ITALIEN

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ITALIEN
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Peter Meyer Reiseführer: Landeskunde & Reisepraxis
ITALIEN
AUTOFREIE URLAUBSORTE
VENEDIG, CINQUE TERRE, CAPRI
UND ANDERE GENUSSREICHE FERIENZIELE
von Stefan & Sumeeta Hasenbichler,
Gerald Majer, Claudia Willner
pmv
1. Auflage Frankfurt am Main 2009
PETER MEYER VERLAG
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I TA L I E N – A U T O F R E I E
URLAUBSORTE
VENEDIG, CINQUE TERRE, CAPRI
UND ANDERE GENUSSREICHE
FERIENZIELE
Über die Autoren
Gerald Majer: Als Nicht-Führerscheinbesitzer
interessierte ihn schon immer das autofreie
Reisen. Zusammen mit seiner Vorliebe für Italien war für den Lehrer aus Salzburg der Weg
zu diesem Buch vorgezeichnet.
Claudia Willner: Für die ehemalige Chefsekretärin soll der Wechsel zur Pädagogik nicht
nur neue berufliche Perspektiven bringen, sondern auch mehr Möglichkeiten zum Reisen.
Sumeeta Hasenbichler: In Indien aufgewachsen, blieb sie nach einem Germanistik-Doktorat der Liebe wegen in Salzburg. Heute sind
ihre zwei Kinder ins Zentrum gerückt.
Stefan Hasenbichler: Für den Kunsthistoriker
und Lehrer sind Reisen so etwas wie das tägliche Brot. Den internationalen Fahrplan immer bei sich, ist er ein autofrei Reisender von
Anfang an.
Peter Meyer Reiseführer
Unsere Leser möchten verstehen, was sie sehen. Toleranz und Herzlichkeit sind ihnen wichtig, Wanderlust und Aktivitätendrang wollen
sie so umweltschonend wie möglich ausleben. Sie sind vielseitig interessiert und neugierig auf Neues. Deshalb finden Sie hier zu allen Bereichen des Lebens authentisches
Hintergrundwissen über Ihr Reiseland sowie
ausführliche reisepraktische Informationen.
Aktuell und persönlich für Sie vor Ort recherchier t. Und natürlich ressourcenschonend
und umweltfreundlich hergestellt. Mehr unter
www.PeterMeyerVerlag.de.
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I N H A LT
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VENEDIG
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Grußwort der Herausgeber
Vorwort der Autoren
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DIE STADT DER GONDELN
18
Karte: Unije und Lošinj 49
48
Die autofreie An- und Abreise & Transport vor Ort
La Serenissima: Blick in die Geschichte
Sehenswertes
Piazza San Marco
Weitere Stationen
Fünf Routen durch die Lagunenstadt
Wichtige Museen
Einkaufen & Ausgehen
Praktische Informationen
Übernachten in Venedig
Essen & Trinken
Nützliche Adressen
Tagesausflüge
Zum Sterben schön: Lido di Venezia
Stadt der Glasbläser: Murano
Spielzeugbunt: Burano
Keimzelle Venedigs: Torcello
Autofreies Kombiurlaubsziel: Unije/Kroatien
PORTOFINO
54
WO DIE SCHÖNEN UND BERÜHMTEN HOF HALTEN
54
66
Die autofreie An- und Abreise
Was gibt’s zu tun?
Fünf Spazierwege und Wanderrouten
(Wander-) Ausflug nach Camogli
Praktische Tipps
Unterkunft | 66 Essen & Trinken
Autofreie Kombiurlaubsziele
Iles de Lérins | 68 Iles d’Hyères
72
FÜNF AUF EINEN STREICH
74
Die autofreie An- und Abreise & Verbindungen vor Ort
Was gibt’s zu tun?
Die Orte
Baden
20
23
Karte: Venedig 24
Karte: Piazza San Marco 27
23
28
31
35
38
39
39
Venedig für Kinder 42
41
44
45
45
46
46
46
Karte: Portofino und
Umgebung 58
56
60
63
64
64
Portofino für Kinder 66
CINQUE TERRE
Carta 5 Terre 75
66
77
77
79
4
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Spazierwege und Wanderrouten
80
„1 Zur Einstimmung: Naturlehrpfad zum Nationalparkzentrum
„2 Wanderweg Nr. 1: Der Höhenweg
81
81
„3 Wanderweg Nr. 2: Küstenwander weg & Via dell’Amore
„4 Der Weg mit Weitblick: Nr. 10
84
„5 Der Top-Tipp: Wander weg Nr. 3/3a
Praktische Informationen
89
La Spezia
Seite 5
Karte: Cinque Terre:
Wanderungen zwischen
Lèvanto und Riomaggiore 82
87
92
Übernachten 92
Essen & Trinken 94
Tagesausflüge 96
Sestri Levante 96 | Lèvanto 97
Portovenere und die Insel Palmaria 98
99 | Lucca, Siena, San Giminiano, Florenz 100
DER FELS IM RUHIGEN MEER
104
Die autofreie An- und Weiterreise
Was gibt’s zu tun?
