- Verlag Systemische Medizin

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Klinische Beobachtungen
Fortschritte der TCM in der Behandlung
von Metastasen
Niu Hongmei, Liu Jiaxiang
Shanghai University of Traditional Chinese Medicine, Shanghai 200032
Metastasen haben als eines der Grundmerkmale maligner Tumoren und als eine der Hauptursachen für
das Fehlschlagen der Behandlung und für den Tod
des Patienten unter den medizinischen Forschern
großes Interesse geweckt. Bis zum heutigen Tag fehlen allerdings überzeugende Beweise, ob Metastasen
durch operative Eingriffe, Radio- oder Chemotherapie kontrolliert werden können. Es hat sich jedoch
gezeigt, dass Maßnahmen der TCM von großem Vorteil bei der Verbesserung der Lebensqualität und Verlängerung der Lebensspanne bei Krebspatienten
sind, indem sie die Rate der Fernmetastasen von
Tumoren senken. Wir geben im Folgenden eine kurze
Zusammenfassung der Fortschritte auf diesem
Gebiet.
2. Förderung der Blutzirkulation und Beseitigung der
Blutstase
Therapeutische Prinzipien
Wu Shuisheng et al14 unterstützen die Vermutung, dass
eine erhöhte Koagulabilität des Blutes in Beziehung zu
Metastasen bei Ösophaguskarzinom stehen. Sie untersuchten die Rheologie des Blutes in 63 Fällen in unterschiedlichen Stadien und fanden heraus, dass alle Indices
bei Patienten mit Magenkarzinom deutlich höher waren
als bei gesunden Personen, und dass die Blutviskosität
und Plasmaviskosität bei Patienten mit Metastasen in den
regionalen Lymphknoten (35 Fälle) und mit Fernmetastasen (20 Fälle) deutlich höher war als bei Patienten ohne
Metastasen. Zhao Yujuan et al15 entdeckten, dass die
Plasminogenaktivatoren in 30 Fällen von malignen Tumoren vom Blutstasetypus zumindest doppelt so hoch waren
wie bei gesunden Personen im mittlerem und höherem
Lebensalter, während die Plasminogenhemmer keine signifikante Veränderung zeigten. Sie vermuteten daher, dass
bei verstärkter Fibrinolyse und verminderter Blutviskosität
vorzugsweise nach dem Prinzip behandelt werden sollte,
die Widerstandskraft des Körpers zu stärken und die pathogenen Faktoren zu vertreiben. Das Prinzip, die Blutzirkulation zu fördern sollte mit großer Vorsicht eingesetzt
werden, um eine weitere Infiltration und Metastasierung
zu vermeiden.
1. Stärkung der körperlichen Widerstandskraft:
Metastasen maligner Tumoren korrelieren definitiv mit den
inhibitorischen Immunfunktionen1. Jüngste Studien haben
gezeigt, dass die Immunüberwachung in der Lage ist, die
Mehrzahl der Krebszellen im gesamten Prozess der Metastasierung2 zu eliminieren, und dass ein gesundes Immunsystem die Überlebensrate bei Tumorpatienten erhöhen
kann, indem es die Bildung von Fernmetastasen hemmt3.
Frühere Experimente belegen, dass eine Erkrankung vom
Mangeltypus häufig durch verminderte Immunfunktionen
charakterisiert ist, besonders auf zellulärer Ebene4. TCMDrogen können die Immunfunktionen bei Tumorpatienten
stärken5, 6. Shen Weixi te al7 haben zum Beispiel bei Ösophaguskarzinomen die Beziehungen zwischen TCM-Mangel-Syndromen, dem Grad der Metastasierung und Infiltration, sowie der TNM-Klassifikation !!!!!!!!!!!!! untersucht und
fanden heraus, dass der Grad der Infiltration mit Krebszellen bei Patienten vom Mangeltypus wesentlich stärker war
als bei Patienten ohne Mangelzeichen.
