Lektüreempfehlungen zur Weihnachtszeit 2013

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Lektüreempfehlungen zur Weihnachtszeit 2013
Lektüreempfehlungen zur Weihnachtszeit 2013
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,
in diesem Jahr ist es uns erstmals gelungen, kurz vor dem Weihnachtsfest verschiedene
Kurzrezensionen, die einige Kolleginnen und Kollegen sowie Schülerinnen und Schüler noch
schnell
zur
Weihnachtszeit
verfasst
haben,
zusammenzutragen.
Nach Alter bzw.
Jahrgangsstufen sortiert, hoffen wir, auf diesem Weg einige Anregungen geben zu können, die
Euch und Ihnen das Bescheren vielleicht etwas leichter machen. Allen Unterstützern unserer
Sammlung sei herzlich gedankt.
Ihnen allen wünschen wir eine gesegnete Weihnachtszeit und ein frohes neues Jahr!
Ihre Fachschaft Deutsch
Joachim Masannek: Die wilden Fußballkerle (Band 7). Maxi „Tippkick“ Maximilian (144
S., Bastei Lübbe, 2003, ab Jg. 5)
In dieser Buchreihe geht es um die Wilden Kerle, eine Fußballmannschaft, die jedes Mal neue
Abenteuer erlebt. In diesem Band überrascht der Trainer die Mannschaft mit der Anmeldung
zur Hallen-Stadtmeisterschaft. Diese wollen die Wilden Kerle in jedem Fall gewinnen, doch
Maxi „Tippkick“ Maximilian – der Junge mit dem härtesten Schuss der Welt – verliert diesen
und auch noch seine Stimme. Zwei Probleme, welche die Wilden Kerle mit allerlei
Turbulenzen lösen werden…
Dieses Buch ist sehr gut gelungen, da sich der Leser leicht in die Rolle der Hauptperson
hineinversetzen kann, denn der Autor schreibt immer in der ich-Form aus der Sicht der
Hauptperson. Die Bücher sind sehr erfolgreich, weil sie sehr spannend sind, und wurden auch
schon verfilmt. An diesem Buch kann man keine Mängel feststellen, daher meine Wertung:
.
(Henry Meister, 5a)
Sebastian Menschenmoser: 3 Wünsche für Mopsmann (48 S., Esslinger Verlag Schreiber,
2008, ab Jg. 5)
Der Mops ist nicht erst seit Loriots berühmter Aussage, dass ein Leben ohne Mops möglich, aber
sinnlos sei, ein beliebter tierischer Zeitgenosse, der aufgrund seines Äußeren bei manchen tiefe
Zuneigung erweckt, bei anderen eher für Verständnislosigkeit sorgt, wie man ein solches Wesen
mit einer platten Nase, dem Hang zum Müßiggang und zur Naschsucht erbaulich finden kann.
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Von seinem Charakter her wird der Mops nie böse, er ist sehr sensibel, eigentlich immer gut
aufgelegt, aber er braucht auch Zuwendung und Abwechslung, ansonsten wird er missmutig.
Am Beispiel einer Mischung von Mann und Mops, dem Mopsmann, zeigt Illustrationskünstler
Sebastian Menschenmoser in seinem Bilderbuch, wie viel Mops und Mensch in uns allen steckt.
Das Buch erzählt in witziger Weise und anhand gelungener Zeichnungen, wie es Mopsmann
ergeht, wenn ihm an manchen Tagen gar nichts gelingen will. Mopsmann hat verschlafen, die
Müsliflocken sind aus und es ist noch nicht einmal Kaffee im Haus. Dazu regnet es und die
Morgenzeitung ist völlig durchnässt. Erst das Auftauchen einer Fee kann Mopsmann retten. Wie
sie das tut… darüber gibt das Buch Auskunft!
(Dirk Blotzheim)
Andy Stanton: Mr Gum und der fettige Ingo (240 S., Fischer, 2012, ab Jg. 5)
Mr Gum, ein gemeiner, hinterhältiger Mann mit einem großen, roten Bart wohnt in Bad
Lamonisch an der Bibber. Neuerdings isst er nicht mehr wie früher bei seinem Freund, dem
ekelerregenden Metzgermeister Willi Wilhelm III., sondern in Ingo Fettigs Schlabberkate.
