- Heftarchiv - Internet World Business
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€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 13/14 23. JUNI 2014 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige INTERNET WORLD Business Guide Schnelligkeit als Service S. 30 Mobilfunk-Allianz Auf 84 Seiten stellt der INTERNET WORLD Business Guide „Online Werbeplanung“ aktuelle MarketingTrends, Dienstleister und Agenturen vor. Ihr Gratisexemplar liegt dieser Ausgabe bei. Generation Geräte Einführung 1G 1981 Analog 2G 1991 GSM 3G 2001 UMTS Recherche vor dem Kauf: Wie der Kunde sucht S. 18 Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 41 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Gemeinsam gegen den Strom EU und Korea entwickeln 5G Die EU-Kommission und das südkoreanische Ministerium für IT und Zukunftsplanung wollen gemeinsam die Standards für den Mobilfunk der 5. Generation (5G) entwickeln. 5G soll Dinge wie das intelligente Auto, Hausvernetzung und digitale Gesundheitsservices ermöglichen. Markteinführung: voraussichtlich 2020. Customer Journey Foto: Fotolia / Bloomua Same Day Delivery Foto: Fotolia / Kurhan Online Werbeplanung Juli bis September 2014 Der E-Commerce ändert sich rasant – und bringt Digital-Agenturen in Zugzwang ine Branche auf der Suche nach der Exit-Strategie: Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht ein Internet-Dienstleister seine Eigenständigkeit aufgibt. Immer mehr Agenturen tun sich mit Finanzinvestoren im Rahmen einer Holding zusammen, verkaufen ihr Unternehmen an ein globales Agenturnetzwerk oder lassen sich von einem Konzern schlucken, der auf diese Weise den Weg in die digitale Wirtschaft sucht. Die Begründungen dafür klingen immer gleich: Man will expandieren und auf internationalen Märkten bestehen können. Ein weiteres Argument: Digitales Marketing und E-Commerce haben sich von einem Randthema zu einem strategischen Unternehmensbereich gewandelt. Sie werden nicht mehr von einem kleinen Bereichsleiter verantwortet, sondern vom Vorstand persönlich. Und der spricht nur mit großen Agenturen und nicht mit einer 10-Mann-Bude. So weit die Theorie. Die Praxis sieht dramatischer aus. Der Wettbewerb unter den Dienstleistern um Kunden wird härter. Denn viele OnlineHändler realisieren, dass ihr mit großem Enthusiasmus gestarteter Online-Shop weniger abwirft als erwartet. Die Folge: Die Etats für weitere Online-Investitionen werden gestrichen. In den nächsten Jahren könnten 50 Prozent aller Online-Händler in Deutschland verschwinden. Wie Agenturen auf dieses Szenario reagieren wollen, ◼ lesen Sie ab Seite 8. (fk) E-Commerce Online-Marketing Technik E Hauptsache groß: Immer mehr Agenturen geben ihre Eigenständigkeit auf Foto: Shutterstock / MNSKumar 4G 5G voraussichtlich INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: EU-Kommission 2020 Die Innenstadt-Retter Mensch und Maschine Die richtige Verbindung Im Bereich Local Commerce tummeln sich derzeit eine ganze Reihe von Startups, die traditionellen Fachhändlern eine bessere Sichtbarkeit im Web S. 14 versprechen. Programmatic Advertising revolutioniert die Online-Werbung von Grund auf. Doch ohne Steuerung durch den Menschen funktioniert auch der automatisierte S. 24 Mediahandel nicht. E-Mail-Versender arbeiten an der Integration von Kunden- und Produktdaten für individualisierte Newsletter. Dabei verfolgen die Dienstleister unterschiedliS. 32 che Lösungsansätze. Im Mai 2014 meldete „Bild“ Im Mai 2014 meldete „Die Welt“ 200.571 52.672 digitale Abonnenten digitale Abonnenten Seit Mai 2014 weist die IVW auch die Zahl verkaufter digitaler Zeitungsabos aus. „Bild“ und „Die Welt“ sind die ersten Titel, die ausgewertet wurden INTERNET WORLD Business 13/14; Quelle: Axel Springer Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt 2012 LTE EUROPAWEIT ERSTER NEU! STRATO bietet als erster Hoster in ganz Europa Server mit Parallels® Plesk 12. Plesk STRATO AG, Pascalstr. 10, 10587 Berlin STRATO.DE/PLESK12 INHALT 23. Juni 2014 13/14 INTERNET WORLD Business Inhalt 3 Ihre Dmexco-News Unterstützen Sie uns bei der Vorberichterstattung! TECHNIK SCHWERPUNKT Im Schwarm in die Krise Konsolidierung bei den Agenturen 8 E-COMMERCE Die Innenstadt-Retter Start-ups im Bereich Local Commerce 14 Wie der Kunde sucht Die Recherche vor einem Online-Kauf 18 30 Die richtige Verbindung Kundenansprache via E-Mail 32 Checkout unter der Lupe Die Bestellprozesse der Top-100-Shops 34 20 Marken im App Store App-Download-Plattformen 21 KNOW-HOW 22 Am 10. und 11. September 2014 findet in Köln die Online-Marketing-Messe Dmexco statt. INTERNET WORLD Business wird wieder umfangreich über die Veranstaltung berichten. In den Ausgaben 17/2014 und 18/2014 sowie auf Internetworld.de informieren wir über Highlights, neue Themen und Produkte. Zudem wird es eine Sonderausgabe zur Messe geben. RUBRIKEN Update Gemeinsam billiger werben Online-Kooperationen mit Printmedien Serie Teil 2: Mobile Commerce Strategien und Tools für den Mobile Shop Schnelligkeit als Service Erfahrungen mit Same Day Delivery 4 Pro&Contra: Same Day Delivery 12 Dienstleisterverzeichnis 35 Personalien 39 Termine 39 Stellenmarkt 41 Szene: Fach- und Weiterbildungsevents 42 Impressum 44 Meinung: Rocket Internet und die Börse 46 Für diese Vorberichterstattung benötigt die Redaktion Informationen darüber, was Sie Ihren Messebesuchern präsentieren wollen: 24 ONLINE-MARKETING í:DVJLEWHV1HXHVDXI,KUHP6WDQGLQ.¸OQ" 24 í,VW,KU8QWHUQHKPHQ]XPHUVWHQ0DODXIGHU0HVVH" „Für Kunden ansprechbar sein“ Wie Siemens Social Media einsetzt 26 í3ODQHQ6LHDXIRGHU]XU0HVVHHLQHVSH]LHOOH$NWLRQ I¾UGLH%HVXFKHUYRU2UW" Bewegte Storys aus der Fabrik Die B2B-Kommunikation von Krones 27 WM-Offensive bei Nike Die Sportmarke im Fußballfieber 28 Foto: Fotolia / Alphaspirit Mensch und Maschine Datengesteuertes Online-Marketing 14 í:LHODXWHW,KUH6WDQGQXPPHU" Fassen Sie die Informationen bitte einfach in einigen Sätzen zusammen und senden Sie eine E-Mail an [email protected]. Die redaktionelle VeröfIHQWOLFKXQJLVWI¾U,KU8QWHUQHKPHQNRVWHQORV Wir benötigen Ihren Input bis 28. Juli 2014. 32 Social Media Facebook: facebook.com/internetworld.de Foto: Fotolia / Ljupco Smokovski Foto: Fotolia / Natalia Merzlyakova Twitter: @internet_world Google+: internetworld.de Newsletter: www.internetworld.de/newsletter Menschen in diesem Heft Thorben Fasching ist Director Marketing und User Experience beim Bremer HMMH Multimediahaus. Er beobachtet zunehmend, dass viele Online-Händler IT-Investitionen streichen, weil ihr 08 Shop kein Geld abwirft. Johann Hermann Managing Director DACH bei der Performance-Marketing-Agentur Quisma, ist von Nikes Werbekampagne zur Fußball-WM begeistert. Die Sportmarke rüstet sich mit gleich drei Clips gegen Adidas. 28 Michael Kliger ist Managing Director Europe und APAC bei eBay Enterprise. Für Kliger funktioniert Same Day Delivery besonders gut bei kleinen Warenkörben mit hohen Bestellwerten in dichten 31 Liefergebieten. Kerstin Pape Leiterin Online-Marketing bei Otto, hält Programmatic Advertising für ein wichtiges Thema. Über Dienstleister im Retargeting ist Real-Time Bidding bereits seit Jahren fester 25 Bestandteil bei Otto. Julian Riedlbauer ist Partner bei GP Bullhound. Seiner Meinung nach wäre es für die gesamte Digital Economy in Deutschland gut, wenn die SamwerCompany Rocket Internet an die 46 Börse geht. Nicolas Stoetter ist Gründer von Mornin’ Glory, Online-Anbieter von Rasierern. Er will sich nicht allein auf die GoogleSuche verlassen und nutzt daher Anzeigen in Printmagazinen für den 20 Markenaufbau. UPDATE 4 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 Hotel mit Musikstream: Die Budget-Design-Hotelmarke Prizeotel hat ihr Branding überarbeitet. Teil des neuen Auftritts ist auch der eigene Musicplayer „Prize Music“. Die Playlist – in den Varianten Soft, Medium und Hard – wird von der New Yorker Agentur Activaire zusammengestellt. Q&A Markan Karajica, Vorsitzender der Geschäftsführung von Pro Sieben Sat1 Digital, über die neue App „7TV“ – wie sie ankommt und warum sie nach einem Monat kostenpflichtig wird. Seit 2. Juni steht die 7TV-App zum Download bereit. Wie ist Ihre Zwischenbilanz? Wir haben nach nur einer Woche schon eine sechsstellige Zahl an Downloads erreicht. In Apps Stores sind wir im Bereich Unterhaltung unangefochten an der ersten Stelle. Sound aus New York: Prizeotel bietet drei Musikkanäle AMAZON Vermittlung von Handwerkern Installateure, Babysitter und Friseure: Nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters plant der E-Commerce-Riese Amazon, demnächst auch handwerkliche Dienstleistungen und andere Services zu vermitteln. Derzeit werden Gespräche mit verschiedenen Start-ups geführt, die sich darauf spezialisiert haben, Dienstleister und Interessenten zusammenzubringen. Amazon werde mit dem neuen Angebot einmal mehr neues Terrain betreten. Derzeit ist offenbar auch ein eigenes Smartphone in Vorbereitung. (hvr) GOOGLE Zahlreiche User beschweren sich, dass man nun für FreeTV auf dem Smartphone zahlen muss. Zu Recht? Wenn man sich anschaut, was die App alles bietet: Nein, definitiv nicht. Eine kostenlose Mediathek und dazu einen Livestream unserer sechs Free-TV-Sender in nur einer App – diese Kombination ist bislang in Deutschland einzigartig. Wir denken, die 2,99 Euro sind als technische Zugangsgebühr ein fairer Preis. Plattform für Firmen Google bietet einen neuen Service, der vor allem auf kleine Betriebe abzielt. Über die neue Plattform „Google My Business“ können Firmen ihre wichtigsten Daten, die sie bei Google hinterlegt haben, zentral verwalten. Veränderte Einträge wer- Steine mit QR-Code Panasonic mit neuem Design: Der Elektronikkonzern Panasonic hat seinen stationären und seinen mobilen Online-Shop dem Design der Website angepasst. Hochwertige Produktfotos in ansprechender Größe sowie eine Zoomfunktion sollen die Verkäufe steigern. Verantwortlich ist die Agentur Denkwerk, Köln. den beispielsweise sofort in der Suchmaschine, auf Google Maps oder in Google+ übernommen, zudem haben die User Zugriff auf verschiedene Statistiken, mit denen sie ihre Präsenz im Web optimieren können. Der kostenlose Dienst soll Kleinunternehmer noch enger an Google binden. Eine Android-App steht zur Verfügung, eine iOS-App ist in Vorbereitung. (hvr) Formel 1 auf dem Laufenden halten können. Alert- und Personalisierungsfunktionen gehören ebenso zum Standard wie ein integriertes Tippspiel. Mit der App will sich Yahoo einen festen Platz auf den mobilen Endgeräten sichern. (hvr) YAHOO OPEN TABLE Webportal launcht Sport-App 2,6 Milliarden für Reservierungs-Tool Das Webportal Yahoo nutzt das Interesse an der Fußball-WM und bringt eine eigene Sport-App in die Stores. Diese versorgt den Nutzer mit Ergebnissen, Daten und Analysen zu den einzelnen Spielen der Weltmeisterschaft, soll aber auch danach auf den Smartphones überleben. So wird nach der Sommerpause über sämtliche Partien der Dritten, Zweiten sowie der Bundesliga sowie über die attraktivsten internationalen Fußball-Ligen berichtet. Sportfans sollen sich My Business: Hier aber auch über Radsollen Firmen ihre sport, Tennis und Einträge verwalten USA Europa China Ästhetische Aufnahmen: Hochwertige Produktfotos bestimmen das Bild des Shops Nicht nur WM: Die App berichtet breit über den Profisport Wer übers Internet einen Tisch in einem Restaurant reservieren möchte, kommt an Open Table nicht vorbei. Über 15 Millionen Menschen nutzen nach Unternehmensangaben jeden Monat das Tool und nehmen darüber Reservierungen vor. Für die Lokale selbst ist die Software ebenfalls nützlich, Open Table hilft ihnen bei der Verwaltung und Organisation der Tische. So zeigt es ihnen beispielsweise, bei welchem Gang die Gäste gerade sind. Entsprechend hoch ist der Preis, den der Internet-Konzern Priceline jetzt für die Übernahme von Open Table bezahlt: stolze 2,6 Milliarden US-Dollar. Priceline vereint bereits Portale wie Booking.com, Priceline.com, Agoda.com, Kayak und Rental- Die wertvollsten Start-ups der Welt 13/14 cars.com unter seinem Dach und will Open Table als eigenständiges Unternehmen weiterführen. Mit der Übernahme wolle man, so Priceline-Chef Darren Huston, nun „aggressiv“ international wachsen. Open Table gibt es als App seit Kurzem auch in der Datenbrille Google Glass. (sg) WEBRADIO Immer mehr hören Radio über Internet Die Nutzung von Radiosendern über das Internet scheint Alltag zu werden. Darauf weisen neue Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse hin. Danach dauert eine durchschnittliche Webradio-Session 78 Minuten. Im Monat kann beispielsweise Antenne Bayern auf 4,8 Millionen solcher Sessions verweisen, Hit Radio FFH auf immerhin noch auf 1,4 Millionen. (hvr) Datum der letzten Bewertung Gründungsjahr Uber (Mitfahr-Vermittlung) Berlin will künftig verstärkt mit QR Cobbles arbeiten. Im Bild hält Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD, li.) das Muster eines Pflastersteins in der Hand, über den Orte mit virtuellen Infos verknüpft werden können. 18,2 Mrd. US $ (aktuelle Bewertung) Juni 2014 2009 April 2014 2008 Januar 2014 2007 August 2013 2010 September 2013 2004 November 2012 2004 Mai 2014 2010 Oktober 2013 2008 Airbnb (Zimmervermittlung) 10 Mrd. US $ Dropbox (Cloud-Speicher) 10 Mrd. US $ Xiaomi (Smartphones) 10 Mrd. US $ Palantir (Sicherheits- und Finanzsoftware) 9 Mrd. US $ Jingdong (Handelsplattform) 7,3 Mrd. US $ Pinterest (Social Network) 5 Mrd. US $ Zalando (Modeversender) 4,9 Mrd. US $ Unternehmen, die von Venture-Kapital-Firmen mit 1 Mrd. US $ oder mehr bewertet wurden INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: Dow Jones Venture Source, Wall Street Journal 23. Juni 2014 13/14 INTERNET WORLD Business Spots mit Y-Titty: Rügenwalder Mühle hat die Youtube-Stars Y-Titty engagiert. In einem Video wirbt das Comedy-Trio für eine neue Currywurst. Das Video ist in gewohnt schriller Art gedreht und soll jüngere User ansprechen (Elbkind, Hamburg). Im Anflug auf die Mühle: Hashtagman auf Currywurst-Mission Die perfekte E-Commerce-Komplettlösung. SAMSUNG DMEXCO 2014 UBER Koreaner stellen Galaxy Tab S vor Start-up-Village für Jungunternehmer Taxifahrer-Demos gegen Uber-App Für die Präsentation seines neuen Tablets scheute Samsung keinen Aufwand: Die beiden aktuellen Versionen des Samsung Galaxy Tab S wurden feierlich im Madison Square Garden vorgestellt, dort, Bei der diesjährigen Dmexco in Köln wird es eine neue Präsentationsplattform für Start-ups aus den Bereichen digitales Marketing, Werbung, Media und „Internet of Everything“ geben: Im Start-up Village können Jungunternehmer ihre Ideen vorstellen und das Geschäft erfolgreich skalieren. Start-ups erhalten dort die Möglichkeit, in der in Halle 7 eingerichteten Lounge mit potenziellen Kunden, Geschäftspartnern und Investoren in Verbindung zu treten. Darüber hinaus können sie ihr Angebot auf der angeschlossenen Bühne (Hatch) präsentieren. Jedes Unternehmen erhält dabei einen Präsentations-Slot von 25 Minuten Redezeit. Für die Teilnahme können sich Jungunternehmer bis zum 11. Juli 2014 über die Start-ups-Initiative im BVDW bewerben. (kv) Samsung macht mit den neuen Tablets Apple Konkurrenz wo im Juni auch noch Ringo Starr, Diana Ross und Billy Joel auftreten werden. Den spektakulären Auftritt rechtfertigen die Koreaner mit dem Verweis auf technische Details, die einmal mehr einen Vorsprung gegenüber den Konkurrenzprodukten von Apple bedeuten. So ist das neue Samsung Tablet beispielsweise nur 6,6 Millimeter dick und damit einen Hauch dünner als das von Apple. Die 8,4-Zoll-Ausgabe wiegt zudem nur knapp 300 Gramm und ist daher leichter als das leichteste Tablet aus Cupertino. Die Markteinführung soll im Juli erfolgen, die Preise sollen bei 399 bzw. 499 Euro liegen. (hvr) 5 Europaweit haben Taxifahrer gegen die Handy-App Uber demonstriert. In Madrid, London, Paris und Berlin machten die Taxen mit Sternfahrten und Blockaden gegen die neue Konkurrenz aus dem Internet mobil; in der spanischen Hauptstadt war 24 Stunden lang überhaupt kein Taxi mehr verfügbar. Aufgrund der großen Resonanz fordern spanische Politiker eine europaweite Regelung zum Schutz des Taxigewerbes, sie stoßen allerdings auf Widerstand. EU-Kommissarin Neelie Kroes wies darauf hin, dass Digitaltechnologien schon viele Branchen von Grund auf verändert haben. Über Apps wie Uber, Hailo oder Kabbee können registrierte Privatfahrer Fahrgäste transportieren. Passagiere sparen damit zwischen 20 und 40 Prozent gegenüber dem Preis einer klassischen Taxifahrt. Das Geschäftsmodell findet weltweit Beachtung. An der 2009 gegründeten Firma Uber, die in rund 20 europäischen Städten agiert, sind Investoren wie Google und Konkurrenz fürs Taxi: Mit der App von Uber Goldman Sachs bekönnen Privatfahrer Passagiere mitnehmen teiligt. (hvr) Online-Shop + Multi-Channel + Warenwirtschaft + Auftragsabwicklung + Prozesse + CRM + Softwarewartung + Gehälter in der IT Cloud Hosting 2,9 % 115.000 € Führungs- und Fachkräfte mit IT-Jobs verdienen immer mehr: Ihre Gehälter stiegen 2014 um durchschnittlich 2,9 Prozent. Quelle: Kienbaum Consultants International Führungskräfte verdienen im Schnitt 115.000 Euro im Jahr, Spezialisten rund 64.000 Euro. Der Standort des Unternehmens hat großen Einfluss auf das Gehalt: In Dresden verdient eine IT-Führungskraft beispielsweise 22 Prozent weniger als in Düsseldorf. s tenlo g kos n a l ge n ! 30 Ta keite ugen rkets n Möglich g überze a m y n t plen ich von de plettlösu n Sie s m Teste ssen Sie erce-Ko a m und l er E-Com r unse -22 % www.plentymarkets.com UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 World Wide Web Start-up Protonet bietet Firmen einen einfach zu bedienenden Server: Daten werden sicher gespeichert und ausgetauscht. NEW YORK / USA Alibaba gewährt Einblick in seine Umsatzzahlen www.alibabagroup.com TOKIO / JAPAN Rakuten eröffnet ein Café zum Kennenlernen http://cafe.rakuten.co.jp In der ersten Augusthälfte will der Internet-Gigant Alibaba in New York an die Börse gehen. Weil sich Investoren aber über die dürftigen Informationen beklagten, gewährte der chinesische Konzern jetzt tieferen Einblick in seine Zahlen: Danach hat sich im vergangenen Geschäftsjahr der Gewinn mit 2,72 Milliarden Euro fast verdreifacht. (hvr) Helles Holz, viele Stecker, schnelles WLAN: Marktplatzbetreiber Rakuten hat in Shibuya, einem Stadtteil von Tokio, sein erstes Café eröffnet. Kunden können hier mit den ausliegenden Kobo-Readern entspannen, surfen und Angebote von Rakuten kennenlernen. Zum Genießen gibt’s die Topseller aus der Food-Kategorie von Rakuten. (vs) 750.000 Euro in 90 Minuten, 1,5 Millionen an einem Tag: So schnell wie Protonet hat noch keiner beim Crowdfunding Geld eingesammelt. „Wir hatten nicht mit so viel gerechnet“, sagt Christopher Blum, der mit Ali Jelveh das Hamburger Start-up gegründet hat. „Das Kapital investieren wir in Maya, einen kleineren Server für Selbstständige und in die Expansion.“ Protonet liefert seit 2013 orangefarbene Kisten mit zwei Antennen aus: BELLEVUE / USA Expedia setzt auf Bitcoins http://www.expediainc.com Wie Tigerdirect.com und Overstock.com akzeptiert Expedia neuerdings Bitcoins. „Wir wollen Teil des Systems werden“, so Vorstand Michael Gulmann. „Vor 14, 15 Jahren war Paypal fremd, heute gehört es zum Alltag.“ Paypal will Bitcoins bis Ende 2014 integrieren, auch Apple liebäugelt mit der digitalen Währung. Bitcoin hat sich nach den letzten Betrugs- und HackerNachrichten im Frühjahr gefangen, seit April 80 Prozent an Wert gewonnen und kostet jetzt 630 US-Dollar. (vs) BORDEAUX / FRANKREICH Cnova treibt es an die Börse http://www.cnovagroup.com/fr Niedrige Zinsen – hohe Kurse: Wie Alibaba und JD.com nutzt Cnova die aktuelle Geldpolitik und geht in New York an die Börse. Im Konzern aus Bordeaux – weltweit der siebtgrößte Online-Händler – werden seit 1998 die E-Commerce-Aktivitäten der Groupe Casino gebündelt. Cnova setzte 2013 rund 3,7 Mrd. Euro um, ist in Südamerika, Asien und Europa aktiv und könnte mit dem Verkauf der Aktien rund eine Mrd. Euro erzielen. (vs) SYDNEY / AUSTRALIEN Gästeurteil bringt gutes Benehmen http://www.dimmi.com.au Auf der Reservierungsplattform Dimmi Res Diary bewerten Wirte Gäste: Wie viel sie essen und trinken, wie sie mit den Bedienungen umgehen. „Gäste benehmen sich besser, geben mehr Trinkgeld“, urteilt Gründer Stevan Premutico, „und Restaurants können Services besser an Gästewünsche anpassen.“ Also Achtung: Big Host is watching you. (vs) Jelveh, Blum (re.): Netzwerk aus kleinen, sicheren Servern Handliche Server fürs Büro, mit denen Unternehmen über Funk eigene Datennetze aufbauen können. Über diese können Mitarbeiter und externe Partner sicher im Internet surfen, kommunizieren, Daten austauschen oder abspeichern. „Wer Google, Facebook oder Yammer nutzt, weiß nicht, wo seine Daten liegen und wer sie wie benutzt“, erklärt Blum, „mit Protonet liegen sie auf dem eigenen Personal Cloud Server.“ Die Ausspähdebatte forciert den Absatz: 250 Unternehmen nutzen bereits einen ProtonetServer für 3.000 bis 4.600 Euro, bald soll eine kleinere Variante für knapp 2.000 Euro dazukommen. (vs) reichen von der Finanzierung des Auslandsgeschäfts über MarPassport hilft beim keting und Sales bis hin zu büroAuslandsgeschäft kratischen Vorschriften und Zollbestimmungen. „Mit Paypal“, so ebenfalls ein Hinweis, „können Sie 26 Währungen akzeptieren und sofort in 193 Länder verkaufen.