Jiang Ping et al8 behandelten auf Grundlage der TCM-Differenzierung, Röntgenbefunden und pathologischen Untersuchungen 38 Patienten mit Ösophaguskarzinom und stellten fest, dass die höchste Rate an Metastasen beim QiMangeltypus mit einer Yang-Schwäche im Spätstadium
auftrat. Basierend auf klinischen Experimenten fassten Liu
Jiaxiang et al9, 10 zusammen, dass ein Yin-Mangel, sowie
ein gleichzeitiger Mangel an Qi und Yin in 80 % der Fälle
von Lungenkarzinomen zu beobachten war. Die von ihnen
zusammengestellte Rezeptur diente dazu, das Qi zu stärken, das Yin zu nähren und die Immunfunktionen zu mobilisieren, um so eine Metastasierung zu verhindern.
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Die klinische Praxis vieler Jahre belegt, dass Krebspatienten eine Blutstase aufweisen11, 12. Ob jedoch eine Förderung der Blutzirkulation und die Beseitigung der Blutstase
Metastasen verhindern kann, ist noch eine offene Frage.
Liu Yonghui et al13 untersuchten die Rheologie des Blutes
in 77 Fällen von Lungenkrebs (27 mit und 50 ohne Metastasen) und entdeckten signifikante Unterschiede zwischen Krebspatienten und gesunden Personen. Ebenso
war die Plasmaviskosität und bei Fibrinogengehalt bei Patienten mit Metastasen und bei solchen ohne Metastasen
deutlich unterschiedlich. Sie schlossen daraus, dass die
erhöhte Koagulabilität des Blutes bei Krebspatienten eine
wichtige Rolle bei der Metastasierung spielt, und, dass
Metastasen in enger Beziehung zum Syndrom der Mikroblutstase stehen.
Xu Decheng et al16 untersuchten die Korrelation zwischen
der Intensität, die Blutzirkulation zu fördern, um eine Blutstase zu beseitigen und der Metastasierungsrate bei Magenkrebs vom Typus des Qi-Mangels bei gleichzeitiger
Blutstase in Rezepturen zur Stärkung des Qi und Erzeugung des Blutes. Sie fanden heraus, dass die Metastasierungsrate direkt proportional zur Förderung der Blutzirkulation war. Sie drängten darauf, dass die Dosen solcher Drogen nach und nach reduziert werden sollten, wenn die
Thrombozytenzahl, sowie die Thrombozytenaggregation
deutlich vermindert, die Blutgerinnungszeit verlängert und
Zeitschrift für TCM 2/2003
Klinische Beobachtungen
die Menge des Fibrinabbauproduktes verringert ist, um
Metastasen zu vermeiden.
Klinische Behandlung
Lokale Metastasen und Fernmetastasen sind direkte Todesursachen. Die Charakteristika der TCM-Therapie von
Tumoren lassen darauf schließen, dass einer der Mechanismen, diese wirksam zu behandeln, die Verhinderung der
Entstehung von Fernmetastasen ist. In den letzten Jahren
richteten sich die Studien auf die Überlebensrate und die
Rate der Fernmetastasen bei Karzinomen in Lunge, Magen
und Darm.
1. Lungenkarzinom
Die 5 Jahres-Überlebensrate beim primären Brochialkarzinom lag bei etwa 13 % und die Fernmetastasen waren der
Hauptfaktor17. Kotlyarov et al berichteten, dass die Rate
der hämatogenen Metastasen nach einer radikalen Resektion bei 55,2 % lag und 88,7 % traten innerhalb eines Jahres auf.
Mit der Meta-Methode machten Chen Zhifeng et al19 eine
quantitative Analyse der mittleren Überlebensperiode bei
nicht kleinzelligem Lungenkarzinom, das einzig mit TCM
behandelt wurde, und stellten fest, dass die Überlebensperiode in der TCM-Gruppe 335,4 Tage betrug und damit
deutlich höher war als in der Kontrollgruppe, die mit Chemotherapie behandelt wurde (231,8 Tage). Sie folgerten daraus, dass die verlängerte mittlere Überlebenszeit nicht allein auf das Abtöten der Tumorzellen in situ zurückzuführen
war, sondern auch auf die Hemmung der Bildung von Fernmetastasen.
