Ontario M5H 1T1
für die allgemeine Sicherstellung der Energieversorgung innerhalb
Tel.: +1 (416) 967-7474
Ontarios verantwortlich ist. Zu ihren Aufgabenbereichen gehört
[email protected]
vor allem das Erstellen von Prognosen des kurz- und langfristigen
www.powerauthority.on.ca
Energiebedarfs Ontarios und das Abstimmen dieser Prognosen
mit den Produktionskapazitäten der Provinz.
Insulating Glass Manufacturers Alliance
1500 Bank Street
Das Ziel der Insulating Glass Manufacturers Alliance ist die
Ottawa, Ontario K1H 1B8
Vertretung der Interessen der nordamerikanischen und
Tel.: +1 (613) 233-1510
weltweiten Glassisolierungsindustrie. Zu ihren Mitgliedern
[email protected]
gehören sowohl Hersteller, als auch Zulieferer und Einzel- sowie
ww.igmaonline.org
Großhändler.
International Organization for Standardization (ISO)
270 Albert Street, Suite 200
Die Internationale Organisation für Normung ist die
Ottawa, Ontario K1P 6N7
internationale Vereinigung von Normungsorganisationen und
Tel.: +1 (613) 238 3222
erarbeitet internationale Normen in unterschiedlichen Bereichen.
[email protected]
Der Vertreter der ISO in Kanada ist der Standard Council of
www.iso.org
Canada.
Ministry of Municipal Affairs and Housing
Municipal Affairs and Housing
Das Ministerium für Kommunal- und Bauwesen ist für die
777 Bay Street, 17th Floor
Entwicklung des Baugesetzes verantwortlich. Gleichzeitig setzt es
Toronto, Ontario M5G 2E5
sich für bezahlbaren Wohnraum ein und unterstützt Bauvorhaben
Tel.: +1 (416) 585-7041
für den privaten Sektor.
[email protected]
www.mah.gov.on.ca
72
Ministry of Research and Innovation of Ontario
900 Bay Street
Das Ministerium für Forschung und Innovation ist für die Vergabe
Toronto, Ontario M7A 2E1
von Fördergeldern zur Erforschung innovativer Technologien
Tel.: +1 (416) 325-6666
innerhalb der Provinz Ontario verantwortlich und verwaltet zum
Kontakt via Website
Beispiel den Innovation Demonstration Fund, welcher der
www.ontario.ca
Unterstützung der Markteinführung neuer innovativer und grüner
Technologien dient.
National Energy Board
517 Tenth Avenue SW
Calgary, Alberta T2R 0A8
Tel.: +1 (403) 292-4800
Kontakt via Website
www.neb-one.gc.ca
National Research Council
1200 Montreal Road
Ottawa, Ontario K1A 0R6
Tel.: +1 (613) 993-9101
[email protected]
www.nrc-cnrc.gc.ca
Natural Resources Canada
580 Booth Street
Ottawa, Ontario K1A 0E4
Tel.: +1 (877) 722-6600
Kontakt via Website
www.nrcan.gc.ca
Net-Zero Energy Home Coalition
7245 Joliette Crescent
Mississauga, Ontario L5N 1Z2
Tel.: +1 (905) 867-7410
[email protected]
www.netzeroenergyhome.ca
Das im Jahr 1959 gegründete National Energy Board ist eine
unabhängige Organisation, welche für die Regulierung der
kanadischen Öl-, Gas- und Strommärkte zuständig ist. Das Board
verwaltet den Ausbau und die Instandhaltung des nationalen
Energienetzes, legt Gebühren für dessen Nutzung fest und
überwacht provinzübergreifend den Pipeline-Verkehr.
Der National Research Council of Canada ist die staatliche
Behörde Kanadas für wissenschaftliche und industrielle
Forschung. Zu den mehr als 20 Forschungsinstituten des NRCs
zählt unter anderem das NRC Institute for Research in
Construction und das NRC Construction Materials Centre, welche
für die Prüfung und Zulassung von verschiedenen Baumaterialien
in Kanada verantwortlich ist.
Das Ministerium für Rohstoffe Natural Resources Canada wird
derzeit von Minister Greg Rickford geleitet. Ziel des Ministeriums
ist es, die verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung der
kanadischen Rohstoffe sowie die Wettbewerbsfähigkeit der daraus
gewonnenen Produkte zu garantieren. Es ist zudem führend in der
Forschung in den Bereichen Energie, Minerale und Metalle, Forstund Geowissenschaften. Das dem Ministerium unterstellte Office
of Energy Efficiency fördert bundesweit Energieeffizienzprojekte.
Ziel der staatlichen Nonprofit-Organisation ist es, den Marktanteil
von
Nullenergiehäusern
zu
erhöhen
und
den
Informationsaustausch zwischen Forschung und Anwendern in
diesem Produktsektor zu stärken.
North American Insulation Manufacturers Association (NAIMA) Canada
11 Canal Center Plaza
Die
NAIMA
Canadaist
der
landesweit
führende
Alexandria, Virginia, USA 22314
Interessensvertreter
der
kanadischen
Industrie
für
Tel.: +1 (703) 684-0084
Isolierungsprodukte. Unter ihren Mitgliedern befinden sich alle
[email protected]
führenden Akteure des kanadischen Isolierungsmarktes. NAIMA
www.naima.org
Canada
pflegt
sehr
enge
Beziehungen
mit
seiner
Schwesterorganisation NAIMA USA.
73
Office of Energy Efficiency
580 Booth Street
Ottawa, Ontario K1A 0E4
Tel.: +1 (613) 773-1000
[email protected]
www.oee.nrcan.gc.ca
Das dem NRCan-Ministerium unterstellte Office of Energy
Efficiency ist das Exzellenzzentrum für Energie, Effizienz und
alternative Treibstoffarten der kanadischen Bundesregierung. Als
solches verwaltet es zum Beispiel die ecoENERGY-Programme zur
Förderung verschiedener Projekte in diesen Bereichen.
Ontario Building Officials Association (OBOA)
200 Marycroft Avenue, Unit 8
Der 1956 gegründete Verband setzt sich für einen hohen Grad an
Woodbridge, Ontario L4L 5X4
Professionalität
im
Bereich
Gebäudeinspektion
und
Tel.: +1 (905) 264-1662
Gebäudesicherheit ein. Um über Gebäudenormen zu informieren,
[email protected]
bietet der Verband Schulungen und Seminare an und spielt
www.oboa.on.ca
zusammen mit dem Ministerium für Stadtwirtschaft und
Wohnungsbau eine Maßgebliche Rolle bei der Ausbildung und
Schulung der Bauaufsicht. Er bietet unter anderem Informationen
zu Standards und Normen für Energieeffizienz in Gebäuden.
Ontario Chamber of Commerce (OCC)
180 Dundas St W
Das Ontario Chamber of Commerce ist die Handelskammer der
Toronto, Ontario M5G 1Z8
Provinz Ontario. Sie fördert die wirtschaftliche Entwicklung
Tel.: +1 (416) 482-5222
innerhalb der Provinz und unterstützt Unternehmen beim
[email protected]
Einstieg in den Markt der Provinz Ontario.
www.occ.ca
Ontario Energy Board
2300 Yonge Street
Toronto, Ontario M4P 1E4
Tel.: +1 (416) 481-1967
[email protected]
www.ontarioenergyboard.ca
Das Ontario Energy Board ist für die Regulierung des Gas- und
Strommarkts der Provinz Ontario verantwortlich. Neben der
Bestimmung des Marktpreises ist das Board auch für die
Lizensierung sämtlicher Marktakteure zuständig.
Ontario General Contractors Association (OGCA)
6299 Airport Road, Suite 703
Die Organisation besitzt über 200 Mitglieder, denen ein Netzwerk
Mississauga, Ontario L4V 1N3
aus Zulieferern, Handelspartnern, Beratern und Fachkollegen zur
Tel.: +1 (905) 671-3969
Verfügung steht. Der Verband bietet eine Networking-Plattform
[email protected]
und arbeitet zudem eng mit den Organisationen Ontario
www.ogca.ca
Association of Architects, den Consulting Engineers of Ontario
und dem Council of Ontario Construction Association zusammen.