Der nervt Willi Wilhelm III. so sehr, dass die alten Freunde sich immer heftiger streiten, bis
es schließlich zum Krieg kommt. In diesem Essenszeit-Krieg bewerfen sich Mr Gum und der
fettige Ingo Willi Wilhelm III. mit Essen. Dabei verwüsten sie die komplette Stadt, weshalb
die Einwohner auswandern wollen.
Dem Mädchen Polly, dem Lebkuchenmann Björn Schneyder und Freitag OʼLeary, die dies
verhindern wollen, kommt die rettende Idee: Sie wollen Hilfe aus Alt-Groß-London
herbeiholen, nämlich Willi Wilhelms heimliche Liebe, die Schlachterkönigin Thora
Grunzwickel. Ob diese Idee wirklich hilft, den Essenszeit-Krieg zu beenden? Und ob sie
Thora Grunzwickel in der riesigen Stadt Alt-Groß-London finden? Die Antworten lest ihr in
diesem spannenden und lustigen Buch.
(Stella Vucemilovic, 5a)
Cornelia Funke: Der Herr der Diebe (391 S., Dressler, 2000, ab Jg. 5)
Die beiden Brüder Prosper und Bo, deren Mutter vor Kurzem gestorben ist, landen auf der
Flucht vor ihrer Tante in Venedig. Dort finden sie Unterschlupf bei einer Bande, deren
Anführer der „Herr der Diebe“ genannt wird. Dieser geht des Nachts auf Raubzug. Die Beute
wird dann bei dem zwielichtigen Ernesto Barbarossa mehr schlecht als recht zu Geld
gemacht. Erst Prosper schafft es, bei dem Hehler einen vernünftigen Preis zu erzielen,
wodurch sich die Lebenssituation der Kinder verbessert. Überschattet wird das Glück der
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Bande durch die andauernde Suche der Tante nach Prosper und Bo mit Hilfe des
venezianischen Privatdetektivs Victor Getz. Dieser schafft es, die Kinder zu finden und dafür
zu sorgen, dass das Versteck der Bande, ein alter Kinosaal, auffliegt. Doch stellt sich heraus,
dass nicht alle Personen das sind, was sie vorgeben zu sein. Der „Herr der Diebe“ trägt ein
trauriges Geheimnis mit sich herum und auch Victor ist nicht nur ein einsamer, alter Mann,
sondern hinterfragt die Schicksale der Kinder und stellt sich als nützlicher Verbündeter
heraus. Die Suche nach einem antiken magischen Karussell rundet dieses Fantasy-JugendAbenteuer ab.
(Lien A. Noll, 5a)
Antonia Michaelis: Wenn der Windmann kommt (319 S., Fischer, 2012, ab Jg. 5)
Als Patrick Pareidolie zum ersten Mal sieht, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Sie lebt völlig
abgeschieden von der Welt mit ihrer Mutter allein im Wald und manche aus Patricks neuer
Klasse behaupten, sie wäre eine Hexe. Sie hat Angst vor dem Windmann und malt deshalb
sonderbare Zeichen an die Tür. Als sie sich mit Patrick anfreundet, wollen sie den Windmann
gemeinsam verjagen, doch das ist schwieriger, als sie es sich vorgestellt haben. Der
Windmann scheint sie zu verfolgen und Patrick muss sogar in seine Wohnung eindringen, um
das Geheimnis zu lüften...
Die Geschichte grenzt an ein Märchen in der heutigen Zeit. Trotzdem wirkt sie so, als könnte
sie sich wirklich so zutragen. Obwohl sich nichts Abstraktes darin findet, bleibt es spannend
und keinesfalls alltäglich. Besonders hervorzuheben ist, dass Antonia Michaelis das Buch bis
zum Schluss mit vielen Rätseln ausschmückt und erst zum Schluss die Lösung bringt.