Thermen und Kuren 106 | Strandbäder
Fünf Spazierwege und Wanderrouten
Ausflug nach Ischia Ponte 112 | Ausflug nach Capri
Praktische Informationen
Übernachten
Essen in Sant’Angelo
Ausflug in die Antike im Golf von Neapel
Herculaneum und Pompeji
Sorrento
105
CAPRI SONNE
124
Die autofreie An- und Abreise
Sehenswertes
Marina Grande 130 | Marina Piccola
Capri-Stadt
Anacapri, das ruhige Gegenstück
Grotta Azzurra
Baden auf Capri
Spazierwege und Wanderrouten
„1 Spaziergang zur Villa Jovis
„2 Rundweg mit Naturhöhepunkten
„3 Zu den Gärten des Augustus
„4 Über die Scala Fenicia nach Capri
126
106
108
109
Karte: Cinque Terre:
Wanderungen zwischen
Riomaggiore und Portovenere 90
Cinque Terre
für Kinder 92
ISCHIA:
SANT’ANGELO
Karte: Sant’Angelo –
Wanderungen im Süden
von Ischia 110
113
113
113
116
Sant’Angelo für
Kinder 114
117
118
120
130
CAPRI
Karte: Isola di Capri 130
131
131
134
136
137
139
139
140
141
142
5
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Fortsetzung Spazierwege
& Wanderrouten
143
144
146
147
158
STILLE TAGE & GLÜHENDE VULKANE
152
152
158
Karte: Lípari 182
Karte: Filicudi 187
Karte: Vulcano 191
181
189
Die autofreie An- und Abreise 159
Alicudi 161
Was gibt’s zu tun? 165
Spazierwege und Wanderrouten 165
Übernachten & Essen 167
Strómboli 168
Der Ort Strómboli 168
Wo die Zeit still steht: Ginostra 174
Panarea 177
Spazierwege und Wanderrouten 180
Übernachten & Essen 180
Liparische Kombiurlaubsziele 181
Lípari | 181 Filicudi
Salina | 190 Vulcano
AUTOFREI IN
N O R D I TA L I E N
196
PANORAMA-PERLEN, INSEL-OASEN & HEILIGE BERGE
196
Chamois im Aosta-Tal
Die autofreie An- und Weiterreise | 199 Praktische Tipps
Lago Maggiore: Isola Bella & Isola dei Pescatori
Die autofreie An- & Weiterreise | 203 Praktische Tipps
Orta mit der Isola di San Giulio
Die autofreie An- und Weiterreise 204
Was gibt’s zu tun? | 207 Praktische Tipps
Sirmione am Gardasee
Die autofreie An- und Weiterreise
Was gibt’s zu tun? | 212 Praktische Tipps
Monte Lussari bei Tarvisio
Karte: Äolische Inseln 158
Karte: Alicudi 163
161
165
165
167
Karte: Strómboli 170
168
168
174
Karte: Panarea 178
177
180
180
181
198
200
202
204
204
205
209
210
210
213
6
„7 Einkehr mit Aussicht und Baden
„8 Spaziergang zur Blauen Grotte
159
152
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„5 Von Anacapri zum Monte Solaro
„6 Auf dem Sentiero dei Fortini
153
148
L I PA R I S C H E
INSELN
20:40 Uhr
Praktische Informationen
Übernachten | 150 Essen
Tagesausflüge an die Amalfiküste
Positano und Nocelle
Amalfi | 153 Ravello
Strände des Cilento
148
Capri für Kinder 151
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10.05.2009
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BEGEHRTE GEHEIMTIPPS
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Giglio Castello auf der Isola del Giglio
Die autofreie An- und Abreise
Was gibt’s zu tun?
Übernachten und Essen
Die Isola Maggiore im Lago di Trasimeno
Die autofreie An- und Abreise
Pinocchios Dorf: Civita di Bagnoregio
Apuliens Nordstern: San Nicola di Tremiti
Praktische Informationen
218
RUND UMS REISEPRAKTISCHE
234
Reisevorbereitung
Klima und beste Reisezeit
Wichtige Adressen
Was mitnehmen
An- & Weiterreise
Mit der Bahn
Mit dem Bus
Anreise mit dem Flugzeug
Zurechtkommen in Italien
Geld, Öffnungszeiten, Telefon
Übernachten
Essen & trinken
Baden
Die Umweltsituation in Italien
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AUTOFREI IN
MITTE & SÜD
218
219
219
220
221
222
224
229
PRAKTISCHE
REISETIPPS
234
235
236
Temperaturen 235
Packliste 237
238
238
241
241
242
242
243
244
245
246
GLOSSAR
249
REGISTER
252
Impressum
256
GLOSSAR &
REGISTER
7
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GRUSSWORT
Sehr geehrte Leserinnen
und Leser!
Sonne, Strand und türkisfarbenes Wasser. Grüne Wiesen, beeindruckende Berge und ungestörter Lebensgenuss. Das
wäre Urlaub wie er sein sollte! Aber immer öfter müssen Reisende feststellen,
dass sich ehemalige Urlaubsparadiese
im Lauf der Zeit verändert haben: Wo
früher erholsame Stille vorherrschte,
dröhnt heute oft der Verkehr. Wo Sie
einst frische Luft tanken konnten, verursachen heute Abgase Hustenreiz. Und
wo einst gemütliche Spaziergänge möglich waren, rasen heute Autos vorbei.
Wir wollen, dass sich die Realität in
den Urlaubsgebieten wieder an die Vorstellung von Urlaub anpasst. Mit »wir«
sind die AlpenSCHUTZvereine für Salzburg, Tirol und Vorarlberg und der Österreichische AlpenSCHUTZverband gemeint,
nicht-kommerzielle Umweltschutzvereine, deren Mitarbeiter sich zum Erhalt unserer Umwelt weniger dem Kritisieren
als mehr dem Aufzeigen positiver Vorbilder verschrieben haben.
Deshalb haben wir uns auch entschlossen, dieses wertvolle Buch über
bestehende autofreie Urlaubsgebiete zu
unterstützen. Nicht nur, weil es sich bei
den beschriebenen Regionen um ganz
fantastische Urlaubsparadiese handelt,
sondern weil wir positive Vorbilder her-
8
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vorheben wollen, um zu zeigen: Autofreiheit ist möglich! Denn nur in autofreien
Urlaubsgebieten kann das Versprechen
von guter Luft, von Ruhe und genussvollen Spaziergängen auch eingelöst werden. Autofreiheit bedeutet demnach
nicht Verzicht, sondern kann ganz im Gegenteil ein enormer Gewinn für alle sein:
Für die Ruhe suchenden Urlauber genauso wie für die Einheimischen und natürlich für die Umwelt.
Wollen wir also hoffen, dass die Idee
der Autofreiheit viele Nachahmer in
Deutschland, Österreich, der Schweiz
und anderswo auf der Welt finden wird.
Sodass möglichst bei allen Ihren und unseren zukünftigen Urlaubsreisen die frische Luft, die erholsame Stille und die
ungestörten Spaziergänge die prägenden Erinnerungen bleiben werden.
Wir wünschen Ihnen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, einen schönen und erholsamen Urlaub in den beschriebenen
autofreien Regionen!
Ihr
Lothar Petter
Gerald Majer
Österreichischer AlpenSCHUTZverband
www.alpenschutzverband.at,
[email protected].
AlpenSCHUTZverein für Salzburg
www.alpenschutzverein.at, [email protected]
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Für Raffael, Lina und Manuel
Ein besonderer Dank gebührt Chiara
Mauro, John Foster, Anni Damgaard, Gabriele Wölfler, Josef Hasenbichler und
Markus Kainzner für deren wertvolle Unterstützung auf Reisen.
