Nervendrucktechniken mit Werner Aßfalg und JJ
Transcription
Nervendrucktechniken mit Werner Aßfalg und JJ
Nervendrucktechniken mit Werner Aßfalg und JJ-Freefight mit Philipp Wolf, in der Möllner Stadtwerkearena Das Ju-Jutsu Team Mölln hatte für das Wochenende am 17. Und 18. Mai, als Ausrichter für den Schleswig-Holsteinischen Ju-Jutsu Verband, hochkarätige Referenten eingeladen und die Möllner Stadtwerkearena zu einem Dojo verwandelt. Samstag, Inhalte: Nervendrucktechniken Mythos und Wirklichkeit: Einsatz von Vitalpunkten im JJ, mit Werner Aßfalg, 4. Dan Ju-Jutsu, 1. Dan Kyusho-Jitsu Die Möllner Ju-Jutsu Abteilungsleiterin Petra Oesterreich stellte den Teilnehmern, den aus Baden Württemberg angereisten Werner Aßfalg vor, der zunächst das Kyusho-Jitsu und den Ablauf des Lehrganges erklärte. Jedes Organ hat Meridiane entlang des Menschlichen Körpers, die als Vitalpunkte in der Selbstverteidigung angegriffen werden können. Schmerzen, Taubheit, Lähmung oder der K.o. können durch einen gezielten Angriff auf Vitalpunkte erreicht werden. Kyusho-Jitsu begründet sich auf altes, umfangreiches Wissen der „Nervenautobahnen“ des Menschen, die auch in Akupunkturlexika als Meridiane z.B. Lunge 8, oder Magen 5 bekannt sind. „Es kommt darauf an, gezielt den Nerv zu treffen, weniger ist mehr“, so Werner. Ein gerader Fußstoß zur Körpermitte wurde mit einem Unterarmblock von innen nach außen geblockt und zusätzlich Milz 6 mit den Knöcheln der Hand angegriffen. Damit wird der Angriff des Gegners für ihn sehr unangenehm. Dann noch mit einem Kniestoß auf Milz 11 (Oberschenkel) und….. fertig! „Werner wir brauchen noch mal den Schmerzpunkt?“ „Gerne doch…“, ein Autsch war dann auch zu hören, da war er der Schmerzpunkt! Bei Griffen auf Vitalpunkte ist es manchmal wichtig, den Muskel zur Seite zu schieben und dann richtig tief rein zu drücken. „Je stärker ein Gegner ist, desto lockerer müsst ihr sein, damit seine Energie zu ihm zurückfließt, sonst funktioniert es nicht!“ Allein der Nervendruck macht es oft auch nicht, „Punkt finden, drücken und Kombination einsetzen“. Es wurde die Abwehr verschiedener Atemi, Griff- und Umklammerungsattacken erfolgreich unter Einsatz von Nervendruckkombinationen geschult und ausprobiert, mit minimaler Kraft und maximalem Erfolg. Zum Schluss gab es eine entspannende Partnermassage bis in die Fingerspitzen, die allen gut tat. Viel zu schnell ging der eher ruhige und weniger schweißtreibende Lehrgang zu Ende, der für viele neue, interessante Aspekte der Selbstverteidigung brachte. Danke Werner, komm bald wieder nach Schleswig-Holstein! Wir Möllner danken Dir!!! Sonntag, Inhalte: Verteidigung gegen realistische Atemi, Infight/Grappling, Würgen ohne Gi Nun schon zum dritten Mal durften wir Philipp Wolf in Mölln begrüßen, um von ihm zu lernen. Nach einer rhythmischen Erwärmung mit Atemikombinationen und Meidbewegungen ging es in den Teil Eins der Abwehrtechnik von Atemi. „Die beste Verteidigung ist vorher offensiv und nachher nicht da zu sein! Nicht getroffen werden, in den Griffbereich kommen, bei Meidbewegungen den Körper vorspannen, um einen kraftvollen Schlag ausführen zu können“. Philipp ließ uns an seinem Erfahrungsschatz aus zahlreichen MMA Profikämpfen teilhaben. So war ihm auch der richtige Moment der Vorwärtsbewegung des Gegners wichtig, um von Atemis zum Körperkontakt zu gelangen. Ein Kontern wird durch engen Körperkontakt für den Gegner schwierig. Trainingsmöglichkeiten der Abwehr wurden Schrittweise erklärt. Zuerst Vertrauen in die eigene Technik aufbauen, die Intensität steigern und die Automatisation der Technik durch Drill erlangen. Frei Kämpfen und Anwenden bringt nötige Sicherheit. Distanz und Timing im Partnertraining zu entwickeln und sich klar zu machen auch selber getroffen zu werden, im Idealfall auf die eigene Deckung, aber auch Körpertreffer sind möglich. Auch darauf muss man sich einstellen. Entwickelt einen Stierkopf, denn in der Angriffsbewegung darf nicht gezögert werden. Die einzige Bewegungsrichtung ist nach vorne! In der Pause konnten sich die Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen für den zweiten Teil stärken, in dem es um Würgetechniken im Stand und am Boden gehen sollte. Für kleine Tricks war zwischendurch auch noch Zeit, zum Beispiel bei einer Umklammerung am Boden wie im BJJ üblich „Samba zu tanzen“. Die Hüfte rechts, links, rechts usw. drehen um sich aus der Umklammerung zu lösen. Die Dreieckswürge mit Armen und Beinen, die Möglichkeit auch mit anderen Körperteilen zu würgen Weiterführungsund Kontermöglichkeiten. In der zweiten Hälfte wurde gewürgt und gekontert. Philipp greift an, denn dadurch begrenzt er die Möglichkeiten des Gegners und er ist vielfältig, denn durch Einzeltechniken gewinnt man selten einen Kampf! Er ist es, der dem Gegner seinen Stil aufzwingt um zu gewinnen. Nach vier Stunden ging der interessante, vielseitige Lehrgang mit dem nächsten Termin für das nächste Jahr im Gepäck zu Ende. Vielen Dank Philipp, wir freuen uns schon auf ein wiedersehen in der Möllner Stadtwerkearena! Ohne unser Orga Team und die Hilfe einiger Eltern, die verlässlich Matten transportieren, Kuchen backen, beim Catering helfen, wären Landeslehrgänge in dieser Art nicht durchführbar. Wir bedanken uns für die Hilfsbereitschaft und freuen uns schon auf den Herbst, denn dann besuchen uns Achim Hanke und Artur Allerborn als Referenten für den nächsten Ju-Jutsu Landeslehrgang in Mölln! Bilder und Bericht von Rüdiger Merten