Liu Jiaxiang et al20 verordneten Drogen zur Stärkung der
Widerstandskraft des Körpers als Hauptmaßnahme, begleitet von Arzneien zur Aufweichung harter Massen und Beseitigung von Giftstoffen, um 171 Fälle von Lungenkrebs im
mittleren und späten Stadium zu behandeln. Die 1-, 2-, 3und 5-Jahres-Überlebensrate lag der Reihenfolge nach bei
60,94 %, 36,77 %, 31,68 % und 24,22 % und die mittlere
Überlebenszeit waren 417 Tage. Die Funktion der Arzneimittel zur Stärkung der körperlichen Widerstandskraft war
es, das Yin zu nähren, das Qi zu stärken und das Yang zu
wärmen. Zu den Drogen, die das Yin nähren, gehören:
Nan Sha Shen (Radix Adenophorae)
Bei Sha Shen (Radix Glehniae)
Tian Dong (Radix Asparagi)
Mai Dong (Radix Ophiopogonis)
Xuan Shen (Radix Scrophulariae)
Bai He (Bulbus Lilii)
Di Huang (Radix Rehmanniae) und
Bie Jia (Carapax Triomycis)
Zu den Kräutern, die das Qi stärken, gehören:
Ren Shen (Radix Ginseng)
Huang Qi (Radix Astragali)
Dang Shen (Radix Codonopis)
Tai Zi Shen (Radix Pseudostellariae)
Bai Zhu (Rhizoma Atractylodis Macrocephalae)
Fu Ling (Sclerotium Poriae Cocos)
Die Drogen zur Wärmung des Yang bestanden aus:
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Bu Gu Zi (Fructus Psoraleae)
Yin Yang Huo (Herba Epimedii)
Rou Cong Rong (Herba Cistanches)
Tu Si Zi (Semen Cuscutae) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Suo Yang (Herba Cynomorii) und
Bi Li Guo (Receptaculum Fici Pumilae)
Die 1-, 2-, 3- und 5-Jahres-Überlebensrate lag in der Kontrollgruppe, die mit Chemotherapie behandelt wurde, bei
36,67 %, 26,79 %, 24,56 % und 0 %. Die mittlere Überlebenszeit betrug 265 Tage. Die Unterschiede waren von
deutlicher Signifikanz in der statistischen Analyse.
Liu et al21 behandelten 85 Fälle von nicht kleinzelligem Lungenkarzinom im Stadium III (es wurden weder Radio- oder
Chemotherapie, noch operative Eingriffe durchgeführt) mit
der Verordnung von Yi Fei Kang Liu Yin 30 ml dreimal täglich für 60 Tage. Die Rate der Fernmetastasen lag bei 23,52
% (20/85) und war damit deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe (42 Fälle ausschließlich mit Chemotherapie behandelt) 35,71 % (15/42). Yi Fei Kang Liu Yin besteht aus:
Huang Qi (Radix Astragali)
Bei Sha Shen (Radix Glehniae)
Tian Dong (Radix Asparagi)
Nü Zhen Zi (Fructus Ligustri Lucidi)
Shi Shang Bo (Herba Selaginellae Doederleinii) und
Chong Lou (Rhizoma Paridis)
Lin Hongsheng et al22 berichteten von der Wirkung von Fei
Liu Ping Nr. II (20 g zweimal täglich). Es wurde in 25 Fällen
von Lungenkarzinom über einen längeren Zeitraum (? 6
Monate im Jahr)) verschrieben. Die 1-Jahres-Überlebensrate betrug 28 % (7/25) und war damit deutlich höher als in
der Kontrollgruppe 10 % (1/10), in der 10 Fälle zwei- bis
dreimal pro Jahr mit Chemotherapie behandelt wurden. Die
Ergebnisse belegen, dass die TCM-Behandlung die Überlebensperiode verlängern kann. Fei Liu Ping Nr. II besteht
aus:
Huang Qi (Radix Astragali)
Xi Yang Shen (Radix Panacis Quinquefolii)
Chong Lou (Rhizoma Paridis)
Bai Hua She She Cao (Herba Hedyotidis Diffusae)
Tao Ren (Semen Persicae) und
San Qi (Radix Notoginseng)
2. Darmkrebs
Obwohl die meisten Karzinome des Darms chirurgisch behandelt werden, ist die Rate der Fernmetastasen dennoch