(Lukas M. Schröder, 8b)
John Grisham: Theo Boone und der unsichtbare Zeuge (271 S., HEYNE-Verlag, 2010, ab
Jg. 6)
Das Buch handelt von einem Jungen (Theodore Boone), dessen beide Elternteile als Anwälte
arbeiten. Deshalb hat Theo schon mit dreizehn einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn
und den Wunsch, später einmal selbst als Richter oder Anwalt zu arbeiten. Er hilft seinen
Mitschülern schon jetzt oft als Rechtsberater, wenn sie ʼmal in einer schwierigen Situation
sind. Als in seiner Stadt ein Mord passiert, besucht er fast alle Gerichtsverhandlungen. Es
sieht jedoch so aus, als würde Pete Duffy, der Angeklagte, freigesprochen werden. Dann aber
erfährt Theo von einem Zeugen des Geschehens und möchte verhindern, dass der Angeklagte
freigesprochen wird. Allerdings gibt es noch ein Problem: Der Zeuge hat Angst vor den
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Behörden und somit verpflichtet sich Theo zum Stillschweigen. Doch dann hat Theo eine
geniale Idee, die gleichzeitig aber auch sehr gefährlich ist...
Theo Boone und der unsichtbare Zeuge ist ein tolles und interessantes Buch, da Theo
hartnäckig, clever und intelligent seine Ziele verfolgt und so für Gerechtigkeit in seiner Stadt
sorgt. Ungewöhnlich und klasse ist es auch, dass es ein Buch für Jugendliche gibt, in dem
man viel über die Justiz erfährt. John Grisham beschreibt die Personen und Handlungen sehr
gut, so dass ich mich in die Geschichte hineinversetzen konnte. Dieser erste Band, der ab
zwölf Jahren freigegeben ist, stellt einen schönen Einstieg in die spannende Serie dar.
(Swantje Maurer, 8b)
Jostein Gaarder: Das Weihnachtsgeheimnis (272 S., dtv, 2002, ab Jg. 6)
Erzählt wird die Geschichte von Joachim, der, nachdem alle Adventskalender ausverkauft
sind, nur noch einen handgearbeiteten in einer Buchhandlung findet. Zu Hause fällt dann beim
Öffnen des ersten Türchens ein eng beschriebener Zettel heraus. Erzählt wird darauf von dem
Beginn einer Pilgerreise, die in der Gegenwart in Norwegen beginnt und jeden Tag in der Zeit
weiter zurück reicht und schließlich nach 24 Stationen in Bethlehem zur Geburt des
Jesuskindes endet. So begleitet Joachim ein kleines Mädchen und ein Glockenlamm auf ihrer
Zeit-Reise hin zum Weihnachtsgeheimnis.
Aber wer hat die Zettel im Adventskalender geschrieben, und wer ist das kleine Mädchen?
Detektivisch finden Joachim und seine Eltern immer mehr heraus, aber die Lösung
bekommen sie erst am 24. Dezember. Ein Lesevergnügen für die ganze Familie, spannend,
lehrreich und viel Nachdenkliches. Ein Adventslesebuch, nicht nur für eine Saison.
(Birgitt Jähnichen)
Sophie McKenzie: Lauren, vermisst (285 S., Boje-Verlag, 2013, ab Jg. 6)
Das Buch handelt von dem Mädchen Lauren, das adoptiert wurde und aus Langeweile auf
einer Internetseite für vermisste Kinder ihren Namen eingibt und auch prompt ein Ergebnis
bekommt. Sie wird seit 2002 vermisst, das Jahr, in dem ihre Eltern sie adoptiert haben. Lauren
ist geschockt und macht sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Diese Reise führt sie
in die USA, wo sie auf eine zwielichtige Adoptionsvermittlung stößt. Ob sie ihre Mutter
finden wird und das Geheimnis um die Vermisstenanzeige aufdecken wird? Lest selbst!