VORWORT
Es begann mit einer Enttäuschung! Einen
Urlaub abseits von Lärm und Abgasen
wollten wir verbringen. Die Ernüchterung
kam bald: Statt Ruhe gab es Verkehrslärm, die Luft roch beißend nach Abgasen
und beim Spazierengehen mussten wir
ständig den Autos ausweichen. Qualitäten, die wir unbewusst als normal vorausgesetzt hatten, schien es in unserem
Urlaubsgebiet einfach nicht mehr zu
geben.
Zu Hause kam der Entschluss: In Zukunft wird nur noch in autofreien Gebieten Urlaub gemacht. Nie wieder soll im
Urlaub ein hupendes Auto die Nachtruhe
stören, ein Lkw unsere Ferienluft verpesten oder ein rasendes Moped die Sicherheit unserer Kinder gefährden.
»Aber gibt es überhaupt autofreie Gebiete?«, war unsere erste Reaktion. Und
ja, es scheint fast wie ein modernes
Märchen in unserer autoverliebten Welt,
es gibt sie wirklich, verstreut in ganz
Europa. Kleinere und größere Gemeinden, die seit vielen Jahrzehnten dem Auto Widerstand leisten. Entweder, weil
sich die Bewohner stets weigerten, ihre
eigenen Lebensräume autotauglich umbauen zu lassen, oder weil sie erkannt
haben, dass Autofreiheit und sanfte Mobilität die Voraussetzungen für das Tourismusgeschäft der Zukunft sind.
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Manche Regionen haben auch eine
Mischung aus Autonutzung und Autofreiheit entwickelt. Aus diesem Grunde
mussten wir eine Entscheidung treffen,
welche Kriterien zutreffen müssen, um
in diesen Reiseführer aufgenommen zu
werden.
Ein Ort ist für uns autofrei, wenn
≥ der überwiegende Teil des Ortsgebietes von individuellem Fahrzeugverkehr
mit Verbrennungsmotoren frei ist;
≥ Fußgänger und Kinder weitgehend Vorrang haben;
≥ die nähere Umgebung autofreie Ausflugsmöglichkeiten bietet;
≥ weitgehend keine Beeinträchtigung
durch Lärm, Staub oder Abgase vorhanden ist;
≥ eine sanfte Mobilität durch Fußgängerwege und/oder öffentliche Verkehrsmittel gewährleistet ist und letztlich eine autofreie Anreise möglich
ist.
Die autofreie Anreise wurde uns im Laufe der Zeit immer wichtiger. Abgesehen
davon, dass es ein wenig komisch anmutet mit dem Auto in ein autofreies Gebiet zu reisen, rückten die Vorteile einer
autofreien Anreise immer stärker in den
Vordergrund:
≥ Die Anreisezeit ist meist kürzer: Man
denke nur an die langen Staus nach Unfällen auf der Autobahn oder die quälenden Blockabfertigungen an den Alpenquerungen mit stundenlanger Wartezeit.
Ganz anders die Reise mit einem Nachtzug: Die Reisezeit wird einfach verschlafen und das Reiseziel entspannt und
ausgeschlafen am nächsten Morgen erreicht.
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≥ Autofrei reisen spart Kosten: Die vollständigen Kosten eines gefahrenen Kilometers mit einem VW Golf V 1,9 TDI betragen laut Autofahrerclub rund 0,36
Euro. Eine Fahrt von München nach Rom
(rund 900 km) kostet demnach 324
Euro. Dazu noch Maut in Italien rund 50
Euro, in Österreich etwa 20 Euro. Die Autoanreise kostet somit gesamt 394
Euro. Ein kurzer Vergleich mit heutigen
Bahnangeboten, z.B. München – Rom
pro Person ab 49 Euro inkl. Liegewagen,
zeigt den nicht unbedeutenden Unterschied.
»Aber ich habe mein Auto schon und
da ist es besser und billiger, es auch zu
nutzen«, wird so mancher Autofahrer einwenden. Laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sind obige Kosten durchschnittlich zu 58 % fix (fallen also auch
dann an, wenn das Auto nicht gefahren
wird, wie z.B. Versicherung) und 42 % variabel (fallen nur beim Fahren an, z.B.
Benzin). Bei unserem Beispiel belaufen
sich demnach die variablen Kosten auf
165 Euro. Da selbst die variablen Kosten höher sind als viele Alternativangebote der Eisenbahn oder der Billigfluglinien, ist es sogar billiger, ohne Auto zu
verreisen, obwohl man ein Auto besitzt.
≥ Autofrei bedeutet Sicherheit: Subjektiv
schätzen Autofahrer eine Autofahrt zwar
als relativ sicher ein. Tatsächlich ist die
Straße ein Schlachtfeld. Allein in Italien
stirbt alle 78 Minuten ein Mensch durch
einen Autounfall. Laut Kuratorium für
Verkehrssicherheit verursacht der Autoverkehr pro Milliarde Wege 181 tödliche
Unfälle, Bus und Bahn zusammen 11.
Ein erhöhtes Risiko, das sich durch eine
autofreie Anreise leicht vermeiden lässt.
10
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Um die autofreie Anreise zu vereinfachen, haben wir uns bemüht, so viele
Tipps wie möglich zusammenzutragen.
Schließlich geht es um Urlaub und damit
um die schönste Zeit im Jahr. Verreisen
soll so einfach wie möglich sein!
Als zusätzlichen Bonus haben wir
Kombinationsurlaubsziele (oft in den
Nachbarländern) ergänzt, die es ermöglichen sollen, von einem autofreien Gebiet ins nächste zu reisen.
In diesem Sinne können wir Ihnen nur
viel Vergnügen in den beschriebenen Regionen wünschen. Viel erholsame Ruhe,
anregende Spaziergänge und eine saubere Luft zum Durchatmen in den vorgestellten autofreien Urlaubszielen sowie
gute Reise wünschen
Stefan und Sumeeta Hasenbichler
Gerald Majer und Claudia Willner
Liebe Leserinnen und Leser!
Kennen Sie noch weitere autofreie Gebiete, die nicht beschrieben wurden?
Oder hat sich in einem der Gebiete inzwischen Wesentliches verändert? Bitte
teilen Sie Ihr Wissen mit uns, damit wir
dieses Buch so aktuell wie möglich halten können und es weiterhin vielen Menschen eine Anregung bei der Auswahl ihres Reiseziels sein kann.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe.