Ontario Home Builders' Association (OHBA)
20 Upjohn Rd., Suite 101
Die Ontario Home Builders' Association vertritt die Interessen der
North York, Ontario M3B 2V9
Wohnungsbauindustrie der Provinz Ontario. Im Dezember 2014
Tel.: +1 (416) 443-1545
zählte die OHBA mehr als 4.000 Mitgliedsorganisationen und war
Kontakt via Website
damit die größte ihrer Art in der Provinz Ontario.
www.ohba.ca
74
Ontario Ministry of Energy and Infrastructure
900 Bay Street
Das Ministerium ist für die Sicherstellung der Energieversorgung
Toronto, Ontario M7A 2E1
und dir Instandhaltung des Energienetzwerks der Provinz Ontario
Tel.: +1 (416) 327-6758
verantwortlich. Seit 2013 wird es von dem liberalen Politiker Bob
Kontakt via Website
Chiarelli geleitet.
www.energy.gov.on.ca
Ontario Power Authority
1600 - 120 Adelaide Street West
Toronto, Ontario M5H 1T1
Tel.: +1 (416) 967-7474
[email protected]
www.powerauthority.on.ca
Passive Buildings Canada
421-437 Roncesvalles Ave
Toronto, Ontario M6R 3B9
Tel.: +1 (416) 463-9735
[email protected]
www.passivebuildings.ca
Standards Council of Canada
270 Albert Street, Suite 200
Ottawa, Ontario K1P 6N7
Tel.: +1 (613) 238 3222
[email protected]
www.scc.ca
Sustainable Housing Foundation
421-437 Roncesvalles Ave
Toronto, Ontario M6R 3B9
Tel.: +1 (416) 463-9735
[email protected]
www.sustainablehousingfoundation.org
75
Die Ontario Power Authority ist am 1. Januar 2015 mit dem
Independent Electricity System Operator fusioniert.
Passive Building Canada ist eine staatliche, mitgliederbasierte
Nonprofit-Organisation. Intention ist, Hausbau, -ausstattung und
-renovierung gemäß dem Passivhausstandard voranzutreiben.
Dies gilt für Gebäude jeglicher Art, Wohnungsbauten, Hotels,
Bürogebäude, Schulen, institutionelle Gebäude etc. Angeboten
werden allgemeine Informationen zu Passivhäusern, Netzwerk
und Austauschplattform, Bildungsveranstaltungen sowie Werbung
für den Bereich im privaten und öffentlichen Sektor.
Der Standards Council of Canada verwaltet die Entwicklung von
Standards in Industriefeldern in denen gesetzlich verpflichtende
Vorschriften noch nicht existieren.
Die Sustainable Housing Foundation (SHF) ist eine kanadische
Nonprofit-Organisation, welche sich auf Nachhaltigkeit im
Wohnungsbaumarkt spezialisiert hat. Sie arbeitet mich
Bauherren,
Handwerkern,
Forschern
und
Regierungen
zusammen, um Marktchancen für nachhaltige Entwicklung zu
identifizieren und diesen nachzugehen. Weiterhin schult sie
Hausbesitzer und -käufer und bestärkt sie in nachhaltigen Bauund Renovierungsvorhaben. Die Organisation wird derzeit von 8
freiwilligen Vorstandsmitgliedern verwaltet. Die angebotenen
Dienstleistungen enthalten hauptsächlich technische Beratung
und
Vor-Ort-Trainings,
Seminare,
Workshops,
Bildungspräsentationen und Mitgliederveranstaltungen sowie
Recherche, Berichte und Publikationen.
Toronto Construction Association
70 Leek Crescent
Richmond Hill, Ontario L4B 1H1
Tel.: +1 (416) 499-4000
Kontakt via Website
www.tcaconnect.com
Toronto Region Board of Trade
77 Adelaide Street West
Toronto, Ontario M5X 1C1
Tel.: +1 (416) 366-6811
[email protected]
www.bot.com
Treasury Board of C anada
140 O'Connor Street
Ottawa, Ontario K1A 0R5
Tel.: +1 (613) 957-2400
Kontakt via Website
www.tbs-sct.gc.ca
Die im Februar 1867 gegründete Toronto Construction Association
zählt heute 2.200 Mitgliederfirmen, darunter Gebäudebesitzer,
Architekten, technische Berater, Anwälte, Makler, Hersteller und
Zulieferer. Mitglieder haben die Möglichkeit, sich mit anderen
Industriemitgliedern bei verschiedenen Veranstaltungen des
Verbands auszutauschen oder Berichte über aktuelle Themen zu
erhalten.
Das Toronto Region Board of Trade ist die Handelskammer des
Großraum Torontos und vertritt als solche die Interessen des
Wirtschaftssektors
und
unterstützt
die
wirtschaftliche
Entwicklung
der
Metropolregion.
Mit
12.000
Mitgliedsorganisationen ist das Toronto Region Board of Trade
die größte Handelskammer Kanadas
Das kanadische Treasury Board kümmert sich um die Einhaltung
bestimmter Standards in verschiedenen Aktivitätsbereichen der
kanadischen Bundesregierung. So ist es zum Beispiel für die
Einhaltung der Regelungen für die Ausschreibung öffentlicher
Aufträge zuständig.
6.2 Unternehmen
Ameresco
90 Sheppard Avenue East, 7th Floor
North York, Ontario M2N 6X3
Tel.: +1 (416) 512-7700
Kontakt via Website
www.ameresco.ca
Arborus Consulting
76 Chamberlain Ave.
Ottawa, Ontario K1S 1V9
Tel.: +1 (613) 234-7178
[email protected]
www.arborus.ca
Armstrong Fluid Technology
23 Bertrand Avenue
Toronto, Ontario M2N 3V5
Tel.: +1 (416) 755-2291
www.armstrongfluidtechnology.com
www.armstrongfluidtechnology.com
76
Ameresco ist ein führender nordamerikanischer Anbieter von
Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare
Energien. Das Unternehmen mit mehreren Standorten in Kanada,
den USA und Europa berät bereits seit mehr als 35 Jahren
Unternehmen im Energiesektor.
Das mittelständische Beratungsunternehmen hat sich seit etwa 10
Jahren auf den Bereich der nachhaltigen Technologien im
Bausektor und
im Bereich der erneuerbaren Energien
spezialisiert.
Mit mehr als 1.000 Mitarbeitern und sieben Produktionsstätten
auf drei Kontinenten gilt Armstrong Fluid Technology als einer
der führenden Hersteller von Strömungsanlagen für Substanzen
verschiedener Art. Das im Jahr 1934 gegründete Unternehmen
produziert dabei vor allem energieeffiziente Produktlösungen für
Rohrsysteme, den Heizungs- und Lüftungsbereich und den
Brandschutz. Seinen Kunden stellt Armstrong Fluid Technology
außerdem Energieaudits und verschiedene Online-Tools zur
Verfügung, mit denen sich der Energieverbrauch der Produkte
kontrollieren und analysieren lässt.
BAZZ Inc.
6000, boulevard Thimens
Saint-Laurent, Quebec H4S 1S5
Tel.: +1 (514) 931-4470
[email protected]
www.bazz.ca
BBA Inc.
250 Yonge Street, P.O. Box 2, Suite
3102
Toronto, Ontario M5B 2L7
Tel.: +1 (416) 585-2115
[email protected]
www.bba.ca
Best Buy Canada Ltd. Canadian
8800 Glenlyon Parkway
Burnaby, British Columbia V5J 5K3
Tel.: +1 (866) 237-8289
[email protected]
www.bestbuy.ca
Bosch Group
6955 Creditview Road
Mississauga, Ontario L5N 1R1
Tel.: +1 (905) 826-6060
Kontakt via Website
www.bosch.ca
Bouthillette Parizeau et Associés
1960 Robertson Road, Suite 100
Ottawa, Ontario K2H 5B9
Tel.: +1 (613) 596-6454
[email protected]
www.bpa.ca
Cadillac Fairview
20 Queen Street West
Toronto, Ontario M5H 3R4
Tel.: +1 (416) 598-8200
Kontakt via Website
www.cadillacfairview.com
77
Das Familienunternehmen BAZZ Inc.designt und vertreibt
Beleuchtungtssysteme, sowie Haus- und Schranktürgriffe
verschiedener Arten. Auf Wunsch können an den Produkten
individuelle Anpassungen vorgenommen werden. Im Jahr 2009
wurde das Unternehmen als erster Produzent von Leuchten
ausgezeichnet, die den Energy Star Version 4.2-Standards
entsprachen
BBA ist ein weltweit tätiges kanadisches Ingenieurbüro mit
Hauptsitz in Mont-Saint-Hilaire, das insbesondere im
Energiebereich arbeitet. Es beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiter
an neun Standorten in ganz Kanada, seit 2012 auch in Toronto.