Ich kann dieses Buch empfehlen, weil es spannend, witzig, aber auch tiefsinnig ist. Außerdem
gefällt mir, dass die Geschichte nicht vorhersehbar ist und man somit nie weiß, was als
nächstes geschehen wird. Ich konnte mich gut in Lauren hineinversetzen und alles
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nachvollziehen. Alles in allem ist das Buch etwas für Menschen, die gerne spannende Bücher
lesen, aber auch tiefsinnige Momente mögen.
(Marie Singer, 8b)
Jennifer E. Smith: Der Geschmack von Glück (364 S., Carlsen, 2013, ab Jg. 6)
Das Buch Der Geschmack von Glück handelt von einem normalen Mädchen namens Ellie, die
mit ihrer Mutter und ihrem Hund in einem kleinen Küstenstädtchen in Maine an der Ostküste
Amerikas lebt. Doch ihr Leben verändert sich schlagartig, als plötzlich die E-Mail eines
weltweit bekannten Teeniestars in ihren Postfach landet. Sie schreiben sich lange Zeit
miteinander, doch niemand erzählt dem anderen, wer er wirklich ist. Als ihr Schreibpartner
seinen nächsten Film in Maine spielen will, um Ellie endlich kennenzulernen, wird ihr Leben
auf eine harte Probe gestellt.
Dieses Buch ist eines meiner Lieblingsbücher, denn schon allein die Überschrift hat mich
interessiert. Insbesondere die kurze Inhaltswiedergabe auf dem Buchrücken verrät noch nicht
zu viel, so dass man zum Lesen angeregt wird. Außerdem faszinieren die verschiedenen
Vorstellungen von Glück, die in dem Buch angesprochen werden. Sie machen nämlich dem
Leser deutlich, dass man für sein Glück etwas tun muss. Gleichzeitig wird man darin bestärkt,
seinen Wünschen nachzugehen, um glücklich zu werden.
(Julia Kaul, 8b)
Rick Riordan: Percy Jackson (Reihe)
Abwechslungsreich und spannend, so fängt es schon im ersten Buch an und so hört es auch im
letzten auf. Der Autor erzählt die Geschichte von Percy Jackson, einem zwölfjährigen Jungen,
der Probleme in der Schule hat. Im ersten Teil erfährt Percy, dass die Geschichten der
griechischen Mythologie Wirklichkeit sind. Er trifft eine Furie, einen Minotaurus und weitere
Figuren der Antike und wird in ein spannendes Abenteuer verwickelt. Dabei erfährt er, dass er
der Sohn einer Menschenfrau und des Meeresgottes Poseidon ist. Seine Probleme entstehen
durch seinen Fähigkeiten als Halbgott, von denen er nicht wusste und die er noch nicht
kontrollieren kann. Im zweiten Teil lernt er seinen Bruder – einen Zyklopen – kennen. Im
dritten Teil rettet Percy die Göttin Artemis. Von dem Gott Pan im Daedalus-Labyrinth handelt
der vierte Teil. Das große Finale im fünften Teil beschreibt eine große Schlacht zwischen
Titanen und Halbgöttern in Manhattan. Der Autor schafft es, die spannende FantasyGeschichte so zu schreiben, dass sie trotzdem noch real wirkt. Und so abwechslungsreich wie
die Charaktere sind, so sind auch die einzelnen Bücher und Geschichten. Trotz des
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unglaublich spannenden Anfangs im ersten Teil schafft es der Autor, jedes Buch spannender
und fesselnder als das vorige zu schreiben.
Jedes Buch umfasst ca. 350 bis 450 Seiten und ist in 20 bis 22 Kapitel aufgeteilt. Diese
Buchreihe spricht sowohl junge als auch fortgeschrittene Leser an. Wenn man einmal
angefangen hat, legt man die Bücher nicht mehr aus der Hand. Alles in allem ist es eine der
besten Fantasy-Buchreihen, die ich kenne, und halte sie für lesenswert.
(Noah Reich, 9c)
Jonas Jonasson: Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand (416 S.,
Carl's books, 2011, ab Jg. 7)
Das erste Buch vom schwedischen Autor Jonas Jonasson schaffte es ungewöhnlich schnell
auf die deutsche Bestsellerliste. Wer das Buch gelesen hat, wundert sich darüber aber nicht.