Die Autoren
Schreiben Sie an:
pmv Peter Meyer Verlag
Schopenhauerstraße 11
60316 Frankfurt am Main
www.PeterMeyerVerlag.de
[email protected]
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VENEDIG
VENEDIG
PORTOFINO
CINQUE TERRE
ISCHIA: SANT’ ANGELO
CAPRI
L I PA R I S C H E I N S E L N
A U T O F R E I I N N O R D I TA L I E N
AUTOFREI IN MITTE & SÜD
PRAKTISCHE REISETIPPS
GLOSSAR & REGISTER
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VENEDIG
Idealbild: Gondoliere vor der berühmten
Rialto-Brücke auf dem Canal Grande
Orientierung 16
Venedig und Autos 17
Die autofreie An- und Abreise 18
Transport vor Ort 18
Vaporetti 18 | Motoscafi 19
Traghetti 19 | Private Gondelfahrt 19
Blick in die Geschichte 20
Sehenswertes 23
Piazza San Marco 23
Chiesa di San Marco 23
Der Campanile 26
Die Säulen auf der Piazzetta 27
Der Dogenpalast 28
Weitere Stationen 28
Die »neue« Rialtobrücke 28
Das jüdische Ghetto 29
Die große Werft: Das Arsenal 30
Die Friedhofsinsel San Michele 31
Routen durch die Lagunenstadt 31
„1 Durch das volkstümliche San Polo 32
„2 Vom Bahnhof zum Markusplatz 32
„3 Zum jüdischen Ghetto 33
„4 Rialto-Brücke – Markusplatz 33
„5 Markusplatz – Biennale-Park 34
Wichtige Museen 35 | Scuola Grande 36
Einkaufen, Ausgehen 38
Praktische Informationen 39
Übernachten in Venedig 39
Essen & Trinken 41
Venedig für Kinder 42
Nützliche Adressen 44 | Literaturtipps 45
Tagesausflüge 45
Zum Sterben schön: Lido di Venezia 45
Stadt der Glasbläser: Murano 46
Spielzeugbunt: Burano 46
Keimzelle Venedigs: Torcello 46
Autofreies Kombiurlaubsziel: Unije 48
Anreise über Lošinj 48
Mali Lošinj 48 | Veli Lošinj 49
Unije 50
VENEDIG
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VENEDIG
DIE STADT DER GONDELN
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DIE STADT DER GONDELN
»[…] dass man sich ihnen [den Hotels] demütig zu Fuß mit hinterdrein gezogenem
Gepäck zu nähern hat, gibt allem die richtige Würze. Der sich durchs Auto definierende
Mensch – nackt ist er in dieser Stadt, wie Gott ihn schuf.«
Eva Demski: Venedig – Salon der Welt
Venedig ist auf 118 Inseln erbaut und
wird vom 4 km langen Canal Grande in
zwei Hälften geteilt. Seit dem 19. Jahrhundert ist sie durch einen 3,6 km langen Damm mit dem Festland verbunden.
Die insgesamt sechs Bezirke werden
von 177 Kanälen mit einer Gesamtlänge
von 40 km durchzogen. 446 Brücken,
3000 Fußwege und 127 Plätze machen
aus Venedig die größte autofreie Stadt
der Welt. Die italienischen Star-Krimiautoren Fruttero und Lucentini drücken
dies folgendermaßen aus:
… bis ich schließlich […] allein in der
Stadt der Schritte war. Dieses Geräusch
hört man heute nur noch hier, und Raimondo behauptet, dass Venedig vor allem
deshalb – weit mehr als wegen seiner
Naturschönheiten, Kunstschätze und so
weiter – so geliebt und gesucht wird. Die
unbewusste Nostalgie nach dem Zweibeinertum, nennt er das.
Fruttero und Lucentini:
Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz
»
«
Allerdings ist gerade die Einzigartigkeit
Venedigs gefährdet, nämlich seine Lage
auf Millionen von Eichen- und Lärchenstämmen, die in den Boden gerammt
das Fundament der Stadt ausmachen.
Allein für das Fundament der Kirche Santa Maria della Salute waren angeblich
mehr als 1 Mio Holzpfähle notwendig.
Nicht nur der hohe Wellengang der in die
Lagune einfahrenden Kreuzfahrtschiffe
14
D I E S TA D T D E R G O N D E L N : V E N E D I G
schädigt die Holzfundamente, sondern
auch das chronisch verschmutzte Lagunenwasser. Denn trotz der Einzigartigkeit
der Stadt darf nicht unerwähnt bleiben,
dass die Lagune von Venedig ein Umweltnotstandsgebiet ist. Das heute wohl
bekannteste Problem stellt das jahrzehntelang von der Industrie entnommene Grundwasser dar. Durch den sinkenden Grundwasserspiegel und den austrocknenden Boden begann Venedig zu
sinken; laut neuesten Forschungen um
bis zu 30 cm im letzten Jahrhundert.
Gleichzeitig ist durch den Treibhauseffekt der Wasserspiegel in der Adria
leicht angestiegen. Die unausweichliche
Folge: Überschwemmungen. Waren es
in den vergangenen Jahrhunderten einige Tage im Jahr, in denen es in der Stadt
Aqua alta hieß, so stand der Markusplatz in den letzten Jahren bis zu achtzig
Mal unter Wasser!
Nach einem Wasserentnahmeverbot
für die Industrie soll nun das milliardenteure MOSE-Projekt Venedig retten. Eine
Kombination gigantischer Schleusen soll
ab 2014 bei Hochwasser die drei Laguneneingänge bei Malamocco, Chiogga
und am Lido automatisch abriegeln. Umweltschützer befürchten durch den dann
reduzierten Wasseraustausch ein ökologisches Kippen der Lagune, die bisher
nur durch den Zustrom frischen Adriawassers die Abwasserbelastung durch
Haushalte und Industrie halbwegs ver-
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kraftet hat. Bis das System aus 79 beweglichen, bis zu 30 m hohen Fluttoren
fertiggestellt sein wird, hat die Stadtregierung angeordnet, sämtliche Kais mit
höheren Betonmauern vor den Fluten zu
schützen. Baustellen entlang der Wasserlinie gehören daher seit Jahren zum
gewohnten Stadtbild.