Das amerikanische Unternehmen Best Buy Corp. zählt zu den
größten
Vertrieben
von
Unterhaltungselektronik
und
Haushaltsgeräten.
Das seit 1906 in Nordamerika vertretene Unternehmen mit Sitz in
Gerlingen ist in Kanada vor allem auf dem Automobilmarkt aktiv.
Weitere Geschätsbereiche der kanadischen Niederlassungen
beinhalten Solar-, Kontrol- und Automatisierungssysteme,
Haushaltsgeräte und Thermotechnik. Im Jahr 2013 wurde das
Unternehmen als ENERGY STAR Manufacturer des Jahres
ausgezeichnet.
Das 1956 in Montreal gegründete Unternehmen ist unter anderem
im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden spezialisiert und
operiert mit ca. 250 Mitarbeitern an mehreren Standorten in
Kanada.
Das Unternehmen Cadillac Fairview ist ein kanadischer
Großeigentümer von Immobilien in Kanada, den USA,
Großbritannien und China. Mit seinem selbst entwickelten Green
at Work-Programm hat sich das Unternehmen sich die Steigerung
der Umweltfreundlichkeit seiner Immobilien zum Ziel gemacht.
Das von Cadillac Fairview verwaltete TD Center im Herzen
Torontos erhielt bereits mehrere LEED-Zertifizierungen, darunter
die erste LEED Platinum-Zertifizierung des Landes für sanierte
Gebäude.
Canadian Tire Corporation
2180 Yonge Street
Toronto, Ontario M4P 2V8
Tel.: +1 (416) 480-3000
Kontakt via Website
www.canadiantire.ca
Das Einzelhandelsunternehmen Canadian Tire Corporation ist mit
über 500 Niederlassungen in Kanada eines der größten
Einzelhandelsunternehmen des Landes. Neben Haushaltsgeräten
vertreibt das Unternehmen unter anderem auch Garten- und
Baumaterialen.
Carrier Corporation
1515 Drew Road
Mississauga, Ontario L5S 1Y8
Tel.: +1 (800) 227-7437
Kontakt via Website
www.carrier.ca
Das amerikanische Traditionsunternehmen Carrier Corporation
gehört zu den weltweit Herrstellern von Kälteanlagen aller Art.
Der Geschäftsbereich umfasst stationäre Klimageräte für den
privaten und gewerblichen Bereich, sowie Kühl- und Klimatechnik
für den Fahrzeug- und Lebensmittelbereich.
CertainTeed Corp
E Swedesford Rd
Wayne, Pennsylvania, USA 19482
Tel.: +1 (610) 341-7000
Kontakt via Website
www.certainteed.com
Danby Products Limited
5070 Whitelaw Rd
Guelph, Ontario N1H 6Z9
Tel.: +1 (519) 837-0920
[email protected]
www.danby.com
Distech Controls
4205 place de Java
Brossard, Quebec J4Y 0C4
Tel.: +1 (450) 444-9898
Kontakt via Website
www.distech-controls.com
Econoler
100 King Street West, Suite 5600
Toronto, Ontario M5X 1C9
Tel.: +1 (647) 255-3107
[email protected]
www.econoler.com
Enbridge Gas Distribution Inc.
500 Consumers Road
North York, Ontario M2J 1P8
Tel.: +1 (866) 763-5427
Kontakt via Website
www.enbridgegas.com
78
CertainTeed Corp ist ein ursprünglich amerikanischer Hersteller
von Baumaterialien und Automatisierungstechnologien, das sich
inzwischen komplett in der Hand des französischen
Unternehmens Compagnie de Saint-Gobain SA befindet.
Das amerikanische Unternehmen Danby Products Limited ist ein
Hersteller von Klimaanlagen, Luftentfeuchtern, Kühlsystemen,
Kochvorrichtungen und anderen Haushaltsgeräten.
Dieses weltweit tätige Unternehmen aus der Provinz Quebec
produziert Automatisierungstechnologien und -produkte für
verschiedene Bereiche des Wohnungsbaus. Distech stellt zum
Beispiel Automatisierungsprozesse für Klimaanlagen her, die sich
über Anwendungen für Mobiltelefone steuern lassen.
Econoler ist ein Beratungsunternehmen, das auf Energieeffizienz,
erneuerbare Energien und Emissionshandel spezialisiert ist. Das
Unternehmen wurde 1981 durch Hydro-Québec in Quebec Stadt
gegründet, ist jedoch seit einem Aktienrückkauf im Jahr 2000
unabhängig tätig. Das Unternehmen hat Niederlassungen in
Nordamerika, Europa, Asien und Afrika.
Kanadas größter Gas-Versorger kann auf eine über 160-jährige
Geschichte zurückblicken und versorgte heute (Stand 2013) über 2
Mio. Kunden in Kanada, Tendenz steigend.
Energy Control
565 Trillium Dr
Kitchener, Ontario N2R 1J4
Tel.: +1 (519) 893-2638
[email protected]
www.energycontrols.ca
Enerlife Consulting Inc.
22 St Joseph Street
Toronto, Ontario M4Y 1J9
Tel.: +1 (416) 915-1530
[email protected]
www.enerlife.com
exp.
56 Queen Street East, Suite 301
Brampton, Ontario L6V 4M8
Tel.: +1 (855) 225-5397
[email protected]
www.exp.com
Seit seiner Gründung im Jahr 1981 produziert Energy Controls
Automatisierungs- und Kontrollsysteme für Heiz-, Kühlungs- und
Klimaanlagen für Gewerbe-, Privat- und institutionelle Kunden.
Das Unternhemen mit Sitz in Toronto berät vornehmlich im
Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden.
exp. ist ein Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Brampton,
Ontario, das 2011 aus der 1928 gegründeten Trow Global Group of
Companies hervorging. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen
im Bereich Gebäude, Umwelt, Energie, Industrie, Infrastruktur
und Nachhaltigkeit an.
Fibertec Windows and Doors Manufacturing
280 Bowes Road
Dieser Produzent verschiedener Türen- und Fensterarten beliefert
Concord, Ontario L4K 1J9
vor allem Kunden im Bereich des Wohnungs- und Gewerbebaus
Tel.: +1 (888) 232-4956
im Großraum Toronto. Zur Herstellung seiner Produkte
[email protected]
verwendet das Unternehmen hauptächlich Fiberglassprodukte
www.fibertec.com
und achtet dabei besonders auf eine höchstmögliche
Energieeffizienz seiner Produkte.
Flakeboard Company Limited
80 Tiverton Crt
Markham, Ontario L3R 0G4
Tel.: +1 (800) 268-9830
[email protected]
www.flakeboard.com
General Electric Corporation
2300 Meadowvale Blvd
Mississauga, Ontario L5N 5P9
Tel.: +1 (905) 858-5100
Kontakt via Website
www.geappliances.ca
Genworth Financial Canada
2060 Winston Park Drive, Suite 300
Oakville, Ontario L6H 5R7
Tel.: +1 (800) 511-8888
[email protected]
www.genworth.ca
79
Das Unternehmen Flakeboard Company Limited verfügt über ein
umfangreiches Sortiment an Holzbaumaterialien. Diese können
sowohl bei der Dämmung, als auch für das Innendesign
verschiedener Gebäudearten verwendet und eignen sich
insbesondere für Projekte, für die eine LEED-Zertizierung
angestrebt wird.
Das amerikanische Traditionsunternehmen General Electrics
gehört zu den größten Mischkonzernen der Welt und produziert
unter anderem Haushaltsgeräte, wie Klimaanlagen und
Leuchtsysteme.