Die Überschrift trifft den Inhalt des ersten Kapitels auf den Punkt. Allan Karlson ist 99 Jahre
alt und wohnt seit ein paar Monaten in einem Altersheim in der schwedischen Stadt
Malmköping. Doch dort gefällt es ihm gar nicht, denn Schwester Alice, die „alte Giftspritze“,
versucht ihn mit Hausordnung und Co. in seine Schranken zu weisen. Auch auf den
anstehenden hundertjährigen Geburtstag hat Allan keine Lust, die anstehenden Gratulationen
und Reden sind nichts für ihn. Also steigt der Alte an seinem Geburtstag spontan aus dem
Fenster. Er läuft auf direktem Weg zum Bahnhof und trifft dort auf einen schmierigen,
unrasierten Mann mit dem Leitspruch „Never Again“ auf der Jacke. Dieser bittet ihn für einen
Moment seinen Koffer im Auge zu behalten; er müsse mal aufs Klo und sein Koffer passe
nicht durch die Tür. Als der Bus kommt zögert Allan nicht lange, sondern macht Gebrauch
von den Rollen des Koffers. „Never Again“-Mafia, Polizei und Presse jagen bald durchs Land
auf der Suche nach Allan. Auf dessen Flucht rollen viele Köpfe und am Ende landet er mit
seinen Freunden auf Bali. Nach und nach lüftet das Buch auch überraschende Episoden aus
dem früheren Leben des Hundertjährigen. Dieses war nämlich alles andere als langweilig.
Ich kann das Buch nur empfehlen. Mit seinem speziellen schwedischen Humor folgt man
Allans halsbrecherischer Reise gerne und erfährt ein Stück Weltgeschichte auf ganz
ungewöhnliche, spannende Weise.
(Fynn Schumann, 8b)
Kerstin Gier: Silber – Das erste Buch der Träume (416 S., Fischer, 2013, ab Jg. 8)
Das Buch ist benannt nach der Hauptperson Liv Silber. In ihren Träumen kann sie durch
Türen gehen und in die Träume aller Leute hineinschlüpfen. Doch die Jungs auf ihrer Schule
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ähneln den Leuten aus ihren Träumen sehr. Und sie scheinen das zu wissen. Aber was
versteckt sich hinter der Geheimaktion dieser Jungs? Auf einmal steckt Liv mitten drin.
Mit gefällt das Buch von Kerstin Gier sehr gut, weil sich zwei Welten miteinander
vermischen. Man kann sich gut in Livs Lage hineinversetzen und versteht es gut. Es ist
spannend und zugleich witzig ist. Die Autorin hat das Buch sehr gut geschrieben. Wenn ich
Punkte vergeben sollte, würde ich neun von zehn geben.
(Lina Nobiling, 6c)
Samuel Benchetrit: Rimbaud und die Dinge des Herzens (254 S., Aufbau Verlag, 2012, ab
Jg. 8)
Nein, nicht Jean Nicolas Arthur Rimbaud ist die Hauptfigur dieses Romans, sondern der
kleine Charly, ein zehnjähriger Junge, der in der Banlieue von Paris aufwächst. Als Leser
begleiten wir ihn einen ganzen Tag lang von der Festnahme seiner illegal in Frankreich
lebenden Mutter um 08:00 Uhr morgens bis 23:40 Uhr abends. Während er nach seiner
Mutter und dem Grund ihrer Festnahme sucht, erzählt er von seinen Sorgen, Freunden und
den Wirrungen des Lebens.
Samuel Benchetrit gelingt es in bewundernswerter Weise, sich in die Gedankengänge und das
„Plappern“ eines Zehnjährigen hinzuversetzen. Der Roman ist insofern eine willkommene
Abwechslung, als Charly immer wieder mit einer erfrischenden Sichtweise auf „Fragen der
menschlichen Existenz“ daherkommt. Seine positive und lebensbejahende Einstellung
nehmen den Leser für den kleinen Kerl genauso ein wie Mélanie Renoir ihrerseits Charly.