Aqua Alta ist nicht die einzige Bedrohung für Venedig: Das jahrzehntelange
Einleiten von ungeklärten und hochgiftigen Abwässern durch die petrochemischen Fabriken bei Mestre führte zu einer großflächigen Verseuchung der Lagune. Inzwischen hat man begonnen, viele
der illegal angelegten Giftmülldeponien
in der Lagune zu sanieren. 2005 wurde
das Ergebnis einer 10-jährigen Umweltstudie veröffentlicht: Im Schlamm der
Kanäle wurden 8,5 Tonnen Nickel, 7 Ton-
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nen Chrom und über 4 Tonnen Arsen
nachgewiesen. Das Überraschende an
diesem Ergebnis: Die Quellen der Verschmutzung finden sich nicht nur bei
den Industrieanlagen, sondern in der
Stadt selbst. Krankenhäuser und Druckereien entsorgten ihre Abwässer in die
Kanäle, die Belastung durch Sprit und Öl
der vielen Boote kommt hinzu. Inzwischen werden Schritt für Schritt einzelne
Kanäle ausgepumpt und gereinigt.
Gerade so, als ginge es darum, die
UNESCO-Weltkulturerbestadt vor dem
vermeintlichen Untergang noch schnell
zu besichtigen, strömen Millionen Touristen – Schätzungen zufolge 10 – 12
Millionen Tagestouristen pro Jahr – unaufhörlich nach Venedig. Diesem Strom
Fremder in die Stadt hinein, steht ein
umgekehrter Strom Einheimischer aus
© pmv, Foto: Ingrid Sievers
VENEDIG
Blick in den »Hinterhof«: Bröckelnder Putz und vom Bootsverkehr und Hochwasser bedrängte
marode Hausfassaden zeigen die Kehrseite des glanzvollen Venedigs
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15
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Unablässig strömen Flaneure, Passanten, Venezianer und Touristen durch die Gassen
der Stadt heraus entgegen. Im 14. Jahrhundert eine Großstadt mit 140.000
Einwohnern hat Venedig heute noch
höchstens 65.000. Horrende Mieten für
unbequeme und feuchte Wohnungen
und fehlende Arbeitsplätze außerhalb
der Tourismusbranche machen das Leben in der Stadt schwierig. Frei werdende Wohnungen werden entweder von
wohlhabenden Ausländern als Zweitwohnungen aufgekauft oder zu Hotelzimmern umgewandelt. Allein im Zentrum
kann inzwischen aus rund 480 Unterkünften ausgewählt werden. Lösungen in
Form einer Eintrittsgebühr für die Stadt
wurden bereits angedacht und in Form
mehrmaliger starker Preiserhöhung der
Touristentickets für die öffentlichen Boote auch teilweise umgesetzt. Das könnte
16
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zumindest als Indiz gewertet werden,
dass die wahrscheinlich spektakulärste
Stadt der Welt schrittweise zu einem realen Disney Land wird.
Orientierung
Venedig ist in sechs Viertel geteilt: Castello, San Marco, Cannaregio, San Polo,
Santa Croce, Dorsoduro. Die Adressen
tragen neben der Straßenbezeichnung
eine Hausnummer, die jedoch nicht fortlaufend ist. Die Nummern bieten deshalb keine Orientierungshilfe. Viele Bezeichnungen sind eigenwillig: Piazza ist
nur der Platz vor dem Markusdom. Jeder
andere Platz mit einer Kirche heißt Campo, ohne Kirche Campiello. Canal ist nur
der Canal Grande, andere größere
Kanäle heißen Canale (mit e).
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Wer auf die andere Uferseite des Canal Grande wechseln will, muss entweder eine der vier weit auseinander liegenden Brücken anpeilen oder eine Station des öffentlichen Gondeldienstes
(Traghetto), der alle paar Minuten auf die
andere Uferseite des Canal übersetzt.
Zu den vorgelagerten Inseln San Michele, Murano, Burano, Torcello und dem
Lido gibt es regelmäßige Bootsverbindungen der Vaporettos, ➚Ausflüge.
Venedig und Autos
»Dass in Venedig keine Autos fahren, ist
doch klar«, wird so mancher Zeitgenosse
behaupten, »schließlich ist überall Wasser«. Dass Wasser kein Hindernis für Autos ist, zeigt die Entwicklung einiger veAuto-Ersatz: Alles geht vom Boot aus
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nezianischer Stadtteile. Mit dem Bau der
Parkgaragen am Ende des Damms und
dem dahinter liegenden Industrie- und
Hafengelände können Autos bereits weit
in die Stadt eindringen. Eine besorgniserregende Entwicklung, die den österreichischen Stararchitekten und Vordenker für menschengerechten Städtebau,
Bernard Rudofsky (1905 – 1988), bereits 1969 zu folgender zynischen Bemerkung veranlasste:
Das venezianische Labyrinth verschiedener Wege zu Lande und zu Wasser ist
ein einziger Fluch für den Autofahrer, der
sich nach jenem Tag sehnt, an dem er mit
seinem Wagen bis auf den Markusplatz
fahren kann, diesen herrlichsten Parkplatz der Welt, der gleichwohl seit Jahr
und Tag brachliegt.
Bernard Rudofsky:
Straßen für Menschen
»
«
Rudofsky, der die Vorzüge autofreier Gebiete in den 1930er Jahren auf Capri
studieren konnte, hat viele negative Entwicklungen des Autowahns vorhergesehen. Schockiert würde er heute vor der
kleinen Holzbrücke bei der Stazione Marittima an Venedigs Uferpromenade Záttere stehen bleiben, an deren anderem
Ende sich mitten in Venedigs Stadtgebiet ein Parkplatz mit Autos befindet.
Trotz der Autofreiheit der Stadt dar f
nicht vergessen werden, dass hunderte
Boote vor allem auf dem Canal Grande
verkehren. Unzählige private Boote, Taxis und die Vaporettos sorgen mit ihren
zum Teil veralteten Motoren entlang dem
Canal Grande für eine stete Lärmkulisse
und auch Geruchsbelästigung. Für die
Häuser, die direkt an einem der Kanäle
liegen, wird der Warentransport mit BooD I E S TA D T D E R G O N D E L N : V E N E D I G
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VENEDIG
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ten durchgeführt. Der Weitertransport
erfolgt mit Handkarren.
Die autofreie An- und
Abreise
Die Bahnanreise endet am Bahnhof Venezia Santa Lucia und damit direkt am
Canal Grande. Als einer der größeren
Bahnhöfe Italiens bietet er hervorragende Direktverbindungen in alle italienischen Städte sowie nach Österreich,
Süddeutschland und in die Schweiz.
Bahnanreise aus Österreich
Abfahrt in Wien Süd um 6.23. Ankunft in
Venezia S. Lucia um 14.20 Uhr. Zurück
geht es ab 15.48 Uhr von Venedig. Ankunftszeit in Wien Süd um 23.35 Uhr.