mit 40 %-70 % sehr hoch, selbst bei einer radikalen Resektion.23
Guo Yong et al24 entwickelten eine Basisrezeptur mit dem
Namen Chang Liu Ping und verordneten es in Verbindung
mit einer Operation und/oder Chemotherapie in 31 Fällen
von Darmkrebs im mittleren oder späten Stadium. Die 1-,
3- und 5-Jahres-Überlebensrate betrug 100 % (31/31),
80,6 % (25/31) und 64,5 % (20/31) und war deutlicher als
bei Patienten, die nicht mit dieser Rezeptur behandelt wurden. Das Grundrezept besteht aus:
Dang Shen (Radix Codonopis) . . . . . . . . . . . . . . . 12 g
Bai Zhu (Rhizoma Atractylodis Macrocephalae) . . 12 g
Fu Ling (Sclerotium Poriae Cocos) . . . . . . . . . . . . 12 g
Gan Cao (Radix Glycyrrhizae) . . . . . . . . . . . . . . . . 6 g
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Klinische Beobachtungen
Teng Li Gen (Radix Actinidiae Chinensis) . . . . . . . 30 g
Shui Yang Mei (Radix Adinae) . . . . . . . . . . . . . . . . 30 g
Hu Zhang (Rhizoma Polygoni Cuspidati)
Shan Zha (Fructus Crataegi) . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 g und
Ji Nei Jin (Endothelium Corneum Gigeriae Galli)
Modifikationen:
Bei Milz-Mangel und Qi-Stagnation plus:
Mu Xiang (Radix Aucklandiae) . . . . . . . . . . . . . . . 12 g
Tian Xian Teng (Herba Aristolochiae). . . . . . . . . . . 12 g
Da Fu Pi (Pericarpium Arecae) . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Bei abwärts fließender Hitze plus:
Yi Yi Ren (Semen Coicis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 g
Bai Tou Weng (Radix Pulsatillae). . . . . . . . . . . . . . 15 g
Feng Wei Cao (Herba Pteridis Multifidae) . . . . . . . 15 g
Fu Zheng Jie Du Tang (Dekokt, das die Widerstandskraft
stärkt und Giftstoffe beseitigt) besteht aus:
Dang Shen (Radix Codonopis) . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Bai Zhu (Rhizoma Atractylodis Macrocephalae) . . 12 g
Fu Ling (Sclerotium Poriae Cocos) . . . . . . . . . . . . 12 g
Gan Cao (Radix Glycyrrhizae) . . . . . . . . . . . . . . . . 4 g
San Qi (Radix Notoginseng) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,5 g
Huang Qi (Radix Astragali) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 g
Bai Ying (Herba Solani Lyrati) . . . . . . . . . . . . . . . . 20 g
Bai Hua She She Cao (Herba Hedyotidis Diffusae) 15 g
Ban Zhi Lian (Herba Scutellariae Barbatae) . . . . . 15 g
Huang Jing (Rhizoma Polygonati) . . . . . . . . . . . . . 15 g
Nü Zhen Zi (Fructus Ligustri Lucidi) . . . . . . . . . . . 15 g und
Xian He Cao (Herba Agrimoniae) . . . . . . . . . . . . . 15 g
Bei Erschöpfung von Leber- und Nieren-Yin plus:
Eines Dosis der Dekokte wurden während des ersten Jahres täglich oder jeden zweiten Tag verabreicht, 3 Dosen
wöchentlich während des zweiten Jahres und 2 Dosen wöchentlich während des dritten Jahres.
Gou Qi Zi (Fructus Lycii) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Di Huang (Radix Rehmanniae) . . . . . . . . . . . . . . . 12 g
Shan Zhu Yu (Fructus Corni). . . . . . . . . . . . . . . . . 12 g
Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei Patienten in Stadium
II, III und IV bei 80,6 %, 56,1 % und 21,7 % (Mittelwert:
50,5 %)26.