“ Die Aktion passt zur Strategie von eBay. Die Plattform hat Website Passport: Tipps für Händler, die erst kürzlich angekünihre Waren weltweit verkaufen wollen digt, Angebotsgebühr und Verkaufsprovision Das Online-Bezahlsystem Paypal in zahlreichen Ländern bis zum will seine Kunden verstärkt zu Herbst zu streichen. (hvr) internationalem Handel anhalten. Dazu launchte die Tochtergesellschaft des US-Unterneh- PRO SIEBEN SAT1 mens eBay die Website Passport. Verdoppelung der Darauf finden auch deutsche Händler hilfreiche Hinweise für Digitalumsätze ihre Expansion ins Ausland und zahlreiche Informationen zu den Der Medienkonzern Pro Sieben einzelnen Märkten. Die Tipps Sat1 will sein Digitalgeschäft in PAYPAL den nächsten Jahren kräftig ausbauen. In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ kündigte der zuständige Vorstand Christian Wegner an, die Digitalumsätze bis 2018 auf nahezu eine Milliarde Euro steigern zu wollen. Im vergangenen Jahr betrugen die Umsätze noch 484 Millionen. In diesem Zusammenhang seien auch Übernahmen immer wichtiger. Erst kürzlich hatte sich Pro Sieben Sat1 an dem französischen Musikstreaming-Dienst Deezer (hvr) beteiligt. HOMEJOY Portale kämpfen um Putzdienste Nach seinem Start in Berlin will das Start-up Homejoy baldmöglichst auch in München, Hamburg, Köln und Frankfurt seine Homejoy: Nach Berlin sollen jetzt andere Städte folgen Dienste anbieten. Über die Plattform können Privatpersonen Reinigungskräfte anheuern, die legal gemeldet sind. Auf dem Portal können Interessenten die Zahl der zu reinigenden Zimmer, den geschätzten zeitlichen Aufwand sowie Zusatzaufgaben angeben. Homejoy finanziert sich über eine Vermittlungsprovision. In Berlin ist der Markt mit ähnlichen Anbietern allerdings bereits eng besetzt. Neben Homejoy werben Clean Agents, Helpling Book a Tiger oder Besser Betreut um Kunden. (hvr) 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business START-UP-CAMPUS Factory in Berlin fördert Jungunternehmer Factory in Berlin: Hauptstadt will Schauplatz der Digitalbranche werden In Berlin hat das Start-up-Zentrum Factory offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Der Gründercampus am ehemaligen Mauerstreifen ist 16.000 Quadratmeter groß und beheimatet derzeit 22 Unternehmen. Zu den bekannteren Namen zählen 6Wunderkinder, Mozilla, Zendesk, Soundcloud und Twitter. Die gewerblichen Mieter beschäftigen auf dem Gelände rund 500 Mitarbeiter. Partner von Factory ist Google, das seine Sparte Google for Entrepreneurs, ein Förderprogramm für Start-ups, beisteuert. Angeboten werden etwa Seminare, Technologie-Know-how und Veranstaltungen für Unternehmer und Entwickler. „Wir wollen exzellente Gründer fördern, die sich dem Aufbau von originellen und nachhaltigen Unternehmen verschrieben haben und damit einen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum in Deutschland leisten“, so Philipp Justus, Managing Director (tdz) von Google Deutschland. 7 einer semantischen Analysen und empfiehlt daraufhin dem User ähnliche Beiträge. Das funktioniert auch bei Videos – hier wird mit einer Speech-to-TextTechnologie das Video analysiert und ähnlich geartete Bewegtbildinhalte empfohlen. Content Recommendation soll dafür sorgen, dass der User länger auf den Seiten eines Publishers verweilt. Ligatus will damit ein weiteres Argument für sein Netzwerk aus 1.100 Pub(hvr) lishern schaffen. Nutzen Sie als Plattform für Ihr Webinar SWISSCOM Tests mit Beacons Auch der TK-Konzern Swisscom experimentiert jetzt mit Beacons. Das Unternehmen führt derzeit Pilotprojekte mit einzelnen Kunden aus verschiedenen Bereichen durch, wie Inside-channels.ch berichtet. Im Fokus der Tests stehen die Branchen Tourismus und Retail, die Unternehmen sollen mit Beacons die Interaktion mit ihren Kunden steigern Beacons sollen die lokale Interaktion mit ihren Kunden fördern. Die BeaconTechnik erlaubt es, mit Minisendern einzelne User direkt auf ihrem Smartphone zu kontaktieren, sobald sich diese bestimmten Punkten nähern. (host) Ihr Gewinn Ð Qualifizierte Leads Ð Hohe Aufmerksamkeit in der Zielgruppe Ð Werbung auf mehreren Kanälen Ð Bereitstellung On Demand LIGATUS Einstieg in den Markt von Content Recommendations Ligatus, eine Tochter von Gruner + Jahr, hat die Veeseo GmbH übernommen. Veeseo ist ein Dienstleister, der sich auf den zukunftsträchtigen Markt der Content Recommendations spezialisiert hat. Das Unternehmen unterzieht Artikel NEWS ONLINE Unseren topaktuellen News-Service zu den Themen E-Commerce, OnlineMarketing und Tools & Technik finden Sie unter www.internetworld.de im Netz. Dort können Sie auch unsere zweimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. Internationale Web Spendings bis 2016 Display Rubrikanzeigen Suchmaschinenwerbung Angaben in Mrd. $ 75,7 64,2 48,2 71,7 63,4 55,8 52,2 Unser Service Ð Produktion / Technischer Support Ð Banner auf Website / im Newsletter ÐSocial Media Marketing auf Facebook, Twitter, Google+ Ð Aufzeichnung des Webinars und Bereitstellung auf internetworld.de Ð Lead-Qualifizierung 42,8 www.internetworld.de/webinare 12,9 13,8 14,7 15,8 2013 2014 2015 2016 Weltweite Wachstumsraten von Werbung im Internet bis 2016 INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: Zenith Optimedia Ich berate Sie gerne: Angelika Hochmuth Anzeigenleitung INTERNET WORLD Business [email protected] Tel.: 0 89 / 741 17 – 432 SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Foto: Shutterstock / MNSKumar 8 Konsolidierungswelle Ernüchterung bei E-Commerce-Erlösen lässt Etats schmelzen Mittelgroße Online-Händler brauchen weniger Komplexität in der Technik Agenturen zeigen Defizite in puncto Effizienz – andere Branchen sind hier weiter Im Schwarm in die Krise Immer mehr Agenturen schließen sich zu Netzwerken zusammen. Begründung: Größere Etats erfordern größere Partner. Doch dahinter steckt ein Strukturproblem ie ist eine strahlende Erscheinung, sie weiß, was sie will – und sie hat etwas geschafft, wofür ihr Vorgänger noch Spott und Hohn ernteten: Jessica Peppel-Schulz hat aus einigen unabhängigen Dienstleistern die größte Internet-Agentur Deutschlands geformt. Seit Mai 2013 führt PeppelSchulz als CEO die United Digital Group (UDG). Mit 650 Mitarbeitern erzielte UDG im vergangenen Jahr rund 60 Millionen Euro an Honorarumsatz – und führt damit das aktuelle Internet-Agentur-Ranking an, das der BVDW gemeinsam mit der Fachzeitschrift „W&V“ herausgibt. Als sich im Frühjahr 2011 neun inhabergeführte Agenturen dazu entschlossen, gemeinsam ein Netzwerk zu gründen, wäre diese Meldung fast im Sommerloch untergegangen. Der Name „United Digital Group“ wollte zunächst nicht recht im Gedächtnis bleiben – Brands wie Sumo, Jaron und Nonstop Consulting hatten einen viel vertrauteren Klang. Als Mastermind hinter der UDG-Idee trat Ex-Pixelpark-Vorstand Michael Riese auf, der für sich reklamierte, den Deal mit dem schwedischen Finanzinvestor EQT in trockene Tücher gebracht zu haben. Die Eigentümer der neun Agenturen brachten ihre Geschäftsanteile in die neu gegründete UDG Holding ein, EQT beteiligte sich mit 49 Prozent – und Riese führte die UDG als CEO. S „Größe allein dient dem Kunden nicht – Breite und Tiefe sind wichtig“ Jessica Peppel-Schulz United Digital Group www.udg.de Flugs addierte er Umsätze und Belegschaft der einzelnen Agenturen und leitete daraus den Anspruch der Marktführerschaft unter den Internet-Agenturen ab – was beißenden Spott von Großagenturen wie Sinner Schrader provozierte. Ende des Jahres 2011 trat der umstrittene Manager ab und machte Platz für Interims-CEO Dominik Fassl. Immer mehr Eigentümer verzichten auf Einfluss Doch erst unter Jessica Peppel-Schulz, die zuvor das digitale Marketing von Kabel Deutschland verantwortet hatte, wurde aus neun Digital-Dienstleistern eine Agentur. Die 44-Jährige zog eine zusätzliche Führungsebene ein, legte Agenturstandorte zusammen und schuf neue Geschäftsfelder. Und sie nahm den Gründungsmitgliedern ihre Marken weg. Einzig Sumo tritt im Netz noch unter seinem altbekannten Logo auf, firmiert aber im Impressum unter UDG Köln. Sumo-Gründer Philipp von Stülpnagel taucht dort nicht mehr auf. Agenturzusammenschluss als Erfolgsgeschichte? Es sieht so aus. Doch hinter vorgehaltener Hand heißt es, dass UDG seit der Umstrukturierung noch keinen relevanten Neukunden gewinnen konnte. Auch die Zukunft von Explido scheint unklar. Im Frühjahr 2014 war die Augs- burger Agentur mit Schwerpunkt auf Performance-Marketing vom internationalen Agenturnetzwerk Dentsu Aegis übernommen worden. Daraufhin beanspruchte die Deutschlandniederlassung von iProspect, ebenfalls einer Dentsu-Tochter, die Marktführerschaft bei den Performance-Agenturen in der Republik. Explido-Gesellschafter Matthias Riedle betont einen anderen Aspekt: iProspect Deutschland habe nach dem Weggang des Managements eine neue Führung gebraucht. Seit der Übernahme pendelt Riedle mehrmals im Monat von Augsburg nach Wiesbaden. Im Explido-Logo taucht der iProspectSchriftzug bereits auf, eine Zusammenlegung von Standorten schließt DentsuEuropachef Andras Bölte nicht aus. Der Trend zur Agenturkonzentration scheint unaufhaltsam voranzuschreiten. Immer mehr Eigentümer geben Geschäftsanteile ab – und damit Einfluss auf. So schlossen sich im Frühjahr Blue Summit, Econda, Performance Media und Delasocial nach UDG-Vorbild zu einer Holding zusammen. Das neue Konstrukt hat den Namen „Performance Interactive Alliance“, der deutsche Finanzinvestor Equistone beteiligt sich mit Kapital. „Kleinere Agenturen mit 50 bis 80 Leuten werden es in Zukunft schwer haben,“ kommentiert Thorben Fasching die Entwicklung. Der Director Marketing & User Experience ist Prokurist beim Bremer 23. Juni 2014 13/14 INTERNET WORLD Business 9 Die Top Ten der deutschen Internet-Agenturen im Überblick Firma Honorarumsatz 2013 in Mio. EUR (Umsatzänderung gegenüber 2012 in Prozent) UDG United Digital Group 60,216 Plan Net Gruppe 54,278 Team Neusta 41,471 Sinner Schrader Aktiengesellschaft DMC Digital Media Center Festangestellte 31.12.2013 38,132 25,377 + 13,6 % 590 + 11,3 % 396 + 16,9 % 442 + 7,9 % 387 + 14,6 % 257 HMMH Multimediahaus AG 23,305 – 3,5 % 324 Wiethe Interaktiv 23,266 + 17,5 % 185 Syzygy AG 23,162 + 10,1 % 213 + 8,9 % 170 + 10,0 % 259 Pilot Hamburg GmbH & Co. KG Init AG 22,431 21,025 Vier Tipps für Agenturkunden Tipp 1 Personal aufbauen Bereiche wie Suchmaschinenmarketing, Webdesign und der laufende Betrieb eines Online-Shops sollten mit eigenen Leuten und im eigenen Haus abgewickelt werden können. Tipp 2 Mit über 60 Millionen Euro Honorarumsatz führt die United Digital Group das Ranking eindeutig an. Der einstige Spitzenreiter Pixelpark taucht in dieser Tabelle nicht mehr auf Zugang zu Grundtechnologien sicherstellen INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: BVDW / W&V HMMH Multimediahaus und hat als Leiter der Fachgruppe E-Commerce im BVDW einen unternehmensübergreifenden Blick auf die Branche. Und was er dort sieht, bereitet ihm Sorge: „Viele Händler merken, dass der Online-Shop kein Geld abwirft. Und dann beginnen sie, IT-Investitionen zu streichen.“ Diese Entwicklung, so berichtet Fasching, habe sich im 4. Quartal 2013 bereits abgezeichnet und dann im ersten Halbjahr 2014 ihre volle Wirkung entfaltet. Auch HMMH bekam dies zu spüren: Nach einer fulminanten Expansion, die die Belegschaft innerhalb von sechs Jahren von 100 auf 400 Köpfe brachte, sank der Umsatz im Geschäftsjahr 2013 um rund drei Prozent. HMMH reagierte mit einer Straffung des Personalportfolios Erst 2016 oder 2017 wird die Aktiengesellschaft, die dem Energieversorger EWE gehört, wohl wieder Rendite schreiben. Trend schon länger und sorgte 2012 mit seinem Buch „E-Commerce lohnt sich nicht“ für Aufruhr in der Branche. Als Mitglied im E-Commerce-Beirat der INTERNET WORLD Business wird er nicht müde, auf eine Konsolidierungswelle unter den kleinen Online-Händlern hinzuweisen, auch wenn er die Prognosen des Electronic Commerce Center (ECC) in Köln nicht ganz teilt. Kai Hudetz, Geschäftsführer des Forschungs- und Beratungsinstituts, geht davon aus, dass „90 Prozent der derzeit reinen Online-Händler nicht überleben werden“. Diekmann formuliert vorsichtiger: „Ich glaube eher 50 Prozent.“ Wirft man einen Blick auf die aktuellen Umsatzprognosen, dann erscheinen Diekmanns Worte als pure Schwarzmalerei. Ein Umsatzplus von 16 Prozent sagt der Branchenverband HDE dem Online-Handel für 2014 voraus. Und: Der Anteil am gesamten Einzelhandel wird von 12 auf 14 Amazon & Co. lassen Kleinen kaum Chancen Was ehemals stolze Agenturbesitzer derzeit in Scharen dazu treibt, ihre Unabhängigkeit aufgeben, ist die Lücke, die sich bei den potenziellen Kunden auftut: Die Giganten der Branche werden immer komplexer und anspruchsvoller. Beim großen Rest der Branche setzt derweil Ernüchterung ein angesichts der Brosamen, die Amazon und Zalando & Co. ihnen nur übrig lassen. HMMH-Manager Fasching erklärt den Markt mit dem „Amazon+1Modell“: „Jede Branche im E-Commerce wird heute von Amazon und einem weiteren Player beherrscht.“ Marcus Diekmann, Mitbegründer der E-Commerce-Agentur Shopmacher im westfälischen Gescher, beobachtet diesen „Agenturen müssen sich in Zukunft verstärkt auf Effizienz trimmen“ Marcus Diekmann Die Shopmacher www.shopmacher.de Prozent steigen – da scheint noch jede Menge Luft nach oben zu bestehen. Doch den Löwenanteil des Kuchens werden auch in Zukunft die Giganten unter sich aufteilen. Und diese kleine Gruppe von Unternehmen liefert sich nach Ansicht von Branchenexperten ein technologisches Wettrüsten, das nicht nur immer erbarmungsloser wird, sondern den Rest des Feldes ständig weiter hinter sich lässt. Auf der anderen Seite steht eine Vielzahl von Händlern mit einem Me-too-Sortiment, das es auch an vielen anderen Stellen im Netz gibt, dort aber oft zu günstigeren Konditionen, mit schnellerer Lieferung und überlegenem Checkout-Prozess. Damit wird es auch für die Dienstleister und Agenturen des E-Commerce eng, es sei denn, sie werden für die großen Händler relevant. Große Player mit Riesenbudgets und komplexen Bedürfnissen – das sind die Kunden, mit denen Agenturnetzwerke wie UDG auf Augenhöhe ins Geschäft kommen möchte. Doch HMMH-Manager Fasching warnt hier vor falschen Hoffnungen: „Die Großen haben inzwischen Know-how angesammelt und wickeln zunehmend Projekte inhouse ab. Oder sie sourcen aus – aber dann gleich in Billigglohnländer.“ So lässt beispielsweise Tchibo in Ungarn entwickeln. Trotz Boom-Zeit zu kleine Umsätze Dabei sollte eigentlich auch jenseits der Top 100 genügend Volumen vorhanden sein, um davon auskömmlich zu leben: Nach Branchenschätzungen waren 2012 in Deutschland rund 150.000 Unter- ▶ Im Technologiebereich läuft die Entwicklung so schnell, dass die meisten Online-Händler damit überfordert sind, dort Schritt zu halten. Themen wie Webshop-Entwicklung, Targeting und Webanalyse sollte man deshalb an Partner outsourcen. Je nach Situation lohnt es sich, gemeinsame Teams zu bilden. Tipp 3 Spezialisten statt Fullservice „Im Fullservice bekommt man nie die beste Lösung“, sagt ShopmacherChef Marcus Diekmann. Er rät deshalb dazu, sich für jedes Thema den Experten zu suchen, der am besten zum Unternehmen und zum Projekt passt. Tipp 4 Fullservice statt Spezialisten Keine Regel ohne Ausnahme – die Zusammenarbeit mit mehreren Dienstleistern ist erst dann Erfolg versprechend, wenn das Gesamtbudget für das Projekt groß genug ist, um es sinnvoll aufsplitten zu können. Bei kleinen Gesamtbudgets im niedrigen fünfstelligen Bereich empfiehlt sich deshalb doch der Gang zu einer Agentur, die alle benötigten Felder abdeckt. SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 UDG United Digital Group United E-Commerce Deutsche Post DHL DIE HOLDING DER VEREIN DER KONZERN Im Frühjahr 2011 verkauften neun Digitalagenturen ihre Anteile an die neu gegründete UDG Holding. Die Inhaber wurden im Gegenzug Teilhaber der Holding. 49 Prozent der Anteile werden vom schwedischen Investor EQT gehalten. Anfangs traten die Partner noch unter eigenem Namen auf, doch seit 2013 sind Marken wie Nonstop Consulting, Jaron und SF eBusiness verschwunden. Einzig Sumo hat sein altes Label behalten. Die neue CEO Jessica Peppel-Schulz hat eine erweiterte Führungsebene eingezogen und koordiniert die einzelnen UDG-Standorte. Auf Initiative der Mainzer Digitalagentur Netz98 gründeten 2013 zwölf Dienstleister einen Verein. Die Partner bleiben nach wie vor selbstständig, der Verein vermittelt Aufträge und bündelt Kompetenzen. Vorteil der Vereinsstruktur: Einzelne Partner können hinzustoßen und austreten. Seit 2010 kauft die Deutsche Post kontinuierlich ein Netzwerk aus Digitalagenturen zusammen. Den Anfang machte 2010 der Targeting-Spezialist Nugg Ad, 2012 kam der Bid-Management-Spezialist Intelliad hinzu. Jüngste Akquisition ist der E-MailMarketing-Spezialist Optivo in Berlin. Welche Strategie die Post mit diesen Zukäufen genau verfolgt, ist selbst Experten nicht ganz klar. Vermutlich will sich die Post als unabhängiger Dienstleister in der Digitalwirtschaft positionieren. Die Online-MarketingPlattform Adcloud wurde 2012 übernommen und 2013 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Die anderen übernommenen Unternehmen arbeiten weiterhin unter eigener Marke, auch das Management ist immer noch an Bord. Partner: íBassier, Bergmann & Kindler (Oberhausen, Ludwigsburg) íE-Wolff Consulting (Heimsheim) íJaron (Frankfurt, Berlin) íKMF Werbung (Hamburg, Berlin) íMP Newmedia (Stuttgart) íNew Identity (Mainz) íNonstop Consulting (Unterföhring, London) íSF eBusiness (Herrenberg) íSumo (Köln) íEQT (Stockholm; Finanzinvestor) Partner: íEconda (Shop Analytics) íPerformance Media (OnlineMedia-Agentur) íPayone (Payment) íRanking Check (SEO/SEM) íHost Europe (Hosting) íFact Finder (Suchtechnologie) íNetz98 (E-Commerce-Agentur) íEresult (Usability) íEHI (Shop-Zertifizierung) íShopgate (Mobile Commerce) íEvalanche (E-Mail-Marketing) íRes Media (Recht) Partner: íDeutsche Post DHL (Logistikkonzern) íNugg Ad (Targeting) íIntelliad (Online Bid Management) íOptivo (E-Mail-Marketing) nehmen im Internet tätig. Doch es reicht nicht, sagt Diekmann: „Obwohl wir in einem Boom-Markt leben, sind die Umsätze zu gering.“ Das mache sich auch in den vergebenen Budgets bemerkbar: „Eigentlich müssten E-Shops 40 Prozent teurer sein, als sie es heute sind.“ Das aber geben schon heute die erzielbaren Umsätze nicht her, deshalb fordert Diekmann Agenturen auf, vor allem bei mittleren und kleinen Shops, die Komplexität zu reduzieren. Schließlich sei es schlicht nicht möglich, beim technischen Aufwand mit den Branchengrößen mitzuhalten, wenn man nur einen Bruchteil des Umsatzes schreibt. Zudem vermisst er bei vielen In- ternet-Dienstleistern etwas, woran in anderen Branchen bereits seit Jahrzehnten gefeilt wird: Effizienz. „Jeder Dienstleister muss sich maximal auf Effizienz trimmen. Aber in den letzten Jahren hatten viele nicht die Zeit, sich der Optimierung von Prozessen zu stellen, weil sie komplett mit Aufträgen ausgelastet waren.“ Doch wie wirkt sich die Konsolidierung in der Agenturlandschaft auf die Beziehungen zu den Kunden aus? Wo liegen die Online-Anteil steigt 2014 auf neun Prozent Veränderung zum Vorjahr Mrd. Euro 38,7 33,1 29,5 „Spezialagenturen sehen oft das große Bild nicht“ Thorben Fasching HMMH Multimediahaus AG www.hmmh.de 21,9 20,0 9% 2008 26,1 23,7 10 % 2009 8% 2010 10 % 2011 13 % 2012 17 % 12 % 2013 Prognose 2014 13/14 Vorteile, wenn kleine Spezialisten in großen Netzwerken aufgehen? Hier hat Fasching, dessen HMMH 2013 mit über 320 Mitarbeitern 24 Millionen Euro umsetzte, eine andere Sicht auf die Dinge als Diekmann, der mit acht Köpfen auf 3,9 Millionen kam. Bei vielen Projekten vermisst Fasching eine Instanz, die über alle Disziplinen den Blick fürs Ganze bewahrt: „Spezialagenturen sehen oft das große Bild nicht.“ Diekmann sieht Agenturnetzwerke vor allem dann als sinnvolles Konstrukt an, wenn damit verschiedene Unternehmensgrößen angesprochen werden sollen: „Wenn ich ‚klein‘, ‚mittel‘ und ‚groß‘ denken will, dann gründe ich am besten für jede Größe ein Unternehmen.“ Ansonsten rät er Kunden eher zum Gang zum Spezialisten. Doch unabhängige Spezialisten werden langsam rar. Aufgrund der extremen Knappheit an Fachpersonal kaufen viele Agenturen andere Dienstleister einfach auf, um sich das Know-how zu sichern. Jüngstes Beispiel ist die Magento-Agentur Noovias, die vom Wettbewerber Netz98 übernommen wurde. Kommentar von Netz98-Chef Tim Hahn: „Der Markt für E-CommerceAgenturen wächst schneller, als qualifizierte Experten verfügbar werden.“ „Übernehmen statt selber machen“ scheint auch das Motto der Deutschen Post zu sein. Seit 2010 kauft der gelbe Riese jedes Jahr einen Internet-Dienstleister: Nugg Ad, Intelliad und Optivo gehören bereits zum Konzern. Um großen Agenturnetzwerken Paroli zu bieten, ist das viel zu wenig, doch die Post-Strategie scheint eine andere zu sein. Mit DHL ist man bereits in vielen europäischen Ländern erfolgreich, in denen E-Commerce seine Zukunft noch vor sich hat – und dort will der Konzern in Zukunft stärker mitmischen. Doch nicht jede Agentur überlebt den Kauf: Die Online-Marketing-Plattform Adcloud wurde kurz nach der Übernahme 2012 geschlossen. Um sich am heimischen Markt breiter aufzustellen, müssen Agenturen übrigens nicht gleich fusionieren, manchmal tut’s auch ein Verein: Auf Initiative von Netz98 taten sich Ende 2013 zwölf ganz unterschiedliche Dienstleister im United ECommerce e.V. zusammen, vom SEOSpezialisten bis zur Medienrechtskanzlei. Alle Unternehmen behalten ihre Eigenständigkeit und treten weiterhin unter ihrem eigenen Markennamen auf. Repräsentative Projekte wie zum Beispiel ein Gemeinschaftsstand auf der Internet World 2014 in München werden zusammen geschultert. Und da keine Geschäftsanteile an eine Holding übertragen werden, kann der Verein ebenso leicht vergrößert werden wie einzelne Mitglieder austreten können. Eine Mitgliedschaft im E-Commerce-Verein schließt andere Optionen nicht aus: Die Gründungsmitglieder Econda und Performance Media sind der neu gegründeten Performance Interactive Alliance beigetreten – das Modell United ◼ Digital Group lässt grüßen. Noch kein Alarmsignal: Der Umsatz im Online-Handel wird weiterhin stark ansteigen – doch werden die Großen sich den Löwenanteil sichern INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: HDE Frank Kemper internetworld.de/fk Die Themen-Guides der Internet World Business Bewegtbild Guide 2014 Beilage INTERNET WORLD Business 18/14 vom 01.09.2014 Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail [email protected] PRO CONTRA 12 INTERNET WORLD Business In Zukunft noch heute geliefert? Foto: F F Fotolia li / Kikk Kikkerdirk di k Same Day Delivery, also die taggleiche Lieferung, wird derzeit heftig diskutiert. Wird sich der Service durchsetzen? b Medikamente, Lebensmittel, Smartphones oder Badehosen – immer mehr Shop-Betreiber versprechen ihren Kunden eine Zustellung noch am Bestelltag. Auch die Großen fehlen dabei nicht: Amazon etwa bietet für eilige Bestellungen einen Express-Service an, für stolze 13 Euro für Otto-Normal-Surfer. Ebay experimentiert ebenfalls mit Same Day Delivery (SDD), bisher aber nicht in Deutschland. Und auch in den USA, wo der Service derzeit in fünf Städten buchbar ist, rudert der Riese zurück: Der Plan, SDD bis Jahresende auf 25 Städte auszudehnen, wurde fallen gelassen. O Man wolle sich auf die bestehenden Städte konzentrieren, heißt es bei eBay. Dennoch glauben Marktforscher an das Potenzial der taggleichen Lieferung. Die Unternehmensberatung McKinsey etwa kommt in einer Branchenstudie zu dem Schluss, dass der Markt in Westeuropa bis 2020 auf einen Jahresumsatz von rund drei Milliarden Euro anwachsen wird. Demnach sei jeder zweite Online-Shopper bereit, für einen Warenkorb von 59 Euro sechs bis sieben Euro extra für eine Lieferung noch am Bestelltag zu zahlen. Doch es gibt auch andere Aussagen: Das Institut Ibi Research hat in einer Studie herausgefunden, dass die Mehrheit der deutschen Shopper SDD nur nutzen würde, wenn es für sie kostenlos ist. Fast 20 Prozent hätten selbst dann kein Interesse an dem Service, wenn dieser sie nichts kosten würde. Es scheint also nicht leicht zu sein, mit der teuren Blitzlieferung am Markt bestehen zu können. Rund ein Drittel der Händler hat aber trotz- dem Interesse an SDD, wie das ECC Köln ermittelt hat. Sie erhoffen sich vor allem Zusatzumsatz und mehr Kundenbindung. Das Für und Wider der Blitzlieferung wägen Alexander Graf und Peter Höschl, beide Blogger und Kenner der E-CommerceSzene, stellvertretend ab. Welche Erfahrungen Händler bisher gemacht haben, lesen Sie ab Seite 30. ◼ Christiane Fröhlich Pro & Contra Alexander Graf Geschäftsführer des Beratungsunternehmens eTribes und Blogger bei Kassenzone.de www.kassenzone.de „DIE FRAGE IST: WANN?