Der Nachtzug ab Wien West 20.40
Uhr über Salzburg (ab 1.34 Uhr) erreicht
Venedig um 8.35 Uhr. Zurück ab Venedig
um 21.05 Uhr über Salzburg (an 4.09
Uhr) nach Wien (an 8.27 Uhr).
Bahnanreise aus Deutschland
Ab München (11.30 Uhr) über Innsbruck
(13.27 Uhr) nach Venedig (18.10 Uhr).
Zurück geht es ab Venedig um 13.20
Uhr, Ankunft in Innsbruck um 18.32 Uhr
und in München Hbf um 20.27 Uhr.
Der Nachtzug von München Hbf fährt
ab 21.03 Uhr über Innsbruck (23.05
Uhr). Ankunft in Venedig um 6.38 Uhr.
Zurück aus Venedig um 22.51 Uhr, Ankunft in Innsbruck um 4.30 Uhr und in
München um 6.30 Uhr.
Bahnanreise aus der Schweiz
Ab Basel um 12.28 Uhr mit der Ankunft
in Venezia Mestre um 19.28 Uhr. Zurück
ab Venezia Mestre um 8.32 mit Ankunft
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in Basel um 15.32 Uhr. Die ca. 10 Min
lange Strecke von Mestre nach Venezia
Santa Lucia wird von unzähligen Zügen
bedient.
Flugzeug
Venedigs Flughafen Marco Polo (www.veniceairport.it) ist mit Booten erreichbar.
Man kann vom Flugzeug aus- und ins
Boot einsteigen und sich direkt in die Lagunenstadt fahren lassen. Die Gesellschaft Alilaguna betreibt zwei Wasserbuslinien zwischen Venedig und dem Aeroporto Marco Polo, während ATVO mit
Bussen zur Stadt fährt.
Wasserbus: Alilaguna, zwischen 6.15 und
0.15 Uhr 2 x stündlich, circa 12 fi pro Person. San Marco 4267a, 30124 Venezia.
✆ 041/5235775, Fax 5221939, www.alilaguna.it, [email protected].
Bus: ATVO, alle 30 Min, 20 Min Fahrzeit bis
zur Piazzale Roma, 3 fi. ✆ 0421/383672,
www.atvo.it, infonov@ atvo.it.
Transport vor Ort
In Venedig wird natürlich hauptsächlich
zu Fuß gegangen. Größere Strecken
kann man mit den öffentlichen Booten,
den Vaporetti, zurücklegen.
Vaporetti: Wasserbus
Ein dichter Taktverkehr der Motorschiffe
sorgt für ausreichende Verbindungen in
alle Richtungen, hauptsächlich durch
den Canal Grande und rund um das
Stadtgebiet wie auch zu den Inseln San
Michele, Murano, Burano, Torcello, der
Halbinsel Punta Sabbioni und dem Lido
di Venezia. Der Transport von Rollstühlen
ist auf größeren Booten möglich (➚Reisepraktisches).
VENEDIG: DIE AUTOFREIE AN- UND ABREISE
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Eine Einzelfahrt kostet 6,50 fi. Die
24-Stunden-Karte 18 fi und die 72-Stunden-Karte 33 fi, für Jugendliche gibt es
Ermäßigungen (72 Stundenkarte für 14bis 29-Jährige 18 fi). Sehr große Gepäckstücke kosten 3,50 fi extra. Die
Fahrkartenschalter, Biglietteria, an den
größeren Stationen sind 8 – 21 Uhr geöffnet. Ausgestellte Fahrkarten sind bereits entwertet.
Nachtboote verkehren am Canal
Grande ab 24 Uhr 1 – 2 x pro Stunde.
Infos: www.velaspa.com.
Actv, Isola Nova del Tronchetto 32, 30135 Venezia, ✆ 041/2722111, www.actv.it, [email protected].
Consorzio Motoscafi Venezia, ✆ 041/5222303.
Traghetti: Canal-Gondel
Traghetti sind Gondeln, die seit rund
1000 Jahren Fußgänger von einem Ufer
des Canal Grande zum anderen übersetzen und mit 0,50 fi pro Richtung die billigste Bootsfahrt in Venedig darstellen.
Bei stärkerem Andrang gibt es nur noch
Stehplätze und das Vergnügen wird etwas wackelig.
Traghetto-Verbindungen über den Canal Grande: Ferrovia ‹–› San Simeone,
Santa Marcuola ‹–› Fondaco dei Turchi,
Santa Sofia ‹–› Pescheria, Riva del Carbon ‹–› Riva del Vin, San Toma ‹–›
Ca’Garzoni, San Samuele ‹–› Ca’Rezzonico, Santa Maria del Giglio (Hotel Gritti
Bitte Platz zu nehmen: Gondel wartet auf
Fahrgäste
Palace) ‹–› Salute, San Marco ‹–› Punta
della Dogana.
Venedig-Romantik für Verliebte:
Private Gondelfahrten
Der Tarif für eine 40 Min dauernde Runde (max 6 Personen) beträgt 80 fi. Eine
20-minütige Verlängerung kostet weitere
40 fi. In der Nacht ist der Grundtarif
100 fi. Trotz der offiziellen Tarife ist es
empfehlenswert, sich den Fahrpreis vom
Gondoliere noch einmal bestätigen zu
lassen, um später keine Überraschungen zu erleben. Die Hauptstation ist Servizio Gondole Baccino Orseolo am Fondamenta Orseolo (beim Hotel Best Western), 3 Min vom Markusplatz entfernt.
Info: www.gondolavenezia.it.
VENEDIG: DIE AUTOFREIE AN- UND ABREISE
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VENEDIG
Motoscafi: Wassertaxi
Bei den Landungsbrücken legen Motorboote ab, die entweder durch den Canal
Grande in 25 Min oder in 10 Min durch
den Rio Nuovo bis zum Markusplatz fahren. Preis: 80 fi für 20 Min.
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LA SERENISSIMA:
BLICK IN DIE
GESCHICHTE
Die Republik Venedig war bis zum Verlust
ihrer Selbstständigkeit 1797 fast ein Jahrtausend mitbestimmend in der Weltgeschichte. Bis zum 5. Jahrhundert hatten
sich die Bewohner der Küste, illyrische
Veneter, vor den unruhigen Zeiten auf die
Laguneninseln zurückgezogen. Sie bildeten bald eine prosperierende Gemeinschaft, die sich 697 unter einem Führer,
dem Dogen, zum Venetischen Seebund
zusammenschlossen.