Huang Qi (Radix Astragali) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 g
Dang Shen (Radix Codonopis) . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Bai Zhu (Rhizoma Atractylodis Macrocephalae) . . 12 g
Fu Ling (Sclerotium Poriae Cocos) . . . . . . . . . . . . 12 g
Gan Cao (Radix Glycyrrhizae) . . . . . . . . . . . . . . . . 3 g
Shu Di Huang (Radix Rehmanniae) . . . . . . . . . . . . 15 g
Gou Qi Zi (Fructus Lycii) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 g
He Shou Wu (Radix Polygoni Multiflori) . . . . . . . . 12 g
Huang Jing (Rhizoma Polygonati) . . . . . . . . . . . . . 10 g
Nü Zhen Zi (Fructus Ligustri Lucidi) . . . . . . . . . . . 15 g
Sha Shen (Radix Glehniae seu Adenophorae) . . . 10 g
Mai Dong (Radix Ophiopogonis) . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Ji Xue Teng (Caulis Spatholobi) . . . . . . . . . . . . . . 25 g
Qian Shi (Semen Euryales) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 g und
Shan Yao (Rhizoma Dioscoreae) . . . . . . . . . . . . . . 12 g
Guo Zhixiong27 berichtete über 38 Patienten mit Darmkrebs, die sich einer Operation unterzogen hatten und dann
mit der Basisrezeptur Fu Zheng Yi Ai Tang, die er entwickelt
hatte, behandelt wurden. Die 1-, 3- und 5-Jahres-Überlebensrat betrug 100 %, 82,4 % und 65,7 %. Die mittlere
Überlebenszeit betrug 31,4 Monate und war deutlich höher
als in der Kontrollgruppe (89,7 %, 61,2 %, 41,3 % und 18
Monate), die nur mit Chemotherapie behandelt worden war.
Die Ergebnisse legen nahe, dass die TCM-Behandlung eine
synergistische Wirkung auf die Chemotherapie hat. Fu
Zheng Yi Ai Tang (Dekokt, das die Widerstandskraft stärkt
und Tumorbildung hemmt) besteht aus:
Yi Yi Ren (Semen Coicis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 g
Ren Shen (Radix Ginseng) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Ling Zhi (Ganoderma Lucidum) . . . . . . . . . . . . . . 10 g
San Qi (Radix Notoginseng) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Huang Qi (Radix Astragali) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Bai Zhu (Rhizoma Atractylodis Macrocephalae) . . 15 g
Ku Qiao Tou (Radix et Rhizoma Fagopyri Dibotrydis) 15 g
Wu Hua Guo (Receptaculum Fici Caricae) . . . . . . 15 g
Zhu Ling (Poluporus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Shan Ci Gu (Pseudobulbus Cremstrae seu Pleiones) 15 g
Shan Dou Gen (Radix Sophorae Tonkinensis). . . . 15 g
Dan Shen (Radix Salviae Miltiorrhizae) . . . . . . . . . 30 g und
Bai Jing Cao (Herba Patriniae) . . . . . . . . . . . . . . . 30 g
Fu Zheng Yang Yin Tang (Dekokt, das die Widerstandskraft
stärkt und das Yang nährt) besteht aus:
Eine Dosis des Dekoktes wurde über 2 Behandlungszyklen
(jeweils 2 Monate) täglich verabreicht.
Huang Qi (Radix Astragali) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 g
Dang Shen (Radix Codonopis) . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Fu Ling (Sclerotium Poriae Cocos) . . . . . . . . . . . . 12 g
Bai Zhu (Rhizoma Atractylodis Macrocephalae) . . 12 g
Gan Cao (Radix Glycyrrhizae) . . . . . . . . . . . . . . . . 3 g
Tai Zi Shen (Radix Pseudostellariae) . . . . . . . . . . . 15 g
Ren Shen (Radix Ginseng) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 g
Mai Dong (Radix Ophiopogonis) . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Sha Shen (Radix Glehniae seu Adenophorae) . . . 10 g
Yu Zhu (Rhizoma Polygonati Odorati) . . . . . . . . . . 1 g
Bai Hua She She Cao (Herba Hedyotidis Diffusae) 15 g und
Dan Shen (Radix Salviae Miltiorrhizae) . . . . . . . . . 10 g
3. Magenkrebs
Pan Mingji et al25 behandelten 260 Fälle von Darmkrebs
(Stadium II, III und IV) die operiert worden waren und setzten während der Chemotherapie Fu Zheng Jian Pi Tang ein,
während der Radiotherapie Fu Zheng Yang Yin Tang und
während der Rekonvalenszenzzeit Fu Zheng Jie Du Tang.