“ Ich wundere mich sehr über die Zweifel an der Zukunft von Same Day Delivery (SDD). Es ist ja wohl kaum eine Frage, ob SDD kommt, sondern wann und zu welchem Preis. Vor 15 Jahren haben sich Kunden gefreut, wenn das per Postkarte bestellte Produkt von Neckermann 14 Tage später zu Hause an- ähnlichen Preisverfall unterliegen wird, hat weniger mit den heutigen Erwartungen von Kunden zu tun, sondern mit neuen Logistiklösungen und dem Wettbewerb im Markt. Ohne Amazon und Zalando würden die Versandkosten wohl heute noch bei vier bis sechs Euro liegen. In fünf Jahren wird es wahrscheinlich normal sein, Amazons Topseller innerhalb von Stunden zu Hause zu haben. „In fünf Jahren wird es normal Zentraler Denkfehler in sein, die Topseller binnen der SDD-Debatte ist der Stunden zu Hause zu haben“ Fokus auf Lebensmittel und stationäre Händler. Während der Lebensmitteleinzelhandel sehr wahrscheinlich ganz kam. Noch 2006 waren versandkosteneigene Lösungen entwickeln muss, freie Bestellungen die absolute Aussterben viele stationäre Händler aus. nahme und der 24-Stunden-Service hat Görtz, Thalia und Mediamarkt können meist mindestens zehn Euro extra geauch mit SDD-Services nicht mehr mit kostet. Heute ist dank Amazon die Amazon und Co. konkurrieren. Und 24-Stunden-Lieferung gefühlter Standass kleine stationäre Geschäfte als dard und oft sogar kostenfrei. dezentrale Lagerhäuser dienen sollen, Dass Same-Day- oder auch Sameist aus meiner Sicht mehr als unsinnig. Hour-Zustellung irgendwann einem Peter Höschl E-Commerce-Experte und Betreiber des Blogs Shopanbieter.de www.shopanbieter.de „KEIN ECHTER BEDARF“ Same Day Delivery (SDD) ist sicherlich ihn passendes Zeitfenster für die Lienicht die letzte Sau, die als Hype ferung hinterlegen kann. durchs Handelsdorf getrieben wird. Nicht ohne Grund wurde auch der Pilotversuch eines bekannten ElekUnd wieder einmal muss der angebtronikversenders bereits nach kurzer lich dringliche Kundenwunsch als ArZeit mangels Nachfrage wieder eingument herhalten, warum es beim gestellt. Auch andere SDD-Angebote Buhlen um die Gunst des Kunden ohdümpeln mehr oder ne die Zustellung inweniger nur so vor nerhalb eines Tages sich hin. Klar wird es bald nicht mehr geAusnahmen geben, hen wird. „Die Kunden beispielsweise eilige Ob es wirklich so wünschen sich vor Arzneimittel oder ist, sollten wir aber allem kostenlosen dringend benötigte getrost die Kunden Versand“ Ersatzteile. Aber gibt selbst entscheiden es sonst noch relelassen. Und diese havanten Bedarf? ben derzeit eine klare Und auch wenn wir SDD nicht wirkMeinung dazu. Sie wünschen sich vor lich brauchen, so ist dessen Erfolg allem kostenlosen Versand, das Temletztlich sowieso eng mit den damit po spielt für sie keine so große Rolle. verbundenen Kosten verknüpft. Doch Der Durchschnittskunde ist zufriewer sollte diese tragen? Der Kunde den, wenn er seine bestellten Artikel will nicht und der Händler kann nicht. nach ein bis zwei Tagen Lieferzeit in Der verdient ja meist sowieso schon den Händen hält, und er ist schon kein Geld mit seinem Online-Shop. froh, wenn er beim Versender ein für Strategien für Ihr B2B Online Marketing 01.-02. Juli 2014, München Online, Mobile, Social für B2B Tickets n u r € 750,– Digitale Transformation (statt € 8 9 Social Media, Content Marketing & Storytelling 0,–)* Ihr Code: OBC14iw b 360Grad Kommunikation Aus der Welt der Praxis: SEO/SEA, E-Mail Marketing & Co. Trends in der B2B Online Kommunikation Top Referenten auf der Online B2B Conference 2014: Carolin Biebrach, Lufthansa Cargo AG Marcus Koch, Goldbach Interactive Germany AG Christina Rahtgens, Roland Berger Strategy Consultants Charles Schmidt, KRONES AG Nadja Schock, Infineon Technologies AG Michael Stenberg, Siemens AG Mehr Infos und Anmeldung unter: * zzgl. MwSt. online-business-conference.de Goldsponsor: Sponsor: Veranstalter: * E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Die Innenstadt-Retter Im Bereich Local Commerce tummeln sich derzeit eine ganze Reihe von Start-ups, die Local Commerce in Zahlen traditionellen Fachhändlern eine bessere Sichtbarkeit im Web versprechen 57 % der deutschen EinzelKundenfrequenz im Laden. (Quelle: HDE) Jeder dritte Verbraucher hat die Anzahl seiner Fahrten in die City zugunsten des Online-Handels verringert. (Quelle: IFH Köln) 70 % der traditionellen Händler müssen sich bis zum Jahr 2020 völlig neu erfinden oder verschwinden. (Quelle: Mücke Sturm & Company, ECC Köln) Selbst bei bekennenden Multichannel-Käufern liegt der Anteil der Offline-Umsätze noch bei knapp ie Ansage lässt wenig Raum für Hoff- Schon zur Jahrtausendwende gab es mit nert sich auch Christian Ladner, Mananung: 70 Prozent der stationären Citythek, Regiomax.de, Mybonn.de, Wup- ging Director der My-Xplace GmbH, an Händler, so prognostizieren das ECC Köln pertaler.de oder Ladenstadt.de über 100 die ersten schweren Gehversuche im Local und die Managementberatung Mücke regionale virtuelle Marktplätze, die unter Commerce. „Heute wird der Ansatz von Sturm & Company gemeinsam, müssen Beteiligung von Sparkassen, Kommunen, allen begeistert bejaht und auch die grosich bis zum Jahr 2020 entweder völlig neu Verlagen und Telekom-Carriern den stati- ßen Handelsketten haben erkannt, dass sie erfinden oder ihren Laden schließen. Weil onären Einzelhandel ins Web bringen soll- eine technische Lösung finden müssen, der traditionelle Handelskäufer aussterbe, ten. Überlebt hat keiner. Und auch jüngere um ihre lokalen Produktverfügbarkeiten sterbe auch der traditionelle Handel, so die Konzepte wie Schanzenport aus Hamburg, online anzeigen zu können.“ Auguren. Der klassische Stadtbummel, bei dem 44 stationäre Händler des gleichfrüher Inbegriff der Auszeit vom Alltag, ist namigen Hamburger Kreativviertels vor 150 Ketten mit 3.000 Filialen für den gestressten Konsumenten inzwi- zwei Jahren von ePages und Hamburg@ schen eher Last als Erholung. Stattdessen Work kostenlos einen eigenen Webshop auf einen Blick beginnt die Suche nach benötigten Pro- bekamen, liegen auf Eis. Gründe dafür dukten immer öfter im Web. wollen die Betreiber nicht nennen. Für Juli ist der Launch des lokalen MarktDoch in der modernen Version der Cus„Als wir vor rund dreieinhalb Jahren platzes „Simply Local“ geplant. Zum Neutomer Journey ist der klassische Einzel- unsere Plattform My-Xplace starteten, wa- start werden 150 Handelsketten mit 3.000 handel schlichtweg nicht präsent. Wer bei- ren die Händler noch nicht so weit“, erin- Filialen auf der Plattform Flagge zeigen. 30 spielsweise bei Google nach davon, darunter Media Markt, „Ray Ban Aviator“ sucht, wird Saturn, Thalia und Hugendunur auf Online-Shops wie bel können auf dem Dienst Mister Spex oder Zalando Verfügbarkeiten vor Ort abbilverwiesen. Dass der nur 500 den. „Die Stadt ist ein riesenMeter entfernte Optiker sämtgroßes Lager“, erklärt Ladner liche Modelle ebenfalls vorrädas Prinzip hinter Simply tig hat und man schon eine Local, „und wir wollen dieses Stunde später mit der neuen, Lager im Internet durchsuchperfekt auf die eigene Nase anbar machen.“ Wer gefunden gepassten Sonnenbrille an den hat, was er sucht, kann die See fahren könnte, ist aus dem Produkte entweder vor Ort in Internet schlichtweg nicht der Filiale abholen oder sie ersichtlich. Oder besser: noch sich per Same Day Delivery nicht. Denn zurzeit schießen noch am selben Tag nach Start-ups, die die Sortimente Hause schicken lassen. Um stationärer Einzelhändler im schnell regional Präsenz zu Web auffindbar machen wolbekommen, aber auch um lolen, wie Pilze aus dem Boden. kale kleine Händler für die Neu ist die Idee des „InterDas Projekt Schanzenport sollte Händlern des Hamburger Plattform zu begeistern, hat net zum Reingehen“ nicht. Simply Local sich vier VerlagsKreativviertels einen neuen Vertriebskanal erschließen D händler klagen über sinkende 70 %. (Quelle Roland Berger Strategy Consultants) Jeder fünfte Konsument informiert sich nicht in dem Kanal, in dem er kauft. Es wird aber deutlich weniger Umsatz nach einer Offline-Information in die Kasse des Online-Handels gespült als umgekehrt. (Quelle: Roland Berger Strategy Consultants) Marktübersicht: Lokale Shopping-Marktplätze Player Atalanda Buchhandel.de Cap d’Oro Department47 Farfetch.com Fashionhub.com Fashion Locals Geniallokal.de Hierbeidir Sortimente Fashion, Bücher, Tierbedarf, Essen, Baby, Beauty Bücher und E-Books Schmuck Mode, Schmuck, Taschen, Accessoires Mode Fashion Mode, Schmuck, Accessoires Bücher Leben, Fashion, Technik Regionen Derzeit Hamburg und Salzburg, Erweiterung geplant Bundesweit Bundesweit Bundesweit International Bundesweit Große Modestädte Europas Bundesweit Düsseldorf Anzahl Händler 30 ca. 1.000 k. A. 36 221 in Europa, 57 in USA, 3 sonstwo k. A.; 250 Marken im Sortiment 34 600 14 Kurzbeschreibung Marktplatz für stationäre Händler und regionale Kunden mit eigener Logistik, die noch am selben Tag ausliefert Marktplatz für stationäre Buchhändler, die Online-Bestellungen an nächstgelegenen Buchhändler vermitteln Marktplatz für Marken mit Fachhändlerintegration, der Bestellungen verschickt oder abholen lässt Marktplatz für stationäre Boutiquen und OnlineShops. Nur Online-Versand, keine Abholung Marktplatz für internationale stationäre ModeBoutiquen. Online-Bestellfunktion, kein Click & Collect Marktplatz für stationäre ModeBoutiquen, die als Laden allerdings weitgehend unsichtbar und unpersönlich bleiben Plattform für stationäre Boutiquen. Nur Online-Versand, keine Abholung Marktplatz der Genossenschaft eBuch, der Online-Bestellungen an den nächstgelegenen Buchhändler vermittelt Marktplatz für stationäre Händler mit Auslieferungsservice innerhalb von 120 Minuten INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: Angaben der Plattformen 13/14 INTERNET WORLD Business 15 Foto: Fotolia / Ljupco Smokovski 23. Juni 2014 Productmate lädt mit einer inspirierenden Darstellung zum Stöbern ein partner ins Boot geholt: Die Weser-Kurier Mediengruppe, Aschendorff Medien, die Nordwest-Zeitung Verlagsgesellschaft und Rhein Main Digital gewährleisten nicht nur eine Wachstumsfinanzierung, sondern übernehmen auch die Akquise der kleinen Händler vor Ort und binden eine cogebrandete Version der Produktsuche auf den eigenen Verlagsseiten mit ein. Um die großen Handelsketten kümmert sich Simply Local selbst. Ähnlich wie Simply Local versuchen auch Plattformen wie Locafox, Hierbeidir, Atalanda, Sugartrends oder Productmate stationären Geschäften durch bessere Auf- findbarkeit im Web unter die Arme zu greifen – mit jeweils etwas anderer Herangehensweise (siehe Tabelle). Während Locafox sich generell als lokale Produktsuche versteht und eine Technik entwickelt hat, mit der Händler ohne großen Aufwand ihre Produktverfügbarkeiten in Echtzeit anzeigen können, geht es Productmate eher um Läden mit ausgefalleneren Produkten, die man nun auch online durchstöbern kann: „Wir wollen Produkte jenseits des Mainstreams auffindbar machen und weisen unsere Partner stets darauf hin, nicht alle ihre Produkte bei uns einzustellen, sondern nur diejenigen, wel- che sinnbildlich für ihren Laden sind“, erklärt Benedict Sebesta, Mitgründer von Productmate. Außerdem werden nur inhabergeführte Läden aufgenommen, hinter denen eine Persönlichkeit steht. Sugartrends sucht zwar ebenfalls die besonderen Produkte im Web, bietet Kunden aber die Möglichkeit, diese innerhalb von 120 Minuten nach Hause geliefert zu bekommen. Productmate lehnt das ab. „Wir wollen die Kunden wieder in die Läden kriegen und die Kommunikation fördern“, so Sebesta. Auch der stationäre Buchhandel rüstet sich erneut zum Angriff gegen Amazon. Für Ende Juli plant der Buchhandelsdienst- leister MVB den Relaunch seiner zwölf Jahre alten Plattform Buchhandel.de. Dann sollen Kunden Bücher und E-Books bestellen können, die dann vom nächstgelegenen stationären Buchhändler ausgeliefert werden. Ähnlich ist auch der Marktplatz Geniallokal.de konzipiert, den eBuch und Libri für Oktober planen. Chancen gibt es also genug. Jetzt liegt es am Handel, diese auch zu ergreifen. ◼ Daniela Zimmer internetworld.de/dz Marktübersicht: Lokale Shopping-Marktplätze Kleidoo LChoice Locafox Luxodo @mystore Productmate Schanzenport Simply Local Sugartrends Fashion Bücher, DVDs, CDs, Spiele Sport, Mode, Bücher, Elektronik, Haus & Garten Fashion Generalist Generalist Mode, Wohnen, Essen, Musik, Dienstleistungen Generalist Mode, Möbel, Feinkost, Lifestyle, Kunst Bundesweit Bundesweit, Österreich Vorerst Konzentration auf größere Städte Bundesweit, teilweise Europa Bundesweit Derzeit Hamburg, Ausweitung im Sommer geplant Hamburg Schanzenportviertel Bundesweit Großstädte in Deutschland und Europa 61 100 k. A. 55 k. A. k. A. 44 3.000 Filialen mit 4 Mio. Produkten 80 Marktplatz für stationäre Mode-Boutiquen, überregionale Bestellmöglichkeit, kein Click & Collect Über die Mobile App können Kunden online bestellen und erhalten vom nächstgelegenen Fachhändler die Lieferung Produktsuchmaschine f. den stationären Handel mit eigener Lösung zur Darstellung von Warenverfügbarkeiten Marktplatz für stationäre ModeBoutiquen, OnlineBestellfunktion, Reservierung/ Abholung nicht möglich iPhone App, in der sich stationäre Händler mit einem Foto ihres Schaufensters präsentieren können Marktplatz für Shops mit besonderem Sortiment. Keine Bestellfunktion, Kunden sollen in die Läden kommen Pilot von ePages und Hamburg @ work, bei dem Boutiquen gratis einen Webshop bekamen, liegt zurzeit auf Eis Marktplatz für stationäre Händler mit Click & Collectoder Lieferfunktion. Auch SDL möglich Marktplatz für besondere Produkte aus kleinen Geschäften, überregionale Bestellmöglichkeit, kein Click & Collect 1&1 DSL INTERNET , 19 UND TELEFON 99 ab €/Monat* Sparpreis für volle 24 Monate, danach 24,99 €/Monat. Inklusive 1&1 HomeServer: WLAN-Modem mit bis zu 450 MBit/s, Telefonanlage und Heimnetzwerk in einem. In Ruhe ausprobieren: 1 MONAT TESTEN Expertenrat? Jederzeit: 1 ANRUF GENÜGT Defekt? Morgen neu! 1 TAG AUSTAUSCH VOR ORT AKTION: TAB INKLUSIVE! 1 Bestellen Sie jetzt 1&1 DSL und entscheiden Sie sich für einen Tablet-PC von Samsung oder Apple – supergünstig oder sogar kostenlos in ausgewählten DSL-Tarifen! WLAN-Spaß garantiert. z. 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Juni 2014 13/14 Foto: Fotolia / Bloomua INTERNET WORLD Business Produktkategorie: Meistgenutzter Informationskanal vor dem Kauf Wie der Kunde sucht Die Recherche vor einem Online-Kauf läuft je nach Produktkategorie sehr unterschiedlich ab; nicht immer ist Google der entscheidende Informationskanal KÜCHENGERÄTE 36,0 % Testbericht-Websites MODE / KLEIDUNG 22,7 % Katalog oder Prospekt KÖRPERPFLEGEPRODUKTE / PARFÜM 18,4 % Empfehlung von Freunden / Verwandten ARZNEIMITTEL 23,6 % PreisvergleichsWebsites ie finden Online-Käufer ihre Wunschprodukte? Die meisten Online-Händler würden diese Frage wohl mit dem Schlagwort „Google“ oder vielleicht noch „Amazon“ beantworten. Doch der Stellenwert des Suchmaschinenprimus und Marktplatzgiganten in der Customer Journey könnte geringer sein als landläufig angenommen wird. Darauf weist eine W3B-Studie von Fittkau & Maaß hin, die INTERNET WORLD Business exklusiv vorliegt. Das Marktforschungsinstitut hat sich nicht auf Prognosen oder AdwordsUmsätze als Quelle verlassen, sondern die gefragt, die es wissen müssen: die Kunden. 29.000 Online-Käufer wurden zu ihren Recherchegewohnheiten vor dem OnlineKauf befragt. Das Ergebnis: Die Customer Journey ist eine sehr individuelle Reise – mit je nach gewünschtem Produkt recht unterschiedlichen Zwischenstopps. W So nannte zwar wenig überraschend jeder fünfte Befragte Suchmaschinen wie Google als wichtigsten Informationskanal, aber fast ebenso viele Kunden gaben an, sich vornehmlich über Websites mit Testberichten über Produkte zu informieren. Offline-Kanäle wie die Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis oder der gute alte Katalog sind für die Recherche ähnlich wichtig wie Preisvergleichs-Websites. Das Sortiment entscheidet über den Informationskanal Noch interessanter werden die Ergebnisse, wenn man sie nach Produktkategorien sortiert. Denn die Eingangsfrage zum Thema Customer Journey sollte nicht einfach lauten „Wie finden Online-Käufer ihre Wunschprodukte?“, sondern eher „Wie findet ein Online-Käufer die gewünschte Kamera, ein neues Outfit oder Küchengerät?“ Dann wird schnell klar: In welchem Informationsmedium Online-Händler ihren Kunden begegnen sollten, hängt ganz von ihrem Sortiment ab. Je teurer das gesuchte Produkt und je höher seine Nutzwertigkeit ist, umso vielfältiger wird die Informationssuche des Kunden und umso mehr Kanäle nutzt er. Welches die entscheidende Info-Quelle ist, hängt ganz von der Produktkategorie ab. So sind Google und Co. vor allem in den Bereichen Hotels/Reise und Möbel entscheidend. Auch bei der noch jungen OnlineKategorie „Lebensmittel“ wird vornehmlich über Google gesucht. Wollen Kunden hingegen ein technisches Gerät kaufen, suchen sie nach mehr Informationen als die Suchmaschine bieten kann: Unterhaltungselektronik, Computer und Hard- LEBENSMITTEL HOTELS / REISE MÖBEL 16,9 % 26,8 % 25,6 % Suchmaschine Suchmaschine Suchmaschine Foto: Fotolia / Javier Brosch 18 19 INTERNET WORLD Business Informieren Sie sich vor dem Kauf offline? Ja: Produkt wurde außerhalb des Internets entdeckt, dann online gekauft Nein BÜCHER 8,0 % 80,3 % 32,1 % informieren sich nicht vor dem Kauf Ja: Ganz bewusst vorab außerhalb des Internets über das Produkt informiert Weiß nicht 3,2 % TELEKOMMUNIKATIONSGERÄTE 47,0 % EUROPAS ERSTER MAGENTO HOSTING PARTNER 8,5 % Wer online kauft, informiert sich auch überwiegend online. Offline-Quellen werden nur selten genutzt INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: W3B Report „Kaufentscheidung im Internet“; Herbst 2013 ĞƐƚWƌĂĐƟĐĞZŝĐŚƚůŝŶŝĞŶĚĞƌDĂŐĞŶƚŽ/ŶĐ͘ ZĞĚƵnjŝĞƌƵŶŐĚĞƌ>ĂĚĞnjĞŝƚĞŶĂƵĨƵŶƚĞƌϱϬŵƐ Testbericht-Websites KƉƟŵŝĞƌƚĞƐĂĐŚŝŶŐŵŝƚsĂƌŶŝƐŚƵŶĚZĞĚŝƐ Die wichtigsten Informationsquellen COMPUTER / HARDWARE 40,2 % Testbericht-Websites Suchmaschine, Webkatalog (z.B. Google, Yahoo) 19,2 % Website mit Testberichten 17,8 % Preisvergleichs-Website (z.B. Billiger.de, Guenstiger.de) 15,6 % Website einer Marke, eines Herstellers UNTERHALTUNGSELEKTRONIK 44,4 % 12,4 % Webshop Online-Quellen 11,7 % DŽŶĂƚůŝĐŚĞsĞƌƚƌĂŐƐůĂƵĨnjĞŝƚ Bericht, Artikel in Internet-Magazin/-Zeitschrift Testbericht-Websites 11,5 % ϵϵ͕ϵϵйsĞƌĨƺŐďĂƌŬĞŝƚŝŵůƵƐƚĞƌ Empfehlung/Beratung von Freunden, Verwandten 16,3 % ŽƉƉĞůƚƌĞĚƵŶĚĂŶƚĞĂƚĞŶƐƉĞŝĐŚĞƌƵŶŐĂƵĨ^^ Katalog, Prospekt ƵƚŽŵĂƟƐĐŚĞ^ŬĂůŝĞƌƵŶŐŽŚŶĞhŶƚĞƌďƌĞĐŚƵŶŐ ǀŽŶWh͕ZDƵŶĚ^^ 14,4 % ware, Handys und Tablets oder auch Küchengeräte werden hauptsächlich über Websites recherchiert, die Testberichte anbieten. Für Modeartikel blättern die meisten Kunden weiterhin am liebsten im guten alten Katalog. Der Preis ist immer noch ,ŝŐŚWĞƌĨŽƌŵĂŶĐĞDĂŶĂŐĞĚDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐ Offline-Quellen Testzeitschrift, -magazin 7,9 % dmsnjĞƌƟĮnjŝĞƌƚĞƐ/^KϮϳϬϬϭ͗ϮϬϬϱZĞĐŚĞŶnjĞŶƚƌƵŵ Beratung in einem Geschäft außerhalb des Internets 7,0 % Die Customer Journey verläuft heterogen. Google und Co. sind zwar wichtige, aber nicht die einzigen Info-Quellen INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: W3B Report „Kaufentscheidung im Internet“; Herbst 2013 das wichtigste Kriterium Sind alle Informationen gesammelt, kommt es schließlich zur Kaufentscheidung – und hier zeigt die Studie: Geiz ist immer noch geil, auch wenn das die Branche nicht mehr hören kann. Für 37,7 Prozent der Befragten ist der Preis das entscheidende Kriterium für den Kauf. Qualität und Marke rangieren mit deutlichem Abstand dahinter. Auch Treue spielt weiterhin kaum eine Rolle beim Online-Kauf: Nur sechs Prozent der Befragten gaben an, ein Produkt bei einem Webshop gekauft zu haben, weil sie diesen bereits kannten. Das heißt also für Online-Händler: Den Kunden dort abholen, wo er sich während der Produktrecherche aufhält. Nicht immer ist eine Google-Adwords-Kampagne dafür der richtige Weg. Hat man den Kunden im richtigen Kanal gefunden und auf sich aufmerksam gemacht, so ist damit nur der erste Schritt getan. Der Preis muss konkurrenzfähig sein, sonst ist der Kunde genauso schnell ◼ wieder weg, wie er gekommen ist. Ingrid Lommer internetworld.de/il Gründe für die Kaufentscheidung Preis 37,7 % Qualität 30,3 % Marke bzw. Hersteller 24,0 % Sonderangebot, Aktionspreis 16,0 % Kein bestimmter Grund 10,6 % Testergebnis 9,4 % Empfehlung von Freunden, Verwandten 8,8 % Empfehlung anderer Internet-Nutzer 8,2 % Konnte in einem von mir bevorzugten Geschäft bzw. Webshop kaufen 6,2 % Hatte einen Coupon, Rabattgutschein 5,1 % ůƐŽĸnjŝĞůůĞƌDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐWĂƌƚŶĞƌďĞƚƌĞŝďĞŶ ǁŝƌƺďĞƌϭϬϬDĂŐĞŶƚŽ^ŚŽƉƐĂůƐŽŵŵƵŶŝƚLJ ƵŶĚŶƚĞƌƉƌŝƐĞsĞƌƐŝŽŶ͘ Geiz ist geil: Weiterhin ist der Preis das alles entscheidende Kriterium für eine Kaufentscheidung im Netz INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: W3B Report „Kaufentscheidung im Internet“; Herbst 2013 ǁǁǁ͘ŵĂdžĐůƵƐƚĞƌ͘ĚĞ ĞƌĂƚƵŶŐƵŶƚĞƌнϰϵ;ϬͿϱϮϱϭϱϬϴϴϳϵϬ E-COMMERCE 20 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Gemeinsam billiger werben Start-ups und Online-Händler setzen neuerdings auf Kooperationen, um in und mit Printmedien zu werben on der Zeitung „Welt am Sonntag“ (WamS) werden pro Woche rund 400.000 Exemplare gekauft, die laut Verlag von mehr als einer Million Menschen, vor allem Männern, gelesen werden: eine respektable Reichweite. Pro Werbe-Seite verlangt der Verlag 63.993,60 Euro. Reichweite hin oder her: Für ein Start-up, das den Werbeaufwand vor kühl rechnenden Investoren rechtfertigen muss, ist das zu viel. Wird der Platz geteilt, sinken die Kosten. Nur rund 10.000 Euro gab Mister Spex für eine Anzeige in der WamS aus, weil der Online-Optiker mit fünf weiteren WebHändlern warb. „Bei deutlich niedrigeren Kosten waren die Reaktionen in etwa genauso hoch, wie wenn wir die Seite alleine gebucht hätten“, freut sich Robert Käfert, Marketingchef beim Online-Optiker. V Gemeinsam erfolgreich Online-Händler und Start-ups entdecken die Printmedien als Werbekanal. Um in Magazinen und Zeitungen mit hohen Auflagen und interessanten Zielgruppen zu werben, tun diese sich zu Werbegemeinschaften zusammen. „Die Online-Werbekanäle sind ausgereizt, alle sind schon da“, erklärt Käfert. Und Suchmaschinenmarketing wird je nach Keyword teurer. „Um möglichst viel Aufmerksamkeit zu gewinnen, setzen Start-ups oft auf Fernsehwerbung“, weiß Käfert. Doch Sendeplatz, zumal am Abend, wenn Millionen vor der „Die Online-Werbekanäle sind ausgereizt, alle sind schon da“ Robert Käfert Head of Acquisition Marketing bei Mister Spex, Berlin www.misterspex.de „Wir können uns nicht allein auf die Suche verlassen“ Nicolas Stoetter, Gründer www.morninglory.com den Bildschirmen sitzen, ist teurer als Anzeigen. Deren Platz lässt sich außerdem sehr viel leichter mit anderen teilen. Die Idee ist nicht neu, aber sie wird jetzt neu interpretiert – und anders von Unternehmen organisiert: Bisher bündelten Tageszeitungen die Anzeigen lokaler Händler und Dienstleister – unter einem saisonalen Thema oder für einen Stadtteil – selbst. Vergleichbare Werbekooperativen fanden sich auch auf Betreiben von Agenturen für Magazine zusammen, um hier etwa in der Weihnachtszeit auf besondere Geschenke aufmerksam zu machen. Jetzt werden die Unternehmen und Händler selbst aktiv, indem sie sich Partner suchen. Für hohe Reichweiten zum Billigpreis überzeugt Käfert Partner wie den SchuhAnbieter Scarosso, die Internet-Parfümerie Parfumdreams.de oder den Poster-Anbieter Wandbilder XXL. Sein Argument: „Über Paid Search, also über einen kurzen Adwords-Slogan und einen Link, lassen sich keine Marken- und Produktgeschichten erzählen.