Rund 100 Jahre später wurde Rivus Altus
(Rialto) Regierungssitz. Das damalige
Venedig befand sich zwar im Staatsgebiet von Byzanz, des übrig gebliebenen
oströmischen Reiches, doch war der politische Einfluss Byzanz’ gering. Venedig
baute ungehindert seine See- und Handelsmacht auf. Nach mehreren Kriegen
und einem Kreuzzug 1204 hatte Venedig
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nicht nur die Macht in der Adria, sondern
Einfluss bis nach Byzanz (heutiges Istanbul). Mit der Niederlage Genuas 1380
begann die Zeit der Serenissima, der Allerdurchlauchtesten.
Die Führungselite Venedigs bestand
immer aus Kaufleuten. Schon früh verstanden sie es, ein politisches System
zu schaffen, das ihren Interessen nützlich war. Eine Republik mit gewählten
Vertretern hat den unschätzbaren Vorteil, dass sie im Inneren stabil, weil frei
von Machtkämpfen ist. Dadurch kann
sie die militärischen Truppen im Ausland
einsetzen und muss keine permanente
Streitmacht im eigenen Land zur Verteidigung des Monarchen halten.
Bereits im Mittelalter pflegten die Dogen eine aktive Wirtschaftspolitik, um
boomende Geschäftszweige in die Stadt
zu locken. Handwerksbetriebe, Manufakturen und Wer ften, in denen Tuche,
Glasperlen, Mosaiksteine, Seile, Wachskerzen, Boote und Schiffe gefertigt wurden, gehörten zu den wichtigsten Erwerbszweigen. Um am lukrativen Tuchhandel zu verdienen, wurde 1272 mit
einem Dekret all denen, die sich in Venedig zur Wollverarbeitung niederließen,
freie Logis gewährt. So konnte der Textilhandel gegen Ende des 15. Jahrhunderts der wichtigste Wirtschaftszweig in
Venedig werden. Zum »Konzern« Venedig
gehörten natürlich ausländische Stützpunkte. So betrieb man in Kreta Zuckerrohrplantagen und Fabriken. Der Zucker
wurde in großen Magazinen in Venedig
gelagert und von dort aus in alle Städte
Italiens geliefert.
Herz der Wirtschaftsmacht Venedig
war das Arsenal, eine bereits 1104 gegründete Wer ft, die ein ganzes Stadt-
LA SERENISSIMA: BLICK IN DIE GESCHICHTE
10.05.2009
viertel einnimmt. Hier waren alle Zuliefererbetriebe integriert: Seiler, Drechsler, Zimmerer, Schmiede, Schreinereien,
Segeltuchbetriebe etc.
Die Entdeckung Amerikas 1492 und
die des Seeweges um die Südspitze Afrikas herum nach Asien fünf Jahre später
eröffnete Europa neue Märkte und legte
Venedigs Orienthandel lahm. Trotz dem
Seesieg von Lepanto 1571 verlor La Serenissima gegenüber den Türken im Mittelmeerraum an Macht. In ihrer Agonie
versank die Republik während der Barockzeit in einer ständigen Abfolge von
geglückten Kriegszwischenspielen und
großen Festlichkeiten. 1797 konnte Napoleon die Lagunenstadt ohne Gegenwehr einnehmen. Die freie Republik Venedig endete als Vasall Österreichs.
1805 wurde Venedig dem Königreich Italien zugeschlagen, 1815 auf dem Wiener Kongress wieder Österreich … und
kam erst 1866 endgültig zu Italien.
Durch die in Venedig früh einsetzende Industrialisierung blieb die Stadt gleichwohl wohlhabend.
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ten), die sich auf den Bau ziviler Handels- und Frachtschiffe spezialisiert hatten. Für die Vielzahl von Kriegs- und Handelsbooten, die der damalige »global
player« Venedig benötigte, mussten
ganze Landstriche gerodet werden. Eigene Transportschiffe schafften so viel
Holz aus Istrien und Dalmatien herbei
bis dort nur noch eine nackte Felslandschaft übrig blieb. Holzlieferanten sind
bis hinauf zu den Dolomiten und sogar
bis ins Kärntner Lesachtal nachweisbar.
Ein eigener Geheimdienst war für die Sicherung der Holzversorgung zuständig.
Ein anderes Organisationsproblem
stellte die Wasserversorgung für über
100.000 Menschen dar. Das vom Meer
umgebene Venedig hatte keine SüßwasDer Markuslöwe mit dem Evangelium: Ist
das Buch offen, herrschte Frieden
VENEDIG
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Von besonderer Bedeutung für die Funktionsweise der Stadt bzw. der Wirtschaft
war der Handel mit Holz. Die Anlieferung
von Millionen von Holzstämmen war eine
der größten wirtschaftlichen und logistischen Leistungen des alten Venedigs.
Holz war vor allem als Baumaterial für
die Fundamente der Häuser, Paläste und
Kirchen unverzichtbar. Neben dem privaten Holzverbrauch beim Kochen, verschlangen vor allem die riesigen Glasmanufakturen mit all ihren permanent
brennenden Glasöfen Unmengen des
Rohstoffs. Dazu der Holzverbrauch des
Arsenals und der Squeri (privaten WerfLA SERENISSIMA: BLICK IN DIE GESCHICHTE
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Rastplatz für müde
Recherche-Füße: Brunnen auf dem Campo del
Santi Apostoli
serreserven. Um Regenwasser zu speichern, wurde auf jedem Platz ein Brunnen angelegt. Das ausgeklügelte Gefälle
der Plätze ließ das Regenwasser in unterirdische Zisternen fließen. Der feine
Sand darin reinigte das Wasser vom
Staub und Schmutz. Das gefilterte Wasser konnte dann mit Kübeln aus den
Brunnen, deren Schächte aus durchlässigem Mauerwerk bestanden, geschöpft
werden. Dieses Brunnensystem war eine
wichtige Lebensader für die Versorgung
der Stadt. Schon im 14. Jahrhundert
wurden die ersten strengen Gesetze zum
Schutz der Brunnen erlassen. Für Zeiten
großer Trockenheit baute man 1540 außerhalb der Stadt zusätzlich Speicherbecken, um Wasser aus der Brenta für Venedigs Bedarf zu sammeln. Die Berufsgruppe der Acquaroli holte mit eigenen
Transportschiffen Wasser in die Stadt
und füllte die ausgetrockneten Brunnen.