Die verordneten Rezepturen wurden dem Zustand des Patienten entsprechend modifiziert. Fu Zheng Jian Pi Tang
(Dekokt, das die Widerstandskraft stärkt und die Milz belebt) besteht aus:
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Trotz Operation als Hauptmaßnahme bei Magenkrebs, ist
das Wiederauftreten von Metastasen immer noch unvermeidlich. Es hat sich gezeigt, dass eine kombinierte Therapie der einzige Weg ist, die Prognose zu verbessern. Shen
Hongxun et al28 berichten, dass die Kombination von Chemotherapie und Fu Fang Shen San (Paste aus Ginseng und
Notoginseng) in 35 Fällen zu einer 5-, 8- und 10-JahresÜberlebenszeit geführt hat. Die Prozentzahlen lagen bei (0
% (16/20), 60 % (9/15) und 57,1 % (8/14). Die therapeutische Wirkung war höher als bei alleiniger Behandlung mit
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Klinische Beobachtungen
Chemotherapie (35 Fälle). Die Überlebensrate lag hier bei
58,5 % (17/29), 40 % (4/10) und 14,3 % (1/7). Fu Fang
Shen San (Paste aus Ginseng und Notoginseng) besteht
aus:
San Qi (Radix Notoginseng)
Ren Shen (Radix Ginseng)
Huang Qi (Radix Astragali)
Dang Gui (Radix Angelicae Sinensis)
Chen Pi (Pericarpium Citri Reticulatae)
Mu Xiang (Radix Aucklandiae)
Chuan Wu (Radix Aconiti)
Ban Zhi Lian (Herba Scutellariae Barbatae) und
Ban Bian Lian (Herba Lobeliae Chinensis)
Eines Dosis des Dekoktes wurde 3 Wochen nach der Operation im ersten Jahr für 2 Behandlungszyklen (jeweils 3
Monate) verabreicht und für einen Behandlungszyklus im
zweiten Jahr.
Yang Jiquan et al29 berichteten, dass bei 69 Fällen von Magenkrebs im mittleren und späten Stadium, die mit einer
Basisrezeptur behandelt wurden, die Überlebenszeit von
mehr als 6 Monaten, 1-, 3 und 5 Jahren bei 47 (85,4 %), 42
(84 %), 31 (56,4 %) und 25 (45,4 %) lag. Die mittlere Überlebenszeit betrug 2,45 Jahre. Die Wirkung war höher als in
der Kontrollgruppe von 33 Fällen, die mit der Rezeptur und
Chemotherapie behandelt worden war. Hier betrugen die
Zahlen 25 (83,3 %), 23 (76,7 %), 16 (55,3 %), 13 (43,3 %)
und 1,73 Jahre. Obwohl der Unterschied statistisch nicht
signifikant war, so wird dennoch deutlich, dass die Rezeptur einen großen Einfluss auf die Überlebenszeit hat. Die
Grundrezeptur bestand aus:
Huang Yao Zi (Rhizoma Dioscoreae Bulbiferae) . . 15-30 g
Rou Gui (Cortex Cinnamomi) . . . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Gan Jiang (Rhizoma Zingiberis) . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Huang Qi (Radix Astragali, roh). . . . . . . . . . . . . . . 30 g
Dang Shen (Radix Codonopis) . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Xu Duan (Radix Dipsaci) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Sha Yuan Zi (Semen Astragali Complanati). . . . . . 15 g
Chen Pi (Pericarpium Citri Reticulatae) . . . . . . . . . 10 g
Zhe Shi (Haematitum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 g
Teng Li Gen (Radix Actinidiae Chinensis)30 g
Bai Hua She She Cao (Herba Hedyotidis Diffusae) 30 g
Bing Lang (Semen Arecae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 g
E Zhu (Rhizoma Curcumae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Sheng Jiang (Rhizoma Zingiberis Officinalis Recens) 5 g und
Da Zao (Fructus Zizyphi Jujubae) . . . . . . . . . . . . . 10 g
Die von Bo Ping et al30 empfohlene Rezeptur zur Stärkung
der Widerstandskraft und Beseitigung der Blutstase bestand aus:
Huang Qi (Radix Astragali) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 g
Bie Jia (Carapax Triomycis). . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 g
She Liu Gu (Rhizoma Arisaematis) . . . . . . . . . . . . 12 g
Bi Hu (Gecko Domestica) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 g
Bai Zhu (Rhizoma Atractylodis Macrocephalae) . . 12 g
