Spanien steht vor der größten Firmenpleite seiner

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Spanien steht vor der größten Firmenpleite seiner
Ausgabe
Surdeutsche
D I E Z E I T U N G F Ü R S Ü D S PA N I E N
Beliebig Personaleinstellung im
Rathaus von Estepona wurde
willkürlich vorgenommen KÜSTE I5I
Im Heft
DONNERSTAG 17. JULI 2008 1,10 e NUMMER 215
International Engländer und
Deutsche organisieren einen
Bauernmarkt in El Trapiche KÜSTE I10 I
+1e extra Kaffeetasse
MAGAZIN SEITE 7
Spanien steht vor der größten
Firmenpleite seiner Geschichte
Führende Immobiliengruppe MartinsaFadesa hat Insolvenz angemeldet
Zukunft von 2.500 Wohnungen in Manilva
ist ungewiss, Millionenschulden in Marbella
Restaurants,
Ausstellungen,
Konzerte, Feste,
Termine und
Highlights der
Woche
Ein böses Erwachen hat die spanische Immobiliengruppe
Martinsa-Fadesa erlebt. Das Unternehmen hatte ebenso
wie viele andere in der Hoffnung auf das schnelle Geld kräftig expandiert. Angesichts einer Schuldenlast von 5,2 Milliarden Euro musste Martinsa nun Insolvenz anmelden.
Mit mehr als 170.000 Wohnungen und nahezu 29 Millionen
Quadratmetern Bauland ist Martinsa-Fadesa der Branchenführer in Spanien. Auch an der Costa del Sol hat die
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Gruppe zahlreich Projekte durchgeführt.
80 Prozent der
Gäste lassen
Artikel aus
Hotelzimmern
mitgehen
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Höhlen Am 23. Juli
spielt das Münchner
Kammerorchester
in Nerja
MAGAZIN SEITE 5
Liechtensteiner
Konten Justiz
ermittelt auch
in Spanien
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INhalt
BEGEGNUNGEN. Graf Rudolf von Schönburg und Jackie Weiss beim Treffen in Marbella. / G. B.
High Speed trifft
auf Nostalgie
WasWannWo
Generationentreffen im Marbella Club Hotel: Deutschlands jüngste
Formelfahrerin Jackie Weiss ist nach jahrelanger Abwesenheit in
Marbella auf den Spuren ihrer Kindheit. Kompetent Auskunft geben
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konnte ihr Hotelier Graf Rudolf von Schönburg.
KÜSTE. . . . . . . . . .
MEINUNG . . . . . .
SPANIEN. . . . . . . .
WIRTSCHAFT. .
SPORT. . . . . . . . . .
ANZEIGEN. . . . . .
Leben. . . . . . . . . .
KULTUR. . . . . . . . .
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REZEPT. . . . . . . . .
WELLNESS . . . . .
FREIZEIT . . . . . .
GESUNDHEIT . .
VEREINE . . . . . . . .
FLORA. . . . . . . . . .
RÄTSEL. . . . . . . . .
HOROSKOP. . . .
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Fernsehwoche
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Donnerstag das
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interessanten
Servicethemen
Wasserball
Spanische
Damen
gewinnen in
Málaga die
Silbermedaille
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6
COSTA DEL SOL AUS DEN GEMEINDEN
DONNERSTAG 17. JULI 2008
SUR DEUTSCHE AUSGABE
galten derart lange Trauerzeiten,
dass man praktisch nie frische,
bunte Farben trug) und luden sie
pitschnass wieder ein, denn
natürlich wäre es absolut
unschicklich gewesen, nackte
Haut zu zeigen.
Don Alfonso von Hohenlohe
habe die Kopfteile der Betten
höchst persönlich bemalt, wie er
auch das Hotel und die Gartenanlage höchst selbst entworfen
habe, erinnert sich Conde Rudi.
«Er war wohl einer der begabtesten Menschen, die ich jemals
gekannt habe. «Er liebte es zu
kochen und brachte von seinen
zahlreichen Reisen immer neue
kulinarische Anregungen mit.
Und immer mehr internationale
Prominenz, weil er ohne Unterlass für Marbella und sein Hotel
Reklame machte. Es gibt wohl keinen König, der nicht im Marbel-
Auch Fragen zur
Deutschen Schule
kann ‘Conde Rudi’
beantworten
GENERATIONENTREFFEN. Graf Rudolf von Schönburg und Rennfahrerin Jackie Weiss betrachten alte Fotos.
Die jüngste Formelfahrerin Deutschlands traf in Marbella auf den Mann, der
jahrzehntelang das Steuer des Marbella Club Hotels in den Händen hatte
High Speed trifft auf Nostalgie
TEXT UND FOTOS: GABRIELA BERNER / MARBELLA
NGLEICHER könnte das
Paar, das in der Abendsonne genüsslich seinen
alkoholfreien Orange-Grenadine-Cocktail schlürft, wohl
kaum sein. Er, Prototyp des BestAgers, lässt mit seinen Anekdoten jene Zeiten aufleben, als Marbellas Straßenbild noch von Eselskarren, ältlichen englischen
Überwinterern und Filmstars
geprägt war. Sie, zierlicher Teenager mit blauen Sternchenaugen,
sieht einer verheißungsvollen
High-Speed-Zukunft entgegen.