Genworth Financial Canada ist ein Finanzierungsdienstleister,
welcher unter anderem vergünstigte Konditionen für Investitionen
im Bereich der Energieeffizienz anbietet.
Globe Electric
150 Avenue Oneida
Montreal, Quebec H9R 1A8
Tel.: +1 (888) 543-1388
Kontakt via Website
www.globe-electric.com
Green Saver
74 Six Point Rd
Toronto, Ontario M8Z 2X2
Tel.: +1 (416) 203-3106
[email protected]
www.greensaver.org
Groupe Pro-Fab Inc.
294 rue Laurier
Saint-Apollinaire, Quebec G0S 2E0
Tel.: +1 (418) 881-2288
[email protected]
www.profab.ca
Home Hardware
1420 King St N
St. Jacobs, Ontario N0B 2N0
Tel.: +1 (519) 664-2905
Kontakt via Website
www.homehardware.ca
Hydro One
483 Bay Street
Toronto, Ontario M5G 2P5
Tel.: +1 (416) 345-5000
[email protected]
www.hydroone.com
K. James Construction
125 Rideau St
Perth, Ontario K7H 3C7
Tel.: +1 (613) 267-3543
[email protected]
www.kjamesconstruction.com
Lowe's Limited
5160 Yonge St
North York, Ontario M2N 6L9
Tel.: +1 (416) 730-7300
Kontakt via Website
www.lowes.ca
80
Das in Montreal ansässige Unternehmen Globe Electric produziert
mehr als 3.000 verschiedene Beleuchtungsprodukte. Die Produkte
des Unternehmens und insbesondere die von Globe Electric
produzierten Glühbirnen setzen sich vor allem durch ihren
verhältnismäßig
niedrigen
Energieverbrauch
und
ihre
Langlebigkeit von ihrer Konkurrenz ab.
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine Non-Profit
Organisation, die Bewertung von Gebäuden hinsichtlich ihres
Energieverbrauchs und Beratung zu Energieeffizienz in Gebäuden,
ebenso wie Sanierungsdienstleistungen anbietet. Sie ist unter
anderem Dienstleister für Enbridge im Rahmen des Home
Winterproofing Programms
Das in der Provinz Quebec ansässige Unternehmen ist ein
Bauunternehmen mit Projekten in den Provinzen Quebec und
Ontario und den USA.
Das kanadische Unternehmen Home Hardware ist ein landesweit
tätiger Einzel- und Großhändler von Baumaterialien sowie
Haushaltsgeräten und Möbeln.
Mit 1,3 Mio. Kunden ist Hydro One einer der größten
Stromanbieter der Provnz Ontario. Hauptanteilseigner ist die
Provinzregierung Ontarios.
Die Firma K. James Construction ist ein Bauunternehmen in der
Region Perth, Ontario, das bei der Durchführung seiner Projekte
besonders auf die Einhaltung der R-2000-Standards achtet.
Die amerikanische Einzelhandelskette Lowe's gehört ist eine der
weltweit größten Einzelhandelsketten im Bereich der
Heimwerkartikel und Haushaltsgeräten. Die Baumarktkette The
Home Depot gehört zu den größten Konkurrenten des
Unternehmens.
Maytag Corporation
200-6750 Century Ave
Mississauga, Ontario L5N 0B7
Tel.: +1 (905) 821-6400
Kontakt via Website
ww.maytag.ca
Der Hersteller von Haushaltsgeräten und Werkzeugen Maytag
Corporation wurde im Jahr 2006 von dem amerikanischen
Unternehmen Whirlpool Corporation aufgekauft und zählt
seitdem genau wie das deutsche Unternehmen Bauknecht zu den
ca. 20 Marken des Unternehmens.
Miele & Cie. KG
161 Four Valley Drive
Vaughan, Ontario L4K 4V8
Tel.: +1 (800) 565-6435
Kontakt via Website
www.miele.ca
Das Unternehmen Miele & Cie. KG ist ein deutscher Hersteller
von Haushaltsgeräten, welches seit 1989 auch auf dem
kanadischen Markt tätig ist. Hier vertreibt es seine Produkte von
vier firmeneigenen Verkaufszentren in Toronto, Vancouver,
Montreal und Calgary aus.
Minto Group Inc.
200-180 Kent Street
Ottawa, Ontario K1P 0B6
Tel.: +1 (613) 230-7051
[email protected]
www.minto.com
Newmar Window Manufacturing
7630 Airport Road
Mississauga, Ontario L4T 4G6
Tel.: +1 (905) 672-1233
[email protected]
www.newmar.com
Auf dem kanadischen Markt für Passiv-, Niedrigenergie- und
Nullenergiehäuser gilt dieses Unternehmen als einer der
führenden Akteure. Aufgrund seiner Erfahrung in der
Durchführung entsprechender Projekte, wurde es im Jahr 2014
von NRCan als einer von nur fünf Teilnehmern für das Net Zero
Housing Community-Projekt ausgewählt.
Das Unternehmen Newmar Window Manufacturing produziert
und vertreibt Türen- und Fensterprodukte für Gewerbe- und
Wohnungsbauten. Komplementiert wird dieses Angebot durch
eine Reihe an Dienstleistungen, die sich von der Installation, über
die
Instandhaltung
bis
hin
zur
Entsorgung
und
Wiederverwendung der Produkte erstreckt. Newmar Window
Manufacturing ist Teil der Alpa Lumber Group.
Norfolk Power Distribution Inc.
PO Box 588
70 Victoria Street
Simcoe, Ontario N3Y 4N6
Tel.: +1 (800) 465-0291
[email protected]
www.norfolkpower.on.ca
Novatech Group Inc.
1401 Nobel street
Sainte-Julie, Quebec J3E 0C6
Tel.: +1 (450) 922-1045
[email protected]
www.novatechgroup.com
81
Das Unternehmen entstand durch den Zusammenschluss von vier
verschiedenen Stromversorgern im Jahr 2000 und versorgt heute
ca. 18.000 Verbraucher im Bezirk Norfolk.
Dieses in 15 Ländern vertretenes Unternehmen ist mit seinen zwei
Produktionsstätten in Toronto und Calgary einer der größten
Hersteller von Türen auf dem kanadischen Markt. Seit seiner
Gründung im Jahr 1982 baute das Unternehmen seine Aktivität
schrittweise aus und so werden heute alle zur Herstellung von
Türen benötigten Produktionsschritte intern durchgeführt.
Ontario Power Generation
700 University Avenue
Toronto, Ontario M5G 1X6
Tel.: +1 (416) 592-2555
[email protected]
www.opg.com
Osram Sylvania
2001 Drew Road
Mississauga, Ontario L5S 1S4
Tel.: +1 (905) 673-6171
[email protected]
www.sylvania.com
Owens Corning Canada
3450 McNicoll Ave
Scarborough, Ontario M1V 1Z5
Tel.: +1 (800) 438-7465
[email protected]
www.owenscorning.com
Oxford Properties Group
200 Bay Street
Toronto, Ontario M5J 2J2
Tel.: +1 (416) 865-8300
[email protected]
www.oxfordproperties.com
Philips N.V.
281 Hillmount Rd
Markham, Ontario L6C 2S3
Tel.: +1 (905) 201-4100
Kontakt via Website
www.philips.ca
PowerStream
55 Patterson Road
Barrie, Ontario L4N 3V9
Tel.: +1 (877) 963-6900
[email protected]
www.powerstream.ca
82
Die Ontario Power Generation (OPG) ist ein sich vollständig im
Besitz der Provinzregierung von Ontario befindendes
Energieversorgungsunternehmen. Sie stellt über 50 % der
Stromerzeugung der Provinz bereit und betreibt unter anderem
vier
Kernkraftwerke,
65
Wasserkraftund
zwei
Biomassekraftwerke. Mit einer jährlichen Produktion von 19.000
Megawatt zählt das Unternehmen zu den größeren
Energieversorgern Nordamerikas.
Das inzwischen eigenständige Unternehmen Osram Sylvania war
bis zum Jahr 2013 die Tochterfirma der deutschen Siemens AG im
kanadischen Markt für Beleuchtungssysteme und Glühbirnen.