Aber selbst die Zuflucht zu den Werken des französischen Dichters Rimbaud kann den
ernsten Hintergrund von Armut, Abschiebung und Arbeitslosigkeit nicht ganz verdrängen.
Ein Buch, das die hässlichen und schönen Seiten des Lebens zeigt!
(Philipp Kamphausen)
Florian Illies: 1913. Der Sommer des Jahrhunderts (319 S., S. Fischer, 2013, ab Jg. Q2)
Definitiv einer der Höhepunkte dieses Jahres! Eine lange Wartezeit am Köln-BonnerFlughafen während der Sommerferien ließ meine Bedenken gegenüber diesem Buch
schwinden. Der Kauf stellte sich als äußerst lohnenswert heraus.
Der Autor skizziert jeden Monat des Jahres 1913 in vielen kleinen Episoden/Anekdoten
vornehmlich aus dem Milieu der führenden Künstler und Intellektuellen, so dass sich eine
kurzweilige Lektüre ergibt. Der Einblick in den „Sommer des Jahrhunderts“ stellt
Deutschland in einem Licht dar, das den bevorstehenden Sitten- und Kulturverfall – ausgelöst
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durch die Weltkriege – nicht erahnen lässt. Illiesʼ Kenntnisreichtum der avantgardistischen
Epoche zu Beginn des 20. Jahrhunderts, gepaart mit einem stets leicht ironischen Unterton,
bescheren uns eine grandiose Seelenschau bei Kokoschka und Mahler, Trakl, Rilke oder auch
Kafka, um einige der Protagonisten zu nennen. Wussten Sie übrigens, dass sich Stalin und
Hitler – zu Recht nur Randfiguren – in Wien begegnet sein könnten, während sie als
„kulturelle Außenseiter“ ihr Dasein fristeten?
Wenn die Lektüre dieses Buches Sie immer wieder zu einem (Online-)Lexikon drängt, weil
Sie die angesprochenen Bilder und Texte einmal vollständig mit eignen Augen sehen bzw.
lesen möchte, ergeht es Ihnen wie mir. Das Jahr der Veröffentlichung hundert Jahre nach dem
thematisierten Jahr erweist sich im Nachhinein auch deshalb als besonders geschickt, weil
sich die Bedeutung des spektakulären Kunstfundes von mehr als 1400 Bildern in der
Münchener Wohnung des C. Gurlitt (dem Laien) gerade durch dieses Buch erschließt.
(Philipp Kamphausen)
Wolfgang Herrndorrf: In Plüschgewittern (192 S., rororo, 2012, ab Jg. Q2)
„Weißt Du, ich bin ein Mensch, der…“. Wer bei Sätzen, die derartig beginnen, spätestens vor
dem zweiten Komma in Erwartung schlimmsten inhaltsleeren Bekenntnisgeschwätzes in die
innere Emigration flieht, wird nicht umhin kommen, dieses Buch zu lesen und seinen
Protagonisten zu lieben.
Berichtet wird (kurz gefasst) vom Irrweg eines Menschen, der, renitent, einsam, ständig
trinkend, orientierungslos, anpassungsunwillig, unverstanden und schwer gezeichnet von
diversen Alkoholeskapaden und Frauenbekanntschaften, die für beide Seiten jeweils
durchweg frustrierend verlaufen, aus der westdeutschen Provinz nach Berlin reist (ohne dass
sich dadurch etwas ändern würde).
Ein absolut lohnendes Romandebüt des vielfach preisgekrönten Autors Wolfgang Herrndorf
(“Sand“, „Diesseits des Van- Allen- Gürtels“, „Tschick“), der kürzlich an einem Gehirntumor
verstarb. Wenn auch mit sprachlicher Wucht von einer eigentlich tragischen Lebensgeschichte
erzählt wird, wirkt das Werk durch seine ironisch-distanzierte Grundhaltung nie aufgesetzt.
Lieblingssatz: „Marit ist unglaublich beschränkt, und das offenbart sich am deutlichsten in
ihrer Weltoffenheit.“
(Björn Springer)
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