Yi Yi Ren (Semen Coicis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 g
Dang Gui (Radix Angelicae Sinensis) . . . . . . . . . . 10 g
Fu Ling (Sclerotium Poriae Cocos) . . . . . . . . . . . . 18 g
Bai Hua She She Cao (Herba Hedyotidis Diffusae) . 30 g
Modifikationen:
Bei Insuffizienz des Magen-Yin plus:
Zeitschrift für TCM 2/2003
Di Huang (Radix Rehmanniae) . . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Xuan Shen (Radix Scrophulariae) . . . . . . . . . . . . . 10 g
Mai Dong (Radix Ophiopogonis) . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Bei Ansammlung und Verlegung durch Schleim-Feuchtigkeit plus:
Ban Xia (Rhizoma Pinelliae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Dan Nan Xing (Arisaema cum Bile) . . . . . . . . . . . . 10 g
Bei Fülle und Hitzegift plus:
Ban Zhi Lian (Herba Scutellariae Barbatae) . . . . . 30 g
Shan Ci Gu (Pseudobulbus Cremstrae seu Pleiones) 10 g
Long Gui (Herba Solani Nigri) . . . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Bei stark ausgeprägter Blutstase plus:
Shui Zhi (Hirudo). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 g
Chuan Xiong (Rhizoma Chuanxiong) . . . . . . . . . . 10 g
Diese Rezeptur wurde in 36 postoperativen Fällen von Magenkrebs während der Chemotherapie eingesetzt. In 10
Fällen kam es zu Metastasen in den regionalen Lymphknoten und zu Fernmetastasen. Bei einer Nachuntersuchung
1 Jahr später wiesen 22 Fälle keine Metastasen auf. 4 Fälle
waren unklar. In der Kontrollgruppe von 32 Fällen, die nur
mit Chemotherapie behandelt worden war, lagen die Zahlen bei 18, 11, und 3. Die Ergebnisse zeigen, dass eine
kombinierte Behandlung Fernmetastasen verhindern kann.
Es gibt auch einige klinische Studien über die Wirkungen
von TCM-Drogen auf Metastasen bei Mammakarzinom und
Tumoren an Kopf und Hals. Cao Yang et al31 verwendeten
das Proportional-Modell nach Cox, um die Prognose für
die postoperative Überlebensrate bei Plattenepithelkarzinom an Kopf und Hals zu untersuchen und stellten fest,
dass die Verordnung von TCM-Dekokten den wichtigsten
Faktor für die Überlebensrate darstellt. Auch Qiu Weiliu et
al32 fanden heraus, dass Shen Yang Fang die Überlebenszeit bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle verlängern kann. Liu Yanhong et al33 berichteten,
dass in 40 postoperativen Fällen von Mammakarzinom, die
mit Radio- und/oder Chemotherapie kombiniert mit Kräuterdekokten behandelt worden waren, bei einer Folgeuntersuchung 3 Jahre später keine Metastasen festgestellt
wurden.
Zhuo Bin34 behandelte 36 Patientinnen mit Mammakarzinom, die sich einer Operation unterzogen hatten und mit
Radio- und/oder Chemotherapie behandelt worden waren,
mit der Verordnung von Ru Kang Tang. 34 Fälle (94,4 %)
wiesen nach 3-5 Jahren keine Metastasen auf und die
5-Jahres-Überlebensrate betrug 69,4 %. Ru Kang Tang
besteht aus:
Tai Zi Shen (Radix Pseudostellariae)
Bai Shao (Radix Paeoniae Alba)
Huang Qi (Radix Astragali)
Gou Qi Zi (Fructus Lycii) und
Ban Zhi Lian (Herba Scutellariae Barbatae)
Chang Zeling et al35 berichteten, dass Chemotherapie,
kombiniert mit einer Rezeptur, die die Blutzirkulation fördert
und Blutstase beseitigt, die Rate von Fernmetastasen bei
Kehlkopfkrebs deutlich senkt. Und Li Lianhua et al36, 37
geben an, dass TCM-Dekokte die Überlebensrate erhöhen
können.
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Klinische Beobachtungen
Zusammenfassung
Die oben dargestellten therapeutischen Ergebnisse zeigen,
dass TCM-Drogen eine ausgezeichnete Wirkung auf die
Bekämpfung von Metastasen haben. Sie können eine synergistische Wirkung haben, wenn sie mit operativen Eingriffen, Radio- und Chemotherapie kombiniert werden.
Quellenangaben
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Zeitschrift für TCM 2/2003