“ Je nach Werbeträger und dessen Zielgruppen bringt er unterschiedliche Online-Anbieter zusammen, die unter dem Oberbegriff „Premium Shopping“ werben. Keiner konkurriert mit dem anderen, die Angebote zusammen können aber zu einer Themenwelt ergänzt werden. Alle unterwerfen sich zudem gestalterischen Regeln: Für Eleganz und Einheitlichkeit erscheinen etwa die Logos in Schwarz-Weiß, die Länge von Erklärungstexten und die Bildauswahl ist begrenzt. Die Leser finden über die Online-Adresse, ein Produkt und einen Rabattcode in den Online-Shop zurück (s. Bild). Inzwischen erschienen mehrere „Premium Shopping“-Sammelanzeigen in der WamS sowie im Mode- und Pro- 63.993,60 € = 10.665,60 € 6 Startups pro Startup Werbekooperative: Zusammen mit Mister Spex warben in der „Welt am Sonntag“ sechs Online-Anbieter – und erzielten so viel Reichweite für weniger Geld mi-Magazin „Instyle“. Zwischen 5.000 und 10.000 Euro bezahlte jeder Partner. „Der Aktionszeitraum ist überschaubar, das Kosten-Nutzen-Verhältnis auch hinsichtlich der Neukundenakquise absolut vertretbar“, sagt Daniel Lang, MarketingManager bei Parfumdreams. Genaue Zahlen bleibt er schuldig, aber nach Veröffentlichung der Anzeigen soll für kurze Zeit der Traffic im Shop sichtbar angestiegen sein – wie auch die Conversion Rate. Noch mehr Printwerbung Mornin’ Glory, Anbieter von Rasierern und Pflegeprodukten, setzt die „Premium Shopping“-Anzeige dagegen für den Markenaufbau ein: „Kunden kaufen Rasierer und Pflege eher im Laden“, so Gründer Nicolas Stoetter, „daher können wir uns nicht auf die Suche verlassen, sondern müssen bekannt werden.“ Die Anzeigengemeinschaft ist nicht die erste Werbestrategie, für die Mister Spex mit anderen Online-Anbietern kooperiert. Zuvor stellte der Online-Optiker mit Sitz in Berlin Gutscheinhefte von mehreren Partnern zusammen, die diese in ihren Paketen unter den Kunden verbreiteten. Das verursachte zwar einigen Organisationsaufwand im Unternehmen, aber: „Wir lassen so externe Paketdienstleister und Gutscheinmakler außen vor, senken die Gutscheinkosten und teilen den Produktionsaufwand“, so Käfert. Einige der Gutscheinhefte erreichen eine Auflagen von bis zu 450.000. Die Kunden lesen bewusst zusammengestellte Empfehlungen lieber als lieblos ausgewählte Flyer-Beilagen. Der Erfolg von Werbekooperativen sowie Gutscheinheften macht Mut. Schon bereitet Käfert ein neues gemeinschaftliches Werbemittel vor: ein eigenes Magazin rund ums „Premium Shoppen“ im Internet. 25 Online-Anbieter konnte er davon überzeugen. Bis Anfang Juli werden sie davon gemeinsam etwa eine Million Exemplare als Infopost an die Kunden verschicken. Die Resonanz auf das Heft dürfte besser zu prüfen sein als die auf die ◼ Anzeigen. Kristina Schreiber/vs 23. Juni 2014 13/14 INTERNET WORLD Business 21 § Foto: Apple Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M. Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.legalershop.de Werbung in AutoreplyMail ist unzulässig Marken im App Store Werbung in einer Autoreply-Mail an einen Empfänger ohne dessen vorherige Einwilligung ist verboten (Urteil des Amtsgericht Stuttgart vom 25.04.2014, Az.: 10 C 225/14). Um die eigene App bei der Suche nach Stichworten im App Store nach vorn zu bringen, greifen viele Anbieter zu Tricks. Doch nicht alles, was funktioniert, ist auch erlaubt die Anzeige von Apps genutzt hatte, um die eigene App zu bewerben. Die Richter verneinten hier in Übereinstimmung mit der bestehenden Rechtsprechung eine Markenrechtsverletzung. Dabei spielte vor allem das Argument eine Rolle, dass auch die App des abmahnenden Unternehmens in der Suche des App Store auftauchte und abrufbar war. Aus Sicht des Kennzeichenrechts ist es also nicht unbedingt eine Rechtsverletzung, geschützte Marken anderer Unternehmen in seinen Beschreibungstext oder die Suchstichwort-Liste aufzunehmen. Dennoch war das Verhalten des abgemahnten Unternehmens rechtlich nicht in Ordnung. Das Gericht nahm nämlich eine unzulässige geschäftliche Handlung im Sinne des Wettbewerbsrechts an. Im Klartext: Der Anbieter behinderte durch die Buchung geschützter Kennzeichen gezielt seinen Wettbewerber, denn die App des abgemahnten Unternehmens tauchte bei Eingabe entsprechender Suchbegriffe in der Ergebnisliste des App Store vor der App des abmahnenden Unternehmens auf. Dadurch wurden die Kundenflüsse Auch im App Store gilt: ∙ Kennzeichen Dritter als Suchbegriff / im Quelltext eines Angebots sind rechtlich heikel GUTSCHEINPORTAL Haftung für Einlösung Wird ein im Internet gekaufter Gutschein vom Partnerunternehmen nicht eingelöst, hat der Kunde Anspruch auf den gezahlten Gutscheinpreis – mehr nicht. Das hat das Amtsgericht BerlinMitte entschieden (Az.: 8 C 203/12). Im konkreten Fall hatte ein Mann für 269 Euro einen Gutschein über Reinigungsarbeiten im Nennwert von 1.308 Euro gekauft. Nachdem das Reinigungsunternehmen wegen Kapazitätsengpässen die Einlösung verweigerte, zahlte das Gutscheinportal dem Kunden seine 269 Euro zurück. Er hatte die (fk) gesamten 1.308 Euro gefordert. Quelle: Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio (ehem. GEZ) ∙ Eine wettbewerbliche Abmahnung ist möglich „Bei der Verwendung fremder Kennzeichen als Keyword ist Vorsicht geboten“ Rolf Albrecht ist Fachanwalt für IT-Recht www.volke2-0.de auf eine App geleitet, die nicht von dem Kennzeichenrechtsinhaber stammt. Das Urteil zeigt, dass sich die Regeln der Suchwortvermarktung in Suchmaschinen auch auf App Stores übertragen lassen. Bei der Verwendung fremder Kennzeichen ist ◼ grundsätzlich Vorsicht geboten. Rolf Albrecht GERICHTSSTAND GERIC Woh Wohnsitz ist entscheidend Der neue, haushaltsbezogene Rundfunkbeitrag bescherte ARD und ZDF 2013 Die Einnahmen stiegen von 7,49 auf 7,68 Mrd. Euro Gerichtszuständigkeit: Der Wohnort des Beklagten ist entscheidend Foto: Fotolia / Coloures-pic as Buchen von fremden Markenzeichen als Keyword ist in der Suchmaschinenwerbung eine gängige Methode – und war schon häufiger Gegenstand von Markenrechtsprozessen. Das Prinzip lässt sich auch auf App-Download-Plattformen anwenden: Der Anbieter beschreibt seine App mit Stichworten, mit denen sie gefunden werden kann. Ist es eine Markenrechtsverletzung, wenn er dabei geschützte Kennzeichen verwendet? Das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg sprach dazu erstmals ein Urteil (Az.: 5 W 31/13). Im vorliegenden Fall hatte ein App-Anbieter einen Wettbewerber abgemahnt, der geschützte Marken als Suchbegriffe für D Ein Verbraucher hatte seinen Vertrag mit einer Versicherung gekündigt und per E-Mail um eine Bestätigung seiner Kündigung gebeten. Daraufhin erhielt er eine automatische Antwort-Mail, die über ihren Betreff zunächst den Eindruck einer bloßen Eingangsbestätigung auf die Kundenmitteilung erweckte. Der Inhalt dieser Mail enthielt jedoch unter „Übrigens“ u. a. einen Hinweis auf einen kostenlosen SMSService mit einem Link zu weiteren Informationen und zur Anmeldung. Das Amtsgericht Stuttgart stufte Werbung in Autoreply-Mails ohne vorherige Einwilligung des Empfängers als unzulässigen Spam ein. Nach Ansicht des Gerichts ist es unerheblich, ob die Werbung am Anfang der Mail oder erst in deren Abspann eingefügt ist. Allein der Versuch, ein Produkt oder eine Leistung ohne ausdrückliche, vorherige Einwilligung per Mail zu bewerben, sei ausreichend. Das gelte auch, wenn der Kunde die Kommunikation selbst in Gang gesetzt hat. Auch hier habe er nicht in die Zusendung von Werbung eingewilligt. Bei Klagen gegen einen Dienstleister, der mit der Programmierung eines We Webshops beauftragt wurde, ist der W Wohnort des Entwicklers beziehungsw weise der Sitz seines Unternehmens e entscheidend für die örtliche Zuständ digkeit des Gerichts. Der Standort des Se Servers, auf dem das Projekt instalw liert wurde, ist dagegen nur bei Rückabwickl wicklung des Vertrags von Belang. Das da Landgericht Bochum entschieden. hat das Im verhandelten Fall wollte der Kläger in Bochum klagen, weil dort der Server stand. Der beklagte Entwickler wohnte jedoch in Hannover (Az.: I-5 O 89/13). (fk) KNOW-HOW 22 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Foto: Fotolia / Felix Pergande Serie: Quick Wins für den Mobile-Commerce-Erfolg Welche Faktoren für den mobilen Erfolg entscheidend sind und wie der eigene Shop fit für Mobile Commerce wird, erfahren Sie in dieser zweiteiligen Serie. Folge 1: Erfolgsfaktoren für den mobilen Webshop (Ausgabe 12/2014) Folge 2: Strategien und Tools, wie Ihr Shop schnell mobil wird (Ausgabe 13/2014) So wird jeder Shop mobil Für Web Seller stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie ihren Shop für den M-Commerce optimieren sollen, sondern nur noch die Frage nach dem Wie – und was es kostet er mit seinem Smartphone oder Tablet-PC einen Online-Shop aufruft, will nicht ständig Bildausschnitte mit Fingergesten vergrößern müssen, um kleine Icons zu treffen oder die Produktsuche aufzurufen. Sind Design und Usability nicht auf das Display und die Bedienungsart des Geräts abgestimmt, sind die Kunden schneller wieder weg, als sie gekommen sind. Trotzdem sind in Deutschland nach wie vor viele Online-Shops nicht auf ihre mobilen Kunden vorbereitet. Und das kostet jeden Tag viel Geld! Andrea Anderheggen, CEO von Shopgate Mobile Commerce, beziffert die durchschnittliche Conversion Rate von mobilen Kunden bei nicht optimierten Shops mit 0,1 Prozent. Laut seinen Erfahrungen verzehnfacht sich die Konversionsrate der Shops, sobald eine mobile Web App zur Verfügung steht. W Mobile-Theme-Erweiterung Nicht optimiert: Mobile User müssen bei RP Shop die Größe anpassen Viele Online-Händler sind sich der zunehmenden Bedeutung des M-Commerce durchaus bewusst, scheuen jedoch die Kosten einer entsprechenden Designanpassung. Tatsächlich aber gibt es zum teuren Relaunch und einer Umstellung auf Responsive Design durchaus Alternativen. Sie können Ihren Kunden nämlich auch ohne große Kosten Web Apps und native Apps anbieten. Der erste Gang sollte Sie dabei zu Ihrem Shop-Software-Anbieter führen, denn inzwischen sind für alle gängigen Lösungen entsprechende Themes oder Plug-ins verfügbar. Wer das Design seines Shops nicht grundsätzlich ändern will, kann bei den gängigen Shop-Lösungen ein Mobile Theme gemeinsam mit einem Template-Switcher-Modul zusätzlich installieren. Das bedeutet: Sobald ein Kunde mit einem Smartphone oder einem Tablet die Shop-Seite aufruft, wird er entweder direkt oder nach manueller Bestätigung zur mobilen Shop-Seite umgeleitet. Wer seinen Kunden diesen Service anbieten will, wird unter Umständen ebenfalls direkt bei seinem Software-Anbieter fündig. Für den Oxid eShop etwa steht die 990 Euro teure Erweiterung „Oxid eShop mobile für iPad“ zur Verfügung. Pro Plattform (iPhone, iPad, Android), für die man eine App anbieten will, werden zusätzlich monatlich 99 Euro Wartungsgebühr fällig. Deutlich billiger kommen diejenigen weg, die für ihren Magento-Shop native Apps Web App oder native App? Bei solchen Mobile Themes spricht man von sogenannten Web Apps. Eine Web App ist grundsätzlich nichts anderes als eine speziell programmierte HTML5-Website, die das Endgerät erkennt und den Inhalt optimiert dafür darstellt. Das hat den großen Vorteil, dass jedes Endgerät, das über einen Browser verfügt, die App nutzen kann. Der Kunde muss dafür keine App auf seinem Smartphone oder seinem TabletPC installieren. Native Apps dagegen werden speziell für ein Betriebssystem programmiert und laufen dann nur darauf, also etwa dem iPhone oder auf Androidbasierten Geräten. Dadurch ist sichergestellt, dass alle Schnittstellen zur Hardware einheitlich funktionieren und die Ressourcen des Geräts optimal genutzt werden. Native Apps laden Ihre Kunden über den Google Play Store, den App Store oder den Windows Store herunter und installieren sie. Anschließend genügt ein Antippen des App Icon, um Ihren Shop zu besuchen. Shopgate-App von ATU: SchnellCheckout über Paypal Express 23. Juni 2014 13/14 INTERNET WORLD Business 23 Definitiv, versichern die Anbieter. Shopgate bietet einen Umsatzkalkulator für interessierte Shop-Betreiber an. Dort geben Sie die Anzahl Ihrer Besucher pro Tag, den Anteil der mobilen Besucher, den durchschnittlichen Warenkorbwert und die aktuelle Conversion Rate ein. Wie sich die Optimierung durch die Apps in Zahlen auswirkt, zeigt der Kalkulator anschließend an. M-Commerce Apps So praktisch und vergleichsweise günstig diese M-Commerce Apps auch sind: Sie bringen auch Nachteile. Letztendlich handelt es sich dabei nämlich nicht wirklich um Ihren Shop, sondern um einen externen Arktis für PC: ... wie die Desktop-Variante, wurde aber mit Couchcommerce erstellt Shop, der auf Ihre Produktdaten zugreift. Sie haben daher nur sehr begrenzt Einfluss auf das Look & Anbieter wie Couchcommerce oder Shop- Feel und auf den Checkout sogar gar keinen – genauso wenig wie auf die Auswahl gate zurückgreifen. Bei allen gängigen Shop-Software-Lösun- der Zahlungsarten. Hier können Sie nur gen finden Sie via Plug-in direkte Anbin- die Zahlungsarten anbieten, die Couchdungsmöglichkeiten zu diesen Anbietern. commerce oder Shopgate Ihnen zur VerAuch eine API-Anbindung ist möglich. Sie fügung stellen. Das sind jedoch einige: können innerhalb kurzer Zeit Ihren Shop Couchcommerce etwa bietet mit Couchfür Ihre mobilen Kunden optimieren. Da- pay ab dem Tarif M neben den fünf Basisbei legen Sie lediglich das Design der Start- zahlmöglichkeiten 25 weitere Alternatiseite fest, laden Ihr Logo hoch und ent- ven. „Besonders beim Mobile & Couch scheiden sich für ein Layout. Der Rest wird Commerce ist der einfache und sichere automatisch per Schnittstelle erledigt. An- Checkout entscheidend für den Erfolg der schließend können Sie Ihren Kunden nicht Händler“, erläutert Alexander Ringsdorff, nur die Web App, sondern auch native Geschäftsführer von Couchcommerce. Hier die gleichen Bezahlmethoden und Apps für ihr jeweiliges Endgerät anbieten. dahinter liegenden Prozesse wie im bisherigen Online-Shop anbieten zu können, Das kosten die Shop Apps war bisher jedoch eine große HerausfordeWer für seinen Shop mit Couchcommerce rung: Sicherheit, Usability und die Inteeine Web App und eine native Apps erstel- gration des Bestellprozesses in bestehende len will, zahlt dafür im kleinsten Tarif ein- Systeme waren nicht ohne aufwendige Eimalig eine Einrichtungsgebühr von 299 genentwicklungen oder hohe zusätzliche Euro sowie monatlich 49 Euro. Bei Shop- Gebühren der Dienstleister möglich. gate betragen die Einmalkosten mindesLetztendlich dürfte außer Frage stehen, tens 299 Euro. Die monatlichen Kosten dass jeder Online-Händler, der seinen richten sich nach einem Gebührenmodell, Kunden noch keine für die mobile Nutzung bei dem der Shop-Betreiber entweder die optimierte Version seines Shops anbietet, Grundgebühr oder die gewünschte Trans- dies schleunigst nachholen sollte. Entweder aktionsgebühr frei festlegen kann. Ent- per Responsive Design, mit Mobile Themes sprechend wird der andere Kostenbau- seiner Shop-Software oder mit Apps von stein dann angepasst. Wer monatlich 19 externen Anbietern. Eine mobile Web App Euro zahlt, muss zum Beispiel mit einer sollte auf jeden Fall angeboten werden. Ob Transaktionsgebühr von 8 Prozent rech- zusätzlich auch eine native App sinnvoll nen. Bei 499 Euro pro Monat hingegen ist, hängt von der Shop-Größe und den ◼ beträgt diese Gebühr nur ein Prozent. veranschlagten Kosten ab. Markus Siek Doch lohnen sich diese Kosten überhaupt? Arktis für Smartphones: Der Mobile Shop hat ein ähnliches Look & Feel ... erstellen wollen. Die Erweiterung „Magento Mobile“, mit der man direkt im Backend Apps designen und erstellen lassen kann, gibt es über den Marktplatz Connect kostenlos. Die Anmeldung sowie die Verwaltungsgebühren für die App-Plattformen sind jedoch kostenpflichtig. Wer mit solchen „hausinternen“ Modulen eine eigene Shop App entwickeln will, muss dafür kaum technische Vorkenntnisse mitbringen. Lediglich das Design müssen Sie an Ihre Corporate Identity anpassen. Die nötigen Daten und Bilder für die Produktpräsentationen und Kategorieseiten holen sich die Module aus der Datenbasis Ihres Shops selbst. Auch über die Zahlungsarten, die Sie Ihren Kunden im Checkout anbieten wollen, haben Sie hier die volle Kontrolle. Extern zur Shopping App Wer für seinen Shop keine App-Erweiterung nutzen kann oder mit dem entsprechenden Angebot nicht zufrieden ist, kann auch auf die Dienste externer Dienstleister zurückgreifen. Zahlreiche Agenturen haben sich darauf spezialisiert, individuelle Apps für Webshops zu entwickeln. Vorteil: Die Apps sind für Ihren Shop maßgeschneidert. Sie können sie in Bezug auf Design, Bedienung und Funktionalität so umsetzen lassen, wie Sie es wünschen. Nachteil: Die Entwicklung kann Monate dauern und ist teuer. Wer schneller oder günstigere Ergebnisse sehen will, kann auf Vergleich Web Apps Native Apps Web Apps + Keine Installation notwendig + Kunden können den Shop direkt über den Browser aufrufen + Besucher gelangen über Google Mobile zum Shop – Geringere Kundenbindung als bei Apps – Keine Zusatzreichweite durch Verbreitung in den App Stores – Keine Nutzung der spezifischen SmartphoneHardware möglich Native Apps + Hohe Kundenbindung nach App-Installation + Lokale Datenspeicherung für Folgebestellungen + Zusatzfunktionen möglich: z. B. Barcode- oder QR-Scanner – Installation notwendig – Kein Traffic über Suchmaschinen – Folgekosten für jede App-Variante Couchcommerce vs. Shopgate www.couchcommerce.com Tel.: 0511 – 165 80 82 68 www.shopgate.com Tel.: 06033 – 7470-100 Tarif S M L S M L Einrichtungsgebühr 299 Euro 399 Euro 999 Euro 299 Euro 499 Euro 799 Euro monatliche Kosten 49 Euro 99 Euro 349 Euro 29 bis 599 Euro* 29 bis 599 Euro* 29 bis 599 Euro* Transaktionsgebühren – – – 1 bis 8 Prozent 1 bis 8 Prozent 1 bis 8 Prozent Mindestvertragslaufzeit 1 Monat Features 1 Monat Erstellung Web App Tarif S + 25 weitere und Smartphone App, Zahlarten, Trusted 6 Basiszahlarten Shops, Gütesiegel * 9 bis 399 Euro bei 2-Jahres-Vertrag 1 Monat 1 Monat 1 Monat 1 Monat Tarif M + MultishopUnterstützung, Premium-Support Einrichtung Webshop, Erstellung der Apps, Shop-Schnittstellen Tarif S + Installations- und Konfigurationsservice Tarif M + Grafik-Service und Farbanpassungen INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: Angaben der Hersteller ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Glossar PA Programmatic Advertising bezeichnet den automatisierten MediaEinkauf in Echtzeit. Computer übernehmen den Abgleich der angebotenen Werbeplätze (Programmatic Selling) und der Nachfrage seitens der Werbekunden (Programmatic Buying). PA funktioniert im Wesentlichen auf Basis von Real-Time Bidding, der Verkauf muss aber nicht zwangsläufig auf Auktionsbasis stattfinden. Die Vermarkter können auch mit Festpreisen oder Preiskorridoren arbeiten oder das Angebot nur einem geschlossenen Interessentenkreis zugänglich machen (= Private Marketplace). Foto: Fotolia / Alphaspirit Programmatic Advertising Mensch und Maschine Programmatic Advertising gewinnt an Bedeutung im Werbemarkt. Doch ohne die Steuerung durch Menschen funktioniert auch der automatisierte Mediahandel nicht SSP Supply-Side-Plattformen Supply- oder Sell-Side-Plattformen bilden die technologische Grundlage, um das Inventar eines Publishers für den automatisierten Anzeigenhandel im Real-Time Advertising zugänglich zu machen. RTB Real-Time Bidding RTB benennt den Prozess eines automatisierten Preisfindungsverfahrens in Form einer Auktion. Dabei wird die angebotene Ad Impression an den höchstbietenden Werbekunden versteigert. Ruft ein Nutzer eine Website auf, werden in Millisekunden die bisher über sein Profil bekannten Informationen und verfügbare Werbeplätze abgefragt. Das Angebot wird automatisiert und in Echtzeit mit passenden Nachfragen von Werbekunden abgeglichen. enn der weltweit größte Werbungtreibende beschließt, seine OnlineSpendings künftig umzuschichten, ist das ein Signal, bei dem die Werbebranche aufhorchen sollte. Bis zum Jahresende will Procter & Gamble 70 bis 75 Prozent seiner Online-Werbeplätze in den USA automatisiert einkaufen. 