Das amerikanische Unternehmen Owens Corning ist als weltweit
größter Hersteller von Glasfasern und verwandten Produkten auch
einer der führenden Anbieter auf dem kanadischen Markt. Das
Unternehmen ist zusammen mit NRCan einer der
Hauptsponsoren des Net Zero Housing Community Projekts mit
dem die Anzahl an Nullenergiehäusern in Kanada innerhalb der
nächsten drei Jahre verdoppelt werden soll.
Das Unternehmen Oxford Properties Group ist ein kanadischer
Großeigentümer von Immobilien in Kanada, den USA und
Großbritannien. Bis zum Ende des Jahres 2015 strebt Oxford
Properties die LEED-Zertifizierung von 70 % seiner Immobilien
an. Zu den von Oxford Properties verwalteten Immobilien gehört
unter anderem auch der Constitution Square-Komplex in Ottawa,
welchem im Jahr 2015 nach jahrelangen Renovierungsarbeiten die
LEED Platinum-Zertifizierung für sanierte Gebäude verliehen
wurde. Eigentümer der Oxford Properties Groupist der
Pensionsfond OMERS Administration Corporation.
Das niederländische Unternehmen Philips N.V. ist einer der
weltweit größten Elektronikhersteller. Seine Tätigkeit auf dem
kanadischen Markt sind unterteilt in die Abteilungen für
Haushaltsgeräte und für Beleuchtungssysteme.
Das Unternehmen PowerStream versorgt insgesamt 370.000
Haushalte und Unternehmen im Norden Torontos mit Strom und
damit verbundenen Dienstleistungen.
Regulvar
1250 Old Innes Road
Ottawa, Ontario K1B 5L3
Tel.: +1 (613) 565-2129
Kontakt via Website
www.regulvar.com
Rehau Industries Inc.
1149 Pioneer Road
Burlington, Ontario L7M 1K5
Tel.: +1 (905) 825-0143
Kontakt via Website
www.rehau.com
Reid’s Heritage Homes
6783 Wellington Road 34
Cambridge, Ontario N3C 2V4
Tel.: +1 (519) 658-6656
[email protected]
www.reidsheritagehomes.com
Retail Energy Control Systems
48 Enfield Drive
Cambridge, Ontario N1P 1A4
Tel.: +1 (866) 750-7327
[email protected]
www.recs.ca
Rona Inc.
220 chemin du Tremblay
Boucherville, Quebec J4B 8H7
Tel.: +1 (514) 599‑5900
Kontakt via Website
www.rona.ca
Das
Unternehmen
Regulvar
ist
ein
Hersteller
von
Automatisierungstechnologie und -produkten, welche das
Unternehmen kanadaweit vertreibt. Seit seiner Gründung im Jahr
1974 war das Unternehmen an der Ausstattung mehrerer LEEDzertifizierter Projekte beteiligt.
Die seit 1969 in Nordamerika vertretene Rehau Gruppe ist ein im
Familienbesitz
befindlicher
Schweizer
Hersteller
von
Polymerprodukten
für
die
Bau-,
Industrieund
Automobilsektoren.
Das im Jahr 1947 gegründete Unternehmen Reid’s Heritage
Homes gilt als eines der führenden Unternehmen im
Gebäudebereich der kanadischen Bauindustrie. Aufgrund seiner
Erfahrung im Bereich der Passiv-, Niedrigenergie- und
Nullenergiehäuser wurde es im Jahr 2014 von NRCan als einer
von nur fünf Teilnehmern für das Net Zero Housing CommunityProjekt ausgewählt.
Das Unternehmen Retail Energy Control Systems (RECS)
produziert
Automatisierungsund
Kontrollsysteme
für
Wassersysteme, sowie Klima-, Kühlungs- und Heizungsanlagen.
Mit mehr als 500 Geschäftsstellen ist Rona Inc. kanadaweit eine
der
größten
Einzelhandelsketten
für
Bauund
Renovierungsmaterial sowie Haushaltsgeräte.
Roxul Inc., Rockwool Internaional A/S Group
8024 Esquesing Line
Das Unternehmen Roxul Inc. ist ein Tochterunternehmen der
Milton, Ontario L9T 6W3
dänischen Rockwool International A/S Group, die als eine der
Tel.: +1 (800) 265-6878
weltweit
führenden
Produzenten
verschiedener
Kontakt via Website
Isolierungsmaterialien und insbesondere Steinwolle gilt.
www.roxul.com
Royal Bank of Canada
20 King St. W.
Toronto, Ontario M5H 1C4
Tel.: +1 (800) 769-2520
Kontakt via Website
www.rbcroyalbank.com
83
Mit einem Gesamtwert von ca. 940 Mrd. CAD war die Royal Bank
of Canada im Jahr 2014 die größte Bank Kanadas. Die Bank bietet
verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen im
Bereich der Energieeffizienz an.
Royal Homes Limited
213 Arthur Street
Wingham, Ontario N0G 2W0
Tel.: +1 (519) 357-2606
[email protected]
www.royalhomes.com
Sears Canada Inc.
290 Yonge St
Toronto, Ontario M5B 2C3
Tel.: +1 (416) 362-1711
[email protected]
www.sears.ca
Siemens Canada Limited
1577 North Service Road East
Oakville, Ontario L6H 0H6
Tel.: +1 (905) 465-8000
[email protected]
www.siemens.com
The Home Depot Inc.
1 Concorde Gate
Toronto, Ontario M3C 4H9
Tel.: +1 (800) 466-3337
Kontakt via Website
www.homedepot.ca
Royal Homes Limited ist ein in Kanada und den USA tätiges
Bauunternehmen mit Sitz in Wingham, Ontario. Eine Reihe an
firmeneigenen Architektenbüros achtet bei der Entwicklung der
Projekte auf eine nachhaltige Bauweise. So können optional
Energuide, Energy Star und R-2000-Standards oder -ratings
berücksichtigt oder beantragt werden.
Das amerikanische Unternehmen Sears Corp. gilt als eine der
größten Einzelhandelsketten weltweit. Das Unternehmen hat
große
Marktanteile
im
Vertrieb
der
verschiedensten
Produktkategorien und gehört zum Beispiel zu einem der größten
Vertriebe für Haushaltsgeräte und Klimaanlagen.
Die deutsche Siemens AG ist seit 1912 auf dem kanadischen Markt
vertreten und inzwischen in insgesamt zehn verschiedenen
Geschäftsbereichen tätig, zu denen unter anderem der Vertrieb
von Haushaltsgeräten und die Erzeugung von Energie gehören. Im
Jahr 2014 wurde das Unternehmen als einer der
umweltfreundlichsten Arbeitgeber Kanadas ausgezeichnet.
Das amerikanische Unternehmen The Home Depot ist eine
Baumarktkette für Hobbybastler und professionelle Handwerker,
welches seit 1982 auf dem kanadischen Markt vertreten ist. Es
zählt zu den größten Vertrieben von Baumaterialien und
Haushaltsgeräten auf dem kanadischen Markt.
Toronto Hydro
14 Carlton Street
Toronto, Ontario M5B 1K5
Tel.: +1 (416) 542-3100
Kontakt via Website
www.torontohydro.com
Toronto
Hydro
ist
das
größte
kommunale
Stromverteilungsunternehmen in Kanada, welches ca. 730.000
Kunden in der Stadt Toronto versorgt. Es verteilt ca. 18 % des
Stromverbrauchs in der Provinz Ontario.
Trane Inc.
4051 Gordon Baker Road
Scarborough, Ontario M1W 2P3
Tel.: +1 (416) 499-3600
[email protected]
www.trane.com
Der amerikanische Hersteller von Kälte- und Klimatechnik Trane
Inc.ist seit 1929 auf dem kanadischen Markt vertreten. Mit 29.000
Angestellten und 104 Produktionsstätten in 28 Ländern gehört
das Unternehmen zu den größten Vertretern in seiner Branche.
Union Gas Limited
50 Keil Drive North
Chatham-Kent, Ontario N7M 5J5
Tel.: +1 (800) 265-5230
Kontakt via Website
www.uniongas.com
Das kanadaische Erdgasunternehmen Union Gas Ltd. versorgt in
der Provinz Ontario rund 1,4 Mio. Privat-, Gewerbe- und
Industriekunden. Seinen Sitz hat das Unternehmen in ChathamKent.