Selbstverständlichkeiten der heutigen
Zeit nimmt man in ihrer historischen Bedeutung oft nicht mehr gebührend wahr.
22
Als Beispiel sei die
Straßenbeleuchtung
genannt. Venedig bei
Nacht war vor Jahrhunderten kein romantisches Vergnügen. Die
Stadt war stockdunkel,
die Brücken hatten
noch keine Geländer
und schwimmen konnte fast niemand. Das
Risiko, über fallen und
ausgeraubt zu werden, war hoch. Für alle
diejenigen, die sich frei bewegen durften
– nur die Venezianer – hatte man eine
Idee, um Venedig bei Nacht sicherer zu
Heim-Leuchtung: Eine der »heiligen« Laternen an einer Straßenecke
LA SERENISSIMA: BLICK IN DIE GESCHICHTE
10.05.2009
machen: Man er fand eine Straßenbeleuchtung, die immer zuverlässig leuchten würde. 1128 wurde beschlossen, an
jeder wichtigen Ecke der Stadt Kerzen
und Öllampen vor Bildern zu Ehren der
Heiligen Maria anzubringen. Durch die
besondere Marienverehrung wagte es
niemand, die Kerzen auszublasen und
die ersten Ansätze einer Straßenbeleuchtung waren erfunden. Noch heute
sieht man an vielen Kreuzungen jene
Bildstöcke zu Ehren Marias, die mit Kerzen oder Blumen geschmückt sind.
SEHENSWERTES
Venedig bietet für kunst- und kulturinteressierte Besucher Attraktionen in reicher
Fülle. Jedes einzelne Haus der Stadt hat
seine Geschichte. Aber auch all jene
Besucher, die nur zum Schauen anreisen,
kommen hier auf ihre Kosten. Letztlich
schmeckt ein Cappuccino doch besser,
wenn die Aussicht von einem prächtigen
Palazzo verziert wird. Die laut Bernard
Rudofsky »perfekten Straßen« mit ihrem
»harmonischen Raum« schaffen das einzigartige venezianische Ambiente. Die
Vorzüge der Autofreiheit gibt es in dieser
Stadt ganz selbstverständlich dazu.
Von den vielen sehenswerten Plätzen
empfehlen wir wegen ihrer beeindruckenden Architektur und der schönen Lokale folgende: Der Campo Santa Margherita ist einer der angenehmsten, weil ruhigsten Plätze in Venedig, abseits vom
Touristenstrom und mit zahlreichen
gemütlichen Cafés und Restaurants ausgestattet. Angenehm und interessant
sind auch der Campo San Giacomo
dell’Orio (in San Polo, Nähe Bahnhof),
der Campo Santo Stefano mit anschlie-
20:40 Uhr
Seite 23
ßendem Campo Sant’Angelo (in San Marco), der Campo Santa Maria Formosa, die
Via Garibaldi, der Campo San Fantin
(Platz vor der Oper La Fenice) und der
Campo San Barnaba an dessen Rio di
San Barnaba Boote festmachen, die als
Gemüse- und Obstläden fungieren.
Piazza San Marco
Drei Seiten des »schönsten Salons Europas« (Napoleon) nehmen die Procuratien aus dem 16. Jahrhundert ein, lange
klassizistische Gebäude mit Arkadengängen. Es waren die Amtswohnungen
hoher Beamter und der Prokuratoren von
San Marco, den nach dem Dogen höchsten Vertretern des Stadtstaates. Heute
befinden sich in ihnen das ➚m Museo
Correr und das ➚m Museo Archeologico, während die Arkaden von sündhaft
teuren Boutiquen und den berühmten
➚ Cafés C Quadri, Florian und Lavena
besetzt sind, wo man mit 10 Euro für
den Cappuccino rechnen muss – plus
Coperto. Die vierte Seite des Markusplatzes wird vom Markusdom mit dem
Campanile und dem Dogenpalast ausgefüllt. Zur Uferlinie hin stehen die beiden Säulen mit den Figuren des Hl.
Theodors und des Löwens.
Chiesa di San Marco
Aufgrund der enormen Bedeutung christlicher Reliquien im Mittelalter, versuchte
natürlich auch Venedig derart prestigeträchtige Gebeine zu »erwerben«. Nachdem die Venezianer die angeblichen
Überreste des Evangelisten Markus von
Ägypten nach Venedig geschafft hatten,
wurde eine Basilika zu seinen Ehren errichtet. Die erste Kirche brannte ab,
SEHENSWERTES
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VENEDIG
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10.05.2009
doch schon 978 konnte man den zweiten Bau einweihen. Der Grundriss in
Form eines griechischen Kreuzes verweist auf den starken byzantinischen
Einfluss, als Vorbild diente die aus dem
6. Jahrhundert stammende (und 1452
zerstörte) Apostelkirche in Byzanz. Nach
weiteren Aus- und Umbauten, u.a. wurde
eine romanische Krypta unter dem Sanktuarium hinzugefügt, konnte 1094 die
dritte Markuskirche eingeweiht werden.
Nach jedem gewonnenen Krieg gelangten neue prachtvolle Beutestücke in
die Stadt, die zum Verzieren des Markusdoms verwendet wurden. Bis 1204
wurden die fünf Flachkuppeln durch Außenkuppeln überhöht, die bis heute die
Basilika überragen und deren Innenflächen mit Mosaiken bedeckt sind. 1385
wurden die spätgotischen Bekrönungen
20:40 Uhr
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und Türmchen der oberen umlaufenden
Außenmauern hinzugefügt. Später folgten weitere Kapelleneinbauten. Fünf
bronzene Türen aus Byzanz führen in
das wegen seines Ausstattungsprunks
überwältigende Innere. Der Gold- und Juwelenschmuck war bis zu den napoleonischen Plünderungen sogar noch stattlicher! »Viva San Marco« war immer der
Streitruf der Venezianer, wenn es galt,
einer Gefahr standzuhalten.
Vor der Kirche ging es nicht unbedingt
christlich zu: Am Platz bei den drei Bronzeständern wurde bis 1576 ein Sklavenmarkt abgehalten.
Der Campanile
Der Bau des Glockenturms von San Marco, der ursprünglich als Leuchtturm diente, wurde bereits 888 begonnen. Bis ins
© pmv, Foto: Ingrid Sievers
Wie aus einem orientalischen Märchen: Der Markus-Dom mit seinen Kuppeln, Türmchen und
Vergoldungen; daneben der Stempel des Campanile
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SEHENSWERTES: PIAZZA SAN MARCO