2013 investierte das Unternehmen laut Berechnungen der MediaAgentur Kantar Media rund 235 Millionen US-Dollar seines 3,2 Milliarden US-Dollar schweren Etats in Online-Werbung: ein erkleckliches Sümmchen. Ein ähnliches Bekenntnis zu Programmatic Buying hatte kürzlich American Express formuliert. W Wer sich nun fragt, ob Maschinen das menschliche Medienverhalten tatsächlich besser erfassen können als Mediaplaner, für den hat Sascha Jansen, Geschäftsführer von Annalect, eine passende Antwort: „Die Systeme suchen keine Werbeplätze aus. Wenn man vom automatisierten Media-Einkauf spricht, heißt das nicht, dass Maschinen die Entscheidungen für Menschen überneh- Media-Networks rüsten auf Der Media-Einkauf, bei dem Computer in Echtzeit zwischen Anbietern und Nachfragern von Werbung vermitteln, ist auch hierzulande im Kommen. Media-Networks rüsten mit gigantischen Technologieplattformen wie Xaxis (Group M), Annalect (Omnicom), Cadreon (Interpublic) oder Vivaki Nerve Center (Publicis) auf. MediaAgenturen wie Pilot verfügen mittlerweile über ihre eigene Demand-Side-Plattformen (DSP) für programmgesteuerten Einkauf, Aussteuerung und Optimierung von Display-Werbung. Das Versprechen an die Werbekunden: Digitale Zielgruppenkontakte werden mit dem auf den Plattformen aufbereiteten Datenmaterial ständig verfeinert. Kampagnen können flexibel beobachtet und nachjustiert werden, das Ganze in Echtzeit und vollautomatisch. „Programmatic Advertising ist ein wirklich disruptives Thema“ Philip Missler Geschäftsführer Interactive Media www.interactivemedia.net men. Sie erfüllen Regeln in Bezug auf jede einzelne Ad Impression, die Menschen zuvor gesetzt haben.“ Jansen sieht darin eine wesentlich bessere Ausgangssituation, mangelnder Qualität entgegenzuwirken als durch klassische Werbeeinbuchung: „Sie können ja alles in Echtzeit überprüfen. Alles ist transparent im Reporting aufgeschlüsselt. Real-Time Advertising (RTA) gibt den Nachfragern wesentlich mehr Kontrolle, die allerdings auch genutzt werden muss – durch qualifiziertes Personal.“ Für Jansen steht fest: Wer in Zukunft im Media-Business mitmischen will, muss in Programmatic Advertising Know-how aufbauen. Derzeit werden nach Berechnungen von IDC Research zwar nur zwölf Prozent des gesamten Online-Werbeinventars automatisiert gehandelt, Philip Missler, Geschäftsführer des größten deutschen Digitalvermarkters Interactive Media, ist jedoch überzeugt: „Das ist ein wirklich disruptives Thema für den gesamten Werbemarkt. Über kurz oder lang werden 70 Prozent des kompletten Inventars automatisiert gehandelt werden.“ Anfang 2013 hat der Vermarkter die „Premium Publisher Plattform“ (PPP) gelauncht. Neben großflächigen Premiumformaten wie Billboard und Halfpage Ad bietet Interactive Media dort auch Video und Mobile Inventar an. „Alles, was an Medialeistung standardisierbar ist, soll am Ende über die Plattform laufen“, so Misslers Ziel. Mehr als 50 Werbepartner sind bereits angeschlossen, dazu gehören laut Interactive alle relevanten MediaAgenturen, aber auch Direktkunden. 23. Juni 2014 13/14 Wer über PPP buchen will, muss mit Interactive einen Vertrag schließen, die Plattform ist als Private Marketplace angelegt. „In diesem Vertrag stellen wir bestimmte Bedingungen, die für die beteiligten Publisher ein Qualitätslevel sicherstellen“, sagt Missler. Blindbuchungen, ohne Nennung von Kampagne oder Bieter, sind tabu. Publisher werden für Platzierungen in Premiumumfeldern Mindestpreise zugesichert. Im Gegenzug bekommen die Kunden nicht einfach Media-Rohware, sondern detaillierte Informationen zu jeder Ad Impression. Sie können individuelle Vereinbarungen zu Preisen und bevorzugten Umfeldern treffen. Missler sieht PPP als Gegenpart zu Angeboten wie der Google Ad Exchange, „wo Vermarkter ihr Inventar einstellen, und dann jeglichen Einfluss darüber verlieren und Kunden nicht wirklich sehen, wo ihre Kampagnen laufen.“ Größtmögliche Transparenz bezüglich der Werbeschaltung sucht Otto. Der Handelsriese hat sich eine eigene DSP ins Haus geholt. Über die von Technologiepartner Adition bereitgestellte Einkaufsmaschinerie kann Otto direkt auf Verkaufsplattformen (Sell-Side-Plattformen) zugreifen. „Datengetriebenes Online-Marketing ist bei uns ein sehr wichtiges Thema. Den Aufbau von eigenem Wissen sehen wir als Erfolgskriterium für effiziente Displaywerbung mit vernünftigen KPIs““, erklärt Kerstin Pape, Leiterin Online-Marketing bei Otto. Über die eigene DSP habe man die Möglichkeit, selbst Kampagnen zu steuern, eigene Deals mit den Partnern zu machen und selbst Inventar einzukaufen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse nutzt Otto für sein hauseigenes Attributionsmodell und die Bewertung der Customer Journey. „Wir wollen bei DisplayWerbung die richtige Dosierung für die Kunden finden. Die Informationen, die wir aus der DSP gewinnen, helfen uns dabei immens“, so Pape. Über Dienstleister im Retargeting war Realtime Bidding auch in den vergangenen Jahren bereits fester Bestandteil in Ottos Onlinemarketing-Strategie. Mit den Ergebnissen ist Pape sehr zufrieden: „Für uns ist das ein unterstützender Kanal über den gesamten Kaufprozess hinweg. Er erzeugt Aufmerksamkeit und Interesse, bringt INTERNET WORLD Business „Wir haben uns in allen Performace-Eckwerten verbessert“ Kerstin Pape, Otto www.otto.de Nutzer aber auch zurück zu unserer Seite. Wir haben uns in allen Performance-Eckwerten verbessert. “ Künftig kann sich Pape vorstellen, auch Branding-Kampagnen über die Plattform zu steuern. Experimente mit RTB Noch in der Experimentierphase mit Real-Time Bidding befindet sich Trivago, obwohl der Anteil von automatisiert gesteuerter Werbung bis zu 30 Prozent vom Display-Anteil ausmacht. Für einen endgültigen Dienstleister hat sich der HotelPreisvergleichssucher noch nicht entschieden: „Wir nutzen einen Blumenstrauß aus DSPs und halten uns die Entscheidung für einen Partner noch offen. Die etablierten DSPs machen einen guten Job bei der Skalierbarkeit, die neuen sind offener für unternehmensspezifische Anpassungen“, sagt Thomas Wrobel, Head of Global Performance Marketing bei Trivago. Eine eigene Einkaufsplattform stehe bisher aber nicht zur Diskussion, dies könne sich ändern, wenn man feststelle, dass man mit den Anbietern auf dem Markt nicht arbeiten könne. „Für uns als Metasuche sind Preis und User-Qualität sehr wichtig, meist scheitert es an einer dieser Stellschrauben“, erklärt Wrobel, der RTB in erster Linie als Performance-Kanal sieht. „In für uns neuen Märkten nutzen wir RTB aber auch für den klassischen Video-Advertising-Einkauf, da wir hier nicht erst mühsam und zeitintensiv Kontakte aufbauen müssen.“ Maßnahmen für Transparenz und Sicherheit Auch der Markenschutz (Brand Safety) kann durch verschiedene Mechanismen gewährleistet werden. Zur Verfügung stehen hier unter anderem das Black-/White-Listing von Domains oder auch die Kontextanalyse der Platzierungsumfelder in Echtzeit. Die Basis für gute Sichtbarkeitswerte sind fortlaufende Messungen und eine darauf basierende Kampagnenoptimierung. Klickbetrug wird zudem durch den Einsatz spezieller Adserver-Filter verhindert, die eine hohe Erkennungsrate von Klickoder View-Anomalien sicherstellen. Foto: Fotolia / Mopic Programmatic Advertising ist nur so gut wie der Mensch, der es steuert. So können im Vorfeld der Aussteuerung sowohl die Publisher als auch Umfelder für die Platzierung der Display-Werbung festgelegt werden, etwa durch ein Black-/White-Listing, das Platzierungen bevorzugt oder ausschließt. Während und nach der Kampagne erhält der Kunde ein Reporting auf URLBasis, dabei werden die URLs echter Werbeträger anstelle von Adserver Domains oder IDs ausgegeben. Auf reines Performance-Marketing sehen Media-Experten wie Thomas Koch den automatisierten Mediahandel allerdings längst nicht mehr beschränkt. Der PilotGeschäftsführer ist überzeugt: „Real-Time Advertising kann mittlerweile deutlich mehr, als Retargeting-Kampagnen auf Restplätzen zu Low TKPs in qualitativ fragwürdigen und intransparenten Umfeldern zu platzieren. Mittlerweile steht auch ein durchaus relevantes Angebot an Groß-, Bewegtbild- und Mobile-Formaten zur Verfügung.“ Damit seien auch BrandingKampagnen ausspielbar – „sofern diese mit Qualitätssicherungsmaßnahmen verknüpft werden“. Diese beeinhalten nach Kochs Ansicht die Auswahl des richtigen Inventars, aber auch die Art und Weise der Kampagnenaussteuerung. Dazu kommen die Gewährleistung von Auslieferungstransparenz, die Schaltung in markensicheren Umfeldern, garantierte Sichtbarkeit der Werbemittel sowie der Schutz vor betrügerischen Klicks (siehe Kasten). Themen, die laut Adition-Geschäftsführer Jörg Klekamp inzwischen bereits Standard sind: „Hierfür gibt es heute hochwertige technologische Lösungen.“ Adition selbst bietet seit einem Jahr ein voll integriertes Modul für Ad Verification, Brand Safety und Visibility an. Dass man mit Programmatic Advertising sogar eine zu gute Werbewirkung erzielen kann, das musste Vivaki erfahren. Auf ihrer Einkaufsplattform Audience on Demand wollte die Agenturgruppe den Beweis erbringen, dass Programmatic und Branding kein Widerspruch sind. Die Marktforschung begleitete zwei große Kampagnen, deren Ergebnisse als Fallstudie veröffentlicht werden sollten. Die Kunden zogen ihre Freigabe jedoch zurück. „Sie fürchteten, dass ihnen ihr mittels Programmatic Buying erzielter Wettbewerbsvorsprung wieder abhanden kommen könnte“, erläutert Lothar Prison, Chief Digital Officer bei Vivaki. Eine Fallstudie gab Vivaki nun anonymisiert heraus. Dabei wurde eine Produktinnovation ausschließlich programmatisch beworben. Zum Einsatz kamen großformatige, imagebildende Werbemittel in Premiumumfeldern, die Vivaki per Private Marketplaces gebucht hat. Die Kampagne wurde auf Frauen zwischen 14 und 34 Jahren ausgesteuert. Außerdem wurde in besonders affinen Umfeldern geworben (Umfeld-Targeting) sowie in zu konkreten Stichworten passenden Kontexten (kontextuelles Targeting). Das Ergebnis überzeugte: So stieg die ungestützte Markenbekanntheit der Marke um 31 Prozent, bei den 25- bis 34-Jährigen sogar um 38 Prozent. Von Letzteren gab jede Fünfte an, dass die Marke für den nächsten Kauf infrage kommt. Die gestützte Produktbekanntheit stieg insgesamt um 46 Prozent. Mit dem Resterampenimage programmatischer Werbung räumen solche Erkenntnisse auf. Big Spender Procter & Gamble zumindest dürfte solche Fallstudien ◼ mit Interesse verfolgt haben. Vera Günther internetworld.de/vg 25 Glossar DSP Demand-Side-Plattform Die Werbekunden und ihre MediaAgenturen bringen ihre Angebote über die DSPs ein. Diese bewerten die von den Supply-Side-Plattformen angebotenen Werbeplätze aufgrund von Erfahrungswerten und spezifischen Daten über die Werbeplätze. Die Werbekunden können eigene Daten über die Nutzerprofile und Werbeplätze in die DSPs einspeisen, um die Qualität ihrer Buchungen zu verbessern. Prinzipiell stehen Advertisern zwei Arten von DSP-Anbietern zur Verfügung: Self-Service DSPs, die lediglich die Technologie bereitstellen, und Managed Service DSPs, bei denen zugleich das Aufsetzen und die Optimierung der Kampagnen für den Advertiser übernommen wird. PMP Private Marketplace PMP oder Private Exchanges bieten den Publishern die Möglichkeit, ihr Inventar exklusiv an einen oder mehrere ausgewählte Werbekunden oder Agenturen zu verkaufen, während sie die volle Kontrolle über die Reichweite und die Preise behalten. RTA Real-Time Advertising RTA umfasst alle Geschäftsmodelle, bei denen in Echtzeit digitale Werbung ausgesteuert wird. Dazu gehört nicht nur der Media-Einkauf über Programmatic Buying, sondern auch die Kreation. ONLINE-MARKETING 26 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 „Für Kunden ansprechbar sein“ Siemens möchte seine Mitarbeiter motivieren, ihre Kontakte zu Geschäftskunden auch über Social Media zu pflegen. Wie, erläutert Michael Stenberg, Vice President Digital & Infrastructure bei Siemens Mehr Best-PracticeBerichte auf der Online B2B Conference Michael Stenberg von Siemens und Charles Schmidt von Krones (Seite 27) werden bei der Online B2B Conference in München berichten, wie sie das Web als Sales- und Marketingkanal in der Kommunikation mit Geschäftskunden einsetzen. Veranstalter der zweitägigen Online B2B Conference ist die Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business. Leser des Magazins erhalten das Ticket zum Vorzugspreis bei Eingabe des Anmeldecodes „OBC14iwb“. eit 2013 haben Siemens-Mitarbeiter weltweit die Möglichkeit, sich über Social-Media-Kanäle mit Interessenten und Kunden zu vernetzen. Michael Stenberg berichtet, wie der international tätige Konzern die Mitarbeiter darauf vorbereitet hat. Stenberg verantwortet bei Siemens als Vice President Digital & Infrastructure die globale digitale Kommunikation und ist für die Siemens-Webseiten in 90 Ländern zuständig. Wie setzt Siemens soziale Medien in der Business-to-Business-Kommunikation ein? Michael Stenberg: Auf mehreren Ebenen. Für die weltweite Kommunikation sind wir in allen reichweitenstarken sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Google+ vertreten sowie in China auf Sina Weibo oder Wechat. Dies wird ergänzt von starken lokalen Kanälen in unseren Kernmärkten. Wie gestaltet sich die Social-Media-Nutzung im Unternehmen? Stenberg: Die Kommunikations- und Marketingabteilungen stellen Inhalte bereit. Sie schaffen eine Umgebung, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sie relevante Inhalte aufgreifen und verbreiten können und damit zu Markenbotschaftern werden. Die Personalabteilung nutzt soziale Medien für die Kommunikation mit Talenten und Bewerbern. Für den Vertrieb und Customer Care sind sie ein Kommunikationskanal: wenn jemand Kontakt mit dem Unternehmen aufnehmen will, eine Produktbeschreibung anfordert oder Kundensupport benötigt. Termin: 1. und 2. Juli 2014 www.online-businessconference.de Sie sind für die globale digitale Kommunikation bei Siemens verantwortlich und können deswegen die Aktivitäten gut vergleichen. In welchen Märkten nutzen Mitarbeiter Social Media stärker als in anderen? Stenberg: Social Media hat in den Märkten unterschiedliche Reifegrade, die auch kulturell bedingt sind. In den USA, aber auch in Spanien und in der Türkei, werden soziale Medien stark genutzt. Auch die Brasilianer sind sehr aktiv. Deutschland ist in sozialen Medien im internationalen Vergleich noch ein ,Follower‘, entwickelt sich aber zunehmend. S Wie hat Siemens die Mitarbeiter auf die Kommunikation über soziale Medien vorbereitet? Stenberg: Im vergangenen Jahr haben wir weltweit allen Mitarbeitern den technischen Zugang zu sozialen Medien ermöglicht und ihnen in über 80 Märkten SocialMedia-Richtlinien an die Hand gegeben. Darin stehen Hinweise, wie man sich im sozialen Netz bewegt. Zum Beispiel, dass Finanzkennzahlen vertraulich sind oder „Pauschal ist ein Return-onInvestment von Social-MediaKanälen kaum zu beziffern“ Michael Stenberg Vice President, Siemens AG www.siemens.com dass im stark regulierten HealthcareBereich keine Produktinformationen kommuniziert werden können. Wir motivieren die Mitarbeiter, Kontakte über soziale Netze zu pflegen und für Kunden ansprechbar zu sein. Wie unterscheidet sich die B2B-Kommunikation von der Kommunikation mit Privatkunden? Stenberg: Der Sprachstil ist anders und die Informationstiefe ist im B2B-Bereich ausgeprägter, aber die Wirkungsprinzipien sind vergleichbar: Personen, mit denen ich verbunden bin, üben einen wahrnehmbaren Einfluss auf mein Entscheidungsverhalten aus. Wenn beispielsweise jemand aus meinem persönlichen Netzwerk empfiehlt, einen Artikel zu lesen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich den Artikel lese. Messen Sie den Erfolg der Aktivitäten in sozialen Medien? Stenberg: Im Marketing und in der Kommunikation messen wir beispielsweise den ,Share of Voice‘, das Engagement der Nutzer und das ,Sentiment‘ – also die klas- „Deutschland ist in den sozialen Medien im internationalen Vergleich ein ,Follower‘“ Hat Siemens auch Schulungen angeboten? Stenberg: Ja, es gab Global Trainings. Die Mitarbeiter werden beispielsweise darauf hingewiesen, dass Beiträge im sozialen Web ganz schnell eine sehr große Reichweite erreichen können. Ein Leitgedanke ist zum Beispiel, sich vor jedem Post zu überlegen, ob man ihn am nächsten Tag als Überschrift in der Zeitung lesen möchte. sischen Key-Performance-Indikatoren. Geschäftsnahe Social-Media-Aktivitäten werden an ihrem Beitrag zum Geschäftserfolg gemessen. Ansonsten betrachten wir Social Media als Kommunikationskanal genauso wie das Telefon oder E-Mail. Pauschal ist ein Return-on-Investment von Social-Media-Kanälen kaum zu beziffern. Aber es würde ja auch niemand den ROI eines Telefons oder eines E-MailAccounts messen wollen. Wie wird sich die Kommunikation im B2BBereich entwickeln? Stenberg: Analog zur Verbreitung der E-Mail seit den 90er-Jahren: Am Anfang wurde einmal am Tag der E-Mail-Eingang abgerufen und im Lauf der Jahre hat sich die kontinuierliche E-Mail-Nutzung durchgesetzt. Social Media bedeutet für Siemens die Chance, die Kommunikation mit Kunden und Interessenten neu zu definieren. Vieles, was heute über E-Mail passiert, wird künftig über Social Media laufen und das wird wahrscheinlich schneller gehen, als wir alle denken. ◼ Siemens auf Facebook ... ... und mit ähnlichen Inhalten auf Google+ Ingrid Schutzmann 23. Juni 2014 13/14 INTERNET WORLD Business 27 Bewegte Storys aus der Fabrik Glaubhaftes Marketing: In der B2B-Kommunikation lässt Krones seine Mitarbeiter die eigenen Maschinen erklären äglich werden Millionen von Flaschen, Dosen und anderen Behältern mit den Anlagen von Krones befüllt. Solche Anlagen zur automatischen Abfüllung sind höchst komplex, sehr erklärungsbedürftig – und kosten viel Geld. Schon seit fast 30 Jahren setzt Krones deshalb auf die Kraft der bewegten Bilder, um die Abfüllanlagen weltweit zu vermarkten. Charles Schmidt, Head of Creations and Global T Communications bei der Krones AG, erinnert daran, dass Content Marketing keine Erfindung des Internet-Zeitalters ist: „Wir haben Ende der 80er-Jahre im Unternehmen begonnen, Videos zu produzieren. Die Filme über unsere Produkte wurden auf VHS-Kassetten gespielt und weltweit an die Vertriebsniederlassungen gesendet.“ Das Internet erleichtert die Verbreitung der Bewegtbilder: 2008 star- Facts & Figures Krones AG Der Krones Konzern mit Hauptsitz in Neutraubling plant, entwickelt und fertigt Maschinen und komplette Anlagen für die Bereiche Prozess-, Abfüll- und Verpackungstechnik. Intralogistik, Informationstechnologie und Fabrikplanung sowie eine eigene Ventilproduktion ergänzen das Produktportfolio des Unternehmens. Kunden von Krones sind Brauereien, die Softdrink-Branche, Wein-, Sekt- und Spirituosenherstellern, aber auch die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie die chemische, pharmazeutische und kosmetische Industrie. Weltweit beschäftigt das 1951 gegründete Unternehmen 12.285 Mitarbeiter. Der Konzernumsatz 2013 betrug 2,82 Milliarden Euro. Zum Krones Konzern gehören die Tochter Kosme sowie rund 80 Vertriebs- und Serviceniederlassungen. tete der Maschinenbauer aus dem bayerischen Neutraubling gemeinsam mit Bavaria Interactive eine Business-TVPlattform im Web, Krones.tv. Und zwei Jahre später wurde entschieden, einen Kanal auf Youtube zu eröffnen. Die Videos zu neuen Produkten, Messen, Veranstaltungen, zu Karrierethemen oder neuer Technologie werden dort auf Deutsch und auf Englisch gezeigt, schließlich gehen 90 Prozent der von Krones produzierten Maschinen ins Ausland. 200 Videos pro Jahr Auf dem Youtube-Kanal stellt Krones Clips in zwei Sprachen ein Pro Jahr produziert das Video-Team von Krones mit vier bis fünf Mitarbeitern etwa 200 Videoclips, so Schmidt, viele davon für die interne Kommunikation oder auch für Trainingszwecke. Schließlich lässt sich über Animationen gut veranschaulichen, was im Inneren einer Maschine passiert, wenn der direkte Blick nicht möglich ist. Während Krones vor einigen Jahren noch professionelle Sprecher für die Videos beauftragte, weil „Film stark vom gesprochenen Wort lebt“, so Schmidt, lässt der Maschinenbauer mittlerweile die eigenen Mitarbeiter „ihre“ Maschinen erklären. Das spart nicht nur Kosten. „Das ist viel authentischer und wirkt glaubhafter. Die Mitarbeiter putzen sogar ihre Maschinen vor der Aufnahme“, erzählt Schmidt. Ein Nebeneffekt: Die Inhouse-Video-Produktion hat im Unternehmen noch mal an Akzeptanz gewonnen. Schmidt sieht keine großen Unterschiede in der Social-Media-Kommunikation mit Geschäfts- beziehungsweise mit Privatkunden: „Es spricht ja nicht das KronesLogo mit einem anderen Logo, sondern es sprechen immer Menschen miteinander.