84
Urban Capital
17 Nelson St
Toronto, Ontario M5V 3H9
Tel.: +1 (416) 304-0431
[email protected]
www.urbancapital.ca
Das Architekturbüro Urban Capital ist ein Designer urbanen
Wohnraums. Als einer der angesehensten Akteure auf dem
Architekturmarkt des Großraum Torontos wurde Urban Capital
als Hauptentwickler der River City Toronto ausgewählt.
Viessmann Manufacturing Company Inc.
750 McMurray Rd
Der deutsche Hersteller von Heiztechnikprodukten Viessmann
Waterloo, Ontario N2V 2G5
GmbH & Co. KG ist seit 1978 auf dem kanadischen Markt
Tel.: +1 (519) 885-6300
vertreten. Von seinen beiden Niederlassung in Waterloo, Ontario
[email protected]
und Langley, British Columbia aus vertreibt er kanadaweit vor
www.viessmann.ca
allem Wasserwärmer an Privat- und Gewerbekunden.
Vinyl Window Design Ltd
300 Chrislea Road
Woodbridge, Ontario L4L 8A8
Tel.: +1 (905) 850-3222
[email protected]
www.vinylwindowdesigns.com
Virta Energy Consultants TM
3364 Keele Street
P.O. Box 522
Toronto, Ontario M3J 1M5
Tel.: +1 (416) 410-3478
[email protected]
virtagroup.ca
Weishaupt Corp.
6280 Danville Road
Mississauga, Ontario L5T 2H7
Tel.: +1 (905) 564-0946
[email protected]
www.weishaupt-corp.com
Whirlpool Corporation
200-6750 Century Ave
Mississauga, Ontario L5N 0B7
Tel.: +1 (905) 821-6400
Kontakt via Website
www.whirlpool.ca
85
Dieser Anbieter verschiedener Fensterarten erhielt im Jahr 2014
aufgrund der hohen Energieeffizienz seiner Produkte bereits zum
zweiten Mal die Energy Star-Auszeichnung Sustained Excellence.
Die hohen Energieeinsparungen, die sich mit den Produkten
dieses Unternehmens erzielen lassen, basieren vor allem auf den
beiden Solar Gain- und Solar Shield-Technologien.
Seit mehr als 30 Jahren berät das Ingenieurbüro mit Sitz in
Toronto im Bereich der Energieeffizienz. Unter anderem betreut
es das zurzeit größte Projekt von Niedrigenergiehäusern in
Nordamerika im Rahmen dessen 55 Stadthäuser saniert werden.
Das Unternehmen Weishaupt GmbH hat sich auf die Herstellung
von
Solarund
Heizsystemen,
Wasserwärmern
und
Wärmepumpen spezialisiert. Während das Unternehmen zur
Bearbeitung des ostkanadischen Marktes mit mehreren
Vertriebspartnern arbeitet, ist eine firmeneigene Niederlassung in
Mississauga, Ontario für den Vertrieb in den westkanadischen
Provinzen zuständig.
Das amerikanische Unternehmen Whirlpool Corporation gehört
seit Jahren zu den weltweit führenden Herstellern von
Haushaltsgeräten und ist seit 1946 auch auf dem kanadischen
Markt tätig. Zu seinem Markenportfolio gehört unter anderem die
Firma Maytag. Im Jahr 2014 erhielt das Unternehmen die
Auszeichnung ENERGY STAR Manufacturer des Jahres.
Wilo SE
925 30 Street Northeast
Calgary, Alberta T2A 5L4
Tel.: +1 (403) 276-9456
Kontakt via Website
www.wilo-canada.com
Das deutsche Unternehmen Wilo SE mit Sitz in Dortmund ist ein
Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen für Heizungs-,
Kälte- und Klimatechnik, Wasserversorgungs- sowie die
Abwasserentsorgungssysteme. Den kanadischen Markt bearbeitet
das Unternehmen von seiner Niederlassung in Calgary aus.
6.3 Fachmagazine
Better Builder Magazine
12 Rowley Avenue
Toronto, Ontario M4P 2S8
Tel.: +1 (416) 481-4218
[email protected]
www.betterbuilder.ca
Building
Business Information Group
80 Valleybrook Drive
Toronto, Ontario M3B 2S9
Tel.: +1 (800) 268-7742
[email protected]
www.building.ca
Canadian Architect
Canadian Architect Magazine
Toronto, Ontario M3B 2S9
Tel.: +1 (416) 510-6806
[email protected]
www.canadianarchitect.com
Canadian Contractor Magazine
80 Valleybrook Dr.
Toronto, Ontario M3B 2S9
Tel.: +1 (647) 407-0754
[email protected]
www.canadiancontractor.ca
Construction Canada
15 Wertheim Crt, Suite 710
Richmond Hill, Ontario L4B 3H7
Tel.: +1 (905) 771-7333
[email protected]
www.constructioncanada.net
Home Builder Magazine
4819 St. Charles Boulevard
Pierrefonds, Québec H9H 3C7
Tel.: +1 (514) 620-2200
[email protected]
www.homebuildercanada.com
86
Das vierteljährlich erscheinende Blatt ist in elektronischer Form
kostenlos erhältlich und fokussiert sich vorwiegend auf
energiesparende und nachhaltige Bauweise.
Zu den Lesern des alle zwei Monate erscheinenden Magazins
zählen Vertreter aller Berufsgruppen in der Baubranche, darunter
Bauunternehmer, Architekten und Bauträger. Das seit 1952
bestehende Blatt erreicht laut eigenen Angaben ca. 29.000 Leser
mit jeder Ausgabe.
Das Blatt für Architektur und Design erscheint seit 1955 monatlich
bundesweit und richtet sich an Architekten und Leser verwandter
Professionen.
Das Magazin wird seit dem Jahr 2000 sowohl als Print-, als auch
in Form einer kostenlosen Onlineausgabe herausgegeben und
behandelt Themen rund um die Hausrenovierung. Es richtet sich
dabei vorrangig an Endverbraucher.
Die monatlich erscheinende Ausgabe der Organisation
Construction Specifications Canada ist im Printformat u.a. für
Mitglieder kanadischer Architektenkammern kostenlos erhältlich
und steht auch online kostenlos zur Verfügung. Es richtet sich
vorwiegend an Architekten und Bauunternehmer.
Mit mehr als 120.000 Lesern ist das Blatt des kanadischen
Verbands der Bauherren das meistgelesene in der kanadischen
Baubranche. Die seit 1988 monatlich erscheinende Ausgabe ist als
Online-Version kostenlos erhältlich.
OAA Perspectives
80 Valleybrook Drive
Toronto, Ontario M3B 3L6
Tel.: +1 (416) 449-6898
[email protected]
www.oaa.on.ca/news &
events/perspectives magazine
Renovation Contractor
Homes Publishing Group
178 Main Street
Unionville, Ontario M3R 2G9
Tel.: +1 (905) 479-4663
[email protected]
www.renocontractor.ca
SAB Magazine
81 Leduc St.
Gatineau, Québec J8X 3A7
Tel.: +1 (800) 520-6281
[email protected]
www.sabmagazine.com
Die Zeitschrift des Architektenverbands von Ontario erscheinent
vierteljährlich mit einer Auflage von 6.000 Exemplaren pro
Ausgabe.
Die Zielgruppe des kostenlosen, alle zwei Monate erscheinenden
Magazins besteht aus Endverbrauchern und kleineren
Unternehmen, wobei Kernthema stets Renovierung und
Sanierung sind.
Vierteljährlich erscheint dieses Magazin zum Thema nachhaltiges
und umweltfreundliches Bauen und kann als Online- sowie als
Printversion abonniert werden.
Sustainable Building & Design Magazine
177 McDermot Avenue, Suite 200
Die fünf mal pro Jahr erscheinende Ausgabe des Blattes ist auch
Winnipeg, Manitoba R3B 0S1
kostenlos in elektronischer Form erhältlich. Der Focus der
Tel.: +1 (888) 634-5556
Zeitschrift liegt auf nachhaltiger Bauart. Zu den ca. 17.000 Lesern
[email protected]
zählen neben Architekten und Bauunternehmern auch
www.sbdmagazine.ca
Kommunen und private Bauträger.