U
Kindheitserlebnisse
Jackie Weiss, der gerade 17 Jahre alten jüngsten Formelfahrerin
Deutschlands und Formel BMW
Talent Cup Fahrerin, gehört der
voluminöse Helm neben den
Cocktailgläsern. Sie ist derzeit
mit ihren Eltern Elisabeth und
Dieter in Marbella, um nach jahrelanger Abwesenheit ihren Kindheitserlebnissen nachzuspüren
und auch ein bisschen Werbung
in eigener Sache zu betreiben. Da
sie im zweiten Jahr Marketing
lernt, kann sie das schon ganz
gut.
Die zweite Kopfbedeckung auf
dem Tisch ist der schlichte Strohhut, mit dem sich Rudolf Graf
von Schönburg, in Marbella
eigentlich noch besser bekannt
unter seinem Beinamen ‘Conde
Rudi‘, tagsüber vor den heißen
Sonnenstrahlen zu schützen
pflegt. Die schnelle junge Dame
«An den Cocktail
Banarama erinnere
ich mich auch
noch gerne»
«Es gibt wohl
keinen König, der
nicht im Marbella
Club logiert hat»
«Alle Angestellten
des Hotels
stammten damals
aus dem Dorf»
hat sich genau den richtigen
Informanten gesucht. All ihre
Fragen beantwortet Conde Rudi
in seinem unnachahmlichen
Erzählstil bis aufs letzte Detail,
zumal es ihm sichtlich Freude
macht, über sein Marbella und
seinen Marbella Club Hotel zu
plaudern, in dessen exotischer
Gartenanlage sich das Gespräch
abspielt.
Hier erinnert sich Jackie
unwillkürlich an die Beach Bar
und einen köstlichen Cocktail
namens ‘Banarama‘. «Oh ja, den
mochte ich auch sehr gern»,
bestätigt Herr von Schönburg. Ob
sich denn der Marbella Club ver-
la Club Hotel logiert hätte». Von
den Stars des internationalen
Showbusiness ganz zu schweigen,
wie Jackie erfährt.
Als der langjährige Chef des
Marbella Club den Bildband mit
dem Titel ‘Marbella Club – die
ersten 50 Jahre’ aufschlägt, ist
die Nostalgie komplett serviert.
Jede Abbildung kann er launig
kommentieren, ebenso wie die
Schwarz-Weiß-Fotos im MC Café,
wohin ein kurzer Spaziergang
führt. Gina Lollobrigida, Sean
Connery, Kim Nowak, Soraya,
Vertreter der verschiedensten
Königshäusers und andere Celebrities lächeln huldvoll von den
Wänden auf das junge und jung
gebliebene Publikum herab. Hier
trifft man sich zum Frühstück,
zum Business-Lunch, zum Dinner oder auf eine Copa.«Seit jeher
findet sich die Jugend im Club
cliquenweise ein, und man ist
stets offen und fürsorglich
gegenüber Neuankömmlingen»
betont der Graf, dessen Kinder ja
auch diese Erfahrungen gelebt
haben.
In die weite Welt hinaus
SCHNELL UNTERWEGS. Jackie Weiss vor ihrem Rennwagen.
ändert habe, will Jackie wissen,
und ob er auch den jungen Leuten von heute noch etwas zu bieten habe. Beides bejaht Conde
Rudi mit Stolz.
Es wäre ja schließlich unzumutbar, wenn man seinen Urlaub
unter damaligen Verhältnissen
verleben müsste. Womit er sich
auf die Anfangszeiten des Hotels
bezieht, als Telefone in dem einfachen Paradies am Meer quasi
inexistent waren. ‘Der Club‘ war
für die umliegenden Nachbarn
und Neusiedler Synonym für
Telefonzentrale, Treffpunkt, Teatime und Freundeskreis. Der Kaffee war mit nicht gewöhnungs-
fähiger Ziegenmilch geweißt, bis
endlich ein benachbarter Grundbesitzer von Hotelbegründer
Prinz Alfonso von Hohenlohe ein
paar Kühe geschenkt bekam.
Sein einziger Tribut: täglich
eine Kanne frischer Milch und
etwas Sahne abzuliefern. Das
Doppelzimmer kostete in jener
Zeit 285 Peseten, umgerechnet 1,60
Euro, und alle Angestellten
stammten aus dem Dorf und bildeten gemeinsam mit der Hotelleitung eine neue, große Familie.
Hin und wieder spuckten aus
dem Landesinneren kommende
Busse tiefschwarz gekleidete Spanier am Strand aus (in jener Zeit
Beim Stichwort Jugend fällt
Jackie ein: «Wie geht es eigentlich heute an der deutschen Schule zu? Gibt es noch immer viele
ausländische Lehrer?» Auch hier
ist Conde Rudi in seiner Eigenschaft als langjähriger Präsident
des Schulpatronats der richtige
Gesprächspartner. «Das Lehrerkollegium ist natürlich international und die Schülerschaft noch
mehr. Wer am Colegio Alemán
Juan Hoffman lernen kann,
erhält die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche
Zukunft».
Jackie nickt, aber sie hat es
schon weit vor dem Abitur in die
weite Welt hinausgezogen. Sonst
hätte sie vermutlich nie in Las
Vegas das Karting und ihre Berufung zur Rennfahrerin entdeckt,
und BMW hätte sie sicher nicht
zum Formel Talent Cup Spain
2008 eingeladen.
Und sie wäre wohl auch nicht
als Dauerbenutzerin des Nürburgrings oder des Hockenheimrings bekannt.