“ Die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken lassen sich in drei Kategorien einteilen: Im „Hauptprogramm“ werden Berichte aus dem Kundenmagazin als Inhalt für die Social-Media-Kanäle übernommen. Das „Spartenprogramm“ zeigt, wie sich Krones auf Messen präsentiert, und im „Kunstsender“ werden neue Dinge ausprobiert, zum Beispiel ein Kanal in der Foto-App Instagram. Auch mit Vine, der Twitter-App für Kurz-Videos, befasst sich Krones. ◼ Ingrid Schutzmann Im Facebook-Fokus Das soziale Netzwerk will Werbung stärker personalisieren und richtet enn es Facebook an etwas nicht mangelt, dann an Nutzerdaten. Diese wertet das soziale Netzwerk aus und stellt sie Werbungtreibenden zu Targeting-Zwecken zur Verfügung. Bislang konzentriert sich die Plattform dabei vor allem auf User-Aktivitäten innerhalb ihres Netzwerks. So können Unternehmen ihre auf Facebook geschalteten Anzeigen also an Kriterien wie Wohnort, Geschlecht, Alter, persönliche Vorlieben, Beziehungsstatus, Arbeitsplatz oder Ausbildung der Zielgruppe anpassen. Um Werbung künftig noch gezielter auf die Interessen der User zuzuschneiden, analysiert Facebook nun auch deren Surf- W Verhalten. Anzeigenkunden können Nutzern Werbung für Produkte zeigen, nach denen diese zuvor außerhalb des Netzwerks gesucht haben. Informiert sich ein User beispielsweise im Web oder in MobilApps über den Kauf eines neuen Fernsehers, zeigt Facebook Werbung für TV-Geräte oder andere Elektronikprodukte wie Spielekonsolen oder Lautsprecher an. User, die keine Lust auf solch personalisierte Werbung haben, können den Zugriff auf ihre Daten in ihren Profileinstellungen steuern. Allerdings muss das für jedes Gerät, mit dem auf Facebook zugegriffen wird, einzeln festgelegt werden. Die neue Targeting-Funktion soll zu- nächst in den USA eingeführt werden, eine Ausweitung auf weitere Märkte ist geplant. Dass Facebook mehr als nur „Likes“ auswertet, ist nicht neu. Das Netzwerk hatte schon vor einiger Zeit damit begonnen, sein Targeting auf Webseiten außerhalb des eigenen Netzwerks auszuweiten. Bislang wurden diese Information angeblich aber nur aus Sicherheitsgründen erfasst. Nun sollen die Internet-Verlaufsdaten jedoch erstmals im praktischen Einsatz für Werbekunden zur Verfügung stehen. Mit dieser Foto: Shutterstock/Gil C Anzeigen jetzt auch nach den Surf-Gewohnheiten der Nutzer aus Facebook-Nutzer bekommen nun auch Werbung zu sehen, die auf ihrem Verhalten im Netz basiert Entscheidung entfernt sich die Plattform deutlich von ihrem bisherigen Datenschutzversprechen, Browser-Daten nicht für werbliche Zwecke zu verwenden. ◼ Susanne Gillner TOP-KAMPAGNE 28 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 WM-Offensive bei Nike Vorgestellt von Der Kampf um die beste WM-Kampagne ist eröffnet: In gleich drei Clips lässt Nike Stars wie Ronaldo gemeinsam mit unbekannten Freizeitkickern auf dem Bolzplatz antreten ie Top-Fußballer Neymar und Ibrahimović lauern vor dem Tor, den Eckstoß aber tritt wer? Ein No-Name, völlig unbekannt. Die Menge in der tobenden Arena hält den Atem an – für den Torwart ist das alles aber kein Problem: Der Ball wird souverän gehalten. Die Szene ist Teil des ersten Clips der diesjährigen WM-Kampagne von Nike. In „Risk Everything“ lässt die Marke globale Topstars von Ronaldo über David Luiz bis Pirlo gemeinsam mit unbekannten Talenten antreten – nicht real, sondern in rasant geschnittenen Videos, die die Leidenschaft für den Rasensport hoch emotional transportieren. Die Botschaft: Ob Fußball-Legende oder Freizeitkicker – für ein spektakuläres Tor riskieren sie alles. Die Kampagne läuft seit Anfang April auf allen Kanälen – on- und offline. Auf Youtube erreichen die Abrufzahlen Re- Johann Hermann D Steckbrief ∙ Auftraggeber: Nike ∙ Umsetzung: Wieden + Kennedy Portland ∙ Media: Mindshare ∙ Regisseur: Ringan Ledwidge ∙ Produktion: Rattling Stick ∙ Start: April 2014 Managing Director DACH bei Quisma http://www.quisma.com/de Die Fußball-Profis der WM werden bei Nike zu animierten Computer-Figuren kordergebnisse im zweistelligen Millio- dem Vierminüter verwandeln sich dank nenbereich. Und: Der Involvement-Faktor Computertechnik fußballverrückte Jungs ist enorm. Nike fordert die Fußball-Com- irgendwo auf einem staubigen Bolzplatz in munity auf, unter den Hashtags #risk- ihre Vorbilder und liefern sich als Ronaldo everything beziehungsweise #riskieralles oder Rooney ein packendes Match. Und coole Fußball-Videos mit aufsehenerregenden Szenen zu posten. Dabei zeigt sich, dass so manches Bolzplatztalent in Sachen Fallrückzieher oder Ball-Skills mit den Fußballgöttern mithalten kann. Nach dem Starterfolg von „Risk Everything“ legte Nike mit „Winner Stays“ nach. In Nike fordert von seinen Fans: Riskier alles Ronaldo: Topstar bei Nike und der WM auch als animierte Versionen gibt es die Stars, nämlich im dritten Clip „The last Game“, der im Juni veröffentlicht wurde. Mit seiner Fußballkampagne geht Nike als heißer Titelanwärter auf die diesjährige WM-Werbe-Trophy ins Rennen und zeigt dem Erzrivalen Adidas, was in der Mar◼ kenkommunikation eine Harke ist. Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Bauer Umsetzung des neuen TV-Spots „Fantasie“ für die Privatmolkerei; Clip ist auch Online auf Youtube zu sehen Butter Liebeskind Realisierung einer crossmedialen Imagekampagne für die Modemarke Kreuzbergkind Einfachlotto.de Kreation der crossmedialen Kampagne „Gewinnen wie ein Weltmeister!“ für die Online-Plattform; Testimonial im Videoclip ist Lothar Matthäus Firmazwei Nivea Gewinn des Etats für den weltweiten Relaunch von Nivea.com Sapient Nitro Rewe Entwicklung eines Foto-Features für die ReweApp im Rahmen der WM-Kampagne von Rewe Sapient Nitro H.J. Heinz Betreuung des internationalen Media-Etats des Herstellers von Markennahrungsmitteln Omnicom Media Group House of One Konzeption der Fundraising-Plattform Houseof-one.org; über die Online-Spendenplattform soll der Bau des House of One finanziert werden, eines gemeinsamen Sakralgebäudes für Juden, Christen und Muslime Y&R Germany Seniorbook.de Verantwortung der Pressearbeit für das soziale Netzwerk; Ziel ist es, die Sichtbarkeit in den Medien sowie den Traffic zu erhöhen Serviceplan Public Relations Vorwerk & Co. KG Betreuung des Social-Media-Etats; Fokus liegt auf Facebook und Youtube B+D Interactive Konzeption und Umsetzung der Social-MediaKampagne „KiArena“ von Kia Motors Deutschland zur FIFA-WM, mit Gewinnspiel Socialmarketingagentur Weleda Verantwortung der Kampagne zur Einführung des neuen Men-Aktiv-Duschgels, mit TV-Spots und Online-Testaktion Weitclick Kia mit B2B-Special am 08.10.2 014 06.-07. Oktober 2014, Hamburg Think SEO & act social Eine Bestandsaufnahme Tickets ab € 340,zzgl. MwSt. Anmeldecode: SMC14iwb Content-Strategie Von der Zielsetzung zur Umsetzung Story-Telling Alter Wein in neuen Schläuchen? Kampagnen Markenführung – Best in class Facebook Was bleibt, was ist neu, was kommt? It’s all about data KPIs, Monitoring & Co. B2B im Fokus Wo geht die Reise hin? Sponsor: Veranstalter: www.facebook.de/socialmediaconf #SMConf socialmediaconference.de TECHNIK INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Foto: Fotolia / Kurhan 30 Schnelligkeit als Service Immer mehr Shop-Betreiber liefern ihren Kunden die Bestellung noch am selben Tag. Doch rechnet sich Same Day Delivery? Online-Händler berichten über ihre Erfahrungen ie Sonne brennt, es ist bestes Grillwetter, aber im Kühlschrank findet sich kein Fleisch, das sich auf den Rost legen lässt. Oder: Die Freundin hat spontan zur Geburtstagsfeier am Abend eingeladen und nun fehlt das passende Geschenk. Bis vor nicht allzu langer Zeit blieb in solchen Fällen nur der Gang in die nächstgelegene Metzgerei oder einen Laden in der Stadt – meist unter großem Zeitdruck. Doch mittlerweile können immer mehr Online-Shops ihren Kunden in solchen Momenten aus der Bredouille helfen: Sie liefern die bestellte Ware binnen weniger Stunden nach Hause, auch am Abend. Same Day Delivery, also taggleiche Lieferung, lautet das Stichwort. Doch stoßen solche Angebote tatsächlich auf Akzeptanz? Lohnt es sich für Händler, die schnelle Lieferung des Wunschprodukts anzubieten? D Pilotprojekt in Hamburg: Die MyTaxi-Flotte liefert Bestellungen an die Kunden aus Als „verschwindend gering“ bezeichnet Ralf Mager, Head of E-Commerce bei Lodenfrey, die Nutzung des schnellen Lieferservices. Nur rund ein Prozent der Bestellungen wird über den Logistikpartner Tiramizoo taggleich ausgeliefert. Same Day ist Service Allerdings steht das Angebot auch nur im Großraum München zur Verfügung, denn die Ware wird aus dem dortigen Lager des Online-Shops ausgeliefert. Und die Münchner Kunden machen nur rund ein Fünftel der Gesamtkundschaft des Shops aus – folglich ist auch die Zielgruppe eher überschaubar. Dennoch hält Mager an der Same-Day-Lieferung fest: „Es ist eine Serviceleistung wie die Änderungsschneiderei im Haus. Das braucht nicht jeder, aber wer es braucht, freut sich darüber.“ Seiner Meinung nach ist Mode auch nicht unbedingt die spannendste Warengruppe für Same Day Delivery. Elektronikartikel beispielsweise hält er für weitaus interessanter: „Wenn mein Fernseher kaputtgeht, möchte ich ganz schnell einen neuen, will den aber nicht selbst nach Hause schleppen“, argumentiert er. Tatsächlich sind Shops mit Elektronikprodukten besonders häufig auf den Kundenlisten der Same-Day-Delivery-Dienstleister zu finden. So liefert etwa Cyberport seit März 2013 seine Ware binnen weniger Stunden, die E-Plus-Gruppe lässt den Kunden ihrer Marke Base seit Herbst 2013 das neue Smartphone auf Wunsch noch am Bestelltag bringen und auch Mediamarkt und Saturn steigen derzeit in die taggleiche Lieferung ein. Saturn liefert – DHL My Lorry My Taxi Time Matters Seit 2012 bietet DHL Paket taggleiche Lieferungen an, mittlerweile in zwölf Regionen und 50 Städten. Über 50 Händler nutzen den Service, darunter Alternate und Allyouneed. Abendzustellung ist möglich, Sendungen sind bei Größe und Gewicht beschränkt. Preise sind individuell. Seit Oktober 2013 ist die Plattform online, die selbstständige Transportunternehmer vermittelt. Momentan ist das Berliner Unternehmen in fünf Städten aktiv. Keine Größen- und Gewichtsbeschränkung, Tragehilfe, Wochenendservice. Preismodell: Grundpreis plus Kilometer. Das My-Taxi-Delivery-Produkt gibt es seit Herbst 2013. Lieferungen in 40 deutsche Metropolen über My-Taxi-Flotte und Kurierdienste. Größen- und Gewichtsbeschränkungen, „Zwei-MannTrupps“ im Aufbau, Wochenendservice. Preis: im Schnitt zehn bis 15 Euro je Fahrt. Die Lufthansa-Tochter bietet den Service seit Ende 2013 in 30 Städten für den Online-Handel an. Hohe zweistellige Zahl an Kunden aus dem E-Commerce, darunter Otto Gourmet. Gewichtsbeschränkung, auf Wunsch „Zwei-Mann-Trupp“, Sonntagsservice. Preis: ab fünf Euro. 23. Juni 2014 13/14 INTERNET WORLD Business Was Same Day Delivery bringen soll Zusatzumsätze durch Bestellungen bei kurzfristigem Bedarf 73,7 % Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb 68,4 % Steigerung der Kundenbindung / Wiederkäufe 64,0 % Zusatzumsatz durch höhere Warenkörbe 17,5 % Wettbewerbsdruck / Konkurrenten bieten es bereits an 14,9 % Reduzierung der Retourenquote 14,0 % Hohe Erwartungen: Fast drei Viertel der Händler rechnen mit Zusatzumsatz, gut zwei Drittel versprechen sich Vorteile gegenüber ihren Wettbewerbern INTERNET WORLD Business 13/14 Quelle: ECC Köln „Same Day Delivery: Einsatz und Mehrwert aus Händlersicht“; Stand: Juni 2014; n = 114 ebenfalls über Tiramizoo – in Berlin und München am selben Tag, Media Markt in Düsseldorf, Essen, Mainz, Mannheim und Ludwigshafen. In Hamburg läuft zudem ein Pilotprojekt mit My Taxi. Der App-basierte Taxi-Bestellservice hat seit einiger Zeit ein spezielles Lieferangebot für Händler im Programm. Bis zum Jahresende will die Elektronikkette den Express-Service auf alle 19 Ballungsräumen, in denen Tiramizoo zurzeit vertreten ist, ausdehnen. Langfristig ist angedacht, Same Day Delivery entsprechend dem Filialnetz nahezu flächendeckend anzubieten. Denn für den stationären Händler geht es neben dem Zusatzservice für OnlineKunden vor allem darum, die Cross-Channel-Potenziale, die sich aus der Kombination Online Shop und Filialen ergeben, sinnvoll zu nutzen. Zudem will sich die Kette Wettbewerbsvorteile verschaffen. Vom Wettbewerb abgrenzen Auch bei E-Plus war das ein Argument: „Same Day Delivery stellt ein Differenzierungsmerkmal am Markt dar“, betont Stefan Zorn, Head of Operations beim EPlus-Ableger Cash & Phone. Dennoch glaubt er nicht, dass die etablierten Versandarten dadurch ersetzt werden: Vielmehr werden sie durch die taggleiche Lieferung, wie sie E-Plus über den Bonner Logistiker Go Express & Logistics anbietet, ergänzt. Danilo Frasiak, Geschäftsführer von Cyberport, hält den Service allerdings schon für unverzichtbar: „Unser ‚Eilt-Ser- Tiramizoo Das Münchner Unternehmen, das Kurierdienste vermittelt, ist seit 2012 aktiv. Erste Händler waren Lodenfrey, Cyberport und Notebooksbilliger.de. 19 Städte sind angeschlossen. Nahezu keine Größen- und Gewichtsbeschränkung, Abendzustellung. Preis: ab ca. 11 Euro. 2013 wieder eingestellt. „Unsere Kunden haben diesen einfach nicht so angenommen, dass es sich zu dem Zeitpunkt gelohnt hätte, ihn weiter auszubauen. Hingegen steigt das Interesse an unserem Expressversand stetig“, erklärt Christopher Jäger, Head of Marketing bei Notebooksbilliger.de. Die Kosten sind einer der Knackpunkte für die taggleiche Lieferung. Zwischen fünf und 15 Euro müssen die Besteller im Schnitt für die schnelle Zustellung bezahlen. Für die Kunden ist es oftmals eine Abwägung „Zeit versus Geld“: Schickt man einen Mitarbeiter los, den dringend benötigten Beamer im Laden zu kaufen oder lässt man ihn sich binnen zwei Stunden liefern? Meist ist die Lieferung unter dem Strich günstiger. Wer ein Produkt wirklich dringend braucht, bezahlt wohl auch für den Service. Dennoch subventionieren nahezu alle Händler die schnelle Lieferung, sei es durch eine Mischkalkulation mit anderen Versandarten oder durch Zuschüsse aus dem Marketingbudget – in welchem Umfang verraten sie freilich nicht. Bei Sport Scheck – derzeit wird hier die taggleiche Lieferung eingeführt – sieht das entsprechende Konzept so aus: „Teilweise werden wir Services subventionieren und beispielsweise unseren Stamm- oder ClubKunden kostenfrei anbieten“, so Guido Jaenisch, für E-Commerce und Logistik vice‘ ist eine wichtige Ergänzung unseres Service-Portfolios und daher nicht mehr wegzudenken. Das Thema wird mittlerweile von Kundenseite vorausgesetzt und wird im Bewusstsein der Kunden auch immer wichtiger. Daher rechnen wir mit einem weiteren Anstieg der Nachfrage“, meint er. Wie viele Kunden die taggleiche Lieferung tatsächlich nutzen, verrät Frasiak nicht, die Nutzung steige aber stetig. Besonders viele Aufträge gebe es in Berlin, was er auf die Verkehrslage und die Infrastruktur in der Stadt zurückführt. Die Hälfte der Kunden, die die Blitzlieferung nutzen, sind Geschäftskunden, die beispielsweise für ein Meeting dringend ein technisches Gerät oder ein Zubehör- beziehungsweise Ersatzteil brauchen. Feste Größe: Auch Saturn vertraut auf Tiramizoo, Insofern hat sich der Sereinen der Pioniere von Same Day Deliery für Shops vice laut Frasiak auch positiv auf die Conversion Rate ausgewirkt, genaue Zahlen verantwortlicher Geschäftsführer, „aber nennt er nicht. „Wir erwarten eine weiter Same Day Delivery ist kein grundsätzlich steigende Tendenz“, so seine Aussage. kostenfreier Mehrwert für den Kunden.“ Auch Otto Gourmet, ein Versender von Dazu kommen die Kosten für die nötige Fleisch, rechnet durch Same Day Delivery Umstellung der internen Prozesse. Sowohl mit zusätzlichen Umsätzen durch Bestel- Technik als auch Organisation müssen anlungen bei kurzfristigem Bedarf oder auch gepasst werden, etwa um îm Bestellprohöheren Warenkörben. Je nach Region zess die Postleitzahlengebiete, die übernutzen zwischen fünf und 20 Prozent der haupt beliefert werden können, prüfen zu Kunden den Service derzeit, der aber erst können. Nicht umsonst sind die Liefergeseit wenigen Wochen zur Verfügung steht. biete in aller Regel auf dem Umkreis der Etwa 40 Prozent der Blitzlieferungen Filialen beziehungsweise ihrer Lager begehen auf das Konto von Gastronomie- schränkt. Zu groß ist sonst die logistische betrieben, 60 Prozent an Privathaushalte. Herausforderung – noch. In 17 Städten können die Kunden sich binDenn: Same Day Delivery wird sich mit nen Stunden über die Lufthansa-Tochter sehr großer Wahrscheinlichkeit zu einem Time Matters mit Fleisch beliefern lassen. festen Servicebestandteil entwickeln und Ralf Mager warnt allerdings vor allzu damit wird auch das Angebot der Dienstgroßen Erwartungen: „Wer mithilfe von leister immer ausgefeilter werden. Und Same Day Delivery Geld verdienen will, dann wird irgendwann der spontanen sollte gleich die Finger davon lassen. Das Grillparty auch außerhalb der Ballungsge◼ ist kein Umsatzhebel“, ist er überzeugt. Er biete nichts mehr im Wege stehen. konnte auch keine signifikante Verbesserung der Conversion Rate feststellen. Und tatsächlich scheint die Rechnung Christiane Fröhlich nicht immer aufzugehen. Notebooksbilliinternetworld.de/cf ger.de hat seinen Same-Day-Service Ende 31 Michael Kliger Managing Director Europe & APAC, eBay Enterprise www.ebayenterprise.com „Theoretisch nicht nachgefragtes Serviceangebot“ Ist Same Day Delivery (SDD) in fünf Jahren Standard? Michael Kliger: Same Day Delivery entspricht einem Trend zu immer höheren Erwartungen der Kunden in Bezug auf die schnelle und unmittelbare Verfügbarkeit von Produkten. Es handelt sich um ein typisches Beispiel für ein Serviceangebot, das von Kunden theoretisch nicht nachgefragt wird, wenn es aber einmal praktisch erlebt wurde, ist der Zuspruch durchaus groß. Wir gehen davon aus, dass Same-Day-Delivery-Dienste innerhalb der nächsten fünf Jahre zunehmen und ausgebaut werden. Welche Faktoren begünstigen SDD? Kliger: Same Day Delivery funktioniert gut bei kleinen Warenkörben mit hohen Bestellwerten in dichten Liefergebieten. Entscheidend ist natürlich, dass sich schon Warenbestände in der Nähe der Kunden befinden. Dabei kann es sich um regionale Distributionszentren handeln, aber natürlich auch um Warenbestände in Läden vor Ort. Eine hohe Bestandsgenauigkeit garantiert dann, dass die Auslieferung innerhalb des angekündigten Zeitfensters durch Abholung der Ware durch den Kurierdienst tatsächlich erfolgen kann. Was behindert taggleiche Lieferungen? Kliger: Eine der größten Herausforderungen besteht wie oben ausgeführt darin, den Bestand vor Ort exakt zu verfolgen. Das setzt sowohl ein präzises Bestandsmanagement als auch intelligente Sicherheitsbestandsregeln voraus, sodass zum Beispiel Aufträge nur auf Ladengeschäfte mit wenigstens drei Einheiten verteilt werden. Inwieweit wird SDD die Logistik von Händlern verändern? Kliger: Die Anpassungen in der Logistik sind umfangreich. Um Same Day Delivery bundesweit sicherzustellen, müssen zumindest regionale Distributionszentren genutzt werden. Effizienter ist es, Bestellungen aus einem existierenden Filialnetzwerk heraus zu bedienen. TECHNIK 32 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Die richtige Verbindung E-Mail-Versender arbeiten an Integration von Kundenund Produktdaten für individualisierte Newsletter Workflows definieren Durch unsere flexible und performante Schnittstellenarchitektur in Kombination mit unserer Cloud+ Technologie bietet unsere Versandtechnologie DMC (Digital Messaging Center) eine Vielzahl an Anbindungsmöglichkeiten von externen Content-Management- und Shop-Systemen. Die individuellen Daten können sowohl in Echtzeit während des Versands aus einem externen ContentManagement- und/oder Shop-System herangezogen werden oder zum Zeitpunkt der Kampagnen- und TemplateErstellung aus einer Artikeldatenbank, die entweder beim Kunden selbst oder in der Teradata Cloud+ liegt, geladen werden. Des Weiteren bieten wir eine Vielzahl an standardisierten Schnittstellen und Integrationen mit unseren Partnern, zum Beispiel zu Hybris, Magento, Intershop, Demandware und Prudsys. Für die Umsetzung dieses User Cases steht in unserer Versandtechnologie DMC ein „Automation Whiteboard“ zur Verfügung. Hierüber können unsere Kunden visuell sehr bequem und schnell den. Das dritte ist „Optimierung für den mobilen Bildschirm“. Martin Bucher, Geschäftsführer des E-Mail-MarketingUnternehmens Inxmail, sieht derzeit eine „starke Nachfrage bei E-Commerce-Themen wie Kampagnen für Warenkorbabbrecher oder Transaktions-Mails“. „Außerdem merken wir, dass der Mobile-Bereich immer stärker in den Fokus rückt“, berichtet der Inxmail-Geschäftsführer. Mails und damit Newsletter von Online-Shops werden zunehmend auf dem Smartphone oder dem Tablet gelesen. Eine Herausforderung dabei ist, dass es so viele unterschiedliche Bildschirmgrößen gibt. Auch bei Optivo fragen Kunden die E-Mail-Optimierung für Smartphones und Tablets regelmäßig nach, sagt Ulf Richter, Geschäftsführer von Optivo. Eine Neuerung, die Optivo demnächst vorstellen wird, ist das Feature „Smart Campaigns“. Mit dem Frontend für die Kampagnengestaltung können Kunden A/BTests aufsetzen und Zielgruppen einfach definieren. „Smart Campaigns umfasst ein Content Management System, das es ermöglicht, Inhalte direkt in den Kampagnen-Mails zu bearbeiten“, beschreibt Richter das neue Feature. Volker Wiewer, Vice President International, Marketing Applications bei Teradata automatisierte Workflows definieren, in denen alle Systeme eingebunden werden. Für den beschriebenen User Case wird über das Whiteboard ein Workflow definiert, welcher am Mittwoch automatisiert ausgeführt wird. Dieser Workflow kann auch als „Recurring“ definiert werden und würde somit jeden Mittwoch automatisiert ausgeführt werden. Des Weiteren wird ein Template hinterlegt, welches die individuellen und dynamischen Content-Inhalte beinhaltet. Der Zeitrahmen für die Umsetzung eines solchen Projekts ist sehr stark abhängig vom Detailgrad und den Inhalten des abzubildenden User Cases und der bereits bestehenden Systemlandschaft auf der Kundenseite. Die Aufgabe: Diese Aufgabe stellten wir mehreren E-Mail-Marketing-Dienstleistern: „Für ein Happy-Hour-Angebot möchte ein Online-Händler am Mittwoch um 19 Uhr vollautomatisiert E-Mails in vielen verschiedenen Inhaltsvarianten an 150.000 Kunden versenden. Jeder erhält eine andere Produktempfehlung, zum Beispiel von den Produktseiten, die er zuletzt im Store besucht hat. In den Mails werden Daten aus dem Shop-System und aus dem Content-Management-System des Händlers benötigt. Der richtige Empfänger soll die richtige Mail zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Inhalt erhalten. Die 150.000 individuellen Mailing-Varianten sollen zeitgleich produziert und in akzeptabler Zeit versendet werden.