6.4 Messen und Konferenzen
Atlantic Building Materials Show in Moncton, New Brunswick (3. - 5. Februar 2015)
c/o 70 Englehart Street
Die jährlich stattfindende Messe bietet vorrangig Händlern für
Dieppe, New Brunswick E1A 8H3
Baumaterialien eine Plattform.
Tel.: +1 (506) 858-0700
[email protected]
www.absda.ca/trade_show
Atlantic National Home Show in Saint John, New Brunswick (20. - 22. März 2015)
c/o 48 Broad Street
Die Messe für Hausbau und Renovierung richtet sich vorwiegend
Saint John, New Brunswick E2L 3Z8
an private Immobilienbesitzer in New Brunswick und zieht
Tel.: +1 (506) 658-0018
jährlich mehr als 18.000 Besucher an.
[email protected]
www.atlanticnationalhomeshow.ca
87
Buildex in Vancouver, British Columbia (24. bis 25. Februar 2016)
c/o 1185 W Georgia St
Westkanadas größte Messe für Baugewerbe, Renovierung,
Vancouver, British Columbia V6E 4E6 Architektur und Design findet alle zwei Jahre statt und zieht
Tel.: +1 (604) 739-2112
regelmäßig etwa 600 Aussteller und mehr als 13.500 Besucher an.
[email protected]
www.buildexvancouver.com
Building Lasting Change in Vancouver, British Columbia (2. - 4. Juni 2015)
c/o 47 Clarence Street, Suite 202
Die Fachmesse für umweltfreundliche und nachhaltige
Ottawa, Ontario K1N 9K1
Technologien findet im Rahmen der gleichnahmigen
Tel.: +1 (866) 941-1184
Umweltkonferenz statt und wird vorrangig von Architekten,
[email protected]
Bauingenieuren und -unternehmern besucht. 2015 erwarten die
www.cagbc.org
Besucher dort über 100 Aussteller.
CMPX Show in Toronto, Ontario (16. bis 18. März 2016)
c/o 25 Bradgate Road
Die Messe bietet Technologien im Bereich der Heizungs-,
Don Mills, Ontario M3B 1J6
Lüftungs- und Klimatechnik, sowie der Rohrleitungssysteme eine
Tel.: +1 (800) 282-0003
Plattform und ist eine der größten Messen für Maschienenbau in
[email protected]
Nordamerika.
www.cmpxshow.com
Construct Canada in Toronto, Ontario (2. bis 4. Dezember 2015)
c/o 10 Alcorn Ave., Suite 100
Die Fachmesse für Architekten und Bauunternehmer findet 2015
Toronto, Ontario M4V 3A9
im Rahmen der Buildings Show statt.
Tel.: +1 (416) 512-0203
[email protected]
www.constructcanada.com
Globe in Vancouver, British Columbia (2. bis 4. März 2016)
c/o 999 Canada Place
Das Thema "Green building", also nachhaltiges Bauen, ist eines
Vancouver, British Columbia V6C 3E1
der Kernthemen der Fachmesse für Umwelttechnologien, die alle
Tel.: +1 (604) 695-5001
zwei Jahre stattfindet.
[email protected]
www.2016.globeseries.com
Homebuilder & Renovator Expo in Toronto, Ontario (2. bis 4. Dezember 2015)
c/o 10 Alcorn Ave., Suite 100
Die Fachmesse für Architekten und Bauunternehmer findet 2015
Toronto, Ontario M4V 3A9
im Rahmen der Buildings Show statt.
Tel.: +1 (416) 512-0203
[email protected]
www.homebuilderexpo.ca
ILDEX Canada in Toronto, Ontario (2. bis 3. Dezember 2015)
c/o 10 Alcorn Ave., Suite 100
Die jährlich stattfindende Architektur- und Designmesse ist 2015
Toronto, Ontario M4V 3A9
Teil der Buildings Show.
Tel.: +1 (416) 944-3350
[email protected]
www.iidexcanada.com
88
International Home and Garden Show in Toronto, Ontario (11. bis 20. März 2016)
c/o 20 Upjohn Road, Suite 100
Die jährliche Messe rund ums Thema Wohnen und Renovieren
North York, Ontario M3B 2V9
richtet sich vorrangig an Immobilienbesitzer ist die größte
Tel.: +1 (416) 391-3445
Verbrauchermesse Kanadas. 2014 zog sie über 202.000 Besucher
[email protected]
an.
www.nationalhomeshow.com
ROOFTech in Vancouver, British Columbia (5. bis 6. Mai 2015)
c/o 10 Alcorn Ave., Suite 100
Die alle zwei Jahre stattfindende Messe wendet sich an
Toronto, Ontario M4V 3A9
Architekten, Bauherren und -ingenieure und dreht sich rund um
Tel.: +1 (416) 944-3350
das Thema Dach. 2015 sind etwa 100 Aussteller vertreten, es
[email protected]
werden ca. 1500 Fachbesucher erwartet.
www.rooftech.ca
The Buildings Show in Toronto, Ontario (2. bis 4. Dezember 2015)
c/o 10 Alcorn Ave., Suite 100
Die größte Messe für Bau, Design und Immobilien vereint die
Toronto, Ontario M4V 3A9
Messen Construct Canada, PM Expo, Homebuilder & Renovator
Tel.: +1 (416) 944-3350
Expo, Concrete Canada, Construct International
und
[email protected]
ILDEXCanada. Neben 1.600 Ausstellern werden 35.000
www.thebuildingsshow.com
Fachbesucher erwartet.
89
7. Schlussbetrachtung
Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über das Entwicklungspotenzial des kanadischen Green Building Sektors mit
einem Schwerpunkt auf die energetische Sanierung von Gebäuden in der Provinz Ontario. Nach einer Analyse der
Wirtschaftsstruktur und des Energiemarkts der Zielregion, wurden das Potenzial, der gegenwärtige Entwicklungsstand,
gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im
Gebäudebereich vorgestellt. Anschließend wurden die Marktchancen für deutsche Unternehmen anhand der
Marktattraktivität, Marktbarrieren und Wettbewerbssituation analysiert. Es wurden Markt- und Absatzpotenziale für
deutschen Anbieter von Produkten und Dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudesektor
identifiziert und relevante Empfehlungen zum Markteintritt formuliert. Eine Liste mit Marktakteuren bildet den
Abschluss der Zielmarktanalyse.
Kanada verfügt über ein liberales Wirtschaftssystem, welches dem europäischen System sehr ähnlich ist. Dies erleichtert
deutschen Unternehmen den Markteinstieg. Kanada bietet zudem eine sehr stabile Wirtschaft, was sich in dem seit
zwanzig Jahren konstanten Wirtschaftswachstum wiederspiegelt. Selbst nach der Weltwirtschaftskrise 2009 erholte sich
die kanadische Wirtschaft überraschend schnell.
Das kanadische Rechtssystem ermöglicht ausländischen Unternehmen einen vergleichsweise einfachen Markteinstieg.
Durch das unkomplizierte Verfahren der Firmengründung kann in der Regel binnen drei Arbeitstagen und mit geringem
Einsatz von Gründungskapital eine Präsenz auf dem kanadischen Markt etabliert werden. Eine weitere gängige
Alternative für den schnellen Markteinstieg ist die Zusammenarbeit mit lokalen kanadischen Partnern in Form einer
Vertriebspartnerschaft. Der kanadische Arbeitsmarkt ist flexibel und verfügt in den meisten Bereichen über gut
ausgebildetes Fachpersonal.
Im Bereich der Energieeffizienz ergibt sich aufgrund der Entwicklung des Energieverbrauchs sowie der CO2-Emissionen
ein Handlungsanreiz in „grüne Technologien“ zu investieren. Bisherige Maßnahmen in Kanada sind nicht ausreichend
um den extrem hohen Energiebedarf Kanadas zu senken. Der hohe Energieverbrauch erklärt sich neben Bevölkerungsund Wirtschaftswachstum vor allem durch die großen Distanzen und klimatischen Bedingungen. In der Provinz Ontario
sind die Winter sehr kalt und lang, während die feuchtwarmen Sommer den Energiebedarf zum Kühlen erhöhen. Die
Diskussion über die Verbesserung der Energieeffizienz im Gebäudebereich nahm in Kanada im Verlauf der letzten Jahre
erheblich zu. Dies zeigt sich in der stetigen Zunahme an zertifizierten Produkten und Gebäuden beispielsweise durch die
LEED Zertifizierung oder das Energy Star Label.
Konkrete Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich geographisch gesehen vor allem in der bevölkerungsreichsten und
wachstumsstarken Provinz Ontario. Zum einen ist die Bauwirtschaft in Ontario sehr dynamisch und die meisten
Neubauprojekte sowie Sanierungen fallen im Großraum Toronto an. Zum anderen verfolgt die Provinzregierung eine
Energiepolitik, die seit 2009 insbesondere auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzt. Im Allgemeinen hat der
kanadische Markt eine klare Wirtschaftsstruktur mit vier großen Wirtschaftszentren. Die Ballungszentren um Toronto,
Montreal, Calgary und Vancouver decken 80 % der Wirtschaftskraft des Landes.
Die Bedeutung von Energie – sei es Gewinnung, Verbrauch, Infrastruktur, Effizienzsteigerung oder erneuerbare Energien
– wird in Kanada mittlerweile sehr stark durch Medien und Organisationen der Öffentlichkeit als Teil der kanadischen
Lebensweise kommuniziert und prägt immer mehr das Bewusstsein der Bevölkerung. Dennoch sollte beachtet werden,
dass die Durchführung von Projekten zur Steigerung von Energieeffizienz in Gebäuden aufgrund der niedrigen
Energiepreise in vielen Provinzen des Landes von der Einstellung der Provinzregierung gegenüber Effizienzmaßnahmen
und der Bereitstellung von Förderprogrammen abhängig ist. Ohne adäquate Förderprogramme besteht wenig Anreiz
solche Maßnahmen durchzuführen.
Deutsche Produkte und Ingenieurleistungen haben in Kanada einen sehr guten Ruf. Deutschland wird von Kanada als
Pionier im Bereich der Energieeffizienz betrachtet. Vor dem Hintergrund des zunehmenden politischen Drucks, die
Treibhausgasemissionen des Landes zu reduzieren, können deutsche Anbieter von Technologien und Produkten zur
Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich ihre langjährigen Erfahrungen aus Deutschland nutzen und vom
wachsenden Bedarf an effizienten Lösungen auf einem noch relativ jungen Markt profitieren. Insbesondere Anbietern
von wärmedämmenden Fenstern, Türen und Fassaden, Beleuchtungstechnik, Lüftungssystemen, Heiz- und Klimatechnik
sowie Mess- und Regeltechnik bietet die Provinz Ontario daher gute Marktchancen.
90
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Übersicht der kanadischen Provinzen und Territorien
Abb. 2: Übersicht der Provinz Ontario
Abb. 3: Prozentualer Anteil der verschiedenen Wirtschaftssektoren an Ontarios BIP (2013)
Abb. 4: Pro-Kopf-Verteilung der Primärenergieerzeugung in Kanadas Provinzen
Abb. 5: Anteil der Energieträger an der Stromerzeugung Kanadas und Ontarios (2013)
Abb. 6: Energieverbrauch der Provinzen im Vergleich (in TJ, 2010 und 2013)
Abb. 7: Vergangenes und prognostiziertes Wachstum des Primärenergieverbrauch nach Sektoren (in %)
Abb. 8: Verteilung des Primärenergieverbrauchs auf die Wirtschaftssektoren, Kanada und Ontario (2013)
Abb. 9: Anteil verschiedener Energiequellen am Gesamtverbrauch der Wohnungs- und Nicht-Wohnungssektoren
Kanadas und Ontarios (2012)
Abb. 10: Energieverwendung im Wohn- und Nicht-Wohnbereich Kanadas und Ontarios (2012)
Abb. 11: Entwicklung des Heizölpreises im Großraum Toronto
Abb. 12: Entwicklung der Erdgaspreise, Kanada und Ontario (in CAD¢/m3, 2011-2015)
Abb. 13: Übersicht der Durchschnittstemperatur in Ontario143
Abb. 14: Beweggründe zur Anwendung grüner Technologien im Bauwesen
Abb. 15: Anteil der Projekte für die eine Zertifizierung angestrebt wird
Abb. 16: Soziale Beweggründe zur Anwendung nachhaltiger Bautechnologien
Abb. 17: Umweltbezogene Beweggründe zur Anwendung nachhaltiger Bautechnologien
Abb. 18: Wahrnehmung der Vorteile nachhaltiger und effizienzsteigernder Technologien
Abb. 19: Messarten der Vorteile nachhaltiger und effizienzsteigernder Technologien
Abb. 20: Hürden bei der Verbreitung nachhaltiger und effizienzsteigernder Technologien im kanadischen Bauwesen
Abb. 21: Entwicklung des Gesamtvolumens der kanadischen Bauindustrie
Abb. 22: Gesamtwert und Anzahl begonnener Neubauten, Kanada (2005-14)
Abb. 23: Gesamtwert und Anzahl begonnener Neubauten, Ontario (2005-14)
Abb. 24: Voraussichtlicher Anteil grüner Projekte in den verschiedenen Bausektoren Kanadas
Abb. 25: Anteil der Sanierungsindustrie am Gesamtvolumen der Investitionen in die Wohnungsindustrie
Abb. 26: Gesamtvolumen und Anteil des Wohnungsbausektors an der Bauindustrie, Kanada und Ontario (2005-14)
Abb. 27: Prognostizierte Neubauten, Kanada (2015-16)
Abb. 28: Prognostizierte Neubauten, Ontario (2015-16)
Abb. 29: Häufigkeit verschiedener Sanierungsarbeiten
Abb. 30: Entwicklung des Gesamtvolumens des Nicht-Wohnungsbaus, Kanada (2005-14)
Abb. 31: Entwicklung des Anteils grüner Gebäude am kanadischen Bestand von Nicht-Wohnungsbauten
Abb. 32: Entwicklung des Gesamtvolumens des gewerblichen Baus, Kanada und Ontario (2005-14)
Abb. 33: Entwicklung des Gesamtvolumens des institutionellen Baus, Kanada und Ontario (2004-15)
Abb. 34: Entwicklung des Gesamtvolumens des industriellen Baus, Kanada und Ontario (2005-14)
Abb. 35: Constitution Square Tower 2
Abb. 36: Das Living Roof des TD Centers
Abb. 37: Die West Don Lands
Abb. 38: Model eines der NNE-Häuser
Abb. 39: Greenguard-Label
Abb. 40: CSA-Label
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Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Einwohnerzahlen (in Tausend) und Hauptstädte der kanadischen Provinzen und Territorien, 2014
Tabelle 2: Entwicklung der Wirtschaftsindikatoren in Kanada (2011 – 2014)
Tabelle 3: Entwicklung der Wirtschaftsindikatoren in Ontario (2011-13)
Tabelle 4: Top 10 Importprodukte Kanadas aus der Bundesrepublik Deutschland (in Mio. CAD, 2010-14)
Tabelle 5: Top 10 Exportprodukte Kanadas in die Bundesrepublik Deutschland (in Mio. CAD, 2010-14)
Tabelle 6: Anteil der Primärenergiequellen im Vergleich, Deutschland und Kanada (in %, 2013)
Tabelle 7: Jährliche Elektrizitätserzeugung in den kanadischen Provinzen und Territorien (in GWh, 2013)
Tabelle 8: Durchschnittsstrompreise in kanad. Großstädten 2013 in CAD¢/kWh
Tabelle 9: Preisentwicklung der durchschnittlichen Strompreise für Industrie und private Haushalte in kanad.
Großstädten 2009-2013 in CAD¢/kWh, ohne Steuern
Tabelle 10: Verteilung der Unternehmen in der kanadischen Gebäudeindustrie (Dezember 2013)
Tabelle 11: Weitere Förderprogramme für Energieeffizienz in Neu- und Altbauten in Ontario
Tabelle 12: SWOT-Analyse Kanadischer Markt
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16
17
20
21
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38
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