“ Die Anworten der Dienstleister lesen Sie in den Kästen auf dieser Doppelseite. Der Software-Anbieter Agnitas arbeitet zurzeit an Features zur Einbindung von Echtzeitinhalten in E-Mails. Durch den Einsatz von Countdowns oder Tickern kann die Response-Rate gesteigert werden, meint das Unternehmen. Zudem ermöglicht Agnitas den Kunden, individuelle Reports aus 30 Kennzahlen zu erstellen. Closed Loops Die Herausforderung ist, die unterschiedlichen Systeme unter einen Hut zu bringen. Dazu sei gesagt, dass es sich um ein realistisches Integrationsszenario handelt, das von E-CommerceAnbietern und dedizierten Online-Unternehmen regelmäßig nachgefragt wird. Für dieses Szenario empfehlen wir die Einrichtung eines automatisierten „Closed Loop“ – also den bidirektionalen Datenaustausch zwischen unserer E-Mail-Marketing-Software Optivo Broadmail und den anderen Systemen. Damit kann der Online-Händler für eine immer individuellere Ansprache einen Kreislauf aus Empfänger- und Response-Informationen zwischen den angebundenen Systemen realisieren. Mit unserer E-Mail-Marketing-Software erfolgt die Anbindung durch den „Data Integration Hub“. Der Versand des Happy-Hour-Angebots erfolgt auf Basis von Templates. In diesen Inhaltsvorlagen sind für die Daten aus den angebundenen Systemen Platzhalter eingerichtet, wobei die per- Ulf Richter, Geschäftsführer Optivo GmbH sonalisierten Daten dem einzelnen Empfänger durch eine individuelle ID zugeordnet werden. Nach dem automatisierten Import der 150.000 Empfängerdaten wird das Happy-Hour-Mailing in unserem System generiert. Auch bei dieser Anzahl an unterschiedlichen Empfängern und Inhaltsvarianten dauert das Bildrendering und der Versand aller E-Mails maximal zehn Minuten. Erfolgt also der Import bis 18.50 Uhr, kann der Versand pünktlich um 19.00 Uhr voll automatisiert angestoßen werden. Sofern die Abstimmung kundenseitig durch einen dafür abgestellten Spezialisten gesteuert wird, ist das geschilderte Closed-Loop-Szenario in vier Wochen umgesetzt. Foto: Fotolia / Natalia Merzlyakova; Grafiken: iStockphoto / Handhead ie Kundenansprache via E-Mail ist ein sehr wirksamer Weg, um Besucher in den Shop zu bringen und die Conversion zu steigern. Damit Online-Shops ihre Kunden gezielt und individuell ansprechen können, wachsen E-Mail-Marketing und Customer Relationship Management (CRM) immer enger zusammen. Hoch personalisierte E-Mailings erfordern Informationen aus dem CRM, weiß Nikolaus von Graeve, Geschäftsführer bei der E-Mail-Marketing-Agentur Rabbit Emarketing. „Die kontinuierliche Akquisition von Lösungen für den E-Mail-Versand durch CRM-Anbieter – wie etwa Silverpop durch IBM, Eloqua durch Oracle oder Exacttarget durch Salesforce – zeigt einen Trend auf: Steuerungsdaten aus CRM-Systemen sind nur dann wertvoll, wenn sie ihren Beitrag zur effizienten Kundenkommunikation leisten. Dazu bedarf es jedoch eines echten One-toOne-Kanals, wie ihn E-Mail-Marketing in vorbildlicher Weise verkörpert“, sagt von Graeve. Integration und Automatisierung sind dann auch zwei Stichworte, die häufig fallen, wenn Anbieter von E-Mail-Marketing-Software nach Trends gefragt wer- D 23. Juni 2014 13/14 INTERNET WORLD Business Stefan von Lieven, 33 CEO von Artegic Visueller Kampagnen-Editor Unsere „Elaine Online Dialog CRM Technologie“ erlaubt die automatisierte Steuerung von Kampagnenabläufen mit einem visuellen Kampagnen-Editor (Campaign Designer). Im vorliegenden Fall sind verschiedene Systeme miteinander verbunden. Die Gestaltungsvorlage für das Mailing kann direkt in Elaine erstellt werden. Das Mailing besteht aus verschiedenen Layout-Elementen. Zum Zeitpunkt des Versands oder kurz vorher werden die einzelnen konkreten Produktempfehlungen generiert. Diese können entweder auf einem Scoring beziehungsweise auf Business Rules innerhalb von Elaine basieren oder aus externen Systemen – beispielsweise einer zentralen Recommendation Engine – zugesteuert werden. Die Empfehlungen basieren dabei auf Produkt-IDs, über die Elaine automatisch Content- und Preisdaten aus den beteiligten Systemen zusammenführt. Dies kann zum Beispiel auf Basis eines Standard-Produkt-Feeds aus dem Webshop passieren oder über APIs. Die Aufbereitung in ein passendes For- mat oder auch verschiedene Formate für Desktop oder Mobile übernimmt Elaine selbstständig. Bilder können automatisiert mit weiteren Merkmalen angereichert werden. Der Versand dauert über das Artegic Delivery Network weniger als drei Minuten. Alternativ kann der Versand auch Trigger-basiert beziehungsweise nach anderen Merkmalen wie Warenverfügbarkeit oder versandzeitoptimiert nach besten Öffnungszeiten erfolgen. Mit dem Campaign Designer können Kampagnen per Drag and Drop erstellt werden Martin Bucher, Martin Bucher von Inxmail stellt fest, dass „der Trend weg vom E-Mail-Marketing als reiner Insellösung und hin zum ,Connected E-Mail-Marketing‘ geht“. „Immer mehr Kunden möchten die vorhandenen Daten aus ihrem Webshop, CRM, Enterprise Resource Planning oder dem Webanalyse-Tool für ihre E-Mail-Kampagnen nutzen“, betont Bucher. INTERNET WORLD Business hat bei E-Mail-Software-Anbietern nachgefragt, wie sich ihre Lösung mit dem ContentManagement-System des Online-Händlers so verknüpfen lässt, dass individualisierte Mailings versendet werden können. Alle Anbieter konnten eine Lösung vorschlagen. Die Beschreibungen unterscheiden sich jedoch in der Detailtiefe. ◼ Ingrid Schutzmann internetworld.de/is Geschäftsführer Inxmail GmbH Zwei Varianten Um dieses Szenario umzusetzen, wird die folgende technische Infrastruktur benötigt: Inxmail Professional, gegebenenfalls ein Inxmail Professional API-User, ein Shop-System, das Produktinformationen per XML ausgeben kann, gegebenenfalls eine Schnittstelle, die Empfängerdaten vom Shop zu Inxmail Professional synchronisiert. Zur Realisierung sind zwei Vorgehensweisen denkbar. Variante 1: Das Shop-System liefert über die Inxmail-Professional-API-Schnittstelle oder über einen automatisierten CSVImport in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel jeden Mittwochmittag um 12.00 Uhr) alle Empfängerdaten für den Versand wie E-Mail-Adresse, die Anrede, Vor- und Nachname sowie die Kunden-ID. In Inxmail Professional wird ein Trigger-Mailing angelegt, in dem bereits alle allgemeinen Content-Informationen vorbelegt sind, die bei allen Empfängern gleich bleiben (wie Betreffzeile, Editorial etc.). Dieses Trigger-Mailing wird auf einen regelmäßigen Versand mittwochs um 19.00 Uhr eingestellt. Die kundenspezifischen Inhalte werden direkt beim Versand des Mailings pro Empfänger vom Shop-System über eine XML-Produktschnittstelle an Inxmail Professional geliefert. Dazu zählen sämtliche relevanten Produktdaten wie Produktnamen, weitere produktbezogene Texte, Produktbilder, Preise und auch Streichpreise, Deeplinks zu den Produkten im Shop. Die Mailings entstehen sozusagen „on-the-fly“ beim Versand. Variante 2: Noch schneller und performanter geht es, wenn für die individuellen Produktbilder nur Platzhalter eingefügt werden, die auf die Recommendation Engine verweisen. Die Mailings werden dann mit diesen Platzhaltern versendet. Erst beim Öffnen der Mail beziehungsweise beim Nachladen der Empfehlungsproduktbilder erkennt die Recommendation Engine anhand der Kunden-ID des Empfängers, welches Produktbild in diesem Moment für den jeweiligen Empfänger das relevante ist und spielt das entsprechende Bild und den Produkt-Deeplink zum Shop aus. Martin Aschoff, Umsetzung Schritt für Schritt 1. Über die Benutzeroberfläche (Graphical User Interface, GUI) des „E-Marketing Manager“ (EMM) wird eine Referenztabelle für die Shop-Daten (zum Beispiel mit Tabellennamen „shop“ und den Feldern „produkt_id“, „name“ und „preis“) angelegt. 2. Das Profil der Empfänger wird um ein Feld zum Verweis auf die Inhalte der Referenztabelle erweitert (zum Beispiel das Feld „happy_hour_id“). Dieses Feld dient gleichzeitig zur Zielgruppendefinition des Happy-Hour-Mailing. 3. Für die korrekte Zuordnung des Empfängerprofil-Feldes („happy_hour_id“) zu den Inhalten der Referenztabelle wird ein Eintrag in der Referenz-Konfigurationstabelle angelegt (zum Beispiel für die Zuordnung des Feldes „happy_hour_id“ zum Feld „produkt_id“ der Referenztabelle „shop“). 4. Die Daten aus dem Shop-System (Produkte und Preise) werden als CSV-Dateien auf einem Server beim Kunden oder bei uns abgelegt. Von dort liest der EMM die Daten Vorstand Agnitas AG einmalig oder periodisch per automatisiertem Import in die angelegte Referenztabelle „shop“ ein. 5. Das neue Feld „happy_hour_id“ der Empfängerprofile kann auf folgende Arten befüllt werden: einmalig oder periodisch per automatisiertem Import einer CSV-Datei vom Server des Kunden, einmalig per manuellem Import einer CSV-Datei über die EMM-GUI oder als laufende Profilfeld-Aktualisierung, die durch Tracking-Links im Shop des Kunden ausgelöst wird und die Inhalte in das Profilfeld „happy_hour_id“ überträgt. Dadurch ließe sich zum Beispiel die ID des Produkts, das zuletzt angesehen wurde, ermitteln. Natürlich sind auch weitere Importformate wie XML möglich. In diesem Fall sind jedoch Software-Anpassungen erforderlich. 6. Für das Happy-Hour-Mailing wird in der GUI eine Mailing-Schablone angelegt, sodass nur noch Platzhalter mit Texten, Bildern und Links befüllt werden müssen. 7. Die Schablonenplatzhalter lassen sich auf folgende Arten mit den Daten aus dem Content-ManagementSystem (Texte und Bilder) befüllen: manuell per Copy und Paste, in einem Zug über eine XML-Datei oder per Aufruf der Webservice-API des EMM. 8. Im Mailing-Inhalt werden die gewünschten Produkte und Preise über Tags referenziert, um bei der Generierung der einzelnen E-Mails an den gewünschten Stellen den Produktnamen und -preis des im Empfängerprofil definierten Happy-Hour-Artikels einzufügen. 9. Dem Mailing wird die Zielgruppe „happy_hour_mail“ zugewiesen, sodass nur Empfänger, die im Feld „happy_ hour_id“ einen Eintrag haben, das Mailing erhalten. 10. Das Mailing wird einmalig oder periodisch zur voreingestellten Uhrzeit von 19 Uhr versendet. Die Produktion und der Versand der 150.000 Mails erfolgt innerhalb von wenigen Minuten. Alternativ ist auch der zeitlich individuelle Einzelversand der Mails auf Basis eines Triggers möglich. Solch ein Trigger kann etwa der Zeitpunkt des letzten Besuchs des Empfängers im Shop sein. TECHNIK 34 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Checkout unter der Lupe PraxisTipp Ein Blick auf den Bestellprozess der Top-100-Shops in Deutschland zeigt Optimierungspotenzial Account Manager, Emarsys www.emarsys.com Automatisierung von E-Mail-Kampagnen Viele E-Commerce-Unternehmen scheuen sich davor, hochpersonalisierte E-Mail-Kampagnen aufzusetzen. Ein Grund dafür ist, dass personelle und finanzielle Ressourcen fehlen. Abhilfe kann die Automatisierung schaffen. Hier sind fünf Beispiele dafür: 1. Mehrstufige Willkommenskampagne: Versorgen Sie Ihre Neuanmelder gleich zu Beginn – wenn das Interesse am größten ist – mit den wichtigsten Informationen zu Ihrem Unternehmen, Produkten und Absatzkanälen. Bereiten Sie mehrere Mailings vor, die Neuanmeldern im Wochenrhythmus automatisch zugestellt werden. 2. Reaktivierungskampagne: Prüfen Sie täglich, welche Konsumenten seit längerer Zeit nicht mehr gekauft oder geklickt haben, senden Sie diesen automatisch eine Kampagne mit exklusiven Inhalten, zum Beispiel einem Gutschein, um sie wieder an Ihr Unternehmen zu binden. 3. Kunden kennenlernen: Fragen Sie Ihre neuen Leads automatisiert nach deren Interessen und Produktvorlieben. Je nach Ergebnis erhalten diese dann auf sie zugeschnittene Rabatte und Detailinformationen. 4. Warenkorbabbrecher: Ein potenzieller Käufer vergisst, seinen Kauf abzuschließen? Erinnern Sie ihn automatisch daran oder fragen Sie ihn nach den Gründen für den Kaufabbruch, um Ihren Shop weiter zu optimieren. 5. Zeitzonen und Sprachen managen: Wenn Sie in mehrere Zeitzonen und Sprachen verschicken, visualisieren Sie Ihre Newsletter und Versandprofile. Damit stellen Sie sicher, dass alle Empfänger Ihren Newsletter in der richtigen Sprache und zur passenden Zeit erhalten. Quälen Sie sich nicht damit, immer wieder manuell personalisierte Mailings aufzusetzen. Erkennen Sie das Potenzial, das darin liegt, unterschiedlichste Kampagnentypen zu automatisieren und nehmen Sie sich die Zeit für ein einmaliges Setup. So können sich Ihre Kampagnenprogramme zu Selbstläufern entwickeln. er Weg zum Wunschprodukt ist in deutschen Shops manchmal recht lang und beschwerlich: In fast jedem zweiten Shop müssen die Kunden sechs Schritte bis zur Danke-Seite hinter sich bringen, bei rund jedem vierten sind es fünf, bei etwa jedem fünften sogar sieben. Dabei müssen die Kaufwilligen bei einer Neuregistrierung im Durchschnitt gut 15 Formularfelder ausfüllen, davon sind elf Pflichtfelder. Und nur knapp jeder dritte Shop gibt in der Prozessleiste ein positives Feedback, beispielsweise durch ein „Abhaken“ der bereits abgeschlossenen Schritte. Auch bei den verwendeten Buttons verzichten viele Shops auf Unterstützung für ihre Kunden. 72 Prozent verwenden keine „sprechende“ Benennung der Buttons. D Bestellung als Gast Zu diesem Ergebnis kommt die Bad Homburger Agentur Web Arts, die für ihren aktuellen Checkout-Report die umsatzstärksten 100 Top-Shops in Deutschland – ermittelt vom EHI Retail Institut und Statista – ausgewertet hat. Einige Shops haben schon optimiert: Sie kommen mit drei und vier Schritten im Checkout und nur sieben Pflichtfeldern aus. Außerdem ermöglichen immerhin schon 51 Prozent der Shops ihren Kunden eine Bestellung als Gast, ohne sich registrieren zu müssen. Um die Kaufwilligen schen „Weiter“- und „Zurück“-Buttons und sorgen so für Übersichtlichkeit. 85 Prozent unterstützen die Kunden zudem mit einer Inline-Validierung, weisen also direkt auf eine fehlerhafte Eingabe der % 51 Daten hin. Bei der großen Mehrheit (78 Prozent) steht die Feldbeschriftung im Formular links neben dem Feld, bei 19 Prozent steht sie über diesem. Ausbaufähig ist der Service bei der LieAbweichende Lieferanschrift ferung: Nur jeder Vierte bietet derzeit eine Expresslieferung an, gut jeder Zweite 90 % verschickt explizit auch an Packstationen. Standard ist dagegen eine abweichende Lieferanschrift, g die in 90 Prozent der Shops mögholun g b n A ru fe e li in der lich ist. Wenig entgegenkomExpress e Filial mend ist das Gros der Shops bei 25 % Retouren: Nur 17 Prozent weisen 27 % aktiv auf die Möglichkeit einer n = Top-100-Shops in Deutschland kostenlosen Rücksendung hin. Am Quelle: Web Arts, Checkout-Report Q2-2014 häufigsten wird mit DHL versendet (67 Lieferservice: Nur jeder vierte Shop Prozent der Shops), gefolgt von Hermes (34 Prozent). Die Möglichkeit der Abhoverschickt auf Wunsch extraschnell lung bieten 27 Prozent an. während des Bestellprozesses nicht abzuFür Vertrauen sollen Gütesiegel sorgen: lenken, setzt die Hälfte der analysierten Gut jeder dritte Shop weist ein Siegel auf Shops sogenanntes Tunneling ein. Ele- seiner Seite aus, jeder vierte zwei, jeder mente, die den Nutzer von seiner Bestel- sechste drei. 60 Prozent der Shops platzielung wegführen könnten wie etwa die Na- ren die Gütesiegel prominent im Checkvigation oder weitere Produktkategorien, out-Prozess. 63 Prozent bieten im Bestellwerden dabei gezielt ausgeblendet. prozess Unterstützung durch eine Hotline Positiv fällt die Formulargestaltung auf: an, aber nur 29 Prozent heben dies auch 92 Prozent der Shops setzen kontrastrei- hervor. 13 Prozent ermöglichen den Kunche Buttons ein, 87 Prozent verfügen über den bei Fragen den Kontakt via Chat. ◼ eine klare farbliche Differenzierung zwiChristiane Fröhlich an rung Liefe n o i t sta Pack Foto: iStockphoto / URRRA Lauri Kurki Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Webauftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Argenta Einsatz des Open-Source-Content-Management-Systems Open WGA Innovation Gate Artdeco Aufbau eines Webshops im Responsive Design auf Basis von Magento Mzentrale Beiersdorf Grundlegende Überarbeitung der Webpräsenz der Marke Nivea Sapient Nitro Ee (UK) Einsatz der Lösung Commerce Suite für den Shop des Mobilfunkanbieters Hybris Haribo Realisierung einer Wetter-App für Windows 8 und Windows Phone Appsfactory Kicktipp Komplettbetreuung und Weiterentwicklung der Kicktipp-Apps The Appguys La Prairie Group Abwicklung der Kreditkartenzahlungen und des Risikomanagements im ersten Webshop der Hautpflegeprodukte-Marke in Großbritannien Wirecard Montana Relaunch des Webauftritts des Energielieferanten im Responsive Design Coma Pons Einsatz des Produktinformations-Management-Systems Six PIM Six Offene Systeme Otto Group Einsatz der Payment-Lösung in den Shops der Dachmarke About You Ratepay Rewe Erweiterung der App um ein automatisches Fußball-Fotoshooting Sapient Nitro Solina Vernetzung der neun Produktionsstandorte des Nahrungsmittelherstellers über ein Virtual Private Network Interroute Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] 23. Juni 2014 AFFILIATE MARKETING 13/14 INTERNET WORLD Business BILDBEARBEITUNG PLZ PLZ PLZ PLZ PLZ 6 3 6 9 9 PLZ 1 Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 75.000 Affiliates und ohne SetupGebühr! ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 [email protected] Fotografie - Bildbearbeitung Multimedia: visuelle Produktbildoptimierung für Onlineshops, Webseiten und Kataloge. Integrierte branchenspezifische Lösungen für den Onlinehandel. PLZ 2 Intelligente Digitalisierung von Marken und Kundenbeziehungen. Deutschlandweit an 10 Standorten in Ihrer Nähe. 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Bei dem Social Network heuert der 41-Jährige als Vice President Messaging Products an und verantwortet in der Position in Zukunft den Messenger-Dienst des Michael Kahn Performics, Chicago Neuer CEO bei der Performance-Agentur Performics ist Michael Kahn. Er folgt auf Daina Middleton, die zu Twitter geht. Bislang war Kahn bei Performics als President Worldwide für das Business Development sowie die Betreuung der Schlüsselkunden zuständig. www.performics.com Martin Sinning Razorfish, Frankfurt Für die Leitung der Kundenberatung am Standort Frankfurt hat die Digitalagentur Razorfish GmbH Martin Sinning verpflichtet. Der 46-Jährige war zuletzt bei der Düsseldorfer Markenberatung Xeo GmbH als Business Unit Director beschäftigt. www.razorfish.de Termine Digital Marketing & Media Summit Um die „Herausforderungen und Gestaltungsansätze der Digital Brand Engagement (R)Evolution“ geht es auf dieser Veranstaltung. Social Media steht dabei als zentraler Baustein der Markenidentität und des Markenerlebnisses im Fokus, ebenso wie die unterschiedlichen Kundenkontaktpunkte in Kundenservice, Kommunikation und Marketing. Termin: Hamburg, 25. und 26. Juni 2014 Kosten: 890 Euro (2 Tage), 490 (1 Tag); Preise zzgl. MwSt. www.d2m-summit.de Info: Online B2B Conference Zwei Tage lang dreht sich bei der Konferenz alles um die Themenschwerpunkte Wolfgang Kirschner Ignition One, München Seit 1. Juni 2014 ist Wolfgang Kirschner neuer Geschäftsführer und damit Nachfolger von Eddie Meisel bei Ignition One Deutschland, einem Anbieter für Cloud-basiertes Digitalmarketing. Der 38-Jährige, der in erster Linie die strategische und operative Geschäftsentwicklung verantwortet, war bisher für die Bereiche Media Optimization und Display Account Management zuständig. www.ignitionone.com/de Florian Weiß / Fritz Edelmann Jameda, München Der Vorstand der Tomorrow Focus AG hat Florian Weiß (Foto) zum neuen CEO des Arztempfehlungsportals Jameda berufen. Der bisherige Leiter Unternehmensentwickung von Tomorrow Focus folgt auf Philipp Goos, der ab September 2014 die Online, Mobile und Social für den B2BSektor. Das Event richtet sich vor allem an Marketing- und E-Commerce-Leiter. Termin: München, 1. und 2. Juli 2014 Kosten: Für unsere Leser nur 750 Euro statt 890 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OBC14iwb) www.online-businessInfo: conference.de Werbeplanung.at Summit Rund 30 Aussteller, ein Kongressprogramm mit Themen wie „Nimm die als deine KPIs“ und anderen digitalen Erfolgsgeschichten sowie ein Content-Gipfel erwarten die Besucher. Termin: Wien (Österreich), 3. und 4. Juli 2014 Kosten: 690 Euro (Kongress), 50 Euro (Expo); Preise zzgl. MwSt. www.summit.werbeplanung.at Info: Unternehmens. Der Kurznachrichtendienst Whats App, den Facebook im Februar übernommen hatte, fällt aber offenbar nicht in seinen Bereich. Marcus war 2001 zu Paypal gekommen, zunächst als Vice President Mobile. Seit zwei Jahren verantwortete er das gesamte Unternehmen. www.facebook.com Geschäftsführung des niederländischen Tochterunternehmens Web Assets übernimmt. Außerdem steigt Fritz Edelmann, bislang Leiter Produktmanagement bei Jameda, zum Chief Operating Officer auf. www.jameda.de Kristian Raue (Foto) / Bernhard Wöbker Jedox, Freiburg Der Mitgründer und bisherige Vorstandssprecher der Jedox AG, Kristian Raue, hat seine Anteile an dem Analytics- und Performance-Management-Anbieter an die Finanzinvestoren eCapital Partners sowie Wecken & Cie verkauft. Die Führung der Freiburger Firma übernehmen nun die Vorstände Matthias Krämer und Bernd Eisenblätter. Zudem löst Bernhard Wöbker den bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Thilo Schmid ab. Zuvor war er unter anderem als CEO und Präsident bei Nixdorf USA sowie bei Versant, Pyramid und als CEO bei Brainloop beschäftigt. www.jedox.com E-Commerce Executive Circle Bei diesem Netzwerktreffen für Führungskräfte und Entscheider steht der B2B-Bereich des digitalen Handels im Vordergrund. Themen sind unter anderem: „Erfolgreicher E-Commerce im Direktvertrieb“, „Online Kunden generieren“ und „E-Commerce im Multi-Channel-Handel“. Termin: Frankfurt am Main, 7. und 8. Juli 2014 Kosten: Keine, spez. Teilnahmekriterien www.e-commerce-executive Info: circle.de DWX Developer Week Drei Events auf einmal verbindet diese Veranstaltungswoche: Mobile Developer Conference, Web Developer Conference und .NET Developer Conference. Geboten werden jeweils Trends, Lösungen und Know-how. Stefan Groß-Selbeck BCG Digital Ventures, Berlin Die Boston Consulting Group (BCG) hat Stefan Groß-Selbeck, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Xing AG und Ex-Geschäftsführer von eBay Deutschland, zum Leiter der BCG Digital Ventures GmbH in Europa ernannt. Der 47-Jährige arbeitet ab Juli von Berlin aus bei dem Tochterunternehmen, das Anfang 2014 gegründet wurde. www.bcg.com Michael Krause Deezer, München Nachdem sich die Pro Sieben Sat1 Group am Musik-Streaming-Dienst Deezer beteiligt hat, übernimmt Michael Krause künftig die Geschäftsführung für den deutschsprachigen Raum. Bisher hat der 35-Jährige die Gründung sowie den Aufbau von Ampya, des Musik-StreamingServices von Pro Sieben Sat1 Digital, als Geschäftsführer mitverantwortet. www.deezer.com/de Emin Aliev Criteo, Moskau Der Münchner Technologieanbieter Criteo, Spezialist für Performance Display Advertising, eröffnet eine Niederlassung in Moskau. Geleitet wird das Büro von Emin Aliev, der zuletzt Country Manager bei Lumata in Russland war. Davor hatte er als Executive Director für Mindshare Interaction gearbeitet. www.criteo.com Termin: Nürnberg, 14. bis 17. Juli 2014 Kosten: 2.140,81 Euro inkl. MwSt. fürs Kombiticket DWK + Workshop; für unsere Leser 149 Euro Rabatt (Code: DWX14iwb) Info: www.developer-week.de Gamescom Im vergangenen Jahr informierten sich bereits mehr als 340.000 Besucher über die „Next generation of gaming“, und auch 2014 dürfte die Messe für digitale Spiele, die mit dem Motto „Celebrate the games“ wirbt, wieder zahlreiche Fachbesucher und Interessierte anlocken. Termin: Köln, 14. bis 17. August 2014 Kosten: 57 Euro (3-Tage-Ticket inkl. Katalog), 29 Euro (Tagesticket); Preise inkl. MwSt. (bis 12.08.) www.gamescom.de Info: PERSONALIEN 40 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Ali Rowghani Constantin von Tilly Netzpiloten, Hamburg Twitter, San Francisco (Kalifornien, USA) Der Internet-Dienstleister Netzpiloten AG verstärkt die Vertriebsabteilung mit Constantin von Tilly. Als Sales Manager Online soll er die Neukundengewinnung in den Bereichen Gewinnspiele, Performance-Kampagnen sowie E-Mail vorantreiben. Bisher war der 32Jährige bei Baudek & Schierhorn tätig. www.netzpiloten.com Die Nummer zwei von Twitter hat den Kurznachrichtendienst nach vier Jahren verlassen. Ali Rowghani, der bisher als Chief Operating Officer bei dem kalifornischen Unternehmen tätig war, soll Twitter allerdings weiterhin als strategischer Berater zur Seite stehen. Ob die Position des COO in Zukunft neu besetzt wird, ist offenbar Christian Mewes Aklamio, Berlin Der ehemalige Managing Director von Autohaus24 Christian Mewes wechselt als COO zu Aklamio, einem Anbieter für Empfehlungsmarketing und Social-Affiliate-Lösungen. Dort soll Mewes, der bereits Marketing Diector bei Fox Mobile sowie COO bei Groupon war, die Internationalisierung vorantreiben. www.aklamio.com Heiko Keppel Denkwerk, Berlin Mit dem Creative Director Heiko Keppel verstärkt die Kölner Digitalagentur Denkwerk GmbH ihren Berliner Standort. Bislang war Keppel unter anderem für DDB Tribal, BBDO Proximity, Razorfish, Meiré & Meiré sowie Fork Unstable Media tätig. www.denkwerk.com Termine IFA Die Leitmesse für Consumer Electronics und Home Appliances bietet Neuheiten zu sieben Themenfeldern wie Public Media, Communication und Technology. Termin: Berlin, 5. bis 10. September 2014 Kosten: 37 Euro (1 Tag), 53 Euro (2 Tage) für Fachbesucher; ansonsten 12 Euro (Tag); Preise inkl. MwSt. http://b2c.ifa-berlin.de Info: Dmexco Die Digital Marketing Exposition & Conference zog im vergangenen Jahr rund 26.300 Fachbesucher aus gut 80 Ländern an. Nicht zuletzt dank der fünf Kongressformate, die die Messe begleiten, dürften es 2014 noch mehr werden. Kerim Yuttas / Wolfgang Polzer Xpose360, Augsburg Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Augsburger Digitalmarketingagentur Xpose360: Wolfgang Polzer (Foto) kommt von Explido, der 34-Jährige soll künftig den internationalen Affiliate-MarketingBereich ausbauen. Als UI-Designer heuert zudem Kerim Yuttas an. Der 25-Jährige, der in der Kreativ-Abteilung arbeitet, wechselt von der Mundo GmbH. www.xpose360.de Christoph Herick / Jan-Hendrik Seyfahrt Apprupt, Hamburg Der Mobile-Vermarktungsspezialist Apprupt ordnet seine Vertriebsstrukturen neu: Während Christoph Herick (Foto) die Position Head of Agency Sales DACH übernimmt, steigt Jan-Hendrik Seyfahrt zum Head of Performance Sales auf. Die bei- Termin: Köln, 10. und 11. September 2014 Kosten: Keine (für Fachbesucher) www.dmexco.de Info: K5 Konferenz Explizit an praxiserfahrene Web-Händler richtet sich die Konferenz mit Impulsvorträgen, Markteinschätzungen und Insiderpanels sowie Q&A-Sessions, die den Besuchern unter anderem Denkanstöße für ihr Business von morgen geben sollen. Termin: München, 18. und 19. September 2014 Kosten: 199 Euro zzgl. MwSt. (Händler) www.k5.vc Info: Shop.org Annual Summit Zum Programm von Kongress und Messe zählen neben Keynotes und Roundtables auch „One-on-One Website critiques“. Termin: Seattle (Washington, USA), Natalie Streifeneder Exelution, München noch offen: Die bisher von Rowghani verantworteten Bereiche Medien und Internationale Märkte sowie Kommunikation und Business Development könnten in anderen Abteilungen aufgehen. Rowghani war 2010 zu Twitter gewechselt, 2012 hatte er den COO-Posten übernommen. www.twitter.com den sind bereits seit zehn Jahren für das Hamburger Unternehmen tätig. Hendrik war zuletzt Head of Agency Sales Nord & Süd beschäftigt, Seyfahrt hat bislang als Head of Direct Sales gearbeitet. www.apprupt.com Manuel Koubek Advendio, Hamburg Als neuer Vice President Marketing & Sales Europe sowie Mitglied der Geschäftsleitung geht Manuel Koubek zu Advendio. Beim Lösungsanbieter für das digitale Werbegeschäft ist der 41-Jährige, der künftig an Gründer und Geschäftsführer Bernd Bube berichtet, länderübergreifend für den strategischen und operativen Ausbau des Lizenzgeschäfts verantwortlich. Dabei kümmert sich Koubek insbesondere um die Bereiche Vertrieb, Vermarktung und Kundenservice. Bisher leitete er als Country Manager den deutschen Standort von Smart Adserver in Berlin. www.advendio.com 29. September bis 1. Oktober 2014 Kosten: 1.725 US-Dollar zzgl. MwSt. (Early-Bird-Tickets bis 11. Juli) http://summit14.shop.org Info: Adtech Die einzige europäische Station dieser Veranstaltungsreihe ist in diesem Jahr London. Zu den Referenten, die parallel zur Messe auftreten, gehören Vertreter von Pepsico, Ryanair, Bartle Bogle Hegarty (BBH London) und Mondelez. Termin: London (GB), 10. bis 21. Oktober 2014 Kosten: Keine www.ad-techlondon.co.uk Info: Kreative Wirtschaftstage – Phase:zwei Der Blick über den Tellerrand hinaus ist Anspruch der Veranstaltung, die sich an Aussteller und Besucher aus den Berei- Ihr Sales-Team verstärkt die Münchner Web-Agentur Exelution GmbH mit Natalie Streifeneder, die als neue Sales Managerin anheuert. Die 39Jährige, die bisher als Sales & Kooperationsmanagerin bei Glamloop aktiv war, berichtet direkt an Karena Mieze, die seit vergangenem Sommer als Sales Director bei Exelution beschäftigt ist. www.exelution.com Daniel Bischoff IP Deutschland, Köln Beim Web-Vermarkter IP Deutschland in Köln übernimmt Daniel Bischoff die Leitung der Abteilung Strategisches Marketing. Der 33-Jährige, der an den Geschäftsleiter Marketing Julian Weiss berichtet, folgt auf Michaela Ihlefeld, die die RTL-Tochter im Januar 2014 verlassen hat. Zuletzt war Weiss Managing Partner bei Mediacom. www.ip.de Philipp Bänsch Mellowmessage, Leipzig Bei der Digitalagentur Mellowmessage kümmert sich Philipp Bänsch als neuer Key Account Manager künftig unter anderem um den Kunden Unilever. Nach Stationen bei Hanwha Q Cells, Sachsen Lotto und AOK Sachsen-Anhalt kehrt Bänsch damit zu seinem früheren Arbeitgeber zurück. www.mellowmessage.de chen Internet und Social Media, Produkte und Dienstleistungen, Grafik und Design sowie Musik und Medien richtet. Termin: Hamburg, 24. und 25. Oktober 2014 Kosten: 5 Euro für Besucher Info: www.phasezwei-hamburg.de Neocom Mit einer Kombination aus Messe sowie Kongress richtet sich die Veranstaltung an Firmenvertreter aus den Bereichen Logistik, Payment, Marketing, Services und IT-Lösungen. Top-Themen des Kongresses: B2B-Commerce, Data Driven E-Commerce und International Insights. Termin: Wiesbaden, 29. und 30. Oktober 2014 Kosten: bis 30. Juni: 690 Euro für Webund Versandhändler und 1.290 Euro regulär; Preise zzgl. MwSt. www.neocom.de Info: 23. Juni 2014 13/14 INTERNET WORLD Business 41 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Head of Marketing (m/w) Chronext Service Germany GmbH Hamburg ID 828 Praktikum E-Commerce / E-Mail Marketing W. L. Gore & Associates GmbH FeldkirchenWesterham, Großraum München ID 827 SOCIAL MEDIA MANAGER/-IN posh GmbH Düsseldorf ID 826 Mitarbeiter CRM/Social Media (m/w) DFDS (Deutschland) GmbH Hamburg ID 825 Online Marketing Manager Affiliate (m/w) Home Shopping Europe GmbH Ismaning ID 824 SEA Manager (m/w) – E-Commerce Catbird Seat GmbH München ID 823 Online and Systems Manager (m/w) SUZUKI INTERNATIONAL EUROPE GMBH Senior Consultant Digital (m/w) Gerlach, Porst + Steiner GmbH Bensheim ID 805 Bad Homburg v.d.H. ID 714 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] Crossmedial Mitarbeiter finden ▪ Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Optimale Zielgruppenansprache ▪ Hohe Verbreitung ▪ effizient und ohne Streuverluste Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 ▪ [email protected] SZENE INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Foto: Anna Lena Schiller 42 Termine 14.–17. Juli 2014 DWX – Developer Week Das Event für Software-Entwickler: 3 Tage Konferenz, 1 Tag Workshops, Fachausstellung und viele Specials. Ort: Nürnberg www.developer-week.de 17.–18. November 2014 iPhone Developer Conference Know-how live erleben Fach- und Weiterbildungsevents der Neuen Mediengesellschaft 2014 und 2015 ie Neue Mediengesellschaft Ulm, der Verlag der INTERNET WORLD Business, informiert Marketers, E-CommerceFachleute und Entwickler nicht nur auf Papier und online, sondern auch live: Die Kongresse und Roadshows werden gemeinsam mit den Fachredaktionen geplant und exakt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe zugeschnitten. Das ermöglicht Internet-Professionals, ihr Wissen auf den neuesten Stand zu bringen. Bei den Veranstaltungen erfahren sie, wie andere Unternehmen ähnlich gelagerte Herausforderungen lösen. Best- D Die Konferenz für iOS-Entwickler Ort: Hamburg www.iphone-developerconference.de 18.–19. November 2014 MDC kompakt – Mobile Developer Conference Die Konferenz für Mobile-Entwickler Ort: Hamburg www.mobile-developerconference.de 1.–2. Dezember 2014 WDC kompakt – Web Developer Conference Die Konferenz für Web-Entwickler Ort: Köln www.web-developer-conference.de Die Konferenz für .NET-Entwickler Ort: Köln www.dotnet-developerconference.de 24.–25. März 2015 Save th e Auf der führenden date! E-Commerce-Messe in Deutschland präsentieren sich 350 Aussteller in zwei Messehallen. Themen: E-Commerce, Multichannel, Online Marketing, Logistik, Software, E-Payment, Usability & Social Media. Ort: München www.internetworld-messe.de Social Media & Content Das Experten-Update für Marketing den Bereich Search www.socialmediaconference.de Foto: Marion Vogel Internet World 2015 Alles zu SEO & SEA ocial Media Conference meets Content Marketing, das ist das neue Motto der Social Media Conference, die vom 6. bis 8. Oktober 2014 in Hamburg stattfindet. Am dritten Konferenztag liegt der Fokus auf Social Media B2B. Die Konferenz richtet sich branchenübergreifend an Führungskräfte, Marketingverantwortliche und Manager aus Unternehmen, die verstärkt in Social-MediaKanälen aktiv werden oder bereits eingeführte Maßnahmen verbessern möchten. Themen sind etwa Content-Strategie, Story-Telling, Kampagnen, Facebook. (red) DDC kompakt – .NET Developer Conference statt und bietet eine perfekte Präsentationsfläche für Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen E-Commerce und Online-Marketing. Für Einsteiger und Profis im Online-Business, die sich zu diesen Themen auf den neuesten Stand bringen möchten, ist die Internet World in München definitiv ein Muss-Event. Darüber hinaus bieten die Kongresse und Konferenzreihen für Digital Professionals regelmäßig Updates zu Themen wie Social Media, Online B2B, Search, Online Communication, Online-Marketing, Mobile Business sowie E-Commerce. (red) Think SEO & act social S 2.–3. Dezember 2014 Practice-Beispiele und praxiserfahrene Referenten inspirieren die Teilnehmer, gute Ideen im eigenen Unternehmen umzusetzen. Das Event für Software-Entwickler findet jährlich in Nürnberg statt: DWX – Developer Week. Alle Web-, Mobile- und .NET-Entwickler erhalten dort von über 150 Experten in 250 Sessions und zehn Workshops eine fundierte Weiterbildung. Ein regelmäßiges Update zur SoftwareEntwicklung geben die Kompakt-Events im zweiten Halbjahr. Die E-Commerce Messe Internet World 2015 findet im Frühjahr auf dem Münchner Messegelände Social Media in Hamburg OnlineStrategien Online Communication Conference 2014 ie werden aus Besuchern Käufer? Welche Strategien setzt man am besten für die digitale Kommunikation ein? Und wie wichtig ist Big Data? Diesen Fragen geht die Veranstaltungsreihe „Online Communication Conference“ am 12. Nov. (Düsseldorf), 18. Nov. (München) und 25. Nov. (Hamburg) nach und präsentiert einen kompakten Überblick über aktuelle Trends und Chancen in der Optimierung des Online-Kundendialogs. Weitere Themen sind E-Mail-Marketing, User Experience, Content Marketing, Social Media und Mobile Marketing. (red) W www.online-communication-conference.de uchmaschinenoptimierung ist und bleibt ein wichtiger Baustein, um den Traffic auf den eigenen Webseiten zu optimieren und dauerhaft zu steigern. Auf der sechsten Search Conference (10. Nov., Frankfurt / 17. Nov., München / 24. Nov., Hamburg) erhalten die Teilnehmer in Case Studies, aktuellen Studien und Expertenvorträgen einen kompakten Überblick über die aktuellen Trends im Bereich Search. SEO (Keyword-Strategie, Content Marketing, SEO im Marketing-Mix) und SEA (Google Adwords, Marketing Automation, Youtube) bilden den Fokus. (red) S www.search-conference.de Im November: Search Conference Was wir denken, das sagen wir. Was wir sagen, das sagen wir Ihnen persönlich. Wir jagen Sie nicht durch Call-Center, irgendwo auf der Welt. Wenn Sie aber ein Supportgespräch mit einem First-Level-Techniker aus Delhi, der in Vancouver sitzt, für eine amüsante Abendgestaltung halten, müssen wir Sie enttäuschen. Wir stehen für persönliche Beratung. Das nennen wir Service made in Germany. thomas-krenn.com/thomas-krenn SZENE 44 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Auszeichnungen für Internet-Ideen Mit den Eco Internet Awards wurden in Köln die besten technischen Lösungen rund ums Internet prämiert ichael Rotert denkt mit: Vor seiner Eröffnungsrede machte der Präsident des Eco Verbandes der InternetWirtschaft erst einmal mit seinem Smartphone ein Foto vom Auditorium: „Dann muss sich die NSA nicht selbst drum kümmern.“ Diese Spitze des Mannes, der vor 30 Jahren die erste E-Mail in Deutschland erhielt, gegen den US-Geheimdienst blieb M nicht die einzige an einem Abend, an dem ansonsten Unternehmen und Verbände geehrt wurden, die im vergangenen Jahr mit herausragenden Lösungen das Internet vorangebracht haben. Rotert nutzte die Gelegenheit, um deutlich zu machen: Die deutsche Internet-Wirtschaft muss sich gegen Schnüffelattacken wehren. Nach der Pflicht dann die Kür: Im 28. Stock des Köln Triangle (besser bekannt als LVR-Turm), mit perfekter Aussicht über die Domstadt, ließen es sich die rund 400 geladenen Gäste bei zur Fußball-WM passendem brasilianischem Essen und brasilianischer Musik gutgehen. (fk) 01 01 Gruppenbild mit Trophäen: Alle Prämierten und Laudatoren zusammen 02 Ein Foto für die Schlapphüte: EcoPräsident Michael Rotert kokettiert 03 Rund 400 geladene Gäste verfolgten die Gala im Foyer des Köln Triangle 04 Girl of Ipanema: Motto der Party war WM-Gastgeber Brasilien 02 06 Sieger im Bereich E-Mail-Marketing: Optivo-Chef Ulf Richter Preisträger des Eco Internet Award 2014 07 Zimmer mit Aussicht: Der Köln Sky Club im 28. Stock des Köln Triangle Carrier/ISP: Interoute Germany î'RPDLQV'16Regiodot (.ruhr)î(&RPPHUFHPayleven î(QWHUWDLQPHQW1. FC Köln î+RXVLQJ+RVWLQJ'DWDFHQWHU Claranetî0RELOHYapital Financialî0DFKLQHWR0DFKLQH DoubleSlash Net-Business î2QOLQH(0DLO0DUNHWLQJ Optivoî6LFKHUKHLWAgeto Serviceî,QWHUQHW6WDUWXS Award: Fast Bill Fotos: Veranstalter 03 05 Strahlende Gewinnerin: Monique Reinhold von Payleven 6RQGHUSUHLVGHV/DQGHV15: für die Digitale Wirtschaft: Werkzeug-Shop Svh24 04 05 06 07 INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Kristina Schreiber, Helmut van Rinsum, Markus Siek Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Textchefin: Vera Günther (vg), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17–432, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17–281, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.10.2013 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17–205, Fax: (089) 741 17–101 E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Wenn Sie von München nach Frankfurt wollen, fliegen Sie ja auch nicht über Fort Meade, Maryland. Warum sollte man nicht auch beim Datenaustausch den direkten Weg nehmen? In unserer in Deutschland gehosteten clouD kommunizieren virtuelle Server direkt untereinander oder mit Ihnen. Direkte Wege gehen heißt: Daten geschützt zur Verfügung stellen. Die Sicherheit von Daten in unserer clouD ist für uns selbstverständlich, weil es um Ihre Daten geht. Wir stehen für Ihre Sicherheit. Das nennen wir Hosting – safe in Germany. filoo.de/meade MEINUNG 46 INTERNET WORLD Business 23. Juni 2014 13/14 Mehr als ein Gerücht? Warum der Start-up-Inkubator Rocket Internet an die Börse gehen sollte ocket Intenet mag weder bestätigen noch dementieren, aber es wäre für die gesamte Digital Economy in Deutschland sehr gut, wenn die Samwer-Company einen Börsengang (IPO) vollzieht. International gibt es immer mehr IPOs oder spektakuläre Firmenverkäufe. Deutschland braucht große Exits – sowohl durch IPOs als auch Firmenverkäufe, um nicht den Anschluss zu verlieren. Nur so kommt der Kreislauf des Geldes wirklich in Schwung. Internationales Kapital steht auch in Deutschland zur Verfügung, aber es besteht ein globaler harter Wettbewerb um die besten Investoren und besten Firmen. Australische Investoren wie Macquarie investieren genauso wie Amerikaner, zum Beispiel Sequoia, in deutsche Firmen, aber eben auch in Unternehmen überall auf der Welt. Sie investieren nur dann auf einer hohen Bewertungsbasis, wenn nach einigen Jahren auch wirklich ein Exit zu einer hohen Bewertung möglich ist. Die internationalen großen Finanzierungsrunden für deutsche Start-ups wie Zalando, Rocket Internet, Sound Cloud, Number Four, Delivery Hero, Westwing, Wooga und 6Wunderkinder zeigen, dass es für aussichtsreiche Firmen einen guten Zugang zu Kapital gibt. Noch bessere wäre der Zugang und die Bewertung aber, wenn der Standort Deutschland auch hohe ExitBewertungen und spektakuläre Exits nachweisen könnte. Wenn Rocket Internet tatsächlich an die Börse geht, hat das eine echte Signalwirkung für die gesamte Internet-Branche in Deutschland. Neben Zalando und Soundcloud hat Rocket Internet den höchsten Bekanntheitsgrad in internationalen In- R Andere Stimmen zum Thema Alex Hofmann, Gründerszene.de Beim bisherigen Modus Operandi des Inkubators ist es schwer sich vorzustellen, wie Rocket Internet bei allen Transparenzanforderungen an börsengelistete Unternehmen „funktionieren” sollte – geschweige denn die Samwer-Brüder selbst. Denn der Inkubator müsste in nicht unwesentlichem Maße Geschäftszahlen und weitere unternehmerische Details offenlegen. Nils Jacobsen, Journalist und Tech-Blogger Nach dem IPO ist vor dem IPO. Mit Dafiti in Brasilien, Lamoda in Russland, Zando in Südafrika, Zalora in Singapur und The Iconic in Australien sind die Berliner bereit für die nächste Stufe ihres E-Commerce-Angriffs – diesmal auf die ganze Welt ... „Ein Börsengang hätte eine echte Signalwirkung für die gesamte deutsche Internet-Branche“ Julian Riedlbauer Partner GP Bullhound www.gpbullhound.com vestorenkreisen. Zwar sind die Methoden der Samwer-Brüder manchmal umstritten, aber ihr Erfolg wird weltweit geachtet und respektiert. Mit dem Börsengang geht auch viel Transparenz einher, denn es sind Quartalsberichte, Ad-hoc-Meldungen und bis zu einem gewissen Grad eine Segmentberichterstattung notwendig, um an der Erratum #fussball_wm In Ausgabe 11/2014 haben wir auf Seite 4 Sabrina Mertens, Bereichsleiterin des ECC Köln, zitiert: „80 Prozent aller Offline-Händler werden sterben, auch 90 Prozent der Online-Shops werden verschwinden.“ Dazu schreibt ECC-Pressesprecherin Christina Fingerhut: Die Fußball-Weltmeisterschaft Das 80-Prozent-Zitat stammt von Oliver Samwer und wird in den Vorträgen von Frau Mertens auch so gekennzeichnet. Dieses Zitat spiegelt nicht die Meinung des ECC Köln wider. Auch das 90-Prozent-Zitat ist leider nicht korrekt wiedergegeben. Die Zahl bezieht sich nicht auf OnlineShops, sondern auf die aktuellen, reinen Online-Händler (und selbst dann ist es bereits überspitzt). spült zusätzlich 1,5 Börse gelistet zu werden. Diese Transparenz ist nicht nur von den Investoren gefordert, die eine Entscheidung über ein Investment in die Rocket-InternetAktien treffen möchten, sondern freut auch den gesamten Markt. Endlich ist das teilweise als Mysterium gesehene Unternehmen Rocket Internet ein Stück weit besser zu durchschauen. Es stellt sich außerdem die Frage, an welchem Börsenplatz der IPO vollzogen wird. Die New Yorker NASDAQ bietet die höchsten Bewertungen, die London Stock Exchange oder der Alternative Investment Market (AIM), das Subsegment in London für Wachstumsfirmen, sind ebenso wie die Deutsche Börse Kandidaten für ein Listing von Technologie-Unternehmen. Spätestens nach dem sehr hoch bewerteten Börsengang von Just Eat in London ist sichtbar geworden, dass auch am Börsenplatz London große und spektakuläre Technologie-IPOs möglich sind. Die NASDAQ wäre, auch für deutsche Firmen, eine „sichere Bank“ für eine hohe Bewertung, wie der 3-D-Drucker-Hersteller Voxeljet eindrucksvoll mit seinem IPO unter Beweis gestellt hat. Natürlich will sich die Deutsche Börse auch wieder im TechnologieIPO-Markt behaupten und wird alles versuchen, um Rocket Internet den Börsenplatz Frankfurt schmackhaft zu machen. Schon die Diskussion um die IPOs ist gut, damit internationale Investoren dem Standort Deutschland mehr Beachtung schenken. Die gesamte Digital Economy kann vom Börsengang einiger deutscher Internet-Firmen profitieren. Daher hoffe ich, dass die Gerüchte wahr sind. ◼ Zitat Milliarden US-Dollar in den weltweiten Werbemarkt. 500 Millionen entfallen auf Lateinamerika „Wer uns kennt und mag, wird uns finanzieren und nicht zwingend noch zwei, drei andere mit“ Stefan Plöchinger, Online-Chef der „Süddeutschen“, hält von Plänen für eine gemeinsame Paywall für die Digitalangebote verschiedener Zeitungen nicht viel. Quelle: Zenith Optimedia JOSS WA www.edeka-lebensmittel.de EDEKA MACHT MEHR UMSATZ! DURCH EINE BESSERE SUCHFUNKTION IN WWW.EDEKA-LEBENSMITTEL.DE. MEHR ERFOLG! Testen auch Sie die revolutionäre Suche für spürbaren Mehrumsatz - von FINDOLOGIC. Alle Infos unter: www.findologic.com/edeka FINDOLOGIC GmbH . Schillerstr. 30 . A-5020 Salzburg . Tel. +43/6 62/45 67 08 . edeka@findologic.com . www.findologic.com/edeka